Gemeinde Bennwil Kanton Basel-Landschaft

3. Erweiterung Deponie Bruggtal Mutation Zonenvorschriften Landschaft

Planungsbericht gemäss Art. 47 RPV

Stand: 1. April 2019 (öffentliches Mitwirkungsverfahren)

Impressum

Bearbeitung/ Fachliche Unterstützung

www.stierli-ruggli.ch [email protected]

Bearbeitung Edith Binggeli-Strub Version kantonale Vorprüfung Datum 01.04.2019 Datei-Name 9015_Ber01_Planungsbericht_3_Erweiterung_2019_04_01_Stand_MWV

Inhaltsverzeichnis

1 Ausgangslage ...... 1 1.1 Ausgangslage / Absicht des Betreibers ...... 1 1.2 Zonenrechtliche Grundlagen ...... 2

2 Gegenstand der Beurteilung ...... 2 2.1 Planungsinstrumente ...... 3

3 Organisation und Ablauf der Planung ...... 3 3.1 Organisation ...... 3 3.2 Ablauf der Planung ...... 4

4 Grundlagen / Umweltverträglichkeitsprüfung / Projektunterlagen ...... 6 4.1 Kantonaler Richtplan, Objektblatt VE 3.1 ...... 6 4.2 Umweltverträglichkeitsprüfung "3. Erweiterung Deponie Bruggtal" ...... 6 4.3 Gestaltungsplan / Projektunterlagen...... 7 4.4 Umlegung Wanderweg ...... 8 4.5 Fruchtfolgeflächen ...... 8 4.6 Störfallvorsorge betreffend Transitgasleitung ...... 9

5 Projektdaten / Bedarfsnachweis / Begründung 3. Erweiterung ...... 9 5.1 Projektdaten: Kenndaten zu Kubaturen und Flächen ...... 9 5.2 Bedarfsnachweis...... 10 5.3 Begründung Deponiestandort Bruggtal (3. Erweiterung) ...... 11 5.4 Visualisierung ...... 12

6 Ökologischer Ausgleich / Bilanzierung der Naturwerte / zeitlicher Rahmen der Rekultivierung ...... 12 6.1 Ökologische Ausgleichsmassnahmen / Festlegungen im Rahmen der Erweiterungen...... 12 6.2 Gestaltungsplan ...... 13 6.3 Bilanzierung der Naturwerte ...... 15 6.4 Etappierung Naturwerte ...... 19 6.5 Sicherstellung Naturwerte ...... 21 6.6 Umsetzung Naturwerte durch fachliche Begleitung ...... 21 6.7 Fazit Naturwerte ...... 21

7 Planungsresultate Nutzungsplanung ...... 22 7.1 Mutation Zonenplan Landschaft ...... 22 7.2 Mutation Zonenreglement Landschaft ...... 24 7.3 Orientierende Planungsinstrumente (zwingend zu erstellen) ...... 25

8 Ergebnis der kantonalen Vorprüfung / Nachprüfung ...... 25

9 Information / Mitwirkung ...... 26

10 Beschlussfassungs- und Auflageverfahren ...... 26 10.1 Beschlussfassung Einwohnergemeindeversammlung ...... 26 10.2 Auflageverfahren...... 26

11 Genehmigungsantrag ...... 26

12 Weitere Planungsschritte ...... 27

Anhänge / Beilagen

Anhang 1: Auszug Zonenreglement Landschaft, § 11 Spezialzone Inertstoffdeponie Bruggtal

Beilage 1: Umweltverträglichkeitsbericht (einsehbar bei der Gemeindeverwaltung Bennwil) Beilage 2: Gestaltungsplan, Massstab 1:2'500 Beilage 3: Geotechnischer Bericht, Stabilitätskontrolle TRG-Leitung (einsehbar bei der Gemeindeverwal- tung Bennwil)

1 Ausgangslage

1.1 Ausgangslage / Absicht des Betreibers

Aufgrund der Evaluation von möglichen Deponie-Standorten hat der Kanton die Erweiterung der Deponie Bruggtal in die weitere Deponieplanung aufgenommen.

Mit der Anpassung des kant. Richtplans, Anpassung 2018 soll die Deponie Bruggtal (Deponietyp B) als Stand- ort im kant. Richtplan festgesetzt werden (Vernehmlassung bis 4. August 2018).

Geschichtlicher Ablauf der bisherigen Deponieplanung

Die Deponie Bruggtal ist eine Regionaldeponie, die in den ersten Betriebsjahren (Deponiebetrieb ab 1998) v.a. Material aus den Gemeinden Bennwil, , Hölstein, , Niederdorf und Oberdorf sowie weiteren umliegenden Gemeinden entgegengenommen hat.

2004 wurde die Bewilligung zur Erweiterung der Deponie auf Bennwiler Boden erteilt (Änderung des kommu- nalen Nutzungsplans mit Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) vom 5. Juni 2003, zusätzlich bewilligtes Depo- nievolumen von 690'000 m3). Die abgelagerten Jahresmengen an unverschmutztem Aushub und Inertstoffen wurden aufgrund der regen Bautätigkeit in der Region gegenüber den Annahmen im UVB in den letzten Jahren übertroffen. Da das verfügbare Deponievolumen im Jahr 2011 nur noch ca. 400’000 m3 betrug, würde die Deponie bereits in wenigen Jahren verfüllt sein. Deshalb plante die Gysin Tiefbau AG die Deponie Bruggtal ein zweites Mal am bisherigen Standort (um 980'000 m3) zu erweitern, um den Bedarf an Deponievolumen für unverschmutzten Aushub und Inertstoffe in der Region langfristig zu gewährleisten.

Mit einer Anpassung der Zonenvorschriften Landschaft im Jahre 2012 (RRB Nr. 784 vom 15. Mai 2012) wur- den die Voraussetzungen für die zweite Erweiterung der Deponie Bruggtal geschaffen.

3. Erweiterung Deponie Bruggtal

Aufgrund Abklärungen und Vorstellung beim Kanton soll nun mit einer 3. Erweiterung das Deponievolumen nochmals erhöht werden. Im Rahmen der Vernehmlassung zur Standortevaluation für neue Deponiestandorte hat die Gemeinde Bennwil einen Vorschlag für die Erweiterung der Deponie Bruggtal bei den kantonalen Fachstellen (ARP/AUE) eingereicht. Dieser Vorschlag wurde positiv aufgenommen und hat zwischenzeitlich bezüglich Deponiestandort Bruggtal auch in der kantonalen Richtplanung Niederschlag gefunden (Festset- zung statt Ausgangslage im kantonalen Richtplan).

Die 3. Erweiterung der Deponie Bruggtal ist Gegenstand der vorliegenden Anpassung der Zonenvorschriften Landschaft sowie des beiliegenden Umweltverträglichkeitsberichts (UVB).

Mit vorliegender Planung bzw. vorliegendem Planungsbericht werden zudem die verschiedenen Themen be- handelt und die Voraussetzungen für das Baugesuch für die 3. Erweiterung geschaffen. Bedarfsnachweis und Kenndaten zur Erweiterung mit einer Gesamtübersicht sind in Kapitel 5.1 (Projektdaten: Kenndaten zu Kuba- turen und Flächen) sowie Kapitel 5.2 (Bedarfsnachweis) im Detail beschrieben.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 1

1.2 Zonenrechtliche Grundlagen

Die Mutation der Zonenvorschriften Landschaft stützt sich auf die nachfolgend aufgeführte und heute rechts- kräftige Nutzungsplanung. Heute rechtskräftige Zonenvorschriften sind

₋ Zonenplan und Zonenreglement Landschaft, RRB Nr. 1834 vom 24. November 2015

Auszug Zonenplan Landschaft RRB 2015 (Ausgangslage)

In die Zonenvorschriften 2015 integrierte und vorgängig genehmigte Mutationen sind

₋ Mutation Zonenvorschriften Landschaft "Inertstoffdeponie Bruggtal", RRB Nr. 237 vom 25. Januar 1994 ₋ Mutation Zonenvorschriften Landschaft "Erweiterung Inertstoffdeponie Bruggtal", RRB Nr. 1655 vom 28. Oktober 2003. ₋ Mutation Zonenvorschriften Landschaft "2. Erweiterung Inertstoffdeponie Bruggtal", RRB Nr. 784 vom 15. Mai 2012.

Es ist an dieser Stelle anzumerken, dass die Revision der Zonenvorschriften Landschaft (2015) die Regle- mentsbestandteile der Mutation 2. Erweiterung Inertstoffdeponie Bruggtal aus dem Jahre 2012 vollständig übernommen hat. Für die 3. Erweiterung werden die zonenrechtlichen Bestimmungen überprüft und falls not- wendig, angepasst.

2 Gegenstand der Beurteilung

Der vorliegende Planungsbericht behandelt in erster Linie die Nutzungsplanungsinstrumente (Mutation Zo- nenvorschriften Landschaft) und als orientierende Beilage den Gestaltungsplan (Beilage 2). Der Gestaltungs- plan bildet einen wesentlichen Bestandteil des UVB, dem Nachweis der ökologischen Ausgleichsmassnahmen und der weiteren Verfahrensschritte des Baugesuchs.

