soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst

01/2008

Soziale Probleme

GESIS-IZ 2008

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Soziale Probleme

Band 2008/1

bearbeitet von

Hermann Schock

GESIS-IZ Sozialwissenschaften Bonn 2008

ISSN: 0938-605x Herausgeber GESIS-IZ Sozialwissenschaften, Bonn bearbeitet von: Hermann Schock Programmierung: Udo Riege, Siegfried Schomisch Druck u. Vertrieb: GESIS-IZ Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Ge- sellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das GESIS-IZ ist eine Abteilung der Gesellschaft Sozialwis- senschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist ein Institut der Leibniz- Gemeinschaft.

© 2008 GESIS-IZ Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch aus- zugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt

Vorwort ...... 7

Sachgebiete

1 Armut und Arbeitslosigkeit...... 11 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand ...... 66 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter ...... 111 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter...... 152 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte, Lebensbedingungen und schulische Integration...... 195 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter ...... 254 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation ...... 269 5 AIDS (Aufklärung, Gefährdung, Situation Infizierter) ...... 365 6 Sucht (Medikamenten- und Drogenabhängigkeit, Alkoholismus, Glücksspiele)...... 367 7 Verschiedene Randgruppen (Prostituierte, Kriminelle, etc.)...... 395

Register

Hinweise zur Registerbenutzung...... 433 Personenregister ...... 435 Sachregister...... 449 Institutionenregister...... 477

Anhang

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur...... 491 Zur Benutzung der Forschungsnachweise...... 491

soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Vorwort

Vorwort zum soFid „Soziale Probleme“

Das GESIS-IZ bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.

Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom GESIS-IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (For- schungsinformationssystem Sozialwissenschaften - bisher FORIS).

Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeit- schriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Stand- ort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments.

Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschspra- chigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebo- gen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung.

Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungs- nachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verän- dern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert ganz ab- gebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktuali- sierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

* * *

Im Scope des soFid „Soziale Probleme“ vereint sind einige gesellschaftlich virulente soziale Brennpunkte. Ihre Auswahl ergibt sich aus der Abgrenzung mit dem Gesamtprogramm des soFid, das eine ganze Reihe von Titeln wie z.B. „Kriminal- und Rechtssoziologie“ enthält, die soziale Problemlagen abbilden. Insofern ist der Dienst "Soziale Probleme" eher residual zu verstehen. Ein Bemühen, alle Themen zu sozialen Problemen in einem Dienst vollständig nachzuweisen, müßte aus quantitativen Gründen scheitern.

Zu beachten ist, dass historische und entwicklungspolitische Themen weitgehend ausgegliedert sind. Sozialmedizinische Themen sind im soFid „Gesundheitsforschung“, Aufgaben der Politik im Rahmen der Sozialen Sicherung im soFid „Sozialpolitik“ und Ausländerfragen im soFid „Migrati- 8 soFid Soziale Probleme 2008/1 Vorwort

on und ethnische Minderheiten“ schwerpunktmäßig berücksichtigt und tiefer gegliedert dargebo- ten.

Die einzelnen Problembereiche sind zu umreißen:

Das erste Kapitel ist den Themen Armut und Arbeitslosigkeit gewidmet. Im Wesentlichen sind es Arbeiten zu Lebenslagen ohne Einkommen bzw. mit Niedrigsteinkommen wie Sozialhilfebe- , weiterhin zu Arbeits- und Wohnungslosigkeit sowie ihrer (subjektiven) Bewältigung. Auch die Behandlung von Extremlagen von Kindern und Jugendlichen ist hier eingruppiert.

Das folgende Kapitel zur Alterns-Thematik ist in drei Abschnitte gegliedert und beginnt mit den Beschäftigungs- und Qualifizierungsbedingungen, dem Leistungsvermögen älterer Arbeitnehmer und dem (gleitenden) Übergang aus dem Erwerbsleben in den Ruhestand. Die thematische Spanne des zweiten Abschnitts Altern und Lebensbedingungen im Alter reicht von den Entwicklungen subjektiver Befindlichkeiten und sozialer Beziehungen, der Bildungsbeteiligung, dem Freizeitver- halten, der Mediennutzung bis hin zur Selbsthilfe, den materiellen Grundlagen der Lebensführung und dem Konsumverhalten. Der dritte Abschnitt ist auf den letzten Lebensabschnitt mit seinen massiven Einschränkungen und der Unselbständigkeit bezogen und referiert Arbeiten zur Hilfsbe- dürftigkeit einerseits und dem Infrastrukturangebot andererseits, d.h. dem Angebot von Diensten im Spektrum ambulanter und stationärer Betreuung/Behandlung.

Das dritte Kapitel hat die Situation jugendlicher und erwachsener Behinderter zum Thema. Einbezogen sind alle Behinderungsarten, Schweregrade wie auch die Mehrfachbehinderungen. Aus methodischer Sicht dominiert in den Arbeiten der Anwendungsbezug: Formuliert werden Anforderungen an die Familien, den Wohnungsbau und das Bildungswesen. Konzipiert und evalu- iert werden Modelle der Betreuung/Behandlung. Im nachfolgenden Unterkapitel zusammengefasst sind alle Arbeiten zur Gestaltung der beruflichen Ausbildung, der Arbeitsplätze, der Integration in den Arbeitsmarkt und in den Betrieb. Weiterhin enthalten sind Entwicklungen technischer und anderer Hilfen wie auch Studien zur Errichtung und den Betrieb von Werkstätten.

Krankheit, Pflege, Rehabilitation sind die Stichworte, die das vierte Kapitel umreißen. Zentral dabei ist das subjektive Erleben somatisch, psychosomatisch oder psychisch bestimmter Krank- heitssituationen je Alterstufe. Die Strategien der Prävention - Behandlung - Nachbehandlung - Beschäftigungstherapie fügen sich ein. Die Befassung mit den Umgebungsbedingungen Kranker zählt mit zum Gegenstandsbereich wie auch die mit dem Sterben, dem Tod und Selbstmord. Zum Thema „AIDS“ ist ein separates Kapitel nachfolgend eröffnet.

Thematisch schließt das fünfte Kapitel unmittelbar an. Zusammengefasst sind hier die sozialwis- senschaftlichen Beiträge - die gesundheitspolitischen sind einbezogen - zur AIDS -Problematik in den Dimensionen von Präventionspolitik, (sexueller) Verhaltensmodifikation, allgemeiner und medizinischer Versorgung Infizierter, Umgebungsbedingungen in Familie und am Arbeitsplatz.

Im folgenden Kapitel sind alle sozialwissenschaftlich bearbeiteten Fragestellungen zum Problem- bereich Sucht mit allen ihren Varianten wie Medikamenten-, Drogen-, Spielsucht und Alkoholis- mus zusammengeführt. Enthalten sind Themen der Prävention bzw. der darauf ausgerichteten Politik, der Behandlungsmethoden und Institutionen sowie den therapeutischen Erfolgsaussichten. soFid Soziale Probleme 2008/1 9 Vorwort

Die Lage verschiedener Randgruppen wie die der Prostituierten, Homosexuellen, Trebegängern, gewaltgeneigten Jugendlichen, Kriminellen ist Thema des letzten Kapitels. Individuelle und ge- sellschaftliche Entwicklungen und Rechtslagen sind gleichermaßen Gegenstand. Weiterhin zählen Integrationspolitik sowie Maßnahmen und ihre Erfolgsaussichten mit zum Scope.

soFid Soziale Probleme 2008/1 11 1 Armut und Arbeitslosigkeit

1 Armut und Arbeitslosigkeit

[1-L] Aassve, ; Iacovou, Maria; Mencarini, Letizia: Youth poverty and transition to adulthood in , in: Demographic Research, Vol. 15/2006, No. 2, S. 21-50http://www.demographic-research.org/volumes/vol15/2/15-2.pdf)

INHALT: In zunehmendem Maße nimmt sich die Forschung dem Übergang Jugendlicher ins Erwachsenenleben an, einer Lebensphase, in der bedeutende Weichen fürs Leben gestellt werden, die Bildungsabschlüsse, berufliche Integration und die Gründung eigener Haushalten und Familien umfassen. Während es zahlreiche Studien zu Armut in Privathaushalten gibt, gibt es nur wenige Forschungsprojekte, die sich der Armut junger Erwachsener widmen. In dem Beitrag wird das Haushaltspanel der Europäischen Gemeinschaft (ECHP) herangezogen, um ein detailliertes Bild der Jugendarmut in Europa zu zeichnen. Innerhalb der Europäischen Union gibt es beträchtliche Unterschiede hinsichtlich Jugendarmut, wobei sie in südeuropäi- schen Ländern und in Großbritannien und Irland ausgeprägter ist. Auch innerhalb der Länder existieren große Unterschiede im Ausmaß der Jugendarmut zwischen jüngeren Jugendlichen zwischen 16 und 19 Jahren und älteren Jugendlichen im Alter von 25 bis 29 Jahren. In Groß- britannien liegen die Armutsquoten jüngerer Jugendlicher deutlich höher als die älterer Ju- gendlicher. Hieraus wird geschlossen, dass Armut jüngerer Jugendlicher eng mit Kinderarmut verknüpft ist. In den skandinavischen Ländern sind vorwiegend junge Menschen Anfang zwanzig von Armut betroffen. Dies weist darauf hin, dass in diesen Ländern Armut eher mit dem Auszug aus dem Elternhaus verbunden ist. (IAB)

[2-L] Adamy, Wilhelm: Neue Untersuchungen zu Geringverdienern mit Aufstockendem ALG II: 1,2 Millionen kön- nen vom Arbeitseinkommen nicht leben ; immer mehr Vollzeit-Beschäftigte betroffen - Min- destlohn notwendig, in: Soziale Sicherheit : Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Jg. 56/2007, H. 5, S. 180-189 (Standort: USB Köln(38)-Haa1083; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld II ist zwar gesunken. Doch immer mehr Erwerbstätige benötigen aufstockendes ALG II, weil ihr Lohn zum Leben nicht reicht. Das zeigt eine neue Untersuchung des DGB. Sie beleuchtet auch, welche Personen, Branchen und Regionen besonders betroffen sind. Ein Ergebnis: Bereits 440.000 Vollzeit-Beschäftigte sind mittlerweile auf Hartz IV angewiesen." (Autorenreferat)

[3-L] Adda, Jérôme; Banks, James; Gaudecker, Hans-Martin von: The impact of income shocks on health: evidence from cohort data, (Discussion Paper / Mann- heimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA), 146), 2007, 31 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mea.uni-mannheim.de/publications/meadp_146-07.pdf)

INHALT: "The authors study the effect of permanent income innovations on health for a prime- aged population. Using information on more than half a million individuals sampled over a twenty-five year period in three different cross-sectional surveys the authors aggregate data by date-of-birth cohort to construct a 'synthetic cohort' dataset with details of income, expen- 12 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

diture, socio-demographic factors, health outcomes and selected risk factors. They then ex- ploit structural and arguably exogenous changes in cohort incomes over the eighties and nine- ties to uncover causal effects of permanent income shocks on health. They find that such in- come innovations have little effects on health, but do affect health behaviour and mortality." (author's abstract)

[4-L] Ames, Anne: "Ich hab's mir nicht ausgesucht ...": die Erfahrungen der Betroffenen mit der Umsetzung und den Auswirkungen des SGB II, 2007, 125 S., ISBN: 978-3-00-021774-6 (Standort: IAB-96-150-61 BT 942; Graue Literatur; URL: http://www.zgv.info/download/pdf/arbeit_fuer_alle/studie_hartz_IV.pdf)

INHALT: Die Untersuchung basiert auf einer Fragebogenerhebung bei Bezieher/inne/n von Ar- beitslosengeld II (ALG II), die von Ende März bis Ende September 2006 in und an- grenzenden Regionen von Rheinland-Pfalz durchgeführt wurde. "Ziel der Erhebung war es, die Umsetzung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch (SGB II) und die Auswirkungen des neuen Gesetzes aus der Sicht und dem Erleben der Betroffenen zu erkunden. Im Rahmen der schriftlichen Befragung wurden Fragen zu folgenden Themenkomplexen - in teils geschlos- senen, teils offenen Fragen - erhoben: Erfahrungen der Betroffenen mit der Leistungsgewäh- rung, der Beratung und der beruflichen Förderung durch die zuständigen Behörden; Erfah- rungen mit Arbeitsgelegenheiten (den so genannten Ein--Jobs) und Trainingsmaßnah- men; subjektiv wahrgenommene Auswirkungen der Angewiesenheit auf Arbeitslosengeld II auf die Lebenslagen und die sozialen Beziehungen der Betroffenen." (IAB2)

[5-L] Andreß, Hans-Jürgen; Seeck, Till: Ist das Normalarbeitsverhältnis noch armutsvermeidend?: Erwerbstätigkeit in Zeiten dere- gulierter Arbeitsmärkte und des Umbaus sozialer Sicherungssysteme, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 59/2007, H. 3, S. 459-492 (Standort: USB Köln(38)-Haa 00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.kzfss-digital.de/)

INHALT: "Anhand einer Längsschnittanalyse der Armutsquoten der erwerbstätigen Bevölkerung über einen Zeitraum von insgesamt 14 Jahren (1991 bis 2004) wird die Vermutung überprüft, dass der Abbau sozialer Sicherungsleistungen und die Deregulierung des Arbeitsmarktes das Armutsrisiko der Arbeitnehmer erhöht haben. Die Grundannahme ist dabei, dass neben indi- viduellen Armutsrisiken (z.B. fehlende Ausbildungsabschlüsse) vor allem Veränderungen der Rahmenbedingungen (soziale Sicherungssysteme, Arbeitsmarkt, Haushaltsstrukturen) die Entwicklung der Armutsquote erklären. Mit Daten des Sozio-ökonomischen Panels wird ge- zeigt, dass veränderte Arbeitsmarktbedingungen sowie Steuern und Abgaben das Armutsrisi- ko erhöhen und dass zusätzliche Einkommensquellen (Staat, Familie) und abnehmende Ein- kommensbedarfe aufgrund zunehmend kleinerer Haushalte dieses Risiko nicht dämpfen. Im Ergebnis steigt im Untersuchungszeitraum die Armutsquote der unbefristeten Vollzeitbe- schäftigten, insbesondere in Ostdeutschland." (Autorenreferat)

soFid Soziale Probleme 2008/1 13 1 Armut und Arbeitslosigkeit

[6-L] Anselm, Sigrun: Die Angst vor dem sozialen Tod: wo Erfolg zur Bedingung von Anerkennung wird, ist die Angst vor Scham seine Begleiterin, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesell- schaftspolitik, Jg. 45/2006, H. 4 = H. 176, S. 32-38 (Standort: USB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Autorin problematisiert die Angst des Individuums, "durch die Maschen zu fallen und nirgends dazu zu gehören", als das treibende Motiv einer Gesellschaft, in der Erfolg und Überlegenheit zentrale Werte darstellen. In dieser wird Unterlegenheit zu einem Mangel schlechthin und in der Scham des Unterlegenen wird offenbar, dass gerade diejenigen, die man überflügeln wollte, nun den Maßstab der eigenen Niederlage abgeben. Die Bedrohung durch Beschämung ist nach Ansicht der Autorin insofern allgegenwärtig, als jeder ehrgeizige Konkurrent einen anderen Menschen ohne eigenes Zutun zum Verlierer machen kann. Diese Grenzen werden immer wieder neu gezogen und die Angst vor der "Strafe der Ausstoßung" hat in der heutigen Gesellschaft eine neue Dimension hinzu gewonnen: Es droht nicht nur Deklassierung oder Verarmung, sondern es gibt einfach nicht mehr Platz für alle. Da alle mit allen konkurrieren, bis sie ausgeschieden sind, kann es Solidarität in einem solchen Szenario nicht geben. Die Ängste und die Scham, die in dieser Konstellation entstehen, sind allgegen- wärtig, denn sie gehören zum Triebgrund der Gesellschaft. (ICI2)

[7-L] Armutsfestigkeit sozialer Sicherung: Bundestagung des Deutschen Sozialrechtsverban- des e.V., 12./13. Oktober 2006 in Lübeck, (Schriftenreihe des Deutschen Sozialrechtsverbandes, Bd. 56), : E. Schmidt 2007, 151 S., ISBN: 978-3-503-10348-5

INHALT: "Das soziale Sicherungssystem muss fortentwickelt und an die veränderten Rahmenbe- dingungen angeglichen werden. Eine Anpassung an ein vermindertes Niveau fällt wegen der Gewöhnung an Wohlstandszuwächse schwer. Die Analyse von Armut in Deutschland darf nicht auf die monetäre Lage der Betroffenen begrenzt werden. Nicht zu vernachlässigen sind bei der Betrachtung auch die Folgen von Bildungsarmut. Bei der Jahrestagung des Deutschen Sozialrechtsverbandes stand die Frage nach der 'Armutsfestigkeit sozialer Sicherung' im Mit- telpunkt. Dabei ging es nicht um die Ausweitung materieller Rechte im Bereich der sozialen Sicherung. Vielmehr wurde diskutiert, welcher Standard als Existenzminimum unverzichtbar ist. Dieser Tagungsband enthält die Vorträge der Jahrestagung, die sich mit unterschiedlichen Aspekten und Sichtweisen mit dem Thema befassen. (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Hans- Jürgen Marcus: Armut in Deutschland (7-117); Christina Wübbeke, Andreas Hirseland, Su- sanne Koch: Das Altersarmutsrisiko von älteren Beziehern des Arbeitslosengelds II: Risiko- gruppen und Effekte des SGB II auf die Alterssicherung (18-46); Gerhard Igl: Sicherung des Existenzminimums bei Pflegebedürftigkeit (47-69); Wolfgang Meyer: Die Armutsfestigkeit der Gesetzlichen Rentenversicherung aus verfassungsrechtlicher Sicht (71-131); Ingwer Eb- sen: Armut und Gesundheit (133-149)

[8-L] Arndt, Christian: Auf dem Weg zu Indikatoren der Verwirklichungschancen in Deutschland, in: IAW-Report, Jg. 34/2006, H. 2, S. 1-26 (Standort: USB Köln(38)-XG4669; Kopie über den Literaturdienst er- hältlich)

14 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

INHALT: "Der dritte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung wird in konzeptioneller und inhaltlicher Hinsicht wesentlich auf aktuellen IAW-Forschungsergebnissen aufbauen. Der Beitrag nimmt dies zum Anlass, um die Zielsetzung und die Ergebnisse der aktuellen IAW-Machbarkeitsstudie zu Armut und Reichtum an Verwirklichungschancen im Oberblick vorzustellen. Der vom Wirtschaftsnobelpreisträger Amartya Sen geprägte Begriff der Ver- wirklichungschancen bringt spezifische Vorteile für die Berichterstattung mit sich und kann bereits heute zumindest näherungsweise operationalisiert werden. Die Beschränkung auf eine umfassende und einheitliche Paneldatengrundlage erlaubt darüber hinaus (1) Mehrfachbelas- tungen und -privilegierungen, (2) gefährdete und besonders privilegierte Bevölkerungsgrup- pen sowie (3) Ursachen von Armut und Reichtum an Verwirklichungschancen empirisch ge- eignet zu ermitteln. Es wird allerdings auch betont, dass das vorgeschlagene Leitindikatoren- system noch unter breiter Beteiligung von Betroffenen, ihrer Verbände sowie von Politik und Wissenschaft weiter diskutiert und auch präzisiert werden muss." (Autorenreferat)

[9-L] Baum, Detlef: Sozial benachteiligte Quartiere: der Zusammenhang von räumlicher Segregation und sozia- ler Exklusion am Beispiel städtischer Problemquartiere, in: Detlef Baum (Hrsg.): Die Stadt in der sozialen Arbeit : ein Handbuch für soziale und planende Berufe, : VS . für Sozialwiss., 2007, S. 136-155, ISBN: 978-3-531-15156-4

INHALT: Der Beitrag zu den sozialen Problemen der modernen Stadt und der heutigen Stadtent- wicklung stellt den Zusammenhang von sozialräumlicher Ausgrenzung und sozialer Exklusi- on als ein typisches Phänomen dar und macht zugleich deutlich, dass die sozialräumliche Segregation unter spezifischen Bedingungen des Quartiers vielleicht die zentrale Dimension des Exklusionsbegriffs ist, weil sie andere Dimensionen der Ausschließung stark mit beein- flusst. Die Ausführungen gliedern sich in folgende Punkte: (1) Begriff und Konzept sozialer Exklusion, (2) sozialräumliche Segregation und soziale Ausgrenzung, (3) soziale Ausgren- zung und soziale Integration, (4) Exklusion und Inklusion als strukturelle Prozesse moderner Gesellschaften, (5) sozialräumliche Segregationsprozesse als urbanes Phänomen und die Spaltung der Städte, (6) Strukturen und Prozesse eines deprivierten Quartiers als Bedingun- gen für soziale Exklusion, (7) Quartierseffekte und ihre Handlungsfolgen sowie (8) positive Quartierseffekte in benachteiligten Quartieren. Abschließend wird der Frage nachgegangen, welche Rolle in dem Begründungszusammenhang von sozialräumlicher Ausgrenzung der So- zialen Arbeit zukommt. Demnach muss sich die Soziale Arbeit in ihrer Funktion als Teil einer integrativen kommunalen Sozialpolitik verstehen, deren Ziel es sein sollte, die sozialräumli- chen Bedingungen in den Quartieren so auszugestalten, dass dort eine urbane Lebensstilfüh- rung durchaus möglich ist - bei allen Unterschieden, die die Quartiere aufgrund ihrer Infra- struktur, der Qualität ihrer öffentlichen Räume, der Zusammensetzung ihrer Bewohnerschaft und ihrer räumlichen Nähe oder Distanz zur Kernstadt haben. (ICG2)

[10-L] Becker, Irene: Verdeckte Armut in Deutschland: Ausmaß und Ursachen, (Fachforum: Analysen & Kommen- tare, No. 2), Berlin 2007, 19 S., ISBN: 978-3-89892-706-2 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/do/04656.pdf) soFid Soziale Probleme 2008/1 15 1 Armut und Arbeitslosigkeit

INHALT: "Es gehört zu den Mindestansprüchen des Sozialstaats, bedürftigen Personen ein sozio- kulturelles Existenzminimum zu sichern. In Deutschland sollen gegenwärtig insbesondere die Leistungen der Sozialhilfe und der Grundsicherung für Arbeitsuchende dafür sorgen, dass dieses Minimalziel erreicht wird. Ob dies gelingt, ist jedoch fraglich, da erhebliche Teile der Bedürftigen ihnen zustehende Leistungen nicht in Anspruch nehmen. Die Statistiken über Leistungsempfänger/innen geben also nur 'die halbe Wahrheit' über Bedürftigkeit in Deutsch- land wieder. Vor der Hartz-IV-Reform auf drei Grundsicherungsempfänger/innen mindestens zwei, eher drei weitere Berechtigte, die von ihrem Anspruch keinen Gebrauch machten. Dabei einige gesellschaftliche Gruppen von verdeckter Armut besonders stark betroffen: alleinstehende Frauen, Paarhaushalte mit erwerbstätigem Haushaltsvorstand und Altenhaushalte. Die Einführung des Arbeitslosengeldes (Alg) II im Zuge der Hartz-IV- Reform konnte zwar die verdeckte Armut von früheren Arbeitslosenhilfebeziehenden ver- mindern. Doch andere Bedürftige, insbesondere Erwerbstätigenhaushalte mit geringem Ein- kommen, nehmen offensichtlich ihnen zustehende Leistungen nach wie vor häufig nicht in Anspruch. Die Gründe für das Phänomen der verdeckten Armut sind vielfältig. Wesentliche Ursachen sind offenbar, dass viele Bedürftige die relevanten gesetzlichen Regelungen nicht kennen oder mit der Inanspruchnahme staatlicher Hilfeleistungen Stigmatisierungsängste verbinden. Dem könnte entgegengewirkt werden, indem offensiv über bestehende Ansprüche informiert und ein vorurteils- und diskriminierungsfreies Klima im Umgang mit Hilfebedürf- tigen gefördert wird." (Autorenreferat)

[11-F] Berth, Hendrik, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Brähler, Elmar, Prof.Dr.; Förster, Peter, Prof.Dr. (Leitung): Arbeitslosigkeit und Gesundheit - Langzeitstudie zu Arbeitslosigkeit und Gesundheit bei jungen Ostdeutschen

INHALT: Die Sächsische Längsschnittstudie begleitet seit 1987 eine Stichprobe junger Ostdeut- scher. In der 16. Welle wurden im Jahre 2002 420 Personen u.a. zum Thema Arbeitslosigkeit und Gesundheit befragt. Die Daten belegen die massiven negativen gesundheitlichen Folgen von Arbeitsplatzverlust und Arbeitsplatzunsicherheit bei jungen Erwachsenen. 1. Kontext/ Problemlage: Die negativen gesundheitlichen Folgen von Arbeitslosigkeit sind seit langem bekannt und vielfach untersucht. Erste Studien datieren bis ins Jahr 1933 zurück. Arbeitslose leiden demnach häufiger unter objektiven Folgen wie der Erhöhung des Blutdrucks oder der Chronifizierung von Krankheiten. Subjektive Folgen von Arbeitslosigkeit können Ein- oder Durchschlafstörungen, Herzbeschwerden, erhöhte Depressivität, Erschöpftheit und Ange- spanntheit, Erhöhung des Alkohol- und Nikotinkonsums, Verlust sozialer Bindungen und so- zialer Identität, Statuseinbußen, pessimistische Zukunftseinstellungen oder Verschlechterung der Familienbeziehungen sein. Diskutiert werden in der Literatur zwei Überlegungen zum Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Gesundheit: Kausalitäts- vs. Selektionshypothese. 2. Fragestellung: Die Studie widmet sich den gesundheitlichen Auswirkungen von Arbeitslo- sigkeit (Häufigkeit, Dauer), wahrgenommener Sicherheit des derzeitigen Arbeits- oder Aus- bildungsplatzes und subjektivem Bedrohungserleben durch Arbeitsplatzverlust in einer um- fassenden, speziellen Stichprobe junger Erwachsener. Während es zur Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen und zu den Folgen von Langzeitarbeitslosigkeit bei älteren Erwachsenen eine Reihe von Studien gibt, fehlen Aussagen zur gesundheitlichen Bewältigung von Arbeitsplatz- verlust bei den Personen, die typischerweise mitten im Berufsleben stehen. Vor dem Hinter- grund der Massenarbeitslosigkeit in Folge der deutschen Einheit in Ostdeutschland und den 16 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

aktuellen gesamtdeutschen wirtschaftlichen Entwicklungen gewinnt dieses Thema weiter an Bedeutung. 3. Ergebnisse: 120 Befragte waren mehrmals, 143 einmal und nur 157 Befragte bislang niemals arbeitslos. Die Dauer der Arbeitslosigkeit reicht von 1 bis 76 Monaten. In Abhängigkeit von den Arbeitslosigkeitserfahrungen finden sich Unterschiede in Subgruppen: Personen, die über mehr Arbeitslosigkeitserfahrungen und längere Zeiten der Arbeitslosigkeit berichten, leiden unter einem höheren globalen Distress, mehr Angst und Depression, gerin- gerer Selbstwirksamkeitserwartung und einem subjektiv schlechteren Gesundheitszustand. Knapp ein Drittel der Teilnehmer schätzen ihren Arbeitsplatz als unsicher ein oder fühlten sich durch Arbeitsplatzverlust bedroht. Diese Befragten haben signifikant mehr Angst, De- pression, Körperbeschwerden und psychischen Distress und eine geringere Selbstwirksam- keitserwartung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland METHODE: Im Jahre 2002 wurden 420 Personen (47% Männer, 53% Frauen, mittleres Alter 29 Jahre) im Rahmen der mittlerweile 16. Welle der Sächsischen Längsschnittstudie mittels Fra- gebogen untersucht. Diese Studie begleitet seit 1987, d.h. über die Wiedervereinigung hin- weg, längsschnittlich ein ostdeutsches Sample. Die Mehrzahl der Befragten lebt in den neuen Bundesländern. Eingesetzt wurden neben Fragen zu politischen Einstellungen und Arbeitslo- sigkeitserfahrungen (Häufigkeit, Dauer) auch standardisierte psychologische Instrumente zur Erfassung des Gesundheitszustandes: SCL-9 (Globaler Distress), HADS-D (Angst und De- pression), GBB-24 (Körperbeschwerden) und SWE (Selbstwirksamkeitserwartung). Erfragt wurden auch der subjektiv wahrgenommene Gesundheitszustand und dessen Beeinflussbar- keit. VERÖFFENTLICHUNGEN: Berth, H.; Förster, P.; Brähler, E.: Gesundheitsfolgen von Arbeits- losigkeit und Arbeitsplatzunsicherheit bei jungen Erwachsenen. in: Das Gesundheitswesen (im Erscheinen). ARBEITSPAPIERE: Berth, H.; Förster, P.; Brähler, E.: Arbeitslosigkeit und Gesundheit. Ergebnisse der 16. Welle der Sächsischen Längsschnittstudie. Abschlussbericht. u. , Febr. 2003. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung; Otto-Brenner- Stiftung INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizi- nische Psychologie und Medizinische Soziologie (Philipp-Rosenthal-Str. 55, 04103 Leipzig) KONTAKT: Brähler, Elmar (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Förster, Peter (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[12-L] Blasius, Jörg; Friedrichs, Jürgen; Symann, Stefanie: Armut und Lebensführung in einem benachteiligten Wohngebiet Kölns, in: Detlef Baum (Hrsg.): Die Stadt in der sozialen Arbeit : ein Handbuch für soziale und planende Berufe, Wiesba- den: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 188-203, ISBN: 978-3-531-15156-4

INHALT: Der Beitrag zu den sozialen Problemen der modernen Stadt und der heutigen Stadtent- wicklung berichtet über das Ausmaß der Armut in den Kölner Stadtteilen Vingst sowie Hö- henberg und fragt, wie die davon betroffenen Haushalte ihren Alltag bewältigen. Die Ausfüh- rungen basieren auf einer 2004 durchgeführten repräsentativen Befragung der Stadtteilbe- wohner. Insgesamt wurden 707 deutsche und 230 türkische Haushalte befragt. Zusätzlich wurden längere Einzelinterviews mit 17 deutschen und neun türkischen Befragten geführt, wobei sich die Ergebnisse hier auf die Analysen der deutschen Befragten beschränken. Die Befunde gliedern sich in folgende Punkte: (1) Armut und Einschränkungen, (2) Personen, die sich im Haushalt einschränken müssen sowie (3) Bewältigungsstrategien zur Armutsbewälti- soFid Soziale Probleme 2008/1 17 1 Armut und Arbeitslosigkeit

gung. Bei Köln-Vingst und Höhenberg handelt es sich nicht um ein homogenes Armutsge- biet, die Stadtteile sind nicht zu vergleichen mit den Vororten von und Straßburg oder mit den Armutsgebieten in amerikanischen Großstädten. Auch wenn in diesem Gebiet relativ viele Mitglieder der so genannten Unterschicht leben, gibt es (noch) keine sichtbare Verwahr- losung des Viertels. Sehr ernst genommen werden muss jedoch die hohe Quote an Arbeitslo- sen und Sozialhilfeempfängern, bei vielen der betroffenen Haushalte scheint es auch viel Hoffnungslosigkeit zu geben. (ICG2)

[13-F] Blos, Kerstin (Bearbeitung); Rudolph, Helmut (Leitung): Der Übergang aus Arbeitslosen- und Sozialhilfe in die Grundsicherung für Arbeitsuchende

INHALT: Darstellung von Veränderungen in der Einkommensposition und im Erwerbsstatus als Auswirkungen der Hartz IV-Reform. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutsch- land VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bruckmeier, K.; Schnitzlein, D.: Was wurde aus den Arbeitslosenhilfeempfängern? Eine empirische Analyse des Über- gangs und Verbleibs von Arbeitslosenhilfeempfängern nach der Hartz-IV-Reform. Nürnberg 2007. Unter: http://doku.iab.de/discussionpapers/2007/dp2407.pdf abrufbar. ART: BEGINN: 2005-07 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und Soziales FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit - IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected])

[14-L] Böhnke, Petra: Solidarität im Wohlfahrtsstaat: prekäre Lebenslagen und soziale Integration, in: Jörg Lüdi- cke, Martin Diewald (Hrsg.): Soziale Netzwerke und soziale Ungleichheit : zur Rolle von Sozial- kapital in modernen Gesellschaften, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 235-263, ISBN: 978-3-531-15182-3 (Standort: UuStB Köln(38)-34A6785)

INHALT: Der Beitrag zur Rolle von Sozialkapital in modernen Gesellschaften untersucht den Zusammenhang zwischen Sozialpolitik und privater Unterstützungsbereitschaft: Haben wohl- fahrtsstaatliche Merkmale einen Einfluss auf die Verfügbarkeit sozialer Netzwerke und die Qualität sozialer Integration? Wird der vergleichsweise niedrige Lebensstandard in der Mehr- heit der postkommunistischen EU-Länder durch ein gut ausgebautes und stabiles Netz sozia- ler Beziehungen und weit reichende Solidarität kompensiert? Der Beitrag ergänzt den For- schungsstand zu dieser Thematik, in dem er sich (1) auf alle Länder der erweiterten EU be- zieht, (2) als Determinanten von sozialer Integration nicht nur Individual-, sondern auch Kon- textmerkmale berücksichtigt, die neben wohlfahrtsstaatlichen auch ökonomische, kulturelle und religiöse Ländercharakteristika umfassen, und (3) darüber hinaus die Variationen sozialer Integration insbesondere für die Armutspopulation untersucht. Die empirische Datengrundla- ge bildet der European Quality of Life Survey von 2003, der Informationen über Lebensbe- dingungen, Einstellungen und Wahrnehmungen der EU-Bürger bereitstellt. Es wird gefragt, ob materielle und soziale Benachteiligungen kumulieren und wenn ja, unter welchen Bedin- gungen die Stärke dieser Kumulation variiert. Dadurch wird der Blick geschärft für das Ver- mögen von Wohlfahrtsstaaten mit unterschiedlichen Gerechtigkeits- und Solidaritätsnormen, 18 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

die soziale Integration von Menschen in prekären Versorgungslagen zu gewährleisten. Ab- schließend wird nach der Funktionalität sozialer Beziehungen in verschiedenen Ländern ge- fragt. Untersucht wird der Stellenwert sozialer Einbindung für die Lebenszufriedenheit. Hat sozialer Rückhalt eine kompensatorische Wirkung und schützende Funktion und kann er Auswirkungen von Armut auf die subjektive Lebensqualität abfedern? Diesbezügliche Län- derunterschiede komplettieren die Suche nach Mustern sozialer Integration in Europa und ih- ren Rahmenbedingungen. (ICG2)

[15-L] Bosch, Gerhard; Kalina, Thorsten: Niedriglöhne in Deutschland - Zahlen, Fakten, Ursachen, in: Gerhard Bosch, Claudia Wein- kopf (Hrsg.): Arbeiten für wenig Geld : Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland, am : Campus Verl., 2007, S. 20-105, ISBN: 978-3-593-38429-0

INHALT: Die Verfasser untersuchen zunächst auf der Basis eigener Datenanalysen die Entwick- lung gering bezahlter Beschäftigung, ihre Struktur, die Chancen eines Aufstiegs aus gering bezahlten Tätigkeiten sowie den Zusammenhang zwischen Armut und Niedriglöhnen in Deutschland. Dann werden Umfang und Entwicklung der an den Lohn gebundenen sozialen Leistungen mit besonderem Blick auf Niedriglohnbeschäftigte - auch in vergleichender Per- spektive mit den USA - behandelt. Im Folgenden werden die Zunahme der Niedriglohnbe- schäftigung, ihre hohe Konzentration auf bestimmte Beschäftigtengruppen, Branchen, Betrie- be und Tätigkeiten sowie die Abnahme der Einkommensmobilität analysiert. Die Verfasser gehen davon aus, dass sich die Zunahme der Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland seit der 1990er Jahre nur durch das Zusammenspiel eines extremen externen Schocks (Wie- dervereinigung), der makroökonomischen Entwicklung und Politik sowie der durch Instituti- onen geprägten Strukturen der deutschen Produkt- und Arbeitsmärkte erklären lässt. Ab- schließend wird diskutiert, ob sich das alte Beschäftigungsmodell auflöst und der Niedrig- lohnsektor weiter wächst oder ob es sich unter neuen Bedingungen wieder festigt und die An- teil der gering Bezahlten wieder zurückgeht. (ICE2)

[16-L] Breig, Ingrid; Leuther, Verena: 50plus und arbeitslos - ohne Arbeit leben lernen?!, (Transfer aus den Sozial- und Kulturwissen- schaften, Bd. 6), Berlin: Frank & Timme 2007, 221 S., ISBN: 978-3-86596-129-7

INHALT: "Die Publikation vermittelt Erkenntnisse, wie ältere Langzeitarbeitslose ihre Situation erleben und bewältigen und welche Perspektiven sie jenseits von Erwerbsarbeit entwickeln. Im ersten Teil wird der für die Untersuchung notwendige theoretische Rahmen geliefert, in- dem sich sowohl mit dem vorherrschenden Verständnis von Arbeit und Arbeitslosigkeit in unserer Gesellschaft als auch explizit mit Langzeitarbeitslosigkeit 50plus auseinandergesetzt wird. Den zweiten Teil bildet eine empirische Untersuchung, an deren Ende die Autorinnen einen Ausblick auf mögliche Handlungsansätze für Soziale Arbeit mit Arbeitslosen 50plus geben." (Autorenreferat)

soFid Soziale Probleme 2008/1 19 1 Armut und Arbeitslosigkeit

[17-F] Brinkmann, Christian; Müntenich, Michael (Bearbeitung); Rässler, Susanne, PD Dr. (Lei- tung): Eingliederungseffekt und weiterer Nutzen von Eingliederungsmaßnahmen nach Paragraf 421i SGB III für Betreuungskunden mit Aktivierungsproblemen

INHALT: Zielerreichung wirksamer Kontakte wird bereits im Rahmen des gegenwärtigen Steue- rungssystems in der Zielnachhaltung 2005 gemessen. Die bisher quantitative Betrachtung der Kontaktdichte wird durch eine Empfehlung zum wirkungsorientierten Umgang mit der Bera- tungszeit ersetzt. Grundlage dafür bildet die Kundengruppe. Erwartet wird eine differenzierte Kontaktdichte, die positiv auf die Erreichung der geschäftspolitischen Ziele wirkt. Solche und weitere Indikatoren sind für die zeitnahe Steuerung der Arbeitsförderung unabdingbar. Ohne Kontrollgruppenbildung erlauben sie jedoch noch keine kausalen Aussagen und bleiben rein deskriptiv. Zuordnungen: In einem wichtigen Teilbereich - Beauftragung von Trägern mit speziellen Eingliederungsmaßnahmen für Betreuungskunden - sollen mit dem vorliegenden Evaluationsprojekt die im nachfolgenden Abschnitt näher erläuterten Netto-Wirkungen der Maßnahmen ermittelt werden (Wirkungsanalyse auf der Basis eines Vergleichsgruppenansat- zes). Nach der geschäftspolitischen Ausrichtung der BA ist bei Betreuungskunden Passivität zu vermeiden. "Aktivierung" kann auch außerhalb von Beratungsgesprächen stattfinden. Mit dem Untersuchungsziel ist eng die Beantwortung der Frage verknüpft, ob es sinnvoll sein kann, bei Dritten regelmäßig oder anlassbezogen Kontakte zur Aktivierung und zur Eröff- nung von Perspektiven ggf. auch jenseits des ersten Arbeitsmarktes durchzuführen. Im Rah- men der Eingliederungsbilanzen wird ausgewiesen, wie viele Maßnahmeteilnehmer ein hal- bes Jahr nach Austritt nicht mehr arbeitslos gemeldet sind. Im Rahmen des vorliegenden Pro- jekts sollen ergänzend zu diesen "Brutto-Verbleibsquoten" durch Vergleichs-/ Kontrollgrup- penbildung Netto-Eingliederungseffekte ermittelt werden, mit Erfolgsindikatoren, die über Eingliederungsbilanzen hinausweisen. Dabei stehen im Vordergrund: Die Frage der Wieder- beschäftigungschancen, die Frage der Wirkungen auf die Einkommenssituation der Teilneh- mer, Fragen der Entwicklung alternativer (Erwerbs-)Perspektiven. Auswirkungen auf die Be- schäftigungsfähigkeit; weiterhin soll die Art der Kontakte, die Kontaktintensität bzw. Kon- taktdichte ausgeleuchtet werden - mit den beauftragten Trägern ebenso wie mit den betref- fenden Arbeitsagenturen. Abgerundet wird das Design durch eine Kosten-Nutzen-Analyse auf der jeweiligen Agenturebene. Das Projekt dient zugleich als "Pilotprojekt" für den Aufbau einer Kooperation zwischen dem IAB und der Zentrale bei produktspezifischen sozialen Ex- perimenten, sofern diesen realisierbar sind und keine leistungsrechtlichen, ethischen oder sonstige Bedenken entgegenstehen. Soll nun anhand des Pilotprojektes herausgefunden wer- den, ob der arbeitsmarktpolitische Eingriff auch tatsächlich eingeführt werden soll, so erfor- dert dies zunächst eine formale Bewertung des Programmerfolges. Ziel: Soziales Experiment zur Evaluation des Paragrafen 421i SGB II für Betreuungskunden mit Aktivierungsproble- men. METHODE: Inhaltlich geht es bei der auf BA-Maßnahmen bezogenen Ermittlung von Effekten arbeitsmarktpolitischen Handelns (im Folgenden kurz: Wirkungsanalyse) vor allem um fol- gende Aspekte: Zielgruppenerreichung und weitere Implementationsaspekte, individuelle Er- träge wie Verbleib in Arbeit und Dauerhaftigkeit des durch arbeitsmarktlichen Handelns er- worbenen Arbeitsplatzes, Beschäftigungseffekte, strukturelle Wirkungen, Auswirkungen auf den regionalen Arbeitsmarkt, Substitutionsrisiken, Kosten, Budgeteffekte bei der BA und ge- samtfiskalische Wirkungen, Alternativkosten. In Teilbereichen sollen in Zukunft verstärkt experimentelle Ansätze eingesetzt werden, sofern diese nicht gegen ethische und methodische Grundsätze verstoßen. In der Vergangenheit wurden hierzu eigene wichtige Erkenntnisse ge- 20 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

sammelt (vgl. Profiling/ Case Management-Experiment Rudolph/ Müntnich 2001 und Zu- sammenarbeit bei der Evaluation von Modellprojekten mit Luschei/ Trube 2000). Auf diese Weise kann der bestmögliche Einsatz von Mitteln gewährleistet und eine erfolgreiche flä- chendeckende Einführung einer Maßnahme sichergestellt werden. Inhaltliche Aspekte der Vergleichsgruppenbildung: Merkmalsstrukturen. Am Ausgangspunkt der Untersuchung steht zunächst die deskriptive Analyse der potentiell Erfolg versprechenden und Erfolg hemmen- den Merkmale und Einflussfaktoren für eine erfolgreiche Teilnahme (hypothetische Beschäf- tigungsfähigkeit). Erhebung: Vor Maßnahmebeginn wählt die jeweilige AA aus der Vormerk- liste nach dem Zufallsprinzip (z.B. bei 100 geeigneten Teilnehmern jeder 2. auf der Liste, da- bei sollte die Liste aber in einer Zufallsreihenfolge sein, um Systematiken z.B. durch auslän- dische Namen zu vermeiden) die Teilnehmer aus, die tatsächlich der Maßnahme zugewiesen werden. Aus dieser Experimentalgruppe gilt es dann die Teilnehmer und Nichtteilnehmer festzustellen und die Ergebnisse in der Vormerkliste festzuhalten. ART: BEGINN: 2005-02 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Arbeit und Soziales INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit - IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg); Bundesagentur für Arbeit (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected])

[18-L] Brumlik, Micha: Soll ich je zum Augenblicke sagen ...: das Glück: ein beseligender Augenblick oder erfülltes Leben?, in: Jost Halfmann, Johannes Rohbeck (Hrsg.): Zwei Kulturen der Wissenschaft - revisi- ted, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2007, S. 81-96, ISBN: 978-3-938808-31-3

INHALT: Für den "jungkonservativen" Historiker Paul Nolte füllt die Metapher von den "neuen Unterschichten" "jenen charakteristischen Raum in den zerklüfteten Tälern der Erwerbsge- sellschaft, der sich in der Krise der familiensichernden Vollzeitarbeit herausgebildet hat: zwi- schen Arbeit und Arbeitslosigkeit, zwischen Teilzeitarbeit und Sozialhilfe, zwischen Schwarzarbeit und frustriertem Totalrückzug, auch: zwischen völliger Entpolitisierung und Anfälligkeit für den Populismus". Noltes sozialstrukturelle Analyse läuft für den Autor des vorliegenden Beitrags auf eine "kultursoziologische Pointe" hinaus, auf die Behauptung näm- lich, dass die beobachteten Formen materieller Deprivation letztlich auf fehlende kulturelle Ressourcen zurückzuführen sind. Diese Form der Analyse legt die Therapie nahe: Dort, wo es nicht um weitere Umverteilung von Geld, sondern um die mittel- und langfristige Änderung einer Kultur, also von Haltungen, Einstellungen und symbolisch artikulierten Lebensentwür- fen geht, hat die Politik ihr Recht verloren und die Pädagogik als Praxis der Veränderung von Bildungs- und Aneignungsprozessen an Boden gewonnen. Auch die Sozialarbeit hat sich da- mit von der lange Jahre betriebenen sozialpolitischen Ausrichtung wieder zurück auf eine im engeren Sinne sozialpädagogische Orientierung (Fordern und Fördern) und im Sinne der Ma- xime "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied" zu besinnen. (ICA2)

[19-L] Butterwegge, Christoph: Die "Normalität" der Kinderarmut, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 52/2007, H. 12, S. 1413-1416 (Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Ko- pie über den Literaturdienst erhältlich) soFid Soziale Probleme 2008/1 21 1 Armut und Arbeitslosigkeit

INHALT: Der Beitrag zur Kinderarmut in der Bundesrepublik Deutschland nennt zunächst die Gründe, warum dieses Thema die Öffentlichkeit lange Zeit nicht bewegte. Dazu zählen die Fokussierung auf die Situation älterer Menschen, das Elend in den Entwicklungsländern, das Nichterkennen des Problems seitens der Pädagogen sowie der Versuch, die Schuld für Armut den Betroffenen in die Schuhe zu schieben. Im Anschluss wird sodann die jüngste Entwick- lung vom Tabu- zum Modethema skizziert. Abschließend wird die ideologische Entsorgung der Armut kritisiert, da in der öffentlichen Diskussion wie in der Fachliteratur Ursache und Auslöser von Kinderarmut weiterhin verwechselt werden. (ICG2)

[20-L] Butterwegge, Christoph: Kinderarmut in einem reichen Land: ein Armutszeugnis für die ganze Gesellschaft, in: Ge- sellschaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 56/2007, H. 4, S. 439-444 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; USB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Litera- turdienst erhältlich)

INHALT: "Spätestens seit dem 2. Armuts- und Reichtumsbericht, den die rot-grüne Bundesregie- rung im Frühjahr 2005 vorgelegt hat, ist weiten Teilen der Öffentlichkeit bewusst, dass (Kin- der-)Armut auch hierzulande ein Problem darstellt. Der Autor stellt Ausmaß und Ursachen von Kinderarmut dar und formuliert politische Forderungen zur Abhilfe." (Autorenreferat)

[21-L] Butterwegge, Christoph: Grundeinkommen und soziale Gerechtigkeit, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2007, H. 51/52, S. 25-30 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/XC1CNG.pdf)

INHALT: "In jüngster Zeit genießt das bedingungslose Grundeinkommen - sei es als 'Bürger-' bzw. 'Existenzgeld', als 'Sozialdividende' oder als 'negative Einkommensteuer' - wachsende Popularität. Untersucht wird, ob es unter dem Aspekt der sozialen Gerechtigkeit nicht sinn- voller wäre, die Forderung nach einer bedarfsabhängigen, armutsfesten und repressionsfreien Grundsicherung zu erheben." (Autorenreferat)

[22-L] Chasse, Karl August: Unterschicht, prekäre Lebenslagen, Exklusion: Versuch einer Dechiffrierung der Unter- schichtsdebatte, in: Fabian Kessl, Christian Reutlinger, Holger Ziegler (Hrsg.): Erziehung zur Armut? : soziale Arbeit und die 'neue Unterschicht', Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 17-37, ISBN: 978-3-531-15389-6

INHALT: Der Autor versucht eine gesellschaftstheoretisch fundierte Einordnung der Debatte um die "Neue Unterschicht" in der Bundesrepublik. Die Rede von einer "neuen Unterschicht" ist durch das "Generation Reform. Jenseits der blockierten Republik" (2004) des Berliner Sozialhistorikers Nolte angestoßen worden. Seine Ausführungen stehen exemplarisch für eine Moralisierung sozialer Ungleichheit. Es wird ein gesellschaftliches Reformprojekt propagiert, dessen Details zwar unklar bleiben, das aber sehr deutlich die Durchsetzung neoliberaler Poli- tikelemente und eine umfassende Politik und Pädagogik der Lebensführung einschließt, die nicht nur auf die Unterschichten, sondern auch auf die großen gesellschaftlichen Milieus der 22 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

Mittelschichten zielen. Der Beitrag betrachtet zwei Aspekte von Noltes "Erweckungsaufru- fen" näher: Die von Nolte konstatierte verloren gegangene Vorbildfunktion der Mittelschich- ten und, damit zusammenhängend, eine regulationstheoretische Interpretation der Probleme in den gegenwärtigen Lösungsansätzen. Abschließend wird am Beispiel Ostdeutschlands deut- lich gemacht, wie stark soziale Ungleichheiten mit den Bewältigungsmöglichkeiten der unter- schiedlichen Lebenswelten verbunden sind. (ICA2)

[23-F] Conteh, Inga, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Pascher, Ute, Dr. (Leitung): Neue Selbstständigkeit für Ältere - ein Verbundprojekt im Rahmen der Initiative für ältere Arbeitslose in Nordrhein-Westfalen

INHALT: Die Situation älterer Arbeitnehmer/-innen hat sich im letzten Jahr deutlich verändert. Durch die Reformen der Arbeitsmarktpolitik gerät eine Gruppe von Erwerbsfähigen, die ihre bisherige Lebensplanung auf weitgehende gesellschaftliche Sicherheitsversprechen aufbauen konnte, gleich mehrfach in Konfrontation mit Arbeitsmarkt- und Verarmungsrisiken. Ältere Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit Bedrohte stehen künftig immer häufiger vor einem Ar- beitsmarkt-Dilemma: Da die Frühverrentungsalternative verbaut ist, bleibt die Re-Integration in den Arbeitsmarkt die einzige Chance, diesen Risiken zu begegnen. Andererseits werden normale Formen der Re-Integration (im Rahmen von Normalarbeitsverhältnissen) vor allem für diese Personengruppe immer schwieriger. Das Projekt, das das Berufsfortbildungswerks des DGB (bfw) in durchführt, setzt an diesem Dilemma an. Es will für einen bestimmten Kreis dieser Personengruppe die Bedingungen schaffen, mit diesem Dilemma produktiv umzugehen. Dabei wird von folgenden Annahmen ausgegangen: 1. Unter den älte- ren Arbeitslosen (bzw. von Arbeitslosigkeit bedrohten) gibt es ein Potenzial von Personen, die in bestimmten Bereichen erfolgreich die Zeit bis zur Erreichung des Rentenalters als Neue Selbständige tätig werden könnten. Viele besitzen entsprechende Qualifikationen, die (vor al- lem im Bereich des Handwerks und der Dienstleistungen) einsetzbar oder zumindest entspre- chend ausbaufähig sind. 2. Unter dem Druck der arbeitsmarktpolitischen Reformen steigt die Bereitschaft älterer Arbeitsloser oder von Arbeitslosigkeit Bedrohter, atypische Beschäfti- gungsformen zu wählen. Auch Menschen, die unter den früheren Bedingungen nie eine Exis- tenzgründung ins Auge gefasst hätten, werden nun Formen der Selbständigkeit als Alternative zur drohenden Verarmungskarriere entdecken. 3. Für die bisherigen "Neuen Selbständigen" tritt (neben vielen anderen) vor allem ein Problem auf: Es handelt sich in der Regel um Men- schen, die ihr gesamtes Arbeitsleben als Arbeitnehmende sozialisiert wurden. Aus einer Ar- beitnehmermentalität erwächst aber so schnell kein Unternehmergeist. Um den neuen "älteren Gründenden" die unternehmerische Existenzsicherung bis zur Rente zu ermöglichen, bedarf es veränderter Unterstützungsstrukturen, die mit dem Projekt entwickelt und erprobt werden sollen. Das RISP ist bei diesem Projekt für die wissenschaftliche Begleitung zuständig. Eine Studie zu den Gründungsbedingungen älterer Gründer in der Region ist erschienen. GEO- GRAPHISCHER RAUM: Emscher- METHODE: Explorative Untersuchung zu der Leitfrage "Was zeichnet ältere Gründungsperso- nen im Unterschied zu jüngeren Gründerinnen und Gründern oder Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer tatsächlich aus und welche Voraussetzungen bringen sie mit, um eine Exis- tenzgründung zu wagen und erfolgreich zu bestehen? Diese Frage stellten die Forscher insbe- sondere mit Blick auf die von der Arbeitsagentur geförderten Existenzgründungen. Um empi- rische Hinweise zur Beantwortung der Leitfrage und der Ausgangsfragen zu erhalten, basiert die Studie erstens auf einer Literaturrecherche, die den Forschungsstand zu "neuer Selbst- soFid Soziale Probleme 2008/1 23 1 Armut und Arbeitslosigkeit

ständigkeit" mit dem Fokus auf die Gruppe älterer Existenzgründerinnen und Existenzgründer reflektiert. Zweitens wurden leitfadengestützte persönliche Interviews mit Expertinnen und Experten im Tätigkeitsbereich der Existenzgründungsberatung vornehmlich aus der Region Emscher-Lippe durchgeführt. Aufgrund der Projektinhalte wurden Expertinnen und Experten ausgewählt, die im Bereich der Existenzgründungsberatung bei wirtschaftsnahen Institutionen (IHK, HWK, Banken) tätig sind, sowie Personen, die in mit öffentlichen Mitteln geförderten Projekten mit unterschiedlichen Ansätzen, Inhalten und Zielgruppen Gründerinnen und Gründer bei der Existenzgründung beraten und begleiten. Der überwiegende Teil der Befrag- ten kommt aus der Region Emscher-Lippe, wodurch indirekt zugleich auch die spezifischen regionalen Bedingungen berücksichtigt wurden. Da im weiteren Projektverlauf eine Qualifi- zierung "Wege in die Selbstständigkeit" für Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit Bedrohte aus dieser Region entwickelt und erprobt wurde, war eine Befragung von Expertinnen und Experten vor Ort deshalb zielgerecht. Weitere Expertinnen und Experten wurden aufgrund ih- rer Tätigkeit in einem gründungsrelevanten Projekt oder ihrer Tätigkeit bei einer Institution, die sich mit Existenzgründung beschäftigt, ausgewählt, um die Befragung und somit die Er- gebnisse auf eine breitere Basis zu stellen. Die Interviews wurden anhand eines Gesprächs- leitfadens als Face-to-Face-Interviews durchgeführt. Eine Expertin hat die Fragen per Mail beantwortet und drei Interviews wurden aufgrund terminlicher Engpässe und größerer Entfer- nungen telefonisch durchgeführt. Die persönlichen Interviews dauerten ein bis zwei Stunden. Da die Befragten bis auf wenige Ausnahmen so gut wie keine reliablen Daten zu ihren Bera- tungsfällen vorlegen konnten bzw. nur solche, die für die Fragestellungen irrelevant gewesen wären, konnten diesbezügliche Fragen nur aufgrund der Berufserfahrung geschätzt werden. Untersuchungsdesign: explorativ DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 8; Teilnehmende an der Qualifizierung des bfw). Qualitatives Interview (Stichprobe: 14; Exper- tinnen und Experten). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 3; Expertinnen und Experten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-11 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen; Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds- INSTITUTION: Rhein--Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität - Arbeitsbereich Arbeit und Wirtschaft Projektgruppe Logistik und Dienstleistung -Prolog- (Heinrich-Lersch-Str. 15, 47057 Duisburg); Berufsfortbildungswerk - Gemeinnützige Bildungseinrichtung des Deutschen Gewerkschaftsbundes GmbH -bfw- Ge- schäftsstelle Ruhr-Emscher-Lippe (Emscherstr. 66, 45891 Gelsenkirchen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0203-3630332, e-mail: [email protected])

[24-L] Damitz, Ralf M.: Prekarität: Genealogie einer Problemdiagnose, in: Mittelweg 36 : Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Jg. 16/2007, H. 4, S. 67-86 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG7349; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Seit Beginn der 1980er Jahre sind Begriffe wie prekär und Prekarität in den Sozialwis- senschaften in den Vordergrund gerückt. Sie bringen eine spezifische Spielart sozialen Wan- dels zum Ausdruck, die sich auf die Ausbreitung sozialer Unsicherheit und den Kern der Ge- sellschaftsstruktur bezieht. Der Verfasser konstruiert eine Genealogie des Prekaritätsproblems von Marx und Geiger zu aktuellen Diskussionen um soziale Exklusion, Verletzlichkeit und 24 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

prekäre Transformation der Arbeit. Besonderes Interesse gilt der Erfahrbarkeit sozialer Prob- leme. (ICEÜbers)

[25-L] Deinhammer, Robert: Ist eine "Option für die Armen" in der Rechtswissenschaft möglich?: Überlegungen zur sozialen Verantwortung der Juristen, in: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie (ARSP), Bd. 93/2007, H. 4, S. 551-562 (Standort: USB Köln(38)-Fa5; Kopie über den Literaturdienst erhält- lich)

INHALT: Der Autor entwickelt in seinem Beitrag einige Diskussionsvorschläge zu der Frage, ob und wie eine "Option für die Armen" (OA) in der Rechtswissenschaft realisiert werden kann: Wie kann eine OA in den verschiedenen Wissenschaften umgesetzt werden? Soll sie über- haupt im wissenschaftlichen Kontext realisiert werden? Besitzen Rechtswissenschaftler eine besondere soziale und politische Verantwortung? Welche Gründe sprechen gegen eine OA in den Wissenschaften? Bei diesen grundsätzlichen Fragen handelt es sich letztlich um ein sach- gemäßes Verständnis von Wissenschaft. Da eine OA ein normatives Programm impliziert, stellen sich diese Fragen im Zusammenhang einer Wissenschaftsethik, die der Autor näher erörtert. Er bezieht die dargestellten Grundsätze einer OA auf die Rechtswissenschaft, die er als eine praktische Wissenschaft versteht, und zeigt abschließend konkrete Möglichkeiten in der Rechtsanwendung auf. (ICI)

[26-L] Dörre, Klaus: Klassengesellschaft, Ungleichheit und Hegemonie, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 27/2007, H. 52, S. 19-29 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504)

INHALT: Bezugnehmend auf aktuelle empirische Studien zeigt der Verfasser, dass sich die sozia- le Problematik nicht in Arbeitslosigkeit, Armut, Ausgrenzung und der Zunahme prekärer Be- schäftigung erschöpft. Während die empirische Ungleichheitsforschung bis in die 1970er Jah- re hinein in den meisten entwickelten Kapitalismen einen leichten Trend zur Abschwächung vertikaler sozialer Ungleichheiten feststellen konnte, hat sich dieser mit zeitlicher Verzöge- rung auch in der Bundesrepublik wieder umgekehrt. Die Vermögensungleichheit wächst und die Schere zwischen Einkommen aus abhängiger und selbständiger Arbeit hat sich weiter ge- öffnet. Es wird argumentiert, dass Aufgabe einer kritischen Klassenanalyse sein muss, Ge- meinsamkeiten zwischen den Subalternen bei klarer Benennung von Interessengegensätzen und kulturellen Differenzen ins Bewusstsein zu rücken. Klassenbildung, verstanden als For- mierung ansonsten schwacher Interessen, ist heute weniger denn je Ausdruck sozialer oder kultureller Homogenität. Sie ist primär politisch konstituiert und entspringt dem Kampf um Hegemonie. Politisch zielt eine erneuerte Klassenanalyse zumindest auf eine Begrenzung von Ausbeutung, Ungleichheit und Fremdbestimmung. Dass sie in eine Bewegung zur vollständi- gen Beseitigung von Klassenunterschieden mündet, ist derzeit unwahrscheinlich und auch nicht sinnvoll. Es ist eine klassenanalytisch begründete Position, über die auch weiterdisku- tiert werden muss. (ICG2)

soFid Soziale Probleme 2008/1 25 1 Armut und Arbeitslosigkeit

[27-L] Dörre, Klaus: Die Wiederkehr der Prekarität: subjektive Verarbeitungen, soziale Folgen und politische Konsequenzen unsicherer Beschäftigungsverhältnisse, in: Frank Lorenz, Günter Schneider (Hrsg.): Ende der Normalarbeit? : mehr Solidarität statt weniger Sicherheit - Zukunft betrieblicher Interessenvertretung, : VSA-Verl., 2007, S. 15-31, ISBN: 978-3-89965-226-0

INHALT: Die von Robert Castel diagnostizierte 'Rückkehr der Unsicherheit' in die reichen Ge- sellschaften des Westens findet ihren stärksten Ausdruck im Phänomen der 'Entkoppelung', das sich z.B. in der Militanz französischer Jugendlicher, die keine realistische Chance auf ei- ne Integration in reguläre Erwerbsarbeit sehen, manifestierte. Der Beitrag geht von der These aus, dass derartige Verhältnisse in vielen westlichen Gesellschaften zu beobachten sind. Diese These wird mit Ergebnissen einer empirischen Studie belegt, die sich mit der Ausbreitung prekärer Beschäftigungsverhältnisse und deren subjektiver Verarbeitung befasst. Als heuristi- sche Folie dient die Castelsche Zentralhypothese. Danach spalten sich die Lohnarbeitsgesell- schaften in drei 'Zonen'. Die 'Zone der Entkoppelung' umfasst die von regulärer Erwerbsarbeit Ausgeschlossenen. Die oberen und mittleren Ränge der Arbeitsgesellschaft sind in einer 'Zo- ne der Integration' mit formal gesicherten Normalbeschäftigungsverhältnissen angesiedelt. Dazwischen expandiert eine 'Zone der Prekarität' mit heterogenen Beschäftigungsformen, die sich allesamt durch ihre Verwundbarkeit auszeichnen. Der Beitrag analysiert Formen und Auswirkungen unsicherer Beschäftigung und entwirft Leitlinien einer Politik der Entprekari- sierung, die sich nicht in Befriedigungsmaßnahmen für soziale Brennpunkte erschöpft. Eine derartige Politik muss sich aus Sicht des Autors als eine klar identifizierbare Alternative zu einer Aktivierungsideologie präsentieren, die das individuelle Verhalten der 'faulen Arbeitslo- sen' und 'Sozialstaatsparasiten' zum Angelpunkt für die Bekämpfung von Ausgrenzung und Arbeitslosigkeit macht. (IAB)

[28-F] Dragano, Nico, Dr.phil. (Bearbeitung); Siegrist, Johannes, Prof.Dr. (Leitung): Soziale Ungleichheit, psychosoziale Umwelt und gesundheitsvergleichende Untersuchungen bei städtischen Bevölkerungsgruppen in West- und Osteuropa

INHALT: Um den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit innerhalb und zwischen Ländern besser erklären zu können, werden epidemiologische Daten städtischer Bevölkerungsgruppen aus einem westeuropäischen (Deutschland) und zwei osteuropäischen (Tschechien, Polen) Ländern vergleichend ausgewertet. Mit Hilfe statistischer Verfahren, insbesondere der Mehrebenenanalyse, wird geprüft, welchen Beitrag makrostrukturelle Fak- toren (z.B. Arbeitslosenquote) im Vergleich zu Einflüssen auf Individualebene bei der Erklä- rung ungleicher Krankheitsrisiken leisten. Letztere umfassen gesundheitsschädigende Verhal- tensweisen sowie chronische psychosoziale Belastungen, die an Hand dreier Modelle gemes- sen werden (fehlender sozialer Rückhalt; geringer Entscheidungsspielraum am Arbeitsplatz; Gratifikationskrisen in der Erwerbsrolle). Ergebnisse dieses neuartigen Ansatzes international vergleichender Forschung lassen eine bessere Identifizierung gesundheitlich besonders ge- fährdeter Personengruppen erwarten und bilden damit eine wichtige Voraussetzung für ge- zielte präventive Maßnahmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Tschechien, Po- len, Russland VERÖFFENTLICHUNGEN: Dragano, N.; Verde, P.E.; Moebus, S.; Stang, A.; Schmermund, A.; Roggenbruck, U.; Möhlenkamp, S.; Peter, R.; Jöckel, K.H.; Erbel, R.; Siegrist, J.; on be- half of the Heinz Nixdorf Recall Study Group: subclinical coronary atherosclerosis is more 26 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

pronounced in men and women with lower socioeconomic status: associations in a population based study. in: European Journal of Cardiovascular Prenvention and Rehabilitation, 14, 2007, pp. 568-574.+++Dragano, N.; Bobak, M.; Wege, N.; Peasey, A.; Verde, P.E.; Kubi- nova, R.; Weyers, S.; Moebus, S.; Möhlenkamp, S.; Stang, A.; Erbel, R.; Jöckel, K.-H.; Sie- grist, J.; Pikart, H.: Neighbourhood socioeconomic status and cardiovascular risk factors: a multilevel analysis of nine cities in the and Germany. in: BMC Public Health, 7, 2007, p. 255.+++Dragano, N.; He, Y.; Moebus, S.; Jöckel, K.-H.; Erbel, R.; Sie- grist, J.; for the Heinz Nixdorf Recall Study: Two models of job stress and depressive symp- toms: results from a population based study. in: Social psychiatiry and psychiatric epidemiol- ogy, 2007 (in press).+++Wege, N.; Dragano, N.; Moebus, S.; Stang, A.; Erbel, R.; Jöckel, K.- H.; Siegrist, J.: When does work stress hurt? Testing the interaction with socioeconomic posi- tion in the Heinz Nixdorf Recall Study. in: Journal Epidemiol Community Health, 2007 (in press).+++Hoffmann, B.; Moebus, S.; Möhlenkamp, S.; Stang, A.; Lehmann, N.; Dragano, N.; Schmermund, A.; Memmesheimer, M.; Mann, K.; Erbel, R.; Jöckel, K.-H.; on behalf of the Heinz Nixdorf Recall Study Investigative Group: Residential exposure to traffic is associ- ated with coronary atherosclerosis. in: Circulation, 2007 (in press). ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Sozio- logie (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[29-L] Drilling, Matthias: Young urban poor: neue Formen von Armut und Ausgrenzung, in: Jugend, Beruf, Gesell- schaft, Jg. 58/2007, H. 1, S. 9-20 (Standort: USB Köln(38)-Haa1527; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag untersucht die These der Verfestigung von Mangel- und Armutslagen und findet Hinweise für ihre Bestätigung aufgrund einer Analyse von Studien zur Armut von Kin- dern und Jugendlichen aus Sicht der Kindheitsforschung. Diese kommen zu dem Ergebnis, dass Armut alle Lebensbereiche (körperliche Entwicklung, emotionale Belastung, soziale Herkunft, schulische Leistungen und Bildungserfolg, Berufslaufbahn, Beziehungen zu Gleichaltrigen und soziale Integration) durchzieht. Forschungen über Kinder und Jugendliche aus armen Haushalten, die die Sicht der jungen Menschen selbst auf ihre soziale Lage einbe- zieht, zeigen, dass finanzielle Armut oft mit anderen Formen von Armut einhergeht, dass es andererseits aber keinen Automatismus zwischen benachteiligter Kindheit und Armut gibt und Strategien im Umgang mit Armut existieren. Dies wird am Beispiel der 'Basler Sozialhil- festudie zur Armut junger Erwachsenen' verdeutlicht, die 108 Sozialhilfedossiers aus dem Zeitraum 1999 bis 2003 auswertete. Die leitenden Fragstellungen dieser Studie waren: Wel- che Wege führen junge Menschen in die und aus der Sozialhilfe und wie erfolgreich ist die Ablösung aus der Sozialhilfe? Die Ergebnisse zeigen, dass moderne Gesellschaften sich durch eine zunehmende Armutsproblematik vor allem auch jüngerer Menschen aufgrund der Erodierung der Mittelschicht auszeichnen. Der Autor plädiert für einen Paradigmenwechsel der wohlfahrtsstaatlichen Sozialpolitik, die auf punktuelle Verbesserungen in einzelnen Sys- temelementen zielt, die zwar kurzfristig haushälterischen Zielen genügen, aber aus seiner Sicht nicht geeignet sind, auf das Phänomen des sozialen Ausschlusses (Exklusion) mit einer Strategie des sozialen Einschlusses (Inklusion) zu antworten. (IAB) soFid Soziale Probleme 2008/1 27 1 Armut und Arbeitslosigkeit

[30-L] Elkeles, Thomas; Kirschner, Wolf: Arbeitslosigkeit und Gesundheit: Interventionen durch Gesundheitsförderung und Gesund- heitsmanagement - Befunde und Strategien, (Gesundheitsförderung und Selbsthilfe, Bd. 3), : Wirtschaftsverl. NW 2004, 270 S., ISBN: 3-86509-135-0

INHALT: "Vor dem Hintergrund aktueller Strategien zur Verminderung sozial bedingter Un- gleichheit von Gesundheitschancen rücken von Arbeitslosigkeit betroffene Personen zuneh- mend in den Fokus des Interesses. Im Vergleich zu Erwerbstätigen weisen sie einen schlech- teren Gesundheitsstatus auf und sind somit eine wichtige Zielgruppe für Ansätze der Präven- tion und Gesundheitsförderung. Vor diesem Hintergrund liefert die Expertise eine empirische Grundlage zur Konzeptionierung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen. Die Be- standsaufnahme aktueller sozialepidemiologischer Befunde zum Themenkomplex 'Arbeitslo- sigkeit und Gesundheit' bildet die Grundlage zur Bestimmung grundsätzlicher Möglichkeiten gesundheitsbezogener Interventionen für die Zielgruppe. Dabei werden sowohl rechtliche Möglichkeiten als auch Chancen und Grenzen für Akteure der 'organisierten Gesundheitsför- derung' und der Sozialversicherungsträger diskutiert. Gesundheitliche Interventionen für Ar- beitslose aus Deutschland und dem Ausland werden bewertet, um sowohl den Entwicklungs- stand der Praxis auf diesem Gebiet zu verdeutlichen als auch Handlungsempfehlungen abzu- leiten. Im Kontext des schwierigen Themenfeldes kommt die Expertise zu dem Schluss, ge- sundheitliche Interventionen bei Arbeitslosen entscheidend zu verstärken, auch wenn die Evi- denz prinzipieller Wirksamkeit spezifischer gesundheitlicher Interventionen derzeit noch als insgesamt gering bezeichnet werden muss. Hier zeichnet sich weiterer Forschungs- und Kon- zeptionsbedarf ab." (Autorenreferat)

[31-L] Farwick, Andreas: Soziale Segregation in den Städten: von der gespaltenen Gesellschaft zur gespaltenen Stadt, in: Detlef Baum (Hrsg.): Die Stadt in der sozialen Arbeit : ein Handbuch für soziale und planende Berufe, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 111-122, ISBN: 978-3-531-15156-4

INHALT: Der Beitrag zu den sozialen Problemen der modernen Stadt und der heutigen Stadtent- wicklung beschreibt am Beispiel Deutschland die Ursachen und Ausprägungen einer zuneh- räumlichen Ungleichverteilung sozialer Gruppen, die innerhalb der sozialwissen- schaftlichen Stadtforschung seit den Arbeiten der Chicagoer Schule in den 1920er Jahren als soziale Segregation bezeichnet wird. So führen Prozesse der Deindustrialisierung und Tertiä- risierung der städtischen Ökonomie zu wachsenden Einkommensdisparitäten, steigender Ar- beitslosigkeit und Armut. Veränderte Familien- und Haushaltsstrukturen schwächen die ver- wandtschaftlichen Unterstützungsnetzwerke und erhöhen, wie im Falle der alleinerziehenden Eltern, das Risiko der Armut und der Abhängigkeit von staatlichen Transfers. Die Zunahme von Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund trägt zu einer wachsenden ethnischen Pluralisierung und sozialen Distanz innerhalb der Gesellschaft bei und führt aufgrund der tendenziell geringeren schulischen und beruflichen Qualifikation dieser Bevölkerungsgruppe zu einer weiteren Verfestigung sozialer Disparitäten. Zur Einordnung der aktuellen Entwick- lungen wird das Phänomen der sozialen Segregation zunächst im historischen Verlauf seit dem 19. Jahrhundert dargestellt. Anschließend werden die Prozesse der fortschreitenden sozi- alen Spaltung der Gesellschaft umrissen. Nachfolgend wird näher auf die Ursachen und Ent- wicklungen der zunehmenden räumlichen Polarisierung innerhalb der Städte eingegangen. 28 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

Abschließend werden Strategien der Stabilisierung bzw. Verminderung der räumlichen Kon- zentrationen sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen benannt. (ICG2)

[32-L] Frick, Joachim R.; Grabka, Markus M.; Groh-Samberg, Olaf: Economic gains from publicly provided , (DIW Diskussionspapiere, 709), Berlin 2007, 46 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp709.pdf)

INHALT: "The aim of this paper is to estimate income advantages arising from publicly provided education and to analyse their impact on the income distribution in Germany. Using represen- tative micro-data from the SOEP and considering regional and education-specific variation, from a cross-sectional perspective the overall result is the expected levelling effect. When es- timating the effects of accumulated educational transfers over the life course within a regres- sion framework, however, and controlling for selectivity of households with children as po- tential beneficiaries of educational transfers, we find evidence that social inequalities are in- creasing from an intergenerational perspective, reinforced in particular by public transfers for noncompulsory education, thus negating any social equalisation effects achieved within the compulsory education framework." (author's abstract)

[33-L] Frijters, Paul; Shields, Michael A.; Hatton, Timothy J.; Martin, Richard M.: Childhood economic conditions and length of life: evidence from the UK boyd orr cohort, 1937-2005, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 3042), Bonn 2007, 20 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp3042.pdf)

INHALT: "We study the importance of childhood socioeconomic conditions in explaining differ- ences in life expectancy using data from a sample of around 5,000 children collected in the UK in 1937-39, who have been traced through official death records up to 2005. We estimate a number of duration of life models that control for unobserved household heterogeneity. Our results confirm that childhood conditions such as household income and the quality of the home environment are significant predictors of longevity. Importantly, however, the role of socio-economic status appears to differ across cause of death, with household income only being a significant predictor of death from cancer. Moreover, we find that children born in a location with relatively high infant mortality rates live significantly fewer years, that 1st born children in the family live significantly more years, and that there is a very high correlation in longevity across children from the same family across all causes of death. We estimate that the difference in life expectancy between 'good' and 'bad' households is as large as 11 years." (author's abstract)

[34-L] Fuchs, Tatjana: Arbeit und Prekariat: Ausmaß und Problemlagen atypischer Beschäftigungsverhältnisse, Düsseldorf 2006, 44 S. (Graue Literatur; URL: http://www.boeckler.de/pdf_fof/S-2005-722-3-2. pdf)

INHALT: "Sowohl die Zahl als auch der Anteil der befristeten, geringfügigen und Leiharbeits- verhältnisse sind - vor allem seit Mitte der 90er Jahre - angestiegen. Diese Entwicklungen soFid Soziale Probleme 2008/1 29 1 Armut und Arbeitslosigkeit

wurden durch den Gesetzgeber erst ermöglicht bzw. gefördert. Die Behauptung, diese Be- schäftigungsverhältnisse seien eine Brücke in stabile Beschäftigung, wird durch die Untersu- chung stark in Frage gestellt. Vielmehr werden Einkommensdiskriminierung, Ungleichbe- handlung beim Gesundheitsschutz sowie bei den Mitbestimmungsrechten, Qualifizierungs- und Entwicklungsmöglichkeiten belegt. Auch der These, atypische Arbeitsverhältnisse seien zwingend erforderlich, um eine flexible Produktion zu ermöglichen, wird widersprochen. Vielmehr hebt die Untersuchung die Bedeutung von direkten und indirekten Lohnkostenvor- teilen (z.B. durch Lohndumping) sowie das Zurückdrängen von Mitbestimmungsrechten - unabhängig von den Erfordernissen einer flexiblen Produktion - hervor. Am Beispiel Frank- reichs, das für Zeitarbeit gleiche Arbeits- und Entgeltbedingungen, eine Prekaritätsprämie sowie ein Verbot von gesundheitsgefährdenden Arbeiten regelt, werden mögliche Ansatz- punkte zur gesetzlichen Regulierung aufgezeigt." (Autorenreferat)

[35-L] Gazareht, Pascale; Wyss, Malika; Iglesias, Katia: Prekarität der Erwerbsarbeit und Armut: wenn Erwerbsarbeit die Teilhabe an der Wohl- standsgesellschaft nicht ermöglicht, in: Pascale Gazareth, Anne Juhasz, Chantal Magnin (Hrsg.): Neue soziale Ungleichheit in der Arbeitswelt, : UVK Verl.-Ges., 2007, S. 99-126, ISBN: 978-3-89669-637-3

INHALT: Der Beitrag analysiert die empirischen Zusammenhänge zwischen den neu zu beobach- tenden Formen von Ungleichheit und den Armutssituationen in der Schweiz. Dabei werden insbesondere die Rolle der beruflichen Integrationsqualität als Faktor für das Armutsrisiko einbezogen, die Beziehung zwischen Armut und den sie beeinflussenden Faktoren als Prozess analysiert, geschlechtsspezifische Faktoren berücksichtigt und ein pluralistischer Ansatz zur Bestimmung von Armut mit Hilfe verschiedener Indikatoren verwandt. Die Verfasser stellen zunächst den Wandel des Erwerbslebens in der Schweiz in den letzten Jahren dar. Sie stützen sich im Folgenden bei ihrer Untersuchung von prekärer beruflicher Integration und Armutsri- siko auf das Schweizerische Haushaltspanel der Jahre 1999 bis 2003. Die Untersuchung zeigt, dass in Gegensatz zum vorherrschenden gesellschaftlichen Diskurs die berufliche Integration nicht immer vor Armut oder vor kurz- und mittelfristig wirksamen Prozessen einer wirt- schaftlichen Prekarisierung schützt. Dieser Befund zeigt sich auf allgemeiner Ebene sowohl bei Frauen als auch bei Männern und trifft außerdem Bevölkerungsgruppen, die ein ähnliches Profil wie Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger oder Working Poor haben. Es bildet sich so ein "neues Proletariat". (ICE2)

[36-L] Gerhardt, Anke; Hullmann, Alfred; Korbmacher, Therese; Munz, Eva; Schräpler, Jörg; Seifert, Wolfgang; Schultz, Annett; Alda, Holger; Hensel, Frank Johannes; Hofmann, Michaela: Sozialbericht NRW 2007: Armuts- und Reichtumsbericht, Düsseldorf 2007, 565 S. (Graue Literatur; URL: http://www.sozialpolitik-aktuell.de/docs/Sozialbericht_NRW_2007.pdf)

INHALT: "Eine umfassende Datenbasis und differenzierte Darstellung der sozialen Lage der Be- völkerung in NRW sind notwendige Voraussetzungen für die von der Landesregierung ver- folgte vorausschauende Sozial- und Arbeitsmarktpolitik. Sie sind eine wichtige Planungs- grundlage zur zielgenauen Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung. Der Sozialbericht NRW 2007 spiegelt insbesondere die Situation und Lebenslagen unterversorgter Personen, Ausgrenzungstendenzen sowie die Entwicklung von Reichtum und Vermögen wider. Der Le- 30 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

benssituation und Armut von Kindern und Jugendlichen, einem besonders drängendem Prob- lem, widmet der Bericht ein eigenes Kapitel. Neu thematisiert werden zudem die 'Verwen- dung von Einkommen' sowie 'Unsichere Erwerbsverhältnisse'. Konkrete Armutsbekämpfung findet zunächst auf der kommunalen Ebene statt. NRW hat deshalb als erstes Bundesland vier Modellkommunen (, , Essen und ) die Möglichkeit gegeben, in einem eigenen Berichtsteil Einblicke in ihre Situation und ihre Probleme vor Ort zu geben. Auch von der Freien Wohlfahrtspflege wird erstmals in einem Sozialbericht des Landes NRW in einem selbst verantworteten Kapitel anhand von zahlreichen Fallbeispielen ihre Sicht der Dinge zu Armut und Ausgrenzung aufgezeigt. Sozialberichterstattung sollte den Anspruch haben, für möglichst viele Akteurinnen und Akteure nützlich zu sein. Die Internet- seite (www.sozialberichte.nrw.de) wird deshalb auch neu konzipiert und weiterentwickelt. So sollen zukünftig nicht nur die für sozialpolitische Akteure und eine interessierte Öffentlich- keit wichtigen Daten laufend aktualisiert, sondern auch aktuelle Themen in sogenannten Kurzanalysen aufbereitet werden." (Autorenreferat)

[37-L] Gleich, Johann Michael: Ursachen und Folgen von Kindheitsarmut und die Bedeutung der Ressource Tageseinrich- tung für Kinder, in: Friedhelm Eller, Armin G. Wildfeuer (Hrsg.): Problemfelder kindlicher Ent- wicklung : Beiträge aus der Sicht unterschiedlicher Disziplinen, Opladen: B. Budrich, 2007, S. 141-185, ISBN: 978-3-938094-79-2 (Standort: UuStB Köln(38)-34A4370)

INHALT: Der Verfasser stellt zunächst die Entwicklung von Kindheitsarmut in der Bundesrepu- blik Deutschland seit den 1950er Jahren dar und fragt nach Umfang, Ausmaß und Ursachen dieses Phänomens. Sodann werden individuelle und gesellschaftliche Folgen von Kindheits- armut thematisiert. Hier geht es um Benachteiligungen in verschiedenen Lebensbereichen (materielle Lage der Kinder, Kultur/Bildung, sozialer Bereich, Entwicklung von Selbstbil- dern, psychosoziale Folgen) und um die intergenerationale Verfestigung von Armut. Im Zu- sammenhang mit Armut von Kindern und deren Familien weist der Verfasser Kindertages- stätten aufgrund deren Kompensations-, Frühwarn-, Entlastungs- und Vermittlungsfunktion eine potenziell hohe Bedeutung zu. Exemplarisch wird dies am Beispiel des Projekts "Arme Kinder in katholischen Tageseinrichtungen für Kinder" gezeigt. (ICE)

[38-L] Goebel, Jan; Krause, Peter; Zähle, Tanja: Dynamik von Einkommen und Armut in Ost- und West-Deutschland, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 56/2007, H. 7/8, S. 200-207 (Standort: USB Köln (38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Dieser Beitrag befasst sich mit der Entwicklung von Einkommen und Armut in Deutschland seit der Wiedervereinigung. Während zu Beginn der 90er Jahre in Ostdeutsch- land eine schrittweise Annäherung der Einkommen an die Verteilung und das Wohlstandsni- veau in Westdeutschland erkennbar war, kam es ab der zweiten Hälfte der 90er Jahre erst zu einer Verlangsamung und in den letzten Jahren gar zu einer Umkehrung dieses Prozesses. Insbesondere die zuletzt stark gestiegene Armutsrisikoquote in Ostdeutschland ist dabei sozi- alpolitisch bedeutsam. Die dynamische Betrachtung dieser Entwicklung steht hierbei im Mit- telpunkt und beinhaltet zunächst vor allem einen Perspektivenwechsel. Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit die unterschiedlichen Strukturentwicklungen zwischen Ost und West soFid Soziale Probleme 2008/1 31 1 Armut und Arbeitslosigkeit

mit Differenzen in den zugrunde liegenden Prozessen der Einkommensdynamik und der Ar- mutsverläufe einhergehen." (Autorenreferat)

[39-L] Graf, Tobias: Bedarfsgemeinschaften 2005 und 2006: die Hälfte war zwei Jahre lang durchgehend bedürf- tig, (IAB Kurzbericht, 17/2007), Nürnberg 2007, 6 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/kurzber/2007/kb1707.pdf)

INHALT: "Im Januar 2005 bezogen 3,33 Mio. Bedarfsgemeinschaften Leistungen nach dem neu eingeführten SGB II. Nach einem kontinuierlichem Anstieg auf 4,13 Mio. im Mai 2006 sank ihre Zahl bis Dezember 2006 auf 3,76 Mio. Etwa die Hälfte der Bedarfsgemeinschaften vom Dezember 2006 (1,87 Mio.) hatte durchgehend zwei Jahre lang Leistungen bezogen. Insge- samt erhielten 6, Mio. Bedarfsgemeinschaften und 10, 5 Mio. Personen in den Jahren 2005 und 2006 zumindest zeitweise Unterstützung. Rund 0,54 Mio. Bedarfsgemeinschaften, die im Januar 2005 SGB-II-Leistungen bezogen hatten, beendeten ihre Hilfebedürftigkeit im Laufe des Jahres 2005 durch ein ausreichendes Einkommen aus Beschäftigung. Neuzugänge im Jahr 2006 konnten ihre Hilfebedürftigkeit etwas schneller überwinden als Neuzugänge im Jahr 2005. Am kürzesten ist die Bezugsdauer von Arbeitslosengeld II bei Paaren ohne Kinder. Nach 1 Monaten sind nur noch 3 Prozent im Leistungsbezug. Am stärksten hat sich dieser Prozess bei Alleinstehenden unter 25 Jahren beschleunigt - vermutlich auch wegen gesetzli- cher Änderungen." (Autorenreferat)

[40-L] Groh-Samberg, Olaf; Goebel, Jan: Armutsmessungen im Zeitverlauf: indirekte und direkte Armutsindikatoren im Vergleich, in: Wirtschaftsdienst : Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 87/2007, H. 6, S. 397-403 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa288; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.zbw.eu/zbw-publikationen/wd/2007/wd_docs_2007/wd0706-groh.pdf)

INHALT: "Die Armut ist in Deutschland zu einem wachsenden Problem geworden. Trotz der aktuellen Konjunktur auf dem Arbeitsmarkt ist damit zu rechnen, dass der 2008 erscheinende dritte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung für 2006 eine Rekordzahl für die Armutsentwicklung meldet. Wie lässt sich Armut am aussagefähigsten messen? Welche Indi- katoren beschreiben neben dem Einkommen die Lebensbedingungen?" (Autorenreferat)

[41-L] Groh-Samberg, Olaf: Armut in Deutschland verfestigt sich, in: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 74/2007, Nr. 12, S. 177-182; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Nach den Armuts- und Reichtumsberichten der Bundesregierung hat die Einkom- mensarmut in Deutschland den höchsten Stand seit 20 Jahren erreicht. Dieser statistische Be- fund wird vielfach als Beleg für die Existenz und das Wachstum einer 'abgehängten Unter- klasse' gesehen. In anderen Szenarien erscheinen große Teile der Gesellschaft vom Absturz in die Armut bedroht. Bezieht man die Dauer von individuellen Armutsphasen und die unter- schiedlichen Lebensbereiche, in denen Notsituationen auftreten, in die Analyse ein, so zeigt sich eine Zunahme verfestigter Armut. Eine Ausbreitung der Prekarität, d.h. des Pendelns 32 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

zwischen der 'Mitte' und der 'Armut', ist nicht zu beobachten. Hauptbetroffene verfestigter Armut sind nach wie vor Arbeiter, vor allem Arbeiterfamilien mit Migrationshintergrund oder mehreren Kindern. Armut entweder als Problem einer kulturell verwahrlosten neuen Unter- schicht zu deuten oder als kollektive Abstiegsbedrohung der gesamten Gesellschaft zu drama- tisieren, geht an der Realität vorbei." (Autorenreferat)

[42-L] Hackauf, Horst: Bildung, Gesundheit und soziale Lage von Kindern und Jugendlichen in europäischen Ge- sellschaften, in: Gerd Grözinger (Hrsg.): Perspektiven der Bildungsforschung, Frankfurt am Main: P. Lang, 2007, S. 137-162, ISBN: 978-3-631-54805-9 (Standort: UB Bonn(5)-2007/4381)

INHALT: Der Verfasser vertritt die These, dass sich empirisch viele Belege für die Zusammen- hänge zwischen der sozialen Lebenslage und den Gesundheitsrisiken von Kindern und Ju- gendlichen aufzeigen lassen. Die Einbeziehung differenzierter Lebenslagen zeigt, dass sich die soziale Benachteiligung nicht nur auf Armutspopulationen beschränkt, sondern auch in den höheren sozialen Schichten bestimmte Problemlagen generieren kann. Das heißt, dass sich das Phänomen des "sozialen Gradienten" nicht nur in unteren sozialen Schichten nach- weisen lässt, sondern auch vor den Mittelschichten nicht halt macht. Somit ist es erforderlich, herkömmliche Schichtindikatoren um die analytischen und empirischen Ansätze der Lebens- lagenforschung zu erweitern. Zur Verminderung der genannten Ungleichheit haben die staat- liche Gesundheitsforderung und das Bildungssystem frühzeitig anzusetzen, damit negative Entwicklungen kompensiert oder aufgehalten werden. Es wird plädiert für die Entwicklung eines umfassenden Konzepts, das nicht nur die unterprivilegierten Bevölkerungsschichten- im Sinne klassischer Armutsbekämpfung - anspricht,sondern auch die von der Lebenslagenfor- schung festgestellten Phänomene der relativen sozialenBenachteiligung" in den Blick nimmt. Die Kompensation der gesundheitlichen Armutsrisiken von Kindern und Jugendlichen be- darfnachweislich geeigneter sozial- und gesundheitspolitischer Maßnahmen des Staates. Ob- wohl etliche wissenschaftliche Analysen zur gesundheitlichen Ungleichheit noch nicht abge- schlossen sind, ist es sinnvoll, praktische Maßnahmen zur Verringerung der Ungleichheits- folgen einzuführen. Ein bedeutender Faktor ist zunächst die Verbesserung der objektiven Le- bensbedingungen, doch sind auch Maßnahmen zur sozialen und intersubjektiven Selbsthilfe erforderlich. Durch Gesundheitsförderung und Prävention sollte der Gesundheitszustand der Nachkommen der unteren Statusgruppen verbessert werden. (ICG2)

[43-L] Häfke, Andreas: Hoffnungslos arbeitslos?: psychosoziale Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf Schulabgän- ger, : Tectum Verl. 2007, 120 S., ISBN: 978-3-8288-9383-2

INHALT: "Seit vielen Jahren fehlen Lehrstellen. Nicht einmal rechnerisch sind es genug, um die aktuelle Nachfrage zu decken. Tatsächlich konkurrieren die Suchenden mit Älteren aus höhe- ren Jahrgängen, die im zweiten, dritten oder vierten Jahr nach dem Schulabschluss auf ihre Chance hoffen. Das Berufsleben vieler Jugendlicher beginnt so mit einer Sackgasse. Von der Schule rutschen sie ohne Puffer in die Arbeitslosigkeit. Ein Desaster nicht nur für die Volks- wirtschaft. Auch die Betroffenen selbst werden dadurch demotiviert, an den Rand gedrängt. Sozialverbände und Gewerkschaften befürchten psychische Störungen. Aber: Lassen diese sich tatsächlich nachweisen? Der Autor ging dieser Frage mit einer teilstandardisierten Stich- soFid Soziale Probleme 2008/1 33 1 Armut und Arbeitslosigkeit

probenerhebung über ein Jahr lang nach. 385 Jugendliche mit bzw. ohne Ausbildungsplatz füllten seinen Fragebogen aus. Glück im Unglück: Markante Unterschiede zur Vergleichs- gruppe blieben bei den Teilnehmern ohne Lehrstelle aus. Enttäuschungen am Beginn ihres Arbeitslebens stecken Heranwachsende offenbar überraschend unbeschadet weg. Das verbes- sert ihre Aussichten, wenn sich später doch ein Einstieg bietet." (Autorenreferat)

[44-L] Hark, Sabine: "Überflüssig": Negative Klassifikationen: Elemente symbolischer Delegitimierung im sozio- logischen Diskurs?, in: Cornelia Klinger, Gudrun-Axeli Knapp, Birgit Sauer (Hrsg.): Achsen der Ungleichheit : zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2007, S. 151-162, ISBN: 978-3-593-38476-4

INHALT: Ausgehend von Bourdieus Konzept einer "reflexiven Soziologie" und der Beobach- tung, dass wissenschaftsgenerierte Darstellungen sozialer Ungleichheit einen nicht unwesent- lichen Teil des Ungleichheitsgeschehens selbst indizieren, diskutiert der Beitrag die Frage, ob die Bilder und Beschreibungen, in denen die Soziologie sich Phänomenen der Prekarisierung annimmt, nicht dazu beitragen, Exklusionen zu reifizieren und gesellschaftlich relevante Vollzüge von Ungleichheit eher zu verdecken als offenzulegen. Im Mittelpunkt der Überle- gungen stehen die soziologischen, politischen und sozialen Implikationen der Rede von den "Überflüssigen", den nicht mehr "verwertungsgeeigneten" Personen, deren Einbindung in die Gesellschaft fragwürdig geworden sei. Die Autorin plädiert dafür, den soziologische Diskurs über Ungleichheit und die ihn führenden SoziologInnen selber zum Gegenstand soziologi- scher Reflexion zu machen, um ausloten zu können, in welchen Aspekten ihre Beschreibun- gen von Ungleichheit kollaborieren oder mit politisch-medial erzeugten Deutungsmustern zu- sammenfallen, die Politiken der Stigmatisierung oder Wertschätzung steuern. (ICA2)

[45-F] Harth, Kristina, Dr.med.; Becht, Anita; Seitz, Dipl.-Dok.; Heins, Elizabeth (Bearbeitung); Böhler, Eva, Jun.-Prof.Dr.oec.troph.; Letzel, Stephan, Univ.-Prof.Dr.med. (Leitung): ASG-Studie: Armut, Schulden und Gesundheit. Netzwerke der Gesundheitsprävention bei Schulden und Armut

INHALT: Erstmalig für Deutschland werden quantitative Daten zur Gesundheits- und Lebenssi- tuation von überschuldeten Privatpersonen erhoben. Die Problemsituation der Betroffenen soll damit auf ökonomischer, sozialer und gesundheitlicher Ebene aufgezeigt werden. Die Notwendigkeit der Unterstützung durch die Schuldnerberatungsstellen und weitere Institutio- nen wird beschrieben werden. Es sollen Maßnahmen entwickelt werden, um speziell Men- schen mit finanziellen Problemen eine optimale Gesundheitsfürsorge zu ermöglichen. GEO- GRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz METHODE: Eine einmalige schriftliche Befragung an überschuldeten Privatpersonen, die in einer Schuldnerberatungsstelle in Rheinland-Pfalz beraten werden, wurde bis 28. Februar 2007 durchgeführt. Der Datenschutzbeauftragte sowie die Ethikkommission von Rheinland- Pfalz haben das gesamte Vorgehen geprüft und der Durchführung zugestimmt. Alle offiziell anerkannten Schuldnerberatungsstellen in Rheinland-Pfalz haben im Juli 2006 pro Vollzeit- stelle 30 Studienunterlagen für potentielle Probanden zugeschickt bekommen. Die Studienun- terlagen bestehen aus: Informationsschreiben für Studienteilnehmer, Fragebogen für Studien- teilnehmer, frankierter und adressierter Rückumschlag für Studienteilnehmer, Informations- 34 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

poster für die Schuldnerberatungsstellen, Informationszettel für die Mitarbeiter der Schuld- nerberatungsstellen, Strichliste zur Erfassung der ausgegebenen Fragebögen. Insgesamt wur- den 2.265 Fragebögen an 53 Schuldnerberatungsstellen in Rheinland-Pfalz verteilt. Die Erhe- bung erfolgt anonym. Die Schuldnerberatungsstellen werden in regelmäßigen Abständen an- gerufen, um motivierend für die Studienunterstützung zu . ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Mainz, FB 04 Medizin, Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltme- dizin (Obere Zahlbacher Str. 67, 55131 Mainz) KONTAKT: Institution (Tel. 06131-39-33233, Fax: 06131-39-36680, e-mail: [email protected])

[46-L] Hashimoto, Yuko: What matters is absolute poverty, not relative poverty, in: Archiv für Rechts- und Sozialphilo- sophie (ARSP), Beiheft, 2007, Nr. 109, S. 283-291 (Standort: USB Köln(38)-Fa5; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Income disparity or economic inequality is often believed to be one of the concerns of the welfare state. However, does it really matter? Can it justify the redistribution of wealth by the state? In this paper, the author argues that economic inequality or relative poverty is not an issue in itself, and that it is important to distinguish absolute poverty from relative poverty. It is of importance to relieve absolute poverty, and this does not conflict with the moderate version of libertarianism. With regard to the subject of distributive justice, 'Equality of what?' has been a controversial issue amongst egalitarians. However, egalitarians, excluding the ra- dical egalitarians, in effect fail to distinguish clearly absolute poverty from relative poverty. If they are concerned about relative poverty in itself, they have to accept such implausible con- sequences as leveling down effects, with which they might disagree. Egalitarianism that seems to be concerned with economic inequality is usually used to justify the existence of the welfare state. As a result, it leads to the misunderstanding that it is the responsibility of the state to minimize the difference in income. Furthermore, this tendency to be concerned about economic inequality gives rise to the problem of envy. Indeed, envy is not necessarily a nega- tive emotion that should be denied in itself, because it can also act as an incentive leading to productive activity. Nevertheless, in most cases, envy has unacceptable effects that thwart other people's activities, and then it interferes in the sound functioning of the market. In order to defend the free market that makes it possible for individuals to pursue their own goals, lib- ertarians must address the issue of envy, which is closely connected with the libertarian view of human nature. Then, how do we consider absolute poverty? Is it not necessary for libertari- ans to consider it? The author believes that libertarians can admit that the necessity of reliev- ing absolute poverty is not only a matter of charity but also of rights. While there are several reasons for this, the author believes in particular that relief from absolute poverty is necessary as a precondition for being an actor as supposed by libertarians. This does not imply that the author accepts the expanded welfare state. The function of the state can be justified to the ex- tent of guaranteeing the minimum standard of the living." (author's abstract)

soFid Soziale Probleme 2008/1 35 1 Armut und Arbeitslosigkeit

[47-L] Hauser, Richard: Armut in Deutschland - versagt der Sozialstaat?, in: Wirtschaftsdienst : Zeitschrift für Wirt- schaftspolitik, Jg. 87/2007, H. 3, S. 172-181 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa288; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Empirische Untersuchungen haben nachgewiesen, dass es in Deutschland in einem beträchtlichen Ausmaß Armut gibt. Wie wird Armut definiert? Wie kann man Armut messen? Hat in Deutschland die Ungleichheit der Einkommensverteilung zugenommen? Welche Maß- nahmen müssten ergriffen werden, um Armut zu verhindern?" (Autorenreferat)

[48-L] Häußermann, Hartmut: Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf: die Soziale Stadt, in: Klaus Selle (Hrsg.): Planung neu denken : Bd. 2, Praxis der Stadt- und Regionalentwicklung ; Analysen - Erfahrungen - Folgerungen, : Rohn, 2006, S. 285-301, ISBN: 3-939486-02-7 (Standort: UB (385)-45/MB/g66143-2)

INHALT: Vorgelegt werden die ersten Befunde aus einer Zwischenevaluation des Programms "Soziale Stadt". Behandelt werden Problemdiagnosen und Zielgenauigkeit, gesamtstädtische Entwicklungszusammenhänge, Koordinierungs- und Integrationsbemühungen zwischen ver- schiedenen Ressorts, Mittelbündelung, Einbeziehung externer Akteure sowie Wirkungen in den Programmgebieten. Dabei werden sowohl typische Restriktionen wie begrenzte Reich- weiten des Programms sichtbar. Als innovativer Aspekt tritt das Bemühen um "New Urban Governance" in den Vordergrund und damit der Versuch, zu einer neuen Rollenverteilung zu kommen, die auch über die zeitlichen Grenzen des Programms hinaus zu einer Stabilisierung der Quartiere führen kann. Als zukünftige Handlungsfelder werden Bildung, Integration von Migranten und Lokale Ökonomie und Beschäftigung genannt. (ICE2)

[49-L] Heindl, Ines: Ernährung, Gesundheit und soziale Ungleichheit, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2007, H. 42, S. 32-38 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; (Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/V24398.pdf)

INHALT: "Viele Familien sind mit den Aufgaben einer Ernährungs- und Gesundheitsbildung ihrer Kinder überfordert. Soziale Ungleichheit geht mit unterschiedlichem Ess- und Bewe- gungsverhalten einher. Die sich daraus ergebenden Verpflichtungen gesundheitlicher Allge- meinbildung werden in Deutschland unterschätzt." (Autorenreferat)

[50-F] Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Stadt- und RegionalsoziologieHäußermann, Hartmut, Prof.Dr.rer.pol.; Moulaert, Frank, Prof.Dr. (Leitung): KATARSIS - Growing inequality and social innovation: alternative knowledge and practice in overcoming social exclusion in Europe

INHALT: KATARSIS ist ein Projekt zur Koordinierung von Forschungsteams auf dem Gebiet soziale Ungleichheit und Ausgrenzung. Beteiligt sind 19 Partner aus 13 europäischen Län- 36 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

dern und aus Canada. Ziel ist, eine Plattform zu schaffen, auf der ein Austausch von , sowie Präsentation und Verbesserung von Arbeitsmethoden ermöglicht wird. Besondere Aufmerksamkeit kommt dabei den kreativen Reaktionen von Gruppen zu, die von Ausgren- zung betroffen sind. Die Untersuchung innovativer Strategien soll es Wissenschaftlern er- möglichen, unter Einbeziehung des vorhandenen sozialen Potenzials neue Wege im Umgang mit dem Problem zunehmender sozialer Ausgrenzung in Europa zu erarbeiten und in die Ar- beit mit Entscheidungsträgern und Mitarbeitern vor Ort einzubringen. (S.a. http://katar sis.ncl.ac.uk ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa ART: BEGINN: 2006-05 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwis- senschaften Lehrbereich Stadt- und Regionalsoziologie (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Institution, Sekretariat (e-mail: [email protected]. Tel. 030-2093-4208, Fax: 030-2093-4213)

[51-L] Hupfeld, Stefan: Rich and healthy - better than poor and sick?: an empirical analysis of income, health, and the duration of the pension benefit spell, (Diskussionspapiere der DFG-Forschergruppe "Hete- rogene Arbeit: positive und normative Aspekte der Qualifikationsstruktur der Arbeit", Nr. 07/07), Konstanz 2007, 40 S. (Graue Literatur; URL: http://w3.ub.uni-konstanz.de/v13/volltexte/2007/29 11//pdf/0707_Hupfeld_Rich_and_Healthy.pdf)

INHALT: "We analyze the relationship between duration of the pension benefit spell and pension benefit claims from the German public pension system, with a special emphasis on differen- tial results with respect to health. This relationship is crucial and causal for a potential struc- tural pattern of redistribution between different income and health groups, induced by the public pension system. Evidence for such redistribution from poor to rich is present for most of the specifications in our analysis. The specification we believe to be correct is partially- linear, does therefore not impose any parametrical restrictions between duration and benefit claims, and allows for potential endogeneity. The relationship we extract is remarkably close to positively linear. Additionally we find that the income gradient is steeper for pensioners in bad health, meaning that redistribution from the least able to the most able individuals is more pronounced the worse the health status is." (author's abstract)

[52-F] Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB-Rhein, Thomas, Dipl.-Volksw.; Grün, Carola, Dr. (Leitung): Integration von Erwerbslosen über den Niedriglohnsektor im internationalen Vergleich - Vorstudie

INHALT: Es soll untersucht werden, ob Erwerbslose erfolgreich über den Niedriglohnsektor integriert werden können oder ob die Gefahr einer Stigmatisierung und eines "Low-Pay-No- Pay-Cycle" besteht. Der Vergleich mit Dänemark, UK, USA und Kanada erlaubt Rückschlüs- se für entsprechende Politikansätze in Deutschland. GEOGRAPHISCHER RAUM: Dänemark, Großbritannien, USA, Kanada, Bundesrepublik Deutschland ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution soFid Soziale Probleme 2008/1 37 1 Armut und Arbeitslosigkeit

INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit - IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0911-179-3008, Fax: 0911-179-3298, e-mail: [email protected]); Leiterin (Tel. 0911-179-3756, Fax: 0911-179-3298, e-mail: [email protected])

[53-L] ISW - Institut für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Hrsg.): Der Armut ein Gesicht geben: Lebenslagen von armutsgefährdeten Menschen, (WISO- Dokument, H. 51), 2006, 82 S. (Graue Literatur; URL: http://www.isw-linz.at/media/files/WISO-Dokumente/Layout_endg.pdf)

INHALT: 'Wie erleben betroffene Menschen ihre Situation, wie schaffen sie den Alltag, was ist hilfreich und was verhindert ein Ausbrechen aus der Situation? Dies sind Fragen, mit denen sich sechs Diplomandinnen mit Unterstützung von Assistenzprofessorin Christine Stelzer- Orthofer (Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik), Arbeiterkammer und Armutsnetzwerk auseinandergesetzt haben.' Nach einer theoretischen Einführung in den Lebenslagenansatz werden exemplarisch Menschen in Österreich, die von Armut betroffen sind, vorgestellt: Ju- gendliche Schulabbrecher, Alleinerziehende, Menschen mit vielen Kindern, Körperbehinder- te, psychisch und chronisch Kranke. Dadurch werden typische Lebens- und Problemlagen, die mit Armut verbunden sind, aus der Perspektive der Betroffenen dargestellt. Inhaltsver- zeichnis: Christine Stelzer-Orthofer, Dagmar Andree: Der Lebenslagenansatz in der Un- gleichheitsforschung; Ingrid Kern-Homolka: Der schwierige Sprung in die Arbeitswelt - zur Lebenslage von Jugendlichen Drop-Outs; Klara Breuer: Alleinverantwortlich für alles - Le- benslagen von Alleinerziehenden; Heidemaria Fröller: Wenig Zeit und doch zufrieden - Le- benslagen von Mehrkinderfamilien; Daniela Punzenberger: Der Wunsch nach Selbstbestim- mung - Lebenslagen von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt; Nicole Sonnleitner: Stigmatisiert und an den Rand gedrängt - zu Lebenslage psychisch kranker Menschen; And- rea Haslinger: Mit Schmerzen leben: Lebenslagen chronisch kranker Patientinnen. (IAB)

[54-F] Jungmann, Tanja, Jun.-Prof.Dr.phil.habil. (Bearbeitung): Modellprojekt "Pro Kind - Wir begleiten junge Familien". Prävention von Krankheit, Kri- minalität und Armut durch Frühförderung für Kinder aus sozial benachteiligten Familien

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Sonderpädagogik Abt. Sonderpädagogische Psychologie (Bismarckstr. 2, 30173 Hannover) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0511-762-8450, Fax: 0511-762-8408, e-mail: [email protected])

[55-L] Kessl, Fabian; Reutlinger, Christian; Ziegler, Holger (Hrsg.): Erziehung zur Armut?: soziale Arbeit und die 'neue Unterschicht', Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 146 S., ISBN: 978-3-531-15389-6

INHALT: "Die 'neue Unterschicht' ist entdeckt und die Erziehung dieser prekarisierten Gesell- schaftsmitglieder wird gefordert. Fachexpertinnen aus Erziehungswissenschaft und Sozialpä- 38 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

dagogik gehen in diesem Band der Frage nach, wie angemessen eine solche Diagnose der 'neuen Unterschicht' und der damit verbundene Therapievorschlag einer Erziehung zur Armut ist: Wie wird hier soziale Ungleichheit in einer veränderten Form zum Gegenstand? Welche Herausforderungen sind damit für die Soziale Arbeit verbunden? Hält die Diagnose einer 'neuen Unterschicht' einer empirischen Überprüfung stand? In welcher Weise werden hier be- stimmte Bevölkerungsgruppen zum Zielpunkt politischer Strategien? Die Beantwortung die- ser Fragen macht das Spannungsverhältnis struktureller, kultureller und moralischer Erklä- rungsversuche mit Blick auf eine fachliche und politische Verortung Sozialer Arbeit analy- sierbar." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Fabian Kessl, Christian Reutlinger, Holger Ziegler: Erziehung zur Armut? Soziale Arbeit und die "neue Unterschicht"- eine Einführung (7-15); Karl August Chassi: Unterschicht, prekäre Lebenslagen, Exklusion - Versuch einer Dechiffrierung der Unterschichtsdebatte (17-37); Mark Stern: Becoming mainstream: from the underclass to the entrepreneurial poor (39-54); Catrin Helle, Alexandra Klein, Sandra Landhäußer, Holger Ziegler: Das Elend der Sozialen Arbeit - Die "neue Unterschicht" und die Schwächung des Sozialen (55-79); Micha Brumlik: Soll ich je zum Augenblicke sagen ... Das Glück: Beseligender Augenblick oder erfülltes Leben? (81-96); Fabian Kessl, Christian - linger: "Sozialhilfeadel oder Unterschicht?" Sieben Einwände gegen die territoriale Manifes- tation einer "neuen Unterschicht" (97-101); Michael Winkler: S' Lebbe iss doch, wie's iss. Unterschicht, Kultur und Soziale Arbeit - eine andere Geschichte (103-133); Fabian Kessl: Die Wiederkehr der sozialen Frage - ein Postskriptum zur jüngsten Debatte um die "neue Un- terschicht" (135-144).

[56-L] Kessl, Fabian: Das wahre Elend?: zur Rede von der "neuen Unterschicht", in: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg. 25/2005, Nr. 12 = H. 98, S. 29-42 (Standort: USB Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Paul Nolte diagnostiziert 2004 in seinem Reformaufruf 'Generation Reform' eine 'neue Unterschicht' in der Bundesrepublik Deutschland. Mit dieser Behauptung verbindet er die Grundlegung einer neuen kulturalistischen Klassentheorie. Klassengesellschaften sind dem- nach als gegeben hinzunehmen und Klassenbewusstsein als Einsicht in dieses Phänomen neu zu bestimmen. Der scheinbar identifizierten 'neuen Unterschicht' soll außerdem ein Erzie- hungsprogramm verpasst werden, das an Pestalozzis Armenerziehung aus feudalistischen Ta- gen erinnert. Allerdings erweist sich die neue kulturalistische Klassenanalyse vor dem Hin- tergrund einer relationalen Klassentheorie als völlig unzureichendes Analyseinstrumentarium. Dennoch erfahren kulturalistische Deutungen in jüngster Zeit in Form medialer Repräsentati- on und Vermittlung eine beachtliche Verbreitung. Grund dafür scheint das damit verbundene Versprechen zu sein, einfache Reaktionsmöglichkeiten auf menschliche Notlagen entwickeln zu können, ohne die strukturellen Bedingungen sozialer Ungleichheit und die damit verbun- denen Macht- und Herrschaftsverhältnisse noch systematisch in Betracht ziehen zu müssen." (Autorenreferat)

[57-L] Kessl, Fabian: Die Wiederkehr der sozialen Frage: ein Postskriptum zur jüngsten Debatte um die "neue Unterschicht", in: Jost Halfmann, Johannes Rohbeck (Hrsg.): Zwei Kulturen der Wissenschaft - revisited, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2007, S. 135-144, ISBN: 978-3-938808-31-3 soFid Soziale Probleme 2008/1 39 1 Armut und Arbeitslosigkeit

INHALT: Der Autor deutet die aktuelle Debatte um das Phänomen einer "neuen Unterschicht" als Enttäuschung über die vor allem in den 1990er Jahren im bundesdeutschen Kontext weitrei- chend propagierten Versprechungen eines neoliberalen Programms. Denn die aktivierungspä- dagogischen Strategien und Semantiken, wie sie sich am deutlichsten in der neuen Arbeits- marktpolitik zeigen, sind zwar Teil neo-liberal inspirierter politischer Strategien, zugleich werden sie aber von der Proklamation einer "neuen Einfühlsamkeit" begleitet: "Jeder Mensch sei in seiner Würde gleich, egal ob er Leistungsträger sei oder zu den denjenigen gehöre, die es zurzeit sehr schwer hätten", so z. B. der nordrhein-westfälische Sozialminister. Der Beitrag zeigt, dass schon im 19. Jahrhundert an das Mitgefühl und das freiwillige Engagement der "bevorzugten Stände" appelliert wurde. Allerdings steht dieses Plädoyer im Kontext eines ideologischen Klimas der modernen Freiheits- und Gleichheitsideale. Der Einzelne soll daher "von klein auf an ein beständiges und genau geregeltes An-sich-Halten gewöhnt werden". Zugleich schließt die staatliche Sozialpolitik aber auch Freiräume auf. Räume für die "Eigen- sinnigkeit und Eigenverantwortung der Subjekte". In diesem Trend sieht der Autor die Wie- derkehr der alten "sozialen Frage". (ICA2)

[58-L] Knopp, Reinhold; Münch, Thomas (Hrsg.): Zurück zur Armutspolizey?: soziale Arbeit zwischen Hilfe und Kontrolle, (Transfer aus den Sozial- und Kulturwissenschaften, Bd. 5), Berlin: Frank & Timme 2007, 198 S., ISBN: 978-3- 86596-123-5 (Standort: UB Köln(38)-34A/7601)

INHALT: "Die Autorinnen und Autoren blicken im Kontext des Konzeptes 'Aktivierender Sozial- staat' kritisch auf Entwicklungen in verschiedenen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit. Aktuel- le Schlüsselbegriffe wie Sozialraumorientierung, Stadtteilarbeit, Prävention werden daraufhin befragt, wie sich hierbei das Verhältnis von Hilfe und Kontrolle darstellt. Die Entwicklungen, die sich im Bereich des SGB II (Hartz IV) vollziehen, werden sowohl unter ideologiekriti- schen als auch unter juristischen Gesichtspunkten beleuchtet. Und letztlich geht es auch um die Frage, was heute kritische Sozial Arbeit ist und welche Zielsetzungen ein solches Ver- ständnis von Praxis beinhalten kann." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Michael Galuske: Nach dem Ende des sozialpädagogischen Jahrhunderts - Soziale Arbeit zwischen Aktivierung und Ökonomisierung (9-32); Reinhold Knopp: Position und Perspektive kritischer Sozialer Arbeit (33-52); Christian Spatscheck: Die neoliberale Herausforderung - Fachliche Perspekti- ven für die Soziale Arbeit (53-64); Thomas Münch: Die "sozialdemokratische Unterschei- dung" oder von der Renaissance des Zwangs (65-76); Manfred Kappeler: Das ambivalente Verhältnis von Unterstützung und Kontrolle in der Sozialen Arbeit am Beispiel der Katego- rien Hilfe und Prävention (77-98); Sabine Stövesand: Eigenaktivitäten auslösen - Sicherheit einlösen. Zum Verhältnis von Gemeinwesenarbeit und lokaler Kriminalprävention (99-116); Fabian Kessl: Zur Kritik der Sozialraumorientierung. Die Notwendigkeit einer politischen Kontextualisierung sozialpädagogischer Handlungsvollzüge (117-130); Peter Bünder: För- dern und Fordern im Kindergartenalter: Statt Bildung Bildungspläne? (131-142); Uwe Be- cker: Keine Arbeit für alle - was integriert in die Gesellschaft? (143-148); Utz Krahmer: Die Wirkung der "Ewigkeits-Garantie" (Art. 79 Abs. 3 GG)auf unsere gegenwärtige Sozialstaats- debatte (149-154); Oliver Ongaro: "Mit Schlagstock, Pfefferspray und Aufenthaltsverboten gegen Wohnungslose und Anne?!" (155-170); Klaus Riekenbrauk: Betteln als Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung (171-192); Thomas Specht-Kittler: "Die Stadt gehört al- len!" (193-196).

