Entgelt bezahlt H 4340 Stimme Arbeit für &den FriedenWeg 20 Jahre Jugendbegegnungsstätte Begegnung

Friedenserziehung Schularbeit des Volksbundes Partner Soldaten und Reservisten helfen Entschließung Parteien zur Volksbundarbeit Ausgabe 3/2002 Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Blickpunkt

18 20 6 Grenzenlos Soldatenfriedhof in Ljubljana eingeweiht 9 Schwerpunkt Friedensarbeit ganz vorn

Schwerpunkt Schwerpunkt Begegnungstag in Ysselsteyn Starker Partner Bundeswehr 21 Impressum Grenzenlos Unbekannte »Seehund«-Fahrer Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Berichte und Mitteilungen, 78. Jahrgang, Juli 2002 (ISSN 0944-2766) Das Mitteilungsblatt erscheint viermal im Jahr und wird den Mitgliedern des Volksbundes kostenlos geliefert. Nachdruck nur mit Quellenangabe. Inhalt Belegstück erbeten. Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge geben Brennpunkt: Parteien zur Volksbundarbeit nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt Seite 4 eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Schwerpunkt: Jugend- und Schularbeit Die Redaktion behält sich die Kürzung und Bearbeitung von Beiträgen Seite 6 Begegnungstag in Ysselsteyn ein voller Erfolg vor. Wenn Sie wünschen, dass Ihr Material zurückgesandt werden soll, vermerken Sie dies bitte ausdrücklich im Anschreiben. Stimmen Verlag Seite 8 Friedensarbeit ganz vorn Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel Die Jugendbegegnungsstätten Telefon 05 61/70 09-0, Fax 05 61/70 09-2 21 Seite 10 Jugendbegegnungsstätte auf dem Golm Internet: www.volksbund.de, E-Mail: [email protected] Mitgliedskonto Ernste Gedanken über den Krieg Postbank Ffm, 43 00 603, BLZ 500 100 60 Seite 12 Die Schularbeit des Volksbundes Verantwortlich Burkhard Nipper, Generalsekretär Auf Spurensuche in Deutschland Redaktion Seite 14 Kriegsgräber erzählen Geschichten Dr. Martin Dodenhoeft (md), Stephan Borowski (bo) Redaktionsbeirat Die Zeitreise der Klasse 11 b Dr. Franz Vogt (Vors.), Erich Bulitta, Ingrid Ebert, Seite 16 Neue Pädagogische Handreichung Maren Lange-Kroning, Hans Lützkendorf, Manfred Schaake Realisation Starker Partner Bundeswehr P&P GmbH, Postfach 26 53, 33256 Gütersloh Seite 18 Arbeit im ehemaligen Stalingrad Sylke Dersch (sd), Redaktion; Birgit Decker, Britta Wefers, Grafikdesign Druck Grenzenlos: Friedhof geschändet Druckhaus Dierichs Akzidenz GmbH, 34121 Kassel Seite 20 Soldatenfriedhof in Ljubljana eingeweiht Anzeigenverwaltung Unbekannte »Seehund«-Fahrer A. Bernecker Verlag GmbH, 34212 Melsungen Einem Teil der Auflage der »Stimme & Weg« liegen Beilagen der Firma Wir über uns: Übergabe des Namenbuches ... Bayrisches Münzkontor Göde aus Aschaffenburg bei. Seite 22 Stiftung: Hans Koschnick ist Vorsitzender ... Fotos/Vorlagen Die Form des letzten Willens Borowski S. 2 (2), S. 8 (r.o.), S. 21 (M. und r.); Bundesbildstelle S. 22; Etwas Gutes tun über den Tod hinaus Dodenhoeft S. 2, S. 6/7 (9), S. 8 (l. + r.u.), S. 18; Eichentopf S. 16; Photo- disc S. 13, S. 14; Grzenia S. 12; Hendricks S. 2; Hollingshaus S. 15 (2); Neue Titel in der Volksbund-Buchreihe Hüdig S. 29 (o.); Mehnert S. 30; Mariborska S. 2, S. 20 (2); Müller S. 31; Seite 24 Bereits erschienen – in Vorbereitung Reservistenverband GE/RE S. 26; Schedler S. 21 (l.); Schön S. 2, S. 9 (o.); Vershkain S. 9 (u.); Volksbund S. 10, S. 11, S. 20, S. 28(2); Wittmann S. 29 (u.). Titel Seite 26 Dankeschön Rudolf Schoder schmückte mit den Jugendlichen Eveline Markens, Was gibt’s Neues: Nachrichten und Termine Christina Lappas, Caatje Lycops und David Machtei die Gräber von acht Forum: Meldungen von Mitgliedern für Mitglieder unbekannten polnischen Soldaten in Lommel. (Borowski)

2 Stimme&Weg 3/2002 Standpunkt

Renate Hendricks, Vorsitzende des Schul- Bundeselternrates und Friedensarbeit Der Bundeselternrat unterstützt den Volksbund

L iebe Mitglieder des Volksbundes! ren und die Begegnung deutscher Schul- Der Bundeselternrat erkennt an, dass klassen mit Schulklassen anderer euro- die Mitglieder und Förderer des Volks- Der Bundeselternrat unterstützt die Schul- päischer Länder in den Jugendbegegnungs- bundes diese Arbeit unterstützen und arbeit des Volksbundes und sieht diese stätten zu unterstützen. Diese Klassen- äußert die Bitte, dass die Schularbeit des gleichzeitig als einen wichtigen Beitrag fahrten sollten mit Informationsmöglich- Volksbundes künftig ihren Stellenwert zur historisch-politischen Bildung mit keiten über die Arbeit des Volksbundes behält und weiter ausgebaut wird. Die zukunftsweisenden Elementen. Der Volks- verbunden werden. Die Elternvertretun- Initiativen des Pädagogischen Arbeits- bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gen in der Bundesrepublik Deutschland kreises des Volksbundes sind aus Sicht bietet wichtige und ausgesprochen gute wurden vom Bundeselternrat aufgefordert, des Bundeselternrates ein gutes und Programme zur Friedenserziehung in die Angebote des Volksbundes aufzugrei- wichtiges Angebot. Der Bundeselternrat der Schule an. Leider ist es in der Öffent- fen und von diesen Möglichkeiten der kann die Schulen nur ermuntern, diese lichkeit kaum bekannt, dass der Volks- Schülerbegegnung Gebrauch zu machen. Angebote zu nutzen, da sie fundiert, bund als einziger Kriegsgräberdienst der Als hilfreich betrachtet der Bundes- sachlich und ausgesprochen interessant Welt eine eigenständige Jugend- und elternrat die Kontaktlehrerseminare, die für die Jugendlichen aufbereitet sind. Schularbeit betreibt und eigene Jugend- für Lehrerinnen und Lehrer eine gute Die methodisch gut aufbereiteten Unter- begegnungsstätten im Ausland unterhält. Vorbereitung für diese nicht ganz leichte richtsmaterialien sollten von den Schulen Das Anlegen und Erhalten von Kriegs- Aufgabe im Unterricht darstellen. Sie häufiger angefordert und im Unterricht gräbern gewinnt einen tieferen Sinn und vermitteln Inhalte und Methoden, wie eingesetzt werden. Die in den Begeg- eine zukunftsweisende Richtung, wenn Friedenserziehung in den Schulen auf- nungsprojekten gemachten Erfahrungen diese als Mahnmale für den Frieden pä- bereitet und umgesetzt werden kann. werden lange nachwirken und tiefe dagogisch genutzt und für internationale Gleichzeitig zeigen sie auch Möglichkei- Eindrücke bei den Jugendlichen hinter- Jugendbegegnungen eingesetzt werden. ten auf, wie außerhalb des Klassenzim- lassen. Hier wird Friedenserziehung 1997 hat der Bundeselternrat eine mers Sensibilität für das wichtige Thema nicht doziert, sondern gelebt. Erklärung verabschiedet, in der unter Frieden geschaffen werden kann. Der Bundeselternrat wird die Koope- Hinweis auf den Beschluss der Kultus- Die Jugendbegegnungsstätten des ration mit dem Volksbund auch künftig ministerkonferenz gefordert wird, dafür Volksbundes stellen einen positiven An- pflegen und mit dazu beitragen, dass die Sorge zu tragen, dass die Friedensarbeit satz für das friedliche Zusammenwach- wichtige Friedensarbeit des Volksbundes fächerübergreifend in die Lehrpläne auf- sen Europas dar. Die Atmosphäre und in den Schulen und Elternvertretungen genommen und der Volksbund beim Auf- das Klima in diesen Einrichtungen sind wahrgenommen wird. bau eines noch größeren Kontaktlehrer- für alle Jugendprojekte ein Gewinn. Sie netzes unterstützt wird. Weiterhin wur- tragen zudem zur Annäherung Jugend- den die Schulen aufgefordert, die Pflege licher verschiedener Nationen bei und der in- und ausländischen Kriegsgräber- leisten damit einen aktiven Beitrag zur stätten durch Schulklassen zu intensivie- Friedenserziehung über die Landesgren- Renate Hendricks zen hinweg. Die pädagogischen Mitarbei- Vorsitzende des Bundeselternrats terinnen und Mitarbeiter des Volksbun- des sind gut ausgebildet und kompetente Ansprechpartner. 3/2002 Stimme&Weg 3 Brennpunkt Bundestagsentschließung: Fraktionen erkennen Anspruch

Seit über 50 Jahren arbeitet der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Entschließungsantrag der Auftrag der Bundesregierung.In allen zwischenstaatlichen Vereinbarungen, insbe- Der wolle beschließen: I. Der Deutsche Bundestag stellt fest: sondere Kriegsgräberabkommen, wird der Volksbund als Organisation, die für die Seit über fünf Jahrzehnten leistet der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfür- deutsche Seite die Kriegsgräberfürsorge ausführt, benannt.Nach wie vor existiert sorge e. V. mit seinen zehntausenden ehrenamtlichen Mitarbeitern eine wert- aber keine verbindliche Sicherung der staatlichen Zuschüsse für die daraus entste- volle Arbeit für unser Land und einen bedeutenden Beitrag zur Aussöhnung henden Verpflichtungen.Dies hat der Volksbund seit Jahren angemahnt und nun und Völkerverständigung in Europa. Die Fraktionen des Deutschen Bundestages erreicht, dass die Bundestagsfraktionen der CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen würdigen diese Arbeit ausdrücklich. Die Bundesregierung hat dem Volks- und der FDP am 4.Juli eine gemeinsame Entschließung verabschiedet haben. bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. die Durchführung der staatlichen Nachfolgend Auszüge aus den Stellungnahmen aller Fraktionen im Deutschen Aufgabe zur Fürsorge für die Gräber der Gefallenen des 1. und 2. Weltkrieges Bundestag: und für die Opfer rassistischer und politi- scher Verfolgung im Ausland übertragen, Ergänzend zum Antrag der SPD- übertragen, sie also in die Hände und in die der Bund gegenüber 43 Ländern West- Bundestagsfraktion erklären die Verantwortung der Bürgerinnen und und Osteuropas auf der Grundlage völker- wir die Unterstützung des An- Bürger übertragen. (...) Dieser Weg hat rechtlicher Abkommen und zwischen- liegens des Volksbundes, durch eine Rah- sich bewährt: die feste Verankerung des staatlicher Verträge selbst übernom- menvereinbarung mit der Bundesregie- Volksbundes und seiner Arbeit in der men hat. Damit leistet der Volksbund rung die Arbeit langfristig finanziell ab- Mitte unserer Gesellschaft und die Mit- Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. im zusichern und Planungssicherheit für wirkung von Millionen Mitgliedern, För- Auftrag der Bundesregierung und aller die Erfüllung der von der Bundesregie- derern, Spendern und ehrenamtlichen Deutschen zugleich nicht nur eine wert- rung übertragenen Aufgaben zu geben. Helfern hat diese große Gemeinschafts- volle Arbeit für die Angehörigen und (...) Heute erkennen wir dankbar an, dass leistung überhaupt erst möglich gemacht. Familien dieser Toten, sondern auch der Volksbund seitdem in Osteuropa und Andererseits kann und wird diese Über- einen wichtigen Beitrag zur internatio- in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion tragung der Aufgaben aus den Kriegs- nalen Verständigung, zur Ausgestaltung einen entsprechenden Beitrag leistet für gräberabkommen auf den Volksbund der demokratischen Gedenk- und Erin- die Verständigung zur Versöhnung nicht zum Rückzug des Staates aus seiner nerungskultur sowie zur Friedensarbeit unserer Völker und durch die Entwick- Verantwortung führen. Eine Würdigung in unserem Lande. lung gemeinsamer Werte für Demokratie, der Leistung des Volksbundes muss auch In diesem Geiste führt der Volksbund Freiheit und für ein gemeinsames Ge- seine Arbeit in den Schulen (...) sowie Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. seit denken und Erinnern. Die Bundesregie- seine internationale Jugendarbeit bei seiner Gründung als einzige Kriegsgrä- rung und der Volksbund verfolgen auf Jugendbegegnungen, Arbeitseinsätzen berorganisation in Europa und der Welt diesem Feld gemeinsame Ziele. (...) und in Jugendbegegnungsstätten ein- internationale Jugendarbeit unter dem Während in allen Staaten Europas die beziehen. Hierbei leistet der Volksbund Motto »Arbeit für den Frieden« durch. Kriegsgräberfürsorge allein Aufgabe des mit einer großen Zahl ehrenamtlicher In den ersten Jahrzehnten nach dem Staates ist, hat die Regierung der Bundes- Helfer seinen unverwechselbaren eigenen Krieg war die Jugendarbeit vor allem republik Deutschland diese Aufgabe dem Beitrag zu guter Nachbarschaft, zu auf die deutsch-französische Zusammen- Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Freundschaft und Frieden in Europa. (...) arbeit ausgerichtet. Seit 1990 liegt der Schwerpunkt in Mittel- und Osteuropa. Hier ist der Volksbund Deutsche Kriegs- (...) Angesichts der voll und eine angemessene Bezuschus- gräberfürsorge e. V. einer der größten gewachsenen Aufgaben sung notwendig. Die Fraktion Bündnis 90/ Veranstalter und Träger für den Jugend- des VDK und seiner zu- Die Grünen unterstützt diese Anliegen. nehmend schwierigen Einnahmesituation Mit seiner internationalen Jugendarbeit braucht der Volksbund Planungssicher- trägt der Volksbund (...) zu einer demo- lichen Schicksalen der Kriegsgeneration heit. Hierfür ist die Vereinbarung eines kratischen Erinnerungskultur auf dem zu lernen. (...) Der Volksbund und viele Rahmenabkommens zwischen der Bun- früheren Kontinent der Kriege bei: indem freiwillig Aktive bauen damit an den Fun- desregierung und dem Volksbund sinn- verschiedener Opfer von Krieg und Ge- damenten eines friedlichen und demo- waltherrschaft gedacht wird, (...) indem kratischen Europa. Dafür gebührt ihnen Jüngere versuchen, aus den fürchter- Dank in Wort und Tat. 4 Stimme&Weg 3/2002 Brennpunkt auf finanzielle Absicherung der Kriegsgräberfürsorge an

