Deutscher Drucksache 19/23758

19. Wahlperiode 28.10.2020

Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses (3. Ausschuss)

zu dem Antrag der Abgeordneten Ottmar von Holtz, , (Augsburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 19/20587 –

Friedensarbeit und zivile Krisenprävention während der COVID-19-Pandemie stärken, Abwärtsspirale verhindern

A. Problem Aus Sicht der Antragsteller stellt die COVID-19-Pandemie Bemühungen von Re- gierungen, Konfliktparteien und insbesondere zivilgesellschaftlichen Organisati- onen um die friedliche Beilegung von Konflikten weltweit vor ungekannte Her- ausforderungen. Die verschiedenen Strategien zur Eindämmung der Pandemie er- schwerten zum einen die unverzichtbare Arbeit vor Ort, die durch eine zumeist unzureichende digitale Infrastruktur nicht ersetzt werden könne, und führten zum anderen besonders bei einschlägigen Nichtregierungsorganisationen zu erhebli- chen finanziellen Einbußen, die ihre Arbeit, wenn nicht gar ihre Existenz gefähr- deten; zudem nutzten Regierungen und andere Konfliktparteien die Pandemiebe- kämpfung zur Rechtfertigung restriktiver und repressiver Maßnahmen, die die Si- tuation in betroffenen Konfliktgebieten verschärften. Daneben wirkten die redu- zierte Präsenz staatlicher Akteure in fragilen Regionen bis hin zum völligen Rück- zug sowie die etwa durch Grenzschließungen erschwerte Verteilung humanitärer Hilfe und die dadurch erhöhte Nahrungsmittelunsicherheit als Konfliktmultipli- kator und folglich als Bedrohung des Friedens und der internationalen Sicherheit. Als Teil der internationalen Gemeinschaft müsse Deutschland auf diese weitrei- chenden negativen Auswirkungen der durch COVD-19 ausgelösten multidimen- sionalen Krise für die zivile Krisenprävention durch eine Vielzahl von Maßnah- men zügig und engagiert reagieren.

B. Lösung Ablehnung des Antrags mit den Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, SPD, AfD und DIE LINKE. gegen die Stimmen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktion der FDP. Drucksache 19/23758 – 2 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode

C. Alternativen Keine.

D. Kosten Keine. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 3 – Drucksache 19/23758

Beschlussempfehlung

Der Bundestag wolle beschließen, den Antrag auf Drucksache 19/20587 abzulehnen.

Berlin, den 28. Oktober 2020

Der Auswärtige Ausschuss

Dr. Norbert Röttgen Vorsitzender

Markus Grübel Paul Viktor Podolay Berichterstatter Berichterstatter Berichterstatter

Renata Alt Sevim Dağdelen Berichterstatterin Berichterstatterin Berichterstatter

Drucksache 19/23758 – 4 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode

Bericht der Abgeordneten, Markus Grübel, Josip Juratovic, Paul Viktor Podolay, , Sevim Dağdelen und Omid Nouripour

I. Überweisung

Der Deutsche Bundestag hat die Vorlage auf Drucksache 19/20587 in seiner 171. Sitzung am 3. Juli 2020 beraten und zur federführenden Beratung dem Auswärtigen Ausschuss sowie zur Mitberatung dem Ausschuss für Men- schenrechte und humanitäre Hilfe, dem Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und dem Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union überwiesen.

II. Wesentlicher Inhalt der Vorlage

Aus Sicht der Antragsteller stellt die COVID-19-Pandemie Bemühungen von Regierungen, Konfliktparteien und insbesondere zivilgesellschaftlichen Organisationen um die friedliche Beilegung von Konflikten weltweit vor un- gekannte Herausforderungen. Die verschiedenen Strategien zur Eindämmung der Pandemie erschwerten zum ei- nen die unverzichtbare Arbeit vor Ort, die durch eine zumeist unzureichende digitale Infrastruktur nicht ersetzt werden könne, und führten zum anderen besonders bei einschlägigen Nichtregierungsorganisationen zu erhebli- chen finanziellen Einbußen, die ihre Arbeit, wenn nicht gar ihre Existenz gefährdeten; zudem nutzten Regierungen und andere Konfliktparteien die Pandemiebekämpfung zur Rechtfertigung restriktiver und repressiver Maßnah- men, die die Situation in betroffenen Konfliktgebieten verschärften. Daneben wirkten die reduzierte Präsenz staat- licher Akteure in fragilen Regionen bis hin zum völligen Rückzug sowie die etwa durch Grenzschließungen er- schwerte Verteilung humanitärer Hilfe und die dadurch erhöhte Nahrungsmittelunsicherheit als Konfliktmultipli- kator und folglich als Bedrohung des Friedens und der internationalen Sicherheit. Als Teil der internationalen Gemeinschaft müsse Deutschland auf diese weitreichenden negativen Auswirkungen der durch COVD-19 ausgelösten multidimensionalen Krise für die zivile Krisenprävention durch eine Vielzahl von Maßnahmen zügig und engagiert reagieren.

III. Stellungnahmen der mitberatenden Ausschüsse

Der Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe hat die Vorlage auf Drucksache 19/20587 in seiner 62. Sitzung am 28. Oktober 2020 beraten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, SPD, AfD und DIE LINKE. gegen die Stimmen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Frak- tion der FDP die Ablehnung. Der Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat die Vorlage auf Drucksache 19/20587 in seiner 62. Sitzung am 28. Oktober 2020 beraten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, SPD, AfD und DIE LINKE. gegen die Stimmen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktion der FDP die Ablehnung. Der Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union hat die Vorlage auf Drucksache 19/20587 in seiner 74. Sitzung am 28. Oktober 2020 beraten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, SPD, AfD und DIE LINKE. gegen die Stimmen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktion der FDP die Ablehnung. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 5 – Drucksache 19/23758

IV. Beratungsverlauf und Beratungsergebnisse im federführenden Ausschuss

Der Auswärtige Ausschuss hat die Vorlage auf Drucksache 19/20587 in seiner 66. Sitzung am 28. Oktober 2020 beraten und empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen CDU/CSU, SPD, AfD und DIE LINKE. gegen die Stim- men der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktion der FDP die Ablehnung.

Berlin, den 28. Oktober 2020

Markus Grübel Josip Juratovic Paul Viktor Podolay Berichterstatter Berichterstatter Berichterstatter

Renata Alt Sevim Dağdelen Omid Nouripour Berichterstatterin Berichterstatterin Berichterstatter

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