Auf den Umweltverträglichkeitsbericht wird hier lediglich verwiesen oder auszugsweise wiedergegeben. Der Umweltverträglichkeitsbericht gilt als orientierender Bestandteil. Details sind direkt dem Umweltverträglich- keitsbericht zu entnehmen.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 2

2.1 Planungsinstrumente

Vom Regierungsrat zu genehmigende Planungsinstrumente: - Mutation Zonenplan Landschaft, 1:5'000 - Mutation Zonenreglement Landschaft (erstellt durch Stierli + Ruggli Ingenieure + Raumplaner AG, Lausen)

Beilagen gem. übergeordneten Gesetzesgrundlagen: - Planungsbericht (erstellt durch Stierli + Ruggli Ingenieure + Raumplaner AG, Lausen) - Beilage 1: Umweltverträglichkeitsbericht "3. Erweiterung Deponie Bruggtal" vom ……………… inkl. Prüfbe- richt Rechtsdienst des BUD vom …………, einsehbar bei der Gemeindeverwaltung Bennwil (erstellt durch GEO Partner AG, Basel) - Mitwirkungsbericht (sofern notwendig)

Orientierende Beilagen zur Mutation: - Beilage 2: Gestaltungsplan (als integrierender Bestandteil des nachfolgenden Baugesuchs und für die Aus- weisung der Naturwerte bzw. Ersatzmassnahmen) (erstellt durch Stierli + Ruggli Ingenieure + Raumplaner AG, Lausen)

Weitere Grundlagen (Grundlagen für die Bearbeitung bzw. Bestandteile des Baugesuchs): - Vorprojekt, Situation, Parzellierung, Modellierung, Schnitte etc. (Grundlagen für den Gestaltungs- plan) (erstellt durch GRG Ingenieure AG, Gelterkinden) - Beilage 3: Überprüfung der Auswirkung auf die TRG-Leitung durch die 3. Deponieerweiterung, Statische Be- rechnung, 17. Januar 2019) – einsehbar bei der Gemeindeverwaltung Bennwil (erstellt durch Pfirter, Nyfeler + Partner AG, Muttenz)

3 Organisation und Ablauf der Planung

3.1 Organisation

Projektteam Die Unterlagen für die 3. Erweiterung Deponie Bruggtal werden durch nachfolgendes Projektteam erarbeitet:

Beteiligte Verantwortlicher / Vertreter Aufgabe

Gemeinde Bennwil Gemeinderat Bennwil Verabschiedung Planungsinstru- mente durch Gesamtgemeinde- rat, Vollzug

GRG Ingenieure AG, 4460 Gelter- Erich Geiser, Projektleiter Baugesuch, Projektpläne, Pro- kinden jektunterlagen, Peter Lanz, Ausführung

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 3

Stierli + Ruggli Ingenieure + Edith Binggeli-Strub Mutation Zonenvorschriften Land- Raumplaner AG, 4415 Lausen schaft, Gestaltungsplan, Planungsbericht

GEO Partner AG, 4051 Basel Regula Winzeler Umweltverträglichkeitsbericht

Gysin Tiefbau AG, 4434 Hölstein Alex Gysin, Deponiebetreiber Statistische Daten Deponiebe- trieb

3.2 Ablauf der Planung

Genehmigte Deponieplanungen "Bruggtal" (Genehmigung Spezialzone Inertstoffdeponie Bruggtal) zur Infor- mation

Planungsablauf / Verfahren Meilensteine

Festsetzung Spezialzone RRB Nr. 237 vom 25. Januar 1994 Spezialzone Inertstoffdeponie Bruggtal

1. Erweiterung RRB Nr. 1655 vom 28. Oktober 2003 Spezialzone Inertstoffdeponie Bruggtal

2. Erweiterung RRB Nr. 784 vom 15. Mai 2012 Spezialzone Inertstoffdeponie Bruggtal

Integration RRB Nr. 1834 vom 24. November 2015 Spezialzone Deponie Bruggtal in Zonenvorschrif-

ten Landschaft im Rahmen der Revision der Landschaftsplanung

3. Erweiterung ausstehend Spezialzone Deponie Bruggtal (siehe nachfolgender Planungsablauf)

Nachstehend werden die wichtigsten Bearbeitungsstationen der 3. Erweiterung festgehalten.

Planungsablauf / Verfahren Meilensteine

1 18. Januar 2018: Startsitzung Projektteam.

29. März 2017: Orientierung VertreterInnen kan- Grundlagenerarbeitung / Analysen / tonalen Fachstellen des Kantons (ARP, AUE, Vorabklärungen LZE) durch GRG, Gysin Tiefbau AG.

KRIP-Vernehmlassung Zur Orientierung: Vernehmlassung KRIP bis 4. August 2018, Festsetzung Deponie Bruggtal Bennwil Typ B (Inertstoffe).

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 4

2 Ausarbeitung der Planungsinstrumente: Ab Februar 2018 Erstellen der Entwürfe der verschiedenen Pla- - Mutation Zonenplan Landschaft nungsinstrumente und Projektunterlagen (siehe Liste nebenstehend) durch das Projektie- - Gestaltungsplan rungsteam. - Umweltverträglichkeitsbericht Detailberatung im Gemeinderat: - Projektunterlagen Behandlung Nutzungsplanungsinstrumente im Gemeinderat Bennwil. Freigabe für kantonales Vorprüfungsverfahren.

 3 29. Juni 2018: Eingabe zur kant. Prüfung - Eingabe der Nutzungsplanungsinstrumente Eingabe der Planungsinstrumente in das kan- (Mutation Zonenplan Landschaft) beim Amt für tonale Prüfverfahren Raumplanung, - Eingabe Umweltverträglichkeitsberichtes (UVB) bei der Stabstelle Umweltschutz inner- Beurteilung durch kantonale Fachstellen halb der Bau- und Umweltschutzdirektion, - Projektunterlagen und Gestaltungsplan (Aus- weisung Naturwerte und Ersatzmassnahmen) werden bei den verschiedenen Planungsin- strumenten beigelegt. 25. Oktober 2018: Kantonales Vorprüfungser- gebnis 24. Oktober 2018: Voruntersuchung UVB, Stellungnahme BUD. 

4 Bereinigung der Planungsinstrumente aufgrund bis März 2019: Bereinigung kantonaler Prüfung - Planungsinstrumente aufgrund Ergebnisse kant. Vorprüfung bereinigt. 

5 …………… (ausstehend): Eingabe des UVB an Rechtsdienst des BUD UVB Hauptuntersuchung (UVP) - Eingabe UVB zur Hauptuntersuchung (UVP). - Resultat der UVP am …………….. (Bericht) 

6 Öffentliches Mitwirkungsverfahren …………… (ausstehend): Öffentliches Mitwir- (gestützt auf §7 RBG) kungsverfahren - ... Publikation Mitwirkungsbericht: - … 

7 Beschlussfassung …………… (ausstehend): Beschluss Einwoh- Einwohnergemeindeversammlung nergemeindeversammlung - Die EGV hat der Mutation zu den Zonenvor- schriften Landschaft …………. - Das Referendum wurde ………..  8 Auflageverfahren …………… (ausstehend): Öffentliche Planauf- lage - Es sind ……….. Einsprachen beim Gemeinde- rat eingegangen. 

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 5

9 Eingabe für Genehmigung durch den Regie- …………… (ausstehend):: Eingabe der Pla- rungsrat nungsunterlagen durch die Gemeinde

10 Realisierungsphase Erfolgt nach der RR-Genehmigung der Mutation Zonenvorschriften Landschaft. (Baubewilligungsverfahren, Errichtungsbewilli- gung, Betriebsbewilligung) Verfahren: Deponiebetrieb - Abschluss der Deponie / Rekul- tivierung – Aufhebung Spezialzone Deponie Bruggtal – Landwirtschaftszone (Sicherstellung Naturwerte)

4 Grundlagen / Umweltverträglichkeitsprüfung / Projektunterlagen

4.1 Kantonaler Richtplan, Objektblatt VE 3.1

kantonaler Richtplan Basel-Landschaft

Der kantonale Richtplan bezeichnet die Deponie Bruggtal als Deponiestandort von kantonaler Bedeutung.

Ebenso wird die Deponie im Konzept für die Aushub- und Bauschuttentsorgung im Kanton Basel-Landschaft (Juni 1998) aufgeführt und insbesondere auch in der Übersicht der grösseren Ablagerungsstellen im Kanton.

4.2 Umweltverträglichkeitsprüfung "3. Erweiterung Deponie Bruggtal" (Beilage 1) UVB vom ……………… und UVP vom …………… (Stand Eingabe Hauptuntersuchung)

Die Firma GEO Partner AG, 4051 Basel wurde mit der Bearbeitung der Umweltverträglichkeitsprüfung beauf- tragt und liefert im Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) die erforderlichen Angaben. Vorliegend werden nur für den Nachvollzug der nutzungsplanerischen Massnahmen punktuell UVP-relevante Themen angesprochen.

Das Vorhaben der Erweiterung der Deponie ist gemäss Anhang der Verordnung über die Umweltverträglich- keitsprüfung (UVPV) vom 19. Oktober 1988 eine Anlage des Typs 40.4: Deponien der Typen A und B mit einem Deponievolumen von mehr als 500’000 m3“. Aufgrund der 3. Erweiterung der Deponie um ca. 1.9 Mio m3 besteht die Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Gemäss Umweltschutzgesetz (USG) vom 7. Oktober 1983 handelt es sich um die Erweiterung einer bestehenden Anlage bzw. Nutzung.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 6

Der Umweltverträglichkeitsbericht wird in einem parallel laufenden Verfahren von den kantonalen Fachstellen und dem Rechtsdienst geprüft. Zusammen mit der Mutation zum Zonenplan Landschaft wird der bereinigte UVB als informativer Bestandteil im öffentlichen Mitwirkungsverfahren der Bevölkerung zur Einsichtnahme aufgelegt.

Der UVB inkl. Prüfbericht (UVP) wird zusammen mit den Nutzungsplanungsinstrumenten im Anschluss an die Beschlussfassung EGV öffentlich aufgelegt. Erst zu diesem Zeitpunkt werden Einsprachen zum UVB möglich sein (Verfahren gemäss § 31 RBG).

Der Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) behandelt verschiedene Themen, auf welche in diesem Planungsbe- richt nicht näher eingegangen wird. Einzelne Projektunterlagen wie z.B. Gestaltungsplan, Etappierung der Rekultivierungsmassnahmen etc. wurden jedoch für die verschiedenen Prüfphasen beigefügt (Details siehe UVB, Beilage 1).

Detailinformationen sind im Umweltverträglichkeitsbericht "3. Erweiterung Deponie Bruggtal" der Firma GEO Partner AG (Beilage 1) enthalten. Es sind dies:

• Umweltuntersuchung: ₋ Verkehr und Erschliessung ₋ Lärm, Erschütterungen ₋ Luft ₋ Geologie, Hydrogeologie, Grundwasser ₋ Oberflächengewässer ₋ Boden ₋ Belastete Standorte ₋ Flora, Fauna, Landschaft, Fruchtfolgeflächen, Wald, Vernetzung ₋ Risiken, Sicherheit Betrieb ₋ Naturgefahren  Vorhaben und Bedarfsnachweis  Standort und Betrieb der Deponie Bruggtal in allen Zuständen  Relevanzmatrix  Ist-Zustand Z0 (2018)  Betriebs-Zustand Z1: Deponie in Betrieb (2033)  End-Zustand Z2: Nach Auffüllung und Rekultivierung (2065)  Gesamtbeurteilung

4.3 Gestaltungsplan / Projektunterlagen

Der Gestaltungsplan (Beilage 2) definiert die ökologischen Ausgleichsmassnahmen sowie Ersatzmassnah- men (siehe im Detail Kapitel 6.2). Dieser gilt als integrierender Bestandteil der Baugesuchsunterlagen und wird den Akten der Nutzungsplanung als orientierendes Dokument beigelegt. Die ökologischen Ausgleichs- massnahmen und die Bilanzierung werden unter Punkt 6 sowie im Umweltverträglichkeitsbericht im Detail abgehandelt.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 7

Weitere Projektunterlagen von wesentlicher Bedeutung wie z.B. Etappierung, Längenprofile, Querprofile, Vo- lumenberechnungen etc. werden im Rahmen des Baugesuchs oder der Umweltverträglichkeitsprüfung darge- legt und sind somit nicht Bestandteil vorliegender Berichterstattung zur nutzungsplanerischen Umsetzung der 3. Erweiterung bzw. werden nur am Rande erwähnt oder in einer Zusammenfassung wiedergegeben oder mit einem Verweis auf das entsprechende Instrument erwähnt.