Die Arbeit des Volks- rung war, die die Zahlung von Bundes- Fraktionen bundes Deutsche zuwendungen an den VDK (nachdem Kriegsgräberfürsorge wird von der CDU/ sie 1988 zunächst eingestellt worden austausch in Deutschland und Europa. CSU-Bundestagsfraktion überaus hoch waren) aufgrund der verstärkten Aktivi- Der Volksbund Deutsche Kriegsgräber- geschätzt. Deshalb unterstützen wir nach- täten des VDK in Staaten Mittel- und fürsorge e. V. hat seine Aktivitäten bis- drücklich und weiterhin Ihr Petitum, Osteuropas nach dem Ende des kalten lang aus Mitgliedsbeiträgen, Sammelak- eine sichere und dauerhafte Finanz- Krieges im Jahre 1994 wieder aufgenom- tionen und Zinserträgen finanziert. Er- grundlage auch und gerade von Seiten men hat. gänzend hierzu werden ihm auf Antrag Bundesrepublik Deutschland, vertreten Sie wissen, dass diese Zahlungen von jährliche Zuwendungen des Bundes, in durch die Bundesregierung, zu erhalten. 3,51 Mio DM im Jahre 1994 auf 8,275 geringem Maße auch Zuwendungen Dies ist in Anbetracht der in den nächs- Mio DM im Jahre 1998 anstiegen, und der Länder gewährt. Gut fünfzig Jahre ten Jahren zeitlich komprimiert notwen- sie sind seitdem durch die neue Bundes- nach Ende des 2. Weltkrieges ist die Ar- digen Aktivitäten des Volksbundes in regierung wieder auf ein darunter liegen- beit des Volksbundes Deutsche Kriegs- Mittel- und Osteuropa insgesamt und in des Maß zurückgeführt worden. Die gräberfürsorge e. V. aufgrund des Able- der russischen Föderation, der Ukraine CDU/CSU unterstützt daher auch nach bens vieler Mitglieder und Spender und und in Weißrussland im besonderen wie vor den VDK bei seinen Verhandlun- die durch die Grenzöffnung hinzugekom- notwendig und von großer Bedeutung. gen für den Abschluss eines Rahmen- menen Aufgaben in Mittel- und Osteu- In diesem Sinne sind wir auch der dezi- abkommens mit der Bundesregierung. ropa gefährdet. Die finanzielle Lage des dierten Auffassung, dass die Bundesre- Dies tun wir nicht nur aufgrund einer Volksbundes sollte möglichst mit einer gierung diese ihre zukünftigen Aufgaben traditionellen Verbundenheit der Union Rahmenvereinbarung zwischen der Bun- angemessen bewertet und unterstützt, mit dem VDK, sondern auch weil wir in desrepublik Deutschland und dem Volks- genauso wie sie dies auch bezüglich der unserer politischen Arbeit die ehrenamt- bund langfristig abgesichert werden. von Ihnen bereits in den letzten Jahren liche Tätigkeit von Mitbürgerinnen und II. Der Deutsche Bundestag fordert und Jahrzehnten erbrachten Leistungen Mitbürgern sehr hoch schätzen. Dieses die Bundesregierung auf, angesichts bei der Erstellung und Erhaltung von Engagement wird insbesondere durch der gemeinsamen Verantwortung für Hunderten von Soldatenfriedhöfen zu den VDK geleistet und bildet einen über- die Umbettung der Toten sowie den tun verpflichtet ist. Ich darf in diesem aus großen Beitrag für die Arbeit für den Bau und die Pflege der Kriegsgräber- Zusammenhang darauf aufmerksam Frieden und die Kultur der Erinnerung stätten im Ausland, machen, dass es gerade die durch die in einem demokratischen Gemeinwesen. 1. den aus dem Auftrag der Bundes- CDU/CSU mitgetragene Bundesregie- regierung an den Volksbund begründe- ten Anspruch des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. auf angemes- Die FDP ist sich der wichtigen Kassen nicht einfach. Dennoch ist Ihre sene Bezuschussung für die Umbettun- Funktion bewusst, die der Volks- Arbeit zu wichtig, als dass sich der Bund gen, den Bau und die Pflege der Kriegs- bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hier aus der Verantwortung verabschieden gräberstätten anzuerkennen; erfüllt. (...) Da der Verband (...) als »Bot- könnte. Deshalb setzen sich die Freien 2. eine Rahmenvereinbarung mit dem schafter« der Bundesrepublik Deutsch- Demokraten dafür ein, dass Sie in Ihrer Volksbund Deutsche Kriegsgräberfür- land gesamtstaatliche Interessen verfolgt, Arbeit Planungssicherheit durch berechen- sorge e. V. über die Durchführung und ist der Gesamtstaat auch aufgerufen, seine bare, kontinuierliche und angemessene Finanzierung der ihm aus den interna- Tätigkeit finanziell verlässlich zu unter- Zuwendungen erhalten. (...) tionalen Verträgen, Regierungs- oder stützen. Zwar ist dies in der Zeit leerer Verwaltungsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und aus- ländischen Staaten übertragenen Auf- Die PDS respektiert die Arbeit der Meinung, dass im Sinne der histori- gaben der Kriegsgräberfürsorge abzu- des Volksbundes Deutsche schen Korrektheit der genannten Arbeit schließen, um dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bei der Bergung Zeitzeugen unentbehrlich sind. Deshalb Kriegsgräberfürsorge e. V. die Erfüllung Gefallener und der Erinnerung an die unterstützen wir jede mögliche Beschleu- der ihm übertragenen Aufgaben zu er- Toten der beiden Weltkriege. (...) Für sehr nigung dieser Arbeit, damit die Kompe- möglichen und ihm Planungssicherheit wichtig halten wir die Weiterführung der tenz von Zeitzeugen in Anspruch genom- zu geben. Work-Camps mit der jungen Generation men werden kann. (...)Die PDS hält die zur Pflege der Gräber, um damit das Be- Kriegsgräberfürsorge für ein wichtiges wusstsein für die Unsinnigkeit von Krie- Anliegen gerade für die junge Generati- Die Texte der Parteien im vollen Wortlaut gen zu wecken bzw. zu erhalten. Unserer on, um auch damit die Grausamkeit von sowie den Fragenkatalog des Volksbundes Ansicht nach dürfen die Aufarbeitung Kriegen und ihren Folgen zu verdeut- erhalten Sie beim Volksbund in Kassel oder der Kriegsfolgen und die Bergung der lichen. Von daher sollte die Kriegsgräber- auf unserer Internetseite: Kriegstoten nicht von einem Zeitrahmen fürsorge von Sparplänen ausgenommen www.volksbund.de eingeengt werden. Wir sind allerdings werden.

3/2002 Stimme&Weg 5 Schwerpunkt

Bürgermeister Dr. Jos Waals aus Venray begrüßt die Gäste (links). Postkarten-Grüße (Mitte). Heitere Stimmung in Ysselsteyn. Begegnungstag in Yssels 20 Jahre Jugendbegegnungsstätte Solch ein Blumenmeer wie am 22. Juni hat man auf dem Friedhof Ysselsteyn noch nie gesehen: Über 6 000 Blumensträuße, gestiftet von Mitgliedern und Spen-

dern des Volksbundes, schmücken die Gräber aller unbekannten Soldaten!

Ein eindrucksvolles Bild bietet auch der teilt haben. Die Aktion »Blumen gegen Friedhof Lommel, wo zwei belgische das Vergessen«, die hier schon im ver- Schulklassen der staatlichen Grundschule gangenen Jahr ein großer Erfolg war, ist »De Reinpad« in Genk sowie zehn deut- nur einer der Höhepunkte des Begeg- sche Schüler der Hermann-Hesse-Förder- nungstages in Ysselsteyn. Anlass ist der schule aus dem schwäbischen Aalen am 20. Jahrestag des Bestehens der Jugend- 20. Juni über 3 500 Blumensträuße ver- begegnungsstätte und der damit verbun-

Dr. Fritz Behrens, Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen, legte einen Kranz nieder (links). 1 500 Gäste auf dem Platz vor der Jugendbegegnungsstätte (unten). Schwerpunkt

Jugendliche spenden ihren letzten Cent. Der deutsche Botschafter in den Niederlanden, Dr. Edmund Duckwitz (links), im Gespräch mit Adrian de Winter, dem Vorsitzenden des nieder- teyn ein voller Erfolg ländischen Bundes der Kriegsbehinderten. denen Schulprojektarbeit des Volksbun- des (Bericht im Heft 2/2002 dieser Zeit- Buntes Programm in Ysselsteyn schrift). Rund 1 500 Gäste zählt der Volks- Das gab’s am 22. Juni in Ysselsteyn: die Aktion »Blumen gegen das Verges- bund am deutsch-niederländischen sen«, bei der die Besucher, unterstützt Begegnungstag. Bei strahlendem Son- Informationsstände über verschiedene von Jugendlichen aus den Volksbund- nenschein begrüßen Dr. Jos Waals, Bür- Aspekte der Volksbundarbeit wie Bau Jugendarbeitskreisen und Schülern, germeister von Venray, und Volksbund- und Pflege, Umbettungen, Gräber- Blumensträuße an den Gräbern unbe- präsident Karl-Wilhelm Lange, der deut- nachweis, Jugend- und Öffentlichkeits- kannter Soldaten aufstellten; sche Botschafter in den Niederlanden, Dr. arbeit, Werbung, Stiftung »Gedenken Führungen über den Friedhof, bei Edmund Duckwitz, und der nordrhein- und Frieden«; denen an einzelnen Gräbern die Schick- westfälische Innenminister und Volks- eine »Lehrerbörse«, wo man sich sale der Opfer dargestellt wurden; bund-Landesvorsitzende, Dr. Fritz Beh- über die Zusammenarbeit des Volks- musikalische Begleitung durch Gesangs- rens, die Gäste. bundes mit den Schulen und beson- gruppen (»Melody« und »Far out«) Im und neben dem großen Zelt fin- ders über die Jugendbegegnungsstät- und das Jugendblasorchester der den bei Kaffee, Tee und Kuchen die meis- ten informieren konnte; Musikschule Bocholt-Isselburg-Rhede; ten Gespräche zwischen Deutschen und eine Gedenkfeier am Hochkreuz, bei Aktionen und Gewinnspiele für jeder- der junge Leute sprachen und über mann; 1 000 Luftballons mit Postkarten in den Busfahrten zum nahe gelegenen Himmel gesandt wurden; Kriegs- und Widerstandsmuseum Overloon ... und vieles mehr! Schwerpunkt

Niederländern und zwischen Jung und Hilde Brüllz aus Leverkusen in Nordrhein- Alt statt. Die Mischung zwischen »erns- Westfalen legt am Grab ihres Bruders einen ten« und »entspannten« Programmtei- Blumenstrauß nieder – doch auf dem Stein len ist neu, ungewohnt für Veranstaltun- steht »Ein deutscher Soldat«. Wie das? gen des Volksbundes auf Kriegsgräber- »Ich habe die Information erhalten, dass er stätten. Die erinnernden und mahnen- mit hoher Wahrscheinlichkeit genau hier den Worte von Dr. Franz Vogt, dem stell- liegt.« Sie hilft seit vielen Jahren dem Volks- vertretenden Präsidenten des Volksbun- bund als ehrenamtliche Mitarbeiterin. des, die von Dr. Fritz Behrens gesprochene Totenehrung, die Worte der deutschen und niederländischen Geistlichen und der jungen Leute am Hochkreuz des Fried- hofes finden genauso Gehör wie die »Das ist schon toll, was der Volksbund Lieder der Amsterdamer Gospelgruppe hier mit den jungen Leuten macht; und »Far out«. Das Programm begeistert auch der Soldatenfriedhof ist wunderbar auch die Besucher, die »eigentlich nur gestaltet und gepflegt!« Gertrud und wegen ihrer hier bestatteten Angehörigen« Günter Schäfer aus Oer-Erkenschwick in gekommen sind und hier nun einen Nordrhein-Westfalen unterstützen den ganz ungewöhnlichen Tag erleben. Volksbund schon lange, aber in Ysselsteyn Und so ist die Bilanz am Ende des sind sie heute zum ersten Mal: »Wir Tages rundum positiv. Sogar die Spen- haben die Einladung vom Volksbund denbüchsen am Material- und Informa- bekommen und dachten, schauen wir es tionsstand sind mit 912 Euro prall gefüllt. uns einfach mal an!« Ein Dank gebührt allen haupt- und ehren- amtlichen Mitwirkenden, die für den rei- bungslosen Ablauf sorgten. Und nicht zuletzt: Ein herzliches Dankeschön an Heinz-Günther Lange aus Düsseldorf ist alle unsere Freunde und Förderer, die mit dem Fahrrad angereist. Der 76-Jäh- mit ihrer finanziellen Unterstützung rige besucht das Grab seines ehemaligen nicht nur die Gräberfürsorge, sondern Mitschülers Günter Reinsch, geboren 1926, auch den Besuchs- und Begegnungstag gefallen 1944: »Ich fahre jedes Jahr zum in Ysselsteyn möglich gemacht haben! 8. Mai auf einen Friedhof – natürlich mit dem Fahrrad. Auf fast jeder Kriegsgräber- Martin Dodenhoeft stätte ist ein Verwandter oder Bekannter begraben.« Stimmen Andreas Guss aus Berlin hat eine ganze J.M.A. Wolters aus Deurne wohnt nur drei »Krieg ist Wahnsinn!« Der Architekt Adrian Woche Urlaub in der Region gemacht Kilometer vom Friedhof entfernt: »Ich bin de Winter aus Milsbeek, Allgemein-Sekretär und neben dem Friedhof Ysselsteyn auch oft hier, jedes Jahr. Den Friedhof kenne ich des niederländischen Bundes der Kriegsbehin- den Friedhof Lommel in Belgien besucht, von Anfang an! Hauptmann Timmermans derten, legt seit Jahren in Ysselsteyn regel- der nur eine Autostunde entfernt liegt. war mein Chef!« Lodewijk J. Timmermans mäßig einen Kranz am Grab eines deutschen Zum ersten Mal hat der Kriminalober- verwaltete bis zur Übergabe der Anlage in Soldaten nieder. Dieser wurde wie er im Juli kommissar – Mitglied im Volksbund seit die Obhut des Volksbundes 1976 den Fried- 1927 geboren: »Ich denke immer: Ich stehe 1999 – solch große Gräberfelder gesehen. hof und wurde vom Widerstandskämpfer hier und du liegst da. Ich hatte Glück! Gegen »Ich bin sehr beeindruckt von der Arbeit gegen die Deutschen zu einem überzeugten Kriegsende wurde ich wegen Verdacht auf und dem Engagement der jungen Leute. Verfechter der deutsch-niederländischen Ver- Sabotage von den Deutschen verhaftet. Fünf Vor allem der moralische Aspekt dieser ständigung und Versöhnung. Nach seinem Wochen lang war ich im KZ Amersfoort ein- Arbeit, die Ernsthaftigkeit der jungen Tod im Jahr 1995 wurde seine Asche auf gesperrt und wurde dann nach Deutschland Leute ist anerkennenswert.« Auch die eigenen Wunsch über das Gräberfeld in verlegt. In der Nähe von Limburg an der Lahn Aktion »Blumen gegen das Vergessen« Ysselsteyn verstreut. konnte ich fliehen und mich bis zu den alli- findet er wunderbar. ierten Linien durchschlagen. Dort zog ich die alliierte Uniform an und kämpfte gegen die Deutschen; nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahm ich auch noch am Koloni- alkrieg in Indonesien teil.« Das Kriegserleben war der Ausgangspunkt seines jahrzehnte- langen Einsatzes in der Kameradenhilfe. 8 Stimme&Weg 3/2002 Schwerpunkt Friedensarbeit ganz vorn Deutsch-russisches Jugendforum: zweiter Platz für Thema Gedenken und Frieden E ine Collage mit Fotos aus 50 Jahren deutsch-russischer Geschichte und der Entwurf für ein langfristiges Forschungspro-

jekt brachten einer vom Volksbund betreuten Gruppe aus sieben

deutschen und acht russischen Jugendlichen im Alter von 15 bis

17 Jahren den zweiten Platz bei der Endausscheidung des »Deutsch-

Russischen Jugendforums« in Berlin ein.

Die Jugend- und Friedensarbeit« in den Mittelpunkt. Kriegsopfer führten. Daraus entstanden lichen gehörten zu Die vom Volksbund betreute Gruppe die prämierte Fotocollage und ein Projekt, 280 deutschen und russischen Schülern wurde vom Berliner Landesvorsitzenden das die Individualität der Kriegstoten bei- und Studenten, die sich in landesweiten Reinhard Führer in der Landesgeschäfts- der Nationen zum Inhalt hat. In den Sprachwettbewerben für die Endausschei- stelle begrüßt. Der Bundesjugendreferent nächsten Monaten wollen die Jugend- dung des »Deutsch-Russischen Jugend- des Volksbundes, Hans-Dieter Heine, lichen Fotos von Gefallenen, Vermissten, forums« qualifiziert hatten. Sie stand und der Schulreferent des Landesver- Verschleppten und Kriegsgefangenen unter der Schirmherrschaft von Doris bandes Berlin, Michael Schön, begleite- zusammentragen und zu einem riesigen Schröder-Köpf und Ludmilla Putina. ten die Jugendlichen in den Reichstag, Mosaik zusammenfügen. Dieses Konzept Vom 11. bis 14. Mai kamen die jungen wo sie die Graffiti der sowjetischen Sol- veranlasste die Jury, der Gruppe den Leute in Moskau und vom 15. bis 18. Mai daten aus dem Jahre 1945 betrachteten zweiten Preis zuzusprechen. Überreicht in Berlin zusammen. Unter dem Motto und mit Bundestagspräsident Wolfgang wurde er am Abschlussabend von Doris »Gemeinsam ins 21. Jahrhundert« bear- Thierse zusammentrafen. Der Besuch Schröder-Köpf und Ludmila Putina. beiteten sie in 20 deutsch-russischen am russischen Ehrenmal an der Straße Der Gewinn ist eine Bildungsreise, Gruppen Themen aus Kunst und Kultur, des 17. Juni und ein Treffen mit einem die vom Volksbund organisiert wird. Soziales und Sport, Geschichte, Politik, russischen Kriegsteilnehmer, der 1945 Im Herbst fahren die Jugendlichen zur Weltanschauung, Wissenschaft und Wirt- am Sturm auf den Reichstag teilgenom- Jugendbegegnungsstätte Niederbronn schaft. Sie sollten Projekte entwickeln, men hatte, hinterließen bei den Jugend- in Frankreich. Dort werden sie mehrere bei denen sie sich über eine längere Zeit lichen tiefe Eindrücke, die zu intensiven Kriegsgräber- und Gedenkstätten besu- gemeinsam mit einem Thema auseinan- Diskussionen über das Gedenken an die chen. (sd) dersetzen müssen.

Ziel: Völkerverständigung

Organisiert wurde dieser Jugendwettbe- werb vom 1993 gegründeten »Deutsch- Russischen Forum«, das es sich zum Ziel gesetzt hat, die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland zu Ludmilla Putina intensivieren und damit zur Völkerver- (links) und Doris ständigung beizutragen. Schröder-Köpf (Drit- Die Arbeitsgruppen wurden in Berlin te von links) über- von verschiedenen Kooperationspartnern reichten die Preise betreut, zu denen auch der Volksbund an die Gewinner. gehörte. Er stellte das Thema »Gedenken 3/2002 Stimme&Weg 9 Schwerpunkt

Die Jugendbegegnungsstätten Angebote für Schulklassen und Jugendgruppen Neben den Workcamps in den Sommerferien bietet der Volksbund mit seinen Jugendbegegnungsstätten im Ausland weitere Möglichkeiten, an Projekten teilzunehmen. Die Jugendbegegnungsstätten Futa-Pass (Toskana, Italien), Lommel

(Belgien), Niederbronn-les-Bains (Elsass, Frankreich) und Ysselsteyn (Niederlande) richten sich hauptsächlich an Schul-

klassen und Jugendgruppen von Vereinen, Verbänden, Parteien und Kirchen. Neben der Arbeit auf dem Friedhof stehen

die Auseinandersetzung mit der Geschichte, mit den Aufgaben des Volksbundes, mit Land und Kultur sowie die Begeg-

nung mit Jugendlichen aus dem Gastland im Mittelpunkt der Projekte.

