Landesgesetzblatt

STÜCK 19 / JAHRGANG 2006 für Tirol HERAUSGEGEBEN UND VERSENDET AM 16. MAI 2006

42. Verordnung der Landesregierung vom 18. April 2006 über die Erklärung von Teilen der Trockenhänge in Kauns, und zum Naturschutzgebiet (Naturschutzgebiet Kauns – Kaunerberg – Faggen) 43. Verordnung der Landesregierung vom 2. Mai 2006, mit der ein Raumordnungsprogramm über den Schutz der Gletscher erlassen wird 44. Verordnung der Landesregierung vom 2. Mai 2006 über die Erklärung des Gebietes der , des Habichts und des Zuckerhütls in den Gemeinden , , , Mühlbachl, Neustift im , Sölden, und zum Landschaftsschutzgebiet (Landschaftsschutzgebiet Serles – Habicht – Zuckerhütl) 45. Verordnung der Landesregierung vom 2. Mai 2006 über die Erklärung eines Teiles der Stubaier Alpen in den Gemeinden Längenfeld, , St. Sigmund im , Sölden und Umhausen zum Ruhegebiet (Ruhegebiet Stubaier Alpen) 46. Verordnung der Landesregierung vom 2. Mai 2006 über die Erklärung eines Teiles der Ötztaler Alpen in den Gemeinden , St. Leonhard im Pitztal und Sölden zum Ruhegebiet (Ruhegebiet Ötztaler Alpen) 47. Verordnung der Landesregierung vom 2. Mai 2006 über die Erklärung eines Teiles der Zillertaler Alpen im Gebiet der Marktgemeinde Mayrhofen und der Gemeinden Brandberg, Finkenberg und Tux zum Ruhegebiet (Ruhegebiet Zillertaler Hauptkamm) 48. Verordnung der Landesregierung vom 9. Mai 2006, mit der das Raumordnungsprogramm betreffend landwirt- schaftliche Vorrangflächen für die Kleinregion Reutte und Umgebung geändert wird 49. Verordnung der Landesregierung vom 9. Mai 2006, mit der das Raumordnungsprogramm betreffend landwirt- schaftliche Vorrangflächen für die Kleinregion Oberes Lechtal geändert wird

42. Verordnung der Landesregierung vom 18. April 2006 über die Erklärung von Teilen der Trockenhänge in Kauns, Kaunerberg und Faggen zum Naturschutzgebiet (Naturschutz- gebiet Kauns – Kaunerberg – Faggen)

Aufgrund des § 21 Abs. 1 bis 3 des Tiroler Natur- misienreichen Gesellschaften und der Gamander-Erd- schutzgesetzes 2005, LGBl. Nr. 26, wird verordnet: seggengesellschaften, b) der Schmetterlings- und Wildbienenfauna und § 1 c) des genetischen Austausches mit ähnlichen Stand- (1) Die in der Anlage dargestellten, grün eingefärb- orten, insbesondere mit den Fließer Sonnenhängen. ten Gebiete in den Gemeinden Kauns, Kaunerberg und (3) Das Naturschutzgebiet hat eine Größe von Faggen werden wegen der besonderen Vielfalt der Tier- 36,65 ha. Es umfasst die Grundstücke 1349/1, 1349/2, und Pflanzenwelt sowie wegen des Vorkommens selte- 1353, 1354, 1355, 1356, 1360, 1362, 1373, 639/5, 639/6, ner, von der Ausrottung bedrohter Tier- und Pflanzen- 639/7, 639/8, 659/2, 659/3, 1211/2, 1212, 1350 (Teil- arten und seltener Lebensgemeinschaften von Tieren fläche) GB 84104 Kauns, die Grundstücke 2273, 460/1, und Pflanzen zum Naturschutzgebiet erklärt (Natur- 612/2, 2016, 2017 (Teilfläche) GB 84105 Kaunerberg schutzgebiet Kauns – Kaunerberg – Faggen). und das Grundstück 6/2 GB 84101 Faggen. (2) Das Naturschutzgebiet dient der Erhaltung (4) Die Anlage wird durch Auflegung zur öffentlichen a) der seltenen Trockenvegetationskomplexe, insbe- Einsichtnahme bei der Abteilung Umweltschutz des sondere der Pflanzengesellschaften Trespen-Schwingel- Amtes der Tiroler Landesregierung, bei der Bezirks- Kalktrockenrasen (Festuco-Brometalia), Berberitzen- hauptmannschaft und bei den Gemeindeämtern Rosengebüsch (Berberideto-Rosetum), Tragant-Schwin- Kauns, Kaunerberg und Faggen während der für den Par- gel-Halbtrockenrasen (Astragalo-Brometum), der arte- teienverkehr bestimmten Amtsstunden verlautbart. 224 STÜCK 19, NR. 42, 43