4.4 Umlegung Wanderweg

Mit der Deponieplanung ist die Wanderwegführung ein weiteres Thema, das abgehandelt werden muss. Ge- mäss Rücksprache mit der kant. Fachstelle wird eine Verlegung des Wanderweges im Gebiet Bruggtal bereits mit der KRIP-Anpassung 2018 (Stand Vernehmlassung bis 4. Aug. 2018) thematisiert. Dabei ist eine Verle- gung auf den "Panoramaweg" vorgesehen. Der Gemeinderat Bennwil hat in der Vorkonsultation mit Mail vom 29. Mai 2018 einer Verlegung zugestimmt.

rot: Aufhebung WW-Verbindung, gelb: Wanderwegnetz mit neuer Verbindung Bruggtal

4.5 Fruchtfolgeflächen

Die Fruchtfolgeflächen werden orientierend auf einem separaten Planausschnitt im Mutationsplan dargestellt. Nach Abklärungen bei der zuständigen kantonalen Fachstelle (ARP, Frau D. Capaul vom 28.2.2019) können die neu beanspruchten Fruchtfolgeflächen im Bereich der 3. Etappe als "rückführbar" bezeichnet werden. Da die Rückführung in die landwirtschaftliche Bodennutzung innerhalb der verschiedenen Deponieetappen je- weils nach Abschluss der Etappe erfolgt, müssen keine Kompensationsflächen bereitgestellt werden.

FFF werden während der Betriebsphase nach und nach beansprucht und in gleicher Fläche, Bodenqualität und Bodengründigkeit wieder neu angelegt. Die beanspruchte und wieder angelegte Fläche beträgt insgesamt 6.5 ha. (gilt für die ganze Spezialzone bzw. alle Etappen der Erweiterungen). Die Ersatzflächen liegen inner- halb der betroffenen Parzellen, jedoch nicht zwingend an den exakt gleichen Stellen. Siehe dazu Bilanzierung im Mutationsplan zum Zonenplan Landschaft.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 8

Es ist an dieser Stelle auf den Entwurf des überarbeiteten Sachplans FFF hinzuweisen (Vernehmlassungs- / Anhörungsunterlagen vom 20.12.2018), der betreffend Kompensation resp. Sicherstellung mindestens die gleichen Nutzungseignungsklasse (NEK) fordert. Für das Gebiet Bruggtal müssen FFF der NEK 3 im Rahmen der Rekultivierung wiederhergestellt werden. Bezüglich Wiederherstellung der Fruchtfolgeflächen wurde mit dem Amt für Raumplanung, Abteilung Kantonsplanung, Doris Capaul am 28. Februar 2019 und am 1. April 2019 Rücksprache genommen. Gemäss Rücksprache sind keine zusätzlichen Potenziale für Fruchtfolgeflä- chen aufzuzeigen bzw. zu definieren. Die bisher rekultivierten Areale der Deponie wurden vom Kanton bereits kartiert; rund 2.4 ha davon weisen die Qualität von Fruchtfolgeflächen auf.

4.6 Störfallvorsorge betreffend Transitgasleitung

Im Nahbereich der 3. Erweiterung befindet sich eine Transitgasleitung (Hochdruck 36'') in ca. 2m unter Terrain. Die Transitgas AG hat einen Nachweis gefordert, dass mit der Erweiterung keine Gefährdung der bestehenden Leitung geschaffen wird.

Es wurde diesbezüglich ein geotechnisches Gutachten erstellt, dass mögliche Einflüsse auf die Gasleitung, welche durch die geplante Deponieerweiterung entstehend könnten, untersucht. Die Firma Pfirter, Nyfeler + Partner AG, Muttenz hat mit Bericht vom 17. Januar 2019 die erforderlichen Abklärungen vorgenommen ("Überprüfung der Auswirkung auf die TRG-Leitung durch die 3. Deponieerweiterung, Statische Berechnun- gen", siehe Beilage 3). Mit dem geotechnischen Bericht sind Aussagen zur Stabilität des Deponiekörpers, zu den Themen Kriechen und Setzung dargelegt und mit entsprechenden Berechnungen begründet worden.

Der Schlussbemerkung sind folgende Aussagen zu entnehmen (Auszug aus dem geotechnischen Bericht): Ein fachkorrekter Aufbau der Deponie ist erforderlich. Zudem darf kein schlammiges Material eingebaut wer- den. Die unbefestigte Deponiefläche muss klein gehalten werden, damit sich bei lang anhaltenden Nieder- schlägen keine Murgänge ausbilden können. Es wurden nur Stabilitätsprobleme der Deponie untersucht, wel- che die Gasleitung direkt oder indirekt betreffen.

Fazit: Eine Deponieerweiterung ist unter den im geotechnischen Bericht einzuhaltenden Vorgaben realisierbar.

5 Projektdaten / Bedarfsnachweis / Begründung 3. Erweiterung

5.1 Projektdaten: Kenndaten zu Kubaturen und Flächen

Herleitung der Kubaturen, Einzugsgebiet, regionale Funktion, Einzugsgebiet und Bedarfsnachweis sind im Detail dem Umweltverträglichkeitsbericht zu entnehmen.

Auf Initiative der Betreiberin und in Absprache mit den Grundeigentümern sowie der Gemeinde Bennwil soll die Deponie am bestehenden Standort auf Bennwiler Boden nach Westen und in der Auffüllhöhe erweitert werden. Das zusätzliche Auffüllvolumen beträgt 1.9 Mio m3. Die Erweiterung der Spezialzone beträgt 6.1 ha. Der Perimeter der 3. Etappe umfasst ca. 18.8 ha, in welcher die 3. Etappe umgesetzt bzw. das Areal aufgefüllt wird.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 9

Die Deponie Bruggtal erfüllt regional eine wichtige Funktion und deckt einen ausgewiesenen Bedarf für die Aushub- und Bauschutt-Entsorgung im Kanton BL ab. Die Deponie wurde stets nach guter fachlicher Praxis betrieben und erfüllt die gesetzlichen Auflagen. Die Akzeptanz seitens Bevölkerung ist gross. Der Nachweis des Bedarfs an Deponievolumen ist in Kapitel 5.2 dieses Berichtes beschrieben.

Im Rahmen der dritten Erweiterung der Deponie werden das Entwässerungskonzept, das Auffüllungskonzept und das Rekultivierungskonzept mit Gestaltungsplan überarbeitet und an die Situation der Deponieerweite- rung angepasst.

Der Bedarfsschätzung wird eine durchschnittliche jährliche Anlieferungsmenge von ca. 100'000 t über ca. 20 Jahre (fest) zu Grunde gelegt (siehe Erläuterungen UVB). Gemäss Rücksprache mit der zuständigen Fach- stelle wird für die Anpassung der Zonenvorschriften kein Etappierungsplan und auch kein Entwässerungsplan gefordert. Diese werden erst auf Stufe Baugesuch eingefordert.

Zur besseren Übersichtlichkeit werden hier die Kubaturen und Flächen, mit Rückblick auf die vorangegange- nen Etappen und Erweiterungen in einer Tabelle dargestellt.

Deponie Ursprüngli- 1. Erweiterung 2. Erweiterung 3. Erweiterung Total Bruggtal ches Projekt 2003 2012 2019

Fläche Spezialzone 10.0 ha + 6.4 ha + 7.8 ha + 6.1 ha 30.3 ha Deponie Bruggtal (gemäss Zonenplan Landschaft)

Auffüllvolumen 490'000 m3 690'000 m3 980’000 m3 1'900 000 m3 4'060'000 m3

5.2 Bedarfsnachweis

Bedarfsnachweis Der Bedarfsnachweis wird abgeleitet aus den Erläuterungen zur Vernehmlassung der KRIP-Anpassung 2018. Nachfolgend werden einzelne Auszüge aus der Vorlage an den Landrat (Stand Vernehmlassung, Frist bis 4. August 2018) wiedergegeben (kursiv dargestellt) und erläutert.