Der Volksbund hebt sich mit den ganz- untergebracht werden. Aus diesen Pro- ander zu setzen. Die Verrichtung leich- jährig nutzbaren Jugendbegegnungsstät- jekten auf unseren Jugendbegegnungs- ter Pflegearbeiten an den Kriegsgräbern ten (Ausnahme Futa-Pass: Nutzung von stätten sind bereits eine Reihe binationaler wird von den Jugendlichen oft als eine Anfang Mai bis Ende September) bewusst Schulpartnerschaften hervorgegangen. besondere und unverzichtbare Projekt- von gängigen Mustern rein touristisch Pädagogische Fachkräfte helfen wäh- Komponente empfunden. Im Folgenden geprägter Anbieter ab und leistet einen rend der Vorbereitung und Umsetzung stellen wir unsere Jugendbegegnungs- Beitrag zur internationalen Verständigung der Projekte vor Ort. Auch nach der eigent- stätten vor: in einem zusammenwachsenden Europa. lichen Fahrt ist die Arbeit am Projekt Ein wichtiges Ziel unserer Jugend- und meist noch nicht zu Ende. Die Gruppen Futa-Pass Schularbeit ist die Mahnung zum Frieden. erstellen Dokumentationen, organisieren Wir wollen, dass möglichst viele Jugend- Ausstellungen, gestalten Diskussions- Auf einer Bergkuppe des Toskanischen liche sehen, welche Folgen Krieg und abende und veröffentlichen Presseberichte. Apennin liegt die Jugendbegegnungs- Gewaltherrschaft haben. Junge Leute Alle Jugendbegegnungsstätten des stätte Futa-Pass in 952 Metern Höhe. sollen verstehen, dass wir alle für den Volksbundes liegen bei deutschen Kriegs- Florenz ist von hier gerade 40 Kilometer Frieden verantwortlich sind. gräberstätten. Denn wir begreifen die entfernt. Einzigartige Wandererlebnisse Es können zwei Schulklassen aus Kriegsgräber als Mahnung. Sie sind ein verspricht die Bergwelt der unmittelba- verschiedenen Nationen gleichzeitig Anlass für junge Menschen aus ganz ren Umgebung. Von Mai bis September Europa, sich mit der Geschichte ausein- stehen den maximal 41 Gästen die Quar- 10 Stimme&Weg 3/2002 Schwerpunkt

Links: Jugendgruppe auf dem Soldatenfried- spiel des Elsass können die deutsch-fran- Jugendbegegnungsstätte hof Niederbronn-les-Bains. zösischen Beziehungen von der Ver- auf dem Golm gangenheit bis in die Gegenwart nach- tiere zur Verfügung: schlichte, beheizbare vollzogen werden. Die Kriegsgräberstätte Am 10. September ist Spatenstich: Holzhäuser. Für ihre Verpflegung sor- für zwei Opfer des Ersten und 15 420 des Die fünfte Jugendbegegnungsstätte gen die Gruppen in einer komplett ein- Zweiten Weltkrieges wurde in den Jahren des Volksbundes entsteht auf der gerichteten Küche selbst. 1961 bis 1966 am Ortsrand angelegt. Insel Usedom nahe der Kriegsgräber- Die Kriegsgräberstätte für 30 716 stätte auf dem Golm. Die vier bisheri- Tote des Zweiten Weltkrieges ist harmo- gen Jugendbegegnungsstätten erleb- nisch in die Umgebung eingebettet. Sie ten eine so hohe Nachfrage, dass sich folgt einem außergewöhnlichen architek- der Volksbund entschloss, ein weite- tonischen Entwurf. res Haus zu errichten. Auf dem Golm werden sich deutsche, polnische und schwedische Jugendliche treffen, um sich unter anderem mit den dunkels- ten Kapiteln der gemeinsamen Ge- schichte auseinanderzusetzen. Das Projekt wird vom Land Mecklenburg- Vorpommern, der Wirtschaftsförde- rungsgesellschaft »Pomerania« und der Stiftung »Gedenken und Frieden« unterstützt. Auch das Deutsch-Polni- sche Jugendwerk steht dem Vorhaben positiv gegenüber. Auszüge aus einem Lommel Ysselsteyn Schreiben der Geschäftsführerin Dr. Doris Lemmermeier: Die Jugendbegegnungsstätte Lommel, In der JBS Ysselsteyn (60 Betten) sollen Der Volksbund Deutsche Kriegsgräber- seit 1993 ganzjährig für Schulklassen sich vor allem deutsche und niederlän- fürsorge e.V. ist Zentralstelle des Deutsch- und Jugendgruppen geöffnet, liegt im dische Schüler treffen und gemeinsam Polnischen Jugendwerkes (DPJW). (...) Nordosten Belgiens. Die belgische Haupt- Projekte verwirklichen. Die Jugendbegeg- Mit dem Projekt der Errichtung und des stadt Brüssel bietet sich ebenso für einen nungen sollen helfen, die deutsch-nieder- Betreibens einer Internationalen Jugend- Tagesausflug an wie Antwerpen, Gent, ländischen Beziehungen zu normalisie- bildungs- und Begegnungsstätte (IJBS) Eindhoven oder Maastricht. ren. Für viele Gruppen gehört der Besuch auf der Insel Usedom in unmittelbarer Die Jugendbegegnungsstätte erweitert des niederländischen Kriegs- und Wider- Nähe der Kriegsgräberstätte »Auf dem derzeit ihre Kapazität von 36 auf 78 Über- standsmuseums in Overloon zum Pro- Golm« und direkt an der polnischen nachtungsplätze. gramm. Grenze gegenüber Swinemünde will der Lommel ist die größte deutsche Kriegs- Im ersten Halbjahr 1998 wurde die Volksbund (...) sein eigenes Netzwerk gräberstätte des Zweiten Weltkrieges im Anlage komplett aus- und umgebaut. von Jugendbegegnungsstätten in Europa Westen – hier haben mehr als 39 000 Jetzt wohnen die Gäste in sechs halb- um das deutsch-polnische Element aus- Kriegstote (542 aus dem Ersten Weltkrieg) kreisförmig angelegten Holzhäusern. bauen. Damit leistet der Volksbund ihre letzte Ruhestätte erhalten. Im vorderen Teil der Anlage ruhen einen wichtigen Beitrag zur vergleichen- 85 Gefallene des Ersten Weltkrieges, die den Betrachtung von Erinnerungs- und aus Maastricht hierher umgebettet wor- Gedenkkulturen im zusammenwachsen- den sind. Das insgesamt fast 300 Hektar den Europa. große Gelände ist in 116 Gräberfelder Das DPJW begrüßt dieses Vorhaben für über 31 000 Kriegstote unterteilt. nachdrücklich und wird den Volksbund Leichte Pflegearbeiten auf der Kriegsgrä- dabei im Rahmen seiner Möglichkeiten berstätte sind obligatorischer Bestandteil unterstützen. Mit dem Projekt JBS Golm jedes Projekts. bietet der Volksbund jungen Menschen aus Deutschland, Polen, Schweden und weiteren Staaten einen Ort und ein Niederbronn-les-Bains Forum, um die gemeinsame Gestaltung der Zukunft zu besprechen und die nach- Im nordwestlichen Elsass wurde 1994 haltige Bildung von Freundschaften zu die Jugendbegegnungsstätte mit 60 Bet- ermöglichen. ten eingeweiht. Der Ort liegt 40 Automi- nuten von Straßburg und 20 Kilometer Dr. Doris Lemmermeier von Haguenau entfernt. Tagestouren empfehlen sich zum Beispiel zum Sitz des Europäischen Parlaments. Am Bei- 3/2002 Stimme&Weg 11 Schwerpunkt

Ernste Gedanken über den Krieg Volksbund vermittelt deutsch-belgische Schulpartnerschaft

ls einziger Kriegsgräberdienst der gebracht. Weil die Schulklasse einen Schulpartnerschaft stand, sind sehr ein- A Besuch in Brüssel plante und kundige drücklich in einem Artikel der Schüler- Welt betreibt der Volksbund Jugend- Stadtführer brauchte, vermittelte die Lei- zeitung »Therapy« festgehalten: »Der terin der Jugendbegegnungsstätte, Lucia erste Eindruck von der Kriegsgräberstätte begegnungsstätten. An dem Beispiel Christiaen, den Kontakt zu einer Schule war überwältigend – ein Friedhof von in Peer. Die Schüler des »Instituuts unbeschreiblicher Größe bot sich uns dar. einer deutsch-belgischen Schulpartner- Agnetendal« erklärten sich sofort bereit, Unser fünftägiger Aufenthalt in Lom- ihren deutschen Altersgenossen die bel- mel hat uns sehr zu denken gegeben – schaft, die mit einem Besuch der Jugend- gische Hauptstadt zu zeigen. Aus dieser es waren Gedanken über sinnlose Kriege, Begegnung entwickelte sich eine Part- die unfassbar viele Unschuldige und begegnungsstätte Lommel begann, wird nerschaft der beiden Schulen. hilflose Opfer fordern. Wir haben den Volksbund unterstützt, indem wir auf deutlich, welch wertvollen Beitrag der Gegenseitige Besuche der größten deutschen Kriegsgräberstät- te des Zweiten Weltkrieges im Westen Volksbund für die internationale Zusam- Im März 1998 luden die Gymnasiasten Pflegearbeiten verrichteten. Wir bedan- aus Parchim erstmals Schüler aus Peer ken uns ganz herzlich bei allen, die uns menarbeit im Jugend- und Schulbereich für eine Woche ein. Dann reisten die diese Fahrt ermöglicht haben, ohne die Parchimer nach Belgien. Mittlerweile wir das unbegreifliche Ausmaß des Krie- leistet. finden diese gegenseitigen Besuche ges nicht so hautnah erlebt hätten und regelmäßig statt – ein wichtiger Beitrag ohne die wir uns möglicherweise nicht Im Jahr 1994, als sich Schüler des Fried- zur Völkerverständigung. Einer der Höhe- solch ernste Gedanken über den Krieg rich-Franz-Gymnasiums Parchim zum punkte war die Konzertreise des Schul- und seine sinnlosen Opfer gemacht hät- ersten Mal an der Pflege deutscher Kriegs- chores des Friedrich-Franz-Gymnasiums ten, die niemand von uns vergessen darf gräber in Belgien beteiligten, wurde gleich- im Jahre 2000 nach Belgien. Der Chor – sie sagen der Welt: Nie wieder Krieg! zeitig der Grundstein für eine Schulpart- trat drei Mal vor ausverkauftem Haus in Wir werden diese Fahrt nie vergessen. nerschaft zwischen einer belgischen und der Stadthalle von Peer auf und wurde Etwas wehmütig nahmen wir Abschied einer deutschen Schule gelegt. Die Par- frenetisch gefeiert. von Lommel, aber wir wissen: Das Pro- chimer Gymnasiasten waren in der Die Eindrücke der Jugendlichen von jekt ist noch lange nicht zu Ende.« Jugendbegegnungsstätte Lommel unter- ihrem Aufenthalt in der Jugendbegeg- nungsstätte Lommel, der am Beginn ihrer Hans-Dieter Heine 12 Stimme&Weg 3/2002 Schwerpunkt Die Schularbeit des Volksbundes Lernen und Verstehen auf Kriegsgräberstätten D er Volksbund Deutsche Kriegs- gräberfürsorge ist weltweit unter den

Institutionen, die sich der Pflege und

Erhaltung von Kriegsgräbern widmen,

die einzige mit eigener Schularbeit.

Und das mit großem Erfolg.

Mit den Lehrplänen und Lernzielen wird den Schulen in allen Bundesländern von den Kultusministerien ein klarer friedens- pädagogischer Auftrag erteilt. Bei der Er- füllung dieses Auftrages ist der Volksbund Partner der Schulen. Dabei wird er von den Kultusministern der Bundesländer sowie dem Bundeselternrat unterstützt. Geschichte erlebbar zu machen, die Anonymität des Einzelschicksals aufzu- brechen, Jugendlichen zu helfen, aus eigener Entscheidung eine positive Ein- stellung zu Themen wie Frieden, Men- schenrechte und Toleranz zu gewinnen – hier begegnet der Bildungsauftrag der Schule der satzungsgemäßen Ver- nutzt. Mit der Errichtung der ersten Ju- Die Kriegsgräberstätten wandeln sich pflichtung des Volksbundes. gendbegegnungsstätte des Volksbundes mehr und mehr von Orten persönlicher Um die Friedensarbeit in die Schulen in Deutschland, auf der Insel Usedom, Trauer und Erinnerung zu Mahn- und zu tragen, unterhält der Volksbund ein wird der Volksbund sein friedenspädago- Gedenkstätten, zu besonderen Lernorten. großes Kontaktlehrernetz. Für den Volks- gisches Angebot ausbauen. Im Jahr 1993 Diese authentischen Orte ermöglichen, bund hat die Zusammenarbeit mit den waren es fast 1 000 Jugendliche, die in was Lehrbücher, Vorträge und Unter- Schulen eine herausragende Bedeutung. unseren Begegnungsstätten an Projek- richtsgespräche nur schwer vermitteln Neben dem gemeinsamen friedenspäda- ten teilgenommen haben, im Jahr 2001 können: Sie werden zu pädagogischen gogischen Anliegen und Auftrag von waren es über 8 500 Projektteilnehmer. Stützen, um lebendig zu machen, was Schulen und Volksbund bietet sich dem Albert Schweitzer mit seiner Aussage Volksbund die Möglichkeit, bei den Schü- Mahnen zum Frieden meinte, die Kriegsgräber seien »die lerinnen und Schülern seine Arbeit und großen Prediger des Friedens und ihre sein Anliegen der jungen Generation be- Die Programmangebote des Volksbun- Bedeutung als solche (werde) immer kannt zu machen und diese für die aktive des richten sich an Schulklassen und zunehmen.« Mitarbeit zu gewinnen. Bei dieser Auf- Jugendgruppen von Verbänden, Partei- Die Entdeckung und Wahrung einer gabe spielen die Jugendbegegnungsstät- en, Gewerkschaften und Kirchen – kurz: Kriegsgräberstätte als Ort des Gedenkens ten des Volksbundes eine besondere Rolle. an Jugendliche aus allen gesellschaftlichen geht zurück auf betroffene Überlebende, Die vier Jugendbegegnungsstätten des Bereichen und Schichten. Die heute jun- geschichtsinteressierte und politisch enga- Volksbundes sind das Kernstück seiner gen Erwachsenen haben einen zeitlich gierte Menschen. Die Herstellung einer Schularbeit. Sie werden von hauptamtli- und biografisch sehr großen Abstand Verbindung von Gedenken mit einer chen Leiter/-innen pädagogisch betreut zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Sie Forschungs- und Bildungsarbeit ist eine und vorwiegend von Schulklassen, aber können an keine persönlichen, sondern für den Volksbund notwendige Zukunfts- auch von Jugendgruppen aus Vereinen, nur an überlieferte Erinnerungen anknüp- aufgabe. Eine solche Arbeit für den Frie- Kirchen und Parteien und Gruppen Aus- fen. Oft wissen diese jungen Erwachse- den bedeutet für den Volksbund, Tole- zubildender aus Firmen im Rahmen nen nicht, wessen sie konkret gedenken ranz auszuüben und ein humanes Men- internationaler Projekte ganzjährig ge- können. 3/2002 Stimme&Weg 13 Schwerpunkt Auf Spurensuche in Deutschland Volksbund als Partner der Schulen

as Anlegen, Pflegen und Erhalten projekte im Inland: Geschichtsunterricht schenbild zu wahren, Vorurteile abzu- D auf deutschen Kriegsgräberstätten« zur bauen und zur Fähigkeit zu erziehen, von Kriegsgräberstätten sowie das Verfügung. Konflikte gewaltfrei zu regeln. Wie können Schulprojekte geplant Die Begegnung und das gemeinsame Gedenken an die Opfer von Krieg und und umgesetzt werden? Klassenfahrten Wirken junger Menschen aller Nationen und Schulprojekte gehören zum Erzie- an den Gräbern der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft als Mahnung zum hungsauftrag der Schule und sind in Gewaltherrschaft werden daher vom Richtlinien eingebunden. Vorbereitung Volksbund unterstützt. Frieden sind die satzungsgemäßen und Programmgestaltung bestimmen Qualität und Erfolg. Ihre Tradition führt Erkennen und Verstehen Schwerpunktaufgaben des Volksbundes. zurück in die Reformpädagogik, die Ver- lagerung des Schulunterrichts an einen Junge Menschen sollen erkennen und Die Zusammenarbeit mit den Schulen anderen Ort, eine spannende und lehr- verstehen, dass die Erhaltung von Kriegs- reiche »Expedition ins Unbekannte«, in gräberstätten sinnvoll ist: An diesen Or- gewinnt bei der Umsetzung dieser die unmittelbare Begegnung mit Gräbern ten wird die brutale Wirklichkeit der von Krieg und Gewaltherrschaft. Kriege und der Gewaltherrschaft gezeigt. Schwerpunktaufgaben immer mehr an Der Gang über ein Gräberfeld, das Jugendliche erfahren, dass Gewalt und Betrachten der knappen Angaben zur Krieg keine Mittel der Politik sein dür- Bedeutung. Person auf den Grabsteinen erzeugt Be- fen. troffenheit und ist zugleich Motivation Unaufhaltsam ist die Veränderung der zur möglichst authentischen Erkundung Friedenserziehung Einstellung einer Generation zum The- von Einzelschicksalen. Hier finden wir ma Kriegsgrab, wenn keine persönlichen einen Ansatz friedenspädagogischer An- Friedenserziehung muss in der Schule Erfahrungen damit verbunden sind, wenn liegen des Volksbundes. Inhalt und Prinzip sein: Inhalt vor allem Großeltern und Eltern nichts mehr er- Er führt über das Erkennen der Kon- in den Fächern Geschichte, Gemeinschafts- zählen. Erinnerungsstätten werden eine sequenz von Brutalität und Vernichtung kunde, Ethik, Religion und Prinzip in Zeit lang als Information gesehen. Es zu einem Verhalten der Toleranz und allen Fächern und auf allen Schulebenen. gilt der Gefahr des Blindwerdens gegen- Verständnis, auch in der Beurteilung der Erziehung zum Frieden kann nicht nur über den Folgen von Krieg und Gewalt- Probleme unserer Gegenwart. Die geis- theoretisch und verbal vermittelt wer- herrschaft entgegenzutreten und für das tige Auseinandersetzung mit Krieg und den, sondern muss erlebbar und begreif- Lebendigbleiben humaner Verantwortung Gewalt in Verbindung mit praktischer bar gemacht werden. und Gesinnung einzustehen. Arbeit auf den Kriegsgräberstätten ent- Schule als Multiplikator gewährleistet wickelt einen Zusammenhalt, der das Leichte Pflegearbeiten durch die allgemeine Schulpflicht, alle Bewusstsein des Einzelnen und sein als Zugang zur Geschichte Kinder beziehungsweise Jugendlichen Verständnis für andere Länder und Kul- mit Informationen zu erreichen. Mit Vor- turen festigt. Praktisches »Lernen aus der Das Ausmalen der Grabzeicheninschrif- schlägen für Schulprojekte und Unter- Geschichte« soll zu einem Zuwachs an ten mit frischer Farbe stößt die Schüle- richtsgängen zu ausgewählten Kriegsgrä- menschlicher Verantwortung führen und rinnen und Schüler auf die Einzelschick- berstätten in jedem Bundesland will der uns dem Ziel nähern, das Zusammenle- sale. Viele der auf den Soldatenfriedhöfen Volksbund dazu beitragen, dass regional- ben der Völker in Frieden aktiv zu gestal- bestatteten Kriegstoten sind bei ihrem Tod geschichtliche Aspekte vermittelt werden. ten. Miteinander erleben lernen, Nach- nicht viel älter gewesen als die an den Pro- Diese Vorschläge richten sich an Schul- sicht üben, Unterschiede wahrnehmen jektwochen teilnehmenden Schüler heute klassen, die den Besuch einer Kriegs- und werten ist Friedensarbeit am »Haus alt sind. Dies bleibt von den Jugendlichen gräberstätte zum Ausgangspunkt ihrer Europa«. nicht unbemerkt und führt in jedem Fall Auseinandersetzung mit Ereignissen zum Nachdenken und Gedenken. während der Zeit des Zweiten Weltkrie- Horst-Hubertus Wieland ges nehmen. Dazu steht eine Publikation Mitglied des Pädagogischen Arbeitskreises Hans-Dieter Heine des Volksbundes mit dem Titel »Schul- des Volksbundes auf Bundesebene 14 Stimme&Weg 3/2002 Schwerpunkt Kriegsgräber erzählen Geschichten Jugendliche erforschen die Schicksale der Toten