40 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

[59-F] Kotlenga, Sandra; Helmer, Matthias; Nägele, Barbara; Pagels, Nils (Bearbeitung): Ältere Erwerbslose - eine Interviewstudie

INHALT: Auf der Grundlage von 36 qualitativen Interviews mit über 50-jährigen Erwerbslosen in der Region werden in der Studie deren Erfahrungen dargestellt. Neben den Erfahrungen mit Institutionen und Maßnahmen der Beschäftigungsförderung werden hier Lebensgeschich- ten, Schwierigkeiten und Umgangsweisen mit Erwerbslosigkeit thematisiert. Die Studie ent- stand im Rahmen des Teilprojekts Partizipation im Göttinger Beschäftigungspakt "50plus - Erfahrung zählt!" mit der Grundidee die Perspektiven von älteren Erwerbslosen in lokale Be- schäftigungsförderung einfließen zu lassen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Landkreis Göttin- gen METHODE: Partizipation; aktivierende Befragung; Aktionsforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 36; Auswahlverfah- ren: Selbstmelder). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Helmer, M.; Kotlenga, S.; Nägele, B.; Pagels, N.: Ältere Erwerbs- lose kommen zu Wort - eine Interviewstudie. Göttingen: zoom 2007, 71 S. Download unter: http://www.prospektive-entwicklungen.de/german/pdfs/Eine_Interviewstudie_Aeltere_Er werbslose_ kommen_zu_Wort.pdf .+++AG Beschäftigungsförderung für Ältere (Hrsg.): An- gebote und Leistungen für ältere Erwerbslose. Anforderungen für die Gestaltung lokaler Be- schäftigungsförderung. Göttingen: zoom 2007, 36 S. Download unter: http:// www.prospekti ve-entwicklungen.de/german/pdfs/ Angebote_und_Leistungen_fuer_aeltere_Erwerbslose.pdf (bestellbar unter: [email protected]). ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Beschäftigungsinitiative "50plus - Erfahrung zählt!" im Landkreis Göttingen; Bundesministe- rium für Arbeit und Soziales INSTITUTION: Zoom - Gesellschaft für prospektive Entwicklungen e.V. (Theaterstr. 8, 37073 Göttingen) KONTAKT: Nägele, Barbara (Tel. 0551-5084511, e-mail: [email protected])

[60-L] Krätke, Michael R.: Leben und Arbeiten, Brot und Spiele: das Grundeinkommen als Sozialstaatsersatz?, in: Wi- derspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 27/2007, H. 52, S. 149-164 (Standort: FES Bonn (Bo133)-X3504)

INHALT: Der Verfasser zeigt, dass in Zeiten anhaltender Massenarbeitslosigkeit, angesichts wachsender Prekarisierung der Lohnarbeitsverhältnisse, der Einstieg in das Erwerbsleben und die beruflichen Karrieren für einewachsende Zahl auch gut und hochqualifizierter junger und älterer Leute immer unsicherer werden. Ob ein Grundeinkommen möglich ist, hängt davon ab, wie universell und wie "bedingungslos" es sein kann und auf welcher Höhe es sich bewe- gen dürfte. Mit der Frage nach der Höhe des Minimums erhebt sich sogleich die Frage, die in allen von Verteilungskämpfen geprägten Gesellschaften als die entscheidende gesehen wird: Wer soll's bezahlen? Ohne eine Steuerreform ist eine radikale Reform der sozialen Sicherung nicht zu machen. Das Recht auf ein ökonomisches Existenzminimum gilt vor allem im Ver- hältnis zwischen Fiskus und Bürger. Seit es eine Einkommenssteuer gibt, gibt es ein "Exis- tenzminimum". Ein Teil des privaten Einkommens und Vermögens soll unter allen Umstän- den vom Zugriff des Fiskus verschont bleiben. Das ist historisch die wichtigste und erste soFid Soziale Probleme 2008/1 41 1 Armut und Arbeitslosigkeit

"Grenze der Besteuerung", auch wenn sie im Steuersenkungswettlauf der Gegenwart in Ver- gessenheit geraten ist. Es wird argumentiert, dass im Prinzip, und technisch gesehen, sehr vie- les machbar wäre, um dem dringendsten Problem, der wachsenden Armut in den reichsten Ländern, abzuhelfen. Die möglichen und dringend notwendigen Aktionen führen zu einer be- dingten Grundsicherung für viele, die sie heute brauchen. Mit Hilfe komplizierter Konstrukti- onen wie den Steuergutschriften könnten wir die Armutsfallen zum größten Teil beseitigen. Für die arbeitenden Armen ist ein gesetzlicher und flächendeckender Mindestlohn die wir- kungsvollste Reform. Dabei wird auf das Beispiel vieler kapitalistischer Ländern hingewie- sen, in denen seit langem es Mindestlöhne gibt, die auch für die Bestimmung der Untergrenze von Sozialtransfers eine wichtige Rolle spielen. (ICG2)

[61-L] Lauenroth, N.; Swart, Enno: Perspektivlosigkeit ist Krankheit: subjektive Empfindungen von Langzeitarbeitslosen, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öf- fentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 66/2004, H. 11, S. 765-769 (Standort: USB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Verlust des Arbeitsplatzes birgt besonders in den neuen Bundesländern für viele Menschen das Risiko längerfristigen Verbleibs in der Arbeitslosigkeit. Die daraus resultie- renden psychischen, sozialen und physischen Gefährdungen für die Gesundheit sind erheb- lich. Diese verschlechtert sich aber nicht notwendigerweise kontinuierlich, sondern ist ver- mutlich Wellenbewegungen unterworfen in Abhängigkeit von Phasen von Erwerbslosigkeit und kurzfristiger Arbeitstätigkeit. Diese Vermutung wurde in strukturierten Interviews mit 20 Beschäftigten (je zehn Männer und Frauen) einer Magdeburger ABM-Gesellschaft überprüft. Aus den subjektiv wahrgenommenen Zusammenhängen zwischen Gesundheit und Erwerbs- status sollten Determinanten der Gesundheit und Ansatzpunkte für Gesundheitsförderung an- geleitet werden. Ergebnisse: Die Befragten waren im Durchschnitt 55 Jahre alt und mehr als sieben Jahre ohne Arbeit. Psychosoziale Beschwerden wie Depressionen, Schlafstörungen oder Nervosität stellten sich nach etwa drei Monaten der Arbeitslosigkeit ein, wurden durch die ABM-Tätigkeit gemildert, um an deren Ende wieder zuzunehmen. Bei einem Teil der Be- fragten verbesserte sich der Gesundheitszustand; dies ist abhängig von der ABM-Dauer und den Arbeitsanforderungen und -bedingungen. Bei den Befragten überwiegt Perspektivlosig- keit und passives Abfinden mit der Arbeitslosigkeit. Schlussfolgerungen: Der bekannte Zu- sammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Gesundheit wurde bestätigt. Diese Studie er- bringt darüber hinaus neue Einblicke in die subjektiven Belastungen während der ABM- Tätigkeit sowie die psychische Verfassung der Langzeitarbeitslosen. Als entscheidender Ge- sundheitsfaktor erwiesen sich deren Zukunftsaussichten. Daraus lassen sich Ansätze zur Ge- sundheitsförderung bei Langzeitarbeitslosen innerhalb von ABM-Gesellschaften und durch andere Institutionen ableiten." (Autorenreferat)

[62-F] Mattes, Christoph; Shenton-Bärlocher, Franziska; Steiner, Olivier (Bearbeitung); Streuli, Elisa (Leitung): Das Geld im Leben junger Frauen und Männer - Möglichkeiten der Verschuldungspräventi- on

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INHALT: Die Verschuldungsproblematik bei Jugendlichen gewinnt zunehmend an sozialpoliti- scher Relevanz. Gleichzeitig mangelt es an Wissen darüber, wie diese Altersgruppe mit Geld umgeht, über wie viel finanzielle Mittel sie verfügt und wofür sie diese ausgibt. Diese Wis- senslücke soll das Forschungsprojekt schliessen und gleichzeitig die politisch und moralisch zum Teil enorm aufgeladene Diskussion versachlichen. Finanzielle Autonomie ist ein wichti- ger Bestandteil des Erwachsenwerdens. Geld ist für junge Erwachsene sowohl mit Genuss und Spass als auch mit Verantwortung für sich und andere verbunden. Am Beispiel von Be- deutung und Umgang mit Geld und Knappheit kann exemplarisch der Übergang vom Jugend- alter ins Erwachsenensein gezeigt werden. Mit den gewonnenen Erkenntnissen möchten wir zur Versachlichung einer zum Teil moralisch enorm aufgeladenen Verschuldungsdiskussion beitragen und den Fokus von der "Prävention" hin zur finanziellen Kompetenz lenken. Einge- bettet ist die Untersuchung in Theorien der Jugendphase als Moratorium und Transition (vgl. u.a. K. Hurrelmann), verknüpft mit Aspekten der Bewältigung einer Ziel-Mittel-Diskrepanz (vgl. R.K. Merton).Mit einer quantitativen Erhebung an Basler Schulen bei rund 500 Schü- ler/innen zwischen 16 und 20 Jahren sowie mit 20 Vertiefungsinterviews bei jungen Erwach- senen mit und ohne Schulden sowie ehemals Verschuldeten wird das Wissen über die Bedeu- tung von Geld für die wahrgenommenen Handlungsmöglichkeiten und die soziale Zugehö- rigkeit untersucht und daraus Rückschlüsse auf Bewältigungsmuster von Anforderungen in der Jugendphase gewonnen. Erste Ergebnisse zeigen, dass Jugendliche und junge Erwachsene als selbständige Akteure ihre Biografie und darin den Umgang mit Geld gestalten. Dieser Weg verläuft bei den Befragten nicht geradlinig, jedoch durchaus reflektiert und verantwor- tungsbewusst und ist trotz allen Unsicherheiten von Engagement und Zuversicht geprägt. Bei einer schulischen oder sozialarbeiterischen Intervention soll deshalb nicht der moralische Zeigefinger, sondern die Verbesserung der Finanzkompetenz sowie die Reflexion über Wert- haltungen im Zentrum stehen. (Zwischen)ergebnisse: Geld bedeutet für Jugendliche Genuss, Sorglosigkeit und Spass und damit eine Möglichkeit zur Verlängerung der Jugendphase. Gleichzeitig bietet Geld die Möglichkeit zu finanziell unabhängigen Entscheidungen und da- mit zu einem Stück Erwachsenen-Autonomie. Mit diesem Spannungsfeld gehen die Befragten unterschiedlich um. Die soziale Herkunft spielt dabei eine wichtige Rolle. Im Umgang mit Knappheit sind die Jugendlichen durchaus kreativ: Entweder werden die Ziele den vorhande- nen Mitteln angepasst - etwa indem sie den Konsum aufsschieben oder verzichten, indem sie alternative Aktivitäten aufnehmen wie z.B. Spaziergänge oder indem sie sich einen Freundes- kreis aufbauen, der weniger konsumorientiert ist -, oder indem die Mittel zur Zielerreichung aufgestockt bzw. optimal ausgeschöpft werden. Diese Mittelanpassung erfolgt dadurch, dass sich die Jugendlichen vermehrt über günstige Angebote informieren, dass sie zum Einkaufen über die Grenze nach Deutschland oder Frankreich gehen oder günstige Fälschungen kaufen. Meist werden gemischte Strategien in unterschiedlicher Gewichtung angewendet. Verschul- dung ist - in Übereinstimmung mit den Meldungen in den Medien - ein weit verbreitetes Phä- nomen bei jungen Erwachsenen, aber - und dies ganz im Gegensatz zum medialen Diskurs - es handelt sich dabei grossteils um ein gelegentliches Geld-Ausleihen von kleineren Beträgen und ist oft durchaus unproblematisch. Die Problemverschuldung von mehreren Tausend Franken kommt durchaus vor, jedoch bei einer sehr kleinen Gruppe. Bei dieser Gruppe sind meist kritische Lebensereignisse (Arbeitslosigkeit, gesundheitliche und/ oder familiäre Prob- leme) Mitursachen für die Verschuldung. Ein wahlloses oder "zwanghaftes" Konsumverhal- ten ist kaum die alleinige Verschuldungsursache. Weitere Informationen: http://www.si- dos.ch/. ZEITRAUM: 2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Kanton -Stadt METHODE: Quantitativer Teil: Fragebogenerhebung bei 500 Jugendlichen in Schulen des Kan- tons Basel-Stadt. Für die Auswahl der Bildungstypen und das Sampling wurde das Erzie- soFid Soziale Probleme 2008/1 43 1 Armut und Arbeitslosigkeit

hungsdepartement BS und das Statistische BS beigezogen. Da die Fragebögen während der Schulstunde ausgefüllt wurden, beträgt der Rücklauf nahezu 100%. Qualitativer Teil: Vertiefende qualitative Untersuchung (Kombination von narrativem und anschliessend prob- lemzentrierten Interview) bei insgesamt 21 Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die eben- falls einen Fragebogen ausgefüllt hatten. Die Auswertung erfolgte in erster Linie inhaltsana- lytisch, punktuell ergänzt durch weitere Auswertungsmethoden (v.a. Schütze und Oever- mann). Die Interviewer wurden ausgewählt nach dem Ähnlichkeitsprinzip - gleiches Ge- schlecht, gleiche Alterskategorie, wenn möglich gleiche Nationalität wie die Interviewten. Zusammenführung quantitativer und qualitativer Teil: Ebene der Einzelperson: Unklarheiten in den Interviews wurden durch die Antworten im Fragebogen so weit wie möglich bereinigt. Die Fallrekonstruktionen wurden aus den Interviews heraus vorgenommen; wo nötig wurden Angaben aus dem Fragebogen in einer Fussnote ergänzt. Ebene der gesamten Gruppe: Die Ergebnisse aus den Porträts und aus dem Fragebogen validieren sich gegenseitig; allfällige Widersprüche werden diskutiert. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardi- sierte Befragung, schriftlich. VERÖFFENTLICHUNGEN: Streuli, E.: Heute kaufen - morgen zahlen: wo liegt das Problem? in: Sozial Aktuell, 2006, 3, S. 7-11.+++Streuli, E.: Eigenes Geld und fremdes Geld im Leben junger Erwachsener - eine Untersuchung in Basel. in: Schulden-Kompass, 2006, S. 183-189. ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Fachhochschule Nordwestschweiz -FHNW- Hochschule für Soziale Arbeit bei- der Basel, Institut Kinder- und Jugendhilfe (Thiersteinerallee 57, 4053 Basel, Schweiz)

[63-L] Mohr, Katrin: Soziale Exklusion im Wohlfahrtsstaat: Arbeitslosensicherung und Sozialhilfe in Großbritan- nien und Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 271 S., ISBN: 978-3-531- 15280-6

INHALT: "Die Studie untersucht am Beispiel der Arbeitslosensicherung und der Sozialhilfe in Großbritannien und Deutschland, wie Wohlfahrtsstaaten soziale Exklusion strukturieren. Sie zeigt die inklusiven und exklusiven Mechanismen und Logiken der Systeme der sozialen Si- cherung bei Einkommensarmut und Erwerbslosigkeit in beiden Ländern und geht den mögli- chen Konsequenzen nach, die sich aus der Verfasstheit dieser Sicherungssysteme sowie ihrem Wandel für Prozesse sozialer Ausgrenzung ergeben. Indem die Autorin die vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung mit der Analyse sozialer Ungleichheit verknüpft, leistet sie einen Beitrag zur Soziologisierung der Sozialpolitikforschung sowie zu einer in Deutschland noch wenig entwickelten Ungleichheitsforschung mit institutionellem Fokus." (Autorenreferat)

[64-L] Morisse, Jörn; Engler, Rasmus: Wovon lebst du eigentlich?: vom Überleben in prekären Zeiten, (Serie Piper, 5065), München: Piper 2007, 250 S., ISBN: 978-3-492-25065-8

INHALT: "In der Kulturwirtschaft sind unter den Erwerbstätigen die Selbständigen mittlerweile die wichtigste Triebfeder für die Wachstumsdynamik. Aber wie finanziert man eigentlich ein kreatives Leben jenseits der Festanstellung? Trotz guter Ausbildung leben viele Freiberufler unterhalb des Existenzminimums und sind auf immer neue Strategien angewiesen, ihren Le- 44 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

bensunterhalt zu bestreiten und dennoch ihre künstlerische Freiheit zu bewahren. Zwischen nervenden Nebenjobs und dem existenziellen Streben nach Selbstverwirklichung sind unter- schiedliche Lebensentwürfe entstanden. Die Autoren befragen in dem Buch zwanzig Kultur- schaffende wie den Maler Jonas Burgert, den Übersetzer Harry Rowohlt oder Autoren wie Kathrin Passig und Bernd Cailloux zu ihrer wirtschaftlichen Situation, zu ihren Netzwerken, zu Erfolg, Selbstausbeutung und Begriffen wie 'sozialem Kapital'. Herausgekommen ist ein Buch, das offen und ehrlich eine der häufigsten Fragen unserer Zeit beantwortet: Wovon lebst du eigentlich?" (Autorenreferat)

[65-F] Müller, Marion; Pfeil, Patricia, Dr.; Donath, Lisa (Bearbeitung): Wohnungsflüchter in München. Analyse der Situation an öffentlichen Plätzen in München und Evaluation des bestehenden Hilfeangebots für 'Wohnungsflüchter'

INHALT: Die Situation an einzelnen öffentlichen Plätzen Münchens ist gekennzeichnet von einer zunehmenden Konzentration von Menschen mit sozialen Schwierigkeiten: Wohnungslose, Wohnungsflüchter, Menschen mit einer ausgeprägten Suchtproblematik und Gruppen von Heranwachsenden. Diese Situation führt zu Problemen und Beschwerden von Anwoh- nern/innen und Geschäftsinhabern/innen über die Konsequenzen einer "problematischen" Nutzung dieser Plätze: öffentlicher Alkoholkonsum, Diebstähle, unzureichende hygienische Zustände, Belästigungen von Passanten etc. sine führt zur Erfassung des Status Quo dieser Problematik im ersten Schritt eine stadtweite Situationsanalyse durch. Auf öffentlichen Plät- zen, an denen Probleme mit Wohnungslosen, Wohnungsflüchtern, Drogenkonsumenten/innen und Jugendlichen bekannt geworden sind, soll untersucht werden, welche Menschen nutzen diese Plätze auf welche Weise und in welchem Umfang und werden dabei von wem warum als problematisch erachtet. Im zweiten Schritt steht eine Kosten-Wirksamkeitsanalyse im Vordergrund. Es wird die besondere Problematik um die Wohnungsflüchter bzw. Stammste- her an ausgewählten Plätzen untersucht. Im Sinne eines sozialraumorientierten Vorgehens identifiziert sine anhand von Interviews mit allen Beteiligten (Wohnungsflüchter, Anwoh- ner/innen, Gewerbetreibende, Streetworker, Polizei, soziale und politische Institutionen etc.) die spezifischen Bedarfslagen und evaluiert die bestehenden Hilfeangebote für Woh- nungsflüchter. GEOGRAPHISCHER RAUM: München METHODE: Dokumentenanalyse; Situationsanalyse: Befragung und quantitative Analyse; quali- tative Interviews mit Betroffenen; Experteninterviews; inhaltsanalytische Auswertung ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Landeshauptstadt München FI- NANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Süddeutsches Institut für empirische Sozialforschung -sine- e.V. (Dachauer Str. 189, 80637 München) KONTAKT: Institution (Tel. 089-69372177, Fax: 089-12287526, e-mail: [email protected])

[66-L] , Rainer; Keim, Rolf: "Wir sind keine Sozialen": Marginalisierung und Ressourcen in deutschen und französi- schen Problemvierteln, (Analyse und Forschung : Sozialwissenschaften), Konstanz: UVK Verl.- Ges. 2007, 309 S., ISBN: 978-3-86764-018-3

INHALT: Die Verfasser zeigen anhand eigener Forschungsergebnisse, dass die Ressourcen des Zusammenlebens im Problemviertel in der Regel nicht zu einer Überschreitung sozialer, nur soFid Soziale Probleme 2008/1 45 1 Armut und Arbeitslosigkeit

selten räumlicher Grenzen führen. Sie können die Funktion der viel beschworenen "Brücken in die Mehrheitsgesellschaft" nicht übernehmen. Die Ressourcen erleichtern in dieser Per- spektive bestenfalls schwierige Lebensumstände, in materieller wie in sozialer Hinsicht, füh- ren aber nicht aus ihnen heraus. Wer "Brücken in die Mehrheitsgesellschaft" be- und über- schreitet, so wird geurteilt, besitzt die Fähigkeiten dazu trotz, nicht wegen des Problemvier- tels. Es wird gezeigt, dass diese Beurteilung weit reichende Folgen hat. Verbreitet ist sie ers- tens unter den Professionellen sozialer Einrichtungen und Dienste im Problemviertel, die das "ziellose Durchwursteln" von Bewohnern kritisieren und die "Strategien der flexiblen Gele- genheitsorientierung" nur als den Klebstoff sehen, der die Bewohner in ihren schwierigen so- zialen Lagen (und im Stadtviertel) festhält. Zweitens bestimmt diese Bewertung auch das Selbstbild von einigen Bewohnern. Sie sehen in normaler Erwerbstätigkeit, d.h. voller Ar- beitsmarktintegration, die einzige Chance, ein "normales Leben" führen zu können. Diese ist ihnen aber unzugänglich. Sie reagieren mit Resignation und Rückzug, einige mit Aggression. Sie adaptieren quasi das dichotome Denken vom "Drinnen" und "Draußen". Und drittens führt diese verengte Perspektive zu einer Fokussierung der Forschung auf die sozialen Aus- grenzungsmechanismen in diesen Stadtvierteln. Aus dem Blick geraten die sozialen "Zwi- schenzonen", in denen Bewohnergruppen Ressourcen zur Erhaltung ihrer alltäglichen Hand- lungsfähigkeit nutzen, wobei die sozialräumlichen Bedingungen des Quartiers Teil ihrer Be- wältigungsstrategien von Armutssituationen sind. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Ressourcen im Problemviertel, die Bedingungen für Handlungsfähigkeit, die Konstellati- on "interner" und "externer" Ressourcen der Bewohner bzw. der Haushalte in Armutslagen. Ressourcen im Problemviertel existieren einerseits in der Form sozialer Unterstützung und in persönlichen Fähigkeiten der Bewohner, andererseits in den Gelegenheitsstrukturen der Quar- tiere und den Angeboten sozialer Dienste und Einrichtungen. Es werden ökonomische Res- sourcen (Erwerbslagen und Quartiersausstattung/Versorgung), ökologische Ressourcen (So- zialbeziehungen) und kulturelle Ressourcen (persönliche Fähigkeiten und Handlungsorientie- rungen) unterschieden. In den untersuchten Stadtvierteln - und wie man aus Arbeitslosigkeits- Statistiken in deutschen und französischen Problemvierteln schließen kann, in fast allen Prob- lemvierteln - ist das aber die größte Bewohnergruppe. Sie repräsentieren das Maß an sozialer Normalität, das in der Skandalisierung der ansonsten problembehafteten Lebensumstände in den Stadtvierteln übersehen wird. Ihr Status ergibt sich zuerst aus einer relativ gesicherten Erwerbslage, die zwar Armut nicht immer ausschließt, die Haushalte aber in einem stabilen Gleichgewicht hält - im Falle von Armut in Verbindung mit ertragreichen sozialen Netzwer- ken. Natürlich verweisen die meisten sozialen Merkmale der Gesicherten auf einen niedrige- ren sozialen Status, in der deutschen und französischen Hierarchie sozialer Schichtung sind sie zumeist im unteren Drittel zu verorten. Einige der Gesicherten besitzen im Viertel nur eine Wohnung, ihr soziales Leben spielt sich aber ohne soziale Kontakte im Viertel ab. Einige mehr wollen ihr Stadtviertel verlassen. Die Mehrheit stellt hingegen hier und vor allem in ih- rer Nachbarschaft ein Stück Normalität her im Sinne einer geordneten Lebensführung, gesell- schaftlich anerkannter Positionen und normativer Orientierungen. Allerdings geraten sie ver- stärkt unter Druck durch die wachsende Unsicherheit von Arbeitsverhältnissen im unteren Drittel des Arbeitsmarkts und durch Sozialstaatsreformen wie "Hartz IV". Diese Bedrohung ihrer ökonomischen Sicherheit auf niedrigem Niveau begründet Unsicherheiten und Ängste. Und mit Blick auf das Quartier: Mehr noch als die sozialen und ethnischen Konflikte im Stadtviertel sind es seine Stigmatisierung und Vernachlässigung, die den Gesicherten zu schaffen machen. Halt bietet nicht nur ihre Erwerbslage, sondern für die Mehrzahl eine Ein- bindung in hilfreiche Sozialbeziehungen, in denen sie meist mehr geben als nehmen. Neben den Gesicherten und den Marginalisierten befindet sich annähernd die Hälfte der Haushalte in 46 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

den untersuchten Problemvierteln in einer Situation, in der sie mit sehr verschiedenen Vor- aussetzungen und unterschiedlichem Erfolg versuchen, ihre Lage im Griff zu behalten. (ICG2)

[67-L] Nolan, Brian: A comparative perspective on the development of poverty and exclusion in European socie- ties, Berlin 2007, 26 S., ISBN: 978-3-89892-804-5 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/id/05016.pdf)

INHALT: "A large body of research on poverty in industrialised , much of it compara- tive in nature, has been produced in the last decade or more. The aim of this paper is to re- view this research and evidence in order to inform policy debate in Germany. The author be- gins with a discussion of the underlying concepts and issues about measuring variables, be- fore turning to the extent and nature of poverty and social exclusion and how to address them." (excerpt)

[68-L] Oswald-von-Nell-Breuning-Haus Wissenschaftliche Arbeitsstelle (Hrsg.): Jahrbuch für Arbeit und Menschenwürde 2006: Bd. 7, Voll prekär - total normal? ; die Ar- beitsrealitäten wahrnehmen, : Shaker 2006, 140 S., ISBN: 978-3-8322-5798-9 (Standort: UB Essen(465)-21/PXE2904+1)

INHALT: "Arbeit unter prekären Bedingungen hat in der jüngsten Zeit stark zugenommen. Immer mehr Menschen arbeiten für geringe Löhne (häufig unter dem Existenzminimum), können ih- re Zukunft nicht zuverlässig planen und haben geringe oder keine Arbeitnehmerschutzrechte. Viele leben unter diesen Bedingungen - und viele weitere sind vom Abstieg in prekäre Be- schäftigung bedroht. In diesem Band wird das 'Prekariat' beschrieben. An Beispielen aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden werden die heutigen Arbeitsrealitäten wahr- genommen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Mechthild Hartmann-Schäfers: "Nah Dran - alternativer Sozialreport Deutschland" (3-5); Paul Schobel: San Precario, bitte für uns ... (9- 16); Karl Georg Zinn: Menschenverachtung im Kapitalismus. Prekäre Beschäftigung in rei- chen Ländern - eine moderne Art Sklaverei (17-27); Tom Binger: Das Drama der Prekarität - prekäre Arbeitsverhältnisse und neue Klassenzusammensetzung (29-39); Thorsten Schulten: Einkommen ohne Auskommen - zur aktuellen Debatte über den Niedriglohnsektor und die Einführung von Mindestlöhnen in Deutschland (41-50); Alexandra Wagner: Wirkungen "ak- tivierender" Arbeitsmarktpolitik (51-59); Stephanie Odenwald: Prekäre Arbeit im Weiterbil- dungsbereich (61-73); Carlo Knöpfel: Prekäre Arbeitsverhältnisse in der Schweiz (75-83); Jutta Reiter: Die Prekarisierung und Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse in den Nieder- landen aus gewerkschaftlicher Sicht (85-92); Manfred Füllsack: Individualisierte Knappheit? Überlegungen zur Prekarisierung produktiver Arbeit (93-105); Forum: Erfahrungsbericht: Die Prekarität von Arbeitsgelegenheiten oder die Verwaltung eines unmenschlichen Zustandes. Interview mit Herrn Tim Livni (109-112); Projekte: Christina Herrmann: "Dumme Putze ...": ein Projekt räumt auf... (115-120); Bernd Bogert: Das Maß der Dinge ist der Mensch - Best Practise eines Altenheimes gegen das Diktat der knappen Kassen (121-127); Alexandra Ra- bea: Überraschende Erfahrungen mit einem Projekt für über 50-jährige langzeitarbeitslose Menschen in Nordrhein-Westfalen (129-133); Rezensionen: Heinz-Jürgen Metzger: Hunger nach Glauben und Gerechtigkeit (137-138). soFid Soziale Probleme 2008/1 47 1 Armut und Arbeitslosigkeit

[69-F] Pabst, Markus A., Dipl.-Psych.; Sandig, Christian, M.A.; Weimann-Sandig, Nina, M.A. (Bearbeitung); Schmidt, Gert, Prof.Dr. (Leitung): Evaluierung des Programms "Soziale Stadt Fürth" (Programmgebiet "Westliche Innen- stadt")

INHALT: Evaluierung der örtlichen Wirkungsweise des mehrjährigen Bund-Länder-Programms "Stadt- und Ortsteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt" im Programm- gebiet "Westliche Innenstadt" der Stadt Fürth; Fragestellungen aus den Bereichen Stadtsozio- logie, Segregations- und Armutsforschung sowie Stadtentwicklungsplanung. ZEITRAUM: 2007-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Fürth, insb. westliche Innenstadt, Freistaat Bayern, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Modularer, mulitmethodaler Ansatz mit qualitativen und quantitativen Elementen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion; Qualitatives Interview (Stichprobe: 15; Gewerbetreibende sowie Nutzer sozialer Einrichtungen; Aus- wahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 3.400; Haushalte und Grundstückseigentümer im Programmgebiet; Auswahlverfahren: Zufall/ total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-06 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: Stadt Fürth FINANZIERER: Auf- traggeber INSTITUTION: Universität -Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theo- logie, Institut für Soziologie Lehrstuhl Prof.Dr. Schmidt (Kochstr. 4, 91054 Erlangen) KONTAKT: Pabst, Markus A. (Tel. 09131-85-26303, e-mail: [email protected])

[70-L] Raddatz, Guido; Wolf, Sascha: Irrglaube Mindestlöhne: trügerische Hoffnung, zerstörte Beschäftigungschancen, (Argumen- te zu Marktwirtschaft und Politik, Nr. 99), Berlin 2007, 20 S. (Graue Literatur; URL: http://www.stiftung-marktwirtschaft.de/module/Argument_99_Mindestloehne.pdf)

INHALT: Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den ökonomischen Langfristgefahren, die die Einführung von Mindestlöhnen in Deutschland mit sich brächte. Zunächst gehen die Autoren auf das Armutsrisiko Arbeitslosigkeit ein. Im Anschluss daran werden einige Fakten zur Ar- beitslosigkeit in Deutschland vorgestellt. Abschnitt drei beleuchtet Löhne als sozialpolitisches Instrument. Danach werden einige internationale Erfahrungen und empirische Studien präsen- tiert. Im fünften Kapitel wird auf die Situation in Deutschland eingegangen. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass Mindestlöhne die Grundintention von "Hartz IV" konterka- rieren und die Arbeitskosten erhöhen sowie der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft scha- den. Kapitel sechs beschäftigt sich mit den Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Arbeit- nehmer-Entsendegesetz. Abschließend werden die Pläne der Mindestlohn-Befürworter vorge- stellt. (ICD)

[71-L] Rätz, Werner; Paternoga, Dagmar; , Werner: Grundeinkommen: bedingungslos, (AttacBasisTexte, 17), Hamburg: VSA-Verl. 2005, 96 S., ISBN: 3-89965-141-3

INHALT: 'There is no such thing as a society.' - Dieser Aussage der ehemaligen britischen Pre- mierministerin Margaret Thatcher widerspricht die globalisierungskritische Bewegung Attac 48 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

mit dem Slogan 'Eine andere Welt ist möglich'. Diese andere Welt bedeute soziale Sicherheit für alle, auch für diejenigen, die keine Arbeit haben. Sie lasse sich durch ein bedingungsloses, bedarfsunabhängiges Grundeinkommen erzielen - weltweit. Attac Deutschland hat dieses Konzept in einer Arbeitsgruppe 'Es ist genug für alle da' erarbeitet, der zwei der Autoren an- gehören. Dieses wird in der Publikation vorgestellt und seine Bedeutung für die moderne Ar- beitsgesellschaft wie die internationale Solidarität diskutiert. Außerdem fragt das Autorentrio nach den Bedingungen einer möglichen Verwirklichung des 'Existenzgeldes'. Einzelne ausge- arbeitete Modelle eines bedingungslosen Grundeinkommens werden ebenso vorgestellt wie Finanzierungsvorschläge und es finden sich Hinweise zur weiteren Auseinandersetzung. (ZPol, NOMOS)

[72-L] Richter, Matthias; Lampert, Thomas; Hurrelmann, Klaus: Soziale Ungleichheit und Gesundheit im Kindes- und Jugendalter: aktuelle Erkenntnisse zur gesellschaftlichen Differenzierung gesundheitlicher Risiken und deren Ursachen, in: Gesell- schaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 55/2006, H. 2, S. 195-209 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; USB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich)

INHALT: "'Weil du arm bist, musst du früher sterben.' Diese Aussage hat für Erwachsene immer noch ihre Gültigkeit. Wie ist es aber um unsere Kinder und Jugendlichen bestellt? Die For- schung zeigt auch hier, dass die Chancen für ein gesundes und langes Leben sich in Abhän- gigkeit von der Bildung, dem Beruf und dem Einkommen der Eltern ergeben. Ursachen die- ses sozialen Gradienten in der Gesundheit finden sich in erster Linie in den ungleichen Le- bensbedingungen der Heranwachsenden. Nur über eine Senkung gesundheitsschädigender Belastungen und dem Aufbau persönlicher und sozialer Ressourcen bei sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen kann dieser gesellschaftlichen Herausforderung entgegengewirkt wer- den." (Autorenreferat)

[73-F] Röhnsch, Gundula, Dr. (Bearbeitung); Flick, Uwe, Prof.Dr.phil. (Leitung): Chronisch kranke obdachlose Jugendliche: Belastungen, Anforderungen und Bewältigungs- versuche aus Sicht von Betroffenen und Professionellen

INHALT: Jugendliche, die auf der Straße leben, müssen sich auf unterschiedliche Weise mit chronischen Krankheiten auseinandersetzen: So können entweder sie selbst oder Szenenange- hörige unter solchen Beeinträchtigungen leiden. Zudem ist der Einzelne dem Risiko ausge- setzt, sich mit den Erregern von chronischen Erkrankungen wie Aids oder Hepatitis C zu infi- zieren. In diesem Projekt wurde zum einen der Frage nachgegangen, wie chronische Krank- heiten unterschiedlichen Schweregrades erlebt werden und welche Folgen sie für das Leben auf der Straße haben. Zum anderen interessierte, wie die Lebenssituation des Betroffenen ih- rerseits (krankheitsspezifische) Belastungen, Anforderungen sowie die Krankheitsbewälti- gung beeinflusst. Das Ziel der Studie bestand vor allem im Verständnis und der Analyse sub- jektiver Sichtweisen im Hinblick auf chronische Krankheiten bei obdachlosen Jugendlichen. Von Interesse war es im Besonderen, welches Verständnis der Einzelne von seinem Leiden hat - welche Merkmale er diesem zuschreibt und welche Annahmen er vertritt bezüglich Ur- sachen, Beeinflussbarkeit, Folgen sowie Behandlungs- und Bewältigungsmöglichkeiten der Erkrankung. Der Bezug auf subjektive Sichten der Betroffenen hat praktische Relevanz auch soFid Soziale Probleme 2008/1 49 1 Armut und Arbeitslosigkeit

für eine Gesundheitsförderung, die den Betroffenen Hilfen bei der Krankheitsbewältigung und Strategien zur Vermeidung von Folgeschäden anbieten will, um Lebensqualität zu be- wahren. Es ist davon auszugehen, dass chronische Krankheiten subjektiv anders erlebt wer- den, als sie sich nach Maßgabe 'objektiver' und objektivierbarer Kriterien darstellen. Daher sollte in diesem Projekt die Innenperspektive der Erfahrungen der Betroffenen mit der - ßenperspektive der Mitarbeiter von sozialen und gesundheitlichen Einrichtungen kombiniert werden, an die sich die Jugendlichen bzw. von denen sie betreut werden und die inso- fern die 'Experten' in der Arbeit mit den Betroffenen sind. Fragen waren einerseits an der Sichtweise der Betroffenen orientiert: Welche Krankheitsvorstellungen und welches Krank- heitserleben lassen sich bei diesen identifizieren? Welche Formen der Krankheitsbewältigung bei chronischen Erkrankungen lassen sich bei obdachlosen Jugendlichen feststellen? Gibt es Muster/ Typen der Wahrnehmung und Bewältigung chronischer Krankheiten bei obdachlosen Jugendlichen? Andererseits wurden Fragen auf das Erfahrungswissen der Experten hin ausge- richtet: Wie nehmen diese das Problem 'chronische Krankheit von obdachlosen Jugendlichen' wahr? Welche Verläufe können z.B. ihrer Ansicht nach chronische Erkrankungen unter den Bedingungen des Straßenlebens haben, durch welche Faktoren werden diese beeinflusst? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, insb. Berlin METHODE: Diese Studie orientiert sich theoretisch am Ansatz der sozialen Repräsentationen. Dabei ist die Annahme leitend, dass Gesundheitsvorstellungen gruppenspezifisch ausgeprägt sind bzw. sich in Abhängigkeit von der Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen oder von be- stimmten Kontexten unterscheiden. Mit diesem Ansatz werden einerseits soziale Repräsenta- tionen bestimmter Erkrankungen (z.B. AIDS oder Diabetes), andererseits von Gesundheit und Krankheit untersucht. Von besonderem Interesse ist dabei die soziale Verteilung von (Ge- sundheits-)Vorstellungen über soziale Gruppen der Gesellschaft und die Frage, wie bestimm- te Lebenssituationen und Wissensquellen - z.B. wissenschaftliche Theorien und Diskurse - Vorstellungen im Alltag beeinflussen. Auf unseren Kontext übertragen heißt das, dass hier einerseits die Spezifik der gesundheits- und krankheitsbezogenen Vorstellungen im Jugendal- ter zum Tragen kommen, andererseits die spezielle Lebenssituation Obdachlosigkeit diese be- einflusst haben dürfte. Der Ansatz der sozialen Repräsentationen geht zwar davon aus, dass die Vorstellungen gruppenspezifisch entwickelt werden, d.h. dass die Zugehörigkeit bei- spielsweise zu einer Berufsgruppe jeweils das Wissen und die Praktiken beeinflusst. Jedoch müssen nicht alle Mitglieder in dieser Gruppe beispielsweise über die gleiche Vorstellung von Gesundheit verfügen. Interessant ist vielmehr auch die Binnenvariation der Vorstellungen in einer Gruppe. Schließlich heißt dies auch nicht unbedingt, dass sich die Vorstellungen ver- schiedener Gruppen grundsätzlich oder eindeutig unterscheiden müssen. Vielmehr kann es hier mehr oder minder große Überlappungen geben. Nach diesem Ansatz ist anzunehmen, dass sich die Sichtweisen von Professionellen (auf Gesundheit oder Krankheit) von denen der Jugendlichen, aber auch zwischen verschiedenen Berufsgruppen zumindest weitgehend unter- scheiden. An der Untersuchung haben zwölf Straßenjugendliche - je sechs junge Frauen und Männer - im Alter von 14 bis 25 Jahren teilgenommen. Das Spektrum der Krankheiten, unter denen die Betroffenen leiden, reicht von relativ leichten Beeinträchtigungen wie verschiede- nen Allergien über Asthma und chronische Bronchitis bis hin zu schweren Erkrankungen wie Hepatitis C, starker Adipositas oder Gliedmaßenamputation. In dem Kontext zeigte sich zugleich, dass es nicht in jedem Fall möglich war, danach zu unterscheiden, ob der Einzelne 'schwer' oder 'weniger schwer' chronisch krank war. So ist der größere Teil unserer Studien- teilnehmer als multimorbid anzusehen, wobei der Betroffene oft unter chronischen Erkran- kungen verschiedenen Schweregrades leidet. Der Zugang zum Feld wurde durch aufsuchende Sozialarbeit an szenentypischen Aufenthaltsorten, durch Hospitation in einem niedrigschwel- 50 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

ligen sozialpädagogischen Setting sowie durch das gezielte Aufsuchen von Jugendlichen, die chronisch krank und in einer (speziellen) Form des Betreuten Wohnens untergekommen sind, ausgebaut bzw. hergestellt. In die Befragung wurden zudem 12 Experten - 5 Ärzte und 7 So- zialarbeiter - einbezogen, die sich anteilig auf Obdachlosenarzt-Praxen, auf Einrichtungen des Betreuten Wohnens für Straßenjugendliche, die sich mit Hepatitis C- oder HI-Viren infiziert haben, sowie auf den Bereich der aufsuchenden Sozialarbeit sowie des Betreuten Wohnens für Straßenjugendliche allgemein verteilt haben. Die Jugendlichen wurden mittels episodi- scher Interviews, die Professionellen mittels eines Experteninterviews befragt. Somit wurden verschiedene Erhebungsmethoden trianguliert. Die Auswertung der mit den Jugendlichen ge- führten Interviews folgte dem Ansatz der Deutungs- und Handlungsmusteranalyse. Untersu- chungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 12; jugendliche Obdachlose; Auswahlverfahren: geschichtet). Experteninterview (Stichprobe: 12; Experten der gesundheitlichen Versorgung Obdachloser; Auswahlverfahren: geschichtet). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Flick, U. (Hrsg.): Schwerpunktheft "Jugend und Gesundheit". in: Psychomed, 17, 2005, 4.+++Flick, U. (ed.): Special issue "homelessness and health". in: Journal of Health Psychology, 12, 2007, 5.+++Flick, U.: Homelessness and health - challen- ges for health psychology. in: Journal of Health Psychology, 12, 5, S. 691-695+++Flick, U.; Röhnsch, G.: Zwischen Bewältigung und Risiko - gesundheitsrelevante Lebensweisen ob- dachloser Jugendlicher in Bezug auf Drogen und Alkohol. in: Psychomed, 17, 2005, 4, S. 234-239.+++Flick, U.; Röhnsch, G.: Gesundheit obdachloser Jugendlicher. Alice - Magazin der Alice-Salomon-Hochschule, 2006, 12, S. 34-35.+++Flick, U.; Röhnsch, G.: Idealization and neglect - health concepts of homeless adolescents. in: Journal of Health Psychology, 12, 2007, 5, pp. 737-750.+++Flick, U.; Röhnsch, G.: "Ziemlich oft frag' ich mich dann, wie's ist, wenn man mal so richtig gesund ist." Gesundheitsvorstellungen obdachloser Jugendlicher. in: Hackauf, H.; Jungbauer-Gans, M. (Hrsg.): Gesundheitsprävention bei Kindern und Jugendli- chen - Gesundheitliche Ungleichheit, Gesundheitsverhalten und Evaluation von Präventions- maßnahmen. Wiesbaden: VS-Verl. für Sozialwiss. 2007 (im Druck).+++Flick, U.; Röhnsch, G.: "Ich nehm' dann wirklich 'ne Apfelsine. Das ist meine Medizin." Ernährungsvorstellungen und -verhalten obdachloser Jugendlicher. in: Ittel, A.; Merkens, H.; Stecher, L.; Zinnecker, J. (Hrsg.): Jahrbuch Jugendforschung 2007 Wiesbaden: VS-Verl. für Sozialwiss. 2007 (im Druck).+++Flick, U.; Röhnsch, G.: Gesundheit auf der Straße. Gesundheitsvorstellungen und Umgang mit Krankheit im Kontext von Jugendobdachlosigkeit. : Juventa 2008 (im Druck).+++Flick, U.; Röhnsch, G.: "Denen geht's ja dann noch dreckiger, als sie sowieso schon aussehen" - Körperwahrnehmung im Kontext "Jugendobdachlosigkeit". in: Rehberg, K.S. (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft. Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in 2006 (CD-Supplement). Frankfurt/Main: Campus 2008 (im Druck).+++Flick, U.; Röhnsch, G.: Lebenswelt und Gesundheit von Straßenjugendlichen. in: Otto, H.J.; Oelerich, G. (Hrsg.): Empirische Forschung und Soziale Arbeit. Ein Studien- buch. Wiesbaden: VS-Verl. für Sozialwiss. 2008 (im Druck). ART: BEGINN: 2006-06 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Fach Empirische Sozialforschung (Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-99245-427, e-mail: [email protected])

soFid Soziale Probleme 2008/1 51 1 Armut und Arbeitslosigkeit

[74-L] Rudolph, Clarissa; Niekant, Renate (Hrsg.): Hartz IV: Zwischenbilanz und Perspektiven, (Arbeit - Demokratie - Geschlecht, Bd. 5), Müns- ter: Verl. Westfäl. Dampfboot 2007, 237 S., ISBN: 978-3-89691-663-1

INHALT: "Die aktuelle Arbeitsmarktpolitik - formuliert im Sozialgesetzbuch (SGB) II - ist höchst umstritten. Versprochen wurde, dass durch bessere Vermittlung mehr Menschen in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten. Befürchtet wurde, dass Hartz IV zu mehr Aus- grenzung von Menschen ohne Arbeit führt. In dem Band tragen Wissenschaftlerinnen und Praktikerinnen ihre Erfahrungen und Analysen zusammen und ziehen damit eine kritische Zwischenbilanz der Wirkungen nach den ersten zwei Jahren Hartz IV." (Autorenreferat). In- haltsverzeichnis: Clarissa Rudolph, Renate Niekant: Einleitung - Hartz IV im Jahr 2007 (7- 23); Silke Bothfeld: Die Entwicklung der sozialen Staatsbürgerschaft als Reformweg für den deutschen Sozialstaat (26-45); Judith Aust, Till Müller-Schoell: Vom Missbrauch einer De- batte (46-65); Matthias Knuth: Zwischen Arbeitsmarktpolitik und Armenfürsorge. Span- nungsverhältnisse und mögliche Entwicklungen der "Grundsicherung für Arbeitsuchende" (66-91); Volker Baethge-Kinsky, Alexandra Wagner: Zur Umsetzung des "Gender Main- streaming" in der wissenschaftlichen Evaluation der Hartz-Gesetze I bis III (94-109); Clarissa Rudolph: Gleichstellungspolitik als Luxus - Wandel und Persistenz von Geschlechterverhält- nissen bei der Hartz IV-Umsetzung (110-134); Diana Auth, Bettina Langfeldt: Re- Familialisierung durch Arbeitslosengeld II? (135-155); Karin Lenhart: Ein "spanisches Fens- ter". Erkundungen zu Frauenförderung und Hartz IV in einem großstädtischen Jobcenter (156-175); Claus Reis: Fallmanagement - ein Mythos? Erfahrungen mit Case Management in unterschiedlichen Feldern kommunaler Sozialpolitik (178-192); Anne Ames: Das Erleben der Betroffenen (193-207); Gerhnd Jäclde, Hugo L. : Erfahrungen aus der Praxis (208-218); Elke Tießler-Marenda: Nach der Reform - aktuelle Erfahrungen mit der Umsetzung von Hartz IV mit Blick auf Menschen mit Migrationshintergrund (219-235).

[75-F] Schaffner, Dorothee (Bearbeitung); Fatke, Reinhard, Prof.Dr. (Betreuung): Biographische Bewältigung diskontinuierlicher Verläufe und prekärer Übergänge in den Arbeitsmarkt - zur Handlungsfähigkeit Sozialhilfe beziehender junger Erwachsener

INHALT: Im Zuge der weitreichenden Veränderungen des Arbeitsmarkts und des Berufsbil- dungssystems der letzten Jahre wurden Jugendliche auch in der Schweiz vermehrt mit Schwierigkeiten bei der beruflichen Integration konfrontiert. Als Folge davon nahm auch die Zahl der jungen Menschen, die wegen prekärer Arbeitsmarktintegration auf Sozialhilfe ange- wiesen sind, markant zu. Dies stellt Institutionen der sozialen Sicherheit, aber auch des Bil- dungssystems vor neue Herausforderungen. Welche Auswirkungen die schwierigen Berufs- bildungs- und Arbeitsmarktbedingungen auf den Entwicklungsverlauf und die Integrations- chancen der jungen Menschen haben, darüber weiss man insbesondere im schweizerischen Kontext noch wenig. Vermutet wurde, dass sich die strukturellen Veränderungen des Über- gangs in den Verläufen der jungen Erwachsenen in der Sozialhilfe widerspiegeln. Ausgehend von der quantitativen Untersuchung Young urban poor von Drilling (2004), welche unter an- derem die schlechten Bildungsvoraussetzungen der Sozialhilfebezüger/innen nachweisen konnte, wurde für die vorliegende Studie eine vertiefende bildungsbiographische Verlaufs- studie geplant. Untersucht wurden die diskontinuierlichen Verläufe und prekären Übergänge der Jugendlichen von der Schule bis in die Erwerbsarbeit. Von Interesse waren die Bewälti- gungsanforderungen und -leistungen, die sich im Wechselspiel von individuellen und institu- 52 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

tionellen Bedingungen für die Jugendlichen gegenwärtig stellen. Den Analyserahmen dazu bot das Konzept "biographische Lebensbewältigung und Sozialintegration" von Böhnisch (1984, 2001). Dieses Konzept versteht die Lebensbewältigung bzw. die Erweiterung der Handlungsfähigkeit als biographischen Aneignungsprozess. Damit ist das Konzept anschluss- fähig an Ansätze zu biographischem Lernen. Die dazu konsultierten Ansätze wurden zu ei- nem Bestimmungsrahmen zusammengeführt, der es ermöglichte, Bewältigungshandeln und biografische Lernprozesse zu untersuchen. Von besonderem Interesse war, wie es den Ju- gendlichen und jungen Erwachsenen gelingt, ihre Handlungsfähigkeit zu erweitern und wel- chen Beitrag dabei institutionelle Unterstützungsangebote spielen. Diese Aspekte wurden empirisch anhand von problemzentrierten, offenen biografischen Interviews mit 20 jungen Erwachsenen in der Sozialhilfe untersucht. Mit dem Fokus auf diskontinuierliche Verläufe von der Schule in die Erwerbsarbeit unter bildungs- und erwerbsbiografischen Gesichtspunk- ten stand eine typisch sozialpädagogische Fragestellung im Zentrum des Interesses. Die Er- gebnisse dieser Studie sollen zum Wissen und zu einem differenzierteren Verständnis bezüg- lich diskontinuierlicher Verläufe von der Schule in die Erwerbsarbeit und der Lebenssituation der jungen Erwachsenen in der Sozialhilfe beitragen. Ferner können die Ergebnisse einen Beitrag zur Erweiterung der bildungspolitischen Entscheidungsgrundlagen sowie zur Verbes- serung der sozialpädagogischen Handlungspraxis leisten. Weitere Informationen unter: http:// www.sidos.ch/. ZEITRAUM: 2002-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Kanton Basel-Stadt METHODE: Ausgehend von ersten Erkenntnissen aus der quantitativen Studie Young urban poor von Drilling (2004), wurde eine bildungsbiographische Studie geplant. Mittels eines theoreti- schen Samplings wurden 20 Fälle aus der Grundgesamtheit von 1999 (n=1.123)von Drilling gewählt. Ein problemzentriertes, biographisches Interview diente der Datenerhebung. Einge- setzt wurde dazu ein offener Leitfaden. Die Interviews wurden anschliessend vollständig transkribiert. In einem ersten Schritt wurden die Einzelfälle in Anlehnung an Schützes Me- thode zum narrativen Interview (1981,1983,1984) und an die Grounded Theory ausgewertet (1998). Herausgearbeitet wurden die Bewältigungsanforderungen,das Bewältigungshandeln, die Orientierungen und die biographischen Lernerfahrungen, die sich im Wechselspiel von individuellen und strukturellen Bedingungen zeigten. Ein besonderer Fokus galt dem Verlauf zwischen Schulabgang und Interviewzeitpunkt. Ferner standen bis Ende 2003 die Sozialhilfe- dossiers zur Verfügung, diese dienten zur Verifizierung der Sachverhalte in den Interviews. Und schliesslich wurde 2006 eine kurze schriftliche Nachbefragung bei der Sozialhilfe durchgeführt, um den Verlauf über den Beobachtungszeitraum hinaus weiter beschreiben zu können. Die Einzelfallanalysen wurden in einem zweiten Schritt fallvergleichend analysiert. Hier interessierten die kollektiven Aspekte im Zusammenhang mit den diskontinuierlichen Verläufen und Übergangsproblemen. Zum Fallvergleich wurde Bezug genommen auf die Verlaufsmusteranalyse nach Gerhardt (1991,2001), die auf eine Idealtypenbildung fokussiert. In Anlehnung daran wurden in der vorliegenden Studie die Verläufe mit dem normalbiogra- phischen Verlaufsmuster der beruflichen Integration (Idealtyp) verglichen, um die Abwei- chungen davon und die damit verbundenen Anforderungen herauszuarbeiten. Zur Gewich- tung und Überprüfung der Ergebnisse wurden schliesslich auch die Ergebnisse von Drilling aus dem Gesamtsample (Drilling, 2004) wo möglich als Referenzgrössen beigezogen. Anzahl Untersuchungseinheiten: n=20 (10 Frauen, 10 Männer). Untersuchungsdesign: Erfassung der Grundgesamtheit 1999 durch Drilling, biographische Befragung 2002/03, durch Schaffner, Berücksichtigung der Dossiereinträge bis Ende 2003, schriftliche Nachbefragung bei der So- zialhilfe 2006. Durchführung der Feldarbeit: Dossieraufbereitung 1999 bis 2003 (Drilling), Suche der Interviewpartner/innen und Durchführung der biographischen Interviews 2002/03 (Schaffner), Nachbefragung 2006 (Schaffner). DATENGEWINNUNG: Akten- und Dokumen- soFid Soziale Probleme 2008/1 53 1 Armut und Arbeitslosigkeit

tenanalyse, offen; Qualitatives Interview; Nachbefragung, schriftlich (Stichprobe: N=1.123; alle 1999 erfassten jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren, die in diesem Jahr min- destens einmal in der Sozialhilfestatistik im Kanton Basel-Stadt erfasst worden waren; Aus- wahlverfahren: theoretisches Sampling). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schaffner, Dorothee: Biogra- phische Bewältigung diskontinuierlicher Verläufe und prekärer Übergänge in den Arbeits- markt - zur Handlungsfähigkeit Sozialhilfe beziehender junger Erwachsener. Dissertation. : Univ. Zürich 2006. ART: BEGINN: 2001-02 ENDE: 2006-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Pädagogisches Institut (Freiestr. 36, 8032 Zürich, Schweiz)

[76-L] Schorb, Friedrich: Keine "Happy Meals" für die Unterschicht!: zur symbolischen Bekämpfung der Armut, in: Henning Schmidt-Semisch, Friedrich Schorb (Hrsg.): Kreuzzug gegen Fette : sozialwissenschaftli- che Aspekte des gesellschaftlichen Umgangs mit Übergewicht und Adipositas, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 107-124, ISBN: 978-3-531-15431-2

INHALT: Adipositas wird zunehmend zum sichtbaren Ausdruck all jener Verhaltensweisen, die man dem "white trash" zum Vorwurf macht. Die diskursiv vorgegebenen verhaltensbedingten Ursachen für Adipositas und Armut sind größtenteils identisch. Der Verfasser zeichnet zu- nächst die Genese dieses behavioristischen Unterschichtdiskurses nach. In der aktuellen ge- sellschaftlichen Debatte über eine neue Unterschicht spielt Adipositas die Rolle eines mehrere Verhaltensweisen ("Passivität") umschließenden Symbols für selbstverschuldete Armut. Die den diskursiv erzeugten Bildern zugrunde liegende Annahme, Adipositas verursachende Ver- haltensweisen hätte keine materiellen Ursachen und entstünden durch Ignoranz, wird anhand von Beispielen (Schulessen in Großbritannien) kritisch hinterfragt. (ICE2)

[77-L] Schroer, Markus: Defizitäre Reziprozität: der Raum der Überflüssigen und ihr Kampf um Aufmerksamkeit, in: Cornelia Klinger, Gudrun-Axeli Knapp, Birgit Sauer (Hrsg.): Achsen der Ungleichheit : zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2007, S. 257-270, ISBN: 978-3-593-38476-4

INHALT: Der Beitrag knüpft an die in den letzten Jahren im Anschluss an Luhmann in Gang gekommene Diskussion um das Phänomen Exklusion an. Bei der sozialen Ausschließung - so die These - handelt es sich um eine neue Form sozialer Ungleichheit, die nicht entlang der herkömmlichen Differenzen von oben/unten, reich/arm verläuft, sondern eine radikale, auch räumlich sich manifestierende Spaltung der Gesellschaft hervorruft. Der Autor verbindet die- sen neuen Begriff der Exklusion mit der ebenfalls in den letzten zehn Jahren besonders inten- siv geführten Debatte um "Aufmerksamkeit". Nicht materielle Güter allein, sondern immate- rielle Güter wie Aufmerksamkeit und Anerkennung werden gerade in der globalen Medienge- sellschaft zu knappen Ressourcen. Gezeigt wird, in welcher Weise der Mangel an Beachtung und Respekt gerade die Exkludierten, die "Überflüssigen" betrifft. Mit diesem Ansatz wird es möglich, zwischen den spezifischen Lagen von Armen, Arbeitslosen, Flüchtlingen, Hartz IV- 54 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

Empfängern, Illegalen und chronisch Kranken zu differenzieren, statt sie allesamt in einen Topf zu werfen. Statt von einer radikalen Trennung zwischen drinnen und draußen auszuge- hen, die gerade das Missverständnis nährt, dass draußen das Problem und drinnen die Prob- lemlösung liegt, erscheint es plausibler von internen Spaltungen auszugehen, die sich räum- lich in Form von Ghettos, Favelas, Banlieues und benachteiligten Wohngebieten manifestie- ren. (ICA2)

[78-L] Seligmann, Michael: Weder Sozialmissbrauch noch Leistungsexplosion: Expertise im Auftrag des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche im Rheinland zur Unhaltbarkeit der These von der Kos- tenexplosion im SGB II und zum tatsächlichen Finanzspielraum für notwendige Hilfeleis- tungen, Düsseldorf 2006, 19 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diakonie-rheinland.de/dateien/ Seligmann_131206.pdf)

INHALT: "In der Diskussion um die Grundsicherung für Arbeitsuchende im Sozialgesetzbuch II (SGB II) ist oft die Rede davon, die Leistung werde missbraucht, die Sanktionsregelungen seien zu weich, die materiellen Leistungen seien zu üppig ausgestattet und insgesamt würden die Kosten seit der Einführung 'explodieren'. In dieser Expertise wird den Gründen nachge- gangen, wie es zu unrealistischen Vorstellungen über die Nutzung des neuen Leistungssys- tems SGB II kommen konnte, in welchem Ausmaß ein Missbrauch der Leistungen nachge- wiesen vorliegt, wo der finanzielle Gewinn des SGB II zu verorten ist und in welchem Maße die durchaus beeindruckenden Gesamtausgabemittel für eine Eingliederung in die Erwerbsge- sellschaft ungenutzt bleiben." (Autorenreferat)

[79-F] Spieckermann, Holger, M.A. (Bearbeitung); Schubert, Herbert, Prof.Dr.phil.Dr.rer.hort.habil. (Leitung): Evaluation des Projekts NeFF - Netzwerk Frühe Förderung

INHALT: Das Projekt NeFF ist ein Projekt des Landesjugendamtes Rheinland, an dem sich sechs Kommunen aus dem Rheinland im Rahmen von Modellprojekten beteiligen. Ziel ist es, unter der Steuerungsverantwortung des öffentlichen Jugendhilfeträgers Netzwerke zur frühen För- derung von Kindern und Familien in den Kommunen aufzubauen, in die jeweils alle relevan- ten Institutionen und Einrichtungen der Jugendhilfe und des Gesundheitswesens fachbe- reichsübergreifend einbezogen werden. Aufgabe der Netzwerke ist es, frühe Präventions- und Interventionsmöglichkeiten für Kinder zu entwickeln, um Armutsfolgen zu verhindern. Die Ergebnisse und Wirkungen des Projekts sowie der jeweiligen Modellprojekte werden im Rahmen einer Evaluation aus- und bewertet. Dazu unterstützt und begleitet der Forschungs- schwerpunkt Sozial-Raum-Management die Kommunen bei der Selbstevaluation ihrer Mo- dellprojekte und evaluiert das Gesamtprojekt. Auf der Grundlage der Evaluation werden Empfehlungen für den Aufbau von Netzwerken zur frühen Förderung von Kindern und Fami- lien sowie deren Organisation und Steuerung in Kommunen entwickelt, die allgemeingültig und damit auch in anderen Kommunen nutz- und anwendbar sind. (S.a. http://www.lvr.de/ ju- gend/fuer+jugendaemter/neff/ ). ART: BEGINN: 2006-06 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: Landschaftsverband Rheinland Landesjugendamt FINANZIERER: Auftraggeber soFid Soziale Probleme 2008/1 55 1 Armut und Arbeitslosigkeit

INSTITUTION: Fachhochschule Köln, Fak. 01 Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungs- schwerpunkt Sozial-Raum-Management (Mainzer Str. 5, 50678 Köln) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-8275-3947, e-mail: [email protected])

[80-L] Staiger, Martin: Die Hartz-IV-Republik: Demütigung statt Förderung, in: Blätter für deutsche und internationa- le Politik, Jg. 52/2007, H. 10, S. 1199-1207 (Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Trotz einer gegenwärtig deutlich sinkenden Zahl von Langzeitarbeitslosen stagniert die Zahl der auf ALG II angewiesenen Menschen in Haushalten mit zwei Personen, während sie ab drei Personen sogar deutlich steigt. Dies liegt nach Einschätzung des Autors in erster Linie an den geringen Löhnen, die ehemals Langzeitarbeitslose erzielen, wenn sie eine Arbeitsstelle gefunden haben. Die Löhne für eine Vollzeitbeschäftigung bei einer Zeitarbeitsfirma oder für andere entsprechend bezahlte Stellen reichen in der Regel aus, um als von Hartz IV unabhän- gig zu gelten - vorausgesetzt, es handelt sich um einen Alleinstehenden und auch noch zusätz- lich um ein Kind. Wer einen nicht erwerbstätigen Partner oder mehrere Kinder hat, ist dage- gen bei einem Niedriglohnjob oft auf ein aufstockendes ALG II angewiesen. Das Ausmaß des in den letzten Jahren stark angewachsenen Niedriglohnsektors lässt jedoch nach Ansicht des Autors vermuten, dass viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer - obwohl sie ein Anrecht auf aufstockendes ALG II haben - keinen entsprechenden Antrag gestellt haben. Das bedeu- tet, dass sogar noch wesentlich mehr als 7,4 Millionen Menschen einen Anspruch auf ALG II besitzen. Diese Zahl zeigt, dass das Ziel des zweiten Sozialgesetzbuches (SGB II) bislang verfehlt wurde, wie der Autor in seinem Beitrag näher zeigt. (ICI2)

[81-L] Statistik (Hrsg.): Einkommen, Armut und Lebensbedingungen: Ergebnisse aus EU-SILC 2005, Wien 2007, 171 S., ISBN: 978-3-902587-04-6 (Standort: IAB-90-1OE0-115000 BT 728 (mit CD-ROM); Graue Literatur; URL: http://www.statistik.at/web_de/services/publikationen/6/index.html?id=6& listid=6&detail=312)

INHALT: "In dieser Publikation werden Ergebnisse aus EU-SILC 2005 in Österreich vorgelegt. EU-SILC ist eine Erhebung über Einkommen und Lebensbedingungen, in deren Rahmen alle Informationen erhoben werden, die notwendig sind, um ein umfassendes Bild über die Le- benssituation von Menschen in Privathaushalten zu gewinnen. In Österreich ist EU-SILC 2003 angelaufen. Seit 2004 wird EU-SILC als integrierte Querund Längsschnitterhebung durchgeführt, das heißt die teilnehmenden Haushalte werden bis zu vier Jahre zur Lebens- und Einkommenssituation, zu Kinderbetreuung, Gesundheit usw. befragt und leisten damit einen wichtigen Beitrag, die Lebensbedingungen verschiedenster Bevölkerungsgruppen ab- bilden zu können. Ab 2005 wird EU-SILC in allen EU-Mitgliedstaaten und einigen weiteren Ländern durchgeführt und somit nicht nur in Österreich sondern auch auf Europäischer Ebene die Datengrundlage für den Bereich Einkommen, Armut und soziale Teilhabe bilden. Im März 2000 hat der Europäische Rat von Lissabon festgestellt, dass das Ausmaß von Armut und sozialer Ausgrenzung nicht hingenommen werden kann und dass Schritte unternommen werden müssen, um bis 2010 die Beseitigung von Armut entscheidend voranzubringen. Im Dezember 2001 hat der Europäische Rat von Laeken ein erstes Set von gemeinsamen Indika- 56 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

toren verabschiedet, die dazu dienen, die geleisteten Fortschritte zu verfolgen. Diese Publika- tion enthält Analysen zu Haushaltseinkommen und Lebensstandard, Armutsgefährdung und Deprivation, sowie zum 2005 erhobenen EU-SILC Modul 'Intergenerationale Übertragung von Armut', ein detailliertes Methodenkapitel sowie eine Übersicht über die Laeken-Indi- katoren zum sozialen Zusammenhalt und einen umfassenden Tabellenteil." (Autorenreferat)

[82-L] Steins, Gisela; Nothbaum, Norbert: Ökonomische Entscheidungen einkommensarmer Haushalte und ihre subjektive Dimension, in: Neue Praxis : Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik, Jg. 37/2007, H. 5, S. 488-501 (Standort: USB Köln(38)-XG2744; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Gisela Steins und Norbert Nothbaum beschäftigen sich mit dem Umgang einkom- mensarmer Haushalte mit ihren finanziellen Ressourcen. Was sind ihre Bedürfnisse und wie bewerten sie ihre aktuelle Bedürfnisbefriedigung im Vergleich mit Anderen und in Bezug auf ihre Wünsche? Hierzu wurde ein Erhebungsinstrument entwickelt und getestet, welches die subjektive Wahrnehmung der eigenen Bedürfnislage mit sozialen Vergleichsdimensionen verknüpft. Mit ihm werden verschiedene Bedürfnisgruppen identifiziert und die Unterschiede bei ökonomischen Entscheidungen von Menschen mit geringen und durchschnittlichen finan- ziellen Ressourcen verglichen. Die Ergebnisse führen zu Überlegungen für die Unterstützung der Kompetenzentwicklung im Umgang mit finanziellen Ressourcen." (Autorenreferat)

[83-L] Strengmann-Kuhn, Wolfgang: Mindesteinkommen für jeden: wie ein Grundeinkommen in die bestehenden sozialen Siche- rungssysteme integriert werden kann, in: Soziale Sicherheit : Zeitschrift für Arbeit und Sozia- les, Jg. 56/2007, H. 8, S. 245-251 (Standort: USB Köln(38)-Haa1083; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich)

INHALT: "Der Grundgedanke des Grundeinkommens ist: Jedes Mitglied einer Gemeinschaft soll ohne Antrag jeden Monat ein festes Einkommen von der Gemeinschaft erhalten. Dadurch soll ein Mindesteinkommen gesichert sein. Eigene Einkommen kommen dann hinzu. Das Grund- einkommen ist dabei volkswirtschaftlich gesehen kein zusätzliches Einkommen, sondern qua- si ein Vorschuss, der je nach Leistungsfähigkeit im Rahmen der Steuerzahlung ganz oder teilweise wieder zurückgezahlt wird. Da es weder wünschenswert noch möglich ist, das be- stehende System der sozialen Sicherung einfach abzuschaffen und durch ein Grundeinkom- men zu ersetzen, wird im Folgenden aufgezeigt, wie ein Grundeinkommen schrittweise in die bestehenden Sozialsysteme als Sockelleistung integriert werden kann." (Autorenreferat)

[84-L] , Marcus: Poverty of children in Germany and its impact on children's health and educational out- comes, Bochum 2007, III, 142 S., ISBN: 978-3-86788-007-7 (Graue Literatur; URL: http://www. rwi-essen.de/pls/portal30/docs/FOLDER/PERS_TAMM/TAMMPUB/DISSERTATION_TAMM. PDF)

INHALT: Die Dissertation untersucht die Auswirkungen relativer Einkommensarmut von Kin- dern im Zeitraum von 1980 bis 2004 auf die Gesundheit und die Bildungsresultate von Kin- soFid Soziale Probleme 2008/1 57 1 Armut und Arbeitslosigkeit

dern in der Bundesrepublik Deutschland auf der Basis von Daten des deutschen Sozio- ökonomischen Panels (SOEP). Der Schwerpunkt liegt auf der Zeit nach 1991 und einem Ver- gleich zwischen Ost- und Westdeutschland. Untersucht werden die Armutsraten, die Über- gangsprozesse beim Absinken in die Armut und bei Wegen, die aus der Armut herausführen und die Zeitdauer von Armut jeweils nach Familienstruktur und sozialem Status. Es zeigt sich, dass die Armutsrate seit 1991 gestiegen ist, wobei die Wachstumsrate seit Mitte der 1990er Jahre höher ist als das allgemeine Bevölkerungswachstum. Die wichtigsten Indikato- ren, die zu Armut führen können, sind die Familiensituation, alleinerziehende Elternteile, der Arbeitsmarktstatus und das Bildungsniveau des Haushaltsvorstandes. Die Ergebnisse zeigen keinen direkten Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit mit der Ausnahme häufige- rer Frühgeburten bei in Armut lebenden Frauen. Das deutsche Schulsystem sortiert die Kinder schon sehr früh nach den verschiedenen Schularten mit erheblichen Folgen für spätere Le- benschancen. Die Untersuchung zeigt, dass die Einkommenshöhe an sich nicht positiv mit der Auswahl von weiterführenden Schulen korreliert, sondern dass die Unterschiede zwischen den Familien mit höherem und solchen mit niedrigem Einkommen in Bezug auf Bildung eher in den Bereichen Bildungsfähigkeit, -motivation und -präferenz liegen. (IAB)

[85-L] Tausch, Arno: Armutsrisiko und Migrationshintergrund in Europa: vergleichende Daten, in: Europäische Rundschau : Vierteljahreszeitschrift für Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte, Jg. 35/2007, Nr. 4, S. 107-120 (Standort: USB Köln(38)-XE337; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Obwohl die Zusammenhänge von Armut und sozialer Radikalisierung auch in Öster- reich oft beschworen werden, fehlt es an "harten" Daten über die Lage der 15 Millionen Mus- lime in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten. In diesem Kontext ist der Autor mit den frei im Internet verfügbaren Rohdaten des "European Social Survey" (ESS), der neben Eurostat, Eu- robarometer und den Erhebungen der Foundation als die "vierte Säule" der Sozial- strukturanalyse in Europa gilt, zu folgenden Ergebnissen gelangt: (1) In Norwegen, Slowe- nien, Spanien und Großbritannien hat die subjektive Armut der Muslime im Zeitverlauf 2002- 2004 zwar abgenommen, aber in Österreich, Belgien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Luxemburg, Niederlande, Schweden und der Schweiz teilweise drastisch zugenommen; das subjektive Armutsrisiko der Muslime ist dabei weit höher als das der Nicht-Muslime. (2) Die Vereinigten Staaten integrieren MigrantInnen weit besser als Europa. Eine soziale Polarisie- rung in Europa scheint umso bedrohlicher zu sein, als sie mit verschiedenen Bruchlinien weltpolitischer Konflikte sowie mit einer sehr ungleich verlaufenden demographischen Dy- namik zusammenfällt. (3) Die Schattenwirtschaft in Europa zieht immer weitere Kreise und Nicht-Muslime wie Muslime sind in dieses ökonomische System integriert. (ICI2)

[86-F] Thaa, Winfried, Prof.Dr.; Linden, Markus, M.A.; Blaes-Hermanns, Nora, M.A. (Bearbei- tung): Formen und Funktionsweisen politischer Repräsentation von Fremden und Armen in der Bundesrepublik Deutschland (Teilprojekt C7 im Rahmen des SFB 600 "Fremdheit und Ar- mut: Wandel von Inklusions- und Exklusionsformen von der Antike bis zur Gegenwart")

INHALT: Ziel ist die vergleichende Analyse der politischen Repräsentation von Fremden und Armen in Beratungs- und Entscheidungsprozessen des politischen Systems der Bundesrepu- 58 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

blik Deutschland. Im Zentrum steht die Frage nach der spezifischen Funktionsweise ver- schiedener Repräsentationsformen und ihrer jeweiligen Bedeutung für die politische Inklusi- on bzw. Exklusion beider Gruppen. Neben der Repräsentation im Sinne von Interessenarti- kulation und Interessendurchsetzung besteht ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt im Ver- gleich der symbolischen Repräsentation und der Semantik von Fremdheit und Armut im poli- tischen Diskurs. ZEITRAUM: 1998-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Aufgrund eines Vergleichs des Repräsentationsverständnisses relevanter Demokra- tietheorien werden Fallstudien zur politischen Repräsentation der schwachen Interessen von Fremden und Armen durchgeführt. Methodisch geht es um die inhaltsanalytische Auswertung von Dokumenten, Leitfadeninterviews mit beteiligten Akteuren sowie die diskursanalytische Identifizierung von Bedeutungsmustern in der Berichterstattung überregionaler Printmedien. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview; Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitar- beiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Thaa, Winfried (Hrsg.): Inklusion durch Repräsentation. - Baden: Nomos Verl.-Ges. 2007 (im Erscheinen). ISBN 978-3-8329-3065-3.+++Blaes-Her- manns, Nora: Interessenrechtfertigung durch Gegenleistung? Politische Inklusion von Frem- den: die unabhängige Kommission "Zuwanderung" und die sich anschließende öffentliche Debatte 2000-2005. in: Raphael, Lutz (Hrsg.): Modi der Inklusion/ Exklusion von Fremden und Armen: Praktiken und Repräsentationen im Wandel von Herrschaft und Gesellschaft. Frankfurt am Main: P. Lang 2007 (im Erscheinen).+++Dies.: Argumentations- und Rechtfer- tigungsstrategien im Armutsdiskurs: das Inklusionspotential deliberativer Gremien am Bei- spiel der Hartz-Kommission. in: Thaa, Winfried (Hrsg.): Inklusion durch Repräsentation. Ba- den-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2007 (im Erscheinen). ISBN 978-3-8329-3065-3.+++Dies.: Abgehängtes Prekariat - abgehängt wovon? in: Neue Gesellschaft/ Frankfurter Hefte, Jg. 53, 2006, H. 12, S. 28-32.+++Linden, Markus: Interessensymmetrie trotz Vielfalt? Modi gleich- wertiger Inklusion in pluralistischen Demokratietheorien. in: Thaa, Winfried (Hrsg.): Inklusi- on durch Repräsentation. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2007 (im Erscheinen). ISBN 978- 3-8329-3065-3.+++Ders.: Feindliche Übernahme im Niemandsland? Bestimmungsgründe für die jüngsten NPD-Erfolge. in: Deutschland Archiv, Jg. 40, 2007, H. 1, S. 20-28.+++Ders.: Kreuzung politischer Kreise - "Überlappende Mitgliedschaft" als Inklusions- und Kohäsions- konzept für pluralistische Einwanderungsgesellschaften. in: Meimeth, Michael; Robertson, John; Talmon, Susanne (Hrsg.): Integration und Identität in Einwanderungsgesellschaften: Herausforderungen und transatlantische Antworten. Denkart Europa: Schriften zur europäi- schen Politik, Wirtschaft und Kultur, Bd. 4. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2007. ISBN 978-3-8329-2873-5.+++Ders.: Integration is feasible. in: Internationale Politik - Transatlantic Edition, Jg. 7, 2006, H. 3, S. 98-102.+++Ders.: Integration ist machbar: eine Replik auf Ro- bert S. Leikens Verabschiedung des Integrationspostulats. in: Internationale Politik, Jg. 61, 2006, H. 5, S. 80-86.+++Ders.: Französische Verhältnisse? Ein Plädoyer für die politische Repräsentation und Partizipation von Migranten. in: Zeitschrift für Kulturaustausch, Jg. 55, 2005, H. 34, S. 132-133.+++Ders.: Regieren durch Diskurs? Ein Nachruf ohne Trauer. in: Die Politische Meinung, Jg. 50, 2005, H. 8, S. 15-19.+++Thaa, Winfried: Informalisierung und Kognitivierung politischer Repräsentation in deliberativen Demokratietheorien. in: Ders. (Hrsg.): Inklusion durch Repräsentation. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2007 (im Erschei- nen). ISBN 978-3-8329-3065-3. ARBEITSPAPIERE: Blaes-Hermanns, Nora: Symbolische Repräsentation von Fremden und Armen in der öffentlichen Debatte. Ein Vergleich vor dem Hintergrund der Reformen von sozialer Sicherung, Staatsbürgerschaftsrecht und Zuwande- soFid Soziale Probleme 2008/1 59 1 Armut und Arbeitslosigkeit

rungsrecht in der Ära Schröder. Dissertation (Arbeitstitel).+++Ittenbach, Peter: Ethnische Ex- klusion im Demokratisierungsprozess. Die baltischen Staaten im Vergleich. Magisterarbeit. Trier 2006.+++.Klasen, Oliver: Die politische Kultur in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Eine diskursanalytische Untersuchung der Bundestagswahlkämpfe 1976 und 2005. Magister- arbeit. Trier 2007.+++Koch, Isabell: Die Integrationspolitik der im deutschen ver- tretenen Parteien: zwischen , Verfassungspatriotismus und Multikultur. Magisterar- beit. Trier 2007.+++Linden, Markus: Deliberation und Repräsentation - die Auswirkungen beratender Gremien auf die Rechtfertigung schwacher Interessen am Beispiel der Süssmuth- Kommission. Arbeitspapier 1. Trier 2006.+++Ders.: Vom Fremden zum Bürger - Modi und Perspektiven der politischen und gesellschaftlichen Einbindung von Migranten in Deutsch- land. Arbeitspapier 1. Trier 2007, 25 S. (Download: http://www.sfb600.uni-trier.de//filebase/ C7/vom_fremden_zum_buerger.pdf ).+++Ders.: Interessensymmetrie in der Demokratie. Ein- und Ausschluss durch Repräsentation am Beispiel Fremder und Armer im politischen Kräfte- feld der Bundesrepublik Deutschland. (Arbeitstitel).+++Marx, Eva: Die Reprä- sentation schwacher Interessen in deliberativen Demokratietheorien und agonistischen Plura- lismustheorien. Magisterarbeit. Trier 2007.+++Mauer, Heike: Multikulturalismus und/ oder Feminismus. Diskussion eines Spannungsverhältnisses am Beispiel der Kopftuchdebatte. Magisterarbeit. Trier 2006.+++Schneider, Julia: Die Einbeziehung von Armen in den politi- schen Prozess nach der pluralistischen und der deliberativen Demokratietheorie. Magisterar- beit. Trier 2005.+++Thaa, Winfried: Rationalität und Repräsentation in der deliberativen Demokratietheorie von Jürgen Habermas. Arbeitspapier 2. Trier 2006, 49 S. (Download: http://www.sfb600.uni-trier.de//filebase/C7/rationalitaet_und_repraesentation.pdf ). ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Trier, FB III, Fach Politikwissenschaft Lehrstuhl für politische Theo- rie und Ideengeschichte (Universitätsring 15, 54286 Trier); Universität Trier, SFB 600 Fremdheit und Armut - Wandel von Inklusions- und Exklusionsformen von der Antike bis zur Gegenwart (Ludwig-Weinspach-Weg 3, 54286 Trier) KONTAKT: Thaa, Winfried (Prof.Dr. Tel. 0651-201-2135, e-mail: [email protected])

[87-F] Till, Matthias (Bearbeitung); Kreutz, Henrik, Prof.Dr. (Leitung): "Zu ebener Erde und im ersten Stock". Armut und Reichtum in postindustriellen Gesell- schaften. Das Problem ihrer validen und reliablen empirischen Messung

INHALT: Ausgangspunkt dieser Forschungsarbeit liegt in der methodologischen Schwierigkeit begründet, die Phänomene "Armut" wie auch "Reichtum" empirisch so zu messen, dass sich daraus eine repräsentative Aussage zu bestimmten regionalen Gesamtlagen schlussfolgern lässt. Es werden demnach verschiedene methodische Versuche und Lösungsmöglichkeiten anhand unterschiedlicher Forschungsarbeiten reflektiert und hinsichtlich ihrer Brauchbarkeit diskutiert. ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Staedtler-Stiftung INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fa- kultät, Lehrstuhl für Soziologie und Sozialanthropologie (Findelgasse 7-9, 90402 Nürnberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0911-5302-688 od. -690, Fax: 0911-5302-693, e-mail: [email protected])

60 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

[88-L] Trube, ; Wohlfahrt, Norbert: Arbeit und Armut: die deutsche Unterschichtdebatte im aktivierender Sozialstaat- lichkeit, in: Gesundheits- und Sozialpolitik, Jg. 61/2007, H. 5/6, S. 50-58 (Standort: USB Köln (38)-Haa902; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Schon nach wenigen Jahren aktivierender Sozialstaatlichkeit lassen sich deren Konse- quenzen besichtigen: Die Konditionen der Erwerbsarbeit werden zunehmend als ein Mittel der internationalen Standortkonkurrenz gehandhabt und infolgedessen nehmen Beschäfti- gungsverhältnisse, die eine einigermaßen stabile Existenzsicherung gewährleisten, in raschem Umfang ab. Gleichzeitig sorgt eine veränderte sozialstaatliche Programmatik dafür, dass die- jenigen, die als nicht mehr rentabel genug 'freigesetzt' wurden, möglichst rasch mit entspre- chendem Nachdruck in Arbeitsformen gebracht werden, die - so die Kriterien der nationalen und internationalen Statistik - zwangsläufig mit Armut verbunden sind." (Autorenreferat)

[89-F] Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Re- habilitation Arbeitsbereich Heilpädagogische PsychologieAhnert, Lieselotte, Prof.Dr. (Leitung): Sozial schwache Mütter, Kindeswohlgefährdung und Erziehungspartnerschaften in öffentli- cher Betreuung

INHALT: Das vorliegende Projekt befasst sich mit sozial schwachen Müttern, die aufgrund eige- ner sozialer Defizite sowohl ihren Erziehungspflichten nur ungenügend nachkommen, als auch kaum spontane Hilfen aus Freundes-, Bekannten- und Nachbarschaftskreis erhalten bzw. annehmen. Eine differenzielle Diagnostik der sozialen Defizite dieser Mütter sowie ihrer un- reifen und diffusen Verhaltens- und Persönlichkeitsstrukturen bilden den Ausgangspunkt des Projekts, um Möglichkeiten und Grenzen für Ressourcen und Unterstützungssysteme entwi- ckeln zu können, die ihrer weiteren sozialen Ausgrenzung und der Kindeswohlgefährdung entgegenwirken. Als eine bisher ungenutzte Ressource wird dabei die Kindereinrichtung an- gesehen, in denen diese Mütter ihre Kinder betreuen lassen, sich jedoch auch hier einer zuver- lässigen Partnerschaft entziehen. Das Projekt will Maßnahmen entwickelt, in deren Zentrum vertrauensbildende Begegnungen über soziale Grenzen hinaus möglich gemacht werden sol- len. Um herkunftsspezifische Probleme diskutieren sowie soziales Lernen und Konfliktlö- sungskompetenzen fördern zu können, soll unter Mithilfe der Erzieherinnen der Kinderein- richtung eine bessere Eingliederung dieser Mütter in die Elternarbeit gewährleistet und ihre Begegnung mit sozial kompetenteren Eltern erleichtert werden. ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäischer Fond: Lokales Kapitel für soziale Zwecke INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Arbeitsbereich Heilpädagogische Psychologie (Klosterstr. 79b, 50931 Köln) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[90-L] Wacquant, Loic: Territoriale Stigmatisierung im Zeitalter fortgeschrittener Marginalität, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 49/2007, H. 3 = H. 271, S. 399-409 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6; USB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhält- lich) soFid Soziale Probleme 2008/1 61 1 Armut und Arbeitslosigkeit

INHALT: Der Wildwuchs von Etiketten wie "neue Arme", "Vorstädter", "exclus", "underclass", "Banlieuejugend" und die Dreifaltigkeit der "Losen" (Arbeits-, Obdach- und Papierlose), be- legt für den Autor den Zustand "symbolischer Irregularität, in dem sich die Ränder und Risse der Sozial- und Stadtstruktur befinden". Die Abwesenheit einer gemeinsamen Sprache indi- ziert Probleme, die außerhalb der konventionellen Sphäre des "Normalarbeitsverhältnisses" liegen. Kräfte, die der Spirale fortgeschrittener Marginalisierung Einhalt gebieten, sind für den Autor nicht in Sicht. Die Schwierigkeit, die Fragmente, Schlacke und Splitter der duali- sierten Marktgesellschaft, die sich in den benachteiligten Gebieten der Metropole sammeln, überhaupt zu benennen, zeugt von der Tatsache, dass das "Prekariat", die prekären Ränder des Proletariats, noch nicht einmal den Status einer "Klasse als Objekt" (Bourdieu) besitzen. Der Autor schlussfolgert: "Das Prekariat ist eine Art unmögliche Gruppe, deren Geburt notwendig unvollendet bleibt, da man nicht an seiner Konsolidierung arbeiten kann, ohne ihren Mitglie- dern zur Flucht aus ihr zu verhelfen, sei es, indem sie wieder Halt in stabiler Lohnarbeit fin- den und sei es, indem sie dem Erwerbsleben (via sozialer Umverteilung und Sicherung) ent- kommen. Im Gegensatz zum Proletariat der marxschen Geschichtsvision, das dazu aufgerufen ist, sich langfristig selbst aufzuheben, indem es sich vereinigt und universalisiert, kann sich das Prekariat nur erschaffen, um sich gleich wieder abzuschaffen". (ICA2)

[91-F] Walter, Carina, Dipl.-Ökotroph.; Friedrich, Linda, Dipl.-Ökotroph. (Bearbeitung); Leon- häuser, Ingrid-Ute, Prof.Dr. (Leitung): Ernährungs- und Gesundheitsverhalten von Kindern in Familien mit vermindertem Ein- kommen (Arbeitstitel: Ernährungs- und Gesundheitsverhalten von Nürnberger Grund- schulkindern vor dem Hintergrund iherer sozioökonomischen Situation)

INHALT: Ermittlung des Ernährungsverhaltens der Kinder, sowie des Ernährungs- und Gesund- heitsstatus vor dem Hintergrund der sozioökonomischen Situation der Familien zur Ableitung von Strategien für zielgruppenspezifische Ernährungsbildungsprogramme (Förderzeitraum: 2006-2007). ZEITRAUM: Mai-Oktober 2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nürnberg, Bay- ern, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Standardisierte Befragung der Kinder und ihrer Eltern; Messung anthropometrischer Daten, Blutanalysen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardi- sierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 321; Auswahlverfahren: bew. Auswahl). Standardi- sierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 280; Auswahlverfahren: bew. Auswahl). Blutana- lyse (Stichprobe: 187). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-09 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz FINANZIERER: Auftrag- geber; Graduiertenstipendium d. Univ. Gießen INSTITUTION: Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umwelt- management, Institut für Ernährungswissenschaft Professur für Ernährungsberatung und Verbraucherverhalten (Senckenbergstr. 3, 35390 Gießen) KONTAKT: Walter, Carina (Tel. 0641-99-39082, e-mail: [email protected].de)

62 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

[92-L] Weimann, Eike: Armut unter Kindern: Symptome, Ursachen und Konsequenzen, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 112 S., ISBN: 978-3-8364-0121-0 (Standort: UB (Lan1)-soz506-107a)

INHALT: "Bis zu der in den 70er Jahren aufkommenden Massenarbeitslosigkeit in Westdeutsch- land spielte das Problem der Armut keine besondere Rolle. Besonders seit den 80er Jahren hat sich dies verändert. Armut ist zu einem wichtigen sozialen Problem geworden. Heute wird trotz des hohen Wohlstandsniveaus die Zahl derer immer größer, die von Armut betroffen sind. Der besonders hohen Betroffenheit der Kinder und Jugendlichen von Armut gilt das In- teresse des Autors. Einführend gibt er einen Überblick über die unterschiedlichen Armutsde- finitionen, denn bennent er die verschiedenen Facetten von Armut. Er bietet einen Gesamt- überblick über die Ursachen eines Phänomens, welches gravierende Auswirkungen nicht nur auf die Zukunft hat. Aber er kennzeichnet auch die Handlungsmöglichkeiten, die es bereits gibt, diesen Ursachen und Auswirkungen durch reaktive und präventive Maßnahmen entge- gen zu treten. Der Autor befasst sich abschließend mit den unterschiedlichen Konsequenzen von Armut vor allem im Sinne gesundheitlicher Auswirkungen sowie staatliche Reaktionen auf Armutserscheinungen genau so wie die der betroffenen Menschen selbst. Abschließend entwickelt er Präventionsmögliechkeiten, die das Risiko, in Unterversorgungslagen abzurut- schen, minimieren." (Autorenreferat)

[93-L] Wendtland, Carsten: Die Gesundheitsversorgung der Empfänger staatlicher Fürsorgeleistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts, in: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 53/2007, H. 4, S. 423-446 (Standort: USB Köln(38)-Haa1648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Auch nach der jüngsten Gesundheitsreform bleibt es dabei, dass für verschiedene Gruppen von Empfängern staatlicher Hilfeleistungen die Leistungsansprüche im Krankheits- fall sehr unterschiedlich geregelt sind. Dabei findet letztlich zumeist der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung mittelbar oder unmittelbar Anwendung. Zugleich sind die- se Personenkreise auch von dem betroffen, was sich unter dem Schlagwort einer stärkeren Eigenverantwortung in Gestalt diverser Zuzahlungsregelungen und Restriktionen im Leis- tungsumfang der GKV niederschlägt. Im Zusammenwirken mit dem pauschalisierten Leis- tungsniveau der Systeme sozialer Mindestsicherung ergeben sich in atypischen Fallgestaltun- gen Konfliktlagen, deren Bewältigung mit den vorhandenen Härtefallmechanismen nur unzu- reichend gelingt." (Autorenreferat).

[94-L] Wilde, Joachim; Schultz, Birgit: Zeitpotential für berufliche Weiterbildung von Arbeitslosen wenig genutzt, in: Wirtschaft im Wandel, Jg. 13/2007, H. 5, S. 145-153 (Standort: USB Köln(38)-MXG 07758; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.iwh-halle.de/d/publik/wiwa/5-07.pdf)

INHALT: "Tendenziell verfügen Arbeitslose über mehr Zeit für berufliche Weiterbildung als Vollzeiterwerbstätige. Die vorliegende Studie untersucht anhand der letzten Zeitbudgeterhe- bung des Statistischen Bundesamts, inwieweit dieses größere Zeitpotential auch tatsächlich genutzt wird und welche Formen der Weiterbildung dabei besonders ins Gewicht fallen. Hierzu wird aus der Gruppe der Vollzeiterwerbstätigen eine Teilgruppe ausgewählt, die hin- soFid Soziale Probleme 2008/1 63 1 Armut und Arbeitslosigkeit

sichtlich relevanter sozioökonomischer Merkmale der Zusammensetzung der Gruppe der Ar- beitslosen entspricht, so dass eventuelle Unterschiede zwischen beiden Gruppen nicht auf He- terogenität zurückzuführen sind. Es zeigt sich, dass nur rund 15 Prozent aller Arbeitslosen in irgendeiner Form an Weiterbildungsaktivitäten beteiligt sind, während der entsprechende An- teil in der Vergleichsgruppe der Vollzeiterwerbstätigen knapp 40 Prozent beträgt, wobei auch bei letzteren nur berufliche Weiterbildung außerhalb der Arbeitszeit betrachtet wurde. Bezo- gen auf den durchschnittlichen Zeitaufwand je Woche wird der Abstand zwar deutlich gerin- ger, insgesamt ist jedoch auch hier kein größeres Weiterbildungsvolumen bei Arbeitslosigkeit festzustellen. Differenziert man nach Teilgruppen von Arbeitslosen, so ergibt sich hinsicht- lich des Zeitaufwands ein unterschiedliches Bild, d.h., bei einigen Teilgruppen ist der Zeit- aufwand für Weiterbildung bei Arbeitslosigkeit höher als bei (hypothetischer) Erwerbstätig- keit. Allerdings sind diese Ergebnisse insbesondere bei Geringqualifizierten auf ein höheres Maß an Selbstlernaktivitäten, z.B. durch Radio und Fernsehen, zurückzuführen, also auf Ak- tivitäten, deren Nutzen für die Qualifizierung für den ersten Arbeitsmarkt unsicher ist." (Au- torenreferat)

[95-L] Winkler, Michael: S' Lebbe iss doch, wie's iss: Unterschicht, Kultur und soziale Arbeit ; eine andere Geschich- te, in: Jost Halfmann, Johannes Rohbeck (Hrsg.): Zwei Kulturen der Wissenschaft - revisited, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2007, S. 102-133, ISBN: 978-3-938808-31-3

INHALT: Die Pointe im Ansatz der "neuen Intellektuellen" mit der These von der "neuen Unter- schicht" besteht für den Autor darin, sozialstrukturelle Analysen, die auf dem Schichten- und Klassenmodell beruhen, mit Befunden und Überlegungen zu verbinden, welche sich auf kul- turelle Phänomene und Aktivitäten beziehen. Die neu entdeckte "untere Klasse" zeichnet demnach eine kulturelle Deprivation aus, welche sie aber - das ergibt sich unvermeidlich aus der Übernahme des Individualisierungstheorems - selbst zu verantworten hat. Dies führt in das "neue Retrodeutsch", das kein "Schönreden" erlaubt und "nackte Wahrheiten" ausspricht: "Arbeitsunwillig, geistig verkümmert und anspruchslos, kulturell unmotiviert und sich selbst in Armut fangend, dick, krank, faul und gefräßig" werden die jugendlichen Mediennutzer be- zeichnet, die nicht in der Lage sind, sich zu "motivieren" und "aufzuraffen". Die neue Unter- klasse braucht demnach das Kuratel, die schützende und treibende Hand (Fordern und För- dern), die sie zwinge, Bildungsanstrengungen zu unternehmen. So feiert für den Autor das al- te quid pro quo fröhliche Urstände, bei welchem die soziale Lage den Betroffenen als Resul- tat eigener Minderleistung zugeschrieben und angerechnet wird. Nachdem der sorgende Staat abhanden gekommen ist, der Wohlfahrtsstaat liberalisiert und zum Kontrollstaat für die Ab- weichenden und Armen geworden ist, sollen die Bürger (Zivilgesellschaft) das Geschäft der Aufsicht in die Hand nehmen. Als "Generation Reform" machen sie sich zur Aufgabe, den unteren Schichten das nötige "Humankapital" zuzuführen. (ICA2)

[96-L] Winterhager, Henrik: Determinanten der Arbeitslosigkeitsdauer: neue Erkenntnisse aus der IEB?, (Discussion Paper / Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, No. 06-077), Mannheim 2006, 51 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2007/k070813n19.pdf)

64 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

INHALT: "Seit zwei Jahren stehen der Wissenschaft mit der IEB und anderen Prozessdaten des IAB umfangreiche Individualdaten mit höheren Beobachtungszahlen und einer genauen Ab- bildung der zeitlichen Abläufe zur Verfügung. In der vorliegenden Arbeit wird ein proportio- nales Cox-Hazardraten-Modell mit konkurrierenden Risiken auf Basis einer Stichprobe aus diesen Daten geschätzt. In den marginalen Effekten auf die Übergangswahrscheinlichkeiten zeigt sich ein positiver Zusammenhang zwischen der Intensität der öffentlichen Vermitt- lungsaktivitäten und der Wahrscheinlichkeit von Übergängen in Beschäftigung. Die in den Daten verfügbare Einschätzung des Agenturmitarbeiters zur aktuellen Qualifikation des Ar- beitslosen hat einen größeren Einfluss als die formalen Ausbildungsmerkmale Schulund Be- rufsausbildungsabschluss. Neue Ergebnisse gibt es weiterhin zu den Variablen des gewünsch- ten Berufs und der Erwerbshistorie." (Autorenreferat)

[97-F] Wübbeke, Christina, Dr. (Bearbeitung); Promberger, Markus, Dr. (Leitung): SGB II und ältere erwerbsfähige Hilfebedürftige

INHALT: Einen Schwerpunkt des Projekts bilden die vermittlungsrelevanten Charakteristika älterer Hilfebezieher und die Integration Älterer in Erwerbsarbeit unter den Rahmenbedin- gungen des SGB II. Dabei wird auch untersucht, inwieweit sich in der praktischen Umsetzung des SGB II Beschränkungen oder Selektivitäten beim Zugang Älterer zu Beratung, Vermitt- lung und Eingliederungsleistungen zeigen und welche Besonderheiten ihre Förderung auf- weist. Ein weiteres Teilprojekt beschäftigt sich schließlich mit den Effekten der Arbeits- marktreform auf die Alterssicherung älterer erwerbsfähiger Hilfebedürftiger. Ergänzt wird das Arbeitspaket durch Analysen zur Wirksamkeit konkreter arbeitsmarktpolitischer Einzel- maßnahmen für die Gruppe der älteren Hilfebezieher im Rahmen der SGB II-Arbeitspakete, Instrumente des SGB III und Arbeitsgelegenheiten. Diese Aufgaben werden vom FB 9 in Zu- sammenarbeit mit dem FB 1 wahrgenommen. Ziel: Das Projekt untersucht die Auswirkungen der Arbeitsmarktreform Hartz IV auf die berufliche Integration und die soziale Absicherung älterer erwerbsfähiger Hilfebedürftiger. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Als Datengrundlage dienen die amtliche Statistik, die IAB-Querschnittbefragung Lebenssituation und soziale Sicherung 2005 sowie die in der 1. Jahreshälfte 2007 geplante Zusatzbefragung Arbeitsmarktintegration und Altersvorsorge älterer Hilfebezieher, die im Verbund mit der Querschnittbefragung ein Kurzzeit-Panel bilden wird. Methode: deskriptive und multivariate Analyseverfahren VERÖFFENTLICHUNGEN: Wübbeke, C.; Hirseland, A.; Koch, S.: Das Altersarmutsrisiko von älteren Beziehern des Arbeitslosengelds II. Risikogruppen und Effekte des SGB II auf die Al- terssicherung. in: Armutsfestigkeit sozialer Sicherung. Bundestagung des Deutschen Sozial- rechtsverbandes e.V., 12./13. Oktober 2006 in Lübeck. Berlin 2007, S. 18-46. ARBEITSPA- PIERE: Wübbeke, C.: Ältere Bezieher von Arbeitslosengeld II: Einmal arm, immer arm? Nürnberg 2007. Unter: http://doku.iab.de/kurzber/2007/kb1407.pdf abrufbar. ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und Soziales FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit - IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected])

soFid Soziale Probleme 2008/1 65 1 Armut und Arbeitslosigkeit

[98-L] Wübbeke, Christina: Ältere Bezieher von Arbeitslosengeld II: einmal arm, immer arm?, (IAB Kurzbericht, 14/2007), Nürnberg 2007, 8 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/kurzber/2007/kb1407.pdf)

INHALT: "Ältere Empfänger von Arbeitslosengeld II (Alg II) haben meist schon lange in die Rente eingezahlt: Nach Schätzungen weist die Hälfte der westdeutschen Hilfeempfänger im Alter von 50 Jahren mindestens 27 Beitragsjahre in der gesetzlichen Rentenversicherung auf. In Ostdeutschland erreicht die Hälfte der älteren Hilfeempfänger sogar mindestens 34 Bei- tragsjahre. Anders als im Westen zeigen sich dabei nur geringe Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Im Osten dürften ältere Bezieher von Alg II daher von Armut im Alter weni- ger bedroht sein. Hilfeempfängerinnen in Westdeutschland haben mit Abstand die kürzesten Beitragszeiten. Da sie meist auch nur geringe Beiträge eingezahlt haben dürften, tragen sie ein besonders großes Risiko der Bedürftigkeit im Ruhestand - sofern sie nicht über ihren Partner ausreichend abgesichert sind. Die unterschiedlichen Versicherungsverläufe der älteren ost- und westdeutschen Bezieher von Alg II sind im Wesentlichen den unterschiedlichen Er- werbsbiographien in den beiden deutschen Staaten geschuldet. Bei den nachrückenden Jahr- gängen werden sich diese Differenzen verringern. Damit dürfte künftig insbesondere im Os- ten das Risiko der Altersarmut steigen, wenn sich die Arbeitsmarktlage dort nicht grundle- gend und dauerhaft verbessert." (Autorenreferat)

[99-L] Wülffing, Gisela (Redakteur): Bleibt Armut weiblich?: Chancen für Frauen im Arbeitsmarktreform-Prozess ; Dokumenta- tion der Fachtagung am 15. November 2006 in Frankfurt, Wiesbaden 2007, 47 S., ISBN: 3- 89277-261-4 (Standort: Hess. LB Wiesbaden(43)-0043; Graue Literatur)

INHALT: Inhaltsverzeichnis: Einführung in die Tagung und Grußwort (3-5); Juliane Achatz: Lebensumstände und Arbeitsmarktperspektiven von Frauen im Rechtskreis SGB II (6-15); Clarissa Rudolph: Perspektiven geschlechtergerechter Arbeitsmarktpolitik (16-27); Dagmar Zeiß: Aktionslandkarte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (28-30); Christel Steylaers: Auf dem Weg zur Arbeitsmarktreife (31-32); Andrea Mohr: Kundinnen zweiter Klasse im SGB III? (33-34); Brunhilde Krüger-Ditsch: Die Kombimaßnahme 'Rückkehr in den Beruf' in Frankfurt (35-36); Bettina Eichhorn: Zusammenfassung der Diskussionsergebnisse zu "Kun- dinnen zweiter Klasse im SGB III? (37-38); Siglinde Bohrke-Petrovic: Potenziale erkennen, Qualifikationen bewerten (39-44); Rolf Keil, Leiter des Referats Beschäftigungs-, Wirt- schafts- und Arbeitsmarktpolitik im Hessischen Sozialministerium, im Gespräch (45-47).

[100-L] Young, Jock: Soziale Exklusion, in: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesund- heits- und Sozialbereich, Jg. 25/2005, Nr. 12 = H. 98, S. 7-11 (Standort: USB Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Das Problem sozialer Exklusion ist ein zentrales Thema der Europäischen Union, ein Schlüsselbegriff der Politiken von New Labour und auch in Nordamerika finden sich - ob- wohl der Begriff dort weniger regelmäßig gebraucht wird - Paralleldiskurse in den wesentli- chen sozialpolitischen Arenen. Obwohl soziale Exklusion ein flexibler und eher amorph ver- 66 soFid Soziale Probleme 2008/1 1 Armut und Arbeitslosigkeit

wendeter Terminus ist, gibt es Kernelemente, die ihn von vorherigen Begriffen wie etwa Ar- mut und Marginalisierung unterscheiden. Erstens ist es ein multidimensionales Konzept: so- ziale Exklusion kann ökonomischen, politischen und räumlichen Ausschluss ebenso beinhal- ten wie einen mangelnden Zugang zu spezifischen Bereichen, wie z.B. zu Informationen, me- dizinischer Versorgung, Wohnraum, Sicherheit etc. Diese Dimensionen werden als zusam- menhängend und sich wechselseitig beeinflussend betrachtet: Zusammengenommen beinhal- ten sie den Ausschluss von dem was als die ´normalen´ Bereiche der Teilhabe am Vollbürger- status betrachtet wird. Zweitens ist soziale Exklusion ein soziales, kein individuelles Problem. Es steht früheren Vorstellungen der Nachkriegszeit entgegen, die Marginalität als ein Prob- lem isolierter dysfunktionaler Individuen betrachteten. Demgegenüber ist soziale Exklusion ein kollektives Phänomen. Weitere sich deutlich unterscheidende und politisch differente Deutungen werden dargestellt. Notwendig sind Politiken, die beides in den Blick nehmen: die Probleme des ökonomischen Ausschlusses ebenso wie die Prozesse der sozialen und politi- schen Ausschließung. (LO2)

2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

[101-L] Astor, Michael; Koch, Claire; Klose, Georg; Reimann, Fernando; Rochhold, Simone; Stemann, Marie-Christine: Zu alt, um Neues zu Lernen?: Chancen und Grenzen des gemeinsamen Lernens von älteren und jüngeren Mitarbeitern, (QUEM-Materialien, 77), Berlin 2006, III, 165 S. (Graue Literatur; URL: http://www.abwf.de/content/main/publik/materialien/materialien77.pdf)

INHALT: Das Schlagwort des 'lebenslangen Lernens' prägt die moderne Arbeitswelt wie kaum ein anderes. Moderne Arbeitnehmer können sich nicht auf das einmal Gelernte beschränken. Sie sind vielmehr herausgefordert, selbstorganisiert oder mit Unterstützung des Unterneh- mens ihr eigenes Wissens- und Kompetenzspektrum kontinuierlich zu aktualisieren und zu erweitern. Im Rahmen des Programms 'Lernkultur Kompetenzentwicklung', Programmbe- reich 'Lernen im Prozess der Arbeit' (ABWF/QUEM) wurden in acht Unternehmen in Ost- und Westdeutschland verschiedene Methoden zur Unterstützung des 'Gemeinsamen Lernens von älteren und jüngeren Mitarbeitern' entwickelt und erprobt. Diese Projekte knüpften an un- terschiedliche Lernkulturen und -traditionen in den Unternehmen an und zeichneten sich da- durch aus, dass ältere und jüngere Beschäftigte in spezifischen Lernsituationen gemeinsam und/ oder wechselseitig voneinander lernten. Die Darstellung nimmt vor allem zwei Perspek- tiven ein: Zum einen werden die Rahmenbedingungen des Lernens in den Unternehmen unter unterschiedlichen Blickwinkeln analysiert. Untersuchungsleitend ist dabei die Frage: Welche Faktoren beeinflussen das Lernen sowohl von Seiten der Akteure mit ihren Fähigkeiten und Kompetenzen als auch aus betrieblicher Sicht mit den jeweiligen unternehmenskulturellen und organisatorischen Ausprägungen. Zum anderen werden die einzelnen erprobten Lernfor- men im Detail dargestellt, um auch für weitere betriebliche Lernprojekte Leitfäden zu formu- lieren, die eine Übertragung ermöglichen. Abschließend werden die Erfahrungen der Projekte und die Bewertung unterschiedlicher Einflussfaktoren zu Empfehlungen für zukünftige Lern- projekte verdichtet. (IAB)

soFid Soziale Probleme 2008/1 67 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

[102-F] Bangali, Lucy, M.A. (Bearbeitung); Schmid, Josef, Prof.Dr.rer.soc. (Leitung): Innovative Maßnahmen zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit älterer Fachkräfte in Baden-Württemberg (IFFA)

INHALT: Ältere Fachkräfte und ihre Beschäftigungsfähigkeit ("Employability") werden in Zu- kunft, nicht nur aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Fachkräften, ein wichtiges wirt- schaftspolitisches Thema sein. Die Wirtschaft wird aus demografischen Gründen in Zukunft wesentlich stärker auf ältere Fachkräfte angewiesen sein als heute. Die demografische Ent- wicklung erfordert aufgrund einer generellen Alterung des Erwerbspersonenpotenzials und der Schrumpfung der nachrückenden Alterskohorten verstärkte Ein- statt Ausgliederungsstra- tegien für ältere Arbeitnehmer, um die Innovations- und Wettbewerbfähigkeit mit alternden Belegschaften aufrechtzuerhalten. Nicht zuletzt im Zuge der Finanzkrise der Sozialversiche- rungssysteme und der Diskussion um die Verlängerung der Lebensarbeitszeit sehen sich Be- schäftigte unter einem verstärkten ökonomischen Druck, ihre Erwerbstätigkeit bis zum Ren- tenalter aufrechtzuerhalten, um den Übergang in einen finanziell prekären Ruhestand zu ver- meiden. Daraus ergibt sich auch der Druck, sowohl aus der Perspektive des Individuums als auch aus der Unternehmensperspektive, stärker in die Beschäftigungsfähigkeit zu investieren. Damit ist insbesondere die berufsbegleitende Weiterbildung vor die Herausforderung gestellt, lebenslanges Lernen unter Beteiligung aller, also auch der älteren Beschäftigten, an Weiter- bildungsmaßnahmen, alternsgerecht zu gestalten. Ziel des Projektes ist dem folgend die Ent- wicklung und Erprobung innovativer Instrumente für berufsbegleitende Maßnahmen zur För- derung der Beschäftigungsfähigkeit älterer technischer Fachkräfte in Industrie und Handwerk der Metall- und Elektrobranche. Zusammenfassung der Projektziele: 1. Ein Netzwerk von kompetenten Bildungsinstitutionen wird gebildet und gepflegt, um Austausch und Synergie- effekte zu erzeugen. 2. Es werden innovative, bedarfsgerechte, zielgruppenorientierte und ge- nerationsübergreifende Bildungstools entwickelt zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit älterer Fachkräfte, differenziert nach verschiedenen Wirtschaftszweigen, Branchen und Be- rufsgruppen. 3. Die Toolentwicklung erfolgt unter besonderer Berücksichtigung der Methodik und Didaktik für ältere Fachkräfte des Handwerks in den Branchen Metallverarbeitung und Elektrotechnik, für die Berufsgruppe der Ingenieure und für Fachkräfte der Industrie unter- halb des Ingenieurniveaus. 4. Zur Validierung der Toolentwicklungsergebnisse werden Trans- ferseminare für die Zielgruppen von den beteiligten Bildungsträgern durchgeführt. 5. Die pa- rallele und kontinuierliche Evaluation der Transferseminare durch eine wissenschaftliche Be- gleitforschung sichert eine kontinuierliche Verbesserung der Bildungstools, da Probleme im Verlauf der Umsetzung frühzeitig erkannt und behoben werden können. 6. Die Ergebnisse des Projekts werden in eine breitere Öffentlichkeit getragen, um die älteren Fachkräfte selbst, die sie beschäftigenden Unternehmen sowie am Thema interessierte Akteure aus Politik und Verwaltung zu sensibilisieren. Weitere beteiligte Partner des IFFA-Netzwerkes: GARP Bil- dungszentrum für IHK Region e.V., IHK Bildungshaus der Region Stuttgart, Rems- halden, IHK Verein zur Berufsforderung, und Böblingen. Weitere Informatio- nen unter: http://www.iffa.info/ . GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bangali, Lucy: Didaktische Modelle und Handlungskonzepte als Unterstützung für die Gestaltung des altersgerechten Lehrens und Lernens in der Bildungsarbeit. Vortrag. Tübingen 13.11.2006.+++Dies.: "Wie lernen Ältere?" - Erkenntnisse aus der Vorstudie zum IFFA-Projekt und weitere aktuelle For- schungsergebnisse. Vortrag. Alternsgerechte Didaktik und Methodik in der Weiterbildung: Trainerworkshop im Rahmen des IFFA-Projektes am 07.08.06 in Tübingen.+++Länderreport: Altes Eisen ist Gold wert. Der Kreis Ludwigsburg setzt auf die Weiterbildung älterer Arbeit- 68 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

nehmer. Interview mit Prof. Schmid und den anderen IFFA Partnern am 28.06.06 im Deutschlandradio. Download unter: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/laenderreport/ 512731/ . ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Baden-Württemberg Wirtschaftsministerium INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Abt. I Innen- und EU-Politik und Politische Theorie Professur für Politi- sche Wirtschaftslehre und Vergleichende Politikfeldanalyse (Melanchthonstr. 36, 72074 Tü- bingen); Bildungsverbund Berufliche Qualifikation im Bildungswerk der Baden-Württem- bergischen Wirtschaft e.V. -BBQ- (Postfach 152, 71707 ); Hand- werkskammer Region Stuttgart (Heilbronner Str. 43, 70191 Stuttgart); Industrie- und Han- delskammer Region Stuttgart (Postfach 102444, 70020 Stuttgart) KONTAKT: Leiter (Tel. 07071-2974506, Fax: 07071-292417, e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (Tel. 07071-2978386, e-mail: [email protected])

[103-L] Bellmann, Lutz; Janik, Florian: Firms and early retirement: offers that one does not refuse, (Discussion Paper / Forschungsin- stitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2931), Bonn 2007, 22 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2931.pdf)

INHALT: Nach einem Modell von Hutchens (1999) kann Vorruhestand nicht als Resultat der Maximierung des zu erwartenden individuellen Nutzwertes erklärt werden, sondern vielmehr als ein Phänomen auf der Nachfrageseite, das seinen Ursprung in dem an der Profitmaximie- rung orientierten Unternehmensverhalten hat. Unternehmen schließen mit ihren Mitarbeitern Verträge ab, die Klauseln über den Vorruhestand enthalten. Als Resultat von Nachfrage- oder Technologieschocks werden den Arbeitnehmern von ihren Arbeitgebern Ruhestandsangebote gemacht, die ein rational Handelnder nicht zurückweisen kann. Auf der Basis von Daten des IAB-Betriebspanels aus den Jahren 2003-2006 wird das Verhältnis von Indikatoren für Nach- frage- oder Technologieschocks und der Häufigkeit der Inanspruchnahme des Vorruhestandes analysiert. Die Ergebnisse stützen generell das Modell von Hutchens. (IAB)

[104-L] Bellmann, Lutz; Stegmaier, Jens: IAB-Befragung zu älteren Arbeitnehmern in Deutschland: Ältere werden bei Einstellungen erheblich benachteiligt ; wenig betriebliche Aktivitäten zum Erhalt ihrer Beschäftigungsfä- higkeit, in: Soziale Sicherheit : Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Jg. 56/2007, H. 5, S. 189-193 (Standort: USB Köln(38)-Haa1083; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die 'Rente mit 67' und die Abschaffung der geförderten Altersteilzeit führen nach Be- rechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) dazu, dass zwischen 1,2 bis drei Millionen ältere Erwerbspersonen im Jahre 2030 zusätzlich einen Arbeitsplatz benötigen. Wie der Artikel zeigt, kann dieses zusätzliche Arbeitskräfte-Angebot nicht einfach gegen den erwarteten Rückgang der Erwerbspersonenzahl aufgrund der demografischen Ent- wicklung aufgerechnet werden. Damit ältere Arbeitnehmer künftig nicht auf der Straße ste- hen, müssen die Betriebe also künftig wesentlich mehr Ältere beschäftigen und mehr zum Er- halt ihrer Beschäftigungsfähigkeit tun. Doch wie steht es derzeit in Deutschland um die Ein- soFid Soziale Probleme 2008/1 69 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

stellungschancen Älterer und was tun die Betriebe speziell für sie? Der Beitrag fasst dazu re- präsentative Ergebnisse zusammen. Sie wurden bei der Arbeitgeber-Befragung im Rahmen des IAB-Betriebspanels ermittelt." (Autorenreferat)

[105-L] Bender, Saskia-Fee: Age-Diversity: ein Ansatz zur Verbesserung der Beschäftigungssituation älterer Arbeitneh- merinnen?, in: Ursula Pasero, Gertrud M. Backes, Klaus R. Schroeter (Hrsg.): Altern in Gesell- schaft : Ageing - Diversity - Inclusion, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 185-209, ISBN: 978-3-531-15088-8

INHALT: Die Verfasserin untersucht ein Konzept, mit deren Hilfe die Unternehmen die Beschäf- tigungsfähigkeit ihrer älteren ArbeitnehmerInnen zu sichern versuchen, nämlich jenes der Age-Diversity. Dieses konzentriert sich auf die Integration unterschiedlicher Altersgruppen von Beschäftigten in einem Unternehmen und auf die Wertschätzung der Fähigkeiten älterer ArbeitnehmerInnen. Sie befasst sich mit den theoretischen Grundlagen zu Diversity und ins- besondere Age-Diversity. Dabei wird dargestellt, welchen Ansatz Diversity-Konzepte verfol- gen und welche Problemstellung sie zur Basis nehmen. Anschließend wird die Umsetzung von Age-Diversity analysiert. Es wird den Fragen nachgegangen, welches die altersspezifi- schen Potenziale sein können, die ArbeitnehmerInnen durch ein Age-Diversity-Konzept in ihr Unternehmen einbringen können, welche personalpolitischen Maßnahmen dazu angewendet werden können und inwiefern Age-Diversity-Konzepte einen ökonomischen Erfolg für Un- ternehmen versprechen. Es werden die Schwierigkeiten thematisiert, die sich in der Realisie- rung von Age-Diversity als hinderlich erweisen können. Unterlegt wird diese Auseinander- setzung mit den theoretischen Annahmen durch die Darstellung der Ergebnisse einer empiri- schen Studie zu Diversity, insbesondere Age-Diversity. Das Ziel dieser Studie ist, die theore- tische Konzeption dieser Ansätze an der Realität zu überprüfen. Zu diesem Zweck sind vier ausgewählte Unternehmen sowie eine Verwaltung dazu interviewt worden, wie sie Diversity und Age-Diversity verstehen und umsetzen. (ICG2)

[106-L] (Hrsg.): Active aging in economy and society: Carl Bertelsmann Prize 2006, Gütersloh: Verl. Bertels- mann Stiftung 2006, 129 S., ISBN: 3-89204-920-3

INHALT: "Germany currently finds itself amidst profound demographic change. The tasks of the future workplace will fall on the shoulders of a smaller and older potential workforce. The 2006 Carl Bertelsmann Prize for Active Aging in Economy and Society is founded on the be- lief that combining growth and innovation with a high employment rate while preserving so- cial cohesion can only succeed if we foster and utilize the employment potential of every in- dividual. In view of demographic changes, we need to preserve the value-generating poten- tial, skills and experience of older people in particular for our economy and society, and pro- mote their (re)integration into the workplace. In light of high levels among seniors - and not just in Germany - keeping older people in the workforce longer will demand integrated efforts in various social sectors and on various social levels. This publication pre- sents and discusses challenges, perspectives and strategies that could be very significant as elements of a comprehensive strategy for active aging in Germany." (author's abstract)

70 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

[107-L] Blasius, Jörg; Hackert, Stephan: Ältere Arbeitnehmer mit geringer beruflicher Qualifikation und deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 16/2007, H. 2, S. 104-117 (Standort: USB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In einer schriftlichen Umfrage bei 212 Personalverantwortlichen von Betrieben mit mindestens 20 Mitarbeitern in der Region Obere Sieg wurden im Februar 2003 die Einstel- lungen zu jüngeren und älteren Arbeitnehmern mit geringer beruflicher Qualifikation erfasst. Insgesamt wird beiden Gruppen ein in etwa gleiches Qualifikationsniveau zugesprochen, wo- bei den jüngeren Arbeitnehmern u.a. eine überdurchschnittlich hohe Bereitschaft zu allen Er- neuerungen zugesprochen wird, den älteren u.a. ein überdurchschnittlich hohes Verantwor- tungsbewusstsein. Diese unterschiedlichen Fähigkeiten haben aber nur relativ wenig Gewicht bei der Bewertung der Arbeitnehmer, wichtiger ist die generelle Einschätzung - und diese dürfte auch von den äußeren Rahmenbedingungen abhängen. Dabei haben staatliche Interven- tionen wie finanzielle Zuschüsse bei der Einstellung von Älteren scheinbar nur einen margi- nalen Einfluss auf die Entscheidung von Unternehmen, andere Maßnahmen wie Vorruhe- standsregelungen und besonderer Kündigungsschutz scheinen kontraproduktiv zu sein." (Au- torenreferat)

[108-L] Blau, David M.; Goodstein, Ryan: What explains trends in labor force participation of older men in the ?, (Discus- sion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2991), München 2007, 54 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2991.pdf)

INHALT: "After nearly a full century of decline, the Labor Force Participation Rate (LFPR) of older men in the United States leveled off in the 1980s, and began to increase in the late 1990s. We use a time series of cross sections from 1962 to 2005 to model the LFPR of men aged 55-69, with the aim of explaining these trends. We investigate the effects of changes in Social Security rules, lifetime earnings, pension coverage, wages, health, health insurance, and the educational composition of the labor force. Our results indicate that the decline in the LFPR from the 1960s through the 1980s cannot be explained by any of these factors. The re- cent increase in the LFPR of older men can be explained by changes in the composition of the older male population away from high school dropouts and toward college attendees and gra- duates. Changes in Social Security may have contributed to the recent increase as well, but the results for Social Security are sensitive to specification." (author's abstract)

[109-L] Blau, David M.; Shvydko, Tetyana: Labor market rigidities and the employment behavior of older workers, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2996), München 2007, 47 S. (Graue Litera- tur; URL: http://ftp.iza.org/dp2996.pdf)

INHALT: "The labor market is often asserted to be characterized by rigidities that make it diffi- cult for older workers to carry out their desired trajectory from work to retirement. An impor- tant source of rigidity is restrictions on hours of work imposed by firms that use team produc- tion or face high fixed costs of employment. Such rigidities are difficult to measure directly. soFid Soziale Probleme 2008/1 71 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

We develop a model of the labor market in which technological rigidity affects the age struc- ture of a firm's work force in equilibrium. Firms using relatively flexible technology care only about total hours of labor input, but not hours of work per worker. Older workers with a de- sire for short or flexible hours of work are attracted to such firms. Firms using a more rigid technology involving team production impose a minimum hours constraint, and as a result tend to have a younger age structure. A testable hypothesis of the model is that the hazard of separation of older workers is lower in firms with an older age structure. We use matched worker-firm data to test this hypothesis, and find support for it. Specification tests and alter- native proxies for labor market rigidity support our interpretation of the effect of firm age structure on the separation propensity. These results provide indirect but suggestive evidence of the importance of labor market rigidities." (author's abstract)

[110-L] Bödeker, Wolfgang; Friedel, Heiko; Friedrichs, Michael; Röttger, Christof: Kosten der Frühberentung: Abschätzung des Anteils der Arbeitswelt an der Erwerbs- und Berufsunfähigkeit und der Folgekosten, (Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin : Forschung, Bd. 1080), Bremerhaven: Wirtschaftsverl. NW 2006, 275 S., ISBN: 3-86509-586-0

INHALT: "Die Kenntnis von beruflichen Einflüssen auf die Frühinvalidität und den hierdurch entstehenden Kosten stellt für die Akteure der Prävention eine Leitinformation dar, die auch zur Steuerung präventiver Maßnahmen genutzt werden kann. Die Bedeutung der Arbeitswelt für die Frühinvalidität muss mithilfe der Berufsbiografien der Versicherten abgeschätzt wer- den. Unter Rückgriff auf die historischen Daten des Meldesystems der Sozialversicherung wurden daher Erwerbsbiografien von 28.000 Personen, die 1999 eine Erwerbsunfähigkeits- rente bewilligt bekommen haben, und von etwa 1 Million unberenteter Versicherter im Rah- men einer Fall-Kontroll-Studie zusammengeführt. Nachdem zunächst die Methodik zur Be- lastungsquantifizierung von Erwerbsverläufen entwickelt wurde, konnten Zusammenhänge zwischen dem Eintritt der Frühinvalidität und berufsbiografisch kumulierten Belastungen bzw. den Berufen berechnet werden. In Kenntnis der auf gleiche Weise ermittelten Verbrei- tung der Belastungen in der gesamten Erwerbsbevölkerung konnte schließlich der Anteil der Arbeitswelt an der Frühinvalidität mittels attributiver Risiken abgeschätzt werden. Die direk- ten Kosten der EU-Berentungen, also der Ressourcenverbrauch der EU-Rentner im Gesund- heitswesen, wurden im Wesentlichen den für den sog. Risikostrukturausgleich erhobenen Da- ten der Krankenversicherungen entnommen, während die indirekten Kosten als verlorene Wertschöpfung mithilfe des Human-Kapital-Ansatzes ermittelt wurden. Die durch Einflüsse aus der Arbeitswelt entstehenden Kosten der Frühinvalidität entsprechen dann dem bereits vorher ermittelten Anteil am Gesamtvolumen aus direkten und indirekten Kosten. Die ar- beitsbezogenen volkswirtschaftlichen Kosten der Frühinvalidität belaufen sich jährlich auf mindestens 10,3 Mrd. Euro, wovon 1,2 Mrd. Euro als direkte Kosten anfallen. Die Folgekos- ten der arbeitsbezogenen Frühinvalidität für die Rentenversicherung sind jährlich mit mindes- tens 2,8 Mrd. Euro anzusetzen. Als wichtigste berufliche Belastungen traten 'Arbeitsschwere' und 'geringer Handlungsspielraum' auf. Bereits durch moderate Verbesserung des Handlungs- spielraum ließen sich potenziell jährlich bis zu 2 Mrd. Euro der Kosten der Frühinvalidität einsparen. Mit hohen Risiken versehene Berufe sind bei beiden Geschlechtern die Pflegekräf- te. Bei Männern fielen darüber hinaus Bergleute mit erhöhten Berentungsrisiken auf." (Auto- renreferat)

72 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

[111-L] Börsch-Supan, Axel; Jürges, Hendrik: Early retirement, social security and well-being in Germany, (Discussion Paper / Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA), 134), Mannheim 2007, 42 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mea.uni-mannheim.de/publications/meadp_134-07.pdf)

INHALT: " retire early. On the one hand, early retirement is very costly and amplifies the burden which the German public pension system has to carry due to population aging. On the other hand, however, early retirement is also seen as a much appreciated social achieve- ment which increases the well-being especially of those workers who suffer from work- related health problems. This paper investigates the relation between early retirement and well-being using the GSOEP panel data. The general picture that emerges from our analysis is that early retirement as such seems to be related to subjective well-being, in fact more so than normal retirement. Early retirement most probably is a reaction to a health shock. Individuals are less happy in the year of early retirement than in the years before and after retirement. Af- ter retirement, individuals attain their pre-retirement satisfaction levels after a relatively short while. Hence, the early retirement effect on well-being appears to be negative and short-lived rather than positive and long. Whether this is an effect of retirement itself or a psychological adaptation to an underlying shock cannot be identified in our data and remains an open re- search issue waiting for a more objective measurement of health." (author's abstract)

[112-L] Brandner, Klaus: Rentenzugang flexibilisieren - Arbeitsbedingungen verbessern!: Eckpunkte für gleitende Altersübergänge und alternsgerechtes Arbeiten, in: Soziale Sicherheit : Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Jg. 56/2007, H. 3, S. 97-103 (Standort: USB Köln(38)-Haa1083; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Anhebung der Rentenaltersgrenzen ist beschlossen. Allen Fachleuten ist aber klar: Mit der Anhebung des Renteneintrittsalters ab 2012 muss für ältere Arbeitnehmer die tatsäch- liche Möglichkeit zum längeren Verbleib im Erwerbsleben einhergehen. Außerdem werden weiterhin - insbesondere für Ältere mit gesundheitlichen Einschränkungen - flexible Über- gänge in die Rente benötigt. Dazu hat die Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales der SPD-Bun- destagsfraktion unter Federführung von Klaus Brandner Ende Februar 'Eckpunkte' beschlos- sen. Diese sollen nach Beschlüssen des SPD-Präsidiums und der SPD-Bundestagsfraktion in den nächsten Monaten unter Beteiligung von Experten aus Wissenschaft und Praxis weiter- entwickelt werden. Bis Ende 2007 soll dann ein abschließendes Konzept beschlossen werden. Im Folgenden werden die Eckpunkte dokumentiert." (Textauszug)

[113-F] Brauer, Kai, Dr.; Schimkat, Heike, Dr.; Brauer, Janette, Dr. (Bearbeitung); Backes, Ger- trud M., Prof.Dr.; Clemens, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Diversity als Chance in alternden Gesellschaften? Analyse zu einer höheren Akzeptanz älte- rer Erwerbstätiger in Unternehmen vor dem Hintergrund der Umsetzung von Diversity- Konzepten

INHALT: Im Projekt geht es um Altersdiskriminierung auf dem Arbeitsmarkt (Ageism) mit dem Ziel, kulturelle Barrieren aufzudecken, die einer Erhöhung der Erwerbsbeteiligung älterer Rentenversicherungspflichtiger (50-65 Jährige und darüber hinaus) im Wege stehen. Dazu soFid Soziale Probleme 2008/1 73 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

sollen beispielhaft Auswahlprozesse bei Stellenbesetzungen dahingehend untersucht werden, ob sie normativen Ansprüchen der Chancengleichheit entsprechen. und inwiefern durch die Umsetzung von Diversity-Konzepten in Unternehmen eine höhere Integration älterer Arbeit- nehmer bewirkt werden kann. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: In deutschen Unternehmen (KMUs und Großbetriebe) werden zunächst Daten zur betrieblichen Altersstruktur erhoben und Experteninterviews zu altersselektiven Auswahlpro- zessen geführt. Mit ausgewählten Unternehmen (Subsample) wird eine Kooperation bezüg- lich der Antidiskriminierungsanforderungen eingeleitet, in deren Rahmen intensivere Fallstu- dien bei Personalentscheidungen durchgeführt und analytisch aufbereitet werden. Untersucht werden soll im Kern, in welchen betrieblichen Kontexten und Situationen Altersstereotype die Personalauswahl direkt oder indirekt beeinflussen und mit Gleichbehandlungsgrundsätzen konfligieren. VERÖFFENTLICHUNGEN: Brauer, Kai; Clemens, Wolfgang; Backes, Gertrud M.: Diversity als Chance für die Rentenversicherer - Werkstattbericht zur Untersuchung über die Akzeptanz älterer Erwerbstätiger in deutschen Unternehmen vor dem Hintergrund der Umsetzung von Gleichstellungsanforderungen. in: Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg.): Zukunft ges- talten - fünf Jahre Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA). Berlin: Deutsche Renetenver- sicherung Bund 2006, S. 75-90. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Rentenversicherung -DRV- INSTITUTION: Hochschule , Zentrum Altern und Gesellschaft (Postfach 1553, 49364 Vechta); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziolo- gie Arbeitsbereich Empirische Methoden und Statistik (Garystr. 55, 14195 Berlin) KONTAKT: Backes, Gertrud M. (Prof.Dr. Tel. 04441-15-358, e-mail: [email protected]); Brauer, Kai (Dr. Tel. 030-838-57605, e-mail: [email protected])

[114-L] Breyer, Friedrich; Hupfeld, Stefan: On the fairness of early retirement provisions, (CESifo Working Paper, No. 2078), München 2007, 27 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2007/k070821n04.pdf)

INHALT: "Declining fertility and increasing longevity have rendered public pension systems in many OECD countries unsustainable and have triggered substantial reforms of these systems. One of the officially declared reform objectives is to raise the average retirement age. Crucial parameters for this endeavor are first the legal retirement age and secondly the early retire- ment provisions inherent in the public pension system. In this paper we discuss several no- tions of 'fairness' of early retirement provisions in pay-as-you-go financed public pension sys- tems and we claim that the 'right' notion of fairness depends upon the objectives pursued in the design of pension systems. We point out the problems attached to the extreme positions 'efficiency' and 'welfare maximization' and propose a more modest concept of equity called 'distributive neutrality', which is based on the notion that the ratio between total benefits and total contributions to the pension system should not depend systematically on the individual's ability. By applying this concept to the German retirement benefit formula and taking empiri- cally estimated relationships between average annual income, life expectancy and retirement age into account, we show that at the present discount rate of 3.6 per cent per year there is systematic redistribution from low to high earners, which would be attenuated if the discount 74 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

rate were raised. This seemingly paradoxical finding is due to the fact that in our data set, the- re is a negative relationship between earnings and retirement age." (author's abstract)

[115-L] Brussig, Martin; Stegmann, Tim: Wer geht vorzeitig in Rente?: eine Analyse mit den Individualdaten des Versichertenrenten- zugangs 2004, in: Deutsche Rentenversicherung -DRV- (Hrsg.): Erfahrungen und Perspektiven : Bericht vom dritten Workshop des Forschungsdatenzentrums der Rentenversicherung (FDZ-RV) vom 26. bis 28. Juni 2006 in , Bad Homburg: wdv Ges. f. Medien & Kommunikation, 2007, S. 135-157, ISBN: 978-3-938790-10-6

INHALT: Der Beitrag untersucht das Rentenzugangsverhalten und konzentriert sich auf die Häu- figkeit eines vorgezogenen Rentenzugangs in die verschiedenen Altersrentenarten sowie auf mögliche Einflussfaktoren. Im Mittelpunkt steht die Entscheidung für einen vorzeitigen Be- zug von Altersrenten wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit, von Altersrente für Frauen, langjährig Versicherte und schwerbehinderte Menschen, welcher mit Rentenabschlä- gen belegt ist. Grundlage der Analysen ist der Scientific Use File Versichertenrentenzugang 2004 des Forschungsdatenzentrums der Rentenversicherung. Zusammenfassend wird festge- stellt, dass ein vorgezogener Rentenbeginn aus unterschiedlichen Konstellationen heraus er- folgt, von denen sich in typisierter Form zwei unterscheiden lassen. In der einen Konstellation wird die erreichte Altersvorsorge als ausreichend eingeschätzt; die Möglichkeit eines vorzei- tigen Rentenzugangs wird als Flexibilität erlebt. In der zweiten, von den Autoren als sozial- politisch kritisch bewerteten Konstellation, wird eine Rente beantragt angesichts anhaltend schlechter Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Eine multivariate Analyse zeigt, dass es ge- schlechtsspezifische Unterschiede gibt. Der Familienstand wirkt konträr, (wieder-)verhei- ratete Frauen gehen früher in Rente, verheiratete Männer schieben ihren Renteneintritt mög- lichst weit nach hinten; für Frauen spielt die Qualifikation nur im höchsten Bereich (Hoch- schulabschluss) eine Rolle, für Männer aber praktisch durchgängig. Für Männer und Frauen gleichermaßen bedeutend sind die Erwerbsbiografien unmittelbar vor Renteneintritt sowie der bereits vorhandene Rentenanspruch. (IAB)

[116-L] Brussig, Martin; Wojtkowski, Sascha: Immer mehr Neurentner müssen Abschläge hinnehmen: Zugangsalter, Rentenarten und Rentenabschläge bei Neurentnern ; die aktuellen Entwicklungen, in: Soziale Sicherheit : Zeit- schrift für Arbeit und Soziales, Jg. 56/2007, H. 3, S. 90-96 (Standort: USB Köln(38)-Haa1083; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die meisten Älteren gehen heute - freiwillig oder gezwungenermaßen - vorzeitig in Rente. Immerhin vier von zehn Rentnern nehmen so inzwischen Abschläge bei ihrer Rente in Kauf. Die neuesten Entwicklungen beim Zugangsalter, der Inanspruchnahme verschiedener Rentenarten und den Rentenabschlägen von Neurentnern werden analysiert." (Textauszug)

[117-L] Clemens, Wolfgang; , Christine; Himmelreicher, Ralf K.: Beeinflusst die höchste schulische und berufliche Qualifikation das individuelle Rentenzu- gangsverhalten?: eine empirische Analyse auf Datenbasis des Scientific Use File Versicher- tenrentenzugang 2004, in: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 62/2007, H. 7, S. 445-461 soFid Soziale Probleme 2008/1 75 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

INHALT: "Der Beitrag untersucht, inwieweit die höchste Qualifikation das Rentenzugangsge- schehen beeinflusst. Informationen darüber sind aktuell insofern von Interesse, als die im Mai 2007 in Kraft getretene Initiative 50plus des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales die Beschäftigungsfähigkeit und die Beschäftigungschancen älterer Menschen in Deutschland er- höhen möchte. Ausgehend von der Annahme, dass insbesondere gering Qualifizierte oft zu früh aus dem Arbeitsleben ausscheiden, soll u.a. über eine deutliche Erhöhung der Teilnahme an beruflicher Weiterbildung die 'produktive Lebensphase' verlängert werden. Hohe Bildung in Kombination mit beruflicher Weiterbildung soll laut BMAS steigenden Qualifikationsan- forderungen auf Zukunftsarbeitsmärkten gerecht werden. Vor diesem Hintergrund untersucht der Aufsatz auf Basis des Scientific Use Files (SUF) Versichertenrentenzugang 2004 des For- schungsdatenzentrums der Rentenversicherung (FDZ-RV), ob im Jahr 2004 Hochqualifizierte später als Qualifizierte in Rente gegangen sind und versucht, Erklärungsansätze dafür zu fin- den." (Autorenreferat)

[118-L] Clemens, Wolfgang: Zu früh in die "Späte Freiheit"?: ältere Arbeitnehmer im gesellschaftlichen und demografi- schen Wandel, in: Anton Amann, Franz Kolland (Hrsg.): Das erzwungene Paradies des Alters? : Fragen an eine Kritische Gerontologie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 101-119, ISBN: 978-3-531-15528-9

INHALT: Im vorliegenden Beitrag werden die absehbaren und prognostizierten Entwicklungen einer zukünftigen Alterserwerbstätigkeit beleuchtet. Zunächst wird ein kurzer Überblick über die Entwicklung der Beschäftigungssituation älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland bis in die Gegenwart hinein gegeben. Im Anschluss daran werden die zukünfti- gen Beschäftigungschancen dieser heutigen "Problemgruppe" des Arbeitsmarktes vor dem Hintergrund des laufenden und prognostizierten demografischen Wandels analysiert. Die möglichen Auswirkungen einer Arbeitswelt mit alternden Belegschaften werden anhand von Beispielen aufgezeigt und die Wirkung von Altersbildern erörtert. Abschließend werden mög- liche Bereiche zukünftig verstärkter Alterserwerbstätigkeit vorgestellt und weitere Perspekti- ven umrissen. (ICI)

[119-L] Deutsche Rentenversicherung -DRV- (Hrsg.): Smart Region: Projektergebnisse und Analysen zum alternsgerechten Arbeiten in innovati- ven Regionen, (DRV-Schriften, Bd. 70), Bad Homburg: wdv Ges. f. Medien & Kommunikation 2007, 204 S., ISBN: 978-3-938790-11-3

INHALT: "Innovative Maßnahmen, die auf experimentelle Weise neue Wege und Lösungen in der Arbeitsmarktpolitik vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und dessen Be- wältigung beschreiten sollen, werden dringend gesucht. Mit dem Erhalt und der Förderung der Beschäftigungsfähigkeit alternder Belegschaften insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), hat sich das transnationale EU-Projekt 'Smart Region - Alternsgerech- tes Arbeiten in innovativen Regionen' befasst. Die gelungene Umsetzung des Projektes beruh- te dabei auf übergeordneten Erfolgsfaktoren, von denen an dieser Stelle vier hervorgehoben werden sollen. Als ersten Erfolgsfaktor hat sich die kooperative Netzwerkpartnerschaft erwie- sen, die durch permanente Transparenz und Kommunikation aller Arbeitsphasen und (Teil-) Ziele erreicht wurde (Abschnitt 1). Letzteres greift dabei schon den zweiten Erfolgsfaktor auf, 76 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

nämlich die integrierte Strategie von Smart Region, die insbesondere auch auf regionaler Ebene für kleine- und mittlere Unternehmen verfolgt wurde (Abschnitt 2). Drittens war für die Sensibilisierung der Thematik alternde Belegschaften und alternsgerechtes Arbeiten das vertikale und horizontale Mainstreaming wichtig, welches über zahlreiche Vorträge, Exper- tengespräche und gruppenspezifischen Publikationen erfolgreich gelang und damit selbst ko- operative Austauschprozesse anschieben konnte (Abschnitt 3). Letztlich können als vierter Erfolgsfaktor die zentralen Erkenntnisse selbst genannt werden, die aktuell mit dem Band vorgestellt werden (Abschnitt 4 und 5)." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Stecker, Christina; Rehfeld, Uwe G.; Kühl, Alexander; Conrads, Ralph: Die Erfolgsfaktoren des transnationalen EU-Projektes Smart Region im Überblick (5-17). I. Systemische und demografische Wand- lungsphänomene - Sousa Ferreira, Eduardo de: Galileo and Faustus in One: Transition of Sys- tems (19-26); Stecker, Christina; Kistler, Ernst: Erkenntnisgewinne aus internationalen Ver- gleichen von Frühverrentungspolitiken (27-44); Guggemos, Peter; Huber, Andreas; Kistler, Ernst: Wohin am Arbeitsmarkt mit der künftig viel größeren Zahl älterer Erwerbspersonen? (45-64); Kistler, Ernst; Wahse, Jürgen: Das betriebliche Rekrutierungsverhalten als strategi- scher Faktor (65-76); Kühl, Alexander: Regionen lösen sich aus der demografischen Um- klammerung! Grundstrukturen möglicher Lösungswege (77-86). II. Regionale Demografie ohne Mystifizierung - Ebert, Andreas; Hoffmann, Hilmar; Steppich, Birgit: Regionales Früh- verrentungsgeschehen und Altersübergänge (88-102); Staudinger, Thomas; Kräusslich, - hard: Reintegration Älterer - ein (fast) aussichtsloses Unterfangen (103-114); Ebert, Andreas; Werner, Daniel: Arbeitsmarktsituation und Arbeitslosigkeit Älterer in den Regionen Bayerns (115-128); Berkels, Hilke: Gemeinsam handeln - Jeder in seiner Verantwortung (129-134); Putzing, Monika: Grundkonturen einer regionalen Unterstützungsstruktur für die Umsetzung alters- und alternsgerechten Arbeitens - die "Regionale Werkzeugkiste" (135-146). III. Über- tragbarkeit und Schlussfolgerungen aus Smart Region - Conrads, Ralph; Kundinger, Jochen; Staudinger, Thomas: Lernen von Regionen - Evaluation bundesdeutscher Beschäftigungspak- te und der Smart Regions (ESF-Art. 6) (148-160); Ebert, Andreas; Kundinger, Jochen: Al- ternsgerechtes Arbeiten in bayerischen Betrieben - die Sicht der Belegschaften (161-171); Pe- ter, Andrea, Conrads, Ralph: Die vergessene Zukunft - Ideen und Maßnahmen zum Alterns- gerechten Arbeiten (172-186); Putzing, Monika: Alters- und alternsgerechtes Arbeiten - Thema und Aktionsfeld für Klein- und Kleinstbetriebe? (187-198).