Objektblatt VE 3.1, Kapitel 3.9.3: Per Ende 2016 bestand im Kanton ein bewilligtes Restvolumen für Deponien Typ A und Typ B von rund 2.4 Mio. m3 (fest) resp. 3,5 Mio m3 (inkl. Erweiterung Strickrain 2018) - Die einzige Deponie Typ A (Buchhalden, Seltisberg) wird demnächst abgeschlossen und rekultiviert. Das Restvolumen betrug per Ende 2016 < 100'000 m3 (fest). - Die Deponie Typ B Eichenkeller, musste aufgrund des Bruches der Transitgasleitung im März 2014 ihren Betrieb einstellen. - Die Deponie Typ B Müsch bzw. die Materialentnahmestelle Müsch (Rekultivierung), Wahlen kann nur beschränkt Deponievolumen in Abhängigkeit vom erfolgten Tonabbau zur Verfügung stellen. - Die Deponie Typ B Höli, Liestal wurde 2010 in Betrieb genommen mit einem bewilligten Volumen von 3 Mio. m3 (fest). Das Restvolumen per Ende 2016 beträgt 1.2 Mio. m3 (fest). - Für die Deponie Typ B Strickrain, Sissach wurde ein Erweiterungsgesuch für 1.1 Mio. m3 (fest) einge- reicht. - Die Deponie Typ B Bruggtal, Bennwil wurde zweimal erweitert und weist per Ende 2016 ein Rest- volumen von ca. 1 Mio. m3 (fest) auf. - Die Deponie Typ D und E Hinterm Chestel Liesberg wurde per 31.03.2017 abgeschlossen. Danach wurde die erweiterte Rekultivierung mit 100‘000 m3 unverschmutztem Aushubmaterial in Angriff genom- men.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 10

Die Abschätzung des Deponieraum-Bedarfs stützt sich auf Erfahrungswerte aus verschiedenen Regionen. In den Jahren 2014 - 2016 wurden im Durchschnitt im Kanton 500'000 m3 (fest) Material des Typs A und des Typs B abgelagert. In den letzten Jahren wurden rund 75% des Materials Typ B der Deponie Höli in Liestal zugeführt. Zudem können derzeit jährlich 200‘000 - 400‘000 m3 unverschmutztes Aushubmaterial zur Rekul- tivierung von Kiesgruben im grenznahen Ausland ex-portiert werden. Ausgehend von diesen Erfahrungswerten zusammen mit einem Zuschlag für Unvorhergesehenes und Grossprojekte ergibt sich in der Summe für einen Zeitraum von 15 - 20 Jahren ein kantonaler Deponievolumen- Bedarf (Typ A und B) von ca. 15.5-18 Mio. m3 (fest), sofern der Export von unverschmutztem Aushub weiterhin möglich ist (Der Deponieraumbedarf Deponie Typ A ist direkt an die weitere Möglichkeit des Exports von unverschmutz- tem Aushubmaterial zur Wiederverwertung (Rekultivierung von grenznahen Kiesgruben) nach Frankreich und Deutschland gekoppelt). Kapitel 3.9.7, Bennwil, Bruggtal, Erweiterung (Vorlage an den Landrat) Die Erweiterung des Standortes Bruggtal (Deponie Typ B) im Gebiet Leutscheholde / Ziegelrain erreichte in der Feinevaluation Rang 2. Der Standort liegt im Offenland, es werden ca. 4 ha Fruchtfolgeflächen temporär beansprucht. Als günstig ist die Erschliessungssituation ab der nahen Auto-bahnausfahrt Diegten hervorzu- heben, die auch für die Erweiterung bestehen bleibt. Der potenzielle Deponieperimeter hält einen Sicherheits- abstand von 10.5 m zur Erdgashochdruckleitung ein. Der Gemeinderat Bennwil hat einen Vorschlag für eine Deponie-Erweiterung um ca. 2 Mio. m3 eingebracht; dies entspricht einer Verdoppelung des bisher bewilligten Volumens. Da die Deponie weiterbetrieben wird, ist der Regierungsrat der Meinung, dass der Standort Bruggtal neu als Festsetzung (statt Ausgangslage) im Richtplan dargestellt wird. Zusammenfassung gewählte Lösung: Mit den Erweiterungen der Standorte Höli, Liestal, Bruggtal, Bennwil und Elbisgraben, Füllinsdorf sowie den neu festgesetzten Standorten in Hölstein, Sissach, Diegten und Blauen/Zwingen resultiert ein potenzielles Deponievolumen von ca. 20-24 Mio. m3. Dabei ist, wie bereits er- wähnt, zu beachten, dass auf der Stufe des behördenverbindlichen Richtplans (Massstab 1:50'000) die fest- zulegenden Standorte lediglich mit einer Punktsignatur dargestellt werden. Erst in der Nutzungs-planung und im Rodungsverfahren werden die Deponieperimeter und die konkreten Deponievolumina abschliessend defi- niert und grundeigentumsverbindlich festgelegt.

Gestützt auf die vorgenommene Evaluation des Kantons unter Einbezug der Gemeinden und im Falle Brugg- tal, der Gemeinde Bennwil, ist aus Sicht des Gemeinderats der Bedarfsnachweis bereits durch den Kanton erbracht worden. Der Gemeinderat Bennwil hat bereits zu einem frühen Zeitpunkt eine proaktive Haltung ein- genommen und signalisiert, dass er einer Erweiterung der Deponie Bruggtal zustimmt. Die Zustimmung des Souveräns bzw. ein EGV-Beschluss ist mit Anpassung der Zonenvorschriften Landschaft (Erweiterung Spezi- alzone Deponie Bruggtal) einzuholen.

Der Bedarfsnachweis und weitere Angaben zum Auffüllvolumen, zum Restvolumen aus bestehendem Depo- nieperimeter und jährliche Ablagerungsmengen sowie Dauer des Deponiebetriebes werden im Umweltver- träglichskeitsbericht im Detail erläutert und begründet.

5.3 Begründung Deponiestandort Bruggtal (3. Erweiterung)

Der Deponiestandort Bruggtal ist seit Jahren in der Gemeinde Bennwil verankert und stösst bei der Bevölke- rung auf grosse Akzeptanz. Das Siedlungsgebiet von Bennwil erfährt durch den Deponiebetrieb keinen Mehr- verkehr, da die Zu- und Wegfahrt auf direktem Weg zum Autobahnanschluss Diegten führt (siehe auch Erläu- terungen im UVB).

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 11

Der Deponiebetrieb wird seit Jahren in gutem Einvernehmen mit der Gemeinde und gestützt auf die gesetzli- chen Grundlagen der VVEA (eidg. Abfallverordnung) durch die Firma Gysin Tiefbau AG, Hölstein geführt.

Durch Rekultivierungsmassnahmen, die etappenweise vorgenommen werden, wird das Areal sukzessive öko- logisch aufgewertet. Unter Kapitel 6 werden die ökologischen Aufwertungsmassnahmen beschrieben. Der Gestaltungsplan visualisiert die Massnahmen.

5.4 Visualisierung

Es ist vorgesehen zu Handen der beschlussfassenden Einwohnergemeindeversammlung ein Modell zu er- stellen, das den Endzustand des Deponiekörpers darstellt. Die Erstellung eines Modelles wird bewusst auf den Zeitpunkt der EGV gelegt, da zu diesem Zeitpunkt allfällige Eingaben aus dem Mitwirkungsverfahren so- wie Hinweise und Vorgaben aus der Umweltverträglichkeitsprüfung vorliegen. Das Modell dient des Weiteren im Rahmen der Baugesuchsunterlagen als visualisierendes Instrument.

6 Ökologischer Ausgleich / Bilanzierung der Naturwerte / zeitlicher Rahmen der Rekultivierung

6.1 Ökologische Ausgleichsmassnahmen / Festlegungen im Rahmen der Erweiterungen

Unter Kapitel 6.1 wird der historische Verlauf der ökologischen Ausgleichsmassnahmen kurz dargestellt und ein Ausblick auf Themen der 3. Erweiterung gegeben, die mit nachfolgenden Kapitle 6.2 – 6.7 im Detail erläu- tert werden.

Rekultivierungsmassnahmen bilden einen wesentlichen Bestandteil der Deponiebewilligung. Insbesondere im Rahmen der 2. Erweiterung ist diese Thematik intensiv behandelt worden. Dabei sind seitens des Kantons (kant. Fachstellen) und der kant. Natur- und Landschaftsschutzkommission verschiedene Forderungen gestellt worden, die im Rahmen der Berichterstattung und der notwendigen Unterlagen erfüllt, dargelegt und erläutert wurden.

2. Erweiterungen 2012 Im Rahmen der 2. Erweiterung resp. der Voruntersuchung zum Umweltverträglichkeitsbericht (23. Februar 2011, Aktennotiz vom 4. März 2011) ist seitens der kantonalen Fachstellen die Forderung gestellt worden, detaillierte Angaben zu den ökologischen Ausgleichsmassnahmen zu ergänzen. Unter der Leitung von A. Roh- ner (BUD) ist anlässlich einer Sitzung vom 15. März 2011 mit Vertretern der kantonalen Fachstellen Bereich Natur sowie der kantonalen Natur- und Landschaftskommission (NLK) das weitere Vorgehen betr. Naturwerte besprochen und eine Begehung terminiert worden. Am 19. Mai 2011 konnten Vertreter der NLK die vorge- schlagenen Ergänzungsmassnahmen vor Ort beurteilen. Unter Kapitel 6.3 sind die mit der 2. Erweiterung festgesetzten Naturwerte aufgelistet worden.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 12

3. Erweiterungen 2019 In nachfolgenden Unterkapitel (6.2 – 6.7) werden die Naturwerte beschrieben und einer historischen Aufarbei- tung der vorangegangenen Etappen gegenübergestellt. Es ist an dieser Stelle anzumerken, dass die 3. Er- weiterung flächenmässig am wenigsten zu Buche schlägt, jedoch im zusätzlichen Volumen (ca. 1.9 Mio m3) wesentliche fehlende Kapazitäten der Deponierung (kantonsweit) abdecken kann.

Die ökologischen Ausgleichsmassnahmen sind mit der 2. Erweiterung der Deponie Bruggtal konzeptionell festgelegt worden. Mit der 3. Erweiterung geht es nun um Justierungen, Ergänzungen und Darlegung von Naturwerten innerhalb und ausserhalb des Deponieareals.

Für die 3. Erweiterungen können somit folgende Forderungen bezüglich Naturwerte abgeleitet werden:

- Der Gestaltungsplan hat sämtliche Ausgleichsmassnahmen aufzuzeigen. Dieser ist mit der kant. Fachstelle Natur- und Landschaft (LZE) im Rahmen der kant. Vorprüfung abzusprechen (Kapitel 6.2).

- Ökologische Ersatzmassnahmen sind im Planungsbericht aufzuzeigen. Bilanzierung der Naturwerte vor / nach Deponiebetrieb, Stand 2019 (Kapitel 6.3).

- Angaben zum zeitlichen Rahmen der Rekultivierung und Umsetzung der ökologischen Ausgleichsmass- nahmen sind aufzuzeigen (Kapitel 6.4).

- Die planerische Sicherstellung der ökologischen Ausgleichsmassnahmen sind aufzuzeigen (Kapitel 6.5).

- Bodenkundliche und ökologische Baubegleitung sind darzulegen (Kapitel 6.6).

Die Aussagen zu den ökologischen Ausgleichsmassnahmen werden im Umweltverträglichkeitsbericht eben- falls thematisiert.

6.2 Gestaltungsplan

Der Gestaltungsplan ist auch ein wichtiger Bestandteil der 3. Erweiterung der Deponie Bruggtal. Darin wird aufgezeigt, wo die Ersatzmassnahmen während der etappenweisen Rekultivierung vorgesehen sind (Details zum zeitlichen Rahmen siehe Kapitel 6.4 und UVB). Bei Aufhebung der Spezialzone sind die Naturwerte zo- nenrechtlich zu sichern (Bestimmungsinhalt im rechtskräftigen Zonenreglement Landschaft unter § 11, Abs. 3, siehe Anhang 1).