n Hessen gibt es 1 052 Gräberstätten Teilnehmer der I internationalen der beiden Weltkriege. Über 70 000 Men- Jugendbegegnung des Landesverban- schen sind dort begraben. Heute sind des Hessen vom ver- gangenen Sommer diese Stätten Orte der Ruhe und Abge- bei der Arbeit (links). schiedenheit. Nur wenige kennen ihre

Geschichte. Mit den Schicksalen der

Toten auf der Kriegsgräberstätte

Schlüchtern haben sich Jugendliche aus

Deutschland und Osteuropa beschäftigt.

Diese Auseinandersetzung mit den indi- Friedhof war sehr persönlich gehalten – viduellen Auswirkungen des Krieges war weg von den abstrakten Zahlen, hin zur der erste Schritt eines Forschungsprojek- Geschichte des Toten vor Ort. tes des Landesverbandes Hessen, die Der 21-jährige Szymon aus Polen Geschichte der hessischen Kriegsgräber- berichtete von den »unbekannten polni- stätten zu dokumentieren, damit sich schen Kriegstoten«, die im März 1945 nachfolgende Generationen mit diesen auf einem Todesmarsch in Richtung Zeugnissen des Krieges auseinander Buchenwald erschossen wurden. Simeo- setzen können. Denn das Wissen um die na aus Bulgarien hatte das Schicksal der verschiedenen Schicksale der Toten ist 12- und 13-jährigen Schüler, die bei eine wichtige Voraussetzung dafür, die einem Bombenangriff ums Leben unvorstellbar große Zahl der Kriegsver- kamen, besonders berührt. Natascha aus Aufräumarbeiten: Ivana und Lenka sam- luste anschaulich zu machen. Weißrussland verstand die Zusammen- meln auf der sowjetischen Kriegsgräber- Die Jugendlichen, allesamt Teilneh- bettung von Kriegstoten verschiedener stätte Bad Orb Äste ein. mer der internationalen Jugendbegeg- Nationalitäten als Hinweis darauf, dass nung in Schlüchtern, haben neben der die ehemaligen Soldaten keine Feinde Entstehungsgeschichte des Friedhofs mehr sind. Sie fand es besonders beein- Wenn Sie Zeitzeuge sind, weitere Infor- auch die Schicksale der dort beigesetzten druckend, dass sowjetische Kriegsgefan- mationen wünschen oder das Faltblatt Toten kennen gelernt. gene neben deutschen Kriegstoten ihre anfordern möchten, wenden Sie sich bit- letzte Ruhe erhalten haben. te an den: Die Toten sind keine Feinde mehr Auch in diesem Jahr möchte das Betreuer- team der internationalen Jugendbegeg- Volksbund Deutsche Die Frage nach der Todesursache des nung in Bensheim den Teilnehmerinnen Kriegsgräberfürsorge e.V. dort bestatteten, nur wenige Tage alten und Teilnehmern die Geschichte des Landesverband Hessen Markus Obert war dabei ebenso von Be- Friedhofs und der dort beigesetzten Sandweg 7 deutung wie das Standgerichtsurteil ge- Toten nahe bringen. Zu diesem Zweck 60316 Frankfurt gen den 29-jährigen Obergefreiten Gott- werden noch Zeitzeugen und Angehörige Fon: 0 69/94 49 07-16 fried Ellinger im März 1945. gesucht, die Angaben zur Kriegsgräber- Fax: 0 69/94 49 07-70 Die von den Jugendlichen gestaltete, stätte Bensheim machen können. E-Mail: [email protected] abschließende Gedenkzeremonie auf dem Im Rahmen des Forschungsprojekts ist ein Informationsfaltblatt zur Kriegs- Ute Hollingshaus gräberstätte Schlüchtern erschienen. Es gibt Auskunft über die Entstehung des Friedhofs und über die dort beigesetzten Toten. 3/2002 Stimme&Weg 15 Schwerpunkt

Die Zeitreise der Klasse 11 b Schüler aus Berlin lernen die Arbeit des Volksbundes kennen

ls sie zu ihrem Besuch der Deut- Eilig gehe ich die Treppe des Bahnhofs das Engagement der Schüler für den A Schöneweide in Berlin herunter. Da klingt Volksbund erfahren. Meinem ersten An- schen Dienststelle, der ehemaligen ein metallisches Klappern an mein Ohr. ruf bei der Schulleiterin des Philippe- »Wer sammelt da schon wieder?«, denke Cousteau-Gymnasiums folgt sehr schnell Wehrmacht-Auskunftstelle (WASt), auf- ich. Dann sehe ich zwei junge Leute, ein mein erster Besuch. Nein, vom Volksbund Mädchen und einen Jungen. Auf ihrer Deutsche Kriegsgräberfürsorge wisse sie brechen, wissen sie nicht, was sie er- Büchse entdecke ich das Emblem des so gut wie nichts, gesteht Gudrun Hof- Volksbundes mit den fünf Kreuzen. Meine mann, die Schulleiterin. Nun habe ich wartet. Den Schülerinnen und Schülern Eile ist verflogen. Junge Leute sammeln viel zu erzählen. Ich reiche ihr Informa- für die Erhaltung und Pflege der Kriegs- tionsmaterial, auch das neueste Heft für der Klasse 11 b der Philippe-Cousteau- gräber und das im ehemaligen Ostteil Ber- Kontaktlehrer. Gudrun Hofmann ist in- lins – ihr Engagement beeindruckt mich. teressiert. »Das wäre doch etwas für ein Oberschule aus Berlin-Treptow ist Schulprojekt«, meint sie. Besuch in der Schule Wir sprechen noch über die Zusam- lediglich bekannt, dass ihr Ziel irgend- menarbeit zwischen dem Volksbund »Warum tut ihr das?«, frage ich sie. und der Deutschen Dienststelle sowie etwas mit Kriegsgräbern zu tun hat. »Das hat keinen großen, heldenhaften über Gräbersuche und Gräberpflege. Hintergrund. Wir haben einfach ja ge- Die Klasse will die Deutsche Dienststelle Die Einladung in die Deutsche Dienst- sagt, als man uns fragte. Es sammeln besuchen. Dank deren Leitung klappt es noch zwei von uns«, antwortet der Jun- sogar mit einem kurzfristigen Termin. stelle haben sie ihrem Schülersprecher ge. Das Mädchen nickt. Sie freuen sich Die Schüler sollen sich im Vorfeld in über meine Spende und sprechen schon ihrer Familie umhören, wer am Zweiten Thomas Eichentopf zu verdanken. die Nächsten an. Ich frage sie noch nach Weltkrieg teilgenommen hatte, damit sie ihrer Schule und wünsche ihnen viel sich in der Deutschen Dienststelle nach Erfolg. Ich bin neugierig, will mehr über deren Schicksal erkundigen können. 16 Stimme&Weg 3/2002 Schwerpunkt

Klassenfoto: Die 11 b der Philippe-Cousteau- Gedanken der Schüler Über tote deutsche Soldaten zu sprechen, Oberschule aus Berlin Treptow. das ist nicht einfach, zumal in den neuen In der mittleren Reihe rechts steht der Schüler- Fast die Hälfte der Schüler hat nach dem Bundesländern; denn die DDR-Geschichte sprecher Thomas Eichentopf, der sich in Besuch in der Deutschen Dienststelle kannte diese Toten nicht. Nach ihren seiner Freizeit für den Volksbund mit der ihre Gedanken niedergeschrieben. Hier Gräbern zu suchen war unerwünscht. Sammelbüchse in die Innenstadt stellte. einige Zitate: Die Erinnerung an den verlorenen Vater oder Bruder, Onkel oder Mann war auf »Ich habe auf diesem Weg herausgefunden, das Private beschränkt. dass mein Großvater im Krieg eine Lungen- Später schreibt Schülersprecher Thomas entzündung hatte. Alles andere hatte mir Trost am Ende eines langen Weges Eichentopf über diese Begegnung: »Eröff- meine Mutter vorher erzählt.« net wurde die Führung mit einem Vor- Heute bedeutet dies für viele Menschen, trag des Leiters, der uns (...) seine Arbeit »Als ich mir ein paar Fotos angeschaut habe, plötzlich neu nachzudenken, sich zu näher brachte. (...) Und als Astrid Hepper stieß ich auch auf ein ganzes Fotoalbum, besinnen, den Mut zur Suche aufzubrin- vom Jugendarbeitskreis Berlin des Volks- das man in die Tasche stecken konnte. Das gen. Der Volksbund kann dabei helfen. bundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat mich ziemlich bewegt, wie man dabei In den vergangenen zwölf Jahren erfuhr von ihrer Arbeit erzählte, welche Mög- das Leben eines ganzen Menschen in der so mancher vom Grab seines Angehöri- lichkeiten den Jugendlichen geboten wer- Hand hielt.« gen und konnte es zum ersten Mal besu- den und wie jeder mitmachen, was jeder chen. Für viele war es der Trost am Ende nutzen kann – zum Beispiel bei den »Ich fand es erschütternd, wie viele Eheringe eines langen Weges. Jugendcamps –, da griffen viele sofort und Fotos da lagen, die sich über so lange Der Lehrer, der die Klasse 11 b beglei- nach den Katalogen. Zeit auch noch so gut erhalten hatten. tet hat, ist Geschichtslehrer. Das Erlebte Manche der Ringe sahen aus wie neu und dieses Tages war für ihn Anlass, die Zeitreise in die vierziger Jahre in einigen konnte man noch Initialen ent- Arbeit der Deutschen Dienststelle und ziffern. Diese Dinge können sicher eine des Volksbundes in den Unterricht ein- Die eigentliche Führung begann im ganze Menge Geschichten erzählen.« zubeziehen. Und auch Thomas Eichen- Zentralarchiv. Da zogen einige zaghaft topf will sich weiter engagieren. Ob er ihre Zettel mit den Namen ihrer Ange- »... mich hat beeindruckt, wie die Arbeiter wieder sammeln wird? – »Na klar!« hörigen hervor. (...) Plötzlich wurde die auf den Kriegsgräbern vorgehen.« Theorie sehr praktisch. Es kam Leben in Ingrid Ebert die Gruppe. Stimmt das, was da auf der »Zynisch finde ich, dass die Dienststelle aus- Karteikarte über deinen Großvater steht? gerechnet in einer ehemaligen Munitions- Hat dein Onkel wirklich ... Ja der rechte fabrik untergebracht ist. So was nennt man, Arm war amputiert worden ... glaube ich, Ironie des Schicksals.« Der Anblick dieser 20 Millionen Kar- teikarten, die jede für sich ein Schicksal repräsentieren, war für uns schlicht un- Neue Pädagogische Handreichung vorstellbar. Nachdenklich wurden wir alle im zum Volkstrauertag nächsten Raum, wo die gefundenen Ge- genstände von Soldaten lagerten. Eine Zum Thema »Volkstrauertag« ist jetzt motiviert Zeitreise in die vierziger Jahre. Wir sahen eine Pädagogische Handreichung er- werden Puderdosen, Eheringe, Briefe, Tagebücher, schienen, die die Aktualität und Rele- können. Fotos, Abzeichen und viele andere Dinge, vanz dieses Tages behandelt und ihn Im letz- die einmal fröhlichen Menschen gehört von Vorurteilen befreien will. Gleich- ten Teil der hatten. Wir waren fasziniert, neugierig zeitig zeigt sie Wege auf, wie Jugend- von Hildegard und Erich Bulitta ver- und gleichermaßen erschüttert. Viele lichen, die ja die beiden verheerenden fassten Handreichung werden Ge- von uns hat diese Begegnung mit der Kriege des vergangenen Jahrhunderts dichte und Texte vorgestellt, die an die- Geschichte am meisten bewegt. nicht selbst erlebt haben, die Bedeutung sem Tag von jungen Menschen vorge- Dann waren wir in der Gegenwart dieses Tages nahe gebracht werden tragen werden können. Ein Beispiel angekommen: die Suche nach Gräbern, kann. Begriffe wie »Tod« und »Trauer« für eine Lesung zum Volkstrauertag, erschreckende Funde von Massengräbern sowie Handlungsweisen wie »der Um- die von Jugendlichen gestaltet wurde, und einzelnen Toten. Oft fehlen die Er- gang mit Trauernden« werden kritisch schließt diesen Teil ab. Die Pädagogi- kennungsmarken und es bedeutet viel hinterfragt, die persönliche und öffent- sche Handreichung kann von Lehrkräf- Arbeit, um ihnen ihren Namen wieder- liche Erinnerungskultur näher beleuch- ten bei den einzelnen Landesgeschäfts- zugeben. Nach fast vier Stunden verlie- tet. Ein Modell verdeutlicht, wie junge stellen des Volksbundes kostenlos an- ßen wir die Dienststelle beeindruckt von Menschen über emotionale Betroffen- gefordert oder aus dem Internet gela- den Dingen, die wir erfahren hatten.« heit zur Gestaltung des Volkstrauertages den werden: www.volksbund.de

3/2002 Stimme&Weg 17 Schwerpunkt Starker Partner Bundeswehr Soldaten und Reservisten unterstützen den Volksbund Seit fünf Jahrzehnten ist die Bun- deswehr für den Volksbund ein verläss-

licher Partner. Durch ihre Hilfe kann der

Volksbund seine umfangreichen Auf-

gaben erst in dem Maße erfüllen, wie

es von ihm erwartet wird.