§ 2 i) die Verwendung von Kraftfahrzeugen, ausgenommen Im Naturschutzgebiet sind, soweit im § 3 nichts an- 1. auf der bestehenden Zufahrtsstraße zum Schloss deres bestimmt ist, verboten: Bernegg und a) die Errichtung, Aufstellung und Anbringung von 2. im Rahmen der Instandhaltung oder Instandset- Anlagen sowie die Änderung von Anlagen, sofern die zung bestehender Wege und sonstiger Infrastrukturein- Interessen des Naturschutzes nach § 1 Abs. 1 des Tiro- richtungen, wie Rundfunk- und Fernmeldeanlagen, Ein- ler Naturschutzgesetzes 2005 berührt werden; davon richtungen der Elektrizitätsversorgungsunternehmen, ausgenommen sind: Trinkwasser- und Abwasserleitungen und dergleichen, 1. die Errichtung, Aufstellung, Anbringung und j) das Düngen. Änderung von untergeordneten landwirtschaftlichen § 3 Anlagen wie ortsübliche Weidezäune, (1) Nach § 21 Abs. 3 des Tiroler Naturschutzgeset- 2. Maßnahmen der Instandhaltung, Instandsetzung zes 2005 sind Maßnahmen der üblichen land- und forst- und Erweiterung bestehender Bienenhäuser in Holz- wirtschaftlichen Nutzung sowie die Jagd und Fischerei bauweise, sofern eine Fläche von insgesamt 25 m² nicht insoweit von den Verboten nach § 2 ausgenommen, als überschritten wird, dadurch der Schutzzweck dieser Verordnung nicht be- b) der Neubau, der Ausbau und die Verlegung von einträchtigt wird. Straßen und Wegen, (2) Als Maßnahmen der üblichen land- und forst- c) die Errichtung von oberirdischen elektrischen Lei- wirtschaftlichen Nutzung, die den Schutzzweck beein- tungsanlagen für Starkstrom sowie von Luftkabellei- trächtigen können, gelten: tungen, a) die Verwendung von Pestiziden, d) Geländeabtragungen und Geländeaufschüttungen b) die Vornahme von Neuaufforstungen, außerhalb eingefriedeter bebauter Grundstücke, c) die Entfernung naturkundlich wertvoller Baum- e) die Vornahme von Neuaufforstungen, und Straucharten, wie Rosen, Schlehen, Kreuzdorn, f) die Durchführung von Außenlandungen und Schneeball, Sanddorn, Weißdorn, Wacholder, und mar- Außenabflügen, kanter ganz oder teilweise abgestorbener Altbäume g) jede erhebliche Lärmentwicklung, (Höhlenbäume) über das im Pflegeplan festgelegte Aus- h) die Verwendung von Giftstoffen in solcher Weise, maß hinaus. dass dadurch der Tier- oder Pflanzenbestand beein- § 4 trächtigt oder gefährdet werden kann, Diese Verordnung tritt mit 1. Juli 2006 in Kraft.

Der Landeshauptmann: van Staa Der Landesamtsdirektor: Liener Anlage

43. Verordnung der Landesregierung vom 2. Mai 2006, mit der ein Raumordnungsprogramm über den Schutz der Gletscher erlassen wird

Aufgrund des § 5 Abs. 2 des Tiroler Naturschutz- Naturhaushaltes von der Errichtung von Anlagen gesetzes 2005, LGBl. Nr. 26, in Verbindung mit § 7 freizuhalten. Abs. 1 des Tiroler Raumordnungsgesetzes 2006, LGBl. (2) Im Rahmen bestehender Gletscherschigebiete Nr. 27, wird verordnet: sind die Errichtung und die Erweiterung von Seilbah- nen und Schleppliften, von Schipisten und Loipen, von § 1 Anlagen zur Erzeugung von Schnee und von Gast- Ziele gewerbebetrieben mit Ausnahme von Betrieben zur (1) Die unerschlossenen Gletscher, ihre Einzugs- Beherbergung von Gästen nur innerhalb der in den plan- gebiete und ihre im Nahbereich gelegenen Moränen lichen Darstellungen in den Anlagen 1 bis 4 festgeleg- sind im Interesse der Bewahrung und nachhaltigen Si- ten Grenzen und nur nach Maßgabe der im § 2 festge- cherung eines unbeeinträchtigten und leistungsfähigen legten Grundsätze zulässig. STÜCK 19, NR. 43, 44 225