Der Gestaltungsplan ist mit der Mutation 2003 bereits für das Gebiet der bewilligten Deponie 1994 und der 1. Erweiterung erarbeitet worden. Mit der Mutation 2012 sind weitere Bestandteil hinzugekommen. Die bereits festgelegten und früher festgelegten Naturwerte werden als solche dargestellt (violette Farbe). Neue und an- gepasste Naturwerte mit der 3. Erweiterung werden farblich unterschieden.

Der Gestaltungsplan ist integrierender Bestandteil der nachfolgenden Baugesuchsunterlagen. Der Gestal- tungsplan wird jedoch bereits im Rahmen der kantonalen Vorprüfung den kantonalen Fachstellen zur Beurtei- lung vorgelegt, da mit diesem Planungsinstrument die ökologischen Ersatz- und Rekultivierungsmassnahmen aufgezeigt werden.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 13

Bei Aufhebung der Spezialzone (Beendigung des Deponiebetriebes und Abschluss der Rekultivierungsmass- nahmen) unterstehen die Naturobjekte den Bestimmungen des Zonenreglements Landschaft bzw. werden in den Zonenplan Landschaft als verbindliche Schutzobjekte übertragen.

Dabei wurden im Rahmen der 3. Erweiterung folgende Ergänzungen und Anpassungen vorgenommen (siehe auch Details im Gestaltungsplan):

- Trockenstandort entlang Waldrand > zwischenzeitlich mit der Revision der Zonenvorschriften Land- schaft (RRB Nr. 1834 vom 24. November 2015) als Naturschutzzone N 24 verbindlich gesichert. Mit der 3. Erweiterung wird die Naturschutzzone im Westen um (+ ca. 2'300 m²) erweitert.

- Verschiebung Biotop Nr. B1 nach ausserhalb des Perimeters Spezialzone, zeitnahe Umsetzung möglich (Definition einer neuen Naturschutzzone N 25).

- Ergänzung / Verlegung der Heckenstandorte unter Berücksichtigung der neuen Parzellierung (Umle- gung Grundeigentum). Verlängerung Hecken insgesamt (+ ca. 130 m).

- Verlängerung Strauchhecke im Deponieabschluss im Nordwesten. Bestockung des auslaufenden De- poniekörpers.

- Böschung beim künftig ausgedolten Bruggtalbächli wird extensiv gestaltet und bestockt.

- Verlegung Bachausdolung Richtung Norden aufgrund neuer Geländemodellierung.

- Verbreiterung Uferschutzzone Richtung Süden. Die Breite der neuen Uferschutzzone insgesamt (inkl. Gewässer) beträgt zwischen 13.0 m und 17.0 m (alt ca. 12.0 m).

- Konzentration Streuobstbestand im Hofbereich (Aufhebung vorgesehener Standort beim ehem. Hof Bruggtal).

- Umsetzung/Realisierung Baumreihe im Bereich Zufahrtsweg (Nr. R1).

- Die Bachausdolung und Uferbestockung im Bereich Hof Bruggtal wird in Beachtung der Gewässerraum- daten des Kantons angepasst (Kürzung Ausdolung). Neu wird eine Vernetzungachse Ost-West durch eine Baumreihe (Nr. R3) ergänzt.

- Verschiebung Einzelbäume Nr. E4 und E5 in den Kreuzungsbereich Richtung Norden.

- Zwei neue Vernetzungslinien mit Einzelbäumen im südlichen und nördlichen Bereich (Nord-Süd-Aus- richtung).

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 14

Auszug Gestaltungsplan, 3. Erweiterung Interstoffdeponie (Stand März 2019)

6.3 Bilanzierung der Naturwerte

In einer Gegenüberstellung werden die neu anzulegenden Naturwerte innerhalb des gesamten Deponieareals dem Bestand der im Mai 2011 vorhandenen Naturwerte gegenübergestellt (2. Erweiterung). Die Feldaufnah- men des Bestandes beinhalten die Naturwerte, welche im Mai 2011 vor Ort noch anzutreffen waren (siehe Auszug Orthophoto). Dieser Bestand wurde als Referenz für die Bilanzierung der nachfolgenden Erweite- rungsetappen verwendet.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 15

Der Vergleich der Orthophotos aus den Jahren 1994 und 2011 lässt erkennen, dass die Naturwerte 1994 (vor Deponietätigkeit) bis 2011 in der Umgebung des ehem. Hofes Bruggtal (Obstbestand / offenes Gewässer) in etwa gleich waren.

Auszug Orthophoto (Stand Mai 2011 mit Perimeter Stand 2. Erweiterung, Auszug Orthophoto (swisstopo 1994) geoview.bl)- Ausgangslage für Naturwertbilanzierung vor Deponieplanung

Nachfolgend werden die angepassten und ergänzten Naturwerte, die mit der 3. Etappe ausgewiesen wurden, aufgeführt und das Total der jeweiligen Vegetationsgruppe im Endzustand dargelegt. Es wird bewusst ein Vergleich zwischen den vorhandenen Naturwerten (Stand 2011) und dem Endzustand gemacht, da erst zum Zeitpunkt der 2. Erweiterung eine umfassende Auseinandersetzung mit den Naturwerten (Planungsbericht / UVB) erfolgte.

Vegetationstyp Bestand Mai 2011 2. Erweiterung 2012 3. Erweiterung 2019 Total (siehe Auszug Ortho- (inkl. bereits festge- Anpassung / Ergän- Naturwerte Stand photo, Stand vor 2. Er- legte Naturwerte aus zung Naturwerte nach 3. Erweiterung weiterung) früheren Planungen) (siehe Gestaltungs- plan)

Einzelbäume 19 - 23 Obstbäume 6 landschaftsprägende Landschaftsprägende 14 landschaftsprä- E1 – E7 (teilweise durch Depo- Einzelbäume Einzelbäume (Vernet- gende Einzelbäume Standorte (Ver- niebetrieb im Mai 2011 (versch. Standorte, Bi- zung) mit 7 Bäumen (versch. Standorte, Bi- netzung) bereits verschwunden) otopbäume wie Eiche, ergänzt, Verschie- otopbäume wie Eiche, Nussbaum, Linde, bung E4 und E5 (an Nussbaum, Linde, 1 Nussbaum Speierling etc.) Zufahrtsweg zum Hof Speierling etc.) Bruggtal) Annahme: pro Baum ca. Annahme: pro Baum ca. E1 – E7 bzw. 10m² 10m² Standorte ohne Artzu- weisung (Vernetzung)

= plus ca. 7 Einzel- pro Baum ca. 10m² > ca. 60 m² bäume > 230 m² > Total ca. 140 m²

Obstgarten Siehe Eintrag Einzel- ca. 25 Obstbäume Konzentration Streu- ca. 25 Obstbäume (S1) bäume Streuobstbestand, obstbestand auf (Streuobstbestand, 2 Standorte 1 Standort (S1) "Hof 1 Standort (S1), Hof Bruggtal" Bruggtal) Grösse gleichblei- 1 Baum = 100 m² bend > ca. 2'700 m². > Total ca. 2'700 m²

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 16

Vegetationstyp Bestand Mai 2011 2. Erweiterung 2012 3. Erweiterung 2019 Total (siehe Auszug Ortho- (inkl. bereits festge- Anpassung / Ergän- Naturwerte Stand photo, Stand vor 2. Er- legte Naturwerte aus zung Naturwerte nach 3. Erweiterung weiterung) früheren Planungen) (siehe Gestaltungs- plan)

Strauchhecken 80 m² bestockte Flä- ca. 90 m (H1) + 235 m² Verlängerung H1 ca. 120 m (H1) (H1), (H2) che gem. Grundbuch, (H2) = ca. 325 m² Ge- (+ 30m) + 340 m (H2) = ca. 170 m² entlang Wirt- samtlänge 460 m Gesamtlänge Verschiebung / Ver- schaftsweg im Nordos- (versch. Standorte, Strauchhecke, ökologi- ten ökologische Vernet- längerung H2, sche Vernetzungsach- zungsachsen) (+ 100m) entlang sen neuer Parzellierung

Annahme: Breite inkl. Annahme: Breite inkl. Saum ca. 6 m Saum ca. 6 m > ca. 250 m² > ca. 2'000 m² = plus ca. 130 m > Total ca. 2'800 m²

Hochstauden ---- Ca. 100 m (H3) Ge- gleichbleibend ca. 100 m Gesamt- und Einzel- samtlänge länge (H3) bäume Annahme: Breite ca. (H3) 3m Annahme: Breite ca. 3 m > ca. 300 m² > Total ca. 300 m²

Baumreihe ---- ca. 100 m Gesamt- Konkretisierung Na- ca. 240 m Baumreihe (R1, R2, R3) länge turwerte = Baumreihe (R1, R2, R3) Annahme: Breite ca. R1 (ca. 80 m, reali- 3m (Option bei Umset- siert), Annahme: Breite ca. zung noch offen) R2 (ca. 80 m) 3m > ca. 300 m² Ergänzung R3 > Total ca. 720 m² = + ca. 80 m

Feuchtbiotop ---- Feuchtbiotop 100 m2 Ausscheiden einer Ausscheidung durch ausserhalb De- mit Vegetationsgürtel neuen Naturschutz- Mutation Zonenvor- ponieperimeter 500 m2 ohne Begren- zone N25 mit Feucht- schriften Landschaft (N25) zung biotop (anstelle (N25)

2 Schutzobjekt) Feuchtbiotop ca. 100 > ca. 600 m Fläche = 522 m² m2

>Total ca. 520 m2

Gewässer / ca. 400 m Bachlänge ca. 700 m Bachlänge G2: Bachlänge etwa ca. 700 m Bachlänge Uferbestockung (offen mit beidseitiger (G1+ G2) gleichbleibend (ca. (offen mit beidseitiger (G1, G2) Ufervegetation) (offen mit beidseitiger 430m), Verlauf teil- Ufervegetation Ufervegetation, Ge- weise Richtung Nor- (G1, G2) Annahme: Breite inkl. wässerraumbreite ca. den verschoben. Ge- Saum ca. 12 m 12.0 bzw. 8.0 m wässerraumbreite Gewässerraumbreite vergrössert (zwischen zwischen ca. 13.0 m ca. 13.0 m und ca. und ca. 17.0 m. 17.0 m breit). G1: Bachlänge gekürzt z.G. Baumreihe R3

