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geopro GmbH · Gaswerkstraße 17 ·78333 Gemeinde Eigeltingen 78333 Stockach Krumme Straße 1 Gaswerkstraße 17 78253 Eigeltingen Fon: +49 (0)7771 87 99-60 Fax: +49 (0)7771 87 99-66 eMail: [email protected] Internet: www.geopro.de vorab per E-Mail: [email protected] [email protected]

Ihr Zeichen / Ihre Nachricht vom Unser Zeichen Ansprechpartner / Durchwahl Datum Braun / 10.07.2017 17.4229 – AR/s Andreas Raschke / -62 08.09.2017 [email protected]

Eigeltingen, Plangebiet „Bollenberg – Nord“, Flurstück 2530 Überprüfung auf Kiesabbau/Deponierung/Rekultivierung

1. Geotechnische Stellungnahme  Baugrund-Vorerkundung im Hinblick auf die Bebaubarkeit

1 Anlass

Die Gemeinde Eigeltingen plant, das Flurstück 2530 in das Plangebiet „Bollenberg – Nord“ einzubeziehen (Anlagen 1). Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung bei der 6. Änderung des Flächennutzungsplans der Verwaltungsgemeinschaft Stockach ging für die Änderung des Plangebiets Bollenberg Nord eine Fachstellungnahme des Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) im Regierungspräsidium – Mineralische Rohstoffe ein: „Von rohstoffgeologischer Seite wird darauf hingewiesen, dass im Südteil (Flurstück Nr. 2530) des Plangebietes "Bollenberg-Nord" auf der Gemarkung Eigeltingen nach dem beigefügten Plan des Landratsamts aus dem Jahr 1992 sehr wahrscheinlich ebenfalls Kiesabbau umgegangen ist (Anlage 1). Über die mögliche Folgenutzung des Gebietes liegen dem LGRB keine Informationen vor. Es wird daher empfohlen, zu überprüfen, ob auf diesem Flurstück tatsächlich Kiesabbau umgegangen ist, und ob dort vor der Rekultivierung Deponierung irgendwelcher Art erfolgt ist.“ Dieser Empfehlung folgend wurden wir von der Gemeinde Eigeltingen, Hauptamt, mit E-Mail vom 10.07.2017 mit der Überprüfung beauftragt.

Geschäftsführer: Dipl.-Geol. Wolfram Frey Amtsgericht Freiburg HRB 590426 VOBA: IBAN: DE8469061800004466 9900 BIC: GENODE61UBE Dipl.-Geol., Dipl.-Ing. (FH), M.Eng. Jürgen Koberstein SPK: IBAN: DE49690 500010001 000579 BIC: SOLADESIKNZ geopro GmbH – Beratende Geologen und Ingenieure Projekt Nr. 17.4229 Eigeltingen, Plangebiet „Bollenberg – Nord“, Flurstück 2530 Überprüfung auf Kiesabbau/Deponierung/Rekultivierung Seite 2 von 8

2 Unterlagen Unterlagen [U] für das aktuelle Vorhaben sind:

U 1 Lageplan (M 1:1500) „Bollenberg – Nord“, Geltungsbereich, Vorentwurf, 05.10.2015, Wieser AG, ; U 2 Lageplan (M 1:750) Absteckung der Untersuchungspunkte, mit Höhen (mNN), 21.08.2017, Vermessungsbüro Hansjörg und Michael Ludin, ; U 3 Unterlagen des Landratsamtes zu Kiesabbau und Rekultivierung – hier nicht detailliert aufgeführt. An allgemeinen Unterlagen [AU] (Karten, Kartendienste und Regelwerke) und Nachbarprojekten verweisen wir auf: AU 1 Blatt 8119 Eigeltingen der Geologischen Karte (M 1:25000) von Baden-Württemberg mit Erläuterungen, Freiburg/Stuttgart 1993; AU 2 Daten- und Kartendienst der LUBW (interaktiver Dienst UDO – Umwelt-Daten und Karten Online), festgesetzte Wasserschutzgebiete; AU 3 Karte der Erdbebenzonen und geologischen Untergrundklassen für Baden-Württemberg, 1. Auflage 2005.