[120-F] Diettrich, Andreas, Dr.rer.pol.; Koch, Raphaela, M.A. (Bearbeitung): Wissenschaftliche Begleitung des Projekts "Lernen im Prozess der Arbeit" - gemeinsames Lernen Jüngerer und Älterer Mitarbeiter (Entwicklungsprojekt)

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität , Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Wirt- schaftspädagogik (Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena) KONTAKT: Diettrich, Andreas (Tel. 03641-9-43333, e-mail: [email protected]); Koch, Raphaela (Tel. 03641-9-43334, e-mail: [email protected])

[121-F] Drews, Veronika, M.A. (Bearbeitung): Evaluation von Arbeit Plus (Gütesiegel der EKD für sozial nachhaltige Unternehmenspoli- tik) soFid Soziale Probleme 2008/1 77 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

INHALT: Evaluation von: 1. Verfahren; 2. Öffentlichkeitswirkung; 3. Bewertung durch Ziel- gruppe; 4. theologischer Fundierung. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 50; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Evangelische Kirche in Deutschland -EKD- FI- NANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Sozialwissenschaftliches Institut -SI- der Evangelischen Kirche in Deutschland - EKD- (Blumhardtstr. 2, 30625 Hannover) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0511-5301-426, e-mail: [email protected])

[122-L] Ebert, Andreas; Kistler, Ernst; Trischler, Falko: Ausrangiert - Arbeitsmarktprobleme Älterer in den Regionen, (Edition der Hans-Böckler- Stiftung, Nr. 189), Düsseldorf 2007, 184 S., ISBN: 978-3-86593-069-9 (Standort: IAB-96-220-40 BT 466; Graue Literatur)

INHALT: "Der demographische Wandel wird in den nächsten Jahrzehnten die regionalen Ar- beitsmärkte sehr unterschiedlich treffen. Die Arbeitsmarktprobleme Älterer werden eher zu- nehmen. Der Forschungsbericht liefert regional - vor allem auf der Bundesländerebene - dif- ferenziert Daten und Analysen zur demographischen Entwicklung, zur Erwerbsbeteiligung und Erwerbstätigkeit, zur Arbeitslosigkeit und zum Rentenzugangsgeschehen." (Autorenrefe- rat)

[123-L] Ebert, Andreas; Kistler, Ernst: Arbeitsmarkt und Rentenübergang: große Unterschiede in Branchen, Berufen und Regionen bei Beschäftigungschancen Älterer, in: Soziale Sicherheit : Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Jg. 56/2007, H. 4, S. 130-137 (Standort: USB Köln(38)-Haa1083; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Es gibt keinen einheitlichen 'Arbeitsmarkt für Ältere', sondern es bestehen - wie der Beitrag zeigt - enorme regionale, branchen-, berufs- und qualifikationsspezifische Differen- zierungen. Daraus folgt auch, dass die Altersübergänge in Rente bzw. die 'Verarbeitungswe- ge' der aus dem Erwerbsleben ausgeschiedenen Personen sehr unterschiedlich ausfallen. Bun- desweit war nur knapp jede fünfte Person im Jahr 2004 bis vor dem Zugang in eine Altersren- te versicherungspflichtig beschäftigt. Aber auch hier sind die regionalen Unterschiede be- trächtlich. Zielgenaue Maßnahmen, die eigentlich nur vor Ort im Rahmen einer regionalen Arbeitsmarktpolitik adäquat definiert werden können, sind daher unverzichtbar. In den letzten Jahren haben aber trotz aller Kampagnen und Modellprogramme - altersgerechte Maßnahmen in Betrieben sogar abgenommen, wie am Beispiel Bayerns verdeutlicht wird." (Textauszug)

[124-L] forsa - Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (Hrsg.): Ältere Mitarbeiter: Erfahrungen - Urteile - Fakten, Berlin 2006, 22 S. (Graue Literatur; URL: http://www.impulse.de/downloads/watt_impulse_forsa.pdf)

78 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

INHALT: Datenbasis der Studie zur Situation älterer Mitarbeiter ist eine vom 20. bis 26. April 2006 durchgeführte Umfrage bei 500 mittelständischen Unternehmen, die mindestens einen angestellten Mitarbeiter haben, nach ihren Meinungen zu älteren Arbeitnehmern in Unter- nehmen. Abgefragt wurden: 1. Anzahl und Erfahrungen mit älteren Mitarbeitern in Unterneh- men, 2. Vorliegen und Gründe für Altersbegrenzungen in Unternehmen, 3. Eigenschaften von jüngeren und älteren Arbeitnehmern sowie 4. Meinungen zu Fördermaßnahmen. Zu den guten Erfahrungen mit ältern Arbeitnehmern zählen vor allem Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Pflichtbewusstsein oder Gewissenhaftigkeit, große Berufserfahrung und Fachwissen. Von denjenigen, die (auch) schlechte Erfahrungen gemacht haben, werden vor allem häufige Krankmeldungen und eine gewisse Unflexibilität genannt. Bei der Abfrage verschiedener Ei- genschaften, die jüngeren oder älteren Mitarbeitern zugeschrieben werden können, zeigt sich, dass die meisten Eigenschaften als altersunabhängig angesehen werden. Den meisten Unter- nehmen ist bekannt, dass sie Fördermittel und andere Vorteile erhalten können, wenn sie älte- re Bewerber einstellen. Größeren Unternehmen, Betrieben in Ostdeutschland und Betrieben mit einem hohen Anteil älterer Mitarbeiter ist dies häufiger bekannt als den anderen. 38 Pro- zent der mittelständischen Betriebe sagen, dass sie sich auf Grund dieser Förderungsmaß- nahmen vorstellen könnten, frei werdende Stellen jetzt häufiger mit älteren Arbeitnehmern zu besetzen. Bei der Mehrheit ändert das dagegen nichts an der Bereitschaft, ältere Arbeitnehmer einzustellen, weil sie angeben, ihre Einstellungspolitik richte sich ausschließlich nach der Qualifikation. (IAB)

[125-F] Forschungsbüro für Arbeit, Gesundheit und BiographieHien, Wolfgang, Dr. (Leitung): Arbeit, Altern und Gesundheit - Arbeits- und Laufbahngestaltung bei älteren, gesundheitlich beeinträchtigten IT-Fachkräften

INHALT: In diesem explorativen Projekt sollen die subjektiven Potentiale einer optimalen Ar- beits- und Laufbahngestaltung bei älteren, gesundheitlich beeinträchtigten IT-Fachkräften un- tersucht werden. Kontext/ Problemlage: Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der gleichzeitigen Zunahme psychomentaler und psychosozialer Belastungen wird die Frage dringlicher, wie Arbeitssysteme und Arbeitsbiographien gesundheits- und altersgerecht gestaltet werden können. Die IT-Branche hat zu dieser Frage noch kein Verhältnis gefunden. Nach wie vor werden junge Kräfte rekrutiert, während ältere vorwiegend durch Selbstselekti- on vorzeitig ausscheiden. Die Gründe sind auch in den gesundheitlichen Gefährdungen zu su- chen: Vielarbeit, Konkurrenzdruck, Versagensangst, psychische Erschöpfung. Fragestellung: Ausgehend von der Frage, wie sich die subjektiven biographischen Erfahrungen, Problemla- gen, Entwürfe und Potentiale älterer Arbeitnehmer/innen strukturieren, soll der Frage nach- gegangen werden, wie eine altersgerechte Aufrechterhaltung der Teilhabe am Arbeitsleben - sowohl innerhalb eines Betriebes wie auch betriebsübergreifend - aussehen kann. METHODE: Auf der Basis quantitativer und qualitativer Daten zur berufsbiographischen, ge- sundheitlichen und lebensweltlichen Situation älterer, gesundheitlich beeinträchtigter IT- Fachkräften sollen mittels ausgewählter biographisch-narrativer Interviews Bruchstellen, Kompetenzen, Ressourcen und Potentiale herausgearbeitet werden, welche für eine befriedi- gende und produktive Teilhabe am Arbeitsleben und an der Gesellschaft nutzbar gemacht werden können. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Qualitatives Interview (Stich- probe: 12 -2 über Internet-; Auswahlverfahren: theoretisches Sampling). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. soFid Soziale Probleme 2008/1 79 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

ART: BEGINN: 2006-07 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans- Böckler-Stiftung INSTITUTION: Forschungsbüro für Arbeit, Gesundheit und Biographie (Am Speicher XI 9, 28 217 ) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[126-L] Galon, Alice: Employability: betriebliche Weiterbildung zwischen Beschäftigungsfähigkeit und begrenzten Ressourcen, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 121 S., ISBN: 978-3-8364-0694-9

INHALT: Mit dem Begriff der 'Employability' wird ein Konzept zur Herstellung und Sicherstel- lung der Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern beschrieben, das durch die Faktoren Qualifizierung, Weiterbildung, lebenslanges Lernen, Eigenverantwortung und Flexibilität ge- kennzeichnet ist. Die Diplomarbeit stellt das Employability-Konzept mit seinen Forderungen und Erwartungen von Mobilität auf dem Arbeitsmarkt und Wettbewerbsfähigkeit der Unter- nehmen vor. Behandelt werden u.a. folgende Themen: Employability aus Sicht der Unterneh- men; Wandel der Erwerbsformen und psychologische Kontrakte; Employability und Flexibi- lisierungsstrategien; Bedeutung der Verbetrieblichung der Tarifpolitik für die Employability; Erweiterung des Qualifikationsbegriffs; Eigenverantwortlichkeit als Kernstück des Employa- bilitykonzepts; Lebenslanges Lernen als Voraussetzung für Employability. Anschließend werden die Implikationen des Konzepts für die Betriebliche Weiterbildung sowie Fragen der Bildungsfinanzierung und einer gerechten Bildungsbeteiligung behandelt. Die Autorin arbei- tet die Chancen und Risiken von Employability heraus, die sich aus der doppelten Verantwor- tung von Individuen und Unternehmen ergeben. Die Einzelnen sind gefordert, ihre Qualifika- tionen ständig zu aktualisieren und auszubauen, Flexibilität aufzubringen und ihre Leistungen anzubieten. Im Gegenzug leisten die Unternehmen einen Beitrag zur Entwicklung des Hu- mankapitals, indem sie die Mobilität des Einzelnen unterstützen, seine Entfaltungsmöglich- keiten fördern und ihr Tätigkeitsfeld an neu erworbene Fähigkeiten anpassen. (IAB)

[127-L] Gielen, Anne C.: Working hours flexibility and older workers' labor supply, (Discussion Paper / Forschungsin- stitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2946), Bonn 2007, 50 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2946.pdf)

INHALT: "This paper studies the presence of hours constraints on the UK labor market and its effect on older workers labor supply, both at the extensive and the intensive margin. Using panel data for the period 1991-2004, the results from a competing risks model show that over- employed male workers can freely reduce working hours with their current employer before retiring completely. However, some over-employed women are observed to leave the labor market early due to hours constraints. Despite the fact that more flexibility in hours may in- crease labor market participation of older women, this paper presents some explorative results which illustrate that increasing working hours flexibility does not seem to increase older wor- kers total labor supply as has often been suggested." (author's abstract)

80 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

[128-L] Götz, Rudolf; Naylon, Isabel; Natter, Ehrenfried: Productive Ageing in Europa: Recherchestudie zu Good Practice in ausgewählten Mitglied- staaten der EU, (AMS Report, 54), Wien: Communicatio 2006, 75 S., ISBN: 3-85495-235-X

INHALT: "Europa sieht sich mit einer demographischen Entwicklung konfrontiert, die den Prog- nosen zufolge die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und den Erhalt der sozialen Stan- dards gefährdet. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung beauftragte die Bundesgeschäfts- stelle des AMS Österreich die ÖSB Consulting GmbH mit der Erstellung der Recherchestudie 'Productive Ageing. Good Practice zum Thema: 'Altern und Arbeiten in ausgewählten Mit- gliedstaaten der EU'. Ziel dieser Recherchestudie war es, aufbauend auf einer grundlegenden Darstellung der demographischen Herausforderung, Erfahrungsbeispiele von Maßnahmen zur Aktivierung Älterer aus ausgewählten europäischen Ländern anzubieten. Die Recherchestudie wurde 2006 abgeschlossen und diente im folgenden u.a. als eine Grundlage für die Veranke- rung des Productive Ageing in der ESF-Programmperiode 2007-2013." (Autorenreferat)

[129-L] Hayn, Bernhard: Die Alten bleiben an Bord: demographischer Wandel als Herausforderung für Unterneh- men, Marburg: Tectum Verl. 2007, 260 S., ISBN: 978-3-8288-9241-5

INHALT: "Nicht nur die Sozialsysteme müssen sich auf eine zunehmend älter werdende Bevölke- rung einstellen. Stereotype über das Alter werden sich ebenso wandeln, wie die Wirtschafts- kraft älterer Menschen. Auch in den Unternehmen werden die Belegschaften älter. Die Fir- men müssen mit veränderten Karrierewegen, Innovationszyklen und einer geänderten Kos- tenstruktur rechnen und reagieren. Der Autor legt die grundlegenden Risiken, aber auch Po- tenziale einer älter werdenden Belegschaft für Wirtschaftsunternehmen dar. Höheren Kosten für Lohn und Sozialabgaben und einer verringerten physischen Leistungsfähigkeit stellt er ein größeres Wissen und mehr Konflikterfahrung gegenüber. Wie gut sind deutsche Firmen für die bekannte Herausforderung des demographischen Wandels gerüstet?" (Autorenreferat)

[130-F] Heidemeier, Heike, Dr.rer.pol.; Voelcker-Rehage, Claudia, Dr.rer.nat.; Bowen, Catherine, Dipl.-Psych.; Baron, Stefan, Dipl.-Verw.Wiss.; Khil, Laura, Dipl.-Biol.; Noethen, Daniela, Dipl.- Psych. (Bearbeitung); Staudinger, Ursula, Prof.Dr. (Leitung); Godde, Ben, Prof.Dr.; Schömann, Klaus, Prof.Dr.; Roßnagel, Christian, Prof.Dr.; Schwender, Clemens, Prof.Dr.; Voelpel, Sven, Prof.Dr. (Betreuung): Auswirkung von Passung/ Nichtpassung zwischen Aspekten des Human- und Sozialvermö- gens, der Unternehmensstrategie und der Arbeitsorganisation auf die körperliche und psy- chische Gesundheit am Arbeitsplatz (Kennwort: demopass)

INHALT: Der demografische Wandel stellt große Herausforderungen, bietet aber auch Chancen für Unternehmen in Deutschland. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Passung zwischen den Einstellungen und Kompetenzen der Beschäftigten, den Arbeitsanforderungen sowie der Ma- nagementstrategie und dem Unternehmensklima. Die am Ende des Projekts vorliegende Tool- box zur Diagnose von Passungen/ Nichtpassungen in wichtigen betrieblichen Handlungsbe- reichen des demografischen Wandels stellt eine Ergänzung des 'Werkzeugkastens' dar, der im BMBF Förderbereich 'Demografischer Wandel - alternde Belegschaften und betriebliche In- soFid Soziale Probleme 2008/1 81 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

novationsfähigkeit' erarbeitet wurde und über das Internet zur Verfügung steht (http://www. demowerkzeuge.de ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Das Projekt demopass untersucht fünf - angesichts der demografischen Entwicklung - zentrale unternehmerische Handlungsbereiche, um ein demografisches Passungsprofil für Betriebe zu erstellen. Zu diesen fünf Bereichen zählen: die Gesundheitsförderung, Weiterbil- dung und Trainingsmaßnahmen, Altersbilder, generationenübergreifender Wissenstransfer und Adaptivitätskompetenz. Passungen/ Nichtpassungen werden zwischen drei betrieblichen Ebenen festgestellt: 1. Einstellungen und Voraussetzungen der Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter; 2. Organisationsklima sowie 3. Unternehmensstrategie und Arbeitsorganisation. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Frage, wie diese Passungen/ Nichtpassungen zwischen den drei betrieblichen Ebenen in den demografierelevanten Handlungsfeldern auf die psychi- sche und körperliche Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie auf den Unter- nehmenserfolg wirken. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardi- sierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.500; Auswahlverfahren: Quota). Qualitatives In- terview (Stichprobe: 5). Psychologischer Test (Stichprobe: 80). Feldarbeit durch Mitarbeiter/- innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development, Professorship Psychology Prof.Dr. Staudinger (Postfach 750561, 28725 Bre- men) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0421-200-4700, e-mail: [email protected]); Heidemeier, Heike (Dr. Tel. 0421-200-4796; e-mail: [email protected])

[131-L] , Wolf-Ekkehard: Demografischer Wandel verstärkt Fach- und Führungskräftemangel: Personalentwicklungs- und Weiterbildungskonzepte für Ältere in der mittelständischen Wirtschaft, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 56/2007, H. 12, S. 309-315 (Standort: USB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Strukturwandel und demographischer Wandel haben die deutsche Volkswirtschaft geschwächt. Ältere Mitarbeiter wurden freigesetzt und in den Ruhestand versetzt. Die Unter- nehmen haben überwiegend junge Mitarbeiter eingestellt und sie ermutigt, sich weiterzubil- den. In einigen Jahren werden sie nicht mehr ihren Bedarf an jungen Mitarbeitern decken können, da sich der Facharbeitermangel verstärkt. Es besteht ein dringender Handlungsbe- darf, ältere Fachkräfte einzustellen und den Eintritt in den Ruhestand abzuwenden. Die Un- ternehmen müssen ihre älteren Mitarbeiter ermutigen, sich weiterzubilden. Das attraktive Konzept der Personalentwicklung ist neu. Es umfasst innerbetriebliche Aus- und Weiterbil- dung am Arbeitsplatz. Das Programm ist ein Weiterbildungskurssystem für das Management in kleinen und mittleren Unternehmen." (Autorenreferat)

[132-F] Hilpert, Markus, Prof.Dr.; Kistler, Ernst, Prof.Dr.rer.pol.; Huber, Andreas, Dr.rer.nat. (Bearbeitung): Sensibilisierung und Aktivierung für die Probleme älterer Erwerbspersonen in ausgewählten Regionen

82 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

INHALT: Die Ausgliederung Älterer aus dem Beschäftigungssystem und deren Erwerbslosigkeit hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Dieses Phänomen im Schnittpunkt des demo- graphischen und strukturellen Wandels stellt sich, worauf jüngst die Europäische Kommissi- on hingewiesen hat, in Deutschland mit besonderer Dramatik dar: Der größte Teil der gestie- genen Arbeitslosigkeit Älterer in Europa geht auf die entsprechenden Zuwächse in Deutsch- land zurück. Diese Entwicklung verläuft ziemlich im Schatten der öffentlichen Diskussion über Zustand und Zukunft des Arbeitsmarktes. Zahlen sind in aufbereiteter Form kaum vor- handen und es herrscht im öffentlichen Bewusstsein die Annahme vor, die allermeisten Be- troffenen würden gerne aus dem Erwerbsleben ausscheiden und in den vorgezogenen Ruhe- stand wechseln. Die Rede ist vom "goldenen Handschlag", so dass der Fokus des politischen Interesses stärker auf andere Arbeitsmarktproblemgruppen gerichtet ist. Dabei ist festzustel- len, dass ein erheblicher und wahrscheinlich zunehmender Anteil dieser Ausgliederungen aus dem Erwerbsleben recht unfreiwillig erfolgt. Sie sind mit großen individuellen und sozialen Problemen verbunden und zeitigen auch negative Rückwirkungen auf Unternehmen und Volkswirtschaft. Für die Unternehmen ist die Ausgliederung Älterer - und die Altersgrenzen scheinen immer weiter nach unten zu wandern - zunächst nur ein scheinbar bequemer Weg der Rationalisierung im Gefolge von Restrukturierungsmaßnahmen. Tatsächlich gehen ihnen aber dadurch Arbeitskräfte mit erheblichem Erfahrungswissen verloren, was ihre wirtschaftli- che Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit bedroht: Die angeblich generelle geringere Leis- tungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer ist ein Vorurteil und wird von wissenschaftlichen Unter- suchungen nicht bestätigt. Die inzwischen grassierende "Kultur der vorzeitigen Externalisie- rung" wird gerade angesichts des demographischen Wandels zunehmend zum Problem; sie ist aber bereits heute eine exorbitante Verschwendung volkswirtschaftlicher Ressourcen und überfordert unsere Sozialversicherungssysteme. Besser wäre eine Politik des alternsgerechten Karriereverlaufs, der Förderung und pfleglichen Behandlung des Humankapitals und der Be- mühungen um ein "lebenslanges Lernen" von Seiten der Unternehmungen und der Betroffe- nen. Besonders problematisch wird die Arbeitsmarktsituation Älterer dabei nicht durch häufi- gere Entlassungen im Verhältnis zu anderen Altersgruppen, sondern vor allem durch die ge- ringeren Wiedereingliederungschancen in die Erwerbsarbeit. Die Langzeitarbeitslosigkeit Äl- terer verfestigt sich und kumuliert mit weiteren Problemmerkmalen der Betroffenen. Dem entgegenzuwirken und Wege für eine sozial nachhaltige Beschäftigungsmöglichkeit auch Äl- terer zu eröffnen, erfordert die Sensibilisierung und das Aufzeigen erfolgreicher Praxisbei- spiele. Letztere zeigen, national und international, dass der Externalisierungspraxis entgegen- gewirkt werden kann und zumindest Alternativen für die Betroffenen in den regionalen Ar- beitsmärkten gefunden und geschaffen werden können. Betrachtet man die vorliegenden "best-practice-Beispiele" genauer, so stellt man fest, dass sie teils von unten, von den Betrof- fenen her, teils aber auch von Unternehmen, staatlichen und intermediären Institutionen ange- regt wurden. Erfolgsbedingung für alle erfolgreichen entsprechenden Aktivitäten war und ist aber immer die Kooperation aller Akteure, v.a. im regionalen Kontext. In den konkreten Um- setzungsaktivitäten des Vorhabens findet eine Konzentration auf ausgewählte Regionen in den drei Bundesländern Bayern, Berlin und Thüringen statt, deren jeweils zuständige Lan- desministerien bereits eine enge Kooperation und Unterstützung zugesagt haben. GEOGRA- PHISCHER RAUM: Bundesländern Bayern, Berlin und Thüringen ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Internationales Institut für Empirische Sozialökonomie gGmbH -INIFES- (Hal- denweg 23, 86391 ); Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft und Organisation - soFid Soziale Probleme 2008/1 83 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

IAO- (Nobelstr. 12c, 70569 Stuttgart); SÖSTRA Institut für Sozialökonomische Strukturana- lysen GmbH (Torstr. 178, 10115 Berlin) KONTAKT: INIFES (Tel. 0821-243-694-0, Fax: 0821-432-531, e-mail: [email protected])

[133-L] Hofäcker, Dirk; Buchholz, Sandra; Blossfeld, Hans-Peter: Globalisierung, struktureller Wandel und die Veränderung später Erwerbskarrieren: Deutschland im internationalen Vergleich, in: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 62/2007, H. 4/5, S. 197-215

INHALT: "In vielen modernen Gesellschaften ist die Erwerbsbeteiligung Älterer in der jüngeren Vergangenheit und im Zuge des Globalisierungsprozesses gesunken. So waren beispielsweise in Deutschland 1970 noch knapp drei Viertel der 60-jährigen bis 64-jährigen Männer er- werbstätig, heute ist es nur noch jeder Dritte. Die BRD gehört damit im internationalen Ver- gleich zu den Ländern mit dem stärksten Rückgang der Alterserwerbstätigenquote und bildet heute eines der Schlusslichter mit Blick auf die Erwerbsbeteiligung von Menschen im Vorru- hestandsalter. In dem Beitrag werden drei verschiedene arbeitsmarktpolitische und sozialpoli- tische Strategien herausgearbeitet, derer sich westliche Industriegesellschaften bedient haben, um den im Globalisierungsprozess gestiegenen Strukturwandel zu bewältigen. Der deutschen 'Frühverrentungsstrategie' werden die Modelle skandinavischer Länder und Staaten angel- sächsischer Prägung gegenübergestellt, in denen die Erwerbsbeteiligung Älterer deutlich über dem deutschen Niveau liegt. Basierend auf diesen Darstellungen wird diskutiert, wie sich in Deutschland die Erwerbstätigkeit Älterer wieder nachhaltig erhöhen lässt und was Deutsch- land diesbezüglich von anderen Ländern lernen kann. Dabei ist aus Sicht der Autoren ein ein- seitiger Einsatz von renteninternen Reformen - wie in Deutschland derzeit praktiziert - ris- kant, da dies nur die (materielle) Notwendigkeit einer Fortführung des Erwerbslebens im Al- ter erhöht, ohne gleichzeitig die Möglichkeiten einer Beschäftigung im Alter zu fördern. Eine Ergänzung derzeitiger Rentenreformen um eine Förderung lebenslangen Lernens und eine Generalisierung von Weiterbildungsmaßnahmen über spezifische Problemgruppen hinaus er- scheint vor diesem Hintergrund in Deutschland notwendig, um die Alterserwerbstätigkeit er- folgreich zu erhöhen." (Autorenreferat)

[134-L] Hoffmann, Hilmar: Wege in den Ruhestand, in: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 62/2007, H. 4/5, S. 298-320

INHALT: "Das aktuelle Rentenzugangsgeschehen wird nachhaltig von der im Rahmen des Geset- zes zur Rentenreform 1992 beschlossenen Anhebung und Flexibilisierung der Altersgrenzen beeinflusst. Im Jahr 2005 hat diese Reform quasi ihre erste Phase vollendet: Ab dem Geburts- jahrgang 1945 sind, abgesehen von Vertrauensschutzregelungen, über alle Altersrentenarten hinweg bei einem Rentenzugang im Alter von 60 Jahren maximale Abschläge zu entrichten. Im Jahr 2006 beginnt schließlich mit der schrittweisen Anhebung der Altersgrenze für die frühestmögliche Inanspruchnahme der Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Al- tersteilzeitarbeit die erste 'echte' Änderung der Altersgrenzen. Aus diesem Grund wird im Folgenden der Rentenzugang bis einschließlich 2005 untersucht, die 'echte' Änderung einer Altersgrenze bleibt ergo unberücksichtigt. Der Fokus der Betrachtung liegt auf dem Versiche- rungsstatus im Jahr vor dem Leistungsfall, anders ausgedrückt auf den Wegen in den Ruhe- stand. Es zeigt sich, dass sich das Rentenzugangsgeschehen nach Geschlecht sowie nach alten 84 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

und neuen Bundesländern deutlich unterscheidet. Ebenso sind markante Unterschiede bezüg- lich des durchschnittlichen Rentenzugangsalters, der durchschnittlichen Rentenhöhe und der relativen Entgeltposition festzustellen, wenn man das Rentenzugangsgeschehen differenziert nach Versicherungsstatus im Jahr vor dem Leistungsfall analysiert." (Autorenreferat)

[135-L] Höpflinger, François: Ausdehnung der Lebensarbeitszeit und die Stellung älterer Arbeitskräfte - Perspektiven aus Sicht einer differenziellen Alternsforschung, in: Ursula Pasero, Gertrud M. Backes, Klaus R. Schroeter (Hrsg.): Altern in Gesellschaft : Ageing - Diversity - Inclusion, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 307-343, ISBN: 978-3-531-15088-8

INHALT: Der Verfasser setzt sich mit den aktuellen Diskussionen und Modellvorstellungen zur Ausdehnung der Lebensarbeitszeit auseinander und stellt fest, dass die individuellen Unter- schiede des Alterns sowie die berufliche und soziale Lebensgeschichte und der zwangsfreie Charakter der möglichen Aktivitäten im Rentenalter häufig ausgeblendet werden. Er unter- sucht die angesprochenen Diskussionspunkte zur Ausdehnung der Lebensarbeitszeit unter der Beachtung der Grundlagen einer differenziellen Gerontologie und eines gesellschaftlich wei- ten Arbeitsbegriffes. Dabei werden demografische und gesellschaftliche Perspektiven aufge- zeigt und es wird auf die doppelte Dynamik des Alterns neuer Generationen hingewiesen, nämlich auf die demografische Alterung einerseits und auf die erhöhte Dynamik späterer Le- bensphasen andererseits. Anschließend wird auf die widersprüchliche Lage älterer Arbeit- nehmer und Arbeitnehmerinnen eingegangen, weil eine Ausdehnung der Erwerbsarbeit nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist, solange nicht die Stellung älterer Arbeitskräfte grundlegend neu definiert und gestaltet wird. Vor diesem Hintergrund werden verschiedene Formen der Altersarbeit vorgestellt und diskutiert, wobei neben bezahlter Arbeit auch unbe- zahlte (familiale und außerfamiliale) Arbeiten berücksichtigt werden. (ICG2)

[136-F] Hörwick, Eva, Dipl.-Psych.; Schade, Susanne, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Geldermann, Brigitte, M.A. (Leitung): AQUA - alternsgerechte Qualifizierung

INHALT: Im Projekt AQUA - alternsgerechte Qualifizierung werden betriebliche Lernformen ausprobiert, die das Vorwissen und die Erfahrungen gerade Älterer aufgreifen. Zusammen mit den Unternehmen werden Konzepte für berufsbegleitende Trainings im Betrieb entwickelt, die das selbstgesteuerte Lernen der Teilnehmenden unterstützen. Zielgruppe des Projekts sind Unternehmen unterschiedlicher Größenklassen, erfahrene Erwerbstätige und regionale Ar- beitsmarktakteure. Um die neuen Lernkonzepte in den Betrieben zu etablieren, müssen diese für den demographischen Wandel sensibilisiert werden. Weitere Informationen zum Projekt sind unter: http://www.aqua-nordbayern.de/ abrufbar. bzw. auf den Homepages des f-bb und der bfz Bildungsforschung unter: http://www.f-bb.de/fbb/detailsuche2.php?we_objectID=25 62&I= und http://www.bildungsforschung.bfz.de . METHODE: Trainings in Betrieben; quantitative und qualitative Erhebungen; selbstgesteuertes Lernen angeleitet durch kurze moderierte Workshops sowie kontinuierliche Lernphasen (at- the-workplace und near-the-workplace); Unternehmensbefragung (paper-pencil, randomi- siert); Sensibilisierung durch Impuls-Werkstätten: Austausch zwischen Betrieben und von Wissenschaft mit Betrieben DATENGEWINNUNG: Mündliche Befragung, Einzelinterview soFid Soziale Probleme 2008/1 85 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

(Entscheidungsträger in Betrieben, Personalleiter, PE-Verantwortliche, Betriebsleiter). Grup- pendiskussion (im Rahmen des selbstgesteuerten Lernens zwischen Trainees). Expertenge- spräch. Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.500; Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern in der Region Nürnberg - IHK Mittelfranken; Auswahlverfahren: total). Beo- bachtung (Trainierende; Auswahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: Hammer, V.; Reschke, W.; Hörwick, E.: Erfahrungen austau- schen. in: Personalwirtschaft, 2006, H. 6, S. 14-16.+++Geldermann, B.; Günther, D.; Mohr, B.; Sack, C.; Reglin, T.: Blended Learning für die betriebliche Praxis. Leitfaden für die Bil- dungspraxis, Bd. 5. Bielefeld: Bertelsmann 2005. ISBN 3-7639-3226-7.+++Geldermann, B.; Geldermann, R.: Aktives Erfahrungslernen im Betrieb: Arbeit mit betrieblichen Lerngruppen am Beispiel des AQUA Lernarrangements. Leitfaden für die Bildungspraxis, Bd. 9. Bielefeld: Bertelsmann 2005. ISBN 3-7639-3307-7.+++Geldermann, B.; Geldermann, R.: Lernberatung für selbstgesteuertes Lernen: neue Aufgaben für Bildungsdienstleister. Leitfaden für die Bil- dungspraxis, Bd. 10. Bielefeld: Bertelsmann 2006. ISBN 3-7639-3227-5.+++Geldermann, B.; Baigger, J.F.; Schulze, F.: Bericht zur Unternehmensbefragung: zur Situation erfahrener Be- schäftigter in Betrieben der Region Nürnberg. Nürnberg 2003.+++Hörwick, E.: Lernen Ältere anders? Bedingungen für die Qualifizierung älterer Beschäftigter. in: Landesagentur für Struktur und Arbeit GmbH (Hrsg.): Nutzung und Weiterentwicklung der Kom- petenzen Älterer - eine gesellschaftliche Herausforderung für die Gegenwart. Tagungsband zur Fachtagung der Akademie der zweiten Lebenshälfte am 26./27.08.2002, S. 105-123. 2003.+++Schade, S.: Alternsgerechte Arbeitsgestaltung durch selbstgesteuerte Lern- arrangements: Gesundheitsförderung im öffentlichen Personennahverkehr. in: Ludwig, J.; Moldaschl, M.; Schmauder, M.; Schmierl, K.: Arbeitsforschung und Innovationsfähigkeit in Deutschland. Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit, Bd. 9. München: Hampp 2006. ISBN 978-3-86618-135-9.+++Geldermann, B.: Der Stellenwert von Bildung und Qualifizierung im demografischen Wandel. in: Loebe, H.; Severing, E. (Hrsg.): Weiterbildung auf dem Prüf- stand: mehr Innovation durch neue Wege der Qualifizierung. Wirtschaft und Bildung, Bd. 40. Bielefeld: Bertelsmann 2006, S. 129-138. ISBN 3-7639-3281-X.+++Dies.: Fachkräftelücke - Migration - Rente mit 67: welche Bildungsdienstleistungen sind künftig gefragt? in: Streich, D.; Wahl, H. (Hrsg.): Moderne Dienstleistungen: Impulse für Innovation, Wachstum und Be- schäftigung. Frankfurt am Main: Campus Verl. 2006, S. 419-425. ISBN 978-3-593-38219-9. +++Geldermann, B.; Severing, E.; Stahl, T.: Perspektiven des selbstgesteuerten Lernens in der betrieblichen Bildung. in: Zeitschrift für Berufspädagogik, H. 20, 2006.+++Geldermann, B.: Betriebliche Weiterbildung - ein Leben lang. in: Arbeit und Arbeitsrecht, H. 2, 2007, S. 72-77.+++Geldermann, B.; Bescherer, S.; Hörwick, E.: Gestaltung von Lerninfrastrukturen für selbst gesteuertes Lernen. in: Leitfaden für die Bildungspraxis, Bd. 14. Bielefeld 2007. +++Geldermann, B.: Nicht alle gleich behandeln! Personalentwicklung für ältere Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter. in: Loebe, H.; Severin, E. (Hrsg.): Demografischer Wandel und Wei- terbildung: Strategien einer alterssensiblen Personalpolitik. Wirtschaft und Bildung, Bd. 44. Bielefeld: Bertelsmann 2007, S. 133-147. ISBN 978-3-7639-3285-6. ARBEITSPAPIERE: Lernen Älterer und älterengerechte Lernformen.+++Das A.QUA-Training. Eine Lernform nicht nur für erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.+++A.QUA - alternsgerechte Quali- fizierung. Projektflyer. Nürnberg: bfz Bildungsforschung.+++FAIR - Förderung des Arbeits- marktes mit Innovativen Regionalprojekten in der Region Nürnberg. Flyer der Entwicklungs- partnerschaft. Stadt Nürnberg.+++Geldermann, R.: Altes Eisen oder betriebliche Experten? Personalentwicklung für alternde Belegschaften. in: Projektflyer. Nürnberg 2003.+++ Gel- dermann, B.; Geldermann, R.: Ein Lernkonzept für die betriebliche Praxis. in: Projektflyer. Nürnberg 2003.+++Hörwick, E.: Erfahrene Beschäftigte im Betrieb. Mehr aus ihnen machen! 86 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

in: Projektflyer. Nürnberg 2003.+++Ältere Mitarbeiter + alternsgerechte Lernform = praxis- gerechtes Know-how auf dem neuesten Stand. in: Informationsblatt des Projekts "Beschäfti- gungsfähigkeit durch alternsgerechte Lernformen" im Rahmen der Equal-Entwicklungspart- nerschaft "FAIR" Region Nürnberg. Nürnberg 2002. ART: BEGINN: 2005-07 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und Soziales Nationale Koordinierungsstelle EQUAL FINANZIERER: Generaldirektion Beschäf- tigung, Soziales und Chancengleichheit Gemeinschaftsinitiative EQUAL INSTITUTION: bfz Bildungsforschung gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg) KONTAKT: Schade, Susanne (Tel. 0911-277-7949, Fax: 0911-277-7950, e-mail: [email protected])

[137-F] Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- Hirschenauer, Franziska, Dipl.-Geogr.; Bogai, Dieter, Dr. (Leitung): Regionale Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung Älterer

INHALT: Ältere Erwerbspersonen scheiden in Ostdeutschland früher aus dem Erwerbsleben aus als in Westdeutschland. Ablesen lässt sich dies z.B. an den Erwerbsquoten der 60- bis 64- Jährigen. Sie liegen in Ostdeutschland sowohl bei den Männern wie bei den Frauen tiefer als in Westdeutschland. Neben diesen großräumigen Unterschieden in der Erwerbsbeteiligung der Älteren, die vor allem durch die noch immer ausgeprägten Ost-West-Disparitäten in der Arbeitsmarktlage hervorgerufen werden, bestehen markante kleinräumige Unterschiede in- nerhalb der beiden Landesteile. So schwankte im Jahr 2000 auf der Ebene der Stadt- und Landkreise die Erwerbsquote der 60 bis 64-jährigen Männer zwischen 21% und 58% in Westdeutschland und zwischen 16% und 41% in Ostdeutschland; die der gleichaltrigen Frau- en zwischen 16% und 37% im Westen und zwischen 7% und 19% im Osten. Mit Hilfe mul- tipler Querschnittsregressionen sollen die geschlechtsspezifischen regionalen Erwerbsquoten der 55- bis 59-Jährigen sowie die der 60- bis 64-Jährigen auf ihre zentralen Bestimmungsfak- toren hin untersucht werden. Zu vermuten ist, dass die regionale Erwerbsbeteiligung der Älte- ren mit steigender regionaler Arbeitslosigkeit sinkt, weil mangelnde regionale Erwerbsmög- lichkeiten v.a. die Erwerbschancen der Älteren beeinträchtigen und diese dann einen vorzeiti- gen Ausstieg aus dem Erwerbsleben anstreben, sofern die rentenrechtlichen Rahmenbedin- gungen Möglichkeiten dazu bieten. Zu vermuten ist außerdem, dass neben der regionalen Ar- beitslosigkeit weitere Arbeitsmarktcharakteristika, wie beispielsweise die regionale Betriebs- größenstruktur und die Branchenstruktur des regionalen Arbeitsplatzangebots, Einfluss auf die regionalen Erwerbsquoten der Älteren haben. Begründen lässt sich diese Vermutung mit vorliegenden Untersuchungsbefunden, die darauf hindeuten, dass es vor allem Großbetriebe des Produzierenden Gewerbes sind, die Vorruhestandsregelungen für Arbeitslose als Instru- ment zur Personalanpassung genutzt haben. Ziel: Mit Hilfe multipler Querschnittsregressio- nen werden die geschlechtsspezifischen regionalen Erwerbsquoten der 55- bis 59-jährigen sowie die der 60- bis 64-jährigen auf ihre zentralen Bestimmungsfaktoren hin untersucht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Westdeutschland, Ostdeutschland, Bundesrepublik Deutsch- land METHODE: multiple Querschnittsregression der geschlechtsspezifischen regionalen Erwerbs- quoten der 55- bis 59-Jährigen sowie der 60- bis 64-Jährigen ART: BEGINN: 2004-09 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit - IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) soFid Soziale Probleme 2008/1 87 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-179-3256, e-mail: [email protected])

[138-L] Jakob, Johannes; Kolf, Ingo: Mehr Beschäftigung für Ältere?: die "Initiative 50plus" der Bundesregierung: nur ein Trop- fen auf den heißen Stein, in: Soziale Sicherheit : Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Jg. 56/2007, H. 4, S. 125-130 (Standort: USB Köln(38)-Haa1083; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Bundestag und Bundesrat haben zeitgleich mit dem Altersgrenzenanpassungsgesetz ('Rente mit 67') das Gesetz zur Verbesserung der Beschäftigungschancen älterer Menschen ('Initiative 50plus') beschlossen, das zum 1. Mai 2007 in Kraft tritt. Die Bundesregierung sieht beide Gesetze als 'Paket'. Sie will mit der Initiative 50plus die insbesondere von den Gewerkschaften kritisierten schlechten Arbeitsmarktchancen Älterer verbessern, damit diese auch tatsächlich länger arbeiten können. Damit soll dem Vorwurf einer verkappten Renten- kürzung durch die Rente mit 67 begegnet werden. Der Beitrag untersucht die Arbeitsmarktla- ge Älterer und analysiert die mit dem neuen Gesetz verbundenen Chancen und Risiken." (Textauszug)

[139-F] Jana-Tröller, Melanie (Bearbeitung); Nuissl von Rein, Ekkehard, Prof.Dr.phil.habil.Dr.h.c. (Betreuung): Betriebliche Potenziale arbeitsübergreifender Kompetenzen älterer Arbeitnehmer

INHALT: Klärung folgender Untersuchungsfragen: Was sind arbeitsübergreifende Kompetenzen? Wie entwickeln sie sich? Worin liegt ihr betrieblicher Nutzen? Forschungsfrage: Worin lie- gen betriebliche Potenziale arbeitsübergreifender Kompetenzen älterer Arbeitnehmer? METHODE: Qualitative Befragungsstudie in einem Telekommunikationsunternehmen. Untersu- chungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 22; ältere Arbeitnehmer, Vorgesetzte der Arbeitnehmer, Experten aus Personalstrategie und - entwicklung; Auswahlverfahren: Fallbezug). Aktenanalyse, standardisiert; Qualitatives Inter- view; Standardisierte Befragung, face to face; Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldar- beit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissen- schaftler INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Institut für Berufs- und Weiterbildung Fachgebiet Erwachsenenbildung, Weiterbildung (Universi- tätsstr. 2, 45141 Essen) KONTAKT: Institution (Tel. 0201-183-4492, Fax: 0201-183-4601, e-mail: [email protected])

[140-F] Jelich, Franz-Josef (Bearbeitung): Keb - 40 plus: Kompetenz - Erfahrung - Beschäftigungsfähigkeit: ein Projekt zur Entwick- lung und Erprobung eines Weiterbildungskonzepts zur altersspezifischen Arbeit für Men- schen ab der Lebensmitte

INHALT: Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Erprobung modularisierter Curricula für die allgemeine und berufsbezogene Bildung, um MultiplikatorInnen und Menschen ab der Le- 88 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

bensmitte zu motivieren und zu qualifizieren, die Arbeitswelt unter Nutzung der "Potentiale des Alters" zu gestalten. Mit diesen Curricula werden auf der einen Seite die MultiplikatorIn- nen (Personal- und Betriebsräte, Mitarbeiterinnen von Personalabteilungen) und auf der ande- ren Seite ArbeitnehmerInnen ab der Lebensmitte als Zielgruppen angesprochen. Die Multi- plikatorInnen werden dabei in die Gesamtproblematik eingeführt, um perspektivisch in ihren jeweiligen Handlungsfeldern entsprechenden Maßnahmen umzusetzen. Ziel der Weiterbil- dungsveranstaltungen für die Erwerbstätigen ist es, modellhaft zu erproben, ob durch Bil- dungsmaßnahmen das jeweils eigene Bewusstsein, d.h. die Einstellung zur Berufstätigkeit nach der Lebensmitte verändert werden kann. Träger des Projektes ist der Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben, der sechs Landesarbeitsgemeinschaften an der Projektdurchführung betei- ligt. Das FIAB hat die Aufgabe übernommen, den Gesamtprozess mit einer formativ-respon- siven Evaluation zu begleiten. ART: BEGINN: 2005-07 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität Bochum (Münsterstr. 13-15, 45657 ) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 02361-9044822, Fax: 02361-183362, e-mail: [email protected])

[141-F] Kattinger-Maurer, Stefanie, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Elzholz, Uwe, Dr. (Leitung): ÄMIL - Ältere Mitarbeiter lernen in neuen Formen der Arbeits- und Betriebsorganisation

INHALT: Die Herausforderungen, die durch die demografische Entwicklung und die "Rente mit 67" für Mittelständler zunehmend an Relevanz gewinnen, sind einerseits der Fachkräfteman- gel und andererseits die Notwendigkeit, ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter länger zu be- schäftigen. Die nachlassende Weiterbildungsbeteiligung älterer Beschäftigter und die alters- mäßige Segmentation des Personaleinsatzes führen in wenigen Jahren zu einem Absinken des Qualifikationsniveaus ganzer Belegschaften, wenn nicht Bildungsbedarfe rasch erkannt und gedeckt werden. Großbetriebe besitzen ausreichend Ressourcen und strategische Planungen, um eigene, ausgefeilte Konzepte zu entwickeln. Kleinere und mittlere Unternehmen können dies nicht, zumal es keine Blaupausen für den Umgang mit dem demografischen Wandel gibt. Zielsetzung: Im Projekt ÄMiL sollen Weiterbildungsbedarfe älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter identifiziert werden. Dies geschieht durch eine kooperative Standortbestimmung und Kompetenzbilanzierung in 6 Modellunternehmen. Für die ermittelten Bildungsbedarfe werden arbeitsplatznahe und ökonomische Formen des Lernens im Betrieb entwickelt. Er- gänzt werden die Aktivitäten durch Möglichkeiten der betrieblichen Gesundheitsförderung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern VERÖFFENTLICHUNGEN: Zwei Leitfäden für die Bildungspraxis (geplant). ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie FINANZIERER: Auftragsforschung INSTITUTION: Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbH (f-bb) (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0911-27779-377, e-mail: [email protected])

soFid Soziale Probleme 2008/1 89 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

[142-L] Kemmerling, Achim: The end of work or work without end?: the role of voters' beliefs in shaping policies of early exit, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwer- punkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2007-108), Berlin 2007, 21 S. (Graue Literatur; URL: http://bibliothek.wzb.eu/pdf/2007/i07-108. pdf); Forschungsbericht/Nummer: SP I 2007-108

INHALT: "Der vergleichenden Politikwissenschaft fällt es schwer, den Aufstieg und Niedergang von Politiken, die das vorzeitige Ausscheiden aus dem Erwerbsleben bestimmen, zu verste- hen. Die meisten Erklärungen hierzu ziehen strukturelle oder institutionelle Ursachen heran. In diesem Diskussionspapier wird argumentiert, dass eine fehlende Quelle nationaler Variati- on in unterschiedlichen Einstellungen von Wählern liegt. Während in manchen europäischen Ländern Wähler nicht an einen Zielkonflikt zwischen der Beschäftigung älterer und jüngerer Arbeitnehmer glauben, ist dies in anderen ein starkes Paradigma. Der Autor skizziert die Un- terschiede in den Meinungen und diskutiert, inwiefern sie zur Erklärung von Reformprozes- sen beitragen. Eine Mehrebenenanalyse von Eurobarometerdaten zeigt, dass niedrige Be- schäftigungsraten und hoher Kündigungsschutz eher Menschen dazu bringen, an diesen Ziel- konflikt zu glauben. Der Glaube an den Zielkonflikt ist weniger das Resultat der tatsächli- chen, persönlichen Situation der Wähler, als vielmehr ein Produkt dessen, wie Menschen die Funktionsweise des Arbeitsmarktes wahrnehmen." (Autorenreferat)

[143-L] Kerschbaumer, Judith: Eine Antwort auf die "Rente mit 67": Weiterentwicklung der Altersteilzeit und neue In- strumente zum flexiblen Übergang in den Ruhestand, in: Soziale Sicherheit : Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Jg. 56/2007, H. 3, S. 104-109 (Standort: USB Köln(38)-Haa1083; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Mit der Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters muss eine erhöhte Flexibili- sierung des Übergangs von der Erwerbs- in die Rentenphase einhergehen. Dabei scheint eine Weiterentwicklung der Altersteilzeit unerlässlich. Es müssen aber auch neue Instrumente ge- schaffen werden. Lösungsansätze werden hier vorgestellt." (Textauszug)

[144-L] Knoche, : Die deutschen Unternehmen im Globalisierungsprozess: Erfolgsfaktor Personal, in: Ifo- Schnelldienst : Wochenberichte, Jg. 60/2007, H. 6, S. 17-28 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG1 454; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die durch den Aufholprozess insbesondere der Schwellenländer Asiens beschleunigte Globalisierung verändert die Rahmenbedingungen des unternehmerischen Handelns gewaltig. Der Wettbewerbsdruck verschärft sich exponentiell und erstreckt sich künftig zunehmend auf die technologisch geprägten Waren und Dienstleistungen, in denen die Industriestaaten bis- lang ihre komparativen Vorteile hatten. Im Gegensatz zu den anderen Industriestaaten hat die deutsche Wirtschaft ihre Position im Welthandel bisher halten können, indem sie ihre Wett- bewerbsfähigkeit vor allem auch durch Senkung der Stückkosten in den letzten Jahren ver- bessert hat. Dem weiter härter werdenden Wettbewerb stehen Wachstumschancen in riesigen Märkten gegenüber. Um die Risiken bewältigen und die Chancen nutzen zu können, müssen 90 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

die Unternehmen ihre technologische Vorreiterrolle erhalten und gleichzeitig weiter die Stückkosten senken. Spitzenpositionen der Unternehmen in Innovation und Produktivität sind das Ergebnis von Spitzenleistungen der Fach- und Führungskräfte. Vorausschauende Unter- nehmen erkennen, dass das Personal zunehmend der kritische Erfolgsfaktor des unternehme- rischen Handelns wird, und richten ihre Personalpolitik und das Personalmanagement neu aus, um im verschärften globalen Wettbewerb trotz alternder Belegschaften und nachlassen- der Nachwuchsströme mit in hohem Maße kompetentem und motiviertem Personal bestehen zu können. Der Beitrag zeigt geeignete Maßnahmen des Personalmanagements auf." (Auto- renreferat)

[145-L] Köhler, Lutz: Pro Rente mit 67, in: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 62/2007, H. 6, S. 339-346

INHALT: "Auch wenn die Altersgrenze von 65 Jahren in der Regel nicht den Zeitpunkt des tat- sächlichen Übergangs vom Erwerbsleben in die Rente markiert, ist sie in Deutschland doch seit Generationen der Inbegriff des Rentenalters. Daher ist es nicht erstaunlich, dass die jetzt beschlossene Anhebung der Regelaltersgrenze von 65 auf 67 Jahre von einer breiten öffentli- chen Diskussion begleitet war und angesichts der heutigen Chancen älterer Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt auch erhebliche Skepsis hervorgerufen hat. Gleichwohl gibt es angesichts der demografischen Entwicklung zu dieser Maßnahme keine Alternative, die gleichermaßen geeignet wäre, sowohl die gesetzliche Rentenversicherung nachhaltig finanziell zu entlasten als auch dem künftig drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Ohnehin darf die aktu- elle Arbeitsmarktsituation nicht als Maßstab für die Umsetzbarkeit der erst im Jahr 2029 ab- geschlossenen Altersgrenzenanhebung herangezogen werden. Der künftige Arbeitsmarkt für Ältere wird sich schon wegen der demografischen Entwicklung günstiger als heute darstellen. Begleitende Maßnahmen, zum Beispiel die 'Initiative 50plus', aber auch die Entwicklung neuer betrieblicher und tariflicher Modelle für flexible Übergänge in den Ruhestand werden dazu beitragen, die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung zu schaffen." (Au- torenreferat)

[146-L] Köpke, Karl-Heinz: Neue Herausforderungen für die Rehabilitation bei älteren Arbeitnehmern, in: Soziale Si- cherheit : Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Jg. 56/2007, H. 4, S. 138-141 (Standort: USB Köln (38)-Haa1083; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Nach der im März vom Bundestag und Bundesrat beschlossenen Anhebung der Re- gelaltersgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung ab 2012 von 65 auf 67 Jahre besteht jetzt Anlass, dass die gesetzliche Rentenversicherung wesentlich mehr für die Rehabilitation älterer Arbeitnehmer tut, um so zur Linderung der Arbeits- und Beschäftigungsproblematik Älterer beizutragen. Heute partizipieren Rentenversicherte ab 60 Jahren nicht einmal zu ei- nem Zehntel an stationären Reha-Maßnahmen. Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit den neuen Herausforderungen für die Rehabilitation bei älteren Arbeitnehmern." (Textauszug)

soFid Soziale Probleme 2008/1 91 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

[147-L] Kuhn, Michael; Hetze, Pascal: Team composition and knowledge transfer within an ageing workforce, (Rostocker Zentrum - Diskussionspapier, No. 14), 2007, 39 S. (Graue Literatur; URL: http://www.rostockerzentrum.de/publikationen/rz_diskussionpapier_14.pdf)

INHALT: "This paper examines the transfer of know-how from old/ experienced workers to their junior co-workers and how it is affected by the ageing of the workforce. We consider an OLG framework, where agents from different age groups form partnerships/ teams to produce some output. Where teams are composed of young workers and experienced old workers there is scope for a costly transfer of knowledge. We derive the team structure and training rates for the social optimum and for a decentral setting, where matching and training rates are deter- mined by the interplay of supply and demand. We show under which conditions population ageing leads to a reduction in training and establish the decentral outcomes for the cases where fees are determined competitively and by bargaining, respectively. We assess the effi- ciency of the decentral outcomes and discuss how it depends on the age structure. Our model lends itself to the analysis of knowledge transfer within professional partnerships." (author's abstract)

[148-L] Länge, Theo W.; Menke, Barbara (Hrsg.): Generation 40plus: demografischer Wandel und Anforderungen an die Arbeitswelt, Biele- feld: Bertelsmann 2007, 172 S., ISBN: 978-3-7639-3540-6

INHALT: "Die verlängerte Lebensarbeitszeit betrifft als erstes die heute 40- bis 45-Jährigen. Wie kann es gelingen, Mitarbeiter ab der Lebensmitte zu qualifizieren und zu motivieren? Wie ist ihre Beschäftigungsfähigkeit auf Dauer zu erhalten? Was ist notwendig, um eine alternsge- rechte und humane Arbeitswelt zu schaffen? Der Band enthält Beiträge, die den Zusammen- hang zwischen demografischem Wandel, verlängerter Lebensarbeitszeit und Weiterbildung untersuchen. Er entstand als Zwischenbilanz für das Projekt KEB 40plus - Kompetenz - Er- fahrung - Beschäftigungsfähigkeit, das der Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben durchführt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Theo W. Länge, Barbara Menke: Generation 40plus - Demografischer Wandel und Anforderungen and die Arbeitswelt (5-9); Harald Künemund: Beschäftigung, demografischer Wandel und Generationengerechtigkeit (11-32); Jürgen , Urs Peter Ruf: Demografischer Wandel in der Arbeitswelt: Handlungsrahmen und Handlungsfelder von Unternehmen, Gewerkschaften und Staat (33-65); Frerich Frerichs: Weiterbildung und Personalentwicklung 40plus: eine praxisorientierte Strukturanalyse (67- 104); Anja Gerlmaier: Nachhaltige Arbeits- und Erwerbsfähigkeit: Gesundheit und Präventi- on (105-133); Gabi Schilling: Alternsgerechte Arbeitszeitgestaltung: Arbeitszeitmodelle für eine lebensphasenspezifische Arbeitszeitgestaltung (135-166).

[149-L] Lehmann, Harald: Individualproduktivität und Alter: empirische Befunde einer Arbeitseinkommensanalyse, in: Wirtschaft im Wandel, Jg. 13/2007, H. 5, S. 138-145 (Standort: USB Köln(38)-MXG 07758; Ko- pie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.iwh-halle.de/d/publik/wiwa/5-07.pdf)

INHALT: "Der Zusammenhang zwischen dem Alter erwerbstätiger Personen und ihrer wirtschaft- lichen Leistungsfähigkeit (Produktivität) ist vor dem Hintergrund einer älter werdenden und 92 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

gleichzeitig schrumpfenden Bevölkerung von hoher ökonomischer Relevanz. Es ist in der Forschung unstrittig, dass Kompetenzverschiebungen im Altersverlauf auftreten. Ob sich die- se als allgemeiner Alterseffekt zeigen, wird allerdings erst in jüngerer Zeit empirisch unter- sucht, was wohl vor allem der verbesserten Mikrodaten-Lage zu verdanken ist. In der hier vorgestellten Untersuchung wurden anhand tarifrechtlicher Informationen und weiterer Aus- wahlkriterien Personen identifiziert, die möglichst 'leistungsnahe' Arbeitsentgelte beziehen. Da letztere ein Indikator für die individuelle Arbeitsproduktivität sind, wurde auf ihrer Basis der darauf gerichtete Erklärungsbeitrag des Personenalters geschätzt. Grundlage der Auswer- tung war dabei der Mikrozensus 2000 für die Bundesrepublik Deutschland. Die Schätzergeb- nisse stützen in Übereinstimmung mit ähnlichen Untersuchungen den Befund einer zunächst ansteigenden und später wieder abfallenden Produktivitäts-Alters-Kurve. Sie legen aber auch nahe, dass der vermeintliche Leistungsverlust am Ende des Erwerbsalters eher gering ist. Be- rücksichtigt man, dass die vorliegende Operationalisierung der Bereinigung um verzerrende Senioritätseffekte dient - damit aber Produktivitätsvorteile aus langjähriger Tätigkeit am sel- ben Arbeitsplatz vernachlässigt werden - so relativiert sich der vermeintliche 'Altersnachteil' weiter. Eine alterungsbedingte gesamtwirtschaftliche Produktivitäts- und damit Wohlstands- minderung ist insofern selbst in isolierter Betrachtung keineswegs eindeutig. Über die Erhö- hung der Kapitalintensität, aber auch der totalen Faktorproduktivität (technischer Fortschritt) sowie durch zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten in der Personalpolitik (Weiterbildung, al- tersgerechter Arbeitseinsatz) ist auch in alternden Gesellschaften dauerhaft steigender Wohlstand realistisch." (Autorenreferat)

[150-L] Lindecke, Christiane; Voss-Dahm, Dorothea; Lehndorff, Steffen: Altersteilzeit: Erfahrungen und Diskussionen in Deutschland und anderen EU-Ländern, (Arbeitspapier / Hans-Böckler-Stiftung, 142), Düsseldorf 2007, 75 S. (Standort: IAB-90-0DE0- 309800 BT 866; Graue Literatur; URL: http://www.boeckler.de/pdf/p_arbp_142.pdf)

INHALT: "Zum 31.12.2009 läuft die Förderung der Altersteilzeit durch die Bundesagentur für Arbeit aus. Das Altersteilzeitgesetz besteht darüber hinaus jedoch fort. Daher melden sich un- terschiedliche gesellschaftliche Gruppen mit Vorschlägen zu Wort, wie die Altersteilzeit sich zukünftig gestalten sollte. Die Positionen lassen sich mit den beiden Polen 'Beibehalten des Blockmodells und der Vorruhestandsregelung' versus 'Neuorientierung der Altersteilzeit hin zu einem lebenslaufbezogenen Modell mit der Perspektive einer verlängerten Lebensarbeits- zeit' beschreiben. An diese Debatte knüpft dieser Literaturbericht an. Wir geben einen Über- blick über die historische Entwicklung der Altersteilzeit sowie über Inhalt und Ziele des Al- tersteilzeitgesetzes. Die Ausführungen über Umfang und Formen der Nutzung der Altersteil- zeit machen deutlich, dass die 'echte Teilzeit' im Unterschied zum Blockmodell nur in einem verschwindend geringen Teil der Betriebe umgesetzt wird. Für die meisten Unternehmen und auch den überwiegenden Teil der Beschäftigten hat die Altersteilzeit daher vorher bestehende Vorruhestandsregelungen abgelöst mit der Folge, dass Beschäftigte vor Erreichen der regulä- ren Rentenaltersgrenze vorzeitig in den Ruhestand gehen. Auffallend ist allerdings, dass in kleineren Betrieben, insbesondere im Handwerk, die Grundidee der Altersteilzeit - ältere Be- schäftigte vermitteln Wissen und Erfahrung an junge Beschäftigte, während sie ihre Arbeits- belastung durch eine reduzierte Arbeitszeit senken - umgesetzt wurde. Die Erfahrungen mit graduellen Ausstiegspfaden und besonders der Altersteilzeit in Schweden, Finnland, Däne- mark und den Niederlanden geben einen Einblick in die Such- und Experimentierprozesse in anderen europäischen Ländern, die Beschäftigungsquote Älterer zu erhöhen. Der politische soFid Soziale Probleme 2008/1 93 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

Wille ist auch dort, die konkreten institutionellen Regelungen so auszugestalten, dass sich Beschäftigte für einen längeren Verbleib im Erwerbssystem entscheiden. Am Beispiel Schweden wird allerdings deutlich, dass Regulierungen für den graduellen Ausstieg auch in die entgegengesetzte Richtung wirken können: Insbesondere wenn die Altersteilzeit über Subventionen attraktiv gemacht wird, kann von ihr der Impuls zur Reduzierung des Arbeits- angebots Älterer ausgehen, wenn nämlich Beschäftigte ohne die Altersteilzeit ihre Arbeitszeit auch mit zunehmendem Alter unverändert beibehalten hätten. Neben Ausführungen über die Situation in Finnland und Dänemark stellen wir auch die niederländische 'Lebenslaufrege- lung' vor, in der der Ausstieg aus dem Erwerbsleben in ein lebensphasenspezifisches Arbeit- zeitkonto eingebettet ist." (Autorenreferat)

[151-L] Loebe, Herbert; Severing, Eckart (Hrsg.): Demografischer Wandel und Weiterbildung: Strategien einer alterssensiblen Personalpoli- tik, (Wirtschaft und Bildung, Bd. 44), Bielefeld: Bertelsmann 2007, 168 S., ISBN: 978-3-7639- 3285-6

INHALT: "Ausgehend von der Tatsache, dass der Anteil der 55- bis 64-jährigen Beschäftigten in Deutschland im internationalen Vergleich nach wie vor gering ist, werden im Sammelband Möglichkeiten zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit der älter en Arbeitnehmer auf- gezeigt. Im Mittelpunkt stehen die Herausforderungen einer alternsgerechten Personalent- wicklung. Die Beiträge des ersten Teils stellen Konzepte einer differenzierten Personalent- wicklungspolitik vor, die nach den Anforderungen der unterschiedlichen Beschäftigtengrup- pen unterscheidet, und diskutieren Möglichkeiten ihrer strategischen Verankerung im Unter- nehmen. Im zweiten Teil des Bandes geht es um demografischen Wandel und betriebliche Weiterbildung im Lichte empirischer Untersuchungen. Gegenstand des dritten Teils sind Fra- gen der Gesundheitsprävention und der alternsgerechten Arbeitsgestaltung. (IAB) Inhaltsver- zeichnis: I. Altersdifferenzierung in Weiterbildung und Personalentwicklung - Schöpf, Nico- las: Vintage und Weiterbildung - Defizitmodelle oder bildungsbiografische Unterschiede als Referenzpunkte der Personalentwicklung? (9-25); Geldermann, Brigitte: Nicht alle gleich be- handeln! Personalentwicklung für ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (27-38); Rump, Jutta; Eilers, Silke: Employability Management - lebenslange Beschäftigungsfähigkeit als Antwort auf den demografischen Wandel (39-58); Bergmann, Bärbel: Alter und Leistung in der Erwerbsarbeit (59-70); Seitz, Cornelia: Generationen bezogene Personalpolitik im Zei- chen des demografischen Wandels (71-78). II. Demografischer Wandel und betriebliche Wei- terbildung: Daten, Zahlen, Fakten - Bellmann, Lutz; Leber, Ute; Stegmaier, Jens: Betriebliche Personalpolitik und Weiterbildungsengagement gegenüber älteren Beschäftigten - ein Über- blick mit Daten des IAB-Betriebspanels (81-97); Picker, Michael; Schöpf, Nicolas: Betriebli- che Weiterbildung älterer Mitarbeiter im Produktionsbereich - Ergebnisse einer Unterneh- mensbefragung (99-116); Stößel, Dieter: Was halten Unternehmen von älteren Mitarbeitern? Eine Zusammenfassung empirischer Studien (117-129). III. Gesundheitsprävention und al- ternsgerechte Arbeitsgestaltung: Konzepte und Beispiele aus dem Bereich öffentlicher Perso- nennahverkehr - Schade, Susanne; Hammer, Veronika; Hörwick, Eva: Fahrdiensttauglich bis zur Rente - Gesundheitsmanagement und alternsgerechte Arbeitsgestaltung im öffentlichen Personennahverkehr (133-147); Bökenheide, Torsten: 55 oder: Alter(n)sgerechte Arbeitsbe- dingungen im Fahrdienst als Führungsaufgabe (149-165).

94 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

[152-L] Lompe, Klaus: Demografischer Wandel und die Herausforderungen für die (betriebliche) Beschäftigungs- politik, in: Matthias Bohnet, Henning Hopf, Klaus Lompe, Herbert Oberbeck (Hrsg.): Wohin steuert die Bundesrepublik? : einige Entwicklungslinien in Wirtschaft und Gesellschaft, Frankfurt am Main: P. Lang, 2007, S. 85-103, ISBN: 978-3-631-55763-1 (Standort: UB Bonn(5)-2007/5415)

INHALT: Der Verfasser thematisiert die zukünftige Entwicklung von Arbeit und Beschäftigung im Kontext des demographischen Wandels in Deutschland. Er macht darauf aufmerksam, dass der quantitative Rückgang des Arbeitsangebots in Deutschland auch eine qualitative und regionale Dimension haben könnte. Hier spielen Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum der deutschen export- und wissensorientierten Volkswirtschaft eine Rolle, die schon heute in Gestalt von Klagen über Fachkräftemangel sichtbar wird. Eine höhere Er- werbsbeteiligung älterer Menschen ist notwendig. Dies muss auch in der aktuellen Personal- politik seinen Niederschlag finden. Der Verfasser diskutiert abschließend strukturelle Ent- wicklungen hinsichtlich der Zukunft der Arbeit, Grundprobleme einer alternden Erwerbsge- sellschaft sowie die Notwendigkeit eines konsequenten Alternsmanagements in der personal- wirtschaftlichen Praxis. (ICE2)

[153-F] Luger, Birgit, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Mulder, Regina H., Prof.Dr. (Betreuung): Lernen älterer Mitarbeiter im Betrieb

INHALT: Ausgangspunkt dieser Forschungsarbeit ist die Annahme, dass sich das Lernen von älteren und jüngeren Mitarbeitern unterscheidet. Eine Überprüfung dieser Annahme dient als Grundlage für weitere Forschung. Aufgrund der demographischen Entwicklung und der damit verbundenen Veränderung der Altersstruktur in Betrieben wird es zunehmend dringlicher, diesem Unterschied auch in der Erforschung der Weiterbildung Rechnung zu tragen. Diese Dissertation beschäftigt sich mit theoretischen Aspekten zum Lernen von Älteren - sowohl dem informellen als auch dem formellen -, mit der Erhebung des Weiterbildungsbedarfs spe- ziell dieser Personengruppe und vorrangig mit der Möglichkeit pädagogisch sinnvolle Wei- terbildung, speziell für diese Zielgruppe, im betrieblichen Alltag zu implementieren. Im Rahmen der Arbeit werden folgende Forschungsfragen erläutert: In welcher Hinsicht unter- scheidet sich das formelle und informelle Lernen älterer von dem jüngerer Mitarbeiter? Wie kann diesen Unterschieden bei der Gestaltung von Lernumgebungen Rechnung getragen wer- den? ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität , Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft, Institut für Pädagogik Lehrstuhl für Pädagogik 02 Betriebliche Aus- und Weiterbildung (93040 Regensburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0941-943-3824, Fax: 0941-943-4369); Betreuerin (Tel. 0941-943- 3823, Fax: 0941-943-4369, e-mail: [email protected])

[154-L] Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung (Hrsg.): Vom Defizit- zum Kompetenzmodell - Stärken älterer Arbeitnehmer erkennen und fördern: Dokumentation der Tagung am 18. und 19. April 2007, Gustav Heinemann Haus, Bonn, Köln 2007, 120 S., ISBN: 978-3-00-022052-4 (Graue Literatur; URL: http://www.becker-stiftung.de/ upload/Tagung_07/Tagungsband_160707.pdf) soFid Soziale Probleme 2008/1 95 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

INHALT: "Immer noch herrscht das weitverbreitete Vorurteil in unserer Gesellschaft, dass man mit zunehmenden Alter nicht mehr lernfähig und kreativ ist und sich neuen Prozessen und modernen Technologien nicht anpassen kann oder will. Inzwischen haben jedoch zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen die Annahme, dass Ältere grundsätzlich weniger leisten als jüngere entkräftet. Dennoch sind die Arbeitsmarktchancen Älterer denkbar schlecht, denn häufig versperren negative Stereotypen vom Alter die Sicht auf spezifische Stärken und Kompetenzen älterer Arbeitnehmer. Die Tagung lenkt den Blick auf diese spezifischen Stär- ken der Älteren. Es hat sich gezeigt, dass bei älteren Menschen ein Zuwachs an bestimmten mentalen und sozialen Fähigkeiten möglich ist. Hierzu gehören strategisches Denken, über- legtes Handeln, ganzheitliches Verständnis, ein differenzierter Sprachgebrauch und mehr Ar- beitserfahrung. Um diese potentiellen Stärken jedoch zu nutzen, müssen die Individuen und die Arbeitgeber gezielte Maßnahmen ergreifen, die die Arbeits-, Leistungs- und Lernfähigkeit des Einzelnen berücksichtigen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Juhani Ilmarinen: To- wards a better and longer work life for older workers (10-17). Modul 1: Stärken älterer Ar- beitnehmer: neueste Erkenntnisse - Gabriele Freude: Stärken und Kompetenzen älterer Füh- rungskräfte - Untersuchungen zur Vitalität, Arbeits- und Leistungsfähigkeit in einem Unter- nehmen (19-29); Guido Hertel: Altersabhängige Veränderungen der Arbeitszufriedenheit und Arbeitsmotivation (Abstract) (30); Michael Falkenstein: Stärken und Potentiale Älterer aus Sicht von Neuropsychologie und Neurophysiologie (31-39). Modul 2: Mögliche Barrieren - Frerich Frerichs: Erfahrungswissen älterer ArbeitnehmerInnen und intergenerationeller Wis- senstransfer (41-52); Hans-Martin Hasselhorn: Psychosoziale Ressourcen und Risiken bei der Arbeit - ein Thema des demographischen Wandels (53-61); Julia Weichel: Auswirkungen be- rufsbiografischer Arbeitsbedingungen auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Alter (62-66); Christian Roßnagel: Berufliches Lernen für Ältere Arbeitnehmer (67-76). Modul 3: Wie können die spezifischen Stärken Älterer in der Unternehmenspraxis eingesetzt werden? - Otmar Fahrion: 50+ - Potenziale mit Wachstum (78-85); Mirko Sporket: Betriebliche Ansätze zur Nutzung und zum Ausbau der Leistungspotentiale älterer Mitarbeiter (86-94); Rolf Tau- bert: Erfahrungen mit einem Beratungsinstrument zur Identifikation, Einsatz und Weiterent- wicklung der Stärken älterer Führungskräfte (95-100); Andre Schleiter: Älter werden - aktiv bleiben?! (101-111); Agnes Joester: In 7 Jahren und 7 Schritten zur demographischen Fitness (112-117).

[155-F] Meier, Heike, Dipl.-Soz.; Wiener, Bettina, Dipl.-Soz.; Winge, Susanne, Dipl.-Soz. (Bear- beitung): Kompetenzerhalt und Kompetenzentwicklung durch gezielten Wissensaustausch zwischen jüngeren und älteren Mitarbeitern in einem regionalen Qualifizierungspool landwirtschaftli- cher Unternehmen

INHALT: Viele Unternehmen in Ostdeutschland, darunter insbesondere auch leistungsstarke Unternehmen aus der Landwirtschaft, sind gegenwärtig und in den kommenden Jahren mit einer komplexen Problemlage konfrontiert, die aus dem Zusammenwirken von erheblicher Überalterung, tiefgreifendem Wandel der Qualifikationsanforderungen und sich rasch ver- schärfendem Nachwuchskräftemangel resultiert. Ein tragfähiger und nachhaltiger Weg aus dieser Problemlage setzt neuartige Verfahren und Instrumente voraus, die der Erleichterung des Wissensaustausches zwischen älteren und jüngeren Fach- und Führungskräften und der Sicherung und Weitergabe von Erfahrungswissen dienen. Im Vorhaben sollen zwei Weiter- bildungsaufgaben im Zentrum stehen: a) Mit dem Aufbau eines regionalen Qualifizierungs- 96 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

pools durch die beteiligten Agrargenossenschaften soll ein stabiler Rahmen für die zu lösen- den Aufgaben der Kompetenzentwicklung und des Wissensaustausches zwischen jüngeren und älteren Beschäftigten geschaffen werden. b) Schon im Aufbau des Qualifizierungspools soll durch Kombination verschiedener Verfahren (der Diagnose von Kompetenzdefiziten und Kompetenzbedarf, der Mobilisierung von Erfahrungswissen Älterer, der didaktischen Struk- turierung von wechselndem Arbeitseinsatz in verschiedenen Betriebsbereichen und Betrieben und ähnliches) ein möglichst geschlossenes Paket von Maßnahmen zur Kompetenzentwick- lung und zum gezielten Wissensaustausch entwickelt werden. Partner: Agrarunternehmen Barnstädt e.G.; Agrargenossenschaft Bad Dürrenberg e.G.; Agrargenossenschaft e.G.; Agrargenossenschaft Weißenschirmbach e.G.; Ostrauer Agrar GmbH. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Ostdeutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: Meier, Heike; Wiener, Bettina; Winge, Susanne: Regionaler Qua- lifizierungspool landwirtschaftlicher Unternehmen. Forschungsberichte aus dem zsh 07-3. Halle-: Univ., Zentrum für Sozialforschung e.V. 2007. ARBEITSPAPIERE: Kom- petenzerhalt und Kompetenzentwicklung durch gezielten Wissensaustausch zwischen jünge- ren und älteren Mitarbeitern in einem regionalen Qualifizierungspoollandwirtschaftlicher Un- ternehmen. Folien zum Startworkshop. Siehe: http://www.qualifizierungspool.de/fileadmin/ Dokumente/Folien_Kooperation.pdf.+++Kompetenzerhalt und Kompetenzentwicklung durch gezielten Wissensaustausch zwischen jüngeren und älteren Mitarbeiternin einem regionalen Qualifizierungspool landwirtschaftlicher Unternehmen. Erste Auswertungen. Folien zur Wei- terbildung der Veranstaltung am 31.08.2006. Siehe: http://www.qualifizierungspool.de/filead min/Dokumente/Weiterbildung.pdf.+++Projektüberblick. Siehe: http://www.qualifizierungs pool.de/fileadmin/Dokumente/Projektziele.pdf.+++Beschreibung der aktuellen Situation. 8 S. Siehe: http://www.qualifizierungspool.de/fileadmin/Dokumente/Nachwuchs_LW.pdf.+++ Thesenpapier. Siehe: http://www.qualifizierungspool.de/fileadmin/Dokumente/Thesen_LW. pdf.+++Kurzinformation, Flyer. Siehe: http://www.qualifizierungspool.de/fileadmin/Doku mente/LW_flyer.pdf . ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Sachsen-Anhalt Ministerium für Wirtschaft und Arbeit; Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit - Europäischer Sozialfonds- INSTITUTION: Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. an der Universität Halle-Wittenberg (Emil-Abderhalden-Str. 6, 06108 Halle) KONTAKT: Meier, Heike (e-mail: [email protected]); Wiener, Bettina (e-mail: [email protected]); Winge, Susanne (e-mail: [email protected])

[156-L] Menning, Sonja; Hoffmann, Elke; Engstler, Heribert: Erwerbsbeteiligung älterer Menschen und Übergang in den Ruhestand, (GeroStat Report Altersdaten, H. 01/2007), Berlin 2007, 31 S. (Graue Literatur; URL: http://www.dza.de/gerostat/report01_2007.pdf)

INHALT: "Mit der Diskussion um die Erhöhung des Regelrentenalters auf 67 Jahre ist ein we- sentliches Thema in den Blickpunkt gerückt: Welche Chancen haben die Älteren im Erwerbs- leben? Lange Zeit zählten ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zum 'alten Eisen' auf dem Arbeitsmarkt. Mit dem demographischen Wandel wird sich ihre Position entscheidend ändern. Die über 50-Jährigen werden künftig stärker auf dem Arbeitsmarkt gebraucht. Diese absehbare Entwicklung berücksichtigend beschlossen die EU-Staaten bereits im Jahr 2001 in , dass bis zum Jahr 2010 in jedem EU-Mitgliedsland die Hälfte der 55-bis 64- soFid Soziale Probleme 2008/1 97 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

Jährigen erwerbstätig sein sollte. Deutschland ist von diesem Ziel noch weit entfernt, aber erste Tendenzen einer Veränderung der Beschäftigung Älterer lassen sich bereits heute er- kennen. Die neue Ausgabe des GeroStat Reports Altersdaten stellt eine Auswahl von Daten und Informationen zur Erwerbsbeteiligung Älterer vor. Die wichtigsten Begriffe der Arbeits- marktstatistik werden erläutert. Einen Überblick zur Erwerbsbeteiligung Älterer in Deutsch- land geben Erwerbsquoten und Erwerbstätigenquoten. Die Daten von Deutschland werden auch im europäischen Kontext betrachtet. Ein weiterer Schwerpunkt des ersten Abschnitts liegt auf Analysen zur Erwerbslosigkeit im Alter. Die Bevölkerung moderner Industrienatio- nen altert. Was bedeutet das für das Erwerbspersonenpotenzial in Deutschland? Mit dieser Frage befasst sich der zweite Abschnitt des Reports Altersdaten. Eine Entwicklung lässt sich deutlich absehen: Die Babyboomer werden in den nächsten Jahren verstärkt in das rentennahe Alter hineinwachsen. Das Arbeitskräftepotenzial altert, jedoch sind sozio-ökonomische Gruppen unterschiedlich stark von diesem Prozess betroffen. Mit einer Auswahl an statisti- schen Fakten werden diese Trends belegt. Mit dem Übergang in den Ruhestand befasst sich ein dritter und letzter Abschnitt. Sie finden Informationen zum Alter des Übergangs in den Ruhestand, zu den Wegen dahin und zur Erwerbstätigkeit im Ruhestand." (Autorenreferat)

[157-L] Meyer, Jenny: Older workers and the adoption of new technologies, (Discussion Paper / Zentrum für Europäi- sche Wirtschaftsforschung GmbH, No. 07-050), Mannheim 2007, 30 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2007/k070910n09.pdf)

INHALT: "For the first time data of German ICT and knowledge intensive service providers are used to analyze the relation between the age structure of the workforce and the probability of adopting new technologies. The results show that firms with a higher share of younger em- ployees are more likely to adopt new technologies and the older the workforce the less likely is the adoption of new technologies. Furthermore the results exhibit that the age structure of the workforce should be accompanied by appropriate workplace organization. A part of the firms which enhanced teamwork or flattened their hierarchies are actually more likely to adopt new technologies and software when they have a higher share of older employees whe- reas they are less likely to introduce new technologies if they have a higher share of younger employees." (author's abstract)

[158-L] Morschhäuser, Martina: Berufsbegleitende Weiterbildung für Ältere: Zukunftsaufgabe für Betriebe, Beschäftigte und Gesellschaft, in: Soziale Sicherheit : Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Jg. 56/2007, H. 4, S. 141- 148 (Standort: USB Köln(38)-Haa1083; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Eine der aussichtsreichsten Strategien, um die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer zu fördern, ist die berufsbegleitende Weiterbildung. Damit kann deren berufliche Leistungsfä- higkeit erhalten und ausgebaut werden. Hier werden Forschungsergebnisse zur Qualifikation und Weiterbildung Älterer zusammengefasst und Ansätze zu neuen Konzepten für die Quali- fizierungspolitik skizziert." (Textauszug)

98 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

[159-L] Naegele, Gerhard: Für eine "demografiesensible" Beschäftigungs-, Altersgrenzen- und Lebenslaufpolitik, in: Theorie und Praxis der sozialen Arbeit, Jg. 56/2005, Nr. 4, S. 14-21 (Standort: USB Köln(38)-XG 3336; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag zur sozialen Sicherung in der Bundesrepublik Deutschland beleuchtet den Reformbedarf bzw. das Reformprogramm für die sozialen Sicherungssysteme vor dem Hin- tergrund der demografischen Alterung und der damit einhergehenden Veränderungen im Er- werbspersonenpotenzial. Dabei proklamiert der Autor mit Blick auf eine anzustrebende Aus- weitung der Erwerbsbeteiligung Älterer folgende Veränderungen: (1) die Überwindung der Frühverrentung, (2) die Ausarbeitung umfassender integrierter Politikkonzepte, (3) die Prü- fung der bisherigen Altersgrenzenregelungen, (4) die Berücksichtigung der 'Lebenslauforien- tierung' in der Renten- und Altersgrenzenpolitik sowie (5) eine 'demografiesensible Lebens- laufpolitik'. (ICG)

[160-F] Nixdorf-Pohl, Martina; Kochanek, Melanie (Bearbeitung): AWISE - Ageing Workforce in Small Enterprises

INHALT: Der Anteil von Personen im höheren Erwerbsalter nimmt in Deutschland und anderen europäischen Ländern zu und wird weiter zunehmen. Gleichzeitig finden sich aber Tendenzen zum vorzeitigen Ausscheiden aus dem Erwerbsleben. Die Kombination dieser beiden Ent- wicklungen führt zu Krisen der sozialen Sicherungssysteme und zu Schwierigkeiten von vie- len Betrieben, ihren Bedarf an qualifizierten und leistungsfähigen Arbeitskräften zu decken. In den letzten Jahren haben sich daher eine Anzahl gestützter Initiativen gebildet, die der zunehmend als Verschwendung von Humanressourcen gesehenen Entwicklung gegensteuern. Ziel ist es, Einstellungen gegenüber älteren Arbeitnehmern zu verändern und den Betrieben praktische Handreichungen zu geben. Diese oftmals von und für Großunternehmen entwi- ckelten und erprobten Modelle sind jedoch den Bedingungen der Kleinunternehmen nicht an- gepasst und können daher von diesen in der Regel nicht übernommen werden. Projektpartner: EP Katartisi (Griechenland), HWK , HWK Münster, I.E.K.E.P. (Griechenland), Inicia- tivas e Innovacion (Spanien), LAK (Lettland), ZDH. Weiterführende Informationen zum Pro- jekt sind unter: http://www.awise-project.net abrufbar. METHODE: Mit der Konzentration auf Kleinunternehmen der gewerblichen Wirtschaft fokus- siert sich das Projekt zunächst auf prozessorientierte Innovationen, d.h. auf die Identifizie- rung, Entwicklung und Erprobung neuer Methoden, Instrumente und Konzepte, um sektor- spezifische Lösungen für den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit älterer Mitarbeiter in den Kleinbetrieben zu erarbeiten. Passgenaue Strategien und Konzepte für Kleinbetriebe können nach Erachtens der Bearbeiter nur durch die Partizipation von Kleinunternehmen entwickelt werden. Deshalb werden Arbeitgeber und Arbeitnehmer von unterschiedlichen Kleinbetrie- ben jeweils gleicher Branchen befragt und in Workshops eingebunden, um ihr Bewusstsein für die mit dem demographischen Wandel einhergehenden Entwicklungen zu erhöhen und die eigenen Potentiale zur Bewältigung demographisch bedingter Problemlagen zu wecken. Branchenspezifische Befragungen in KMU, Einbindung von Experten aus Wissenschaft und Praxis, Know How aus dem Bereich HRM großer Unternehmen und die Adaption bisheriger "Good Practices" sollen diesen als Dialog angelegten Innovationsprozess fördern. Nur so können Lösungen initiiert und gefördert werden, die auf hohe Akzeptanz und Legitimation bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern in kleineren Betrieben stoßen. Angestrebt werden end- soFid Soziale Probleme 2008/1 99 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

lich zielorientierte Innovationen, indem Werkzeuge und Maßnahmen entwickelt und erprobt werden, um Personalentwicklungsprozesse in Kleinunternehmen anzustoßen und Qualifizie- rungspotentiale älterer Mitarbeiter zu wecken, damit diese auf neue Aufgaben im Unterneh- men passgenau vorbereitet werden können. Ob diese Maßnahmen als Seminare, Coaching bzw. Mentoren- oder Consultant-Modelle aufgearbeitet und inwieweit sie durch interaktive EDV-Tools unterstützt werden, hängt von den Entscheidungsfindungen in den Workshops ab. Aufgrund der engen Kooperation zwischen den transnationalen Projektpartnern sollen schließlich Lösungsansätze miteinander verglichen und auf ihre Übertragbarkeit in die jeweils anderen Länder geprüft werden. So wird ein Mehrwert erzeugt, der mehr als eine bloße Summierung der verschiedenen nationalspezifischen Ansätze ist. ART: BEGINN: 2004-12 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds- INSTITUTION: Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk -ZWH- (Sternwartstr. 27-29, 40223 Düsseldorf) KONTAKT: Nixdorf-Pohl, Martina (Tel. 0211-302009-28, Fax: 0211-302009-27, e-mail: [email protected]); Kochanek, Melanie (Tel. 0211-302009-27, e-mail: [email protected])

[161-L] Nürnberger, Ingo: Rente mit 67: die gewerkschaftliche Ablehnung der Erhöhung des gesetzlichen Rentenalters, in: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 62/2007, H. 6, S. 347-357

INHALT: "Der Vortrag begründet, warum die Gewerkschaften die Erhöhung des gesetzlichen Rentenalters so vehement ablehnen. Gleichzeitig beschäftigt er sich mit den Vorwürfen man- cher Befürworter, die Gewerkschaften würden die Realität des demografischen Wandels ig- norieren und hätten offensichtlich den Willen verloren, künftige Entwicklungen positiv mit- zugestalten. Die Gewerkschaften gehen davon aus, dass die Arbeitslosigkeit auch im nächsten Jahrzehnt nur langsam sinkt. Dies zeigen auch die Modellberechnungen und Annahmen der Bundesregierung selbst. Ältere Arbeitnehmer tragen dabei die Hauptlast und seien überpro- portional unter den Langzeitarbeitslosen vertreten. In einem solchen Umfeld das Rentenalter anzuheben und damit den Druck zu erhöhen, die Lebensarbeitszeit zu verlängern, ist sozial- politisch und arbeitsmarktpolitisch kontraproduktiv. Die Erhöhung des gesetzlichen Rentenal- ters ist sozialpolitisch auch deswegen so bedenklich, weil der Gesetzgeber keine ernst zu nehmende soziale Flankierung beschlossen hat. Arbeitnehmer, die es aus gesundheitlichen Gründen nicht schaffen, bis zum 67. Lebensjahr in Arbeit durchzuhalten, werden häufig durch das Raster der engen Kriterien der Erwerbsminderungsrente fallen. Auch die arbeits- marktpolitische 50-plus-Initiative der Bundesregierung verschafft gesundheitlich belasteten Menschen oder Arbeitnehmern mit niedrigen oder veralteten Qualifikationen in einem viel zu geringen Maße neue Chancen. Das 'Ausfransen' der Erwerbsbiografien zum Ende des Er- werbslebens hin mit Zeiten der Arbeitslosigkeit, des Krankengeldbezugs, mit dem Rückzug in die 'Stille Reserve' und in prekäre Beschäftigungsverhältnisse - wird zunehmen und erhebli- che negative Auswirkungen auf die soziale Lage der älteren Bürger haben. Die Gewerkschaf- ten werden die Prüfung des Arbeitsmarkts, die das RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz für das Jahr 2010 vorschreibt, deshalb sehr ernst nehmen. Die Gewerkschaften werden sich an der Verbesserung der Lage der älteren Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt beteiligen. Abge- lehnt wird, den Schaden, den der Gesetzgeber mit der Erhöhung des gesetzlichen Rentenalters selbst anrichtet, zu beheben. Die Tendenz, bislang staatliche und solidarisch geregelte Aufga- 100 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

ben auf die Tarifpartner und Betriebspartner zu überwälzen, ist bereits in den vergangenen 20 Jahren sehr stark gewesen. Der Vortrag zeigt auch auf, dass die gesetzliche Rentenversiche- rung erheblichen Bedarf an sozialen Reformen hat. Die Erwerbsminderungsrente wird ihrer Schutzfunktion nur noch unzureichend gerecht. Gleichzeitig sichert die gesetzliche Renten- versicherung die flexibler und prekärer werdenden Erwerbsbiografien auch für das Alter nicht mehr umfassend ab. Deshalb müssen der soziale Ausgleich zugunsten von Menschen mit län- geren Phasen des Niedrigverdienstes gestärkt, die Zeiten der Arbeitslosigkeit besser abgesi- chert und die Erwerbstätigenversicherung eingeführt werden." (Autorenreferat)

[162-L] Priebe, Marcel: Arbeitsmarkt und demographischer Wandel: Möglichkeiten betrieblicher Einflussnahme auf die Auswirkungen alternder Belegschaften, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 84 S., ISBN: 3-8364-0014-6

INHALT: "Der demographische Wandel stellt Gesellschaft und Wirtschaft vor große Herausfor- derungen. Zu ihnen zählen nicht nur der wachsende Bedarf an sozialen Dienstleistungen, sondern auch die Anpassung des Arbeitsmarktes an die neuen Anforderungen. Das Phänomen alternder Belegschaften ist bereits jetzt in den Unternehmen sichtbar. Durch den sich be- schleunigenden Alterungsprozess wird es Arbeitgebern in etwa 20 Jahren an qualifizierten Kräften mangeln. Aufgabe der Unternehmer ist es, sich dieser Entwicklung zu stellen. Sie müssen lernen, mit älteren Belegschaften zu arbeiten und sie zu binden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Handlungsfelder betrieblicher Gesundheitsförderung und demographietaugli- cher Personalarbeit bieten Möglichkeiten, die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaf- fen. Der Autor erörtert eingangs den Begriff Gesundheitsförderung unter Einbeziehung vo- rangehender Konzepte und der geschichtlichen Entwicklung und stellt anschließend entspre- chende Maßnahmen betrieblicher Einflussnahme und mögliche Widerstände in Theo- rie-Praxis-Verknüpfung dar." (Autorenreferat)

[163-L] Priester, Klaus: Weniger Erwerbsminderungsrentner - aber die Frühinvaliden werden immer jünger, in: Gute Arbeit : Zeitschrift für Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung, Jg. 19/2007, H. 3, S. 19-23

INHALT: Die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre wird seitens der Politik mit 'unab- weisbaren' demografischen und ökonomischen Entwicklungen begründet, während sozial- epidemiologische und gesundheitliche Aspekte der Verlängerung der Lebensarbeitszeit weit- gehend unberücksichtigt bleiben. Dabei sind nach wie vor gesundheitliche Beeinträchtigun- gen und Krankheiten die häufigste Einzelursache dafür, dass ältere Beschäftigte vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Der Beitrag setzt sich kritisch mit dieser Entwicklung aus- einander und zeigt anhand umfangreicher Daten, dass zwar in den letzten Jahrzehnten die Zahl derjenigen Neurentner, die aus gesundheitlichen Gründen vor Erreichen der regulären Rentenaltersgrenzen aus dem Erwerbsleben ausscheiden, abgenommen hat, dass diese aber durchschnittlich in einem immer früheren Lebensalter ausscheiden. Das durchschnittliche Renteneintrittsalter der Erwerbsminderungsrentner liegt derzeit bei etwa 50 Jahren, gegen- über ca. 63 Jahren bei den Altersrentnern und knapp 61 Jahren bei allen Neurentnern. Zu den besonders betroffenen Berufsgruppen zählen der Bergbau, Bauberufe, Holzverarbeitungsbe- soFid Soziale Probleme 2008/1 101 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

rufe, Ernährungsberufe, Maler und Lackierer, Gesundheitsdienstberufe sowie Hilfsarbeiter. (IAB)

[164-L] Radl, Jonas: Demografie und Altersgrenzen - zur Stichprobenstruktur des Scientific Use Files Versicher- tenrentenzugang 2004, in: Deutsche Rentenversicherung -DRV- (Hrsg.): Erfahrungen und Per- spektiven : Bericht vom dritten Workshop des Forschungsdatenzentrums der Rentenversicherung (FDZ-RV) vom 26. bis 28. Juni 2006 in Bensheim, Bad Homburg: wdv Ges. f. Medien & Kom- munikation, 2007, S. 158-169, ISBN: 978-3-938790-10-6

INHALT: Der Scientific Use File (SUF) Versichertenrentenzugang 2004 spiegelt die Struktur der rentenversicherten Erwerbsbevölkerung originalgetreu wider. Es handelt sich bei dem SUF um eine einfache Zufallsstichprobe aus der Rentenstatistik, die als Vollerhebung unmittelbar dem administrativen Prozess der Rentenversicherung entstammt. Der Beitrag untersucht das Vorliegen struktureller Selektionseffekte im SUF Versichertenrentenzugang 2004 für Analy- sen mit einer Grundgesamtheit, die durch Altersrentner zwischen 60 und 65 Jahren gebildet wird. Zunächst wird die spezifische Stichprobenstruktur des SUFs Versichertenzugang 2004 beschrieben und zwei verschiedene Ursachen für ungleiche Sampling-Wahrscheinlichkeiten der verschiedenen abgebildeten Geburtskohorten identifiziert: (1) die differentielle Wirksam- keit der Altersgrenzen und (2) die demografische Struktur der Erwerbsbevölkerung. Im weite- ren Verlauf erfolgt eine Illustration der differenzierten Wirksamkeit der gültigen Altersgren- zen für die Inanspruchnahme von Altersrenten anhand der Altersstruktur der Renteneintritts- kohorte 2004, wobei sich die Untersuchung auf Männer beschränkt. Anschließend werden ausgewählte Variablen des SUFs Versichertenrentenzugang durch die Anwendung eines Ge- wichtungsverfahrens auf demografisch bedingte Verzerrungen hin untersucht. Ein Fazit zum Stichprobencharakter des SUFs Versichertenrentenzugang 2004 kommt zu der Feststellung, dass die Befunde die Belastbarkeit von Auswertungen auf der Basis des SUFs Versicherten- rentenzugang 2004 untermauern sofern die Altersstruktur des Querschnittsamples berücksich- tigt wird. (IAB)

[165-L] Richenhagen, Gottfried: Demografischer Wandel in der Arbeitswelt: internationale Vergleiche weisen den Weg, in: Zeitschrift für Arbeitswissenschaft, Jg. 61/2007, H. 2, S. 109-114 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa895; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Autor untersucht, nach welchem arbeitspolitischem Konzept Staat, Gesellschaft, Unternehmen und Beschäftigte vorgehen können, um die Wettbewerbsfähigkeit von Unter- nehmen mit alternden Belegschaften zu sichern. Er zieht hierzu die Methode des internationa- len Vergleichs heran und ermittelt die Erfolgsfaktoren bei der Arbeits- und Beschäftigungsfä- higkeit. In einem letzten Schritt wendet er die Ergebnisse auf Deutschland an. (IAB)

[166-L] Romans, Fabrice: Der Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand, (Statistik kurz gefasst : Bevölkerung und soziale Bedingungen, 97/2007), Brüssel 2007, 8 S. (Graue Literatur; URL: http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-SF-07-097/DE/KS-SF-07-097-DE.PDF) 102 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

INHALT: "Das gesetzliche Ruhestandsalter, d.h. das Alter, mit dem Frauen und Männer eine volle Altersrente beziehen können, ist in den meisten EU-Ländern ähnlich, denn es liegt in fast allen diesen Ländern für Frauen zwischen 60 und 65 Jahren und für Männer zwischen 62 und 65 Jahren. Das Alter, in dem Frauen und Männer tatsächlich in Ruhestand gehen, ist in Europa dagegen wesentlich unterschiedlicher und liegt in den meisten Fällen unter dem ge- setzlichen Ruhestandsalter. Das tatsächliche Ruhestandsalter ist darüber hinaus individuell verschieden, so dass es nicht möglich ist, eine einheitliche Zahl zu nennen, sondern lediglich eine Altersspanne, in der der Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand stattfindet. Um diese Aspekte des Ruhestandsalters geht es in dieser Ausgabe von 'Statistik kurz gefasst'. Die wichtigsten Ergebnisse: Der Median des Ruhestandsalters betrug in der EU im Jahr 2005 für Frauen 59,4 Jahre; damit gingen Frauen rund 16 Monate früher in Ruhestand als Männer. In den meisten Ländern liegt der Median des Ruhestandsalters bei beiden Geschlechtern unter dem gesetzlichen Ruhestandsalter. Die Altersspanne, in der die meisten Frauen und Männer in Ruhestand gehen, umfasst bei beiden Geschlechtern rund 8 Jahre. Relativ wenige Frauen und Männer reduzieren vor dem Eintritt in den Ruhestand ihre Arbeitszeit." (Autorenreferat)

[167-L] Roth, Carla; Wegge, Jürgen; Schmidt, Klaus-Helmut: Konsequenzen des demographischen Wandels für das Management von Humanressourcen, in: Zeitschrift für Personalpsychologie, Jg. 6/2007, H. 3, S. 99-116

INHALT: "Unternehmen stehen zukünftig weniger jüngere Arbeitnehmer zur Verfügung und sie müssen mehr ältere Arbeitnehmer (50plus) beschäftigen. Auf die hiermit verknüpften Risiken und Chancen sind viele Organisationen kaum vorbereitet. Nach einem einleitenden Blick auf die bekannten Fakten zum demographischen Wandel und das in Deutschland bisher zumeist ignorierte Problem der Altersdiskriminierung im Beruf werden die aktuellen Erkenntnisse zu Leistungs- und Lernpotenzialen Älterer zusammengefasst. Diese Analysen zeigen, dass die aktuell sehr geringe Erwerbsquote älterer Mitarbeiter in Deutschland mehrere Ursachen hat und keinesfalls allein auf unvermeidliche, altersbedingte Einbußen in der Leitungsfähigkeit zurückgeführt werden darf. Das Personalmanagement ist daher aufgefordert, der Diskriminie- rung älterer Personen in Organisationen entgegen zu wirken und mehr Anreize für ihre lang- fristige Beschäftigung zu schaffen. Im Anschluss werden weitere Strategien erörtert, die zur Erhaltung der Innovations- und Leistungsfähigkeit und zur besseren Nutzung der Potenziale älterer Mitarbeiter beitragen können. Besondere Aufmerksamkeit wird den Erkenntnissen zur Altersheterogenität in Teams geschenkt. Darüber hinaus werden die Weiterbildung, die Füh- rung und die altersdifferenzierte Arbeitsgestaltung als Handlungsfelder erörtert, welche für das Personalmanagement älter werdender Belegschaften von großer Bedeutung sind." (Auto- renreferat)

[168-L] , Bernd; Neubauer, Werner; Krüger, Wilfried; Bürmann, Christian; Paeth, Leo- pold: Die betriebliche Integration leistungsgewandelter Mitarbeiter: ein Arbeits- und Personalpro- jekt aus der Automobilindustrie, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 16/2007, H. 2, S. 118-132 (Standort: USB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) soFid Soziale Probleme 2008/1 103 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

INHALT: "Die Integration leistungsgewandelter Mitarbeiter wird vor allem auf Grund des demo- grafischen Wandels in der Arbeitswelt ein Problem für Unternehmen. Nach Begriffsbestim- mungen und der Kennzeichnung der Gruppe Leistungsgewandelter erfolgt die Einordnung des Problems in verschiedene Managementkonzepte, d.h. in das Personal-, Gesundheits-, Di- versity Management und Disability Management. Sodann werden das Integrations-, Separati- ons-, Flexibilisierungs- und Insourcing-Outsourcing-Modell zur betrieblichen Eingliederung Leistungsgewandelter diskutiert. Es erfolgt überwiegend am Beispiel des Projekts 'Work2- Work'. Schließlich werden aus diesem Projekt Folgerungen für weitere Unternehmen abgelei- tet." (Autorenreferat)

[169-L] Schubert, Michael; Behrens, Johann; Höhne, Anke; Schaepe, Christiane; Zimmermann, Markus: Erwerbsminderungsrenten wegen verschlossenem Arbeitsmarkt - der Arbeitsmarkt als Frühberentungsgrund, in: Deutsche Rentenversicherung -DRV- (Hrsg.): Erfahrungen und Per- spektiven : Bericht vom dritten Workshop des Forschungsdatenzentrums der Rentenversicherung (FDZ-RV) vom 26. bis 28. Juni 2006 in Bensheim, Bad Homburg: wdv Ges. f. Medien & Kom- munikation, 2007, S. 237-256, ISBN: 978-3-938790-10-6

INHALT: Mit der 1957 eingeführten Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsrente wurden gesetzliche Regelungen zum frühzeitigen Ausstieg aus dem Erwerbsleben aus gesundheitlichen Gründen geschaffen. Die Autoren konstatieren, dass heutige Erwerbsminderungsrentner im Allgemei- nen zum einen 'jüngere' Personen in der zweiten Hälfte der Erwerbsphase sind und es zudem eine Subgruppe gibt, die trotz vorhandener, aber eingeschränkter Leistungsfähigkeit aufgrund der schlechten (Teilzeit-)Arbeitsmarktbedingungen eine volle Erwerbsminderungsrente er- hält. Der Beitrag untersucht, um welchen Personenkreis es sich handelt und inwieweit sich Charakteristika von Berenteten mit Arbeitsmarkteinfluss im Vergleich zu Personen ohne die- sen Hintergrund herausarbeiten lassen. Darüber hinaus wird danach gefragt, ob sich Indikato- ren in den individuellen Erwerbsbiografien der Rentenversicherung finden lassen, die die ar- beitsmarktbedingte Berentung erklären können. Abschließend werden sozialpolitische Rein- tegrationsbemühungen (Rehabilitationsmaßnahmen) und Einflussfaktoren auf eine Berentung wegen 'verschlossenem Arbeitsmarkt' beleuchtet. Datengrundlage der Analyse ist der Versi- chertenrentenzugang 2003 aus den Versichertendaten der Deutschen Rentenversicherung so- wohl als Basisfile als auch als Themenfile 'Erwerbsminderung und Diagnosen'. Der Beitrag entwickelt zwei Vorschläge zur Verminderung negativer Einflüsse des Arbeitsmarkts auf die Reintegration Behinderter: (1) Erfassung gesundheitlicher Problemlagen oder -konstella- tionen sowie daraus abzuleitende Rehabilitationsbedarfe über ein frühzeitiges Risikoscree- ning und (2) Öffnung des Arbeitsmarktes für flexible Beschäftigungsverhältnisse auch für ge- sundheitlich eingeschränkte Personen. (IAB)

[170-F] Seebothe, Guido, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Spengler, Thomas, Prof.Dr. (Betreuung): Der demografische Wandel und die Auswirkungen auf die Personalausstattung in klein und mittelständigen Unternehmen

INHALT: Demografischer Wandel und die zukünftigen Auswirkungen auf Personalstrukturen - Personalausstattungsprognose, Ansätze um den Fachkräftemangel zu umgehen; Work-life- balance: wie kann die Erwerbsrate der Frauen erhöht werden, Familienfürsorge der Unter- 104 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

nehmen, z.B. eigene Schulen, BA's - sorgen so für eigenen Nachwuchs, der Identifikation mit dem Unternehmen schon im Schulalter; Rekrutierungsverhalten von Unternehmen - Problem: Senioritätslöhne; Bewerbungsverhalten älterer Menschen. METHODE: Anwendung von Prognoseverfahren zur Personalausstattungsschätzung - erneue- rungstheoretische Modelle; Nutzung von Entscheidungsmodellen zur Ableitung der nötigen Maßnahmen ART: BEGINN: 2007-07 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: nin FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität , Fak. für Wirtschaftswissenschaft, Lehrstuhl für BWL, insb. Unternehmensführung und Organisation (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0391-6712907, e-mail: [email protected])

[171-L] Seibt, Reingard; Thinschmidt, Marleen; Lützkendorf, L.; Hänsch, Susanne: Arbeitsfähigkeit und Vitalität von Lehrern und Bürofachkräften, (Schriftenreihe der Bundes- anstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin : Forschung, Bd. 1087), Bremerhaven: Wirtschafts- verl. NW 2006, 230 S., ISBN: 3-86509-621-0

INHALT: "Es sollten die Auswirkungen berufsspezifischer Belastungen auf die Arbeitsfähigkeit (Af) und deren Einflussfaktoren, insbesondere die Gesundheit (Vitalität) bei Lehrerinnen (n=100) und Bürofachkräften (n=60) in Abhängigkeit vom Erwerbsalter festgestellt werden. Dabei wurde die Af in beiden Berufsgruppen als Ergebnis wechselseitiger Interaktionen von beruflichen (Arbeitsintensität, Tätigkeitsspielraum, Effort-Reward-Imbalance), personenbe- dingten (Lebensgewohnheiten, Bewältigungsstil, Erholungsunfähigkeit, soziale Aktivität, Persönlichkeitsmerkmale) und gesundheitlichen Einflussfaktoren (Vitalität, Burnout-Risiko) und in Abhängigkeit von der Erwerbsdauer untersucht. Die Stichprobe wurde dazu in eine jüngere Gruppe (Alter: kleiner 45 Jahre) und eine ältere Gruppe (Alter: = 45 Jahre) eingeteilt. Zur Beurteilung der Af diente der Fragebogen Work Ability Index (Tuomi et al., 1998). Die Einflussfaktoren wurden mit einer komplexen arbeitsphysiologisch-psychologischen Unter- suchungsmethodik erhoben und ihre prädiktive Wirkung mit Hilfe von CHAID-Analysen überprüft. Die Altersvergleiche machen in der Gruppe mit längerer Erwerbstätigkeit (durch- schnittlich 26 Jahre) auf eine Diskrepanz zwischen Af und Vitalität aufmerksam. Während sich in der jüngeren Gruppe die Af von Lehrern und Bürofachkräften nicht unterscheidet, schätzen in der älteren Gruppe Lehrer ihre Af signifikant (p=.001) schlechter ein. Unabhängig von der Altersgruppe fällt bei Lehrern jedoch eine signifikant längere Arbeitszeit an, sie ver- ausgaben sich stärker und fühlen sich stärker unter Zeitdruck gesetzt als Bürofachkräfte. Sie weisen in beiden Altersgruppen ein deutlich schlechteres Hörvermögen als Bürofachkräfte auf, während ältere Bürofachkräfte - im Vergleich zu gleichaltrigen Lehrern - durch ein deut- lich schlechteres Sehvermögen auffallen. Zudem geben Lehrer der jüngeren Gruppe häufiger Beschwerden in Folge der hohen Sprechbelastung an, ältere Lehrer klagen dagegen verstärkt über psychische Probleme. In beiden Altersgruppen weisen signifikant mehr Lehrer als Büro- fachkräfte Burnout-Symptome (jüngere Gruppe: 53 vs. 30 Prozent; ältere Gruppe: 63 vs. 19 Prozent) auf. Verminderte Af liegt in beiden Berufsgruppen vor allem bei körperlichen Risi- kofaktoren (hohe Beschwerdenanzahl, mäßiger Fitnesszustand des Herz-Kreislauf-Systems, ungünstige Fettverteilung) vor, hohe Af zeichnet sich hingegen bei Lehrern durch psychische Ressourcen (geringe Beschwerdenanzahl, kein Burnout-Risiko) aus, bei Bürofachkräften durch ein geringeres vitales Funktionsalter. Die Ergebnisse spiegeln einerseits den förderli- chen Einfluss von hohem Bildungsniveau und anspruchsvoller beruflicher Tätigkeit für die Erhaltung guter Af wider, machen andererseits aber auf die besondere psychische und psy- soFid Soziale Probleme 2008/1 105 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

chosoziale Belastung der Lehrer aufmerksam. Bei Lehrern ist von einer höheren Wahrschein- lichkeit für ein gesundheitsbedingtes vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben auszuge- hen." (Autorenreferat)

[172-L] Siegrist, Hans; Dragano, Nico: Rente mit 67 - Probleme und Herausforderungen aus gesundheitswissenschaftlicher Sicht, (Arbeitspapier / Hans-Böckler-Stiftung, 147), Düsseldorf 2007, 31 S. (Graue Literatur; URL: http://www.boeckler.de/pdf/p_arb_147.pdf)

INHALT: Im ersten Teil des Gutachtens werden die Auswirkungen langjähriger beruflicher Be- lastungen auf Gesundheit und Arbeitsfähigkeit älterer Beschäftigter an Hand neuer Ergebnis- se der internationalen Forschung dargestellt. Es erfolgt eine Zusammenstellung von Ergebnis- sen aus internationalen epidemiologischen Studien, welche arbeitsbedingte Gesundheitsge- fahren in drei Bereichen systematisch untersucht habe: Muskel-Skelett-Erkrankungen, Herz- Kreislauf-Krankheiten und depressive Störungen. Für physische Arbeitsbelastungen, für ar- beitsbezogene Belastungen (v.a. Schicht- und Nachtarbeit) sowie für psychosoziale Arbeits- belastungen werden die relativen Risiken einer Neuerkrankung bei entsprechender Exposition ermittelt, ebenso wie die erhöhten Wahrscheinlichkeiten einer krankheitsbedingten Frühbe- rentung. Die Identifizierung und Messung psychosozialer Arbeitsbelastungen orientiert sich an drei theoretischen Modellen, dem Anforderungs-Kontroll-Modell (Modell 1), dem Modell beruflicher Gratifikationskrisen (Modell 2) und dem Modell der Organisationsungerechtigkeit (Modell 3). Die Ergebnisse verweisen je nach Expositionsart, -dauer und Krankheitsbild auf erhöhte Erkrankungswahrscheinlichkeiten in einem Schwankungsbereich von 30 Prozent bis 150 Prozent. Besonders bedeutsam sind Befunde zu stark erhöhten Krankheitsrisiken bei älte- ren Beschäftigten, die zugleich physische und psychosoziale Arbeitsbelastungen erfahren. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass mindestens ein Viertel der entsprechenden Krank- heitslast bei älteren Beschäftigten auf die untersuchten belastenden Arbeitsbedingungen zu- rück zu führen ist. Im abschließenden Teil des Gutachtens werden praxisbezogene Vorschlä- ge auf der Basis dargestellter Befunde entwickelt, mit dem Ziel, durch verstärkte Bemühun- gen um eine verbesserte Qualität der Arbeit zum Erhalt von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit älterer Beschäftigter beizutragen. (IAB)

[173-L] Sporket, Mirko: Länger arbeiten: das positive Beispiel Finnland: bessere Rahmen- und Arbeitsbedingungen für ältere Arbeitnehmer, in: Soziale Sicherheit : Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Jg. 56/2007, H. 8, S. 268-272 (Standort: USB Köln(38)-Haa1083; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Veränderung von politischen und tariflichen Rahmenbedingungen allein wird kaum dazu führen, dass Ältere künftig länger im Erwerbsleben bleiben (können). Eine ent- scheidende Rolle kommt - neben der Politik und den Tarifparteien - der betrieblichen Perso- nalpolitik zu. Das zeigt das positive Beispiel Finnland. Hier sind anteilsmäßig wesentlich mehr Ältere beschäftigt als in den meisten anderen europäischen Ländern. Der folgende Arti- kel skizziert, was dafür - insbesondere in der betrieblichen Praxis - in Finnland getan wurde." (Autorenreferat)

106 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

[174-L] Stegmaier, Jens: Betriebliche Weiterbildung älterer Arbeitnehmer, in: Land Brandenburg, Ministerium für Ar- beit, Soziales, Gesundheit und Familie (Hrsg.): Betriebliche Strategien zur Sicherung des Fach- kräftebedarfs : Dokumentation eines Workshops am 22/23. Mai 2006 in Potsdam, 2007, o.A. (Standort: IAB-352122 BT 654; Graue Literatur)

INHALT: In der mittelfristigen Entwicklung ist von der Wahrscheinlichkeit eines partiellen Fach- kräftemangels und einer wachsenden Bedeutung der vergleichsweise gut ausgebildeten älte- ren Arbeitnehmer auszugehen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die betriebliche Weiter- bildung älterer Arbeitnehmer auszuweiten, um auf diesem Wege betrieblich notwendige Qua- lifikationen zu erzeugen bzw. zu erhalten. Der Beitrag geht auf der Grundlage von Daten des IAB-Betriebspanels der Frage nach, inwieweit ältere Arbeitnehmer an betrieblicher Weiter- bildung partizipieren und wovon dies abhängig ist. Als theoretischen Ansatz wählt der Autor den Rational-Choice-Ansatz mit dem Frame 'alterssensible/ alterspositive Humankapitalorien- tierung'. Ein Betrieb wird, so die These, bei einem so formulierten Handlungsziel eher auf be- stimmte Mechanismen wie Weiterbildung für Ältere zurückgreifen als ein Betrieb, der eher seine jüngere Mitarbeiter besser einschätzt, und in diesem Sinne wird eine altersfreundliche Einstellung zu einem größeren Weiterbildungsangebot führen. Die Untersuchungsergebnisse bestätigen die These nur zum Teil. So bieten sowohl alterspositiv als auch altersnegativ urtei- lende Betriebe signifikant wahrscheinlicher Weiterbildung an als 'neutrale' Betriebe. Voraus- setzung für ein höheres Weiterbildungsengagement für Ältere ist danach, dieses Belegschafts- segment, z.B. durch entsprechende '50plus-Kampagnen', als eine eigene Gruppe stärker in das Bewusstsein der Betriebe zu rücken. (IAB)

[175-L] Stobbe, Holk: Ältere im Betrieb: die Beschäftigungssituation von älteren Menschen in der Stadt und im Landkreis Göttingen, Göttingen 2006, 102 S. (Graue Literatur; URL: http://www.regionalverband.de/materialien/Aeltere_Menschen_im_Betrieb.pdf)

INHALT: "Die Betriebsstudie analysiert die praktizierte Personalpolitik und die Situation von älteren Beschäftigten in den Betrieben des Landkreises Göttingen. Zusammen mit den drei anderen wissenschaftlichen Studien liefert sie am Ende der ersten Hälfte der Laufzeit von '50plus - Erfahrung zählt!' Grundlagendaten und Handlungsempfehlungen für die Teilprojekte und die Projektleitung, aber auch nützliche Informationen für Betriebe aus der Region und für Beschäftigungspakte in anderen Landkreisen. Mit einer Regionalanalyse sollen die lokalen Arbeitsmarkt-, Beschäftigungs- und Wirtschaftsstrukturen dargestellt werden. Die Potenzial- analyse dient dazu, die in der Region vorhandenen Potenziale für eine Stärkung der Senio- renwirtschaft zu erfassen und die dadurch entstehenden Beschäftigungsmöglichkeiten für Äl- tere zu untersuchen. In der vierten Studie werden Beispiele von beschäftigungsfördernden Maßnahmen für Menschen über 50 Jahre aus anderen europäischen Ländern vorgestellt. Für diese Studie wurden zwischen Januar und September 2006 die betriebliche Altersstruktur und die personalpolitischen Strategien analysiert, mit denen Betriebe auf den demografischen Wandel reagieren. Wie werden die Erfahrungen und Potenziale von älteren Beschäftigten ge- nutzt, wie begegnen Unternehmen ihren Bedürfnissen bei der Arbeitsplatz- und Arbeitszeit- gestaltung? Welche Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Beschäftigten gibt es, welche be- trieblichen Qualifizierungsmöglichkeiten haben Ältere? Diesen Fragen wurde in einer schrift- soFid Soziale Probleme 2008/1 107 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

lichen Befragung sowie in Interviews mit Personalverantwortlichen, Betriebsräten und Be- schäftigten nachgegangen." (Autorenreferat)

[176-L] Strotmann, Inga: Ältere Arbeitnehmer und der demographische Wandel: aktuelle Situation älterer Beschäf- tigter und Integrationsmodelle für die Zukunft, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 124 S., ISBN: 978-3-8364-0176-0 (Standort: Münster ZwB Sozialwiss.(6/A)-MS5350/774)

INHALT: "Der Begriff 'Demographischer Wandel' ist gegenwärtig in aller Munde. Wissenschaft, Politik, und Medien thematisieren immer häufiger die zu erwartenden demographischen Ent- wicklungen wie 'Vergreisung' und Bevölkerungsrückgang. Welche Veränderungen sind in der Gruppe der Beschäftigten in Deutschland, sprich der Erwerbsbevölkerung, zu erwarten? Wie können Potenziale und Fähigkeiten älterer Arbeitnehmer gefördert werden in einer Zukunft, in der die erwerbsfähige Bevölkerung überwiegend aus über 50-Jährigen bestehen wird? Ziel der Autorin Inga Strotmann ist es, die momentane Lage älterer Arbeitnehmer mit den sich aus dem demographischen Wandel ergebenden Entwicklungen zu verknüpfen und darauf aufbau- end Lösungsansätze für eine nachhaltige Integration älterer Arbeitnehmer in den Arbeits- markt der Zukunft aufzuzeigen. Nach einer kurzen Definition des 'älteren Arbeitnehmers' folgt ein Blick auf die momentane Beschäftigungslage älterer Menschen. Im Anschluss daran werden verschiedene Prognosen zur demographischen Entwicklung aufgezeigt und nachfol- gend Einstellungen, Maßnahmen und Handlungsfelder betrieblicher Akteure erläutert. Zwei 'Good-Practice'-Beispiele verdeutlichen abschließend die mögliche Realisierung bislang eher theoretischer Konzepte zur lanefristie en Integration älterer Arbeitnehmer." (Autorenreferat)

[177-L] Turner, John: Das Mindestrentenalter in der Sozialversicherung von OECD-Ländern: 1949-2035, in: Inter- nationale Revue für soziale Sicherheit, Jg. 60/2007, H. 1, S. 89-109 (Standort: USB Köln(38)- Ja203)

INHALT: "Dieser Aufsatz befasst sich mit dem Mindestrenten- oder frühest möglichen Ruhe- standsalter in der Sozialversicherung von 23 OECD-Ländern im Zeitraum von 1949 bis 2035. Die Regelungen für die kommenden Jahre richten sich nach heute geltendem Recht, wobei einige erst 2035 vollends wirksam werden. Wir können einen Trend sinkender Mindest- rentenalter verfolgen, der sich in den neunziger Jahren umkehrte: Ab Beginn jenes Jahrzehnts beschlossen viele Länder eine Anhebung des Mindestrentenalters, die im Allgemeinen jedoch erst später in Kraft treten sollte. Ein Blick auf den Umgang mit dem Mindestrentenalter liefert Erkenntnisse zu übergeordneten Themen in der Sozialpolitik, beispielsweise zu der Frage, ob sich die Sozialpolitik unterschiedlicher Länder im Laufe der Zeit angeglichen hat. Die Unter- suchung erstreckt sich auch auf die zeitliche Entwicklung der Tendenz zu Geschlechter- gleichheit in der Sozialversicherung." (Autorenreferat)

108 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

[178-F] Universität , Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psy- chologisches Institut AE Arbeits-, Betriebs- und OrganisationspsychologieNoefer, Katrin, Dipl.- Psych. (Bearbeitung): Altersdifferenzierte Lern- und Transfereffekte verschiedener Designmerkmale von Behavior Modeling Trainings

INHALT: 1. Welche Rolle spielen Alterskongruenz von Modell und Trainee sowie die Expertise eines präsentierten Modells für den Lern- und Transfererfolg von jüngeren und älteren Mitar- beitern? 2. Wie wirken sich selbst- oder fremdgesteuerte Lernzeit sowie selbst- oder fremd- generierte Aufgaben zur Übung auf den Trainingserfolg Älterer und Jüngerer aus? 3. Wie un- terscheiden sich die Trainingseffekte von rein positiven Modellen im Vergleich zur Präsenta- tion von positiven und negativen Modellen bei jüngeren und älteren Trainees? ZEITRAUM: 1972-2007 METHODE: Entfällt. ART: BEGINN: 2007-12 ENDE: 2009-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaf- ten, Psychologisches Institut AE Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (Hauptstr. 47-51, 69117 Heidelberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06221-54-7370, e-mail: [email protected])

[179-F] Universität Kassel, FB 15 Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft und Prozess- management Fachgebiet ArbeitspsychologieFölsch, Thomas (Bearbeitung): Kompetenzentwicklung und Demographie: betriebliche Kompetenzentwicklung unter Be- rücksichtigung der demographischen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland und deren Auswirkung auf die Personalentwicklung von Organisationen

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 15 Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft und Prozessmanagement Fachgebiet Arbeitspsychologie (34109 Kassel) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0561-804-4210, Fax: 0561-804-4162, e-mail: [email protected])

[180-L] Wadensjö, Eskil: Part-time pensions and part-time work in Sweden, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2273), Bonn 2006, 35 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2273.pdf)

INHALT: "Sweden had a special partial pension scheme between 1976 and 2001. It was one of three part-time pension schemes in the social security system. The other two were a partial early old-age pension, and a partial disability pension. The special partial pension scheme be- came very popular with a high take-up rate and was criticized for being too expensive. As a part of the decision on the old age pension scheme in 1994, the partial pension scheme was made less generous, and the scheme was totally abolished from year 2001. The other two op- tions for combining work and receiving a pension continue. In this paper the effect on the to- soFid Soziale Probleme 2008/1 109 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

tal number of hours worked of the subsidized part-time pension system is analysed. The ana- lysis indicates that the effect that people continue to work part-time instead of taking an early exit route is larger than the effect that people who would have continued to work full-time un- til ordinary retirement age instead work part-time." (author's abstract)

[181-L] Walwei, Ulrich: Beschäftigungssituation und Beschäftigungsperspektiven älterer Arbeitnehmer in Deutsch- land, in: zusammengestellt von Sabine Vogel, Richard Reichel und Andrea Schneider: Soziale Marktwirtschaft - Damals und Heute : Zitate und Aufsätze, 2007, S. 153-155, ISBN: 978-3- 939826-33-0 (Graue Literatur; URL: http://www.kas.de//db_files/dokumente/7_dokument_dok_ pdf_11287_1.pdf?070725163227)

INHALT: Das Thesenpapier beleuchtet die Arbeitsmarktsituation älterer Arbeitnehmer in Deutschland und schlägt Maßnahmen zur Erhöhung der Erwerbsbeteiligung Älterer vor. Die im Vergleich mit anderen westeuropäischen Ländern hohe Arbeitslosenquote und geringe Erwerbstätigenquote älterer Arbeitnehmer steht in 'krassem Widerspruch' zu den längerfristi- gen Herausforderungen durch den demographischen Wandel. Beispiele aus dem Ausland zei- gen, dass es keinen 'Königsweg' für eine stärkere Teilhabe Älterer am Erwerbsleben gibt, sondern dass eine Kombination unterschiedlicher Maßnahmen zur Erhöhung der Erwerbstäti- genquoten erfolgversprechend ist. Durch die jüngsten Sozial- und Arbeitsmarktreformen ist ein vorzeitiger Renteneintritt in den letzten Jahren zwar weniger attraktiv geworden, es gibt jedoch nach wie vor noch 'Schlupflöcher' für einen vorzeitigen Ruhestand, und die Inan- spruchnahme neuer Instrument aktiver Arbeitsmarktpolitik zur Verbesserung der Rahmenbe- dingungen für die Beschäftigung Älterer hält sich bisher in engen Grenzen. Zur Erhöhung der Beschäftigung Älterer ist der Abbau der institutionellen Anreize zur Frühverrentung zentral. 'Entscheidend ist dabei ein schrittweises und baldiges Auslaufen der Altersteilzeit und eine strikte Begrenzung des Zugangs in die Erwerbsminderungsrente.' Auf betrieblicher Ebene würden sich eine Abkehr von der Senioritätsentlohnung und betriebsspezifische Änderungen der Arbeitsorganisation, durch die die spezifischen Fähigkeiten und Kompetenzen Älterer produktiv eingesetzt werden könnten, positiv auf die Beschäftigung Älterer auswirken. 'Un- abdingbar ist, dass in Zukunft stärker als bisher Ältere in betriebliche und außerbetriebliche Weiterbildungsaktivitäten einbezogen werden.' (IAB)

[182-F] Wanger, Susanne (Bearbeitung); Spitznagel, Eugen, Dr. (Leitung): Altersteilzeit - Entwicklung, Strukturen und Wirkungen

INHALT: Das Altersteilzeitgesetz (Gesetz zur Förderung eines gleitenden Übergangs in den Ru- hestand) von 1996 soll älteren Arbeitnehmern einen gleitenden Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand ermöglichen. Durch einen allmählichen Ausstieg aus dem Erwerbsleben soll eine Beschäftigungsbrücke zwischen jung und alt gebaut werden. Altersteilzeit ist in viel- fältigen Formen Teil der betrieblichen Realität. Mittlerweile wurden zahlreiche tarifvertragli- che Regelungen zur Alterssteilzeit abgeschlossen, so dass das Gesetz häufig in Anspruch ge- nommen wird; es hat sich eine Präferenz für das Blockmodell herauskristallisiert. Ziel: De- taillierte Informationen zur Verbreitung, Ausgestaltung, zu den Strukturen, der Inanspruch- nahme und den Möglichkeiten der Altersteilzeit. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepu- blik Deutschland 110 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

METHODE: Für die Analyse von Altersteilzeitmöglichkeiten werden vielfältige Quellen genutzt: Statistiken der BA, des Statistischen Bundesamtes, Erhebungen in Beschäftigten- und Be- triebsbefragungen sowie tarifvertragliche Regelungen aus unterschiedlichen Branchen. Nach der Klärung von Datendifferenzen, die zwischen verschiedenen Quellen bestanden haben, wäre eine Analyse des Jahreszeitraummaterials hilfreich. Dies steht zurzeit noch aus. Erhe- bung: Deskriptive Auswertungen der vorliegenden Statistiken und Quellen. ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit - IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected])

[183-L] Wienert, Helmut: Können alternde Gesellschaften dem Innovationsdruck standhalten?, in: Wirtschaftsdienst : Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 87/2007, H. 6, S. 386-390 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa288; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Technischer Fortschritt und Humankapital gelten als Triebfedern des langfristigen globalen Wirtschaftswachstums. Der Beitrag untersucht die langfristigen Trends in den Be- reichen Technologie, Internationaler Wettbewerb und Demographie mit dem Ziel einer lang- fristig begründeten Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung. Untersucht wird, welche Rol- le die Faktoren technischer Fortschritt und Humankapital im Rahmen der internationalen Ar- beitsteilung spielen, wie sich die erwartete demographische Schrumpfung in den Industrie- ländern auf die Entwicklung des Humankapitals auswirkt und wie die Politik auf den steigen- den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften reagieren sollte. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass im Zuge der Globalisierung und in Konkurrenz zu den Schwellenländern die entwickelten Industrieländer ihre Position nur durch die Schaffung neuer attraktiver Produkte im Zuge eines Strukturwandels durch Innovation behaupten können. Für alternde Gesell- schaften bedeutet dies auch, dass sie die Erfahrungspotentiale der wachsenden Zahl Älterer mit der Änderungsdynamik der sinkenden Zahl Jüngerer verknüpfen müssen. Der Autor be- tont die wachsende Bedeutung von Aus- und Weiterbildung und plädiert für eine bildungspo- litische Strategie des Forderns und Förderns. Notwendig ist eine neue 'Ausbalancierung' des Verhältnisses von stattlicher Fürsorge und Eigenverantwortlichkeit. Zu letzterer gehören die regelmäßige Weiterbildung nach gelungenem Berufseintritt, der sorgsame Umgang mit der eigenen Gesundheit zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit und die Rücklagenbildung für das eigene Alter. (IAB)

[184-L] Wipplinger, Ronald; Winter-Ebmer, Rudolf: Pensionszugang in Österreich im internationalen Vergleich, (Working Paper / University of Linz, Department of Economics, No. 0707), Linz 2007, 14 S. (Graue Literatur; URL: http://www.economics.uni-linz.ac.at/papers/2007/wp0707.pdf)

INHALT: 'Österreich gilt als Land der Frühpensionisten.' Das Durchschnittsalter für den Be- rufsausstieg bei Männern liegt in Österreich seit den 1980er Jahren zwischen 58 und 59 Jah- ren, bei Frauen um die 57 Jahre. Die Studie untersucht die Erwerbsbeteiligung älterer Öster- reicher im internationalen Vergleich und geht der Frage nach, ob der frühere Berufsausstieg soFid Soziale Probleme 2008/1 111 2.1 Ältere Arbeitnehmer, Übergang in den Ruhestand

der östereichischen Arbeitnehmer auf ihre Familiensituation, auf gesundheitliche Gründe oder auf die Struktur des Rentensystem zurückzuführen ist. Es werden Daten der ersten Welle von SHARE (Survey on Health, Ageing and Retirement in Europe) einer erstmals im Jahre 2004 in zehn europäischen Ländern durchgeführten Erhebung verwendet. Es zeigt sich, dass in Ös- terreich die Erwerbsquote der über 50jährigen unter allen verglichenen Ländern am niedrigs- ten sind. Dies gilt auch bei Ausschaltung demographischer und gesundheitlicher Unterschiede zwischen den Ländern. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass die Finanzierbarkeit des Umlageverfahrens nicht primär an der demographischen 'Überalterung' der Gesellschaft liegt, sondern vielmehr an der Fähigkeit der Ökonomie und der Gesellschaft, die Beschäfti- gungsquoten zu erhöhen. 'Eine bloße Anhebung des Mindestpensionsalters kann also zu star- ken Verwerfungen führen, wenn nicht gleichzeitig die Beschäftigungschancen älterer Perso- nen gefördert werden.' (IAB)

[185-F] Yownatka, Cindy, Dipl.-Psych.; Labucay, Inéz, Dipl.-Kfm.; Thielicke, Frank, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Becker, Manfred, Prof.Dr. (Leitung): Alters-Diversity-Management

INHALT: Ziele: Ableitung von Gestaltungsaussagen zur effizienten Gestaltung der Leistung und Zusammenarbeit alternder und altersdiverser Belegschaften; Erarbeitung valider Hinweise zur Gestaltung der Personal- und Führungsarbeit in Unternehmen mit alternden und altersdiver- sen Belegschaften; Erarbeitung konzeptioneller Grundlagen für ein strategisches Human Re- sources Diversity Management (HRDM). GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Eine Analyse des Leistungsverhaltens von älteren und jüngeren Mitarbeitern auf Individual- und Gruppenebene mit standardisierten Verfahren (z.B. Fragebogen). Untersu- chungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend. Standar- disierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-11 ENDE: 2010-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Post-Stiftung, Bonn INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fa- kultät, Wirtschaftswiss. Bereich, Institut für BWL Lehrstuhl für BWL, insb. Organisation und Personalwirtschaft (Große Steinstr. 73, 06108 Halle) KONTAKT: Thielicke, Frank (Tel. 0345-5523334, e-mail: [email protected])

2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

[186-L] Amann, Anton; Kolland, Franz (Hrsg.): Das erzwungene Paradies des Alters?: Fragen an eine Kritische Gerontologie, (Alter(n) und Gesellschaft, Bd. 14), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 295 S., ISBN: 978-3-531-15528- 9

INHALT: "Das Buch ist Fragen gewidmet, die sich heute in der Sozialgerontologie stellen, wenn es um die Bestimmung ihres wissenschaftlichen Status und um die politische Relevanz ihres Forschens geht. Ihr Gegenstand, das Altern, ist in ungeahntem Maße ein öffentliches Thema geworden, das vielschichtige und widersprüchliche Behandlung erfährt. Eine Mischung aus 112 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

Idealisierung und Abwertung, aus Zweckoptimismus und Defizitangst durchzieht die vielen Diskussionen und Publikationen über das Altern. Von den Brüchen und Widersprüchen in den gesellschaftlichen Einschätzungen bleibt auch die Sozialgerontologie selbst nicht unbe- rührt. Insbesondere dann nicht, wenn sie sich den Fragen von Nutzen und Kosten, Privilegien und Benachteiligungen, Chancen und Gefährdungen zuwendet." (Autorenreferat). Inhaltsver- zeichnis: Anton Amann, Franz Kolland: Vorwort (9-11); Anton Amann, Franz Kolland: Kriti- sche Sozialgerontologie - Konzeptionen und Aufgaben (13-43); Anton Amann: Sozialgeron- tologie: ein multiparadigmatisches Forschungsprogramm? (45-62); Gertrud M. Backes: Po- tenziale des Alter(n)s - Perspektiven des homo vitae longae? (63-100); Wolfgang Clemens: Zu früh in die "Späte Freiheit"? - Ältere Arbeitnehmer im gesellschaftlichen und demografi- schen Wandel (101-119); Josef Hörl: Wirklichkeitskonstruktionen - Tatsachen und Trugbilder zur Gewalt im Alter (121-136); Hynek Jerábek: Familiäre Altenpflege als Beispiel des sozia- len Zusammenhalts (137-161); Udo Kelle, Christiane Niggemann und Brigitte Metje: Daten- erhebung in totalen Institutionen als Forschungsgegenstand einer kritischen gerontologischen Sozialforschung (163-193); Franz Kolland: Lernen und Altern: Zwischen Expansion und so- zialer Exklusion (195-220); Harald Künemund: "Granny-dumping" - die Zukunft des Alters? (221-234); Klaus R. Schroeter: Verwirklichungen des Alterns (235-273); Olaf Struck: Demo- grafische Entwicklung als Herausforderung. Ein Essay zu Entwicklung und Bewältigungs- strategien (275-295).