= + ca. 600 m² Gewäs- > Total ca. 8'100 m² > ca. 4'800 m² > ca. 7'500 m² serraum

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 17

Vegetationstyp Bestand Mai 2011 2. Erweiterung 2012 3. Erweiterung 2019 Total (siehe Auszug Ortho- (inkl. bereits festge- Anpassung / Ergän- Naturwerte Stand photo, Stand vor 2. Er- legte Naturwerte aus zung Naturwerte nach 3. Erweiterung weiterung) früheren Planungen) (siehe Gestaltungs- plan)

Gewässer (ein- ca. 120 m Bach(Lei------Im Endzustand kein gedolt) tungs-)länge (einge- eingedoltes Gewässer dolt)

Kleinstrukturen ca. 6 Gebüsche, Ein- ca. 5 Stk., Definition gleichbleibend ca. 5 Stk., Definition (Gebüsche, Le- zelsträucher (teilweise der Standorte im Rah- der Standorte im Rah- sesteinhaufen, entlang Weidezaun) men der Rekultivierung men der Rekultivierung etc.) Vereinzelt offene Bo- 2 2 denstellen durch Bewei- > ca. 50 m > Total ca. 50 m dung. Annahme: pro Ge- büsch 20 m² > ca. 120 m²

Naturschutz- ---- Festsetzung in Zonen- Durch die Verlegung (N24): Anpassung mit zone vorschriften Land- des Bruggtalbächlis Mutation zum Zonen- (Trockenstandort) schaft mit Bewirtschaf- wird die Naturschutz- plan Landschaft - ausserhalb De- tungsauflagen: keine zone Anmerkung: die wahr- ponieperimeter Düngung, zurückhal- - im Norden durch den (N24) tende Beweidung, nehmbare Erweiterung neu festgestellten der Naturschutzzone Schnitt frühestens ab Wald begrenzt, 1. Juli im Westen ist mit - im Süden aufgrund 2'300 m² zu beziffern der Bachverlegung um ca. 450 m² redu-

ziert - Verlagerung NZ auf-

grund Bewirtschaf- tungsmöglichkeiten ca. 600 m² - im Westen ca. > Total ca. 8'750 m2 2'300 m² neu zuge- > ca. 7'700 m2 wiesen

= + ca. 1'050 m² effek- tiv neue Fläche Tro- ckenstandort

Extensiv-Flä------Extensiv-Fläche im Be- (F1): Extensiv-Fläche che reich der Böschung (bestockt) (F1) (bestockte Fläche mit Strukturen) > Total ca. 5'200 m2

= + ca. 5'200 m²

Total Fläche an Natur- Total Fläche an Natur- = zusätzliche Flächen Total Fläche an Natur- werten Mai 2011 werten 2012 und Objekte 3. Erwei- werten 2019 (nach Re- terung rot markiert kultivierung)

= ca. 5'500 m² > ca. 21'210 m² > Total ca. 28'680 m²

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 18

Mit der 3. Erweiterung werden durch die Vergrösserung des Gewässerraums (Uferschutzzone), der Erweiterung der Naturschutzzone N24, der Festsetzung einer neuen Naturschutzzone N25, der Extensiv-Fläche im Bereich der Böschung (bestockte Fläche mit Strukturen), neue Vernetzungen mit Baumreihe und Einzelbäumen sowie der Verlängerung der Hecke zusätzliche Natur- und Vernetzungswerte geschaffen. Demgegenüber wird der Obstgar- ten auf einen Standort reduziert. Schlussendlich ist jedoch gegenüber den Naturwerte mit Bestand 2011 / 2012 mit Abschluss der Rekultivierung ein deutlicher Mehrwert für diese Landschaftskammer zu verzeichnen.

6.4 Etappierung Naturwerte

Die Rekultivierungsmassnahmen erfolgen etappenweise mit dem Deponieverlauf. Dabei werden bei Ab- schluss einer Etappe die entsprechenden und technisch möglichen Naturwerte gemäss Gestaltungsplan an- gelegt. Mit den Baugesuchsunterlagen ist die Etappierung des Deponiefortschritts aufzuzeigen und auf den entsprechenden Zeitrahmen angepasst, kann die Umsetzung der Naturwerte erfolgen. Im Umweltverträglich- keitsbericht werden zum Thema Flora, Fauna, Landschaft etc. weitere Aussagen gemacht.

Das Feuchtbiotop wird mit der 3. Erweiterung nochmals an einem neuen Standort platziert und kann somit zu einem früheren Zeitpunkt realisiert werden. Diese Massnahme sowie die Ausweisung weiterer neuer Aus- gleichsmassnahmen der 3. Erweiterung sind in einer Gesamtschau zu betrachten (siehe Gestaltungsplan, Kapitel 6.2, tabellarische Bilanzierung Naturwerte, Kapitel 6.3).

Aufgrund von ingenieurtechnischen und topographischen Gründen kann die Bachausdolung erst nach Umset- zung der in diesem Gebiet vorgenommen Etappen erfolgen. Es wird davon ausgegangen, dass die Bachaus- dolung in den nächsten 8 – 10 Jahren erfolgen wird. Im gleichen Zeitrahmen soll auch das Feuchtbiotop erstellt werden.

Die Realisierung der Naturwerte steht in einem engen Bezug zur Deponieverfüllung und kann betreffend zeit- lichem Rahmen nur mit einer groben Zeitangabe beziffert werden. Die Deponieverfüllung ist zudem abhängig vom Zugang an Material, dass künftig geliefert wird, was wiederum einen Einfluss auf die Rekultivierung ein- zelner Naturwerte hat. Der Etappierungsplan, welcher zwingender Bestandteil der Baugesuchsunterlagen ist, stellt alsdann den Bezug zur Umsetzung der Naturwerte dar.

Der Deponiebetreiber (Gysin Tiefbau AG) wird durch die Firma Nateco, Gelterkinden im Rahmen einer Bau- begleitung unterstützt, wenn es darum geht die Naturwerte fachgerecht und zeitlich korrekt umzusetzen. Auf Grundlage des Gestaltungsplanes und der Bewilligungsauflagen erfolgt eine entsprechende Begleitung sowie jährliche Überprüfung der Umsetzung, ein Anstoss für weitere Umsetzungsobjekte und schlussendlich eine Nachkontrolle.

In nachfolgender Zusammenstellung wird die Realisierung der Naturwerte in einen ungefähren zeitlichen Rah- men gestellt. Zum Teil sind verschiedene Objekte bereits realisiert oder werden in den nächsten Jahren in Angriff genommen. Die restlichen Objekte richten sich nach der Etappierung der Auffüllung (Etappierungsplan Auffüllung ist Bestandteil der Baugesuchsunterlagen).

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 19

Vegetationstyp: NATURWERTE REALISIERUNG NATURWERTE (siehe Gestaltungsplan) (in Abhängigkeit der Auffüllung) Zeitrahmen der Umsetzung Einzelbäume 14 landschaftsprägende Einzelbäume in Beachtung des Auffüllfortschritts E1 – E7 (versch. Standorte, Biotopbäume wie Ei- bzw. bereits realisiert sind: E2, E3, E6, E7 Standorte (Vernetzung) che, Nussbaum, Linde, Speierling etc.) E1 – E7 bzw. ab 2019 (innert 2 – 4 Jahren) Standorte ohne Artzuweisung (Vernet- zungsachse) in Beachtung des Auffüllfortschritts

Obstgarten ca. 25 Obstbäume (Streuobstbestand, ab 2019 (innert 2 – 4 Jahren) (S1) 1 Standort (S1), Hof Bruggtal)

Strauchhecken ca. 120 m (H1) / ca. + 340 m (H2) in Beachtung des Auffüllfortschritts (H1), (H2) Strauchhecke, ökologische Vernetzungs- achsen

Hochstauden und Einzel- ca. 100 m Gesamtlänge (H3) zeitnah ab 2022, in Beachtung des Auffüll- bäume (H3) fortschritts

Baumreihe (R1), ca. 80 m - entlang Deponiezufahrt R1 realisiert (R1, R2, R3) (R2), ca. 80 m - Vernetzung R2 zeitnah ab 2020 (R3), ca. 80 m - Vernetzung R3 bei Offenlegung Bach

Feuchtbiotop – ausserhalb Naturschutzzone (N25) Umsetzung ab ca. 2020 (innert 2 - 4 Jah- Deponieperimeter Feuchtbiotop ca.100 m2 mit Vegetationsgürtel ren) (N25) > mit Schutz- und Pflegemassnahmen für Biotop und angrenzende Wiese

Gewässer / Uferbereich ca. 700 m Bachlänge (G1, G2) Ausdolung mit Anlegung Ufervegetation (G1, G2) (offen mit beidseitiger Ufervegetation ab ca. 2023 (innert 8 – 10 Jahren) Gewässerraumbreite zwischen ca. 13.0 m und ca. 17.0 m

Kleinstrukturen ca. 50 m2 (ca. 5 Stk., Definition der Stand- zwischen 2020 und Abschluss der Rekulti- (Gebüsche, Lesesteinhau- orte im Rahmen der Rekultivierung) vierung fen, etc.)

Naturschutzzone (Trocken- Naturschutzzone (N24) Unterschutzstellung mit Revision Zonen- standort) -ausserhalb Depo- > mit Bewirtschaftungsauflagen: keine planung Landschaft erfolgt (RRB Nr. 1834 nieperimeter Düngung, zurückhaltende Beweidung, v. 24.11.2015). (N24) Schnitt frühestens ab 1. Juli > Erweiterung und Anpassung N 24 wird mit Mut. zum Zonenplan Landschaft gesichert

Extensiv-Fläche Extensiv-Fläche, bestockte Fläche mit Zusammen mit Ausdolung und Anlegung im Böschungsbereich Strukturen (F1) der Ufervegetation Bruggtalbächli Bruggtalbächli (F1) Gestaltung noch offen ab ca. 2023 (innert 8 – 10 Jahren)

Der Etappierungsplan (Bestandteil der Baugesuchsunterlagen) gibt im Detail Auskunft über die entsprechen- den Etappen der Deponiefüllung, Kubaturen und zeitlichen Abläufe. Aus diesem kann die Umsetzung der Naturwerte abgeleitet werden.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 20

6.5 Sicherstellung Naturwerte

Mit der Revision der Landschaftsplanung im Jahre 2015 wurde die Mutation zur 2. Erweiterung der Spezial- zone inkl. Reglementsbestimmung (RRB Nr. 784 vom 15. Mai 2012) vollständig in die Zonenvorschriften Land- schaft integriert.