3 Lage des Baugebiets

Das geplante Baugebiet „Bollenberg – Nord“ liegt im Kreis Konstanz, in der Gemeinde und auf Gemarkung Eigeltingen, 600 m nordöstlich des Ortskerns, südöstlich der Kreisstraße K 6114 nach Münchhöf (Anlage 1.1).

Die geodätischen Daten des Flurstücks 2530 sind: TK 25 Blatt 8119 Eigeltingen; R ≈ 34 93 020 / H ≈ 53 02 475. Das Gelände ist verhältnismäßig eben und fällt von etwa 509 mNN im Nord(ost)en auf 508 mNN im Westen und 507,5 mNN im Süd(ost)en. Auf den nordwestlich angrenzenden Flurstücken 2529 und 2527 fällt das Gelände mit einer natürlichen Geländestufe deutlich zur Kreisstraße hin ab. Das Flurstück 2530 mit einer Fläche von 1,25 ha soll größtenteils, ohne einen kleinen Zwickel im Südosten, in das Baugebiet einbezogen werden; der einzubeziehende Teil hat Ausdehnungen von 135 m entlang der Südwestgrenze und maximal 110 m, im Mittel rund 80 m quer dazu. Nach [AU 2] liegt das Grundstück in einem festgesetzten Wasserschutzgebiet: WSG TB OBERE BODMARIN, Eigeltingen, WSG-Nr.-Amt 335.069, Zone III und IIIA, Rechtsverordnung vom 18.01.1988, Landratsamt Konstanz. Das Gelände wird derzeit landwirtschaftlich genutzt (Acker, Getreide). Nach der Getreideernte, aber noch vor dem danach erfolgten Bearbeiten (Grubbern?) der Fläche war der Restbewuchs spärlich und in unterschiedlichen Grüntönen „fleckig“. geopro GmbH – Beratende Geologen und Ingenieure Projekt Nr. 17.4229 Eigeltingen, Plangebiet „Bollenberg – Nord“, Flurstück 2530 Überprüfung auf Kiesabbau/Deponierung/Rekultivierung Seite 3 von 8

Nach Unterlagen des Landratsamtes – handschriftliche Einträge in Planunterlagen – wurde Kiesabbau der Kiesgrube LEIBER im Flurstück 2530 mit Datum vom 22.04.1976 genehmigt. In einem Plan vom 23.01.1992 ist die Fläche als rekultiviert dargestellt.

Die Unterlagen des Landratsamtes für die Altablagerung Auffüllung Kiesgrube Leiber, Eigeltingen, umfassen nur Flächen südlich des Flurstücks 2530; das nördlichste erfasste Flurstück 2536 ist noch durch Flurstück 2535 vom Untersuchungsgebiet getrennt.

4 Umfang geotechnischer Untersuchungen Zur Baugrunderkundung wurden am 23.08.2017 von der Kähler Garten- und Landschaftsbau, Hauptstraße 5, 78253 Eigeltingen, im Auftrag der Gemeinde und nach unseren Vorgaben und unter unserer fachtechnischen Betreuung 5 Baggerschürfe (SCH) mit einem Radbagger Komatsu mit einem Tieflöffel mit Schneide, b = 1,0 m, mit Tiefen von 2,9 m bis 3,8 m, insgesamt 15,9 m, ausgeführt und nach Ende der Arbeiten mit Aushub wieder verfüllt. Die Untersuchungspunkte wurden nach unseren Vorgaben vom Vermesser ausgepflockt. Sie sind lagerichtig mit Geländehöhen in Anlage 1.2 dargestellt.

Die Benennung und Beschreibung der Böden erfolgte nach der Bodenansprache vor Ort. Die von uns ingenieurgeologisch aufgenommenen Schichtenfolgen sind in Anlage 2.1 als Schurfprofile dargestellt, die Schürfe mit Fotos dokumentiert (Anlage 2.2). Den Baggerschürfen wurden für geotechnische Zwecke insgesamt³ 12 Bodenproben der Güteklasse 3 nach DIN 4021 entnommen. Die Proben werden von uns 6 Monate nach Gutachtenerstellung aufbewahrt und dann ohne weitere Ankündigung entsorgt, sofern sie vom Auftraggeber nicht angefordert werden. Fremdstoffe (Bauschutt, Erdaushub) wurden nur in sehr geringem Umfang angetroffen, Hinweise auf grundwassergefährdende Stoffe gab es nicht.