Freiwillige Arbeitseinsätze von Soldatin- nen und Soldaten der Bundeswehr sind ein besonders wichtiger, aber zugleich auch organisatorisch aufwändiger Beitrag zur Unterstützung des Volksbundes. Sie bieten die Möglichkeit, diese besonders anschaulich an die Problematik der Kriegs- gräberfürsorge heranzuführen – oft im Schulterschluss mit jungen Soldaten unserer Nachbarländer. Bei diesen Einsätzen arbeiten sie für etwa zwei Wochen auf unseren Kriegs- gräberstätten im In- und Ausland. Oft erledigt die Bundeswehr dort Arbeiten, die sonst durch teure Firmen geleistet werden müssten, wie das Anlegen von Wegen, das Errichten von Einfassungs- mauern, die Instandsetzung von Gebäuden. Jährlich finden rund 90 solcher Ar- beitseinsätze in Deutschland und nahe- zu allen Ländern Europas statt. Daneben unterstützt die Bundeswehr unsere Jugendbegegnungen personell und logistisch. Dafür stellt sie beispiels- weise Omnibusse mit Fahrern und Feld- küchen samt Köchen zur Verfügung. Unsere Jugendlager, etwa 80 pro Jahr, wären ohne diese Unterstützung für die Jugendlichen und den Volksbund nicht Bundeswehrsoldaten halfen 1999 bei der Errichtung des deutschen Soldatenfriedhofs finanzierbar. Budaörs in Ungarn. Mit Wasserwaage und Schnur setzten sie 268 Grabkreuze punktgenau. Hervorzuheben ist auch die Beteili- gung von Soldatinnen und Soldaten an Sammlungsergebnis nicht wesentlich Sie sammeln für den Volksbund bei der der jährlichen Haus- und Straßensamm- geringer wurde. Dies ist ein Zeichen Haus- und Straßensammlung weit über lung. In der Bundeswehr selbst und auf dafür, wie sehr sich die Bundeswehr 300 000 Euro im Jahr. Die Zusammen- den Straßen bitten sie um eine Spende dem Volksbund verbunden fühlt und setzung solcher Gruppen ist ein Spiegel für unsere Arbeit. So tragen sie in jedem ihre Hilfe trotz schwieriger werdender unserer Gesellschaft, denn alle Berufe Jahr über zwei Millionen Euro zusammen. Bedingungen ohne Einschränkungen und gesellschaftlichen Schichten sind Dabei ist es bemerkenswert, dass trotz weiter gewährt. vertreten. Die Zusammenarbeit zwischen der Umstrukturierungen und dem Per- Auch Reservisten leisten mit großem dem Volksbund und dem Verband der Re- sonalabbau in unseren Streitkräften das Erfolg Arbeitseinsätze im In- und Aus- servisten der Deutschen Bundeswehr e.V. land auf deutschen Kriegsgräberstätten. ist in einer Vereinbarung festgeschrieben. 18 Stimme&Weg 3/2002 Schwerpunkt

Stabsoffiziere als Bindeglied und damit das Verständnis für ein huma- Hintergrund nitäres Anliegen zu wecken, das man- Ehemalige Stabsoffiziere der Bundes- chen Mitmenschen als nicht mehr zeit- »Der Volksbund Deutsche Kriegs- wehr arbeiten als Beauftragte für die gemäß erscheint. gräberfürsorge e.V. nimmt sich in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr Mit Vorträgen und Seminaren, Bro- beispielhafter Weise der Pflege der im gesamten Bundesgebiet. Sie sind schüren und Ausstellungen informiert deutschen Soldatengräber an. Seiner Bindeglied zwischen Volksbund, Reser- der Volksbund in der Truppe und in den Arbeit ist es zu verdanken, dass die visten und Bundeswehr und Ansprech- Reservistenkameradschaften über seine Gefallenen und Opfer der beiden Welt- partner für alle Fragen der Kriegsgräber- Arbeit, die neben der Fürsorge um die kriege würdige Ruhestätten finden fürsorge für aktive und ehemalige Solda- Gräber der Kriegstoten beider Weltkrie- und diese auf Dauer erhalten bleiben. ten. Ohne ihr großes persönliches Enga- ge auch einer friedenspolitischen Ziel- Die Bundeswehr unterstützt den Volks- gement könnte das gute und vertrauens- setzung dient, nämlich der Mahnung bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge volle Verhältnis zwischen Volksbund, für eine friedvollere Zukunft. e.V. bei seiner Arbeit seit ihrem Be- Reservisten und Soldaten nicht so gut Damit trägt der Volksbund die gesell- stehen. Durch diese Unterstützung erhalten werden. schaftspolitische Zielsetzung unseres wird nicht nur in sinnvoller Weise der Soldatinnen und Soldaten sowie Reser- Staates mit, den Frieden für unser Volk, Opfer der vergangenen Kriege gedacht, visten der Bundeswehr bieten dem Volks- in Europa und damit im weiteren Sinne sondern auch vor allem jungen Men- bund eine gute Möglichkeit, den Sinn, auch in der Welt zu wahren. schen die Möglichkeit eröffnet, mit die Ziele und die Inhalte der Kriegsgräber- der Arbeit an den Gräbern dem mah- fürsorge in die Gesellschaft zu tragen Bernd Kästner nenden historischen Erbe zu begeg- nen und damit den Weg zu unseren europäischen Nachbarn zu ebnen.«

Aus dem Vorwort des Erlasses des Bundes- Arbeit im ehemaligen ministeriums der Verteidigung zur Zusam- menarbeit zwischen Bundeswehr und Stalingrad Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Reservisten aus Reinhardshagen in Russland

u einem freiwilligen Arbeitsein- legung »50 Jahre Wolga-Don-Kanal« sehr herzlich willkommen. Die Gastge- Z stellten sie eine provisorische Holztreppe schenke der Deutschen, Bücher für die satz brachen Ende Mai 17 Mitglieder der auf. Auch im Dorf Rossoschka machten Schulbibliothek, Musikkassetten und sich die Deutschen nützlich. So bauten Bücher für die Kinder, wurden freudig Reservistenkameradschaft Reinhards- sie die Eingangstreppe zum Schulgebäude angenommen. neu und halfen bei der Sanierung des Beim Abschied aus Rossoschka gab hagen nach Wolgograd, dem ehemaligen Schulsportplatzes. es Abschiedstränen auf beiden Seiten. Diese Russlandreise diente nicht Der Arbeitseinsatz der Reservisten aus Stalingrad, auf. zuletzt der Völkerverständigung, denn Reinhardshagen am Ort der verheeren- die Gruppe aus Deutschland arbeitete den Schlacht um Stalingrad war im wah- Unter Leitung ihres ersten Vorsitzen- teilweise mit russischen Soldaten zusam- ren Sinne des Wortes »Arbeit für den den, Dieter Musmann, verrichteten die men. Der Höhepunkt war jedoch ein Frieden«. (sd) ehemaligen Soldaten der Bundeswehr Treffen mit russischen Veteranen aus verschiedene Arbeiten in Rossoschka. Wolgograd und Stepnoje. Die hoch Das Dorf liegt fast genau im Zentrum dekorierten ehemaligen Kriegsteilneh- der Kesselschlacht um Stalingrad, die mer folgten der Einladung der Reservi- hier vor fast 60 Jahren tobte. Auf dem sten gern. Gemeinsam legten Deutsche deutschen Soldatenfriedhof Rossoschka und Russen Kränze auf dem russischen mähten die Männer unter anderem und dem deutschen Soldatenfriedhof Rasen, hoben das Gehwegpflaster an nieder. Während eines anschließenden und tauschten Granitgedenktafeln aus, Imbisses beantworteten die russischen die nicht mehr standfest waren. Auf Veteranen offen und ohne Hemmungen dem russischen Ehrenmal in Stepnoje viele, auch kritische, Fragen der deutschen halfen die deutschen Reservisten unter Reservisten. Der deutsche Soldatenfriedhof in Rossoschka. anderem beim Auslegen des Platzes mit Die Menschen von Rossoschka hie- Betonverbundpflaster. Zur Grundstein- ßen die Gruppe aus Reinhardshagen 3/2002 Stimme&Weg 19 Grenzenlos

Friedhof geschändet

Anfang Juni wurde nahe Moskau ein deutscher Kriegsgefangenenfriedhof geschändet. Die Stadt Krasnogorsk hat mittlerweile ein Strafverfahren Kranzniederlegung durch . eingeleitet. Nach den Schuldigen wird gefahndet. Volksbund-Präsident Karl- Wilhelm Lange wandte sich in einem Schreiben an den deutschen Bundes- Soldatenfriedhof in kanzler, Gerhard Schröder. Der Brief in Auszügen: »Wie uns die deutsche Botschaft in Ljubljana eingeweiht Moskau telefonisch mitgeteilt hat, ist der Friedhof für deutsche Kriegsgefangene im Als dritter und letzter deutscher Soldaten- nen in Zabe noch zugebettet werden. Moskauer Vorort Krasnogorsk von Unbe- friedhof in Slowenien wurde am 1. Juni Die Gedenkrede hielt Karl-Wilhelm Lange, kannten nahezu völlig verwüstet worden. das Gräberfeld auf dem Kommunalfried- Präsident des Volksbundes Deutsche (...) Der Vorfall wiegt umso schwerer, als hof Zabe in Ljubljana eingeweiht. Zahl- Kriegsgräberfürsorge. Bereits drei Tage der Kriegsgefangenenfriedhof (...) wäh- reiche Angehörige und ehemalige vor der Einweihung besuchte Bundes- rend der vergangenen Jahre als »Proto- Kriegsteilnehmer aus Deutschland und präsident Johannes Rau die Anlage. Ge- kollfriedhof« von offiziellen Besuchern Österreich waren angereist. Vertreter der meinsam mit dem slowenischen Staats- der russischen Hauptstadt (...) genutzt deutschen Botschaft, der Stadtverwal- präsidenten Milan Kucan legte Rau einen wurde (...). Der Volksbund, der (...) seit tung von Ljubljana, des slowenischen Kranz auf diesem deutschen Soldaten- nunmehr einem Jahrzehnt auch in Rus- Sozial- und des Verteidigungsministeri- friedhof nieder. In Slowenien sind insge- sland würdige Ruhestätten für deutsche ums wohnten der Übergabe ebenfalls samt 6 300 Wehrmachtsangehörige gefal- Gefallene und in Kriegsgefangenschaft bei. Die Anlage wurde in diesem Früh- len. Weitere deutsche Kriegsgräberstätten Verstorbene anlegen kann, (...) steht in jahr fertig gestellt und ist letzte Ruhestät- befinden sich in Celje und Kranj. jüngster Zeit vor stetig wachsenden Wider- te für 600 Kriegstote aus dem Zweiten ständen. Die Zerstörung des Friedhofes Weltkrieg. Weitere 1 800 Kriegstote kön- Wolfgang Hoerle/(sd) in Krasnogorsk reiht sich in diese Kette von Behinderungen ein, zu denen will- kürliche Baustopps auf genehmigten Karl-Wilhelm Lange, Johannes Rau und Milan Kucan (von links). Kriegsgräberstätten oder die Versagung von Arbeitsgenehmigungen für unsere Umbetter zählen. (...) Ich erlaube mir, Sie im Namen aller Angehörigen der in Russland gefallenen, vermissten und in Kriegsgefangenschaft verstorbenen deut- schen Soldaten darum zu bitten, Herrn Präsident Putin auf den Vorfall in Kras- nogorsk anzusprechen und darauf zu dringen, dass die Behinderungen unserer Arbeit beendet werden.«

Das russische Außenministerium hat mitgeteilt, dass es den Vandalismus auf dem Friedhof entschieden verurteilt und zugesichert, dass der Vorfall aufge- klärt werde.

20 Stimme&Weg 3/2002 Grenzenlos

Zwei Mann im Boot: Diese histo- rische Aufnahme zeigt die Besatzung eines »Seehundes« (ganz links). Der Rost hat dem geborge- nen Mini-U-Boot arg zugesetzt (links).

Mini-U-Boot nach 57 Jahren Beisetzung auf dem geborgen Vorwerker Friedhof. Unbekannte »Seehund«-Fahrer

ie sterblichen Überreste zweier Besatzungsmitglieder eines Kleinst-U-Bootes Journalisten Eberhard Schmiel, der bereits D 1999 die erfolgreiche Bergung eines vom Typ »Seehund«, das im vergangenen Jahr aus der Ostsee geborgen wurde, »Seehundes« initiiert hatte. Die Bundes- marine unterstützte die Bergung mit erhielten jetzt ihre letzte Ruhestätte auf dem Vorwerker Friedhof in Lübeck. dem Schwimmkran »Hiev«, der das Kleinst-U-Boot zum letzten Mal auftau- Keiner kann Auskunft geben über die Gebeinen stößt Thoralf Reum lediglich chen ließ. Es lief an Deck der »Hiev« in Identität der beiden Marinesoldaten, die auf ein altes Zigarettenetui. Möglicher- den Arsenalhafen in Kiel ein, kehrte so- im Mai 2001 samt ihrem U-Boot vor Gro- weise kann es zur Aufklärung beitragen. mit an den Ort zurück, wo es 1945 bei ßenbrode in der Neustädter Bucht gebor- Sicherheitshalber wurden DNA-Proben der Germaniawerft gebaut wurde. gen wurden. Doch jung müssen sie gewe- archiviert für den Fall, dass sich doch sen sein. Thoralf Reum, Umbettungsex- noch Verwandte melden, die von diesem Stephan Borowski perte des Volksbundes, schätzt das Alter Ereignis erfahren. der Männer auf 20 bis 25 Jahre. Elf Mo- Die Besatzung unternahm vermut- nate nach ihrer Bergung und über ein lich eine Übungsfahrt. Möglicherweise Hintergrund halbes Jahrhundert nach Kriegsende er- hat ein technischer Defekt ein Wieder- halten die Unbekannten nun ein ehren- auftauchen verhindert. »Die Boote litten Das Zwei-Mann-U-Boot mit der Tarn- volles Begräbnis in der »Allee der deut- unter ständigen Kinderkrankheiten«, bezeichnung »Seehund« gehörte zu schen Soldaten« auf dem Vorwerker Fried- erklärt Karl Günter Strecker, selbst ein den so genannten K-Waffen oder Klein- hof. Mit den Worten »Wir werden Euch ehemaliger »Seehund«-Fahrer. Die bei- kampfmitteln. Sie operierten vornehm- nicht vergessen« verabschiedet Erich den Marinesoldaten schafften es vermut- lich im Ärmelkanal. Die »Seehunde« Schedler, Vorsitzender der Seehundkame- lich nicht mehr auszusteigen und ertran- waren eine Miniatur-Nachbildung der radschaft, die beiden Marinesoldaten. ken qualvoll. Das belegt der Fundort der Atlantik-U-Boote vom Typ VII-C. Ihr So unbekannt wie die Nummer des Gebeine nahe der Einstiegsluke, unweit Nachteil: Die Torpedos konnten nur gesunkenen Bootes wird zumindest vor- davon auch ein recht gut erhaltener geradeaus geschossen werden, die erst die Identität der beiden Seeleute Tauchretter. Besatzung musste also mit dem Boot bleiben. Die Besatzungsunterlagen wur- Entdeckt wurde der »Seehund« bei zielen. Von 285 in Auftrag gegebenen den bei Kriegsende in Neustadt vernich- Tiefenlotungen des Bundesamtes für Booten wurden etwa 230 ausgeliefert. tet, ebenso wenig findet das Bergungs- Seeschifffahrt und Hydrografie. Gebor- team Erkennungsmarken. Neben den gen wurde das Wrack auf Initiative des 3/2002 Stimme&Weg 21 Wir über uns

Übergabe des Namenbuches Hammelburg – Putin unterstützt Friedhofsprojekt Rshew

Auf Initiative von Bundeskanzler Ger- hard Schröder trafen sich Volksbund- Präsident Karl-Wilhelm Lange und der russische Staatspräsident Wladimir Putin am Rande der deutsch-russischen Regierungskonsultation im April in Weimar. Bei dieser Gelegenheit über- reichte der Volksbund-Präsident dem Staatspräsidenten in Gegenwart des Kanzlers das erste Exemplar des Namen- buches für den Friedhof Hammelburg. Neben den persönlichen Daten der Verstorbenen finden sich in dem Band auch Fotos von Offizieren, die auf der Kriegsgräberstätte »Am Felschen« in Hammelburg bestattet sind. Bis heute waren ihre Namen unbekannt. Dass sie nun ihre Identität zurückerlangen, ist das Ergebnis eines deutsch-russi- schen Projektes zur Schicksalsklärung sowjetischer Kriegsgefangener in Deutschland, an dem sich der Volks- bund von Anfang an beteiligt hat. sowjetischer Kriegsgefangenschaft ver- Hier errichten in direkter Nähe der Noch in diesem Jahr wird das Pro- storbener deutscher Soldaten geklärt. Volksbund und die Stadt Rshew Fried- jekt weitergeführt. In einem weiteren Putin sagte Lange zudem seine Unter- höfe für deutsche und sowjetische Projekt wird auch das Schicksal in stützung für das Projekt Rshew zu. Gefallene der Schlacht. Stiftung: Hans Koschnick ist Vorsitzender des Kuratoriums Unterstützung für Sologubowka

ans Koschnick, ehemaliger Bre- Stiftung trägt zur langfristigen finanziel- gehört das Projekt St. Petersburg-Solo- H len Sicherung aller Aufgabenbereiche der gubowka, wo die weltweit größte deut- mer Bürgermeister und Bosnien-Beauf- Volksbundarbeit bei, damit die Pflege der sche Kriegsgräberstätte entsteht. Diese Kriegsgräber, die Aufklärung von Schick- entwickelt sich mit der Restaurierung tragter der Bundesregierung, hat den salen und auch die Erinnerungs-, Ver- der benachbarten orthodoxen Kirche söhnungs- und Friedensarbeit des Volks- Mariä Himmelfahrt und dem Anlegen Vorsitz im Kuratorium der Stiftung bundes von den zukünftigen Generatio- eines Friedensparks zu einem interna- nen erfüllt werden kann. »Mit der Stif- tional beachteten Ensemble der Versöh- »Gedenken und Frieden« übernommen. tung setzen wir neue Akzente. Akzente, nung und Völkerverständigung. Die Stif- die nicht die Arbeit des Volksbundes tungsmittel werden auf die Gestaltung Stellvertretender Vorsitzender ist Bun- verändern, sondern die weitere Arbeit er- eines Gedenkraumes in der Kirche kon- möglichen sollen«, so Koschnick. Zu zentriert, der an die in Russland gefalle- destagsvizepräsident Dr. . diesem Zweck wird sich die Stiftung um nen, vermissten und in Kriegsgefangen- zusätzliche finanzielle Unterstützung schaft verstorbenen deutschen Soldaten Das ist eines der Ergebnisse der ersten durch die Bundesregierung, Firmen, erinnert. Weitere Projekte sind der Bau Sitzung des Kuratoriums am 21. Mai Banken und weitere Geldgeber bemühen. der Jugendbegegnungsstätte am Golm 2002. Die im April 2001 vom Volksbund Außerdem hat das Kuratorium über auf Usedom und die Anlage einer Kriegs- Deutsche Kriegsgräberfürsorge gegründete erste Stiftungsprojekte befunden. Dazu gräberstätte in Prag.

