freiesMagazin Januar 2013

Topthemen dieser Ausgabe

Ubuntu und Kubuntu 12.10 Seite 4 Das neue Ubuntu 12.10 „Quantal Quetzal“ erweist sich trotz der teilweise umstrittenen Neue- rungen und einiger Baustellen als weitgehend solide Veröffentlichung. In dem Artikel sollen die wichtigsten Neuerungen im Detail betrachtet werden, darunter unter anderem Unity und KDE sowie die Multimedia-Eigenschaften der Distribution. (weiterlesen)

Desktop Publishing unter – Dann klappt’s auch mit der Druckerei! Seite 17 Unter Linux etwas zu drucken, ist im Allgemeinen kein Problem: Drucker anschließen, eventuell noch einen Treiber installieren und losdrucken. Problematisch wird es allerdings, wenn man Größeres vorhat – zum Beispiel Werbeanzeigen oder einen Flyer drucken zu lassen. Was es dabei zu beachten gibt und wie man mit Scribus und Co. gute Ergebnisse erzielt, beschreibt dieser Artikel. (weiterlesen)

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 ISSN 1867-7991 MAGAZIN

Editorial

Immer noch Autoren gesucht Wir haben die Umfrageantworten viergeteilt, so- Inhalt Im Editorial der letzten Ausgabe freiesMagazin dass man daraus zwei Fragen beantworten konn- Linux allgemein 12/2012 sowie auf unserer Webseite [1] haben te: Ubuntu und Kubuntu 12.10 S. 4 wir um neue Autoren geworben. Es gab auch Der Dezember im Kernelrückblick S. 15 „Wird das PDF-Jahresarchiv benötigt? Und ist schon ein paar Rückmeldungen, dennoch wol- ggf. auch ein EPUB-Archiv sinnvoll?“ len wir noch einmal darauf aufmerksam machen, Anleitungen dass es ohne Autoren ebenso wie ohne Leser Leider ist bei der Erstellung der Umfrage ein Feh- Desktop Publishing unter Linux – Dann S. 17 kein Magazin geben kann. ler unterlaufen, sodass die Teilnehmer mehrere klappt’s auch mit der Druckerei! Lösungen ankreuzen konnten, obwohl dies gar Aus dem Grund gibt es gleich zum Anfang des nicht sinnvoll war. Software neuen Jahres leider nur fünf Artikel. Diese sind blockdiag – Diagramme einfach erstellen S. 25 qualitativ alle großartig, dennoch ist die Anzahl Dennoch kann man daraus ablesen, dass ein Kontinuierliche Integration mit Jenkins S. 29 sehr übersichtlich. Wir bitten also alle Leser dar- Großteil (über 60 %) das PDF-Jahresarchiv nutzt um, zu überlegen, ob sie nicht das ein oder ande- und dass immerhin noch gute 40 % auch einem Magazin re oft verwendete und nicht allzu bekannte Pro- EPUB-Archiv nicht abgeneigt wären. Editorial S. 2 gramm vorstellen wollen. Oder vielleicht gibt es Leserbriefe S. 33 Aus dem Grund bieten wir ab diesem Jahr auch ein kleines Skript, was einem jeden Tag gute Veranstaltungen S. 34 zwei Archive mit allen EPUB-Ausgaben an [4]– Dienste erweist und mit der Gemeinschaft geteilt Konventionen S. 34 ein Archiv mit den „vollständigen“ EPUBs mit Bil- werden soll. Impressum S. 35 dern und ein schlankeres Archiv mit den EPUB- Wer Lust und Zeit hat, kann sich unter Ausgaben ohne Bildern. So kann jeder für sich bei uns melden. die richtige Wahl treffen. einer extra Seite mit einem ordentlichen Menü auf der linken Seite darstellen sollte. Leider fehlt Jahresarchiv auch für EPUB Ein einzelnes EPUB mit allen 12 Ausgaben wä- uns hierzu das Wissen bzw. die Zeit, um dies Ebenfalls noch in der letzten Ausgabe hatten wir re für uns zu viel Arbeit und der Mehrwert wäre vernünftig umzusetzen. Eine Integration in unse- ohne große Ankündigung den Jahresindex 2012 vermutlich zu gering, da vor allem bei der EPUB- re Webseite (mit CMS Drupal) wäre wünschens- vorgestellt. Später folgten auf der Webseite [2] Version mit Bildern die Dateigröße viel zu groß wert, ist aber von uns nicht machbar. neben dem Index 2012 auch alle PDF-Ausgaben wäre und die meisten mobilen Lesegeräte ein Ebenso wünschen sich unsere Leser die Mög- des Jahres gepackt in einem Archiv. Problem damit bekommen würden. lichkeit der automatischen Extraktion von Einzel- Wir stellten uns darauf aber die Frage, ob es Bei der Umfrage kam auch die Frage nach ei- Artikeln aus einer PDF-Ausgabe zur einfachen überhaupt einen Verwendungszweck für dieses ner HTML-Version auf [5]. Uns erreichen ab und Archivierung [6]. Auch dieses Projekt existiert Archiv gibt. Aus dem Grund starteten wir einen an Anfragen, dass man die HTML-Version sowie- schon länger in unseren Köpfen, kann aber von Umfrage, die zwei Wochen lief [3]. so etwas aufbessern sollte und jeden Artikel auf uns nicht umgesetzt werden.

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/20132 MAGAZIN

Wer sich also befähigt fühlt, dies umzu- mit einreichen darf, die auch im Wettbewerb mit [3] http://www.freiesmagazin.de/20121219-ist-ein- setzen, kann sich gerne bei uns unter genutzt wird [9]. Daneben gab es Probleme mit komplettes-jahresarchiv-sinnvoll melden. der Laufzeit einiger Bots, sodass hier eine größe- [4] http://www.freiesmagazin.de/20121230-epub- re Beschränkung als vormals angedacht gesetzt komplettausgabe-2012 Neues vom sechsten Programmier- werden musste [10]. [5] http://www.freiesmagazin.de/node/303/results# wettbewerb comment-2780 Es sind noch knapp vier Wochen Zeit, um am Der sechste freiesMagazin-Programmierwettbe- [6] http://www.pro-linux.de/news/1/19181/comm/1/ Wettbewerb teilzunehmen. Wir freuen uns über werb [7] läuft bereits einen Monat und hat schon show-all-comments.html jede weitere Einsendung! viel Interesse geweckt. Mit den ersten Einreichun- [7] http://www.freiesmagazin.de/sechster_ gen wurden aber natürlich auch kleine Fehler Und nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Le- programmierwettbewerb aufgedeckt, bei denen versucht wird, diese im- sen der neuen Ausgabe. [8] http://www.freiesmagazin.de/crss/node/295 mer schnell zu beheben. Aus diesem Grund soll- [9] http://www.freiesmagazin.de/20121223- te jeder (potenzielle) Teilnehmer auch immer die Ihre freiesMagazin-Redaktion erweiterung-zum-programmierwettbewerb RSS-Kommentarseite zum Wettbewerb im Auge LINKS [10] http://www.freiesmagazin.de/20121227-wichtige- behalten [8], um immer auf dem neuesten Stand regelaenderung-zur-laufzeit [1] http://www.freiesmagazin.de/20121126- zu sein. freiesmagazin-sucht-autoren So gab es bisher eine Wettbewerbsergänzung, [2] http://www.freiesmagazin.de/20121219-index- Das Editorial kommentieren nach der jeder Teilnehmer zusätzlich eine Insel und-komplettausgabe-2012-erschienen

„Nowhere“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/650/

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/20133 DISTRIBUTION

Ubuntu und Kubuntu 12.10 von Hans-Joachim Baader

as neue Ubuntu 12.10 „Quantal Quetz- denken bezüglich der Privatsphäre. Zudem wur- Wie immer sei angemerkt, dass es sich hier al“ erweist sich trotz der teilweise de die ohne Hardwarebeschleunigung auskom- nicht um einen Test der Hardwarekompatibilität D umstrittenen Neuerungen und einiger mende Variante „Unity 2D“ der Unity-Oberfläche handelt. Es ist bekannt, dass Linux mehr Hard- Baustellen als weitgehend solide Veröffentli- entfernt. Es wird also, wie auch bei GNOME ware unterstützt als jedes andere Betriebssys- chung. Im Folgenden sollen die wichtigsten inzwischen erwogen wird, eine Hardware-3D- tem, und das überwiegend bereits im Standard- Neuerungen im Detail betrachtet werden. Beschleunigung vorausgesetzt, die notfalls mit Lieferumfang. Ein Test spezifischer Hardware wä- llvmpipe emuliert werden kann. Im Rahmen des re zu viel Aufwand für wenig Nutzen. Falls man Redaktioneller Hinweis: Der Artikel „Ubuntu Möglichen sollen die Änderungen genauer be- auf Probleme mit der Hardware stößt, stehen die und Kubuntu 12.10“ erschien erstmals bei Pro- trachtet werden. Dabei wird sich dieser Artikel Webseiten von Ubuntu zur Lösung bereit. Linux [1]. auf die Desktopumgebungen Unity und KDE be- schränken. Da eine Erprobung auf realer Hardware nicht das Vorwort Ziel des Artikels ist, wer- Ein halbes Jahr nach Ubuntu 12.04 LTS (sie- den für den Artikel zwei he „Ubuntu 12.04“, freiesMagazin 06/2012 [2]) identische virtuelle Ma- wurde im Oktober Ubuntu 12.10 veröffentlicht. schinen, 64 Bit, unter Es ist der Beginn eines neuen Zweijahreszyklus, KVM mit jeweils 1024 MB der mit Ubuntu 14.04 LTS als neuer langfristig RAM verwendet. stabiler Version enden soll. Wie alle Versionen zwischen den LTS-Versionen soll auch „Quantal Installation Quetzal“ 18 Monate lang unterstützt werden. Ubuntu wird meist von ei- nem Live-System aus in- Die neue Version bringt, in aller Kürze zusam- stalliert. Die erste Neue- mengefasst, den Kernel Linux 3.5.5, die neues- rung von Version 12.10 ten Versionen der Desktopumgebungen, viele ist, dass es keine CD- neue bzw. aktualisierte Programme, vereinheit- Images mehr gibt, nur lichte Installation durch Integration fast aller noch ein DVD-Image, Funktionen in das Installationsprogramm Ubiqui- das jetzt „Desktop-Image“ ty und verkleinerte Installations-Images für Ser- heißt, allerdings im Um- ver. Auch die Desktopumgebung Unity wurde er- fang so weit reduziert weitert, allerdings in nicht unumstrittener Wei- wurde, dass es noch auf se. So sorgte die Installation der „Shopping- eine 800-MB-CD passen Linse“, die die Suchfunktion in der Übersichtssei- würde. Ob das funktio- te auf Online-Angebote erweitert, für starke Be- Ubuntu bei der Installation. niert, geht aus der Doku-

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/20134 DISTRIBUTION mentation nicht hervor. Auf jeden Fall kann das Hier soll nur die Installation von der Desktop-DVD besitzt, die früher nur auf der Alternate-CD ISO-Image auf DVD oder einem USB-Medium kurz vorgestellt werden. Die Installation unter- zu finden waren. Standardmäßig wird nur ei- verwendet werden. lag nur wenigen sichtbaren Änderungen gegen- ne einzige große Partition mit dem Dateisys- über der letzten Version. Hauptsächlich wurde tem ext4 sowie eine Swap-Partition angelegt. Auch die „Alternate“-CD ist abgeschafft, da jetzt die Partitionierung erweitert, so dass man jetzt Das bleibt auch so, wenn man LVM einsetzt. endlich das Installationsprogramm Ubiquity die auch die Optionen zu LVM und Verschlüsselung Will man seine Partitionierung selbst definieren, meisten Funktionen und die Flexibilität besitzt, die bisher nur in dem im Textmodus laufenden In- staller zu finden waren. Eine Einschränkung gibt es zur Zeit: Software-RAID wird noch nicht unter- stützt. Man muss es entweder nachträglich ein- richten oder von der Alternate-CD von Ubuntu 12.04 installieren und dann ein Update machen. Das CD-Format hat nur noch Bestand für die verschiedenen Server-Images, die Versionen für ARM- und PowerPC-Systeme einschließen. Fer- ner sind die Images für ARM-Desktops jetzt nor- male Live-Systeme, die man von USB-Medien starten kann. Ein Teil der Images unterstützt Se- cure Boot, nämlich das Desktop-Image, der Ser- ver und Edubuntu. Die anderen Varianten erhal- ten diese Unterstützung erst in der nächsten Ver- sion. Für Ubuntu 12.10 werden dieses Mal 768 MB RAM für den Unity-Desktop als Mindestanfor- derung angegeben [3], doppelt so viel wie bis- her. Für Kubuntu sollten es 512 MB RAM oder mehr sein. Das gleiche gilt jetzt auch für Xubun- tu. Auch die Server-Edition wurde anspruchsvol- ler und verlangt jetzt 256 MB statt 128 MB. Man sollte allerdings generell mindestens so viel RAM haben, dass alle benötigten Anwendungen zu- gleich ohne zu swappen laufen können, denn nur so läuft das System vollständig flüssig. Auswahl der Partitionierung.