[187-L] Amann, Anton: Produktives Arbeiten und flexibles Altern: Forschungsprogrammatische Überlegungen zu einem Sozialprodukt des Alters, in: Ursula Pasero, Gertrud M. Backes, Klaus R. Schroeter (Hrsg.): Altern in Gesellschaft : Ageing - Diversity - Inclusion, Wiesbaden: VS Verl. für Sozial- wiss., 2007, S. 265-288, ISBN: 978-3-531-15088-8

INHALT: Der Verfasser zeigt, dass die aus der Psychologie und Soziologie der Lebensspannen entworfene Vorstellung der Entwicklung bis ins hohe Alter eine wichtige Grundlage für ein erweitertes Produktivitätskonzept auf der Seite individueller Existenz zur Verfügung stellt. Dabei wird die Vorstellung, dass Altern mit Verlusten verbunden ist, die als Lehrmeinung lange vorherrschte, in Frage gestellt. Dass Altern auch mit Gewinnen und Veränderungen zu Neuem sowie Entwicklungsfähigkeit verbunden sei, musste mit Hilfe empirischer Forschung erst gelernt und auch akzeptiert werden. Dem Verfasser zufolge soll der alternde Mensch in einen Fähigkeitsrahmen gestellt werden, in dem verschiedene Potenziale verankert sind, die sich selbst über die Zeit hinweg verändern, nicht aber notwendigerweise altersbedingt nach- lassen, und in diesem Sinn sowohl eine individuelle als auch gesellschaftliche Ressource dar- stellen. Der Autor argumentiert, dass die Vorstellung einer generellen Nutzenstiftung durch das Handeln der Menschen für die Gesellschaft mit dem Konzept der Lebensqualität verbun- den werden kann. Unter einer solchen weiten Perspektive lässt sich von einer anderen Pro- duktivität, besser von Beiträgen zur Gestaltung der Gesellschaft unter dem Blickwinkel der Lebensqualität reden, ein Gedanke, der in die Richtung quantitativer und qualitativer Produk- tivität weist. Es handelt sich hierbei um Kinderbetreuung, freiwillige Tätigkeit, private Alten- pflege, Besuche, Anrufe und all die sozialen Aktivitäten der Älteren, die Beiträge zur ständi- gen Erneuerung und Weiterentwicklung der sozialen und kulturellen Aufgaben der Gesell- schaft darstellen. Sie dienen der Unterstützung und der Entlastung der Jungen, sie dienen aber auch der Auseinandersetzung und dem Konflikt, der Orientierung und der Selbstbestimmung. Der Produktivitätsbeitrag der Älteren ist einer zum Zusammenhalt der Gesellschaft. Auf die- soFid Soziale Probleme 2008/1 113 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

ser Grundlage wird der Produktivitätsbegriff revidiert und ein Konzept vom "Sozialprodukt des Alters" zur Diskussion gestellt. (ICG2)

[188-L] Amrhein, Ludwig; Backes, Gertrud M.: Alter(n)sbilder und Diskurse des Alter(n)s: Anmerkungen zum Stand der Forschung, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 40/2007, H. 2, S. 104-111http://springerlink.metapress.com/content/y341201 t73112864/?p=3e0ec553fd084407a3c3090c5fca7d73&pi=5)

INHALT: "Altersbilder werden bislang einseitig aus einer individualisierenden Perspektive be- trachtet, in der sowohl die Ursache für negative Altersbilder als auch der Ansatzpunkt für ihre Veränderung in kognitiven Einstellungsmustern gesucht wurde. In diesem Beitrag plädieren wir für eine konzeptionelle Erweiterung der Altersbildforschung, die auch gesellschaftliche Altersdiskurse und alternsbezogene Körperbilder umfasst. Bilder und Diskurse des Alter(n)s und die mit ihnen verbundenen Menschenbilder spiegeln auch die Absichten und Vorstellun- gen gesellschaftlicher Interessensgruppen wider. Eine wichtige Forschungsaufgabe sollte da- her sein, bestehende Alternsbilder und -diskurse kritisch auf ihre ideologischen, kulturellen und gesellschaftlichen Implikationen zu untersuchen." (Autorenreferat)

[189-F] Andritzky, Michael, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Maes, Jürgen, Prof.Dr.; Schäffer, Burk- hard, Prof.Dr. (Betreuung): Das Weiterbildungsinteresse von Senioren - Typologie

INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 2006-07 ENDE: 2008-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität der München, Fak. für Pädagogik, Institut für Psycho- logie und Empirische Pädagogik Professur für Pädagogische Psychologie, insb. Lernpsycho- logie (Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577 ) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]); Maes, Jürgen (Prof.Dr. Tel. 089-6004-3154, Fax: 089-6004-3969, e-mail: [email protected])

[190-L] Aner, Kirsten; Karl, Fred; Rosenmayr, Leopold (Hrsg.): Die neuen Alten: Retter des Sozialen?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 219 S., ISBN: 978-3-531-15230-1

INHALT: "Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und eines steigenden Reform- drucks auf den Wohlfahrtsstaat geraten in den letzten Jahren die so genannten 'Neuen Alten' als Retter des Sozialen in den Blick. Im vorliegenden Band thematisieren Autorinnen und Au- toren verschiedener Generationen das Spannungsverhältnis zwischen dieser Programmatik, den Ressourcen und dem Eigensinn älterer Menschen. Aus multidisziplinärer Perspektive und mit innovativen Ansätzen intensiver Beobachtung und Beschreibung fragen sie danach, ob und unter welchen Bedingungen die sympathische Vorstellung einer freiwilligen Einbindung älterer Menschen in die Lösung sozialer Probleme Wirklichkeit werden kann. Die Beiträge liefern sowohl eine Basis für eine diskursive Entzauberung populärer Annahmen als auch 114 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

konkrete Vorschläge für eine 'Kultur der Langlebigkeit'." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kirsten Aner, Fred Karl, Leopold Rosenmayr: "Die neuen Alten - Retter des Sozialen?" An- lass und Wandelgesellschaftlicher und gerontologischer Diskurse (13-35); Miriam Haller: Krieg, Pakt oder Komplott der Generationen? (39-53); Thomas Küpper: Leben neben der Überholspur? Alte Erwartungen an die Neuen Alten (55-65); Barbara Pichler: "Autonom Al- tern" - politische Strategie oder notwendige Illusion? (67-84); Ines Maria Breinbauer: Bil- dung im Alter (85-107); Franz Bettmer: Anerkennung, Macht, Gemeinsinn - Voraussetzun- gen eines neuen Altersbildes (111-126); Regine Köller: Zeit im Alter - öffentliche oder per- sönliche Ressource? (127-142); Ute Karl: Altentheater - ein Beitrag zur Zivilgesellschaft? (143-162); Franz Kolland: Qualität in der Altersbildung - Geragogik zwischen Bildungsorien- tierung und sozialer Integration (163-183); Kirsten Aner: Prekariat und Ehrenamt (185-199); Leopold Rosenmayr: Wer kann sich ändern? Über Kreativität im späten Leben (203-210).

[191-L] Backes, Gertrud M.; Lasch, Vera; Reimann, Katja (Hrsg.): Gender, health and ageing: European perspectives on life course, health issues and social challenges, (Alter(n) und Gesellschaft, Bd. 13), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 321 S., ISBN: 978-3-531-14980-6 (Standort: USB Köln(38)-34A2104)

INHALT: "The different research fields - gerontology, gender and health - have generated differ- ent views, knowledge and foci on ageing, health and gender. It is now necessary to integrate these aspects into research, policy and practice. The objective of this book is to provide an overview of gender, health and ageing. Important theoretical concepts, such as life course and 'Lebenslagen' in old age, or differences in men's health, are introduced. It is increasingly im- portant to build a European basis of knowledge, to conduct discussions on European research findings, and to develop European research frameworks. In this volume, central theoretical debates on gender impacts on life course and old-age health, and vital issues of health re- search in the context of gender and old age are introduced. Specific aspects, such as the im- pact of gender and age on cardiovascular health, elder abuse and mental health, or care be- tween gender relations, gender roles and gender constructs, are pointed out. Special attention is given to the impact of social, political and economic change in different New EU Member States, like Hungary, and Slovenia." (author's abstract). Table of content: Vera Lasch, Katja Reimann, Gertrud M. Backes: Gender, health, and ageing: an introduction (11-26). I. Gender impacts on the life course and old-age health - Gertrud M. Backes, Ludwig Amrhein, Vera Lasch, Katja Reimann: Gendered life course and ageing - implications on "Lebensla- gen" of ageing women and men (29-56); Katja Reimann, Gertrud M. Backes: Men in later li- fe: perspectives on gender, health, and embodiment (57-70); Birgitta Lindencrona, Barbro Westerholm: Mapping existing research and identifying knowledge gaps. Concerning the si- tuation of older women in Europe (MERI). From the Swedish national report (71-101). II. Is- sues of health research in the context of gender and old-age - Friederike Kendel, Monika Sie- verding: The impact of gender and age on cardiovascular health in Germany (105-124); Csilla T. Csoboth: Health of ageing women in Hungary (125-138); Beata Tobiasz-Adamczyk: So- cial resources and health status in older Polish women (139-156); Majda Pahor, Barbara Do- majnko, Valentina Hlebec: Double vulnerability: older women and health in Slovenia (157- 174); Monika Erika Kovács: Quality of life and health of ageing women in Hungary: charac- teristics and bio-psycho-social background factors (175-202); Bridget Penhale: Elder abuse, older women and considerations of mental health (203-223). III. Challenges of care - gender and health perspectives - Vera Lasch, Katja Reimann: Ageing and demographic change: Eu- soFid Soziale Probleme 2008/1 115 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

ropean research resources (227-240); Hildegard Theobald: Care resources and social exclu- sion: a European comparison (241-266); Gabriele Doblhammer, Uta Ziegler: Future elderly living conditions in Europe: demographic insights (267-292); Gabriele Kreutzner: Care for old people between gender relations, gender roles, and gender constructs (293-316).

[192-L] Backes, Gertrud M.: Potenziale des Alter(n)s - Perspektiven des homo vitae longae?, in: Anton Amann, Franz Kol- land (Hrsg.): Das erzwungene Paradies des Alters? : Fragen an eine Kritische Gerontologie, Wies- baden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 63-100, ISBN: 978-3-531-15528-9

INHALT: Die Autorin stellt die Potenziale des Alter(n)s in den Kontext sozial - nach Klasse, Geschlecht, Alter und regionaler Herkunft - differenzierter und ungleicher Lebenslagen und damit sozialer Konflikte, Interessen und Machtverhältnisse. Sie diskutiert vor diesem Hinter- grund die Möglichkeiten und Grenzen der Potenzialentwicklung sowie die Notwendigkeiten ihrer Förderung. Sie fasst die neuen Verhältnisse der Generationen und Geschlechter im Le- benslauf als eine gesellschaftliche Entwicklungsaufgabe auf und skizziert das Konzept des am langen Leben orientierten Menschen - des "homo vitae longae". Dabei zeigt sie auch Wider- sprüche und Ambivalenzen der aktuellen Potenzialdiskussion auf und betont die Notwendig- keit der Abgrenzung von anderen aktuellen alter(n)sbezogenen Leitbildern, die Bezug neh- men zu menschlichen Grundbedürfnissen und gesellschaftlichen Zielen. Sie fasst abschlie- ßend die wichtigsten Handlungsansätze zusammen, die am Modell des langen Lebens und dem Ziel der Entwicklung von mehr Chancengleichheit hinsichtlich der Potenziale des Al- ter(n)s orientiert sind. (ICI2)

[193-F] Bamler, Vera, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Nestmann, Frank, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung): Heterosexualität im Lebensverlauf alter Frauen - Möglichkeiten und Grenzen von Selbstbe- stimmung

INHALT: Frauen, die im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts geboren wurden, sind in einer Zeit aufgewachsen, in der andere sexuelle Leitbilder galten als heute. Ihre aktuelle Einstellung ge- genüber Sexualität ist geprägt von den Erfahrungen, die sie als Kinder, Jugendliche und Er- wachsene gemacht haben. Untersucht werden sexuelle Interaktionen heute alter Frauen, ihre Möglichkeiten von Selbstbestimmung innerhalb heterosexueller Beziehungen vor dem Hin- tergrund ihrer biographischen Erfahrungen. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Graduiertenstipendium Land Sachsen INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften Professur für Beratung und Re- habilitation (01062 Dresden) KONTAKT: Leiter (Tel. 0351-463-35698, Fax: 0351-463-35836, e-mail: [email protected])

[194-F] Becker, Martin, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung): Altern in gewohnter Umgebung, in städtischen und ländlichen Wohnquartieren

116 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

INHALT: Lebensqualität in Wohnung und Wohnumfeld im Alter; Perspektive bezüglich Verbleib oder Wegzug in/ aus gewohnter Umgebung, in Abhängigkeit individueller Ressourcen, örtli- cher Rahmenbedingungen u.a.; Bedarf und Potential an nachbarschaftlicher und/ oder profes- sioneller Unterstützung; Aktivitäten und Mobilität im Alter. Ergebnisse: Wunsch nach Ver- bleib in gewohnter Umgebung weit verbreitet, keine Stadt-/ Landunterschiede; im ländlichen Raum soziale Netze (noch) umfangreicher; Bildung, Einkommen, Beruf sind starke Einfluss- faktoren auf Unterstützungspotential, Aktivität und Mobilität. ZEITRAUM: 2006-2007 GEO- GRAPHISCHER RAUM: (badische Mittelstadt) METHODE: Bourdieus Theorie des sozialen Raumes (Reproduktion sozialer Unterschiede durch soziales, ökonomisches, kulturelles Kapital). Methode: Verknüpfung/ Kombination von Indi- vidual- und Aggregatsanalysen; Verknüpfung/ Kombination von qualitativen und quantitati- ven Methoden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussi- on (Bürgerforen in allen 6 Untersuchungsgebieten, öffentliche Bekanntmachung). Qualitati- ves Interview (Stichprobe: 60; Personen - aus jedem der 6 Untersuchungsgebiete 10 Bürge- rInnen der Generation 50+; Auswahlverfahren: empfohlenen Personen durch ExpertInnen aus den Quartieren). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 525; Personen der Gene- ration 50+ aus allen 6 Untersuchungsgebieten; Auswahlverfahren: Zufall, aus Einwohnermel- deregister). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Quartiersanalyse bezüglich Bevölkerungs- struktur, Infrastruktur -private und öffentliche Dienstleistungen und Gewerbe-, Strukturen baulicher Nutzung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Becker, M.: Forschungspro- jekt Altern in gewohnter Umgebung in ländlichen und städtischen Wohnquartieren, Offen- 2006-2007. Offenburg 2007, ca. 30 S. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: Stadt Offenburg, FB 9 - Senioren- büro, Stadtentwicklung FINANZIERER: Auftraggeber; Bürgerstiftung St. Andreas, Offenburg INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Hochschule für Sozialwesen, Religions- pädagogik und Pflege, FB Soziale Arbeit (Karlstr. 63, 79104 ) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0761-200473, e-mail: [email protected])

[195-L] Böhme, Thomas: Der demographische Wandel mit seinen Auswirkungen auf das bürgerschaftliche Engage- ment, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 20/2007, H. 2, S. 141-148

INHALT: "Bürgerschaftliches Engagement kann einen Beitrag zur Bewältigung der demografi- schen Herausforderungen leisten, so Thomas Böhme, Grundsatzreferent in der niedersächsi- schen Landesregierung. Bürgerengagement stifte Lebenssinn und fördert den zwischen- menschlichen Kontakt, beugt also Vereinzelung und Isolierung vor. Damit 'trägt die aktive Bürgergesellschaft wesentlich zu Problem- und Konfliktlösungen sowie zum sozialen Zu- sammenhalt im Gemeinwesen bei'. Menschen, die sich aufgehoben fühlen und über stabile persönliche Netzwerke verfügen, werden in der Lage sein, gesellschaftliche Herausforderun- gen zu meistern. Dies insbesondere in den Regionen, die stark vom demografischen Wandel betroffen sind. Böhme sieht mit Blick auf die künftig veränderte Altersstruktur das so ge- nannte 'alte' Ehrenamt, etwa in den Freiwilligen Feuerwehren oder dem Sport vor neue Her- ausforderungen gestellt. Dies seien Engagementbereiche in denen oftmals die körperlichen Anforderungen so hoch sind, dass ältere Menschen dies nicht mehr leisten können. Für sie seien vor allem, so die Erwartungen, in wachsendem Maße kulturelle oder soziale Engage- mentfelder attraktiv." (Autorenreferat) soFid Soziale Probleme 2008/1 117 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

[196-L] Börsch-Supan, Axel: European welfare state regimes and their generosity towards the elderly, (Discussion Paper / Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA), 128), Mann- heim 2007, 29 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mea.uni-mannheim.de/publications/meadp_128-07.pdf)

INHALT: "The paper examines the generosity of the European welfare state towards the elderly. It shows how various dimensions of the welfare regimes have changed during the recent 10- 15 years and how this evolution was related to the process of economic integration. Dimen- sions include general generosity towards the elderly and more specifically generosity towards early retirement and generosity towards the poor. Using aggregate data (EUROSTAT, OECD) as well as individual data (SHARE, the new Survey of Health, Ageing and Retire- ment in Europe), the paper looks at the statistical correlations among those types of system generosity and actual policy outcomes, such as unemployment and poverty rates among the young and the elderly, and the inequality in wealth, income and consumption. While the pa- per is largely descriptive, we also try to understand which economic and political forces drive social expenditures for the elderly in the European Union and whether spending for the eld- erly crowds out spending for the young." (author's abstract)

[197-F] Dorn, Silke, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Köster, Dietmar, Dr. (Leitung): Partizipation älterer Menschen in den Kommunen Nordrhein-Westfalens

INHALT: Initiierung von Partizipationsprozessen im Alter; Klärung von Erfolg versprechenden Rahmenbedingungen für Partizipation; Erstellung eines Methodenrepertoires zur Förderung partizipativer Prozesse älterer Menschen in der Kommune. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Projektphase 1: Im Zentrum der ersten Projektphase stehen nach der Auswahl der Kommunen die Erschließung des Untersuchungsfeldes und die Beschreibung der Ausgangs- lage. Dazu werden folgende empirische Untersuchungsteile realisiert: Durchführung von Ex- pertengesprächen; schriftliche Befragung zu "Partizipation Älterer in den Städten" mit aktiven SeniorInnen in den ausgewählten Kommunen - Datenerhebung, Datenauswertung und - interpretation; Rückkopplung der Befragungsergebnisse durch Themenwerkstätten mit den befragten SeniorInnen. Projektphase 2: Die zweite Projektphase konzentriert sich auf die Pla- nung und Umsetzung von Partizipationsprozessen Älterer, die am jeweiligen Bedarf der aus- gewählten Kommunen ansetzen. Im Rahmen von Experteninterviews und Recherchen wird der Frage nachgegangen, wodurch sich das Veranstaltungs- und Mitwirkungsspektrum für äl- tere Menschen in den Städten auszeichnet. Die extrahierten Stärken und Schwächen bilden Ansatzpunkte für die Förderung von Beteiligungsmöglichkeiten älterer Menschen. Diese Pro- jektphase sieht die Initiierung konkreter Partizipationsprozesse älterer Menschen in den Mo- dellkommunen vor. Dies geschieht durch die Durchführung von Praxisprojekte. Die Praxis- projekte werden begleitend evaluiert. Projektphase 3: In der abschließenden Projektphase werden die Projektergebnisse dokumentiert und der interessierten Fachöffentlichkeit in Form eines Berichtes sowie einer Checkliste zur Initiierung partizipativer Prozesse zur Verfügung gestellt. Es ist ein Abschlussworkshop mit den beteiligten Städten vorgesehen. DATENGE- WINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Beobachtung, nicht teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, 118 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

schriftlich; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro- jekts. ART: BEGINN: 2007-09 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nord- rhein-Westfalen Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration INSTITUTION: Forschungsinstitut Geragogik e.V. - unabhängiges Forschungsinstitut zu Alter und Lernen (Alfred-Herrhausen-Str. 44, 58455 ) KONTAKT: Leiter (Tel. 02302-915-271, e-mail: [email protected])

[198-L] Edinger, Michael; Hallermann, Andreas: Altersstudie Thüringen: Einstellungen und Erwartungen älterer Menschen ; eine Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung, Erfurt 2007, 56 S. (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/bueros/erfurt/05018.pdf)

INHALT: Die Autoren stellen die Ergebnisse einer Telefonbefragung von insgesamt 1.037 voll- jährigen Thüringern vor, darunter 638 ältere Personen ab 60 Jahren und 399 Befragte aus jün- geren Altersgruppen. Mit dieser Altersstudie liegt für den Freistaat Thüringen erstmalig eine repräsentative Untersuchung zu altersbezogenen und gesellschaftlichen Einstellungen und Erwartungen älterer Menschen vor. Gegenstand der Studie sind vor allem die spezifischen Einstellungen, Einschätzungen, Bedürfnisse und Wünsche der älteren Menschen, denn die Realität des Älterseins und Älterwerdens ergibt sich nicht allein durch objektive Umweltbe- dingungen (z.B. den demografischen Wandel, die wirtschaftliche Lage, die Infrastruktur und die Veränderung der sozialen Sicherungssysteme). Vielmehr kommt den subjektiven Wahr- nehmungen, Deutungen und Erwartungen der Betroffenen eine entscheidende Bedeutung zu. Die Lebenslagen der Älteren wurde in Bezug auf die materielle Lage, die Wohnsituation und die Lebenszufriedenheit erfragt. Ferner wurde ihre soziale Integration und die wechselseitige Wahrnehmung der Generationen untersucht. Weitere Schwerpunkte der Befragung waren die Einstellungen älterer Menschen zur Politik allgemein und speziell zur Seniorenpolitik sowie die Möglichkeiten von politischer Beteiligung und ehrenamtlichem Engagement. (ICI2)

[199-F] Eppinger, Ben; Ferdinand, Nicola; Althausen, Anita; Ginsbourger, Philippe; Mock, Bar- bara; Weiten, Anja (Bearbeitung); Kray, Jutta, Dr.; Mecklinger, Axel, Prof.Dr. (Leitung): Aging, Resources, Cognition and Error-Induced Learning (ARCADE) - EM 2

INHALT: The major goal of this project is to examine the role of monitoring processes during learning and their modulation by old age. In continuation of one of the research topics of ARC (Module 3), i.e. the maintenance and implementation of familiar S-R mappings (or task sets), ARCADE will focus on control mechanisms for the acquisition of new S-R mappings during error-induced learning. Recent studies examining the Error-Related Negativity (ERN), a component of the event-related potential (ERP), have shown that errors can be conceived of as events predicting the occurrence of non-reward and that trial-and-error learning is driven in part by reward-related information carried to the Anterior Cingulate Cortex (ACC). On the basis of these findings we are interested in the role of error monitoring for the aquisition of S- R mappings. Error monitoring as reflected in the ERN is considered as a cognitive resource that allows the organism to adapt to changing environmental demands and to acquire new be- havior (i.e. learning). The more efficient the error monitoring system the better the learning of associative information, i.e. S-R mappings. As the demands on cognitive control increase soFid Soziale Probleme 2008/1 119 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

with old age, age-related changes in error processing should be reflected in learning impair- ments in the elderly. The validity of theses assumption will be tested in three interrelated mo- dules: In two modules the scientists will conduct ERP studies to assess the flexibility and the temporal characteristics of error-induced learning as well as the relevance of learning inten- tion. A main focus will be on how these processes are modulated by old age. A final module will investigate affective-motivational aspects of error-induced learning. ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Saarbrücken, SFB 378 Ressourcenadaptive kognitive Prozesse (Post- fach 151150, 66041 Saarbrücken); Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwis- senschaften, FR 5.3 Psychologie (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken) KONTAKT: Kray, Jutta (Dr. Tel. 0681-302-3872, Fax: 0681-302-3871, e-mail: [email protected].de); Mecklinger, Axel (Prof.Dr. Tel. 0681-302-6515, Fax: 0681-302-6516, e-mail: [email protected])

[200-L] Erlinghagen, Marcel: Die Beteiligung an ehrenamtlicher Arbeit und informeller Hilfe nach dem Renteneintritt: Analysen mit dem Sozio-Oekonomischen Panel (SOEP), (SOEPpapers on Multidisciplinary Panel Data Research, 27/2007), Berlin 2007, 27 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/60173/diw_sp0027.pdf)

INHALT: Durch den demographischen Wandel wird sich nicht nur die absolute Zahl, sondern auch der Bevölkerungsanteil älterer Menschen in Deutschland deutlich erhöhen. Die Ver- schiebung des Verhältnisses zwischen den produktiv tätigen Erwerbstätigen einerseits und den aus dem Erwerbsleben ausgeschiedenen Rentnern andererseits wird dabei in der Öffent- lichkeit häufig mit dem Schlagwort einer zunehmende 'Alterslast' umschrieben, auf die es so- zialpolitische Antworten zu finden gelte. Im Zuge dieser Debatte wird dabei in jüngerer Zeit vermehrt auf die von Senioren geleistete informelle Arbeit in Form von Ehrenämtern und Netzwerkhilfe hingewiesen. Der Beitrag analysiert den Zusammenhang zwischen frei wer- denden Zeitressourcen und der Beteiligung an informeller Arbeit, indem er nicht nur den Ein- fluss des Renteneintritts bezüglich der Beteiligung an ehrenamtlicher Arbeit und an informel- ler Hilfe untersucht, sondern gleichzeitig auch die Rolle des vorausgegangenen Lebensver- laufs unter dem Gesichtspunkt thematisiert, wie weiter zurückliegende Erfahrungen mit in- formellen Tätigkeiten die Beteiligung in diesem Bereich im Alter beeinflussen. Zunächst wird der Stand der Forschung hinsichtlich des Einflusses des Renteneintritts und des vorausgegan- genen Lebensverlaufs auf die Beteiligung an informeller Arbeit erläutert. Die Entwicklung des Umfangs der Beteiligung von Älteren an informeller Arbeit seit Mitte der 1980er Jahre wird nachgezeichnet. Multivariate Längsschnittanalysen geben Aufschluss über die Bedeu- tung des Renteneintritts und der vorausgegangenen Erfahrungen mit informellen Tätigkeiten im Lebensverlauf. Der Beitrag schließt mit dem Fazit, dass informelle Arbeit älterer Men- schen das Wohlbefinden der Aktiven selbst erhöhen und gleichzeitig wichtige und wertvolle Leistungen für die Gesamtgesellschaft bereitstellen kann. Obwohl der Übergang in den Ruhe- stand ein idealer Zeitpunkt ist, um Ältere für ehrenamtliches Engagement oder aber Netz- werkhilfe zu gewinnen, ist der vorgelagerte Lebensverlauf mit zurückliegenden Ehrenamtser- fahrungen entscheidend für die Aktivierung und die kontinuierliche Beteiligung an informel- ler Arbeit im Alter. (IAB)

120 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

[201-F] Fachhochschule --Göttingen, Fak. Soziale Arbeit und Gesundheit Standort HolzmindenGather, Claudia, Prof.Dr. (Leitung): Innovative Wohnformen für ältere Bürger in ?

INHALT: Dieses empirische Forschungsprojekt befasste sich mit der Frage, ob Bürger ab 60 Jahren in der Eschershausen Interesse an neue Wohnformen im Alter haben. Es wurde von Prof.Dr. Claudia Gather in Zusammenarbeit mit Studierenden der Sozialen Ar- beit der Fachhochschule Hildesheim/ Holzminden/ Göttingen am Standort Holzminden durchgeführt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Eschershausen METHODE: Im Wintersemester 2005/06 wurden ca. 250 Bürger mittels eines Fragebogen durch die Studierenden persönlich befragt. Im Vergleich mit einer bundesweiten Untersuchung (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. kurz BAGSO Studie der FH Osnabrück, 2005) zeigt sich, dass einerseits die überwiegende Mehrheit gerne im Alter zu Hause wohnen bleiben möchte. Andererseits ist das Interesse in Eschershausen an neuen Wohnformen genauso groß wie andernorts. Allerdings sind die Voraussetzungen in Eschers- hausen andere: Hier wohnen sehr viel mehr Bürger in eigenen Häusern als im Bundesdurch- schnitt. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, Fak. Soziale Arbeit und Gesundheit Standort Holzminden (Haarmannplatz 3, 37603 Holzminden) KONTAKT: Leiterin (Tel. 05531-126190)

[202-F] Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität Bo- chumKraemer, Klaus, Dr. (Leitung): Betriebliche Funktionseliten als zivilgesellschaftliche Akteure in nacherwerblichen Lebens- phasen

INHALT: Der tiefgreifende demografische Wandel wird die Gesellschaft in den nächsten Deka- den vor bedeutende Herausforderungen stellen. Dabei geht es nicht nur um die Finanzierbar- keit sozialer Sicherungssysteme, sondern auch um die demokratische Kultur und die soziale Kohäsion der modernen Gesellschaft. Gerade angesichts schwindender Staatsfinanzen fällt daher den Organisationen der Zivilgesellschaft zunehmend die Aufgabe zu, als integratives und partizipatorisches Element auch für Bevölkerungsgruppen in der Nacherwerbsphase zu wirken. Gleichzeitig sind viele dieser Organisationen durch mangelnde Anpassung an verän- derte Motivlagen, Formen und Foren des bürgerschaftlichen Engagements in eine Krise - ten. Diese Konstellation von Problemen lässt sich aber auch als Chance begreifen, nämlich dann, wenn Ältere nicht nur als passive Empfänger von Integrationsleistungen gesehen wer- den, sondern als leistungsfähige Akteure bürgerschaftlichen Engagements, das ein erhebliches Revitalisierungspotential für die Zivilgesellschaft darstellt. Insbesondere ehemalige betriebli- che Funktionseliten wie Manager, leitende Angestellte, Unternehmer und Betriebs- und Per- sonalräte haben über ihr berufliches Fachwissen hinaus Kompetenzen erworben, die in ihrer Nacherwerbsphase für zivilgesellschaftliches Engagement fruchtbar gemacht werden sollten. Diese betrieblichen Funktionsträger in der Nacherwerbsphase sind jedoch bisher nur verein- zelt in den Blick sozialwissenschaftlicher Forschung genommen worden. Sie als Akteure für bürgerschaftliches Engagement zu gewinnen, kann ein entscheidendes Kriterium für die Mo- dernisierungsfähigkeit zivilgesellschaftlicher Organisationen werden. In diesem Zusammen- soFid Soziale Probleme 2008/1 121 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

hang sollen folgende Fragestellungen untersucht werden: 1. In welchen gesellschaftlichen Be- reichen engagieren sich ehemalige betriebliche Funktionseliten in der Nacherwerbsphase? 2. Was sind die zentralen Motivlagen für Engagementneigungen dieser Personengruppen? 3. Kann ein Zusammenhang zwischen betrieblicher Erfahrung und ehrenamtlichem Engagement in der Nacherwerbsphase festgestellt werden? 4. Welche Rahmenbedingungen begünstigen oder hemmen zivilgesellschaftliches Engagement ehemaliger betrieblicher Funktionseliten? GEOGRAPHISCHER RAUM: nördliches Ruhrgebiet/ Emscher-Lippe-Region und Raum Jena ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe INSTITUTION: Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität Bochum (Münsterstr. 13-15, 45657 Recklinghausen) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[203-L] Friebe, Jens: Weiterbildung in einer alternden Gesellschaft: Bestandsaufnahme der demografischen Ent- wicklungen, des Lernens im höheren Lebensalter und der Perspektiven für die Weiterbil- dung, Bonn 2006, 31 S. (Graue Literatur; URL: http://www.die-bonn.de/doks/friebe0602.pdf)

INHALT: "Der Autor beschreibt zunächst die demografische Alterung als zentralen Trend der gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland. Anschließend skizziert er die Herausforde- rungen, die auf die lebensbegleitende Weiterbildung zukommen werden, für deren Bewälti- gung aber auf fortbestehende Lernpotentiale im Alter zurückgegriffen werden kann. Auf die- sen Grundlagen ergeben sich neue Aufgaben für die Forschung und Konzeptentwicklung in der Weiterbildung." (Autorenreferat)

[204-L] Hank, Karsten; Stuck, Stephanie: Volunteer work, informal help, and care among the 50+ in Europe: further evidence for 'linked' productive activities at older ages, (Discussion Paper / Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA), 142), Mannheim 2007, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/73183/dp733.pdf; http://www.mea.uni- mannheim.de/publications/meadp_142-07.pdf)

INHALT: "Taking a cross-national perspective, the authors investigate linkages between volun- teer work, informal help, and care among Europeans aged 50 or older. Based on 27,305 per- sonal interviews from the 2004 Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe, they es- timate univariate and multivariate probit models, which allow us to analyze the interrelation- ship between different productive activities. There is substantial variation in the participation in volunteering, helping, and caring between countries and regions. Independent of the gen- eral level of activity in a , the authors find evidence for a complementary and interde- pendent relationship between all three activities. Their findings not only suggest an important role of societal opportunity structures in elders' productive engagement, but also support no- tions of the existence of a general motivation for engagement in productive activities." (author's abstract)

122 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

[205-F] Heidemeier, Heike, Dr. (Bearbeitung); Staudinger, Ursula, Prof.Dr. (Leitung): Arbeitsgruppe LeoTech Alter Chancen und Probleme einer alternden Gesellschaft. Die Welt der Arbeit und des lebenslangen Lernens

INHALT: Die Arbeitsgruppe "LeoTech Alter" ist ein gemeinsames Projekt der Deutschen Aka- demie für Naturforscher Leopoldina und des Konvents für Technikwissenschaften der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (acatech). Sie wird von der in Zürich ansässi- gen Jacobs-Stiftung für eine Dauer von drei Jahren (2006-2008) finanziell gefördert. Ihre Aufgabe ist es, Chancen und Probleme einer alternden Gesellschaft zu untersuchen. Der Fo- kus richtet sich auf die Welt der Arbeit und des lebenslanges Lernens. Sprecher und Leiter der Arbeitsgruppe ist Prof.Dr. Jürgen Kocka, ehemaliger Präsident des Wissenschaftszent- rums Berlin für Sozialforschung (WZB). ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Jacobs Foundation INSTITUTION: Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development, Professorship Psychology Prof.Dr. Staudinger (Postfach 750561, 28725 Bre- men) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0421-200-4700, e-mail: [email protected]); Bear- beiterin (Tel. 0421-200-4796; e-mail: [email protected])

[206-L] Heye, Corinna; Wezemael, Joris E. van: Herausforderungen des sozio-demographischen Wandels für die Wohnbauindustrie, in: DISP : Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, Jg. 43/2007, H. 2 = H. 169, S. 41-55, http://www.nsl.ethz.ch/index.php/content/download/1356/ 8298/file/)

INHALT: Analysen zur Bevölkerungsverteilung und der Wohnstandortwahl weisen seit Studien im Rahmen der Chicagoer Schule eine beträchtliche Schieflage zu Gunsten einer Nachfrage- orientierung auf. Sie blenden das Angebot entweder ganz aus oder betrachten es in einer idea- lisierten Sicht der Marktmechanismen als einen nachfrageinduzierten Aspekt. Dabei ist die Wahl eines Wohnstandortes für jene Haushalte, die eine Wahl haben, nur innerhalb eines rea- lisierten Angebotes möglich. Besonders deutlich wird dies, wenn man - wie im vorliegenden Artikel den Mietsektor sowie die Wohnraumversorgung für spezifische Nachfragegruppen, im vorliegenden Fall für ältere Personen, betrachtet. Der Autor diskutiert hier zwei Fragen- komplexe. Der vorliegende Beitrag setzt sich zum Ziel, die räumliche Ausgestaltung und Ent- wicklung sowohl der Nachfrage als auch des Angebotes im Altensegment darzustellen. Das Angebot an adäquaten Wohngelegenheiten für die aktuelle Nachfrage im Segment der Haus- halte der Älteren wird mit Hilfe einer Potenzialabschätzung nach Eigentümertypen diskutiert. Die räumliche Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage schließlich definiert, in wel- chem Masse die heutige Wohnraumversorgung und jene der kommenden Jahrzehnte in einem vom Bestande her dominierten Markt (Anbietermarkt) befriedigt werden kann. (ICA2)

[207-F] Hoffmann, Elke, Dr.; Menning, Sonja; Wurm, Susanne, Dr.; Mardorf, Silke, Dr.; Nöthen, Manuela; Schelhase, Torsten; Lampert, Thomas; Saß, Anke, Dr. (Bearbeitung); Tesch-Römer, Clemens, Prof.Dr.; Böhn, Karin; Ziese, Thomas, Dr. (Leitung): Alter und Gesundheit soFid Soziale Probleme 2008/1 123 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

INHALT: Das Ziel des Projektes ist eine Publikation zum Thema "Alter und Gesundheit", das anhand empirischer Analysen eine thematische Verknüpfung zwischen Informationen der amtlichen Statistik und wissenschaftlichen Forschungsergebnissen anzielt. Ein hohes Alter in guter Gesundheit zu erreichen ist ein hohes individuelles und gesellschaftliches Ziel. In Ge- sundheit lassen sich die Alltagskompetenzen aufrechterhalten, die ein selbstständiges und selbstverantwortliches Leben mit eigenen Zielen ermöglichen. Entsprechend steigt die indivi- duelle Wertschätzung wie die gesellschaftliche Bedeutung guter Gesundheit mit dem Alter an. Der Erhalt guter Gesundheit im Alter hat darüber hinaus Konsequenzen für die individuel- len und gesellschaftlichen Ausgaben: Eine bessere Gesundheit älter werdender Menschen könnte auch eine geringere Inanspruchnahme von (kostenträchtigen) Krankenbehandlungen mit sich bringen. Für Deutschland, das im Vergleich mit anderen Ländern nicht nur viel Geld für Gesundheit ausgibt, sondern auch von der demografischen Alterung besonders betroffen ist, sollte die Gesundheit im Alter daher ein Schwerpunktthema werden. Welche Bedingun- gen ermöglichen nun aber ein Älterwerden in guter Gesundheit? Welche Rolle spielen ge- sundheitliche, medizinische und pflegerische Angebote für die Gesundheit älter werdender und alter Menschen und wird die Gesundheit immer teurer, wenn die Gesellschaft insgesamt immer älter wird? Verstärkt sich die Bedeutung sozialer Ungleichheit für die Gesundheit im Alter - oder schwächt sich ihre Bedeutung ab? Das vorzulegende Buch versucht Antworten auf diese Fragen zu geben. Die Analysen stützen sich dabei auf Daten der deutschen und eu- ropäischen Statistik sowie der Gesundheits- und Altersberichterstattung. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, ggf. europäische und weltweite Vergleiche METHODE: Beantwortung von Forschungsfragen anhand empirischer Analysen von Surveyda- ten (Primär- und Sekundärdaten) und von Daten der amtlichen Statistik DATENGEWIN- NUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (alle wichtigen Quellen zum Thema -große Vielfalt-). ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Deutsches Zentrum für Altersfragen (Manfred-von-Richthofen-Str. 2, 12101 Berlin); Statistisches Bundesamt (65180 Wiesbaden); Robert Koch Institut (Postfach 650261, 13302 Berlin) KONTAKT: Tesch-Römer, Clemens (Prof.Dr. Tel. 030-2607400, e-mail: [email protected])

[208-L] Hörl, Josef: Wirklichkeitskonstruktionen - Tatsachen und Trugbilder zur Gewalt im Alter, in: Anton Amann, Franz Kolland (Hrsg.): Das erzwungene Paradies des Alters? : Fragen an eine Kritische Gerontologie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 121-136, ISBN: 978-3-531-15528-9

INHALT: Der Autor weist zu Beginn seines Beitrages darauf hin, dass sich die soziologische Gewaltforschung auf einem Scheideweg befindet, der in zwei verschiedene Richtungen weist: einerseits zur so genannten "Mainstream-Gewaltforschung" und andererseits zur "innovatori- schen Gewaltforschung". Letztere hat sich zu Anfang der 1990er Jahre als eine kritische Ge- genrichtung zum Mainstream herausgebildet und ist jedoch bis heute in einer Außenseiterpo- sition geblieben. Der Autor diskutiert anschließend das Problem des subjektiv gemeinten Sinns bei Gewalthandlungen, wobei er die "sinnlose Tat" und die soziale Konstruktion von Gewalt in den Mittelpunkt rückt. Die Problematik der Freiheitsbeschränkung durch die Appa- ratemedizin in der stationären Altenpflege verdeutlicht er anhand von Beispielen aus der Ar- beit mit geriatrischen Patienten. Er thematisiert ferner die doppelte Diskrepanz des Gewalt- 124 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

phänomens, die zum einen in der Täter-Opfer-Dyade und zum anderen im Auseinanderdriften von objektiver Wahrheit und subjektiver Wahrnehmung besteht. In Bezug auf die Frage, was ältere Menschen selbst unter Gewalt verstehen, berichtet der Autor von Gruppendiskussionen aus einer eigenen empirischen Untersuchung in Österreich. Im Ergebnis stellt fest, dass sich die subjektiven Gewaltkonstruktionen der älteren Menschen in ihren Grundmustern erheblich von dem unterscheiden, was im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Forschung zu diesen Thema steht. (ICI)

[209-F] Kanning, Martina, Dr. (Bearbeitung); Schlicht, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Alter und Altern - ein aktives Leben leben. Barrieren und Potentiale der körperlich- sportlichen Aktivität im Alter

INHALT: Das Projekt analysiert zum einen die Gegebenheiten und Faktoren, die Personen hin- dern oder förderlich wirken, um körperlich-sportlich aktiv zu werden oder zu bleiben. Die Auswahl der potenziellen Barrieren und Erleichterungen basiert auf einem psychosozialen Modell. Dort werden als Determinanten der körperlich-sportlicher Aktivität neben indivi- duumbezogenen auch strukturelle und soziokulturelle Faktoren benannt. Erste Zwischener- gebnisse: Das Ausmaß des aktuellen Bewegungsverhaltens von älteren Erwachsenen kann über ein Wirkmodell erklärt werden, das 1. individuelle emotionale und kognitive Einflüsse; 2. soziokulturelle und strukturelle Umgebungsfaktoren und 3. die körperlich-sportlichen Ak- tivitäten früherer Lebensjahre integriert. Die Stärke der jeweiligen Einflüsse variiert in Ab- hängigkeit der Zugehörigkeit zu Bevölkerungsclustern. Auf Personen, die sich dem Trivial- schema zuordnen und eher in ländlichen Regionen leben, üben die Angebote (erreichbarer Ort, realisierbare Zeit) und das soziale Umfeld (z.B. Unterstützung durch praktische Hilfe oder Befürwortung einer körperlichen Aktivität) einen ähnlich hohen Einfluss aus, wie emo- tional gefärbte oder kognitive Überlegungen zu körperlich-sportlichen Betätigungen. Bei Per- sonen, die sich dem Hochkultur- oder Spannungsschema zuordnen, die eher in der Stadt woh- nen und über einen hohen Bildungsabschluss verfügen, üben soziokulturelle und strukturelle Faktoren dagegen einen geringeren Einfluss auf ihr Aktivitätsverhalten aus. Die Sportbiogra- phie insbesondere der letzten 15 Jahre beeinflusst die aktuelle Aktivität. Wenn physische und psychische Effekte einer körperlich-sportlichen Aktivität im Alter genutzt werden sollen, dann scheint es aus diesem Blickwinkel wesentlich, gerade die Kohorte des mittleren Lebens- alters zu mehr Aktivität zu motivieren. Der retrospektiven Betrachtung folgt eine prospektive Studie mit prototypischen Einzelfällen. Es wird 1. detailliert untersucht, wie die soziokultu- rellen, strukturellen, kognitiven und emotionalen Wirkfaktoren das Aktivitätsverhalten kon- kret beeinflussen und 2. welche Strategien die Personen wählen und praktizieren, um mögli- che Barrieren zu vermeiden oder zu überwinden. Außerdem interessiert; 3. welche Qualitäten einer Tätigkeit zu einem gesteigerten subjektiven Wohlbefinden beitragen. ZEITRAUM: 1945-2006 (retrospektive Erfassung der körperlichen Aktivität in der Lebensspanne); 2007 (prospektive Erfassung) GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Stuttgart, Landkreis METHODE: Das Projekt integriert zwei methodische Zugänge. Im ersten Zugang gibt eine retro- spektive Betrachtung Aufschluss über die Sportbiographie, das aktuelle Bewegungsverhalten, sowie über Determinanten einer körperlich-sportlichen Aktivität und deren funktionale Ver- knüpfung bei 1.200 Personen zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Im zweiten Zugang wer- den Aktivitäts- und Regulationsprozesse detailliert erfasst. Hier interessiert, inwieweit körper- liche Aktivitäten einen "erfolgreichen" Alterungsprozess unterstützen können und welche Moderatoren den Zusammenhang zwischen körperlich-sportlicher Aktivität und subjektivem soFid Soziale Probleme 2008/1 125 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

Wohlbefinden beeinflussen. Dafür wurde ein prospektiver Zugang mit zeitlich dichten Daten- erhebungen gewählt, der 16 Einzelfälle über ein Jahr begleitet. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stich- probe: 16; Prototypen wöchentlich über 16 Wochen). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.200; 50-61-Jährige -einmalig-, daraus 16 Prototypen täglich über 10 Wochen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-09 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Landesstiftung Baden-Würt- temberg gGmbH FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sportwissenschaft Arbeitsbereich Verhalten, Erziehung und Gesundheitsförderung (All- mandring 28, 70569 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-6856-3159, e-mail: [email protected])

[210-L] Kaspar, Hanna; Falter, Jürgen W.: Entstehung neuer Konfliktlinien: Geschlechterkonflikt und Alterskonflikt?, in: Hans Rattin- ger, Oscar W. Gabriel, Jürgen W. Falter (Hrsg.): Der gesamtdeutsche Wähler : Stabilität und Wan- del des Wählerverhaltens im wiedervereinigten Deutschland, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2007, S. 113-140, ISBN: 978-3-8329-2545-1 (Standort: UB Bonn(5)-2007/3531)

INHALT: Die Verfasser gehen der Frage nach, ob ein Alters- und/oder ein Geschlechterkonflikt beim Wahlverhalten existiert und, wenn er existiert, über welche Faktoren er vermittelt ist. Die Analyse des Wahlverhaltens von Frauen und Männern seit 1972 zeigt, dass die erkennba- ren Unterschiede auf der Verhaltensebene nicht ausreichen, um von einer Kluft zu spre- chen.Es wird gezeigt, dass auf der Einstellungsebene sich Unterschiede der Geschlechter be- obachten lassen. So neigen Frauen verstärkt zu materialistischen Werten, Männer liegen im Links-Rechts-Kontinuum eher rechts der Mitte. Für die Frauen sind die Sachfragen von Be- deutung. Sie trauen gerade den kleineren Parteien deutlich mehr Lösungskompetenz zu als Männer. Die Analysen lassen zwei Schlüsse zu: Erstens, Frauen denken anders als Männer, die Geschlechter unterscheiden sich in ihren Einstellungen. Zweitens führt dies zumindest derzeit nicht dazu, dass sie unterschiedlich handeln. Man muss jedoch davon ausgehen, dass sich Geschlechterkonflikte langfristig nicht ausschließen lassen. Ebenso wenig kann man ihr Auftreten langfristig prognostizieren. Für das Alter als Einflussfaktor haben sich etwas deut- lichere Zusammenhänge mit dem Wahlverhalten gezeigt. CDU-Wähler sind eher ältere Men- schen aus den Kriegs- und Nachkriegsgenerationen, Grünen-Wähler entstammen den jüngs- ten Generationen. Der Untersuchung liegt die Annahme zugrunde, dass dies weniger mit dem Lebensalter als vielmehr mit der Generationenzugehörigkeit zu tun hat. Beides, die Lebens- phase in der sich der Wähler befindet und die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Generation, beeinflusst die Entscheidung für eine bestimmte Partei. Auch für den Einfluss der Generatio- nenzugehörigkeit auf das Wahlverhalten gilt, dass es sich meist nicht um direkte Effekte han- delt, sondern dass der Einfluss des Alters über die Einstellungsebene vermittelt ist. (ICG2)

[211-L] Khol, Andreas; Bruckmann, Gerhart; Mayr, Martin (Hrsg.): Die Freiheit hat kein Alter: Senioren, Zukunft, Leben, Wien: Molden 2006, 443 S., ISBN: 3- 85485-188-X (Standort: Bayer. SB München(12)-2007.24623)

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INHALT: Inhaltsverzeichnis: Andreas Khol: Wir leben länger und besser: Vom Generationenver- trag zum Neuen Gesellschaftsvertrag (13-36); Ewald Kutzenberger: Österreich ergraut - Zent- rale Dimensionen des Altersstrukturwandels (37-42); Rudolf Bretschneider: Vielfalt der Le- bensformen im Alter (43-56); Gottfried Feurstein: Soziale Sicherheit im Alter (57-71); Leo- pold Rosenmayr: Blicke in die Zukunft des Alters (77-88); Manfred Prisching: Was machen ältere Menschen? (89-116); Hubert Feichtlbauer: Auch Grenzen sind Chancen (117-124); Ernst-Wolfram Marboe: Vom Denken und von Gedanken über ältere Menschen und Kultur (125-128); Irene Achatz: Liebe und Alter (129-138); Ingrid Korosec: Die altersbunte Gesell- schaft (139-148); Ingrid Turkovic-Wendl: Neue Wege der Lebensgestaltung im Alter (149- 158); Paul M. Zulehner: Lebenskultur fürs Älterwerden (159-171); Bernd Schilcher: Der Ge- nerationenvertrag (177-202); Günther Burkert-Dottolo, Andreas Reiter: Gesellschaftliche Trends in einer alternden Gesellschaft und deren Folgen (203-220); Wolfgang Mazal: Zum Generationenvertrag - Rechtliche Überlegungen (221-232); Rudolf Frey: Ein gelebter Gene- rationenvertrag (233-236); Leopold Scherer: Politik von und für ältere Menschen (237-248); Werner Haidenthaler: Warum wird die kapitalgedeckte Eigenvorsorge diskriminiert? (249- 259); Leopold Scherer: Gesundheitsvorsorge im Älterwerden (269-276); Hans-Peter Rhom- berg: Infrastrukturen für das vierte Lebensalter (277-290); Elisabeth Seidl: Autonomie im Al- ter braucht "Pflege" (291-302); Helmut Baumgartner: Pflege zwischen Menschenwürde und Kostendruck (303-312); Otto Pjeta: Betreuung der 4. Generation durch die 3. Generation im Rahmen eines neuen Berufsbildes (313-316); Klaus Hecke: Wohnbedingungen und Wohn- anpassung im Alter(317-320); Franz Karl: Nichts ist gefährlicher als zu Hause zu bleiben - Seniorensicherheit im Haushalt (321-326); Gerhard Silberbauer: Probleme der regionalen Segregation von Seniorinnen und einige Vorschläge, was man tun könnte (327-332); Wolf- gang Haupt: Sicherheit und Hilfe (333-342); Franz Kolland: Lernen und Bildung im späten Leben (343-362); Peter Zellmann: 50 plus: Chancen für die Wirtschaft, aber auch Anlass zum Umdenken (363-366); Irmgard Bayer: Arbeiten so lange es geht - und Hilfe für die Hochbe- tagten (367-373); Ingrid Turkovic-Wendl: Senioren und Sport (374-378); Herbert Binder: Wer ist schon alt - und was ist Kultur? (379-384); Klaus Hecke: Ökosoziale Marktwirtschaft und soziale Sicherheit im Alter(385-390); Marilies Flemming: Europäische Werte als Zu- kunftshoffnung für die ganze Welt (391-398); Martin Mayr: Senioren. Zukunft. Leben. (399- 439).

[212-L] Kolland, Franz: Qualität in der Altersbildung: Geragogik zwischen Bildungsorientierung und sozialer Integ- ration, in: Kirsten Aner, Fred Karl, Leopold Rosenmayr (Hrsg.): Die neuen Alten : Retter des Sozialen?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 163-183, ISBN: 978-3-531-15230-1

INHALT: "Franz Kolland sieht eine zivilgesellschaftliche Dimension auch in der Altersbildung, besteht doch das 'geragogische Doppelmotiv' in der Ausrichtung an Sinnstiftung und Identi- tätsfindung einerseits und in der stärker sozial- und gesellschaftspolitischen Orientierung auf soziale Inklusion und zivilgesellschaftliches Engagement andererseits. Im Vordergrund seiner Betrachtung steht jedoch, wie sich beide Motive unter den Bedingungen der Ökonomisierung von Bildung seitens der Anbieter von Altersbildung in qualitativ hochwertigen Bildungsan- geboten verbinden lassen. Mit der 'Entgrenzung' des Bildungsbegriffs durch eine neue Viel- falt von Bildungsanbietern sei die Qualitätsdebatte zum zentralen Thema der Erwachsenen- bildung geworden. Neben Fragen nach der Effektivität und Effizienz werden dabei auch Fra- gen nach der Normativität von Bildungsprozessen gestellt. Mit anderen Worten: Was ist wün- soFid Soziale Probleme 2008/1 127 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

schenswert in der Altersbildung? Welche Ziele verfolgen Institutionen und Mitarbeitende bei der Herstellung ihres 'Produkts'? Der Autor sieht in der Fähigkeit zu Selbstbestimmung und Selbststeuerung den entscheidenden Faktor für eine befriedigende Lebensführung im Alter, wobei paradox sei, 'dass die Selbstbestimmung nur auf Wegstrecken von Unsicherheit erwor- ben werden kann'. Franz Kolland hinterfragt gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Ziel- setzungen institutionalisierter Bildung hinsichtlich ihres Beitrags zur Erhaltung oder (Wieder- )Herstellung dieser Fähigkeit. Aus dieser Perspektive kommt er zu dem Schluss, dass die Be- stimmung von 'Qualität' in der Altenbildung nur das Ergebnis einer diskursiven und reflexi- ven Auseinandersetzung sein und ihre Herstellung nur als gemeinsame Konstruktion aller Be- teiligten gelingen kann." (Autorenreferat)

[213-L] Köller, Regine: Zeit im Alter: öffentliche oder persönliche Ressource?, in: Kirsten Aner, Fred Karl, Leopold Rosenmayr (Hrsg.): Die neuen Alten : Retter des Sozialen?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 127-142, ISBN: 978-3-531-15230-1

INHALT: "Die verlängerte Ruhestandsphase, die wachsende Anzahl älterer Menschen, die in der Regel gute Ausgangssituation Älterer im Hinblick auf Gesundheit und Finanzen und die zu- nehmende Belastung der sozialen Sicherungssysteme hat die Debatte, ob Ruheständler sich und ihre Ressourcen (wieder) in die Gesellschaft einbringen sollen, angefacht. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wie die vorhandenen Kompetenzressourcen Älterer, sondern auch ih- re Zeitressourcen genutzt werden können. Denn nach Beendigung des Erwerbslebens haben Rentner und Rentnerinnen objektiv gesehen mindestens 1540 freie Stunden pro Jahr (200 Ar- beitstage à 7,7 Stunden) mehr zu ihrer freien Verfügung als sie während ihrer Erwerbstätig- keit hatten. Im Mittelpunkt der Diskussion steht das Einbringen von Tätigkeiten, die Werte für andere Personen schaffen (Künemund 2000). Der gesellschaftliche Nutzen steht dabei oft im Vordergrund, die Zeit der Älteren wird somit zur öffentlichen Ressource und der Aspekt der Produktivität zu einer normativen Frage bei der Gestaltung des Ruhestandes (Bröscher et al. 2000). Die individuelle Sicht und die biografischen Erfahrungen der Älteren werden allzu oft vernachlässigt. Die Frage, wie die Älteren ihre Zeit nach der Verrentung selber sehen und welche Beiträge sie bereits (im Erwerbsleben und/ oder durch unbezahlte Arbeit) geleistet haben, gerät häufig in Vergessenheit. Zu klären ist hier zum einen, ob die Personen nach dem Übergang in den Ruhestand nicht nur objektiv, sondern auch subjektiv über mehr Zeit verfü- gen. Bekannt sind die Aussagen vieler Ruheständler, keine Zeit zu haben, und dass die ihnen verbleibende Zeit immer schneller vergeht. Zum anderen muss der Frage nachgegangen wer- den, ob die Älteren ihre Arbeits- und Zeitressourcen überhaupt einbringen wollen. Gerade da die Mehrheit der Älteren über ausreichende Ressourcen verfügt, kann davon ausgegangen werden, dass sie ihre Zeit als persönliche Ressource sehen und ihre eigenen Interessen verfol- gen. Die Diskussion über die Produktivität im Alter muss demnach um die individuelle Per- spektive der Älteren erweitert werden. Im Folgenden wird zunächst kurz auf die Debatte um Produktivität im Alter eingegangen. Zur Klärung der Diskrepanz zwischen objektiven und subjektiven Zeitwahrnehmungen werden anschließend die Zeitperspektiven und die Zeitnut zung im Alter dargestellt. Die Frage, wie ältere Menschen ihre Zeit nach Beendigung des Er- werbslebens sehen und nutzen wollen, wird vor dem Hintergrund des biografischen Ansatzes diskutiert." (Autorenreferat)

128 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

[214-L] Kruse, Andreas: Das letzte Lebensjahr: zur körperlichen, psychischen und sozialen Situation des alten Men- schen am Ende seines Lebens, (Grundriss Gerontologie, Bd. 21), Stuttgart: Kohlhammer 2007, 274 S., ISBN: 978-3-17-018066-6 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-SOZO930k94)

INHALT: "In diesem Werk wird das letzte Lebensjahr alter Menschen vor dem Hintergrund ihrer körperlichen, psychischen und sozialen Situation systematisch dargestellt. Dabei verfolgt der Autor einen ganzheitlichen Ansatz: Es finden sich einerseits Aussagen zur Endlichkeit des Menschen sowie zu Fragen der Palliativmedizin und Palliativpflege, andererseits werden viel- fältige Themenfelder wie z.B. aktive Lebensführung, Kompetenz und Variabilität individuel- ler Entwicklungsverläufe bei hochbetagten Menschen diskutiert. Auch die aktuellen und künftigen Anforderungen an die ambulante und stationäre Altenhilfe werden erörtert." (Auto- renreferat)

[215-L] Kuhlmey, Adelheid: Ältere als Zielgruppe der Gesundheitsförderung, in: Thomas Altgeld, Bärbel Bächlein, Christi- ane Deneke (Hrsg.): Diversity Management in der Gesundheitsförderung : nicht nur die leicht erreichbaren Zielgruppen ansprechen?, Frankfurt am Main: Mabuse Verl., 2006, S. 75-84, ISBN: 3-938304-23-5 (Standort: UB Bielefeld(361)-RT400D6M2G)

INHALT: Auf dem Hintergrund der demografischen Alterung der Gesellschaft und des besonde- ren Phänomens der Hochaltrigkeit befasst sich der Beitrag mit der Gesundheitssituation und - förderung älterer Menschen. Dazu werden zunächst Befunde der Berliner Altersstudie (BA- SE) präsentiert, die Bezug nehmen auf die höhere Lebenserwartung sowie die unterschiedli- chen Krankheitsprofile von Männern und Frauen. Anschließend werden die zahlreichen Aus- wirkungen des demografischen Strukturwandels auf das Gesundheitsniveau der Menschen sowie auf die Anforderungen an die Gesundheitsförderung zusammengefasst. Diskutiert wird dabei vor allem der hohe Stellenwert der Gesundheit für alte Menschen im Zusammenhang mit Prozessen der Pluralisierung von Altersleitbildern, die dafür verantwortlich sind, dass Ge- sundheitsförderung im Alter ein öffentliches Thema geworden ist. Die Altersstudie belegt zum einen, dass sowohl der Faktor Gender als auch Fragen der Gesundheitsgefahren für die Präventionsmaßnahmen interessant sind, zum anderen, dass Spielräume und gelernte Verhal- tensweisen zentral sind bei der Bewältigung von Situationen abnehmender Leistungsfähigkeit im Alter. Bei der Gesundheitsförderung im Alter geht es daher um die Unterstützung und den Erhalt der jeweils vorhandenen Potenziale der alten Menschen und weniger um den Erhalt des Zustands X bis zum Lebensende. (ICH)

[216-L] Künemund, Harald: Politische und gesellschaftliche Partizipation der zukünftigen Älteren, in: Matthias Bohnet, Henning Hopf, Klaus Lompe, Herbert Oberbeck (Hrsg.): Wohin steuert die Bundesrepublik? : einige Entwicklungslinien in Wirtschaft und Gesellschaft, Frankfurt am Main: P. Lang, 2007, S. 69-84, ISBN: 978-3-631-55763-1 (Standort: UB Bonn(5)-2007/5415)

INHALT: Der Rekurs auf Alter und Altersgrenzen in der aktuellen sozialpolitischen Diskussion vernachlässigt in der Regel die Tatsache, dass diese Begriffe soziale Konstruktionen in kon- kreten historisch-gesellschaftlichen Konstellationen sind. Vor diesem Hintergrund behandelt soFid Soziale Probleme 2008/1 129 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

der Verfasser die Diskussion um die drohende politische Macht der Alten und um produktive und gesellschaftlich nützliche Tätigkeiten von Menschen im Ruhestand (Ehrenamt, Enkelkin- derbetreuung, Pflege). Hinsichtlich politischer Partizipation könnten Kohorteneffekte stärker zum Tragen kommen, als das Konzept des Alterskonservatismus dies annimmt. Künftig wer- den die Alten eher weiter in die Defensive geraten. (ICE2)

[217-L] Künemund, Harald: Freizeit und Lebensstile älterer Frauen und Männer - Überlegungen zur Gegenwart und Zukunft gesellschaftlicher Partizipation im Ruhestand, in: Ursula Pasero, Gertrud M. Backes, Klaus R. Schroeter (Hrsg.): Altern in Gesellschaft : Ageing - Diversity - Inclusion, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 231-240, ISBN: 978-3-531-15088-8

INHALT: Vor dem Hintergrund der Definition des Begriffs Freizeit und der empirischen Klassi- fikation ihrer Dimensionen werden die Möglichkeiten der Freizeit- und Lebensstilanalyse problematisiert. Es wird gezeigt, dass neben der ökonomischen Dimension der Finanzierbar- keit der sozialen Sicherungssysteme als Problembereich vor allem an die soziologisch rele- vante Dimension der gesellschaftlichen Partizipation im Alter zu denken ist. Dabei geht der Verfasser den Fragen nach den Aufgaben und Rollen nach, die den Älteren in diesen Jahren noch zufallen, den Mustern der Gestaltung ihrer Freizeit sowie nach den voraussichtlich in den kommenden Jahrzehnten anstehenden Veränderungen und nach der Bedeutung der "Frei- zeit" nach dem Fortfall der Arbeitszeit überhaupt. Abschließend werden die zukünftigen Ent- wicklungen auf diesem Gebiet zur Diskussion gestellt. (ICG2)

[218-L] Lampert, Thomas; Kroll, Lars Eric; Dunkelberg, Annalena: Soziale Ungleichheit der Lebenserwartung in Deutschland, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2007, H. 42, S. 11-18 (Standort: USB Köln(38)- Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/V24398.pdf)

INHALT: "Angesichts des anhaltenden Anstiegs der Lebenserwartung und des damit verbunde- nen demographischen Wandels stellt sich zunehmend die Frage, in welchem Gesundheitszu- stand die hinzugewonnen Lebensjahre verbracht werden können. Anhand aktueller Ergebnis- se wird diskutiert, welche Bedeutung der sozialen Ungleichheit in diesem Zusammenhang zukommt." (Autorenreferat)

[219-F] Lottmann, Ralf, Dipl.-Soz. (Bearbeitung): Chancen und Grenzen des lebenslangen Lernens für das 'dritte und vierte Lebensalter' - konzeptionelle und strukturelle Differenzierungen in Deutschland und den USA (Arbeitsti- tel)

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Promotions- kolleg "Lebenslanges Lernen - theoretisches Konzept und bildungspolitische Vision" (We- berplatz 5, 01062 Dresden) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) 130 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

[220-L] Lüschen, Günther; Abu-Omar, Karim; , Olaf von dem: Krankenversicherung, sozialer Status und Gesundheit im Alter: ein deutsch-amerikanischer Systemvergleich, in: Christian Janßen, Bernhard Borgetto, Günther Heller (Hrsg.): Medizinsozio- logische Versorgungsforschung : theoretische Ansätze, Methoden, Instrumente und empirische Befunde, Weinheim: Juventa Verl., 2007, S. 237-252, ISBN: 978-3-7799-1148-7

INHALT: Im Rahmen der Debatte um einen sozialen Gradienten von Morbidität und Mortalität fragt die vorliegende Querschnittstudie anhand von Befragungsdaten nach dem Zusammen- hang zwischen sozialem Status/Art der Krankenversicherung und Gesundheit bei alten Men- schen in Deutschland und den USA. Als Indikatoren für die Gesundheit im höheren Lebensal- ter wurden subjektive Gesundheit, depressive Symptome und funktionale Einschränkungen verwendet. Darüber hinaus wurde geprüft, in wie weit sich diese Zusammenhänge bei Einfüh- rung von soziodemographischen Merkmalen und Ungleichheitsindikatoren in beiden Ländern verändern. Erwartungsgemäß ist der Zusammenhang zwischen der Art der Krankenversiche- rung und der Gesundheit im Alter in den USA stärker ausgeprägt als in Deutschland, unab- hängig von soziodemographischen und sozioökonomischen Merkmalen; in Deutschland ver- schwinden die Unterschiede zwischen privat Versicherten und gesetzlich Versicherten bei Kontrolle der soziodemographischen und sozioökonomischen Merkmale. Die Zusammenhän- ge zwischen sozialem Status und Gesundheit im Alter sind in Deutschland stärker ausgeprägt als in den USA. (ICE2)

[221-L] Mahn, Karina: Online-Kompetenz von Senioren: aktueller Stand, Notwendigkeiten, Handlungsempfehlun- gen, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 57 S., ISBN: 978-3-8364-0263-7 (Standort: SLUB Dresden(14)-DW4400M215)

INHALT: "Deutschland altert rasant. Bereits im Jahr 2030 wird der Anteil der über 60-Jährigen voraussichtlich 35 Prozent betragen. Dem gegenüber steht die Forderung an jeden Einzelnen, in der so genannten Informations- und Wissensgesellschaft bestehen zu können. Was aber, wenn die Voraussetzungen für die Nutzung des WWW nicht in allen Bevölkerungsteilen ge- geben sind? Viele Menschen der Generation 50plus haben in ihrer beruflichen Laufbahn kei- ne Berührung mit den neuen Medien erfahren. Es gilt, sie für dieses Medium zu sensibilisie- ren und vor allem den persönlichen Nutzen aufzuzeigen. Vor diesem Hintergrund und auf Ba- sis von neuesten empirischen Studien analysiert Karina Mahn das Nutzerverhalten deutscher Senioren sowie deren Motivation und Interesse am Internet. Die Autorin erläutert anschaulich die Rahmenbedingungen des Internets und beleuchtet das spezifische Nutzerverhalten der Generation 50plus. Ein Blick ins europäische Ausland komplettiert das Bild der Silver Surfer. Zum Abschluss werden aktuelle Programme zur Erhöhung des Anteils älterer Internetnutzer auf Bundes- und Länderebene näher beleuchtet und abschließende Handlungsempfehlungen gegeben." (Autorenreferat)

[222-L] Maier, Tanja: Bilder des Alter(n)s in filmischen Diskursen, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlech- terstudien, Jg. 24/2006, H. 4, S. 102-116 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) soFid Soziale Probleme 2008/1 131 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

INHALT: Auf dem Hintergrund, dass mittlerweile in filmischen Diskursen im Vergleich zu frü- her eine größere Gesprächigkeit über Alter, Sexualität, Geschlecht und Körperlichkeit zu be- obachten ist, befasst sich der Beitrag mit der Frage nach den Körperkonstruktionen im Zu- sammenhang mit Repräsentationen von Alter und Sexualität. Diese Frage ist in der Frauen- und Geschlechterforschung, insbesondere mit Blick auf filmische Diskurse, bisher kaum ge- stellt worden. Auf der Grundlage von Recherchen, die Spiel- und Fernseh-filme umfasst, in denen das Thema Alter(n) und Sexualität als zentraler oder nebensächlicher Bestandteil the- matisiert und/oder visualisiert ist, geht es um die Kontinuitäten und Verschiebungen in den filmischen Konstruktionen des alternden Körpers. Die Autorin verfolgt eine antiessentialisti- sche Konzeption von Alter, Körper, Sexualität und Geschlecht, die den forschenden Blick auf die Konstruktionsprozesse legt. Von Interesse sind aber auch Veränderungen der Altersreprä- sentationen und die jeweiligen Spielräume, die sich bezogen auf die Wahrnehmung von Alter, Geschlecht und Sexualität ergeben. Kritisch wird abschließend angemerkt, dass allein die Sichtbarmachung von agilen, leistungsfähigen, sexuell aktiven alten Menschen a priori dazu geeignet sei, Hierarchisierungen und Normierungen abzubauen. (ICH)

[223-L] Malmberg, Gunnar; Pettersson, Anna: Distance to old parents: analyses of Swedish register data, in: Demographic Research, Vol. 17/2007, Art. 23, S. 679-704http://www.demographic-research.org/volumes/vol17/23/17-23.pdf)

INHALT: "In the present study, features of and trends in child-parent proximity in Sweden are analyzed using comprehensive register data. The results show that 85% of older parents have adult children within a radius of 50 km, of which 10% live 'just around the corner'; correspon- ding figures for adult children are 72% and 5%, respectively. The study gives no indication of increasing intergenerational distances. Results from logistic regressions show that adult chil- dren who are well educated, female, older, born in Sweden, who are not parents, who live in densely populated areas, and have siblings are less likely to stay in the same region as their parents." (author's abstract)

[224-F] Mann, Stefan; Rossier, Ruth (Bearbeitung); Grossenbacher, Esther (Leitung): Bäuerinnen und Bauern im Pensionsalter

INHALT: Da bisher keine Untersuchungen über die ältere, bäuerliche Bevölkerung in der Schweiz gemacht wurden, bestand ein Bedarf nach einer Situationsanalyse. Im Rahmen der Sozialberichterstattung in der Landwirtschaft 2006 wurde daher die gesundheitliche, soziale sowie finanzielle Situation von Bäuerinnen und Bauern im Pensionsalter untersucht. Einer- seits wurden hierzu die Daten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB) speziell ausgewertet. Anderseits wurden Experteninterviews geführt und 13 pensionierte oder kurz vor der Pension stehende Bäuerinnen und Bauern porträtiert. (Zwischen)ergebnisse: Auf- grund der Ergebnisse der Spezialauswertung (Schweizerische Gesundheitsbefragung 2002) zeigte sich, dass die befragten älteren Landwirte und Bäuerinnen ihren körperlichen Gesund- heitszustand allgemein als schlechter einschätzen als ihre Vergleichsgruppen. Die Folgen ih- rer langjährigen, harten körperlichen Arbeit zeigt sich nicht nur bei dieser Selbsteinschätzung sondern auch in häufiger vorkommenden, schmerzhaften Abnützungserscheinungen. Was die psychische Gesundheit anbetrifft, so ist insbesondere bei den älteren Bäuerinnen vermehrt ei- ne niedrige psychische Ausgeglichenheit anzutreffen, ebenfalls fühlen sie sich oft einsam. Mit 132 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

zunehmendem Alter leiden auch die befragten Landwirte vermehrt unter Einsamkeit - mögli- cherweise hängt dies u.a. mit der abnehmenden Mobilität im Alter zusammen. Bei älteren Landwirten und Bäuerinnen mit Kindern ist dieser Kontakt wegen den örtlichen Gegebenhei- ten auf Landwirtschaftsbetrieben weit häufiger als bei den Vergleichsgruppen. Insgesamt geht es der bäuerlichen Bevölkerung gesundheitlich eher schlechter als der übrigen Bevölkerung. Gespräche mit Experten haben gezeigt, dass die AHV die klar bedeutendste Grundversiche- rung für die bäuerliche Bevölkerung im Alter ist. Ergänzungsleistungen und Hilflosenent- schädigungen werden gemäss Einschätzung der befragten Experten wegen der Vermögensbe- rücksichtigung nur selten in Anspruch genommen. Die allgemein tiefere Anspruchsmentalität der bäuerlichen Bevölkerung im Vergleich mit der übrigen Bevölkerung wurde bestätigt. Wohneigentum resp. das Wohnrecht ist eine weitere wichtige Vorsorgemöglichkeit. Das Wohnrecht hat nach wie vor eine grosse wirtschaftliche Bedeutung, ermöglicht dieses Recht doch ein kostenloses oder zumindest äusserst günstiges Wohnen. Gerade das Wohnrecht ist auch sozial gesehen wichtig, da damit die Verankerung in der bekannten Umgebung gewähr- leistet ist. Im Frühjahr 2006 wurden in Zusammenarbeit mit der ART in der ganzen Schweiz 13 Gespräche mit pensionierten oder kurz vor der Pension stehenden Bäuerinnen und Bauern geführt. Immer wieder wurde in den Gesprächen betont, wie sehr die mit der Pensionierung gewonnene Ungebundenheit vom Betrieb geschätzt wird: Die Pensionierten haben nun mehr Freizeit, und auch die Möglichkeit in die Ferien zu gehen. Meist war mit der Übernahme des Betriebs nebst einem Wohnrecht seinerzeit auch ein Pflegerecht der Eltern resp. Schwiegerel- tern verbunden, da es zu jener Zeit u.a. noch keine obligatorische Krankenversicherung gab. Dieses Pflegerecht war für einige eine grosse körperliche und auch psychische Belastung. Das Los- und Überlassen des Betriebes fällt je nach Persönlichkeit und Situation mehr oder weni- ger leicht. Bestand die Aussicht auf eine Übergabe der Betriebe, so wurde viel investiert und z.T. auch beträchtliche Entwicklungen erreicht. Insgesamt zeigte sich im Rückblick trotz mancher Härten ein erfreuliches Bild von der dritten Lebensphase der Bäuerinnen und Bau- ern. ZEITRAUM: 2002 (SGB) bzw. 2006 (Expertengespräche, Porträts) GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Statistische Auswertung: Spezialauswertung der Schweizerischen Gesundheitsbe- fragung SGB des Bundesamtes für Statistik BFS; Interview mit Gesprächsleitfaden: Exper- tengespräche sowie Gespräche mit Bäuerinnen und Bauern im Pensionsalter: Pro Region wurden jeweils mehrere mögliche Gesprächspartner und -partnerinnen entweder aus der Da- tenbank der Betriebszählung des BFS zufällig oder anhand von Angaben der landwirtschaftli- chen Beratungsdienste gewählt. All diesen Personen wurde ein Informationsschreiben zuge- sandt, da nicht bekannt war, wer überhaupt bereit sein würde, über die persönliche Situation Auskunft zu geben. Bei den anschliessenden telefonischen Anfragen wurde die Gesprächsbe- reitschaft abgeklärt und bei einer Zusage ein Gesprächstermin vereinbart. . Im Rahmen der SGB 2002 wurden 62 Landwirte und 42 Bäuerinnen im Alter von 55 bis 64 Jahren, 60 Land- wirte und 42 Bäuerinnen im Alter von 65 bis 74 Jahren sowie 43 Landwirte und 51 Bäuerin- nen, welche 75 Jahre alt und älter waren, befragt. Insgesamt also 165 Landwirte und 135 Bäuerinnen. Um die Vergleichbarkeit der Gruppen von Landwirten und Bäuerinnen mit der übrigen Bevölkerung zu gewährleisten, wurde jedem dieser Landwirte und jeder Bäuerin je zwei Personen mit gleichem Alter, gleichem Geschlecht und in der gleichen Region woh- nend, aus der restlichen, nicht bäuerlichen, Stichprobe zufällig zugeordnet. Dadurch ergab sich eine Vergleichsgruppe von 330 Männern und 270 Frauen. - DATENGEWINNUNG: Se- kundäranalyse von Individualdaten (Schweizerische Gesundheitsbefragung SGB 2002). Qua- litatives Interview; Expertengespräch; Qualitatives Interview (Gespräche mit Bäuerinnen und Bauern im Pensionsalter für Porträts). soFid Soziale Probleme 2008/1 133 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

VERÖFFENTLICHUNGEN: Bundesamt für Landwirtschaft (Hrsg.): Agrarbericht 2006. Bern, November 2006. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement -EVD-, Bundesamt für Landwirt- schaft -BLW- (Mattenhofstrasse 5, 3003 Bern, Schweiz); Eidgenössisches Volkswirtschafts- departement -EVD-, Bundesamt für Landwirtschaft -BLW- Forschungsanstalt Agroscope Re- ckenholz-Tänikon -ART- (Reckenholzstr. 191, 8356 Ettenhausen, Schweiz)

[225-F] Matern, Stefan, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Limbourg, Maria, Prof.Dr. (Leitung): Mobilität im höheren Lebensalter (MOBIAL)

INHALT: Ziel der Arbeit ist die Untersuchung des Mobilitätsverhaltens und der Mobilitätsbe- dürfnisse, -motive und -einstellungen von älteren Menschen (65 und älter) als Fußgänger, Radfahrer, Bus- und Bahn-Nutzer sowie als Auto- und Motorradfahrer. Darüber hinaus sollen Informationen über die Mobilitätsprobleme und Mobilitätsbehinderungen im derzeitigen Straßenverkehr für diese Altersgruppe und unter Beachtung geschlechts-, sozial- und kultur- spezifischer Besonderheiten gewonnen werden. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Befra- gung Erwachsener im Alter von 55- bis 65 Jahren über ihre Zukunftsperspektiven in Bezug auf ihre Mobilität darstellen. Schließlich gilt es, Lösungsvorschläge aus der Betroffenen- Gruppe zu erfassen und an die Umsetzer in Städten und Gemeinden heranzutragen. METHODE: Mit dem Ziel, sowohl ausführliche Problembeschreibungen als auch repräsentative Daten zu erhalten, soll die Untersuchung sowohl qualitative als auch quantitative Erhe- bungsmethoden einsetzen. In der qualitativen Befragung sollen problemzentrierte Interviews zur Gewinnung von umfassenden und in die Tiefe gehenden Beschreibungen der Mobilitäts- problematik im höheren Lebensalter bei Männern und Frauen, Stadt- und Landbewohnern, Personen mit unterschiedlichem sozialen und kulturellen Hintergrund und mit unterschiedli- chen Mobilitätsverhaltensweisen (Autofahrer, Fußgänger, Radfahrer, Bus- und Bahn-Fahrer) durchgeführt werden. Die methodische Umsetzung des quantitativen Projektteils soll im Rahmen einer Querschnittstudie im Kohortendesign realisiert werden. Pro Altersgruppe (55- 65, 65-75 und 75+ Jahren) sollen je 500 Personen befragt werden - differenziert nach Alter, Geschlecht, soziodemografischem und kulturellem Hintergrund, Wohn- und Verkehrsumfeld und Verkehrsmittelnutzung. Die Befragung soll im westlichen Ruhrgebiet (Ballungsräume: Essen, Duisburg, Gelsenkirchen und Oberhausen) und in den angrenzenden ländlichen Gebie- ten durchgeführt werden. ART: BEGINN: 2007-02 ENDE: 2008-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Eugen-Otto-Butz-Stiftung INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Abt. Erziehungswissenschaft Arbeitsgruppe Mobilität und Verkehr (45117 Essen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0201-183-3756 o. -3567, e-mail: [email protected]); Bear- beiter (Tel. 0201-183-3262, e-mail: [email protected])

[226-F] Meise, Bianca; Schrade, Martina (Bearbeitung); Gembris, Heiner, Prof.Dr. (Leitung): Musizieren im Seniorenorchester. Bedingungen, Bedeutung und Funktion musikalischer Aktivitäten im Dritten Lebensalter

134 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

INHALT: Kulturelle Aktivitäten im Alter werden angesichts der rapiden Zunahme der älteren Bevölkerung sowie der Verlängerung der Lebenserwartung zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen als heute. Die Mitwirkung in Seniorenorchestern bietet nicht nur die Möglich- keit der aktiven musikalischen Betätigung für den Einzelnen, sondern sie trägt auch durch die Durchführung von Konzerten zur Gestaltung des öffentlichen kulturellen Lebens bei. Wäh- rend die Motivationen, Funktionen und Gratifikationen des Musizierens im Alter zumindest ansatzweise in qualitativen Studien untersucht wurden (z.B. Hartogh 2005; Beckers 2002), gibt es nach Wissen der Autoren keine Untersuchungen, die sich auf das Musizieren in Senio- renorchestern oder anderen Ensembles beziehen, obwohl bekannt ist, dass gerade die sozialen Funktionen des gemeinsamen Musizierens von besonderer Bedeutung sind. Ein anderer wich- tiger Aspekt des Musizierens im Alter sind die Grenzen und Möglichkeiten des Musizierens, die durch alterskorrelierte Einschränkungen in kognitiven, sensorischen und motorischen Be- reichen zu erwarten sind. Damit verbunden ist die Frage, ob und wie diese in der Praxis kom- pensiert werden können. Zu diesen wichtigen Themen liegen bislang kaum Forschungsergeb- nisse vor. Hier besteht erheblicher Erkenntnisbedarf, dessen Relevanz nicht allein im Bereich der Grundlagenforschung liegt, sondern ebenso im Bereich musikalischer und musikpädago- gischer Praxis anzusiedeln ist, z.B. in Hinblick auf öffentliche und private Musikschulen, die sich auf die Tatsache vorbereiten, dass in Zukunft ein wachsender Teil ihrer Schüler aus Älte- ren bestehen wird. Das Projekt untersucht folgende Fragen bzw. Themenfelder: 1. Wer spielt im Seniorenorchester (demographische Variablen, musikalischer Hintergrund bzw. Ausbil- dung, allgemeiner Bildungshintergrund etc.)? 2. Funktion und Bedeutung des Musizierens (z.B. aktuelle soziale und individuelle Bedeutung für die Lebensbewältigung, Bedeutungsver- änderungen im Laufe des Lebens). 3. Altersbedingte Einschränkungen und deren Bewälti- gung. 4. Nutzung von musikalischen Bildungsangeboten (tatsächliche Nutzung und ge- wünschte Angebote). Das Ziel des Projekts besteht darin, durch empirische Klärung dieser Fragen einerseits einen Beitrag zur Grundlagenforschung zu leisten, andererseits musikpäda- gogisch wichtige Hinweise für die Gestaltung von musikalischen Aktivitäten im Dritten Le- bensalter zu gewinnen und bildungspolitisch relevante Argument für die musikalische Betäti- gung im Dritten Lebensalter zu sammeln. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Schweiz METHODE: Der Forschungsansatz ist empirisch-quantitativ. Die Datenerhebung erfolgt per standardisiertem (pre-getestetem) Fragebogen in einer mehrstufigen Methodik: Recherche von Seniorenorchestern im Internet (Deutschland, Österreich, Schweiz); Anschreiben der Or- chester mit Information über Forschungsvorhaben und Bitte um Mitarbeit; Versand von rü- ckaddressierten Fragebögen an die Orchester auf der Basis positiver Antworten; Erfassung und Auswertung quantitativer Daten per SPSS; Erfassung, Kategorisierung und Auswertung der offenen Fragen (qualitativ/ quantitative Analyse). Erste Ergebnisse sind in der zweiten Hälfte des Jahres 2007 zu erwarten. VERÖFFENTLICHUNGEN: Gembris, Heiner: Musikalische Entwicklung im Erwachsenenal- ter. in: Bruhn, H.; Kopiez, R.; Lehmann, A. (Hrsg.): Musikpsychologie. Rowohlts Enzyklo- pädie. Hamburg: (in Vorbereitung).+++Gembris, Heiner: Musikalische Entwicklung im zweiten bis vierten Lebensalter. in: Gembris, H. (Hrsg.): Musik und Alter: Berufliche, ge- sundheitliche und kulturelle Perspektiven. Frankfurt: P. Lang 2007 (in Vorbereitung).+++ Gembris, Heiner: Musizieren im Seniorenorchester (Arbeitstitel). in: Gembris, H. (Hrsg.): Musik und Alter: Berufliche, gesundheitliche und kulturelle Perspektiven. Frankfurt: P. Lang 2007 (in Vorbereitung). ART: BEGINN: 2006-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe soFid Soziale Probleme 2008/1 135 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

INSTITUTION: Universität , Institut für Begabungsforschung in der Musik -IBFM- (Pohlweg 85, 33100 Paderborn) KONTAKT: Leiter (Tel. 05251-60-5213, e-mail: [email protected])

[227-F] Menning, Sonja, Dipl.-Oec. (Bearbeitung); Hoffmann, Elke, Dr. (Leitung): Statistisches Informationssystem GeroStat - Gerontologisches Fachinformationssystem

INHALT: Betrieb eines online zugänglichen Informationssystems mit demographischen und gerontologisch relevanten statistischen Daten im Kontext beschreibender Informationen. Die Daten sind aggregiert, subjektbezogen und mit kleingliedriger altersstruktureller Gliederung versehen. GeroStat bietet unter http://www.gerostat.de einen zentralen und leicht verständli- chen Zugang zu einer Sammlung gerontologischer und demographisch relevanter Daten der amtlichen Statistik und der empirischen Sozialforschung mit stets aktuellen Zeitreihen. Es ist ein für Alterssozialberichterstattung dienliches System sozialer Indikatoren. Statistische Kurzreports und Reports im Rahmen von Alterssozialberichtserstattung ergänzen das Infor- mationsangebot. ZEITRAUM: ab 1950, mit Schwerpunkt ab 1991 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, mit Erweiterung für EU-Staaten METHODE: Zusammenstellung empirischer Daten für gerontologische und demographische Fragestellungen von Sozialplanern, Sozialpolitikern, Praktikern und Sozialforschern in Form einer elektronischen Informationsdienstleistung, die laufend aktualisiert und inhaltlich erwei- tert wird DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Primärdaten der amtlichen Statistik -insb. durch Son- deraufbereitungen beim Statistischen Bundesamt- und empirische Surveydaten -z.B. Alters- survey-). VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.gerostat.de/ oder http://www.dza.de/gerostat/ge- rostat-aktuelle.html . ART: BEGINN: 2001-01 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Deutsches Zentrum für Altersfragen (Manfred-von-Richthofen-Str. 2, 12101 Berlin) KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-26074071, e-mail: [email protected])

[228-F] Muth, Elena, Dipl.-Demographin; Doblhammer-Reiter, Gabriele, Prof.Dr.; Luy, Marc, Prof.Dr. (Bearbeitung): MAGGIE - Major AGeing and Gender Issues in Europe

INHALT: Das Projekt identifiziert und analysiert Indikatoren der Lebensqualität im Alter mit einem Schwerpunkt auf geschlechterbezogene Unterschiede und deren Faktoren. Für eine Prognose geschlechterspezifischer Unterschiede und eine Evaluation von Maßnahmen zu de- ren Reduzierung werden aktuell alte Kohorten (die, angesichts der Heterogenität der Lebens- umstände in höherem Alter, in Altersgruppen unterteilt werden) und solche, die in den nächs- ten 25 Jahren ein hohes Alter erreichen werden (bezogen auf die Situation der über Vierzig- jährigen im Jahr 2005) betrachtet. Die Lebensqualität im Alter wird zumeist über die Indika- toren Gesundheit, wirtschaftliche Ressourcen, Familiensituation und soziale Integration ge- messen. Für jedes dieser Maße werden objektive Indikatoren der persönlichen Wahrnehmung der Lebenssituation einer Person gegenübergestellt. Es wird argumentiert, dass sich die stärk- 136 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

sten Faktoren von Geschlechterkonflikten im Lebenslauf des Einzelnen finden lassen - spe- ziell darin, wie berufliche Karriere und Familienleben in Einklang gebracht wurden; aber auch in der Art des Erlebens bedeutender Ereignisse wie Ruhestand, Witwenschaft, gesund- heitlicher Verschleiß und Umzug in Altersruhesitze. Mittels statistischer Methoden der Event- History-Analyse, soll der Einfluss dieser Faktoren zeigen. Geschlechterspezifische Unter- schiede in der Lebensqualität werden durch den sozio-kulturellen Kontext geformt (Wohl- fahrtsstaat, Wirtschaftsbedingungen, normatives Klima). Politik, sowohl auf nationaler, als auch auf EU-Ebene, spielt hier eine zentrale Rolle. International vergleichende Analysen sol- len diese Mechanismen nachweisen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europe METHODE: Die Studien basieren auf internationalen komparativen Surveys, die sowohl An- haltspunkte für das Wohlbefinden der Befragten, als auch Aufschluss über deren Lebenslauf geben. Für überregionale Analysen werden Kontextinformationen gesammelt. ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie und Demographie Lehrstuhl für Empirische Sozialforschung und Demographie (18051 Rostock) KONTAKT: Muth, Elena (e-mail: [email protected])

[229-L] Pasero, Ursula; Backes, Gertrud M.; Schroeter, Klaus R. (Hrsg.): Altern in Gesellschaft: Ageing - Diversity - Inclusion, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 390 S., ISBN: 978-3-531-15088-8

INHALT: "Geburtenrückgang bei gleichzeitig steigender Lebenserwartung: Diese Formel löst in der öffentlichen Diskussion meist negative Vorstellungen und Erwartungen aus. Der vorlie- gende Band stellt den Beobachtungsfokus um. Aus multidisziplinärer Perspektive wird ausge- lotet, welche Chancen und Potenziale der Strukturwandel bereithält. Im Mittelpunkt steht eine differenzielle Alternsforschung, die nach den Konstruktionen, der Empirie und der Zukunft des Alterns fragt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ursula Pasero: Altern in Gesellschaft: Ageing - Diversity - Inclusion (7); Heidemarie Bennent-Vahle: Philosophie des Alters (11- 41); Karen van den Berg: Semantiken des Alters. Diskursinterventionen und Bildlektüren von Giorgione, August Sander und On Kawara (43-76); Bärbel Kühne: Ganz schön alt. Zum Bild des (weiblichen) Alters in der Werbung. Eine semiotische Betrachtung (77-110); Roberta Maierhofer: Der gefährliche Aufbruch zum Selbst: Frauen, Altern und Identität in der ameri- kanischen Kultur. Eine anokritische Einführung (111-127); Klaus R. Schroeter: Zur Symbolik des korporalen Kapitals in der "alterslosen Altersgesellschaft" (129-148); Gertrud M. Backes: Geschlechter - Lebenslagen - Altern (151-183); Saskia-Fee Bender: Age-Diversity: Ein An- satz zur Verbesserung der Beschäftigungssituation älterer Arbeitnehmerinnen? (185-209); Katharina Gröning: Generative Solidarität, filiale Verbundenheit und Individualisierung - über die Suche nach Lebensstilen mit dem Problem der Pflege für die Generation der Hoch- altrigen umzugehen (211-230); Harald Künemund: Freizeit und Lebensstile älterer Frauen und Männer - Überlegungen zur Gegenwart und Zukunft gesellschaftlicher Partizipation im Ruhestand (231-240); Irene Mandl & Andrea Dorr: Beschäftigungsinitiativen für die alternde Erwerbsbevölkerung. Eine Untersuchung zu den neuen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie Rumänien und Bulgarien (241-262); Anton Amann: Produktives Arbeiten und flexibles Altern: Forschungsprogrammatische Überlegungen zu einem Sozialprodukt des Al- ters (265-288); Christine Hartmann & Marcus Hillinger: Alter(n)stopografien (289-306); soFid Soziale Probleme 2008/1 137 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

François Höpflinger: Ausdehnung der Lebensarbeitszeit und die Stellung älterer Arbeitskräfte - Perspektiven aus Sicht einer differenziellen Alternsforschung (307-343); Ursula Pasero: Al- tern: Zur Individualisierung eines demografischen Phänomens (345-355); Birger P. Priddat: Potenziale einer alternden Gesellschaft: 'Silver Generation' und 'kluge Geronten' (357-387).

[230-L] Potrafke, Niklas: The timing of employment breaks: how does it affect pension benefits?: empirical evidence from Germany, (DIW Diskussionspapiere, 710), Berlin 2007, 30 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp710.pdf)

INHALT: "This paper provides empirical evidence how the timing of employment breaks affects pension benefits in Germany. Analysing the biographical data set from the German Pension Insurance (SUF VVL 2004) the employment histories of individuals aged 21 to 60 can be mirrored in detail. We relate differences in pension benefits to employment breaks due to un- employment and parental leave in the individual life cycle, distinguishing by gender. Three different career phases (early, middle and late) are distinguished and respective social policy phases are considered. As predicted by human capital theory, the losses due to career inter- ruptions in the early and middle employment period differ. However, the negative effects due to unemployment in the late employment period are only weak. This finding detects special characteristics of the covered age-groups in the data set." (author's abstract)

[231-L] Priddat, Birger: Potenziale einer alternden Gesellschaft: 'Silver Generation' und 'kluge Geronten', in: Ursula Pasero, Gertrud M. Backes, Klaus R. Schroeter (Hrsg.): Altern in Gesellschaft : Ageing - Diversity - Inclusion, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 357-387, ISBN: 978-3-531-15088-8

INHALT: Der Verfasser setzt sich einleitend mit den politischen und sozialen Konsequenzen der demographischen Alterung auseinander und formuliert thesenartig die einzelnen Dimensio- nen dieser Veränderungen. Dabei wird gezeigt, wie dieser Prozess zu einer Verlangsamung der Gesellschaft führt. Die Achtung vor dem Alter, die die moderne Gesellschaft verloren hat, soll über die Kundenorientierung wieder hergestellt werden. Die Altersheime werden immer größere Teile des sozialen Raumes erobern. Die Verlangsamung wird als eine Segmentierung der Gesellschaft und der wirtschaftlichen Organisationen in unterschiedliche Zeitzonen prä- sentiert. Aus dieser Sicht wird vorgeschlagen, die lineare Vorstellung vom Alt-Werden zu re- vidieren und das Leben oszillatorisch, mit mehreren Unterbrechungen anzulegen, die ihrer- seits neue Erwartungen und Energien stiften. In diesem Kontext soll eine Aufwertung des Al- ters erfolgen, wenn es mit mehr Vitalität verbunden wird. Zum Schluss listet der Autor die Folgeerscheinungen im Gesundheits- und Rentensystemen auf, die mit der demographischen Alterung einher gehen. (ICG)

[232-F] Recke, Selina, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Lakemann, Ulrich, Prof.Dr.; Kreikenbom, Hen- ry, Dr. (Leitung): Älter werden im Wohngebiet. Herausforderungen des demografischen Wandels für die Wohn- und Lebenssituation älterer Menschen in verschiedenen Wohngebieten der Städte Jena und 138 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

INHALT: Ausgangssituation: Die demografische Struktur der Bundesrepublik Deutschland wird sich in den nächsten Jahrzehnten gravierend verändern. Angesichts des massiven Geburten- rückganges und der gestiegenen Lebenserwartung sprechen Sozialwissenschaftler von einer "Überalterung" der Gesellschaft. Diese Tendenzen werden auch in Thüringen und in den Re- gionen Jena und Weimar weit reichende Konsequenzen nach sich ziehen. Das Statistische Amt der Stadt Jena prognostiziert beispielsweise für die über 75-jährigen fast eine Verdoppe- lung ihres Anteils an der Jenaer Bevölkerung im Jahr 2020. Mit Blick auf verschiedene Wohngebietstypen, wie z.B. innerstädtische Quartiere aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhun- derts aber auch die großen, teils randstädtischen Stadtteile der 60er, 70er und 80er Jahre, stellt sich schon heute die Frage, wie sich eine städtische Wohnungs-, Infrastruktur- und Sozialpo- litik auf solche Veränderungen einzustellen hat. Zielstellungen: Das Forschungs- und Ent- wicklungsprojekt setzt sich zum Ziel, die Bedarfslage älterer Menschen mit Blick auf die Wohnsituation und Infrastruktur in unterschiedlichen Wohngebietstypen der Städte Jena und Weimar zu erforschen. Angesichts des massiven demografischen Wandels, dessen Konse- quenzen die Bundesrepublik Deutschland in den kommenden Jahrzehnten auf zahlreichen Ebenen erfassen werden, ist es notwendig, sozialplanerische Grundlagen für eine städtische Wohnungs-, Infrastruktur- und Sozialpolitik zu erarbeiten. Dazu sollen die Bewohner aus den mittleren und älteren Jahrgängen in ausgewählten Stadtquartieren mit Blick auf deren zukünf- tige Bedarfslage befragt werden. Umsetzungsziel des Projektes ist es, Wohngebiete auch in den nächsten 20 bis 30 Jahren für diese Bewohnergruppen attraktiv zu gestalten. Grundüber- legungen und Untersuchungsfragen des Projekts: Das Projekt richtet sich gezielt auf die heu- tigen Bedürfnisse älterer Menschen ab 60 Jahren und die zukünftigen Bedürfnisse der sich gegenwärtig in den mittleren Altersgruppen befindlichen Generation. Aufgrund ihrer zum Teil eingeschränkten Mobilität sind bzw. werden diese Bevölkerungsgruppen besonders stark auf Angebote in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld angewiesen sein. Gleichzeitig ist es erfor- derlich, dass sich eine effektive Sozialplanung angesichts der knappen Haushaltsmittel unmit- telbar am Bedarf der jeweiligen Zielgruppen orientiert. Untersuchungsfragen sind beispiels- weise: Welche Wohnformen wünschen sich ältere Menschen? Wie groß ist der Anteil derje- nigen, die sich ein Wohnen in betreuten Wohngruppen, Wohngemeinschaften oder ein Woh- nen von Alt und Jung vorstellen können? Welche technischen Vorkehrungen sind notwendig, damit auch bei gesundheitlicher Beeinträchtigung im Alter die gewünschte Wohnform reali- siert werden kann? Welche sozialen und medizinischen Dienste zur alltäglichen und gesund- heitlichen Unterstützung wünschen sich ältere Menschen in ihrem Wohngebiet? Welcher Be- darf besteht hinsichtlich der Anbindung des Wohngebiets an den öffentlichen Personennah- verkehr? Welche Freizeitaktivitäten möchten ältere Menschen in ihrem Wohngebiet wahr- nehmen können und wie groß ist der Bedarf an sozialen Kontakten? GEOGRAPHISCHER RAUM: Jena, Weimar METHODE: Vorgesehen ist eine schriftliche Befragung in unterschiedlichen Wohnquartierstypen der beiden Städte Jena und Weimar. Zielgruppe der Befragung sind die älteren Bewohner, und solche, die in den nächsten 20 Jahren zu den älteren Bewohnern zählen werden. Durchge- führt werden soll eine schriftliche, nach Wohngebieten quotierte Befragung bei insgesamt 1.000 Befragten aus der Zielgruppe. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.000; Befragte aus Jena und Weimar ab 50 Jahren in ausgewählten Wohngebieten; Auswahlverfahren: quotiert, Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Um- frageinstitut. ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2007-11 AUFTRAGGEBER: Arbeiterwohlfahrt Jena-Weimar FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Fachhochschule Jena, FB Sozialwesen (Postfach 100314, 07703 Jena) soFid Soziale Probleme 2008/1 139 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

[233-F] Reimann, Katja (Bearbeitung); Backes, Gertrud, Prof.Dr. (Betreuung): "Doing Masculinity" im Ungang mit Körper, Altern und Gesundheit - Männlichkeit, Kör- peridentität und Gesundheitsverhalten im Prozess des Alterns

INHALT: keine Angaben ART: ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Graduiertenkolleg "Öffentlich- keiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" INSTITUTION: Hochschule Vechta, Zentrum Altern und Gesellschaft (Postfach 1553, 49364 Vechta) KONTAKT: Betreuerin (Tel. 04441-15358, e-mail: [email protected])

[234-L] Sagebiel, Felizitas: Elder women and the emancipative impact of life long learning in Germany, in: Justyna Sem- pruch, Katharina Willems, Laura Shook (Hrsg.): Multiple marginalities : an intercultural dialogue on gender in education across Europe and Africa, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 349-366, ISBN: 978-3-89741-208-8 (Standort: SB München(12)-2007.16608)

INHALT: Die Verfasserin schildert einleitend das Konzept des Seniorenstudiums an der Univer- sität . Anhand eigener empirischer Forschungsergebnisse wird gezeigt, dass die ge- schlechtsspezifische Lebenskrise die Frauen motiviert, einen neuen Lernprozess im höheren Alten anzufangen, wodurch auch ihr spezifischer Lebenskontext als Frau modifiziert wird. Die Frauen erleben einen stärkeren Widerstand von ihren Referenzgruppen, wenn sie versu- chen, traditionelle Stereotype im Hinblick auf das Alter, insbesondere in Bezug auf die Uni- versität, zu bekämpfen. Zugleich lassen sich besondere Merkmale der frauenspezifischen Lernprozesse feststellen. Es wird argumentiert, dass das Studium im höheren Alter den Frau- en hilft, ihre Selbstachtung zu stärken und dadurch emanzipatorische Konsequenzen hat. (ICG)

[235-F] Schäfer, Karsten (Bearbeitung); Bullerjahn, Claudia, Prof.Dr. (Betreuung): Empirische Untersuchung der Auswirkung ausgewählter Faktoren auf die musikalischen Fähigkeiten älterer Erwachsener und Hochbetagter

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Mu- sikwissenschaft und Musikpädagogik (Karl-Glöckner-Str. 21 D, 35394 Gießen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0641-9925-113, e-mail: [email protected])

[236-F] Schneider, Beate, Prof.Dr.; Scherer, Helmut, Prof.Dr.; Gonser, Nicole, Dipl.-Soz.Wiss.; Wahl, Hans-Werner, Prof.Dr.; Doh, Michael (Bearbeitung): Ältere Menschen und Medien: Sekundärdatenanalysen und qualitative Vertiefungsstudien

INHALT: Der große Zeitaufwand, den ältere Menschen der Mediennutzung widmen, belegt die wichtige Rolle von Medien im Leben Älterer. Von der Forschung wird diese Thematik aber nur unzureichend bearbeitet. Größtes Manko ist die Unverbundenheit der beiden involvierten 140 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

Disziplinen Alter(n)sforschung und Medienforschung. Aus diesem Grund hat das IJK die Kooperation mit der Univ. Heidelberg gesucht. Folgende Fragen sollen gemeinsam unter- sucht werden: 1. Welche Bedeutung und Funktionen nehmen die Medien in den einzelnen Lebensphasen und insbesondere bei kritischen Lebensereignissen für Ältere ein? 2. Welche Differenzierungen sind im Übergang von der mittleren Lebensphase ins "junge" und dann ins "alte" Alter notwendig? 3. Welche Faktoren sind bestimmend für interindividuelle Unter- schiede im Medienverhalten von Älteren? 4. Wie sehen einzelne Medienbiographien aus? 5. Wie haben sich Entwicklungen des Mediensystems wie z.B. durch Einführung des dualen Rundfunksystems auf die Mediennutzung Älterer ausgewirkt? 6. Welche Bedürfnisse und Wünsche haben ältere Rezipienten? 7. Wie steht es mit der Medienkompetenz von älteren Menschen? In einem ersten Schritt sollen relevante vorhandene Alters-Studien und Markt- Media-Analysen systematisch erfasst und sekundäranalytisch ausgewertet werden. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover); Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psychologisches Institut Abt. Psycho- logische Alternsforschung (Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Schneider, Beate (Tel. 0511-3100-481, e-mail: [email protected])

[237-F] Schnurr, Simone, M.A.; Sinner, Simone, M.A.; Theisen, Catharina, M.A. (Bearbeitung); Tippelt, Rudolf, Prof.Dr.; Schmidt, Bernhard, Dr. (Leitung): Demographic change and adult education (EdAge)

INHALT: Im September 2006 startete das Projekt "Bildungsverhalten und -interessen Älterer - Adressatenforschung unter besonderer Berücksichtigung didaktischer Handlungsfelder und informeller Lernformen". Ziel des zweijährigen Forschungsvorhabens ist eine bislang nicht vorhandene Erhebung des Weiterbildungsverhaltens und der Weiterbildungsinteressen der 45- bis 80-Jährigen. Dabei stehen neben der Beteiligung an formellen und informellen Bil- dungsformen vor allem Angebot, Nachfrage und Bildungsbedarf im Fokus des Erkenntnisin- teresses. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Ausgehend von einem hohen Maß an Heterogenität in der Gruppe der 45- bis 80- jährigen wird eine möglichst differenzierte Betrachtung des Bildungsverhaltens angestrebt. Ein zentrales Ziel des Projektes ist es, diese Differenzen zwischen Untergruppen innerhalb der älteren Erwachsenen unter Berücksichtigung von Faktoren, wie des sozioökonomischen Hintergrundes, der Lebenslage, vorausgegangener Bildungserfahrungen, sowie des Lebens- stils eine Typologie älterer Adressaten von Weiterbildung zu entwickeln. Das Forschungsde- sign sieht sowohl qualitative als auch quantitative Erhebungsverfahren im Sinne einer Metho- dentriangulation vor: Zur Exploration der Problemfelder dient zu Beginn des Projektes der Austausch mit Experten. Es folgt die persönliche Befragung einer repräsentativen Stichprobe von 4.909 Erwachsenen in Zusammenarbeit mit einem externen Umfrageinstitut. 13 Grup- pendiskussionen in homogenen Gruppen sind angesetzt worden, um bestimmte Adressaten- gruppen vertieft zu untersuchen. Etwa 60 problemzentrierte Interviews werden mit weiterbil- dungsaktiven und mit weiterbildungsabstinenten Älteren geführt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 13; 45 bis 85-jährige in der BRD; Auswahlverfahren: theoretisch begründet). Qualitatives Interview (Stichprobe: 60; 45 bis 85-jährige in der BRD; Auswahlverfahren: theoretisch begründet). Standardisierte Be- soFid Soziale Probleme 2008/1 141 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

fragung, face to face (Stichprobe: 4.909; 45 bis 85-jährige in der BRD; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmidt, B.: Educational behaviour and interests of older adults. in: Lucio-Villegas, E.; Carmen Martrinez, M. del (eds.): Adult learning and the challenges of social and cultural diversity: diverse lives, cultures, learnings and literacies. 1. Proceedings of the 5th ESREA European Research Conference 2007, pp. 157-166. ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesmi- nisterium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Pädago- gik, Bildungs- und Sozialisationsforschung Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Bil- dungsforschung (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Schmidt, Bernhard (Dr. Tel. 089-21805135, e-mail: [email protected])

[238-L] Schroeter, Klaus R.: Verwirklichungen des Alterns, in: Anton Amann, Franz Kolland (Hrsg.): Das erzwungene Para- dies des Alters? : Fragen an eine Kritische Gerontologie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 235-273, ISBN: 978-3-531-15528-9

INHALT: Der Autor beleuchtet in seinem Beitrag die relationalen Aspekte des Alterns und kriti- siert eine wissenschaftliche Begriffsbildung, die auf eine möglichst exakte Beschreibung ei- ner vermeintlich objektiven (Alterns-)Welt ausgerichtet ist. Er zeigt, dass Lebenslauf und Al- ter immer auch soziale Konstruktionen sind und geht in Analogie zu den von Monika Setz- wein modellierten körper- und leibbezogenen Aspekten der sozialen Konstruktion von Ge- schlecht davon aus, dass Altern (1) in einem umfassenden symbolischen Verweisungszu- sammenhang konstruiert wird, sich (2) in der sozialen Organisation gesellschaftlichen Han- delns als objektive Struktur realisiert, sich (3) in der Somatisierung gesellschaftlicher Macht- verhältnisse materialisiert und (4) zugleich in seiner sinnlich empfundenen Qualität konstitu- tiver Bestandteil subjektiver Identitäten ist. Von dieser heuristischen Annahme ausgehend, nimmt der Autor die Verwirklichung des Alterns idealtypisch auf der symbolischen, interak- tiven, materiell-/somatischen und leiblich-affektiven Ebene in den Blick. (ICI2)

[239-F] Schwarzer, Ralf, Univ.-Prof.Dr.; Tesch-Römer, Clemens, Prof.Dr.; Ziegelmann, Jochen Philipp, Dr.phil; Schüz, Benjamin; Warner, Lisa, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wurm, Susanne, Dr. (Leitung): Personale Ressourcen von älteren Menschen mit Mehrfacherkrankungen: Stärkung effekti- ven Gesundheitsverhaltens

INHALT: Das Ziel des geplanten Projekts ist die Beantwortung der Frage, wie personale Res- sourcen zur Aufrechterhaltung von Autonomie und Lebensqualität angesichts von multiplen Erkrankungen im Alter beitragen. Als personale Ressourcen werden motivationale und voliti- onale Faktoren betrachtet, die angemessenes Gesundheitsverhalten fördern, aber auch verhin- dern können. Hierbei werden insbesondere individuelle Vorstellungen des eigenen Älterwer- dens, Selbstwirksamkeitserwartungen sowie gesundheitsbezogene Ergebniserwartungen be- trachtet. In der Studie wird unterschiedliches Gesundheitsverhalten berücksichtigt (körperli- 142 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

che Aktivität, Ernährung, Medikation), um die Wirkungen personaler Ressourcen auf Ge- sundheit im Alter zu erfassen. METHODE: Ob ein älterer Mensch eine hohe Autonomie und Lebensqualität auch angesichts von Multimorbidität und funktionaler Einschränkungen aufrechterhalten kann, hängt nicht al- lein von der Zahl und Schwere der Erkrankungen ab. Personale Ressourcen tragen entschei- dend dazu bei, wie eine Person mit ihrem (eingeschränkten) Gesundheitszustand umgeht. Das hohe Erwachsenenalter ist durch eine zunehmende Divergenz zwischen der Erfahrung subjek- tiver Gesundheit und dem objektiven Gesundheitszustand gekennzeichnet. Zahlreiche Studien belegen, dass der subjektive Gesundheitszustand einer Person ein besserer Prädiktor für Mor- talität ist als medizinisch festgestellte Diagnosen. Diese Befunde zeigen sehr deutlich, wie wichtig personale Ressourcen für die Aufrechterhaltung einer positiven Gesundheit auch an- gesichts eines eingeschränkten objektiven Gesundheitszustandes sind. Das Projekt PREFER konzentriert sich auf zwei zentrale personale Ressourcen: die subjektive Sicht auf das eigene Älterwerden sowie die Fähigkeit zur Selbstregulation des eigenen Gesundheitsverhaltens. Ausgangspunkt der geplanten Studie ist der Alterssurvey, eine bundesweit repräsentative Be- fragung von Personen im Alter zwischen 40 und 97 Jahren. Diese wurde bereits in den Jahren 1996 und 2002 durchgeführt, eine dritte Befragungswelle findet im Jahr 2008 statt. In dieser dritten Welle werden etwa N=2.100 Personen aus vorangehenden Wellen erneut befragt, wei- tere etwa N=6.000 Personen werden zum ersten Mal befragt. Aus letzterer Stichprobe wird für die PREFER-Studie ein Subsample von älteren (ab 65 Jahren), multimorbid erkrankten Personen gezogen (N=350). Diese Personen werden innerhalb eines 12-Monatszeitraums zu weiteren drei Messzeitpunkten mit Hilfe von persönlichen Interviews (CAPI) und schriftli- chen Fragebögen befragt. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisier- te Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 350). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesmi- nisterium für Bildung und Forschung; Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Deutsches Zentrum für Altersfragen (Manfred-von-Richthofen-Str. 2, 12101 Berlin); Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung, Lehrstuhl für Mikroöko- nomik und Industrieökonomik (Burgplatz 2, 56179 ) KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-260-74060, e-mail: [email protected])

[240-F] Sengpiel, Michael, Dipl.-Psych.; Struve, Doreen, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wandke, Hartmut, Prof.Dr.sc.nat. (Leitung); Wandke, Hartmut, Prof.Dr.sc.nat. (Betreuung): Adaptive Lernunterstützung zur interaktiven Systemnutzung für ältere Benutzer (ALISA)

INHALT: In dem Projekt soll untersucht werden, wie Senioren bei der Benutzung von interakti- ven Systemen unterstützt werden können. Hierbei stehen die Bereiche Training (Entwicklung einer Lernumgebung) und Arbeitsmittelgestaltung im Vordergrund. Es ist allgemein bekannt, dass besonders Senioren mit einer Vielzahl von Problemen beim Einstieg in neuartige techni- sche Systeme konfrontiert sind. Zudem verhalten sich ältere Menschen oft altersrollenkon- form und bauen eine gewisse Angstschwelle zur Nutzungsolcher Systeme auf. METHODE: Die Forscher gehen davon aus, dass ältere Personen sich altersrollenkonform verhal- ten und besondere Probleme mit dem Einstieg in die Nutzung neuartiger technischer Systeme haben, jedoch nach dem Überwinden einer Schwelle annähernd so gut wie Jüngere mit einem System interagieren können. Um das Überwinden dieser Schwelle leicht zu machen, sollte sie möglichst niedrig gehalten werden. Hier setzt das Projekt an: Die Schwellenreduktion erfolgt soFid Soziale Probleme 2008/1 143 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

zum einen auf der Basis der Selektions-Optimierungs-Kompensations-Theorie aus der kogni- tiven Altersforschung, zum anderen durch das sozialpsychologisch begründete Lernen am Modell. Als Untersuchungsgegenstand für die Experimente dient ein simulierter Fahrschein- automat. Zu Fahrscheinautomaten gibt es psychologisch-ergonomische Voruntersuchungen, sie sind leicht zugänglich und gut simulierbar. Die Untersuchungen werden so angelegt, dass es möglich wird, durch Trainings- und Gestaltungsmaßnahmen (im Sinne eines transgenerati- onal design) Kohorteneffekte von echten Alterseffekten zu trennen. Deshalb werden nicht nur ältere, sondern auch jüngere Probanden untersucht. DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Struve, D.; Sengpiel, M.; Wandke, H.: Adaptive Lernunterstüt- zung zur interaktiven Systemnutzung für ältere Benutzer (ALISA). in: Zeitschrift für Ar- beitswissenschaft, 2006, 3, S. 161-171. ART: BEGINN: 2007-12 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II, Institut für Psychologie Professur für Kognitive Ergonomie, Ingenieurpsychologie (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected], Tel. 030-2093-9340 od. - 9358)

[241-F] Spini, Dario; Cavalli, Stefano; Bickel, Jean-François; Armi, Franca; Ghisletta, Paolo; Guilley, Edith; Guillet, Luc; Girardin, Myriam; Henchoz, Karine; Cordonnier, Christian; Maystre, Carole; Riand, Jean-François; Vascotto, Barbara; Pin, Stephanie; Ducommun, Nathalie (Bearbei- tung); Lalive d'Epinay, Christian, Prof. (Leitung): Life trajectories in old old age: Swiss Interdisciplinary Longitudinal Study on Old-Old- SWILSO-O

INHALT: One striking feature of demographic change is the growth, both absolute and relative, in the number of the very old (80 and over). Of the one million old people in Switzerland to- day (who make up 15 per cent of the population), one in four is over 80. Roughly one out of every two of these needs help to carry out one or more basic activities of daily life. In order to deal with this changing demographic and social situation, a whole institutional structure is be- ing put in place, entailing for its operation the application of criteria and definitions. This in- terdisciplinary research project focuses on: 1. The transition from old to old old age, the latter being characterized by impaired independence (because of a physical handicap) and/ or autonomy (in the case of a mental handicap) and hence dependence on others in performing vital everyday activities; 2. Current work on the construction and standardization of the last stages of life in old old age. The first aim is to identify the individual and environmental fac- tors and processes that are conducive to the old person's autonomy, physical and mental integ- rity, and participation in society; conversely, it is also to pinpoint the factors and processes that impair or diminish the person's autonomy, integrity and ability to participate (subprojects 1 and 2). The second aim is to analyse the measures taken to support and comfort old people through each phase and to evaluate their impact, pointing out clearly the criteria and indica- tors applied (subprojects 1 & 2). The third aim is to clarify the extent to which a normative model of old old age and the end of life is taking shape, and to analyse the criteria and mark- ers of the transitions and stages in this final phase of the life course (subproject 1). The fourth aim is to make an economic assessment of health consumption and see how it evolves in ad- 144 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

vanced old age, then to compare individuals' costs and trajectories (subproject 3). The fifth and last aim is to identify and carry out a cross-disciplinary ethical evaluation of issues and decisions with their implications, taking into account the norm of respect for the person's autonomy, the principle of responsibility, and real-life situations. This subproject 4 is planed for a second stage of the Program (2000-2003). As far as methodology is concerned, trajec- tory studies require a longitudinal approach. We therefore consider at time t1 a sample of the cohort of 80 to 84-year-olds living at home; the subjects are interviewed once a year. As old old age has become a rapidly changing subject of study, it is essential to allow for the likely impact of cohort effects and therefore to base the study on two five-year cohorts separated by an interval of five years. This will bring to light the effects peculiar to each cohort, associated with changes in the sociohistorical context, as well as invariants and variations between indi- viduals. Swilso-o builds on an earlier project launched under NRP 32 (Old age), which it will prolong and enrich by going into more detail. It is its continuation, development (second co- hort), enrichment (of psychosocial as well as network analysis aspects) and renewal (intro- ducing economic approach). Structurally, this project will mobilize the efforts of nine units from two universities and will reinforce the position of the Centre for Interdisciplinary Geron- tology (the only one of its kind in Switzerland) as a centre of expertise, as well as strengthen- ing its interdisciplinary and interinstitutional network. With regard to funding, the project is envisaged as a joint venture between SNSF and the local authorities of the cantons most closely concerned, which provide 30% of the global research. ZEITRAUM: 1994-2007 GEO- GRAPHISCHER RAUM: Suisse Romande (Genève et Valais Central) METHODE: Questionnaires standardisés remplis en situation de face à face ou par un proche en cas d'impossibilité de réponse. Deux cohortes de personne agées de 80 à 84 ans à domicile se- ront suivies longitudinalement. La première a débuté en 1994 (N=340; actuellement 9 va- gues), l'enquête auprès de la seconde cohorte a débuté en avril 1999 (N=371; actuellement 5 vagues). Echantillon aléatoire stratifié par sexe et par région (Valais Central et Genève). La première cohorte a été échantillonées sur la base de la recherche transversale (Recherche Au- tonomie, PNR 32-4032-35728). Démarche méthodologique: entretiens standardisés face-à- face et entretiens qualitatifs complémentaires. Univers de référence: octogénaires en Valais Central et à Genève; nombre et/ ou taille des objets: 340 (1ère cohorte, 1ère vague), 371 (2ème cohorte, 1ère vague). Sélection ou échantillonnage: aléatoire, stratifié par sexe et ré- gion. Design du relevé: longitudinal (chaque 12/18 mois). Données relevées par: équipe de recherche. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Spini, D.; Ghisletta, P.; Guilley, E.; Lalive d'Epinay, C.: Frail elderly. in: Birren, J.E. (ed.): Encyclopedia of gerontology. (2nd ed., Vol. 1). San Diego, CA: Academic Pr. 2006, pp. 572-579.+++Henchoz, K.; Lalive d'Epinay, C.: Le sommeil et les significations de la nuit dans la grande vieillesse. in: Gérontologie et Société, 2006, 116, pp. 25-44.+++Ghisletta, P.; Bickel, J.-F.; Lövden, M.: Does activity engagement protect against cognitive decline in old age? Methodological and analytical considerations. in: Journal of Ge- rontology: Psychological Sciences, 2006, 61 B, pp. 253-261.+++Clémence, A.; Karmaniola, A.; Green, E.G.T.; Spini, D.: Disturbing life events and wellbeing after 80 years of age: a longitudinal comparison of survivors and the deceased over five years. in: Ageing & Society, 2006, 27, pp. 1-19.+++Pin, S.; Guilley, E.; Spini, D.; Lalive d'Epinay, C.: The impact of so- cial relationships on the maintenance of independence in advanced old age: findings of a Swiss longitudinal study. in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 38, 2005, pp. 203- 209.+++Lalive d'Epinay, C.;Cavalli, S.;Guilley, E.: Parcours de vie et vieillesse. in: Guil- laume, J.F.: Les parcours de vie. Regards croisés sur la construction des biographies contem- soFid Soziale Probleme 2008/1 145 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

poraines. Liège: Les éditions de l'Université de Liège 2005, pp. 67-87.+++Lalive d'Epinay, C.; Bickel, J.F.; Cavalli, S.; Spini, D.: De l'étude des personnes âgées au paradigme du par- cours de vie. in: Mercure, D.: L'analyse du social: les modes d'explication. Québec: Les Pres- ses de l'Université de Laval Québec 2005, pp. 141-167.+++Lalive d'Epinay, C.; Bickel, J.-F.; Cavalli, S.; Spini, D.: Le parcours de vie: émergence d'un paradigme interdisciplinaire. in: Guillaume, J.F.: Parcours de vie. Regards croisés sur la construction des biographies contem- poraines. Liège: Les éditions de l'Université de Liège 2005, pp. 187-210.+++Lalive d'Epinay, C.: Genre et santé au cours de la vieillesse avancée. Différences versus inégalités. in: Acte du 3ème colloque national du réseau de recherche Gender Health du 29 juin 2005 à Brugg. Brugg, 2005, pp. 23-32.+++Guilley, E.; Pin, S.; Spini, D.; Lalive d'Epinay, C.; Herrmann, F.; Michel, J.-P.: Association between social relationships on survival of Swiss octogenarians; a five-year prospective, population-based study. in: Aging Clinical and Experimental Research, 17, 2005, 5, pp. 419-425.+++Lalive d'Epinay, C.; Spini, D.: Religion and health: A European perspective. in: Schaie, K.W.; Krause, N.; Booth, A. (eds.): Religious influences on health and well-being in the elderly. New York: Springer 2004, pp. 44-58.+++Ghisletta, P.; Linden- berger, U.: Static and dynamic longitudinal structural analyses of cognitive changes in old age. in: Gerontology, 50, 2004, pp. 12-16.+++Bickel, J.-F.; Girardin, M.: De l'impact de la fragilité sur la vie quotidienne: changements et continuité des activités et du bien-être dans le grand âge. in: Gérontologie et Société, 2004, no 109, pp. 63-82.+++Armi, F.; Guilley, E.: La fragilité dans le grand âge: Définition et impact sur les échanges de services. in: Gérontologie et Société, 2004, no 109, pp. 47-61.+++Spini, D.; Clémence, A.: Les événements de la vie et le bien-être dans la grande vieillesse. in: Médecine&Hygiène, 2003, 61, pp. 2266-2271.+++ Pin, S.; Guilley, E.; Spini, D.; Lalive d'Epinay, C.: Impact des relations sociales sur le main- tien de l'indépendance durant la grande vieillesse: résultats d'une étude longitudinale. in: L'Année Gérontologique, 2003, pp. 315-331.+++Lalive d'Epinay, C.; Cavalli, S.; Spini, D.: The death of a loved one: impact on health and relationship in very old age.iIn: Omega: Jour- nal of Death and Dying, 2003, pp. 267-286.+++Guilley, E.; Armi, F.; Ghisletta, P.; Lalive d'Epinay, C.; Michel, J.-P.: Vers une définition opérationnelle de la fragilité. in: Médeci- ne&Hygiène, 2003, 61, pp. 2256-2261.+++Pour plus information: http://www.sidos.ch/ . AR- BEITSPAPIERE: Lalive d'Epinay, C.; Riand, J.-F. et al.: La vie après 80 ans (I): situations et trajectoires de vie et de santé d'une cohorte d'octogénaires pendant 30 mois (1994-1996). Ca- hiers de la santé, Département de l'action sociale et de la santé, République et canton de Genève 1999.+++Bétemps, C.: Quotidien brisé, quotidien réaménagé. Une étude des modes de régulation des perturbations majeures dans le grand âge. Collection 'Questions d'âge'. Genève: Centre Interfacultaire de Gérontologie 1998.+++Cordonier, C.: Enquête à suivre: La mise en place d'un système de gestion des données d'une recherche sociologique. Mémoire de Diplôme d'études supérieures en sociologie. Département de sociologie, Université de Genè- ve 1998.+++Pin, Stéphanie: La santé fonctionnelle dans la grande vieillesse. La construction d'un indicateur et son utilité. Diplôme postgrade en économie et administration de la santé. Dorigny: HEC 2001.+++Vascotto, B.: Analyse des correspondances multiples et classifica- tion mixte. Diplôme postgrade en statistiques, Université de Neuchâtel 1998.+++Schaefer, P.; Kaeser, G.: Le veuvage chez les personnes âgées en Suisse Romande. Diplôme en sociologie, Université de Genève 1999.+++Antille, G.; El May, H.; Kabili, A.: Trajectoires et recours aux soins dans la grande vieillesse: une approche économique. Faculté des sciences économi- ques et sociales, LEA, Université de Genève 2000.+++Kabili, A.: Modélisation économétri- que de la consommation médicale chez les personnes de plus de 80 ans. Mémoire de diplôme d'Etudes supérieures en Econométrie, Université de Genève, Genève 2000.+++Cavalli, S.: Vivre chez soi ou vivre en pension? Etude comparative des populations âgées à domicile et en 146 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

institution dans le canton de Genève et en Valais central. Mémoire de diplôme en sociologie (sous la direction du Prof. C. Lalive d'Epinay). Genève: Faculté des sciences économiques et sociales, Université de Genève 1999.+++Bickel, J.-F.: Citoyenneté et participation sociale au temps de la retraite. Doctorat en Sociologie, mention summa cum laude. Université de Genè- ve 2003.+++Armi, F.: Liens sociaux, réseaux d'aide: stabilité et changement face à la fragili- sation des personnes très âgées. DEA romand de Sociologie, Université de 2004. +++Cavalli, S.: Vieillards à domicile, vieillards en pension: une comparaison. Publication is- sue d'un travail de diplôme. Lausanne: Réalités Sociales 2002. ART: BEGINN: 1994-04 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Canton de Genève Département de l'Action Sociale et de la Santé; Canton du Valais Departement de la Sante des Affaires Socia- les et de l'Energie FINANZIERER: NFP 32 Alter INSTITUTION: Université de Genève, Centre Interfacultaire de Gérontologie -C.I.G- (59, route de Mon Idée, 1226 Thônex, Schweiz) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[242-L] Struck, Stephanie: Informelle Arbeit älterer Frauen und Männer in Europa, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24/2006, H. 4, S. 117-130 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.mea.uni-mannheim.de/publications/ meadp_116-07.pdf)

INHALT: Auf dem Hintergrund der Diskussion um demographischen Wandel und die so genann- te Überalterung der europäischen Gesellschaften befasst sich der Beitrag mit informellen Tä- tigkeiten und dem ehrenamtlichen Engagement älterer BürgerInnen. Drei Formen informeller Arbeit werden näher untersucht, ehrenamtliche Tätigkeit, informelle Hilfeleistungen und Pflegetätigkeiten. Auf der Datengrundlage der ersten Welle des Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE) geht es zunächst darum zu zeigen, wie viele BürgerInnen ab 50 Jahren in zehn europäischen Ländern informelle Arbeit leisten, welche Unterschiede in den Bereichen ehrenamtlichen Engagements, informeller Hilfe und Pflege bestehen und wie sich Engagement von Frauen und Männern in diesen drei Bereichen unterscheidet. Danach werden die Einflussfaktoren Geschlecht, Alter, Bildungsniveau und Erwerbsstatus unter- schieden. Die Ergebnisse der Betrachtung verdeutlichen, dass ein beachtlicher Teil von Euro- päerInnen ab 50 Jahren informelle Arbeit leistet. Beim ehrenamtlichen Engagement zeigen sich kaum Unterschiede zwischen Männern und Frauen, lediglich in der Pflege kann ein stär- keres Engagement bei den Frauen festgestellt werden. In Schweden, Dänemark und den Nie- derlanden sind die Anteile der aktiven BürgerInnen am höchsten, Frankreich Deutschland, die Schweiz und Österreich rangieren im mittleren Bereich, die südeuropäischen Länder Italien, Griechenland und Spanien weisen nur wenig Aktive auf. (ICH)

[243-F] Tank, Armin, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Freter, Hermann, Prof.Dr. (Betreuung): Seniorenmarketing - das Innovationsverhalten älterer Menschen

INHALT: Untersuchung von Besonderheiten im Konsumentenverhalten von Senioren. METHODE: Verhaltenswissenschaftlicher Ansatz (Berücksichtigung von Alternstheorien). Un- tersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to soFid Soziale Probleme 2008/1 147 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

face; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2004-07 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissen- schaftler INSTITUTION: Universität , FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht, Lehrstuhl BWL, insb. Marketing (Hölderlinstr. 3, 57068 Siegen) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[244-L] Thio, Sie Liong: Freizeit und ältere Menschen am Beispiel der Niederlande, in: Reinhold Popp (Hrsg.): Zu- kunft: Freizeit: Wissenschaft : Festschrift zum 65. Geburtstag von Univ. Prof. Dr. Horst W. Opa- schowski, Münster: Lit Verl., 2005, S. 189-203, ISBN: 3-8258-8619-0 (Standort: UB Essen(465)- 11/HYFO1056)

INHALT: "Die Zunahme der gesellschaftlichen Bedeutung der Freizeit und das sogenannte Altern der Gesellschaft sind Phänomene, die in den letzten Dekaden in den Niederlanden in den Mit- telpunkt des öffentlichen Interesses gerückt sind. Die Alterung der Gesellschaft macht sich nicht nur in der Bevölkerungsstatistik bemerkbar, es ist auch die Präsenz älterer Menschen in vielen Bereichen des Alltags, die in den folgenden Jahrzehnten noch ausgeprägter sein wird. Die wachsende numerische Dominanz älterer Jahrgänge hat zahlreiche Konsequenzen und ist deshalb ein bedeutendes Thema der Politik. Der Sektor Freizeit und Freizeitgestaltung gehört ebenso zu den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Feldern, in denen die Bedeutung der Senioren wächst. Sie steigen zunehmend aus dem Erwerbsleben aus, es wird mehr Zeit für andere Aktivitäten in einer späteren Lebensphase frei. In diesem Beitrag wird der charakteris- tische Anteil älterer Menschen an der Freizeit und deren Gestaltung in der Niederlanden he- rausgehoben und beschrieben. Außerdem werden die Rahmenbedingungen künftiger Ent- wicklungen im Freizeit und Freizeitverhalten behandelt." (Autorenreferat)

[245-L] Thöle, Ulf: Das Altern der Gesellschaft und die politische Partizipation älterer Frauen, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24/2006, H. 4, S. 131-142 (Standort: USB Köln (38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Auf dem Hintergrund des demographischen Wandels in westeuropäischen Ländern stellt sich die Frage, ob ältere Frauen nicht zukünftig eine politisch entscheidende Gruppe werden. Aufgrund der längeren Lebenserwartung wächst der Anteil von Frauen besonders stark, was einen nominellen Zuwachs des politischen Machtpotenzials für diese Bevölke- rungsgruppe bedeutet. Der Beitrag stellt die Frage, welche Auswirkungen der demographi- sche Wandel auf die Struktur und Form politischer Partizipation älterer Frauen hat und wel- che Aspekte bei einer Analyse berücksichtigt werden müssen. Altern der Gesellschaft ist ei- nerseits ein makrosoziologisches Phänomen, das in Form von generationen- und kohorten- spezifischer Sozialstruktur auftritt. Der Prozess des Alterns lässt sich als Mikrophänomen in- dividuellen Alterns und als Makrophänomen unterscheiden. Altern und politischer Partizipa- tion ist gemeinsam, dass es jeweils zwischen der Makroebene und der Mikroebene zahlreiche Interdependenzen und Beziehungen gibt, die es zu untersuchen gilt. Ziel der Ausführungen ist die Erweiterung des Themenfeldes um theoretische Perspektiven. Für den Aspekt des Alterns 148 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

bedeutet dies den Rückgriff auf Erkenntnisse der Gerontologie und der Entwicklungspsycho- logie, im politischen Bereich auf die Felder lebenslanger politischer Sozialisation und politi- sche Generationen. Der abschließende Ausblick bejaht ein zunehmendes politisches Potenzial bei den älteren Frauen; eine politische "Altenmacht" lässt sich jedoch nicht prognostizieren. (ICH)

