GEORG GASSER: Why We Should Not Be Afraid of Social Robots Social Robots Are Increasingly Tested in Retirement Homes, Hospitals and Care Institutions
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
GEORG GASSER: Why We Should Not Be Afraid of Social Robots Social robots are increasingly tested in retirement homes, hospitals and care institutions. They are not only meant to support social interactions and communication with others but to become social and communication partners themselves. In a world where family bonds tend to be loosened and nursing staff is not available in sufficient numbers social robots appear to be the means of choice for substituting these failures of interpersonal contact. This development involves a number of questions: Does the use of such robots reduce our nature of social animals? Do we tend to de‐ humanize vulnerable individuals if a fair amount of their social contacts are robots instead of human persons of flesh and blood? Is there a relevant difference in the qualitative ‘feel’ between human‐ robot and human‐human interaction? In my talk I will address these and related questions. I will argue that social robots are – if reasonably and moderately used – a good thing. They can help to increase the number of social exchanges with fellow humans. They can make our interpersonal interactions more intense and meaningful. In short, they can foster our social nature and our humanness. Georg Gasser, philosopher, teaches and researches in the field of philosophical anthropology, personal identity, medical ethics and philosophy of religion at Innsbruck University and the Medical University of Innsbruck. Warum wir keine Angst vor sozialen Robotern haben sollten Sozialroboter werden zunehmend in Altenheimen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen getestet. Sie sollen nicht nur soziale Interaktionen und die Kommunikation mit anderen unterstützen, sondern selbst Sozial‐ und Kommunikationspartner werden. In einer Welt, in der Familienbande tendenziell gelockert werden und das Pflegepersonal nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung steht, scheinen soziale Roboter das Mittel der Wahl zu sein, um diese Misserfolge des zwischenmenschlichen Kontakts zu ersetzen. Diese Entwicklung wirft eine Reihe von Fragen auf: Reduziert der Einsatz solcher Roboter unsere Art von Sozialtieren? Neigen wir dazu, verletzliche Menschen zu entmenschlichen, wenn ein Großteil ihrer sozialen Kontakte Roboter statt Menschen aus Fleisch und Blut sind? Gibt es einen relevanten Unterschied im qualitativen "Gefühl" zwischen Mensch‐Roboter und Mensch‐Mensch Interaktion? In meinem Vortrag werde ich auf diese und verwandte Fragen eingehen. Ich werde argumentieren, dass soziale Roboter ‐ wenn sie vernünftig und gemäßigt eingesetzt werden ‐ eine gute Sache sind. Sie können dazu beitragen, die Zahl der sozialen Kontakte mit anderen Menschen zu erhöhen. Sie können unsere zwischenmenschlichen Interaktionen intensiver und sinnvoller gestalten. Kurz gesagt, sie können unsere soziale Natur und unsere Menschlichkeit fördern. Georg Gasser, Philosoph, lehrt und forscht im Bereich der philosophischen Anthropologie, der personalen Identität, Medizinethik und Religionsphilosophie an der Leopold‐Franzens‐Universität Innsbruck und an der Medizinischen Universität Innsbruck. ______________________________________________ CLAUDIA GERSTL: I want to live ‐ Roboethics in western science fiction film The desire to create a mechanical man is almost as old as humanity itself. What our society would look like if we had mechanical brothers and sisters has been tried out in literature many times before. Film in particular is an interesting medium for speculation. Many academic works focus in the interaction between man and machine in film, but little was written about the ethical aspects and how they are represented in movies. What kind of agents are illustrated in films? Are they friends, slaves or just machines? Can they act autonomously and if yes, do they have rights and duties? The talk, which is based on the results of my master’s thesis, raises the question of which ethical aspects of human‐machine interaction are represented in Western science fiction films and how a connection between reality and fiction can be made. Claudia Gerstl grew up in South Tyrol and after her graduation from high‐school and a year working in theatre and film she studied at the AAU Klagenfurt. There she completed her Bachelor of Arts in Media and Communication Studies and Applied Cultural Studies. Following this, she moved to Innsbruck to complete her master's degree in media and focused her master thesis on the topic of robot ethics in film. She is currently studying documentary film with a focus on editing and postproduction at the ZeLIG ‐ School for Documentary Film, Television and New Media in Bolzano and is now working on her diploma film. Ich will