5 Baugrund und Grundwasser

5.1 Geologischer Überblick Nach der Geologischen Karte [AU 1] und unserer Kenntnis der Örtlichkeit stehen im Gewann Eigen würmeiszeitliche Kiese und Sande im Wechsel mit Feinsand-Schluff und Geschiebemergel (Wg5) an: Im tieferliegenden Gewann Blatt jenseits der Kreisstraße ist Grundmoräne (Wm) verzeichnet.

Die Kiessande wurden teilweise in Kiesgruben abgebaut, die Flächen verfüllt und rekultiviert. Ergiebige Grundwasserleiter sind in dieser Höhenlage nicht zu erwarten. geopro GmbH – Beratende Geologen und Ingenieure Projekt Nr. 17.4229 Eigeltingen, Plangebiet „Bollenberg – Nord“, Flurstück 2530 Überprüfung auf Kiesabbau/Deponierung/Rekultivierung Seite 4 von 8

5.2 Schichtenfolge und -beschreibung Die zwangsläufig punktuellen Baugrundaufschlüsse bestätigen das Bild: vereinfacht wurde eine Schichtenfolge erkundet, die (von oben nach unten) aus

 Oberboden/Ackerkrume, Rekultivierungsschicht,  Auffüllungen aus Erdaushub über  Würmeiszeitlichen Ablagerungen – Sand, Kies, Beckenschluff, Geschiebemergel besteht.

 Die oberste Schicht mit einer Mächtigkeit von 0,5 m bis etwa 0,8 m ist Rekultivierungsschicht, die auf den oberen 0,3 m deutlich von der landwirtschaftlichen Nutzung geprägt ist – Oberboden/Ackerkrume.

 Drunter folgen Auffüllung aus regionaltypischem Erdaushub: Kiessande mit etwas höherem Feinanteil, so dass sie erdbautechnisch je nach Witterung schwierig zu handhaben sind, oder Geschiebemergel, gemischtkörnige bis feinkörnige Böden steifer Konsistenz. Der Anteil bodenfremder Bestandteile ist auffallend gering. Von einzelnen Ziegelbrocken (Scherben von Dachplatten) oder Ziegelsplittern – vorzugsweise auf dem oberen Meter –, einem Betonstein an der Geländeoberfläche oder jeweils einem faustgroßen Stück Schwarzdecke (geruchlich unauffällig; SCH 5) bzw. Gussasphalt (SCH 4) abgesehen war die Auffüllung vor allem durch Beimengung von (ortsfremdem) Weißjura-Kalkstein oder durch lagenweise untypische Färbung und Schichtung zu erkennen. Bauschutt, Gießereisande oder hausmüllähnliche Abfälle wurden nicht angetroffen. Nur in der südwestlichen Ecke (SCH 1) war keine Auffüllung vorhanden. Ansonsten reicht die Auffüllung bis in Tiefen von 2,5 m bis 3 m unter Gelände; die Basis der Auffüllung fällt grob von über 506 mNN (SCH 4) auf unter 505 mNN (SCH 3).

 Der natürlich anstehende Baugrund besteht aus würmeiszeitlichen Ablagerungen: im Bereich der Geländestufe im Westen aus nicht abgebautem Sand und Kies, der in geringmächtigen Resten auch in der übrigen Fläche vorhanden ist oder sein kann, sowie aus Beckenschluff oder Geschiebemergel, die den Kiesabbau nach unten begrenzten.

Wasser. Die südwestlichen Schürfe SCH 1 und SCH 2 waren trocken. In den anderen Schürfen waren ab 2,5 m Tiefe nasse (gesättigte) Bereiche oder Schicht-/Stauwasser in sandig-kiesigen Lagen innerhalb geringer durchlässiger Auffüllung oder an der Basis der Auffüllung über gering durchlässigem Beckenschluff vorhanden. – Auch der Geländeoberfläche ist lokal Staunässe zu beobachten.