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/20135 DISTRIBUTION muss man „Etwas Anderes“ auswählen, wo- ein. Wenn zuvor bereits per DHCP ein Name er- gen, in denen keine 3D-Beschleunigung mög- durch das Partitionierungswerkzeug gestartet mittelt werden konnte, wird dieser als Vorgabe lich ist, darunter virtuelle Maschinen wie Qe- wird. Dort können die gängigen Dateisysteme angezeigt. Wenn erkannt wird, dass die Instal- mu in (bisher) den meisten Fällen, Nicht-x86- einschließlich Btrfs ausgewählt werden. lation in einer virtuellen Maschine läuft, wird Architekturen oder einige andere freie Betriebs- dagegen der Name ”benutzer-virtual-machine” systeme als Linux. Deren Benutzer werden sich Direkt nach der Definition der Partitionen beginnt vorgegeben. Optional können Daten im Home- über die unerträgliche Langsamkeit von llvmpipe der Installer mit der Partitionierung und der Instal- Verzeichnis verschlüsselt werden. Während man sehr ärgern. Es ist schlicht zu langsam, um ver- lation der Pakete im Hintergrund. Ein Fortschritts- das Ende der Installation abwartet, kann man nünftig damit zu arbeiten, damit wird Unity unbe- balken zeigt von hier an den Stand der Instal- nun noch einige Tipps zu Ubuntu ansehen. nutzbar. Es bleibt abzuwarten, ob GNOME 3.8 lation an. Parallel dazu kann man die Zeitzone es besser macht. auswählen und danach das gewünschte Tastatur- Ausstattung Doch abgesehen von llvmpipe hat Ubuntu 12.10 Layout einstellen. Sowohl Ubuntu als auch Kubuntu starten schnell. noch einiges mehr an Neuheiten zu bieten. X.org Ein Vergleich zur Vorversion lässt sich aber nicht wurde auf die neue Version X11R7.7 aktualisiert Im letzten Schritt gibt man seinen Namen, Anmel- ziehen, da Ubuntu stark ausgebremst wird, wenn und enthält jetzt X-Server 1.13, Mesa 9.0 und ak- denamen, Passwort und den Computernamen keine Hardware-3D-Beschleunigung vorhanden tualisierte Bibliotheken und Treiber. Die Oberflä- ist. che Unity wurde auf Version 6.8 (inzwischen be- Bekanntlich hat Ubuntu reits 6.10) aktualisiert. In dieser Version gibt es in der neuen Version eine Vorschaumöglichkeit in der Übersicht und die ohne Hardware-3D- eine Coverflow-Ansicht. Compiz unterstützt nun Beschleunigung funktionie- GLES, und damit ist Unity-3D wieder auf dem rende Variante „Unity 2D“ von Pandaboard lauffähig. Unity fallen lassen. Das glei- Ein Großteil der Desktop-Anwendungen wurde che also, was auch GNOME auf Python 3 umgestellt. Python 3 fand bisher un- mit der Einstellung des Aus- ter den Entwicklern nur mäßige Akzeptanz, weil weichmodus [4] für Version wichtige Bibliotheken noch nicht portiert waren. 3.8 angekündigt hat. Der Daher ist Python 2 ebenfalls installiert und wird Grund ist in beiden Fällen auch weiterhin unterstützt. der gleiche: Die wohl po- pulärsten Treiber bieten 3D- Der Kernel beruht auf Linux 3.5.7 und ist damit Beschleunigung, und für den drei Versionen neuer als in Ubuntu 12.04 LTS. Rest gibt es jetzt „llvmpipe“. Aus Benutzersicht bedeutet das eine Vielzahl Die meisten Benutzer sollten zusätzlicher Treiber und viele Optimierungen. also kein Problem damit ha- Daneben enthält der Kernel viele neue Featu- ben, aber es gibt Umgebun- res, die nur für Spezialisten von Interesse sind. Auswahl der Zeitzone.

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/20136 DISTRIBUTION

Weitere Arbeiten wurden vorgenom- Für Entwickler stehen GCC 4.7.2, Python 2.7.3 men, die verschiedenen Kernel- und 3.2.3, OpenJDK 6b24 und 7u9 und vieles Konfigurationen weitgehend zu verein- mehr bereit. heitlichen. So sollen keine separaten Die DNS-Auflösung wird jetzt von dem immer Varianten für virtuelle Maschinen mehr installierten dnsmasq übernommen, wovon sich nötig sein. Für 32-Bit-x86-Rechner wur- der Distributor eine schnellere Auflösung und de PAE die Standardversion. bessere VPN-Unterstützung verspricht. Kubuntu wird nun als 950 MB großes Bei der Server-Variante hat Ubuntu das Hybrid-Image für USB-Laufwerke oder Installations-Image in weniger als 700 MB ge- DVD ausgeliefert und enthält KDE SC quetscht, womit es wieder auf eine CD passt. 4.9, LibreOffice und Teile von Calli- Unter anderem wurden Tomcat auf Version 7 gra als Office-Suite, LightDM als Login- und Ceph auf 0.48 aktualisiert. Neu wurden die Manager, Telepathy-KDE 0.5.1 für In- Metal as a Service (MAAS)-Infrastruktur [5] und stant Messaging, OwnCloud 4, Amarok der Juju Charm Store eingeführt. OpenStack 2.6, Digikam 2.8 und Rekonq 1.1. Kon- wurde auf die neueste Version Essex aktualisiert. Standard-Desktop von Unity mit vorliegenden tact wurde um Ressourcen für Facebook Zentyal und OpenMPI 1.5 für ARM wurden den Aktualisierungen. und Google erweitert. Repositorys hinzugefügt. Für die Virtualisierung Ferner hat sich Canonical quasi in letzter Minute stehen mehrere Lösungen bereit, darunter entschieden, beim Bootloader Grub2 zu bleiben. KVM 1.2, Linux Containers 0.8.0 und Xen Zunächst hatte der Distributor Bedenken, dass 4.1.3. sich die Lizenz GPLv3 von Grub2 problematisch Wie gewohnt hat Root keinen direkten Zu- auf die Unterstützung von Secure Boot auswir- gang zum System, sondern die Benutzer ken könnte. der Gruppe sudo können über das Kom- mando sudo Befehle als Root ausführen. Weitere Updates sind LibreOffice 3.6.2-rc2, das nun das Head-Up-Display eingebaut hat und so- Beim Speicherverbrauch hat Unity jetzt mit kein Plug-in mehr benötigt, und GNOME endgültig jedes vernünftige Maß überschrit- 3.6.0. Der Update-Manager wurde vereinfacht ten. Nicht weniger als 570 MB benötigt die und in „Software Updater“ umbenannt. Eine auto- Umgebung allein, ohne dass irgendwelche matische Prüfung auf Updates wird gleich beim produktive Software gestartet wurde. Unsi- Start des Programms durchgeführt. Im Kernel cher ist allerdings, ob diese Erhöhung nur wurde der Standard-I/O-Scheduler wieder auf auf llvmpipe zurückgeht. Es wäre möglich, „Deadline“ für Server und Desktop geändert. Bootscreen des ISO-Images von Kubuntu 12.10. weil Compiz allein bereits 230 MB belegt.

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/20137 DISTRIBUTION

KDE benötigt in der Standardinstallation mit ei- Canonical nennt diese Funktion nem geöffneten Terminal-Fenster etwa 430 MB. Webapps. Sie sorgen dafür, Fire- Die Messung des Speicherverbrauchs der Desk- fox mit der betreffenden URL zu tops kann jeweils nur ungefähre Werte ermitteln, starten, doch wenn das alles wä- die zudem in Abhängigkeit von der Hardware und re, wäre es kaum eine Erwähnung anderen Faktoren schwanken. Aber als Anhalts- wert. Die Integration von Webapps punkt sollten sie allemal genügen. ist ziemlich weitreichend. Head-Up- Display (HUD), Integration ins Be- Unity nachrichtigungssystem und in die Der Login-Bildschirm auf Basis von LightDM Online-Kontenverwaltung sind eini- wurde im Aussehen etwas verändert, so dass ge der zusätzlichen Eigenschaften. unter anderem lange Namen besser passen. Aus diesem Grund sind Webapps Er lässt sich jetzt direkt für Remote-Desktop- auch separate Plugins, von denen Verbindungen nutzen, was die Nutzung von bereits eine stattliche Auswahl [6] Ubuntu als Thin Client erleichtert. Der Netzwerk- existiert. Nur zwei Webapps, Ama- status wird dazu in einer Leiste am Oberrand an- zon und Ubuntu One Music, sind gezeigt. vorinstalliert und offenbar im Paket Amarok mit HUD unter Unity. unity-webapps-common enthalten. Unity ist quasi die offizielle Desktopum- Die offensichtlich kontroverseste Änderung in gebung von Ubuntu. Nachdem Kubun- Unity ist dagegen die Integration von Amazon tu zum Gemeinschaftsprojekt herunter- in die Suche der Übersichtsseite. Diese neue gestuft wurde, gibt es keine Desktop- Shopping-Linse ist nicht grundsätzlich auf Ama- umgebung mehr, die ganz gleichberech- zon beschränkt. Eine Suche zeigt nun nicht mehr tigt neben Unity steht. Dennoch soll im nur Ergebnisse von der Festplatte oder aus den nächsten Abschnitt auch KDE betrach- Paketquellen, sondern auch Treffer-Angebote tet werden, da es eines der wichtigsten von Amazon an. Dies rief massive Kritik hervor, Desktop-Systeme für Linux ist. sowohl aus Datenschutzgründen als auch be- züglich der Sicherheit. Einer der wesentlichen In dieser Version wurde Unity wieder Kritikpunkte war, dass dadurch die Suchbegriffe stark überarbeitet. So wurden auf der den Anbietern bekannt werden. Dies stellt ein Übersichtsseite etliche Details verbes- Informationsleck dar, denn möglicherweise ist sert. In die Startleiste kann man neben es vom Benutzer nicht gewollt, dass bestimmte lokalen Anwendungen auch URLs von Begriffe den eigenen Rechner verlassen. Ubuntu Der Login-Bildschirm von LightDM. Webseiten integrieren. milderte die Auswirkungen noch ab, indem die

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/20138 DISTRIBUTION

Grundsätzlich muss ei- ben und mobile Medien können entfernt werden. ne solche Funktion nichts Zudem soll Unity nun barrierefrei sein, das heißt, Schlechtes sein; dass sie es sind standardmäßig Hilfen aktivierbar, die Nut- jedoch standardmäßig ein- zern mit Behinderungen die Arbeit erleichtern statt ausgeschaltet ist, oder überhaupt erst ermöglichen. Ein weiterer wird von vielen als Un- Punkt auf der Negativseite ist, dass Compiz häu- verschämtheit betrachtet. fig zum Absturz zu bringen war. Zum Glück wird Auch dass Ubuntu jede es jeweils neu gestartet, so dass es den Benut- weitere Verantwortung da- zern im Prinzip nur durch ein kurzzeitiges Einfrie- für ablehnt, was die Anbie- ren der Oberfläche auffällt. ter mit den Daten weiter Richtig konfigurierbar ist Unity auch weiterhin machen, und dass nicht nicht. Es gibt in dieser Version keinerlei Einstel- klar angegeben wird, unter lungen in den Systemeinstellungen. Einiges kann welchen Umständen Anfra- man über Compiz konfigurieren. Dazu muss man gen an welchen Anbieter CompizConfig nachinstallieren. Für noch mehr geschickt werden, wird kri- Konfigurierbarkeit sollte man auch dconf-tools tisiert. Canonical hat dar- installieren. Allerdings ist besonders letzteres auf auf zweierlei Weise Programm eher für Experten. Leicht zu benut- reagiert. Zum einen gibt zen ist dagegen ubuntu-tweak. Es fügt ein paar es unten rechts einen Link Suche mit Ergebnissen der Shopping-Linse. Einstell- und Aufräummöglichkeiten hinzu, darun- „Rechtliche Hinweise“, der ter Themes, aber sonst nichts wirklich Wesent- Suchanfragen über einen Proxy-Server von jedoch eine englischsprachige Seite aufruft und liches. Das neue „MyUnity“ ist noch nicht für Ubuntu gehen und per HTTPS verschlüsselt wer- somit fragwürdig ist; zudem erfüllt der Text sicher Ubuntu 12.10 verfügbar. Weitere Eingriffsmög- den. Doch die eigentlichen Ergebnisse holt der nicht die Forderung nach umfassender Informati- lichkeiten bieten die Indikator-Applets. eigene Rechner anschließend unverschlüsselt on. Zum anderen gibt es eine Einstellmöglichkeit von den Anbietern, was diesen die IP-Adresse für das Abschalten der Online-Ergebnisse unter Das globale Menü, sofern man es beibehält, funk- und weitere Informationen liefert. Auch Lauscher der Kategorie „Privatsphäre“. Wer ganz auf die tioniert auch mit KDE-Anwendungen. Auch das im Netz, beispielsweise im WLAN, könnten so Shopping-Linse verzichten will, kann das Paket HUD spielt mit KDE-Programmen zusammen, so- Hinweise auf die Suchbegriffe erlangen. unity-lens-shopping entfernen. dass sich KDE-Anwendungen sehr gut in Uni- ty integrieren und fast keinen Unterschied zu Klickt man ungewollt auf solch ein Angebot, pas- Ansonsten sind die in der letzten Version einge- GNOME-Anwendungen aufweisen. siert zunächst einmal nicht viel. Es erscheint ei- führten „Linsen“ für die Suche in verschiedenen ne Browserfenster mit der Anmeldung zu Ubuntu Bereichen im Wesentlichen gleich geblieben. In Der Desktop ist natürlich nicht Unity allein. One. Ist man jedoch bereits angemeldet, könnte der Startleiste kann man alle Icons außer dem für Ubuntu hat nun GNOME 3.6 integriert, und man gleich weitergeleitet werden. die Übersichtsseite und dem Mülleimer verschie- wer will, kann den originalen GNOME-Desktop