leben ‐ Roboethik im westlichen Science‐Fiction‐Film Der Wunsch, einen mechanischen Menschen zu erschaffen, ist fast so alt wie die Menschheit selbst. Wie unsere Gesellschaft aussehen würde, hätten wir mechanische Brüder und Schwestern, wurde in der Literatur schon oft ausprobiert. Vor allem der Film ist ein interessantes Medium für Spekulationen. Viele wissenschaftliche Arbeiten konzentrieren sich auf die Interaktion zwischen Mensch und Maschine im Film, aber über die ethischen Aspekte und ihre Darstellung im Film wurde vergleichsweise wenig geschrieben. Welche Arten von Agenten werden in Filmen dargestellt? Sind sie Freunde, Sklaven oder nur Maschinen? Können sie autonom handeln, und wenn ja, haben sie Rechte und Pflichten? Der Vortrag, der sich auf die Ergebnisse meiner Masterarbeit stützt stellt sich die Frage, welche ethischen Aspekte der Mensch‐Maschine‐Interaktion in westlichen Science‐Fiction‐Filmen gezeigt werden und wie eine Verbindung zwischen Realität und Fiktion dargestellt werden kann. Claudia Gerstl ist in Südtirol aufgewachsen und studierte nach der Matura und einem Jahr bei Theater und Film, an der AAU Klagenfurt. Dort schloss sie ihre Bachelor of Arts in Medien‐ und Kommunikationswissenschaften und Angewandte Kulturwissenschaft ab. Im Anschluss zog sie für den Master im Studium Medien nach Innsbruck und legte den Schwerpunkt ihrer Masterarbeit auf das Thema Roboterethik im Film. Derzeit studiert sie Dokumentarfilm mit Schwerpunkt Schnitt und Postproduktion an der ZeLIG ‐ Schule für Dokumentarfilm, Fernsehen und Neue Medien in Bozen und arbeitet aktuell an ihrem Diplomfilm. ______________________________________________ INA WAGNER: Robotik in der Pflege – Maschinenmythos versus Handlungskompetenz Welche Aspekte menschlichen Lebens und Arbeitens können und sollen „robotisiert“ werden? Kann und soll man genuin menschliche Tätigkeiten, wie beispielsweise die Pflege anderer Menschen, die Betreuung von Kindern oder die Therapierung von Menschen mit kognitiven oder psychischen Problemen an eine Maschine übertragen? Und welches sind solche genuin menschlichen Aufgaben? Diese Fragen werden in Bezug auf das der Robotertechnik zugrundeliegende Menschenbild, das Spannungsfeld von Autonomie und Kontrolle, und Prinzipien der Technikgestaltung erörtert. Ina Wagner war Universitätsprofessorin für Multidisziplinäres Systemdesign und computerunterstütztes, kooperatives Arbeiten an der TU Wien. Ihre Tätigkeit basiert auf Interdisziplinarität. Kern ihrer Arbeit ist die Verbindung von ethnographischen Untersuchungen von Arbeitspraxis mit partizipativer Technikentwicklung. Sie war Mitglied der ‚European Group on Ethics in Science and New Technologies’ der Europäischen Kommission, seit 2001 Mitglied der Österreichischen Bioethikkommission. Robotics in Nursing – The Myth of the Machine Versus the Competences in Action Which aspects of human life and work can and should be "robotised"? Can and should genuinely human activities, such as caring for other people, caring for children or treating people with cognitive or psychological problems, be transferred to a machine? Moreover, what are such genuinely human tasks? These questions will be discussed in relation to the underlying human image of robotics, the tension between autonomy and control, and principles of technology design. Ina Wagner was a university professor for multidisciplinary system design and computer‐aided, cooperative work at the Vienna University of Technology. Her work is based in interdisciplinarity. Core of her work is the connection between ethnographic studies of work practice and participative technology development. She was a member of the 'European Group on Ethics in Science and New Technologies' of the European Commission. Since 2001 she is a member of the Austrian Bioethics Commission. ______________________________________________ THEO HUG: Roboter als Freunde, Mitarbeiter, Sklaven und Lernmaschinen Metaphorische Analysen und ethische Überlegungen Von alten Musikmaschinen bis hin zu Vaucansons automatischer Ente und von Čapek's Stück „Rossum's Universal Robots“ (RUR) bis hin zu flexibel agierenden autonomen Robotern, Chatbots und molekularen Maschinen, spielen Metaphern eine wichtige Rolle in der Geschichte der Mensch‐ Maschine Interaktion. Heute findet man eine Vielzahl metaphorischer Beschreibungen von Robotern, die vom Sklaven bis zum Freund, vom autonomen Roboter bis zur Lernmaschine reichen. Neben den entsprechenden technologischen Entwicklungen stellen sich drängende Fragen nach Verantwortlichkeit und Verantwortung. Wie hängt die Erhöhung der Reaktionsfähigkeit von Robotern mit Verantwortungsfragen zusammen? Welche Bedeutung haben in diesem Zusammenhang metaphorische Ausdrücke? Welche neuen Dimensionen der digitalen Kluft und der digitalen Integration stehen uns angesichts der jüngsten Entwicklungen gegenüber? Der Beitrag beginnt (1) mit einer Analyse