§ 2 erwartende Gästeaufkommen zur Versorgung der Gäste Grundsätze erforderlich sind. § 3 Für die Erweiterung bestehender Gletscherschi- Maßnahmen gebiete nach § 1 Abs. 2 sind folgende Grundsätze zu beachten: (1) Die Landesregierung hat die erforderlichen Be- a) die Erweiterung des Gletscherschigebietes muss im standsaufnahmen vorzunehmen, um die Gebiete nach wirtschaftlichen, insbesondere touristischen, Interesse § 1 Abs. 1 nach Maßgabe der Voraussetzungen des der betreffenden Region gelegen sein, Tiroler Naturschutzgesetzes 2005 durch Verordnung zu b) Schipisten und Loipen dürfen nur in Bereichen er- naturschutzrechtlich besonders geschützten Gebieten schlossen werden, die sich aufgrund der Geländevoraus- erklären zu können. setzungen in schitechnischer und sicherheitstechni- (2) In Gebieten nach § 1 Abs. 1 dürfen keine Grund- flächen als Sonderflächen nach § 43 des Tiroler Raum- scher Hinsicht zu diesem Zweck eignen. Dabei sind ins- ordnungsgesetzes 2006 gewidmet werden. Im Rahmen besondere die Beschaffenheit des Gletschers bzw. des bestehender Gletscherschigebiete dürfen Grundflächen Untergrundes, die sonstigen naturräumlichen Gege- nach Maßgabe des § 2 lit. d als Sonderflächen für Gast- benheiten, das Ausmaß der Gefährdung durch Natur- gewerbebetriebe mit Ausnahme von Betrieben zur Be- gefahren, insbesondere durch Steinschlag und Lawinen, herbergung von Gästen gewidmet werden. sowie die Möglichkeiten der Beseitigung oder Vermin- derung dieser Gefahren durch Verbauungsmaßnahmen § 4 unter Bedachtnahme auf die damit verbundenen Ein- In-Kraft-Treten griffe in die Natur zu berücksichtigen, (1) Diese Verordnung tritt mit dem Ablauf des Tages c) Anlagen zur Erzeugung von Schnee dürfen nur in- der Kundmachung in Kraft. soweit errichtet werden, als diese zur Sicherstellung des (2) Die Anlagen 1 bis 4 werden durch Auflegung zur Schibetriebes erforderlich sind, öffentlichen Einsichtnahme bei der Abteilung Raum- d) Gastgewerbebetriebe dürfen nur insoweit errich- ordnung-Statistik des Amtes der Tiroler Landesregie- tet werden, als diese, gegebenenfalls in Verbindung mit rung während der für den Parteienverkehr bestimmten bereits bestehenden Betrieben, im Hinblick auf das zu Amtsstunden verlautbart.

Der Landeshauptmann: van Staa Der Landesamtsdirektor: Liener Anlagen 1 bis 4

44. Verordnung der Landesregierung vom 2. Mai 2006 über die Erklärung des Gebietes der Serles, des Habichts und des Zuckerhütls in den Gemeinden Fulpmes, Gschnitz, Mieders, Mühlbachl, Neustift im Stubaital, Sölden, Steinach am Brenner und Trins zum Land- schaftsschutzgebiet (Landschaftsschutzgebiet Serles – Habicht – Zuckerhütl)

Aufgrund des § 10 des Tiroler Naturschutzgesetzes den Gemeinden Fulpmes, Gschnitz, Mieders, Mühl- 2005, LGBl. Nr. 26, wird verordnet: bachl, Neustift im Stubaital, Sölden, Steinach am Bren- ner und Trins während der für den Parteienverkehr be- § 1 stimmten Amtsstunden verlautbart. (1) Das in der Anlage dargestellte, rot umrandete Ge- (3) Das Landschaftsschutzgebiet hat eine Größe von biet in den Gemeinden Fulpmes, Gschnitz, Mieders, 184,12 km². Mühlbachl, Neustift im Stubaital, Sölden, Steinach am § 2 Brenner und Trins wird zum Landschaftsschutzgebiet (1) Im Landschaftsschutzgebiet bedürfen folgende erklärt (Landschaftsschutzgebiet Serles – Habicht – Vorhaben einer naturschutzrechtlichen Bewilligung, Zuckerhütl). sofern im Abs. 2 nichts anderes bestimmt ist: (2) Die Anlage wird durch Auflegung zu öffentlichen a) die Errichtung, Aufstellung und Anbringung von Einsichtnahme bei der Abteilung Umweltschutz des Anlagen sowie die Änderung von Anlagen, sofern die Amtes der Tiroler Landesregierung, bei den Bezirks- Interessen des Naturschutzes nach § 1 Abs. 1 des Tiro- hauptmannschaften Imst und -Land und bei ler Naturschutzgesetzes 2005 berührt werden, 226 STÜCK 19, NR. 44, 45