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/20139 DISTRIBUTION

zu Empfehlungen geben verbesserte Verschlüsselung und einen Betrach- und über 3D Secure einkau- ter für ODF-Dokumente hinzufügt. fen. Die Installation von Soft- Die Paketverwaltung „Muon“ wurde auf Version ware soll außerdem schnel- 1.4.1 angehoben. Muon besteht aus drei se- ler sein, was allerdings nicht paraten Programmen, denn neben der „Muon- nachgemessen wurde. Paketverwaltung“ und der zugehörigen „Muon- Dass Software-Aktualisie- Aktualisierungsverwaltung“ existiert noch eine rungen vorhanden sind, „Muon-Programmverwaltung“. Das kann anfäng- sieht man nun am Icon lich etwas verwirrend sein, da der Unterschied des Update-Programms in zwischen Paketverwaltung und Programmverwal- der Startleiste. Dieses zeigt tung vielleicht nicht gleich ersichtlich ist. Erstere auch gleich die Anzahl der arbeitet aber auf Paketebene, während letztere Aktualisierungen an. eine vereinfachte Oberfläche ist, mit der man An- wendungen, Schriftarten und andere Kategorien KDE (SC) von Paketen installieren und deinstallieren kann, In Kubuntu wurde KDE SC aber nicht alle Pakete. auf die Version 4.9.2 aktua- Die Integration von GTK-Anwendungen in KDE lisiert. Diese Version soll un- obliegt jetzt zwei Paketen, die beide installiert Ubuntu-Tweak. ter anderem stabiler sein als sind, nämlich „Oxygen-GTK“ (für GTK+ 2) und Version 4.8 und Aktivitäten „Oxygen-GTK 3“. Die Standard-Büroanwendung durch die Installation von GNOME wieder her- besser integrieren. Der Standard-Browser ist Re- ist auch unter KDE LibreOffice, jedoch steht Cal- stellen. Als Webbrowser ist jetzt Firefox 16 da- konq, jetzt in Version 1.1. Gegenüber Firefox und ligra 2.5.3 in den Repositorys zur Verfügung. Nur bei. Das Standard-Office-Paket ist LibreOffice Chromium ist Rekonq sicher sehr schlank; er be- die Komponenten Kexi und Krita von Calligra sind 3.6.2.2. Installiert sind auch Inkscape 0.48.3.1 sitzt alle notwendigen Funktionen zum Browsen vorinstalliert. Anstelle von für Instant Mes- (keine Änderung gegenüber Ubuntu 12.04), und verzichtet auf Ballast. Seiner Anpassbarkeit saging wird nun KDE Telepathy in Version 0.5.1 Gimp 2.8.2, Shotwell 0.13.0 sowie die GNOME- sind zwar Grenzen gesetzt, da er offenbar weder vorinstalliert. Anwendungen , Gwibber und Totem. über Erweiterungen noch Themes verfügt, aber mit normalen Webseiten kommt er offenbar aus- Kubuntu hat an alle Benutzer gedacht, die die Das Software-Center, das Hauptwerkzeug zur In- gezeichnet zurecht. Leistung ihres KDE maximieren wollen, und stallation und Verwaltung von Paketen, nicht je- bietet ein Paket kubuntu-low-fat-settings an, doch zum Einspielen von Updates, wurde weiter Als Musik-Player vorinstalliert ist Amarok 2.6, das das einige Dienste entfernt und somit Spei- verbessert, allerdings nur in Details. So kann die jetzt Apple-Mobilgeräte und Cover besser unter- cher spart. Außerdem kann man, wie schon Suche in Unity jetzt Vorschaubilder der gefunde- stützt. OwnCloud wurde in Version 4 aufgenom- in der letzten Version, mittels des experimen- nen Programme anzeigen. Man kann Feedback men, die eine Versionsverwaltung, Drag&Drop, tellen Pakets kde-window-manager-gles eine

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 10 DISTRIBUTION

Desktop von Kubuntu. Die Paketverwaltung Muon.

Anpassung von KWin an OpenGL ES ausprobie- Plug-ins zum Abspielen von Videos in freien For- abspielen lässt. Auf Youtube funktioniert dage- ren. OpenGL ES stellt wie OpenGL 3D-Hard- maten sind vorinstalliert. Die vorinstallierte Erwei- gen der HTML5-Modus ganz ohne Flash. Die warebeschleunigung für die Effekte von KWin terung „Ubuntu Firefox Modifications“ hat Version Tests wurden wegen der Langsamkeit von Unity bereit, soll aber, da es sich um eine Untermen- 2.4.1 erreicht. Weitere vorinstallierte Erweiterun- auf ein Minimum beschränkt; eine flüssige Video- ge handelt, kompatibler sein. Auch KDE Plasma gen sorgen für die Integration mit Unity. Wiedergabe ist mit llvmpipe schlicht nicht mög- Active lässt sich testen. lich. Zum Testen von Web-Videos wurden tages- Multimedia im Browser und auf dem schau.de, heute.de und Youtube als Repräsen- Unter KDE sorgt der vorinstallierte Webbrow- tanten ausgewählt. Ohne weiteres Zutun funktio- ser Rekonq 1.1 für Überraschungen. Videos bei Desktop nieren Videos bei tagesschau.de und bei heu- tagesschau.de und heute.de waren problemlos Im Multimedia-Bereich gab es kleinere Verände- te.de nicht. Flash ist wiederum ein anderes abspielbar. Youtube funktioniert erwartungsge- rungen, nicht alle allerdings zum Besseren. Fire- Thema. Standardmäßig ist kein Flash-Player mäß nicht, aber immerhin es möglich, die Vor- fox ist jetzt in Version 16 enthalten. Mehrere vorinstalliert, sodass sich kein Flash-Video schaubilder der Videos zu sehen. Dies legt die

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 11 DISTRIBUTION

Startseite von Firefox. Startseite von Rekonq. Vermutung nahe, dass Rekonq zumindest eine geeignet ist, kann man auswählen, welches Installationslauf nicht alle benötigten Plug-ins in- rudimentäre Flash-Unterstützung eingebaut hat. installiert werden soll. Beim MP3-Format sind stalliert wurden – wahrscheinlich ist dieser Me- Nach einem Umschalten auf den HTML5-Test das beispielsweise ein Fluendo-Plugin und eine chanismus nur für das Nachladen einzelner Plug- kann man Videos in einwandfreier Qualität anse- GStreamer-Plugin-Sammlung. Es ist zu empfeh- ins gedacht. Daher sollte man, wenn man es hen. len, das Fluendo-Plugin zu ignorieren, sodass weiß, im Software-Center gleich alle GStreamer- das FFmpeg-Plugin installiert wird. Plug-ins installieren und vielleicht noch andere Auf dem Unity-Desktop sollte in den bekannten Player wie VLC dazu, schaden kann es nicht. Anwendungen Rhythmbox und Totem, das jetzt Die Erkennung der benötigten Formate funk- Normalerweise muss Totem noch einmal neu ge- allerdings „Filmwiedergabe“ heißt, bei standard- tioniert in manchen Fällen, in manchen leider startet werden, um die neuen Plug-ins zu erken- mäßig nicht unterstützten Formaten eine Dialog- nicht. Es kann also unter Umständen nötig sein, nen. box erscheinen, die eine Suche nach passen- weitere GStreamer-Pakete von Hand zu instal- den GStreamer-Plugins ermöglicht und sie instal- lieren, beispielsweise für das MPEG2-Format. Auch für den Desktop gilt, dass eine flüssige liert. Wenn Ubuntu mehr als ein Paket findet, das Es kann außerdem passieren, dass beim ersten Video-Wiedergabe „dank“ llvmpipe nicht mehr

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 12 DISTRIBUTION

Auch hier war das MPEG-Video nicht zum Laufen zu bekommen. Möglicherweise, aber das ist Spe- kulation, ist das eine Folge der beginnenden Um- stellung von GStreamer 0.10 auf 1.0. Vielleicht lässt sich das Problem durch passenden Einstel- lungen beheben, vielleicht muss man aber auch auf die nächste Ubuntu-Version warten. Im Dateimanager Dolphin fehlt weiterhin eine Dateizuordnung von Dateien mit dem Suffix .flv. Wenn man diese mit „Öffnen mit...“ hinzufügt, kann man z. B. DragonPlayer als Programm ein- tragen, dann läuft alles rund. Insgesamt schneidet KDE im Test zur Multimedia-Integration deutlich besser ab als Unity und steht sogar ziemlich gut da. Bei Unity dagegen könnte vieles besser sein. Fazit Ubuntu-Versionen, die keine LTS-Versionen sind, muss man mit etwas Vorsicht genießen. Ubuntu- Gründer Mark Shuttleworth selbst hat einmal die- se Versionen mehr oder weniger als Betaversio- nen bezeichnet. Man muss wirklich davon aus- gehen, dass bei diesen Versionen das Einhalten der Termine wichtiger ist als Qualität. Die Abstür- ze von Compiz und die mangelhafte Multimedia- Das Software-Center. Integration seien als Beispiele genannt. möglich ist. Eine weitere Regression ist, dass Unter KDE sieht es im Prinzip genauso Bei genauerem Hinsehen stellen sich die be- die GStreamer-basierten Player Totem etc. ein aus, nur dass die Geschwindigkeit auch oh- obachteten Probleme allerdings meist als nicht MPEG-Video nicht mehr abzuspielen vermoch- ne 3D-Hardware akzeptabel ist. Amarok ist so gravierend heraus. Insgesamt weist die Dis- ten, was in Ubuntu 12.04 noch funktionierte. Der der Standard-Audioplayer. Amarok oder Dragon- tribution eine hohe Qualität auf, und wie sollte das MPlayer-Framework nutzende SMPlayer da- player erkennen fehlende Plug-ins und starten es auch anders sein – die meisten Komponen- gegen hatte keine Probleme damit. die Paketverwaltung, ähnlich wie bei GNOME. ten sind schließlich stabile Versionen. Mit den

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 13 DISTRIBUTION

Die Wahl des Desktop-Systems bleibt weiterhin eine Geschmacksfrage. Mit Unity hat Ubuntu zwar eine klare Präferenz gesetzt, schließt aber Alternativen nicht aus. Mit Unity, KDE, GNOME, Xfce, LXDE oder eine andere Oberfläche kann letztlich jeder Benutzer selbst wählen.

LINKS

[1] http://www.pro-linux.de/artikel/2/1600/ [2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2012- 06 [3] https://wiki.ubuntu.com/QuantalQuetzal/ ReleaseNotes [4] http://www.pro-linux.de/news/1/19098/gnome- will-ausweichmodus-entfernen.html [5] http://www.pro-linux.de/news/1/18238/canonical- bringt-metal-as-a-service-maas.html [6] http://bazaar.launchpad.net/~webapps/webapps- applications/trunk/files/head:/src

Autoreninformation

Hans-Joachim Baader (Webseite) befasst sich seit 1993 mit Linux. 1994 schloss er erfolgreich sein HTML5-Video von Youtube in Rekonq. Informatikstudium ab, machte die meisten Mängeln kann man leben, oder es exis- Benutzern, die auf größtmögliche Stabilität Softwareentwicklung zum Beruf tiert ein Workaround. Zudem werden im Laufe Wert legen, sei empfohlen, bei einer der LTS- und ist einer der Betreiber von Pro- der Zeit mit Updates viele Probleme behoben. Versionen von Ubuntu zu bleiben. Alle anderen, Linux.de. Man kann das unterstützen, indem man Fehler von Einsteigern bis zu erfahrenen Anwendern meldet. In diesem Fall sollte man dann natürlich und Entwicklern, können auch mit Ubuntu 12.10 auch am Ball bleiben. warm werden. Diesen Artikel kommentieren

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 14 KERNEL

Der Dezember im Kernelrückblick von Mathias Menzer

asis aller Distributionen ist der Linux- bile Geräte wie Tablets und Smartphones be- aufrufs fsync() wurde stark verbessert. Dieser Kernel, der fortwährend weiterent- kannt. Linux ist hier schon lange angekommen schreibt veränderte Daten aus dem Speicher auf B wickelt wird. Welche Geräte in einem und auch diesmal wird die Unterstützung die- den Datenträger, und die Geschwindigkeit mit halben Jahr unterstützt werden und welche ser Architektur ausgebaut. So bietet Linux nun der dies geschieht ist für viele Anwendungen wie Funktionen neu hinzukommen, erfährt man, Multi-Plattform-Unterstützung auch für ARM an Virtualisierung oder Software-Kompilierung von wenn man den aktuellen Entwickler-Kernel im und ermöglicht dadurch, dass ein Kernel-Abbild hoher Bedeutung. Auge behält. erstellt werden kann, das auf unterschiedlichen ARM-Ausprägungen startet. Noch funktioniert Mit SMBv2 wird eine neue Version des Protokolls Linux 3.7 dies nur mit wenigen Varianten, doch weitere sol- für Microsofts Windows-Freigaben unterstützt. Eine achte Entwicklerversion gab Torvalds An- len in den kommenden Kernel-Versionen hinzu- Der Code hierfür wurde bereits in Linux 3.6 einge- fang Dezember wie angekündigt frei [1]. Dieser kommen. führt (siehe „Der September und Oktober im Ker- brachte jedoch erwartungsgemäß keine großen nelrückblick“, freiesMagazin 11/2012 [6]), dort je- Daneben wird nun auch 64-Bit-ARM unterstützt, Umbrüche mehr mit, sondern beschränkte sich doch als „broken“ (defekt) markiert und war daher der entsprechende Kernel-Zweig trägt den Na- auf Korrekturen von Fehlern wie etwa an einem beim Kompilieren eines Kernels nicht verfügbar. men AArch64. Torvalds zeigte sich bereits skep- Hilfsmittel zur Leistungsmessung im Umfeld des Der Status wurde nun auf „experimental“ gesetzt tisch, ob dieser eigene Zweig sinnvoll ist und Virtualisierers KVM [2]. Dieser wurde auf die Ver- und kann damit grundsätzlich zum Herumspielen machte darauf aufmerksam, dass auch andere wendung unter i386 und x86_64 beschränkt, um – jedoch nicht in produktiv laufenden Umgebun- Architekturen letztlich den 64-Bit-Code nach ei- Problemen beim Kompilieren des Kernels unter gen – verwendet werden. niger Zeit wieder mit dem 32-Bit-Zweig zusam- anderen Architekturen aus dem Weg zu gehen. mengeführt haben. Ein letzter größerer Wurf für Apropos experimentell – das Netzwerk- Doch weiter wurde die Entwicklung von 3.7 nicht ARM dürfte die nun grundsätzlich verfügbare Un- Dateisystem NFS 4.1 [7] hat diesen Status hinter in die Länge gezogen. Mit nur wenigen Com- terstützung für Xen [5] sein. Keine wirkliche Funk- sich gelassen und wird nun als stabil erachtet. mits, darunter auch der Rücknahme einiger Än- tionserweiterung ist die Zusammenlegung der Gleichzeitig kann es aus Server-Clustern Nutzen derungen an kswapd, der sich um das Ausla- UAPI-Header-Dateien. Sie sorgten während des ziehen, indem es auf mehrere Server, die das gern von Speicherseiten kümmert, legte Torvalds Entwicklungszyklus für einigen Ärger und zeigen gleiche Dateisystem anbieten, zugleich zugreift. die produktive Version des Kernels 3.7 rechtzei- sich dem Anwender in erster Linie darin, dass sie Signierte Kernel-Module tig vor [3], um das Merge Window für Linux 3.8 den Patch des aktuellen Kernels unangenehm noch vor den Weihnachtsfeiertagen schließen zu aufblähen. ARM-Entwickler sollen jedoch von ei- Signierte Kernel-Module sollen verhindern, dass können. ner einfacheren Struktur profitieren. dem laufenden System Schadcode, zum Beispiel in Form eines Rootkits [8], untergeschoben wer- ARM-Unterstützung Dateisysteme den kann. Hierzu werden Kernel-Module krypto- ARM [4] ist eine aufstrebende Plattform und Auf Seiten der Dateisysteme wurde unter an- grafisch signiert und diese Signatur dann vom den Endanwendern in erster Linie durch mo- derem Btrfs bedacht. Die Effizienz des System- Kernel beim Laden des Moduls geprüft. Hat ei-