[246-F] Tischer, Ulrike (Bearbeitung); Combrink, Claudia, Dr.; Hartmann-Tews, Ilse, Univ.- Prof.Dr.phil. (Leitung): Sportlich aktives Alter(n) - eine Frage des Geschlechts? Eine Analyse der sozialen Konstruk- tionen von Geschlecht und Alter vor dem Hintergrund der Versportlichung der Gesellschaft

INHALT: Das Forschungsprojekt nimmt zwei gesellschaftliche Phänomene in den Blick: die alternde Gesellschaft (demographischer Wandel) und die "Versportlichung" der Gesellschaft. Vor diesem gesellschaftlichen Hintergrund - den es für die Analyse soziologisch aufzuarbei- ten gilt - sollen Antworten auf die Frage entwickelt werden, wie auf der einen Seite ältere Frauen und Männer mit der Versportlichung und den damit an sie herangetragenen (ge- schlechtsdifferenten) hohen Erwartungen in Bezug auf "Fit bis ins hohe Alter" umgehen und wie auf der anderen Seite Sportanbieter auf das Phänomen des demographischen Wandels re- agieren bzw. welche Relevanz Geschlecht bei der Entwicklung ihrer Angebotsstrukturen hat. Ausgangspunkt ist hierbei der Sachverhalt, dass erstens die medial inszenierte und empirisch zu beobachtende Versportlichung der Gesellschaft bisher nur in geringerem Umfang auch die ältere Bevölkerung erfasst hat und das zweitens mehr Frauen als Männer im höheren Alter sportlich aktiv sind - ein Phänomen, dass den traditionellen Partizipationsstrukturen der Ge- schlechter in allen anderen Altersgruppen diametral gegenüber steht. METHODE: Den theoretischen Rahmen der Analyse bilden in erster Linie Theorien der sozialen Konstruktion von Geschlecht als auch von Alter(n) und in zweiter Linie die akteurtheoreti- schen Ansätze der Soziologie, die die prozesshafte Konstitution von sozialem Handeln und sozialen Strukturen in den Blick nehmen. Für die Forschungsfrage bieten diese theoretischen Ansätze die Möglichkeit, die Seite der sozialen Strukturen und die Seite des Handelns diffe- renziert auszuleuchten und über die Beschreibung von Phänomenen auch zu Erklärungen über das geringe und in Bezug auf die Geschlechterverhältnisse überraschende Sportengagement der älteren Menschen zu kommen. Der methodische Zugang umfasst vier miteinander ver- zahnte Teilstudien, die die Perspektive der Individuen und der Organisationen aufgreifen. Die Ergebnisse der ersten Teilstudie (international ausgerichtete Literaturstudie) dienen als Grundlage für die nachfolgenden drei empirischen Teilstudien (zwei Interviewstudien und ei- ne Bevölkerungsbefragung). Die erste Teilstudie, die 2005 durchgeführt werden soll, kann darüber hinaus auch Vorbereitung für zusätzliche interdisziplinär ausgerichtete Forschungs- anträge sein. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Inter- view (Stichprobe: 35; altere Frauen und Männer sowie Sportanbieter/innen; Auswahlverfah- ren: systematisch). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 1.000; ältere Frauen und Männer; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Combrink, Claudia; Hartmann-Tews, Ilse; Tischer, Ulrike: Sport- lich aktives Altern - eine Frage des Geschlechts? in: Hartmann-Tews, Ilse; , Britt (Hrsg.): Sportwissenschaftliche Geschlechterforschung im Spannungsfeld von Theorie, Poli- tik und Praxis. Jahrestagung der dvs-Kommission Geschlechterforschung vom 9.-11.11.2006 in Köln. Hamburg: Czwalina 2007, S. 49-58.+++Hartmann-Tews, Ilse; Combrink, Claudia; Tischer, Ulrike: Physical activity of the elderly - a question of gender? in: Mechling, Heinz; soFid Soziale Probleme 2008/1 149 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

Brach, Michael; Eichberg, Sabine; Preuss, Peter (eds.): Physical activity and successful aging. Xth International Conference of EGREPA. Köln 14th - 16th September 2006. Book of ab- stracts (S. 110). Köln: Deutsche Sporthochschule 2006. ART: BEGINN: 2005-11 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Tech- nologie INSTITUTION: Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Sportsoziologie Abt. Geschlechter- forschung (Carl-Diem-Weg 6, 50927 Köln) KONTAKT: Tischer, U. (Dr. Tel. 0221-4982-7240, e-mail: [email protected])

[247-L] Topp, Hartmut H.: Altstadt für alle: barrierefreie Straßen und Plätze, in: Die Alte Stadt : Vierteljahreszeitschrift für Stadtgeschichte, Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Stadtentwicklung, Jg. 34/2007, H. 4, S. 311-325 (Standort: UB Bonn(5)-Z76/259; USB Köln(38)-XE00307; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich)

INHALT: In einer schnell alternden Gesellschaft gewinnt die Barrierefreiheit für mobilitätsbehin- derte Menschen eine zunehmende Bedeutung und ist nicht nur gesetzliche Verpflichtung, sondern auch Bestandteil der städtischen Baukultur. In historischen Altstädten gibt es aller- dings Konflikte zwischen Barrierefreiheit und Denkmalschutz, wie der Autor im vorliegenden Beitrag näher zeigt. Er berichtet unter anderem über die Oberfläche und Breite von Gehstrei- fen, über Querungen und Bordabsenkungen, über Leitsysteme für Blinde und Sehbehinderte, über Rampen, Treppen und Gebäudeeingänge sowie über die Erschließung des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) und behindertengerechte Haltestellen. Notwendig sind seiner Meinung nach ortsspezifische Lösungen unter Beteiligung der Betroffenen, bei denen Stadtgestalt und Denkmalschutz auf der einen und Funktionalität und Barrierefreiheit auf der anderen Seite Kompromisse eingehen. Denn die Anpassung historischer Stadtbereiche an neue Nutzungsan- forderungen ist selbst ein permanenter historischer Prozess und die Maßnahmen der Barriere- freiheit sind nicht immer und überall möglich. Im öffentlichen Raum der Altstadt sollten die- se jedoch durch Informationen über barrierefreie Wege, Haltestellen und Gebäude ergänzt werden, z.B. interaktiv im Internet zur Vorbereitung eines Altstadtbesuchs oder zukünftig über den tragbaren "Personal Travel Agent" für unterwegs. (ICI2)

[248-F] Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen SozialforschungPotter, Jens, M.A. (Bear- beitung): Sozialpolitische Werthaltungen im Alter - eine längsschnittliche Analyse des SOEP

INHALT: Sozialpolitische Werthaltungen im Alter gelten für dieses Dissertationsprojekt als lei- tendes Forschungsinteresse. Es interessiert, welche Altersgruppen bestimmte Werthaltungen präferieren, welche nicht. Darüber hinaus soll der Frage nachgegangen werden, ob Lebenser- eignisse in der Lage sind, Werthaltungen im biographischen Kontext inhaltlich oder in Bezug auf die Stärke einer Präferenz bestimmter Werthaltungen zu ändern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Theoretische Bezüge sollen zum Lebensverlauf, Generationen und Werthaltungen hergestellt werden und anschließend durch Paneldaten des DIW analysiert werden. 150 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2010-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissen- schaftler INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaf- ten, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung (Post- fach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0391-6716596, e-mail: [email protected])

[249-F] Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Forschungsgruppe Personenbezogene WohlfahrtsproduktionKnoth, Sebastian (Bearbeitung): Gesellschaftliche Teilhabe im Alter

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Forschungsgruppe Personenbezogene Wohlfahrtsproduk- tion (Georgskommende 33, 48143 Münster) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0251-83-25359, e-mail: [email protected])

[250-L] Voges, Wolfgang: Soziale Unterschiede der Suizidalität im Alter, in: Uwe Helmert, Bernard Braun, Dietrich Milles, Heinz Rothgang (Hrsg.): Gesundheitspolitik, Arbeits- und Sozialmedizin : Festschrift für Rainer Müller, Bremerhaven: Wirtschaftsverl. NW, 2007, S. 269-282, ISBN: 978-3-86509-643-2 (Standort: SB Berlin(1)-1A642/770)

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit dem Suizidrisiko in Deutschland für den Zeitraum 1970 bis 2005. Die Todesursachenstatistik für die Periode 1970 bis 2000 zeigt, dass vor allem hochbetagte Männer ein höheres Suizidrisiko aufweisen. Das gilt insbesondere dann, wenn sie kurz zuvor den Verlust der Partnerin zu bewältigen hatten. Ein Einfluss weiterer sozialer Determinanten ist hingegen kaum auszumachen. Analysen auf dieser Datenbasis eröffnen da- her kaum Ansatzpunkte für eine angemessene Suizidprävention. Untersuchungen auf der Grundlage der Gmünder Ersatzkasse-Daten für den Zeitraum 2000 bis 2005 bieten einen bes- seren Ansatzpunkt. Die Ergebnisse zu den sozialen Unterschieden bei Suizidalität zeigen deutlich, dass das Lebensalter bei Kontrolle anderer Determinanten an Bedeutung verliert. Dabei haben Frauen durchwegs eine größere Tendenz zur Suizidalität. Der Familienstand "verheiratet" hat auch hier eine protektive Funktion. Höhere Schulbildung und frühere nicht- selbständige Erwerbstätigkeit vermindern Suizidalität. Mehrere gleichzeitig auftretende Hauptleiden erhöhen deutlich die Suizidneigung. Insgesamt verringert sich der Einfluss sozia- ler Faktoren, wenn Funktionseinbußen, Krankheitsgeschehen und Krankheitsintensität im Zeitverlauf vor dem suizidalen Ereignis berücksichtigt werden. Die Ergebnisse verweisen darauf, dass Suizidprävention am Leiden unter Krankheiten und an den Folgen von Krankhei- ten ansetzen sollte. (ICG2)

soFid Soziale Probleme 2008/1 151 2.2 Altern und Lebensbedingungen im Alter

[251-L] Walther, Uwe-Jens: Alternde Stadtbevölkerung: Altern in der Stadt, in: Detlef Baum (Hrsg.): Die Stadt in der sozi- alen Arbeit : ein Handbuch für soziale und planende Berufe, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 276-286, ISBN: 978-3-531-15156-4

INHALT: Der Beitrag erörtert die These, wonach die bisherige räumliche Verteilung und Dyna- mik der Bevölkerungsalterung bei den zukünftigen Wohnstandorten kaum Brüche mit den bisherigen Mustern erwarten lässt. Das Wohnen und die Wohnstandorte von morgen werden vielmehr denen von heute ähneln: Die Bevölkerungsalterung überlagert kleinräumig die be- stehenden Siedlungsmuster und setzt selektiv andere Gewichte. Im ersten Schritt wird zu- nächst die These einer weitgehenden Strukturkonstanz der 'Geographie der Alterung' bei den Wohnumgebungen aus den bisherigen Trends der Segregation nach Alter entwickelt. Im zweiten Schritt wird dargestellt, inwieweit Politik und Planung diese Entwicklungen mit ges- taltet und verstärkt haben. Dazu gehören die Sozial-, Wohnungs- und Altenpolitik. Anhand der Schlussfolgerungen daraus werden im dritten Schritt vier Einwände geprüft, ob Städte ge- eignete Umgebungen sind, um in ihnen alt zu werden: (1) Städtische Lebensweisen und Al- tern, (2) die Frage nach großräumiger Entmischung oder nahräumlicher Funktionsmischung, (3) Armut, Ethnie und Alterung sowie (4) schrumpfende alternde Städte. (ICG2)

[252-L] Wehr, Thomas; Buchwald, Florian: Subjektive Vorstellungen über ältere Menschen und das Altern: eine Untersuchung zu Typi- zität, Erwünschtheit, Kontrollierbarkeit und Entwicklungsperiode von 218 Personenmerk- malen, in: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Jg. 38/2007, H. 3, S. 163-177 (Standort: USB Köln (38)-XG871; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In den beiden vorliegenden Normierungsstudien wurden 218 Personeneigenschaften in Bezug auf das Altersstereotyp ('alter Mensch/ Rentner') sowie auf normative Vorstellungen über das Altern (Erwünschtheit, Kontrollierbarkeit, Entwicklungsperiode) von insgesamt 501 studentischen Versuchspersonen beurteilt. Normierung 1 ermöglichte eine Kategorisierung der Wörter in drei Merkmal-Sets mit jeweils 30 typischen Eigenschaften (stereotyp-konsis- tent, stereotyp-inkonsistent und stereotyp-neutral). Normierung 2 ergänzte die Merkmal-Sets um die Analyse normativer Vorstellungen über das Altern. Demnach korrespondierten alters- konsistente Eigenschaften mit einer reduzierten, wenn auch moderaten Erwünschtheit und Kontrollierbarkeit. Zudem unterschieden sich die wahrgenommenen Anfangs- und Endpunkte der Entwicklungsperioden der Merkmal-Sets deutlich. Schließlich kann nach Vergleichen mit äquivalenten Normen von Heckhausen, Dixon und Baltes (1989) zeitliche Stabilität normati- ver Vorstellungen über die Entwicklung alters-konsistenter Eigenschaften bei jungen Erwach- senen vermutet werden." (Autorenreferat)

152 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

[253-L] Aichele, Valentin: Selbstbestimmung vor dem Lebensende: der Mangel an gesellschaftlicher Aufmerksamkeit und staatlicher Verantwortung in der Altenpflege, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 45/2006, H. 3 = H. 175, S. 100-107 (Standort: USB Köln(38)- XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Autor konstatiert eine mangelnde gesellschaftliche Aufmerksamkeit und staatliche Verantwortung für die Situation und die Rechte von pflegebedürftigen älteren Personen und zeigt anhand einiger Beispiele, dass menschenrechtlich garantierte Mindeststandards oftmals nicht in Alten- und Pflegeheimen eingehalten werden. Pflegebedürftige Menschen besitzen aus gesellschaftspolitischer Perspektive kaum eine nennenswerte Lobby und im Vergleich zu den anderen professionell organisierten Akteuren im Bereich Pflege, wie den Leistungsträ- gern, Leistungserbringern und ihren Verbänden, wird die strukturelle Schwäche dieser Grup- pe sehr schnell deutlich. Angesichts dieser Ausgangslage sollte den Menschenrechten älterer Personen in Pflege nach Meinung des Autors eine "Lobby-Ersatzfunktion" zukommen. Dem Staat sollte zusätzlich ein Bündel menschenrechtlich begründeter Pflichten auferlegt werden, um die Interessen der älteren Personen mit Pflegebedarf in besonderer Weise zu schützen. Vor diesem Hintergrund sind schließlich auch die Debatten um den "richtigen" staatlichen und gesellschaftlichen Umgang mit dem Lebensende, um Sterbehilfe und Patientenverfügung zu führen. (ICI2)

[254-L] Borchert, Lars; Rothgang, Heinz: Pflegeheime und Sterblichkeit: immer älter und gebrechlicher ins Heim?, in: Uwe Helmert, Bernard Braun, Dietrich Milles, Heinz Rothgang (Hrsg.): Gesundheitspolitik, Arbeits- und Sozi- almedizin : Festschrift für Rainer Müller, Bremerhaven: Wirtschaftsverl. NW, 2007, S. 255-268, ISBN: 978-3-86509-643-2 (Standort: SB Berlin(1)-1A642/770)

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Situation pflegebedürftiger Personen in Pflegeheimen in Deutschland. Dabei werden folgende Fragen untersucht: (1) Kommen Pflegebedürftige immer später in die Pflegeheime (Zunahme des Alters zum Zeitpunkt des Heimeintritts)? (2) Bringen die Pflegbedürftigen immer mehr Gebrechen mit (Zunahme der Morbidität)? (3) Ist die durchschnittliche Verweildauer in den Pflegeheimen in den letzten Jahren gesunken (Ab- nahme der Verweildauer)? Die Datenbasis bilden die Angaben der Gmünder Ersatzkasse von Frauen und Männern, die in dem Zeitraum 2000 bis 2005 erstmalig in ein Pflegeheim über- gewechselt sind und zwischen 60 und 100 Jahre alt waren. Zusammenfassend kann die These, dass die Heimbewohner zunehmend älter und kränker werden und das Heim lediglich zu ei- nem Ort des Sterbens degeneriert, nicht bestätigt werden. (ICG2)

[255-L] Dapp, Ulrike; Anders, Jennifer; Renteln-Kruse, Wolfgang von; Meier-Baumgartner, Hans Peter: Zielgruppenspezifische Angebote eines geriatrischen Zentrums: Gesundheitsförderung und Prävention im Alter durch ein kommunales Gesundheitsnetzwerk, in: Prävention : Zeitschrift für Gesundheitsförderung, Jg. 29/2006, H. 4, S. 116-120 soFid Soziale Probleme 2008/1 153 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

INHALT: "Die Entwicklung und Vermeidung von Behinderung im Alter erfährt aufgrund des de- mographischen Wandels ein gesteigertes Interesse. Behinderung und Pflegebedürftigkeit im Alter sind auf eine Kombination verschiedener physiologischer, psychosozialer und umge- bungsbezogener Faktoren zurückzuführen. Erfolgversprechende Modelle der Prävention im Alter beruhen deshalb auf zielgruppenspezifischen multidimensionalen Ansätzen. Am Alber- tinen-Haus Hamburg wurden neuartige Angebote der Gesundheitsförderung und Prävention im Alter wissenschaftlich entwickelt und praktisch erprobt. Zielgruppen sind z.B. noch - ständig lebende ältere Menschen ab dem 60. Lebensjahr, die weder eine Demenz noch Pfle- gebedürftigkeit (Pflegestufe laut MDK) aufweisen, gebrechliche Ältere, geriatrische Patienten sowie im Gesundheitswesen tätige Berufsgruppen. Dabei bildet das geriatrische Zentrum den Knotenpunkt innerhalb gesundheitsfördernder Angebote im kommunalen Netzwerk." (Auto- renreferat)

[256-F] Denouveaux, Christine; Ebenegger, Nadia; Solioz, Emmanuel (Bearbeitung); Anchisi, Annick (Leitung): Les pensionnaires déments en établissement médico-social: défis quotidiens pour les soignan- tes

INHALT: La recherche "personnes âgées atteintes de démence en établissement médico-social: défis quotidiens pour les soignants" a mis en évidence des caractéristiques de la prise en so- ins. Les entretiens ont concerné 19 aides-soignantes (AS) et 19 infirmières (ID). Le champ professionnel a été investigué sous les angles des représentations sociales, du temps, de la sé- curité, des interactions, de l'offre en soins et de la satisfaction. Pour les AS, les représenta- tions de la vieillesse et de la démence se confondent et reconduisent le sens commun. Les ID se réfèrent à un idéal professionnel qui a pour conséquence une indifférenciation des indi- vidus soignés. Concernant le temps, les AS et les ID privilégient l'efficacité. Les soignantes inscrivent principalement leurs actions dans une logique de la tâche et du contrôle rendant d'abord service au système institutionnel inspiré du modèle hospitalier. Face aux comporte- ments hors normes des pensionnaires déments, le risque d'agression physique ressort du dis- cours des AS alors que l'imprévisibilité des situations de soins est centrale pour les ID. Les interactions, bien que décrites comme essentielles par les AS et les ID, ne sont pas con- sidérées comme thérapeutiques. La parole joue prioritairement un rôle fonctionnel. L'offre en soins est commune aux deux groupes. Elle se limite principalement à la réponse aux besoins physiologiques. Les AS et les ID se disent satisfaites de leur travail. La satisfaction est vue sous les angles de l'utilité et de l'idéal professionnel. En résumé, la spécificité de la prise en soins des personnes âgées atteintes de démence en institution est d'abord relative au contexte et ne dépend que très secondairement de la formation suivie. Cette étude nous a permis de faire des recommandations en direction des institutions, des lieux de formation ainsi que de la profession infirmière. ZEITRAUM: 2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Valais romand METHODE: entretiens semi-directifs avec les soignants; questionnaires institutionnels VERÖFFENTLICHUNGEN: Anchisi, A. et al.: Les personnes âgées atteintes de démence en établissement médico-social, des défis quotidiens pour les soignants. in: ARSI, Clermont 2003, no 3.+++Anchisi, A. et al.: Des défis quotidiens pour les soignants. in: Soins Infirmiers, Berne 2002, no 12.+++Anchisi, A.: Les personnes démentes en institution, y a t-il une spéci- ficité des soins infirmiers? in: Aide et soins à domicile, au coeur de l'action. CD du 4ème congrès national aide et soins à domicile, Bienne 2003.+++Anchisi, A.; Desnouveaux, C.; Ebenegger, N.; Solioz, E.: The elderly demented persons: between institutional and care lo- 154 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

gics. Poster et abstract pour la Conférence biennale du groupe européen pour la recherche en soins infirmiers. Genève 2002. ART: BEGINN: 2001-01 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: Etablissement médico-social FI- NANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen For- schung INSTITUTION: Haute École Valaisanne -HEVs-, Institut Santé & Social (Route de Gravelone 5, 1950 Sion, Schweiz)

[257-L] Dienel, Christiane: Die Betreuung älterer Familienmitglieder im europäischen Vergleich: Perspektiven einer europäischen Politik für familiäre Pflege, in: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 17/2007, H. 3, S. 281-300 (Standort: USB Köln(38)-XG07112; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bjs-digital.de/)

INHALT: "Der demografische Wandel und der steigende Anteil älterer, pflegebedürftiger Men- schen in Europa erhöhen die Verantwortung der Familien für Betreuung und Care- Management. Europaweit haben sich sehr unterschiedliche Modelle der Verteilung der Ver- antwortung zwischen familiärer Pflege, öffentlichen und marktbasierten Angeboten heraus- gebildet. Die Konvergenz der demografischen Situation erhöht den Druck auf die wohlfahrts- staatliche Unterstützung familiärer Betreuungsleistungen. Am Beispiel von Finnland, Frank- reich und Italien werden unterschiedliche Pfade und Entwicklungsstufen in der Pflege illust- riert." (Autorenreferat)

[258-L] Echer, Nikolaus Dominik: Demenzkranke in speziellen Wohneinheiten: eine empirisch-qualitative Studie zum (re)-ak- tiven Alltag, (Schriften der Johannes-Kepler-Universität Linz : Reihe B, Wirtschafts- und Sozial- wissenschaften, 105), Linz: Trauner 2006, 137 S., ISBN: 978-3-85499-165-6 (Standort: UB Kai- serslautern(386)-515/083)

INHALT: "Demenzerkrankungen in Form von Morbus Alzheimer oder vaskulärer Demenz wei- sen Hochaltrigkeit als Hauptrisikofaktor auf und werden in einer 'alternden Gesellschaft' zu einer immer größeren Herausforderung. Die Symptome dieser psycho-organischen Erkran- kung und ihre sozialen Auswirkungen bilden die Grundlage dieser soziologischen Betrach- tung. In der vorliegenden Arbeit wird in einer qualitativen Studie das Zusammenleben von Demenzerkrankten in einer Wohngruppe als kleiner familiärer Wohnform innerhalb eines Al- tersheimes untersucht. Als Datengrundlage dienten Feldprotokolle und narrative Interviews mit dem Betreuungspersonal, die anhand der Grounded Theory zu einer gegenstandsbezoge- nen Theorie entwickelt wurden. Das theoretische Modell des '(re-)aktiven Alltags' beschreibt eine mögliche Form der zukünftigen Betreuung Demenzerkrankter, welche speziell an der hohen Mobilität und den Verwirrtheitszustände der Betroffenen ausgerichtet ist. Diese Mo- dellbildung einer Konstruktion sozialer Wirklichkeit liefert eine von vielen notwendigen kon- struktiven Antworten auf jene Destruktivität, welche im gesellschaftlichen Diskurs oftmals mit den Phänomenen der Demenzerkrankungen oder im Allgemeinen mit Krankheit und Alter verbunden werden." (Autorenreferat)

soFid Soziale Probleme 2008/1 155 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

[259-F] Effenberger, Anja, Dipl.-Betriebsw.; Schadt, Rainer, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Hegner, Friedhart, Dr. (Leitung): Übergänge zwischen ambulanter und stationärer Alten- und Krankenpflege

INHALT: Sowohl die Engpässe der Sozialversicherungskassen als auch die Lebensentwürfe der Altwerdenden sprechen gegen eine Einbahnstrasse von der häuslichen Pflege zur dauerhaften stationären Pflege. Vielmehr sind Rückkehrschleifen in beiden Richtungen erforderlich. Diese scheitern bisher meist an finanz- und organisationsstrukturellen Barrieren, aber auch an den verschiedenartigen Kriterien für die Messung von Wirtschaftlichkeit und Qualität in ambulan- ten und stationären Serviceeinrichtungen. ZEITRAUM: 2005-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Qualität und Wirtschaftlichkeit der Dienstleistungserbringung nicht als Gegensatz begreifen, sondern als zwei Schalen einer Waage, die ständig neu zu balancieren sind. Unter- suchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichpro- be: ca. 200; Budget- und Qualitätsdateien von Pflegeeinrichtungen, teils einrichtungsbezogen, teils addressatenbezogen; Auswahlverfahren: geschichtet). Beobachtung, teilnehmend (Stich- probe: ca. 20; Tagesepisoden in ambulanten und stationären Einrichtungen; Auswahlverfah- ren: geschichtet). Gruppendiskussion (Stichprobe: ca. 10; Mitarbeiter/innen und Leitungskräf- te; Auswahlverfahren: geschichtet). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 30; Mitarbei- ter/innen und Leitungskräfte; Auswahlverfahren: geschichtet). Feldarbeit durch Mitarbeiter/- innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hegner, Friedhart; Schadt, Rainer: Qualität, Wirtschaftlichkeit und Innovation in der Pflege. in: Gesundheits- und Sozialpolitik, Jg. 61, 2007, H. 9-10, S. 35-42. ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: Sozialplanung und Sozialverwal- tung e.V., 33615 Bielefeld FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: ISMV Dr. Hegner u. Partner GmbH Institut für Sozialplanung, Management und Verwaltung Büro Berlin (Christstr. 30, 14059 Berlin) KONTAKT: Schadt, Rainer (Tel. 030-3265530)

[260-F] Eichler, Melanie, M.A.; Och, Ralf, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Pfau-Effinger, Birgit, Prof.Dr. (Leitung): Die lokale Restrukturierung der Altenpflege - kulturelle Grundlagen, Akteure und Hand- lungsbedingungen

INHALT: Im Bereich der Strukturen und Politiken zu den sozialen Dienstleistungen finden seit einigen Jahren, infolge von neoliberalen Politiken, Finanzkrisen der öffentlichen Haushalte und demografischem Wandel, aber auch auf der Grundlage neuer Leitbilder zur zivilgesell- schaftlichen Beteiligung und zum Zuschnitt der staatlichen oder privaten Verantwortung be- trächtliche Reorganisationsprozesse statt. Neben der nationalstaatlichen Ebene ist in der Sozi- alpolitik in dem Bereich der sozialen Dienstleistungen die lokale Ebene von erheblicher Re- levanz. Wie aus lokal vergleichenden Untersuchungen bekannt ist, kann die Sozialpolitik im Lokalvergleich erheblich differieren (z.B. Trydegard/ Thorslund 1994; Kröger 2004). Die lo- kale Sozialpolitik entwickelt sich im Rahmen nationaler Politiken von Wohlfahrtsstaaten und supranationaler Politiken. Die Art und Weise, in der diese umgesetzt werden, hängt jeweils von spezifischen lokalen Bedingungen ab, zu denen auch kulturelle Leitbilder zählen. Das Forschungsprojekt geht am Beispiel lokaler Politiken gegenüber der Altenpflege der Frage nach, wie sich Differenzen in den lokalen Politiken zur Altenpflege erklären lassen. Darüber 156 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

hinaus wird gefragt, in welcher Weise und unter welchen lokalen Bedingungen, sich die spe- zifischen kulturellen Werte und Leitbilder, die die neueren Diskurse auf der nationalen wohl- fahrtsstaatlichen Ebene prägen, in der lokalen Wohlfahrtskultur im Bereich der Altenpflege niederschlagen und Eingang in die lokalen Wohlfahrtspolitiken finden. Damit stellt sich auch die Frage danach, inwieweit es auf der Grundlage solcher Diskurse zu einer Konvergenz in den lokalen Sozialpolitiken kommt. In Bezug auf die Frage danach, welche Faktoren auf der lokalen Ebene von Bedeutung für die Umsetzung neuer Pflegewerte sind, wird die These ver- treten, dass insbesondere auch Differenzen in den kulturellen Traditionen von Regionen im Hinblick auf die Pflegekultur dazu beitragen, dass der Wandel pfadabhängig verläuft. Weiter wird der Untersuchung die These zugrunde gelegt, dass die Art und Weise, in der die Akteure die lokalen Governance-Strukturen gestalten, von wichtiger Bedeutung ist. Auf der Grundla- ge des Ansatzes lokaler Pflegearrangements soll das Zusammenwirken von Leitbildern loka- ler Akteure der Pflegepolitik und deren Umsetzung in der Altenpflegepolitik untersucht wer- den. Fallstudien zu vier städtischen Kommunen in West- und Ostdeutschland geben Auf- schluss über spezifische lokale Wohlfahrtskulturen in Bezug auf die Altenpflege und deren Bedeutung im Rahmen der Pflegepolitiken. Die Fallstudien sollen vor allem auf Dokumen- tenanalysen, Expertengesprächen sowie auf Interviews mit relevanten Akteuren der lokalen Pflegepolitik basieren. Das Forschungsvorhaben soll dazu beitragen, den theoretischen Rah- men für die regional vergleichende Sozialpolitikanalyse weiterzuentwickeln und die Sozial- politikanalyse um eine akteurszentrierte Perspektive und um eine systematische Analyse der Bedeutung kultureller Einflussfaktoren zu erweitern. ZEITRAUM: ab Einführung der Pflege- versicherung 1995/1996 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Städte, alte Bundesländer, neue Bundesländer METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 4; Fall- studien in vier städtischen Kommunen; leitfadengestützte Experteninterviews). Expertenge- spräche (Vertreter der kommunalen Politik und Vertreter von Wohlfahrtsverbänden). Leitfa- dengestützte Interviews (Akteure der lokalen Pflegepolitik). Dokumentenanalyse (Stichprobe: 4, Städte aus Ost- und Westdeutschland, -prosperierend/ nicht prosperierend-). Dokumenten- analyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Meyer, T.; Pfau-Effinger, B.: The gender dimension of the restruc- turing of pension systems: a comparison of Britain and Germany. in: International Journal of Ageing and Later Life, 4, 2006.+++Pfau-Effinger, B.: Review on: Abrahamson, Peter; Boje, Thomas P.; Greve, Bent: Welfare and families in Europe. Aldershot: Ashgate 2005. in: Inter- national Journal of Social Welfare, Vol. 16, 2007, Iss. 1, pp. 5-96.+++Pfau-Effinger, B.: Buchbesprechung zum 'Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie'. in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 58, 2006, S. 171- 172.+++Pfau-Effinger, B.: Der soziologische Mythos von der Hausfrauenehe - sozio-his- torische Entwicklungspfade der Familie. in: Bührmann, Andrea; Diezinger, Angelika; Metz- Göckel, Sigrid (Hrsg.): Arbeit - Sozialisation - Sexualität: zentrale Felder der Frauen- und Geschlechterforschung. Wiesbaden: VS Verl. f. Sozialwiss. 2006.+++Meyer, T.; Pfau-Effin- ger, B.: Die Geschlechter-Dimension in der Restrukturierung von Rentensystemen - Deutsch- land und Großbritannien im Vergleich. in: Künemund, Harald; Schroeter, Klaus R. (Hrsg.): Soziale Ungleichheiten und kulturelle Unterschiede im Lebenslauf und Alter: Fakten, Prog- nosen und Visionen. Reihe: Alter(n) und Gesellschaft, Bd. 12. Wiesbaden: VS Verl. f. Sozi- alwiss. 2006.+++Pfau-Effinger, B.: Cultures of childhood and the relationship of care and employment in European welfare states. in: Lewis, Jane (ed.): Children, changing families and welfare states. Northampton, Mass.: Elgar Publ. 2006. ISBN 1-8454-2523-5.+++ Pfau- Effinger, B.; Sakac-Magdalenic, S.: Informal employment in the work-welfare arrangement soFid Soziale Probleme 2008/1 157 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

of Germany. in: Marcelli, Enciro; Williams, Collin C. (eds.): The informal work of developed nations. Univ. of Michigan Press 2006.+++Pfau-Effinger, B.: Welfare state policies and de- velopment of care arrangements. in: European Societies, 7, 2005, 3.+++Pfau-Effinger, B.: Culture and welfare state policies: reflections on a complex interrelation. in: Journal of Social Policy, 34, 2005, pp. 1-18.+++Pfau-Effinger, B.: Development path of care arrangements in the framework of family values and welfare values. in: Geissler, B.; Pfau-Effinger, B. (eds.): Care and social integration in European societies. Bristol: Policy Press 2005, pp. 21-48.+++ Pfau-Effinger, B.; Dallinger, U.; Eichler, M.; Och, R.: Ökonomisierung und die widersprüch- lichen Dynamiken im gesellschaftlichen Arrangement der Älterenpflege. in: Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft - die Gesellschaft der Natur. Verhandlungen zum Soziologie- Kongress in Kassel 2006. Frankfurt am Main u.a.: Campus 2007.+++Pfau-Effinger, B.; Eich- ler, M.; Och, R.: Ökonomisierung, Pflegepolitik und Strukturen der Pflege älterer Menschen. in: Evers, Adalbert; Heinze, Rolf (Hrsg.): Sozialpolitik: Ökonomisierung und Entgrenzung. Wiesbaden: VS-Verl. 2007.+++Pfau-Effinger, B.; Geissler, B. (Hrsg.): Care and social inte- gration in European societies - variations and change. Bristol: Policy Press 2005.+++ Eichler, M.; Pfau-Effinger, B.: Informelle Arbeit im Alter. Zur Pflegetätigkeit von Frauen in der nachberuflichen Phase. in: Erlinghagen, Hank (Hrsg.): Produktives Altern und informelle Ar- beit in modernen Gesellschaften. Wiesbaden: VS-Verl. 2007 (im Erscheinen).+++Geissler, B.; Pfau-Effinger, B.: Change in European care arrangements. in: Geissler, B.; Pfau-Effinger, B. (eds.): Care and social integration in European societies. Bristol: Policy Press 2005, pp. 3- 20. ARBEITSPAPIERE: Eichler, M.; Dallinger, U.; Och, R.; Pfau-Effinger, B.: Governance und Wohlfahrtskultur - Überlegungen zu einem Vergleich lokaler Governance-Strukturen am Beispiel der Altenpflegepolitik. Vortrag zum Workshop "Governancestrategien und lokale Sozialpolitik" am DJI in Halle, 23.5.2006.+++Och, R.; Pfau-Effinger, B.; Eichler, M.: Gover- nance structures in local social policy. Analytical framework and two examples from munici- pal elderly care policy in Germany. Paper presentated at the ESPAnet Conference 'Social Pol- icy in Europe: Chancing Paradigms in an enlarging Europe?' , Sept. 20-22, 2007. ART: BEGINN: 2006-03 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Centrum für Globalisierung und Governance (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg) KONTAKT: Och, Ralf (Tel. 040-42838-2201, e-mail: [email protected]); Eichler, Mela- nie (Tel. 040-42838-2201, e-mail: [email protected])

[261-F] Engel, Sabine, Priv.Doz. Dr.; Rupprecht, Roland, Dr.phil.; Szymanska, Anna, Dipl.-Päd.; , Magdalena, M.A. (Bearbeitung); Lang, Frieder R., Prof.Dr. (Leitung): Effekte der Zimmerausstattung auf die Lebensqualität der BewohnerInnen von Pflegehei- men (EZIS)

INHALT: Trotz der einhelligen Expertenmeinung, wonach Einzelzimmern den Standard der Heimunterbringung bilden sollten, stellen sich grundlegende, bislang ungeklärte Fragen der Angemessenheit und Implementierung eines Standards von Einzelzimmern in der Praxis. Für die erforderliche Klärung der Situation in Bayern fehlen Kenntnisse u.a. zu folgenden Fragen: 1. Wie ist der Stand in Bayern? 2. Wie ist die Nachfrage nach Doppelzimmern (Ehepartner, Lebensfreundschaften)? 3. Sind Einzelzimmer auch entgegen einer individuellen Präferenz noch vorteilhaft? 4. Welche diagnostischen Besonderheiten (z.B. bei Demenz) sind zu be- 158 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

rücksichtigen? 5. Wie wirken sich finanzielle Einschränkungen der Betroffenen bei Wahlfrei- heit betriebswirtschaftlich aus? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befra- gung, face to face (Stichprobe: 12; Heimleitung/ Pflegedienstleitung; Auswahlverfahren: to- tal. Stichprobe: 120; BewohnerInnen; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 40; Pflegeper- sonen; Auswahlverfahren: Quota). Psychologischer Test (Stichprobe: 120; BewohnerInnen; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 500; Angehö- rige; Auswahlverfahren: total). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 26; Pflegepersonen und BewohnerInnen; Auswahlverfahren: Zufall). Dokumentenanalyse, standardisiert (Stich- probe: 120; Pflegedokumentation; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/- innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-08 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen FINANZIERER: Auf- traggeber INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychogerontologie (Nägelsbachstr. 25, 91052 Erlangen) KONTAKT: Leiter (Tel. 09131-85-26526, Fax: 09131-85-26554, e-mail: [email protected])

[262-F] Farhur, Siamak (Bearbeitung); Bäumer, Rolf, Dipl.-Soz. (Leitung): Evaluation der Landesinitiative Demenz-Service in NRW

INHALT: Evaluation der Landesinitiative: Die Landesinitiative vereinigt seit 2003 unterschiedli- che Akteure zur modellhaften Erprobung neuer Versorgungsansätze in Nordrhein-Westfalen. Mittelgeber sind das MAGS, die Spitzenverbände der Pflegekassen und die Stiftung Wohl- fahrtspflege; die Durchführung der Modellprojekte obliegt verschiedenen Wohlfahrtsverbän- den und anderen Trägern. Mit der wissenschaftlichen Begleitung und der Evaluation der Mo- dellprojekte wurde das Institut für Sozial- und Kulturforschung (isk) in Duisburg beauftragt. Hintergründe: In Nordrhein-Westfalen kann gegenwärtig (2007) von über 300.000 betroffe- nen Menschen mit einer demenziellen Erkrankung ausgegangen werden. Die Dunkelziffer ist ebenso als weitaus höher einzuschätzen. Zudem ist die Datenlage zur Situation von Familien in denen Menschen mit Demenz leben gering, womit auch gleichzeitig die sozialpolitische Planung für eine adäquate Versorgung schwierig war. Durch die Initiative des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) wurde zusammen mit den Spitzenverbänden der Pflegekassen und der Stiftung Wohlfahrtspflege die Landesinitiative Demenz-Service NRW gegründet. Ausgewählte Ergebnisse der Begleitforschung: Durch die Evaluation der Projekte konnten u.a. erstmalig Daten über Nutzergruppentypen (gt1-gt5), Nutzergruppengrößen und Nutzergruppenanliegen (ga1-ga12) gewonnen werden. Daneben konnten Zusammenhänge zwischen dem Einsatz von Vorträgen und der Motivation Beratungsleistungen zu nutzen, festgestellt werden. Durch weitere Untersuchungen der Projekte konnte die unterschiedliche Wirksamkeit von Schulungen für ehrenamtliche Akteure beschrieben werden. Gute Praxis- beispiele wurden so identifiziert. Durch additive Indexbildung, die auf der Grundlage einsich- tiger Gütekriterien entwickelt werden sollte, können Ränge für Projektelemente und Projekte gebildet werden. Teile der Datenerfassung können mittels anwenderfreundlicher EDV in den Projekten selbst vorgenommen werden. Bestimmte Projektansätze wirken in den sozialen Mi- lieus sehr unterschiedlich. Marginalisierte Gruppen konnten - bisher - noch nicht angespro- chen werden. Die Nutzung aller Forschungsergebnisse im Rahmen des Projektes obliegt dem soFid Soziale Probleme 2008/1 159 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales. ZEITRAUM: 2004-2007/2008 GEOGRA- PHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Die zentralen Aspekte der Begleitforschung: 1. Das isk untersucht sämtliche Mo- dellprojekte fortlaufend, und bewertet die geleistete Arbeit. Auszüge aus den Ergebnissen werden u.a. für die Beratung der Projektträger genutzt. 2. Zum Einsatz kommen regelmäßig durchgeführte Befragungen (face to face, telefonisch, edv-basiert), die sich sowohl an die Modellprojekte als auch an die Nutzergruppen wenden. Daneben werden Projektberichte ge- sichtet und die Modellprojekte besucht, um sich ein umfassendes Bild zu verschaffen. 3. Das Berichtswesen sichert die Ergebnisse; Teile dieser Ergebnisse dürfen nach Absprache mit dem MAGS einem breiteren Fachpublikum zugänglich gemacht werden; 4. Evaluation auf der Basis empirisch analytischer Verfahren; selektive Vergleiche anderer auch außereuropäi- scher Versorgungsansätze. Untersuchungsdesign: Querschnitt; mehrfache Querschnitterhe- bung DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, standardisiert. Gruppen- diskussion (Stichprobe: 96). Qualitatives Interview (Stichprobe: 78; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 18; Auswahlverfahren: total). Standardi- sierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 860; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 400; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befra- gung, online (Stichprobe: 678; Auswahlverfahren: total). Experteninterviews (Stichprobe: 15; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2004-07 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Minis- terium für Arbeit, Gesundheit und Soziales FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Sozial- und Kulturforschung e.V. -isk- (Bismarckstr. 67, 47057 Duisburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0203-3177-112, Fax: 0203-3177-129, e-mail: [email protected])

[263-F] Geiger, Manfred, Dr.; Kroß, Jutta, M.A.; Zörkler, Maria, M.A. (Bearbeitung): Wissenschaftliche Begleitung und Auswertung von Modellprojekten zur Verbesserung der Versorgung demenzkranker Menschen und der Erprobung einer wirksamen Vernetzung der Versorgungsangebote in sechs Regionen im Land Hessen

INHALT: Die Versorgung demenzkranker Menschen ist eine der größten sozial- und gesund- heitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Dies verpflichtet unter anderem zu einer ste- tigen Weiterentwicklung des Hilfesystems, aber auch zu einer Veränderung im Verhalten und in der Haltung diesen Menschen gegenüber. Aus Mitteln der sozialen und privaten Pflegever- sicherung sowie aus Haushaltsmitteln des Landes Hessen wurden daher sechs Modellvorha- ben auf den Weg gebracht, die eine Erprobung neuer Versorgungskonzepte und -strukturen insbesondere für demenzkranke Menschen zum Ziel haben. Zwei grundlegende Intentionen stehen dabei im Vordergrund: 1. der Ausbau von bislang noch wenig entwickelten Versor- gungsbausteinen sowie 2. die Verzahnung und Vernetzung von Angeboten, Einrichtungen und Trägerstrukturen. Die Modellvorhaben sind vorrangig auf ambulante Versorgungsange- bote ausgerichtet; sie können jedoch vor allem unter dem Aspekt der Vernetzung auch statio- näre und teilstationäre Angebote einbeziehen. Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung ist es, die Vorreiterfunktion der Modellvorhaben zu unterstützen und die Modellerfahrungen auszuwerten. Wandel und Umbau der Versorgungsstrukturen werden zum einen durch eine kontinuierliche formative Prozessevaluation begleitet, zum anderen ist die Evaluation aber auch im Sinne einer Erfolgs- und Wirkungskontrolle zu verstehen. Das heißt im Evaluations- 160 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

geschehen sind nicht nur der Vernetzungsprozess, sondern auch die Effektivität und Effizienz der Versorgung in den Blick zu nehmen. Um einen optimalen Transfer von Modellerfahrun- gen zu sichern, werden die Ergebnisse in allgemeine Handlungsempfehlungen für Träger von Angeboten der Altenhilfe münden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview. ART: BEGINN: 2005-03 ENDE: 2008-01 AUFTRAGGEBER: Land Hessen Sozialministerium FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117 Saarbrücken) KONTAKT: Zörkler, Maria (Tel. 0681-95424-18, Fax: 0681-95424-27, e-mail: [email protected])

[264-L] Görgen, Thomas; Nägele, Barbara (Hrsg.): Wehrlos im Alter?: Strategien gegen Gewalt in engen persönlichen Beziehungen älterer Menschen ; Dokumentation einer Fachtagung und eines Expertenforums am 14. und 15.6.2006 in Hannover, (Materialien für die Praxis / Kriminologisches Forschungsinstitut Nieder- sachsen e.V., Nr. 2), Hannover 2006, 120 S. (Graue Literatur; URL: http://kfn.de/versions/kfn/assets/mfp2.pdf)

INHALT: Inhaltsverzeichnis: T. Görgen: Gewalt in engen persönlichen Beziehungen älterer Men- schen: Zwischenergebnisse der Studie "Kriminalität und Gewalt im Leben alter Menschen" (10-32); B. Nägele: Nahraumgewalt im Alter - die besondere Situation älterer weiblicher Ge- waltopfer (33-45); C. Schacke: Gewalt in engen persönlichen Beziehungen älterer Pflegebe- dürftiger (46-55); R.D. Hirsch: Nahraumgewalt gegen ältere Menschen: Wie ist Vorbeugung möglich? Welche Hilfen benötigen Opfer? (56-73); Podiumsdiskussion: Perspektiven der Prävention und Intervention im Problemfeld "Gewalt in engen persönlichen Beziehungen äl- terer Menschen" (74-87); T. Görgen: Zusammenfassung des Tages (88-91); T. Görgen: Nah- raumgewalt im Alter - Forschungsstand (Kurzreferat) (92-96); B. Nägele: Ansätze der Prä- vention und Intervention im Bereich Nahraumgewalt im Alter (Kurzreferat) (97-100); T. Görgen, B. Nägele, J. Nachtmann: Bilanz des ExpertInnenforums am 14.06.2006 in Hannover (101-114); T. Görgen, B. Nägele: Zusammenfassung und Ausblick auf Handlungsoptionen im Problemfeld "Gewalt im Alter" (115-117).

[265-L] Görgen, Thomas; Rabold, Susann; Herbst, Sandra: Ist die Hand, die pflegt, auch die Hand, die schlägt?: Ergebnisse einer Befragung ambulanter Pflegekräfte zur Misshandlung und Vernachlässigung älterer Menschen in der häuslich- professionellen Pflege, (Materialien für die Praxis / Kriminologisches Forschungsinstitut Nieder- sachsen e.V., Nr. 4), Hannover 2007, 15 S. (Graue Literatur; URL: http://kfn.de/versions/kfn/assets/mfp4.pdf)

INHALT: "Gewalt in der Pflege" wird seit etwa einem Jahrzehnt in stärkerem Maße öffentlich diskutiert. Im Fokus der Aufmerksamkeit stehen Fragen der unzureichenden pflegerischen Versorgung alter Menschen in stationären Einrichtungen sowie des problematischen Um- gangs von Familienmitgliedern mit ihren pflegebedürftigen Angehörigen. Das Kriminologi- sche Forschungsinstitut Niedersachsen hat sich der - weit über diese spektakulären und be- soFid Soziale Probleme 2008/1 161 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

sonders gravierenden Fälle hinausreichenden - Thematik nun im Rahmen einer Befragungs- studie zugewandt, über deren Durchführung und Ergebnisse in dieser Broschüre berichtet wird. Während ambulante Pflegekräfte häufig im Hinblick auf erlebte Belastungen untersucht wurden und immerhin einige Studien vorliegen, in denen Pflegekräfte Auskunft über von ih- nen beobachtete Missstände in der Pflege durch Familienangehörige geben, handelt es sich hier weltweit um eine der ersten empirischen Untersuchungen zur Frage der Misshandlung und Vernachlässigung im häuslichen Umfeld gepflegter Menschen durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ambulanter Dienste. Um Erkenntnisse über Ausmaß von und Risikofaktoren für Misshandlung und Vernachlässigung älterer Pflegebedürftiger zu gewinnen, befragte das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) 2005 mehr als 500 Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter ambulanter Dienste in Hannover. Die Studie zeigt, dass am weitesten verbreitet Formen verbaler Aggression/psychischer Misshandlung und pflegerischer bzw. psychosozialer Vernachlässigung sind. Schwerwiegende aggressive Formen der Misshand- lung wurden kaum berichtet. In der Regel ist - soweit die professionelle Pflege betrachtet wird - "die Hand, die pflegt" also sicher nicht zugleich "die Hand, die schlägt". Die Studie zeigt aber, dass weniger gravierende Formen problematischen Verhaltens recht weit verbreitet sind. (ICD2)

[266-L] Gröning, Katharina; Radtke-Röwekamp, Bianca: Theoretische Probleme, sozialpolitische Dilemmata und lebensweltliche Konflikte in der fa- milialen Pflege, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 25/2007, H. 1, S. 62-73 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Katharina Gröning und Bianca Radtke-Röwekamp, die an der Universität Bielefeld zu pädagogischer Diagnose und Beratung arbeiten, beschäftigen sich mit den theoretischen Prob- lemen, sozialpolitischen Dilemmata und lebensweltlichen Konflikten in der familialen Pflege aus der Sicht pflegender Frauen. Die Autorinnen setzen sich mit verschiedenen Forschungen aus der Perspektive eines zu formulierenden geschlechtersensiblen Beratungsansatzes ausein- ander und fokussieren dabei neben einer Einschätzung der familialen Pflege auch Probleme des feministischen Diskurses." (Autorenreferat)

[267-L] Gröning, Katharina: Generative Solidarität, filiale Verbundenheit und Individualisierung - über die Suche nach Lebensstilen mit dem Problem der Pflege für die Generation der Hochaltrigen umzugehen, in: Ursula Pasero, Gertrud M. Backes, Klaus R. Schroeter (Hrsg.): Altern in Gesellschaft : Ageing - Diversity - Inclusion, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 211-203, ISBN: 978-3-531- 15088-8

INHALT: Vor dem Hintergrund einer Auseinandersetzung mit dem Forschungsstand zum unter- suchten Themenbereich wird anhand eigener Forschungen argumentiert, dass bezogen auf den konkreten Lebenszusammenhang von Frauen, die als Töchter, Schwiegertöchter oder Ehefrauen vor das Problem gestellt sind, sich mit einer möglichen Pflege ihrer Partner, Eltern oder Schwiegereltern auseinandersetzen zu müssen, sich die Situation massiv widersprüchlich darstellt. Der Fokus der Frauenforschung auf die Benachteiligung durch die häusliche Pflege hat nicht zu einer verbesserten alterssozialpolitischen Praxis geführt. Zu pflegen bedeutet un- ter den gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen, sich mit hoher Wahrscheinlichkeit einem 162 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

Prozess der innerfamilialen Alleinverantwortung für einen pflegebedürftigen Menschen und des Verlustes von Chancen zu unterziehen, seien es Chancen und Entwicklungsoptionen im Beruf, seien es Chancen zur persönlichen Weiterentwicklung durch Bildung, politisches En- gagement und soziale Beziehungen. Das ist mehr und etwas anderes als der Begriff der Retraditionalisierung zu beschreiben vermag. Manche Frauen erleben eine Art soziales Ster- ben in der Lebensmitte, während ihre Familien und ihre Umwelt sich von ihnen und dem pflegebedürftigen Menschen zurückziehen und die Pflege entwerten. (ICG2)

[268-L] Hank, Karsten; Stuck, Stephanie: Ehrenamt, Netzwerkhilfe und Pflege in Europa - komplementäre oder konkurrierende Di- mensionen produktiven Alterns?, (Discussion Paper / Mannheimer Forschungsinstitut Ökono- mie und Demographischer Wandel (MEA), 123), Mannheim 2007, 28 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mea.uni-mannheim.de/publications/meadp_123-07.pdf)

INHALT: Vor dem Hintergrund der öffentlichen und wissenschaftlichen Debatte um die Bedeu- tung produktiven Alterns jenseits der Erwerbsarbeit schließt der vorliegende Beitrag an eine Reihe neuerer, international vergleichend angelegter Studien an, die verschiedene Dimensio- nen informeller produktiver Tätigkeiten untersuchen, ohne dabei allerdings durchweg auf die hier vor allem interessierende ältere Bevölkerung zu fokussieren. Der Beitrag gibt zunächst einen kurzen Überblick über die neuere Literatur zum Zusammenhang zwischen verschiede- nen Formen (informeller) produktiver Tätigkeiten. Anschließend stellen die Autoren kurz ihre Datenbasis vor und beschreiben die in der Analyse verwendeten Variablen. Danach präsentie- ren sie zentrale deskriptive Befunde zur Beteiligung älterer Europäer an informeller Arbeit und stellen die Ergebnisse der multivariaten Analyse vor. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf zukünftige Forschungsperspektiven. (ICD2)

[269-F] , Jutta, M.A.; Berger, Gerhard, Dr. (Bearbeitung): Trägerunabhängige Pflegeberatungsstellen in Schleswig-

INHALT: Pflegebedürftigkeit stellt die Betroffenen selbst und ihre Angehörigen bzw. ihr soziales Netz vor eine Reihe von Herausforderungen. Neben der Auseinandersetzung mit dem Un- terstützungs- und Hilfebedarf selbst gilt es, ein im Hinblick auf Kosten- und Leistungsträger mehrfach segmentiertes, mit hohen Zugangsschwellen versehenes Versorgungssystem sowie ein im Hinblick auf die Qualität der Leistungen faktisch intransparentes Leistungsgeschehen für die individuellen Bedarfe nutzbar zu machen. Die Folge sind vielfach Unterstützungsar- rangements, die sowohl fachlich unangemessen sind als auch Belastungen für Pflegepersonen mit sich bringen, die über das hinausgehen, was bei der Unterstützung pflegebedürftiger Men- schen unvermeidbar ist. So ist die Notwendigkeit eines Regelangebotes an professioneller Be- ratung für Menschen, die sich in ihrem familialen bzw. sozialen Umfeld mit Pflegebedürftig- keit auseinandersetzen (müssen), mittlerweile unbestritten. Wer als Kosten- bzw. Leistungs- träger für ein solches Angebot verantwortlich ist, darüber gehen die Meinungen jedoch der- zeit noch weit auseinander. Die Landesregierung Schleswig-Holstein hat auf diese Situation mit einem Modellversuch reagiert, in dessen Rahmen zunächst neun, in einer zweiten Mo- dellphase acht Beratungsstellen ein neutrales (von Kosten- und Leistungsträgern unabhängi- ges), niedrigschwelliges, wirksames und fachlich umfassendes Konzept für ein Beratungsan- gebot erprobt haben. Der Modellversuch ist in seinen zwei Phasen (2001 bis 2004 und 2005 soFid Soziale Probleme 2008/1 163 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

bis 2006) vom Institut für Sozialwissenschaften wissenschaftlich begleitet worden. Für das Beratungsangebot ist mittlerweile eine Anschlussfinanzierung als Regelangebot für die Jahre 2007 und 2008 sichergestellt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schleswig-Holstein METHODE: Gegenstand der Evaluation waren sowohl formative als auch summative Aufgaben. Im Rahmen der formativen Aufgaben standen - neben vielfältigen Koordinationsaufgaben - Entwicklungsaufgaben zur Umsetzung der konzeptionellen Erfordernisse im Vordergrund. Ergebnisse dieses Tätigkeitsbereiches sind: ein vereinheitlichtes, EDV-gestütztes Dokumen- tationssystem für die Beratungstätigkeit, das einerseits die Kontinuität der Beratungsprozesse sichert, andererseits eine übergreifende Auswertung der Tätigkeit ermöglicht; ein EDV-ge- stütztes Datenbanksystem zur Erfassung von Informationen über die regionale Hilfe- und Pflegeinfrastruktur; eine datenbankgestützte Übersicht über vorhandenes Informationsmateri- al für Klient/innen der Beratungsstellen; ein leitlinien-gestütztes Verfahren zur Begleitung der Klient/innen bei der Beschwerdeführung; eine Leitlinie zur Umsetzung eines niedrigschwelli- gen, neutralen, umfassenden Beratungsangebotes für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen (derzeit in der Fertigstellung). Ergebnisse der summativen Aufgaben sind u.a. eine Befragung der Klienten und Klient/innen der Beratungsstellen; bundesweit erste belast- bare Berichte zur Kosteneffektivität von Beratungsstellen; eine Auswertung der Tätigkeit der Beratungssstellen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: S. http://www.soziologie.uni- .de/FG/html/projekt__pflegeberatungsstelle.html . ART: BEGINN: 2001-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Land Schleswig-Holstein Ministe- rium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialwissenschaften Abt. Soziologie Forschungsgruppe Gerontologie (Westring 400, 24098 Kiel) KONTAKT: Hansen, Jutta (e-mail: [email protected])

[270-F] Hellige, Barbara, Prof.Dr.; Brömse, Michael, Prof.Dr.theol. (Bearbeitung): Ohne Angst verschieden sein können: kultursensible Altenpflege - Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse für die Stadt Hannover (Teilprojekt im Rahmen der hochschulübergreifen- den Projektinitiative "Explore Aging: Handlungsanforderungen für Hochschulabsolventen in der altersdifferenzierten Gesellschaft")

INHALT: Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit den Städtischen Alten- und Pflegezentren Hannover. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hannover ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds- INSTITUTION: Fachhochschule Hannover, Fakultät V - Diakonie, Gesundheit und Soziales (Postfach 690363, 30612 Hannover) KONTAKT: Hellige, Barbara (Prof.Dr. Tel. 0511-5301-3109, e-mail: [email protected]); Brömse, Michael (Prof.Dr. Tel. 0511-9296-3198, e-mail: [email protected])

164 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

[271-F] Heusinger, Josefine, Dr.; Knoch, Tina, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Heinemann-Knoch, Marianne, Dr. (Leitung): Möglichkeiten und Grenzen selbstbestimmter Lebensführung in stationären Pflegeeinrich- tungen (MuG IV). Qualitative Fallstudien zur Qualität von Pflege und Versorgung in acht Pflegeeinrichtungen (good practice)

INHALT: Im Fokus der Untersuchung stehen an erster Stelle Menschenwürde und BewohnerIn- nenorientierung in stationären Pflegeeinrichtungen. Im einzelnen wird geprüft: ob und wie den BewohnerInnen Gelegenheit zur Teilhabe an den sie betreffenden Entscheidungen gege- ben wird und inwieweit sie sich Individualität und eigene Alltagsgestaltung bewahren können (Biografiearbeit, Tagesablauf...); ob und wie die vorliegenden Expertenstandards Dekubitus und Sturz in der Pflege eingeführt bzw. umgesetzt werden; wie eine gute Ernährung für die BewohnerInnen gesichert wird; ob nach Bezugspflege oder vergleichbaren Konzepten ge- pflegt wird, die eine verbindliche Beziehung bestimmter MitarbeiterInnen zu bestimmten BewohnerInnen vorsehen; ob und wie es sich auswirkt, wenn Frauen oder Männer pflegen oder gepflegt werden; wie es um die Sterbebegleitung steht; wie das Qualitätsmanagement mit Leben gefüllt wird; wie Angehörige und Ehrenamtliche einbezogen werden und welche Mechanismen zur Konfliktregelung es gibt; wie der Heimbeirat, besonders hinsichtlich des neuen gesetzlich vorgesehenen Kompetenzzuwachses, funktioniert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Betroffenenbeteiligung, Einnehmen der Beteiligtenperspektiven, Selbstbestimmung, Gendermainstreaming. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobach- tung, teilnehmend (je ein Wohnbereich von acht stationären Altenpflegeeinrichtungen, teil- nehmende Beobachtung über mehrere Tage, besondere Berücksichtigung bestimmter Situati- onen -Körperpflege, Ernährung,...-). Aktenanalyse, standardisiert (BewohnerInnenakten in den ausgewählten Wohnbereichen der Pflegeeinrichtungen). Dokumentenanalyse, offen (Qualitätsmanagementunterlagen, Pflegestandards u.a. interne Arbeitsanweisungen der aus- gewählten Einrichtungen). Qualitatives Interview (Heimleitungen und je ein/eine Bewohne- rIn, die im Heimbeirat der ausgewählten Pflegeeinrichtung aktiv ist und mit der Wohnbe- reichsleitung des ausgewählten Wohnbereiches, in dem die teilnehmende Beobachtung statt- findet). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-05 ENDE: 2007-04 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Gerontologische Forschung e.V. -IGF- (Torstr. 178, 10115 Berlin) KONTAKT: Heusinger, Josefine (Dr. Tel. 030-859-4908, e-mail: [email protected])

[272-F] Hürlimann, Matthias; Hürlimann-Siebke, Katharina (Bearbeitung); Welter, Rudolf, Dr.sc.tech. (Leitung): Gestaltung von Betreuungseinrichtungen für Menschen mit Demenzerkrankungen

INHALT: Erarbeitung und Verbreitung eines Arbeitsbuches mit CD, welches die Anwender in der Planung von Einrichtungen für Demente unterstützt. Dabei sollen sie auf die besonderen Bedürfnisse und erhaltenden Fähigkeiten von an Demenz erkrankten Menschen aufmerksam gemacht werden. Der Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung der räumlichen und infrastruktu- rellen Bedingungen bei Neu- und Umbauten. Nutzer des Arbeitsbuches sind kommunale und kantonale Behörden, Trägerschaften von Institutionen, Architekten, Innenarchitekten sowie Berater von Trägerschaften. Die Erarbeitung des Arbeitsbuches basiert auf Analysen von be- soFid Soziale Probleme 2008/1 165 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

suchten Einrichtungen im In- und Ausland, auf der Analyse der einschlägigen Literatur sowie auf Erfahrungen der Autoren bei der Beratung von Institutionen und Gemeinden. Das Ar- beitsbuch mit Illustrationen, Empfehlungen und Anwendungsbeispielen ist fertig gestellt und publiziert. ZEITRAUM: 2004-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschsprachiger Raum in Europa METHODE: Ausgangspunkt ist die Sichtung vorhandener Literatur und kritische Analyse beste- hender Wohnformen. Durch Besichtigungen ausgewählter Einrichtungen in der Schweiz und im benachbarten Ausland sowie Expertengespräche werden Erfahrungen zu baulichen und gestalterischen Aspekten zusammengetragen. Daraus werden Empfehlungen für die Planung abgeleitet. Diese werden an konkreten Beratungsbeispielen auf ihre Anwendbarkeit geprüft und fortgeschrieben. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Akten- und Dokumenten- analyse, offen; Beobachtung, nicht teilnehmend; Qualitatives Interview (Stichprobe: 15; Heime und autonome Einrichtungen; Auswahlverfahren: Berücksichtigung von unterschiedli- chen Formen der Betreuungsformen und räumlichen Konzepten). VERÖFFENTLICHUNGEN: Welter, Rudolf; Hürlimann, Matthias; Hürlimann-Siebke, Katha- rina: Gestaltung von Betreuungseinrichtungen für Menschen mit Demenzerkrankungen. Zü- rich: Demenzplus 2006, 136 S. ART: BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Age Stiftung Schweiz; Hatt-Bucher-Stiftung; Zangger-Weber-Stiftung INSTITUTION: Arbeitsgemeinschaft Rudolf Welter, Matthias Hürlimann und Katharina Hürli- mann-Siebke (Dorfstr. 94, 8706 Meilen, Schweiz) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])

[273-L] ILS - Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung GmbH in Gründung; LEG Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklung GmbH (Hrsg.): Alt werden im Quartier - Kooperationen für wohnortnahe Dienstleistungen: Dokumentation des fünften Fachgesprächs "Wohnungsunternehmen als Akteure in der integrierten Stadt(teil)entwicklung" am 25. April 2006 in Dortmund, (ILS-NRW-Arbeitspapiere), Dort- mund 2006, 52 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ils-shop.nrw.de/down/wohnort-dienst.pdf)

INHALT: "Der bereits bestehende und auch in Zukunft weiter steigende Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung und in unseren Quartieren erfordert den Aufbau wohnortnaher Angebote, die ein selbst bestimmtes Leben bis ins hohe Alter gewährleisten können. Neben baulich- technischen Aspekten geht es dabei um bedarfsgerechte haushalts- und personenbezogene Dienstleistungen für Ältere. In einigen Siedlungen des Ruhrgebiets sind bereits heute über 50% der Bewohner/innen über 60 Jahre alt. Der Anteil der hochaltrigen Menschen, die alleine leben, liegt bei fast 60%. Die wachsende Zahl der älteren MigrantInnen benötigt Angebote, die auf ihre Lebenssituation zugeschnitten sind. Dennoch sind Versorgungs- und Wohnkon- zepte verbunden mit wohnortnahen Dienstleistungen für ältere Menschen immer noch rar. Es erfordert eine enge Zusammenarbeit von Wohnungswirtschaft, Kommunen und anderen Ak- teuren für die Entwicklung wohnortnaher Dienstleistungen für das Alt werden im Quartier. Diesem Thema widmet sich das über das EU-Programm EQUAL geförderte Gemeinschafts- projekt 'Silberdienste' von Wohnungsunternehmen, Kommunen, Forschungs- und Beratungs- einrichtungen sowie verschiedenen arbeitsmarktnahen Einrichtungen. Es wurde auf dem hier dokumentierten Fachgespräch 'Alt werden im Quartier - Kooperationen für wohnortnahe Dienstleistungen' vorgestellt. Angesichts öffentlicher und individueller Finanzierungsproble- me gilt es, bezahlbare Angebote zu entwickeln und tragfähige Strukturen für personen-, haus- 166 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

halts- und unternehmensbezogene Dienstleistungen in ausgewählten Quartieren in NRW auf- zubauen. Weitere Erfahrungen von Akteuren aus der Praxis und der Wissenschaft flossen in Form von Beispielen u.a. aus Mülheim, Duisburg und übergreifend aus der gesamten Rhein- Ruhr-Region in das Fachgespräch ein. In der abschließenden Publikumsdiskussion wurden die Anforderungen an entsprechende Modelle wohnortnaher Dienstleistungen für ältere Men- schen und an die umsetzenden Akteure intensiv diskutiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeich- nis: Tamara Frankenberger, Harald Wölter: Kooperationen im Quartier - Dienstleistungen und Unterstützungsangebote für ältere Menschen (7-15); Ulrich Ernst, Frank Esser: Gemein- same Strategie von Kommune und Wohnungswirtschaft in Mühlheim an der Ruhr (16-22); Angelika Simbriger: Golden greys in silver city oder alt werden im Quartier? (23-32); Türkan Yilmaz, Brigitte Grandt: Ältere Migrant/innen in Duisburg - alt werden in der fremden Hei- mat (33-40); Margarete Decher: Wohngemeinschaften mit qualifizierter, ambulanter Pflege in der Rhein-Ruhr Region (41-48); Zusammenfassung der abschließenden Diskussion (49-51).

[274-L] Jerábek, Hynek: Familiäre Altenpflege als Beispiel des sozialen Zusammenhalts, in: Anton Amann, Franz Kol- land (Hrsg.): Das erzwungene Paradies des Alters? : Fragen an eine Kritische Gerontologie, Wies- baden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 137-161, ISBN: 978-3-531-15528-9

INHALT: Der Autor geht von Emile Durkheims Begriffen einer "mechanischen Solidarität" und "organischen Solidarität" aus und wendet sie auf die häusliche Altenpflege in der Familie an. Er erläutert zu Beginn die Beziehung zwischen den Begriffen "sozialer Zusammenhalt" und "Altenpflege in der Familie", um anschließend die Strukturen von mechanischer und organi- scher Solidarität in einer pflegenden Familie näher zu beschreiben. Die familiäre Hilfe für al- te Menschen kann seiner Meinung nach als Reproduktionsprozess, z.B. von Aktivitäten, Be- ziehungen, Strukturen, Institutionen und Symbolen verstanden werden. Er diskutiert im wei- teren die Bedingungen, Umstände und Modelle der familiären Altenpflege in der Tschechi- schen Republik: Wer braucht Pflege? Welche charakteristischen Merkmale weist die familiä- re Pflege alter Menschen auf? Welcher Familienangehöriger pflegt? Welches sind die kriti- schen Momente der persönlichen Altenpflege in der Familie und wie sind diese zu bewälti- gen? (ICI)

[275-F] Kleiner, Gabriele, Prof.Dr. (Bearbeitung): Vergleichende Studie zur Lebensqualität von Menschen mit Demenz in ambulant betreuten Wohngemeinschaften unter besonderer Berücksichtigung der Integration von Angehörigen, ehrenamtlich engagierten Menschen und gesetzlichen Betreuern

INHALT: Die Verbesserung der Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz ist eines der wichtigen Zukunftsthemen der Gesellschaft. Ambulant betreute Wohngruppen sind ein erster Schritt in Richtung "Deinstitutionalisierung" der stationären Altenpflege, Wohngemeinschaf- ten für Menschen mit Demenz stellen eine Alternative zu den bisherigen Pflegeangeboten dar. Die Weiterentwicklung der ambulant betreuten Wohngemeinschaften wird in hohem Maße davon abhängen, welche Erfahrungen die einzelnen Wohngemeinschaften hinsichtlich der Umsetzung der formulierten Qualitätskriterien machen werden und wie diese Erfahrungen wohngemeinschafts-übergreifend kommuniziert werden. Mit der Studie wird das Ziel ver- bunden, Aussagen vornehmen zu können zu den erforderlichen Bedingungen für das Enga- soFid Soziale Probleme 2008/1 167 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

gement von Angehörigen und gesetzlichen BetreuerInnen den Erfordernissen für die Einbe- ziehung von ehrenamtlich engagierter Menschen sowie den Voraussetzungen für eine Integra- tion der einzelnen Projekte in das Wohnquartier. Ziel der Studie soll es auch sein, auf der Grundlage der bekannten Instrumente und unter Hinzuziehung der ebenfalls bekannten geriat- rischen Assessmentverfahren ein Instrument zu entwickeln, dass Lebensqualität als differen- tielles Konstrukt betrachtet. ZEITRAUM: März 2008 bis Dezember 2010 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: METHODE: Das Projekt wird als Lehrforschungsprojekt in ein einführendes Seminar über das Sommersemester 2007 und ein weiterführendes Seminar im Wintersemester 2007/2008 an der EFHD eingebunden. Den Studierenden wird dabei die Möglichkeit gegeben, im Rahmen dieses Projektes Theorie-Praxis-Bezüge herzustellen und Praxisforschung kennen zu lernen. Im Rahmen von Workshops soll zu Beginn in beiden Wohngemeinschaften die Initiierung und Entstehungsgeschichte nachgezeichnet werden. Bisher bekannte Instrumente zur Mes- sung der Lebensqualität sind im stationären Bereich entwickelt worden und nicht zwingend anwendbar in dem kleinräumigen Bereich und häuslichen Umfeld. Insofern geht es auch um die Entwicklung und Anwendung eines Beobachtungs-Instrumentes zur Messung der Le- bensqualität von Menschen mit Demenz. Um einen möglichst hohen Grad an Alltagsbezügen zu gewährleisten und eine Interaktion zwischen den Angehörigen und gesetzlichen Betreu- ern/innen zu ermöglichen, wird das Instrument der Gruppendiskussion gewählt, in denen es darum gehen wird, den Alltag in der Wohngemeinschaft in seiner Prozesshaftigkeit zurr Ge- genstand zu machen. In den Experten/innen-Interviews sollen die Einstellungen der vor Ort in der Altenhilfe tätigen Fachleute und Verantwortungsträger/innen zur Entwicklung neuer Wohnformen für Menschen mit Demenz sowie Kooperations- und Planungsperspektiven dis- kutiert werden. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitar- beiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2008-03 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: Angehörigen-Auftraggebergem. "Villa Mathildenhöhe", Darmstadt FINANZIERER: Auftraggeber; Hans- und Ilse-Breuer- Stiftung, Frankfurt am Main INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Darmstadt, FB Sozialarbeit, Sozialpädagogik (Zweifalltorweg 12, 64293 Darmstadt) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06151-8798-21, e-mail: [email protected])

[276-L] Kleiner, Gabriele: Perspektiven einer Gemeinwesenorientierung in der sozialen Altenarbeit, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 56/2007, H. 6, S. 207-211 (Standort: UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In dem vorliegenden Artikel werden Entwicklungslinien Sozialer Arbeit mit alten Menschen, Arbeitsfelder und Perspektiven dargestellt. Daran anschließend wird der Frage nachgegangen, ob Gemeinwesenarbeit ein gangbarer Weg in der Sozialen Arbeit mit alten Menschen ist, um diesen Selbstbestimmung, Autonomie und Partizipation zu ermöglichen." (Autorenreferat)

[277-L] Klie, Thomas: Engagementpotentiale im Pflegebereich, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 20/2007, H. 2, S. 72-85 168 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

INHALT: "Der Verfasser lotet Engagementpotentiale in der Pflege aus und macht konzeptionelle Vorschläge zu ihrer Verankerung im Wohlfahrtspluralismus. Dieser zeichnet sich durch einen Welfare Mix im Zusammenspiel von Staat, Markt, Drittem Sektor und informellem Sektor (Familien, Nachbarschaften etc.) aus. Besondere Bedeutung kommt hierbei den noch nicht ausgeschöpften Potentialen älterer Menschen zu, da deren Engagement in einer gerontologi- schen Win-Win-Situation resultiert. Eine wohlfahrtspluralistische Konzeptionalisierung sollte normativ begründet, strategisch konzipiert und operativ arrangiert sein. Anhand der Beispiele Hospizarbeit, dem Projekt 'Bürgerschaftliches Engagement und Lebensqualität im Alter' (BELA) und Pflegebudgets wird gezeigt, wie ein Welfare Mix unter Berücksichtigung dieser Ebenen und unter Einbezug bürgerschaftlichen Engagements gelingen kann. Mit diesem wohlfahrtspluralistischen Ansatz verbinden sich sowohl eine weitergehende Programmatik mit innovativen Potentialen als auch Risiken, denen die Integrations-und Teilhabezusage bür- gerschaftlichen Engagements entgegenstehen." (Autorenreferat)

[278-F] Korpès, Jean-Louis, Prof.; Thorin, Maryline; Christen , Evelyne (Bearbeitung); Jecker-Parvex, Maurice, Prof. (Leitung): Vivre en famille pour les personnes vieillissantes ayant un handicap mental: quelles réalités? Quelles spécificités? Quel avenir?

INHALT: L'association insieme Vaud et la HEF-TS voudraient actuellement sensibiliser les auto- rités politiques sur un phénomène: l'allongement de l'espérance de vie des personnes ayant une déficience mentale cohabitant avec leurs familles. La planification de la prise en charge de ces personnes, une fois que leurs parents ou les personnes qui les accueillent chez elles (fratrie, famille proche...) ne sont/ seront plus là ou ne peuvent plus les héberger peut poser problème. L'étude voudrait aussi constater les besoins de soutien pour les parents vieillissants tant qu'ils continuent à assurer l'accueil de leur fils ou fille. L'objectif pratique de cette recher- che est de formuler des propositions concrètes à l'attention des associations de parents, des professionnels des champs sanitaires et sociaux et des autorités, quant aux éléments favorisant ou non le maintien à domicile et de proposer des réponses alternatives qui devront obliga- toirement être trouvées, lorsque le maintien à domicile n'est plus possible. ZEITRAUM: décembre 2006 - décembre 2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Cantons de Fribourg, Vaud et Genève METHODE: La recherche se veut être composée de deux parties dont les approches méthod- ologiques sont différentes mais complémentaires. Dans un premier temps, il est nécessaire d'analyser de manière quantitative ce phénomène pour d'une part, repérer de manière statis- tique et sociodémographique les profils des familles cohabitant avec un adulte handicapé, et d'autre part d'identifier leurs besoins et connaître leurs aspirations quant à l'avenir. En accord avec l'OFAS, nous effectuerons tout d'abord une analyse documentaire des données statis- tiques de l'AI, des offices régionaux des cantons de Vaud et de Fribourg. Ceci nous permettra dans un deuxième temps d'envoyer un questionnaire aux personnes concernées par le handi- cap mental et le vieillissement. Suite à cette première analyse, il s'agira dans un deuxième temps, de comprendre les motivations et les caractéristiques de ce "vivre ensemble". Par une approche qualitative, nous effectuerons des entretiens face à face. Les événements significa- tifs, liés au vieillissement, qui ont pu remettre en question le maintien à domicile seront visu- alisés et l'analyse des données recueillies devra montrer dans quelle mesure les familles ont pu et pourront dans l'avenir continuer à proposer l'accueil à domicile de leurs descendants. Univers de référence: les personnes adultes en situation de handicap, âgées de 35 à 65 ans et soFid Soziale Probleme 2008/1 169 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

vivant avec leurs parents eux-mêmes âgés. Nombre et/ ou taille des objets: dans une première phase, les données des Offices AI seront travaillées (phase quantitative). Ensuite, un échantil- lonnage sera constitué en fonction des caractéristiques des personnes et familles caractéris- tiques recensées dans la phase qualitative. La taille de l'échantillon est estimée à environ 25- 30 familles. Design du relevé: il s'agira d'un relevé unique (réalisé dans le courant de l'année 2007). Les données seront relevées par une équipe de recherche, composée de Maryline Thorin, Evelyne Christen Mayor, Jean-Louis-Korpès et Maurice-Jecker-Parvex, en collabora- tion avec des partenaires travaillant dans des institutions sociales. VERÖFFENTLICHUNGEN: Jecker-Parvex, Maurice: C'est comment vivre et vieillir en famille pour nos enfants? in: insième Vaud, Bulletin d'information n. 4, Novembre 2006, p. 2. Onli- ne: http://www.insiemevaud.ch/pages/bulletin/bulletins/Insieme_06_11.pdf . ART: BEGINN: 2006-12 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Fondation Leenards; Fonds stratégique HES-SO INSTITUTION: Haute école fribourgeoise de travail social -HEF-TS- (Rue Jean-Prouvé 10, 1762 Givisiez, Schweiz) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[279-L] Kuhn, Michael; Nuscheler, Robert: Optimal public provision of nursing homes and the role of information, (Rostocker Zentrum - Diskussionspapier, No. 13), Rostock 2007, 37 S. (Graue Literatur; URL: http://www.rostockerzentrum.de/publikationen/rz_diskussionpapier_13.pdf)

INHALT: "Increasing demand for long-term care poses at least four challenges to the policy- maker: (i) How should care be supplied, within a nursing home or within the family? (ii) What level of care should be provided in the different arrangements? (iii) How do the answers relate to the severity of dependence? (iv) How can financial strain be mitigated for families with severely dependent members? The problems are aggravated when individual severity is the family's private information. We consider a theoretical model of long-term care provision under adverse selection. Households who are assumed to be altruistic towards dependent members decide on the amount of care and on the context of provision: within the household or within a nursing home. Nursing homes provide more effective care for severe cases but impose a disutility from being institutionalized on all cases. The regulator sets a transfer to redistribute consumption and, where relevant, to finance public nursing homes. We derive the allocations under full and asymmetric information with and without nursing homes, respec- tively, and examine under which conditions nursing homes improve social welfare. Our main result is that by imposing a utility loss without offering greater effectiveness in the care for mildly dependent cases, the nursing home facilitates self-selection and mitigates and possibly eliminates distortions in caring levels and transfers. Informational asymmetries may thus lead to care being provided too often within institutions rather than within a family context." (author's abstract)

170 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

[280-L] Kümpers, Susanne: Nationale und lokale Pfadabhängigkeit: die Steuerung integrierter Versorgung ; institutio- nenorientierte Studien in England und den Niederlanden am Beispiel der Versorgung von Menschen mit Demenz, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Forschungsgruppe Public Health, 2007-305), Berlin 2007, 99 S. (Graue Literatur; URL: http://skylla.wzb.eu/pdf/2007/i07-305.pdf); Forschungsbericht/Nummer: SP I 2007-305

INHALT: "Integrierte Versorgung ist in der Gesundheitspolitik der westlichen Länder in den letzten 15 Jahren zu einem zentralen Konzept geworden. Es beschreibt eine kohärente, inter- professionell wie interorganisationell koordinierte sowie patientenorientierte Versorgung mit medizinischen, pflegerischen und sozialen Dienstleistungen. Integrierte Versorgung kann als Antwort auf die veränderten Versorgungsbedarfe von Patienten - einer zunehmenden Zahl von Menschen mit multiplen Versorgungsbedarfen, insbesondere alte Menschen und solche mit chronischen Krankheiten und Behinderungen - und auf die zunehmende Differenzierung und Fragmentierung der Gesundheits- und Sozialversorgungssysteme verstanden werden. Für die hier beschriebene Studie bildet Demenzversorgung das exemplarische Untersuchungsfeld. Die Studie zielte darauf ab, nationale und lokale Steuerungsprozesse mit Bezug auf integrierte Versorgung in England und den Niederlanden vergleichend zu untersuchen und den Kontext von Demenzversorgung in diesen Ländern zu erforschen. Damit wird zugleich ein Beitrag zu einem analytischen und empirischen konzeptuellen Rahmen geleistet, der die Untersuchung der gezielten Steuerung integrierter Versorgung in Kommunen und Ländern anleiten kann. Die Studie ist als transnationale vergleichende Fallstudie in einem Mehrebenen- und Mehr- fach-Fallstudien-Design' aufgebaut. Sie basiert auf neo-institutionalistischer Theorie und qua- litativer Methodologie. Zwei nationale Fallstudien betrafen jeweils beide Länder, die lokale Fallstudie vier Städte bzw. Stadtteile. In der ersten Fallstudie wurden die auf integrierte Ver- sorgung abzielenden nationalen Steuerungsprozesse im Allgemeinen analysiert, die zweite behandelte Standards und Praxis integrierter Demenzversorgung, in der dritten Fallstudie wurden konkrete lokale Steuerungsprozesse für integrierte Demenzversorgung untersucht. Abschließend wird auf der Basis der Ergebnisse der Teilstudien ein empirisch-analytischer Rahmen als Instrument für die Erforschung von Steuerungsmechanismen und -prozessen prä- sentiert. Als zentrale Schlussfolgerung der Studie kann gelten, dass es für die erfolgreiche Steuerung der Initiierung oder Intensivierung integrierter Versorgung und für deren Unter- stützung aus wissenschaftlicher Perspektive unerlässlich ist, die Unterschiedlichkeit spezifi- scher nationaler oder lokaler Steuerungssituationen und die historisch entwickelten institutio- nellen Konfigurationen, in denen diese eingebettet sind, zu berücksichtigen." (Autorenreferat)

[281-L] Künemund, Harald: "Granny-dumping" - die Zukunft des Alters?, in: Anton Amann, Franz Kolland (Hrsg.): Das erzwungene Paradies des Alters? : Fragen an eine Kritische Gerontologie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 221-234, ISBN: 978-3-531-15528-9

INHALT: Mit dem demographischen Wandel und dem Altern der Gesellschaft stellen sich zu- nehmend Fragen nach der zukünftigen Lebensqualität im Alter und der gesellschaftlichen Stellung und Funktion älterer Menschen. Wenn es zutrifft, dass die Zunahme der Eheschei- dungen und die höheren Quoten von Alleinlebenden und Unverheirateten sowie der Rück- gang der Zahl der Kinder und die steigende Kinderlosigkeit zu Engpässen im Unterstützungs- soFid Soziale Probleme 2008/1 171 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

potenzial der zukünftigen Älteren führen wird, muss der Eindruck entstehen, die Zukunft bringe für die Älteren wenig Gutes. Dies wird durch Szenarien in zahlreichen Sachbüchern zum Thema bestätigt, die zum Beispiel von einer "Entfernung vom Wolfsrudel" (Gronemey- er) oder von einem "Methusalem-Komplott" sprechen. Ein seit über 15 Jahren wiederholt auf- tauchendes Szenario ist auch jenes des "granny-dumping", was mit "Oma wegwerfen" über- setzt werden kann. Gemeint ist das Abschieben der Älteren durch ihre Kinder, wenn es letzte- ren zuviel und zur mehrfachen Belastung wird. Der Autor diskutiert in seinem Beitrag die Frage, ob es sich beim "granny-dumping" um ein realistisches Szenario handelt, und beleuch- tet die Qualität familialer Generationenbeziehungen anhand neuerer empirischer Studien in Deutschland und Europa. (ICI2)

[282-L] Lüdecke, D.; Kofahl, C.; Mestheneos, E.; Triantafillou, J.; Döhner, H.: Pflegende Angehörige: ein vernachlässigtes Thema in europäischer Gesundheits- und Sozi- alplanung?, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 67/2005, H. 7, o.A. (Standort: USB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/gesu/doi/10.1055/s-2005-920539)

INHALT: "Hintergrund, Ziele und Forschungsfragen: Die zunehmende Hochaltrigkeit bringt immer häufigere und längere Phasen der Pflegebedürftigkeit mit sich. Zurzeit wird in Europa die Betreuung älterer pflegebedürftiger Menschen zu ca. 80% von Angehörigen übernommen. Die meisten von ihnen sind weder in pflegerischen Grundlagen noch in Stressbewältigung ge- schult. Physische, soziale und psychische Belastungen sind die häufige Folge. Somit laufen die pflegenden Angehörigen von heute Gefahr, die Hilfsbedürftigen von morgen zu werden. Material und Methoden: Das EU-geförderte Projekt EUROFAMCARE gibt einen Überblick über die Situation pflegender Angehöriger älterer Menschen im Hinblick auf Verfügbarkeit, Bekanntheit, Inanspruchnahme und Akzeptanz von Angeboten, die zur Unterstützung und Entlastung beitragen können. Zusätzlich zu einer Befragung von 6.000 pflegenden Angehöri- gen in 6 Ländern wurden 23 nationale Hintergrundberichte von Experten aus diesen 23 Län- dern angefertigt. Diese beschreiben in Form von Sekundäranalysen die Lage der pflegenden Angehörigen, Unterstützungsangebote und die sozial- und gesundheitspolitischen Agenden. Ergebnisse: Die Ergebnisse aus den nationalen Hintergrundberichten zeigen, dass sich die Sozial- und Gesundheitspolitik überwiegend am Pflegebedürftigen selbst und kaum am Fami- liensystem orientiert. Der Einfluss sich wandelnder Familienstrukturen auf die Ausgestaltung von Pflegearrangements sowie auftauchende Probleme bei der Vereinbarkeit von Beruf und familiären sowie pflegerischen Verpflichtungen von pflegenden Angehörigen werden häufig vernachlässigt. Schlussfolgerungen und Diskussion: Diskutiert werden sollen die unterschied- lichen Situationen pflegender Angehöriger vor dem Hintergrund der verschiedenen Wohl- fahrtssysteme und länderspezifische Modelle von 'good practice'. Im Zentrum der Analyse soll vor allem die Rolle der pflegenden Angehörigen im Hinblick auf künftige Versorgungs- planungen erörtert werden." (Autorenreferat)

[283-F] Luyet, Véronique; Hugentobler, Valérie (Bearbeitung); Anchisi, Annick (Leitung): Perspectives familiales et soignantes dans le placement d'une personne âgée démente en étab- lissement médico-social ()

172 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

INHALT: La prévalence de la démence augmente avec le grand âge. En l'absence de traitement curatif, la démence sévère est une des causes majeures de placement en établissement médi- co-social (EMS). Avant le placement, le rôle du réseau informel dans le maintien à domicile est démontré. Par ailleurs, le partenariat avec les familles est évoqué par les soignants comme un des éléments centraux de la prise en charge. Malgré cela, à l'entrée du parent dans l'institu- tion, le rôle des familles se réduit. La recherche analyse les perspectives exprimées par les ai- dants familiaux concernant l'institutionalisation de leur parent âgé dément. Puis, elles sont comparées avec les perceptions du personnel des EMS concernant la place et le rôle des fa- milles. Ces éléments serviront de base de discution avec les soignants autour d'une collabora- tion avec les proches du parent âgé ZEITRAUM: 2003-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Valais romand METHODE: entretien semi-directifs de 23 aidants familiaux; questionnaires aux équipes des établissements partenaires VERÖFFENTLICHUNGEN: Anchisi, Annick; Luyet, Véronique; Hugentobler, Valérie: Placer une personne âgée démente en EMS, perspectives familiales et soignantes. in: Cahiers d'étu- des de la société suisse pour la politique de la santé. Zürich 2006, no 87.+++Anchisi, Annick: L'entrée en établissement médico-social: une affaire de famille? in: Alzheimer info, Yverdon- les-Bains 2004, no 39. ART: BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: Association Alzheimer Suisse, Yverdon-les-BainsAssociation Alzheimer Valais, Sion FINANZIERER: Schweizerischer Na- tionalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Haute École Valaisanne -HEVs-, Institut Santé & Social (Route de Gravelone 5, 1950 Sion, Schweiz)

[284-L] Maurer, Jürgen: Socioeconomic and health determinants of health care utilization among elderly Europeans: a semiparametric assessment of equity, intensity and responsiveness for ten European coun- tries, (Discussion Paper / Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wan- del (MEA), 144), Mannheim 2007, 30 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mea.uni-mannheim. de/publications/meadp_144-07.pdf)

INHALT: "This paper investigates the interplay of socioeconomic and medical determinants of health care utilization among elderly Europeans from ten countries. Using novel strictly com- parable cross-national data from the Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE), the study exploits recent semi- and nonparametric estimation methods to illustrate how individual socioeconomic status and health determine health care utilization in different institutional settings. Our flexible estimation method allows for the use of multiple health measures to adjust for individual differences in health care need without sacrificing cross- national comparability of the resulting estimates. Within countries, we find only a small, if any, socioeconomic gradient. Moreover, all health systems appear to be reasonably respon- sive to differences in care need. At the same time, we find considerable variation in treatment intensity across countries, which we cannot fully explain by differences in health care need." (author's abstract)

soFid Soziale Probleme 2008/1 173 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

[285-F] Messant-Laurent, Françoise, Prof.; Kinkelin, Carole de; Benelli, Natalie (Bearbeitung); Modak, Marianne (Leitung): Du privé au public: travail social et professionnalisation du "care"

INHALT: L'attention à autrui, l'écoute, le soutien, le réconfort, l'empathie, la sollicitude, bref cet ensemble de "qualités" mobilisées par les professionnelles dans la prise en charge des person- nes dépendantes sont, à côté de compétences techniques reconnues, des dimensions in- hérentes, et recherchées, du travail social et du métier d'assistant social en particulier. Elles sont généralement désignées par le terme anglophone de "care" (le "soin") - terme qui ne trouve pas de réel équivalent en français - et ont pour caractéristique de n'être pas, ou mal, re- connues socialement. Ce défaut de reconnaissance, qui s'accompagne d'une dévalorisation symbolique et matérielle, a fait l'objet, à partir des années 70s, de plusieurs recherches en so- ciologie du travail, en sociologie de la famille et en études genre notamment. Elles s'accor- dent à expliquer cette situation par la proximité du travail de soin avec celui, effectué dans le cadre familial, la plupart du temps par les femmes (prise en charge de l'enfant, du malade, de la personne âgée). Les recherches montrent aussi que la non-reconnaissance de ce travail résulte du fait qu'il est acquis individuellement dans la sphère privée et non, comme c'est le cas des qualifications reconnues, collectivement dans la sphère institutionnelle (diplôme, an- cienneté, etc.). Par conséquent, si la saisie des facettes techniques (administration et contrôle) du métier d'assistant social (AS) s'avère relativement aisée, il est beaucoup plus difficile de rendre compte de sa composante émotionnelle, qui est largement implicite et considérée comme une disposition personnelle, voire naturelle. Cette recherche a pour visée de mettre au jour les différentes modalités par lesquelles le care s'exprime dans le travail social. En dé- crivant - par l'observation non participante avec co-interprétation d'une situation dans laquelle interagissent une assistante sociale et un usager - les différentes figures du lien émotionnel qui sont mobilisées par les professionnels en vue de résoudre (ou non, ou mal)le problème qui se présente, nous nous donnons les moyens: En premier lieu, de rendre visible des "qualités" indispensables, mais mal reconnues, à l'exercice de ce métier comme étant des "qualifica- tions" susceptibles de figurer dans un cahier des charges et d'être évaluées. En deuxième lieu, d'acquérir une meilleure connaissance des conditions de production du travail de care et ainsi permettre la consolidation de la performance liée au travail social. Les professionnelles se- raient alors en mesure de mieux définir les contours de leur travail de care en regard de ce qui est souhaité, accepté, toléré, ou non, dans le contexte de leur activité, une mauvaise gestion est potentiellement source de souffrance au travail, on le sait. En troisième lieu, nous nous donnons les moyens, par le dévoilement du travail de care, de revaloriser le métier d'assis- tante sociale, en pointant une des causes de la "charge mentale" qui est la leur notamment. Mais cette nécessaire revalorisation ne devrait pas conduire à réduire le travail social au care, c'est-à-dire à occulter les autres composantes du métier, moins séduisantes, que sont le travail de normativité et de contrôle. La méthode proposée vise à nous permettre la réalisation de ces objectifs en étroite collaboration avec les assistantes sociaux en exercice et c'est là, à nos yeux, un des points forts de cette recherche. GEOGRAPHISCHER RAUM: Vaud, Neuchâtel METHODE: La méthode de recueil des données, à partir de ces questions, tient compte de quatre caractéristiques de l'étude: elle est exploratoire (il s'agit de poser les premiers jalons d'une dis- tinction claire du care dans le travail de l'AS); elle analyse le careau travers de l'interprétation que donnent les AS d'une situation en particulier observée par la chercheure; elle est immer- gée dans un terrain (elle suppose une analyse approfondie des situations particulières et des contextes où le care se déploie) et elle se nourrit théoriquement de la confrontation de don- nées en provenance de contextes variés de la pratique professionnelle. Ces caractéristiques 174 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

nous conduisent à adopter une méthode qualitative de type compréhensif, fortement inspirée par l'approche anthropologique. Etant donné la nature du care, la méthode par l'observation des situations pratiques qui mettent en présence une professionnelle et une usagers ères est pertinente. L'observation s'impose en effet, puisque nous partons de l'idée que le care, d'une part, n'est pas toujours le résultat d'une stratégie professionnelle consciente et, d'autre part, qu'il se mobilise et se module en fonction des caractéristiques de la situation d'interaction. En effet, une méthode de recueil de données tels par exemple l'entretien, le questionnaire ou la collecte de tâches auto-reportées par les AS, serait inopérante: si la vision profane du care, chez les professionnelles aussi, est qu'il s'agit d'une disposition spontanée, naturelle, un peu instinctive de la personne, il est fort probable qu'il leur soit difficile, voire impossible, de le décrire et surtout de l'associer à des actes, des gestes, des paroles, des émotions précises. Pour cela, il faut une observation par un tiers non impliqué. Démarche méthodologique: observa- tion non participante, interviews qualitatives, autres démarches co-interprétation des observa- tions; univers de référence: des situations d'interactions entre assistantes sociales et usager ères; nombre et/ ou taille des objets: 80 observations de situations; sélection ou échantillon- nage: dans 5 services sociaux, engagement des AS sur base volontaire; données relevées par: 3 chercheuses. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Schweizeri- scher Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Haute école de travail sociale et de la santé -EESP- (Chemin des Abeilles 14, 1010 Lausanne, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[286-F] Mingot, Karl, Dr.; Ritter, Joachim, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Stiehr, Karin, Dr. (Leitung): Evaluation der Heimmitwirkung

INHALT: keine Angaben METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 40 -realisiert-; Experten, Heimleiter, Heimbeiräte; Auswahlverfahren: ge- zielt). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 2.000 -realisiert-; Heimleiter, Heimbeiräte; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: ISIS Institut für Soziale Infrastruktur (Kasseler Str. 1a, 60486 Frankfurt am Main) KONTAKT: Ritter, Joachim (e-mail: [email protected])

[287-L] Nordheim, J.; Maaz, A.; Kuhlmey, A.; Winter, M.; Carl, C.; Hofmann, W.: Versorgungsverläufe chronisch kranker älterer Menschen: eine patientenorientierte Analyse zur bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Steuerung des Versorgungsgeschehens, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 67/2005, H. 10, o.A. (Standort: USB Köln(38)-UnI Zs.402/LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme-connect.com/ ejournals/abstract/gesu/doi/10.1055/s-2005-920734) soFid Soziale Probleme 2008/1 175 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

INHALT: "Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Die Versorgung der wachsenden Gruppe älterer chronisch Kranker ist eine zentrale Zukunftsherausforderung, v.a. aufgrund der Kom- plexität chronischer Leiden im Alter und meist langer, kostenintensiver Versorgungsverläufe. Angesichts begrenzter finanzieller / personeller Ressourcen kommt es mehr denn je darauf an, einen tragfähigen Konsens zwischen den teils unterschiedlichen Interessenlagen von Betrof- fenen, Kostenträgern und Leistungserbringern herzustellen. Material und Methoden: Die Leistungsdaten >60jähriger Versicherter der Deutschen BKK (Jahr 2000) wurden einer Se- kundäranalyse unterzogen. Mittels 5 Kriterien (Basis: Leistungsbereiche Arzneimittel, Kran- kenhaus, Pflege SGB XI, Erstattungen) wurden chronisch Kranke identifiziert und anschlie- ßend Versorgungsverläufe über 3 Jahre für altersepidemiologisch relevante Erkrankungen re- konstruiert. Ergebnisse: Ca. 80% der Älteren erfüllten ein oder mehrere Kriterien. Es ergaben sich unterschiedlich große Gruppen von Chronikern: Die regelmäßige Verordnung eines Me- dikamentes (zur Behandlung chronischer Krankheit) trifft auf fast alle zu (93%). Wegen die- ser hohen Medikalisierung in der älteren Bevölkerung ist das Kriterium wenig geeignet, spe- zifische Subgruppen zu identifizieren. Mehr als jeder 3. Versicherte kann aufgrund von Kran- kenhausbehandlung als Chroniker bezeichnet werden. 13,5% sind finanziell durch die Be- handlung chronischer Krankheit so belastet, dass sie unter die alte Härtefallregelung fallen. Bei fast ebenso vielen führt die Schwere der Erkrankung zur Pflegebedürftigkeit. Schlussfol- gerungen und Diskussion: Die Analyse der Versorgungsdaten ermöglicht es, über Merk- malsausprägungen wie Kosten, Kontakthäufigkeiten, beanspruchte Leistungen usw. die Ver- sorgung differenziert zu beschreiben und Zusammenhänge zu personenbezogenen Indikatoren herzustellen. Auf Basis der Ergebnisse der noch laufenden Studie sollen u.a. versichertenbe- zogene Interventionsmöglichkeiten entwickelt werden." (Autorenreferat)

[288-L] Notz, Gisela: Frauen in der Pflegearbeit: professionell und privat immer verfügbar?, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 27/2007, H. 52, S. 97-106 (Standort: FES Bonn(Bo133)- X3504)

INHALT: Die Verfasserin setzt sich mit der Problematik der demographischen Alterung der Ge- sellschaft auseinander und geht der Frage nach, wie die massiv wachsende Zahl der hochalt- rigen Menschen ihren Bedürfnissen entsprechend versorgt werden kann. Sie geht davon aus, dass bei vielen Bestrebungen, die Probleme zu lösen, die Chancen, die eine alternde Gesell- schaft birgt, ungenutzt bleiben. Ziel muss eine qualitativ verbesserte und weiter professionali- sierte Form der Pflege sein. Angehörige leiden häufig mehr darunter, einen pflegebedürftigen Menschen im Pflegeheim unterzubringen, als die "Untergebrachten" selbst. Das Gefühl, sie nach einer langen häuslichen Pflegephase "abzugeben", schafft Schuldgefühle, auch anderen Familien und Nachbarn gegenüber. Sie argumentiert, dass Altenpflegeeinrichtungen nicht als "Lückenbüßer" betrachtet werden dürfen, sondern neue Konzepte gebraucht werden, wie sie nach den Vorstellungen und Wünschen der Betroffenen gestaltet werden können. Notwendig ist ein gut ausgebautes Pflegesystem, das die Professionalität mit der familiären Pflege ver- knüpft und vernetzt und gleichzeitig sicherstellt, dass auch in der häuslichen Pflege qualitativ wertvolle Pflege (mit Hilfe Professioneller) geleistet wird. Vielfältige Erfahrungen aus der Forschung zur ehrenamtlichen Arbeit im Sozialen und im Gesundheitsbereich zeigen, dass es nicht wünschenswert ist, dass alle jetzt unbezahlt geleisteten Arbeiten professionalisiert wer- den und damit den Kriterien der Lohnarbeit unterstellt werden. Aber sie zeigen auch, dass diese Arbeiten erst dann wirklich freiwillig und aus Liebe verrichtet werden können, wenn 176 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

die eigenständige Existenzsicherung der Helfenden gewährleistet und die professionelle Ver- sorgung der Hilfsbedürftigen sichergestellt ist. Es geht darum, die herkömmliche Trennung von ökonomisch und außerökonomisch determinierten Bedingungen sowie deren geschlech- terspezifische Zuordnung grundsätzlich in Frage zu stellen. Es ist danach zu fragen, welcher institutionellen Änderungen es in Beruf, Gemeinwesen und Familie bedarf, damit Frauen und Männer die dort anfallenden Arbeiten ebenbürtig erledigen können und damit Geschlechter- differenzen und schichtspezifische Ungleichheiten abgebaut werden. Für die Pflegearbeiten heißt das, dass weite Teile (re)professionalisiert und qualitativ verbessert werden müssten. (ICG2)

[289-L] Opaschowski, Horst W.: Leben mit Wahlverwandtschaften und sozialen Konvois: was die Menschen im 21. Jahrhun- dert zusammenhält, in: Holger Langkutsch, Johannes Vöcking (Hrsg.): Gedanken : Gesundheit, Solidarität, Kultur ; eine Festschrift für Dr. Eckart Fiedler, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 139-149, ISBN: 978-3-938094-89-1 (Standort: UB Bonn(5)-2006/9129)

INHALT: Die Zukunft gehört Wohngruppen und Haushaltsgemeinschaften (WGs) mit familien- ähnlichen Strukturen und eigenen Haushalten. Das Selbstbestimmungsprinzip bleibt so ge- wahrt und das Leben und die Versorgung im gewohnten Wohnumfeld auch. Die positiven Er- fahrungen in den skandinavischen Ländern beweisen für den Autor, dass ein Land fast ohne Heime auskommt und dies auch für Deutschland eine realistische und keine utopische Zu- kunftsperspektive ist. Somit ist die Wiederentdeckung und Pflege von Hausgemeinschaften und Nachbarschaftshilfen die große soziale Aufgabe des 21. Jahrhunderts. Dieses Projekt deckt sich mit Erkenntnissen der modernen Sozialforschung, wonach Binnensolidaritäten immer bedeutsamer werden - auch und gerade in Randgruppenmilieus. Solche Gruppierungen zeichnen sich durch ein kompliziertes Netzwerk der selbstgeknüpften Nischen aus. Statt nur von außen sozialpolitisch betreut zu werden, sorgen Binnensolidaritäten von "Wahlverwandt- schaften" für Gefühle der Gemeinsamkeit und damit für den notwendigen sozialen Zusam- menhalt. Der Einzelne übernimmt hierbei Verantwortung für andere - für Mitglieder der Fa- milie, des Freundeskreises oder der Nachbarschaft, statt "die Verantwortung wie einen Wan- derpokal einfach an den Staat weiterzureichen". (ICA2)

[290-F] Romotzky, Vanessa, Dipl.-Päd.; Ostgathe, Christoph, Dr.med.; Gärtner, Jan, Dr.med.; Albus, Christian, Priv.Doz. Dr.med.; Sonntag, Bernd, Dr.med. (Bearbeitung); Voltz, Raymond, Prof.Dr.med. (Leitung): Kommunikation mit Patienten am Lebensende und deren Familien. Kommunikationstrai- ning mit Schauspielerpatienten für Medizinstudenten

INHALT: Die Klinik für Palliativmedizin bot im Wintersemester 06/07 für die Studierenden in Köln zum ersten Mal als innovatives Kursangebot Kommunikationsunterricht in Kleingrup- pen an, in dem ganz speziell die Aspekte der Arzt-Patient-Kommunikation trainiert wurden, welche die Gesprächssituationen mit schwerkranken und sterbenden Patienten und deren An- gehörige betreffen. Unter methodischen Gesichtspunkten ist dabei wesentlich, dass ein sys- tematischer Unterricht im Sinne von "bedside-teaching" aufgrund der Schwere der Erkran- kung unmöglich ist. Auch ein Rollenspiel unter den Studenten ist wegen der fehlenden Erfah- rung nicht realistisch genug. Stattdessen wurde für dieses Projekt auf die langjährige Erfah- soFid Soziale Probleme 2008/1 177 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

rung der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie mit trainierten ("stan- dardisierten") SchauspielerpatientInnen zurückgegriffen. Das Projekt baut damit auf dem bis- herigen Lehrangebot der Psychosomatik auf, welches bereits jetzt allgemeine Probleme der Arzt-Patient-Beziehung, der ärztlichen Gesprächsführung und der Mitteilung schwieriger Di- agnosen im Rahmen der vorklinischen und klinischen Ausbildung kleingruppenbasiert ver- mittelt und mit standardisierten Schauspielerpatienten evaluiert. Auf eine dort bestehende Gruppe von standardisierten SchauspielerpatientInnen wurde auch für das Training der neuen Rollen aus dem Bereich der Palliativmedizin zurückgegriffen. Im Rahmen dieses innovativen Lehrangebotes sollen verschiedene problematische Kommunikationsstile in der Palliativme- dizin wie Verleugnung, Schuldzuweisungen und tiefe Verzweiflung durch die standardisier- ten Schauspielerpatienten simuliert werden, um interaktiv geeignetes ärztliches Gesprächs- verhalten zu erarbeiten und zu üben. Die bisherigen Evaluationsergebnisse fließen bereits in die Vorüberlegungen für den nächsten Kurs ein. Die Ergebnisse des Pilot-Projekts zeigen, dass die Studenten auf die Gesprächsführung mit schwerkranken und sterbenden Patienten und deren Angehörigen unzureichend vorbereitet sind und sich in hohem Maße unsicher füh- len. Sie benötigen und wünschen sich mehr Möglichkeiten, die Gesprächsführung mit Patien- ten erlernen und vor allem üben zu können. Ein derartiger Kurs zum Training der Kommuni- kationskompetenz soll sich einerseits an den Bedürfnissen der Studenten orientieren und zum anderen den wissenschaftlich gut belegten Standards "guter Gesprächsführung" entsprechen. Aufgrund der speziellen Situation halten die Forscher für das Erlernen der Gesprächführung mit Patienten am Lebensende die Methode des Trainings mit Hilfe von Schauspielerpatienten für am besten geeignet. Das Projekt hat folgende Ziele: 1. primäres Ziel: Förderung der Si- cherheit im Umgang mit schwerkranken und sterbenden Patienten: durch wissenschaftliche Begleitung/ Evaluation Entwicklung eines den Bedürfnissen der Studenten und den Standards guter Gesprächsführung entsprechenden Kurskonzeptes (inclusive Unterrichts-Materialien) zur regelmäßigen Implementierung/ Integrierung in das Curriculum; 2. sekundäre Ziele: Ver- besserung der Ausbildung im Medizinstudium durch Förderung von Kleingruppenunterricht Koordination, Vernetzung und Nutzung von Synergien zwischen den Kliniken für Palliativ- medizin sowie Psychosomatik und Psychotherapie Verbesserung der Patientenversorgung ZEITRAUM: 2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln METHODE: Beschreibung des 1. Pilotkurses sowie erste Evaluationsergebnisse: Im Rahmen des Wintersemesters 06/07 wurde der erste Pilotkurs "Das Gespräch mit Schwerkranken und Sterbenden - Kommunikationstraining mit Schauspielerpatienten zur Gesprächsführung in der Palliativmedizin" durchgeführt. Der Kurs fand freitags an 5 3stündigen Terminen statt. Der Kurs wurde zeitlich als Wahlpflichtfach im 4. klinischen Semester angeboten, war jedoch auch offen für Studierende aus anderen Semestern. Die Teilnehmerzahl rangierte aufgrund von Überschneidungen mit anderen Pflichtterminen im Stundenplan der teilnehmenden Stu- dentInnen zwischen N=12 und N=17. Teil nahmen StudentInnen des 5.-13. Semesters. Der Unterricht wurde in 2 gleichzeitig stattfindenden Kleingruppen gehalten. Zu jedem Termin wurde ein anderes, für die Palliativmedizin relevantes Thema behandelt und ein dem Thema entsprechender "Fall" von einer Schauspielerpatientin verkörpert. Die ausgesuchten Rollen sollten ein möglichstes breites Spektrum der Gesprächsführung mit schwerkranken und ster- benden Patienten abdecken. Die 5 Rollen enthielten schwerpunktmäßig folgende Inhalte: 1. Kommunikation mit einem Angehörigen (der die Diagnosemitteilung an den Pat. verhindern möchte); 2. Diagnoseeröffnung (neu diagnostizierter Brustkrebs); 3. Verdrängung des eigenen Sterbens auf Seiten des Patienten; 4. Verhandlung von Therapiezielen (kurativ zu palliativ); 5. Wunsch des Pat. nach Sterbehilfe. Zu Beginn des jeweiligen Unterrichts wurde das Thema theoretisch behandelt und der "Fall" der später dazukommenden Schauspielerpatientin erläu- 178 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

tert. Die StudentInnen konnten sowohl fallbezogene Fragen als auch allgemeine Fragen be- züglich des palliativmedizinischen "Alltags" und Kriterien "guter Kommunikation" erörtern. Das Gespräch mit der Schauspielerpatientin und einem/ einer Studenten fand vor der Gruppe statt. Dazu ist ein besonders vertrauensvoller Rahmen notwendig. Das Gespräch konnte je- derzeit von beiden Seiten aus abgebrochen werden. Nach dem Arzt-Patient-Gespräch kamen zunächst die Akteure zu Wort. Danach erfolgte ein ausgiebiges Feedback der anderen Studen- ten und des Dozenten. Das gegenseitige Feedback der StudentInnen war stets sehr konstruk- tiv, sensibel und respektvoll und bestätigte sich somit als eine sehr gut geeignete Methode zum gemeinsamen Arbeiten. Der Kurs wurde wissenschaftlich begleitet: Die StudentInnen wurden zu Beginn und zum Ende via Fragebögen (bzgl. der Selbsteinschätzung der eigenen Kommunikationskompetenz und Bewertung des Kurses) befragt. Die Fragebögen bestanden aus geschlossenen (mit 7stufigen Likert-Skalen als Antwortmöglichkeiten) sowie offenen Fragen. Es erfolgten Audiomitschnitte der gesamten Kurseinheiten. Zudem nahm an jedem Termin in jedem Kurs eine teilnehmende Beobachterin des Wissenschafts-Teams teil. Erfas- sung der Selbsteinschätzung und der Bedürfnisse der Akteure mittels Fragebogen (offene und geschlossene Fragen) sowie Audioaufnahmen und teilnehmender Beobachtung der Kurse; Auswertung via deskriptiver Statistik und qualitativer Methoden (Inhaltsanalyse). Untersu- chungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 18). Beobachtung, teilnehmend. Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 18; Medizin- studenten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-05 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Palliativme- dizin (Kerpener Str. 62, 50924 Köln); Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie (50924 Köln) KONTAKT: Romotzky, Vanessa (e-mail: [email protected])

[291-F] Rütter, Heinz (Bearbeitung); Umbach-Daniel, Anja (Leitung): Evaluation der Wohnberatungsdienstleistung Wohnweise

INHALT: Pro Senectute Kanton Zürich bietet ihren Kund/innen die Beratungsdienstleistung Wohnweise! an. Dieses Angebot umfasst die systematische Überprüfung und Bewertung der derzeitigen Wohnsituation der Kund/innen sowie die Erabeitung von Empfehlungen zur Aus- richtung der zukünftigen Wohnweise. Zielgruppe sind Personen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren, die körperlich und geistig gesund sind und sich Gedanken über ihre Wohnsituation machen wollen. Da die Dienstleistung nur auf wenig Resonanz stiess, erhielt Rütter + Partner von Pro Senctute den Auftrag, das Angebot zu evaluieren. Rütter + Partner hat die Inhalte des Dienstleistungspakets auf die Komplementariät mit den Bedürfnissen der anvisierten Ziel- gruppe überprüft, die Kund/innenbedürfnisse generell in Bezug auf das Thema Wohnen und Alter analysiert, sowie die bisher unternommenen Werbemassnahmen sowie die Preisgestal- tung evaluiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Kanton Zürich METHODE: Konzeptionell arbeitet die Studie mit dem Instrument Fokusgruppen zur Gewinnung von Marktinformationen über eine wenig bekannte (potenzielle) Kundschaft. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Umbach-Daniel, A.; Rütter, H.: Evaluation der Wohnberatungsdienstleistung Wohnweise. Unveröffentlichter Projektbe- richt für Auftraggeber. ART: BEGINN: 2005-11 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: Pro Senctute Kanton Zürich, Forchstrasse 145, 8032 Zürich FINANZIERER: Auftraggeber soFid Soziale Probleme 2008/1 179 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

INSTITUTION: Rütter u. Partner - Sozioökonomische Forschung und Beratung (Weingartenstr. 5, 8803 Rüschlikon, Schweiz)

[292-F] Rütter, Heinz (Bearbeitung); Umbach-Daniel, Anja (Leitung): Wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojekts für ein adaptives Heimautomations- und Meldesystem zur Unterstützung des selbständigen Wohnens im Alter

INHALT: Die Firma Adhoco AG will das von ihr entwickelte Heimautomations- und Meldesys- tem "aFrame"-Systems in der Praxis erproben. Das Produkt soll dabei speziell an die Bedürf- nisse älterer Menschen angepasst und erweitert werden, und in einem grösseren Pilotversuch in verschiedenen Wohnungen betrieben werden. Das System ermöglicht hohen Wohnkom- fort, spart Energie, steigert die Sicherheit, erlaubt die Alarmierung im Notfall und ermöglicht es Dritten, ihre Dienstleistungen effizient anzubieten. Es lässt sich modulhaft und dank Funksteuerung ohne Verkabelung installieren. Das Projekt untersucht die Anwendung des Heimautomations- und Meldesystems in unterschiedlichen Wohnformen bzw. Settings (Ein- familienhäuser und Wohnungen in Privateigentum, Mietwohnungen, spezielle autonome Al- terswohnungen). Das Projekt wird während der gesamten Projektphase durch Rütter+Partner sozialwissenschaftlich begleitet. Im Vordergrund stehen eine Bedürfnisabklärung zu Beginn des Projektes, die Begleitung des Projektes während des Pilotbetriebs sowie die Durchfüh- rung einer Evaluation. Dem Projekt kommt aufgrund sozio-demographischer Trends wie er- höhte Langlebigkeit, Erhöhung der Ein-Personen-Haushalte im Alter wie auch aufgrund der Tatsache, dass ältere Menschen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden selbständig leben möchten eine hohe Aktualität und Wichtigkeit zu. Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch die Vernetzung der untersuchten Wohnformen mit regionalen Alters- und Pflegeheimen so- wie sonstigen Pflegediensten durch das Heimautomations- und Meldesystem. METHODE: Bedürfnisanalyse und NutzerInnenprofile: 1. Fokusgruppen zu konkreten und machbaren Applikationen des Adhoco-Systems; Teilnehmer: potenzielle ältere Nutzer und Nutzerinnen des Heimautomationssystems und deren Angehörige 2. Hausbegehungen und qualitative Interviews mit SeniorInnen: qualitative, problemzentrierte Interviews mit den Be- wohnerInnen und deren VernetzungspartnerInnen (Angehörige, Pflegepersonal, kirchl. Sozi- aldienst etc.) Begleitung des Pilotbetriebs und Evaluation der Technikanwendung und Nutze- rInnenzufriedenheit: Qualitative Interviews mit den Pilotnutzern und ihren Vernetzungspart- nern (Angehörige, Pflegepersonal u.a.), drei Befragungsrunden (1. unmittelbar nach Installa- tion der Technologie, 2. ca. drei Monate nach der Installation, 3. gegen Ende des Pilotbe- triebs) ART: BEGINN: 2005-04 ENDE: 2007-11 AUFTRAGGEBER: Age Stiftung, Postfach BA 29, 8098 Zürich FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Rütter u. Partner - Sozioökonomische Forschung und Beratung (Weingartenstr. 5, 8803 Rüschlikon, Schweiz)

[293-F] Schaefer, Iris Luzie, Dipl.-Pflegew. (Bearbeitung); Dorschner, Stephan, Prof.Dr.phil. (Leitung): Palliative Care Angebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen durch ambulante Hospizdienste

180 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

INHALT: Der Begriff Demenz steht für eine Reihe von Krankheitsbildern unterschiedlicher Ge- nese, die durch Störungen des Gedächtnisses, des abstrakten Denkens und Urteilsvermögens sowie Aphasie, Apraxie, Agnosie und/ oder Persönlichkeitsveränderungen gekennzeichnet sind, die ihrerseits zu einer deutlichen Beeinträchtigung des alltäglichen Lebens führen. Die wichtigsten Krankheitsbilder sind die Alzheimer Demenz und die vaskuläre Demenz. De- menzerkrankungen entwickeln sich zu einer Volkskrankheit. Derzeit leben in Deutschland ca. 1 Mio. Demenzkranke, bis zum Jahr 2050 wird eine Zunahme auf über 2 Mio. Demenzkranke geschätzt. Ca. 60% der Demenzkranken werden in Deutschland in Privathaushalten teils mit Unterstützung ambulanter Dienste versorgt. Die Pflege eines dementen Familienmitglieds hat erhebliche Auswirkungen auf das Familiensystem, die Angehörigen müssen vielfältige An- passungsleistungen erbringen. Demenzen sind mit der häufigste Grund für einen Heimeintritt. Ziel aller therapeutischen Bemühungen ist es, die Selbständigkeit der Patienten zu erhalten sowie Lebensqualität des Kranken und seines Umfeldes zu stabilisieren. Die WHO forderte bereits 2004 vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und der Zunahme chro- nischer Erkrankungen ein stärkeres Angebot von Palliative Care für alte Menschen, insbeson- dere auch für Demenzkranke unter Einbezug der informellen Pflegepersonen. Das Ehrenamt wird in der Versorgung von Demenzkranken eine zunehmend wichtigere Rolle spielen durch Unterstützung kleiner werdender familiärer Netze und Ergänzung professioneller Dienste. Ehrenamtliche in der Hospizarbeit leisten psychosoziale Begleitung von Schwerstkranken und Sterbenden, sie fühlen sich humanitären Werten und/ oder den Prinzipien der christlichen Ethik verpflichtet. Die Ehrenamtlichen werden durch eine umfangreiche Schulung auf ihr Handlungsfeld vorbereitet, die angewandten Schulungsprogramme sind allerdings vorwie- gend auf die Begleitung von Tumorkranken ausgerichtet. Um Potential und Qualität der eh- renamtlichen Arbeit zu sichern, ist eine Erweiterung der Schulung im Hinblick auf Demenz unerlässlich. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen dem Förderverein Hospiz Je- na e.V. und dem Georg-Streiter-Institut für Pflegewissenschaft der Fachhochschule Jena wur- de ein Curriculum für die ehrenamtliche Hospizbegleitung von Demenzkranken entwickelt. Im Mittelpunkt der durchgeführten Studie stand als Forschungsfrage: Wie erleben ehrenamt- liche Hospizbegleiter die Begleitung von demenzkranken Menschen? METHODE: Methodisch kam der interpretativ-phänomenologische Ansatz zur Anwendung. Es wurden 10 narrative Interviews mit ehrenamtlichen Hospizbegleitern verschiedener ambu- lanter Thüringer Hospizdienste, die bereits Demenzkranke begleitet hatten, geführt. Die Da- tenanalyse erfolgte in Anlehnung an Diekelmann. Bei der Analyse der 10 Interviews kristal- lisierten sich 3 Zentralthemen, die von jeweils 3 Kategorien gebildet wurden, heraus. Die eh- renamtliche Begleitung der Demenzkranken erfolgt in den meisten geschilderten Fällen über einen längeren Zeitraum. Die Demenzkrankheit ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, son- dern wird erst bei einer intensiveren Beschäftigung mit dem Betroffenen bemerkt. Die Hos- pizbegleiter erfahren verschiedene Facetten der Demenzkrankheit, erhalten einen Eindruck von den unterschiedlichen Lebenswelten der Demenzkranken und erleben durch die lange Begleitungszeit den Verfall der Betroffenen, der sich insbesondere in Bettlägerigkeit, Schluckstörungen und Sprachverlust zeigt. Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter versuchen, in den Alltag der Demenzkranken Abwechslung zu bringen. Ihre hospizliche Haltung drückt die für Demenzkranke wichtige Wertschätzung aus und sie zeigen große Kreativität im Umgang mit den Demenzkranken. Die Hospizbegleiter können ihre bisherigen Handlungsschemata nicht ohne Weiteres auf die Begleitung Demenzkranker übertragen. Gesprächsführung, das Eingehen auf Bedürfnisse und Wünsche gestalten sich zum Teil schwierig, da sich die Wirk- lichkeit der Dementen von der ihrigen unterscheidet. Die Lebensgeschichte der Demenzkran- ken bietet wichtige Ansatzpunkte für eine Kommunikation, allerdings muss der Hospizbeglei- soFid Soziale Probleme 2008/1 181 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

ter ständig neue Impulse geben, um die Verbindung aufrecht zu erhalten, wobei eine positive Reaktion nicht garantiert ist. Eine Herausforderung. Sie stellen sich der Not der Demenzkran- ken, lassen sich von ihrem Leiden berühren und versuchen, auf ihre Bedürfnisse einzugehen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Sie müssen jedoch eine Balance finden zwischen Nähe und Distanz, damit sie das Lebensschicksal der Dementen nicht völlig vereinnahmt. Eine we- sentliche Voraussetzung für eine gelungene Begleitung Demenzkranker ist, dass sich die Hospizbegleiter selbst nicht unter Druck setzen und unrealistische Ziele verwirklichen wol- len. Obwohl die Begleitung von Demenzkranken eine schwierige Aufgabe ist, manchmal auch die Sinnhaftigkeit einer solchen Begleitung hinterfragt wird und Anerkennung von Sei- ten der Demenzkranken nicht erwartet werden kann, empfinden die Hospizbegleiter diese Begleitungen als Bereicherung. Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter helfen den Demenzkran- ken beim Wiederfinden von Bruchstücken ihres Lebens und beschäftigen sich mit den indivi- duellen Lebensgeschichten der Betroffenen, die ihnen Erklärungshinweise für das aktuelle Verhalten geben. Die Hospizbegleiter betrachten die Demenzbegleitungen als Hospizaufgabe, sie entspricht ihrer Auffassung des Hospizgedankens, den Menschen in seiner Einmaligkeit zu sehen. Dies soll mit dem Kernthema der Interviewanalyse, einem Zitat eines Teilnehmers, ausgedrückt werden: "Zu Hospiz gehört doch der ganze Mensch". Den Menschen in seiner Ganzheit sehen, seine Not erkennen, ihm empathisch beistehen, dies sind wesentliche Merk- male der ehrenamtlichen Hospizbegleitung. Eine Ausgrenzung von Demenzkranken, die die- ser Qualitäten bedürfen, würde dem Hospizgedanken widersprechen. Ein wesentliches Kenn- zeichen von Palliative Care ist die Kombination von wissenschaftlich abgesichertem Wissen und Fallverstehen. Bei der nachfolgenden Entwicklung des "Demenz-Curriculums" für die Schulung ehrenamtlicher Hospizbegleiter wurde dieses Fallverstehen berücksichtigt. Dieses Curriculum, das als lerntheoretische Grundlage konstruktivistische Gedanken berücksichtigt, besteht aus 10 aufeinander aufbauenden Lernfeldern. Es bildete den Rahmen für die erste Schulung Ende 2005 mit 25 Teilnehmern und wird derzeit evaluiert. ART: BEGINN: 2005-07 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Jena, FB Sozialwesen (Postfach 100314, 07703 Jena) KONTAKT: Leiter (Tel. 03641-205853, e-mail: [email protected])

[294-F] Schelling, Hans Rudolf; Martin, Mike (Bearbeitung); Moor, Caroline (Leitung): Häusliche Betreuung von Menschen mit Demenz - Runder Tisch Science et Cité zum Thema Demenz

INHALT: Rund 96'000 demenzkranke Menschen leben in der Schweiz; mehr als die Hälfte davon wird zu Hause betreut. Am Runden Tisch Science et Cité zum Thema Demenz, an dem zwei Dutzend Forschende, betroffene Angehörige und in der professionellen Pflege Tätige beteiligt sind, wurde gemeinsam ein Forschungsprojekt erarbeitet mit dem Ziel, die häusliche Betreu- ung und Pflege in der Region Zürich erstmals wissenschaftlich zu untersuchen. Im Zentrum der Untersuchung steht die Lebensqualität demenzkranker Menschen und der sie betreuenden Angehörigen im Zusammenhang mit der häuslichen Betreuungssituation (Pflegearrange- ment), dem sozialen Netzwerk sowie der Nutzung und dem Bedarf an entlastenden oder the- rapeutischen Angeboten. Diese Informationen sollen bis Ende 2007 in vertieften Interviews in rund 200 betroffenen Haushalten gewonnen werden. Anhand der Studienergebnisse wird es Aufgabe des Runden Tisches sein, Empfehlungen und Strategien zu entwickeln, um die Le- bensqualität betroffener Familien zu sichern und die häusliche Pflege mit geeigneten Hilfs- 182 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

und Pflegearrangements zu optimieren. Die Resultate des Forschungsvorhabens, die 2008 vorliegen werden, sollen auch der Sensibilisierung der Öffentlichkeit zum Thema Demenz dienen. ZEITRAUM: 2006-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Kanton Zürich METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befra- gung, face to face (Stichprobe: 200; Dyaden -1 angehörige Person + 1 Person mit Demenz-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Mitfinanzierung durch Stiftung INSTITUTION: Universität Zürich, Zentrum für Gerontologie (Schaffhauserstr. 15, 8006 Zürich, Schweiz)

[295-F] Schmidt, Sascha, M.Sc.N. (Bearbeitung); Hasselhorn, Hans Martin, Priv.Doz. Dr.; Mül- ler, Bernd Hans, Prof.Dr. (Leitung): 3Q-Studie: Qualität in Altenpflegeeinrichtungen

INHALT: Ziel der Studie ist, die Arbeitsbedingungen in Altenpflegeeinrichtungen gezielt mit Interventionsmaßnahmen zu verbessern. Dabei soll auch gezeigt werden, inwieweit sich die Qualität der Arbeitsbedingungen auf die Pflegequalität sowie auf die betriebswirtschaftliche Situation der Altenpflegeeinrichtungen auswirkt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepu- blik Deutschland METHODE: Bei der 3Q-Studie handelt es sich um eine dreijährige Längsschnitt- und Evaluati- onsstudie (2007-2010) in 50 Altenpflegeeinrichtungen der Johanniter GmbH. Die Datenerhe- bung findet in drei Bereichen statt: a) Qualität der Arbeitsbedingungen: Mitarbeiterbefragung mittels standardisiertem Fragebogen (jährlich); b) Qualität der Pflege: mittels erstellter Indi- katorliste zu Pflegeoutcomes (mehrmals jährlich); c) Qualität der Einrichtung: mittels be- triebswirtschaftlicher Indikatoren (mehrmals jährlich). Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2.000; alle Mitar- beiter der Altenpflegeeinrichtungen; Auswahlverfahren: total). Aktenanalyse, standardisiert (Pflegeindikatoren bei allen Bewohnern der Altenpflegeeinrichtungen; Auswahlverfahren: to- tal). Aktenanalyse, standardisiert (organisationelle Indikatoren aller Altenpflegeeinrichtun- gen; Auswahlverfahren: total). ART: BEGINN: 2007-06 ENDE: 2010-05 AUFTRAGGEBER: Johanniter GmbH Berlin, Finken- steinallee 111, 12205 BerlinINQA-Pflege, Proschhübelstr. 8, 01099 Dresden FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB D Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Sicherheitstechnik, Abt. Sicherheitstechnik Fachgebiet Arbeitssicherheit und Ergonomie (42097 Wuppertal) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0202-439-3321, e-mail: [email protected])

[296-F] Schramek, Renate, Dr.; Dorn, Silke, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Köster, Dietmar, Dr. (Lei- tung): Offene Altenarbeit und Altersbildung in den Wohlfahrtsverbänden

INHALT: Ziel ist es - die Potenziale des Alters fokussierend - Qualitätsziele herauszuarbeiten, die die zukünftige offene Altenarbeit und Altersbildung in den Wohlfahrtsverbänden kennzeich- soFid Soziale Probleme 2008/1 183 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

nen und die an den Prinzipien der Selbstorganisation und des bürgerschaftlichen Engage- ments ausgerichtet sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: 1. Projektphase: Erschließung des Untersuchungsfeldes durch Experteninterviews mit Funktionären aus den Wohlfahrtsverbänden und Auswahl von Good-Practice-Akteuren aus dem Bereich der offenen Altenarbeit und Altersbildung; 2. Projektphase: Generierung forschungsrelevanter Daten mittels einer breit angelegten Fragebogenerhebung und mittels der Durchführung zweier Themenwerkstätten mit den Good-Practice-Akteuren; Verdichtung der Ergebnisse zu Qualitätszielen; 3. Projektphase: praktische Erprobung der Qualitätsziele in drei Pilotprojekten; 4. Projektphase: Wissenschaftliche Überprüfung und Weiterentwicklung der Qualitätsziele zu Leitlinien; Veröffentlichung eines Handbuchs für die Praxis. Untersu- chungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend. Standar- disierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 777). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro- jekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Köster, D.; Schramek, R.; Dorn, S.: Qualitätsmerkmale in der Al- tersbildung und gemeinwesenorientierten SeniorInnenarbeit. in: Forum Erwachsenenbildung - Beiträge und Berichte aus der evangelischen Erwachsenenbildung, 2006, H. 1, S. 65-69. +++Dies.: Altersbildung und offene Altenarbeit als Chance für die Wohlfahrtsverbände. in: Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit, 2006, H. 2, S. 26-32.+++Köster, D.: Online-Artikel zur "Netzwerksensiblen Seniorenarbeit" und zu den FoGera-Qualitätszielen im Forum Sozial- arbeit NRW.+++Forschungsinstitut Geragogik: Sich nicht weiterzuentwickeln, bedeutet Still- stand! Qualitätsoffensive in der offenen Altenarbeit und Altersbildung. Dokumentation zur gleichnamigen Fachtagung am 24. Mai 2007 im Horion-Haus des LVR, Köln 2007. AR- BEITSPAPIERE: Köster, D.; Schramek, R.; Dorn, S.: Empirische Daten zu Teilnehmerbefra- gungen von Good-Practice-Akteuren: Gesamtauswertung. Forschungsbericht. 2005. ART: BEGINN: 2004-09 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Stiftung des Landes Nordrhein-Westfalen für Wohlfahrtspflege INSTITUTION: Forschungsinstitut Geragogik e.V. - unabhängiges Forschungsinstitut zu Alter und Lernen (Alfred-Herrhausen-Str. 44, 58455 Witten) KONTAKT: Leiter (Tel. 02302-915-271, e-mail: [email protected])