b) der Neubau, der Ausbau und die Verlegung von und forstwirtschaftlicher Einfriedungen, wie Weide- Straßen und Wegen, und Wildzäune, c) die Errichtung von oberirdischen elektrischen Lei- b) Maßnahmen zur Instandsetzung oder Instandhal- tungsanlagen mit einer Spannung von 36 kV und darü- tung von Wegen einschließlich geringfügiger Material- ber sowie von Luftkabelleitungen, entnahmen zu diesem Zweck, d) Geländeabtragungen und Geländeaufschüttungen c) die Räumung von Bächen und Runsen von Ge- außerhalb eingefriedeter bebauter Grundstücke, schiebe im wildbachtechnisch unbedingt erforderlichen e) die Vornahme von Neuaufforstungen, Ausmaß zur Vorbeugung gegen Katastrophen, f) die Durchführung von Außenlandungen und d) die Verwendung von Kraftfahrzeugen für Vorhaben Außenabflügen mit motorbetriebenen Luftfahrzeugen; nach den lit. a bis c, zur Ausführung von Vorhaben, für davon ausgenommen sind Außenlandungen und Außen- die eine naturschutzrechtliche Bewilligung nach Abs. 1 abflüge im Rahmen der Wildfütterung, der Viehbergung erteilt worden ist, im Rahmen zulässiger Zeltlager im Be- und der Versorgung von Vieh in Notzeiten, der Ver- oder reich von Enigeben, der Ausübung der Jagd und der Fi- Entsorgung von Schutzhütten und Gastgewerbebetrie- scherei, der Sanierung von Schutzwäldern, der Ver- oder ben, für wissenschaftliche Zwecke, zur Sanierung von Entsorgung von Schutzhütten, der Wildbach- und Lawi- Schutzwäldern, im Rahmen der Wildbach- und Lawinen- nenverbauung und der Instandhaltung oder Instand- verbauung, der Instandhaltung oder Instandsetzung von setzung von Rundfunk- und Fernmeldeeinrichtungen und von Einrichtungen der Elektrizitätsversorgungsun- Rundfunk- und Fernmeldeeinrichtungen und von Ein- ternehmen, jeweils im hierfür erforderlichen Ausmaß. richtungen der Elektrizitätsversorgungsunternehmen, g) jede erhebliche Lärmentwicklung, § 3 h) die Verwendung von Kraftfahrzeugen. (1) Diese Verordnung tritt mit dem Ablauf des Tages (2) Im Landschaftsschutzgebiet bedürfen keiner na- der Kundmachung in Kraft. turschutzrechtlichen Bewilligung: (2) Zugleich tritt die Verordnung über das Land- a) der Neu-, Zu- und Umbau ortsüblicher land- und schaftsschutzgebiet Serles-Habicht-Zuckerhütl, LGBl. forstwirtschaftlicher Gebäude und die Errichtung land- Nr. 28/1984, außer Kraft.

Der Landeshauptmann: van Staa Der Landesamtsdirektor: Liener Anlage

45. Verordnung der Landesregierung vom 2. Mai 2006 über die Erklärung eines Teiles der Stubaier Alpen in den Gemeinden Längenfeld, Neustift im Stubaital, St. Sigmund im Sell- rain, Sölden und Umhausen zum Ruhegebiet (Ruhegebiet Stubaier Alpen)