22 Stimme&Weg 3/2002 Wir über uns Die Form des letzten Willens Broschüre in überarbeiteter Auflage erschienen

nsere Testamentsbroschüre fach gemacht und die Seiten mit den Text- Vorsicht aber U bausteinen für das richtige Testament mit bei allen Formblättern, die »Was wird mit meinem Erbe?!« wurde seinen persönlichen Angaben ausgefüllt auf dem Markt sind und den Eindruck und den Volkbund mit einem Vermächt- eines juristisch ausgefeilten Testamentes von unseren Förderern so stark nach- nis bedacht. Doch leider mussten wir ihm erwecken. Jeder von uns hat unterschied- mitteilen, dass dies laut den gesetzlichen liche Wünsche und Bedürfnisse; aus die- gefragt, dass wir bereits eine neue Auf- Formvorschriften kein gültiges und damit sem Grund kann es kein Formblatt für ein anfechtbares Testament sei. ein Testament geben. lage drucken mussten. Wir haben sie Von der Form her rechtsgültig wäre Eine erste Hilfestellung bietet unsere es gewesen, wenn er es handschriftlich Broschüre »Was wird mit meinem Erbe?!«. mit Hilfe der Deutschen Vereinigung aufgesetzt hätte. Wir haben unseren Auf der Rückseite dieses Heftes finden Freund gebeten, seinen letzten Willen Sie einen Coupon, mit dem Sie die Tes- für Erbrecht und Vermögensnachfolge formgerecht festzulegen. Denn nur so tamentsbroschüre kostenlos bei uns an- kann er sicher sein, dass seine Wünsche fordern können. Wünschen Sie den Rat (DVEV) überarbeitet und ergänzt. umgesetzt werden. eines Fachmannes, können wir Ihnen In Deutschland haben 77 Prozent der einen Rechtsanwalt in Ihrer Nähe nennen. Wie wichtig unsere Informationen zu Menschen kein Testament, 20 Prozent Tragen Sie sich mit dem Gedanken, den diesem Thema sind, zeigt folgender Fall: ein mangelhaftes und nur drei Prozent Volksbund in Ihrem Testament zu berück- In meiner Tagespost fand ich einen Brief, ein korrektes Testament. Dies mag in sichtigen, hilft Ihnen Ilona Haase, dessen Inhalt aus zwei herausgetrennten der Annahme begründet sein, die Erb- Tel. 05 61/70 09-1 18 weiter. Seiten unserer Testamentsbroschüre be- folge sei rechtlich festgelegt. Das dies stand. Ein Anschreiben fehlte. Hier hatte nicht so ist, zeigen unzählige Streitfälle Dirk-Bodo Nagel es sich ein Freund des Volksbundes ein- vor Gericht.

Etwas Gutes tun über den Tod hinaus

Nie die Hoffnung aufgegeben langjährigen Mitglied guten persönlichen Kontakt pflegten; deshalb lege ich Ihnen Von den Angehörigen der Witwe Else K. die Schrift ‘Zur Erinnerung an Elisabeth erhielten wir eine Überweisung in Höhe Johanna Jochmann’ bei.« Es ist das von 15 000 Mark (7 669,38 Euro). Die Porträt eines interessanten Menschen Tochter der Verstorbenen schilderte uns – einer Frau, deren Dasein von schwe- die Hintergründe: Ihre Mutter hatte wäh- ren Schicksalsschlägen gezeichnet ist. rend des Krieges geheiratet. Dann, im Ihr Bruder ist in Russland gefallen und Februar 1944, erhielt Else K. die Nach- seither vermisst. Sie ist mit 96 Jahren richt, dass ihr Mann Hans in Jugoslawien gestorben. vermisst werde. Ihr ganzes Leben lang, Der Testamentsvollstrecker von sie wurde 86 Jahre alt, hatte sie die Hoff- Frau Jochmann teilt uns nun mit, dass nung niemals aufgegeben, doch noch sie den Volksbund Deutsche Kriegs- eine Nachricht von seinem Schicksal zu gräberfürsorge in ihrem Testament mit erhalten. In Erinnerung an ihn und zur einer größeren Summe bedacht hat. Förderung unserer Arbeit hatte sie in Dies bestätigt, was wir bereits wissen: ihrem Testament verfügt, den Volksbund Sie hat sich mit unserer Arbeit, unseren mit 15 000 Mark zu bedenken. Zielen stets eng verbunden gefühlt. Wir freuen uns ganz besonders Bruder in Russland gefallen über Frau Jochmanns Hinterlassen- schaft. Bei der Gestaltung ihres letzten Kürzlich erhielten wir einen Brief, in dem Willens hat sie umsichtig und voraus- ein Testamentsvollstrecker schrieb: schauend überlegt, wer nach ihrem Tod Elisabeth Johanna Jochmann (✝) »Nun ist mir bekannt, dass Sie zu Ihrem ihr Vermögen sinnvoll verwenden wird.

3/2002 Stimme&Weg 23 Wir über uns Neue Titel in der Volksbund-Buchreihe Autorenreihe: Erzählen ist Erinnern

nser Angebot im Heft 1/2002 zogen. Nach der militärischen Ausbildung einigen wichtigen politischen und gesell- U kam der Marschbefehl zum Einsatz in schaftlichen Ereignissen im Dritten Reich der »Stimme & Weg«, mit »Print on Nordafrika. Dort nahm der Autor am deutet er selbstkritisch immer wieder an, ersten Angriff auf Tobruk teil, wurde wie ein großer Teil der deutschen Bevölke- Demand« ein eigenes Buch zu veröffent- verwundet und von den Briten gefangen rung diese Zeit erlebt hat. Am Beispiel der genommen. Nach einem Lazarettaufent- eigenen Familie – sein Patenonkel Albert lichen, hatte ein sehr erfreuliches Echo: halt wurde er nach Australien transpor- Herzheim war Jude – erlebte er die Un- tiert. Er blieb über fünf Jahre im Lager menschlichkeit des Dritten Reiches. Doch Über 150 Freunde und Förderer möchten Murchison. Das Buch gibt einen tiefen dies wurde ihm erst später bewusst ... Einblick in das Lagerleben. Zu beziehen bei: Helmut Michaelis, eventuell ein Buch veröffentlichen. Zu beziehen bei: Kurt Sawall, Jahnstr. 17, Grüner Weg 9, 23566 Lübeck 03119 Welzow Unser Partner, Bertelsmann Media on Band 4: Demand, hat inzwischen schon zehn Band 3: Mein Bruder Götz. Druckaufträge erhalten. Der Volksbund Jugenderinnerungen Zwischen zwei macht nun sein Versprechen wahr und 1923 – 1945 Welten stellt die ersten fertigen Bücher in dieser Zeitschrift und auf seinen Internetseiten Helmut Michaelis, 50 Briefe hinterließ (www.volksbund.de) vor. Band 1 des Rund- geboren im der junge Luftwaf- funkjournalisten Hans Lützkendorf wurde Inflationsjahr 1923, fensoldat Götz Iser- bereits in Heft 2/2002 vorgestellt. berichtet in drei land aus dem Feld. Kapiteln über das Im September 1943 Band 2: Leben seiner Eltern wurde der damals 17-Jährige eingezogen. Wie ich den Krieg (der Vater war Offizier im Ersten Welt- Nur ein Jahr später, am 25. August 1944, überlebte krieg), seine Kindheit in Berlin-Dahlem wurde er bei Paris von französischen und seine Zeit als Panzersoldat im Zwei- Freischärlern erschossen. Über 50 Jahre Kurt Sawall, geboren ten Weltkrieg. Michaelis, der die meiste später rekonstruiert Klaus Iserland am 18. Mai 1920, Zeit der »Schweren Panzerabteilung anhand dieser Briefe den Weg, den sein wurde Ende Sep- 503« angehörte, überlebte trotz zahlloser Bruder Götz damals zurücklegte. Sie tember 1940 zur gefährlicher »Feuerwehreinsätze« an der enthalten so reiche Angaben über Ein- Wehrmacht einge- Ostfront. In kurzen Betrachtungen zu stellung und Weltanschauung des jungen

Bereits erschienen – in Vorbereitung

Bereits erschienen: Dora Trapp: Flucht und Neubeginn handel zu vergleichen sind. Im Inter- Band 1: Hans Lützkendorf: Heinz-Otto Fausten: Wir haben uns net finden Sie ständig aktuelle Infor- »Lasst uns an ihren Gräbern stehen« die Zeit nicht ausgesucht mationen. Wenn Sie sich ebenfalls für (über Reisen mit dem Volksbund) Joachim Slosze: Für Führer, Volk und die Veröffentlichung eines Buches im Zu beziehen bei: Volksbund Deutsche Vaterland nach Sibirien Rahmen der Volksbund-Reihe »Erzäh- Kriegsgräberfürsorge e. V., Kassel len ist Erinnern« interessieren, dann Alle Bücher, die noch erscheinen, werden wenden Sie sich bitte an In Vorbereitung: ebenfalls in dieser Zeitschrift vorgestellt! Volksbund Deutsche Günter Kahlmann: Prisonnier de Wenn Sie sich für eines der bereits er- Kriegsgräberfürsorge e. V. Guerre N° 538899 (Erlebnisse in schienenen Bücher interessieren, dann Redaktion, Dr. Martin Dodenhoeft amerikanischer und französischer wenden Sie sich bitte an die Autorinnen Werner-Hilpert-Straße 2 Kriegsgefangenschaft) und Autoren. Wir möchten schon jetzt 34112 Kassel Adalbert Weinbach: Mut zum Leben darauf hinweisen, dass die Autoren die Tel. 05 61/70 09-156 und Überleben (Kriegsgefangen- Preise vorgeben (nicht der Volksbund!) Fax 05 61/70 09-221 schaft in Jugoslawien) und dass diese der kleinen Auflagen E-Mail: martin.dodenhoeft@volks- Monika Pieper-Clever: Die Feldpost- wegen nicht mit den Preisen für Bücher bund.de briefe meines Vaters mit vergleichbarer Ausstattung im Buch- 24 Stimme&Weg 3/2002 Soldaten, über das Leben der franzö- Europas sischen Bevölkerung unter der Besat- grösste Blasmusik- zung und ihren Umgang mit den Veranstaltung deutschen Soldaten, dass sein Bruder die verschiedenen Aspekte in einzel- nen Abschnitten zusammenfasste. Ein wichtiges Zeitdokument aus der deutschen Besetzung Nordfrankreichs! Zu beziehen bei: Dr. Klaus Iserland, 5, Rue de la Croix Aux Vents, F-78380 Bougival und präsentieren: Band 5: Zwischen zwei Weltkriegen. Erinnerungen eines Rundfunk- journalisten

Franz J. Winter, langjähriger Mit Teilnehmern aus: Rundfunk- Argentinien, Kanada, Vereinigte Arabische journalist, wurde am 21. Januar 1914 Emirate, Deutschland, Malta, Großbritannien, geboren – dem Jahr, in dem der Erste Holland, USA, Lettland Weltkrieg begann. Er erlebte als klei- nes Kind die Kriegsjahre noch unbe- schwert. Aber Not, Inflation und alli- ierte Besatzung im Ruhrgebiet betra- fen auch das Leben seiner Familie. Der Autor entdeckte die Liebe zum Sport, versuchte sich im Journalismus, war wie Millionen andere damals in Deutschland von Arbeitslosigkeit be- troffen und trat schließlich freiwillig in die Reichswehr ein. Im Mai 1940 nahm er am Angriff gegen Belgien teil und wurde verwundet. Nach sei- ner Genesung gehörte er zur Besat- 23.- 26. Januar 2003 zungstruppe Frankreichs – bis zum Beginn des Krieges am 22. Juni 1941 Stadthalle gegen die Sowjetunion und seiner er- neuten Verwundung. Noch während des Krieges arbeitete er im Rundfunk, schlug sich von Berlin nach Hamburg durch und konnte beim deutschen Sendestart unter alliierter Regie mit dabei sein. Mit der Schilderung der Aufbauarbeit und der ersten Erfolge Kartenbestellung des Rundfunks in Köln endet dieser Band. Name Vorname Zu beziehen bei: Franz J. Winter, Löhe 6, 51429 Bergisch Gladbach Straße, Nr. PLZ, Ort

Martin Dodenhoeft Musikschau der Nationen 2003: Sonderpreis EUR 27,– zzgl. Versandkosten Termine 2003 (bitte Anzahl eintragen): Donnerstag, 23. Januar 19.30 Uhr Freitag, 24. Januar 15.00 Uhr 19.30 Uhr Samstag, 25. Januar 15.00 Uhr 19.30 Uhr Sonntag, 26. Januar 15.00 Uhr 19.30 Uhr

Senden Sie bitte den Coupon ausgefüllt an folgende Anschrift: Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Rembertistraße 28, 28203 Bremen Sie erhalten nach dem Eingang Ihrer Bestellung eine Auftragsbestätigung. Dankeschön

Dank für Ihre Hilfe!