[297-F] Schröder, Harry, Prof.Dr.phil.habil.; Bänsch, Alexander, Dipl.-Psych.; Förster, Frank, Dr.; Schröder, Christina, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung): Professionelle Pflege an der Brücke zwischen Leben und Tod. Patho- und salutogenetische Relevanz von Arbeitsbedingungen, Bewältigungsstrategien und Religiosität der Pflegekräfte

INHALT: Die konzeptionelle Umsetzung des Hospizgedankens und der damit verbundenen An- forderungen an die würdevolle Unterbringung und Pflege sterbender Patienten brachte in der Vergangenheit zwei verschiedene Institutionen hervor, welche sich beide der Pflege sterben- der Patienten widmen. Die Bereiche der Palliativstationen und Hospize, die deutschlandweit die Versorgung des Bedarfs an Pflege von Patienten mit infauster Prognose decken, arbeiten erst seit knapp 2 Jahrzehnten in Deutschland. Es wurde die Hypothese vertreten, dass Pfle- gende, die täglich mit Tod und Sterben konfrontiert sind, einer ganz besonderen psychischen Belastung ausgesetzt sind und spezifische Muster zur Bewältigung entwickeln. Studien an Pflegepersonalen nennen immer wieder recht homogene patientenseitige Stressoren und se- hen sterbende, verwirrte, aggressive und moribunde Pflegebedürftige als patientenseitige Hauptbelastungsquelle von Pflegepersonalen. Die in der vorliegenden Studie untersuchten Pflegekräfte arbeiten im engsten und intensivsten Patientenkontakt und betreuen die Patien- 184 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

tengruppe mit den in Studien am häufigsten genannten Beanspruchungsmerkmalen. Mit der Schaffung günstiger arbeitsseitiger und sozialer Gegebenheiten in einer Organisation verbin- den sich Aspekte der Gesundheits- und Persönlichkeitsförderung. Diese stellen Ressourcen und Freiräume im Umgang mit den Anforderungen dar, die am Arbeitsplatz seitens der Ein- richtung und seitens des Patienten an den Krankenpflegenden gestellt werden. Das untersuch- te individuelle gesundheitliche Befinden der Pfleger und Schwestern gestattet qualitätsbeur- teilende Aussagen über deren Einsatzbereitschaft und darüber hinaus Reflexionen über die Auswirkungen auf das Leistungsniveau der Arbeitsteams, auf die Betreuungsqualität und die Patientenzufriedenheit. Da Palliativstationen und Hospize verschiedenen strukturellen Kon- zepten entspringen, ermöglicht insbesondere die Gegenüberstellung beider Einrichtungsfor- men interessante Einblicke in das Erleben und die Bewertung institutioneller Anforderungen sowie Ressourcen mit ihren gesundheitlichen Konsequenzen. Ziele des Projektes waren: 1. Erstmalige deutschlandweite Repräsentativbefragung der Pflegepersonale stationärer Hospize und von Palliativstationen (systematische betriebliche Gesundheitsanalyse). 2. Ableitung von krankheitspräventiven und gesundheitsfördernden Schlussfolgerungen. 3. Verfügbarmachung der Befunde für praxisverändernde Maßnahmen (u.a. Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz: Projekt Qualitätssicherung Hospize). GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Einsatz eines multidimensionalen quantitativen Fragebogeninventars bestehend aus: Diagnoseinstrument zur Analyse gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen -DigA- (Ducki, 1998), Stressverarbeitungsfragebogen -SVF- (Janke et al., 1985) Kurzform, Maslach-Burn- out-Inventory -MBI- (Maslach et al., 1997), Skala "Transpersonales Vertrauen" -TV- (Bel- schner, 1998). 113 Einrichtungen der professionellen stationären Pflege wurden befragt; 1378 Erhebungsbögen verschickt; Rücklauf n=820 (59,5%): 358 Palliativ- und 461 Hospizpflegen- de. Weiterer Kooperationspartner: AOK Sachsen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Ausführliche Informationen zum Forschungsprojekt unter http://www.uni-leipzig.de/~gespsych/material/palhos.pdf . ART: ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie, Institut für Psychologie II Abt. Klinische und Gesundheitspsychologie (Postfach 100920, 04009 Leipzig); Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Me- dizinische Psychologie und Medizinische Soziologie (Philipp-Rosenthal-Str. 55, 04103 Leip- zig) KONTAKT: Schröder, Harry (Prof.Dr. Tel. 0341-97-35935, e-mail: [email protected])

[298-F] Sieckendiek, Ursel, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Nestmann, Frank, Prof.Dr.phil.habil. (Lei- tung): Psychosoziale Beratung älterer Frauen

INHALT: Im Zusammenhang mit der Ausweitung der Altersphase und der Notwendigkeit, das eigene Alter im Rahmen vielfältiger Möglichkeiten aktiv zu gestalten, steigt der Bedarf älte- rer Menschen nach Unterstützung und Beratung bei der Bewältigung von Problemen und Ent- scheidungen. Untersucht wird, welche Funktion psychosozialen Beratungsangeboten dabei für ältere Ratsuchende, besonders Frauen, zukommen kann. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften Professur für Beratung und Re- habilitation (01062 Dresden) soFid Soziale Probleme 2008/1 185 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

KONTAKT: Leiter (Tel. 0351-463-35698, Fax: 0351-463-35836, e-mail: [email protected])

[299-F] Sosa y Fink, Stefanie, Dipl.-Psych.; Wine, Alexandra, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Kri- cheldorff, Cornelia, Prof.Dr. (Leitung): Modellprojekt "Pflegebegleiter"

INHALT: Entwicklung einer neuen Form von zugehender Beratung für Familien, in denen pfle- gebedürftige Menschen betreut werden. Dieses Konzept wird erprobt und soll nachhaltig in der Praxis implementiert werden. Es handelt sich um eine niederschwellige, zugehende Form der Unterstützung direkt in der Familie als qualifizierte Laienhilfe vor Ort, in vertrautem Um- feld. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Wissenschaftliche Begleitung; Beratung und Unterstützung des Modellprojektes; Evaluation; Präsentation der Ergebnisse; Durchführung von Fachtagungen. Untersuchungsde- sign: Panel DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, standardisiert; Standardisierte Be- fragung, schriftlich (Auswahlverfahren. total). Qualitatives Interview (Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bubolz-Lutz, Elisabeth: Pflegen in der Familie. Perspektiven. Freiburg: Lambertus 2006, 224 S. ISBN 3-7841-1662-0.+++Bubolz-Lutz, Elisabeth; Krichel- dorff, Cornelia: Freiwilliges Engagement im Pflegemix. Neue Impulse. Freiburg: Lambertus 2006, 200 S. ISBN 3-7841-1663-9. ARBEITSPAPIERE: Newsletter, 2 mal jährlich.+++ Wei- tere Unterlagen unter: http://www.pflegebegleiter.de . ART: BEGINN: 2003-01 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: Forschungsinstitut Geragogik e.V. - unabhängiges Forschungsinstitut zu Alter und Lernen FINANZIERER: Verband der Ange- stellten-Krankenkassen e.V. INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Freiburg Hochschule für Sozialwesen, Religions- pädagogik und Pflege, Institut für Angewandte Forschung, Entwicklung und Weiterbildung (Karlstr. 63, 79104 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0761-200-523, e-mail: [email protected])

[300-L] Stein, Margit: Soziale Beziehungen und Lebenszufriedenheit im Alter in Abhängigkeit von der Lebenswelt: ein Vergleich von Frauen aus Einrichtungen des betreuten Wohnens und von alleinlebenden Frauen, (Berichte aus der Pädagogik), Aachen: Shaker 2007, 163 S., ISBN: 978-3-8322-6254-9 (Standort: BSB München(12)-2007.38198)

INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind soziale Beziehungen und Lebenszufriedenheit al- leinstehender Frauen zwischen dem 70. und dem 85. Lebensjahr. Die Verfasserin beschäftigt sich zunächst auf genereller Ebene mit der Lebenswelt älterer Menschen. Sie fragt dann, ob es Unterschiede in demographischen Daten, sozialer Eingebundenheit und Lebenszufrieden- heit zwischen altersheterogen (alleinlebend in altersgemischter Nachbarschaft) und altersho- mogen (betreutes Wohnen) lebenden alleinstehenden älteren Frauen gibt. Aus beiden Grup- pen wurde jeweils eine Stichprobe von 43 Frauen befragt. Bezogen auf demographische Da- ten und soziale Beziehungen zeigen sich keine Unterschiede. Bezogen auf diverse Dimensio- nen der Lebenszufriedenheit zeigt sich jedoch bezüglich der Kategorie "Zufriedenheit mit der 186 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

Situation im Alter" ein hochsignifikanter Vorteil zugunsten der in betreuten Einrichtungen le- benden Frauen. (ICE2)

[301-L] Strasser, Hermann; Stricker, Michael: Bürgerschaftliches Engagement und Altersdemenz: auf dem Weg zu einer neuen 'Pflegekul- tur'? ; eine vergleichende Analyse, (Duisburger Beiträge zur soziologischen Forschung, No. 2/ 2007), Duisburg 2007, 32 S. (Graue Literatur; URL: http://soziologie.uni-duisburg.de/forschung/DuBei_2007_2.pdf)

INHALT: "In an award-winning research project, we took a close look at the care potential of voluntary workers for people suffering from dementia. We looked at seven institutions who took care of such people in four federal , four of which were located in ur- ban areas and three in rural areas. They were either in- or out-patient institutions, four of which had a confessional background. What we found out was only partly surprising although worthwhile drawing the right practical conclusions from. There is no question that voluntary work was usually rewarding for all the people and institutions involved, as both the care insti- tutions and society benefit in a measurable way from it. However, the already existing state of emergency will likely get worse in the future, as the potential of volunteers can hardly be in- creased. Traditionally, these volunteers are recruited among housewives and pensioners of the middle class who look for a kind of substitute for family work or the job which is no longer carried out. Voluntary work offers public reward, social contacts, and at times a higher status in society. To be sure, voluntary engagement out of Christian love or humanitarian considera- tions did not really play an important role. In our inquiries we also found out that not only re- latives and external volunteers but also professional carers of these institutions are active in voluntary work. There were clear indicators that new groups of voluntary workers, especially among those being still active in the labor market, can only be recruited if job, family, and voluntary engagement are compatible. In nearly all of the institutions in this analysis, (for- mer) relatives of those suffering from dementia could be motivated to take on voluntary work. In rural areas and in confessionally dominated milieus the number and motivation of volun- teers offering qualified care were significantly higher than in other locations. The point is that voluntary work enables care institutions to offer services which help to increase the life qual- ity of people with dementia decisively. Without them, these services could not be offered in the first place and a new care culture would not be in sight. This is what should be brought to the attention of volunteers, care institutions, and society alike." (author's abstract)

[302-F] Ströbel, Anne, Dipl.-Pflegewirtin; Brühl, Albert, Dr.phil.; Karsch, Annette (Bearbeitung); Weidner, Frank, Prof.Dr.phil. (Leitung): Erprobung eines pflegepräventiven Konzeptes zur Erhaltung von Selbstständigkeit und Ge- sundheit im Alter (mobil)

INHALT: Erhaltung und Förderung von Selbstständigkeit und Gesundheit ist durch gezielte Maß- nahmen möglich. Für Menschen im höheren Lebensalter wird zur Vorbeugung von Pflegebe- dürftigkeit, in Deutschland gegenwärtig dem "Präventiven Hausbesuch" besondere Bedeu- tung beigemessen. Die Empfehlungen zur Durchführung basieren auf erfolgreichen Studien in der Schweiz und den USA. Ergebnisse für Deutschland liegen bislang nur in Form von Machbarkeitsstudien vor. Im Projekt mobil wird das vom Deutschen Institut für angewandte soFid Soziale Probleme 2008/1 187 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

Pflegeforschung e.V. entwickelte Konzept zur Durchführung präventiver Hausbesuche er- probt, angepasst und evaluiert. Das Projekt gliedert sich in zwei Module: Modul 1: Umset- zung und Erprobung des Konzepts (Auftragsprojekt Juli 2002 bis Juni 2006, gefördert von der Bosch Betriebskrankenkasse); Modul 2: Evaluation und Erstellung eines Handbuchs (Förderprojekt Januar 2004 bis Juni 2006, gefördert von der Robert-Bosch-Stiftung). Hier- durch soll ein Beitrag zur Bewertung des Ansatzes "Präventiver geriatrischer Hausbesuch" im Deutschen Gesundheitswesen geleistet werden und die Nachvollziehbarkeit und Wiederhol- barkeit der Maßnahme ermöglicht werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Entwicklung eines Praxiskonzeptes zur Durchführung präventiver geriatrischer Hausbesuche auf der Grundlage einer systematischen Überblicksarbeit von Ströbel und Weidner; Begleitung der Umsetzung des Konzeptes Vorort; Kontrollgruppenstudie VERÖFFENTLICHUNGEN: Ströbel, Annette; Weidner, Frank: Ansätze zur Pflegeprävention. Rahmenbedingungen und Analyse von Modellprojekten zur Vorbeugung von Pflegebedürf- tigkeit. Hannover: Schlütersche 2003. ART: BEGINN: 2002-07 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Robert Bosch Stiftung GmbH INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Gesundheits- wesen (Wörthstr. 10, 50668 Köln); Sozialpsychologisches Institut Köln -SPI- (Luxemburger Str. 19, 50674 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-46861-30, Fax: 0221-46861-39, e-mail: [email protected])

[303-L] Theobald, Hildegard: Vergesellschaftung von Fürsorgearbeit: Erfahrungen aus der Altenbetreuung in Schweden, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 60/2007, H. 10, S. 561-567 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In der international vergleichenden Forschung zu Versorgungssystemen (Social Care Systems) für ältere Menschen kristallisierte sich das Zusammenspiel unterschiedlicher Wohl- fahrtsstaatssektoren - Staat, Markt, Familie, Dritter Sektor - als eine zentrale Dimension des Ländervergleichs heraus. Der Beitrag analysiert die sich im Zeitverlauf gewandelten Struktu- ren von Fürsorgetätigkeiten zur Betreuung älterer Menschen in Schweden, das als Repräsen- tant eines öffentlichen Versorgungssystems gilt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Etablierung von Altenbetreuung als Erwerbsarbeit unter öffentlicher Regie Ungleichheiten in der Er- werbsintegration nicht nur zwischen Männern und Frauen, sondern auch zwischen Frauen in Abhängigkeit ihrer sozio-ökonomischen Klassenzugehörigkeit und teilweise Ethnizität redu- ziert. Der Aufbau eines Berufsfelds mit regulären Anstellungsformen, Qualifikationsanforde- rungen, vergleichbaren Löhnen und Arbeitssituationen erweist sich allerdings als langwierig. Nicht nur die psychisch oder physisch belastenden und zeitliche Flexibilität erfordernden Tä- tigkeitsmerkmale stellen Herausforderungen dar, vielmehr bedarf es auch angemessener öko- nomischer Ressourcen, um Fürsorgetätigkeiten als reguläres Arbeitsmarktsegment zu etablie- ren." (Autorenreferat)

188 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

[304-L] Theobald, Hildegard: Care resources and social exclusion: a European comparison, in: Gertrud M. Backes, Vera Lasch, Katja Reimann (eds.): Gender, health and ageing : European perspectives on life course, health issues and social challenges, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 241-266, ISBN: 978-3-531-14980-6 (Standort: USB Köln(38)-34A2104)

INHALT: Die Verfasserin stellt zunächst das Konzept sozialer Exklusion in seinen Grundzügen dar und überträgt es dann auf Fragen des Alters, der Pflege und der Pflegeabhängigkeit. Sie diskutiert im Folgenden Ergebnisse des EU-Forschungsprojekts "Care for the aged at risk of marginalization" (CARMA), das Pflegearrangements in fünf EU-Staaten, die Verfügbarkeit von Pflegeressourcen und die Lage von verschiedenen Gruppen alter Menschen untersucht hat. Die fünf berücksichtigten Staaten - Österreich, Belgien, Italien, Nordirland und Deutsch- land - repräsentieren unterschiedliche Herangehensweisen in der Altenpflege. Dies schlägt sich in unterschiedlichen Pflegearrangements für bestimmte Gruppen alter Menschen, in den Konsequenzen für die Alten, in deren finanzieller Belastung sowie in der Situation der infor- mellen Pflegekräfte nieder. (ICE)

[305-F] Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Seminar für Hör- und SprachgeschädigtenpädagogikKaul, Thomas, Prof.Dr. (Lei- tung): SIGMA: zur Situation gehörloser Menschen im Alter

INHALT: Ziel des Projektes SIGMA ist es, die besondere Situation gehörloser Menschen im Alter zu untersuchen und zu verbessern. Dazu werden bestehende Angebote und Maßnahmen für Seniorinnen und Senioren aus der Sicht gehörloser Menschen erfasst und bewertet. Auf der Grundlage der Ergebnisse sollen Vorschläge gemacht werden, wie der spezifische Bedarf der Zielgruppe gesichert werden kann. Hintergrund: Die Situation älterer gehörloser Men- schen unterscheidet sich aufgrund kommunikativer Voraussetzungen und sozialer Erfahrun- gen vermutlich erheblich von der Situation älterer hörender Menschen. Bei eingeschränkter Mobilität sind wichtige soziale Kontakte zu anderen gehörlosen Menschen und die Teilnahme an den Aktivitäten in der Welt der Gehörlosen schwierig oder gar nicht mehr möglich. Mögli- cherweise verfügen sehr alte oder hochbetagte gehörlose Menschen über kein vergleichbares familiäres Netzwerk, da sie aufgrund der Zwangssterilisation im Nationalsozialismus häufig kinderlos sind. Besonders problematisch scheint die Situation für gehörlose Menschen in Al- ten- und Pflegeheimen zu sein, wenn sie dort keine Kontakte zu anderen gehörlosen Men- schen haben und ihre sprachlich-kulturellen Bedürfnisse nicht berücksichtigt werden. Unter- suchung: Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Perspektive der Zielgruppe. Deshalb werden in offenen Interviews gehörlose Menschen ab 55 Jahre zu ihren Vorstellungen, Wün- schen und Erfahrungen zu Angeboten und Maßnahmen, wie z.B. Versorgung im Krankheits- fall, Wohnformen im Alter, Freizeitgestaltung, befragt. Ergänzend hierzu sollen auch Exper- ten, z.B. Berater, Seelsorger, Altenpfleger sowie Vertreter der Selbsthilfeverbände die Situa- tion gehörloser Menschen im Alter beschreiben und einschätzen. In der ersten Phase der Be- standsaufnahme soll ermittelt werden, unter welchen Bedingungen die Zielgruppe heute lebt und welche spezifischen Angebote bereits existieren. In der zweiten Phase wird der Bedarf an zukünftigen Angeboten und Maßnahmen erhoben. Dazu werden insbesondere die Betroffenen selbst in qualitativen Interviews zu ihren Wünschen und Bedürfnissen hinsichtlich ihrer Situa- tion im Alter befragt. Bestandsaufnahme: 1. Wie ist die Situation gehörloser Menschen im soFid Soziale Probleme 2008/1 189 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

Alter? 2. Wie viele ältere gehörlose Menschen leben in Deutschland und wie ist die zukünfti- ge Altersverteilung? 3. Unter welchen sozialen und ökonomischen Bedingungen leben gehör- lose Menschen im Alter? 4. Wie werden innerhalb der bestehenden Versorgungssysteme die kulturellen und sprachlichen Bedürfnisse der Zielgruppe berücksichtigt? Bedarfserhebung: Welche Maßnahmen und Angebote brauchen gehörlose Menschen im Alter? 1. Welche Vor- stellungen und Wünsche haben (ältere) gehörlose Menschen zu ihrer Lebensgestaltung im Al- ter? 2. Welche Modelle und Maßnahmen sind erforderlich, um gehörlosen Menschen im Alter eine selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen? ART: BEGINN: 2006-12 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Seminar für Hör- und Sprachgeschädigtenpädagogik (Klosterstr. 79b, 50931 Köln) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[306-F] Watson, Kathryn, Dr.; Abye, Tasse, Dr.; Voutilainen, Päivi, Dr.; Quiros, Maria Angustias Martin, Dr.; Bolzmann, Claudio, Prof.; Teng, H. Bing, Dr.; Schuijt-Lucassen, Norma Y., Dr.; Kistler, Ernst, Prof.Dr.rer.pol.; Hegyesi-Orsos, Eva; Barath, Arpad, Dr.; Turner, Samantha; Abdel- latif, Chaouite, Dr.; Alidra, Nadia; Heinecker, Paula; Sing, Dorit; Kern, Axel-Olaf; Fulpen, Mi- chelle van, Dr.; Ortiz, Juan Domingo Martin, Dr.; Hämäläinen, Taija; Poncioni-Derigo, Raffaella; Vial, Marie, Dr.; Dénes, Atila (Bearbeitung); Patel, Naina, Prof. (Leitung): Minority elderly health and social care in Europe. Minority Elderly Care -MEC-

INHALT: Take 10 countries, 30 or more researchers, 3.277 minority ethnic elders, 901 health and social care professionals and 312 voluntary organisations; add to that 3 years, many questions and a lot of analysis and you have the final results of the Minority Elderly Care (MEC) pro- ject. This research briefing provides an overview of the key results from the MEC study ac- ross the 10 participating countries (UK, Finland, France, Netherlands, Spain, Germany, Hun- gary, Bosnia-Herzegovina, Croatia and Switzerland). The authors highlight some of the key findings and present recommendations for action across the region. A research series will be published - further details at the end of this summary. The MEC project was conceived and designed by Naina Patel at PRIAE and submitted as a research proposal in year 2000 under the EC 5th Framework. The proposal set out the objectives and expected achievements of the research and a detailed work plan of how the study was to be conducted. The original design of the study, which consists of the production of 4 cross-country research reports, has been maintained throughout the project. The goals set in the proposal have all been achieved from its start date in June 2001 to end August 2004. The purpose of the MEC research is to inform and help plan the nature and direction of provision of health and social care services now and in the years to come. The project has the explicit intention of seeking to draw attention to the needs of minority ethnic (ME) elders and thereby improve the provision of services for them throughout Europe. For the first time statistically significant research evidence is now avail- able on the circumstances and opinions of more than 20 different ethnic groups across Euro- pe. The MEC project is unique in that it addresses service issues from three dimensions: ME elders, health and social care professionals (including managers and planners) and the ME vo- luntary sector, which provides a significant amount of social care to ME elders. Minority eth- nic populations tend to be younger than the indigenous populations within a country, reflect- ing the tendency for people to migrate in the early part of their working lives and the main pe- 190 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

riods of settlement in the various countries of Europe. Yet it is apparent that in many coun- tries the proportion of ME elders within the elderly population as a whole is set to increase quite dramatically over the next few decades (PRIAE, 2003 Country Profiles - details at the end). The ageing of the general population is a well known demographic trend throughout Europe. Three driving forces are behind the ageing of the population: fertility below replace- ment levels, a fall in mortality and the approach of the 'baby boomers' to retirement age. Be- tween 1960 and the present day, the proportion of people 65 years and older in the population has risen from 11 per cent to 16 per cent. By 2010 there will be twice as many older people (69 million) than in 1960 (34 million) (European Commission, 2003). This International Ex- ecutive Summary is prepared with the context of an ageing population in mind and seeks to provide insight into the situation facing different minority ethnic groups in different countries throughout Europe. The age of the informants is from 50 years upwards of whom 54% are women and 46% are men. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Internationales Institut für Empirische Sozialökonomie gGmbH -INIFES- (Hal- denweg 23, 86391 Stadtbergen) KONTAKT: INIFES (Tel. 0821-243-694-0, Fax: 0821-432-531, e-mail: [email protected])

[307-L] Weishaupt, Sabine: Subjektivierendes Arbeitshandeln in der Altenpflege: die Interaktion mit dem Körper, in: Fritz Böhle, Jürgen Glaser (Hrsg.): Arbeit in der Interaktion - Interaktion als Arbeit : Arbeitsorga- nisation und Interaktionsarbeit in der Dienstleistung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 85-106, ISBN: 3-531-15287-4 (Standort: UB Siegen(467)-33PWZ2052)

INHALT: Mit dem Konzept des "subjektivierenden Arbeitshandelns" knüpft der Beitrag an Un- tersuchungen an, die zeigen, dass Pflegekräfte über ein besonderes Erfahrungswissen bzw. "knowledge of familiarity" verfügen und sich die Kommunikation und Interaktion mit den Pflegebedürftigen nicht primär auf einer sprachlich-symbolischen, sondern vor allem auf ei- ner körperlich-leiblichen Ebene durch Mitfühlen und Empathie vollzieht. Das subjektivieren- de Arbeitshandeln richtet sich auf Arbeitsweisen, die insbesondere zur Bewältigung von nicht vollständig berechen- und beherrschbaren sowie nichtstandardisierbaren Arbeitsanforderun- gen unverzichtbar wie auch effizient sind. Gerade bei der Pflege älterer Menschen treten die Grenzen der Planbarkeit und Standardisierbarkeit der Arbeitsanforderungen besonders deut- lich zu Tage. Unbestimmbarkeiten und Unwägbarkeiten gehören zu den grundlegenden Merkmalen der Pflegearbeit. Die empirischen Befunde der Studie zeigen insgesamt, dass das subjektivierende Arbeitshandeln bei der Arbeit am Menschen - ebenso wie bei anderen Dienstleistungstätigkeiten, aber auch bei der Produktionsarbeit - eine weithin verdeckte, aber unverzichtbare Ergänzung des "objektivierenden Arbeitshandelns" darstellt. (ICA2)

[308-L] Wilde, David Patrick; Franke, Annette: Die "silberne" Zukunft gestalten: Handlungsoptionen im demografischen Wandel am Bei- spiel innovativer Wohnformen für ältere Menschen, (Driesen Edition Wissenschaft), Taunus- stein: Driesen 2006, 318 S., ISBN: 978-3-936328-64-6 (Standort: Bochum BdRuhrgebiets(Bm3)- 42402) soFid Soziale Probleme 2008/1 191 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

INHALT: "Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem Phänomen des Demografischen Wandels in Deutschland sowie seinen Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft auseinander. Be- sonderes Augenmerk wird dabei auf Verschiebungsprozesse innerhalb der Altersstruktur der Bevölkerung gelegt. Es wird gezeigt, dass die Gruppe der älteren Menschen die am schnells- ten wachsende und zukünftig auch die zahlenmäßig dominierende Bevölkerungsgruppe dar- stellen wird. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf alle gesellschaftlichen Teilbereiche. Wäh- rend in der wissenschaftlichen Diskussion oftmals auf die negativen Auswirkungen einer "al- ternden" Gesellschaft hingewiesen wird und auch die Medien teilweise Furcht erregende Schreckensszenarien aufbauen, stellt die vorliegende Arbeit einen Beitrag zu einer positiveren und konstruktiveren Sichtweise dar: Die derzeitigen demografischen Veränderungen bedeu- ten auch immense Potenziale für Wirtschaft, Gesellschaft und alle Generationen. Am Beispiel des Wohnens im Alter wird auf neue Nachfragestrukturen hingewiesen, die sich im Zuge des Demografischen Wandels ergeben - sogar, durch diesen erst hervorgerufen werden. In der Konstruktion innovativer Produkte und Geschäftsmodelle als Antwort auf diese veränderten Kundenbedürfnisse sehen die Autoren dieser Arbeit ein bislang noch kaum ausgeschöpftes ökonomisches Potenzial. Dies gilt insbesondere für Regionen, die sich ohnehin in einem tief greifenden wirtschaftlichen Strukturwandel befinden. Mit dem Ruhrgebiet wird eine eben solche Region vorgestellt. Aufbauend auf einer detaillierten Analyse der demografischen und ökonomischen Rahmenbedingungen dieser Region wird die Zielgruppe der älteren Menschen sowie deren besondere individuelle Bedürfnisse im Lebensbereich Wohnen vorgestellt. An- schließend werden innovative alternsgerechte Wohnkonzepte präsentiert; die ausführliche Vorstellung zweier Praxisbeispiele aus dem Ruhrgebiet soll heraus stellen, welche Herausfor- derungen und Potenziale sich bei deren praktischer Umsetzung in Unternehmen bemerkbar machen." (Textauszug)

[309-F] Wolf-Ostermann, Karin, Prof.Dr. (Bearbeitung): Untersuchung der Bewohnerstruktur in Wohngemeinschaften für pflegebedürftige (ältere) Menschen

INHALT: In dem Projekt soll in Zusammenarbeit der Alice-Salomon-Fachhochschule Berlin und der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz die derzeitige Versorgungs- und Nutzer(innen)struktur im Bereich von Wohngemeinschaften für ältere, pflegebedürftige Personen untersucht werden. Da hierzu zurzeit (bundesweit) keine Daten zur Verfügung stehen, soll die Erhebung nicht nur den "Ist-Zustand" an einem ausgewählten Stichtag erfassen sondern auch die Lebenssituation der Bewohner vor dem Einzug in eine Wohngemeinschaft sowie die Ursachen für das Verlassen der Wohngemeinschaft. Die Um- setzung des Forschungsprojektes soll durch eine standardisierte schriftliche Befragung aller ambulanten Berliner Pflegedienste erfolgen. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Fach Empirische Sozialforschung (Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. u. Fax: 030-99245-507, e-mail: [email protected])

[310-F] Wolter, Birgit, Dr.; Schuster, Maja, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Heusinger, Josefine, Dr. (Leitung): Primärpräventive Wirkungen der Arbeit des Netzwerks Märkisches Viertel 192 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

INHALT: In dem Forschungsprojekt wird in Zusammenarbeit mit den Betroffenen und AkteurIn- nen die Arbeit des Netzwerkes Märkisches Viertel als lokale Struktur primärpräventiver Ge- sundheitsförderung für ältere Menschen analysiert und ihre Wirkungen auf Männer und Frau- en und insbesondere auf sozial benachteiligte ältere Menschen beschrieben. Primärprävention dient der Vorbeugung von Krankheitssymptomen jedweder Art. Richtet sie sich an die Ziel- gruppe älterer Menschen, stehen altersspezifische Gesundheitsgefährdungen und ihre Ursa- chen im Fokus. Dabei stellt sich die Frage, wie die Zielgruppe, insbesondere die sozial Be- nachteiligten unter ihnen, zu erreichen und zu motivieren ist. Gesundheit ist nicht nur die "Abwesenheit von Krankheit", sondern wird als "Zustand völligen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens" definiert. In diesem Sinne beschränkt sich Primärprävention nicht nur auf die Vorbeugung von Krankheiten und ihren Symptomen, sondern hat die ge- sundheitsförderliche Gestaltung der ganzen Lebenswelt im Blick. Wie kann eine solche Art der Gesundheitsförderung aussehen? Zentraler Bestandteil einer effektiven Primärpräventi- onsstrategie für die Zielgruppe "ältere Menschen" ist die Stärkung und Entwicklung ihrer Ressourcen. Da sich der Aktionsradius der meisten SeniorInnen überwiegend auf die Wohn- umgebung und den eigenen Stadtteil konzentriert, in dem die alltäglichen Wege beschritten, Besorgungen gemacht, soziale Kontakte geknüpft und gepflegt werden können, kommt dem Stadtteil mit seinen baulichen, infrastrukturellen und sozialen Gegebenheiten eine große Be- deutung für die Primärprävention zu. Die Arbeit des Netzwerkes Märkisches Viertel wird als Beispiel für einen Ansatz zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität älterer Bewohner durch die ehrenamtliche Vernetzung lokaler Akteure detailliert analysiert und ausgewertet. Das Ziel der Untersuchung besteht darin, die Wirkungen der Netzwerkarbeit nachzuvollzie- hen, Anregungen für mögliche Verbesserungen zu geben, Instrumente der Selbstkontrolle vorzuschlagen und schließlich die Übertragbarkeit und Modellhaftigkeit des Ansatzes prüfen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Märkisches Viertel, , Berlin METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (alle schriftlichen Dokumente seit Gründung des Netzwerkes 2003). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 30; Sitzungen des Netzwerks -verschiedene Arbeitsgruppen, Konferenzen, Spre- cherratssitzungen des Netzwerkes-). Gruppendiskussion (Stichprobe: 3; Fokusgruppen -sozial benachteiligte BewohnerInnen des Märkischen Viertels). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 20; Mitglieder des Netzwerks Märkisches Viertel-). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.000; BewohnerInnen des Märkischen Viertels 60+; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wolter, Birgit: Altersgerechtes Wohnen in der Großwohnsiedlung. in: Impulse, 56, 2007, S. 20-21. ART: BEGINN: 2007-07 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- Projektträger des Bundesministeriums für Bil- dung und Forschung; Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Institut für Gerontologische Forschung e.V. -IGF- (Torstr. 178, 10115 Berlin) KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-8594908, e-mail: [email protected])

[311-L] Ziegler, Uta; Doblhammer, Gabriele: Cohort changes in the incidence of care need in between 1986 and 2005, (Ros- tocker Zentrum - Diskussionspapier, No. 12), Rostock 2007, ca. 24 S. (Graue Literatur; URL: http://www.rostockerzentrum.de/publikationen/rz_diskussionpapier_12.pdf) soFid Soziale Probleme 2008/1 193 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

INHALT: "Is the increase in the share of the older population in Germany inevitably connected with a parallel increase in frail people? We analyse the development of care need incidence in West Germany between 1986 and 2005 on the basis of longitudinal data from the German Socio-Economic Panel. A lower transition risk into care need exists for each successive co- hort when all degrees of care need are taken into account. However, no change occurs if only severe care need is measured." (author's abstract)

[312-F] Ziegler, Uta (Bearbeitung); Doblhammer-Reiter, Gabriele, Prof.Dr. (Betreuung): Trends in and determinants of dementia. The development of future care need in Germany

INHALT: Für den Anstieg des Auftretens von Demenzen mit dem Alter ist es vor dem Hinter- grund der Bevölkerungsalterung entscheidend, die Determinanten von kognitiven Beeinträch- tigungen genauer zu untersuchen. Gibt es Faktoren die beeinflussbar sind oder kann man Ri- sikogruppen bestimmen, bei denen durch verstärkte Präventionsmaßnahmen das Eintreten früher erkannt und somit der Verlauf der Krankheit verlangsamt werden kann? Neben Risiko- faktoren die nicht beeinflussbar sind wie dem Alter, dem Geschlecht, genetischen Ausprä- gungen oder der ethnischen Herkunft, gibt es weitere Risikofaktoren wie z.B. Bildung und soziale Schicht, Ernährungsverhalten, körperliches und mentales Training und vorangegange- ne Kopfverletzungen, die das Risiko des Auftretens von Demenzen verändern. In einem nächsten Schritt gilt es, Trends in der Gesundheitsentwicklung und der Entwicklung von De- menzen zu bestimmen, um Aussagen für die zukünftige Entwicklung treffen zu können. Auf- grund dieser Ergebnisse widmet sich die Dissertation dann der Prognose des Pflegebedarfes auf Grund von Demenz wobei der Schwerpunkt nicht nur auf den zukünftigen Bedarf sondern auch auf die zukünftigen familiären und institutionellen Ressourcen gelegt wird. Dies soll durch die Verknüpfung der Demenzprognosen mit Prognosen der Haushaltskomposition er- folgen, so dass unterschieden werden kann, ob eine Person allein, mit einem Partner, mit an- deren oder in Institutionen lebt. Somit kann geklärt werden, wie sich der Anteil derjenigen Personen entwickeln wird, der sich im Pflegefall auf einen Partner oder Kinder verlassen kann und wer institutioneller Pflege bedarf. ZEITRAUM: Demenztrends bis 2040 GEOGRA- PHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie und Demographie Lehrstuhl für Empirische Sozialforschung und Demographie (18051 Rostock) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0381-498-4696, e-mail: [email protected])

[313-L] Zietemann, V.; Machens, P.; Mielck, A.; Kwetkat, A.: Soziale Kontakte und Depression bei geriatrischen Patienten: gibt es einen Einfluss von Ge- schlecht?, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 69/2007, H. 6, S. 345-352 (Standort: USB Köln(38)-UnIZs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/gesu/doi/10.1055/s-2007-981678)

INHALT: "Depression gehört zu den häufigsten affektiven Erkrankungen. Die Ermittlung von beeinflussbaren Faktoren, die mit Depression assoziiert sind, stellt eine wichtige Vorausset- zung für Präventionsmaßnahmen dar. Bei 580 geriatrischen Patienten des Klinikums Neuper- 194 soFid Soziale Probleme 2008/1 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

lach wurden in einer Querschnittstudie Daten zu sozialen Faktoren erhoben. In der vorliegen- den Arbeit ist mit Hilfe ordinaler logistischer Regression ihre Assoziation mit Depression (klinische Diagnose mittels ICD-10) und depressiven Symptomen (GDS) untersucht worden. Die Ergebnisse zeigen, dass das Auftreten von depressiven Symptomen und von Depression mit geringeren sozialen Kontakten und weniger Unterstützung assoziiert war, auch nach Ad- justierung für andere Risikofaktoren (zum Beispiel körperliche Beeinträchtigung und De- menz). Dieser Zusammenhang war bei Frauen (zum Beispiel depressive Symptome: mäßig versus viel Kontakte: OR=2,7; 95% KI: 1,8-4,1) deutlicher ausgeprägt als bei Männern (OR= 1,3; 95% KI: 0,7-2,4). Ob Frauen jedoch stärker von Programmen zur Förderung von sozialer Unterstützung profitieren könnten als Männer, ist ein wichtiger Aspekt, der zukünftig noch in prospektiven Studien zu klären ist." (Autorenreferat)

[314-F] Zwinggi, Susanne, lic.phil.; Roth, Claudia (Bearbeitung); Schelling, Hans Rudolf, lic.phil. (Leitung): Spiritualität in der stationären Alterspflege

INHALT: Ausgangslage und allgemeine Fragestellung: "Spiritualität" ist unbestritten ein zentraler Faktor der Lebensqualität, der insbesondere auch im letzten Lebensabschnitt relevant wird (Hungelmann et al., 1996). Im Leitbild der Stiftung Diakoniewerk Neumünster ist unter ande- rem die Entwicklung zeitgemässer Formen der Spiritualität als Stiftungszweck verankert, zur Gewährleistung der Wahrnehmung und Respektierung des Menschen in seiner körperlichen, psychischen, sozialen und spirituellen Ganzheit. Dabei wird "Spiritualität" in einem umfas- , nicht explizit religiösen Sinn verstanden. Die Sensibilisierung der Wahrnehmung des Pflegepersonals bezüglich spiritueller Bedürfnisse der Bewohnerinnen bedarf zunächst einer Klärung des Begriffsverständnisses beim Pflegepersonal und der Auseinandersetzung mit dem persönlichen Bezug zur eigenen "Spiritualität". Um die "spirituelle Kompetenz" des Pflegepersonals zu erweitern, wurden regelmässige, professionell begleitete Teamgespräche durchgeführt. Die Wirkung dieser Intervention auf das Pflegepersonal und indirekt auch auf die Bewohnerinnen wurden evaluiert. Frau Pfrn. Anemone Eglin, Stabsstelle Spiritualität im Diakoniewerk Neumünster, sieht die Relevanz der spirituellen Dimension vereinfacht gesagt in dreierlei Hinsicht: a) in der Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit und Tod; b) in der Suche nach Sinn; c) im Erleben von Trost durch die wahrgenommene Verbundenheit mit ei- nem Ganzen. Erwünschte Wirkungen der Intervention und Zieldimensionen der Evaluation. Beim Pflegepersonal: 1. Klärung des Begriffs "Spiritualität"; 2. Reflexion der eigenen Spiri- tualität; 3. Sensibilisierung für die Wahrnehmung spiritueller Bedürfnisse der BewohnerIn- nen; 4. erhöhte praktische Kompetenz im Umgang mit diesen Bedürfnissen. Bei den Bewoh- nerInnen: 1. verbessertes Sinn-Erleben/ Kohärenzgefühl; 2. bessere Unterstützung der indivi- duellen, spirituellen Praxis; 3. sich getrauen, spirituelle Bedürfnisse zu äußern; 4. sich getrau- en, spirituelle Themen anzusprechen und damit ernst genommen zu werden; 5. Verbesserung des Gefühls der Geborgenheit und der Zugehörigkeit. Weitere Informationen: http://www.si- dos.ch/ . METHODE: Arbeitsschritte und Erhebungsmethoden: Stichprobe: 60 Pflegende auf 45 Stellen. Im Rahmen eines quasi-experimentellen Prä-Post-Designs (ohne Kontrollgruppe) wurden zwei schriftliche Befragungen (halb-standardisiert) im Juli 2005 und August 2006 durchge- führt. Im Zentrum der Befragung standen Aspekte des persönlichen Spiritualitätsbegriffs der Pflegenden sowie deren Wahrnehmung und Beantwortung der spirituellen Bedürfnisse der BewohnerInnen vor und nach den Interventionen (Teamgesprächen). Die Interventionen wur- soFid Soziale Probleme 2008/1 195 2.3 Hilfsbedürftigkeit und Dienste im Alter

den zusätzlich von Frau Pfrn. Eglin protokolliert. Die Forschenden nahmen persönlich an mindestens einem Teamgespräch teil. Im Februar 2006 wurde im Sinne einer formativen Eva- luation Zwischenbilanz gezogen und die Intervention an sich thematisiert. Die zweite schrift- liche Befragung (August 2006) richtete sich weitgehend nach der ersten, mit ergänzenden und teilweise modifizierten Fragen. Beide Fragebögen wurden unter Einbezug der Kurzprotokolle der Interventionen und der Befunde der Zwischenevaluation ausgewertet. VERÖFFENTLICHUNGEN: NZZ (Hrsg.): Sinn suchen, Sinn geben im Pflegeheim. in: NZZ, 7. Dez. 2005. Download unter: http://www.nzz.ch/2005/12/07/zh/articleDDX68.html . AR- BEITSPAPIERE: Zwinggi, Susanne; Roth, Claudia; Schelling, Hans Rudolf: Spiritualität in der stationären Alterspflege. Unveröffentlichter Bericht. Universität Zürich, Zentrum für Ge- rontologie 2006. ART: BEGINN: 2005-06 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: Stiftung Diakoniewerk Neumüns- ter FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Zürich, Zentrum für Gerontologie (Schaffhauserstr. 15, 8006 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Zwinggi, Susanne (e-mail: [email protected])

3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte, Lebensbedingungen und schulische Integration

[315-F] Adler, Yvonne, PD Dr. (Bearbeitung): Verbleibstudie früh geförderter Kinder

INHALT: Behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder (sogenannte Risikokinder) werden zunächst im System der Frühförderung einer intensiven Betreuung zugeführt. Zu Fragen ist, welche Effekte dabei tatsächlich erzielt werden und ob diese Effekte auch aufrecht erhalten werden können. Zudem bricht diese intensive Förderung häufig mit Schulbeginn weg. Bei ei- nem Teil der Kinder werden weitergehende Fördermaßnamen auf Grund der bestehenden Be- hinderung notwendig. Inwieweit können Förderkonzepte nahtlos fortgesetzt werden und wie werden diese Kinder in ihrer Schullaufbahn unterstützt? Hypothesen: Je nach Störungsbild können durch Frühe Hilfen Stigmatisierungen und bleibende Behinderungen vermieden bzw. gemindert werden. So sollten bei einer effektiven frühen Förderung deutliche Entwicklungs- fortschritte gegenüber nicht geförderten Kindern auftreten bzw., je nach dem Grad des Ent- wicklungsrisikos dieser Kinder, Entwicklungsrückschritte möglichst bis Schuleintritt aufge- holt bzw. kompensiert worden sein, so dass sie im Regelschulbereich bestehen können. Dem- gegenüber ist zu erwarten, dass bei nicht geförderten Kindern zu Schulbeginn größere Ent- wicklungsauffälligkeiten zu verzeichnen sind und sie mit größeren Schwierigkeiten zu rech- nen haben. METHODE: Methoden: Stichprobe: 10 Kinder im Einschulungsalter, die über mehrere Jahre in der Frühförderstelle gefördert wurden (vornehmlich Frühgeborene und Kinder mit cerebralen Bewegungsstörungen), sowie 10 Kinder mit analogen Voraussetzungen, die in keiner konti- nuierlichen Frühförderung gefördert wurden; Messinstrumente: K-ABC, Hawik-III, (Kramer- Test), standardisierte Befragung. Untersuchungsdesign: explorativ DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution 196 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

INSTITUTION: Universität Rostock, Philosophische Fakultät, Institut für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung und Rehabilitation (18051 Rostock) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0381-498-2672, e-mail: [email protected])

[316-F] Albers, Timm (Bearbeitung): WALK - Schritte in eine neue Perspektive. Bildungsprogramm für benachteiligte Jugendli- che

INHALT: Kooperationsprojekt mit der Stadt Hannover. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Sonderpädagogik Abt. Allgemeine und Integrative Behindertenpädagogik (Bismarckstr. 2, 30173 Hannover) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0511-762-8371, Fax: 0511-762-8408, e-mail: [email protected])

[317-L] Becker, Thomas: Vom Blick auf den deformierten Menschen zum deformierten Maßstab der Beobachter: Versuch einer feldtheoretischen Genealogie desnormalisierenden Beobachterhabitus in den Human- und Lebenswissenschaften, in: Anne Waldschmidt, Werner Schneider (Hrsg.): Disabili- ty Studies, Kultursoziologie und Soziologie der Behinderung : Erkundungen in einem neuen For- schungsfeld, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 151-173, ISBN: 978-3-89942-486-7

INHALT: Der Beitrag rekonstruiert im Anschluss an Michel Foucaults Genealogie und Pierre Bourdieus Feldtheorie die historische Transformation des (human-/lebens-)wissenschaft- lichen Blicks auf den "deformierten" Körper bzw. Menschen. Dabei wird nicht nur der Zu- sammenhang von Macht und Wissen, sondern auch der Körper des Beobachters, der normali- sierende Beobachterhabitus, als Medium von Macht und Wissen problematisiert. Der Autor zeigt die Formierung und Durchsetzung jenes für die Moderne charakteristischen "normalisie- renden Blicks" auf den "monströsen", "deformierten" Körper, der sich nach zwei Seiten glei- chermaßen abgrenzt: gegen eine traditionell religiös konnotierte Wahrnehmung des "Wider- natürlichen" sowie gegen eine primär ästhetisierende, sich gleichsam interesselos gebende Schaulust. Die im 18. Jahrhundert sich etablierende Beobachtung von "Monstren" als eine genuin wissenschaftliche Praxis der Klassifikation führt zum "wissenschaftlichen" Begriff der Anomalie, der - im Rahmen der Begriffstrias des Normalen, Anormalen und Anomalen - in den verschiedensten Disziplinen der Humanwissenschaften zentral wird und schließlich, ver- mittelt durch die Psychiatrie, die Grenzbestimmung zwischen Normalität und Behinderung markiert. (ICA2)

[318-F] Behr, Isabel, M.A. (Bearbeitung); Heimlich, Ulrich, Prof.Dr. (Betreuung): Integrative Qualität in Kindertageseinrichtungen aus der Sicht 4-6jähriger Kinder

INHALT: keine Angaben ART: ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe soFid Soziale Probleme 2008/1 197 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Präventi- ons-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Lernbehindertenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-5188, e-mail: [email protected])

[319-F] Biegert, Katrin (Bearbeitung); Kornmann, Reimer, Prof.Dr. (Leitung): Auditive Fallen

INHALT: Sämtliche für den Unterricht an Förderschulen des Landes Baden-Württemberg zuge- lassenen Lehrwerke und Übungsmaterialien für den Schriftspracherwerb wurden unter der Fragestellung analysiert, ob sie sogenannte "auditive Fallen" enthalten. Es handelt sich hier- bei um Aufgabenstellungen, bei denen die Lernenden angeben müssen, ob oder an welcher Position sie einen bestimmten, ihnen vorgegebenen Laut innerhalb eines Wortes hören. Lös- bar sind solche Aufgaben jedoch nur von solchen Lernenden, die über fortgeschrittene ortho- grafische Kompetenzen verfügen. Halten sich die Kinder streng an die Aufgabenstellung, müssen sie zwangsläufig scheitern und werden fälschlicherweise als wahrnehmungsgestört diagnostiziert und dann meist auch entsprechend behandelt. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass alle analysierten Lehrwerke und Übungsmaterialien solche auditiven Fallen in unterschiedli- cher Häufigkeit enthielten. Das Projekt erfolgte in Zusammenarbeit mit: Didaktische Werk- statt Pädagogik der Abteilung Pädagogik der Lern- und Entwicklungsförderung. GEOGRA- PHISCHER RAUM: Baden-Württemberg VERÖFFENTLICHUNGEN: Kornmann, R.; Biegert, K.: Auch beim Schriftspracherwerb: Lehrwerke als Lernbehinderungen! "Auditive Fallen" in Lese- und Rechtschreiblehrgängen für Förderschulen. in: Zeitschrift für Heilpädagogik, 57, 2006, 3, S. 82-87. Nachgedruckt in: OBVL aktuell. Zeitschrift des Österreichischen Bundesverbandes Legasthenie, 14, 2, 2006, S. 4-10. ART: BEGINN: 2005-03 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissen- schaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Abteilung Psychologie in sonderpädagogischen Handlungsfeldern (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 06221-477-175, Fax: 06221-477-440)

[320-F] Bozhinova, Irene (Bearbeitung); Leonhardt, Annette, Prof.Dr. (Leitung): Entwicklung eines Instrumentariums für die Hand von Erzieher/innen zur Identifikation von Risiken bei der vorschulischen Integration von Kindern mit Hörschädigung

INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Präventi- ons-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhöri- genpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 089-2180-5117, Fax: 089-2180-6320, e-mail: [email protected])

198 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

[321-L] Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Hrsg.): Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen (Rechtsstand 1. Januar 2006), Bonn 2006, 52 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2007/k070627f04.pdf)

INHALT: In dem Dokument werden die Regelungen des Sozialrechts, die zugunsten behinderter und von Behinderung bedrohter Menschen gezielt auf deren Selbstbestimmung und gleichbe- rechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ausgerichtet sind, erläutert. Nach einer Defi- nition der Begriffe 'behindert' und 'schwerbehinderte Menschen' wird im Einzelnen eingegan- gen auf die Leistungen zur Teilhabe nach SGB IX, auf Maßnahmen zur Prävention, Früher- kennung und Frühförderung, auf die Leistungen zur medizinischen Rehabilitation, auf den Grundsatz 'Rehabilitation vor Pflege' sowie auf Rehabilitationssport. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bildung für behinderte Menschen. Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über Formen der Vorschulbildung und Schulbildung in Form von Sonderschulbildung und integrativer Förderung, über Berufsausbildung, Hochschulbildung und Fernstudium, Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, Weiterbildung und Berufsberatung. Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben umfassen Leistungen, die erforderlich sind, um die Erwerbsfähig- keit behinderter oder von Behinderung bedrohter Menschen entsprechend ihrer Leistungsfä- higkeit zu erhalten, zu verbessern, herzustellen oder wiederherzustellen und ihre Teilhabe am Arbeitsleben möglichst auf Dauer zu sichern. Sie werden ergänzt durch besondere Hilfen für schwerbehinderte Menschen zur Teilhabe am Arbeitsleben. Behinderten Menschen, die trotz aller Hilfen wegen Art oder Schwere ihrer Behinderung nicht oder noch nicht (wieder) auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können, stehen Werkstätten für behinderte Men- schen zur Verfügung. Leistungen zur Teilhabe in der Gemeinschaft werden erläutert, und es wird auf die Bedeutung von Aufklärung, Auskunft und Beratung durch die Sozialleistungs- träger hingewiesen. Abschließend wird ein historischer Abriss der Entwicklung des Sozial- rechts für behinderte Menschen in Deutschland gegeben. (IAB)

[322-F] Burkhardt, Torsten; Heinemann, Marc; Jakob, Moni; Lemke-Werner, Gudrun; Meinhardt- Nanz, Elke; Pittroff, Hanne; Roth, Julia; Schlenk, Reinhard; Schork, Beate; Trostel, Kristin; Wolf, Doris (Bearbeitung); Horsch, Ursula, Prof.Dr.phil.; Scheele, Andrea (Leitung): Hörsehgeschädigte Säuglinge und Kleinkinder im Dialog mit ihren Eltern

INHALT: In einer aktuellen Studie zur dialogischen Entwicklung von behinderten und nicht be- hinderten Säuglingen unter der Leitung von Frau Prof.Dr. Ursula Horsch an der Pädagogi- schen Hochschule Heidelberg (2004-2007) wird die Entwicklung der Dialogstruktur unter- sucht. Insbesondere die Turnwechsel als dialogisches Grundprinzip sollen von der Vorberei- tung bis zur Durchführung in Quantität sowie in inhaltlicher Qualität beschrieben werden. Ferner wird der Fokus auf weitere dialogische Elemente wie bspw. die besondere Sprechwei- se der Eltern (Motherese/ Fatherese), Blickkontakt, das Dialogische Echo und Grußreaktionen gerichtet. Erste Ergebnisse zeigen an, dass sich frühe Dialoge unter dem Einfluss von Behin- derung verändern. Zu den projektintern untersuchten Behinderungsarten zählen Hörschädi- gung, Down-Syndrom und Frühgeburt. Intensive Literaturrecherchen haben ergeben, dass bei hörsehgeschädigten Säuglingen und Kleinkindern bislang keine strukturierten wissenschaftli- chen Untersuchungen hinsichtlich der frühen Dialogstruktur durchgeführt wurden. Vielmehr sind auf diesem Gebiet punktuelle Forschungsleistungen hinsichtlich der frühen Bindungs- und Kommunikationsentwicklung hörsehgeschädigter Kinder zu finden. Daher ist eine struk- soFid Soziale Probleme 2008/1 199 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

turierte wissenschaftliche Untersuchung mit Fokus auf den Einsatz dialogischer Elemente zwischen hörsehgeschädigten Säuglingen/ Kleinkindern und deren Eltern angezeigt. METHODE: Die Untersuchung wird in Form einer explorativen Studie vorgenommen, indem eine umfassende Sammlung der beobachtbaren dialogischen Elemente bei derzeit zwölf am Projekt teilnehmenden Eltern-Kind-Paaren aus vier Bundesländern (BW, BY, NI, TH) ange- legt wird. Die Teilnehmergruppe der Eltern setzt sich aus 6 Müttern, 5 Vätern und einem weiblichen Au Pair zusammen; die Teilnehmergruppe der Kinder aus 2 Mädchen und 5 Jun- gen. Das Alter der Kinder liegt zwischen 2,5 und 5,3 Jahren; zum Projektbeginn beträgt das durchschnittliche Alter der Kinder 3,8 Jahre. Alle teilnehmenden Kinder weisen sowohl eine Schädigung im Hör- als auch im Sehsinn auf. Die Ausprägung und die Ursache dieser Schä- digung sowie das Vorhandensein weiterer Behinderungen sind in der Teilnehmergruppe als äußerst heterogen zu bezeichnen, was repräsentativ für die Gruppe hörsehgeschädigter Men- schen ist. In die Untersuchung eingebunden sind: 1. zwei Kinder mit Charge-Syndrom; 2. ein Kind mit Trisomie 13/14; 3. ein Kind mit Hydrocephalus; 4. ein Kind, dessen Behinderung sich auf die Folgen eines bösartigen Tumors gründet; 5. ein Kind, dessen Behinderung auf Spätfolgen durch eine Zytomegalie-Infektion der Mutter während der Schwangerschaft zu- rückzuführen ist; 6. ein Kind, bei dem die Ursache für die Behinderung noch nicht abschlie- ßend geklärt werden konnte. Den Kern der Untersuchung bilden insbesondere die Elemente Motherese/ Fatherese, das Dialogische Echo, Grußreaktionen und Blickkontakt. Neben der bereits erwähnten Sammlung der Elemente sollen sie im Allgemeinen mit in der Literatur be- schriebenen dialogischen Phänomenen sowie im Spezifischen mit einer Auswahl der im For- schungsprojekt "Dialogische Entwicklung bei Säuglingen" ausgewerteten Kontrollgruppe nicht behinderter Kinder und ihrer Eltern in Deutschland (n=106) verglichen werden. Durch die Gegenüberstellung sollen kongruente als auch divergierende Merkmale des Dialogs nicht behinderter wie anders behinderter und hörsehgeschädigter Kinder mit ihren Eltern konsta- tiert werden. Darüber hinaus sollen mögliche von Seiten des hörsehgeschädigten Säuglings/ Kleinkinds und von Seiten seiner Eltern eingesetzte Varianten sowie Neuerungen untersucht, beschrieben und so dem Fachpersonal zugänglich gemacht werden. Methodisch greift die Studie auf qualitative Erhebungsinstrumente zurück. Zum einen werden im Sinne einer Feld- analyse über einen Zeitraum von einem Jahr im monatlichen Rhythmus qualitative Beobach- tungen in Form von zehn- bis fünfzehnminütigen Videoaufnahmen von zweckfreien Eltern- Kind-Interaktionen durchgeführt. Im Anschluss an die Erhebung der Daten werden diese mit einer Software zur Verhaltensbeobachtung - "Interact" - ausgewertet und in abstrakter Form visualisiert dargestellt. Zum anderen werden die Einzelfallstudien durch Leitfaden- sowie Ex- perteninterviews mit Eltern als auch Frühförderern differenzierter betrachtet und bereits getä- tigte Schlüsse veri- bzw. falsifiziert. Zudem sollen die aus dieser Studie gewonnenen Er- kenntnisse und durch die Eltern freigegebenen Videosequenzen verschiedenen Zielgruppen als Unterstützung dienen; hier sind sowohl Frühförderer, Lehrer, Studierende als auch Eltern und das Umfeld des Kindes angesprochen. Neben einer Beschreibung der eingesetzten dialo- gischen Elemente und einer Auseinandersetzung bezüglich der beobachtbaren Entwicklung des gemeinsamen Dialogs sind Aussagen zu erwarten, die die Frühförderung hörsehgeschä- digter Kinder betreffen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Horsch, U.; Roth, J.; Heine- mann, M.; Scheele, A.: Projekt "Dialogische Entwicklung bei Säuglingen". Zwischenbericht. Unveröff. Forschungsbericht. Heidelberg: Päd. Hochsch. 2006.+++Horsch, U.; Roth, J.; Bi- schoff, S.; Bischoff, C.; Scheele, A.; Heinemann, M.; Göser, M.: Turns as basic patterns of the dialogue in the parent-child-dyad. Posterbeitrag. International Conference on Infant Stu- dies in Kyoto, Japan, Juni 2006.+++Scheele, A: Gastvortrag Hauptseminar: Frühe Dialoge - 200 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

auch bei taubblinden Kindern? SS 2006, Päd. Hochsch. Heidelberg, Juli 2006.+++Dies.: Hör- sehgeschädigte Säuglinge und Kleinkinder im Dialog mit ihren Eltern - eingebunden in das Projekt 'Dialogische Entwicklung bei Säuglingen' von Frau Prof.Dr. Horsch. Posterpräsenta- tion auf dem 7. Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses. Päd. Hochsch. Heidelberg, No- vember 2006.+++Bischoff, C.; Bischoff, S.; Heinemann, M.; Roth, J.; Scheele, A.: Dialog- kompetenz bei Säuglingen. Round Table Diskussiion auf dem 7. Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses. Päd. Hochsch. Heidelberg, November 2006. ART: BEGINN: 2006-06 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Baden-Württemberg Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissen- schaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Fachrichtung Hörgeschädigtenpädagogik (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Horsch, Ursula (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[323-L] Burkhauser, Richard V.; Schroeder, Mathis: Comparing economic outcomes of populations with disabilities: a method for comparing the economic outcomes of the working-age population with disabilities in Germany and the Uni- ted States, in: Schmollers Jahrbuch : Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Jg. 127/2007, H. 2, S. 227-258 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa108; Kopie über den Literaturdi- enst erhältlich)

INHALT: "Studien in den USA haben für die 90er-Jahre einen erheblichen Rückgang der Be- schäftigung von behinderten Männern relativ zu Männern ohne Behinderung festgestellt. Die Definition dieser Behinderungen basiert auf einer Einschränkung der Arbeitsfähigkeit. Da ei- ne vergleichbare Definition für Deutschland nicht fortlaufend zur Verfügung steht, entwickelt dieser Beitrag zwei mögliche Maße für Behinderung im Sozio-Oekonomischen Panel (SOEP). Anhand dieser Maße stellen wir fest, dass zwar die relative Beschäftigung von be- hinderten Männern in Deutschland in den 80er-Jahren gefallen ist, sie aber im Gegensatz zu den USA in den 90ern wieder anstieg." (Autorenreferat)

[324-L] Demmer-Dieckmann, Irene; Textor, Annette (Hrsg.): Integrationsforschung und Bildungspolitik im Dialog, : Klinkhardt 2007, 256 S., ISBN: 978-3-7815-1518-5 (Standort: UB Münster(6)-3F69224)

INHALT: "In Deutschland werden seit dreißig Jahren positive Erfahrungen im Gemeinsamen Un- terricht von Kindern und Jugendlichen mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf ge- macht, die durch zahlreiche Forschungsergebnisse bestätigt sind. Trotzdem ist Deutschland mit seiner bundesweit geringen Integrationsquote im internationalen Vergleich noch immer 'Entwicklungsland'. Über die Schulzeit hinaus muss die Integration von Menschen mit Behin- derungen auch in allen anderen gesellschaftlichen Bereichen stärker durchgesetzt werden. Dieser Band über die 20. Integrationsforschertagung dokumentiert aktuelle Forschungser- kenntnisse und bietet vielschichtige Argumente für ein verstärktes bildungspolitisches Enga- gement, um die Inklusion von Menschen mit Unterstützungsbedarf in allen Lebensbereichen zu verstärken. Die Beiträge sind in vier Schwerpunkte gebündelt: Bildungspolitik Schule und Lehrerbildung Berufseinstieg und Lebensqualität von Erwachsenen Erkenntnisse aus der Vergangenheit für die Zukunft." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Holger Rupprecht: Ge- soFid Soziale Probleme 2008/1 201 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

meinsamer Unterricht in Brandenburg - Hintergründe und Perspektiven. Eröffnungsrede des Bildungsministers von Brandenburg (15-23); Ute Erdsiek-Rave: "Jeder einzelne ist wichtig". Schleswig- Perspektiven einer Schule für alle. Eröffnungsrede der Bildungsministe- rin von Schleswig-Holstein (25-34); Hans Wocken: Fördert Förderschule? Eine empirische Rundreise durch Schulen für "optimale Förderung" (35-59); Ulf Preuss-Lausitz: Demografie und Gemeinsame Erziehung. Folgen der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland für den Ausbau integrativen Unterrichts (61-70); Ewald Feyerer: Bildungsstandards nein - Qualitäts- standards ja! (71-80); Ulf Preuss-Lausitz u.a.: Der Arbeitskreis Gemeinsame Erziehung in Berlin 1991-2006: Instrument der Kommunikation und des bildungspolitischen Einflusses (81-88); Ines Homburg: Die inklusive Bildungspolitik Schwedens (89-98); Brigitte Kott- mann: Die Feststellung von sonderpädagogischem Förderbedarf: Benachteiligung der Be- nachteiligten (99-108); Andrea Platte: Didaktische Fundierung inklusiver Bildungsprozesse: Wie viele Seiten hat ein Ding? (109-116); Ines Boban, Andreas Hinz: Orchestrating Lear- ning!?! Der Index für Inklusion fragt - Kooperatives Lernen hat Antworten (117-125); Simo- ne Seitz: Warum Unterrichtsentwicklung und Lehrer/innenprofessionalisierung zusammenge- hören (127-135); Ines Boban, Andreas Hinz: Inklusive Schulentwicklung ohne Gemeinsamen Unterricht!? Zur Entwicklung der Ganztagsschule mit Hilfe des Index für Inklusion im Rah- men des IZBB in Sachsen-Anhalt (137-144); Katrin Düring: Externe Schulevaluation und in- haltliche Bezüge zum Gemeinsamen Unterricht im Bundesland Brandenburg (145-152); Irene Demmer-Dieckmann: "Aus Zwang wurde Interesse". Eine Studie zur Wirksamkeit von Semi- naren zum Gemeinsamen Unterricht in Berlin (153-162); Bruno Achermann: "Schulen für al- le" in der Zentralschweiz, Luzern: Demokratische Schulentwicklung und Weiterbildung von LehrerInnen für Integrative Förderung (163-172); Barbara Brokamp, Walther Dreher, Karl- Heinz Imhäuser, Olga Lyra: LehrerIn - Bildung - Kultur: BeWEGung PRO INKLUSION. Exploration von Veränderungsprozessen bei LehrerInnen, im System Schule und in der Ge- sellschaft (173-179); Antje Ginnold: Vergleich der Übergänge Schule - Beruf von Jugendli- chen mit Lernschwierigkeiten aus Berliner Integrations- und Sonderschulen (181-188); Mo- nika Scholdei-Klie, Sibylle Hausmanns: Eingliederung von Jugendlichen mit Behinderung in den allgemeinen Arbeitsmarkt mit den Mitteln der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnah- men der Bundesagentur für Arbeit. Ein Praxisbericht (189-196); Monika Seifen: Lebensquali- tät als Zielperspektive für Menschen mit schweren Behinderungen (197-208); Matthias Win- disch: Subjektive Lebensqualität bei Erwachsenen mit so genannter geistiger Behinderung. Ansatz und Ergebnisse einer empirischen Analyse von Lebenszufriedenheit (209-217); Jo Jerg, Stephanie Goeke: Praxisforschungsprojekt "Leben im Ort" Gedanken zu inklusiven For- schungsprozessen (219-227); Helga Deppe-Wolfinger, Ulf Preuss-Lausitz: Zwanzig Jahre In- tegrationsforschung: Aufbrüche, Ansprüche, Widersprüche. Ein Gespräch über Vergangenes für die Zukunft (229-237); Franziska Deliry, Frank 1 Müller: Reise in die Zukunft: Zwanzig Jahre voraus. Zielsetzungen für das Jahr 2026 (239-248); Resolution der 20. Tagung zur In- tegrationsforschung 2006 (251-253).

[325-L] Engel, Bernhard: Untertitel im Teletext als Hilfe beim Fernsehen: eine ZDF-Studie zur Untertitelnutzung durch Hörbehinderte, in: Media Perspektiven, 2007, Nr. 7, S. 338-344 (Standort: UB Bonn(5)- Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/07-2007_engel.pdf?foid=22057)

202 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

INHALT: Nach Untersuchungen des Deutschen Schwerhörigenbundes haben in Deutschland knapp 20 Prozent der Menschen eine Beeinträchtigung der Hörfähigkeit, knapp 2 Prozent sind stark bis sehr stark beeinträchtigt bis hin zur Gehörlosigkeit. Für diese Zuschauer ist es schwierig, die bewegten Bilder des Fernsehens zu verstehen, da sie die begleitenden Tonsig- nale (Sprache, Geräusche, Musik) schlecht oder gar nicht wahrnehmen können. Sie benötigen daher Hilfen. Die Untertitelung von Fernsehsendungen im Teletext dient hier als Unterstüt- zung. Sie wird, wie die hier referierte ZDF-Studie belegt, intensiv genutzt und in der Regel nicht als Störfaktor für das Gemeinschaftserlebnis Fernsehen empfunden. Fernsehen ist auch für die Hörbehinderten das wichtigste Medium, gefolgt von den Printmedien. Die Nutzungs- frequenz der Untertitelung ist stark von den Programmgenres abhängig. Bei Serien/Filmen und Nachrichten werden Untertitel standardmäßig genutzt, in anderen Genres häufiger situa- tionsbedingt. Allerdings wird das Lesen der Untertitel oft als anstrengend empfunden, sowohl in kognitiver Hinsicht als auch deswegen, weil der Hörverlust auch mit (altersbedingter) Seh- schwäche gemeinsam auftritt. Das aktuelle Untertitelangebot der öffentlich-rechtlichen Sen- der wird als sehr gut eingeschätzt. Zu (sich teilweise widersprechenden) Optimierungsvor- schlägen gehören: die vereinfachende Untertitelung, die wortgetreue Untertitelung und der Transfer von Stimmungen. Aus der Studie können allgemeine Erkenntnisse für eine Optimie- rung des Untertitelangebots der Fernsehsender gewonnen werden. (UN2)

[326-F] Engel, Heike, Dr.; Engels, Dietrich, Dr.; Pfeuffer, Frank (Bearbeitung): Datenerhebung zu den Leistungs- und Vergütungsstrukturen in der Frühförderung behin- derter und von Behinderung bedrohter Kinder

INHALT: Ziel des Forschungsprojektes ist es, den Stand der Umsetzung der "Komplexleistung Frühförderung" zu ermitteln und deren Entwicklung zu unterstützen. Im SGB IX und darauf aufbauend in der Frühförderungsverordnung (in Kraft seit dem 1. Juli 2003) wurden die me- dizinischen und pädagogischen Leistungen zur Frühförderung behinderter und von Behinde- rung bedrohter Kinder als "interdisziplinäre Komplexleistung" ausgestaltet. Trotz der breiten fachlichen Akzeptanz hat sich die Komplexleistung in der Praxis aber noch nicht durchge- setzt. Dies liegt auch an der Schwierigkeit festzustellen, welche Leistungen die Komplexleis- tung genau umfasst und wie diese Leistungen den Krankenkassen und den Sozialhilfeträgern zugerechnet werden können. Die Erhebung von Daten zu den Leistungs- und Vergütungs- strukturen in der Frühförderung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder soll einen klärenden Beitrag zur Versachlichung der Verhandlungen leisten und damit die Umsetzung der bundesgesetzlichen Regelungen befördern. Nicht hinreichend bekannt sind derzeit die Organisation und Finanzierung der interdisziplinären Frühförderung sowie der Grad der Um- setzung der Komplexleistung vor Ort. Daher soll auf dem Wege einer Erhebung und Analyse von Daten zu den Leistungs- und Vergütungsstrukturen geklärt werden, was die Frühförde- rung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder kostet und wie sich ihre Finanzie- rung gegenwärtig auf die Rehabilitationsträger verteilt. Die Forschungskonzeption unter- scheidet dabei die drei Perspektiven der Frühfördereinrichtungen, der regionalen Versor- gungssysteme und der betroffenen Kinder: 1. Die einrichtungsbezogene Perspektive fragt nach den Leistungs- und Vergütungsstrukturen der einzelnen interdisziplinären Einrichtun- gen. 2. In regionalbezogener Perspektive werden die Leistungs- und Vergütungsstrukturen auf der Ebene des örtlichen Versorgungssystems im Zusammenwirken einzelner Leistungs- erbringer und Leistungsträger erfasst. 3. Die kindbezogene Perspektive fragt nach den Ge- soFid Soziale Probleme 2008/1 203 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

samtleistungen und Aufwendungen je Kind unter Berücksichtigung regional unterschiedlicher Formen der Leistungserbringung. ART: AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und Soziales FINANZIERER: Auftrag- geber INSTITUTION: ISG - Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH (Postfach 260244, 50515 Köln) KONTAKT: Engel, Heike (Dr. Tel. 0221-2354-73, Fax: 0221-2152-67, e-mail: [email protected])

[327-F] Falkenstein, Michael, Prof.Dr.; Poschadel, Sebastian, Dr. (Bearbeitung): ASK-IT - Ambient intelligence systems of agents for knowledge-based and integrated ser- vices for mobility impaired users

INHALT: Entwicklung eines Mobilfunktechnologie-gestützten Assistenzsystems für Menschen mit beeinträchtigter Mobilität. METHODE: Inhaltsanalysen zur Identifikation des Nutzerbedarfs; technische Entwicklung. Un- tersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; Menschen mit beeinträchtigter Mobilität; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: S. http://www.ask-it.org . ART: BEGINN: 2004-11 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: Generaldirektion Informationsge- sellschaft und Medien Information Society Technologies Programme -IST- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund -IfADo- (Ardeystr. 67, 44139 Dortmund) KONTAKT: Falkenstein, Michael (Prof.Dr. Tel. 0231-1084-277, e-mail: [email protected])

[328-L] Faßmann, Hendrik: Rehabilitationsforschung im Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander- Universität Erlangen-Nürnberg, (Materialien aus dem Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, H. 1/2007), Nürnberg 2007, 35 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ifes.uni-erlangen.de/pub/pdf/m_1_2007.pdf)

INHALT: "Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden" (Art. 3 Abs. 3 Satz 2 GG). Diesem Grundsatz zufolge sind benachteiligende und ausgrenzende Bestimmungen so- wie diskriminierende Bedingungen im Alltag behinderter Menschen gesellschaftlich nicht zu akzeptieren. Diese haben deshalb, wie alle Bürger, Anspruch auf ein menschenwürdiges Le- ben und freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit. Insofern ist die Politik in Verbindung mit dem Sozialstaatsgebot gehalten, für eine gleichberechtigte Teilhabe und volle Integration behin- derter Bürger zu sorgen. Dabei wird "Behinderung" nicht mehr ausschließlich als individuel- les Problem des davon betroffenen Einzelnen gesehen. Vielmehr ist die Gesellschaft ver- pflichtet, entsprechende integrationsfördernde Bedingungen für behinderte Menschen zu schaffen. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Forschung im Bereich von Rehabilita- tion und Teilhabe unter besonderer Berücksichtigung des Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Nach einer Klärung der Begriff- lichkeit geht der Autor zunächst auf die Entwicklung und das Themenspektrum der Rehabili- 204 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

tationsforschung in Deutschland ein. Im Anschluss daran wird die Evaluationsforschung im Bereich von Rehabilitation und Teilhabe betrachtet. Im dritten Abschnitt wird die Forschung im Bereich von medizinischer Rehabilitation und Teilhabe am Arbeitsleben durch das Institut für empirische Soziologie an der Universität Erlangen-Nürnberg analysiert. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass die interdisziplinäre sozialwissenschaftlich und ökonomisch orientierte Forschung im Bereich von Rehabilitation und Teilhabe in den letzten Jahren zunehmend ab Gewicht gewinnt. Vor dem Hintergrund von Ressourcenknappheit und demographischem Wandel sei es erforderlich, das gesamte Rehabilitationssystem auf Effektivität und Effizienz hin zu überprüfen und, wo dies erforderlich ist, umzubauen. (ICD)

[329-L] Frank, Reiner (Hrsg.): Geistige Behinderung: Verhaltensmuster und Verhaltensauffälligkeiten, Freiburg im Breis- gau: Lambertus-Verl. 2006, 288 S., ISBN: 978-3-7841-1620-4 (Standort: B d. FH Niederrhein Mönchengladbach(829)-Nhk7/Geist)

INHALT: "Junge Menschen mit einer schwerwiegenden Entwicklungsverzögerung verfügen über sehr unterschiedliche Fähigkeiten. Einschränkungen in der Sensomotorik und den Möglich- keiten zur Selbsthilfe, in der Kommunikation und im Sozialverständnis stellen die von einer geistigen Behinderung Betroffenen, ihre Familien und die Fachleute immer wieder vor große Herausforderungen. Eine Förderung, die diesen Namen verdient, bedarf der andauernden Re- flexion aller Beteiligten und des interdisziplinären Austausches. Dieser Band enthält Beiträge zum '15. Münchner Kinder- und Jugendpsychiatrischen Herbstsymposium 2005'." (Autoren- referat). Inhaltsverzeichnis: Reiner Frank: Geistige Behinderung - Verhaltensmuster und Ver- haltensauffälligkeiten - Einführung (7-16); Joachim Pietz: Medizinische Abklärung bei geis- tiger Behinderung im Kindesalter (18-29); Gitta Reuner und Joachim Pietz: Ambulante Betreuung von Familien mit geistig behinderten Kindern an einer Universitätskinderklinik - Versorgungsangebot und Zufriedenheit der Betroffenen (30-42); Klaus Sarimski: Fragiles-X- Syndrom: genetische Disposition zu Problemen der Selbstregulation in Interaktion mit der Umwelt (43-57); Wolfgang Briegel: 22q 11.2-Deletionssyndrom: Verhaltensprobleme und psychiatrische Störungen im Kindes- und Jugendalter (58-81); Erich Weigl, Isabel Wernekke: Begründung für die Notwendigkeit einer Individuellen Lerndokumentation (ILD) für Schüle- rinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (84-93); Helmut Nie- derhofer: Die schulische Integration von Menschen mit mentaler Behinderung im internatio- nalen Vergleich (94-100); Petra Münzer: Heilpädagogische Betreuung und Förderung im Wandel (101-118); Ilse Achilles: Freundschaft, Liebe, Sexualität (119-126); Jürgen Seifert: Aggressives Verhalten (128-141); Michele Noterdaeme: Stereotypien und autoaggressive Verhaltensweisen bei geistig behinderten Kindern und Jugendlichen (142-156); Reiner Frank: Junge Menschen mit geistiger Behinderung in einer kinderpsychiatrischen Poliklinik (158- 176); Martin Ruf: Kinder- und jugendpsychiatrische konsiliarische Betreuung einer Einrich- tung für Menschen mit geistiger Behinderung (177-193); Elke Wriedt, Michele Noterdaeme: Das Projekt "Mobiler Dienst" - Ambulante psychiatrische Betreuung für geistig behinderte Kinder und Jugendliche (194-205); Alfons Ummenhofer, Edgar Kessler: Stationäre Eltern- Kind-Therapie - Ein Behandlungsangebot für Kinder, Jugendliche und ihre Familien (206- 230); Helmut Niederhofer: Integration am Arbeitsplatz - Qualifizierung geistig behinderter Menschen für den ersten Arbeitsmarkt (232-244); Franziska Gaese: Psychiatrische Diagnostik und Therapie bei Menschen mit geistiger Behinderung im Erwachsenenalter - Vorstellung ei- nes spezialisierten Behandlungsangebotes am Bezirkskrankenhaus Haar (245-273). soFid Soziale Probleme 2008/1 205 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

[330-L] Galehr, Christiane: Darstellungen von Behinderung in der Tagespresse, 2005, o. Sz. (Graue Literatur; URL: http://bidok.uibk.ac.at/library/galehr-medien-dipl.html)

INHALT: Massenmedien durchdringen heute alle gesellschaftlichen Bereiche, sie sind zur Haupt- quelle gesellschaftlicher Information geworden. Diese Informationen aus zweiter Hand bieten dem Rezipienten nur Sekundärerfahrungen an, direkte Umwelterfahrungen werden dadurch in zunehmendem Maße ersetzt. In der Diplomarbeit wird die Berichterstattung zum Themenfeld Behinderung und behinderte Menschen in zwei regionalen und einer überregionalen Zeitung Österreichs untersucht.

[331-F] Göpfert, Martina, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Castello, Armin, Dr. (Leitung): Förderung der Medienkompetenz für Jugendliche mit Lernschwierigkeiten

INHALT: Die Zielgruppe der Projekte sind Jugendliche an Förderschulen mit dem Schwerpunkt "Lernen" und Jugendliche an Förderlehrgängen zur beruflichen Vorbereitung, die wegen ihrer in einer nicht nur vorübergehenden Behinderung begründeten Lernerschwernisse - vielfach kombiniert mit Verhaltensauffälligkeiten - einer besonderen Förderung bedürfen. Eine ausrei- chende Wissensbasis, Informationsaufnahme, -selektion und -verarbeitung, soziale Wahr- nehmung, Motivation und Handlungsregulation sind für die Mediennutzung relevante und gleichzeitig für Jugendliche mit Lernschwierigkeiten problematische Kompetenzen. METHODE: Es wurden Trainingsmanuale zur Förderung eines kompetenten Umgangs mit dem Fernsehen, der Tageszeitung und dem Internet entwickelt, die zwischen Januar und Juli 2005 durchgeführt und evaluiert wurden (2x2 Trainingsgruppen-Kontrollgruppendesign). Parallel zur summativen Evaluation wurde für alle drei Module eine formative Fragestellung integ- riert, die sich insbesondere an die Teilnehmer/innen und Trainerinnen richtete. Insgesamt wa- ren 428 Teilnehmer/innen zwischen 13 und 23 Jahren an der Evaluation der Module. Es konnten befriedigende bis gute Effekte in der Förderung von Strategien im Umgang mit In- formationsmedien und hinsichtlich motivationaler Zielvariabeln erreicht werden. Untersu- chungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 420; jugendliche Teilnemer/innen an Lehrgängen zur beruflichen Vorbereitung Schüler/innen an Förderschulen; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 25; Lehrer/innen, Trainier/innen; Auswahlverfahren: Zufall). Feldar- beit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2004-07 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: Stiftung Medienkompetenz Forum Südwest FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, In- stitut für Psychologie Abt. Klinische und Entwicklungspsychologie (Engelbergerstr. 41, 790 85 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiter (Tel. 0761-203-3010, e-mail: [email protected])

206 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

[332-F] Gorniewicz, Jozef, Prof.Dr.; Helenius, Aili, Prof.Dr.; Laszig, Roland, Prof.Dr.; Sohn, Christof, Prof.Dr.; Funk, Hiltrud, Dr.; Roth, Julia; Axtmann, Sarah; Bagan-Wajda, Katarzyna, Mag.; Bischoff, Christiane; Bischoff, Sascha, Dr.; Goeser, Mona; Heinemann, Marc; Kiechle, Susanne; Kirnberger, Vesna; Sadowska, Marta, Mag.; Scheele, Andrea; Spannagel, Kerstin; Va- lentin, Esther; Werding, Sarah (Bearbeitung); Horsch, Ursula, Prof.Dr. (Leitung): Dialogische Entwicklung bei Säuglingen

INHALT: Das Forschungsprojekt untersucht im Rahmen einer Langzeitstudie die frühen Dialoge zwischen Eltern und behindertem und nicht behindertem Kind im familiären Umfeld in Deutschland, Finnland und Polen. Konsequent wird dabei der Ansatz verfolgt, dass Bildung bereits mit der Geburt beginnt und den Eltern in diesem Bildungsprozess eine ganz entschei- dende Rolle zukommt. Bereits ab dem ersten Lebenstag werden im dialogischen Miteinander von Eltern und Kind dem Kind sowohl die Welt vorgestellt als auch die basalen dialogischen Kompetenzen vermittelt. Sie stellen die Basis aller Bildungsprozesse dar. Die Studie zur dia- logischen Entwicklung untersucht an einer Gruppe von Eltern und Säuglingen (n=266, davon allein aus Deutschland n=111) den Prozess der frühen Orientierungen hinsichtlich partner- schaftlicher sowie sozialer Entwicklung, Werteorientierung und Regellernen sowie früher Bildungsprozesse. Eltern scheinen in ihrer erzieherischen Kompetenz oftmals recht verunsi- chert. Diese Aussage lassen Ergebnisse früherer Studien der Forscher sowie Daten aus diesem Forschungsprojekt zu, wobei der Faktor Behinderung des Kindes eine große Rolle spielt. Aber auch Eltern nicht behinderter Kinder werden durch die Medien und andere Faktoren so beeinflusst, dass sie ihre individuelle Vorstellung von Eltern-Sein häufig nicht mehr leben können. Auf die dadurch entstehenden Verunsicherungen sollen im Rahmen dieses For- schungsprojektes Antworten gefunden werden. Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit: Ermland-Masuren-Universität Olsztyn (Polen); Universität Turku (Finnland); Universitätskli- nikum Heidelberg; Albertus-Magnus Universität Freiburg; Bildungs- und Beratungszentrum Stegen/ Freiburg, Pfalzinstitut für Hörsprachbehinderte ; Frühförder- und Bera- tungsstellen im Rhein--Raum; Eltern Deutschland, Polen, Finnland, USA. GEOGRA- PHISCHER RAUM: Bundesrepulik Deutschland, Polen, Finnland METHODE: Es werden die ersten 18 Lebensmonate hinsichtlich der dialogischen Entwicklung zwischen Säuglingen und ihren Eltern untersucht. Von besonderem Interesse ist dabei die Entwicklung der Turnwechsel als Grundmuster des Dialogs: 1. zwischen hörendem Säugling und seiner Mutter (n=73); 2. zwischen hörgeschädigtem Säugling und seiner Mutter (n=12); 3. zwischen Mutter und "Frühchen" (ab ca. 28. SSW) (n=18); 4. zwischen Mutter und Kind mit Down-Syndrom (n=8) mit dem Ziel, die Entwicklung in dieser frühen Phase in allen un- tersuchten Gruppen beschreiben und im Vergleich zur Kontrollgruppe (Mutter/ Säugling nicht behindert) Unterschiede in der Entwicklung sichtbar und Möglichkeiten der Förderung aufzeigen zu können. Die Datenerhebung erfolgt über den Zeitraum der ersten 18 Lebensmo- nate in den genannten Elterngruppen mittels Videoaufzeichnungen. Beobachtet wird die dia- logische Interaktion zwischen Säuglingen und ihren Eltern im natural setting. Die Datenerhe- bung in Deutschland ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nahezu abgeschlossen. Sie wird jedoch bei einer Gruppe von Eltern-Kindpaaren weitergeführt. Diese Gruppe umfasst n=20 nicht be- hinderte Kinder sowie alle Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten. Mit dieser Langzeitstudie soll untersucht werden, inwiefern bestimmte Elemente des frühen Dialogs positive, negative oder keine Auswirkungen auf die spätere sprachliche Entwicklung des Kindes haben. Der be- sondere Fokus liegt auf den Turnwechseln, d.h. es werden Veränderungen hinsichtlich der Häufigkeit und der inhaltlichen Qualität der Turnwechsel zwischen Mutter und Kind erfasst und wie sich diese Angebote/ Antworten von Mutter und Säugling im Entwicklungsprozess soFid Soziale Probleme 2008/1 207 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

darstellen. Im Einzelnen sind dies Fragen, wie der Turn-Wechsel vorbereitet wird, welche Angebote Mutter/ Vater und Säugling jeweils machen, wann und aus welchen Gründen sie von wem abgelehnt werden, welcher Entwicklungsverlauf sich innerhalb der ersten 18 Le- bensmonate zeigt und ob es genderspezifische Unterschiede gibt. In diesem Prozess des Turn- Wechsels spielen die dialogischen Elemente wie die Vokalisationen des Kindes, das Wieder- holen dieser kindlichen Äußerungen im Dialogischen Echo, der Einsatz der besonderen Sprechweise der Mutter, der Motherese bzw. der Fatherese (wenn der Vater spricht) der Blickkontakt und die Grußreaktionen eine wesentliche Rolle. Zur Evaluation der Daten wer- den computerbasierte Analysen mit Hilfe des Programms Interact der Firma Mangold mit dem Ziel durchgeführt, die Entwicklung der einzelnen Dialogelemente vergleichend be- schreiben und Korrelationen zwischen den einzelnen Elementen herstellen zu können. Die vi- deographierten Verhaltensbeobachtungen werden nach der Time-Sampling-Methode analy- siert. Mittels der Software Interact ist es zudem erstmals möglich, diese Turn-Wechsel in ih- rer Komplexität und Aufeinander-Bezogenheit zu visualisieren. VERÖFFENTLICHUNGEN: Publikationen zum Projekt sind ab Seite 59 des Forschungsbe- richts einsehbar. Der Forschungsbericht ist unter: http://www10.ph-heidelberg.de/org/allge mein/fileadmin/user_upload/org/forschung/Forsch_bericht/Forschber_2005_2006.pdf abruf- bar. ARBEITSPAPIERE: Arbeitspapiere zum Projekt sind ab Seite 59 des Forschungsberichts einsehbar. Der Forschungsbericht ist unter: http://www10.ph-heidelberg.de/org/allgemein/file dmin/user upload/org/forschung/Forsch bericht/Forschber 2005 2006.pdf abrufbar. ART: BEGINN: 2004-10 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD-; Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissen- schaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Fachrichtung Hörgeschädigtenpädagogik (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[333-L] Gugutzer, Robert; Schneider, Werner: Der 'behinderte' Körper in den Disability Studies: eine körpersoziologische Grundlegung, in: Anne Waldschmidt, Werner Schneider (Hrsg.): Disability Studies, Kultursoziologie und Soziolo- gie der Behinderung : Erkundungen in einem neuen Forschungsfeld, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 31-53, ISBN: 978-3-89942-486-7

INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, welcher Stellenwert dem Körper bei der Analyse der gesellschaftlichen (Re-)Produktion des sozialen Phänomens "Behinderung" zukommt und wie der nicht behinderte/behinderte Körper - in Anlehnung an aktuelle körpersoziologische Kon- zepte - analytisch dimensioniert werden kann. Aus einer sozial- und kulturwissenschaftlichen Perspektive ist der menschliche Körper - als Normkörper, abweichender Körper, behinderter Körper - ein sozial hergestelltes und kulturell interpretiertes Phänomen. Nach einer kurzen Diskussion der verschiedenen Modelle von Behinderung - dem medizinischen, sozialen und kulturellen Modell - und der jeweils darin enthaltenen Körperkonzepte präsentiert der Beitrag vor dem Hintergrund wissenssoziologisch-diskurstheoretisch sowie leibphänomenologisch ausgerichteter Überlegungen einen Dimensionierungsvorschlag für den analytischen Blick auf den nicht behinderten/behinderten Körper. Mit dem wechselseitigen Durchdringungsver- hältnis von Körper und Gesellschaft sind konkrete Körperpraxen eng verbunden: Mittels kör- perlicher Routinehandlungen, verkörperter Selbstdarstellungen und "eigensinnigen" körperli- 208 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

chen Agierens wird das Phänomen "Körperbehinderung" als spezifische Körperdifferenz zwi- schen Normalität und Abweichung gefasst. (ICA2)

[334-F] Hahn, Volker, Dr. (Bearbeitung); Hudelmayer, Dieter, Prof.Dr. (Betreuung): Mathematische Bildung in der Blindenpädagogik. Probleme und Veranschaulichungsmedien beim Mathematiklernen Blinder mit einem Lösungskonzept im Bereich geometrischer Grundbildung

INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Hahn, Volker: Mathematische Bildung in der Blindenpädagogik: Probleme und Veranschaulichungsmedien beim Mathematiklernen Blinder mit einem Lö- sungskonzept im Bereich geometrischer Grundbildung. : Books on Demand 2006. ISBN 978-3-8334-6079-1. ART: ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissen- schaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik (Zeppelinstr. 3/1, 69120 Heidelberg)

[335-F] Haute école fribourgeoise de travail social -HEF-TS-Korpès, Jean-Louis, Prof.; Piérart, Geneviève, Prof. (Leitung): Etude sur les besoins des personnes cérébro-lésées et de leurs proches. Contribution à la définition des prestations des associations romandes - sur mandat de FRAGILE Suisse

INHALT: En février 2006, FRAGILE Suisse, l'Association suisse pour les traumatisés cranio- cérébraux, nous a sollicités pour mener une étude sur les besoins des associations romandes de FRAGILE, dans le cadre des contrats de prestations négociés avec l'OFAS. La recherche avait pour objectif premier d'identifier les besoins des personnes cérébro-lésées et de leurs familles membres des associations romandes de FRAGILE, puis de les relier aux activités ré- alisées ou non par les associations romandes. Cette recherche devait permettre: de travailler sur l'adéquation entre associations, prestations et bénéficiaires, dans une logique de descrip- tion, de problématisation de l'existant, puis d'analyse évaluative; de dégager des perspectives de développement de prestations nouvelles ou mieux adaptées, des possibles ajustements de l'offre associative globale, dans une logique des contrats de prestations tels qu'instaurés par l'OFAS. Cette démarche s'appuie sur la lecture que font les membres de l'Association des prestations actuellement offertes et dont ils bénéficient, ainsi que sur le relevé des besoins qu'ils pensent non couverts aujourd'hui. L'expérience et la réflexion des personnes souffrant d'une lésion cérébrale et de leurs proches leur permettent d'être, en tant que bénéficiaires de ces prestations, les mieux placés pour fournir ces informations. Cette étude vise à restituer, de façon synthétique et structurée, les entretiens réalisés avec un certain nombre de personnes, membres et non membres des associations cantonales de Romandie, à propos de leur histoire passée, présente et future. Résultats (intermédiaires): Il ressort de cette étude qu'aucune des prestations actuellement offertes par les associations romandes ne doit être abandonnée, car elles répondent aux besoins des personnes concernées. Par contre, les moyens nécessaires pour répondre à ces besoins méritent d'être repensés. Quatre grands besoins transversaux ap- paraissent: le besoin en information; le besoin de soutien; le besoin de structures adaptées; le besoin de respect de la personne cérébro-lésée. Ces besoins concernent tant les associations elles-mêmes que les personnes cérébro-lésées, les proches et les professionnels. Pour chacun soFid Soziale Probleme 2008/1 209 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

de ces groupes, des moyens d'action et des ressources potentiels ont été identifiés. Un aspect fondamental sous-jacent à ces besoins est la temporalité: chaque acteur impliqué (personne cérébro-lésée, proche, professionnel, personne active dans une association) perçoit les besoins et les ressources à un moment qui lui est propre, ce qui complexifie la synchronisation des be- soins exprimés et des moyens proposés. GEOGRAPHISCHER RAUM: Suisse romande METHODE: Il s'agit d'une recherche exploratoire de type qualitatif, basée sur la méthode des entretiens, tout particulièrement des focus groupes. Cette étude se fonde sur l'analyse de 7 focus groupes: 2 réalisés avec des personnes cérébro-lésées du canton du Jura et de Genève; 2 réalisés avec des proches de personnes cérébro-lésées du canton du Valais et du canton de Vaud; 2 réalisés avec des proches et des personnes cérébro-lésées non membres des associa- tions cantonales; 1 réalisé avec des professionnels du milieu médical et social. Au préalable, des entretiens ont eu lieu avec les différentes associations cantonales de FRAGILE (Vaud, Valais, Jura, Genève) afin d'obtenir les informations sur leurs prestations et leurs attentes par rapport à la recherche. L'échantillon de recherche était composé de 52 personnes (26 hommes et 26 femmes) provenant des six cantons romands (FR, GE, JU, NE, VD, VS); il comprenait 19 personnes cérébro-lésées, 26 proches et 7 professionnels. Il s'agit d'un échantillon non représentatif, basé sur la participation volontaire. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Korpès, J.-L.; Piérart, G.: Etude sur les besoins des personnes cérébro-lésées et de leurs proches. Contribution à la défi- nition des prestations des associations romandes - sur mandat de FRAGILE Suisse. Givisiez: HEF-TS, févr. 2007. ART: BEGINN: 2006-02 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: FRAGILE Suisse FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Haute école fribourgeoise de travail social -HEF-TS- (Rue Jean-Prouvé 10, 1762 Givisiez, Schweiz) KONTAKT: Korpès, Jean-Louis (Prof. e-mail: [email protected])

[336-F] Heber, D.; Jeiler (Bearbeitung); Klauß, Theo, Prof.Dr. (Leitung): Wissenschaftliche Begleitung des Projektes "Wohntraining für Menschen mit Asperger Au- tismus" der Lebenshilfe Nürnberg

INHALT: In einem zwei Jahre dauernden Modellprojekt wird untersucht, ob drei junge Männer mit Asperger Autismus durch ein 'Wohntraining' befähigt werden können, danach ein weitge- hend selbstständiges, selbstbestimmtes und gemeindeintegriertes Leben mit geringer fachli- cher Begleitung zu führen. Die wissenschaftliche Begleitung soll am exemplarischen Beispiel klären, wie sich der Unterstützungs- und Hilfebedarf während der Projektdauer verändert und für welche Begleitungsangebote die pädagogischen Fachkräfte in welchem Umfang Zeit auf- zuwenden ist. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sind über den Einzelfall hinaus bedeut- sam, weil es bisher kaum adäquate Wohnkonzepte für die Personengruppe autistischer Men- schen gibt. Im Projekt wurden zu mehreren Zeitpunkten Analysen zur Entwicklung des indi- viduellen Unterstützungsbedarfs der Bewohner vorgenommen, die auf Angaben der Eltern, BetreuerInnen und der Bewohner selbst basieren. Außerdem wurde untersucht, wofür die ver- fügbare Betreuungszeit verwendet wird. Die Evaluationsergebnisse wurden und werden re- gelmäßig mit den Beteiligten reflektiert und fließen so in die Gestaltung des Projektes mit ein. Ergebnisse: Aus dem Projekt liegen bereits Erkenntnisse darüber vor, wie sich der Bedarf an Unterstützung in unterschiedlichen Lebensbereichen bei den Bewohnern verändert hat und in 210 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

welchem Zusammenhang dies mit den erbrachten Betreuungsleistungen steht. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Nürnberg VERÖFFENTLICHUNGEN: Heber, D.: Auf dem Weg zur Selbstständigkeit - eine empirische Untersuchung zur Entwicklung des Hilfebedarfs bei Menschen mit Autismus. Wissenschaftli- che Hausarbeit. Heidelberg: Päd. Hochsch. 2006. ART: BEGINN: 2002-10 ENDE: 2006-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissen- schaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Abteilung Geistig- und Mehrfachbehindertenpädagogik (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06221-477-183, e-mail: [email protected])

[337-L] Hellmann, Michaela; Borchers, Andreas; Olejniczak, Claudia; Mauder, Bekje (Mitarbei- ter); Schaarschmidt, Maike (Redakteur): Perspektiven alternder Menschen mit schwerster Behinderung in der Familie, (IES-Bericht, 101.07), Hannover 2007, 213 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ies.uni-hannover.de/fileadmin/download/Behindert_in_Familie_01.pdf)

INHALT: Die vorliegende qualitative Studie befasst sich mit der Lebenssituation von alternden Menschen mit schwersten Behinderungen ab dem 40. Lebensjahr und ihren Familien. Einbe- zogen wurden Familien mit Kindern, die in der Regel seit ihrer Geburt bzw. frühester Kind- heit von schwersten Behinderungen betroffen sind und seither (fast) ausschließlich in ihrer Herkunftsfamilie betreut und versorgt werden. Im Zentrum der Untersuchung steht das Er- kenntnisinteresse, die Lebenswirklichkeit und -gestaltung dieser Familien nachzuvollziehen und zu verstehen. Insbesondere zielt die Studie somit darauf zu erkennen, wie die schwerst- behinderten Töchter und Söhne und die sie versorgenden Familienangehörigen (in der Regel die Eltern) für einen möglichst langen Verbleib in der Familie und der gewohnten sozialen Umgebung Sorge tragen, d.h. welche Ressourcen und Potenziale ihnen zur Verfügung stehen und wie sie z.B. mit Veränderungen durch Alterungsprozesse umgehen. Weiterhin stehen Zu- kunftsperspektiven und -visionen der Familien sowie ihre Wünsche in Bezug auf Unterstüt- zungen auf den unterschiedlichsten Ebenen im Fokus der Untersuchung. (ICD2)

[338-F] Hoffmann, Th., Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Stinkes, Ursula, Prof.Dr.; Weiß, Hans, Prof.Dr. (Leitung): Lebenswirklichkeit

INHALT: Gegenstand des Forschungsprojekts sind Interaktions- und Verständigungsprozesse in alltäglichen pädagogischen Situationen der Betreuung und Pflege von Erwachsenen mit ho- hem Unterstützungsbedarf. Es handelt sich dabei um ein Kooperationsprojekt der Abteilun- gen Geistigbehindertenpädagogik und Körperbehindertenpädagogik der Fakultät für Sonder- pädagogik. In enger Zusammenarbeit mit mehreren Wohngruppen einer stationären Großein- richtung der Behindertenhilfe wird einerseits die konkrete pädagogische Praxis in einem Be- hindertenwohnheim untersucht. Zum anderen werden die institutionellen, rechtlichen und ökonomischen Bedingungen dieser Praxis in ihren Auswirkungen auf die Arbeitswirklichkeit der Betreuer/innen und auf die Lebenswirklichkeit der Betreuten analysiert. Im Zentrum des Vorhabens stehen somit die subjektiven Wirklichkeiten der in den Wohneinrichtungen leben- soFid Soziale Probleme 2008/1 211 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

den wie arbeitenden Menschen und hier vor allem die Frage nach der pädagogischen Qualität und den jeweiligen Gestaltungsmöglichkeiten ihrer gemeinsam geteilten Wirklichkeit. Den aktuellen Bezugsrahmen der Untersuchung bildet der sich gegenwärtig unter den Prinzipien der Normalisierung, Dezentralisierung, Individualisierung und Ökonomisierung durchsetzen- de organisatorische und konzeptionelle Wandel im Bereich der stationären Behindertenhilfe, dessen Auswirkungen auf der Mikroebene von Verhaltens- und Beziehungsstrukturen zwi- schen Betreuer/inne/n und Betreuten nachvollziehbar gemacht werden sollen. METHODE: Die methodische Arbeitsweise im Projekt orientiert sich an der Grounded Theory (Glaser/ Strauss), einem der Phänomenologie nahe stehenden sozialwissenschaftlichen Ansatz qualitativer Datenanalyse. Die generierten Konzepte lebensweltlicher Deutungs- und Hand- lungsmuster werden dabei in relativ engem Zusammenhang mit der untersuchten Praxis über- prüft. Eine Dokumentation der Forschungsergebnisse ist in Form einer Buchveröffentlichung geplant. ART: BEGINN: 2001-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. III Sonderpädagogik, Institut für sonderpädagogische Förderschwerpunkte (Postfach 2344, 72762 ) KONTAKT: Stinkes, Ursula (Prof.Dr. Tel. 07121-271-9334, e-mail: [email protected])

[339-F] Holland, Wibke (Bearbeitung); Sanders, Dietke, Dipl.-Päd. (Leitung): Eltern mit geistiger Behinderung und ihre Kinder - Lebenssituation und Lebensperspektiven in Thüringen

INHALT: Seit Beginn der 90er Jahre ist ein einschneidender Wandel in der sonderpädagogischen Debatte um das lange tabuisierte Thema Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinde- rung zu beobachten. Die in den letzten 10 Jahren veröffentlichten Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen zeigen, dass sich statt der Auseinandersetzung, ob Menschen mit geistiger Behinderung Kinder haben dürfen, die Frage danach stellt, wie in den längst existierenden Familien, geistig behinderte Eltern mit ihren Kindern zusammenleben und welche Unterstüt- zung sie dabei benötigen. Während aus zahlreichen anderen Bundesländern Erfahrungsbe- richte über die Arbeit ambulanter und stationärer Familienprojekte zur Begleitung dieser Fa- milien publiziert werden, gibt es bislang keine Informationen über in Thüringen lebende geis- tig behinderte Eltern und ihre Kinder. In dem Forschungsprojekt werden ab September 2004 mittels eines Fragebogens Informationen über Anzahl und Lebenssituation geistig behinderter Eltern und ihrer Kinder in thüringischen Behinderteneinrichtungen erhoben. Anschließend werden Eltern, Kinder, Mitglieder der Herkunftsfamilien sowie Mitarbeiter aus Werkstätten und dem ambulanten und stationären Wohnen interviewt. Ziel der explorativen Studie ist die Feststellung des Unterstützungsbedarfes und die Dokumentation bereits vorhandener Unter- stützungsangebote. Weiterhin ist die Vernetzung der an dem Thema Interessierten sowie die wissenschaftliche Begleitung von Konzeptionen für zukünftige ambulante und stationäre Fa- milienprojekte angedacht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Thüringen ART: BEGINN: 2004-07 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Erfurt, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Sonder- und Sozialpädagogik (Postfach 900221, 99105 Erfurt)

212 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

[340-F] IKJ Institut für Kinder- und Jugendhilfe gGmbHAdams, Daniela (Leitung): Frühförderung und Frühförderstellen als Orte Früher Bildung

INHALT: Mit der Erarbeitung des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans für Kinder von 0 bis 10 Jahren richtet sich der Blick in den Kindertageseinrichtungen und den angrenzenden Institutionen verstärkt auf den Anspruch der Kinder auf Bildung. Die Frühfördestellen sind eine wichtige Institution für Kinder mit Behinderung, die in Hessen den Kindern und deren Familien ab Geburt des Kindes, über die Kindergartenzeit oft auch bis in die Schule hinein zur Verfügung stehen. Frühförderung trägt maßgeblich dazu bei, alle Kinder in das Erzie- hungs- und Bildungssystem zu integrieren. Sie vertritt die Belange von Kindern mit Behinde- rung in Bildungseinrichtungen und unterstützt als multidisziplinärer Dienst die Kindertages- stätte bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag. Die Aufgabe des Projektes bestand darin, den Bildungsanspruch der Kinder mit Behinderung ab Geburt bis in die Kindertagesstätte un- ter der Aufgabenstellung der Frühförderung zu definieren und den Beitrag von Frühförderung und Frühförderstellen zur Umsetzung dieses Bildungsanspruchs zu formulieren und zu präzi- sieren. METHODE: Am Projekt beteiligt waren 8 Frühförderstellen, mit denen die Inhalte erarbeitet wurden. Darüber hinaus sind Gespräche mit einzelnen Eltern und Kindertageseinrichtungen geführt worden, in denen insbesondere die Übergänge von der Frühförderung und dem El- ternhaus zur Kindertageseinrichtung thematisiert wurden. Fachlich begleitet wurde das Pro- jekt durch eine Arbeitsgruppe, die sich aus VertreterInnen folgender Fachverbände und Insti- tutionen zusammensetzt: Landesarbeitsgemeinschaft Frühe Hilfen, Arbeitsstelle Frühförde- rung Hessen, Vereinigung für interdisziplinäre Frühförderung, Vertreter der Frühförderung für blinde und sehbehinderte Kinder, Vertreterin Integrativer Kindertagesstätten. ART: BEGINN: 2005-11 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: Land Hessen Sozialministerium FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: IKJ Institut für Kinder- und Jugendhilfe gGmbH (Saarstr. 1, 55122 Mainz) KONTAKT: Institution (Tel. 06131-94797-0, Fax: 06131-94797-77, e-mail: [email protected])

[341-F] Jakobs, Hartmut; Stecher, Markus; Huck, Herbert; Bischoff, Christiane; Bischoff, Sascha, Dr. (Bearbeitung); Horsch, Ursula, Prof.Dr.phil. (Leitung): Erziehung zur Dialogfähigkeit. Erziehung und Bildung Hörgeschädigter in unterrichtlichen Kontexten. Schulentwicklungsprojekt

INHALT: Die Hörgeschädigtenpädagogik befindet sich in einem Entwicklungsprozess zu einer an den Fähigkeiten und Fertigkeiten des Kindes orientierten Pädagogik, die dem Erziehungs- und Bildungsauftrag, der heute gefordert ist, entspricht. Diese Fähigkeiten und Fertigkeiten werden heute maßgeblich bestimmt durch deutliche Fortschritte bei der Früherkennung und Frühversorgung sowie einer daraus resultierenden Dialog geleiteten Frühförderung, welche zum Ziel hat, den hörgeschädigten Kindern eine an der Entwicklung hörender Kinder orien- tierte Entwicklung zu sichern. Für viele Kinder hatte und hat dies zur Folge, dass sie trotz ei- ner hochgradigen Hörschädigung in der Lage sind, hören und sprechen zu lernen und dadurch die Regelschule besuchen können. Dennoch gibt es Kinder, bei denen aus unterschiedlichen Gründen der Hör- und Spracherwerb bei Schuleintritt noch nicht abgeschlossen ist, und die deshalb die Schule für Hörgeschädigte besuchen. Um einen Bruch in der Förderung dieser Kinder im Übergang von der Frühförderung in die Schule zu vermeiden, ist es notwendig, soFid Soziale Probleme 2008/1 213 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

dass auch in der Schule statt wie bislang systematisch-sprachaufbauend nun dialog- und hör- geleitet vorgegangen wird. Nur so kann sichergestellt werden, dass sich die Hör- und Sprach- entwicklung den individuellen Fähigkeiten des Kindes entsprechend vollziehen kann. Auf der Erziehungszielebene wird deshalb ein verändertes Verhalten aller an der Erziehung und Bil- dung Beteiligten gefordert. Das Projekt hat deshalb vorrangig zum Ziel, die Haltung des Leh- rers zu verändern, seine Kompetenzen zu erweitern und sein Verhalten im dialogischen Sinn zu verändern, damit die Schüler zur Dialogfähigkeit erzogen werden und ihre dialogischen Kompetenzen entfalten können. Unter dieser Prämisse kann die Hörgeschädigtenpädagogik vergleichbare Erziehungs- und Bildungsziele wie die Allgemeine Pädagogik verfolgen. Sie versteht sie sich deshalb als eine erziehungs- und bildungstheoretisch begründete Pädagogik, welche die Entwicklung der Dialogfähigkeit des hörgeschädigten Kindes im Kontext der Entwicklung von Selbstverantwortung und Mitverantwortung zum Ziel hat. Dies ist ein Para- digmenwechsel in der Hörgeschädigtenpädagogik. Dialogfähigkeit wird hierbei als Fähigkeit verstanden, auf einander zuzugehen, den anderen als Partner wahrzunehmen, ihn ernst zu nehmen, Beziehung zu ihm herzustellen, Lösungen mit einander auszuhandeln, Verantwor- tung für sich und für andere zu übernehmen. Grundlegend für die Entwicklung dieser Haltun- gen und Kompetenzen ist die basale Fähigkeit, dialogische Angebote wahrnehmen und sich dialogisch verhalten zu können. Aufgabe des Pädagogen ist es, in unterrichtlichen Erzie- hungs- und Bildungsprozessen Rahmenbedingungen herzustellen und dem hörgeschädigten Kind Angebote zu machen, die ihm dabei helfen, diese Fähigkeiten zu entwickeln. Die Person des Lehrers, seine Haltung und seine Beziehung zum Kind sind deshalb ein wesentlicher As- pekt dieses Forschungsprojekts. Es hat zum Ziel lehrerbezogene Änderungen in folgenden Aspekten prozesshaft aufzeigen zukönnen: 1. Haltung bzw. Einstellung u.a. hinsichtlich der Beziehung zum Kind und dem Dialog mit dem Kind; 2. Fähigkeiten bzw. Wissen u.a. hin- sichtlich der Erziehung zum Dialog; 3. dem Spracherwerb im Dialog, der Sonderpädagogi- schen Theoriebildung; 4. Fertigkeiten u.a. bezüglich Dialog bzw. Gesprächsführung, Metho- dik und Unterricht. Es hat ebenso zum Ziel das Entwickeln der oben genannten dialogischen Kompetenzen beim Schüler prozesshaft aufzeigen zu können. Das Projekt erfolgt in Zusam- menarbeit mit: Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte Stegen; Grundschule/ Aussenklassen Überlingen a.R.; Frühberatungsstelle ; Staatliche Seminare für Schul- pädagogik, Abteilung Hörgeschädigt Baden-Württemberg. METHODE: Mittels Videoaufzeichnungen in zeitlich festgelegten Abständen (vierteljährlich) und Testverfahren zu diesen Gegenstandsbereichen wurden die Entwicklung im Bereich der Haltungen und des Verhaltens des Lehrers sowie die Veränderungen in den Kompetenzen der Schüler festgehalten. Die dialogabhängigen Variablen wurden durch Ratingskalen erfasst, die der Auswertung der Videoaufzeichnungen zu Grunde gelegt wurden. Sowohl die dialogische Entwicklung der Schüler als auch die dialogische Haltung des Lehrers konnten damit erfasst und miteinander in Beziehung gesetzt werden. Dadurch war es möglich, die wechselseitige Beziehung von dialogischem Verhalten des Lehrers und dialogischer Entwicklung der Schü- ler sichtbar zu machen. Gemeinsam mit Tutoren der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wurden Ratingblöcke entwickelt, die es möglich machen, die Videosequenzen unter bestimm- ten Aspekten zu analysieren. Der erste Ratingblock bezieht sich auf die Lehrperson und des- sen dialogische Grundhaltung und wurde mit 16 Items geprüft. Der zweite Ratingblock beo- bachtete wiederum die Lehrperson, dieses Mal hinsichtlich seiner Fähigkeit basale dialogi- sche Elemente im Unterricht zu leben (6 Items). Drei weitere Ratingblöcke bezogen sich auf die verbalen Elemente dialogischen Verhaltens (z.B. Teacherese), auf das sprachliche Verhal- ten sowie auf die Kompetenzen des Lehrers z.B. hinsichtlich zuhören können. Ein abschlie- ßender umfassender Ratingblock beobachtete die Schüler in ihrer dialogischen Entwicklung. 214 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

Die Ergebnisse dieser Ratingverfahren wurden vergleichend miteinander in Beziehung ge- setzt. Dadurch konnte bspw. nachgewiesen werden, dass ein Lehrer, der die Schüler zum selbstständigen Handeln anregt und ihnen Verantwortung gibt, die Schüler dazu befähigt, Aufgaben selbstständig lösen zu können (als Prozess innerhalb der zwei Schuljahre). Insge- samt zeigte sich als Ergebnis der Ratinganalysen hinsichtlich der Haltung des Lehrers eine kontinuierlich beobachtbare Veränderung seiner Haltung bzw. Einstellung hinsichtlich der Beziehung zu und dem Dialog mit dem Kind; eine Zunahme an Wissen und Fähigkeiten hin- sichtlich dialoggeleitetem Lehren und Lernen, Kompetenzen hinsichtlich der aktuellen hörge- schädigten spezifischen Inhalte; und auch ein verändertes Wissen hinsichtlich methodischer und unterrichtlicher Entscheidungen, um beispielsweise die Selbstständigkeit der Schüler stärker fördern zu können und Verantwortungsübernahme für sie möglich zu machen (bei- spielsweise durch handlungsbezogenen Unterricht oder offene Unterrichtsformen). Dialogge- leitete Entwicklungsprozesse konnten jedoch auch bei den Schülern überzeugend in den un- tersuchten Aspekten nachgewiesen werden. Als faszinierendes Ergebnis des Projekts ist zu beobachten, dass sich die Schüler schon nach zwei Projektjahren selbstbewusst und selbstbe- stimmt verhalten, sie hören einander zu, lassen dem anderen Raum sich zu äußern, sie ver- handeln miteinander, sie lösen gemeinsam Probleme, treten miteinander in den Dialog. Sie zeigen also schon nach 2 Jahren dialogischer Erziehung eine Reihe der Kompetenzen, die als Erziehungsziele im Projekt verfolgt werden. Das Überzeugende besteht jedoch darin, dass sie dies ganz selbstverständlich tun, indem sie aufeinander hören, sich zuhören und miteinander sprechen und zwar ganz unabhängig davon, wie stark sich diese Fähigkeiten bei den einzel- nen Schülern schon entwickelt haben und unabhängig vom jeweiligen Hörverslust und der Sprachkompetenz. Sie tun dies, weil es ganz selbstverständlich für sie geworden ist. In der Verbindung von Lernen, Wissenserwerb, Entwickeln von Kompetenzen und Haltungen und Bildungsprozessen wird bei den Schülern das sichtbar, was für sie unter Erziehung zur Dia- logfähigkeit angestrebt ist. Es spiegelt sich jedoch in diesen erworbenen Verhaltensweisen und Kompetenzen auch das wieder, was als erforderliche Haltungen und Kompetenzen für den Lehrer beschrieben und gefordert ist. VERÖFFENTLICHUNGEN: Horsch, U.: Erziehung zur Dialogfähigkeit - Eine Aufgabe der Hörgeschädigtenpädagogik in Gegenwart und Zukunft. Symposium 20 Jahre Cochlear- Implantation. MHH Hannover, Oktober 2005.+++Dies.: Menschen mit einer Hörschädigung. Von der Taubstummenpädagogik einem dialogischen Erziehungs- und Bildungsverständnis der Hörgeschädigtenpädagogik. in: Dohrenbusch, H. (Hrsg.): Differenzielle Heilpädagogik. Ein Handbuch. Zürich: SZH 2006, S. 59-98.+++Dies.: Erziehung zur Dialogfähigkeit als un- terrichtliche Lernprozesse. in: Leonhardt, A. (Hrsg.): Unterricht mit schwerhörigen Schülern - ein Reader zur Didaktik. Heidelberg 2006, S. 61-86.+++Dies.: Von der Beziehungs- zur Er- ziehungstheorie. Hör- und Spracherwerbsrelevante Aspekte des Teacherese. in: Renzelberg, G. (Hrsg.): Zeichen im Stillen. Von der Vielfalt der Zugänge zur Hörgeschädigtenpädagogik. Hamburg 2006, S. 273-282. ARBEITSPAPIERE: Horsch, U.: Zum Dialog erziehen. Koopera- tionstagung der Ausbildungsleiter der 2. Phase Hörgeschädigtenpädagogik aus allen Bundes- ländern. BBZ für Hörgeschädigte Stegen/ Freiburg März 2005.+++Dies: Dialogische Hörge- schädigtenpädagogik oder vom Recht des hörgeschädigten Kindes auf Erziehung und Bil- dung. Kooperationssitzung der 2. Phase Hörgeschädigtenpädagogik Baden-Württemberg und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Heidelberg, Juli 2005.+++Dies.: Erziehung zur Dialogfähigkeit - eine Aufgabe der Hörgeschädigtenpädagogik in Gegenwart und Zukunft. Symposium 20 Jahre Cochlear-Implantation. MHH Hannover, Oktober 2005.+++Dies.: Die Beziehung zwischen Dialog, Erziehung und Bildung. Kooperationsveranstaltung der 1., 2. und 3. Phase zum Thema: Erziehung und Bildung Hörgeschädigter in einer dialogischen Pä- soFid Soziale Probleme 2008/1 215 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

dagogik. BBZ für Hörgeschädigte Stegen/ Freiburg, Juni 2005.+++Dies.: Erziehung zur Dia- logfähigkeit als unterrichtliche Lernprozesse. Jahrestagung des BDH Niedersachsen. Osna- brück, Didaktik des Unterrichts mit Schwerhörigen, November 2005.+++Dies.: Dialogische Hörgeschädigtenpädagogik - oder - wie hängen Dialogfähigkeit, Wissensvermittlung, Bil- dung und Erziehung zusammen. Tagung der Mentoren und Ausbildungsleiter der 2. Phase. , Dezember 2005. ART: BEGINN: 2000-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Georg und Maria Dietrich-Stiftung, Offenburg INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissen- schaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Fachrichtung Hörgeschädigtenpädagogik (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[342-F] Janz, Frauke, Dipl.-Psych.; Schendera, Christian, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Klauß, Theo, Prof.Dr.phil.; Lamers, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Perspektiven der schulischen Bildungs- und Erziehungsrealität von Kindern und Jugendli- chen mit schwersten Behinderungen im Spannungsfeld von Theorie und Praxis. Teil 1: Fra- gebogenerhebung (BiSB I). Teil 2: Einzelfallstudien (BiSB II)

INHALT: Seit etwas mehr als 20 Jahren besteht für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen ein Recht auf Bildung. Es gibt allerdings bisher kaum Erkenntnisse darüber, wie dieses Recht verwirklicht wird, auf welche pädagogischen Konzepte man sich dabei stützt und wie sich der Schulalltag dieser Schüler tatsächlich gestaltet. Deshalb realisieren die Fächer Geistigbehindertenpädagogik und Mehrfachbehindertenpädagogik derzeit ein auf fünf Jahre angelegtes Forschungsprojekt, das sich mit der Bildungs- und Erziehungsrealität von Schülerinnen und Schülern mit schwerster Behinderung in Baden-Württemberg befasst. Dazu wird - ausgehend von den vorliegenden Konzepten für Bildung und Erziehung - empirisch untersucht, in welcher Form diese Schüler Bildung erfahren und Bildungsinhalte vermittelt bekommen. Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit: Arbeitskreis Unterricht für Schüle- rInnen mit schwersten Behinderungen beim Kultusministerium BW; Deutsche Interdiszipli- näre Gesellschaft zur Förderung der Forschung für Menschen mit geistiger Behinderung e.V. (DIFGB). GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Durch eine zweiteilige Untersuchung wird ein möglichst umfassendes Bild der schulischen Situation der Schüler erhoben. Im ersten Teil wurde im Rahmen einer mehrdi- mensional angelegten, flächendeckenden Fragebogenerhebung in Baden-Württemberg durch die Befragung von Lehrern, Therapeuten, Pflegekräften, Schulleitern und Eltern untersucht, welchen Hilfebedarf diese Personen haben, unter welchen Rahmenbedingungen sie unterrich- tet, gepflegt und gefördert werden, welche Konzepte zur Anwendung kommen, wie mit Eltern kooperiert wird u.a.m. Im zweiten Teil finden sechs Einzelfallstudien statt, die jeweils die schulische Situation einer Schülerin/ eines Schülers qualitativ und vor allem videogestützt analysieren. Das Projekt wurde bis zum 31.07.06 von der PH Heidelberg gefördert. Es wird derzeit ohne Förderung fortgeführt. Ergebnis: Die Fragebogenerhebung ist weitgehend aus- gewertet, die Ergebnisse wurden im Internet veröffentlicht. Für die Einzelfallstudien wurde im Jahr 2004 umfangreiches Videomaterial erstellt, dessen Auswertung noch nicht abge- schlossen ist. Die Ergebnisse aus dem Projekt werden weiterhin der Fachöffentlichkeit rück- gekoppelt, beispielsweise bei Schulleiterkonferenzen, Kongressen und durch Fachpublikatio- nen. 216 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

VERÖFFENTLICHUNGEN: Janz, F.; Klauß, T.: Schülerinnen und Schüler mit schwerer Be- hinderung und auffälligem Verhalten an Sonderschulen für Geistig- und Körperbehinderte. in: Hennicke, K. (Hrsg.): Herausforderndes Verhalten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachse- nen. Berlin 2006.+++Janz, F.: Interprofessionelle Kooperation in Klassenteams von Schüle- rinnen und Schülern mit schweren und mehrfachen Behinderungen. Eine empirische Untersu- chung in Baden-Württemberg. Dissertation. Heidelberg: Päd. Hochsch. 2006. Unter: http:// archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2006/6685/index.html abrufbar.+++Dies.: Schulische Bildung von Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung - eine Heraus- forderung für multiprofessionelle Teams. in: Hennicke, K. (Hrsg.): Psychologie und Geistige Behinderung. Berlin 2006, S. 22-34.+++Janz, F.; Klauß, T.; Lamers, W.; Strauch O.: Unter- suchungen zum 'Menschen-Bild'. Welche Vorstellungen haben Lehrkräfte und Eltern von Menschen mit schwerer Behinderung? in: Sonderpädagogische Förderung, Jg. 51, 2006, H. 2, S. 134-152.+++Klauß, T.: Brauchen Menschen mehr als Kalorien und Flüssigkeit? Ernährung als Thema der Bildung aller Menschen. in: Maier, Nicola J. (Hrsg.): Leben pur: Ernährung für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen. Düsseldorf: verlag selbstbestimm- tes leben 2006, S. 38-54.+++Ders.: Ernährung und Bildung - zur Bedeutung der Pädagogik für Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung. in: Laubenstein, D.; Lamers, W.; Heinen, N. (Hrsg.): Basale Stimulation kritisch - konstruktiv. Düsseldorf: verlag selbstbe- stimmtes leben 2006, S. 113-129.+++Ders.: Welches 'Menschen-Bild' haben Lehrkräfte und Eltern von Schülern mit schwerer und mehrfacher Behinderung? Ein empirischer Beitrag. in: Ders. (Hrsg.): Geistige Behinderung - Psychologische Perspektiven. Heidelberg: Universi- tätsverl. Winter 2006, S. 183-208.+++Klauß, T.; Lamers, W.; Janz, F.: Die Teilhabe von Kin- dern mit schwerer und mehrfacher Behinderung an der schulischen Bildung - eine empirische Erhebung. Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt zur "Bildungsrealität von Kindern und Ju- gendlichen mit schwerer und mehrfacher Behinderung in Baden-Württemberg (BiSB)" Teil I - Fragebogenerhebung. 2006. Unter: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltex te/2006/6790/ abrufbar. ARBEITSPAPIERE: Klauß, T.: Gastvortrag Universität 04.05.05. Die schulische Situation von Kindern und Jugendlichen mit schwerer und mehrfa- cher Behinderung. Forschungsergebnisse aus Baden-Württemberg.+++Ders.: Gastvortrag Universität Budapest 05.05.05. Die Schule für Kinder mit geistiger und schwerer Behinde- rung aus der Perspektive ihrer Eltern.+++Ders.: Vortrag 01.10.2005. Welches 'Menschen- Bild' haben Lehrkräfte und Eltern von Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung? Ein empirischer Beitrag zur Bedeutung von 'Sichtweisen'. Kongress der PH Heidelberg und der DGSGB "Psychologie und Geistige Behinderung" vom 29.09. bis 01.10.2005 in Heidel- berg.+++Ders.: Educational reality of students with severe and profound disabilities. Bei: Eu- ropäischer Kongress der IASSID (International Association for the Scientific Study of Intel- lectual Disabilities). 03.-06.08.2006 in Maastricht. ART: BEGINN: 1999-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissen- schaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Abteilung Geistig- und Mehrfachbehindertenpädagogik (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Klauß, Theo (Prof.Dr. Tel. 06221-477-183, e-mail: [email protected]); Lamers, Wolfgang (Prof.Dr. Tel. 06221-477- 197, e-mail: [email protected])

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[343-F] Janz, Frauke, Dr. (Bearbeitung); Klauß, Theo, Prof.Dr.phil. (Betreuung): Interprofessionelle Kooperation in Klassenteams von Schülerinnen und Schülern mit schwe- ren und mehrfachen Behinderungen. Eine empirische Untersuchung in Baden-Württemberg

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg VERÖFFENTLICHUNGEN: Janz, Frauke: Interprofessionelle Kooperation in Klassenteams von Schülerinnen und Schülern mit schweren und mehrfachen Behinderungen. Heidelberg, Päd. Hochsch., 2006. Unter: http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bsz:16- opus-66859 als elektronische Ressource abrufbar. ART: ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissen- schaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Betreuer (Tel. 06221-477-183, Fax: 06221-477-440)

[344-F] Jenny, Gregor, lic.phil. (Bearbeitung); Lanfranchi, Andrea (Leitung): Zuweisung zu sonderpädagogischen Massnahmen in sechs Kantonen der Deutschschweiz

INHALT: In den letzten Jahren haben in vielen Kantonen die Zuweisungen zu Sonderklassen, Sonderschulen und ambulanten Fördermassnahmen stark zugenommen. Gleichzeitig werden immer mehr Schulkinder mit besonderem Förderbedarf integriert geschult. Dieser Befund, der nicht nur des prekären Zustands der öffentlichen Finanzen wegen beunruhigt, war der Ausgangspunkt für das Forschungsprojekt WASA (Wachstum des sonderpädagogischen An- gebots), das die HfH zusammen mit der SZH durchgeführt hat (für die Gesamtstudie siehe die Information SIDOS Ref.-Nr. 8583). Im hier vorgestellten Teilprojekt wurden die Prozesse der Zuweisung zu sonderpädagogischen Massnahmen untersucht. 655 Lehrpersonen und 207 Schulpsychologen gaben Auskunft auf die Frage, aufgrund welcher Kriterien und mit wel- chen Absichten sie eine bestimmte sonderpädagogische Massnahme einleiten würden. Im Zentrum stand die Bearbeitung von zwei Fallvignetten von Problemschülern, bei denen der Vorname des Kindes und der Beruf des Vaters systematisch variiert wurden. Die Teilstudie wollte herausfinden, wie die Zuweisungspraxis im interkantonalen Vergleich ausfällt und welche Rolle Schulpsychologische Dienste dabei spielen. Interessieren wird bei den Resulta- ten vor allem jenes, gemäss dem das Zuweisungsverhalten stark von ausgeprägten diskrimi- nierenden Zuschreibungen aufgrund der sozialen und ethnischen Herkunft der Familie beein- flusst wird. Im Weiteren zeigt die Studie, dass die Willkür bei der Zuweisungspraxis durch integrativ ausgerichtete Schulpsychologische Dienste eingeschränkt wird. Schulpsychologen stützen sich auf relativ solide professionelle Kriterien und werden seltener als Lehrpersonen von stereotypen Vorannahmen und situativen Zwängen beeinflusst. GEOGRAPHISCHER RAUM: Kantone Aargau, Ausserrhoden, Basel-Stadt, Nidwalden, und Thurgau METHODE: schriftliche Erhebungen (655 Lehrpersonen, 207 Schulpsychologen): Erfassung und Analyse der Antworten auf die Frage nach Vorgehen und Massnahmeplanung aufgrund der Präsentation von zwei Fällen, bei denen der Vorname des Kindes und der Beruf des Vaters bzw. die Herkunft der Familie systematisch variiert wurden VERÖFFENTLICHUNGEN: Lanfranchi, Andrea; Jenny, Gregor: Prozesse der Zuweisung von Kindern mit Problemen zu sonderpädagogischen Massnahmen. in: Häfeli, Kurt; Walther- Müller, Peter (Hrsg.): Das Wachstum des sonderpädagogischen Angebots im interkantonalen 218 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

Vergleich. Luzern: Ed. Schweizerische Zentralstelle für Heilpädagogik 2005, S. 217-278.+++ Lanfranchi, Andrea: Problemlösungen an Ort statt Delegation nach aussen? Unterschiede in der Zuweisung zu sonderpädagogischen Massnahmen. in: Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 2005, 3, S. 7-12.+++Lanfranchi, Andrea: Nomen est omen: Diskriminierung bei sonderpädagogischen Zuweisungen. in: Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 2005, 7-8, S. 45-48. ART: BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Kantone Aargau, Appenzell Aus- serrhoden, Basel-StadtKantone Nidwalden, Thurgau, Schaffhausen FINANZIERER: Instituti- on; Auftraggeber INSTITUTION: Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich, Department 3 Forschung und Entwicklung (Schaffhauserstr. 239, 8057 Zürich, Schweiz); Schweizerische Zentralstelle für Heilpädagogik -SZH- (Theaterstr. 1, 6003 Luzern, Schweiz); Universität Zürich, Medizi- nische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin (Hirschengraben 84, 8001 Zürich, Schweiz)