Aufgrund des § 11 Abs. 1 und 3 des Tiroler Natur- rend der für den Parteienverkehr bestimmten Amts- schutzgesetzes 2005, LGBl. Nr. 26, wird verordnet: stunden verlautbart. (3) Das Ruhegebiet hat eine Größe von 348,9 km². § 1 (1) Das in der Anlage dargestellte, rot umrandete Ge- § 2 biet in den Gemeinden Längenfeld, Neustift im Stu- Nach § 11 Abs. 2 des Tiroler Naturschutzgesetzes baital, St. Sigmund im Sellrain, Sölden und Umhausen 2005 sind im Ruhegebiet verboten: wird zum Ruhegebiet erklärt (Ruhegebiet Stubaier Al- a) die Errichtung von lärmerregenden Betrieben, pen). b) die Errichtung von Seilbahnen für die Personen- (2) Die Anlage wird durch Auflegung zur öffent- beförderung, lichen Einsichtnahme bei der Abteilung Umweltschutz c) der Neubau von Straßen mit öffentlichem Ver- des Amtes der Tiroler Landesregierung, bei den Bezirks- kehr, hauptmannschaften Imst und Innsbruck-Land sowie d) jede erhebliche Lärmentwicklung, bei den Gemeinden Längenfeld, Neustift im Stubaital, e) die Durchführung von Außenlandungen und St. Sigmund im Sellrain, Sölden und Umhausen wäh- Außenabflügen mit motorbetriebenen Luftfahrzeugen; STÜCK 19, NR. 45, 46 227

davon ausgenommen sind Außenlandungen und Außen- c) die Errichtung von oberirdischen elektrischen Lei- abflüge im Rahmen der Wildfütterung, der Viehbergung tungsanlagen mit einer Spannung von 36 kV und darü- und der Versorgung von Vieh in Notzeiten, der Ver- oder ber sowie von Luftkabelleitungen, Entsorgung von Schutzhütten und Gastgewerbebetrie- d) Geländeabtragungen und Geländeaufschüttungen ben, für wissenschaftliche Zwecke, zur Sanierung von außerhalb eingefriedeter bebauter Grundstücke, Schutzwäldern, im Rahmen der Wildbach- und Lawi- e) die Verwendung von Kraftfahrzeugen. nenverbauung, der Instandhaltung oder Instandsetzung (2) Keiner naturschutzrechtlichen Bewilligung be- von Rundfunk- und Fernmeldeeinrichtungen und von dürfen: Einrichtungen der Elektrizitätsversorgungsunterneh- a) der Neu-, Zu- und Umbau von ortsüblichen land- men, sofern der angestrebte Zweck auf eine andere Weise und forstwirtschaftlichen Wirtschaftsgebäuden und nicht oder nur mit einem unverhältnismäßig großen Einfriedungen, Aufwand erreicht werden könnte. b) Maßnahmen zur Instandhaltung und Instandset- zung des bestehenden Wegenetzes, c) die Verwendung von Kraftfahrzeugen im Rahmen § 3 der üblichen land- und forstwirtschaftlichen Nutzung (1) Im Ruhegebiet bedürfen folgende Vorhaben einer (§ 2 Abs. 2 des Tiroler Naturschutzgesetzes 2005) und naturschutzrechtlichen Bewilligung, soweit im Abs. 2 zur Ver- und Entsorgung von Schutzhütten. nichts anderes bestimmt ist: a) die Errichtung, Aufstellung und Anbringung von § 4 Anlagen, soweit sie nicht unter lit. b oder c fallen, sowie (1) Diese Verordnung tritt mit dem Ablauf des Tages die Änderung von Anlagen, sofern die Interessen des der Kundmachung in Kraft. Naturschutzes nach § 1 Abs. 1 des Tiroler Natur- (2) Zugleich tritt die Verordnung über die Erklärung schutzgesetzes 2005 berührt werden, eines Teiles der Stubaier Alpen im Gebiet der Gemein- b) der Neubau, der Ausbau und die Verlegung von den Längenfeld, Neustift im Stubaital, St. Sigmund, Straßen, die nicht dem öffentlichen Verkehr dienen, und Sölden und Umhausen zum Ruhegebiet, LGBl. Nr. 59/ von Wegen, 1983, außer Kraft.