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 15 KERNEL ne Software – oder auch der Nutzer – Änderun- diesmal wieder die englischsprachige Seite Ker- [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Kernel-based_ gen an einem Kernel-Modul vorgenommen, so nel Newbies [11] ans Herz gelegt. Virtual_Machine stimmt die Signatur nicht mehr und das Nachla- [3] https://lkml.org/lkml/2012/12/10/688 den kann unterbunden werden. Linux 3.8 [4] https://de.wikipedia.org/wiki/ARM-Architektur Die Entwicklung von Linux 3.8 hat bereits begon- TCP Fast Open [5] https://de.wikipedia.org/wiki/Xen nen und auch das Merge Window wurde kurz vor Einen schnelleren Verbindungsaufbau bei der [6] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2012- den Feiertagen geschlossen [12]. Netzwerk-Kommunikation soll TCP Fast Open 11 (TFO) erreichen. Die Client-Seite wurde bereits Bereits im Vorfeld war bekannt geworden, dass [7] https://de.wikipedia.org/wiki/Network_File_ in Linux 3.6 bedacht; in dieser Version wird nun die Unterstützung für 386-SX/DX-Systeme ent- System der Code für die Server-Seite aufgenommen (sie- fernt wird. Dies ist eigentlich nur deshalb bemer- [8] https://de.wikipedia.org/wiki/Rootkit he „Der September und Oktober im Kernelrück- kenswert, weil Torvalds Linux ursprünglich für die- [9] https://de.wikipedia.org/wiki/Intel-Haswell- blick“, freiesMagazin 11/2012 [6]) und die Unter- se Systeme entwickelte, da er selbst ein solches Mikroarchitektur stützung damit komplettiert. TFO versieht im Prin- System besaß. Der Verlust ist daher eher senti- [10] https://de.wikipedia.org/wiki/Rechteausweitung zip die TCP-Pakete, die für den Verbindungsauf- mentaler Natur. [11] http://kernelnewbies.org/Linux_3.7 bau notwendig sind, bereits mit den ersten Nutz- [12] https://lkml.org/lkml/2012/12/21/430 Mit F2FS [13] wurde ein neues Dateisystem, das daten und reduziert so die Zeit, die normalerwei- [13] https://en.wikipedia.org/wiki/F2FS se vergeht, bis tatsächlich Daten übertragen wer- speziell auf die Eigenheiten von Flash-Speichern den. wie USB-Sticks und SD-Karten abgestimmt ist, aufgenommen. Autoreninformation Supervisor Mode Access Prevention Mit der kommenden Prozessor-Generation Has- Ein weiteres Schlagwort sind „Huge Zero Pages“: Mathias Menzer (Webseite) wirft well [9] führt Intel eine neue Sicherheitsfunkti- Ein Patch soll den Speicherhunger des Kernels gerne einen Blick auf die Kernel- on ein: die „Supervisor Mode Access Preventi- verringern, indem Speicherseiten, die nur aus Entwicklung, um mehr über die on“ (SMAP) soll den Zugriff des Kernels auf Spei- Nullen bestehen, entfernt werden. Funktion von Linux zu erfahren. und cherseiten, die von im Benutzer-Kontext laufen- um seine Mitmenschen mit seltsamen den Anwendungen genutzt werden, unterbinden. Die User Namespaces, ein Framework, das die Rechte der Nutzer des Systems begrenzt, erfah- Begriffen und unverständlichen Abkür- Damit soll eine Möglichkeit der Rechteauswei- zungen verwirren zu können. tung [10] für Angreifer auf einem System wegfal- ren eine Überarbeitung und sollen damit auch Vir- len. tualisierung direkt im Kernel ermöglichen. Wer sich über die Highlights hinaus informieren LINKS möchte, was Linux 3.7 bereithält, dem sei auch [1] https://lkml.org/lkml/2012/12/3/444 Diesen Artikel kommentieren

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 16 DTP

Desktop Publishing unter Linux – Dann klappt’s auch mit der Druckerei! von Maren Hachmann

nter Linux etwas zu drucken, ist im All- PDF-Dateien [2]) an ihre Anzeigenkunden her- sammenmischen lassen. Weiterführende In- gemeinen kein Problem: Drucker an- aus. Glücklicherweise enthält diese zum Großteil formationen finden sich zum Beispiel bei Wi- U schließen, eventuell noch einen Trei- Klartext, so dass es möglich ist, die wesentlichen kipedia [4]. ber installieren und losdrucken. Problema- Daten dort herauszubekommen. Endformat: Dies ist der Teil des Druckwerkes, tisch wird es allerdings, wenn man Größeres den man nach dem Drucken und Versenden Auch die Open-Source-Welt ist leider noch fern vorhat – zum Beispiel Werbeanzeigen oder durch die Druckerei (hoffentlich) glücklich in von einer optimalen Unterstützung für Printme- einen Flyer drucken zu lassen. Was es dabei der Hand hält. zu beachten gibt und wie man mit Scribus dien. Dieser Artikel beschreibt, wie es trotzdem geht – es lohnt sich! Farbmanagement: Dieser Begriff bezeichnet und Co. gute Ergebnisse erzielt, beschreibt den Vorgang, durch den die Farben eines Do- dieser Artikel. Glossar – Was ist was? kumentes auf allen Anzeige- und Druckmedi- en gleich aussehen sollen. Besonders wich- Vorwort Die „Druckersprache“ [3] ist eine eigene Fach- sprache, die man nicht auf Anhieb verstehen tig wird dies, wenn die Farben einen Wie- Die Welt des Werbedrucks ist eine Welt für sich. kann. Dieses Glossar gibt einen Überblick über dererkennungswert haben sollen, also zum Von Außen betrachtet, bildet sie ein Universum, die wichtigsten, hier verwendeten Begriffe: Beispiel für Druckmaterialien von Firmen und das von schwer verständlichen Begrifflichkeiten Veranstaltungen. und der Dominanz einiger weniger Software- Anschnitt: Dies ist der Teil des Druckwerkes, Farbprofil: Ein Farbprofil beschreibt, welche Hersteller geprägt ist. der nach dem Druck maschinell abgeschnit- Farben mit einem bestimmten Satz an Grund- farben und bestimmten Geräten (Druckma- Wer erstmals mit der Aufgabe konfrontiert ist, ten wird. Es handelt sich hierbei zum Beispiel schinen, Monitore) erzeugt werden können. einen Flyer, ein Plakat oder eine Werbeanzei- um einen Rand von 3 mm um das gesam- Auch die maximale Menge der auftragbaren ge farbgetreu und in hoher Qualität zu erstellen, te Dokument. Hintergrundgrafiken sollten sich Farbe spielt hier eine Rolle. So kann, abhän- hat eine ganze Menge Neues zu lernen. Wer auch auf diesen Bereich erstrecken, um wei- gig von der Trocknungsgeschwindigkeit der dann auch noch in der Linux-Welt zu Hause ist ße Ränder durch ungenaues Ausschneiden Tinte und der Geschwindigkeit des Druckers, und nicht auf proprietäre Software zurückgreifen zu vermeiden. nicht beliebig viel Farbe übereinander ge- möchte, steht zunächst ganz schön im Regen. CMYK: Dieser Farbraum wird in Druckwerken genutzt. Die Farbigkeit entsteht hier dadurch, druckt werden, da sie sonst verschmiert. Vonseiten der Druckereien kann man derzeit lei- dass die Farben Cyan, Magenta, Gelb (Yel- PDF: Die Abkürzung für diese Gruppe von Da- der nur wenig Unterstützung erwarten. Selbst low) und Schwarz (BlacK) nach dem Prin- teiformaten steht für „Portable Document For- die Anzeigenabteilung des Linux-Magazins [1] zip der subtraktiven Farbmischung übereinan- mat“ [5]. Es gibt eine Anzahl verschiede- gibt anstelle einer Liste der notwendigen Do- der gedruckt werden. Die Auswahl an Farben ner Unterformate, von denen PDF/X (1 bis kumenteneinstellungen (z. B. Farbprofil) nur ei- ist im Vergleich zum RGB-Farbraum kleiner, 5) [6] speziell für Printmedien gedacht sind. ne Datei mit den sogenannten „Job Options“ da sich einfach nicht alle Farben des RGB- PDF/X-1a erlaubt lediglich die Speicherung für den Adobe Acrobat Distiller (dieser erstellt Farbraumes aus Cyan, Magenta und Co. zu- von Farben im CMYK-Farbraum, beim Spei-

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 17 DTP

chern wird alles automatisch dort hinein kon- Striche, die am (abzuschneidenden) Rand um. Zusätzlich ist es sinnvoll, für einen Grund- vertiert (Scribus bietet dieses Format nicht des Dokumentes markieren, wo später abge- datensatz an Profilen für das Farbmanagement zum Exportieren an). PDF/X-3 erlaubt auch schnitten werden soll. An Passermarken lässt das Paket icc-profiles zu installieren. Um sich das Speichern von RGB-Informationen. Den- sich erkennen, ob die einzelnen Druckfarben die fertigen PDF-Dateien mit einem qualitativ gu- noch wünschen Druckereien und Magazine richtig übereinander liegend gedruckt wurden ten PDF-Viewer ansehen zu können, ist die In- im europäischen Raum sehr häufig dieses oder ob sie gegeneinander verschoben sind. stallation von Evince empfehlenswert. Für die Format, wobei gleichzeitig erwartet wird, dass Registermarken zeigen, wenn man die Seite Erstellung von Grafiken im Vektorformat kann alle Farben aus dem CMYK-Bereich stam- gegen das Licht hält, an, ob Vorder- und Rück- man Inkscape [11], für Pixelgrafiken zum Bei- men. Eine automatische Konvertierung beim seite eines Druckwerkes korrekt zueinander spiel GIMP [12] [13] installieren. Um mit GIMP Speichern erfolgt hier nicht – man muss sel- ausgerichtet sind. Bilder auch im CMYK-Format speichern zu kön- ber Sorge tragen, dass alle verwendeten Far- Vektorgrafik: Eine Vektorgrafik besteht aus nen, benötigt man das Plug-in „Separate+“, das ben im korrekten Farbraum liegen. Punktkoordinaten und den Angaben, wie die- im Paket gimp-plugin-registry enthalten ist. Ei- Pixelgrafik: Eine Pixelgrafik (auch: Rastergrafik) se miteinander verbunden sind (Kurve, Linie), ne in GIMP integrierte Farbraum-Konvertierung besteht aus vielen einzelnen farbigen Punk- dazu kommen Angaben über die Beschaffen- ist derzeit (Dezember 2012) noch in Arbeit. Falls ten (Pixel), die in ihrer Gesamtheit, aus der heit dieser Verbindungslinie und die Füllung man Bilder mit Transparenz benötigt, empfiehlt Ferne betrachtet, ein Bild ergeben. Übliche der eingeschlossenen Fläche. So lassen sich es sich, ImageMagick [14] [15] für die Konvertie- Dateiformate sind hier zum Beispiel JPEG, komplexe Formen mit nur verhältnismäßig we- rung zu nutzen. Ein beliebiger Webbrowser mit PNG und TIFF. nigen Daten beschreiben und beliebig ohne Zugriff auf die freien Grafiken der Open Clipart Li- Ränder: Hierbei handelt es sich um einen Si- Verlust vergrößern oder verkleinern. Da jedes brary [16] und eine Auswahl an (freien) Schriftar- cherheitsabstand, der wichtige Elemente des aus Punkten und Verbindungslinien zusam- ten (zum Beispiel von der Open Font Library [17]) Druckwerkes (zum Beispiel Text) davor schüt- mengesetzte Objekt jedoch nur eine Füllung runden das Gesamtpaket ab. zen soll, bei ungenauem Zuschneiden verse- (Farbe oder Verlauf) haben kann, ist die An- hentlich abgeschnitten zu werden. Eine typi- zahl der Farben durch die Anzahl der Objek- Zusammengefasst sollte für den angehenden sche Angabe ist hier zum Beispiel 5 mm. te begrenzt. Vektorgrafiken eignen sich daher Werbefachmann also diese „Paketliste“ auf dem RGB: Das ist der Farbraum, der auf Monitoren gut für Cliparts oder Logos und eher nicht für Computer vorhanden sein: genutzt wird. Die Farbigkeit kommt zustande, Fotos. Übliche Dateiformate sind SVG oder EPS (siehe hierzu auch „Bildformat SVG ver- indem nahe beieinander liegende rote, grü-  scribus ne und blaue Flächen unterschiedlich stark stehen“, freiesMagazin 12/2010 [8]).  gimp leuchten. Für das menschliche Auge entsteht inkscape hierdurch ein Bild mit vielen verschiedenen Grundvoraussetzungen  evince Farben. Das Prinzip ist hier die additive Farb- Die Software  mischung [7]. Wer freie Software nutzen möchte, kommt für die  icc-profiles Schnitt-, Passer-, Registermarken: Bei Erstellung von ansprechenden Broschüren und  gimp-plugin-registry Schnittmarken handelt es sich um dünne Flyern unter Linux nicht um Scribus [9] [10] her-  imagemagick