[345-L] Jerg, Jo; Schumann, Werner; Thalheim, Stephan (Hrsg.): Vielfalt und Unterschiedlichkeit im Bildungsdiskurs: Inklusion in Kindertageseinrichtungen, Reutlingen: Diakonie-Verl. 2006, 103 S., ISBN: 978-3-938306-10-9 (Standort: ULB Münster(6)- 3H 98263)

INHALT: "Diese Veröffentlichung setzt sich überwiegend aus Beiträgen der Tagung 'Inklusion, Vielfalt und Unterschiedlichkeit im Bildungsdiskurs' zusammen, die im Rahmen des Projekts IQUA in Reutlingen durchgeführt wurde. Sie soll über die aktuellen Entwicklungen der In- klusion von Kindern mit Beeinträchtigungen in Kindertageseinrichtungen in Baden- Württemberg informieren und bundesweite Trends in der Bildungsplanung aufzeigen. Ein weiteres Anliegen ist es, die Erfahrungen und Erkenntnisse der Integrationsbewegung zur In- klusion von Kindern mit Beeinträchtigungen mit dem aktuellen formulierten Bildungsan- spruch im Elementarbereich in Beziehung zu setzen. Ein konkreter Ausgangspunkt für die Planung und Umsetzung von Bildungsprozessen ist der vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg vorgelegte 'Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten'. Unter dem Aspekt Vielfalt und Unterschiedlich- keit wird hier auf die Bedeutung der gemeinsamen Erziehung verwiesen, von der 'alle profi- tieren'. Ausgehend von diesen Begriffswelten, ergeben sich in Theorie und Praxis viele Ver- bindungen zu den Inklusionsdiskursen der Integrationsbewegung. In der in diesem Band do- kumentierten Auseinandersetzung mit dem Thema wollen wir uns u. a. mit folgenden Fragen beschäftigen: Welchen Stellenwert hat Inklusion, Unterschiedlichkeit und Vielfalt im aktuel- len Bildungsdiskurs und wie schlägt sich das in Bildungsprogrammen und Qualitätsstandards nieder? Wie gelingt es am Beispiel Berliner Kindertageseinrichtungen, Integration und Bil- dungsanspruch umzusetzen? Wie entwickelt sich Inklusion in Baden-Württemberg auf dem Hintergrund der gegenwärtigen veränderten Rahmenbedingungen? Welchen konstruktiven Beitrag kann der Orientierungsplan leisten? Wie werden Assistentinnen, Erzieherinnen und andere Fachkräfte bei der Umsetzung des Orientierungsplans qualifiziert, um dem Anspruch auf Inklusion und Bildung für alle Kinder im gerecht zu werden? Welche Stan- dards für Aus- und Weiterbildung sollten gemeinsam entwickelt werden?" (Textauszug).

soFid Soziale Probleme 2008/1 219 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

[346-F] Koch, Katja, Prof.Dr. (Bearbeitung): Die Bedeutung des Lebensstils für die Erklärung von Sozialisationsbedingungen - eine Un- tersuchung zu Lebens- und Sozialisationsbedingungen lernbehinderter Schüler auf der Grundlage soziologischer Lebensstilkonzepte

INHALT: Laut PISA lässt sich in Deutschland ein straffer Zusammenhang zwischen sozialer Lage und Bildungsbeteiligung nachweisen. Gründe dafür werden erstens in einer "schich- ten"spezifischen Sozialisation, zweitens in der schichtenspezifischen Auslese in den Bil- dungseinrichtungen gesehen. Die Schule ist gegenwärtig wenig in der Lage, diese Ungleich- heiten zu kompensieren. Gerade für die Lernbehindertenpädagogik heißt das, verstärkt nach pädagogischen Förder- und Interventionsmöglichkeiten zu suchen, die den Sozialisationspro- zess sowie die sich daraus ergebenden Lebenschancen der Kinder und Jugendlichen begünsti- gend beeinflussen. Für die zielgruppengerechte Konzeption und effiziente Durchführung von Fördermaßnamen im pädagogischen (sowie sozialpädagogischen) Bereich ist es notwendig, sowohl objektive Lebensbedingungen als auch subjektive Wertesysteme und Handlungswei- sen der Population zu eruieren und dem Hilfesystem zu unterlegen. Ziel der Studie ist es, durch exakte Deskription der Sozialisations- und Lebensbedingungen der Zielgruppe Inter- ventions- und Förderzeitpunkte sowie -maßnahmen herauszuarbeiten, um die soziale Repro- duktion einer gesellschaftlichen Problemgruppe zu verhindern und durch gezielte Unterstüt- zung deren gesellschaftliche Anschlussfähigkeit zu verbessern (Teil 1). Weiterhin werden, unter Bezugnahme auf die aktuelle Diskussion im Bereich der Sozialstrukturanalyse ver- schiedene Sozialstrukturmodelle auf ihre Erklärungskraft hinsichtlich spezifischer Sozialisa- tionsbedingungen untersucht. Fragestellungen: Teil 1: Hat sich die soziale Lage im Verlauf der allgemeinen Wohlstandsentwicklung in dieser Personengruppe hinsichtlich der Indikato- ren Bildungsstand, Ausbildungsstand, Teilnahme am Erwerbsleben (inkl. berufliche Stel- lung), finanzielle Lage, Familienverhältnisse, Wohnverhältnisse berändert? Weicht die sozia- le Lage der untersuchten Personengruppe in den genannten Dimensionen von der sozialen Lage der Gesamtbevölkerung ab? Erweisen sich spezifische Subgruppen als in besonderem Maße benachteiligt? Teil 2: Unterscheidet sich die Erklärungskraft verschiedener Sozialstruk- turmodelle hinsichtlich der Sozialisationsbedingungen (soziales Netzwerk, Maß und Qualität der Eltern-Kind-Aktivitäten, Erziehungsziele, Erziehungsstile, Bildungsklima)? Welches Mo- dell erbringt die größte Aufklärung der Gesamtvarianz hinsichtlich der einzelnen Sozialisati- onsbedingungen? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Stichprobe: Die Stichprobe ergibt sich aus der Gesamtheit der Schüler/innen an Schulen für Lernbehinderte in der Bundesrepublik. Jedes Bundesland ist durch zwei Schulen vertreten: eine Schule mit städtischem Einzugsgebiet (i.d.R. eine Schule der Hauptstadt des Bundeslandes) und eine Schule mit ländlichem Einzugsgebiet (wobei diese sich geographisch möglichst weit von der jeweiligen Großstadt entfernt befindet). Die Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin repräsentieren sich jeweils in einer Schule. Auf diese Art und Weise wurden 5.167 Fragebögen versendet - der Rücklauf beträgt 40%. Messinstrumente: Fragebo- gen unter Nutzung modifizierter Skalen aus den Allbus-Untersuchungen und den Wohlfahrts- surveys. Untersuchungsdesign: bundesweite Querschnittuntersuchung, Befragung mit stan- dardisierten Fragebögen ART: BEGINN: 2002-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Jubiläums-Stiftung zum 400jährigen Bestehen der Universität Würzburg; Universitätsbund Würzburg an der Universität INSTITUTION: Universität Rostock, Philosophische Fakultät, Institut für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung und Rehabilitation (18051 Rostock) 220 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0381-498-2673, e-mail: [email protected])

[347-F] Kolender, Elzbieta, Dr.; Bogucka, Iwona, Dr.; Kosakowska, Jola; Sierotka, Elzbieta (Be- arbeitung); Horsch, Ursula, Prof.Dr.phil.; Bagan-Wajda, Katarzyna, Mag. (Leitung): Entwicklung ist nur im Dialog möglich. Eine vergleichende Studie zur dialogischen Entwick- lung gehörloser und hörender Säuglinge und Kleinkinder in Polen

INHALT: Vom ersten Lebenstag an treten Eltern mit ihrem Kind in Beziehung und stellen ihm im dialogischen Miteinander sowohl die Menschen als auch ihre Welt und ihre Sprache vor. Hand in Hand damit leben und vermitteln sie basale dialogische Kompetenzen. In diesem hochkomplexen und ebenso sensiblen Entwicklungsprozess, in dem sowohl die Eltern als auch der Säugling stehen, sind die notwendigen Rahmenbedingungen und Inhalte gegeben, damit beim Kind erste Bildungsprozesse möglich werden. Entwicklung ist demnach nur im Dialog möglich. Aber wie wirkt sich ein vermindertes Hörvermögen auf diesen Dialog aus? Die Ergebnisse der Forschungsprojekte (Babywatching 1999-2003, Säuglingsforschung seit 2004) legen es nahe, die Interaktion zwischen Eltern und ihrem hörgeschädigten bzw. nicht behinderten Kind unter einem dialogischen Paradigma zu betrachten. Das Forschungsprojekt lehnt sich methodisch eng an das Forschungsprojekt "Dialogische Entwicklung bei Säuglin- gen" an. Über eine Gruppe von hörgeschädigten Säuglingen und Kleinkindern in Polen (der- zeit n=5) sowie eine Referenzgruppe nicht behinderter Kinder aus Polen (n=25) werden im Rahmen einer Langzeitstudie empirische Daten erhoben, welche die ersten 18 Lebensmonate (bzw. bei hörgeschädigten Kindern das mit der Versorgung durch Hörgeräte bzw. CI eintre- tende Höralter) des Kindes umfassen. Dazu werden monatliche Videoaufzeichnungen im na- tural setting durchgeführt. Die Gruppe der hörgeschädigten Kinder setzt sich aus gehörlosen Kindern, die gebärdensprachlich mit ihren Eltern kommunizieren, sowie Kindern mit Hörge- rät bzw. CI, deren Dialog ausschließlich lautsprachlich erfolgt, zusammen. Dabei stehen fol- gende Fragestellungen im Mittelpunkt: 1. Welche Dialogmomente lassen sich im Dialog zwi- schen Eltern und hörgeschädigtem Kind erkennen? 2. Gibt es Unterschiede innerhalb der be- teiligten Gruppen (gebärdensprachlich kommunizierende gehörlose Kinder, Hörgeräte- bzw. CI-versorgte Kinder) und wie gestalten sich diese, falls vorhanden? 3. Welche Aussagen las- sen sich im Unterschied bezüglich der Referenzgruppen nicht behinderter Säuglinge/ Klein- kinder treffen? 4. Welche quantitativen und qualitativen Unterschiede und Gemeinsamkeiten bestehen im gebärdensprachlichen bzw. lautsprachlichen Angebot der Motherese/ Fatherese? 5. Welche Entwicklungsprozesse und Entwicklungszusammenhänge werden sichtbar? 6. Las- sen sich genderspezifische Aussagen treffen und in welchen Bereichen lassen sich diese ge- gebenenfalls ausmachen? Die Analyse des Videomaterials erfolgt mit der Software Interact der Firma Mangold. Im Juni 2006 konnte im Rahmen eines einwöchigen Forschungs- und Lehraufenthaltes der polnischen Wissenschaftlerin in Heidelberg eine Pilotstudie (n=7) evalu- iert werden. Erste Ergebnisse liegen bereits vor und werden nachstehend vorgestellt. Das Pro- jekt erfolgt in Zusammenarbeit mit: Pädagogische Hochschule Heidelberg; Phoniatrisch- Audiologisches Zentrum der Wojewodschaftskinderklinik Olsztyn/ Polen; Rehabilitations- zentrum für hörgeschädigte Kinder und Jugendliche (PZG) Olsztyn/ Polen; Städtischer Kin- dergarten Elk/ Polen; Eltern der Wojewodschaft Ermland-Masuren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Polen METHODE: Mittels computerbasierter Datenanalyse wurden im Rahmen der Pilotstudie die Entwicklung der einzelnen Dialogmomente vergleichend beschrieben und die Turn-Wechsel visualisiert. Dabei wurde das Hauptaugenmerk auf den Vergleich der Entwicklung der Turn- soFid Soziale Probleme 2008/1 221 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

Wechsel zwischen Eltern und Säugling innerhalb der Motherese, der Vokalisation, dem Dia- logischen Echo und dem Blickkontakt gelegt: 1. Motherese als optimales Angebot für den Hör- und Spracherwerbsprozess des Kindes ist in allen beteiligten Gruppen mit hörenden El- ternteilen, jedoch in unterschiedlichem Umfang, nachweisbar. 2. Ein vergleichbares Verhal- ten zeigen auch gehörlose Eltern ihren hörgeschädigten Kindern gegenüber. Sie entwickeln analog der Motherese eine Signerese um mit ihrem Säugling in den Dialog zu treten und ihm zum Gebärdenspracherwerb ein optimales, strukturiertes Angebot anbieten zu können. 3. Dif- ferenzen zeigen sich in der Anzahl und Dauer der kindlichen Vokalisationen im Vergleich der Gruppen. Der Faktor Hörschädigung ohne CI-Versorgung bewirkt ein deutlich geringeres und zeitlich kürzeres Vokalisationsangebot des Kindes, das auch auf das Antwortverhalten der El- tern Einfluss zu nehmen scheint. Dieses stellt sich insgesamt etwas verlangsamt dar, was den wechselseitigen Bezug der Dialogpartner schwächer werden lässt. Hier besteht die Gefahr des Auseinanderdriftens der Dialogpartner. Dieser Aspekt wird im Fortgang des Projektes genau- er untersucht werden. 4. Die Motherese erscheint abhängig von Dialogangeboten des Kindes. Bei hörgeschädigten Kindern und ihren Müttern im Vergleich zu Kindern ohne Behinderung und ihren Eltern konnten deutlich niedrigere Äußerungsanteile in der Motherese ermittelt werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bagan-Wajda, K.: Acquiring speech. Basic factors conditioning correct course of that process. in: Gorniewicz, J.: 15-lecie Katedry UNESCO UWM w Olsz- tynie, 2006. ARBEITSPAPIERE: Bagan-Wajda, K.: Gastvortrag Hauptseminar: Aktuelle Me- thoden der Säuglingsforschung in Polen/ UWM. SS 2006, Päd. Hochsch. Heidelberg 2006.+++Dies: Gastvortrag Hauptseminar: Die Entwicklung nicht behinderter und hörge- schädigter Säuglinge und Kleinkinder im 2. Lebensmonat (Höralter) in Polen. Eine Mikroana- lyse auf der Grundlage video-basierter Forschungsdaten. SS 2006, Päd. Hochsch. Heidelberg 2006. ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD- INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissen- schaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Fachrichtung Hörgeschädigtenpädagogik (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Horsch, Ursula (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[348-F] Kretschmann-Weelink, Marja; Schütte, Guido (Bearbeitung); Hörning, Martin, Prof.Dr.med.Dr.phil. (Leitung): Modellprojekt: Menschen mit einer geistigen Behinderung und Alkoholproblemen

INHALT: Im Modellprojekt werden Primär- und Sekundärpräventionsangebote für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung entwickelt, angeboten und evaluiert. Am Ende des Mo- dellprojektes werden die Ergebnisse in einer Projektdokumentation veröffentlicht. Begleitend wird in einer bundesweiten Umfrage ermittelt, wie groß der Bedarf für dieses spezifitsche Präventionsangebot ist und wie sehr Institutionen im Kontext geistige Behinderung sensibili- siert sind für die Suchtgefahren ihrer Klientel. METHODE: Entwicklung eines verhaltenstherapeutisch orientierten Interventionsprgramms; Evaluation mit Hilfe von qualitativen Interviews ART: BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stiftung des Landes Nordrhein-Westfalen für Wohlfahrtspflege; Land Nordrhein-Westfalen 222 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Paderborn, FB Sozial- wesen (Leostr. 19, 33098 Paderborn); Westfahlenfleiß gGmbH Arbeiten und Wohnen (Kess- lerweg 38-42, 48155 Münster) KONTAKT: Hörning, Martin (Prof.Dr. Tel. 05233-9561-31, Fax: 05233-9561-33, e-mail: [email protected])

[349-F] Kulig, Wolfram, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Opp, Günther, Prof.Dr.; Theunissen, Georg, Prof.Dr. (Leitung): Lebenssituation behinderter Menschen im Land Sachsen-Anhalt

INHALT: Im Lande Sachsen-Anhalt leben ca. 14.000 Menschen mit Behinderungen in Zustän- digkeit des überörtlichen Trägers der Sozialhilfe. Zielsetzung dieser Untersuchung war die Überprüfung eines neu entwickelten Instruments zur Erfassung des individuellen Hilfebedar- fes dieser behinderten Menschen. Dieses Erhebungsinstrument war Teil eines Rahmenvertra- ges zwischen dem Land Sachsen-Anhalt und den Spitzenverbänden der Wohlfahrtspflege als Vertreter der Leistungserbringer. Im Rahmen einer Vollerhebung (n=11.000) wurde der indi- viduelle Hilfebedarf behinderter Menschen in Sachsen-Anhalt erfasst und das Erfassungsin- strument einer kritischen Prüfung unterzogen. Ziel des Projektes war auch die Entwicklung von Vorschlägen zur Überarbeitung und Verbesserung des Erfassungsinstruments. GEO- GRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät III Erziehungswissen- schaften, Institut für Rehabilitationspädagogik (06099 Halle) KONTAKT: Opp, Günther (Prof.Dr. Tel. 0345-552-3754, Fax: 0345-552-7049, e-mail: [email protected])

[350-F] Kunstmann, Ellen, Dr. (Bearbeitung): Zukunftsorientierte Modelle zur Förderung von Schülern mit sonderpädagogischem För- derbedarf im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung. Positive Erziehung unter dem Aspekt der emotionalen und sozialen Entwicklung

INHALT: Im Rahmen dieses Projektes wird für jeden ein Expertenteam ausge- bildet, das positive Erziehung unter dem Aspekt der emotionalen und sozialen Entwicklung in alle Förderschularten transferieren soll. Dazu werden Bausteine für Erziehung entwickelt, die unter den Aspekten Diagnostik, Förderung (Interventionen bzw. Lehrerkompetenzen), Ent- wicklungsrisiken, Kooperation, Unterrichtsplanung und Organisationsstrukturen in einem Kompendium dargestellt werden. METHODE: Es handelt sich um kein Forschungsprojekt im engeren Sinne. Das Vorhaben dient zur Qualifizierung von Lehrern für den Einsatz als Multiplikatoren. ART: BEGINN: 2003-09 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung -ISB- Abt. Förderschulen (Schellingstr. 155, 80797 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2170-2247, Fax: 089-2170-2815, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2008/1 223 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

[351-F] Laszig, Roland, Prof.Dr.Dr.; Aschendorff, Antje, PD Dr.; Kröger, Stefanie, Dipl.-Log.; Fröhlich, Daniela (Bearbeitung); Horsch, Ursula, Prof.Dr.; Bischoff, Christiane (Leitung): Dialogische Entwicklung und Mehrfachbehinderung

INHALT: Die Untersuchung verfolgt das Ziel, die Situation von Eltern mit einem hörgeschädig- ten mehrfachbehinderten Kind in der Frühpädagogik zu optimieren. Der Fokus liegt dabei auf der Sicherung eines Kompetenzmodells, das die Fähigkeiten der Eltern und des behinderten Kindes in einem interdisziplinären Hilfenetz realisiert. Verunsicherungen auf Seiten der El- tern auf Grund konträrer Beratungsansätze und einzelner Therapiebausteine sollen dabei die Relevanz dieses Vorgehens auf dem Hintergrund eines dialoggeleiteten Frühförderverständ- nisses überprüfen. Originär ist dabei die Sicht auf die Interdisziplinarität, die als Konsens in der Frühförderung gefordert ist, kritisch zu reflektieren. Dabei wird die Hypothese überprüft, ob Eltern behinderter Kinder in ihren vorhandenen Kompetenzen durch interdisziplinäre Viel- falt im Frühbereich in ihrer eigenen Urteilsfähigkeit gefährdet werden. Zudem sollen Grund- lagen zur Ausgangssituation von Eltern mit hörgeschädigten mehrfachbehinderten Kindern gewonnen werden, um diese Eltern auf der Basis wissenschaftlicher Ergebnisse optimiert be- raten zu können. Die Ergebnisse der Klinischen Stichprobe der hörgeschädigten Kinder mit Mehrfachbehinderung (n=19) werden im Referenzvergleich mit Daten hörgeschädigter Kin- der (n=34) und hörender Kinder im vergleichbaren Höralter (n=23), bzw. entsprechendem chronologischen Alter (n=23) in Beziehung gesetzt und analysiert. Die Datenerhebung der Gesamtstichprobe (n=99) erfolgt über ein Methodentriangulat aus Kalenderbögen, Fragebö- gen und ausgewählten qualitativen Interviews. Sie erfolgt über einen Zeitraum von 6 Monaten in den genannten Elterngruppen. Der Durchführung der Untersuchung wurde durch die Ethik- Kommissionder Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zugestimmt. Das Projekt erfolgt in Zu- sammenarbeit mit: ICF - Implant Centrum Freiburg, Beratungsstelle für hörgeschädigte Kin- der und Jugendliche Hegau-Bodensee, Kindergarten Überlingen am Ried, Stadt Singen, Bil- dungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte Stegen. METHODE: Der Rücklauf der Datenerhebung ist noch nicht abgeschlossen. Erste Ergebnisse beziehen sich ausschließlich auf den durchgeführten Pretest (n=15). Die Hauptgruppe im Pre- test bilden hörgeschädigte Kinder mit zusätzlichem Förderbedarf, die nicht an der Haupt- stichprobe teilnehmen. Im Referenzvergleich zeichnen sich Unterschiede in quantitativen und qualitativen Aspekten der Termindichte ab. Die Referenzgruppe hörender Kinder im ver- gleichbaren Höralter realisiert dabei im Disziplinvergleich mit 90% fast ausschließlich Ter- mine, die auf Eigeninitiative der Eltern (bspw. Kinderturnen, PEKiP) zurückzuführen sind. Termine in den Bereichen Medizin, Therapie und Frühpädagogik sind erwartungsgemäß ge- ring repräsentiert. Die Gruppe der hörgeschädigten Kinder mit zusätzlichem Förderbedarf zeigen in der prozentualen Terminverteilung unterschiedlicher Disziplinen eine vergleichbare Nutzung medizinischer und therapeutischer Angebote. Diese Gleichverteilung ist vergleich- bar mit den Ergebnissen der hörgeschädigten Kinder, wobei der prozentuale Anteil dabei ins- gesamt höher liegt. Die Disziplin der Frühförderung ist in den beiden Gruppen der hörge- schädigten Kinder jeweils quantitativ gering repräsentiert. Diesem im Gesamtpool der Termi- ne minimierte Anteil der Frühförderung steht das Ergebnis der Eigeninitiative der Elterngrup- pe hörgeschädigter Kinder mit zusätzlichem Förderbedarf entgegen. Diese Eltern nutzen im Vergleich zu nicht behinderten Kindern verstärkt Angebote wie beispielsweise Kinderturnen, die nicht im Kontext der Behinderung ihres Kindes stehen. Eine elterliche Einschätzung des Entwicklungsspiegels des Kindes wird zu den Entwicklungsbereichen Motorik, Sprache, So- zialverhalten, allgemeine Entwicklung und Beziehung durch die Eltern über einen eigenen Fragebogen vollzogen. Dabei wird neben der Einschätzung der Fähigkeiten des Kindes auch 224 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

die Beurteilungssicherheit der Eltern für die unterschiedlichen Bereiche abgefragt. Eine ver- gleichbare Einschätzung der unterschiedlichen Bereiche wird über einen Skalenveranke- rungsbogen mit Beispielen gesichert. Ergebnisse des Pretests zeigen, dass der Entwicklungs- bereich Beziehung von allen drei Gruppen häufig als maximal eingeschätzt wird. Auch die Beurteilungssicherheit liegt für diese Kategorie fast ausschließlich im maximalen Bereich. Der mögliche Einfluss von Veränderungen in der Entwicklung auf die Beurteilungssicherheit der Eltern zeigt sich in den Ergebnissen des Pretests. Auffallend ist dabei, dass ein reduzierter Entwicklungsspiegel Einfluss auf die Entscheidungssicherheit bei der Beurteilung der Eltern hat. Stellt sich die Entwicklung in einem Bereich nicht im Maximalbereich ein, so ist dies fast durchgängig mit einer Reduzierung der elterlichen Beurteilungssicherheit verbunden. Im Mi- nimalvergleich zeigt sich zudem, dass positive Entwicklungsveränderungen des Kindes Eltern zeitgleich eine Verunsicherung der Beurteilung dieses Entwicklungsbereiches hervorruft. Ein Widerspruch scheint im Zusammenhang von Ergebnissen des Kalenderbogen und Fragebo- gen gegeben. So schätzen Eltern die Entwicklung ihres Kindes in einzelnen Bereichen hoch ein und zeigen dabei eine hohe Beurteilungssicherheit und zeitgleich nehmen sie eine Viel- zahl von Fördermaßnahmen in genau dieser Disziplin wahr. In der Gruppe nichtbehinderter Kinder ist diese Tendenz nicht zu beobachten. Inwieweit die Beurteilungssicherheit der Eltern mit unterschiedlicher Ausnutzung verschiedener Fachdisziplinen zusammenhängt, muss die Analyse der Ergebnisse der Hauptstichprobe zeigen. Zudem werden im Kontext des Qualita- tiven Interviews Aussagen über die Vernetzungsmöglichkeiten interdisziplinärer Förderange- bote für mehrfachbehinderte Kinder erwartet. Diese könnten einen ersten Schritt zur mögli- chen Reduzierung der Termindichte dieser Eltern darstellen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Horsch, U.; Bischoff, S.; Bischoff, C.: Dialogical competencies of parents and infants. in: Volta coices. Washington D.C. 2006.+++Horsch, U.; Bischoff, C.; Bi- schoff, S.; Heinemann, M.; Roth, J.; Scheele, A.: Dialogkompetenz bei Säuglingen. 7. Tag des Wissenschaftlichen Nachwuchses. Heidelberg: Päd. Hochsch. 2006.+++Horsch, U.; Roth, J.; Bischoff, S.; Bischoff, C.; Göser, M.: Turns as basic patterns of the dialogue in the parent- child-dyad. 15th Biennial International Conference on Infant Studies. Kyoto/ Japan 2006. In: http://convention2.allacademic.com . ARBEITSPAPIERE: Horsch, U.; Bischoff, C.; Bischoff, S.; Heinemann, M.; Roth, J.: Präsentation des internationalen und interdisziplinären For- schungsprojekts Dialogische Entwicklung bei Säuglingen auf der Baby- und Kind-Messe Of- fenburg, Mai 2005.+++Bischoff, C.: Gastvortrag Hauptseminar: Früherziehung konkret - As- pekte aus der interdisziplinären Praxis mit mehrfachbehinderten Kindern, WS 2005/06. Hei- delberg: Päd. Hochsch. 2005.+++Bischoff, C.; Bischoff, S.: Gastvortrag Hauptseminar: Wege der Elternberatung im interdisziplinären Kontext, SS 2006. Heidelberg: Päd. Hochsch. 2006.+++Horsch, U.; Bischoff, C.; Bischoff, S.: Posterpräsentation auf dem Weltkongress der Säuglingsforschung Kyoto/ Japan: Turns as basic patterns of the dialogue in the parent-child- dyad. XVth Biennial International Conference on Infant Studies. Kyoto/ Japan 2006.+++ Bi- schoff, C.: Posterpräsentation zu Forschungsergebnissen der Untersuchung hörgeschädigter Kinder mit Mehrfachbehinderung auf dem 7. Tag des Wissenschaftlichen Nachwuchses, 24./25. November 2006. Heidelberg: Päd. Hochsch.+++Dies.: Untersuchung zur interdiszi- plinären Frühförderung hörgeschädigter Kinder mit Mehrfachbehinderung. 7. Tag des Wis- senschaftlichen Nachwuchses. Heidelberg: Päd. Hochsch. 2006.+++Horsch, U.; Bischoff, C.; Bischoff, S.; Heinemann, M.; Roth, J.; Scheele, A.: Round-Table Diskussion 'Dialogkompe- tenz bei Säuglingen' auf dem 7. Tag des Wissenschaftlichen Nachwuchses 24./25. November 2006. Heidelberg: Päd. Hochsch. ART: BEGINN: 2005-04 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution soFid Soziale Probleme 2008/1 225 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissen- schaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Fachrichtung Hörgeschädigtenpädagogik (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Horsch, Ursula (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[352-F] Lehmann-Tremmel, Gertrud, M.A.; Strauß, Hans Christoph, Dr.; Kämpf de Salazar, Christiane, Dipl.-Übs.; Reins, Frank, Dipl.-Inform. (Bearbeitung); Hintermair, Manfred, Prof.Dr.; Bühler, Christian, Prof.Dr. (Leitung): Information für gehörlose und schwerhörige Menschen mit zusätzlichen Handicaps (IMH)

INHALT: Mit dem Modellvorhaben IMH soll ein barrierefreies Internet-Portal mit Informationen zum Thema "Mehrfachbehinderte Hörgeschädigte" entwickelt werden. Das Portal soll zuver- lässige und aktuelle Informationen zu den Themen "Berufliche Bildung", "Arbeitswelt" und "Lebensalltag" zur Verfügung stellen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen weitere Informati- onen zu allen Bereichen der Lebensbewältigung mehrfachbehinderter Hörgeschädigter hinzu- kommen. Barrierefreiheit wird so verstanden, wie sie in der Verordnung BITV definiert ist (BITV = Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung vom 17.07.2002). Die Durchsicht der aktuellen Literatur zum Thema "Hörgeschädigte Menschen mit Mehrfachbehinderungen" zeigt, dass ca. 1/3 aller Hörgeschädigten noch eine zusätzliche Behinderung hat. Obwohl die Gruppe der Betroffenen groß ist, werden die Interessen dieser Gruppe in der Hörgeschädig- tenpädagogik und bei der Diskussion von Fachthemen (wie z.B. Spracherwerb, Cochlea- Implantat, Integration, Inklusion) nicht stark genug berücksichtigt. Zu den Bereichen "Beruf- liche Bildung" und "Arbeitswelt" gibt es auch nur wenige Informationen, die genau die Be- dürfnisse von mehrfachbehinderten Hörgeschädigten thematisieren. Bis jetzt haben die Be- troffenen keinen freien Zugang zu allen Informationen, da diese oft weit verstreut und nicht immer aktuell sind. Befragungen von betroffenen Familien in Deutschland haben gezeigt, dass sich die Betroffenen ein verbessertes Informations-, Beratungs- und Unterstützungssys- tem wünschen. Bei den Befragungen wurden vier Lebensziele genannt, die von großer Be- deutung sind für die Lebenssituation von hörgeschädigten Menschen mit einer Mehrfachbe- hinderung: Selbständigkeit, Lebenszufriedenheit, eine berufliche Perspektive und ein gesi- chertes Wohn- und Lebensumfeld. Die Realisierung dieser vier Ziele ist für mehrfachbehin- derte Hörgeschädigte unter erschwerten Bedingungen zu erreichen und deshalb brauchen die- se verstärkt gezielte und aktuelle Informationen, Beratung und Unterstützung. Ein barriere- freies Internet-Portal bietet hier die Möglichkeit, alle vorhandenen Hilfen, Informationen und Unterstützungsangebote für alle Menschen zur Verfügung zu stellen. Die Auswahl und die Gliederung der Inhalte des Portals erfolgt in Abstimmung und Diskussion mit Experten aus namhaften Einrichtungen, Eltern und Organisationen der Betroffenen (Deutsche Gesellschaft der Hörgeschädigten - Selbsthilfe und Fachverbände e.V., Bundeselternverband gehörloser Kinder e.V., Einrichtungen für mehrfachbehinderte hörgeschädigte Menschen). In der An- laufphase des Modellvorhabens haben ca. 50 Institutionen Kontaktpersonen benannt, die zur Unterstützung des Modellvorhabens zur Verfügung stehen. Aus diesem Kreis werden im Lau- fe des nächsten Projektabschnittes Experten gewonnen, die im Rahmen eines Yellow Book von den Benutzern des Portals befragt werden können. Zusammen mit den Partnern des For- schungsvorhabens vom Forschungsinstitut Technologie-Behindertenhilfe FTB wird auch die Frage untersucht, ob Barrierefreiheit, wie sie in der Barrierefreie Informationstechnik- Verordnung vom 17.07.2002 definiert wird, für die Zielgruppen der Forscher inhaltlich aus- reichend ist, oder ob Barrierefreiheit in der Informationstechnologie für Hörgeschädigte bzw. 226 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

mehrfachbehinderte Hörgeschädigte in anderer Weise gestaltet werden muss. Zielgruppen für das Internetportal sind: 1. Familien mit mehrfachbehinderten hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen - mehrfachbehinderte hörgeschädigte Menschen; 2. Fachkräfte, die mit mehr- fachbehinderten Hörgeschädigten und ihren Angehörigen arbeiten. Mit diesen Befragungen entsteht ein Panel von Benutzern, welches im Entwicklungsprozess des Portals gegebenen- falls über Onlinebefragungen jederzeit konsultiert werden kann. Ergänzt werden diese sozi- alwissenschaftlichen Methoden durch die Auswertung von Server-Zugriffsstatistiken nach Veröffentlichung des Portals. METHODE: Der Prozess der Erstellung des Portals wird evaluiert durch: 1. Qualitative Befra- gung von Eltern (in Durchführung); 2. Qualitative Befragung von Experten (für 2/2007 ge- plant); 3. Expertenkonferenzen nach Abschluss von Projektabschnitten. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Expertenkonferenz am 30.11.2006 mit 14 Experten aus namhaften Einrichtungen für mehrfachbehinderte hörgeschä- digte Menschen. ART: BEGINN: 2006-06 ENDE: 2008-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Arbeit und Soziales INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissen- schaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Abteilung Psychologie in sonderpädagogischen Handlungsfeldern (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg); Forschungsinstitut Technologie Behindertenhilfe (Grundschötteler Straße 40, 58300 ) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[353-F] Lehmann-Tremmel, Gertrud, M.A. (Bearbeitung); Hintermair, Manfred, Prof.Dr.phil. (Leitung): Identitätskonstruktionen hörgeschädigter Menschen im Kontext kultureller Zuordnungen und personaler Ressourcen

INHALT: Die Frage psychosozialen Wohlbefindens hörgeschädigter Menschen wird - bedingt durch eine Reihe gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse, die u.a. die Individualisierung von Lebensformen fördern und fordern - in zunehmendem Maße im Kontext kultureller Zu- ordnungen und subjektiv erlebter Zugehörigkeit diskutiert. Durch die Anerkennung der Deut- schen Gebärdensprache sowie der zunehmenden Akzeptanz der Gehörlosenkultur einerseits sowie durch die verbesserten technischen und pädagogischen Möglichkeiten des Hören und Sprechenlernens und den damit verbundenen Möglichkeiten der Integration in die hörende Welt andererseits sind die Optionen für die individuelle Gestaltung der eigenen Identitätsar- beit für hörgeschädigte Menschen in den letzten Jahren beträchtlich gewachsen. Es ist jedoch zu fragen, ob bei der Diskussion um gelingende Identitätsbildungsprozesse nicht psychische Kompetenzen der Individuen im Sinne von Lebensoptimismus, Selbstwirksamkeit und Kohä- renzerleben eine wesentliche Voraussetzung dafür darstellen, dass kulturelle Zuordnungspro- zesse flexibel und gesundheitsförderlich vorgenommen werden können und so günstige Vor- aussetzungen für positives Selbstwerterleben und Lebenszufriedenheit geschaffen werden. Es wird angenommen, dass unter der Voraussetzung psychischer Stärke ein zufriedenstellendes Leben mit unterschiedlichen kulturellen Zuordnungsmustern möglich ist. Das Forschungs- vorhaben untersuchte diesen Zusammenhang. METHODE: Es wurden in Form einer Fragebogenerhebung über das Internet (Homepage Tau- benschlag, Deutscher Gehörlosenbund, Deutscher Schwerhörigenbund) Daten zu verschiede- nen psychosozial relevanten Bereichen erhoben. Zur Bestimmung der kulturellen Orientie- soFid Soziale Probleme 2008/1 227 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

rung wurde die Kurzform der Deaf Acculturation Scale (DAS-sf) in einer deutschen Überset- zung verwendet. Die Stärke der personalen Ressourcen wurde durch den Fragebogen zur per- zipierten generalisierten Selbstwirksamkeit (Schwarzer, 1994) sowie die Optimismusskala aus dem SOC-HD (Schmidt-Rathjens et al., 1997) in adaptierter Form erhoben. Das psycho- soziale Wohlbefinden wurde über die Erfassung des Selbstwertgefühls mit der deutschen Übersetzung der Rosenberg Self-Esteem Scale (vgl. Ferring & Fillip, 1996) sowie über die deutsche Version der Satisfaction with Life Scale (vgl. Schumacher, 2004) zur Erfassung der allgemeinen Lebenszufriedenheit durchgeführt. Die Fragebögen wurden sprachlich adaptiert und in einer Vorstudie auf ihre Brauchbarkeit hin überprüft. Die Ergebnisse zeigten, dass die Qualität der einzelnen Erhebungen durch die sprachliche Adaption nicht beeinträchtigt wird und gute Zuverlässigkeitskoeffizienten erzielt werden konnten (Cronbach's alpha). Die Aus- wertung der Daten erfolgte mit einem varianzanalytischen Design. Insgesamt konnten die Aussagen von 629 erwachsenen Hörgeschädigten mit einem mittleren Alter von 35.7 (s =11.7) in die Auswertung einbezogen werden. Bildungsmäßig handelt es sich bei dieser Stichprobe um eine vergleichsweise sehr privilegierte Gruppe, was bzgl. der Interpretation der gewonnenen Daten angemessen zu berücksichtigen ist. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hintermair, M.: Kulturelle Vielfalt und psychische Ressourcen. Was hörgeschädigte Menschen für ihre Identitätsarbeit brauchen. Ergebnisse eines Projekts an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. in: Daktylos, 11, 2006, S. 28-29.+++Ders.: Was wissen wir über die Lebenszufriedenheit und Selbstwertgefühl erwachsener Hörgeschä- digter? Ergebnisse einer empirischen Erhebung - Konsequenzen für die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. in: Hörgeschädigtenpädagogik, 60, 2006, S. 164-172. AR- BEITSPAPIERE: Hintermair, M.: Selbstwertgefühl und Lebenszufriedenheit Hörgeschädigter im Kontext kultureller Orientierungen und psychischer Ressourcen. Vortrag am 27.10.06 auf dem 7. Gebärdensprachworkshop der RWTH Aachen. ART: BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissen- schaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Abteilung Psychologie in sonderpädagogischen Handlungsfeldern (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[354-F] Lingnau, Kathrin, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Waldschmidt, Anne, Prof.Dr. (Leitung): Soziale Teilhabe in Europa: eine Studie zu den Ordnungsprinzipien europäischer Sozial- und Gleichstellungspolitik am Beispiel der Politiken für behinderte Menschen auf supranati- onaler und nationaler Ebene

INHALT: Behindertenpolitik ist kein klar abgrenzbares Politikfeld, sondern existiert vielmehr als komplexer "policy mix" im Spannungsfeld von Existenzsicherung (sozialpolitische Absiche- rung), Rehabilitation (Arbeitmarktintegration) und Gleichstellung (Bürgerrechtspolitik). Au- ßerdem macht sich der wachsende Einfluss der Europäischen Union als supranationaler Ak- teur - zum Beispiel bei der Verabschiedung des Gleichbehandlungsgesetzes in Deutschland - bemerkbar. Vor diesem Hintergrund werden in dem Forschungsprojekt behindertenpolitisch relevante Dokumente der EU analysiert, um die Genese der europäischen Behindertenpolitik auf programmatischer und institutionell-struktureller Ebene zu rekonstruieren. Außerdem wird untersucht, inwieweit sich die europäischen Ordnungsprinzipien in nationalen Politiken wiederfinden und welche Rolle die EU-Vorgaben in den nationalen Implementationsprozes- sen spielen. Zu diesem Zweck werden auf der Basis der Wohlfahrtsstaatstypologie von 228 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

Esping-Andersen (1990) drei Länderprofile erstellt: Deutschland für den konservativ- korporatistischen Wohlfahrtsstaatstyp, Großbritannien für den wirtschaftsliberalen Typ und Schweden für den sozialdemokratisch-universalistischen Typ. Die Länderanalysen fragen nach dem Spannungsverhältnis zwischen der sozialpolitisch ausgerichteten Behindertenpoli- tik und der Bürgerrechts- und Gleichstellungspolitik. ZEITRAUM: ab 1945 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Europa, Deutschland, Großbritannien, Schweden METHODE: Neben Literaturanalysen ist eine Dokumentenanalyse zentraler Quellen der EU vorgesehen. Für die drei Länderberichte werden Diskursanalysen, Akteurskonstellationsana- lysen, Analysen der Versorgungspraxis sowie Sekundäranalysen statistischer Daten durchge- führt. DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Waldschmidt, Anne: Behindertenpolitik im Spannungsverhältnis zwischen Normierung und Normalisierung. in: Graumann, Sigrid; Grüber, Kathrin (Hrsg.): Anerkennung, Ethik und Behinderung: Beiträge aus dem Institut Mensch, Ethik und Wissen- schaft. Mensch - Ethik - Wissenschaft, Bd. 2. Münster: Lit Verl. 2005, S. 175-194. ISBN 3- 8258-8322-1.+++Waldschmidt, Anne: Robert Castel: die Stärkung des Sozialen. Leben im neuen Wohlfahrtsstaat. in: KultuRRevolution. Zeitschrift für angewandte Diskurstheorie, Nr. 52, 2007, S. 51-54.+++Waldschmidt, Anne: Politische Partizipation von Menschen mit Be- hinderungen und Benachteiligungen. in: Stein, Roland; Orthmann, Dagmar (Hrsg.): Basiswis- sen Sonderpädagogik. Band V: Lebensgestaltung bei Behinderungen und Benachteiligungen im Erwachsenenalter und Alter. : Schneider-Verl. Hohengehren (in Vorbe- reitung).+++Waldschmidt, Anne: Existenzsicherung - ein soziales Recht? Überlegungen zur Theorie der Behindertenpolitik unter besonderer Berücksichtigungen von Menschen mit schwerer Behinderung. in: Grüber, Katrin; Dederich, Markus (Hrsg.). Herausforderungen: mit schwerer Behinderung leben. Beiträge aus dem Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft. Frankfurt am Main: Mabuse Verl. 2007, S. 61-74. ISBN 978-3-938304-74-7. ARBEITSPA- PIERE: Waldschmidt, Anne: European disability policy - disability policy in Europe: a Ger- man perspective. Presentation at the Annual Conference 2005 of ESPAnet - The Network for European Social Policy Analysis "Making Social Policy in the Postindustrial Age", Univ. of Fribourg, September 24th, 2005, Fribourg/ Switzerland, 16 S. Unter: http://www.unifr.ch/ travsoc/espanet05/papers/pap05-03.pdf abrufbar.+++Waldschmidt Anne; Lingnau, Kathrin: Erster Zwischenbericht zum Forschungsprojekt "Soziale Teilhabe in Europa: eine Studie zu den Ordnungsprinzipien europäischer Sozial- und Gleichstellungspolitik am Beispiel der Poli- tiken für behinderte Menschen auf supranationaler und nationaler Ebene" zur Vorlage an den Auftraggeber RheinEnergieStiftung Jugend/ Beruf, Wissenschaft. Köln: Oktober 2007, 96 S. ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: RheinEnergieStiftung Jugend/ Beruf, Wissenschaft, Köln FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Lehrstuhl für Soziologie in der Heilpädagogik, Sozialpolitik und Sozial- management (Frangenheimstr. 4, 50931 Köln) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-470-6891, e-mail: [email protected])

[355-F] Lurin, Jacqueline; Jendoubi, Verena; Ahrenbeck, Shams (Bearbeitung); Osiek, Francoise (Leitung): Expérience d'intégration d'élèves handicapés mentaux au Cycle d'orientation

INHALT: Cette étude a pour but d'évaluer l'impact de l'ouverture, en septembre 2004, d'une clas- se intégrée pour jeunes handicapés mentaux au Cycle d'orientation de Bois-Caran; elle porte soFid Soziale Probleme 2008/1 229 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

notamment sur les principaux acteurs concernés par cette première expérience à Genève. Se- lon le concept de cette expérimentation, chaque élève de la classe intégrée passe un certain nombre d'heures de cours hebdomadaires dans une classe ordinaire, avec des élèves de son âge non handicapés. Cette recherche est basée sur des observations et des recueils de données en vue d'analyser: l'impact de l'intégration sur les élèves intégrés (développement psy- chologique, social et scolaire, intégration du groupe à la vie de l'établissement scolaire et maintien du lien avec le centre thérapeutique); l'impact de l'intégration sur l'établissement scolaire (enseignants et élèves du Cycle d'orientation, participant directement ou non aux moments d'intégration en classe ordinaire: apports, avantages et/ ou difficultés de cette pre- mière expérience, qualité des contacts); l'impact de l'intégration sur les institutions d'origine (usagers et professionnels du centre thérapeutique, familles des élèves intégrés); le fonction- nement général du dispositif (réalisation des objectifs de l'intégration, fonctionnement partenarial: qualité de la collaboration entre les divers partenaires) au cours de la première année d'expérience. Le rapport de recherche, tout en n'oubliant pas quelques points critiques, tire un bilan très positif. Il constate non seulement la grande satisfaction et un certain encour- agement ressentis par les jeunes intégrés et leurs familles, le développement de l'estime de soi, de l'autonomie et de nouvelles compétences sociales, ainsi qu'une plus grande ouverture aux apprentissages, mais également la grande satisfaction professionnelle et personnelle dont font état les professeurs intégrants, ainsi qu'un comportement plus responsable et une évolu- tion des représentations du handicap chez les élèves des classes "ordinaires". Par contre, les évaluateurs mentionnent par exemple le fait que, bien que nominalement il s'agisse d'une intégration scolaire, les objectifs scolaires à proprement parler, pourtant présents dans le pro- jet, ont peut-être été insuffisamment mis en oeuvre. Un effet un peu inattendu a résidé dans la relative intolérance que les élèves de la classe intégrée ont développée au cours de la seconde partie de l'année envers leurs camarades du centre thérapeutique ne participant pas à l'expéri- ence. GEOGRAPHISCHER RAUM: Genève METHODE: évaluation d'une expérience scolaire à l'aide d'entretien et d'enquêtes écrites; obser- vation; dépouillement de matériel écrit VERÖFFENTLICHUNGEN: Osiek, F.; Lurin, J.; Jendoubi V.; Ahrenbeck, S.: L'intégration d'élèves handicapés mentaux au Cycle d'orientation: evaluation de l'impact de la première an- née d'expérience d'intégration scolaire au collège de Bois-Caran, année scolaire 2004-2005. Genève: SRED, jan. 2006, 79 p. Download: http://www.ge.ch/sred/publications/docsred/20 06/ IntegrBoisCaran.pdf . ART: BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Canton de Genève Département de l'Instruction Publique -DIP- Service de la Recherche en Éducation -SRED- (12, Quai du Rhône, 1205 Genève, Schweiz) KONTAKT: Lurin, Jacqueline (Tél. ++41-022-327-7423, e-mail: [email protected]); Osiek, Francoise (Tél. ++41-022-327-7049, e-mail: [email protected])

[356-F] Mair, Helmut, Prof.Dr.; Hollander, Jutta; Roters-Möller, Sören; Klein, Anne-Katrin; Vollmer, Christiane; Berghaus, Michaela (Bearbeitung); Mair, Helmut, Prof.Dr. (Betreuung): Den Ruhestand gestalten lernen - Erhebung von Praxiserfahrungen und Entwicklung von Perspektiven für ältere Menschen mit Behinderung

INHALT: Zum ersten Mal in der Geschichte der Behindertenhilfe erreicht eine größer werdende Gruppe von Menschen mit einer Behinderung das Rentenalter. Jedoch liegen bislang kaum empirische Erkenntnisse über deren Wünsche und allenfalls vereinzelte (konzeptionelle) Vor- 230 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

stellungen im Hinblick auf die Gestaltung dieser Dritten Lebensphase vor. Diese unbefriedi- gende Situation war Anlass für das Projekt "Den Ruhestand gestalten lernen", das auf Initiati- ve und mit Unterstützung der Software AG-Stiftung in Zusammenarbeit mit den Fachverbän- den von einer Projektgruppe der Universität Münster durchgeführt wird. Ziel des Projekts ist es, die Wünsche, Erwartungen und Perspektiven älterer Menschen mit Behinderung zu er- kunden und gemeinsam mit ihnen und ihren Begleitern wegweisende Praxiserfahrungen eines selbstbestimmt gestalteten Ruhestandes zu sammeln und "Modelle guter Praxis" (weiter) zu entwickeln. Zugleich ist beabsichtigt, in diesem Rahmen Konzepte für die Fortbildung von Mitarbeitern zu diesem Thema zu erproben. Angesprochen sind somit einerseits Mitarbeiter und andererseits Leistungsberechtigte in den unterschiedlichen Feldern der Behindertenhilfe, die zum einen über wegweisende Praktiken der Gestaltung des Ruhestands, passender Wohn- und Lebensformen und eines gelungen Übergangs dorthin berichten können und zum anderen ihre Erfahrungen austauschen und auf dieser Grundlage gemeinsam von einander lernen wol- len. Dieser Austausch- und Lernprozess soll in zwei verschiedenen Gruppen stattfinden: zum einen in Form von fortbildungsähnlichen Workshops für Mitarbeitern der Behindertenhilfe, die mit diesem Thema befasst sind und zum anderen in "Inhouse-Workshops" mit behinderten Menschen, die sich seit kurzem im Ruhestand oder im Übergang dorthin befinden, d.h. für die dieses Thema aktuell ist. Intention des Projektes "Den Ruhestand gestalten lernen" ist somit nicht lediglich, "Modelle guter Praktiken" zu sammeln und (weiter-) zu entwickeln, sondern auch, geeignete Formen für einen produktiven Austausch auf Seiten der Mitarbeiter wie auf Seiten der Klienten der Behindertenhilfe zu entwickeln und zu erproben. Die Evaluation der Workshops soll daher sowohl Erkenntnisse im Hinblick auf eine gelungene Gestaltung des Ruhestandes als auch Erkenntnisse über das methodische Vorgehen und den inhaltlichen Aufbau solcher Workshops und die "Wirksamkeit" solcher Weiterbildungsformen verschaf- fen. Die wissenschaftliche Begleitforschung wird diese Erkenntnisse den Projektteilnehmern (den Teilnehmern an den Workshops, den beteiligten Einrichtungen und den Fachverbänden) fortlaufend zugänglich machen und gegen Ende des 22 Monate währenden Projektes in einer abschließenden Fachtagung der breiten Öffentlichkeit präsentieren. Zielsetzung des Projektes ist es, durch die Bündelung und Veröffentlichung relevanter "Modelle guter Praxis" einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von älteren behinderten Menschen im Hinblick auf ihre Betreuungs-, Wohn- und Lebensformen zu leisten, ihre Teilhabe-, Wahl- und Ent- scheidungsfähigkeit zu stärken und Mitarbeiter für die Aufgaben in der Phase des Übergangs in den Ruhestand zu qualifizieren. METHODE: Um wegweisende Formen oder Modelle guter Praktiken der Gestaltung des Ruhe- standes sowie des Übergangs dahin zu entdecken und zu vergleichen, werden Workshops (Organisation und Ablauf s. u.) zu dieser Thematik mit zwei verschieden Gruppen durchge- führt: A. mit Menschen mit Behinderungen, die sich selbst in diesem Übergang befinden, und B. mit Mitarbeitern der Behindertenhilfe, die mit diesem Thema befasst sind. A. Die teilneh- menden Menschen mit Behinderung sollen in einem 1. Schritt im Rahmen leitfadengestützter Interviews (mit Hilfe eines halbstandardisierten Fragebogens, der z.T. zwischen den oben ge- nannten Gruppen differenziert, oder anderer Methoden, wie Stellung nehmen zu beispielhaf- ten Theaterszenen etc.) befragt werden. Die Fragen sollen sich dabei so weit wie möglich an- lehnen an bereits vorhandene Fragebögen oder Manuale zur Bedarfsermittlung und Hilfepla- nung, um Vergleiche zu ermöglichen. Im Rahmen dieser individuellen Befragungen sollen neben einer skizzenhaften Beschreibung der Profile der Befragten (ihrer Lebenslage und Be- darfe, ihrer Kompetenzen und sozialen Netzwerke) vor allem allen Hinweisen nachgegangen und alle Informationen gesammelt werden, die Auskunft geben über Optionen und bereits vorhandene Formen von "guten Praktiken" einer selbst bestimmten Gestaltung des Ruhe- soFid Soziale Probleme 2008/1 231 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

stands. Das auf der Grundlage der vorangegangenen leitfadengestützten Interviews in den gemeinsamen Erörterungen in den Workshops möglichst im Detail in Erfahrung zu bringen, ist Aufgabe und Ziel des 2. Schritts und das zentrale Anliegen des Projekts. In diesen Grup- pen- und Kleingruppendiskussionen sollen die beteiligten, möglichst breit gefächerten Grup- pen von Menschen mit Behinderungen, die sich in der Phase des Übergangs in den Ruhestand befinden, dazu animiert werden, über ihre diesbezüglichen Wünsche und Erfahrungen sowie ihre Einschätzungen Auskunft zu geben; denn sie können am ehesten beurteilen, an welchen Orten, in welchen Kontexten und Situationen ihnen die Verwirklichung ihrer Wünsche und Interessen am ehesten gelingt oder aussichtsreich erscheint oder: welche "guten Praktiken" für sie attraktiv und wegweisend sind bzw. unter bestimmten Bedingungen sein könnten. B. Aber es gibt auch weitere Experten: die Mitarbeiter in den Einrichtungen der Behindertenhil- fe. Manche von ihnen haben möglicherweise - auch wenn sie bislang kaum danach gefragt wurden - einen erstaunlich breiten Überblick über verschiedenartige "gute Praktiken" sowie differenzierte Kenntnisse über deren Eignung für bestimmte Personengruppen. Sie sollen auf den Workshops, die für sie organisiert werden, in ähnlicher Weise in einem 1. Schritt durch einleitende Interviews nach ihren Erfahrungen und Erfahrungshintergründen sowie ihren Zu- kunftsperspektiven gefragt werden. Und diese aufgezeichneten Interviews sollen sodann auch bei ihnen die Grundlage für den 2. Schritt bilden: einen wechselseitigen Austausch und ge- meinsame Erörterungen über "gute Praktiken". Die Workshops sollen - zumindest in der zweiten Phase des Projekts, wenn ihre Konzeption annähernd ausgereift ist - nicht nur durch eine Befragung der Teilnehmer unmittelbar nach Beendigung des Workshops, sondern auch durch eine erneute Befragung nach mehreren Wochen evaluiert werden. Die Ergebnisse die- ser Evaluationen sollen Erkenntnisse nicht nur über das methodische Vorgehen und den in- haltlichen Aufbau solcher Weiterbildungsformen, sondern auch über deren Wirksamkeit lie- fern, insbesondere darüber, inwieweit von den einzelnen Teilnehmern versucht worden ist, bestimmte Modelle "guter Praktiken" im eigenen beruflichen Alltag umzusetzen oder als Multiplikator auch anderen Mitarbeitern auf die eine oder andere Weise zu vermitteln und welche Schwierigkeiten dem entgegenwirkten. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: S. http://egora.uni-muen ster.de/ew/ruhestand/projekt.shtml und http://egora.uni-muenster.de/ew/ruhestand/forschungs ergebnisse.shtml . ART: BEGINN: 2006-05 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Software AG Stiftung INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. II Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung Bereich Sozialpädagogik (Georgskommende 33, 48143 Münster) KONTAKT: Projekt (e-mail: [email protected])

[357-F] Nassal, Angela (Bearbeitung); Holtz, Karl L., Prof.Dr.; Retzlaff, Rüdiger, Dr.sc.hum. (Leitung): Weiterentwicklung und Neustandardisierung von Verhaltensinventaren zur Diagnose und pädagogischen Förderung geistig Behinderter (Das Heidelberger-Kompetenz-Inventar, HKI)

INHALT: Vor 25 Jahren wurde ein DFG-finanziertes Projekt abgeschlossen, welches darauf ab- zielte, Verhaltensinventare zu entwickeln, die zur Diagnose und pädagogischen Förderung bei sog. Lern- und geistig Behinderten beitragen sollten. Diese von Bezugspersonen der Schüler auszufüllenden Inventare wurden unter dem Namen "Heidelberger Kompetenz-Inventar" 232 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

(HKI) publiziert und fanden in schulischen Einrichtungen eine weite Verbreitung. Die Über- arbeitung und Neustandardisierung der Kompetenzinventare erschien dringend geboten, da sich zum einen innerhalb der letzten zehn Jahre die Population der Schüler an Einrichtungen für Lern- und Geistigbehinderte bedeutsam verändert haben dürfte; zum anderen mit der Gründung von Förderschulen für Geistigbehinderte in den neuen Bundesländern eine bisher nicht berücksichtige Schülergruppe hinzugekommen ist. Um diese Veränderungen qualitativ und quantitativ berücksichtigen zu können, waren zunächst eine eindeutige Bestimmung des Personenkreises sowie eine repräsentative Erhebung der Zusammensetzung der Schülerschaft an Schulen für Geistigbehinderte erforderlich. Eine breit angelegte bundesweite Voruntersu- chung diente deshalb dazu, allgemeine Beschulungsdaten für die Hauptuntersuchung bereit- zustellen. Von zentraler Bedeutung war dabei, den Anteil der Schüler/innen mit schwerer und schwerster geistiger Behinderung mit Hilfe vorgegebener Definitionen erfassen sowie bun- desweit vergleichen zu können. METHODE: Aus den Ergebnissen der Voruntersuchung ließen sich folgende Schwerpunkte für das weitere Arbeitsvorhaben ableiten: 1. Modifikation und Neustandardisierung des HKI, da sich die Population der Schüler in Schulen für geistig Behinderte verändert hat und zum jetzi- gen Zeitpunkt die neuen Rahmenrichtlinien und Lehrpläne vorliegen. 2. Die zusätzliche Ent- wicklung von Kompetenzinventaren für Schüler/innen mit schwerer und schwerster geistiger Behinderung unter Berücksichtigung des jeweiligen Betreuungsaufwandes und Förderbe- darfs; hier steht vor allem die Entwicklung des Bereichs der kommunikativen Kompetenzen im Vordergrund (H-KISS). 3. Verstärkte Berücksichtigung des Bereichs der sozialen Kompe- tenzen, da mehr als 50% aller befragten Schulen eine Zunahme von Verhaltensauffälligkeiten innerhalb der letzten 5 Jahre beobachten konnten. 4. Gegenwärtig wird eine Neufassung des HKI, die in zahlreichen Voruntersuchungen auf Verständlichkeit, Reliabilität und Validität überprüft wurde, einer repräsentativen Auswahl der Schulen (50% der Schulen und 5% der Schüler) in allen Bundesländern zur Normierung vorgelegt. 5. Neben der Neustandardisie- rung der Kompetenzbereiche sollen dabei auch Zusammenhänge und Wechselwirkungspro- zesse zwischen geistiger Behinderung/ kognitiver Beeinträchtigung und Verhaltensauffällig- keiten/ psychischen Störungen empirisch überprüft werden. Welche Zusammenhänge beste- hen zwischen dem Schweregrad der geistigen Behinderung, der Art und Intensität bestimmter Verhaltensauffälligkeiten/ psychischer Störungen und den sozialen Kompetenzen bei Schüle- rinnen und Schülern, die die Schule für geistig Behinderte besuchen? Welche pädagogischen und förderdiagnostischen Konsequenzen lassen sich daraus ableiten? 6. Ferner werden zur Validierung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Psychosomatische Kooperationsfor- schung und Familientherapie (Projektleitung R. Retzlaff) an einer weiteren Stichprobe Eltern- interviews durchgeführt, die Hinweise auf die Entwicklung resilienzfördernder Coping- Strategien und ihre Entsprechung in den von den Forschern erhobenen Kompetenzbereichen ergeben. Die seit Beginn des Jahres 2007 erfolgenden Auswertungen zeigen, dass nicht nur Verteilungen über Kompetenzen, sondern auch Bedingungen im Kontext des als geistige Be- hinderung bezeichneten Problemkreises interpretierbare und hypothesengenerierende Zu- sammenhänge erkennen lassen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Holtz, K.L.: Grundlagen und Voraussetzungen einer Kompetenz- Diagnostik. in: Perspektiven zur Pädagogischen Professionalisierung, 2006.+++Ders.: Was Kinder alles können: Ergebnisse der Kompetenz-, Resilienz- und Salutogeneseforschung für Psychotherapeuten. in: Psychotherapie im Dialog (PID), 7, 2006, 1, S. 89-93. ARBEITSPA- PIERE: Holtz, K.L.: Respekt und was noch? Eröffnungsvortrag des Elternbildungstages der Stadt zum Thema: Respekt - Aktion gegen Gewalt an Schulen, 2005.+++Holtz, K.L.; Retzlaff, R.: Resilienzen, Ressourcen, Rettungsringe - Kompetenzförderung in syste- soFid Soziale Probleme 2008/1 233 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

misch-lösungsorientierter Sicht. Vortrag und Workshop auf der Kindertagung der Milton H. Erickson-Gesellschaft, 3.11.2005, Heidelberg.+++Holtz, K.L.: Förderung von Selbstsicher- heit durch Kompetenz-Imaginationen und Rituale. Workshop auf der 4. Europäischen Erick- son-Konferenz in Krakau, 2005.+++Ders.: Eröffnung der Tagung "Vision Possible". Beratung und Supervision in Pädagogischen Handlungsfeldern, Heidelberg, 09.-11.03.2006.+++Ders.: Resilienz - Überleben in schwierigen Zeiten. Eröffnungsvortrag zum 10-jährigen Bestehen der sozialpädiatrischen Abteilung der Universitäts-Kinderklinik Münster, 06.05.2006.+++ Ders.: Fostering resiliences in kids. Vortrag im Rahmen des Panels "Resilience and Resistan- ce" des Internationalen Kongresses für Hypnose. Acapulco (Mexiko), 23.08.2006.+++Ders.: Resilienzen und Verhaltensauffälligkeiten als Herausforderungen professionellen Handelns. Tagung Beratung und Supervision an der Carl-von-Ossietzki-Universität , 22.09.2006.+++Ders.: Wie viel und welchen Eklektizismus verträgt eine integrative Psycho- therapie mit Kindern und Jugendlichen. Eröffnungsreferat der 5. Praxistage der Verhaltens- therapie mit Kindern und Jugendlichen. Berlin: Rathaus Schöneberg, 4./ 5.11.2006. ART: BEGINN: 2004-09 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Mittel aus Tagung des ILBS INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissen- schaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Abteilung Psychologie in sonderpädagogischen Handlungsfeldern (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg); Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale Medi- zin Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie (Bergheimer Str. 54, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[358-F] Niedek, Imke, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Lindmeier, Bettina, Prof.Dr.phil.habil. (Betreu- ung): Gouvernementalität im Hilfesystem - eine machttheoretische Analyse der "Individuellen Hilfeplanung" im Unterstützten Wohnen

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Sonderpädagogik Abt. Allgemeine und Integrative Behindertenpädagogik (Bismarckstr. 2, 30173 Hannover) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0511-762-8388, Fax: 0511-762-8408, e-mail: [email protected])

[359-F] Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. III Sonderpädagogik, Institut für Allgemei- ne SonderpädagogikBraun, Elisabeth, Prof.Dr. (Leitung): Vergleichende Untersuchung zur Entwicklung professioneller Kulturarbeit mit Menschen mit Behinderung und Benachteiligung an exemplarischen Ausbildungsgängen und Fortbil- dungsinstitutionen in Österreich und Deutschland

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich, Bundesrepublik Deutschland ART: BEGINN: 2007-03 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe 234 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. III Sonderpädagogik, Institut für Allgemeine Sonderpädagogik (Postfach 2344, 72762 Reutlingen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 07121-271-9330, e-mail: [email protected])

[360-L] Pfaff, Heiko: Schwerbehinderte Menschen 2005, in: Wirtschaft und Statistik, 2007, H. 7, S. 712-719 (Stand- ort: UB Bonn(5)-4Z50/35; USB Köln(38)-TXZ126; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/publikationen/ Querschnittsveroeffentlichungen/WirtschaftStatistik/Sozialleistungen/SchwerbehinderteMenschen 2005,property=file.pdf)

INHALT: "Zum Jahresende 2005 lebten 6,8 Mill. schwerbehinderte Menschen in Deutschland; das waren 126 000 Personen bzw. 1,9 Prozent mehr als am Jahresende 2003. Bezogen auf die Bevölkerung war somit in Deutschland jeder zwölfte Einwohner (8,2 Prozent) schwerbehin- dert. Als schwerbehindert gelten Personen, denen von den Versorgungsämtern ein Grad der Behinderung von 50 und mehr zuerkannt worden ist. Knapp über die Hälfte (52,1 Prozent) der Schwerbehinderten waren männlich. Erwartungsgemäß kamen Behinderungen bei Men- schen im fortgeschrittenen Alter häufiger vor: So waren 53,3 Prozent der Schwerbehinderten 65 Jahre und älter, weitere 21,1 Prozent gehörten der Altersgruppe zwischen 55 und 65 Jah- ren an. Nur 2,4 Prozent waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. In den weitaus meis- ten Fällen (83,0 Prozent) wurde die Behinderung durch eine Krankheit verursacht; 4,6 Pro- zent der Behinderungen waren angeboren, 2,3 Prozent waren auf einen Unfall oder eine Be- rufskrankheit zurückzuführen. Am häufigsten litten die schwerbehinderten Menschen unter einer Funktionsbeeinträchtigung der inneren Organe bzw. Organsysteme (25,8 Prozent). 14,1 Prozent waren von Funktionseinschränkungen der Gliedmaßen, und zwar insbesondere der Beine (10,5 Prozent) betroffen; bei 13,0 Prozent waren Wirbelsäule und Rumpf in ihrer Funk- tion eingeschränkt. Auf zerebrale Störungen entfielen 8,9 Prozent. In 5,1 Prozent der Fälle lag Blindheit oder Sehbehinderung vor." (Autorenreferat)

[361-L] Pfaff, Heiko: Behinderung und Einkommen, in: Wirtschaft und Statistik, 2007, H. 2, S. 193-199 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; USB Köln(38)-TXZ126; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In diesem Beitrag wird anhand des Mikrozensus 2005 die Einkommenssituation der behinderten Menschen dargestellt. Zum Vergleich werden dabei die entsprechenden Ein- kommensdaten der nichtbehinderten Menschen verwendet. Bei einem Vergleich der Haus- haltsnettoeinkommen insgesamt nach der Haushaltsgröße zeigt sich, dass nichtbehinderte Menschen meist häufiger in der höchsten Einkommensklasse vertreten waren als die behin- derten Menschen. Etwas überraschend ist hingegen, dass die nichtbehinderten jedoch auch häufiger niedrige Einkommen aufwiesen als die behinderten Menschen. Führt man - um Ef- fekte durch die höhere Altersstruktur bei den behinderten Menschen zu bereinigen - ausführ- lichere Vergleiche zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen nach Haushaltsgrö- ße und zusätzlich nach Altersgruppen durch, ergibt sich im Niedrigeinkommensbereich bei den 15- bis unter 55-Jährigen ein anderes Bild: In diesem Alter ist die Einkommenssituation der behinderten zum Teil deutlich schlechter als die der nichtbehinderten Menschen. Behin- derte Frauen haben - bedingt auch durch ihre geringere Erwerbsbeteiligung - deutlich niedri- soFid Soziale Probleme 2008/1 235 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

gere persönliche Einkommen als die behinderten Männer. Bei einer Betrachtung der Haus- haltsnettoeinkommen ist der Vergleich zwischen behinderten Frauen und Männern weniger eindeutig. Die Einkommensvorteile variieren je nach betrachteter Altersgruppe und Haus- haltsgröße. Diese Grundstruktur der Ergebnisse des Jahres 2005 stimmt weitestgehend mit den Ergebnissen der letzten Erhebung im Jahr 2003 überein." (Autorenreferat)

[362-F] Pittius, Katrin, Dipl.-Soz. (Bearbeitung): Lebenslanges Lernen im Kontext von Behinderung. Eine empirische Untersuchung zur Be- deutung der sozialen Netzwerke in Bezug auf Bildungsbiographien körperbehinderter Men- schen (Arbeitstitel)

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Promotions- kolleg "Lebenslanges Lernen - theoretisches Konzept und bildungspolitische Vision" (We- berplatz 5, 01062 Dresden) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[363-F] Reibert, Andrea; Hesse, Doreen; Koch, Sylvia; Kleinfeld, Katharina; Wille, Susi (Bear- beitung); Benkmann, Rainer, Prof.Dr. (Leitung): Soziale Beziehungen und Unterrichtskultur als Ressource Risikokinder?

INHALT: Im Unterschied zur US-amerikanischen Forschung sind in der deutschsprachigen Lern- behindertenpädagogik soziale Beziehungen von Schulkindern mit Lernbeeinträchtigungen bisher kaum untersucht. Die US-Forschung weist darauf hin, dass bis zu zwei Drittel dieser Schülergruppe massive soziale Schwierigkeiten in integrativen Schulklassen hat. Soziale Be- ziehungen sind Gegenstand von Sozialisationsforschung und Risiko/ Resilienzforschung. Die erste Forschungsperspektive hat auf die Bedeutung sozialer Beziehungen zu Gleichaltrigen (Peers), die zweite auf die Bedeutung von Beziehungen zu Lehrkräften als Ressource für Ri- sikokinder aufmerksam gemacht. Viele lernbeeinträchtigte Kinder sind Risikokinder. Die deutschsprachige Forschung kommt hinsichtlich sozialer Beziehungen behinderter Kinder in integrativen Schulklassen zu widersprüchlichen Befunden. Die Bearbeiter wollen daher ers- tens untersuchen, ob sich in der Wahrnehmung der Kinder die Quantität und Qualität sozialer Beziehungen lernbeeinträchtigter und nichtlernbeeinträchtigter Schüler in integrativen Klas- sen der dritten und vierten Jahrgangsstufe unterscheiden. Und zweitens, ob die Qualität der Beziehung der Kinder zum Lehrer mit diesen Unterschieden zusammenhängt. Die Feststel- lung unterschiedlicher Wahrnehmungsmuster wird Anlass für die Entwicklung von Pro- grammen und Hilfen zur Erhöhung der Integrationsfähigkeit integrativer Schulklassen sein. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Erfurt, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Sonder- und Sozialpädagogik (Postfach 900221, 99105 Erfurt) KONTAKT: Leiter (Tel. 0361-737-1096, od. -1097, e-mail: [email protected])

[364-F] Renggli, Cornelia, lic.phil. (Bearbeitung); Gyr, Ueli, Prof.Dr. (Betreuung): Un-/sichtbare Differenz. Bilder von Behinderung und Normalität 236 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

INHALT: Das Dissertationsprojekt verfolgt die Ziele, das Thema Behinderung in die Volkskunde und den angloamerikanischen Forschungsansatz der Disability Studies mit dem sozialen Mo- dell von Behinderung in die Kultur-, Sozial- und Geisteswissenschaften einzuführen, sowie einen Beitrag zur Erforschung von Differenz und der Visuellen Kultur in theoretischer, me- thodologischer und empirischer Hinsicht zu leisten. In theoretischer Hinsicht werden auf der Grundlage verschiedener Ansätze Antworten auf die Fragen nach dem Entstehen, den For- men, dem Wandel und v.a. der Un-/ Sichtbarkeit von Differenz gesucht. Da die Phänomene Differenz und Identität eng miteinander verknüpft sind, berücksichtigen die Untersuchungen auch dieses Thema, insbesondere die Wechselwirkungen von Fremd- und Selbst-Bildern. In empirischer Hinsicht werden gesellschaftlich geprägte und die Gesellschaft prägende Bilder, d.h. Darstellungen und Vorstellungen von, Einstellungen zu und Verhaltensweisen gegenüber Behinderung und Normalität erforscht. Konkrete Bilder wie auch Bilder in den Köpfen die- nen zur Untersuchung, wie, in welchen Formen und weshalb die Differenz zwischen Behin- derung und Normalität entsteht, und welche Folgen sie für die Verhaltensweisen hat. Einge- setzt wird dazu eine Kombination von Bild- und Dokumentenanalysen. Die Bilder spielen deshalb eine zentrale Rolle im Projekt, da im Umgang mit ihnen die Dar-, Vor-, Einstellungen und Verhaltensweisen v.a. durch die Sehweisen miteinander verknüpft werden. Ein wichtiger Bestandteil des transdisziplinären Projekts besteht darin, dieses - im Rahmen von Kontakten mit interessierten Personen und Institutionen, von Vorträgen und Publikationen - breit zu kommunizieren. ZEITRAUM: 20. und 21. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschsprachiger Raum METHODE: Forschungsansatz der Disability Studies Analyse von Sicht- und Sagbarkeitsver- hältnissen nach M. Foucault (vgl. Publikationen) VERÖFFENTLICHUNGEN: Renggli, C.: Normale Bilder von Behinderung? in: kuckuck - Notizen zur Alltagskultur, 17, 2002, 1, S. 12-15.+++Renggli, C.: Behinderung neu betrachten. Erfahrungen aus einem transdisziplinären Forschungsprojekt. in: Alsheimer, Rainer (Hrsg.): Körperlichkeit und Kultur 2003. Bremen 2004, S. 71-80.+++Weisser, J.; Renggli, C. (Hrsg.): Disability Studies. Ein Lesebuch. Luzern: Ed. SZH/ Reihe ISP Universität Zürich 2004.+++ Renggli, C.: Behinderung in den Medien. Sichtbar und unsichtbar zugleich. in: Medienheft, http://www.medienheft.ch (23.11.2004).+++Renggli, C.: Blinde Flecke. Methodologische Fragmente für eine Analyse von Bildern zu Behinderung. in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, 101, 2005, 1, S. 39-48.+++Renggli, C.: Disability Studies und der Bruch mit der Evidenz. Bilder, Sehen und Un-/Sichtbarkeit von Behinderung. in: Behinderte, 2005, 5, S. 74- 81.+++Renggli, Cornelia: Disability Studies. Ein historischer Überblick. in: Weisser, Jan; Renggli, Cornelia (Hrsg.): Disability Studies. Ein Lesebuch". Luzern: Edition SZH/ Reihe ISP Universität Zürich 2004, S. 15-26.+++Renggli, Cornelia: Nur Mitleid oder Bewunde- rung? Behinderung und Medien. in: Hermes, Gisela; Rohrmann, Eckhard (Hrsg.): Nichts über uns? ohne uns. Disability Studies als neuer Ansatz emanzipatorischer und interdisziplinärer Forschung über Behinderung. Neu- 2006, S. 97-109.+++Renggli, Cornelia: Behinderung und Sport. Eine essayistische Bildbetrachtung. in: Graf, Erich Otto; Weisser, Jan (Hrsg.): Die Unausweichlichkeit von Behinderung in der Kultur. Zürich 2006, S. 93-102.+++Graf, Erich Otto; Renggli, Cornelia; Weisser, Jan (Hrsg.): Die Welt als Barriere. Deutschsprachige Bei- träge zu den Disability Studies. Zürich, 2006 (im Druck).+++Renggli, Cornelia: Die Unter- scheidungen des Bildes zum Ereignis machen. Zur Bildanalyse mit Werkzeugen von Luh- mann und Foucault. in: Maasen, Sabine; Mayerhauser, Torsten; Renggli, Cornelia (Hrsg.): Bilder als Diskurse - Bilddiskurse". Weilerswist 2006, (im Erscheinen).+++Renggli, Corne- lia: Behinderung Sehen. in: Graf, Erich Otto; Renggli, Cornelia; Weisser, Jan (Hrsg.): Die soFid Soziale Probleme 2008/1 237 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

Welt als Barriere. Deutschsprachige Beiträge zu den Disability Studies". Zürich 2006, (im Druck). ART: BEGINN: 2002-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Wissenschaftler; Forschungskredit der Universität Zürich INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Populäre Kulturen (Wiesenstr. 7/9, 8008 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[365-L] Rohrmann, Albrecht; Bendel, Klaus: Kinder mit Behinderungen: behinderte Kindheit?, in: Friedhelm Eller, Armin G. Wildfeuer (Hrsg.): Problemfelder kindlicher Entwicklung : Beiträge aus der Sicht unterschiedlicher Diszipli- nen, Opladen: B. Budrich, 2007, S. 305-317, ISBN: 978-3-938094-79-2 (Standort: UuStB Köln (38)-34A4370)

INHALT: Die Verfasser stellen die aktuell diskutierten Entwicklungstendenzen der Kindheit in Deutschland den Lebensbedingungen und Lebenslagen von Kindern mit Behinderungen ge- genüber. Aspekte solcher Lebensbedingungen sind die Enttäuschung von Verhaltenserwar- tungen, die Dominanz medizinischer Sichtweisen, Probleme des innerfamiliären Umgangs, die Bewältigung von Aufgaben und Belastungen, soziale Beziehungen und institutionelle Ausgrenzung. Die Verfasser stellen den Ansatz der Antidiskriminierung vor, der Behinderung als "normale" Daseinsform sieht, und formulieren als Konsequenz ihrer Untersuchung Schlussfolgerungen für eine integrierende Perspektive für die Organisation öffentlicher Hilfen für Kinder mit Behinderungen. (ICE)

[366-L] Rohrmann, Albrecht: Offene Hilfen und Individualisierung: Perspektiven sozialstaatlicher Unterstützung für Menschen mit Behinderung, (Kinkhardt Forschung), Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2007, 169 S., ISBN: 978-3-7815-1536-9 (Standort: UB Dortmund(290)-Bk4733)

INHALT: "Individualisierung ist seit den 1980er Jahren eines der wichtigsten sozialwissenschaft- lichen Konzepte zum Verständnis gesellschaftlicher Veränderungen. In der vorliegenden Ar- beit wird das analytische Potential dieses Ansatzes für das Verständnis von Behinderung und die Lebenslage von Menschen mit Behinderungen erschlossen. Dieser Zugang bietet die Möglichkeit, die Entstehung von Institutionen zur Zuschreibung einer Behinderung und zur Bearbeitung daraus resultierender Problemlagen zu rekonstruieren. Die aktuellen Diskurse um Selbstbestimmung, Gleichstellung und Teilhabe werden gedeutet als Ausdruck reflexiver Modernisierung der Behindertenpolitik und -hilfe. Es wird gezeigt, wie das professionelle Hilfesystem auf die mit Prozessen der Individualisierung verbundenen Herausforderungen re- agieren kann. Das Feld der Behindertenhilfe in der Bundesrepublik ist gegenwärtig von der Beharrlichkeit des stationären Versorgungsmodells und von weit reichenden sozialpolitischen Veränderungen geprägt. Vor dem Hintergrund des Ansatzes der Individualisierung wird die Notwendigkeit der Weiterentwicklung des Unterstützungsangebotes verdeutlicht. Darüber hinaus werden Überlegungen der örtlichen Teilhabeplanung zur Diskussion gestellt, mit der ein im umfassenden Sinne barrierefreies Gemeinwesen angestrebt wird." (Autorenreferat)

238 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

[367-F] Sachse, Stefanie; Musketa, Benjamin; Gätzschmann, Daniel; Panitz, Kathleen; Klitsche, Franziska (Bearbeitung); Boenisch, Jens, Prof.Dr. (Leitung): Sprachentwicklung von körperbehinderten Kindern (ohne Lautsprache)

INHALT: Studie zur Sprachentwicklung von Kindern mit Körperbehinderungen. Evaluation des Wortschatzes von 46 körperbehinderten und 26 nicht behinderten Kindern im Alter von 2-7 Jahren. Überprüfung eines Zusammenhanges von beeinträchtigter Bewegungsentwicklung und beeinträchtigter Sprachentwicklung. Ergebnisse: deutlicher Zusammenhang von motori- scher Beeinträchtigung und verzögerter Sprachentwicklung in Qualität und Quantität des Wortschatzes - jedoch gleiche Sprachentwicklung beim sog. Kernwortschatz; d.h. kein bzw. kaum Einfluss der motorischen Behinderung auf die Entwicklung eines universalen, allen Menschen gleichen Kern-Wortschatzes. Praxisbezug: Ableitungen von Konsequenzen für die Sprachförderung von körperbehinderten Kindern ohne Lautsprache (Unterstützte Kommuni- kation). Herstellung von Kommunikationsordnern und Kommunikationstafeln mit Kern- und Randvokabular, mit denen Kinder ohne Lautsprache altersgerecht kommunizieren können. ZEITRAUM: 2004-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen, Sachsen-An- halt, Rheinland-Pfalz METHODE: Systemisch-konstruktivistische Erziehungswissenschaft; quantitative Datenerhe- bung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, stan- dardisiert (Stichprobe: 72; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Boenisch, J.; Sachse, S.: Sprachförderung von Anfang an: zum Einsatz von Kern- und Randvokabular in der frühen Förderung. in: Unterstützte Kommunika- tion, 3, 2007, S. 12-20.+++Boenisch, J.; Musketa, B.; Sachse, S.: Die Bedeutung des Vokabu- lars für den Spracherwerb und Konsequenzen für die Gestaltung von Kommunikationsober- flächen. in: Sachse, S.; Birngruber, C.; Arendes, S. (Hrsg.): Lernen und Lehren in der Unter- stützten Kommunikation. Karlsruhe: von Loeper 2007, S. 355-370. ART: BEGINN: 2004-05 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler; Bonusgelder für ehem. Drittmittelprojekte INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung (Klosterstr. 79b, 50931 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-470-5524)

[368-L] Schillmeier, Michael: Zur Politik des Behindert-Werdens: Behinderung als Erfahrung und Ereignis, in: Anne Waldschmidt, Werner Schneider (Hrsg.): Disability Studies, Kultursoziologie und Soziologie der Behinderung : Erkundungen in einem neuen Forschungsfeld, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 79-99, ISBN: 978-3-89942-486-7

INHALT: Der Beitrag geht davon aus, dass Behinderung weniger einen Effekt körperlicher Schä- digungen darstellt als vielmehr ein gesellschaftlich hergestelltes Phänomen. Orientiert an John Dewey und Michel Foucault sowie an den Science, Technology and Society Studies (STS) wird Behinderung als soziales und kulturelles Ereignis konzeptualisiert. Dabei wird die Frage, wer wann, wo und durch was behindert oder nicht behindert wird bzw. ist, in den Vor- dergrund gestellt; sie wird primär in situ analysiert. "Behinderung" - verstanden als "disabili- ty" - wird so als heterogenes, materiales Ereignis beschreibbar. Dieses Ereignis verknüpft so- soFid Soziale Probleme 2008/1 239 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

ziale und nicht soziale Zusammenhänge von menschlichen und nicht menschlichen Akteuren, von Dingen, Körpern, Technologien, sensorischen Praktiken usw. und wird im Sinne von be- hindernden wie ermöglichenden Szenarien erfahrbar. Mit dieser Perspektive wird die Norma- tivität tradierter gesellschaftlicher Konstruktionen von Körperlichkeit, Individualität und So- zialität, Kollektivität in und durch "Behinderung" sichtbar - und damit zugleich immer schon potenziell fragwürdig. "Behindert-Werden" meint folglich ein Möglich-Werden, nämlich die Möglichkeit, tradierte gesellschaftliche Zusammenhänge zu hinterfragen, sich ihnen zu wi- dersetzen oder sie zu verändern. (ICA2)

[369-L] Schönberger, Christine: Die diskrete Arbeit der Transformation: soziologische Fallstudien zum Leben psychisch kranker Menschen in Fremdfamilien, (Fachpflege - psychiatrische Pflege), Bern: Huber 2007, 335 S., ISBN: 978-3-456-84337-7 (Standort: ZB Med. Köln(38M)-2007A1876)

INHALT: "Immer mehr Menschen werden in unserer Gesellschaft in Heimen unter gebracht. Den Gegentrend bildet der Versuch, psychisch kranke und behinderte Menschen in einem famili- enähnlichen Umfeld zu unterstützen. Derzeit erlebt die psychiatrische Familienpflege, die ih- ren Höhepunkt im späten 19. Jahrhundert hatte, eine Renaissance. Was motiviert Familien heute, einen psychisch kranken oder behinderten Menschen in ihre Mitte aufzunehmen und mit ihm den Alltag zu teilen? Was trägt zum Gelingen des Zusammenlebens bei? Diese Fra- gen stehen im Mittelpunkt der Studie, die bei Gastfamilien in einer ländlichen Region Ost- deutschlands das komplexe Motivbunde und seine Verankerung in den individuellen Famili- engeschichten nachzeichnet. Zwischen den Biografien der Bewohner und der Gastfamilien scheinen oft unerwartete Ähnlichkeiten auf. Die Lebensläufe sind auch Spiegel der von vielen Brüchen gekennzeichneten Gesellschaftsgeschichte der ehemaligen DDR. Die Arbeit gliedert sich in folgende Abschnitte: Im Anschluss an den Überblick zum (deutschsprachigen) For- schungsstand in der Familienpflege (Kap. 1) und die Fragestellungen und ihre theoretischen Verortungen (Kap. 2) werden in Kapitel 3 Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen Famili- enpflege und Milieutherapie als Versorgungsform vergleichend diskutiert.Die Kapitel 4 bis 7 zeigen aus unterschiedlichen Perspektiven die Konstitutionsbedingungen für familiale Le- bensformen und Praxen, wie den sozialhistorischen Hintergrund und das Milieu, aber auch die historischen Großereignisse, wie sie die Menschen in Ostdeutschland vor allem in der Wende zuletzt erlebten (Kap. 4). Die Dynamik des gesellschaftlichen Wandels und Diskonti- nuitätserfahrungen erzwingen dabei zunehmend Biografisierungsleistungen (Kap. 5) als Kri- senbewältigung und Sicherung subjektiver Kohärenz und Stimmigkeit. Großereignisse ragen über die Erfahrungen ihrer Mitglieder, die verschiedenen Generationen angehören, in die Gastfamilien hinein, werden dort an die nächste Generation weitergegeben und in spezifi- schen Anpassungsleistungen mit den biografischen Ressourcen in den Möglichkeiten und Grenzen ihres Milieus verarbeitet und geformt (Kap. 6). Die so entstehenden Familiengestal- ten äußern sich sichtbar in der Praxis der alltäglichen Lebensführung (Kap. 7), die die Be- wohner der psychiatrischen Familienpflege als Milieu vorfinden. An die Methodendarstellung (Kap. 8) schließen sich die vier Fallstudien an (Kap. 9), denen eine vergleichende Zusam- menschau und der Versuch einer Typologie (Kap. 10) sowie ein Ausblick in Kapitel 11 fol- gen." (Textauszug)

240 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

[370-F] Schulze, Marion, Dr. (Bearbeitung); Baudisch, Winfried, Prof.Dr. (Leitung): Tiergestützte Therapie für behinderte Menschen

INHALT: Gestaltung eines therapeutischen Angebotes (Reittherapie) in Gemeinschaftsinitiative von Studierenden, Wissenschaftlern und Praktikern; gezielte Beobachtung der Wirkungen von therapeutischen Angeboten, Verallgemeinerung von Erfahrungen und Qualifikationsan- gebote für Beteiligte zur Multiplikation der Effekte. Kooperationspartner: Behindertenein- richtung des Territoriums. ART: BEGINN: 2006-07 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaf- ten, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Soziale und Berufliche Rehabilitation (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0391-67-16961, Fax: 0391-67-16800, e-mail: [email protected])

[371-F] Schulz-Nieswandt, Frank, Prof.Dr.; Alich, Saskia, Dipl.-Ges.-Ök.; Pfaff, Holger, Prof.Dr.; Driller, Elke, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung): Inanspruchnahme und soziales Netzwerk in Einrichtungen der Behindertenhilfe

INHALT: Derzeit wird in den Einrichtungen der Behindertenhilfe eine Veränderung der Bewoh- nerstruktur wahrgenommen: Menschen mit Behinderungen altern aufgrund verbesserter me- dizinischer Versorgung, umfassender pädagogischer und lebenslang begleitender Angebote weit über das Renteneintrittsalter hinaus. Europäische Nachbarländer - wie die Niederlanden - weisen bereits heute eine deutlich ältere Bewohnerstruktur in den Einrichtungen auf (ein Drit- tel aller Bewohner sind 60 Jahre und älter), so dass eine weitere Angleichung und Normalisie- rung der Lebenserwartung von Menschen mit, ohne oder spät erworbener Behinderung weiter zu erwarten ist. Um Angebote der Behindertenhilfe rechtzeitig an die veränderte Soziode- mographie der von Behinderung Betroffenen anpassen zu können, benötigen jedoch die zu- ständigen Sozialunternehmer dringend valide und repräsentative Daten über diesen Personen- kreis, um Umstrukturierungen und (alters-) spezifische Anpassungen der Angebotsstruktur im Wohn- und Beschäftigungsbereich vornehmen zu können. Diese notwendigen Daten liegen jedoch für Deutschland derzeit nicht vor. Die Datenlage bleibt trotz erster guter Ansätze An- fang der 1990er Jahre (MUGSLA-Studie) mangel- und lückenhaft. Während die demographi- sche Entwicklung der Gesamtbevölkerung derzeit ein vieldiskutiertes Thema darstellt, exis- tieren über die Lebenslagen - vor allem alt gewordener - behinderter Menschen bisher kaum empirische Studien in ausreichend großer Zahl. Existierende empirische Erhebungen wie die amtliche Schwerbehindertenstatistik sowie die jährlich durchgeführte Erhebung des Sozio- Oekonomischen Panels (SOEP) erfassen einzelne Merkmale sehr unscharf und lassen Aussa- gen über in Einrichtungen der Behindertenhilfe lebende Menschen nicht zu. Diese bestehende Datenlücke beabsichtigt diese Studie zu schließen. Dabei wird vor allem der Sicht der Betrof- fenen selbst Rechnung getragen. Menschen mit Behinderung kommen - neben den jeweiligen Angehörigen und betreffenden Einrichtungsleitern - selbst zu Wort. Mit der quantitativen als auch qualitativen Datenerhebung sowie den wissenschaftlichen Gutachten werden vor allem folgende Ziele verfolgt: a) allgemeine Verbesserung der Datenlage, b) Darstellung des Ein- flusses des Alters und des sozialen Netzwerks auf die Inanspruchnahme von Angeboten der Behindertenhilfe, c) datenbasierte Ableitung sozialer Konsequenzen. Zur Abfassung eines Drittmittelantrages erhielt das Projekt eine Anschubfinanzierung aus Mitteln des Zentrums soFid Soziale Probleme 2008/1 241 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

für Empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung. Die Finanzierung des Drittmittelprojekts erfolgt nun durch den Brüsseler Kreis, einem Zusammenschluss elf christlicher Sozialunter- nehmen. METHODE: Die Datenerhebung erfolgt quantitativ (Fragebögen) und qualitativ (Interviews und Fokusgruppendiskussionen) innerhalb ausgewählter Einrichtungen des Brüsseler Kreis. Ziel- gruppen der Befragung sind die Menschen mit Behinderung, deren Angehörigen und die Ein- richtungsleiter. Analyse der erhobenen quantitativen und qualitativen Daten; zusätzlich Er- stellung wissenschaftlicher Gutachten (Expertisen) zu ausgewählten Themenfeldern. DA- TENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: n=1.473; Menschen mit Behinderung; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichpro- be: n=175; pädagogisch tätige Mitarbeiter der Behindertenhilfe; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: n=194; Angehörige und gesetzliche Betreuung; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Driller, Saskia; Alich, Saskia; Karbach, Ute; Pfaff, Holger; Schu- lu-Nieswandt, Frank: Die INA-Studie: Inanspruchnahme, soziales Netzwerk und Alter am Beispiel von Angeboten der Behindertenhilfe. Freiburg im Breisgau: Lambertus 2007, 160 S. ISBN 978-3-7841-1800-0. ART: BEGINN: 2005-02 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: Der Brüsseler Kreis FINANZIE- RER: Zentrum für Empirische Wirtschafts- und Sozialforschung INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Seminar für Sozialpolitik (Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln); Universität Köln, Medizinische Fa- kultät, Zentrum für Versorgungsforschung Köln -ZVFK- (50924 Köln) KONTAKT: Alich, Saskia (Tel. 0221-470-6641, Fax: 0221-470-2648, e-mail: [email protected]); Driller, Elke (Tel. 0221-478-97104, Fax: 0221-478- 97118, e-mail: [email protected])

[372-F] Strupp, Julia, M.A. (Bearbeitung); Niehaus, Mathilde, Prof.Dr.Dr. (Betreuung): Das Kohärenzgefühl als eine relevante Ressource im Prozess des erfolgreichen Alterns von Frauen mit Behinderung

INHALT: Leitende Forschungsfrage: Was ist die Bedeutung des Kohärenzgefühls in Relation zum erfolgreichem Altern bei Frauen mit Behinderung? Weitere Fragen: Hat eine lebenslange Behinderungserfahrung Einfluss auf das Kohärenzgefühl und auf Erfolgreiches Altern? Hat das Geschlecht Einfluss auf das Kohärenzgefühl und auf Erfolgreiches Altern? Welche Stra- tegien und Ressourcen lassen sich ableiten, damit Frauen mit lebenslanger Behinderungser- fahrung erfolgreich altern? Mit welchen Ressourcen stabilisieren ältere Menschen/ ältere Frauen mit Behinderung ihr Kohärenzgefühl? Hypothese: Es gibt einen positiven Zusammen- hang zwischen Kohärenz und Erfolgreichem Altern. Ziele der Studie: Identifizierung eines Modells erfolgreichen Alterns, indem der Zusammenhang erfolgreichen Alterns mit Kohä- renz untersucht wird. Ausweitung bereits existierender Forschungen zum Erfolgreichen Al- tern. Ableitung eines Konzepts, das Strategien vorschlägt, damit Frauen mit Behinderung er- folgreich altern können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln/ Bonn, Nordrhein-Westfalen METHODE: Eine Theorie zum erfolgreichen Altern lieferten Baltes & Baltes (1989) mit ihrem Modell der Selektiven Optimierung mit Kompensation. Selektiv bedeutet, dass ein alternder Mensch die Anzahl und Breite seiner Ziele von sich aus reduziert. Optimierung meint den Umstand, dass besonders die Bereiche trainiert werden, die höchste Priorität haben. Mit der Kompensation wird nach alternativen Wegen gesucht, um mit dem Abbau fertig zu werden, 242 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

wie z.B. in einer altersgerechten Umgebung leben. Das Kohärenzgefühl ist nach Antonovsky eine globale Orientierung, die ausdrückt, in welchem Ausmaß man ein durchdringendes, an- dauerndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens hat. Es besteht aus den drei Komponenten: Verstehbarkeit, Handhabbarkeit, und Bedeutsamkeit. Angenommen wird, dass das Kohärenzgefühl eine intervenierende Variable darstellt in dem Sinne, dass stark kohären- te Personen eher in der Lage sind, erfolgreich selektiv zu optimieren und zu kompensieren. Man hat herausgefunden, dass erfolgreich alternde Menschen nach dem Prinzip des SOK vorgehen. Der Grund dafür ist noch nicht untersucht. Es ist anzunehmen, dass das Kohärenz- gefühl vor dem Hintergrund der biographischen Entwicklung hier eine Antwort liefern könn- te. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Bedeutung von Kohärenzerfahrungen für al- le Menschen gilt, unabhängig davon, ob eine lebenslange Behinderungserfahrung vorliegt oder nicht. Man muss sich jedoch überlegen, wie sich eine Behinderung und auch das Ge- schlecht auf die Herausbildung von Kohärenzerfahrungen auswirkt. Die Stichprobe für die geplante Untersuchung soll sich aus Frauen mit lebenslanger Körperbehinderung zusammen- setzen, eventuell ist auch ein Vergleich mit Männern anzudenken, um so geschlechtsspezifi- sche Unterschiede deutlich machen zu können. Die Gewinnung der Teilnehmer/innen könnte durch diverse in der Umgebung von Köln/ Bonn liegende Wohnheime oder Verbände für Menschen mit Behinderung erfolgen, um so um Teilnahme an den geplanten Interviews zu werben. Die Größe der Stichprobe ist noch festzulegen, ebenso wie das genauere methodische Vorgehen. Angedacht ist die Verwendung des SOC-Fragebogens von Antonovsky in Kombi- nation mit dem Fragebogen zum SOK-Modell von Baltes & Baltes. Zusätzlich sollen biogra- phische Daten anhand eines von der Bearbeiterin entwickelten Fragebogens erhoben werden. Zur Testung der Fragebögen werden zunächst Pilotinterviews geführt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face. ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissen- schaftler INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Lehrstuhl für Arbeit und berufliche Rehabilitation (Herbert-Lewin-Str. 2, 50931 Köln) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[373-L] Strupp, Julia: Geschlecht - Alter - Behinderung: ein Überblick, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Ge- schlechterstudien, Jg. 24/2006, H. 4, S. 90-101 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Mehrfachdiskriminierung der Frauen mit Behinde- rungen, insbesondere mit der Dimension der behinderten Frauen im Alter. Geschlecht, Alter und Behinderung sind drei zentrale gesellschaftliche Strukturkategorien, die der Sozialstruk- turanalyse als soziale Ordnungsprinzipien und als Indikatoren gesellschaftlicher Ungleich- heitslage dienen. Hier wird versucht, diese drei Strukturkategorien miteinander in Beziehung zu setzen. Hierzu werden zunächst die Kategorien paarweise aufeinander bezogen. In den Kapiteln 1-3 wird ein Einblick in den Forschungsstand bzgl. Alter(n) und Behinderung, Be- hinderung und Geschlecht sowie Alter und Geschlecht gegeben. Dabei werden relevante Stu- dien über den Zusammenhang von Behinderung und Aspekten von Geschlecht und Alter(n) dargestellt. Kapitel 4 schließlich präsentiert einen Überblick über die besonderen Bedürfnis- soFid Soziale Probleme 2008/1 243 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

lagen von Frauen mit Behinderung im Alter, um so auch zu verdeutlichen, weshalb eine ver- tiefte Erforschung der Thematik sinnvoll und notwendig ist. Die Betrachtungen zeigen, dass Frauen mit Behinderung im Alter noch nicht wahrgenommen werden. Bei alten Menschen wird oft nicht nach Frauen und Männern unterschieden; bei Projekten für ältere Personen mit Behinderung fehlt oft die Geschlechterperspektive, und bei Projekten für ältere Frauen fehlt der Blick auf eine eventuelle Behinderung. Grundlegende Forderungen, um Frauen mit Be- hinderung im Alter eine positiv erlebte Lebenssituation zu ermöglichen, umfassen eine be- dürfnisorientierte Vorbereitung auf das Rentenalter durch z.B. flexible Arbeitszeiten, eine Vorbereitung auf körperliche Veränderungen, die mit dem Alter einhergehen (z.B. Wechsel- jahre), das Ermöglichen eines individuell sinnverfüllten Tagesablaufs, die Förderung und Aufrechterhaltung sozialer Kontakte und sowohl innerhalb wie außerhalb der Institution das Fördern von Selbstbestimmung. (ICH2)

[374-F] Theunissen, Georg, Prof.Dr. (Bearbeitung): Verstehende Diagnostik, Praxisberatung, pädagogisch-therapeutische Hilfen und Krisenin- tervention bei Menschen mit intellektueller Behinderung, Verhaltensauffälligkeiten und psychischen Störungen

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät III Erziehungswissen- schaften, Institut für Rehabilitationspädagogik (06099 Halle) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0345-5523755, Fax: 0345-5527049, e-mail: [email protected])

[375-F] Theunissen, Georg, Prof.Dr. (Bearbeitung): Verhaltensauffälligkeiten und Stärken bei geistig behinderten Schülern

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät III Erziehungswissen- schaften, Institut für Rehabilitationspädagogik (06099 Halle) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0345-5523755, Fax: 0345-5527049, e-mail: [email protected])

[376-F] Universität Bremen, FB 12 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Lehrgebiet Behin- dertenpädagogikJantzen, Wolfgang, Prof.Dr.phil. (Leitung): Gewalt und behinderte Subjektivität

INHALT: In einer transaktionalen, relationalen Sicht von Behinderung erscheinen behinderte Menschen, auch mit scheinbar sehr schweren Verhaltensstörungen, prinzipiell als Individuen, die sinnvoll und systemhaft handeln. Das grundsätzliche Problem besteht darin, dass organi- sche Schädigungen sie in ein Verhältnis zu sozialen Welt setzen, das von dieser nicht adäquat dechiffriert wird/ werden kann. Hieraus resultieren Gewaltverhältnisse für die Betroffenen, durch die - korrespondierend mit deren erhöhter Verwundbarkeit - Behinderung erst kon- 244 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

struiert wird. Das Forschungsprojekt untersucht die Verhältnisse der verschiedenen Ebenen (biotisch, psychisch, sozial) in diesem Konstruktionen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Jantzen, Wolfgang: Geistige Behinderung ist ein sozialer Tatbe- stand. in: Jantzen, Wolfgang; Lanwer-Koppelin, W.; Schulz, K. (Hrsg.): Qualitätssicherung und Deinstitutionalisierung: Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. Berlin: V. Spiess Ed. Marhold 1999, S. 197-215.+++Jantzen, Wolfgang; Rauer, Klaus: Die Situation von Familien mit sehr schwer geistig behinderten Kindern: das Beispiel Rett- Syndrom. in: Mitteilungen des vds-Fachverband für Behindertenpädagogik, LV Bremen, Jg. 23, 1999, H. 1, S. 4-9.+++Jantzen, Wolfgang: Geistige Behinderung - Menschenrechte - menschliche Natur. in: Marxistische Blätter, Jg. 37, 1999, H. 6, S. 27-31.+++Jantzen, Wolf- gang: Geistige Behinderung ist kein Phantom: über die soziale Wirklichkeit einer naturalisier- ten Tatsache. in: Greving, H.; Gröschke, D. (Hrsg.): Geistige Behinderung: Reflexionen zu einem Phantom. Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2000, S. 167-179.+++Jantzen, Wolfgang: Gewalt ist der verborgene Kern von geistiger Behinderung. in: Wüllenweber, E. (Hrsg.): Soziale Pro- bleme von Menschen mit geistiger Behinderung. Fremdbestimmung, Benachteiligung, Aus- grenzung und soziale Abwertung. Stuttgart: Kohlhammer 2004, S. 148-169. ARBEITSPA- PIERE: Jantzen, Wolfgang: Natur, Psyche und Gesellschaft im heilpädagogischen Feld. Vor- trag, gehalten beim Berufsverband der Heilpädagogen/ LV Schleswig-Holstein am 7.6.2002 in . Manuskript. 2000. ART: BEGINN: 2000-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, FB 12 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Lehrgebiet Behindertenpädagogik (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-2034 o. -2557, e-mail: Basagliaaol.com)

[377-F] Universität Erfurt, Zentrum für Lehr, Lern- und Bildungsforschung -ZLB-; Freistaat Thü- ringen KultusministeriumSasse, Ada, Prof.Dr. (Leitung): Zieldifferente Integration im ländlichen Raum

INHALT: Bei dem Projekt handelt es sich um die Wissenschaftliche Begleitung einer der ersten Grundschulklassen an öffentlichen Schulen in Thüringen, die von Kindern mit und ohne geis- tige Behinderung besucht werden. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen Professio- nalisierungsprozesse auf Seiten der Lehrer bei der Entwicklung von Unterrichtskompetenzen im zieldifferenten Unterricht. Wie bei Wissenschaftlichen Begleitungen integrativen Unter- richts üblich, gehören zum Projekt auch einschlägige Fortbildungen und Reflexionsgespräche mit den am Integrationsprojekt beteiligten Pädagoginnen und Pädagogen. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Thüringen ART: BEGINN: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Erfurt, Zentrum für Lehr, Lern- und Bildungsforschung -ZLB- (Post- fach 900221, 99105 Erfurt); Freistaat Thüringen Kultusministerium (Postfach 100452, 99004 Erfurt) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[378-F] Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Klinische und EntwicklungspsychologieCastello, Armin, Dr. (Leitung): Förderung des Fernsehverständnisses bei 12-14jährigen Kindern an Förderschulen soFid Soziale Probleme 2008/1 245 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

INHALT: Die Zielgruppe des Projekts sind 12-14jährige Kinder an Förderschulen mit dem Schwerpunkt "Lernen". Obwohl Fernsehen das Hauptmedium von Jugendlichen ist, hat die Zielgruppe häufig erhebliche Probleme, rezipierte Fernsehsendungen zu verstehen. Dies liegt an fehlenden Wissensbeständen und ineffektiver Strategieanwendung wie z.B. Informations- selektion und speicherung. Durch eine gezielte Förderung der Entwicklung von Formatwissen und Verbesserung der Informationsintegration soll in einem manualgestützten Training im Schulsetting ein besseres Verständnis erreicht werden. ART: BEGINN: 2005-09 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Klinische und Entwicklungspsychologie (Engelbergerstr. 41, 79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiter (Tel. 0761-203-3013, Fax: 0761-203-3022)

[379-F] Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Sonderpädagogik Abt. Allge- meine und Integrative BehindertenpädagogikLindmeier, Bettina, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung): Professionelles Handeln im unterstützten Wohnen geistig behinderter Menschen im Kontext der Umstellung von stationärer auf ambulante Unterstützung

INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Sonderpädagogik Abt. Allgemeine und Integrative Behindertenpädagogik (Bismarckstr. 2, 30173 Hannover) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0511-762-8373, Fax: 0511-762-8408, e-mail: [email protected])

[380-F] Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik- Dobslaff, Otto, Prof.Dr. (Leitung): Lautsprachförderung von Kindern mit zentralen Bewegungsstörungen im Rahmen der Konduktiven Pädagogik

INHALT: Dieses Forschungsprojekt erfolgt gemeinsam mit dem Petö-Institut in Budapest/ Un- garn. Es geht um die Erforschung der speziellen Potenzen der therapeutischen Vorgehenswei- se nach Petö für die Sprach- und Kommunikationsförderung von Kindern mit zentralen Be- wegungsstörungen. Die positiven Auswirkungen der Konduktiven Förderung auf die Sprach- und Kommunikationsförderung sind im Prinzip beschrieben und in vielfältigen Studien dar- gelegt. Weniger bekannt ist, wodurch diese positiven Effekte erzielt worden sind. Die Erfas- sung solcher Wirkfaktoren erfolgt auf der Grundlage der teilnehmenden Beobachtung im the- rapeutischen Alltag im Petö-Institut. ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förder- pädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

246 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

[381-F] Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik- Schuppener, Saskia, Prof.Dr. (Leitung): Einzelfallstudien zu pädagogisch-therapeutischen Interventionsmöglichkeiten bei Kindern und Jugendlichen mit Dual Diagnosis (Geistige Behinderung & herausforderndes Verhalten)

INHALT: Vor dem Hintergrund des Vorgehens der Funktionalen Diagnostik nach Mühl (2002) soll ein neues Einzelfallstudien-Forschungsdesign für die Interventionsplanung und - durchführung in der Zusammenarbeit mit Schülern mit geistiger Behinderung und herausfor- derndem Verhalten (besonders: selbstverletzendem Verhalten und fremdaggressivem Verhal- ten) erarbeitet, erprobt und evaluiert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Leipzig METHODE: Hierzu soll eine Anlehnung an die Methode der Rehistorisierung nach Jantzen (2006) sowie eine Einbeziehung der schulischen Interventionsplanungen nach Meyer (2000) stattfinden. Nach einer Analyse bisheriger Interventionsversuche, erfolgt der Einsatz des neu- en Interventionskonzeptes, welcher mittels eines differenzierten Beobachtungsdesigns über einen geschätzten Zeitraum von 0,5-1 Jahr begleitet und evaluiert wird. Die Erhebung soll zunächst innerhalb der Förderschulen für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung in Leipzig stattfinden. ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förder- pädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[382-F] Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik- Schuppener, Saskia, Prof.Dr. (Leitung): Integration von Schülern mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung im Freistaat Sach- sen

INHALT: Es soll eine aktuelle Bestandsaufnahme der schulischen Integration von Kindern und Jugendlichen mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung in Sachsen erfolgen. Hierzu wer- den alle Schulen erfasst, die ein inklusives Schulkonzept haben und/oder Kinder und Jugend- liche mit geistiger oder mehrfacher Behinderung im Gemeinsamen Unterricht beschulen. Zie- le: Erstellung eines Tableaus über den bisherigen Stand schulischer Integration in Sachsen, die Schüler mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung einschließt; Überblick über Wün- sche und Interessen von Schulen hinsichtlich einer konzeptionellen Weiterentwicklung als 'lernende Organisationen' (z.B. auch vor dem Hintergrund des 'Index of Inclusion'); Erhebung positiver und negativer Einflussfaktoren im Hinblick auf die Praxis der schulischen Integrati- on; Analyse didaktischer Ansätze des Gemeinsamen Unterrichts von Schülern mit und ohne Behinderungserfahrungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen METHODE: Es erfolgt eine Befragung mittels eines differenzierten Fragebogens hinsichtlich des jeweiligen aktuellen und perspektivischen Schul- und Unterrichtskonzeptes. Des Weiteren findet eine Verhaltensbeobachtung und Unterrichtsanalyse statt. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förder- pädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

soFid Soziale Probleme 2008/1 247 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

[383-F] Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik- Schuppener, Saskia, Prof.Dr. (Leitung): 'Schule aus Schülersicht' - Behinderungserfahrungen von Schülern mit Förderbedarf im Schwerpunkt Geistige Entwicklung in unterschiedlichen Schulkontexten

INHALT: In dieser empirischen Studie wird der Frage nach den Auswirkungen differenter schuli- scher und unterrichtlicher Bedingungen auf die Gesamtentwicklung, das subjektive Schuler- leben und das schulische Selbstkonzept von Jugendlichen mit geistiger Behinderung nachge- gangen. Die Ergebnisse sollen u.a. Aufschluss über mögliche, notwendige Konsequenzen und Veränderungen der Gestaltung von Unterricht und Schule geben. Forschungsinhalte: subjek- tive Theorien und Wirklichkeitskonstruktionen von Jugendlichen mit geistiger Behinderung; (schulische) Selbstkonzeptentwicklung von Jugendlichen mit geistiger Behinderung; Erfolgs- und Misserfolgsattribuierungen; Schul- und Klassenklima; soziale und leistungsbezogene Kompetenzprofile. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Der Stichprobenumfang liegt bei ca. 100 Jugendlichen mit Förderbedarf im Schwer- punkt Geistige Entwicklung, die in Integrations-, Kooperations- und Förderschulen unter- richtet werden (3er Gruppen-Vergleichsanalyse). Die Erhebung findet bundesweit statt und erlaubt eine Querschnittanalyse bundeslandübergreifender Schulerfahrungen aus Sicht der Schüler. Die Studie folgt dem Konzept der 'integrierenden Forschung' (auf der Basis eines 'Mixed Methods-Designs') und versteht sich als ein Beitrag zur Analyse schulischer Bedin- gungen von Jugendlichen mit geistiger Behinderung. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schuppener, S.: Integration - Kooperation - Separation: Schulerle- ben aus der Perspektive Jugendlicher mit einer geistigen Behinderung und die Auswirkungen differenter Schulerfahrungen auf deren Selbstbild. 2007 (in Vorbereitung). ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förder- pädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[384-F] Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik- Schuppener, Saskia, Prof.Dr. (Leitung): Selbstkonzeptentwicklung von Kindern mit geistiger Behinderung - Grundlagen, Verände- rungen, mögliche Einflussvariablen

INHALT: Vor dem Hintergrund einer 'integrierenden Forschung' (Schuppener, 2006) soll eine repräsentative Erhebung zur Entwicklung von Selbstkonzepten bei Kindern mit geistiger Be- hinderung im Alter von 4-9 Jahren stattfinden. Zu dieser Altersgruppe gibt es weder im ang- loamerikanischen Sprachraum, noch im deutschen Sprachraum Studien, die sich mit dem Selbstkonzept befassen. Es existieren lediglich vage und rudimentäre Theorieannahmen im Vergleich mit der Selbstkonzeptentwicklung von Kindern ohne Beeinträchtigungen. Im Rah- men des hier geplanten Forschungsprojektes steht eine Erfassung zentraler Einflussvariablen zur Auslösung von ersten Transitionen und Veränderungen des Selbstkonzeptes bei den betreffenden Kindern im Interessenzentrum. METHODE: Die Studie ist als Längsschnittstudie geplant, die sich über einen Zeitraum von 5 Jahren erstreckt. Als Hypothesen dienen Ergebnisse der oben angeführten Studie zum Selbst- konzept Erwachsener mit geistiger Behinderung. Derzeit findet eine Erarbeitung und Evalua- tion der Forschungsmethoden statt. 248 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förder- pädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[385-F] Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik- Schuppener, Saskia, Prof.Dr. (Leitung): Pädagogische Einstellungs- und Verhaltensweisen gegenüber Menschen mit geistiger Behin- derung - eine explorative Praxisannäherung

INHALT: Mit der Veränderung der pädagogischen Grundhaltung im Geistigbehindertenbereich innerhalb der letzten fünf Jahrzehnte ist eine Neustrukturierung des Einstellungs- und Verhal- tenskonzepts professioneller Fachkräfte gegenüber Menschen mit geistiger Behinderung ver- bunden. In einer explorativen Studie wurden 60 erzieherische Fachkräfte (30 Sonderschulleh- rer und 30 Werkstattgruppenleiter) hinsichtlich ihrer Gesamthaltung gegenüber Menschen mit geistiger Behinderung untersucht. Die durchgeführte offene Verhaltensbeobachtung basierte auf den 'Vier förderlichen Dimensionen' von Tausch und Tausch (1991). Eine Selbsteinschät- zung der Probanden hinsichtlich ihrer Einstellung wurde in Anlehnung an den Fragebogen zu Erziehungsstilen von Neukäter und van der Kooij (1993) erfasst. Die Ergebnisse ließen insge- samt auf eine einheitlich positive, förderliche Grundhaltung beider Berufsgruppen schließen. Das Verhalten sowie die Einstellung von Lehrern und Betreuern unterschieden sich nur ge- ringfügig. Ein signifikanter Unterschied ließ sich innerhalb des 'zu lenkenden Erziehungsstils' wieder finden: Hier zeigten Lehrer eine bedeutsam höhere Ausprägung als Betreuer, was inte- ressante Fragen hinsichtlich der Persönlichkeitsmerkmale und der Ausbildungsstrukturen von Lehrern und WfbM-Betreuern aufwarf. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förder- pädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[386-F] Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik- Tollkühn, Steffi, Dr. (Leitung): Diagnostische Erfassung von Sprachleistungen als Grundlage für die Entwicklung unter- richtsunterstützender Sprachförderverfahren

INHALT: In Zusammenarbeit mit der Sprachheilschule und einer Förderschule für Lernbehinder- te in Leipzig wurde mit den Studierenden über mehrere Jahre eine umfassende Sprachdia- gnostik durchgeführt. Diese Datenerhebungen dienen einer Analyse unterrichtlicher Bedin- gungen und Einflüsse auf die sprachliche Entwicklung von Kindern mit speziellem Förderbe- darf im Bereich des sprachlichen Handelns und werden Grundlage für die Entwicklung neuer, bzw. angepasster unterrichtsunterstützender Sprachförderverfahren sein. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Leipzig ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förder- pädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2008/1 249 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

[387-F] Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ur- sachen, Phänomenologie und Konsequenzen", Markus, M.A. (Bearbeitung): Fehlplatzierungen jüngerer Behinderter in Hessischen Altenhilfe-Einrichtungen

INHALT: Die Tatsache, dass die Versorgung pflegebedürftiger Menschen in stationären Einrich- tungen hohe Brisanz besitzt, dokumentieren zahlreiche Medienberichte über Missstände in Pflegeheimen sowie unter anderem die aktuelle Debatte um die Einsetzung einer "Enquete der Heime" (Forschungsarbeitsgemeinschaft "Menschen in Heimen", 2002). Wie die langjäh- rige Erfahrung der Behinderten-Selbsthilfebewegung belegt, lassen sich pflegerische und pä- dagogische Bedarfe jedoch auch in einem ambulanten Kontext abdecken, sofern eine entspre- chende Infrastruktur an ambulanten Diensten bereit steht und die Kostenträgerschaft gewähr- leistet ist. Die stationäre Unterbringung behinderter Menschen kann demnach sachlich nicht begründet werden; sie ist unter anderem vielmehr auf einen rein medizinisch-defizitären Be- hinderungsbegriff zurückzuführen, wie er sich noch in der gesetzlichen Definition von Be- hinderung des Paragr. 2 Abs. 1 SGB IX findet. Besonders prekär ist die Situation solcher be- hinderter Menschen, die in Altenpflegeheimen untergebracht sind, da diese Einrichtungen ausdrücklich nicht für die Betreuung dieses Personenkreises konzipiert sind. Dennoch waren Ende 1996 allein in Hessen nach einer Erhebung der Abteilung Heimaufsicht beim Lan- desamt für Versorgung und Soziales 1406 Menschen mit einer Behinderung in Einrichtungen der stationären Altenhilfe fehlplatziert. Nach der neuesten Erhebung, die im Jahr 2000 von Brinks/ Rohrmann von der Philipps-Universität Marburg durchgeführt wurde, lebten Ende 2000 noch immer 1427 Menschen unter 60 Jahren in Alten- und Altenpflegeheimen, wobei die unmittelbaren Gründe und tiefer liegenden Ursachen für den Heimeinzug weitgehend un- bekannt waren. Die Dissertation basiert auf den quantitativen Daten, die Brinks und Rohr- mann (2002) durch ihre Erhebung gewonnen haben und versteht sich als qualitativ ergänzen- des Forschungsmodul. Das Ziel der Untersuchung besteht darin, die genauen Umstände zu rekonstruieren, unter denen die Unterbringungen in den Einrichtungen erfolgten. Vor allem soll geklärt werden, welche Rolle in diesem Zusammenhang die Wünsche und Lebensper- spektiven der Betroffenen gespielt haben. Darüber hinaus sollen die Strategien exploriert werden, mit deren Hilfe die Betroffenen die Lebenssituation und ihren Alltag seit dem Heim- einzug subjektiv deuten und bewältigen, wobei insbesondere ihr Zugang zur weiteren Biogra- fie berücksichtigt werden soll. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen METHODE: Zur Gewinnung entsprechender qualitativer Daten wird eine Betroffenenbefragung unter Einsatz des so genannten problemzentrierten Interviews durchgeführt. Hierbei handelt es sich um eine theoriegeleitete Interviewform, bei der ein Leitfaden nicht mit der Aufgabe eingesetzt wird, das Gespräch zu strukturieren, sondern "das Hintergrundwissen des For- schers/ Interviewers thematisch (zu) organisieren" (Witzel 1982). Dieses Erhebungsverfahren erlaubt einerseits eine weitgehend freie Gesprächsführung, so dass es den Interviewpartnern möglich ist, Erfahrungen und Eindrücke gemäß ihres subjektiven Relevanzkontexts zu schil- dern und spontanen Assoziationen zu folgen. Andererseits bietet es zugleich die Möglichkeit, das Gespräch durch gezieltes Nachfragen auf bestimmte Themenbereiche mit dem Ziel hinzu- lenken, die Biographie der Interviewpartner möglichst vollständig zu rekonstruieren. In einem ersten Auswertungsschritt werden die Gesprächsergebnisse mit Hilfe der zusammenfassenden und strukturierenden Inhaltsanalyse kodiert, sequenziert und chronologisch geordnet, wobei das Kategoriensystem des Leitfadens als Orientierungshilfe dient. In einer zweiten, verglei- chenden Auswertungsphase werden aus der biografischen Rekonstruktion der einzelnen Heimkarrieren typische Wege in die Einrichtung sowie charakteristische Mängel auf Seiten der sozialen Infrastrukturen, die zum Prozess der Heimunterbringung beigetragen haben, her- 250 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

ausgearbeitet. Die Erkenntnisse dieser Studie sollen gemeinsam mit den von Brings und Rohrmann (2002) vorgelegten Resultaten zur Entwicklung eines sozialplanerischen Konzepts beitragen, das auf die zukünftige Verhinderung von Fehlplatzierungen und deren negative Konsequenzen für die Betroffenen abzielt. ART: BEGINN: 2004-09 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlich- keit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg)

[388-L] Varney, Eliza: Social regulation in the air transport industry: an examination of regulation 1107/2006 con- cerning the rights of disabled persons and persons with reduced mobility when travelling by air, in: Zeitschrift für Rechtssoziologie, Jg. 28/2007, H. 2, S. 191-201 (Standort: USB Köln(38)- XG06262; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "The regulation of the air transport industry has implications for individuals not just in their capacity as consumers, but also as citizens. Transport goes beyond the mere provision of an economic service and enables us to be actively involved in economic and social life. It is, therefore, surprising that in the current framework for regulating the air transport industry, economic regulation seems to have the predominant voice, while social regulation is not gi- ven significant emphasis. Regulation 1107/2006 concerning the rights of disabled persons and persons with reduced mobility (PRM) when travelling by air appears to redress the balance in favour of social regulation. In recital 1, the measure emphasises the citizenship rights of dis- abled persons and PRM. Yet, the provisions of the regulation fail to reflect the tone of the preamble. The provisions make no reference to the need to respect the dignity of disabled persons and PRM. Instead, the measures concentrate on the provision of services to disabled persons and PRM, and on ensuring that airline operators do not discriminate against these passengers. This paper suggests that by failing to make any specific reference to 'dignity' in the body of the regulation, the measure does not protect effectively the values inherent in the notion of citizenship, such as equality of citizenship. By providing a framework in which air- lines are required to refrain from discriminating on the basis of disability and age, the EU does not necessarily succeed in promoting equality." (author's abstract)

[389-F] Wagner, Felix (Bearbeitung): Der aisthetische Modus menschlicher Selbst- und Welterschließung in seiner Bedeutung für die Heilpädagogik

INHALT: Gegenstand dieses Projekts ist die Selbst- und Welterschließung des Menschen, oder - präziser formuliert - eine spezifische Form derselbigen, nämlich der grundlegende, auf sinnli- che Wahrnehmung bezogene (und daher als 'aisthetisch' zu bezeichnende) Modus des menschlichen Selbst- und Weltzugangs. Da die Frage nach der Art und Weise, wie der Mensch zu einem Bild von sich und der Welt gelangt, in grundsätzlichem Zusammenhang mit zentralen erziehungswissenschaftlichen Kategorien wie 'Lernen' und 'Entwicklung' steht, ist sie für die Pädagogik allgemein von großer Bedeutung. In besonderem Maße scheint es je- doch die heilpädagogische Praxis zu sein, aus der heraus eine Auseinandersetzung mit der Frage nach der Selbst- und Welterschließung des Menschen in vielen Situationen als drän- soFid Soziale Probleme 2008/1 251 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

gend empfunden wird. Auch wenn im Kontext dieses Vorhabens immer wieder orientierender Bezug auf die unterschiedlichen Formen des menschlichen Selbst- und Weltzugangs genom- men wird, ist der Fokus ein engerer: Aufgrund der fundamentalen und daher zentralen Bedeu- tung der menschlichen Wahrnehmung für Prozesse der Selbst- und Welterschließung wird der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Auseinandersetzung auf die Erhellung der spezifischen Funktionsweise sowie des systematischen Stellenwerts der aisthetischen Form der Selbst- und Welterschließung des Menschen gesetzt. Das interdisziplinär angelegte Forschungsprojekt baut dabei primär auf einem philosophischen Fundament auf, wobei das Hauptgewicht auf Wahrnehmungstheorien phänomenologischer Prägung gelegt wird. Diese Akzentsetzung be- züglich der theoretischen Ausrichtung bietet sich aufgrund der eklatanten Vernachlässigung wahrnehmungsphilosophischer Positionen in der neueren heilpädagogischen Fachdiskussion an. Wahrnehmungspsychologischen Erkenntnissen kommt im Kontext des Promotionsvorha- bens eine eher flankierende, die zentralen Gedankengänge stützende Rolle zu. Ausgangs- und Zielpunkt des Denkens - und in diesem Sinne zentrierende Disziplin - ist die Heilpädagogik als Theorie und Praxis der Erziehung und Bildung von Menschen mit Behinderung. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 02 Philosophie, Psychologie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Bereich Pädago- gik bei Verhaltensstörungen (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[390-L] Waldschmidt, Anne: Behinderte Körper: Stigmatheorie, Diskurstheorie und Disability Studies im Vergleich, in: Torsten Junge, Imke Schmincke (Hrsg.): Marginalisierte Körper : zur Soziologie und Geschichte des anderen Körpers, Münster: Unrast-Verl., 2007, S. 27-43, ISBN: 3-89771-460-4 (Standort: UB Köln(38)-35A45)

INHALT: Für die Fundierung einer Körpersoziologie will die Autorin den "bias der Normalität" überwinden und eine wechselseitige conditio sine qua non denken: Es gibt keinen Körper oh- ne die Möglichkeit der Beeinträchtigung und umgekehrt keine Beeinträchtigung ohne Körper. Problematisch wird damit auch der Glaube, dass Behinderung umstandslos mit Schmerz, Leid und Pein gleichzusetzen sei. Aus einer machtkritischen, historisierenden und kulturell diffe- renzierende Herangehensweise knüpft die Autorin an Foucault an, der Aspekte von Körper- disziplinierung und -normierung explizit thematisiert hat. Gleichwohl genügt der diskurstheo- retische Ansatz allein nicht; bei Goffman kann man lernen, dass Behinderung nicht nur ein Machtapparat ist, sondern es auch ein "doing disability" gibt, ein interaktives Spiel der Per- spektiven, bei dem immer wieder neu auszuhandeln ist, wer als Stigmaträger gilt und wer zu den "Normalen" gerechnet wird. Während Goffman den Körper als Medium der Interaktion ansieht und Foucault ihn als Objekt der Disziplinierung begreift, übersehen beide das Hand- lungspotential, das auch mit dem marginalisierten Körper verbunden ist. Gerade am Beispiel von Behinderung ließe sich der "Körper als Akteur" studieren: das ihm anhaftende Unvorher- gesehene, Unordentliche und Bedrohliche, seine Ereignishaftigkeit und Widerspenstigkeit, die Weigerung der Subjekte, sich anzupassen, und ihr Aufbegehren gegen das "Ganzmachen", "Geraderichten" und "Integrieren". (ICA2)

252 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

[391-F] Wansing, Gudrun, Dr.; Schäfers, Markus (Bearbeitung); Metzler, Heidrun, Dr.; Wacker, Elisabeth, Prof.Dr.; Trost, Rainer, Prof.Dr. (Leitung): Wissenschaftliche Begleitforschung zur Umsetzung des Neunten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IX) - Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen - Begleitung und Auswertung der Erprobung trägerübergreifender Persönlicher Budgets

INHALT: Die Reform des Rehabilitations- und Sozialhilferechts in der Bundesrepublik Deutsch- land (Sozialgesetzbuch IX, Sozialgesetzbuch XII) intendiert u.a. eine Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen. Als Alternative zu Sachleistungen sollen bedarfsorientierte, regelmäßige Geldleistungen an Menschen mit Behinderungen grö- ßere Handlungsspielräume eröffnen und ihnen mehr Kontrolle in Bezug auf ihre Lebensges- taltung ermöglichen. Mit Hilfe des Persönlichen Budgets wird der einzelne Mensch mit Be- hinderung in die Lage versetzt zu wählen, wo und wie er leben möchte, wer ihn/ sie, wann und wie unterstützt. Um diese Handlungsspielräume nicht durch das stark gegliederte Rehabi- litationsrecht einzuschränken, sieht der Gesetzgeber die Erprobung so genannter "Trä- gerübergreifender Persönlicher Budgets" vor. D.h. in Zukunft soll es möglich sein, dass Men- schen mit Behinderung - bei einem entsprechenden Bedarf - ein Budget erhalten, welches sich aus Geldleistungen verschiedener Rehabilitationsträger zusammensetzt, um damit die Unterstützung, die sie für ihre Alltagsgestaltung benötigen, zu organisieren. Zentrale Fragen der Ausgestaltung/der Umsetzung solcher Trägerübergreifender Persönlicher Budgets wie z.B. Fragen des Zugangs/der Anspruchsberechtigung, der Bemessung von Geldleistungen über den Arbeitsbereich eines einzelnen Reha-Trägers hinaus, sind offen und müssen im Ver- lauf des Bundesmodellprojekts geklärt werden. Ebenfalls von zentraler Bedeutung wird es sein, die Wirkungen Persönlicher Budgets sowohl auf individueller/ subjektiver Ebene als auch im Hinblick auf die objektive Beurteilung einer Erweiterung personaler Handlungsspiel- räume und der realisierten Teilhabe der Budgetnehmer/innen, zu evaluieren. Strukturelle Ef- fekte, die sich beispielsweise auf die Arbeitsprozesse der Reha-Träger (Aufwand, Identifika- tion, Lösung von Schnittstellenproblemen) oder die Entwicklung von Dienstleistungsstruktu- ren beziehen, werden in die wissenschaftliche Analyse ebenfalls aufgenommen. Ziel der wis- senschaftlichen Begleitforschung ist es, Bedingungen für ein Gelingen dieser Form der Leis- tungsgewährung im bundesdeutschen Kontext zu beschreiben und damit dazu beizutragen, dass Menschen mit Behinderung mehr Teilhabe am Leben der Gesellschaft und größere Kon- trolle in Bezug auf ihre Lebensgestaltung realisieren können. ZEITRAUM: 2004-2007 GEO- GRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die Einführung/ Umsetzung Reha-Trägerübergreifender Persönlicher Budgets in 14 Modellregionen verschiedener Bundesländern wird durch die kooperierenden Hochschul- teams wissenschaftlich begleitet. Konzeptionell ist aufgrund der hohen Komplexität und In- novation des Modellprojekts eine Verschränkung evaluationstheoretischer Ansätze vorgese- hen. Die formative Evaluation mit ihrer Tradition in der Handlungsforschung intendiert eine Optimierung des Modellprojekts bereits in ihrem Verlauf. Hier ist die wissenschaftliche Bera- tung der Prozessbeteiligten in den Modellregionen auf der Grundlage von systematisch aufbe- reiteten Erfahrungen und prozessbegleitender strukturierter Beobachtung der Verläufe in den Modellregionen, angesiedelt. Erstellt werden in diesem Zusammenhang u.a. Leitfäden und In- formationsmaterialien zur Unterstützung der Verwaltungs- und Entscheidungsabläufe und re- gionale Übersichten über Dienstleistungsanbieter und Beratungsstellen. Ergänzt wird dieser Ansatz um Verfahren der so genannten summativen Evaluation, in denen Beobachtung und Messung der Programmwirkungen im Vordergrund steht. Dabei gilt es Wirkungen auf unter- schiedlichen Ebenen (vom "Output" - z.B. dem Umfang der Modellteilnahme - bis zum "Out- soFid Soziale Probleme 2008/1 253 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

come" - z.B. der erreichte Grad individueller Teilhabe) zu analysieren. Eine multiperspektivi- sche Herangehensweise dokumentiert Verwaltungs- und Entscheidungsabläufe (wie z.B. der Weg von der Antragsstellung bis zur Bewilligung - oder Ablehnung - eines PB) und erhebt die Erfahrungen von Menschen mit Behinderung in der Nutzung persönlicher Budgets. Dazu werden Dokumentations- und Erhebungsinstrumente entwickelt. Vorgesehen sind 1. schriftli- che, multiperspektivische Befragungen von Budgetnehmer/innen, ggf Angehörige/ gesetzli- chen Betreuern, Dienstleistungsanbietern zu ihren Erfahrungen mit dem PB; 2. persönliche Interviews mit einer Teilstichprobe (ca. 80 Interviews) der Budgetnehmer/innen zu Aspekten der Lebenssituation und der Teilhabe zu zwei Zeitpunkten. Untersuchungsdesign: Quer- schnitt; Panel DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (u.a. Anträge auf ein PB; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 80; Budgetnehmer/innen; Aus- wahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Leistungsträger, Budgetneh- mer/innen, ggf. Angehörige/ gesetzliche Betreuer, Dienstleistungsanbieter; Auswahlverfah- ren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Metzler, Heidrun; Meyer, Thomas; Rauscher, Christine; Schäfers, Markus; Wansing, Gudrun: Wissenschaftliche Begleitforschung zur Umsetzung des Neunten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IX) - Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen. Be- gleitung und Auswertung der Erprobung trägerübergreifender Persönlicher Budgets. Ab- schlussbericht. Tübingen et al., Juli 2007, 261 S. Download unter: http://www.bmas.de/ co- remedia/generator/23072/property=pdf/f366__forschungsbericht.pdf . ART: BEGINN: 2004-10 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesund- heit und Soziale Sicherung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Tübingen, Zentrum zur interdisziplinären Erforschung der 'Lebens- welten behinderter Menschen' -Z.I.E.L.- (Nauklerstr. 37a, 72074 Tübingen); Technische Uni- versität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Lehrstuhl für Rehabilitationssozio- logie (44221 Dortmund); Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. III Sonderpädagogik, Institut für sonderpädagogische Förderschwerpunkte (Postfach 2344, 72762 Reutlingen) KONTAKT: Metzler, Heidrun (Dr. Tel. 07071-2975313; e-mail: [email protected])

[392-L] Wieser, Bernhard; Karner, Sandra; Berger, Wilhelm (Hrsg.): Prenatal testing: individual decision or distributed action?, (Technik- und Wissenschaftsfor- schung, Bd. 48), München: Profil-Verl. 2006, 207 S., ISBN: 3-89019-603-9

INHALT: "The birth of a child is one of the most significant events in human life. Mothers and fathers wish the best for their offspring: health, success and a happy life. The way these hopes and desires are experienced, however, is by no means an exclusively private affair. On the contrary, the experience of pregnancy today is shaped to a great extent by the techno- scientific developments in reproductive medicine. The question: will my child be healthy? gains a totally different and new meaning if the possibility exists to answer this question by means of prenatal examinations. The question abruptly arises of whether or not to continue the pregnancy if an examination yields pathologic results. It is momentous decisions of this kind that are connected with prenatal testing and they have a quality which they did not have prior to the existent of these examinations. Framing prenatal testing as individual decision and distributed action, this collection addresses the paradoxical tension between decisions that are understood to be taken autonomously and a complax medical network without which a pregnant woman would not be position to decide between an abortion or the continuation 254 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.1 Jugendliche und erwachsene Behinderte

of her pregnancy because of a predicted disease or disability of the expected child." (author's abstract). Contents: Wilhelm Berger: Towards an Ethics of Distributed Responsibility (13- 26); Bernhard Wieser, Sandra Karner: Individualising Decisions: On the Paradoxes of Prena- tal Testing (27-52); Susan M. Cox: Paradoxes of Prenatal Testing and Their Consequences (53-62); Louise Locock, Jo Alexander: 'Just a Bystander'? Men's Place in the Process of Fetal Screening and Diagnosis (63-86); Celia Roberts: Enacting Gender in Reproductive Medicine (87-100); Bernhard Wieser: Translating Medical Practices: An Actor-Network Theory Per- spective (101-130); Ingo Schulz-Schaeffer: Who Is the Actor and Whose Goals Will Be Pur- sued? Rethinking Some Concepts of Actor Network Theory (131-158); Andreas Heller, Ste- fan Dinges: Organisational Ethics- and Their Role in Counselling and Decision-Making Proc- esses for Prenatal Testing (159-178); Barbara Maier: Autonomy: On Decision-Making in Prenatal Diagnosis (179-190); Marcus Düwell: Genetic Diagnosis in Reproductive Medicine: Aspects of an Ethical Evaluation (191-202).