Der Landeshauptmann: van Staa Der Landesamtsdirektor: Liener Anlage

46. Verordnung der Landesregierung vom 2. Mai 2006 über die Erklärung eines Teiles der Ötz- taler Alpen in den Gemeinden Kaunertal, St. Leonhard im Pitztal und Sölden zum Ruhe- gebiet (Ruhegebiet Ötztaler Alpen)

Aufgrund des § 11 Abs. 1 und 3 des Tiroler Natur- § 2 schutzgesetzes 2005, LGBl. Nr. 26, wird verordnet: Nach § 11 Abs. 2 des Tiroler Naturschutzgesetzes 2005 sind im Ruhegebiet verboten: § 1 a) die Errichtung von lärmerregenden Betrieben, (1) Das in der Anlage dargestellte, rot umrandete Ge- b) die Errichtung von Seilbahnen für die Personen- biet in den Gemeinden Kaunertal, St. Leonhard im Pitz- beförderung, tal und Sölden wird zum Ruhegebiet erklärt (Ruhege- c) der Neubau von Straßen mit öffentlichem Ver- biet Ötztaler Alpen). kehr, (2) Die Anlage wird durch Auflegung zur öffent- d) jede erhebliche Lärmentwicklung, lichen Einsichtnahme bei der Abteilung Umweltschutz e) die Durchführung von Außenlandungen und des Amtes der Tiroler Landesregierung, bei den Be- Außenabflügen mit motorbetriebenen Luftfahrzeugen; zirkshauptmannschaften Imst und Landeck sowie bei davon ausgenommen sind Außenlandungen und Außen- den Gemeinden Kaunertal, St. Leonhard im Pitztal und abflüge im Rahmen der Wildfütterung, der Viehbergung Sölden während der für den Parteienverkehr bestimm- und der Versorgung von Vieh in Notzeiten, der Ver- ten Amtsstunden verlautbart. oder Entsorgung von Schutzhütten und Gastgewerbe- (3) Das Ruhegebiet hat eine Größe von 405,53 km². betrieben, für wissenschaftliche Zwecke, zur Sanierung 228 STÜCK 19, NR. 46,47

von Schutzwäldern, im Rahmen der Wildbach- und tungsanlagen mit einer Spannung von 36 kV und darü- Lawinenverbauung, der Instandhaltung oder Instand- ber sowie von Luftkabelleitungen, setzung von Rundfunk- und Fernmeldeeinrichtungen d) Geländeabtragungen und Geländeaufschüttungen und von Einrichtungen der Elektrizitätsversorgungsun- außerhalb eingefriedeter bebauter Grundstücke, ternehmen, sofern der angestrebte Zweck auf eine an- e) die Verwendung von Kraftfahrzeugen. dere Weise nicht oder nur mit einem unverhältnismäßig (2) Keiner naturschutzrechtlichen Bewilligung be- großen Aufwand erreicht werden könnte. dürfen: a) der Neu-, Zu- und Umbau von ortsüblichen land- § 3 und forstwirtschaftlichen Wirtschaftsgebäuden und (1) Im Ruhegebiet bedürfen folgende Vorhaben einer Einfriedungen, naturschutzrechtlichen Bewilligung, soweit im Abs. 2 b) die Verwendung von Kraftfahrzeugen im Rahmen nichts anderes bestimmt ist: der üblichen land- und forstwirtschaftlichen Nutzung a) die Errichtung, Aufstellung und Anbringung von (§ 2 Abs. 2 des Tiroler Naturschutzgesetzes 2005) und Anlagen, soweit sie nicht unter lit. b oder c fallen, sowie zur Ver- und Entsorgung von Schutzhütten. die Änderung von Anlagen, sofern die Interessen des Naturschutzes nach § 1 Abs. 1 des Tiroler Natur- § 4 schutzgesetzes 2005 berührt werden, (1) Diese Verordnung tritt mit dem Ablauf des Tages b) der Neubau, der Ausbau und die Verlegung von der Kundmachung in Kraft. Straßen, die nicht dem öffentlichen Verkehr dienen, und (2) Zugleich tritt die Verordnung über das Ruhege- von Wegen, biet Ötztaler Alpen, LGBl. Nr. 75/1997, in der Fassung c) die Errichtung von oberirdischen elektrischen Lei- der Verordnung LGBl. Nr. 5/1998, außer Kraft.

Der Landeshauptmann: van Staa Der Landesamtsdirektor: Liener Anlage

47. Verordnung der Landesregierung vom 2. Mai 2006 über die Erklärung eines Teiles der Zil- lertaler Alpen im Gebiet der Marktgemeinde Mayrhofen und der Gemeinden Brandberg, Finkenberg und Tux zum Ruhegebiet (Ruhegebiet Zillertaler Hauptkamm)