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 18 DTP

Die Angaben in diesem Artikel beziehen sich auf Beispiel von der Adobe-Webseite [18], her- besonders wichtig, wenn die Druckerei ein die folgenden Versionen: Scribus 1.4.1, GIMP untergeladen werden. Die heruntergeladenen PDF/X-3 fordert, bei dem alle Farben bereits im 2.8, Inkscape 0.48.1 und ImageMagick 6.6.0. Farbprofile werden üblicherweise im Verzeichnis korrekten Farbraum liegen sollen. Unter „Datei → $HOME/.color/icc/ oder, falls sie systemweit Dokument einrichten → Farbmanagement“ akti- Die Anforderungen der Druckerei zur Verfügung stehen sollen, mit Root-Rechten viert man zunächst das Farbmanagement. Wenn Spätestens jetzt – und vor allem, bevor man mit nach /usr/share/color/.icc/ gespeichert. man seinen Monitor (mittels spezieller Software der Gestaltung beginnt – sollte man sich mit den und ggf. einem Kolorimeter (= Farbmessgerät)) Anforderungen der anvisierten Druckerei ausein- Dokument erstellen und mit Inhalten kalibriert hat, sollte man das Farbprofil, das man andersetzen. befüllen dabei erstellt hat, dann auch unter „Monitor“ aus- Folgende Fragen sollte man klären: Nachdem nun die Vorbereitungen alle abge- wählen. schlossen sind, kann es endlich richtig losgehen.  Welches Dateiformat nimmt die Druckerei an? Ansonsten kann man hier „sRGB“ auswählen.  Welches sind die geforderten Einstellungen für Dokument erstellen Für die RGB-Bilder sollte man ebenfalls dieses den Anschnitt, die (Sicherheits-)Ränder, die Nach dem Start von Scribus wird man zunächst Profil nehmen (falls man nicht ein anderes, spezi- Größe des Endformates und die Ausrichtung aufgefordert, die Einstellungen für die neue Da- elles Profil seiner Profi-Kamera nutzen möchte). des Endformates? tei anzugeben. Hier gibt man unter „Breite“ und Für CMYK-Bilder sollte man das Farbprofil wäh-  Falls das Dokument über Vorder- und Rücksei- „Höhe“ die Maße des Endformates an, bei „Rand“ len, das die Druckerei fordert. Das gleiche gilt te bzw. mehrere Seiten verfügt: Sollen diese und „Anschnitt“ die als einzelne Dateien oder im Ganzen einge- Wunschwerte der Druckerei. reicht werden? Natürlich kann man auch

 Welches Farbprofil (*.icc) fordert die Drucke- Vorlagen auswählen, muss rei? dann aber darauf achten, dass deren Maße auch mit  In welcher Mindestauflösung müssen die Gra- fiken vorliegen? denen der Druckerei über- einstimmen. Die Standard- Möchte die Druckerei Schnittmarken oder an-  maßeinheit sollte man den dere Druckermarkierungen? eigenen Vorlieben anpas- Notfalls muss man bei fehlenden oder unkla- sen und zum Beispiel auf ren Angaben nachfragen, da man sonst viel- „mm“ setzen. Nach einem leicht noch in letzter Minute unter Zeitdruck we- Klick auf „OK “ wird das Do- sentliche Änderungen am Dokument vornehmen kument erstellt. muss. Farbmanagement Falls notwendig, können auch fehlende Farbpro- Als nächstes sollte man das file von der Druckerei angefordert oder, zum Farbprofil einstellen. Dies ist Das Einstellen von Rändern und Anschnitt.

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 19 DTP

Die Schriften einstellen. Die Anpassung des Farbmanagements. die Lizenzeinstellungen in der Font-Datei die Ein- bettung. Diese Schriftarten sollte man möglichst für die entsprechenden Füllfarben. Die restlichen vermeiden, wenn man keine bösen Überraschun- Einstellungen dieses Dialoges („Wahrnehmung“, gen erleben möchte. „relativ farbmetrisch“) kann man einfach so las- Hier versteckt sich Separate. sen. Grafiken man das Farbprofil der Druckerei. „Perceptual“ Als Problem erweist sich nun die Umwandlung kann man als Einstellung für die Art der Farbum- Schriften von Grafiken in den von der Druckerei geforder- wandlung belassen. Nun kreuzt man noch „Make Man sollte sich nun überlegen, welche Schriftar- ten CMYK-Farbraum unter Nutzung des entspre- CMYK pseudo-composite“ an und klickt auf „OK “. ten man in seinem Dokument verwenden möchte. chenden Farbprofils. Im „Dokument einrichten“-Dialog findet sich hier- Als Ergebnis erhält man eine neue Datei mit fünf zu der Punkt „Schriften“. Rastergrafiken Ebenen (, M, Y, K und Hintergrund). Das Er- Für Pixelbilder gibt es mehrere Werkzeuge, von gebnis muss nun noch mit „Bild → Separate → Hier kann man ankreuzen, welche Schriftarten denen hier zwei mit Vor- und Nachteilen beschrie- Export“ in eine TIFF-Datei (ohne Kompression, man benutzen möchte (bzw. diejenigen „abkreu- ben werden. mit eingebettetem Farbprofil) exportiert werden. zen“, die man nicht verwenden will), sodass sich nicht versehentlich eine falsche Schriftart einmo- Zum einen kann man das Plug-in „Separate+“ Der Vorteil an dieser Vorgehensweise ist, dass geln kann. Bei den gewünschten Schriftarten soll- nutzen. In GIMP ist es weitab von den anderen man die Art der Farbumwandlung (nach Wahr- te man nun das Kreuzchen bei „unterteilen“ – die- Plug-ins unter „Bild → Separate → Separate“ nehmung oder rein rechnerisch) einstellen kann ses ist durch Scrollen im Bereich mit den Schrift- bzw. „Bild → Separate → Export“ zu finden. Zu- und dass man nicht die Kommandozeile bemü- arten zu finden – unbedingt entfernen. Dieses erst werden die Bildfarben über den Punkt „Se- hen muss. Die Grenze ist allerdings bei (teil- Kreuzchen verhindert nämlich das Einbetten der parate“ in die Anteile der Grundfarben des Ziel- )transparenten Bildern erreicht, da diese mit Se- jeweiligen Schriftart – das führt dann zwar zu farbraumes aufgeteilt. Bei „Source color space“ parate+ anstatt der Transparenz einen einfarbi- kleineren Dateien, aber leider auch dazu, dass wählt man entweder das Farbprofil, mit dem das gen Hintergrund erhalten. Für Fotos ist dieses die Druckerei vor unschön gedruckten Schriften Bild entstanden ist, oder „sRGB“, wenn man das Verfahren also geeignet, für vorbearbeitete Gra- warnt. Bei einigen Schriftarten verhindern jedoch nicht weiß. Bei „Destination color space“ wählt fiken weniger.

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 20 DTP

mutenden und schwerfällig zu bedienenden Vektorgrafik-Werkzeug erstellen und dabei ausschließlich Farben aus dem zugelassenen Farbraum verwenden. 2. Man erstellt eine Vektorgrafik in Inkscape, speichert diese im normalen SVG-Format ab (die Grafik darf für diese Art der Konvertierung keine Inkscape-Filter, Bitmap-Grafiken oder Gradienten enthalten und alle Objekte und Schriften müssen als Pfade vorliegen), impor- tiert sie in ein Scribus-Dokument mit dem ge- wünschten Farbprofil (siehe oben), exportiert dieses als PDF/1.5 mit der Einstellung „Aus- gabe vorgesehen für: Drucker“ im Reiter „Far- Einstellungen für die Farbseparation. be“, öffnet diese Datei mit Scribus und kopiert deren Inhalt anschließend wieder in das Ziel- Zum anderen kann man das Wunderwerkzeug dokument. Nun liegt die Grafik im korrekten ImageMagick auf der Kommandozeile nutzen. Das Vektorwerkzeug von Scribus. Farbraum vor, Gradienten und kleinere Opti- Dieses wandelt mit der Zeile mierungen können von Hand wieder eingefügt Vektorgrafiken werden. $ convert Bild.png -alpha off -y Für Vektorgrafiken sieht die Situation problema- 3. Man erstellt eine Vektorgrafik in Inkscape, profile Pfad/zum/Eingangsprofil.icc y tischer aus. Inkscape selbst kann nicht in den speichert diese im normalen SVG-Format ab -profile Pfad/zum/Ausgangsprofil. y CMYK-Farbraum speichern – das Farbmanage- (die Grafik darf für diese Art der Konvertierung icc -alpha on Bild.tiff ment bezieht sich hier leider lediglich auf die An- keine Inkscape-Filter oder Bitmap-Grafiken zeige am Monitor. Ein einfaches Werkzeug, das enthalten und alle Objekte und Schriften müs- Bilder (hier png), die Transparenz enthalten, oh- eine Konversion der Farbräume bewältigt, ließ sen als Pfade vorliegen), danach importiert ne Murren in ein Druckerei-konformes Bild um, sich auch nach umfangreichen Recherchen nicht man diese Grafik in Scribus. Unter „Bearbei- das sich in Scribus importieren lässt. auftreiben. ten → Farben“ werden einem nach einem Klick auf „Unbenutzte entfernen“ alle in Vek- Im übrigen sollten alle Bilder mindestens so groß Dennoch führen mindestens drei, leider eher um- torgrafiken im Dokument verwendeten Farben sein, dass sie im gedruckten Dokument eine Auf- ständliche, Wege nach Rom, die hier beschrie- angezeigt. Vor jeder Farbe steht ein Sym- lösung von 300 ppi erreichen (etwa 120 Pixel pro ben werden sollen. cm), bei Plakaten darf es auch etwas weniger bol für ihren Farbraum (RGB: drei senkrech- sein – hier sollte man die Anforderungen der Dru- 1. Man kann die Grafiken direkt in Scribus te farbige Streifen, CMYK: ein aus 4 farbigen ckerei genau lesen. mit dem mitgelieferten, etwas archaisch an- Quadraten aufgebautes Quadrat). Wenn eine

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 21 DTP

Farbe keine Entsprechung im Farbraum des mehr mit einigen wenigen Klicks Dokumentes hat, wird zusätzlich ein kleines in Scribus einfach umfärben oder Warndreieck vor dem Symbol angezeigt. Um umherschieben kann. die Farben umzuwandeln, muss man nun jede verwendete Farbe einzeln anwählen, auf „Be- Dokument exportieren arbeiten“ klicken, unter „Farbmodell“ die Op- Letzter Check tion „CMYK “ auswählen und anhand der farbi- Vor dem endgültigen Exportieren gen Kästchen im unteren Bereich überprüfen, seines Werkes sollte man sich ob die automatisch umgewandelte Farbe nun nochmals versichern, dass man noch so ähnlich aussieht wie die Ursprungs- alle Vorgaben der Druckerei einge- farbe. Gegebenenfalls müssen noch Anpas- halten hat. sungen mit Hilfe des „Farbwählers“ vorgenom- Um sicherzugehen, dass die Far- men werden, denn besonders bei intensiven ben alle innerhalb der druckbaren Blautönen ergeben sich hier oft Schwierigkei- Farbskala liegen, kann man mit ten. Das Umwandeln einzelner Farben. einem langen Klick auf das bun- te Monitorsymbol in der Fußleiste Sollte man sich mit keiner dieser von Scribus den Dialog „Farbmanagement kon- drei Möglichkeiten zum Umwan- figurieren . . . “ öffnen. Hier setzt man ein Häk- deln des Farbraumes von Vektor- chen bei „Druckerfarben auf dem Bildschirm si- grafiken anfreunden können, oder mulieren“ und bei „Farben außerhalb des Farbbe- sollte die Vektorgrafik dies – zum reichs markieren“. Nach dem Schließen des Dia- Beispiel wegen der Verwendung logs werden die Farben, die nicht druckbar sind, von Filtern in Inkscape – nicht zu- hervorgehoben und können noch korrigiert wer- lassen, so bleibt einem als letz- den. Insgesamt werden die Farben nun auch et- te Möglichkeit noch das Expor- was matter erscheinen, da sie so lebendig, wie tieren der Grafik im PNG-Format man sie auf einem Bildschirm darstellen kann, lei- aus Inkscape und das anschlie- der nicht immer druckbar sind. ßende Umwandeln der Grafik zum Beispiel mit ImageMagick (siehe oben). Dies hat allerdings den Nachteil, dass man die Proportio- nen des Bildes anschließend nicht mehr „eben mal schnell“ verlust- Alle Farben werden mit ihrem Farbraum aufgeführt. los verändern und Bildteile nicht Das Farbmanagement ist aktiviert.

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 22 DTP

Dialog „Bearbeiten → Farben → Bearbeiten“ ser ist verpflichtend, er sollte zumindest den Na- kann man dies noch ändern. Durch die Verwen- men des Dokumentes enthalten). dung eines reinen Schwarz wirken schwarze Wenn man nun auf „Speichern“ klickt, hat man Bildanteile im Druck schärfer. es geschafft, mit Freier Software ein Druckerei- Exportieren konformes Dokument zu erstellen. Dennoch soll- Wenn man nun mit seinem Werk zufrieden ist, te man (zumindest beim ersten Mal) die kos- kann man es schließlich exportieren. Hierzu ge- tenpflichtige Dokumentüberprüfung der Drucke- langt man über „Datei → Exportieren → Als rei nutzen, um hinterher auch wirklich das Pla- PDF speichern“ in die Druckvorstufenüberprü- kat oder die Broschüre in den Händen zu halten, Farben, die nicht im druckbaren Bereich liegen, fung. Hier kann man das gewünschte Format (für das/die man wollte. werden giftgrün dargestellt. die Druckerei: PDF/X-3) auswählen und ggf. die Fehlermeldungen auf ihre Relevanz prüfen. Tipps und Tricks Man kann nun noch auch einmal schauen, ob Plötzliche Farbveränderungen auch das (für die Schrift) verwendete Schwarz Nach Abschluss der Druckvorstufenüberprü- Beim Importieren von SVG-Dateien kommt es in ein echtes CMYK-Black ist, oder ob es sich um fung öffnet sich der optionenreiche Export- Scribus mitunter vor, dass die Farben anderer ein „zusammengesetztes“ Schwarz (das eher Dialog. Im Reiter „Allgemein“ wählt man un- Objekte sich ändern (z. B. von Blau zu Ocker- einem dunklen Braun entspricht) handelt. Im ter „Kompatibilität“„PDF/X-3“ aus und bei braun). Mit Hilfe des Dialoges „Bearbeiten → Far- „Kompressionsmethode für Bilder“ si- ben → Bearbeiten“ kann man dies zum Glück cherheitshalber „Keine“ und entfernt rasch beheben. das Häkchen bei „Text und Vektorgra- fik komprimieren“ – einige Druckereien Tabellen haben Schwierigkeiten mit komprimier- Das Erstellen von Tabellen ist in Scribus bislang ten Bildern. nur unbefriedigend gelöst. Die einzelnen Tabel- lenkästchen hängen nicht fest miteinander zu- Im Reiter „Schriftarten“ wählt man ent- sammen, sondern bestehen aus einer Gruppe weder „Alle einbetten“ oder „Alle in Kur- von Vektor-Kästchen. Das Markieren eines ein- ven umwandeln“ (Druckereien verlan- zelnen Tabellenkästchens, um die Breite oder Hö- gen oft, dass die Schriftarten eingebet- he der zugehörigen Spalte oder Reihe zu ändern tet sind). durch den in der Dokumentation beschriebe- nen Doppelklick funktionierte in meiner Scribus- Im Reiter „Prepress“ kann man nun Version 1.4.1 leider nicht. noch die geforderten Schnittmarken oder Registrierungsmarken anbringen Um die Breite einer einzelnen Spalte zu ändern, lassen, das Ausgabefarbprofil überprü- empfiehlt es sich daher, die Gruppe der Tabel- Der Export-Dialog. fen und einen „Infotext“ eingeben (die- le aufzulösen, die Kästchen einer Tabellenspal-