Altbischof erhält Reservistenverband sammelte »Madonna von Stalingrad« Bei der diesjährigen Haus- und Straßen- Gelsenkirchen per Scheck an die Vorsit- sammlung hat der Reservistenverband zenden der drei Kreisverbände über- Gelsenkirchen/Recklinghausen in den reicht. Kreisverbänden Bottrop, Gelsenkirchen Ein besonderer Dank gilt den Orga- und Recklinghausen am 23. Januar vor nisatoren der Sammlung, dem Kreisvor- und in den Rathäusern und am 26. Ja- sitzenden des Reservistenverbandes, Udo nuar in den Fußgängerzonen flächen- Kamperdick, und seinem Organisations- deckend die Sammlung des Volksbun- leiter, Stabsfeldwebel der Reserve Gerd des unterstützt. Der Spendenbetrag von Richter. An den Sammlungen haben 4 475,59 Euro wurde durch den Kom- sich auch sehr viele Bürgermeister oder mandeur des VBK 35, Oberst Dirk Lenu- deren Stellvertreter sowie Soldaten aus weit aus Augustdorf, im Schloss Horst in dem Standort Dülmen beteiligt. Der Altbischof von Regensburg, Manfred Müller, hat den Volksbund in zwanzig Jahren Amtszeit in beispiel- hafter Weise ideell und materiell unter- stützt. Zum 31. Dezember trat er in den Ruhestand. Von 1982 bis 2001 haben Kollekten der Pfarreien seiner Diözese 1 038 118,59 Mark für den Volksbund erbracht. Der Bezirksvor- sitzende der Oberpfalz, Regierungsprä- Scheckübergabe sident Dr. Wilhelm Weidinger, über- durch Oberst reichte Altbischof Manfred Müller als D. Lenuweit (Dritter Dank ein Bild der »Madonna von Sta- von links) und lingrad«. Der Bischof war als Soldat der U. Kamperdick Wehrmacht im Russlandfeldzug. Pries- (Vierter von rechts). ter wurde er erst nach dem Krieg. 5 000 kanadische Dollar 80. Geburtstag gestorben Ein unbekannter Spender hat uns auf Julius Wolf bat an seinem 80. Geburts- Unser langjähriges Mitglied, Dr. Alfred dem Postwege eine Staatsanleihe aus tag seine Gäste um eine Spende für den Dregger, ist am 29. Juni in Fulda ver- Kanada im Wert von 5 000 kanadischen Volksbund. Auf persönliche Geschenke storben. Von 1982 bis 1991 war Dreg- Dollar zukommen lassen. Wir wissen hatte er verzichtet. So kamen 1 250 Euro ger Unions-Fraktionsvorsitzender im nicht, ob der Absender des Wertpapiers zusammen, die er uns überweisen konnte. Bundestag. Alfred Dregger hat als Of- Kanadier ist oder das Papier geerbt hat. Wir sagen Danke schön! fizier den Krieg erlebt; seit 1956 war Auf alle Fälle möchten wir auf diesem er Volksbund-Mitglied. Dregger schrieb Wege unseren Dank für diese großzügige über den Volksbund: »Ich danke dem Spende ausdrücken. Unser jüngstes Mitglied Volksbund, dass er unserer Verpflich- tung den Toten gegenüber gerecht ge- Christian Bier, Hauptmann der Re- worden ist. Die von ihm gestalteten Pioniere feiern 80-Jähriges serve aus Donaueschingen, fühlt sich und gepflegten Soldatenfriedhöfe sind den Zielen des Volksbundes so sehr Stätten des Friedens und der Versöh- Seit 80 Jahren besteht die Kamerad- verbunden, dass er sie auch seinem nung. Es ist die Jugend der ehemaligen schaft Deutscher Pioniere Hannoversch- Sohn vermitteln möchte. Im April Kriegsgegner, die sich auf den Soldaten- Münden. Anlässlich der Feier des Ver- meldete er seinen noch nicht einmal friedhöfen des Volksbundes die Hand einsjubiläums hatten die Kameraden zweijährigen Sohn Yannick als Mit- reicht.« Es war im Sinne des Verstor- im Dezember zu einer Sammlung für glied an. Klein Yannick ist damit unser benen, statt Blumen eine Spende an den Volksbund aufgerufen. Es kamen jüngstes Mitglied. Wir wünschen ihm den Volksbund zu überweisen. 451,90 Mark zusammen, für die wir das Beste und bedanken uns bei seinem uns bei allen Spendern recht herzlich Vater für das Vertrauen und diese So- bedanken. lidaritätsbekundung. 26 Stimme&Weg 3/2002 Dankeschön Bitte überweisen Sie Ihre Spende nur auf dieses Konto: 43 00 603 Sie haben geholfen: Postbank Frankfurt BLZ 500 100 60 Spenden anstelle von Geschen- Lessing Limburg: Oskar Fruck Ludwigshafen: Eugen helm Diekmann Dortmund: Felix Dahlke, Ewald Wachs Fleckenstein Mahlberg: Willi Saumer Mainz: Eheleute Düsseldorf: Inge Gerth Einbeck-Immenhausen: Wilhelm ken zu besonderen Anlässen Jakob Schwinn Mannheim: Dr. Helmut Eppert Markdorf: Cramm Erkrath: Anne-Lise Metzner, Karoline Reiche Renate Münch Mechernich: Dr. Werner Lindner Mecken- Essen: Hanns Kordes, Helmut Schultz Esslingen: Rudolf Aachen: Eheleute Alois Zettl Aalen: Emma Volk Aich- heim: Kurt Hoffmann Melle: Wilhelm Röper Melsungen: Diekmann Flensburg: Walter Dannowski, Paul Okunneck, wald: Gudrun Kusch Alpen: Erwin Neitzert Aresing: Maria Herzog Modautal: Margarete Roth Molfsee: Christa Gustav Weinreich Freiburg: Wilhelm Fey Freudenberg: Johann Seemüller, Martin Stichlmair, Josef Zederer Doenst Morschen: Erich Waßmann Mühldorf: Clemens Willi Schütz Fulda: Dr. Alfred Dregger Gersfeld: Erna Asbach: Anna-Maria Gurkau Auetal: Odal von Alten- Demberger Mülheim: Inge Pannen München: Dr. Walter Stumpf Gießen: Margarete Hildebrand Glücksburg: Nordheim Aurich: Hilde Eiben, Anna Goemann Bad Aib- Müller, Klaus Stiller Munkbrarup: Katharine und Klaus Albert Block Goch: Käthe Pätzold Göttingen: Hans-Otto ling: Josef Poxleitner Bad Honnef: Hans Müller Bad Kis- Stampa Neckarsulm: Dr. Karl Eychmüller Neumarkt- Hesse, Hermann Kahl Hagen: Kurt Forberg Hamburg: singen: Hans-Peter Kramer Bad Sassendorf: Karl-Heinz Sankt Veit: August Spirkl Neumünster: Dr. Wilhelm Harry Brüggemann, Friedrich Fautz, Margarethe Kramer Philipp Bamberg: Siegfried Kremer Baesweiler: Wilhelm Renken Nürnberg: Alfred Heppner Oberaula: Hans- Hannover: Johannes Michael, Erwin Schoeppe Hehlen: Nacken Bergen: Heinrich Gille Bergheim: Dr. Horst Joachim Knospe Oldenburg: Prof. Dr. Helmut Freiwald, Martin Hörmann Heidelberg: Dr. Waldemar Ernst Heiken- Hammerschmidt, Alwine Pflieger Berlin: Dr. Herbert Rose Marie Schmidt Osnabrück: Franz Ellermann, Lothar dorf: Wendelin Völkel Hemmingen: Wilhelm Schott- Heinrich, Günter Münchenberg, Horst Warnstädt Heintz Osterholz-Scharmbeck: Otto Blendermann Ost- mann Hildesheim: Ernst Borchert Hildesheim-Achtum: Betheln: Lucia Meyer Bingen: Eheleute Friedrich Pfeifer hofen: Fritz Gärtner Pellworm: Heinz Levsen Pletten- Ilse und Franz Sander Hohenhameln: Karl Engelke Hüt- Bochum: Hilde Eickhoff, Alfred Plesch, Christa Storch berg: Dr. Carl-Friedrich Schade Remscheid: Dr. Fritz tenberg-Hochelheim: Karl Franz Iserlohn: Gerda Naust Bonn: Erika Antoni, Karl Beck, Elisabeth u. Hans Föhmer, Vöpel Rheine: Franz Demter Rimsting: Heinrich Stein- Kaiserslautern: Gertrud Kübler Karlsruhe: Hans Rücker Karl Fritz, Rudolf König, Gisela und Walter Quack Borne: berger Rösrath: Lothar Gompper Schalksmühle: Eheleute Kellinghusen: Gertrud Welling Kiel: Ursula Altenkirch Günter Schwarz Bottrop: Klaus Köllner Braunschweig: Gerhard Zander Schlitz: Anna Schaub Schopfheim: Liesel Kleinmachnow: Luise Oertel Kleve: Dorothea Mohn-Hoff- Dr. Friedrich und Waldtraut Matthies, Harald Volkwein Wohlschlag Söhlde: Otto Keller Soltau: Heinz Röhrs mann Koblenz: Josefine Frömmel Köln: Ernst Julius Her- Bremen: Ernst-August Bertram, Ursula Kroog Brilon: Dr. Speyer: Hans Osche Springe: Janna Beißner Stammham: mann Kühnemann, Dr. Hans-Hermann Röhrig Kotten- Adalbert Müllmann Brohl-Lützing: Karlwerner Eiser Eheleute Ludwig Sprüderer Steinfurt: Bernd Hessing heim: Henning Jacobi Krefeld: Theodor Basten, Albrecht Buchbrunn: Josef Schlager Bückeburg: Herbert Iffland Stolberg: Hans Rantz Stuttgart: Dr. Wolfgang Bläser, Krause Kronberg: Barbara Brauns Langballig: Helene Celle: Jürgen Heinze, Fritz Rieper Cuxhaven: Willi Könitz Dr. Walter Holl, Lina Laier, Gerhard Müller-Wolfram Brunkert Lauenbrück: Wilhelm Dreyer Lauenförde: Alfred Daaden: Walter Overkott Deggendorf: Karl Wasmeier Süsel-Zarnekau: Claus-Dieter Rossdeutscher Tittmoning: Presuhn Leverkusen: Rudolf Eberhardt, Edwin Wagner Deinste: Wilhelm Hauschild Dessau: Ernst Steinkopf Eheleute Heinrich Schreckenbauer Train: Anton Schmid- Lilienthal: Dr. Rudolf Lessing Loxstedt: Margarete Hoppe Deutsch Evern: Helmut Harneit Diepholz: Hermann leitner Tutzing: Kurt Rost Ubstadt-Weiher: Eheleute Lud- Ludwigshafen: Hansjochen Fritzsche Lüneburg: Marga Düver Diez/Lahn: Ortrud Schmidt Dillenburg: Karl-Heinz wig Simon Uelzen: Eheleute Michaelis Utersum: Ingke Losert, Harry-Siegfried Redmann Lütjensee: Ingeborg Stremmel Dinslaken: Eheleute Ludwig Müller Dortmund: und Simon Wögens Vaihingen: Heinz Kälberer Vechelde: Koskowski Lunden: Rudolf Peters Malente: Elisabeth Jür- Bruno Henke Drakenburg: Günther Antelmann Düren: Hermann Brandes, Anneliese Hausmann Velbert: Günther gens Meinersen: Erna Lahmann Meppen: Rosa Dycker Antonie-Helene Schröder Düsseldorf: Woldemar Meyer- Conrad Waldshut-Tiengen: Wolfgang Kassun, Annemarie Minden: Ellen Ness, Walter Sieckmann Mönchenglad- Bockhorn, Heinrich Gotzens, Caspar Schuller Edertal: Maurer Waldstetten: Ludwig Kolb Wiehl-Drabenderhö- bach: Otto Biegel, Joachim Blew Munkbrarup: Christine Lucia und Heinrich Meibert Elsnigk: Ingetraut und Wer- he: Ellen u. Reinhold Muth Wilhelmshaven: Gesine Martens Neuburg-Dommelstadl: Erich Keim Neu-Isen- ner Stolz Elze: Joachim Piecha Erdmannhausen: Wolf- Trumpff Winsen: Ruth und Hermann Wischendorff burg: Kurt Sattelberg Neumünster: Hannelore Huckha- gang Unger Eresing: Eheleute Alois Höß Ettlingen: Anton Wolfsburg: E.-August Bode gel, Hermann Geick, Maria Kracht Neustadt: Hilde Glas Plank Fahrenzhausen: Johann Sprenzinger Freiburg: Norden: Leni Schwarz Nordhorn: Theo Dykstra Offenbach: Marga Wurster Gelnhausen: Dr. Gerda und Georg Be- Spenden anstelle von Blumen Richard Karg Osnabrück: Reinhold Jehser Oyten: Herbert duhnDank Gevelsberg: Heinz Remmert Goslar: Rose-Maria Kopens Paderborn/Hildesheim:eIlse und Franz Sander und Kränzen im Todesfall Salfeld Groß Gaglow: Gudrun Perko Groß-Zimmern: Jean Pegnitz: Heinrich Mösinger Plattensen: Heinrich Munke Pullmann Hagen: Erwin Preuß Halle: Ursula Elfeldt Adelsheim: Walter Keller Ainring: Werner Frick Alten- Prinzersdorf/Österreich: Erich Kuntner Pulheim: Annelies Hamburg: Ferdinand Bertel, Anne Flügge, Elfriede Gieseler, diez: Paul Brod Aresing: Mathias Obeser Aschaffenburg: Morgenstern Radbruch: Rudolf Schröder Reutlingen: Wil- Hans-Otto Hagen, Dr. Karl Hernekamp Hameln: Ruth Walter Jockers Aschersleben: Margarete Klepzig Auetal: helm Otterbach Rheine: Prof.Dr. Wilhelm Eickhoff Rös- Constabel, Margarete Corleis Hamm: Wilhelm Hüsing, Walter Trobitzsch Baden-Baden: Hedwig Werner Bad rath: Lothar Gompper Rosendahl: Änne Meyering Saal: Walter Raidt Hannover: Marianne und Reinhart Bätjer, Homburg: Karl Brodrecht Bad Lippspringe: Joseph Ruhe Dr. Johann Reitner Saarbrücken: Hans Biel, Gertrud Breit Günther Fritze, Hans-Eckard Kalwait, Otto Lönnecke Bamberg: Georg Krebs Belum-Westerende: Martha von Salzgitter: Wolfram Festge Salzkotten: Franz Broll Sankt Hann. Münden: Karl-Wilhelm Lange Heikendorf: Dr. Seht Bergheim: Herbert Janz Bergisch-Gladbach: Erwin Augustin: Franz Brock Scheyern: Dora Schmidt Schlan- Wolfgang Leisner Hemmingen: Ilse Lüthje, Elisabeth Sil- Lambeck Bergkamen: Erich Brüschke Bergweiler: Apollo- gen: Paula Ruth Schmallenberg: Charlotte Salterberg berhorn Herford: Heinz Büscher, Annemarie und Wil- nia Müller Berlin: Dr. Günther Siebel Biberach: Ingeborg Schwesing: Martha Carstensen Salterberg Siegen: Ulrich helm Lindemann, Friedrich Marten Hiddenhausen: Ger- Pfender-Benzing Bielefeld: Helene Balls-Thies, Dr.jur. Neeb, Richard Neuser Sindelfingen: Arnold Eugen Sörup: hard Dedert Hildesheim: Adolf Blau, Eheleute Tuschick Horst Rheingans, Emma Weber Billigheim-Ingenheim: Hans Meinhard Solingen: Rudolf Strien, Friedrich Wel- Ibbenbüren: Ehrenfried Nederkorn Illesheim: Leonhard Erna Rern Blomberg: Horst Spindler Bobingen: Lorenz ler, Rudolf Wünsche Soltau: Marie Jürges, Siegfried Jür- Schwarz Kampen: Klaus-Jürgen Steindorff Karlsruhe: Kruger Bockenem: Wilhelm Gödecke Börnsen: Uwe ges Springe: Janna Beißner, Werner Ihßen Sprockhövel: Peter Rettich, Maria Wulzinger Kelkheim: Gregor Wolf Westphal Bonn: Ingeborg Baranek, Viktoria Fischer, Lieselotte und Willi Pohlmann Stadthagen: Paul Theo Kiel: Waltraut von Mangoldt Kleve: Gert Brock Koblenz: Ursula Hedwig, Elisabeth von Graevenitz, Hilda Mette, Gellrich Steyerberg: Gerhard Hempel Stixneusiedl/ Rudolf Scholz Kochel: Anastasia Jungmayr Köln: Willi Heinz Mursch, Christoph Schwartz Bornheim: Hans Österreich: Leopoldine Steurer Stockelsdorf: Karl-Heinz Odendahl, M.&P. Rosellen GmbH & Co.KG, Irene Sei- Schilling Brande-Hörnerkirchen: Heinrich Klüver Bremen: Mähl Stolzenau: Friedrich Kretzmer Stühlingen: Hedwig wert Königslutter: Jobst von Veltheim Konz: Hermann Dr. Ulrich Parnicke, Henny Schöttner, Günther Schröder, Scheuch Stuttgart: Christel Kimmich Troisdorf: Willy Hendricks Korntal-Münchingen: Mathilde und Richard Hildegard Spandau Bremerhaven: Dr. Hartmut Wicke Wimmeroth Untergruppenbach: Else Bühle Vaihingen: Hönes Krefeld: Dr. Wolfgang Kämmerling Kronberg: Büsum: Bernd Büssemaker Burgdorf: Herbert Gräbner Else Wahl Vettweiß: Maria Krantz Waldbrunn: Werner Alfred Rasbach Laatzen: Karl-Heinrich Köhler Lahnstein: Celle: Lisa Peters Detmold: Heinz Kraul Diepholz: Wil- Breithecker Weinheim: Marta Jauss Westendorf: Andreas Prof. Berthold Voth Landsberg: Friedrich-Ernst Hagen Gast Wiesbaden: Irmgard Hinzmann Wilhelmshaven: Langenfeld: Hans-Peter Jost Langerwehe: Kaspar Kuk- Ihre Fragen zum Thema »Spenden Dr. Edith Brendel Winterberg: Johannes Müller Wolfen- kertz Lemgo: Eheleute Meyercordt Lilienthal: Dr. Rudolf anstelle ...« beantworten Ihnen büttel: Friedrich Richter Wolfsburg: Otto Schuller gerne Frau Ritter und Frau Roesel unter unserer Telefonnummer 3/2002 Stimme Weg 27 (05 61) 70 09-136 & Was gibt’s Neues

Grabschmuck-Service Reisen Sie »mit uns«: Noch Plätze frei!

Im Oktober des Jahres finden zwei »Mit uns« – unter diesem Motto berei- Italien-Rundreise/historische große Einweihungen von Kriegsgräber- tet der Volksbund in Zusammenarbeit Bildungsreise, 8. – 1 7.10. stätten in Groß-Nädlitz (Nadolice- mit renommierten Reiseveranstaltern Libyen/Ägypten: Tobruk/EI Alamein Wielkie), Polen, und Budaörs, Ungarn, seit Jahrzehnten Gruppenreisen vor, 8. – 21.10. statt, zu denen der Volksbund selbst- die sich deutlich vom übrigen touristi- Ägypten: EI Alamein, 12. – 21.10., verständlich auch Angehörigenreisen schen Angebot unterscheiden. Neben Gedenkfeier 60 Jahre Schlacht um anbietet. Friedhofsbesuchen und der Besichti- El Alamein Für diejenigen Angehörigen, die gung von landestypischen Sehenswür- Ungarn: Budaörs/Budapest nicht daran teilnehmen können, haben digkeiten haben diese Fahrten stets 16. – 21.10. und 17. – 23.10. wir folgendes Angebot: Zu einem Son- auch die Begegnung mit der Vergan- Friedhofseinweihung derpreis können Sie einen Naturkranz genheit zum Thema. Per Flugzeug, Tschechien: Marienbad/Karlsbad oder Blumenstrauß sowie einen Foto- Schiff oder Bus besichtigen wir Orte 25. – 30.10., Gedenkfahrt satz mit Aufnahmen von der Kriegs- und Erinnerungsstätten in fast 30 Län- gräberstätte und der Einweihung be- dern. Immer ist ein Begleiter des Volks- November stellen. Ein Naturkranz plus Fotosatz bundes dabei, der dazu beiträgt, Ihnen kostet 30 Euro und ein Blumenstrauß das Erlebnis der Gruppengemeinschaft Tunesien: Bordj Cedria plus Fotosatz 23 Euro. Gegenüber den und die Begegnung mit den Menschen 16. – 23.11., Gedenkfahrt und Einzelpreisen sparen Sie mindestens der bereisten Regionen zu ermöglichen. Volkstrauertag, 4 Euro. Nachstehend geben wir Ihnen einige Italien: Cassino/Pomezia Bestellunterlagen können Sie direkt Reisebeispiele, wohin Sie in diesem 14. – 19.11. bei unseren zuständigen Mitarbeitern, Jahr noch mit uns reisen können: Volkstrauertag, Deutschland/ Uwe Enders, Tel.: 05 61/70 09-1 23, Reichstag Berlin, 15. – 18.11., oder Esther Bardtke und Bergita Her- August zentrale Gedenkfeier stell, 05 61/70 09-1 53, sowie selbst- verständlich auch schriftlich anfordern. Estland: Toila, Friedhofseinweihung Neu im Programm des Volksbundes! 8. – 13.8. Feuer zerstört Heide Litauen/Lettland Wegen starker Nachfrage haben wir 23. – 30.8. nachträglich eine Reise nach Rumänien Russland: St. Petersburg/Sologubowka, in das Programm aufgenommen. 25.8. – 1.9. und 1. – 8.9. Dabei wurde den Wünschen der Ange- Sibirien hörigen nach Friedhofsbesuchen ent- 27.8. – 2.9. sprochen und gleichzeitig ein kulturel- les Rahmenprogramm geschaffen. Die September Reise verläuft wie folgt: 8. – 15.9. Flugreise nach Bukarest. Russland: Wolgograd (Stalingrad) Rundreise Focsani-Galati-Jasi-Borzesti- 11. – 17.9. und 21. – 28.9. Brasov-Bukarest. Frankreich: Normandie, besonders für Auf der Kriegsgräberstätte Lommel Baumspender, 14. – 18.9. Ausführliche Informationen und Reise- dürfen keine Kerzen oder Grablichter Italien: Futa-Pass/Toskana/Riviera programme erhalten Sie bei der Reise- mehr aufgestellt werden. Das Verbot 16. – 22.9. information des Volksbundes inKassel ist Folge von verschiedenen Bränden, Ostslowakei und Tschechien (Prag) unter der Telefonnummer: die vermutlich durch Kerzen auf den 18. – 25.9. 05 61/70 09-1 67 oder senden Sie eine Gräbern ausgelöst wurden. Der jüngste Griechenland: Dionyssos und Athen E-Mail an: [email protected]. Vorfall dieser Art ereignete sich am 19. – 23.9. 22. April. 14 Quadratmeter Heidebe- Russland: Moskau/Sotschi pflanzung wurden von den Flammen 20. – 27.9. vernichtet. Besonders prekär ist die Russland: Moskau/Rshew 24. – 30.9. Lage des Soldatenfriedhofes mitten in Polen-Rundreise einem Waldgebiet. Ein kleines Feuer 30.9. – 6.10. könnte sich bei ungünstigen Witte- rungsverhältnissen leicht zu einem Oktober Waldbrand ausweiten. Polen: Groß-Nädlitz/Breslau 3. – 6.10., Friedhofseinweihung Russland: St. Petersburg/Sologubowka 6. – 13.10. Kriegsgräberstätte Futa-Pass 28 Stimme&Weg 3/2002 Was gibt’s Neues