Bei Aufhebung der Spezialzone sind die Naturwerte zonenrechtlich zu sichern (gem. Bestimmungsinhalt im rechtskräftigen Zonenreglement Landschaft unter § 11, Abs. 4).

Die Zonenreglementsbestimmungen § 11 "Spezialzone Inertstoffdeponie Bruggtal" müssen aufgrund der 3. Erweiterung inhaltlich nicht angepasst werden. Bei der 3. Erweiterung handelt sich lediglich um eine Erwei- terung des Deponiekörpers. Die Bestimmungen, die die Rekultivierung, den ökologischen Ausgleich anspre- chen (Abs. 2, 3, 4) können bestehen bleiben (siehe Anhang 1, Auszug ZR Landschaft, § 11).

Neu werden die Bestimmungen zur neu geschaffenen Naturschutzzone N25 mit einer Mutation zum Zonen- reglement Landschaft, Anhang 1 festgesetzt.

Nach Genehmigung der nutzungsplanerischen Anpassung der Zonenvorschriften Landschaft (Mutation 3. Er- weiterung) ist der neu definierte Perimeter der Spezialzone inkl. orientierend dargestellten Naturwerte in einem Nachführungsplan Zonenplan bzw. Nachführungsreglement Zonenreglement Landschaft einzutragen.

6.6 Umsetzung Naturwerte durch fachliche Begleitung

Eine fachliche Begleitung soll den sachgerechten Umgang mit dem Boden, den zeitlichen Rahmen der ökolo- gischen Ersatzmassnahmen bzw. Rekultivierungsmassnahmen während den verschiedenen Phasen des Pro- jektes gewährleisten. Die jährliche Überprüfung und fachliche Begleitung betreffend Umsetzung von Natur- werten werden durch die Firma Nateco, Gelterkinden wahrgenommen.

Ausführliche Erläuterungen zum Umgang mit den Naturwerten und namentlich der Rekultivierung sind dem Umweltverträglichkeitsbericht zu entnehmen.

6.7 Fazit Naturwerte

Abschliessend kann festgehalten werden, dass mit den Rekultivierungsmassnahmen langfristig neue Natur- werte, insbesondere das Anlegen von verschiedenen Strauchhecken, Schaffen eines Feuchtbiotopes, Exten- sivflächen in der Bach-Böschung etc. das Gebiet ökologisch bereichern und die Auswirkungen des Deponie- betriebes kompensieren.

Das nach Abschluss der Deponietätigkeit offen fliessende Bruggtalbächli mit Uferbegleitvegetation bildet der zentrale Raum der ökologischen Aufwertungsmassnahmen. An dieser Stelle ist anzumerken, dass mit der Vergrösserung des "Gewässerraumes" auf weiten Strecken (ca. 450 m) ein grosser Mehrwert für die Natur entsteht. Der gesetzlich vorgeschriebene Gewässerraum von mind. 11.0 m wird durch Breiten von ca. 13.0 – 17.0 m deutlich erhöht.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 21

Mit der Ausdolung des Bruggtalbächlis mit bachbegleitender Ufervegetation im südlichen Bereich (teilweise eingedolt bereits vor der Deponieplanung 1994, siehe Orthophoto unter Punkt 6.3) wird diese Landschafts- kammer in Zukunft aufwertet.

Waldrodungen sind mit der 3. Erweiterung nicht vorgesehen. Ausführliche Erläuterungen zum Umgang mit den Naturwerten sind zudem in den verschiedenen Kapiteln des Umweltverträglichkeitsberichts enthalten.

Fazit:

Aus Sicht des Gemeinderats sind mit den vorgängig aufgeführten und künftig realisierten Naturwerten die Forderungen des ökologischen Ausgleichs erfüllt.

7 Planungsresultate Nutzungsplanung

Nachfolgend werden die wesentlichen Schwerpunkte der 3. Erweiterung Deponie Bruggtal (Spezialzone) zu- sammengefasst. Es werden die Planungsinstrumente zur nutzungsplanerischen Umsetzung aufgeführt. Aus- wirkungen auf die Umwelt sind dem Umweltverträglichkeitsbericht zu entnehmen.

Es sind dies: Verbindliche Planungsinstrumente Nutzungsplanung

- Mutation Zonenplan Landschaft (Kapitel 9.1) - Mutation Zonenreglement Landschaft (Kapitel 9.2)

Orientierende Planungsinstrumente (Kapitel 9.3) - Planungsbericht / Umweltverträglichkeitsbericht - Gestaltungsplan

7.1 Mutation Zonenplan Landschaft

Durch die vorgesehene 3. Erweiterung der Deponie ist mit einer Mutation des Zonenplanes Landschaft die Spezialzone Deponie Bruggtal zonenrechtlich zu erweitern. Dabei werden Teile der Landwirtschaftszone neu in die 'Spezialzone Deponie Bruggtal' überführt. Die heute rechtskräftige Spezialzone ist 1994 zonenrechtlich gesichert und im Jahre 2003 und 2012 durch Mutationen erweitert worden. Mit der Revision der Landschafts- planung 2015 wurde die Mutation 2012 in die Zonenvorschriften integriert. Somit bilden die heute rechtskräfti- gen Zonenvorschriften (RRB Nr. 1834 vom 24. Nov. 2015) die Ausgangslage für die Mutation der 3. Erweite- rung.

Bereiche für Uferbestockung (Uferschutzzonen) entlang des Bruggtalbächlis sind bereits mit RR-Beschluss im Jahre 2003 und 2012 ausgewiesen worden. Mit der 3. Erweiterung der Deponie wird die geplante Uferschutz- zone und der geplante Bachlauf teilweise noch weiter nach Nordosten verschoben und erweitert. Das Brugg- talbächli wird beim Endausbau innerhalb der Spezialzone auf der ganzen Länge sichtbar sein. Mit der 3. Er- weiterung sollen die Uferbereiche den Anforderungen der Gewässerraumgesetzgebung genügen. Die Gewäs- serräume werden auf weiten Strecken grosszügig verbreitert (ca. 13.0 – 16.0 m).

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 22

Bei Aufhebung der Spezialzone werden die Gewässerräume bzw. Uferschutzzonen und weitere Naturobjekte wie Hecken, Einzelbäume, Baumreihen etc. grundeigentumsverbindlich in den Zonenvorschriften Landschaft der Gemeinde Bennwil festgesetzt.

Durch die Erweiterung der Deponie und Änderung des Projektes wird das Feucht-Biotop lagemässig nach Nordwesten verschoben und kommt ausserhalb des Perimeters Spezialzone Interstoffdeponie zu liegen (frühere Realisierung möglich). Dies geschieht mit Definition einer neuen Naturschutzzone N25 "Feuchtbiotop, Gebiet Bruggtal". Entsprechend werden die rechtskräftigen Zonenreglementsbestimmungen im Anhang 1 durch grundeigentumsverbindliche Schutzziele und Schutz- und Pflegemassnahmen zur neuen Naturschutz- zone N25 ergänzt.

Durch die Verlegung des Bruggtalbächlis und damit einhergehend die Anpassung des Perimeters der 3. Er- weiterung wird die Naturschutzzone N 24 im südwestlichen Bereich tangiert. Mit der Mutation zum Zonenplan wird die Naturschutzzone im südlichen Bereich bereinigt (Reduktion Naturschutzzone um ca. 450 m²). Des Weiteren wird, als weitere Ersatzmassnahme die Naturschutzzone im Westen grosszügig erweitert.

Die Naturschutzzone "Trockenstandort Bruggtal" wurde aufgrund einer Festlegung der dynamischen Wald- grenze durch das Amt für Wald am 4. April 2010 (dynamische Waldfeststellung im Rahmen des Rodungsge- suchs zur 2. Erweiterungsetappe der Deponie) entsprechend mit den Zonenvorschriften Landschaft verbind- lich festgesetzt. Die im Jahre 2018/2019 bezogenen Grundbuchdaten zeigen im Bereich der Naturschutzzone ein anderes Bild bezüglich Waldareal. Mit der Mutation zum Zonenplan Landschaft wird der nördliche Teil der Naturschutzzone bereinigt und berücksichtigt somit die dynamische Waldgrenze, die der ursprünglichen Fest- setzung der Naturschutzzone entspricht.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 23

Auszug Mutation Zonenplan Landschaft, 3. Erweiterung

Weitere Naturwerte und ökologische Aufwertungsmassnahmen und Ersatzmassnahmen werden in einem Ge- staltungsplan dargestellt, der ein integrierender Bestandteil der Baugesuchsunterlagen ist und namentlich für die nutzungsplanerische Umsetzung (Mutation Zonenvorschriften Landschaft) ein orientierendes Planungs- instrument für den Nachvollzug der ökologischen Ausgleichsmassnahmen darstellt (siehe auch Pkt. 6.2).

Die Fruchtfolgeflächen werden orientierend auf einem separaten Planausschnitt im Mutationsplan dargestellt. Die neu beanspruchten Fruchtfolgeflächen im Bereich der 3. Etappe können als "rückführbar" bezeichnet wer- den. Da die Rückführung in die landwirtschaftliche Bodennutzung innerhalb der verschiedenen Deponieetap- pen jeweils nach Abschluss der Etappe erfolgt, müssen keine Kompensationsflächen bereitgestellt werden.

7.2 Mutation Zonenreglement Landschaft

Die Zonenreglementsbestimmungen § 11 "Spezialzone Inertstoffdeponie Bruggtal" müssen aufgrund der 3. Erweiterung inhaltlich nicht angepasst werden. Bei der 3. Erweiterung handelt sich lediglich um eine Erweite- rung des Deponiekörpers. Die Bestimmungen, die die Rekultivierung, den ökologischen Ausgleich ansprechen (Abs. 2, 3, 4) können bestehen bleiben (siehe Anhang 1, Auszug ZR Landschaft, § 11).

Hingegen muss die Bestimmung des Zonenreglementes Landschaft unter § 11, Abs. 7 'Umweltverträglichkeits- prüfung' bezüglich aktuellem Stand (Datum) des Umweltverträglichkeitsberichts technisch angepasst werden.