Aufgrund des § 11 Abs. 1 und 3 des Tiroler Natur- a) die Errichtung von lärmerregenden Betrieben, schutzgesetzes 2005, LGBl. Nr. 26, wird verordnet: b) die Errichtung von Seilbahnen für die Personen- beförderung, § 1 c) der Neubau von Straßen mit öffentlichem Ver- (1) Das in der Anlage dargestellte, rot umrandete kehr, Gebiet in der Marktgemeinde Mayrhofen und in den d) jede erhebliche Lärmentwicklung, Gemeinden Brandberg, Finkenberg und Tux wird zum e) die Durchführung von Außenlandungen und Ruhegebiet erklärt (Ruhegebiet Zillertaler Haupt- Außenabflügen mit motorbetriebenen Luftfahrzeugen; kamm). davon ausgenommen sind Außenlandungen und Außen- (2) Die Anlage wird durch Auflegung zur öffent- abflüge im Rahmen der Wildfütterung, der Viehbergung lichen Einsichtnahme bei der Abteilung Umweltschutz und der Versorgung von Vieh in Notzeiten, der Ver- des Amtes der Tiroler Landesregierung, bei der Be- oder Entsorgung von Schutzhütten und Gastgewerbe- zirkshauptmannschaft Schwaz sowie bei der Marktge- betrieben, für wissenschaftliche Zwecke, zur Sanierung meinde Mayrhofen und bei den Gemeinden Brandberg, von Schutzwäldern, im Rahmen der Wildbach- und Finkenberg und Tux während der für den Parteienver- Lawinenverbauung, der Instandhaltung oder Instand- kehr bestimmten Amtsstunden verlautbart. setzung von Rundfunk- und Fernmeldeeinrichtungen (3) Das Ruhegebiet hat eine Größe von 379,00 km². und von Einrichtungen der Elektrizitätsversorgungs- § 2 unternehmen, sofern der angestrebte Zweck auf eine Nach § 11 Abs. 2 des Tiroler Naturschutzgesetzes andere Weise nicht oder nur mit einem unverhältnismä- 2005 sind im Ruhegebiet verboten: ßig großen Aufwand erreicht werden könnte. STÜCK 19, NR. 47, 48 229

§ 3 tung von Wegen einschließlich geringfügiger Material- (1) Im Ruhegebiet bedürfen folgende Vorhaben einer entnahmen zu diesem Zweck, naturschutzrechtlichen Bewilligung, sofern im Abs. 2 c) Geländeabtragungen und Geländeaufschüttungen nichts anderes bestimmt ist: zum Zweck der Alpverbesserung, sofern dadurch keine a) die Errichtung, Aufstellung und Anbringung von Feuchtgebiete berührt werden, Anlagen, soweit sie nicht unter § 2 lit. a oder b fallen, d) die Räumung von Bächen und Runsen von Ge- sowie die Änderung von Anlagen, sofern die Interessen schiebe im wildbachtechnisch unbedingt erforderlichen des Naturschutzes nach § 1 Abs. 1 des Tiroler Natur- Ausmaß zur Vorbeugung gegen Katastrophen, schutzgesetzes 2005 berührt werden, e) die Verwendung von Kraftfahrzeugen für Vorha- b) der Neubau, der Ausbau und die Verlegung von ben nach den lit. a bis d, zur Ausführung von Vorhaben, Straßen, die nicht dem öffentlichen Verkehr dienen, und für die eine naturschutzrechtliche Bewilligung nach von Wegen, Abs. 1 erteilt worden ist, im Rahmen der Ausübung der c) die Errichtung von oberirdischen elektrischen Lei- Jagd und der Fischerei, der Sanierung von Schutzwäl- tungsanlagen mit einer Spannung von 36 kV und darü- dern, der Ver- oder Entsorgung von Schutzhütten, der ber sowie von Luftkabelleitungen, Wildbach- und Lawinenverbauung und der Instandhal- d) Geländeabtragungen und Geländeaufschüttungen tung oder Instandsetzung von Rundfunk- und Fern- außerhalb eingefriedeter bebauter Grundstücke, meldeeinrichtungen und von Einrichtungen der Elek- e) die Verwendung von Kraftfahrzeugen. trizitätsversorgungsunternehmen, jeweils im hierfür er- (2) Im Ruhegebiet bedürfen keiner naturschutz- forderlichen Ausmaß. rechtlichen Bewilligung: § 4 a) der Neu-, Zu- und Umbau ortsüblicher land- und (1) Diese Verordnung tritt mit dem Ablauf des Tages forstwirtschaftlicher Gebäude und die Errichtung land- der Kundmachung in Kraft. und forstwirtschaftlicher Einfriedungen, wie Weide- (2) Zugleich tritt die Verordnung über das Ruhe- und Wildzäune, gebiet Zillertaler Hauptkamm, LGBl. Nr. 44/1998, b) Maßnahmen zur Instandsetzung oder Instandhal- außer Kraft.