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 23 DTP te neu zu einer Gruppe zusammenzufassen, die salhöhe“ markieren, da man so erreichen kann, [4] https://de.wikipedia.org/wiki/Cmyk Breite dieser Gruppe zu ändern und sie dann mit dass die Abstände des Randes zum Text oben [5] https://de.wikipedia.org/wiki/Pdf Hilfe des „Ausrichten“-Werkzeuges, das über den und unten gleich sind. [6] https://de.wikipedia.org/wiki/PDF/X Menüpunkt „Fenster“ ein- und ausgeblendet wer- Falls man eine Tabelle befüllen möchte, löst man [7] https://de.wikipedia.org/wiki/RGB-Farbraum den kann, wieder an den Rest der Tabelle (den bei dieser nun die Gruppierung auf. Dann zen- [8] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2010- man vorher auch gruppiert hat) „anzudocken“. Je- triert man das Kästchen mit dem Text über dem 12 des einzelne Kästchen kann über den Kontext- leeren Kästchen und gruppiert ggf. beide, damit [9] http://www.scribus.net/ menüpunkt „Eigenschaften“ in seiner Größe be- nichts mehr verrutschen kann. [10] http://wiki.ubuntuusers.de/Scribus arbeitet werden, sodass man bei „Unfällen“ wie- [11] http://inkscape.org/ der eine einheitliche Größe erlangen kann. Lei- Wenn man dieses Vorgehen für eine größere Ta- [12] http://www.gimp.org/ der fehlt eine Funktion zum gleichzeitigen Bear- belle immer wiederholen muss, macht das natür- [13] http://www.gimpforum.de/ beiten mehrerer Objekte in Scribus derzeit völlig, lich nicht sonderlich viel Spaß – aber das Ergeb- sodass insbesondere bei Tabellen viel Handar- nis wird immerhin ganz ansehnlich. [14] http://www.imagemagick.org/ beit vonnöten sein kann. [15] http://www.imagemagick.org/discourse-server/ Schreck lass nach – alles ist weg [16] http://openclipart.org/ Vertikales Zentrieren Zuletzt bleibt nur noch zu empfehlen, häufig und [17] http://www.openfontlibrary.org/ Oft möchte man, dass der Text innerhalb eines regelmäßig zu speichern. Nach dem Betätigen (Tabellen-)Kästchens nicht nur horizontal, son- [18] http://www.adobe.com/support/downloads/ der „Rückgängig“-Funktion von Scribus kommt product.jsp?product=62&platform=Windows dern auch vertikal in der Mitte steht. In Scribus es leider mitunter vor, dass das gesamte Do- [19] http://www.linux-community.de/Internal/User- ist es leider bislang nicht möglich, die Schrift in- kument plötzlich leer ist und die „Wiederholen“- nerhalb eines Kästchens ohne Umwege vertikal Blogs/Alltag-Linux-Bibel/Flyer-mit-Scribus-und- Funktion nichts bewirkt. Auch Programmabstürze GIMP-druckereigerecht-erstellen zu zentrieren. Es bietet sich dazu der folgende beim Importieren von Vektorgrafiken passieren. Weg an. Für jedes (noch leere) Kästchen, in dem man die Der Lohn der Arbeit Autoreninformation Schrift zentrieren möchte, erstellt man ein zwei- Nachdem man nun all diese Mühen auf sich ge- tes Kästchen. In dieses schreibt man seinen Text nommen hat, um mit Freier Software unter Linux Maren Hachmann gestaltete 2012 – am besten in der bereits fertigen, komplett for- ein Druckerei-konformes Dokument zu erstellen, erstmals sämtliche Druckmaterialien matierten Form, denn spätere Änderungen am kann man zurecht stolz auf sich sein – und mit für die Kieler Open Source und Linux Text sind mühsam. ziemlicher Sicherheit wird man bald ein ansehnli- Tage mit Open-Source-Software. ches Druckwerk in den Händen halten können! Viele ihrer Grafiken veröffentlicht sie Nun versucht man, dieses Kästchen möglichst auf Open Clipart. klein zu bekommen, so dass an den Rändern ne- LINKS ben und über dem Text möglichst wenig Raum [1] http://www.linux-magazin.de/ verbleibt. Im Kontextmenü „Eigenschaften → [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Adobe_Acrobat Text → Position der ersten Zeile“ sollte man „Ver- [3] https://de.wikipedia.org/wiki/Druckersprache Diesen Artikel kommentieren

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 24 GRAFIK blockdiag – Diagramme einfach erstellen von Jochen Schnelle

in Bild sagt mehr als 1000 Worte, das seine Stärken besonders bei großen und komple- Weg über die Setuptools und easy_install, zu- ist hinlänglich bekannt. Und auch (ein- xen Beziehungsdiagrammen ausspielt. mal so immer die aktuellste, stabile Version auf fache) Diagramme können Zusammen- den Rechner gelangt. Der entsprechende Befehl E blockdiag ist aber auf jeden Fall auch von Gra- hänge und Abläufe oft besser visualisieren lautet: phviz inspiriert, das ist z. B. daran zu erkennen, als etliche Zeilen Text. Eine einfache Möglich- dass die Textdateien, welche den Graphen be- # easy_install blockdiag keit, solche Diagramme zu generieren, bietet schreiben, sehr ähnlich sind. Der Diagrammge- das Programmpaket blockdiag [1]. nerator ist übrigens in Python geschrieben, wo- So wird das Programm allerdings ohne PDF- Programme zum Erstellen von Diagrammen gibt mit der Nutzer jedoch bei der Anwendung nicht Unterstützung installiert. Sollen die Diagramme es in einer großen Vielzahl. Im Linux- und Open- in Berührung kommt. auch als PDF ausgegeben werden, dann lautet Source-Bereich erfreuen sich z. B. Dia [2] und der Befehl für die Installation: Flow [3], letzteres aus der Calligra Office Sui- Die Geschwister von blockdiag te, einer gewissen Beliebtheit, unter Windows ist blockdiag bezeichnet zum einen das Programm # easy_install "blockdiag[PDF]" das kommerzielle Visio [4] verbreitet. Im Gegen- zur Erstellung von Blockdiagrammen an sich, ist satz zu diesen verfügt blockdiag aber nicht über aber gleichzeitig auch der übergeordnete Name Weitere Details zur Installation sind in der Doku- eine grafische Benutzeroberfläche, vielmehr wird für die anderen Diagrammgeneratoren, die zur mentation [12] zu finden. das Diagramm in einer einfachen Textdatei be- Programmfamilie gehören. Dies sind: Diagramm erstellen schrieben und dann mit Hilfe des Programms ei-  seqdiag [6] zur Erstellung von Sequenzdia- Das Erstellen von Blockdiagrammen erfolgt in ne entsprechende Grafik (oder ein PDF) erstellt. grammen [7] zwei Schritten. Als erstes wird mit Hilfe eines einfachen Texteditors die Beschreibung des Dia- blockdiag vs. Graphviz  actdiag [8] zur Erstellung von „Swim Lane Dia- grammen“ [9] gramms erstellt, dann wird mit Hilfe des Pro- Damit gleicht blockdiag dem Open-Source- gramms blockdiag aus der Textdatei ein Graph Klassiker zur Erstellung von Graphen, dem Pro-  nwdiag [10] zur Erstellung von Netzwerkdia- grammen [11] generiert. Das Standardausgabeformat ist dabei gramm Graphviz [5]. Auch wenn durchaus Par- PNG, weiterhin wird SVG unterstützt und – wenn allelen zwischen den beiden Programmen exis- Jedes der Programme muss aber einzeln instal- entsprechend installiert – PDF. tieren, so gibt es doch einen wichtigen Unter- liert werden. schied, nämlich welchen Einfluss der Nutzer auf Eine sehr einfache Beschreibungsdatei sieht z. B. das Layout des Diagramms hat. Während Gra- Installation so aus: phviz dies immer automatisch erledigt, gibt es Auch wenn blockdiag unter manchen Distributio- unter blockdiag nutzerseitige Eingriffsmöglichkei- nen über die Paketquellen installierbar ist (un- blockdiag { A -> B -> C; ten. Somit eignet sich blockdiag besser, wenn Ab- ter Ubuntu ist das Paket python-blockdiag ab } laufdiagramme und generell gerichtete Diagram- Ubuntu 12.10 verfügbar), so empfiehlt sich doch me erstellt werden sollen, wohingegen Graphviz der für Pythonprogramme und -module gängige Listing 1: blockdiag_bsp1.txt

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 25 GRAFIK

Wird dieses unter dem Namen blockdiag_bsp1 Definitionsdatei des .txt gespeichert, dann wird das Diagramm mit Diagramms deut- dem Befehl sche Umlaute vor- kommen, dann hilft $ blockdiag blockdiag_bsp1.txt in der Regel, wenn beim Programmauf- erstellt. Wie bereits beschrieben, als PNG-Datei. Blockdiagramm mit beschrifteten Blöcken und Pfeilen. ruf der Pfad zu ei- Wird kein Name für die Datei angegeben, so er- ne TrueType-Schrift mit angegeben wird. Unter Alle Blöcke erhalten ein Label, welches dann im hält diese den Namen der Eingabedatei. Alter- Ubuntu wäre das z. B. -f /usr/share/fonts/ Diagramm auch angezeigt wird. Außerdem erhal- nativ kann mit der Option -o AUSGABEDATEI der truetype/ttf-dejavu/DejaVuSerif.ttf, wo- ten alle Verbindungspfeile ein Label, was in Form Name der Datei vorgegeben werden. bei natürlich auch andere Schrifttypen und -arten einer Beschriftung oberhalb des Pfeils angezeigt angegeben werden können. wird. Die erste Direktive span_width = 150 ver- größert den Abstand zwischen zwei Blöcken auf Die Angaben A, B und C im obigen Beispiel sind 150 Pixel, damit die Beschriftung der Pfeile kom- übrigens frei wählbare Platzhalter/Namen, d. h. plett lesbar ist. Diese würde sonst abgeschnitten. es können durchaus auch aussagekräftigere Na- Ein einfaches Blockdiagramm. men gewählt werden. blockdiag bietet auch die Möglichkeit, mehrere Blöcke zu gruppieren: Die PNGs haben übrigens einen transpa- renten Hintergrund. Soll der Hintergrund Weitere Beispieldiagramme blockdiag { weiß sein, dann muss noch die Option Das folgende Beispiel baut auf dem ersten, obi- span_width = 150; --no-transparency beim Programmaufruf hin- gen Beispiel auf. zugefügt werden. Wird ein anderes Ausgabefor- A[label="Artike schreiben"]; mat benötigt, dann Hilft die Option -T. -Tsvg blockdiag { B[label="Artikel prüfen"]; erzeugt eine SVG-Datei, -Tpdf ein PDF. C[label="Artikel erschienen"]; span_width = 150; blockdiag kennt noch eine Reihe weiterer Optio- A -> B [label="einsenden"]; nen, z. B. zur Vorgabe der Größe der Diagramme. A[label="Artike schreiben"]; Eine vollständige Liste ist über den Aufruf von B[label="Artikel prüfen"]; group { C[label="Artikel erschienen"]; label="Redaktion"; $ blockdiag --help color="#00FF00"; A -> B [label="einsenden"]; B -> C [label="veröffentlicheny verfügbar. B -> C [label="veröffentlichen", y ", textcolor="red"]; textcolor="red"]; Sollte es beim Generieren eines Diagramms } } als PDF zu Fehlern kommen oder wird ei- } ne Fehlermeldung ausgegeben, wenn in der Listing 2: blockdiag_bsp2.txt Listing 3: blockdiag_bsp3.txt

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 26 GRAFIK

lane diagrams“, was frei übersetzt so viel wie „(Schwimm-)Bahndiagramm“ heißt. Die Installa- tion erfolgt analog zu blockdiag:

# easy_install actdiag

Auch die Nutzung ist ähnlich zu blockdiag, nur Blockdiagramm mit gruppierten Blöcken. dass die Beschreibungsdatei mit "actdiag {" blockdiag { Die Blöcke Artikel prüfen und Artikel A, B -> C beginnt und natürlich auch dann mit dem Befehl erschienen werden zu einer Gruppe zusam- C <-> D [folded] $ actdiag EINGABEDATEI mengefasst, mit dem Label Redaktion beschrif- } tet und grün hinterlegt. Listing 4: blockdiag_bsp4.txt ein Diagramm erzeugt wird. Weiter oben wurde bereits erwähnt, dass das Wie in allen Beispielen zu sehen ist, werden Das folgende Beispiel erzeugt ein Diagramm mit Diagrammlayout von blockdiag beeinflussbar ist. die Diagramme standardmäßig horizontal aus- zwei Bahnen und drei Blöcken: Im folgenden Beispiel wird ein Umbruch zwi- gerichtet. Wird eine vertikale Ausrichtung ge- schen dem Block C und D erzeugt. Außerdem wünscht, dann wird innerhalb der geschweiften actdiag { werden die Pfeile von den Blöcken A und B auf C Klammer der Diagrammbeschreibung einfach ein schreiben -> kontrolle -> y zusammengeführt. Zwischen Block C und D gibt orientation = portrait hinzugefügt. Ob am korrektur es einen bidirektionalen Pfeil. Anfang oder am Ende ist dabei egal. lane autor { Die hier aufgeführten Beispiele zeigen label = "Autor"; nur einen Teil der Möglichkeiten von schreiben [label="Artikel y blockdiag. So kennt das Programm z. B. schreiben"]; noch über eine Vielzahl von weiteren korrektur [label="Arikel y Blocktypen außerhalb der hier verwende- korrigieren"]; ten rechteckigen. Einen sehr guten und } vollständigen Überblick gibt die Seite mit Beispielen in der offiziellen Dokumenta- lane redaktion { tion [13]. label = "Redaktion"; kontrolle[label="y actdiag Artikelkontrolle"]; } Das Programm actdiag dient, wie bereits } in der Einleitung erwähnt, zur Visualisie- Blockdiagramm mit erzwungenem Umbruch. rung von Aktivitäten in Form von „swim Listing 5: blockdiag_bsp5.txt