Neu werden die Bestimmungen zur neu geschaffenen Naturschutzzone N25 mit einer Mutation zum Zonen- reglement Landschaft, Anhang 1 grundeigentumsverbindlich festgesetzt.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 24

7.3 Orientierende Planungsinstrumente (zwingend zu erstellen)

Planungsbericht / Umweltverträglichkeitsbericht (UVB vgl. auch Kapitel 4.2) Der vorliegende Planungsbericht sowie der Umweltverträglichkeitsbericht bilden zwingend zu erstellende Pla- nungsinstrumente, die sich auf übergeordnete gesetzliche Grundlagen stützen. Diese beiden Instrumente die- nen dem Nachvollzug der Planungsmassnahmen zur nutzungsplanerischen Umsetzung in den Zonenvor- schriften und liefern massgebliche Informationen der Umweltauswirkungen.

Der vorliegende Planungsbericht und der Umweltverträglichkeitsbericht werden aufeinander abgestimmt und koordiniert.

Gestaltungsplan (vgl. auch Kapitel 6.2) Der Gestaltungsplan ist in erster Linie integrierender Bestandteil der nachfolgenden Baugesuchsunterlagen. Im Weiteren wird mit dem Gestaltungsplan aufgezeigt, wo Ersatzmassnahmen vorgesehen sind und in der etappenweisen Rekultivierung umgesetzt werden.

Des Weiteren bildet der Gestaltungsplan die Grundlage für die Sicherstellung der Naturwerte und dient im Rahmen der Umweltverträglichkeitsbericht der Visualisierung der ökologischen Ersatz- und Ausgleichsmass- nahmen. Bei Aufhebung der Spezialzone (Beendigung des Deponiebetriebes und Abschluss der Rekultivie- rungsmassnahmen) unterstehen die Naturobjekte den Bestimmungen des Zonenreglements Landschaft bzw. werden in den Zonenplan Landschaft als verbindliche Schutzobjekte übertragen.

Die Rekultivierung des Deponiekörpers erfolgt etappenweise, d.h. die ökologischen Ersatzmassnahmen und das Anlegen der Naturwerte werden sukzessive durchgeführt (vgl. dazu UVB).

8 Ergebnis der kantonalen Vorprüfung / Nachprüfung

Mit Schreiben vom 25. Oktober 2018 sind zu Handen des Gemeinderates Bennwil die kantonalen Vorprü- fungsergebnisse zur nutzungsplanerischen Umsetzung (Mutation Zonenvorschriften Landschaft) bekannt ge- geben worden. Die Gemeinde ist aufgefordert worden für einzelne Planungsmassnahmen zusätzliche Nach- weise und weitere Begründungen im Planungsbericht zu ergänzen. Daneben wurden Optimierungen für ein- zelne nutzungsplanungsrelevante Bestandteile vorgeschlagen.

Fazit kantonale Vorprüfung:

Sämtliche zwingenden Vorgaben sind behandelt und umgesetzt und im Planungsbericht entsprechend erläu- tert worden. Die Interessenabwägung ist vertieft, in Beachtung der künftigen kant. Richtplaninhalte und weite- ren Planungsrahmen, im Planungsbericht ergänzt worden.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 25

9 Information / Mitwirkung

Die Unterlagen zur nutzungsplanerischen Umsetzung der 3. Erweiterung sind bei der Gemeindeverwaltung Bennwil und auf der Homepage der Gemeinde einsehbar. Mit vorliegender Mutation zu den Zonenvorschriften Landschaft handelt es sich um eine zwingend erforderliche Planungsmassnahme. Ohne diese Voraussetzung ist eine Deponietätigkeit, die künftig weiteres Areal erfordert, nicht möglich.

Das öffentliche Mitwirkungsverfahren wird im Sinne von Art. 4 des eidg. Raumplanungsgesetzes in Verbindung mit § 7 des kantonalen Raumplanungs- und Baugesetzes durch den Gemeinderat durchgeführt und im Ge- meindeanzeiger sowie im kantonalen Amtsblatt publiziert.

• Öffentliche Einsichtnahme in die Planungsdokumente (bei der Gemeindeverwaltung und der Home- page der Gemeinde)

Die Bevölkerung bzw. die Planungsbetroffenen werden gebeten, ihre schriftlichen Stellungnahmen und Ein- gaben an den Gemeinderat zu richten.

Fazit öffentliches Mitwirkungsverfahren:

……. wird ergänzt.

10 Beschlussfassungs- und Auflageverfahren

10.1 Beschlussfassung Einwohnergemeindeversammlung

…….. wird nach der Durchführung ergänzt.

10.2 Auflageverfahren

…….. wird nach der Durchführung ergänzt.

11 Genehmigungsantrag

…….. wird ergänzt.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 26

12 Weitere Planungsschritte

Der vorliegende Planungsbericht wurde zusammen mit den Planungsinstrumenten der Mutation zu den Zo- nenvorschriften Landschaft und weiteren Projektunterlagen (Gestaltungsplan, UVB) durch den Gemeinderat im Rahmen der Detailberatung geprüft.

Die Planungsinstrumente wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Projektteam (siehe Kapitel 3.1) erarbeitet.

Es sind dies:

Verbindliche Planungsinstrumente Nutzungsplanung

- Mutation Zonenplan Landschaft

Orientierende Planungsinstrumente - Planungsbericht - Umweltverträglichkeitsbericht - Gestaltungsplan - Weitere Projektunterlagen (z.B. Schnitte, Längenprofil etc.)

Nach Abschluss des öffentlichen Mitwirkungsverfahrens wird die Mutation zu den Zonenvorschriften Land- schaft der Einwohnergemeindeversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt.

Die Mutation Zonenvorschriften Landschaft betreffend 3. Erweiterung der Deponie bildet die Voraussetzung, dass die Deponietätigkeit im Bruggtal zonenkonform und zielgerichtet weitergeführt werden kann. Aus Sicht des Gemeinderates sind die Grundlagen, Berichte und Planungsinstrumente gut dokumentiert und die Inhalte fundiert erläutert worden.

Verantwortlich für die Verfassung vorliegenden Planungsberichtes: Stierli + Ruggli Ingenieure + Raumplaner AG, Lausen

Verabschiedet durch den Gemeinderat Bennwil Bennwil, im März 2019

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 27 Anhang 1

Auszug Zonenreglement Landschaft, RRB Nr. 1834 vom 24. November 2015 (Spezialzone Deponie Bruggtal)

§ 11 Spezialzone Inertstoffdeponie Bruggtal

Rechtsgrundlage: § 28 RBG 1 Zweckbestimmung

In dieser Zone kann die Erstellung und der Betrieb einer Inertstoffdeponie bewilligt werden. Die Deponie dient der Ablagerung von sauberem Aushubmaterial und von Inertstoffen (ins- Mutation 2. Erweiterung Inert- besondere aussortierte, mineralische Bauabfälle). stoffdeponie Bruggtal genehmigt mit RRB Nr. 784 vom 15. 05. 2012 2 Schutzvorschriften / Rekultivierung Umfang und Gestaltung des Deponiekörpers müssen sowohl während des Betriebes wie auch im Endzustand auf das Landschaftsbild und die angrenzenden Schutzzonen Rück- sicht nehmen. Die Rekultivierung des Deponiekörpers ist in einem separaten Gestaltungsplan darzustel- len, der im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens einzureichen ist. Der Gestaltungsplan hat die vorgesehenen Massnahmen für den ökologischen Ausgleich und mit Höhenkurven die vorgesehene neue Geländemodellierung aufzuzeigen.

3 Fertigstellung / Rückführung Nach der Fertigstellung der Deponie muss das Areal wieder der landwirtschaftlichen Nut- zung zur Verfügung stehen. Die Rekultivierung der Deponieoberfläche erfolgt daher nach der Rekultivierungsrichtlinie des schweizerischen Fachverbandes für Sand und Kies.

4 Ökologischer Ausgleich / Gestaltungsplan Das Bruggtalbächlein ist nach Abschluss der Deponie innerhalb der dafür vorgesehenen Uferschutzzone offen über die Deponie zu führen. Als Ersatz für den wegfallenden Streuobstbestand und zur Realisierung des ökologischen Ausgleichs sind entsprechende Ersatzmassnahmen zu leisten (Hochstammobstbäume, Einzelbäume, Hecken, Ufervegetation, Feuchtbiotope). Um die landschaftliche Eingliederung der Ablagerungsstelle zu optimieren, hat die Auffül- lung in Etappen zu erfolgen. Massgebend ist der separate Gestaltungsplan, der im Rahmen des Baubewilligungsver- fahrens einzureichen ist. Der Gestaltungsplan ist vorgängig mit der Fachstelle für Natur- und Landschaftsschutz abzusprechen. Die Naturobjekte unterstehen den Bestimmungen für Naturschutz-Einzelobjekte gemäss den Zonenvorschriften Landschaft. Bei Aufhebung der Spezialzone sind sie zonenrechtlich zu sichern.

5 Erschliessung Die Betriebserschliessung der Deponie (Zu- und Wegfahrt, Materialanlieferung) darf nur ab Kantonsstrasse Hölstein-Diegten über den Feldweg im Gebiet "Wengen" von Norden her erfolgen.

6 Baubewilligung / Betriebsbewilligung Die Beanspruchung des erweiterten Deponieperimeters erfordert ein ordentliches Baube- willigungsverfahren, in dessen Rahmen auch eine neue Errichtungs- und Betriebsbewilli- gung mit entsprechenden Auflagen bezüglich Gestaltung, und Betrieb erlassen werden muss.

7 Umweltverträglichkeitsprüfung Bei Umsetzung des Projekts gilt der Umweltverträglichkeitsbericht vom 15. Juni 2011 in Berücksichtigung des Umweltverträglichkeitsberichtes vom 5. Juni 2003 sowie der darauf beruhenden Prüfberichte der Umweltschutzfachstellen. Es sind die darin gemachten Be- dingungen und Auflagen einzuhalten. Die Zuordnung der Lärm- Empfindlichkeitsstufe (LES) 8 Lärm-Empfindlichkeitsstufe hat nur Gültigkeit für Ge- bäude mit lärmempfindlichen Die Nutzungsarten der Spezialzone Inertstoffdeponie Bruggtal erfordern keine Festlegung Räumen im Sinne von Art. 2 der Lärm-Empfindlichkeitsstufe. Abs. 6 der Lärmschutz-Ver- ordnung.

Planungsbericht 3. Erweiterung Spezialzone Deponie Bruggtal, Bennwil Seite 1