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5.3 Erdbebenzone und Untergrund-/Baugrundklasse Das Baugrundstück ist nach der Karte der Erdbebenzonen und geologischen Untergrundklassen für Baden-Württemberg, 1. Auflage 2005, der Erdbebenzone 2 sowie der Untergrundklasse R zuzuordnen.

Den gründungsnahen Baugrund – unterhalb einer Tiefe von 3 m – ordnen wir der Baugrundklasse C – gemischtkörnige Lockergesteine in mitteldichter Lagerung bzw. in mindestens steifer Konsistenz – nach DIN 4149:2005-04 zu. Die Einstufung in Baugrundklasse C ist ohne weitere Erkundung des Untergrundes vertretbar und für die mögliche Bebauung mit Einfamilienhäusern bautechnisch bzw. nachweistechnisch ohne Belang; bei Bauwerken mit rechnerischem Nachweis des Lastfalls Erdbeben können weitere Betrachtungen bzw. Erkundungen im Hinblick auf wirtschaftliche Bemessung sinnvoll sein.

6 Bewertung hinsichtlich der Nutzung für Wohnbebauung Für eine geplante Wohnbebauung bewerten wir die beschriebenen Ergebnisse der orientierenden Erkundung auf Flurstück 2530 nachfolgend aus geotechnisch-bautechnischer Sicht (Abschnitt 6.1) wie im Hinblick auf mögliche Schadstoffe (Abschnitt 6.2).

6.1 Geotechnisch-bautechnische Bewertung In der gesamten Fläche steht zuoberst Rekultivierungsschicht an, von der zumindest der durchwurzelte und durch landwirtschaftliche Nutzung zuoberst immer wieder aufgelockerte Bereich (Oberboden) vor einer Überbauung abgetragen werden muss. Die Auffüllung mit einem Alter von mindestens 25 Jahren ist homogen aus Erdaushub aufgebaut; Sackungen (also weitgehend auflast-unabhängige Verformungs- und Verdichtungsvorgänge) sind nach dieser Zeit erfahrungsgemäß weitgehend abgeklungen. In der Region sind uns mehrere Objekte bekannt, die auf Auffüllungen ähnlicher Zusammensetzung, Alter und Schichtdicke gegründet sind. Das Setzungs- und das Sackungsverhalten der Auffüllung unterscheidet sich nicht wesentlich von natürlich gewachsenen inhomogenen Boden mit einer Wechsellagerung von bindigen Böden und sandig-kiesigen Bereichen. Ein Überbauen ist für einfachere Gebäude mit geringen Lasten ohne Maßnahmen des Spezialtiefbaus möglich. Wir weisen dennoch darauf hin, dass infolge technischer Weiterentwicklung mittlerweile Walzenzüge zur Verfügung stehen, mit denen Böden bis in 4 m Tiefe verdichtet werden können. Damit könnten Restsackungen im Bereich der Auffüllung baupraktisch vorweggenommen werden.

Für die weitere bautechnische Bewertung unterscheiden wir nachfolgend zwischen den Erschließungsmaßnahmen (Kanalbau, Straßenbau) und Wohngebäuden; bei letzteren ist die Gründungstiefe wesentlich. geopro GmbH – Beratende Geologen und Ingenieure Projekt Nr. 17.4229 Eigeltingen, Plangebiet „Bollenberg – Nord“, Flurstück 2530 Überprüfung auf Kiesabbau/Deponierung/Rekultivierung Seite 6 von 8

6.1.1 Erschließungsmaßnahmen (Kanalbau, Straßenbau) Kanaltrassen dürften so tief liegen, dass die verbleibende Mächtigkeit der Auffüllungen voraussichtlich nicht mehr zu großen Setzungen führen wird. Ein Nachverdichten aus dem Kanalgraben selbst im Bereich des Rohrauflagers wird vermutlich schwierig werden, das die Böden dort wassergesättigt sein können. – Wegen der Wassersättigung müssen Gräben zumindest im Fußbereich verbaut werden.