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 27 GRAFIK

Deinstallation [8] http://blockdiag.com/en/actdiag/index.html Wird blockdiag nicht mehr benötigt, kann [9] http://en.wikipedia.org/wiki/Swim_lane_ es natürlich wieder deinstalliert werden. diagram easy_install kennt keinen direkten Befehl zur [10] http://blockdiag.com/en/nwdiag/index.html Deinstallation, diese muss manuell erfolgen. All- [11] http://en.wikipedia.org/wiki/Computer_network_ gemeine Hinweise zur Deinstallation sind auf diagram der Projektseite zu finden [18], eine etwas de- [12] http://blockdiag.com/en/blockdiag/introduction. taillierte, deutschsprachige Anleitung für Ubuntu html und Debian ist im Wiki von ubuntuusers.de vor- [13] http://blockdiag.com/en/blockdiag/examples. handen [19]. Bei der Deinstallation ist daran zu html denken, dass actdiag, nwdiag und seqdiag – falls [14] http://blockdiag.com/en/seqdiag/examples. installiert – separat entfernt werden müssen. html [15] http://blockdiag.com/en/nwdiag/nwdiag-examples. Beispiel für ein Diagramm, erzeugt mit Fazit html actdiag. blockdiag und dessen Geschwister actdiag, nw- [16] http://blockdiag.com/en/nwdiag/rackdiag- diag sowie seqdiag bieten eine einfache und examples.html seqdiag und nwdiag unkomplizierte Möglichkeit, verschiedene Dia- [17] http://blockdiag.com/en/nwdiag/packetdiag- Um Sequenzdiagramme bzw. Netzwerkdiagram- grammarten zu erstellen. Diese werden aus ein- examples.html me zu generieren, müssen die entsprechenden fachen, mit jedem Texteditor erstellbaren, Text- [18] http://peak.telecommunity.com/DevCenter/ Programme zuerst installiert werden: dateien generiert, entweder als PNG-Grafik, als EasyInstall#uninstalling-packages Vektorgrafik im SVG-Format oder auch als PDF- [19] http://wiki.ubuntuusers.de/Python_setuptools # easy_install seqdiag Datei. Wer sich vor der Installation von blockdiag [20] http://blockdiag.com/en/blockdiag/demo.html # easy_install nwdiag erst ein Bild von dem Programm machen möchte, der findet eine interaktive Online-Shell zur Erstel- nwdiag installiert dabei nicht nur das Programm lung von Diagrammen im Netz [20]. nwdiag zur Erstellung von Netzwerkdiagrammen, Autoreninformation LINKS sondern auch rackdiag zum Visualisieren von Jochen Schnelle (Webseite) ist Serverracks und packetdiag zur Darstellung von [1] http://blockdiag.com/en/ per Zufall auf das Programmpaket Datenpaketen. [2] https://live.gnome.org/Dia blockdiag gestoßen und war sofort Die Nutzung erfolgt dabei genauso wie bei [3] http://www.calligra.org/flow/ von der Einfachheit begeistert. blockdiag und actdiag. Eine Reihe von Bei- [4] https://de.wikipedia.org/wiki/Microsoft_Visio spielen sind in der offiziellen Dokumentation zu [5] http://www.graphviz.org/ finden, sowohl für seqdiag [14], für nwdiag [15], [6] http://blockdiag.com/en/seqdiag/index.html für rackdiag [16] als auch für packetdiag [17]. [7] https://de.wikipedia.org/wiki/Sequenzdiagramm Diesen Artikel kommentieren

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 28 PROGRAMMIERUNG

Kontinuierliche Integration mit Jenkins von Sujeevan Vijayakumaran

ualität und Stabilität sind wichti- welche die direkte Funktion von Methoden aus- Programmieren von Webseiten kann man testen, ge Eigenschaften in der Software- wertet. Ein einzelner Test prüft dabei beispiels- ob die integrierte Suchfunktion auch ordnungsge- Q Entwicklung. Je weiter die Entwick- weise, ob die Methode genau das zurückliefert, mäß funktioniert. Den Suchindex kann man wäh- lung von Software voranschreitet, desto mehr was erwartet wird. Dieses Verhalten wird dann rend des Tests mit Testdaten füttern, nach wel- muss auf diese beiden Faktoren geachtet wer- mit einigen beispielhaften Daten getestet. chen dann im Anschluss gesucht wird. Schlägt den. Dieser Artikel dreht sich um die Quali- da etwas fehl, fällt es frühzeitig auf. tätssicherung von Software mittels kontinu- Als Beispiel für einen Modultest kann man sich ierlicher Integration mit Jenkins. folgendes Einsatzszenario vorstellen: Das Ob- Bei Modultests ist es wichtig, dass diese automa- jekt eines Feedgenerators wird mit Daten gefüllt, tisiert ausgeführt und ausgewertet werden. Dies Neben der Funktionalität von Anwendungen ist zum Beispiel mit Artikeln aus einem Blog. Beim hängt auch mit dem Konzept der kontinuierlichen es wichtig, dass Software sowohl stabil als auch Aufruf einer Methode werden die Daten in den Integration [2] zusammen. zuverlässig läuft. Im Laufe der Zeit steigt nicht RSS-Feed als XML-Datei geschrieben. Hierbei nur die Funktionalität von Programmen, sondern müssen mehrere Problemfälle überprüft werden: Kontinuierliche Integration auch die Anzahl möglicher Fehlerquellen mit den Zum einen, ob alle eingegebenen Daten auch Bei der kontinuierlichen Integration handelt es hinzukommenden Codezeilen an. Möglichst viele den Erwartungen entsprechend in die XML-Datei sich um das stetige Hinzufügen von neuem Ent- Fehler zu finden und zu korrigieren ist ein wichti- geschrieben worden sind. Des Weiteren sollte wicklungsquellcode zu einem Projekt. Entwickler ger Aspekt von qualitativ hochwertiger Software. überprüft werden, ob die entsprechende XML- nutzen dabei ein Versionsverwaltungssystem [3] Das Testen und das Finden von Fehlern kann nur Datei auch valide und wohlgeformt ist – also den für den Quellcode. Darunter fallen beispielsweise in begrenzten Maßen händisch erledigt werden. Regeln entsprechen. Die Überprüfungen über- Git [4], Subversion [5] oder auch das in Launch- nimmt dabei ein Test-Framework. pad [6] genutzte Bazaar [7]. Modultests Software-Anwendungen sind in der Regel in ein- Das vorangegangene Beispiel testete die direk- Das Konzept der kontinuierlichen Integration be- zelne Module, also abgeschlossene Einheiten, te Funktionsweise einer Methode, dies ist aller- steht aus zwei Grundsätzen, nämlich der Integra- unterteilt. Um die Funktionalität von Anwendun- dings nicht die einzige Schnittstelle, die bedient tion sowie dessen Kontinuität. Unter Integration gen zu testen, werden daher Modultests ge- werden kann. Je nach Anwendung gibt es wei- versteht man das Einfügen von neuem oder ge- schrieben, welche dann in regelmäßigen Abstän- tere Schnittstellen, deren Test durchaus sinn- ändertem Programmcode in das Ursprungspro- den automatisiert ausgeführt werden. Die Modul- voll ist. Geht man beispielsweise von einer GUI- jekt. Die Kontinuität der Integration erfolgt dabei tests werden besonders im englischsprachigen Anwendung aus, reicht es es nicht unbedingt in vielen kurzen Abständen. Die Häufigkeit unter- Raum auch häufig Unit Tests [1] genannt. Mo- aus, nur die Methoden einer Klasse zu testen. scheidet sich oft von Projekt zu Projekt, in der dultests können dabei für verschiedene Schnitt- So sollte auch die graphische Oberfläche getes- Regel werden aber mindestens einmal am Tag stellen geschrieben werden. Die Art der Imple- tet werden. Bei einem Editor könnte man so tes- Änderungen vorgenommen. Wichtig ist, dass vie- mentierung hängt hingegen von der Software ab. ten, ob die „Rückgängig machen“-Funktion auch le kleine Änderungen übernommen werden kön- In der Regel gibt es eine Gruppe an Modultests, wirklich das ausführt, was erwartet wird. Beim nen. Der Vorteil liegt dabei in dem frühzeitigen

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 29 PROGRAMMIERUNG

Erkennen von Fehlern im Programmcode – ins- ten. Jenkins kann man daher auch als Aufsatz zu das Quellcode-Archiv (Repository) in gleich- besondere bei der Verwendung von Modultests. für derartige Skripte verstehen. Der Vorteil von mäßigen Abständen und löst den Jenkins-Job Jenkins ist, dass sich die Jobs leicht und intuitiv aus, wenn eine Änderung registriert wurde. Der Der aktuelle Stand der Entwicklung wird dabei erstellen lassen und die Entwickler zudem viele letzte Auslöser ist der einfachste: die manuelle mit Hilfe einer Software für kontinuierliche In- Konfigurationsmöglichkeiten nutzen können. Ausführung. tegration getestet. Darunter fällt zunächst ein- mal das Kompilieren des Projekts sowie im An- Generell werden Jenkins-Jobs in zwei verschie- Der zweite Schritt ist ein denkbar kurzer: Der schluss das Durchführen der geschriebenen Mo- denen Varianten ausgeführt. Die erste ist das Jenkins-Jobs startet, lädt sich den Quellcode dultests. Konzept der täglichen Builds [11], die täglich vom Repository herunter und geht dann in den ausgeführt werden. Das zweite Konzept ist die dritten Schritt über, den Buildvorgang. Jenkins bereits erwähnte kontinuierliche Integration von Der Buildvorgang kann sehr individuell ge- Um ein Software-Projekt mit Hilfe von kontinu- Quellcode, die immer dann ausgeführt wird, nutzt werden, da er in Shell- beziehungswei- ierlicher Integration zu entwickeln, gibt es viele wenn Änderungen am Quellcode vorgenommen se Windows-Batch-Skripten spezifiziert wird. Als Software-Produkte, die den Entwickler dabei un- worden sind. Hierbei wird ein Jenkins-Job im- Nutzer von Jenkins hat man dabei sehr umfang- terstützen. Darunter fällt Jenkins [8], welches in mer dann gestartet, wenn Änderungen im Projek- reiche Möglichkeiten, den Buildvorgang zu ge- diesem Artikel betrachtet wird. Jenkins wurde un- tarchiv durchgeführt wurden. Bei den täglichen stalten. Generell wird im Buildvorgang das Pro- ter dem Dach von Sun Microsystems von Kohsu- Builds hingegen werden die Änderungen eines jekt kompiliert sowie die Tests ausgeführt. So- ke Kawaguchi entwickelt. Damals hieß es „Hud- Tages stets zusammengefasst. fern bei den jeweiligen definierten Shell-Skripten son“. Kawaguchi verließ das Unternehmen, nach- keine gravierende Fehler vorkommen – zum Bei- Ein Jenkins-Job bildet einen gewissen Arbeits- dem Sun von Oracle übernommen wurde. Oracle spiel Programmabstürze – geht Jenkins in den ablauf ab, welchen man in vier Unterpunkte auf- verweigerte die weitere Nutzung des Namens vierten Schritt über. Wenn jedoch etwas schief teilen kann. Die erste Ausführung ist die Auslö- „Hudson“ und entwickelt es selbst weiter. Da Ka- geht, dann bricht der Buildvorgang komplett ab sung des Jobs. Dieser kann zeitgesteuert, ereig- waguchi Hudson unter dem Namen „Jenkins“ und meldet den Entwicklern den Fehlschlag des nisgesteuert oder durch eine Änderung im Quell- weiterentwickelt, ist es somit ein Fork [9]. Jen- Buildvorgangs. kins ist in Java geschrieben und läuft plattformun- code ausgelöst werden. Bei der zeitgesteuerten abhängig als Web-Anwendung auf einem Server. Auslösung kann eine bestimmte Uhrzeit definiert Der Post-Buildvorgang ist der vierte und letzte Der Quellcode unterliegt der MIT-Lizenz [10]. werden. Wenn zum Beispiel 18 Uhr angegeben Schritt, welchen Jenkins durchführt. Hierbei han- wurde, dann startet Jenkins automatisch den an- delt es sich um Aktionen, die alle nach dem Build- In Jenkins können Jobs definiert werden, die als gelegten Job. Äquivalent dazu kann auch ein vorgang durchgeführt werden. Dort können dann sich wiederholende Arbeitsabläufe zu verstehen Job ereignisgesteuert ausgelöst werden. Dabei ebenfalls einige Aktionen definiert werden. So ist sind. In der Regel umfasst dies mehrere Schritte, kann konfiguriert werden, dass ein bestimmter es sinnvoll, das Projekt in ein Paket zu packen. die automatisiert ausgeführt werden. Innerhalb Jenkins-Jobs nur dann ausgeführt werden soll, Je nach verwendetem System ist es möglich, so- der Konfiguration eines Jenkins-Jobs ist es mög- wenn ein Vorgänger-Projekt erfolgreich verlaufen fort ein fertiges DEB- oder RPM-Paket bauen zu lich, verschiedene Arbeitsabläufe zu definieren, ist. Die dritte Möglichkeit ist die Auslösung nach lassen. Daneben werden im Post-Buildvorgang die unter Linux in der Regel Shell-Skripte enthal- einer Änderung im Quellcode. Jenkins scannt da- auch die ausgeführten Tests ausgewertet. Die