Der Landeshauptmann: van Staa Der Landesamtsdirektor: Liener Anlage

48. Verordnung der Landesregierung vom 9. Mai 2006, mit der das Raumordnungsprogramm betreffend landwirtschaftliche Vorrangflächen für die Kleinregion Reutte und Umgebung geändert wird

Aufgrund des § 7 Abs. 1 lit. a und des § 106 Abs.1 a) die in den Anlagen 1, 2 und 3 dargestellten Teilflä- und 4 des Tiroler Raumordnungsgesetzes 2006, LGBl. chen der Grundstücke Nr. 1566, 1569, 1570, 1483, 1484, Nr. 27, wird verordnet: 1485/1, 1485/2, 1103/1 und 1103/2 KG Ehenbichl, b) die in der Anlage 4 dargestellten Teilflächen der Artikel I Grundstücke Nr. 56/1, 56/2, 1009 und 1010 KG Pflach, Die Verordnung, mit der ein Raumordnungspro- c) die in der Anlage 5 dargestellten Teilfächen der gramm betreffend landwirtschaftliche Vorrangflächen Grundstücke Nr. 45/2, 45/3, 47, 139, 152, 151 und 232 für die Kleinregion Reutte und Umgebung erlassen KG Oberletzen, wird, LGBl. Nr. 62/1991, zuletzt geändert durch die d) die der Anlage 6 dargestellten Teilflächen der Verordnung LGBl. Nr. 78/2004, wird wie folgt geän- Grundstücke Nr. 538/1, 538/4, 539/1, 540/1, 540/2 dert: und 591 KG Unterpinswang, Die Anlage zu § 1 Abs. 2 wird in der Weise geändert, e) die in der Anlage 7 dargestellten Teilflächen der dass folgende Grundflächen von der Festlegung als land- Grundstücke Nr. 14/3, 14/4 und 14/11 KG Oberpins- wirtschaftliche Vorrangflächen ausgenommen werden: wang. 230 STÜCK 19, NR. 48, 49

Artikel II durch Auflegung zur öffentlichen Einsichtnahme bei (1) Diese Verordnung tritt mit dem Ablauf des Tages der Abteilung Raumordnung-Statistik des Amtes der der Kundmachung in Kraft. Tiroler Landesregierung während der für den Parteien- (2) Die Anlagen 1 bis 7 zu dieser Verordnung werden verkehr bestimmten Amtsstunden verlautbart.

Der Landeshauptmann: van Staa Der Landesamtsdirektor: Liener Anlagen 1 bis 7

49. Verordnung der Landesregierung vom 9. Mai 2006, mit der das Raumordnungsprogramm betreffend landwirtschaftliche Vorrangflächen für die Kleinregion Oberes Lechtal geän- dert wird

Aufgrund des § 7 Abs. 1 lit. a und des § 106 Abs. 1 2482, 2472, 2473, 2579/1, 2592, 2593, 2599, 2600, 2603, und 4 des Tiroler Raumordnungsgesetzes 2006, LGBl. 2606, 2607, 2542, 2543 und 2544 KG Holzgau sowie des Nr. 27, wird verordnet: Grundstückes Nr. 3905 KG Bach (Weg) von der Fest- legung als landwirtschaftliche Vorrangflächen ausge- Artikel I nommen werden. Die Verordnung, mit der ein Raumordnungspro- Artikel II gramm betreffend landwirtschaftliche Vorrangflächen (1) Diese Verordnung tritt mit dem Ablauf des Tages für die Kleinregion Oberes Lechtal erlassen wird, LGBl. der Kundmachung in Kraft. Nr. 40/1994, zuletzt geändert durch die Verordnung (2) Die Anlagen 1, 2 und 3 zu dieser Verordnung wer- LGBl. Nr. 116/2004, wird wie folgt geändert: den durch Auflegung zur öffentlichen Einsichtnahme Die Anlage zu § 1 Abs. 2 wird in der Weise geändert, bei der Abteilung Raumordnung-Statistik des Amtes dass die in den Anlagen 1, 2 und 3 zu dieser Verordnung der Tiroler Landesregierung während der für den Par- dargestellten Teilflächen der Grundstücke Nr. 2435, teienverkehr bestimmten Amtsstunden verlautbart.

Der Landeshauptmann: van Staa Der Landesamtsdirektor: Liener Anlagen 1, 2 und 3

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