Für den Straßenbau ist davon auszugehen, dass der Verformungsmodul von Ev2 = 45 MN/m² auf dem Planum nicht erreicht wird und eine Bodenverbesserung mit Bindemittel erforderlich wird. Aus der Inhomogenität der Auffüllung ist damit zu rechnen, dass je nach Querschnitt der Straße – Trennentwässerung, Stufengraben,… – Verformungen an der Oberfläche auftreten. Im Zuge der weiteren Planung ist zu klären, welche Verformungen und Risiken tolerabel sind oder ob eine flächenhafte Vorabverdichtung sinnvoll und wirtschaftlich ist. 6.1.2 Wohnbebauung Die vorhandenen (aufgefüllten) Böden wie auch die verbliebenen natürlich anstehenden Böden (mit Ausnahme von Resten der Kiessande) sind als „wenig durchlässig“ nach DIN 18130-1 in Verbindung mit DIN 18195-1 einzustufen. Zum Schutz des Bauwerks gegen Feuchtigkeit sind bei Böden mit Durchlässigkeitsbeiwerten von k ≤ 1*10-4 m/s nach DIN 18195-1:2011-12, Tabelle 1, erdberührte Wände und Bodenplatten

 (A) entweder gegen zeitweise aufstauendes Sickerwasser abzudichten, also durch eine Abdichtung nach Abschnitt 9 DIN 18195-6:2011-12 oder eine andere Abdichtung, z. B. WU-Beton einschließlich entsprechender Fugenausbildung (Beanspruchungsklasse 1 WU-Richtlinie), oder

 (B) – in Verbindung mit Dränung nach DIN 4095 – gegen Bodenfeuchte und nichtstauendes Sickerwasser nach DIN 18195-4:2011-12 abzudichten.

Ob Dränung nach DIN 4095 im vorliegenden Fall technisch möglich ist – Höhenlage der Kanäle? – und als Sicherheitsdränsystem, das in der Regel kein Wasser führen wird, angeschlossen werden darf, wäre mit der Gemeinde Eigeltingen zu klären. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass abgedichtete Keller bei fachgerechter Ausführung dauerhaft wartungsfrei sind.

Es ist davon auszugehen, dass Wohngebäude auf lastabtragenden, elastisch gebetteten Bodenplatten gegründet werden. Unterkellerte Gebäude liegen mit ihrer Bauwerksunterkante maximal noch etwa 1 m über natürlich gewachsenem Baugrund; infolge der aussteifenden Wirkung eines Untergeschosses aus Stahlbeton sind aus der verbleibenden Auffüllung keine Verformungen zu erwarten, die bautechnisch relevant wären. geopro GmbH – Beratende Geologen und Ingenieure Projekt Nr. 17.4229 Eigeltingen, Plangebiet „Bollenberg – Nord“, Flurstück 2530 Überprüfung auf Kiesabbau/Deponierung/Rekultivierung Seite 7 von 8

Nicht unterkellerte Gebäude können auf einer elastisch gebetteten Bodenplatte gegründet werden. Je nach Situation: Tiefe der Einbindung in das Gelände (wegen der – wenngleich geringen – Höhenunterschiede innerhalb der Bauwerksgrundfläche ist regelmäßig zu unterscheiden, ob eher aufgefüllt wird oder eingeschnitten) kann eine weitere Begrenzung von Verformungen durch einen tiefenmäßig begrenzten Bodenaustausch oder durch eine zum Randriegel verstärkte Frostschürze erzielt werden.

Außergewöhnliche Bauwerke mit aufgelösten Grundrissen oder lokal hohen Lasten können mit wenig Zusatzaufwand durch die Auffüllung hindurch im Anstehenden gegründet werden.