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 30 PROGRAMMIERUNG

Modultests schreiben die Ergebnisse der durch- ein Jenkins-Jobs mehrmals durchgelaufen ist – IRC-Bot [14] informiert werden. Wenn man noch geführten Tests in Log-Dateien. Die Art der Log- der Quellcode also mehrfach Veränderungen einen weiteren Jenkins-Job direkt im Anschluss Dateien unterscheidet sich dabei vom eingesetz- erfahren hat – wird daraus der Wetterbericht er- ausführen will, kann man zudem einen Trigger ten Test-Framework. Von Haus aus unterstützt stellt. Der Wetterbericht zeigt an, wie der Verlauf setzen, welcher dann den anderen Jenkins-Job Jenkins das Java-Test-Framework JUnit [12]. der letzten fünf Jenkins-Jobs war. Strahlenden startet. Häufig werden hierzu XML-Dateien genutzt, die Sonnenschein gibt es, sofern alle Builds erfolg- der Jenkins-Job zum Schluss auswertet. Bei der reich durchgeführt werden konnten, wohingegen Plug-ins Auswertung werden dann die Log-Dateien nach es Gewitter gibt, wenn alle letztmaligen Builds In der Standardvariante bietet Jenkins bereits ei- einem festgelegten Schema eingelesen und in- fehlgeschlagen sind. Zudem existieren noch wei- ne breite Palette an Funktionen, die den Ent- terpretiert. Dabei wird die Anzahl der fehlgeschla- tere Zustände wie zum Beispiel Wolken, sofern wicklern die kontinuierliche Integration etwas er- genen Modultests gezählt und als Ergebnis des nur wenige der letzten Vorgänge fehlgeschlagen leichtert. Durch die zahlreich verfügbaren Erwei- Jenkins-Jobs ausgegeben. sind. Die einzelnen Werte, aus denen der Status terungen ist es möglich, den Funktionsumfang eines Jenkins-Jobs erzeugt wird, lassen sich hier- von Jenkins deutlich zu vergrößern. Da Jen- Anschließend erzeugt Jenkins mit dem Tester- bei ebenfalls konfigurieren, sodass Entwickler- kins hauptsächlich Werkzeuge mitbringt, die für gebnissen den Status des aktuellen Builds in Teams die volle Kontrolle über ihre Jenkins-Jobs Java-Entwickler interessant sind, wie etwa die Form von Farben und einen sogenannten „Wet- haben. Auswertung von JUnit-Tests, gibt es ebenfalls terbericht“. Der Status ist „rot“, sobald zu viele Plug-ins, die für Entwickler anderer Programmier- Fehler aufgetreten sind, „gelb”, wenn eine ge- Zum Abschluss des Post-Buildvorgangs und so- sprachen interessant sind. Für C++-Entwickler ringe Fehleranzahl aufgetreten ist, und „blau“, mit des gesamten Durchlaufs eines Jenkins-Jobs ergibt sich dadurch die Möglichkeit, ebenfalls sofern keiner der Modultests fehlgeschlagen müssen schließlich noch die Entwickler infor- die Vorzüge von Jenkins kennen zu lernen. So ist. Häufig werden alternativ auch die „Ampel- miert werden. Entwickler können entweder die unterstützt Jenkins durch Plug-ins beispielwei- Farben“ genutzt, so dass ein erfolgreicher Build E-Mail-Benachrichtigung nutzen oder alternativ se das Boost-Test-Framework, welches zu den mit Grün statt Blau gekennzeichnet ist. Was unter sich des großen Plug-in-Pools bedienen. So kön- C++-Boost-Libraries [15] gehört. Ebenfalls ist es einer „geringen Anzahl der Fehler“ verstanden nen die Entwickler durch das Nutzen von Plug- möglich, Tools wie cppcheck [16] laufen zu las- werden soll, lässt sich dabei einstellen. Wenn ins über das XMPP-Protokoll [13] oder einem sen, um C++-Code-Analysen durchzuführen. In- teressant ist auch die Möglichkeit, eine Doku- mentation generieren zu lassen, sodass täglich neue Dokumentationen zur Verfügung stehen. Ei- ne lange Plug-In-Liste findet sich im Jenkins- Wiki [17].

Öffentliche Jenkins-Server Da Jenkins eine Web-Applikation ist, gibt es von einigen Projekten öffentlich einsehbare Jenkins- Server. Solche öffentlichen Jenkins-Server gibt Status und Wetterbericht zu verschiedenen Jenkins-Jobs.

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 31 PROGRAMMIERUNG

kleine Fehler fallen [9] https://de.wikipedia.org/wiki/Abspaltung_(Softwar zügig auf, sofern aus- eentwicklung) reichend qualitativ [10] http://opensource.org/licenses/MIT und quantitativ gute [11] https://de.wikipedia.org/wiki/Erstellungsprozess Testfälle geschrieben [12] https://de.wikipedia.org/wiki/JUnit werden. Jenkins er- [13] https://de.wikipedia.org/wiki/XMPP leichtert Entwicklern [14] https://de.wikipedia.org/wiki/Internet_Relay_Chat den Überblick über [15] http://www.boost.org/ mögliche Fehler und [16] http://cppcheck.sourceforge.net/ unterstützt die Quali- tätssicherung durch [17] https://wiki.jenkins-ci.org/display/JENKINS/ Plugins eine breite Funktions- palette. [18] https://jenkins.qa.ubuntu.com/ [19] http://build.kde.org/ Neben Jenkins gibt [20] http://build.kde.org/job/akonadi_master/ es natürlich auch [21] https://en.wikipedia.org/wiki/Continuous_ noch alternative Soft- integration#Software ware für kontinuierli- [22] https://en.wikipedia.org/wiki/Travis_CI Der Jenkins-Job „akonadi_master“ im Überblick. che Integration [21], [23] http://gump.apache.org/ die man statt Jenkins [24] http://trac.buildbot.net/ es mindestens von zwei großen OSS-Projekten, nutzen kann. Hierzu zählen beispielsweise Travis z. B. Ubuntu [18] und KDE [19]. Ein Blick für Inter- CI [22] für die Open Source Community, Apache essierte lohnt sich beispielsweise beim Jenkins- Gump [23] oder auch BuildBot [24]. Autoreninformation Job „akonadi_master“ [20] von KDE. Dort sieht man beispielsweise den Build-Verlauf der letz- LINKS Sujeevan Vijayakumaran (Webseite) befindet sich in einem dualen Studium ten Wochen beziehungsweise Monate. Weiterhin [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Unit Tests und kümmert sich während seiner sieht man einige weitere Graphen, die unter an- [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Kontinuierliche_ Praxiszeit neben der Entwicklung in derem die Testergebnisse darstellen oder auch Integration C++ auch besonders um die Quali- die Warnungen des GNU Compilers skizzieren. [3] http://de.wikipedia.org/wiki/Versionsverwaltung tätssicherung mit Hilfe von Jenkins. Fazit [4] http://git-scm.com/ Als Entwickler hat man bei der kontinuierlichen In- [5] http://subversion.apache.org/ tegration mit Jenkins diverse Vorteile. Der Quell- [6] https://launchpad.net/ code wird regelmäßig in kurzen Abständen in das [7] http://bazaar.canonical.com/ Diesen Artikel kommentieren Projekt eingepflegt und sowohl grobe als auch [8] http://jenkins-ci.org/

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 32 LESERBRIEFE

Leserbriefe

Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadresse geräten wahrnehmen, ist schlichtweg unschlüs- freiesMagazin beschäftigt sich mit Linux und zur Verfügung – wir sig. Die normalen Leute erkennen noch nicht Open Source, d. h. wir berichten auch über pro- freuen uns über Lob, Kritik und Anregungen zum mal, was für ein Kopfhörerdreck bei den marktüb- prietäre Software, wie es zum Beispiel auch Magazin. lichen Handys und MP3-Playern beiliegt. Aussa- die meisten Spiele (aus dem Humble Bund- An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrücklich gen wie „192 kb/s klingen schon richtig schlecht“ le [1]) sind. Das Wort frei in freiesMagazin steht ermuntern, uns auch zu schreiben, was nicht so gut sind aber schlicht unseriös. nicht für die ausschließliche Berichterstattung von Freier Software, sondern für die Verbreitung gefällt. Wir bekommen sehr viel Lob (was uns natür- Schon ab 128 kb/s bekommt man sehr ordentli- von freiem Wissen, so steht der Artikel (und das lich freut), aber vor allem durch Kritik und neue Ideen che Qualität – viele Internetstreams von Radio- Magazin) unter einer Freien Lizenz. können wir uns verbessern. stationen zeigen zeigen hier, was geht. Wer also Leserbriefe und Anmerkungen mit lame bei dieser Bitrate ein Klangproblem hat, Darüber hinaus: SoftMaker Office kann natür- überprüfe bitte mal die Einstellungen beim En- lich ganz normal mit Open Document umgehen, Leserreaktionen zum Opus-Artikel codieren. Jede Filmspur im digitalen Fernsehen wie fast jede andere Office-Suite auch. Aber „Bei 192 kb/s kann kein Hörer einen Unter- kommt komprimiert daher [. . . ] Wenn selbst die wie die meisten Programme (AbiWord, Gnume- schied zum unkomprimierten Material erkennen.“ normalen Leute hören würden, wie schlecht das ric) hat es zusätzlich ein eigenes Format, in wel- Ich möchte mich der Meinung der Lesebrief- klingt, dann frage ich mich, warum all die Volks- chem man speichern kann – aber natürlich nicht schreiber anschließen. Auch ich bin der Meinung, musikfans noch nicht die öffentlich-rechtlichen muss. Ich empfehle dazu auch den Artikel „Test: dass man einen Unterschied hören kann. Anstalten gestürmt haben. OpenDocument-Format für den Datenaustausch“ kanow58 (Kommentar) in freiesMagazin 04/2011 [2], der ein bisschen Also, bitte nicht irre machen lassen von den 1 Aufschluss bzgl. Office-Software und Dokumen- Jetzt möchte ich mich doch mal kurz melden. Promille high-fidelen Linux-Leser, die Dinge hö- ten gibt. Dominik Wagenführ Ich las gerade die Leserreaktionen zu der Aus- ren, die nie ein anderer Mensch zuvor gehört hat. sage: „Bei 192 kb/s kann kein Hörer einen Unter- Bernd Butscheidt LINKS schied zum unkomprimierten Material erkennen.“ Softmaker-Office-Verlosung [1] http://www.humblebundle.com/ Nun behaupten die Leser, sie könnten schon Sehe ich das richtig und Softmaker Office ist [2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2011- einen Unterschied, ja gar einen deutlichen Unter- eine unfreie, proprietäre Software die obendrein 04 schied, bei 320 kb/s erkennen – und dazu müsse nur unfreie Dateiformate handhaben kann? die Anlage gar nicht so teuer sein. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gegebe- Wenn ich das richtig verstanden habe: Was zum nenfalls zu kürzen. Redaktionelle Ergänzungen fin- Dazu mal einige Korrekturen: Mag sein, dass Teufel hat Euch denn da geritten, einen mehr- den sich in eckigen Klammern. „kein Mensch“ nicht ganz korrekt war, aber die Re- seitigen Artikel über unfreie Software in frei- aktion, auch Leute mit ungeübten Gehör könnten esMagazin zu veröffentlichen? einen Unterschied auf „normalen“ Wiedergabe- Anonym (Kommentar) Die Leserbriefe kommentieren

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 33 MAGAZIN

Veranstaltungskalender Messen Veranstaltung Ort Datum Eintritt Link CAcert SSL Workshop Berlin 18.01.2013 frei http://cacertberlin.wikihoster.net/whn/1._SSL-Stammtisch/ CeBIT Hannover 05.03.–09.03.2013 40 EUR http://www.cebit.de/ Chemnitzer Linux-Tage Chemnitz 16.03.–17.03.2013 8 EUR http://chemnitzer.linux-tage.de/ Augsburger Linux-Infotag Augsburg 23.03.2013 frei http://www.luga.de/ Easterhegg Paderborn 29.03.–01.04.2013 – http://www.easterhegg.eu/ Edu Days Krems 03.04.–04.04.2013 frei http://www.edudays.at/ Grazer Linuxtage Graz 20.04.2013 frei http://linuxtage.at/ (Alle Angaben ohne Gewähr!) Sie kennen eine Linux-Messe, welche noch nicht auf der Liste zu finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den Informationen zu Datum und Ort an . Konventionen An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst: $: Shell-Prompt #: Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können hier auch einfach in einer normalen Shell ein sudo vor die Befehle setzen. y: Kennzeichnet einen aus satztechnischen Gründen eingefügten Zeilenumbruch, der nicht eingegeben werden soll. ~: Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis /home/BENUTZERNAME : Kennzeichnet einen Link, der auf eine englischsprachige Seite führt. : Öffnet eine höher aufgelöste Version der Abbildung in einem Browserfenster.

„More Accurate“ © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/652/

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 34 MAGAZIN

Impressum ISSN 1867-7991 freiesMagazin erscheint als PDF, EPUB und HTML einmal monatlich. Erscheinungsdatum: 6. Januar 2013

Kontakt Redaktion E-Mail Matthias Sitte Sujeevan Vijayakumaran Postanschrift freiesMagazin Dominik Wagenführ (Verantwortlicher Redakteur) c/o Dominik Wagenführ Beethovenstr. 9/1 Satz und Layout 71277 Rutesheim Holger Dinkel Dominik Frey Webpräsenz http://www.freiesmagazin.de/ Tobias Kempfer Ralph Pavenstädt Stefan Wiehler Autoren dieser Ausgabe Hans-Joachim Baader S. 4 Korrektur Maren Hachmann S. 17 Daniel Braun Frank Brungräber Mathias Menzer S. 15 Vicki Ebeling Stefan Fangmeier Jochen Schnelle S. 25 Mathias Menzer Christian Schnell Sujeevan Vijayakumaran S. 29 Karsten Schuldt Toni Zimmer

Veranstaltungen Ronny Fischer

Logo-Design Arne Weinberg (CC-BY-SA 3.0 Unported)

Dieses Magazin wurde mit LATEX erstellt. Mit vollem Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Wenn Sie freiesMagazin ausdrucken möchten, dann denken Sie bitte an die Umwelt und drucken Sie nur im Notfall. Die Bäume werden es Ihnen danken. ;-)

Soweit nicht anders angegeben, stehen alle Artikel, Beiträge und Bilder in freiesMagazin unter der Creative-Commons-Lizenz CC-BY-SA 3.0 Unported. Das Copyright liegt beim jeweiligen Autor. freiesMagazin unterliegt als Gesamtwerk ebenso der Creative-Commons-Lizenz CC-BY-SA 3.0 Unported mit Ausnahme der Inhalte, die unter einer anderen Lizenz hierin veröffentlicht werden. Das Copyright liegt bei Dominik Wagenführ. Es wird erlaubt, das Werk/die Werke unter den Bestimmungen der Creative-Commons-Lizenz zu kopieren, zu verteilen und/oder zu modifizieren. Die xkcd-Comics stehen separat unter der Creative-Commons-Lizenz CC-BY-NC 2.5 Generic. Das Copyright liegt bei Randall Munroe.

© freiesMagazin CC-BY-SA 3.0 Ausgabe 01/2013 35