Wohltätigkeitskonzert

Am 12. November findet in der Düs- seldorfer Tonhalle wieder das große Wohltätigkeitskonzert des Heeresmu- sikkorps 7 unter der Leitung von Oberstleutnant Christoph Lieder statt. Die Einnahmen kommen der Jugendbegegnungsstätte Ysselsteyn zugute. Das musikalische Programm beinhaltet traditionelle Märsche, sym- phonische Blasmusik, bekannte Film- und Musical-Melodien bis hin zur Musik der Swing-Ära. Beginn der Veranstaltung ist um 19.30 Uhr, der Eintrittspreis beträgt 12 Euro zzgl. Verdienstplakette für Vorverkaufsgebühr. Karten erhalten Sie ab Ende August an allen bekann- Der baden-württembergische Minister- tigsten dient, das es gibt, was aber stets ten Vorverkaufsstellen, die dem NRW- präsident Erwin Teufel hat für seine gro- neu errungen, gepflegt und bewahrt wer- Ticketsystem angeschlossen sind! Aus- ßen Verdienste um den Volksbund die den muss: dem Frieden. Dem Frieden künfte zu Vorverkaufsstellen in Ihrem höchste Auszeichnung des Verbandes unter den Menschen und unter den Völ- Wohnort erhalten Sie im Bedarfsfall erhalten. Der Vorsitzende des Landesver- kern.« telefonisch bei unserem Bezirksver- bandes Baden-Württemberg, Präsident In seinem Dank bekräftigte Minister- band Düsseldorf, Tel. 02 11/4 91 24 94. a.D. Norbert Schelleis, überreichte die präsident Teufel in sehr persönlichen Verdienstplakette am 3. Juni in Stuttgart. Worten die Relevanz der von Ehrung für Lothar Ester Die Ehrung wurde in Anwesenheit einer Ehrenamtlichen getragenen Arbeit des Delegation des Volksbundes vollzogen, Volksbundes, die er selbst schon früh in Mit der Verdienstplakette des Volks- der unter anderem Volksbund-Präsident der Jugendarbeit kennen gelernt hat bundes wurde Lothar Ester ausgezeich- Karl-Wilhelm Lange aus Kassel, ange- und die ihm mit ihrer Mahnung zum net. Der ehemalige Schulamtsdirektor hörten. Norbert Schelleis: »Diese Arbeit Frieden ein inneres Anliegen bleiben aus Warendorf hat den Volksbund ist deshalb so wichtig, weil sie dem Wich- wird. lange Jahre als ehrenamtlicher Mitar- beiter unterstützt. Diese für Bundes- bürger höchste Volksbund-Auszeich- Das humanitäre Puzzle nung wurde ihm »in Anerkennung besonderer Verdienste um das Werk Das Ende des Zweiten Weltkrieges liegt vorgebracht. Hier der Kriegsgräberfürsorge, das der Ver- inzwischen 57 Jahre zurück. Er kostete ist der deutsche ständigung und der Erhaltung des Millionen Menschenleben. Zu diesem Suchdienst Friedens dient« verliehen. Seit 1972 Leid gesellt sich noch das Schicksal von ebenfalls gefor- begleitet Lothar Ester Angehörige zu rund 1,4 Millionen Menschen, die infolge dert, das Ver- den Gräbern der Gefallenen und führt der Kriegswirren verschollen sind, deren schwinden von auf Studienreisen Begegnungen auf Verbleib die Angehörigen bis heute Menschen zu Soldatenfriedhöfen durch. Das Anlie- nicht ruhen lässt. Der Suchdienst des klären, Fami- gen des Volksbundes ist ihm leiden- Deutschen Roten Kreuzes (DRK) unter- lien wieder schaftliche Herzenssache. Insbeson- nimmt seit Mai 1945 alle Anstrengun- zusammenzuführen. Der Autor versteht dere die Friedensarbeit liegt ihm am gen, nach diesen Menschen zu suchen. es, die humanitäre Arbeit des Such- Herzen. Er möchte dazu beitragen, Das Buch »Vermisst wird ..., die dienstes sehr anschaulich zu dokumen- dass nie wieder Krieg über die Völker Arbeit des deutschen Suchdienstes« von tieren, ist er doch selbst seit 1986 des- Europas hereinbricht. Klaus Mittermaier nimmt sich dieses sen Leiter in München und hat so einen heiklen Themas an. Mittermaier schildert tiefen Einblick in die tägliche Arbeit, Neue Adresse in Sachsen nicht nur anschaulich die Arbeit der weiß, worüber er spricht. Organisation, er lässt auch Betroffene Der Landesverband Sachsen hat eine zu Wort kommen. Aber nicht nur der Klaus Mittermaier, »Vermisst wird ..., neue Adresse. Die Anschrift der Zweite Weltkrieg wirft seine Schatten die Arbeit des deutschen Suchdienstes«, Geschäftsstelle lautet nun: bis in unsere Gegenwart – viele neue Christoph Links Verlag, Berlin, 192 Seiten, Schiller-Galerie, Loschwitzer Straße 52 a Kriege, wie der Vietnam- oder Balkan- 16,90 Euro. 01309 Dresden, Tel. 03 51/3 14 37 krieg, haben unzählige Opfer gekostet und weitere ungeklärte Schicksale her- Stephan Borowski 3/2002 Stimme&Weg 29 Forum

Von links: Die Parla- Langjähriges Engagement mentarische Staats- sekretärin Brigitte Karl Biller aus Diespeck hat den Volks- Schulte, Ulrike Mer- bund als Schriftführer der Soldatenka- ten, Izabella Gutfe- meradschaft Dettendorf-Obersachsen der, Burkhard Nip- über lange Jahre unterstützt. Jedes Jahr per, Irmgard Kar- beteiligte er sich an der Haus- und Stra- watzki und Ulrich ßensammlung. Über die Jahre trug er Adam. Den Kranz in dem 400-Einwohner-Dorf insgesamt legt Uwe Göllner 10 000 Mark für den Volksbund zu- nieder. sammen. Im Januar legte Karl Biller aus Altersgründen sämtliche Ehren- ämter in der Soldatenkameradschaft Hoher Besuch in Neumark nieder. Seit 1952 war der heute 83-Jäh- rige Schriftführer und Kassenwart sei- Angetan von der Arbeit des Volksbundes ein großes Holzkreuz aufgestellt. Nipper nes Vereins. Sein Nachfolger ist Hel- in Polen zeigte sich eine Gruppe Bundes- sprach auch Themen wie die deutsch- mut Raab. Wir bedanken uns bei Herrn parlamentarier auf einer Informations- polnischen Beziehungen, die Aufbauar- Biller für sein langjähriges Engage- reise zum deutsch-dänisch-polnischen beit in den neuen Bundesländern, die ment für unseren Verband und wün- Korps nach Stettin. Die Mitglieder des finanzielle Unterstützung durch die Bun- schen ihm für die Zukunft alles Gute. Bundestagsunterausschusses »Streitkräfte- desregierung sowie die jetzt auch nach fragen in den neuen Bundesländern« Polen orientierte Jugendarbeit des Volks- Treffpunkt Friedenswege besuchten dabei zusammen mit der bundes an. In diesem Zusammenhang Parlamentarischen Staatssekretärin im wies der Generalsekretär auf die Jugend- Am 20. Juli feiert der Verein »Dolo- Bundesverteidigungsministerium, Brigitte begegnungsstätte am Golm auf der be- mitenfreunde« drei Jubiläen: 30 Jahre Schulte, auch die deutsche Kriegsgräber- nachbarten Insel Usedom hin. Dort wer- »Friedenswege«, 20 Jahre »Freilicht- stätte Neumark (Stare Czarnowo). Dort den ab dem Jahr 2004 deutsche und pol- museum 1915-1918« Plöcken, 20 Jahre informierte sie der Generalsekretär des nische Schulklassen zusammenkommen, »Initiative Friedenswege« des Öster- Volksbundes, Burkhard Nipper, über den um gemeinsame Projektwochen zu den reichischen Bundesheeres, zehn Jahre noch im Bau befindlichen Sammelfried- Themen Friedensarbeit und Gedenken Museum »1915-1918 vom Ortler bis hof, wo einmal 32 500 deutsche Krieg- abzuhalten. Die Bundestagsabgeordne- zur Adria«. Höhepunkt ist ein inter- stote ihre letzte Ruhe erhalten werden. ten zeigten sich beeindruckt von der nationales Chorkonzert. Soldaten aus Bereits im Herbst 2000 hatten deutsche Arbeit des Volksbundes und sagten zu, Deutschland, Österreich, Ungarn, Ita- und polnische Soldaten gemeinsam einen diesen noch stärker als bisher zu unter- lien nehmen an der Feier teil. Interes- Schutzzaun um die Anlage errichtet und stützen. sierte sind herzlich eingeladen. Kontaktadresse: Dolomitenfreunde Einweihungen in A-9640 Kötschach-Mauthen Tel.: +43 /47 15 /85 13-32 Fax: +43 /47 15 /85 13-37 Smolensk und Heiligenbeil

Ludwig-Metzger-Preis Im Juni wurden zwei wei- tere Kriegsgräberstätten Für besondere Verdienste um das Wohl in Osteuropa der Öffent- der Allgemeinheit erhielt der Volks- lichkeit übergeben. Etwa bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 4 500 deutsche Gefallene am 19. März den Ludwig-Metzger- des Zweiten Weltkrieges Preis der Sparkasse Darmstadt. Das ruhen auf dem Soldaten- Lebensmotto von Ludwig Metzger war, friedhof nahe der russi- durch Erfüllen der ganz persönlichen schen Stadt Smolensk. Bürgerpflichten Besonderes zu leisten. Im Beisein zahlreicher Mit dem Preis ist eine finanzielle Angehöriger wurde die Förderung von 2 874,86 Euro verbun- Kriegsgräberstätte Smo- den, die für die Arbeit des Volksbun- lensk am 15. Juni einge- Junge Russen legen in Smolensk einen Kranz nieder. des verwendet wird. weiht. Die Gedenkrede hielt Dr. Franz Vogt, stellvertretender Präsi- Volksbund-Präsident Karl-Wilhelm dent des Volksbundes. Am 29. Juni über- Lange hielt die Gedenkrede. Fast 4 300 gab der Volksbund eine der größten Wehrmachtsangehörige und zivile Opfer deutschen Kriegsgräberstätten im ehe- haben in Heiligenbeil (Mamonowo) ihre maligen Ostpreußen der Öffentlichkeit. letzte Ruhestätte erhalten. 30 Stimme&Weg 3/2002 Forum Forum Sportgeräte einer JAK Brandenburg: Bilanz Der Jugendarbeitskreis (JAK) Branden- burg blickt auf ein sehr erfolgreiches Olympia-Hoffnung Jahr 2001 zurück. Vielfältige Aktivitä- ten belegen, dass das Motto der Jugend- Als Professor für Sportgeschichte an der Betrag von zweimal 200 Mark indirekt arbeitskreise »Arbeit für den Frieden« Universität Mainz gebe ich meinen Stu- seinem gefallenen Onkel zugute käme. auch das Kennenlernen fremder Kul- denten/innen gerne dingliches Quellen- Ich fand dies sehr beeindruckend, zumal turen und die Auseinandersetzung material an die Hand. Durch Zufall ich jedes Sommersemester daran den- mit der Geschichte beinhaltet. So setz- erfuhr ich, dass in einer hiesigen Fami- ken muss, wenn ich die Spikes (Modell ten sich die jungen Leute mit den Be- lie noch die Spikes und ein Olympia- Waitzer, so hieß der damalige Reich- schlüssen vom 20. Januar 1942 zur diskus des Onkels Heinz Glashagen strainer) und den Diskus aus finni- Deportation und Ermordung der Juden (geboren am 3. Juli 1923), gefallen am scher Birke mit einem Aufkleber »Ein in Europa auseinander und besuchten 23. April 1944 in Lipsu/Estland, vorhan- Berg-Gerät für Olympia 1936 in Berlin« die Gedenkstätte im Haus der Wann- den waren. Der Gefallene war vor dem meinen Studenten in die Hand gebe. see-Konferenz. Mehrere Arbeitsein- Krieg eine große Nachwuchshoffnung sätze auf der Kriegsgräberstätte Pots- in der Leichtathletik mit 55 Metern im Prof. Dr. Norbert Müller dam zeugen vom Engagement der Speerwurf und 40 Metern im Diskus- jungen Leute. Jugendbegegnungen werfen. Er gehörte zum Kader für die organisierten sie in Nordfrankreich, dann ausgefallenen Olympischen Spiele Russland und Potsdam. Hierzu ließen 1940 in Helsinki. Auf meine Bitte, mir sich neun Jugendliche zu Jugend- die Sportgeräte für den Unterricht zu gruppenleitern ausbilden. Die Teil- verkaufen, bestand der Neffe Thomas nahme an der zentralen Gedenkfeier Glashagen darauf, zum Volkstrauertag im Berliner nur dann das Reichstagsgebäude war für viele Geld anzuneh- Jugendliche ein Höhepunkt. men, wenn er dieses dem 90 Jahre und noch aktiv Volksbund wiederum Einer der vielen Senioren, die sich aus zur Spende persönlicher Betroffenheit ehrenamt- machen lich für den Volksbund engagieren, könne, feiert am 12. Juli seinen 90. Geburts- damit tag. Herbert Schäfer wurde in Schön- dieser lanke (Pommern) geboren. Am 25. August 1939 wurde er in den Grenz- wachtverband »Bataillon Giesen« ein- gezogen. Nach seiner vierjährigen rus- sischen Kriegsgefangenschaft fand er in Northeim eine neue Heimat. 1956 wurde er Kreisgeschäftsführer des Die Toten von Großhansdorf Volksbundes. Bis 1979 Kreisgeschäfts- führer und bis 1988 offiziell für den Hartmut Bandholt ließ eine Frage nicht kopien aus ganz Deutschland an und Ortsverband Northeim tätig, sammelt los: Wer sind die Gefallenen von Groß- forschte in verschiedenen Standesäm- Herbert Schäfer heute noch immer hansdorf? Jahrzehntelang wusste in der tern. Ergebnis seiner Recherchen: große Summen für den Volksbund. kleinen Gemeinde bei Hamburg niemand, 90 Bürger Großhansdorfs fielen im Trotz schwerer Krankheit ist er mit wie viele Bürger im Zweiten Weltkrieg Krieg oder sind vermisst. Der Jüngste ganzem Herzen bei der Sache und wird ihr Leben gelassen hatten. An dem Eh- war 17, der Älteste 55 Jahre alt. Zu jedem wohl auch in diesem Jahr für die renmal im Dorf waren keine Namen zu einzelnen kann Hartmut Bandholt eine Grabstätten seiner gefallenen Kamera- lesen. Bandholt, dessen Vater selbst im Geschichte erzählen. Die Gemeindever- den sammeln. Damit will er der Krieg starb, recherchierte eineinhalb tretung war schnell überzeugt, dass der Jugend zeigen, dass das Engagement Jahre lang, bis er alle Namen zusammen- Toten am Mahnmal für die Kriegsopfer für Frieden und Gedenken niemals in getragen hatte. Eine mühevolle Aufgabe, gedacht werden sollte. Heute erinnern den Ruhestand treten darf. Wir dan- weil die Einwohnermeldekartei seiner drei Granitplatten mit den Daten der ken Herbert Schäfer und gratulieren Heimatgemeinde im Krieg verloren ge- Gefallenen und Vermissten von Groß- ihm zu seinem 90. Geburtstag. Wir gangen war. In zäher Arbeit interviewte hansdorf an die Toten. (sd) wünschen ihm alles Gute und vor Bandholt Hinterbliebene, forderte Akten- allem Gesundheit! 3/2002 Stimme&Weg 31 Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel Postvertriebsstück, Deutsche Post AG, 7/2002 Entgelt bezahlt Informationscoupon zum Thema Testament:

Bitte übersenden Sie mir kostenlos die Broschüre »Was wird mit meinem Erbe?!« Bitte nennen Sie mir unverbindlich einen im Erbrecht qualifizierten Anwalt in meiner Nähe und senden Sie mir das Angebot über den Beratungsschein der DVSG zu.

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Bitte senden Sie diesen Coupon an: Bitte übersenden Sie mir die Medaille »Halbe« für Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. fünf neu geworbene Mitglieder z. Hd. Ilona Haase Ich habe ein Mitglied geworben. Bitte senden Sie Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel mir die CD »Musikschau der Nationen« zu. Bitte vergessen Sie nicht, Ihre Adresse anzugeben! Formular für Ihre Mitgliederwerbung! ✂ Ich helfe dem Volksbund als neues Mitglied: Fax-Nummer: 05 61/70 09-2 21

Name, Vorname Reisen »mit uns« Straße, Hausnummer Ich interessiere mich für folgende Reisen: Postleitzahl, Ort

Geburtsdatum Unterschrift 154 Reiseziel Mein Beitrag pro Jahr: Land 12,- Euro 25,- Euro 50,- Euro

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Postleitzahl, Ort Diesen Coupon an: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Tag der offenen Tür »Reise-Information« Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel In der Bundesgeschäftsstelle in Kassel stehen am 20. August die Türen offen. Ab 13 Uhr können sich Interessierte über die Arbeit des Volksbundes vor Ort informieren. An diesem Tag wird auch die Ausstellung »Kunst auf deutschen Kriegsgräberstätten« eröffnet. Sie läuft bis Ende November. Eine CD als Dankschön für jedes neue Mitglied!

Wenn Sie ein neues Mitglied für uns werben, erhalten Sie von uns die CD »Musikschau der Nationen 2002«. ✂