6.2 Schadstoffe und Entsorgung Bei der Erkundung in der Fläche eines ehemaligen Kiesabbaus wurden zuoberst landwirtschaftlich genutzte Rekultivierungsböden angetroffen. Für das Verfüllen des Kiesabbaus wurde Erdaushub verwendet, der nahezu keine bodenfremden Bestandteile enthält und der augenscheinlich und geruchlich völlig unauffällig ist; es liegen keinerlei Hinweise auf grundwassergefährdende Stoffe vor. Es gibt keine Hinweise auf Schadstoffe, die die geplante Nutzung als Wohnbaugebiet einschränken würden. Zur Entsorgung von Aushub geben wir Hinweise zum grundsätzlichen Vorgehen. Für natürliche Böden ohne Fremdbestandteile ist, sofern kein Eintrag im Altlastenkataster vorliegt, eine „Vereinfachte Erklärung über die Herkunft und Unbedenklichkeit von Bodenaushub“ möglich. Für die (künstlich aufgebrachte) Rekultivierungsschicht und die Auffüllung aus Erdaushub unbekannter Herkunft ist eine „Vereinfachte Erklärung …“ grundsätzlich nicht möglich. Hier ist für anfallenden Aushub mit dem Landratsamt Konstanz das Vorgehen zu klären. Hilfreich wäre hierfür, wenn Angaben zu Herkunft und Überwachung des verwendeten Aushubmaterials vorlägen. Ansonsten ist grundsätzlich davon auszugehen, dass Betreiber von Erddeponien einen Nachweis anhand chemischer Analytik fordern. Wir empfehlen, Entsorgungswege und erforderliche Nachweise grundsätzlich im Zuge der Auftrags¬vergabe zu klären.

7 Zusammenfassung und Hinweise Die ausgeführte Baugrunderkundung mit 5 Baggerschürfen bestätigt die Vermutung, dass auch auf Flurstück 2530 Kiesabbau umging und die Fläche verfüllt und rekultiviert wurde.

Die Auffüllung besteht der Erkundung zufolge nur aus Erdaushub mit äußerst geringem Anteil bodenfremder Stoffe; Bauschutt, Gießereisande oder hausmüllähnliche Abfälle wurden nicht angetroffen. Die Auffüllung mit einem Alter von mehr als 25 Jahren ist aus geotechnischer Sicht für eine Überbauung ohne besondere Maßnahmen des Spezialtiefbaus geeignet. – Eine geopro GmbH – Beratende Geologen und Ingenieure Projekt Nr. 17.4229 Eigeltingen, Plangebiet „Bollenberg – Nord“, Flurstück 2530 Überprüfung auf Kiesabbau/Deponierung/Rekultivierung Seite 8 von 8 objektbezogene Erkundung, die den Gebäudeumfang (UG; Anzahl der Geschosse) sowie die Lasten und Anforderungen an die Verformungen berücksichtigt, ist zu empfehlen bzw. zu prüfen. Es gibt keine Hinweise auf Schadstoffe, die die geplante Nutzung als Wohnbaugebiet einschränken würden.

geopro GmbH

Dipl.-Ing. Andreas Raschke

Anlagenverzeichnis Anlage

Lagepläne

 Übersichtslageplan (M 1:25 000) mit Lage der Untersuchungsfläche 1.1  Lageplan (M 1:1000) mit Lage der Untersuchungspunkte 1.2

Baugrunderkundung mit Baggerschürfen (SCH) IN BEARBEITUNG

 Schurfprofile (MdH 1:50) 2.1.1 bis 2.1.5  Fotodokumentation der Schürfe 2.2.1 bis 2.2.5

Bodenmechanische Laborversuche IN BEARBEITUNG

 Wassergehalte (DIN 18121) und Bodenansprache (EN ISO 14688-1) 3 78333 Stockach Fon: +49 (0) 7771 87 99-60 Gaswerkstraße 17 Fax: +49 (0) 7771 87 99-66 www.geopro.de E-Mail: [email protected]

Eigeltingen, Flurstück 2530: Untersuchung auf Kiesabbau/Rekultivierung Projekt 17.4229 Übersichtslageplan (M 1:25 000) mit Lage der Untersuchungsfläche Anlage 1.1

Top. Karte 1:25 000 Baden-Württemberg (2012), Maßstab 1:25 000 © Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2007 78333 Stockach Fon: +49 (0) 7771 87 99-60 Gaswerkstraße 17 Fax: +49 (0) 7771 87 99-66 www.geopro.de E-Mail: [email protected]

Eigeltingen, Flurstück 2530: Untersuchung auf Kiesabbau/Rekultivierung Projekt 17.4229 Lageplan (M 1:1000) mit Lage der Untersuchungspunkte Anlage 1.2

SCH 5 508,44

BK 1 437,0

SCH 4 SCH 1 508,77 508,27

SCH 2 508,12

SCH 3 507,59