[393-L] Witt-Löw, Kerstin; Breiter, Marion: LUZIA: Studie zur Lebenssituation arbeitsmarktferner Frauen mit Behinderung in Wien, Wien 2006, 222 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ams-forschungsnetzwerk.at/downloadpub/Studie_LUZIA.pdf)

INHALT: "Die Studie zur Erfassung der Lebenssituation arbeitsmarktferner Frauen in Wien wur- de von ' - Institut für ganzheitliche Sozialforschung & ihre Anwendung' für das Bundes- sozialamt Wien erstellt. Aufgabe und Anliegen des Bundessozialamtes ist es, die Integration von Menschen mit Behinderung in das Erwerbsleben und ihre Integration am jeweiligen Ar- beitsplatz zu fördern. In vielfältigen innovativen Projekten werden bereits jetzt zielgruppen- gerechte Interventionen umgesetzt. Um passende Integrationsmaßnahmen setzen zu können, ist eine genaue Kenntnis der Zielgruppe, ihrer spezifischen Lebenssituation u. ihrer Bedürf- nisse notwendig. Das Institut Sofia wurde vom Bundessozialamt bereits mit zwei Studien zur Erforschung der Lebens- u. Arbeitssituation gehörloser, sowie blinder u. sehgeschädigter Frauen in Wien betraut, in denen ausgehend von den geäußerten Bedürfnissen u. Anliegen der interviewten Frauen Anregungen für gezielte Fördermaßnahmen entwickelt wurden. Mit die- ser Studie wendet sich das Bundessozialamt einer Zielgruppe zu, über die wenig bekannt ist: Menschen, die sich zwar beim Bundessozialamt als erheblich behindert einstufen haben las- sen, zumeist auch als 'begünstigt behindert' registriert sind, die aber nicht im Erwerbsleben in- tegriert sind. Dazu zählen BezieherInnen von Arbeitslosengeld und Notstandshilfe, also beim AMS als arbeitslos gemeldete Personen, aber auch Menschen mit Behinderung, die weder erwerbstätig sind noch vom AMS erfasst werden." (Autorenreferat)

3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

[394-F] Audeoud, Mireille, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Lienhard, Peter, Prof.Dr. (Leitung): Berufliche und soziale Integration schwerhöriger und gehörloser junger Erwachsener

INHALT: Ursprung: Motor der Studie ist die Frage, wie geht es ehemaligen Schüler/innen der Hörgeschädigtenschulen und die vom Audiopädagogischen Dienst Begleiteten 20 bis 35 Jäh- soFid Soziale Probleme 2008/1 255 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

rigen heute? Wie stehen sie im Leben? Wie ist es bei mehrfachbehinderten Hörgeschädigten? Fragestellungen auf 3 Ebenen: 1. (Schullaufbahn) Welche Erfahrungen wurden bezüglich Schule Ausbildung hinsichtlich des Integrations- und Kommunikationserleben gemacht? Wie werden diese von den Betroffenen rückblickend eingeschätzt? 2. (Integration) In welchen so- zialen und beruflichen Bezügen stehen die jungen Hörgeschädigten heute? Wie schildern sie ihr Eingebundensein? Wie spiegeln Arbeitskolleg/innen sowie Freund/innen dieses Einge- bundensein? 3. (Alltagsstrategien) Welche Alltagshürden werden genannt, welche Alltags- strategien könne aus den Erzählungen herausgearbeitet werden? (Adaptivitätskompetenz nach Baltes). Abstract: Wie sieht die Lebenssituation von hörgeschädigten, 20 bis 35 jährigen Er- wachsenen in der Deutschschweiz aus? Wie fühlen sie sich in ihrem sozialen und beruflichen Umfeld integriert? Wie gelingen Interaktionen mit der hörenden Umwelt? Aussagekräftige Forschungsresultate fehlten bislang in der Schweiz. Das Forschungsvorhaben stellt Lebens- strategien und Grenzsituationen dar, die danach in praktische Empfehlungen für Ausbildungs- und Beratungsinstitutionen, sowie für Betroffene und die breitere Öffentlichkeit ausgearbeitet wurden. Das Projekt gliedert sich in zwei Erhebungsphasen: eine quantitative, breit angelegte Situationserhebung (Fragebogenerhebung bei Betroffenen ehemalige Schüler/innen der Hör- geschädigtenschulen und die vom Audiopädagogischen Dienst Begleiteten, N= 278 plus 29 mehrfachbehinderte Hörgeschädigte) und qualitative Interviews. Bei den Interviews geht es um die Selbstwahrnehmung der Betroffenen (N=26 plus 5 mehrfachbehinderte Hörgeschädig- te). Diese wird ergänzt durch die Darstellung einer Aussensicht (16 Arbeitskollegen- Interviews, Freunde im Gruppeninterview). Das Forschungsprojekt wurde mit einer Tagung am 24. November 2006 abgeschlossen. Ein gut leserlicher Forschungsbericht ist im SZH Ver- lag erschienen und ab Anfang 2007 erhältlich. Weitere Informationen unter: http://www.si dos.ch/ ) ZEITRAUM: 1969-2006 (Geburt bis heute) GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutsch- schweiz METHODE: Strategie: Grundlagendaten mit Fragebogenerhebung (N=278 plus 29 mehrfachbe- hinderte Hörgeschädigte). Deskreptive Analyse. Skalenbildung zur Auswahl der Interview- partner für qualitative Interviews. Vertiefende qualitative Interviews mit Hörgeschädigten (N=26) in Lautsprache und Gebärdensprache zu Schullaufbahn, heutige Arbeitssituation und soziale Integration, Alltagshürden und Strategien; Umgangssituation aus der Sicht hörender Arbeitskolleg/Innen (N=16) und Freund/innen (N=5). Vorstudie zur Situation mehrfachbe- hinderter Hörgeschädigter (N=5) und deren Arbeitschefs und Betreuungspersonen (N=4). Hörgeschädigtenspezifische Hürden erfasst. Hörgeschädigtenspezifische Strategien mit Laza- rus und Baltes kategorisiert. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Fragebogen für Hörgeschädigte, zugeschickt, für mehrfachbehinderte Hörgeschädigte). Standardisierte Befragung, schriftlich (Auswahlverfahren: Adressen über Hörgeschädigten- schulen und APD 2). Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview (Auswahlverfahren: theoretical Sampling der Fragebogendaten). VERÖFFENTLICHUNGEN: Audeoud, M.; Lienhard, P.: Berufliche und soziale Integration junger hörbehinderter Erwachsner. in: Schweizerische Zentralstelle für Heilpädagogik (Hrsg.): Dossier. Erwachsene mit Behinderungen". Luzern: Edition SZH/ CSPS (Bestell-Nr. D 81) 2005, S.13-17.+++Audeoud, M.: Berufliche und soziale Integration junger hörbehin- derter Erwachsner. in: Berufsverband der Heilpädagogen BHP (Hrsg.): Heilpädagogik in Pra- xis, Forschung und Ausbildung. Bericht zum Internationalen Kongress für Heilpädagogik Ulm 2005. Berlin: BHP-Verlag 2006, S.99-104.+++Audeoud, M.; Lienhard, P.: Berufliche Integration junger Hörgeschädigter: Mittendrin - und doch immer wieder draussen? in: Zeit- schrift für Heilpädagogik, 2006, 10.+++Audeoud, M.; Lienhard, P.: Mittendrin - und doch 256 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

immer wieder draussen? Forschungsbericht zur beruflichen und szoialen Integration junger hörgeschädigter Erwachsener. Luzern: SZH 2007 (im Erscheinen). ART: BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Direktorenkonferenz der Hörbe- hindertenschulen Deutschschweiz FINANZIERER: Institution; Auftraggeber; Max Bircher Stiftung; SONOS, BHP CH INSTITUTION: Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich, Department 3 Forschung und Entwicklung (Schaffhauserstr. 239, 8057 Zürich, Schweiz)

[395-L] Brinkmann, Elena; Scheffler, Dirk: Evaluation des EQUAL-Projekts: Vieles ist möglich - Tandempartner in Wissenschaft, in: Berufliche Rehabilitation : Beiträge zur beruflichen und sozialen Eingliederung junger Menschen mit Behinderungen, Jg. 21/2007, H. 2, S. 109-119 (Standort: USB Köln(38)-HP-LS-B615)

INHALT: "Der Lehrstuhl für Arbeit und berufliche Rehabilitation der Universität Köln evaluiert gemeinsam mit der Firma Univation Institut für Evaluation Dr. Bywl & Associates GmbH in Köln die EQUAL-Entwicklungspartnerschaft 'Vieles ist möglich - Tandempartner in der Wis- senschaft'. Ziel der Entwicklungspartnerschaft (EP) ist die Verbesserung von Zugangschan- cen für schwerbehinderte Menschen auf den Arbeitsmarkt 'Wissenschaft und Forschung'. Der Zweck der Evaluation besteht darin, der EP nützliche Informationen für ihre zielorientierte Steuerung zur Verfügung zu stellen und exemplarisch die Wirkungen der EP zu dokumentie- ren. Dies geschieht, orientiert am Zielsystem der EP, mittels formativer 'on-going' Evaluation und abschließender summativer Bewertung der Zielerreichung. Der Schwerpunkt liegt auf der unterstützenden Funktion und umfasst ein Coaching der Projekte der EP. Die Steuerungsver- antwortlichen erhalten so während der Projektlaufzeit abgesicherte Informationen zur Opti- mierung ihrer Aktivitäten und wichtige Anhaltspunkte für die strategische Ausrichtung der Entwicklungspartnerschaft und deren Projekte. Die Evaluation hat in der ersten Phase die Vernetzung, Bedingungen und Outputs der EP auf mehreren Dimensionen abgebildet und plant für die zweite Phase die Durchführung von wirkungsorientierten Erhebungen bei den Zielgruppen der EP" (Autorenreferat)

[396-L] Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Hrsg.): Bericht der Bundesregierung über die Wirkungen der Instrumente zur Sicherung von Be- schäftigung und zur betrieblichen Prävention, Berlin 2007, 117 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2007/k070731p02.pdf)

INHALT: Der Bericht der Bundesregierung unterrichtet die gesetzgebenden Körperschaften des Bundes über die Wirkungen der Instrumente zur Sicherung von Beschäftigung und zur be- trieblichen Prävention. Ziel der Politik der Bundesregierung ist die selbstbestimmte Teilhabe schwerbehinderter Menschen am gesellschaftlichen Leben und am Arbeitsleben. Um dieses Ziel zu erreichen gilt es, die Beschäftigungschancen behinderter Menschen konsequent zu verbessern. Die gesetzlichen Instrumente zur Sicherung von Beschäftigung und zur betriebli- chen Prävention werden erläutert: Beschäftigungspflicht und Ausgleichsabgabe, Eingliede- rungszuschüsse, Leistungen der Integrationsämter (behinderungsgerechte Einrichtung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Leistungen bei außergewöhnlichen Belastungen, Arbeitsas- sistenz, Integrationsprojekte), Unterstützung durch Integrationsfachdienste, Schwerbehinder- tenvertretungen und Integrationsvereinbarungen, besonderer Kündigungsschutz, besondere soFid Soziale Probleme 2008/1 257 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

Förderung der Ausbildung, betriebliches Eingliederungsmanagement sowie Werkstätten für behinderte Menschen. Die positive Entwicklung der Situation schwerbehinderter Menschen auf dem Arbeitsmarkt wird dargestellt. Im Jahr 2004 wurde von der Bundesregierung die Ini- tiative 'job - Jobs ohne Barrieren' ins Leben gerufen. Mit ihr werden drei Ziele verfolgt: 1. die Förderung der Ausbildung behinderter Jugendlicher, 2. die Verbesserung der Beschäftigungs- chancen schwerbehinderter Menschen, insbesondere in kleinen und mittelständischen Betrie- ben und 3. Stärkung der betrieblichen Prävention, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten langfristig zu erhalten und zu fördern. Projekte und Aktivitäten zu den drei Schwerpunkten werden vorgestellt. Aus Sicht der Bundesregierung zeigt sich, dass Arbeitge- ber in steigendem Umfang bereit sind, schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen und die bestehenden gesetzlichen Instrumente zur Förderung der Beschäftigung schwerbehinderter Menschen wirken. Die Initiative 'job - Jobs ohne Barrieren' leistet einen wichtigen Beitrag, um Arbeitgeber zu motivieren, schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Zusätzlich wird das Programm 'Job4000' zur besseren beruflichen Integration besonders betroffener schwer- behinderter Menschen, mit dem individuelle Arbeitsplätze konkret gefördert werden sollen, als Aktivität in die Initiative eingebunden. Indem künftig Arbeitgeber sensibilisiert und gleichzeitig Arbeitsplätze finanziell gefördert werden, leistet die Bundesregierung einen nachhaltigen Beitrag zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen. (IAB)

[397-F] Dornette, Johanna (Bearbeitung); Rauch, Angela (Leitung): Evaluation beruflicher Rehabilitationmaßnahmen im Rahmen der Wiedereingliederung

INHALT: Das Projekt soll Strukturinformationen zu beruflicher Rehabilitation im Rahmen der Wiedereingliederung liefern. Es beschäftigt sich mit Maßnahmezuweisung, Maßnahmever- lauf sowie dem Erwerbsverlauf nach Ende der Rehabilitation. Dabei werden Wirkungen auf der individuellen Ebene wie auch Förderstrukturen und -erfolge analysiert. Dabei werden die Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation sowohl für SGB II, als auch SGB III Empfänger gemeinsam evaluiert. Dabei wird durchgängig nach der Zuordnung der Rehabilitanden zu den Regelkreisen differenziert, um mögliche Veränderungen im Bereich der beruflichen Rehabili- tation, die mit der Einführung des SGB II aufgetreten sind, transparent zu machen. Basis die- ser quantitativen Analysen sind die prozessproduzierten Daten der Bundesagentur für Arbeit. Ergänzt werden diese durch eine Befragung von Rehabilitanden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: BEGINN: 2005-05 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesmi- nisterium für Arbeit und Soziales INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit - IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected])

[398-L] Dorr, Andrea; Heckl, Eva; Sheikh, Sonja; Simbürger, Elisabeth; Rapa, Silvija; Egger, Andrea; Bechter, Barbara: Maßnahmen für Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen: Evaluierung, Analyse, Zu- kunftsperspektiven, Wien 2004, III, 139 S.

INHALT: Im Zentrum der österreichischen Behindertenpolitik steht die Integration der behinder- ten Menschen in alle gesellschaftlichen Bereiche. Die Berufstätigkeit nimmt dabei eine 258 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

Schlüsselrolle ein, weil die Erwerbstätigkeit den Menschen mit besonderen Bedürfnissen er- möglicht, ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben zu führen. Darüber hinaus erhöht die be- rufliche Integration auch die Akzeptanz und Anerkennung durch nicht-behinderte Menschen. Die vorliegende Studie soll die Grundlage für die Weiterentwicklung von integrativen Kon- zepten an der Schnittstelle Schule - Beruf bilden. Sie gibt einen umfassenden Überblick über die Situation der Jugendlichen, ihr Umfeld, die derzeitige Fördersituation und beinhaltet dar- aus resultierende Vorschläge zum weiteren Ausbau der Fördermaßnahmen.

[399-L] Faßmann, Hendrik (Projektleiter); Haag, Sabine (Mitarbeiter); Schneider, Andreas H. (Mitarbeiter); Grüninger, Marco (Mitarbeiter); Naidenova, Mila (Mitarbeiter): Evaluation von nachhaltigen Erfolgen bei wohnortnaher betrieblicher Erstausbildung und reha-spezifischer Förderung durch einen Bildungsträger: Sicherung von Ergebnissen des BAR-Modellprojekts "REGIonale NEtzwerke zur beruflichen Rehabilitation (lern-)behin- derter Jugendlicher (REGINE)", (Materialien aus dem Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, H. 3/2007), Nürnberg 2007, 58 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ifes.uni-erlangen.de/pub/pdf/m_3_2007.pdf)

INHALT: Zum Ende des Jahres 2003 wurde das von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabili- tation initiierte Modellprojekt "REGIonale NEtzwerke zur beruflichen Rehabilitation (lern-) behinderter Jugendlicher (REGINE)" abgeschlossen. Es diente dazu, einen neuen Lernort, die wohnortnahe, betriebliche Erstausbildung (lern-)behinderter Jugendlicher und reha-spe- zifische Förderung durch einen Bildungsträger, zu erproben. Das Projekt wurde an insgesamt neun Standorten implementiert und vom Institut für empirische Soziologie an der Friedrich- Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg (IfeS) wissenschaftlich begleitet. In diesem Rah- men wurden gemeinsam mit den Projektpartnern Qualitätsstandards für den neuen Lernort er- arbeitet und publiziert. Der Abschlussbericht der Begleitforschung, der im Dezember 2003 vorgelegt und veröffentlicht wurde, enthielt allerdings nicht alle Daten. Vor diesem Hinter- grund sollte eine Reihe fehlender Informationen im Rahmen des REGINE-Nachfolge- projekts, über das in dem vorliegenden Beitrag berichtet wird, nacherhoben und geprüft wer- den, wie sich der Eingliederungserfolg von REGINE-Absolvent(inn)en ein Jahr nach Ab- schluss ihrer Ausbildung darstellen würde. Es wurde festgestellt, dass von den 222 Auszubil- denden, die ihre durchstanden und zur Prüfung antraten, 79,3 % auf Anhieb und 17,1 % nach einer Wiederholungsprüfung erfolgreich waren. Insgesamt gesehen absolvierten also 96,4 % dieser Auszubildenden ihre Lehre mit positivem Ergebnis. Diese Erfolgsquote ist auch im Vergleich mit anderen Lernorten als überaus positiv zu bewerten. (ICD2)

[400-L] Herrmann, Heidi (Hrsg.): Auf dem Weg in den Beruf: Chancen für Menschen mit Teilleistungsschwächen - AD(H)S ; Dokumentation einer Tagung mit Fachleuten, Eltern und Betroffenen, 21./22. Oktober 2006, 2007, 126 S., ISBN: 978-3-935545-11-2 (Standort: PLB (107)-107-5307; Graue Literatur)

INHALT: Der Band dokumentiert die Vorträge, Beratungen der Arbeitskreise und Erfahrungsbe- richte einer Tagung mit Fachleuten, Eltern und Betroffenen zu Berufs- und Arbeitsmarkt- chancen für Menschen mit Teilleistungsschwäche - AD(H)S vom 21. und 22. Oktober 2006. AD(H)S steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung und bezeichnet kaum er- soFid Soziale Probleme 2008/1 259 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

kennbare Beeinträchtigungen in den Bereichen Motorik, Wahrnehmung und Verarbeitung, Aufmerksamkeit und Hyperaktivität (ADHS), Lesen und Rechtschreiben (Legasthenie), Rechnen (Dyskalkulie), Sprechen und Sprache, Kontakte, Beziehungen, Emotionen. Men- schen mit Teilleistungsschwäche zeichnen sich in der Regel durch Zuverlässigkeit, Bestän- digkeit und Hilfsbereitschaft aus, können aber auch aufgrund von Konzentrationsproblemen sehr sprunghaft sein. Sie verfügen meist über qualifizierte Schulabschlüsse. Schwerpunktmä- ßig werden der aktuelle Stand der Förderangebote durch die Bundesagentur für Arbeit, der Beitrag, den die Schule leisten kann und konkrete Hilfen für junge Menschen behandelt. Da- bei versuchen die Einzelbeiträge folgende Fragen, die sich betroffene Jugendliche und ihre Familien bei der Suche nach einem Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz stellen, zu beantworten: Was ist die Aufgabe einer Rehaberaterin? Welche Hilfen bietet ein Integrationsfachdienst? Bereitet die Schule Jugendliche ausreichend auf die Arbeitssuche vor? Wie finde ich als Ju- gendlicher heraus, wofür ich mich eigne? Kann ich die Chancen wahrnehmen und die Mög- lichkeiten ausschöpfen? (IAB)

[401-F] Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- Rauch, Angela (Leitung): Die Arbeitsmarktsituation schwerbehinderter Menschen: Analysen zur Arbeitslosigkeit und zu den Beschäftigungsbetrieben

INHALT: Die Arbeitsmarktsituation Behinderter und ihre berufliche (Wieder-)Eingliederung stehen seit langem im Vordergrund von Bemühungen sowohl des Gesetzgebers wie der Bun- desagentur für Arbeit. Allerdings sind insgesamt gesehen nur relativ wenige Informationen sowohl über arbeitslose Schwerbehinderte als auch über die Betriebe, die Schwerbehinderte beschäftigen, bekannt. Das Projekt soll den empirischen Forschungsstand erweitern und Grundlagen für spätere, tiefergehendere Untersuchungen schaffen. Arbeitslose Schwerbehin- derte: Im Mittelpunkt stehen u.a. personenspezifischer Merkmale, berufliche Herkunft, Über- gänge in "reguläre" Beschäftigung, BA-Maßnahmen, Rente, Erwerbsunfähigkeit und deren Interdependenzen sowie regionale Disparitäten der Übergänge. Als Datenbasis dienen hier die Zu- und Abgangsstatistiken aus der Arbeitslosigkeit der BA sowie die Arbeitslosenbefragung 2000 des IAB. Beschäftigende Betriebe: Im Mittelpunkt stehen mögliche erklärende Einfluss- faktoren auf die Beschäftigung Schwerbehinderter wie Branche, Betriebsgröße, Region oder Beschäftigungsentwicklung. Als Datenbasis wird hier die Statistik aus dem Anzeigeverfahren (mit den Meldungen der Unternehmen im Rahmen der Ausgleichsabgabe) der BA herangezo- gen, sowie das IAB-Betriebspanel. Ziel: Das Projekt soll den empirischen Forschungsstand erweitern und Grundlagen für spätere, tiefergehende Untersuchungen schaffen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Allmendinger, J.; Rauch, A.: Behinderte und gesundheitlich ein- geschränkte Menschen. Qualifikationsstrukturen und Integrationschancen auf dem Arbeits- markt heute und morgen. in: Konturen. Fachzeitschrift zu Sucht und sozialen Fragen, Jg. 26, 2005, H. 1, S. 20-23. ART: BEGINN: 2003-03 ENDE: 2008-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesagentur für Arbeit INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit - IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-179-3070, e-mail: [email protected])

260 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

[402-F] Keck, Andrea; Gürber, Susan (Bearbeitung); Hollenweger, Judith, Prof.Dr. (Leitung): Behinderte Studierende an schweizerischen Universitäten

INHALT: Eine im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 45 ("Probleme des Sozial- staats") angesiedelte Studie fragte nach den Problemen, mit denen sich behinderte Studieren- de an schweizerischen Universitäten konfrontiert sehen. An die 12% der an den drei ausge- wählten Hochschulen Befragten bezeichneten sich als behindert oder chronisch krank, und etwa die Hälfte von ihnen gab an, dadurch im Studium beeinträchtigt zu sein. Die Studieren- den mit einer Behinderung oder einer chronischen Krankheit verteilen sich nicht gleichmässig auf die Fakultäten und Fächer. So ist es etwa viel wahrscheinlicher, dass Behinderte Theolo- gie studieren als Wirtschaftswissenschaften. Die Schwierigkeiten, die den Studierenden an der Universität begegnen, treten besonders deutlich zu Tage im Falle psychischer Erkrankun- gen, bei Hörbehinderungen, bei Beeinträchtigungen im Bereich des Zentralnervensystems sowie bei Drogensüchtigen. Die Autorinnen betonen die Notwendigkeit, die Implikationen jeder einzelnen Behinderung für das Studium genau abzuklären, wenn es darum gehen soll, die studiumsbezogenen Bedürfnisse adäquat zu bestimmen, und sie warnen, ein allzu subjek- tiver Blick bei dieser Bestimmung könne leicht in die Irre führen. Ferner weisen die Autorin- nen darauf hin, dass auch ganz praktischen Aspekten gebührend Beachtung geschenkt werden muss, wie etwa der Zugänglichkeit von Unterrichtsräumen. Dass rollstuhlgängige Rampen manchenorts immer noch fehlten, sei ein Beleg dafür, dass für viele Architekten die Behin- dertengerechtigkeit als Prinzip des Bauens noch keine Selbstverständlichkeit sei; selbst Bau- ten aus jüngster Zeit verletzten oft die gesetzlichen Normen, so die Autorinnen. Als diskrimi- nierend können laut Ansicht der Autorinnen auch die langen Fristen der Invalidenversiche- rung bezeichnet werden, die sie in Anspruch nehme, bevor sie über die Gewährung von Hil- fen an behinderte Studierende entscheide. Es sei übrigens überraschend, wie zurückhaltend latent Berechtigte um die Gewährung von Versicherungsleistungen nachsuchten, die doch für sie geschaffen seien; für viele komme ein Gesuch an die IV einer Kapitulation vor den Schwierigkeiten gleich. Manche Studierende kritisierten eine gewisse Voreingenommenheit bei den Dienstleistungen der IV; so tendierten die IV-Beratungsstellen zu möglichst kosten- günstigen Lösungen und rieten somit meist zu Studiengängen, die innert kurzer Zeit abge- schlossen werden könnten. Da für die Beratungsstellen die behinderten Ratsuchenden oft eine kleine Minderheit darstellten, seien häufig auch die entsprechenden Kompetenzen nicht vor- handen. Eine der Schlussfolgerungen des Berichts besagt, dass es wohl auch nicht ratsam oder möglich sei, ein entsprechendes Know-how in sämtlichen Beratungsstellen aufzubauen; diese komplexe Arbeit würde vielleicht besser von einer zentralen überregionalen Stelle ge- leistet, die sich um die Belange von behinderten Menschen an Hochschulen kümmern würde und mit anderen Dienstleistungsanbietern und den Hochschulen selber gut vernetzt wäre. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: schriftliche Befragung an drei schweizerischen Universitäten; Dokumentanalysen VERÖFFENTLICHUNGEN: Hollenweger, J.; Gürber, S.; Keck, A.: Menschen mit Behinderun- gen an Schweizer Hochschulen. Befunde und Empfehlungen. u.a.: Rüegger 2005, 190 S. ART: BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: NFP 45 Probleme des Sozialstaats INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Zürich, Departement Forschung und Entwicklung (Hirschengraben 28, 8090 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2008/1 261 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

[403-L] Kleinau, Tilmann (Redakteur): Förderung der Selbständigkeit und Eigenverantwortung von Menschen mit Behinderung: Dokumentation der Projekte der Ausschreibung der Landesstiftung Baden-Württemberg 2002-2006, (Schriftenreihe der Landesstiftung Baden-Württemberg, Nr. 21), Stuttgart 2006, 57 S. (Graue Literatur; URL: http://www.landesstiftung-bw.de/publikationen/files/sr-21_doku_foer derung_selbststaendigkeit.pdf)

INHALT: Die Dokumentation gibt Einblick in ein von der Landesstiftung Baden-Württemberg finanziertes Programm für Menschen mit Behinderung, dessen Ziel es ist, die gesellschaftli- che Integration von Behinderten durch die Förderung von innovativen Modellprojekten in den Bereichen selbstständiges Wohnen, Ausbildung und Eingliederung in das Arbeitsleben zu un- terstützen. Dabei wurden über einen Zeitraum von vier Jahren unterschiedliche Vorhaben ge- fördert, die ein breites Spektrum abbilden. Die einzelnen Beiträge umfassen Projekte wie die Holzwerkstatt, das Trainingswohnen für behinderte Jugendliche, Gemeinsam Leben, die be- schützende Werkstätte für die Ausbildung im Hotelgewerbe, das Selbstbehauptungstraining für geistig behinderte Männer, den Lese- und Rechtschreibkurs für geistig Behinderte, die be- rufliche Qualifizierung, die Unterstützung psychisch kranker Menschen sowie das Projekt "barrierefreies Internet". (ICH)

[404-F] Kramer, Florian, Dr.phil. (Bearbeitung); Willmes-von Hinckeldey, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung): Kulturfaire Berufseignungsdiagnostik bei Gehörlosen und daraus abgeleitete Untersuchun- gen zu den Unterschieden der Rechenfertigkeiten bei Gehörlosen und Hörenden

INHALT: Die vorliegende Arbeit thematisiert die Konstruktion und den Einsatz psychodiagnosti- scher Testverfahren zur Berufseignung an Gehörlosen. Aus den gewonnenen Daten werden mittlere Leistungsvergleiche zwischen Gehörlosen und Hörenden bezüglich ihrer mathemati- schen Kompetenzen vorgenommen. Darüber hinaus werden die Daten genutzt, Hypothesen über mögliche Ursachen für die gefundenen Leistungsunterschiede aufzustellen und zu über- prüfen. Dass sich der berufsdiagnostische Prozess bei Gehörlosen in Teilen von dem Hören- der unterscheidet, ist in der besonderen Situation Gehörloser, ihren sprachlichen und kulturel- len Besonderheiten begründet. Um dies zu verdeutlichen, wird der Ansatz des "Aachener Testverfahrens zur Berufseignung von Gehörlosen (ATBG)" skizziert, der sich aus Überle- gungen zur kulturfairen Diagnostik - berufseignungsdiagnostische Testverfahren in Gebär- densprache - ableitet. Schließlich werden der Aufbau der Testbatterie und alle 23 Einzeltest- verfahren kurz dargestellt. Grundlage der Analysen der vorliegenden Arbeit sind die Daten, die mit dem ATBG an Hörgeschädigten bei Berufsbildungswerken, Integrationsfachdiensten und anderen Institutionen, die in der Ausbildung bzw. Weiterbildung Hörgeschädigter tätig sind, sowie aus Untersuchungen des ATBG-Teams an Schulen und Berufsschulen für Hörge- schädigte erhoben wurden (N=907). Um die Daten aus Testungen mit dem ATBG für Analy- sen der Rechenfertigkeiten Gehörloser benutzen zu können, wird der Nachweis erbracht, dass die Testbatterie die zu messenden Merkmale auch valide erfasst. Insgesamt weisen die ge- schilderten Untersuchungen zur Validität darauf hin, dass die Übersetzung bzw. Adaptation bestehender Verfahren sowie die Neukonstruktion von Einzeltestverfahren des ATBG für den berufsdiagnostischen Einsatz des ATBG an hörgeschädigte Probanden gelungen sind. Die Vielzahl der Untersuchungen bzw. die Verschiedenheit der Untersuchungsansätze - Korrela- tionsstudien, Faktorenanalysen und nichtmetrische Multidimensionaler Skalierungsverfahren 262 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

- bestärken diesen Befund. Nachdem erstens der ATBG-Ansatz im Kontext von Berufseig- nungsdiagnostik und Gebärdensprache dargestellt worden ist und zweitens erläutert wurde, dass dieser Ansatz geeignet ist, um bei Hörgeschädigten Leistungs- und Verhaltensmerkmale sowie Einstellungen objektiv, reliabel und valide zu erfassen, werden drittens Vergleiche zwi- schen den mittleren Leistungen Gehörloser und Hörender vorgenommen. Derartige Verglei- che sind möglich, da viele ATBG-Testverfahren Modifikationen bestehender Testverfahren darstellen, die für Hörende entwickelt und an ihnen normiert wurden. Der Vergleich der ma- thematischen Fertigkeiten wurde mit folgenden Fragestellungen verknüpft: 1. Gibt es zwi- schen Hörenden und Gehörlosen systematische Leistungsunterschiede bezüglich ihrer Re- chenfertigkeiten? 2. Können mögliche Ursachen für gefundene Leistungsunterschiede mit Hilfe einer Kombination aus Resultaten andere Studien und der Analyse der ATBG-Daten identifiziert werden? Um den Zusammenhang zwischen Rechenfertigkeit und Fähigkeitsni- veau zu untersuchen, werden Ergebnisse aus internationalen Studien an Hörenden und Gehör- losen den Daten der deutschen ATBG-Normstichprobe in den Fähigkeitstestverfahren gegen- übergestellt. Die Entwicklung mathematischer Kompetenzen wird mit Hilfe verschiedener Testverfahren aus der ATBG-Testbatterie und der Analyse des Einflusses Gehörlosen spezifi- scher Variablen (Grad der Hörschädigung, Hörstatus der Eltern) beleuchtet. Schließlich wird der Einfluss ausgewählter Faktoren der besonderen Sozialisationsbedingungen Gehörloser mit der Analyse der Ergebnisse aus der ATBG-Normstichprobe unter Einbeziehung linguisti- scher und hörgeschädigten-pädagogischer Perspektiven evaluiert. ZEITRAUM: 1998-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: gesamtes Bundesgebiet METHODE: Analyse mathematischer Kompetenzen Gehörloser im Vergleich zu den Hörenden; Verwendung speziell konstruierter, sprach- und kulturadäquater psychologischer Testverfah- ren; Testverfahren in Deutscher Gebärdensprache. Untersuchungsdesign: Querschnitt -große Anzahl von Einzeltestungen im gesamten Bundesgebiet zwischen 1998 und 2005-. DATEN- GEWINNUNG: Psychologischer Test (Stichprobe: 907; deutsche Gehörlose und hochgradig Schwerhörige). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: http://darwin.bth.rwth-aachen.de/opus3/volltexte/ 2007/1929/ . ART: BEGINN: 2004-06 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissen- schaftler INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft (Eilfschornsteinstr. 15, 52056 Aachen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0241-8095837, e-mail: [email protected])

[405-F] Middendorf, Marianne; Hauser, Anka; Dreja, Sebastian (Bearbeitung); Niehaus, Mathil- de, Prof.Dr.Dr. (Leitung): Externe Evaluation des Modellversuches "Hand-Werk-Lernen": Einschätzungen nachschu- lischer Akteure

INHALT: Junge Menschen mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen erleben die Schwellen- problematik des Übergangs von der Schule in den Beruf als Verdrängung von den Startplät- zen ins Erwerbsleben. Im Rahmen des Modellversuchs "Hand-Werk-Lernen" an Förderschu- len mit dem Schwerpunkt Lernen soll eine stärkere Verzahnung zwischen Schule und Ar- beitswelt erreicht werden, um eine verbesserte Integration der Jugendlichen ins Arbeitsleben zu ermöglichen. Der Modellversuch will bereits in der Schule berufsrelevante Kompetenzen durch authentische VertreterInnen der Arbeitswelt aus den Bereichen Handwerk und Dienst- soFid Soziale Probleme 2008/1 263 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

leistung in arbeitsweltnahen Settings fördern. Ab Klasse 7 werden diese Settings in Form von Projekten, praktischen Lernsituationen und wöchentlichen Praxistagen in Werkstätten und Schülerfirmen von LehrerInnen und PraktikerInnen gestaltet. Weiterhin sollen die Praktike- rInnen als Teil des Teams "Berufsorientierung und -vorbereitung" mit ihrer spezifischen Kommunikationskompetenz die Einrichtung von Netzwerken zwischen Schulen, Innungen, Kammern und Betrieben erleichtern sowie zu einer Erweiterung der Kenntnisse und Einstel- lungen bei Arbeitgebern bezüglich der SchülerInnen mit Lernbehinderung beitragen. Die Wirkung des Modellversuchs auf die arbeitsrelevanten Kompetenzen der Jugendlichen wird in der nachschulischen Phase extern evaluiert. Die Daten von sechs Schulen mit Modellver- such (Experimentalgruppe) und sechs Schulen ohne Modellversuch (Kontrollgruppe) der Ent- lassjahrgänge 2003/2004 und 2004/2005 werden erhoben. Sowohl die beruflichen Werdegän- ge über einen Zeitraum von zwei Jahren als auch die Einschätzung der arbeitsrelevanten Kompetenzen der Jugendlichen aus Sicht der Betriebe werden verglichen. ZEITRAUM: 2004- 2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln METHODE: Studie im quantitativen Paradigma mit quasi-experimentellen und explorativen Anteilen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Do- kumentenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 594; Verbleibstatistik von Jugendlichen im Übergang Schule-Beruf; Auswahlverfahren: Klumpenstichprobe). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 224; betriebliche Akteure; Auswahlverfahren: Klumpenstichprobe). Feldarbeit durch MitarbeiterInnen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Niehaus, M.: Jugendliche aus Förderschulen - ausbildungsreif und kompetent? in: , Willi; Schulz, Rainer (Hrsg.): Berufliche Rehabilitation im Spannungs- feld von Politik, Praxis und Wissenschaft. Hamburg: Feldhaus Verl. 2006, S. 83-92.+++ Nie- haus, M.; Hauser, A.; Middendorf, M.: Übergang Schule - Beruf: Evaluationsergebnisse zu arbeitsrelevanten Kompetenzen. in: Heinrich, Martin; Greiner, Ulrike (Hrsg.): Schauen, was 'rauskommt. Kompetenzförderung, Evaluation und Systemsteuerung im Bildungswesen. Wien: Lit Verl. 2006, S. 413-424.+++Niehaus, M.; Middendorf, M.; Hauser, A.; Dreja, S.: Arbeitsrelevante Kompetenzen Jugendlicher mit Lernbehinderung: Kurzbericht aus einer Ausbilder-Befragung. in: Berufliche Rehabilitation, 2006, 1, S. 53-57.+++Hauser, A.; Dreja, S.; Förster, D.; Niehaus, M.: Arbeitsrelevante Kompetenzen Jugendlicher aus Förderschulen Schwerpunkt Lernen: Ergebnisse eines Evaluationsprojektes. in: Verband Deutscher Renten- versicherungsträger (Hrsg.): Gesund älter werden - Prävention und Rehabilitation. Bericht über das 16. Rehabilitationswissenschaftliche Kolloquium in Berlin. Bad Homburg: wdv 2007, S. 267-269. ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: RheinEnergieStiftung, Maarweg 161, 50825 Köln FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Lehrstuhl für Arbeit und berufliche Rehabilitation (Herbert-Lewin-Str. 2, 50931 Köln) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-470-4954, Fax: 0221-470-7722, e-mail: [email protected])

[406-L] Müller-Erichsen, Maren (Hrsg.): Diagnose, Evaluation und individuelles Programm zur Entwicklung der Fähigkeitspotentiale von Menschen mit geistiger Behinderung, 2006, 275 S. (Graue Literatur; URL: http://www.bmas.de/coremedia/generator/19460/property=pdf/forschungsbericht-f359.pdf)

264 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

INHALT: "Ziel des Projektes war es, aufgrund einer interdisziplinären Diagnose die Fähigkeiten von Jugendlichen und Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mit geistiger Behinderung in Werk- stätten für behinderte Menschen zu 'entdecken' und diese dann in allen Lebensbereichen zu fördern. Dabei galt es, die persönliche Entwicklung ganzheitlich zu fördern und die Teilhaben am Leben in der Gesellschaft sowie ein weitgehend selbständig und selbstbestimmt geführtes Leben zu ermöglichen oder zu erleichtern (Paragraph 4 SGB IX). Aufgrund des Alters der Personen galt es insbesondere, diese zu befähigen, ihren Neigungen entsprechend eine geeig- nete Beschäftigung (Paragraph 33 SGB IX) zu finden und sie zu unterstützen, ein selbstbe- stimmtes Leben zu führen (Paragraph 55 SGB IX). Unter Bezug auf Paragraph 1 SGB IX war Ziel des Vorhabens, Wege aufzuzeigen, die selbstbestimmte Teilhabe am Leben in der Ge- sellschaft auch für Menschen mit geistiger Behinderung zu ermöglichen und zu verbessern, indem vor allem ihre Fähigkeiten in geeigneter Weise analysiert und erschlossen wurden. Hierzu sollte auch das in Israel erfolgreich eingesetzte, standardisierte Vorgehen für die Di- agnose und die Bewertung der Fähigkeitspotentiale sowie das systematisierte Trainingspro- gramm erprobt werden." (Autorenreferat)

[407-F] Opp, Günther, Prof.Dr.; Price, Lynda; Gerber, Paul (Bearbeitung); Fingerle, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Berufseinstiegserfahrungen von jungen Erwachsenen mit ADHS

INHALT: Erst seit wenigen Jahren ist bekannt, dass das ADHS-Syndrom auch während des Er- wachsenenalters bestehen bleiben kann. Für die Beratung und Förderung ist es daher nötig, empirische Informationen über die weitere persönliche und soziale Entwicklung von Jugend- lichen mit ADHS zu erhalten. Das vorliegende Projekt befasst sich mit der Frage, wie es jun- gen Erwachsenen mit ADHS gelingt, sich im Arbeitsmarkt zu plazieren und die Anforderun- gen des Berufsalltags zu bewältigen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fingerle, M.; Opp, G.; Price, L.; Gerber, P.: ADS wird erwachsen. Fragen der beruflichen Integration von Erwachsenen mit ADHS-Syndrom. in: die Akzente, 73, 2006, Nr. 3, S. 7-12. ART: BEGINN: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 04 Erziehungswissenschaften, Institut für Sonderpä- dagogik WE IV (Senckenberganlage 15, Fach 122, 60054 Frankfurt am Main); Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät III Erziehungswissenschaften, Institut für Rehabi- litationspädagogik (06099 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 069-798-22597, Fax: 069-798-28408, e-mail: [email protected])

[408-L] Seyd, Wolfgang; Mentz, Michael: Teilnehmer-Eingangsvoraussetzungen bei BvB-Maßnahmen und Ausbildungen mit Beginn- termin Herbst 2005, in: Berufliche Rehabilitation : Beiträge zur beruflichen und sozialen Einglie- derung junger Menschen mit Behinderungen, Jg. 21/2007, H. 2, S. 68-90 (Standort: USB Köln (38)-HP-LS-B615)

INHALT: "Seit 2003 untersucht die Universität Hamburg im Auftrag der BAG BBW die Voraus- setzungen, mit denen behinderte Jugendliche in die Berufsbildungswerke kommen. Nirgend- wo sonst gibt es derartige Eingangserhebungen: Mit ihnen lässt sich ein Bild von den Jugend- soFid Soziale Probleme 2008/1 265 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

lichen zeichnen, das den besonderen Beratungs-, Ausbildungs- und Unterstützungsbedarf deutlich macht. Behinderungen, Sozialisationsbedingungen und Kompetenzen: Das sind die Untersuchungsschwerpunkte. Wer sich einen Eindruck von den Voraussetzungen der Jugend- lichen verschaffen oder Aufschluss über Veränderungen in der Klientel gegenüber den vorhe- rigen Jahrgängen erhalten will, der findet in dem Beitrag vielfältige Informationen." (Auto- renreferat)

[409-F] Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik- Dobslaff, Otto, Prof.Dr. (Leitung): Didaktisch-methodische Förderkonzeption für Jugendliche mit auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS)

INHALT: Ausgehend von der förderpädagogischen Kennzeichnung der Jugendlichen mit Auditi- ver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung werden die förderpädagogischen Zielstellun- gen, die speziellen Förderinhalte und einzelne Interventionsstrategien abgeleitet. Das Förder- konzept wird für Jugendliche, die ihre Berufsausbildung absolvieren, konzipiert und in der Ausbildungspraxis in einem pädagogischen Experiment erprobt. Das Projekt erfolgt in Ko- operation mit dem Berufsbildungswerk für Hör- und Sprachgeschädigte gGmbH Leipzig. ART: BEGINN: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förder- pädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[410-F] Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 02 Philosophie, Psychologie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Bereich Geistigbehindertenpäda- gogikFischer, Erhard, Prof.Dr. (Leitung): Übergang Förderschule - Beruf (wissenschaftliche Begleitung)

INHALT: Menschen mit Behinderungen sind überproportional vom allgemeinen Arbeitsmarkt ausgegrenzt (vgl. BIH 2004, Statistisches Bundesamt 2002). Besonderer Handlungsbedarf wird im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung gesehen, wo ein Automatismus zum Über- tritt in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) vermutet werden kann. Eine Befragung des bayerischen StMUK nach unmittelbaren Zugängen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt nach der Werkstufe ergab, dass lediglich 14 von mehr als 1000 Schulabgängern im Schuljahr 2004/2005 eine Anstellung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt fanden. 737 nahmen eine Be- schäftigung in einer WfbM auf. Erfahrungen aus einzelnen lokalen Initiativen zeigen, dass mehr Jugendliche eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt finden können, wenn sie intensiv vorbereitet und begleitet werden. Das Projekt richtet sich an Schülerinnen und Schü- ler in Förderzentren, Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, die motiviert sind, eine Be- schäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu erreichen. Zielstellungen: 1. Vorbereitung von Werkstufenschülern der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung auf nachschulische Arbeitswelten und Konzeption von Alternativen zur WfbM; 2. Eröffnung von Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt über eine intensive Vorbereitung und Betreuung durch Mitarbeiter von Integrationsfachdiensten (IFD's); 3. Weiterentwicklung der Werk- bzw. Be- rufsschulstufe u.a. über die Einbeziehung von Kompetenzen der IFD; 4. Durchbrechen des Automatismus Übergang Schule - WfbM; 5. Reduktion der Anzahl von Schulabgängern, die 266 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

bislang in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) eingetreten sind, um ca. 5% (mit dieser Quote - ursprünglich waren an 10% gedacht - will das bayerische StMAS als bisher einziger Finanzier ein Signal an die Agentur für Arbeit senden). In das Projekt sind einbezo- gen: a) das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus (StMUK), b) das Integra- tionsamt des Zentrums Bayern Familie und Soziales (ZBFS), c) das Staatsinstitut für Schul- qualität und Bildungsforschung (ISB), d) Integrationsfachdienste in Bayern, e) Förderzentren, Förderschwerpunkt geistige Entwicklung; f) Arbeitsagentur, g) Bayerische Bezirke, h) AC- CESS Integrationsbegleitung gGmbH - strategischer Partner. Zielstellungen und Aufgaben der wissenschaftlichen Begleitung: Als übergreifende Fragestellungen können formuliert werden: (Wie) ist durch eine frühzeitige Vernetzung aller Beteiligten sowie eine gezielte Be- rufsvorbereitung einzelner Schüler mit Hilfe des IFD für eine größere Zahl an Schüler der Übergang in den allgemeinen Arbeitsmarkt unmittelbar aus der Werkstufe heraus zu realisie- ren? Ist das "training on the job" - Modell mit Hilfe des IFDs zur fachlichen Qualifizierung von Schülern für einzelne Arbeitsplätze ausreichend oder bedarf es hierfür berufsspezifische- rer Qualifikationsmaßnahmen? Wie beurteilen die betroffenen Schüler, Eltern bzw. Bezugs- personen und in das Projekt einbezogene Mitarbeiter den Verlauf und den Erfolg der Qualifi- zierung während der Vorbereitung und nach dem Übergang der Schüler auf den allgemeinen Arbeitsmarkt? Welche Faktoren unterstützen bzw. behindern die Eingliederung in den allge- meinen Arbeitsmarkt? Dabei sind zwei unterschiedliche Auftragsbereiche zu unterscheiden, zum einen eine Beratungs- und Unterstützungsfunktion und zum anderen eine vom Verlauf eher unabhängige Erkundigung des Erfolgs der Maßnahme im Rahmen einer qualitativen So- zialforschung. METHODE: Projektablauf: Die Vorauswahl der Schüler/innen findet in der 11. Jahrgangsstufe statt. Der IFD nimmt ab Januar 2007 in Kooperation mit den Schulen die Diagnostik bei 105 SchülerInnen (3 x 35) vor. Die Projektteilnehmer werden in der 12. Jahrgangsstufe und im ersten nachschulischen Jahr vom IFD begleitet. Auf Grund fachlicher Erfordernisse kann in Einzelfällen ein weiteres Jahr der Begleitung bewilligt werden. Soweit dabei nach Schulab- schluss eine Arbeitstätigkeit aufgenommen wird, erstreckt sich die intensive Betreuung so- wohl auf die Projektteilnehmer als auch auf deren Arbeitgeber. Während der 12. Jahrgangs- stufe wird von einem Betreuungsschlüssel von 1:15 und im Rahmen der zeitintensiveren Nachbetreuung nach Beendigung der Schule von einem Schlüssel von 1:6 ausgegangen. Startphase: Die Fachabteilungen der Regierungsbezirke laden die regionalen IFD, die Regio- nalstellen des ZBFS und die Schulleiter im Herbst 2006 zu einer Auftaktkonferenz ein, in de- ren Rahmen die IFD das Projekt vorstellen. Das StMUK teilt den Regierungsbezirken die Zahl der Projektteilnehmer entsprechend der Schülerzahlen für die Werkstufe zu. Die Aufga- be der Verteilung auf die Schulen im Regierungsbezirk liegt bei den Fachabteilungen der Re- gierungen. Die IFD sollen die Arbeit in der Phase der Vorauswahl mit etwa dreimal so vielen Schülern beginnen, wie in der Zielzahl (35) vorgesehen. Durchführungsphase: Die Schule schlägt geeignete Schüler/innen zur Teilnahme an dem Projekt vor. Die Vorauswahl findet in der Regel in der 11. Jahrgangsstufe statt, ebenso die Vorbereitung und Organisation der Prak- tika. Für die praktische Umsetzung ist im Schwerpunkt die 12. Jahrgangsstufe vorgesehen. Die Schulen nehmen Kontakt zum regional zuständigen Integrationsfachdienst auf. Die ver- schiedenen Aufgaben aller Beteiligten werden in einem Kooperationsvertrag festgelegt. Der Einsatz von Diagnostikverfahren bzw. die Entwicklung von Auswahlkriterien werden mitein- ander abgestimmt. Die Zusammenarbeit mit den Eltern wird abgesprochen. Die Akquise der Praktikumsplätze sowie die Begleitung während der Praktika obliegen dem IFD. Zeiträume für die Praktika müssen mit der Schule koordiniert werden. Der IFD berichtet den zuständi- gen Lehrern detailliert über Ergebnisse der Praktika. Gemeinsam mit den Projektteilnehmern soFid Soziale Probleme 2008/1 267 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

werden Konsequenzen aus den Erfahrungen abgeleitet. Die Arbeitskreise Werkstufe in den Regierungsbezirken begleiten und unterstützen das Projekt. Ein weiterer, zweiter Durchlauf erscheint aus fachlicher Sicht dringend geboten, ist derzeit aber finanziell noch nicht abge- sichtert. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsmi- nisterium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 02 Philosophie, Psychologie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Bereich Geistig- behindertenpädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[411-F] Venetz, Martin (Bearbeitung); Hofer-Sieber, Ursula (Leitung): Bedeutung institutioneller Bildungsangebote für die berufliche und soziale Integration seh- geschädigter junger Erwachsener

INHALT: Bildungsangebote für blinde und sehbehinderte Menschen richten sich nach deren besonderem Förderbedarf aufgrund der Beeinträchtigung des Sehens und sollen den Betroffe- nen Aktivität und Teilhabe in allen für sie relevanten Lebensbereichen ermöglichen. Das For- schungsvorhaben möchte Entscheidungsgrundlagen zur Weiterentwicklung der dazu erforder- lichen institutionellen Bildungsangebote bieten. Demzufolge müssen sich daraus Schlüsse auf die Wirksamkeit bisher bestehender Angebote ziehen lassen. Befragt zu deren Einstufung und Bewertung werden junge sehbehinderte und blinde Erwachsene aus der deutschsprachigen Schweiz. Sie sind ehemaligen Schülerinnen und Schüler aus den Sonderschulen für blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche der Deutschschweiz der Jahrgänge 1978-1983. Sie haben ihre ganze Schulzeit oder Teile davon absolviert in einer Sonderschule oder sind durch diese in der Regelschule beraten und unterstützt worden. Bemessen wird die zu untersuchen- de Wirksamkeit einerseits an feststellbarer beruflicher und sozialer Integration und Partizipa- tion der betroffenen jungen Erwachsenen, andererseits aber auch an der Einstufung ihres per- sönlichen Wohlbefindens und ihrer Lebensperspektiven. Unter Berücksichtigung der zentra- len Bedeutung von biographischen Übergängen fokussiert das Forschungsprojekt ausserdem die Qualität der Angebote zur Begleitung und Unterstützung der Übergänge Schule- Ausbildung und Ausbildung-Erwerbsleben in besonderem Masse. Der Fokus dieser Untersu- chung ist somit primär auf die institutionellen Rahmenbedingungen, welche berufliche und soziale Partizipation sichern sollen, gelegt. Neben der professionellen Unterstützung ist stets auch ein personales Umfeld, bestehend aus Familie und Freunden, mitbestimmend. Dieses wird hier aber lediglich als deskriptiv darzustellender Faktor behandelt. Auch die Analyse der ebenfalls zugehörigen gesellschaftlichen Strukturen und Rahmenbedingungen sind nicht Ge- genstand der der hier gesetzten Ziele. (Zwischen)ergebnisse: Die erste Erhebung ist abge- schlossen und die Ergebnisse werden aktuell im Zwischenbericht zusammengestellt. Die vor- liegende Stichprobe aus den Jahrgängen 1978-83 (n=62) entspricht etwa 40% der ausgewähl- ten Gesamtpopulation dieser Altersgruppe. Die Daten aus den 62 Fragebogen wurden mit SPSS (Statistik Package for Social Sciences) ausgewertet. Die zweite Erhebung wird vorbe- reitet und Januar-März 2007 durchgeführt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschschweiz METHODE: Forschungszugang und -design Im Forschungsprojekt, das aus zwei auf einander bezogenen Erhebungen beruht, geht es einerseits um eine erste Erhebung objektiver Daten zum institutionellen Angebot, welche aber durchgehend durch die Einstufung und Bewertung des Nutzens derselben durch die Befragten erweitert wird. Die Erfassung objektiver Fakten 268 soFid Soziale Probleme 2008/1 3.2 Berufliche Rehabilitation und Integration Behinderter

und Zahlen unter gleichzeitigem Einbezug der Selbstbetroffenen, der Berücksichtigung ihrer Meinung als Experten kennzeichnet die gewählte Strategie. Mit Hilfe der methodischen Tri- angulation lassen sich dadurch quantitative und qualitative Aspekte, Objektivität und Subjek- tivität berücksichtigen. Anlage der ersten Erhebung Die Teilnehmenden werden mit einem Strukturierten Interview in Gestalt eines Fragebogens zu Bildung, Ausbildung, zu zugestan- dener besonderer Förderung und Unterstützung und zu ihrer aktuellen Arbeits- und Lebenssi- tuation befragt. Die gemachten Angaben betreffen einerseits die Darstellung der erhaltenen Förderung, Unterstützung und andererseits die Einstufung des daraus gezogenen Nutzens oder der Zufriedenheit damit. Zweite Erhebung Die quantitativ ausgewerteten Ergebnisse werden in der anschliessenden zweiten Erhebung qualitativ differenziert. Ziel der zweiten Er- hebung ist es, die vorliegenden, vorerst rein quantitativ vorgenommenen Einstufungen beruf- licher und sozialer Integration genauer zu analysieren. Die aufgrund des strukturierten Inter- views vorläufig eng gefassten Aussagen sind durch die persönlichen Bewertungen zu vertie- fen und zu differenzieren. Das aus der Aussenperspektive entstandene Interview der ersten Erhebung erfährt dabei gleichzeitig die notwendige Erweiterung durch die Perspektive der Selbstbetroffenen. Sie sind nun als Lieferanten von Daten zur ersten Erhebung und somit Produzenten der Statistik gefragt zur Kommentierung und Differenzierung derselben. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen -EBGB- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich (Schaffhauserstrasse 239, 8057 Zürich, Schweiz)

[412-L] Wulf, Marion; Ittner, Johanna: Arbeitsassistenz zur Teilhabe (ArzT): bundesweite Untersuchung der Leistung Arbeitsassis- tenz für schwerbehinderte Menschen gem. Paragraph 102 Abs. 4 SGB IX im Auftrag des Landschaftsverbandes Rheinland und in Zusammenarbeit mit der BIH, Köln 2007, 118 S. (Graue Literatur; URL: http://www.lvr.de/soziales/arbeit_behinderung/aktionen_projekte/for schungsbericht_arbeitsassistenz_bf_v02.pdf)

INHALT: "Arbeitsassistenz zur Teilhabe", oder kurz: "ArzT" - diesen Titel trägt das Forschungs- projekt zur Evaluation des in 2000 geschaffenen, neuen Instrumentes "Arbeitsassistenz". Ziel war es, die bisherigen Erfahrungen von Assistenznehmern, Assistenzgebern und Arbeitgebern zu erheben und auszuwerten und dadurch Erkenntnisse über die Effektivität und Effizienz des Instrumentes zu gewinnen. Methodisch basierte das Projekt auf Literaturrecherchen sowie auf Befragungen der behinderten Menschen selbst, der Assistenzkräfte, der Arbeitgeber und Kol- legen sowie der Integrationsämter und anderer Reha-Träger. Die Ergebnisse bestätigen, dass Arbeitsassistenz ein geeignetes Insturment zur Förderung der Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben ist und liefern Ansätze zur Weiterentwicklung. (IAB2)

soFid Soziale Probleme 2008/1 269 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

[413-L] Ackermann, Evelin: Biographische Komponenten für die Krankheitsbewältigung: Ergebnisse einer Studie zu subjektiven Krankheitstheorien von PatientInnen mit Tinnitus, in: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, Jg. 7/2006, H. 2, S. 239-256

INHALT: "Die Studie erforscht das subjektive Krankheitserleben von TinnituspatientInnen und die Bedeutung von individuellen Sinnkonstitutierungsprozessen für den Umgang mit diesen PatientInnen. Die Untersuchung basiert auf 19 hermeneutisch ausgewerteten Leitfadeninter- views mit ambulanten TinnituspatientInnen. Die Kodierung und Interpretation des empiri- schen Materials erfolgte kombiniert nach den Prinzipien der Grounded Theory und der quali- tativen Inhaltsanalyse. Die Forscher fanden vier idealtypische Formen der Krankheitsbewälti- gung, die mit entsprechenden Modi der Selbst- und Weltauslegung korrespondieren. Die sys- tematische Einbeziehung der subjektiven Krankheitstheorien von TinnituspatientInnen und der biographischen Kontextualisierung kann wesentlich zur Prävention von Dekompensati- onsprozessen beitragen." (Autorenreferat)

[414-F] Ackern, K. van, Prof.Dr.med.Dr.h.c.; Schiltenwolf, M., PD Dr.med.; Stolle, Annette, Dr.; Diers, Martin, Dr.; Yilmaz, Finar, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Flor, Herta, Prof.Dr.rer.soc. (Lei- tung): Mechanismen der Akquisition und Extinktion von Schmerz bei chronischen Schmerzsyn- dromen der Skelettmuskulatur

INHALT: Untersuchung der operanten Konditionierung von mit Schmerz assoziierten Gehirnare- alen. Weiterhin wird die Bedeutung von Lernprozessen bei der Schmerzhemmung mittels der konditionierten und unkonditionierten Stressanalgesie überprüft. Dabei wird untersucht, wel- che Rolle die Vermittlung durch kardiovaskuläre Mechanismen, Cortisol sowie Opioide und Cannabinoide spielt. Schließlich soll beim Menschen weitere Methoden der nozizeptiven Muskelreizung etabliert werden. Wir erwarten aus den Untersuchungen weitere Aufschlüsse über die Rolle von Lernen und Gedächtnis bei der Chronifizierung des Schmerzgeschehens und neue Anregungen für therapeutische Interventionen. Beteiligung an einer multizentri- schen Studie zur Extinktion des Schmerzgedächtnisses mittels operanter Verfahren und Can- nabinoiden und an der Analyse genetischer Faktoren bei der Schmerzverarbeitung. METHODE: Analyse somatosensorisch evozierter Potentiale hervorgerufen durch elektrische Reizung (Betrachtung der EP-Komponenten sowie Quellenlokalisation); Betrachtung kortika- ler Umorganisation mit fMRI (functional Magnetic Resonance Imaging); psychometrische Diagnostik; quantitative sensorische Testung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Quer- schnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Psychologischer Test (Stichprobe: insg. 270; Pa- tienten mit chronischen Rückenschmerzen und Patienten mit Fibromyalgie und gesunden Kontrollen). VERÖFFENTLICHUNGEN: Flor, H.; Diers, M.; Birbaumer, N.: Peripheral and electrocortical responses to painful and non-painful stimulation in chronic pain patients, tension headache patients and healthy controls. in: Neurosci Lett., 6, 361, 2004, 1-3, pp. 147-150.+++Koeppe, C.; Schneider, C.; Thieme, K.; Mense, S.; Stratz, T.; Muller, W.; Flor, H.: The influence of the 5-HT3 receptor antagonist tropisetron on pain in fibromyalgia: a functional magnetic re- 270 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

sonance imaging pilot.+++Diesch, E.; Flor, H.: Alteration in the response properties of pri- mary somatosensory cortex related to differential aversive Pavlovian conditioning. in: Pain, 2007, 131, pp. 171-180.+++Diers, M.; Roeppe, C.; Diesch, E.; Stolle, A.M.; Hölzl, R.; Schil- tenwolf, M.; Ackern, K. van; Flor, H.: Centralprocessing of acute muscle pain in chronic low back pain patients: an EEG mapping study. in: Clin Neurophysiol, 2007, 24, pp. 76-83. ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Institut für Neuropsychologie und Klinische Psychologie (J 5, 68 159 Mannheim) KONTAKT: Diers, Martin (Dr. Tel. 0621-17036311, e-mail: [email protected])

[415-F] Agarwalla, Puspa (Bearbeitung); Küchenhoff, Joachim (Leitung): Prozess und Ergebnis psychoanalytischer Psychotherapien

INHALT: Psychoanalytische Psychotherapien mit der Frequenz von einer oder zwei Stunden pro Woche werden in der psychotherapeutischen Praxis häufig angeboten. Gleichwohl sind sie noch schlecht erforscht. Das Projekt hat zwei Ziele: 1) eine genaue Analyse des ersten Jahres einer analytischen Psychotherapie zu erstellen, 2) die Ergebnisse der Therapie zu evaluieren. Der Prozess wird erforscht, indem einerseits die Patienten, andererseits die Therapeuten be- fragt werden; ein externer Forscher führt Forschungsinterviews mit den Patienten durch, um von einem unabhängigen Standpunkt aus die Therapie beurteilbar zu machen. Insgesamt sol- len 60 Therapien in die Forschung einbezogen werden, dabei werden die Patienten zu Beginn nach Schweregraden eingeteilt. ZEITRAUM: Prospektive Untersuchung der Therapien GEO- GRAPHISCHER RAUM: deutschsprachige Schweiz METHODE: Prospektive Längsschnittstudie mit mehreren Forschungszeitpunkten innerhalb eines Jahres. Erfasst werden Psychotherapien in der freien Praxis, geplant ist die Erfassung von 60 Therapien. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Psychologischer Test; Qualitatives Interview. ART: BEGINN: 2003-07 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Freiwillige Akademische Gesell- schaft, Basel FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissen- schaftlichen Forschung INSTITUTION: Universität Basel, Medizinische Fakultät, Universitäre Psychiatrische Kliniken Bereich Psychotherapie und Psychohygiene (Socinstrasse 55a, 4051 Basel, Schweiz)

[416-L] Baecker, Dirk: Zur Krankenbehandlung ins Krankenhaus, in: Irmhild Saake, Werner Vogd (Hrsg.): Moderne Mythen der Medizin : Studien zur organisierten Krankenbehandlung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 39-62, ISBN: 978-3-531-15425-1

INHALT: "Unter dem Titel 'Zur Krankenbehandlung ins Krankenhaus' wird im Text von Dirk Baecker zunächst die Frage beleuchtet, warum Gesellschaft unter vorhandenen Alternativen überwiegend auf Organisationen zurückgreift, um Krankheiten zu diagnostizieren und wenn möglich zu heilen. Mit Bezug auf Talcott Parsons wie auf moderne Netzwerktheorien nimmt er dabei zum einen das prekäre Verhältnis zwischen Arzt und Patient in einer neuen Weise in den Blick: Körperlichkeit, die Intimität der Behandlung und die Kommunikation 'Schmerz' soFid Soziale Probleme 2008/1 271 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

stellen hier besondere Anforderungen an das Arrangement. Zum anderen deutet sich an, dass mit den Möglichkeiten der elektronischen Datenverarbeitung auch die Organisation sich neu zu bestimmen hat: Behandlungsprozesse erscheinen nun als fallbezogene Konfigurationen, die in Behandlungsnetzwerken bearbeitet werden. Das Krankenhaus hat sich entsprechend auf die hiermit verbundenen Unbestimmtheiten einzulassen und kann den Kontrollverlust nur da- durch kompensieren, dass es seinerseits aktiv am Spiel teilnimmt, also für sich Selbst- und Fremdsteuerung in eine neue Form bringt. Baecker zeigt auf, dass Technik und Bürokratie keineswegs im Widerspruch zur Krankenbehandlung zu sehen sind, sondern sie vielmehr die körperliche Annäherung zwischen Arzt und Patient erst möglich werden lassen. Auch in me- thodologischer Hinsicht ist dieser Text beispielhaft, denn es wird versucht, die Kontexturen der Krankenbehandlung auf Basis einer 'qualitativen' Mathematik (Baecker 2005: 12) im Sin- ne von Spencer Brown zu reformulieren. 'Interaktion', 'Organisation', 'Gesellschaft', wie auch der 'Körperzustand' und die 'Körperveränderung' des zu Behandelnden erscheinen nun als die Variablen einer medizinischen Praxis, deren 'Form' rekursiv und iterativ immer wieder neu bestätigt wird, so sehr auch die Anlässe und Umstände, die Sicherheiten und Unsicherheiten dieser Praxis variieren." (Autorenreferat)

[417-F] Beeking, Cornelia (Bearbeitung); Böllert, Karin, Prof.Dr. (Betreuung): Kinder psychisch kranker Eltern

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Forschungsgruppe Personenbezogene Wohlfahrtsproduk- tion (Georgskommende 33, 48143 Münster) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0251-83-24243, Fax: 0251-83-21194, e-mail: [email protected])

[418-L] Birnbacher, Dieter: Besser, aber verbesserungswürdig: unter ethischen Aspekten ist die niederländische Praxis der Sterbehilfe der deutschen vorzuziehen, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 45/2006, H. 3 = H. 175, S. 108-116 (Standort: USB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Autor vergleicht die Praxis der Sterbebegleitung in Deutschland und in den Nieder- landen und hinterfragt die Bedeutung, die in der Bundesrepublik der Unterscheidung zwi- schen aktiver und passiver Sterbehilfe beigemessen wird. Obwohl die Akzeptanz der aktiven Sterbehilfe in der deutschen Bevölkerung nur wenig geringer ist als in den Niederlanden, sto- ßen Initiativen zu einer auch nur begrenzten rechtlichen Zulassung der aktiven Sterbehilfe bisher auf Widerstand, insbesondere von Seiten der Politik und des ärztlichen Berufsstandes, welcher befürchtet, sich durch Sterbehilfe strafbar zu machen. Der Autor hält demgegenüber die aktive Sterbehilfe dann für akzeptabel, wenn ihr ein eindeutiges Verlangen des unheilbar erkrankten und urteilsfähigen Patienten zugrunde liegt. Die Sterbehilfe ist seiner Meinung nach nicht nur ein ethisches, sondern auch ein rechtsethisches Problem, d.h. es muss geklärt werden, in welchem Ausmaß und mit welcher Regelungsdichte eine ärztliche Sterbehilfe ver- rechtlicht werden sollte, wie groß die Spielräume ärztlichen Ermessens sein sollten und in 272 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

welchem Maße Divergenzen zwischen Rechtsnorm und etablierter und akzeptierter Praxis to- lerierbar sind. Die niederländische Praxis ist aus ethischen Gesichtspunkten nach Ansicht des Autors trotz einzelner Bedenken eine patientenfreundlichere Lösung. (ICI2)

[419-F] Bongers, André, Dr.; Kroll, Alexander, Dr.; Ofer, Julia, Dipl.-Psych.; Schad, Lothar, Prof.Dr. (Bearbeitung); Hermann, Christiane, Priv.Doz. Dr.; Schad, Lothar, Prof.Dr. (Leitung): Erwerb, Aktivierung und Extinktion des Angstgedächtnisses bei der Sozialen Phobie: neu- ronale Korrelate und modulierende Faktoren

INHALT: Pathologischen sozialen Ängsten liegt vermutlich ein übererregbares frontolimbisches Angstnetzwerk zugrunde, das den präfrontalen Kortex und den Hypothalamus umfasst. Asso- ziative Lernprozesse wie die klassische Konditionierung werden als ein wichtiger Mechanis- mus für den Erwerb eines Angstgedächtnisses für soziale Reize diskutiert. Bisher wurde aus- schließlich die verzögerte aversive Konditionierung bei der Sozialen Phobie untersucht. In den geplanten Studien soll die Bedeutung der Spurenkonditionierung für die Entwicklung und Aufrecherhaltung eines Angstgedächtnisses bei der Sozialen Phobie überprüft werden. Au- ßerdem sollen die neuronalen Korrelate dieses erworbenen Angstgedächtnisses ermittelt wer- den. Im Unterschied zur verzögerten Konditionierung beruht die Spurenkonditionierung auf expliziten und hippocampus-vermittelten Gedächtnisprozessen. Möglicherweise stellen Spu- renkonditionierungsprozesse ein Verbindungsglied zwischen kognitiven und Konditionie- rungsmodellen der Sozialen Phobie dar. Konditionierungsmodelle führen die Persistenz pho- bischer Ängste auf eine erhöhte Extinktionsresistenz zurück. Auch bei der sozialen Phobie gibt es erste Hinweise für eine verzögerte Extinktion gelernter Fruchtreaktionen. Allerdings ist ungeklärt, ob diese Persistenz durch ein unzureichendes Erlernen der Extinktion oder De- fizite bei der Aufrechterhaltung bzw. beim Abruf des Extinktionsgedächtnisses bedingt ist. Der Extinktionsprozess und das Extinktionsgedächtnis sowie deren neuronalen Korrelate werden im geplanten Projekt bei der sozialen Phobie untersucht. Überprüft wird, ob die Sozi- ale Phobie durch eine bessere Erinnerung an extinguierter Angstgedächtnisinhalte gekenn- zeichnet ist. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Psychologi- scher Test; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 190; Patienten mit sozialer Phobie und nicht-ängstliche Personen; Auswahlverfahren: anfallend). Feldarbeit durch Mitar- beiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hermann, C.; Ofer, J.; Flor, H.: Covariation bias for ambiguous social stimuli in generalized social phobia. in: Journal of Abnormal Psychology, 2004, 113, pp. 646-653.+++Hermann, C.; Ofer, J.; Flor, H.: Social competence in social phobia: the role of anticipation, autonomic arousal and perceived bodily sensations. in: Psychophysiology, 42, 2005, Suppl. 1, p. 64.+++Ofer, J.; Flor, H.; Hermann, C.: Trace conditioning in social phobia using phobia relevant stimuli. in: Psychophysiology, 42, 2005, Suppl. 1, p. 95. ART: BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Institut für Neuropsychologie und Klinische Psychologie (J 5, 68159 Mannheim); Deutsches Krebsforschungszentrum (Im Neuenheimer Feld 280, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Ofer, Julia (Tel. 0621-1703-6313, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2008/1 273 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

[420-F] Bönte, Markus, M.A.; Knesebeck, Olaf von, Prof.Dr.; McKinlay, John, Ph.D. (Bearbei- tung); Siegrist, Johannes, Prof.Dr.Dr. (Leitung): Racial/ ethnic disparities in diabetes: health system influences

INHALT: In diesem Forschungsprojekt werden Determinanten klinischer Entscheidungen in einer systemvergleichenden Perspektive untersucht. Ziel der Studie ist es, verschiedene Einfluss- faktoren auf klinische Entscheidungen zu identifizieren und ihre Variation in Abhängigkeit von dem jeweiligen Gesundheitssystem zu untersuchen. METHODE: Im Rahmen eines experimentellen Studiendesigns anhand standardisierter Patien- tenvideos soll Diabetes mellitus Typ II durch Ärzte für Allgemeinmedizin angemessen diag- nostiziert und entsprechende Behandlungsvorschläge entwickelt und begründet werden. Da- bei werden wichtige Arzt- und Patientenmerkmale systematisch variiert. Untersuchungsde- sign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 394, niedergelassene Hausärzte und hausärztlich tätige Internisten; Auswahlverfahren: Zu- fall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2004-08 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: National Institutes of Health, Bos- ton (Watertown), USANERI New England Reseach Institutes, Boston (USA) FINANZIE- RER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Sozio- logie (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf); Universität Hamburg, Fak. für Medizin Universi- tätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Medizin- Soziologie (Martinistr. 52, 20246 Hamburg) KONTAKT: Bönte, Markus (Tel. 040-42803-4870, e-mail: [email protected])

[421-L] Bormann, Cornelia: Geschlechtsspezifische Aspekte zum Zusammenhang zwischen Erkrankungen und Erwerbs- tätigkeit mit besonderer Fokussierung auf die Arbeitslosigkeit in den alten und neuen Bun- desländern Deutschlands, (Theorie und Forschung, 839), Regensburg: Roderer 2005, 232 S., ISBN: 3-89783-502-9

INHALT: Basierend auf zwei Datensätzen (Bundesgesundheitssurvey 1998/1999 und Healthcare Access Panel 1999) wird untersucht, wie sich Arbeitslosigkeitserfahrungen auf den Gesund- heitszustand auswirken. Dabei stehen die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland sowie zwischen Männern und Frauen im Mittelpunkt. Berücksichtigt wurden die subjektive Einschätzung des Gesundheitszustandes, Schmerzen, Beschwerden, Gesundheitsverhalten, Lebensqualität und soziale Beziehungen, Inanspruchnahme medizinischer Leistungen sowie das Auftreten ausgewählter Krankheiten. Für arbeitslose Männer wird gezeigt, dass diese stärker gesundheitlich beeinträchtigt sind als berufstätige Männer, wobei westdeutsche Män- ner stärker belastet sind als ostdeutsche. Ostdeutsche langzeitarbeitslose Männer leiden stär- ker als westdeutsche langzeitarbeitslose Männer an gesundheitlichen Störungen. Für Frauen gilt, dass Arbeitslose eine schlechtere Gesundheit als erwerbstätige Frauen haben. Westdeut- sche arbeitslose Frauen fühlen sich stärker gesundheitlich beeinträchtigt als ostdeutsche ar- beitslose Frauen. Rauchen, Bluthochdruck und Inanspruchnahme von Ärzten sind bei ost- deutschen arbeitslosen Frauen ausgeprägter. Arbeitslose Männer weisen vor allem in West- deutschland eine schlechtere Gesundheit auf als arbeitslose Frauen. (IAB)

274 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

[422-L] Braun, Bernard: "Alles Müller oder was!?": 30 Jahre Gesundheitsberichterstattung mit Prozessdaten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Bremen, in: Uwe Helmert, Bernard Braun, Diet- rich Milles, Heinz Rothgang (Hrsg.): Gesundheitspolitik, Arbeits- und Sozialmedizin : Festschrift für Rainer Müller, Bremerhaven: Wirtschaftsverl. NW, 2007, S. 197-220, ISBN: 978-3-86509- 643-2 (Standort: SB Berlin(1)-1A642/770)

INHALT: Der Beitrag zu Gesundheitspolitik sowie Arbeits- und Sozialmedizin beschreibt, um was es in der Kassendatenforschung inhaltlich ging und geht und welche wissenschaftliche Bedeutung sie hat und wie ihre Institutionalisierung an der Universität Bremen verlief. So wird im ersten Schritt zunächst ein Überblick zur Geschichte der GVK-Datenanalysen seit Anfang der 1970er Jahre gegeben. Der zweite Schritt präsentiert die Vor- und Nachteile von Sekundärdaten, während der dritte Schritt dann auf die inhaltlichen Entwicklungslinien und Schwerpunkte der GVK-Sekundärdatenanalyse für wissenschaftliche, versorgungspraktische und gesundheitspolitische Fragestellungen eingeht. Der vierte Schritt skizziert abschließend die zukünftigen Forschungsaufgaben der Kassendatenforschung. (ICG2)

[423-F] Burla, Laila; Liewald, Katharina; Low, Nicola; Reichenbach, Stephan; Tscherrig, Michel; Duetz, Margreet (Bearbeitung); Abel, Thomas (Leitung): The course of musculoskeletal pain from the patient's perspective: psychosocial factors asso- ciated with recovery or persistence of symptoms

INHALT: Background: Musculoskeletal health is a highly significant issue for the health system in Switzerland. Nationwide, musculoskeletal disorders account for about 30% of all consulta- tions with physicians. Against this background, the Swiss National Science Foundation laun- ched in 2003 the National Research Program NFP53 "Musculoskeletal Health - Chronic Pain" with the objective to develop ways for promoting musculoskeletal health more effectively. The five-year interdisciplinary research programme will analyse the status of musculoskeletal health in Switzerland and identify underlying determinants. Research question and objective of the study: This study will examine which factors from the point of view of patients have an effect on the course of their illness. The study aims to elicit the views and experience from patients on factors influencing the course of their disease. By studying the patients' point of view, the study aims to contribute to a deeper understanding of the various courses of muscu- loskeletal pain. Further on, the study will also provide information about the concepts of pa- tients with regard to their illness. Since active involvement and cooperation of patients are crucial for the treatment, the gained insights on perceptions and ideas will help to improve the treatment of LBP.(Intermediate) results: Results: Patients reported a wide range of factors ha- ving an impact on the course of LBP. In connection with onset and persistence of illness the identified key strains included physical, psychosocial as well as lifestyle factors. Working conditions (sedentary job, heavy physical job demands, psychosocial strains) were a major theme in the accounts. Patients were also aware of lifestyle factors like bad posture and lack of exercise. Stressful life events (e.g. divorce) were a further risk factor reported by the inter- viewees. Among the reported factors contributing to the process of recovery treatment and self-management strategies (e.g. exercise) were emphasised. Besides these direct influences, the analyses revealed also indirect factors like the doctor-patient-interaction or personal re- sources which also have an important influence on the course of illness. The study demon- strated that there is no single intervention strategy that works best for all patients. Conserva- soFid Soziale Probleme 2008/1 275 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

tive treatment strategy is in some LBP patients effective, others reported good experiences with chiropractics or complementary and alternative medicine. Many patients had to try dif- ferent therapy options to find one that yielded long-term effects. Patients who experienced re- covery or a significant improvement emphasised posture, exercise and/or relaxation. Also changes in the living and working conditions were named as central factors for recovery. Im- plications for practice: The results indicate that LBP patients benefit from a combination of passive and active treatment strategies. In cases of persistent pain a wide range of therapies and management strategies should be considered. The results showed that self-management strategies, in particular exercise and relaxation, are crucial factors in achieving amelioration of the symptoms or recovery. Living and working conditions have to be taken into account and possible lifestyle changes should be discussed with patients. The central point with re- spect to implication for practice here is that patients should be supported to find and realise his/her personal and active management strategy plan including changes in lifestyle and liv- ing conditions. GEOGRAPHISCHER RAUM: Canton Berne, Zurich, and METHODE: A qualitative design was used. In total 48 semi-structured interviews were con- ducted and analysed. Patients were recruited from four primary care practices. The random sample included women and men aged 20 to 60 years, who consulted their general practi- cioner (GP) for LPB within the last twelve months prior to the interview. Sampling was car- ried out in three successive phases. Respondents were stratified by sex, chronification status and age. Data were analysed according to the principles of qualitative content analysis. Inter- rater reliability was assessed. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Inhaltsanalyse (Stichprobe: 55; Interviews; Auswahlverfahren: random sample and purposive sampling stra- tegy). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abel, T.; Burla, L.; Liewald, K.; Tscherrig, M.: Musculoskeletal Health - Chronic Pain. Progress Report. Berne: Depart- ment for Social and Preventive Medicine/ University of Berne 2005.+++Abel, T.; Burla, L.; Liewald, K.; Low, N.; Reichenbach, S.; Tscherrig, M.: The course of musculoskeletal pain from the patient's perspective. Final report. Berne: Department for Social and Preventive Me- dicine/ University of Berne 2006. ART: BEGINN: 2004-07 ENDE: 2006-09 FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedi- zin Abt. Gesundheitsforschung (Niesenweg 6, 3012 Bern, Schweiz); Zentrum für Entwick- lungsförderung und pädiatrische Neurorehabilitation der Stiftung Wildermeth Biel (Kloosweg 22, 2501 Biel, Schweiz)

[424-F] Büschel, Claudia, Dipl.-Psych.; Schaidhammer-Placke, Monika, M.A.; Kasprowski, Det- lev, Dr.med. (Bearbeitung); Greitemann, Bernhard, Prof.Dr.med. (Leitung): Stellenwert der Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit nach (EFL) in der sozialmedizinischen Leistungsbeurteilung

INHALT: Die EFL ist ein weltweit anerkanntes, häufig eingesetztes, aber in Durchführung und Auswertung sehr aufwändiges Verfahren zur Ermittlung der funktionellen Leistungsfähigkeit. Die Reliabilität der EFL wird als gut eingestuft, ihre Validität wurde aber noch nicht ausrei- chend empirisch abgesichert, insbesondere die Kriteriumsvalidität (Kriterium: langfristige Arbeitsfähigkeit in als leidensgerecht eingestuften Berufen) und ihr Beitrag zur sozialmedizi- nischen Beurteilung sind noch fraglich. In diesem Projekt soll herausgefunden werden: 1. 276 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

welche wertvollen Zusatzinformationen die EFL den behandelnden Ärzten in der stationären orthopädischen Rehabilitation für ihre sozialmedizinische Beurteilung der Patienten liefern kann; 2. ob die EFL den Patienten durch strukturiertes und standardisiertes Ausprobieren ih- rer körperlichen Leistungsfähigkeit zu einer realistischeren Einschätzung der eigenen Belast- barkeit verhilft und sich dadurch ihre beruflichen Perspektiven verändern. Ergebnisse: 1. Verglichen mit den EFL-Ergebnissen trauten die Ärzte ihren Patienten im Hinblick auf die allgemeine Leistungsfähigkeit signifikant mehr, im Hinblick auf fast alle Einzelfähigkeiten signifikant weniger zu. Die Unterschiede lassen sich durch verschiedene Moderatorvariablen erklären. Bedeutsame Zusatzinformationen kann die EFL den Ärzten vor allem dann liefern, wenn es sich um Patienten handelt, die selbst nur schwer Aussagen über ihre Leistungsfähig- keit treffen können, bei denen kaum zusätzlich e physische oder psychische Zusatzbelastun- gen am Arbeitsplatz zu erwarten sind und bei denen es vor allem um die Einschätzung diskre- ter kritischer Fähigkeiten geht. Dabei muss die zum Teil fragliche Validität der EFL-Subtests beachtet und durch die Einschätzung erfahrener Sozialmediziner ergänzt werden. 2. Tatsäch- lich korrigieren viele Patienten ihre Selbsteinschätzung ihrer Leistungsfähigkeit in Richtung des EFL-Ergebnisses. Auf die konkreten beruflichen Perspektive hat dieses jedoch kaum Auswirkungen. Das Projekt wird in Kooperation mit der Brunswiek-Klinik, und der Klinik Friedrichshöhe, Bad Pyrmont durchgeführt. METHODE: 1. Vergleich des EFL-Ergebnisses mit davon unabhängig getroffenen Einschätzun- gen der Ärzte hinsichtlich der allgemeinen Leistungsfähigkeit der Patienten nach REFA und der Maximalbelastung in den einzelnen EFL-Subtests von 73 stationären orthopädischen Re- ha-Patienten, die einen EFL-Test durchlaufen haben; 2. Vergleich der Angaben der Proban- den bezüglich selbsteingeschätzter Leistungsfähigkeit sowie beruflicher Perspektiven vor und nach dem EFL-Test; Überprüfung des Einflusses vermuteter Moderatorvariablen; statistische Verfahren: Kreuztabellen, t-Tests, Varianz- und Korrelationsanalysen. DATENGEWIN- NUNG: Aktenanalyse, standardisiert; Standardisierte Befragung, schriftlich; Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 82 -geplant-; EFL-Patienten der Kooperationskliniken; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Büschel, C.; Greitemann. B.; Schaidhammer-Placke, M.: Worüber keiner spricht - Beschwerdezunahme bei EFL-Tests. in: Orthopädische Praxis, 43, 2007, 9, S. 499-503.+++Büschel, C.; Schaidhammer-Placke, M.; Greitemann, B.: Welche Rolle kann ein technisches Verfahren wie die Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit nach Isernha- gen (EFL) in der sozialmedizinischen Leistungsbeurteilung spielen? in: Medizinisch- Orthopädische Technik, 127, 2007, 4, S. 21-44.+++Büschel, C.; Greitemann, B.; Schaid- hammer-Placke, M.: Stellenwert der EFL nach Isernhagen in der sozialmedizinischen Beur- teilung stationärer orthopädischer Reha-Patienten. Vortrag auf dein 15. Rehabilitationswis- senschaftlichen Kolloquium "Rehabilitation und Arbeitswelt - Herausforderungen und Stra- tegien" vom 13. bis 15.03.2006 in . DRV Schriften, Bd. 64. 2006, S. 43- 45.+++Büschel, C.; Greitemann, B.; Schaidhammer-Placke, M.: Worüber keiner spricht - Be- schwerdezunahme bei EFL-Tests. Vortrag auf der 55. Jahrestagung der Vereinigung Süddeut- scher Orthopäden e.V. vom 26. bis 29.04.2007. Baden-Baden 2007.+++Büschel, C.; Schaid- hammer, M.; Greitemann, B.: Sind die Testbedingungen der EFL nach Isernhagen zu alltags- fern? Poster auf dein 16. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium "Gesund älter werden - mit Prävention und Rehabilitation" vom 26. bis 28.03.2007 in Berlin. DRV Schriften, Bd. 72. 2007, S. 263-264.+++Büschel, C.; Schaidhammer-Placke, M.; Greitemann, B.: Auswir- kungen der EFL nach Isernhagen auf Selbsteinschätzung und berufliche Perspektiven der Pa- tienten. Vortrag auf dem 16. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium "Gesund älter werden - mit Prävention und Rehabilitation" vom 26. bis 28.03.2007 in Berlin. Abstract: soFid Soziale Probleme 2008/1 277 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

DRV Schriften, Bd. 72. 2007, S. 376-377.+++Büschel, C.; Schaidhammer-Placke, M.; Grei- temann, B.: Die EFL nach Isernhagen - Diagnostikum und Intervention in der stationären or- thopädischen Rehabilitation. Vortrag auf der Tagung "Krankheitsbezogene Forschung in der medizinischen Rehabilitation" des Rehabilitationszentrums Seehof vom 22. bis 23.06.2007 in / Berlin. ARBEITSPAPIERE: Büschel, Claudia; Schaidhammer-Placke, Monika: Stel- lenwert der Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit nach Isemhagen (EFL) in der so- zialmedizinischen Leistungsbeurteilung. Zwischenbericht. Bad Rothenfelde 2005.+++ Bü- schel, Claudia; Schaidhammer-Placke, Monika: Stellenwert der Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit nach Isemhagen (EFL) in der sozialmedizinischen Leistungsbeurteilung. Kurzbericht VfR. Bad Rothenfelde 2005.+++Büschel, Claudia; Schaidhammer-Placke, Mo- nika: Stellenwert der Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit nach Isemhagen (EFL) in der sozialmedizinischen Leistungsbeurteilung. Zwischenbericht an den Nordrhein- Westfälischen Forschungsverbund Rehabilitationswissenschaften. Bad Rothenfelde 2005. ART: BEGINN: 2004-07 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Verein zur Förderung der Rehabilitationsforschung e.V. INSTITUTION: Institut für Rehabilitationsforschung an der Klinik Münsterland Abt. Bad Ro- thenfelde (Auf der Stöwwe 11, 49214 Bad Rothenfelde); Klinik Münsterland der Deutschen Rentenversicherung Westfalen (Auf der Stöwwe 11, 49214 Bad Rothenfelde) KONTAKT: Büschel, Claudia (Tel. 05424-220-472, e-mail: bueschel.ifr@klinik-muensterland)

[425-F] Byland, Mara, Lic.phil.; Widmer, Géraldine, Lic.phil. (Bearbeitung); Sollberger, Daniel, Dr. (Leitung); Leimgruber, Walter, Prof.Dr.; Bodenmann, Guy, Prof.Dr. (Betreuung): Identität zwischen Integration und Ausschluss. Psychosoziale und biographische Integrati- onsformen und Ausschlussmechanismen von Kindern psychisch kranker Eltern

INHALT: Untersucht wird die Frage, wie Nachkommen psychisch kranker Eltern mit deren Er- krankung umgehen. Es werden anhand biographischer Interviews zum einen die narrative Auseinandersetzung mit der Krankheit, zum andern die psychosoziale Integration in Funktion angewendeter Copingstrategien erforscht. Hintergrund: Seit der institutionellen Psychiatriere- form der 1960er und 1970er Jahre widmet sich die sozialpsychiatrische Forschung vermehrt auch Angehörigen psychisch kranker Menschen. Bisher allerdings kaum beachtet bezüglich ihrer Belastungen durch die elterliche Erkrankung und deren psychosoziale Folgen sind be- troffene Kinder. Das Projekt widmet sich dieser Forschungslücke. Der Schwerpunkt liegt auf der Frage nach der subjektiven Wahrnehmung von Belastungen, nach gesundheitserhaltenden Faktoren und Bewältigungsformen der Betroffenen. Ziel und Vorgehen: Intendiert sind Kenntnisse über a) die soziokulturelle Bedeutung von psychischer Krankheit, b) narrative Identitätskonstruktionen von Nachkommen psychisch kranker Eltern und c) subjektive Belas- tungen und Bewältigungsformen im Hinblick auf psychosoziale Integration und Gesundheit. Das Gesamtprojekt ist interdisziplinär angelegt. In einer qualitativen Teilstudie werden an- hand biographischer Interviews mit Betroffenen Narrative analysiert. In einer quantitativen Studie werden mittels Fragebogen Bewältigungsstrategien und Gesundheit Betroffener erho- ben, um Hypothesen zum Zusammenhang von Coping und Wohlbefinden zu überprüfen. Die Projektteile werden hinsichtlich ihrer unterschiedlichen methodischen Zugangsweisen zur Frage der Belastungsbewältigung im Narrativ bzw. Coping aufeinander bezogen. Bedeutung: Die Ergebnisse sollen zur Sensibilisierung von Professionellen und Laien für die bisher so- wohl in der sozialpsychiatrischen Angehörigenforschung wie auch in der Beratungs- und In- terventionspraxis noch zu wenig beachteten Belastungen von Nachkommen psychisch kran- 278 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

ker Eltern beitragen. Dies ermöglicht auch, einer Tabuisierung und Stigmatisierung entgegen- zuwirken. Die Gewichtung der subjektiven Sinndimension in der qualitativen Untersuchung einer narrativen Bewältigung, aber auch die Fokussierung von Ressourcen und Copingstrate- gien von Betroffenen bilden zum einen eine Ergänzung bisheriger Forschung in diesem Be- reich. Zum andern kann die Studie als Grundlage für eine praktische Umsetzung im Sinn ei- nes präventiven Beratungs- und Interventionsangebotes für Eltern und Nachkommen dienen. Weitere Informationen unter http://www.sidos.ch/ . GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutsch- schweiz METHODE: Qualitativ-Studie. Die empirische Basis des qualitativen Studienteils bilden auto- biografische Narrativinterviews mit volljährigen Söhnen und Töchtern (im Alter von 18 bis 78 Jahren) psychisch erkrankter Eltern. Die Datenerhebung folgt Fritz Schütze (Narratives In- terview). (Weiteres zum konkreten Vorgehen unten.) Die Datenauswertung erfolgt in Sinne einer Biografieforschung, die sich für den Konstruktionscharakter von Biografien interessiert, nach dem Prinzip der Rekonstruktion narrativer Identität (Gabriele Lucius-Hoene, Arnulf Deppermann), d.h. strikt datenzentriert und rekonstruktiv. Den Hintergrund bilden dabei in erster Linie konversationsanalytische (z.B. Positionierungsanalyse) und erzähltheoretische (z.B. zu Funktionen des Erzählens) Ansätze. Quantitativ-Studie: Quantitative Datenerhebung - standardisierte, schriftliche Befragung; Fragebogen mit 345 Items (306 intervallskaliert) und folgenden Skalen und Instrumenten: biografischen Daten (37 Items); retrospektive Fragen zur Situation als Kind und Jugendliche(r) (eigene Skala); aktuelle Fragen zu Sorgen und Belas- tungen, Einschätzung der Erfahrungen im Rückblick (eigene Skala); tägliche Widrigkeiten (DHS, Bodenmann 2000); Umgang mit stressvollen Ereignissen (COPE, Carver et al. 1989, dt. Version); Fragen zum Wohlbefinden (WHO Quality of Life Assessement, Angermeyer et al. 2002); Kohärenzsinn (SOC - L9, Leipziger Kurzversion, Schuhmacher et al., 2000). Es dauert ca. 1.5h, den Fragebogen auszufüllen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGE- WINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schrift- lich (Qualitativ-Studie: 22 auf Tonträger aufgezeichnete Narrativinterviews von 65 bis 160 Min. Länge, bestehend aus Spontanerzählung und problemzentriertem Nachfrageteil, der ei- nem Interviewleitfaden folgte. Auswahlkriterien der InterviewpartnerInnen: Geschlecht der InterviewpartnerInnen -konnte realisiert werden-; Geschlecht des erkrankten Elternteils - konnte nicht realisiert werden: erkrankte Mütter sind deutlich übervertreten-. Des Weiteren wurde die Auswahl durch die Ergebnisse der Analysen beeinflusst -"theoretical sampling"-, z.B. bezüglich Alter, geografischer Herkunft u.a. Erhebungszeitpunkt: Juni 2003 bis August 2005. Exakte Transkriptionen mit Erfassung auch der para- und -wenn möglich- nonverbalen Interaktion. Quantitativ-Studie: Die Population umfasst alle Kinder zwischen 18 und 45 Jah- ren, deren Mutter/ Vater eine psychische Krankheit der Diagnose Schizophrenie, bipolare af- fektive oder rezidivierende depressive Störung hat, die seit der Kindheit der Nachkommen besteht -Deutschschweiz-. Die Stichprobe besteht aus Kindern, die das 18. Lebensjahr über- schritten haben und a) deren Mutter/ Vater zum Erhebungszeitpunkt mit der entsprechenden Diagnose in einer Deutschweizer Klinik hospitalisiert war oder b) die sich über Aushänge, Flyers, Selbsthilfeorganisationen -z.B. VASK- aus eigenem Antrieb gemeldet haben. Ein- schränkungen: Die Diagnose der Elternteile ist durch die Version (b) nicht immer bekannt. Die obere Altersgrenze -45 Jahren- konnte in Einzelfällen nicht eingehalten werden. - Aus- wahlverfahren: Die Kinder wurden geplant entweder über a) ihre hospitalisierten Elternteile kontaktiert. Die Elternteile mussten für eine Kontaktaufnahme mit den Kindern ihr schriftli- ches Einverständnis geben, d.h. als Voraussetzung in der Lage sein, die Ziele der Untersu- chung verstehen zu können. b) Selbsthilfeorganisationen -VASK, Pro Mente Sana, Stiftung Melchior-, Aushänge -Universitäten, diverse Orte in den Städten Basel und Zürich- und Fly- soFid Soziale Probleme 2008/1 279 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

ers gesucht. Die Kinder mussten sich aus eigeninitiativ melden. Real führte die Auswahl bzw. das Rekrutierungsverfahren zu einer Einschränkung der Generalisierbarkeit, da die Stichpro- be "nur" Kinder enthält, die sich entweder aus eigeninitiativ meldeten oder deren Elternteile zum Untersuchungszeitpunkt hospitalisiert waren und dem Kontakt zustimmten (viele Drop- outs). Die Stichprobe ist eine geschichtete Zufallsstichprobe. Alle gemeldeten hospitalisierten Elternteile mit erwachsenen Kindern und der entsprechenden Diagnose wurden kontaktiert. - Anzahl Untersuchungseinheiten: Schichtung der Stichprobe nach Geschlecht der Eltern und Kinder sowie nach Diagnose des erkrankten Elternteils; geplant ist eine Stichprobe von ca. 180 -15/Feld- - real bisher 80, ca. 200 Fragebogen verschickt).Feldarbeit durch Mitarbeiter/- innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Widmer, G.: Narrative Biografiekonstruktionen von erwachsenen Söhnen und Töchtern psychisch erkrankter Eltern. in: Alsheimer, Rainer; Weibezahn, Roland (Hrsg.): Körperlichkeit und Kultur. Interdisziplinäre Medikalkulturforschung. Dokumentation des siebten Arbeitstreffens des "Netzwerks Gesundheit und Kultur in der volkskundlichen Forschung", Würzburg, 31. März bis 2. April 2004. Volkskunde und historische Anthropolo- gie, Bd. 10. Bremen: Univ. 2004, S. 81-100.+++ Sollberger, D.; Byland, M.; Widmer, G.: Das Narrativ als Bewältigungsform. in: Luif, V.; Thoma, G.; Boothe, B. (Hrsg.): Beschreiben - Erschliessen - Erläutern. Psychotherapieforschung als qualitative Wissenschaft. Lengerich 2006, S. 123-139 (in Druck).+++Sollberger, D.: Children of parents with mental illness. in: Pletson J.E. (ed.): Psychology and Schizophrenia. Happauge: Nova Science Publ. 2007 (in press).+++Sollberger, Daniel; Byland, Mara; Widmer, Géraldine: Erwachsene Nachkommen psychisch kranker Eltern. Identität zwischen Integration und Ausschluss. in: Lenz, A.; Jung- bauer J. (Hrsg.): Kinder und Partner psychisch kranker Menschen. Belastungen, Hilfebedarf, Interventionskonzepte. Tübingen: DGTV-Verl. (in press)+++Sollberger, Daniel; Byland, Ma- ra; Widmer, Géraldine: Biographische Identität zwischen Stigma und Tabu. Kinder psychisch kranker Eltern. in: Mottier, V.; Mandach, L. von (Hrsg.): Integration und Ausschluss in Psy- chiatrie, Medizin und Sozialhilfe (in preparation).+++Widmer, Géraldine; Byland, Mara; Sollberger, Daniel:: Selbstpositionierungen und die Konzeption von Gesundheit und Normali- tät in autobiografischen Erzählungen von erwachsenen Kindern psychisch kranker Eltern (in preparation). ARBEITSPAPIERE: Sollberger, D.: Integration und Ausschluss: Begriffserklä- rung und Methodenzugänge. Impulsreferat an der NFP 51-Tagung in Biel, 23. Juni 2004. Download unter: http://www.nfp51.ch/d news.cfm/Referat Daniel Sollberger 23.6.2004.pdf? News.Command=download&file=Referat Daniel Sollberger 23.6.2004.pdf . ART: BEGINN: 2003-05 ENDE: 2006-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: NFP 51 Integration und Ausschluss INSTITUTION: Universität Basel, Medizinische Fakultät, Universitäre Psychiatrische Kliniken (Wilhelm-Klein-Str. 27, 4025 Basel, Schweiz) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[426-F] Caiata Zufferey, Maria; Setola, Maria Regina; Abraham, Andrea; Sommerhalder, Kathrin (Bearbeitung); Schulz, Peter; Abel, Thomas (Leitung): Doctor-patient relationship in the information age (PANDORA)

INHALT: The diagnosis, treatment and management of disease are now rooted in ideas of evi- dence-based medicine. At the same time, however, the patient-centred approach requires some understanding of patient preferences, beliefs, and attitudes. There is now a growing body of research that illustrates the ways in which evidence-based medicine is reframed dur- 280 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

ing clinical consultations to incorporate a range of other factors, including patient preferences and values, pharmacotherapy options (including alternatives to medications). The success of the physician-patient encounter depends in part upon how information about such factors is discussed and, ultimately, how it shapes the behaviour of patients. Qualitative research is use- ful for exploring such questions. This project seeks to examine the ways in which people identify health information on the internet, whether they present that information to their phy- sicians, how they value the information presented by physicians and, ultimately, how these various processes shape their behaviour. The research described in this application is intended as a preliminary exploratory project that will provide a basis for a large-scale quantitative survey study to cover similar questions which, in turn, will provide critical information for any future intervention regarding patient's use of information sources. GEOGRAPHISCHER RAUM: Canton du Tessin et de Berne METHODE: La méthode est principalement qualitative. Des entretiens semi-directifs seront ef- fectués avec des patients affirmant avoir cherché des informations médicales sur internet (ces patients seront recrutés dans la salle d'attente de leur médecin); les médecins ayant accepté de mettre à disposition leur cabinet pour le recrutement des patients. Les entretiens seront enreg- istrés, transcrits et analysés selon les principes fondamentaux de la Grounded Theory. DA- TENGEWINNUNG: Qualtiatives Interview. ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Università della Svizzera Italiana, Facoltà di scienze della communicazione, Health Care Communication Laboratory (Via Giuseppe Buffi 13, 6900 Lugano, Schweiz); Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin Abt. Ge- sundheitsforschung (Niesenweg 6, 3012 Bern, Schweiz)

[427-F] Cassée-Sypkes, Kitty; Gavez, Silvia; Los, Barbara; Albermann, Kurt (Bearbeitung); Gur- ny, Ruth (Leitung): Kinder psychisch kranker Eltern: Winterthurer Studie

INHALT: Psychisch kranke Menschen sind oft auch Eltern minderjähriger Kinder. Für die Schweiz ist dazu leider wenig bekannt. Ebenso wenig weiß man, wie Fachstellen und Fach- leute berücksichtigen, dass ihre Klienten und Klientinnen allenfalls Eltern sind resp. die be- treuten/ beratenen Kinder psychisch kranke Eltern haben. Ziel der Arbeit besteht vorerst darin zu ermitteln, wie viele Kinder und Jugendliche von einer psychischen Erkrankung der Eltern betroffen sind, inwiefern die betroffenen Eltern in ihrer Elternrolle bzw. die Kinder Unter- stützung erhalten und wie es um die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Stellen/ Fachpersonen steht. Weiter interessieren soziodemografische Merkmale der betroffenen Pati- entinnen und Patienten und weitere Belastungen, die allenfalls zur psychischen Erkrankung dazu kommen. Zur Klärung dieser Fragen wurde am Stichtag des 21. März 2006 eine schrift- liche Erhebung in zwei Versorgungssystemen im Einzugsgebiet der Psychiatrieregion Winter- thur (Kanton Zürich) durchgeführt: Zum einen bei allen Leistungserbringern aus dem medizi- nisch-psychiatrischen und dem psycho-sozialen Versorgungssystem für Erwachsene und zum anderen bei allen Leistungserbringern aus dem medizinisch-psychiatrischen und dem psycho- sozialen Versorgungssystem für Kinder und Jugendliche. Damit werden erstmals Zahlen ver- fügbar zur Prävalenz von psychisch kranken Eltern und minderjährigen Kindern, die mit psy- chisch erkrankten Eltern aufwachsen. Die Zahlen werden auf den Kanton Zürich hochgerech- net. Die Studie zeigt, dass die Tatsache der Elternschaft und das Vorhandensein minderjähri- soFid Soziale Probleme 2008/1 281 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

ger Kinder in der Behandlung resp. Beratung der Patientinnen und Patienten eine stark unter- geordnete Rolle spielen. Die Zusammenarbeit zwischen Stellen und Fachpersonen im Versor- gungssystem für Kinder und Jugendliche mit dem Versorgungssystem für Erwachsene ist schwach ausgebildet. Fachpersonen des Versorgungssystems für Kinder und Jugendliche ha- ben oft Schwierigkeiten, an die nötigen Informationen über die Erkrankung der Eltern heran- zukommen. Die betroffenen Eltern und ihre Kinder sind kumulierten sozialen Problemen ausgesetzt sind: Zur psychischen Erkrankung kommen oft weitere Belastungen wie Arbeitslo- sigkeit, schlechte Chancen im Erwerbsleben aufgrund tiefen Bildungsstatus, innerfamiliäre Spannungen etc. Als Fazit wird festgehalten, dass die Fachleute vermehrt auf die Tatsache sensibilisiert werden müssen, dass ihre Patienten und Patientinnen oftmals Eltern sind resp. dass ihre Klientinnen und Klienten mit psychisch kranken Eltern aufwachsen. Die Zusam- menarbeit zwischen den beiden Versorgungssystemen muss aktiviert werden. Die Professio- nellen in den Versorgungssystemen für Erwachsene resp. für Kinder und Jugendliche müssen für ihre Arbeit mit den Betroffenen speziell qualifiziert werden. ZEITRAUM: 2005-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Psychiatrieregion Winterthur METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Akten- und Dokumentenanalyse, standardi- siert; Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung, schriftlich (Personen und Organisatio- nen, die im Bereich der medizinisch-psychiatrischen und psychosozialen Versorgung von Erwachsenen wie auch von Kindern und Jugendlichen Leistungen erbringen; Auswahlverfah- ren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Gurny, Ruth; Cassée, Kitty; Gavez, Silvia; Los, Barbara; Albermann, Kurt: Kinder psychisch kranker Eltern: Winterthurer Studie. Wissenschaftlicher Bericht. Dübendorf: Fachhochschule Zürich, Hochschule für Sozi- ale Arbeit, 2006. ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: Integrierte Psychiatrie Winterthur- Jugendkommission Winterthur, Psychiatriekommission Winterthur FINANZIERER: Instituti- on; Auftraggeber; div. Stiftungen u. Fonds INSTITUTION: Fachhochschule Zürich Hochschule für Soziale Arbeit (Auenstrasse 10, 8600 Dübendorf, Schweiz)

[428-F] Claus, Sylke; Schwarz, Reinhold, Prof.; Schröder, Christina, Prof. (Bearbeitung); Ernst, Jochen, Dr. (Leitung): Der Stellenwert der Patientenbeteilung bei medizinischen Entscheidungsprozessen - eine Studie zur Arzt-Patient-Angehörigen-Interaktion bei Patienten mit hämatologischen Neopla- sien

INHALT: Die Modernisierung des Gesundheitssystems wird getragen von einer Aufwertung der Patientenrolle: mehr Souveränität, mehr Rechte gegenüber Ärzten, mehr Mitsprache und mehr Verantwortung. Wie können Patienten mit hämatologischen Tumoren in Anbetracht zahlreicher Besonderheiten (u.a. invasive Diagnostik, langwierige Behandlungsverläufe, mas- sive Umstellung der gewohnten Lebensführung, hohe Anforderungen an Therapietreue und Motivation) diesen neuen Anforderungen gerecht werden? Ist es sinnvoll, ihnen bei medizini- schen Sachfragen überhaupt Entscheidungsfreiheit einzuräumen, ähnlich einem Konsumenten des freien Marktes? Und wie können - und wollen - die Angehörigen der Patienten im Span- nungsfeld zwischen eigener Belastung und hilfreicher Unterstützung hierbei integriert wer- den? Und schließlich: Wie lassen sich die Effekte neuer Beteiligungsformen messen? Diesen Fragen soll in der Studie nachgegangen werden. Auf der Grundlage eines empirischen Zu- 282 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

gangs (200 hämatoonkologische Patienten und Angehörige sowie behandelnde Ärzten) wer- den sowohl das Entscheidungsverhalten von Patienten als auch die Auswirkungen der Ent- scheidungsfindung thematisiert. METHODE: Das Forschungsprojekt hinterfragt, welche Folgen der gesellschaftliche Wandel für das Medizinsystem erwarten lässt. Insbesondere die zunehmende Ökonomisierung des Ge- sundheitssektors verändert das Rollengefüge der Arzt-Patient-Beziehung, aber auch ein wachsender Rationalisierungsdruck und neue Finanzierungsmodelle beeinflussen Interakti- onsstrukturen im medizinischen Versorgungsprozess. Mit einer methodenpluralistischen He- rangehensweise sollen unterschiedliche Aspekte und Relevanzsysteme des Untersuchungsge- genstandes beleuchtet werden. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Qualita- tives Interview (Stichprobe: 15; Patienten mit hämatologischen Tumoren, Angehörige; Aus- wahlverfahren: theoretical sampling). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 200; Patienten mit hämatologischen Tumoren; Auswahlverfahren: konsekutiv). Standardisier- te Befragung, schriftlich (Stichprobe: 200-x -x=Ausfall-; Patienten 1/2 Jahr nach Erstbefra- gung; Auswahlverfahren: Wiederholungsbefragung. Stichprobe: ca. 200; Angehörige -von Patienten benannt-; Auswahlverfahren: Wiederholungsbefragung). Feldarbeit durch Mitarbei- ter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Ernst, Jochen; Claus, Sylke; Böttcher, Andrea; Schwarz, Rein- hold; Schröder, Christina: Bösartige hämatologische Neubildungen. Patientenbeteiligung bei medizinischer Entscheidung. in: ProPraxis Onkologie/ Hämatologie. Magazin für Medizin und Management, 2006, S. 18-19.+++Ernst, Jochen; Götze, ; Weissflog, Gregor; Schröder, Christina; Schwarz, Reinhold: Angehörige von Krebspatienten: die dritte Kraft im medizinischen Entscheidungsprozess? Explorative Befunde zum Shared Decision-Making. in: Familiendynamik. Interdisziplinäre Zeitschrift für systemorientierte Praxis und Forschung, Jg. 31, 2006, H. 1, S. 48-69. ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin -IfAS- Selbständige Abt. Sozialmedizin (Riemannstr. 32, 04107 Leipzig); Uni- versität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizinische Psycholo- gie und Medizinische Soziologie (Philipp-Rosenthal-Str. 55, 04103 Leipzig) KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-9715407, e-mail: [email protected])

[429-F] Colombo, Benedetta; Maniscalco, Chiara; Galli, Nadia; Camerini, Luca; Bolchini, Davi- de; Vago, Fausto (Bearbeitung); Schulz, Peter (Leitung): An Online Communication Platform for Cancer Patients at the Hospital of Locarno (COM- PACT)

INHALT: The purpose of the project is to design and implement an informative online platform on cancer issues. People know that the internet is used more and more to research health in- formation, but often this information is neither reliable nor easy to understand. In collabora- tion with Centro Triangolo in Locarno, we want to build an online tool which could be useful for patients and their families to find understandable information and answer the most fre- quently asked questions on that topic. In order to give reliable information we will develop the content on the basis of Evidence Based Medicine translated into more comprehensive terms. It would also provide suggestions of how to face up to all the additional problems that cancer brings. At the moment only the first step of the research has been ended: the qualita- soFid Soziale Probleme 2008/1 283 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

tive interviews that have been conducted to understand which are the informational needs of patient affected by cancer and their relatives. Three preliminary results, namely a) in contrast with other studies (e.g. Eggly et al., 2006) the trustiness in the physician seems to be corre- lated with less question asking; b) patient need specific information related to the phase of the illness they are into: this observation leads to many questions on possible ways of tailoring health messages achieving this need. Eventually, c) cancer diagnosis is perceived by patients as a fatal event, which always entails sudden death; the reasons of this perception, dismissed by the experience of the patients interviewed, will be further investigated during the project. METHODE: The methodology gathers classical engineering methods and both qualitative and quantitative methods to design and implement an informative platform on cancer issues. Autres démarches: engineering methodologies for requirements and design of web applica- tions. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face. ART: BEGINN: 2006-05 ENDE: 2008-05 AUFTRAGGEBER: Fondazione San Salvatore & Pri- vate Funding body in Locarno FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Università della Svizzera Italiana, Facoltà di scienze della communicazione, Health Care Communication Laboratory (Via Giuseppe Buffi 13, 6900 Lugano, Schweiz)

[430-F] Colombo, Benedetta (Bearbeitung); Schulz, Peter (Leitung): Patients' Rights Study (PARIS)

INHALT: This intervention study aims to detect the best medium to help patients fully understand their rights. After giving a leaflet about patients' rights to almost one hundred of patients in an Ente Ospedaliero Cantonale hospital (hospital body of Canton Ticino), we will analyze the readability and comprehension level of the document, evaluating the effects of its delivery on patients. We will give a leaflet without any explication to a few patients (control group), whi- le the rest will receive a leaflet with an active exposition of health professionals (experimental group). (Intermediate) results: This intervention study aims to detect the best medium to help patients fully understand their rights. The Ente Ospedaliero Cantonale (hospital body of Can- ton Ticino) has prepared a leaflet about patients' rights to and we will analyze its readability and comprehension level of the document. Then we will evaluate the effects of its delivery on patients first of all we will test the average knowledge of patient about this topic without the leaflet. Then, we will give this leaflet without any explication to few patients (control group), while the rest will receive a leaflet with an active exposition of health professionals (experi- mental group). In this way we can see if the leaflet is useful and if its delivery has increased their knowledge about this topic. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ticino METHODE: experimental project; comprehensibility and readability test DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Ente Ospedaliero INSTITUTION: Università della Svizzera Italiana, Facoltà di scienze della communicazione, Health Care Communication Laboratory (Via Giuseppe Buffi 13, 6900 Lugano, Schweiz)

[431-F] Cramer, Henning (Bearbeitung); Habermann, Monika, Prof.Dr. (Leitung): Pflegefehler, Fehlerkultur und Fehlermanagement in stationären Versorgungseinrichtungen

284 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

INHALT: Mit Feldbezug auf das Krankenhaus und die stationäre Altenpflege werden folgende Fragestellungen mit der Forschung verfolgt: 1. Welche Fehler (wahlweise: 'Beinahe-Fehler') im Umgang mit Patienten/ einem Patienten werden konkret im zurückliegenden Zeitraum von einem Jahr erinnert? 2. Was wurde als Ursache dieser Fehler wahrgenommen? 3. Welche Folgen hatte der Fehler für den betroffenen Patienten/ die Patienten? 4. Welche Auswirkun- gen haben Fehler auf die Befindlichkeit der involvierten Pflegepersonen? 5. Wie wird mit Fehlern und Beinahe-Fehlern umgegangen? Gibt es eine Fehlertoleranz? Wo sind relevante Grenzziehungen? Welche sozialen Beziehungsfelder sind bedeutsam in der individuellen Be- arbeitung von Fehlern und hinsichtlich des Meldens von Fehlern. 6. Welche Einflussmöglich- keiten erkennen Pflegende im Hinblick auf eine Fehlervermeidung? Wie könnte ein gelunge- nes Fehlermanagement aus Sicht der Pflegenden aussehen? -7. Was sind schwerwiegende bzw. weniger schwere Pflegefehler? Aus Sicht der befragten Pflegenden werden somit erin- nerte Häufigkeiten, Art der Fehler sowie eine Klassifikation der Fehler erfragt. Es interessie- ren weiter Bewertungen (z.B. Schuld, Inkompetenz, Versagen, Lernchance). Es werden Fol- gen (Beinahe-Konsequenzen, konkrete Folgen) für den Patienten und Auswirkungen auf die eigene Befindlichkeit erfragt. Es ist beabsichtigt als weitere Dimensionen den Umgang mit Fehlern, die Ursachenzuweisung sowie die Einschätzung der persönlichen Einflussmöglich- keit hinsichtlich einer Fehlervermeidung zu ermitteln. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundes- republik Deutschland METHODE: Es wird eine Prävalenzstudie in Form einer schriftlichen Befragung von Pflegenden (stationäre klinische und altenpflegerische Versorgung) durchgeführt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 3.600; Pflegepersonen der stat. und klinischen Versorgung; Auswahlverfahren: Zufall -zweistufig-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-12 ENDE: 2009-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- Projektträger des Bundesministeriums für Bil- dung und Forschung INSTITUTION: Hochschule Bremen, FB 08 Sozialwesen, Zentrum für Pflegeforschung und Beratung -ZePB- (Neustadtswall 30, 28199 Bremen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0421-5905-2258, e-mail: [email protected])

[432-F] Debrunner Brühlmann, Annelies; Bartlomé, Pascal (Bearbeitung); Rüesch, Peter, Dr.phil. (Leitung): Schwerbehinderte Menschen im Akutspital

INHALT: Ausgangslage Es besteht ein wachsender Bedarf nach Wissen über die spezifischen gesundheitlichen Bedürfnisse von Menschen mit chronischen Krankheiten und Behinderun- gen. Dringlich ist dies besonders aus zwei Gründen: (1) dem Kostendruck bzw. der damit verbundenen zunehmenden "Ökonomisierung" des Gesundheitswesens; (2) der Dominanz ei- ner akutmedizinischen Betrachtungs- und Handlungsweise insbesondere im Spitalbereich So besteht u.a. die Sorge, ob Menschen mit einer Behinderung im Falle eines schwerwiegenden Gesundheitsproblems eine adäquate Behandlung und Betreuung im Krankenhaus erhalten. Zielsetzung Im Zentrum dieser von der Stiftung Cerebral in Auftrag gegebenen Untersuchung stehen schwerbehinderte Menschen mit einer zusätzlichen akuten Erkrankung, die eine Spi- taleinweisung notwendig macht. Ziel ist die Erfassung und Darstellung spezifischer Behand- lungsszenarien bei der Zielgruppe mit Blick auf positive und kritische Aspekte der Hospitali- sation. (Zwischen)ergebnisse: Erste Befunde sind im Februar 2007 zu erwarten. Ein For- soFid Soziale Probleme 2008/1 285 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

schungsbericht erscheint im Sommer 2007. ZEITRAUM: 2005-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Kantone Basel-Stadt, Bern und Zürich METHODE: Die akutmedizinische Versorgung von Menschen mit Behinderungen ist wissen- schaftlich noch wenig bearbeitet. Dies erlaubt noch kaum die Formulierung spezifischer Un- tersuchungshypothesen. Die Zielpopulation ist ausserdem nicht leicht zugänglich, und die Be- fragung zu gesundheitlichen Problemen bedarf erheblichen Fingerspitzengefühls und Erfah- rung seitens der Forscher/innen. Für diese Ausgangslage empfehlen sich Methoden aus dem Bereich der qualitativen Sozialforschung. Das Ereignis der Hospitalisation soll aus unter- schiedlichen Perspektiven beleuchtet werden: a) der Perspektive der Angehörigen (Eltern, Partner), b) der Perspektive der (professionellen) Bezugsperson aus der betreuenden Instituti- on, c) der Perspektive der behinderten Person selbst (soweit als möglich). Aufgrund der ver- schieden Analyseperspektiven sollen die notwendigen Informationen aus verschiedenen Quellen zusammengetragen werden. Diese umfassen: die Analyse von Dokumenten (KGs, Patientenberichte, Bewohnerdossiers der betreuenden Institution) und problemzentrierte In- terviews mit den Zielpersonen, Angehörigen und den Bezugspersonen in der Institution. Un- tersuchungsdesign: qualitativ DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Akten- und Dokumentenanalyse, standardisiert; Qualitatives Interview (Stichprobe: 32; Personen mit schwerer Behinderung, Angehörige, betreuende Bezugsperson; Auswahlverfahren: Selekti- onskriterien -Alter: 20-60 Jahre; Behinderung: mittel-grosser Pflegebedarf; Wohnsituation: in Institution lebend; Hospitalisation: in den letzten 18 Monaten, Mindestdauer 3 Tage, Entlas- sung vor mindestens 2 Monaten-). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Rüesch, P.; Debrunner, A.: Schwerbehinderte Menschen im Akutspital: Offerte und Forschungsplan z.Hd. Cerebral Schweiz. Winterthur: Fachstelle Gesundheitswissenschaften, Zürcher Hochschule Winterthur (Dep. Gesundheit) 2006. ART: BEGINN: 2006-08 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: Cerebral, Schweiz. Stiftung f.d. cerebralgelähmte Kind, Bern FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Studiengruppe Wohnungs- und Stadtplanung GmbH (Fürstenberger Straße 175, 60322 Frankfurt am Main) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[433-F] Deinzer, Renate, Prof.Dr. (Bearbeitung); Micheelis, Wolfgang, Dr. (Leitung): Das Parodontitiswissen in der Bevölkerung Deutschlands

INHALT: Struktur und Dimensionalität der Wissensbestände zu Prävention, Ursachen, Folgen und Behandlungsmöglichkeiten der Parodontalerkrankung. ZEITRAUM: 2007 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Krankheitsbezogene Kognitionen als Steuerungsgröße des Gesundheits- und Krank- heitsverhaltens. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 1.001; Bevölkerung in Deutschland ab 15 Jahre - bundesweit-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Ab. Nov./ Dez. 2007 in IDZ-Informationsdienst (ISSN 0931- 9816). ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Institut der Deutschen Zahnärzte -IDZ- (Postfach 410169, 50861 Köln) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

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[434-L] Detka, Carsten: Biographische Bedingungen für den Umgang mit einer chronischen Krankheit, (Arbeitsbe- richt / Universität Magdeburg, Institut für Soziologie, Nr. 44), Magdeburg 2007, 18 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-magdeburg.de/isoz/publikationen/download/44.pdf)

INHALT: Im vorliegenden Text werden ausgewählte Ergebnisse einer qualitativ sozialwissen- schaftlichen Untersuchung von Krankheitsprozessen vorgestellt. Die zugrunde liegende empi- rische Forschung ist auf zwei Krankheitsfelder ausgerichtet: chronische Herzkrankheiten und Amputationen im Bereich der unteren Gliedmaßen. Diese beiden Krankheitsfelder bilden for- schungsparadigmatisch eine breite theoretische Varianz in Bezug auf die Verschiedenheit der Ausprägungen von Krankheitsprozessen - und darin eingeschlossen die Prozesse des Um- gangs von Menschen mit ihrer Erkrankung. Die Wahl der beiden Krankheitsfelder hatte zum Ziel, gegenstandsbezogene theoretische Aussagen entwickeln zu können, die über den Bedeu- tungshorizont eines spezifischen Krankheitsbildes hinausreichen. Die zentrale analytische Perspektive der Untersuchung ist die der Biographieforschung. Dem Prozesscharakter von Krankheitsverlaufskurven entsprechend wurde in der Untersuchung strikt prozessanalytisch vorgegangen. Als Erhebungs- und Analyseinstrument - auf der Basis der grundlegenden For- schungslogik der Grounded Theory - wurde das Verfahren des autobiographisch-narrativen Interviews genutzt. In die Analyse gingen 25 jeweils mehrstündige Interviews ein. 16 Patien- ten mit einer chronischen Herzerkrankung und 9 Patienten mit einer oder mehreren Amputa- tion(en) im Bereich der unteren Gliedmaßen wurden interviewt, wobei die narrativen Inter- views auf die gesamte Lebensgeschichte des jeweiligen Informanten ausgerichtet waren. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass Menschen verschieden mit ihrer chronischen Erkran- kung umgehen und hierbei sehr unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten entwickeln - und dies auch bei vergleichbarer Art und Intensität der Erkrankung. Unterschiedliche Handlungs- möglichkeiten eines Betroffenen in der Ausgestaltung seines Krankseins lassen sich nicht al- lein auf die Spezifika des jeweiligen Krankheitsbildes zurückführen. (ICD2)

[435-L] Deutsche Rentenversicherung -DRV- (Hrsg.): Gesund älter werden - mit Prävention und Rehabilitation: 16. Rehabilitationswissenschaftli- ches Kolloquium vom 26. bis 28. März 2007 in Berlin, (DRV-Schriften, Bd. 72), Bad Homburg: wdv Ges. f. Medien & Kommunikation 2007, 607 S., ISBN: 978-3-938790-12-0

INHALT: Der Band dokumentiert die Beiträge des von der Deutschen Rentenversicherung Bund und der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften gemeinsam mit der Deut- schen Rentenversicherung Berlin-Brandenburg und dem Lehrstuhl für Versorgungssystem- forschung und Grundlagen der Qualitätssicherung in der Rehabilitation der Charite Universi- tätsmedizin Berlin veranstalteten Kolloquiums zur Bedeutung von Rehabilitation und Präven- tion angesichts der demographischen Alterung der Gesellschaft. Die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ohne gesundheitliche Einschränkungen für möglichst viele ältere Menschen zu erreichen, sollte ein prioritäres politisches Ziel sein. Die von der Politik geplante Verlänge- rung der Lebensarbeitszeit soll die Relation zwischen Beitragszeiten und Dauer des Renten- bezugs günstiger gestalten. Ein späterer Ruhestand setzt aber - neben geeigneten Arbeitsplät- zen - die Erwerbsfähigkeit der älteren Arbeitnehmer voraus. Dabei sind Prävention und Re- habilitation unverzichtbare Instrumente. Für die Rehabilitation stellt sich die Aufgabe, die spezifischen Bedarfe älterer Rehabilitanden zu erkennen und die Leistungen bedarfsgerecht und effektiv zu erbringen. Die präventive Ausrichtung der Rehabilitation entspricht dem im 288 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

SGB IX formulierten Vorrang der Prävention. Chronisch kranke Patienten können den Ver- lauf ihrer Erkrankung und deren Folgen oft durch einen geänderten Lebensstil günstig beein- flussen. Dies bei den Rehabilitanden zu initiieren und sie zum Selbstmanagement ihrer Er- krankung zu motivieren und zu befähigen, ist eine der schwierigsten Aufgaben der Rehabili- tation. Die Reha-Forschung trägt dazu bei, die entsprechenden Konzepte weiterzuentwickeln und wissenschaftlich zu fundieren. (IAB2) Inhaltsübersicht: Plenarvorträge; Patientenschu- lung und Konzepte der Lebensstiländerung; Betriebliche Gesundheitsförderung; Rehabilitati- on bei älteren Rehabilitanden; Methodik der Reha-Forschung; Assessmentinstrumente; ICF; Rehabilitanden-Management-Kategorien (RMK) und andere Klassifikationssysteme; Evi- denzbasierung und Leitlinien in der Rehabilitation; Qualitätsmanagement; Epidemiologie und Reha-Bedarf; Reha-System; Gender-Mainstreaming in der Rehabilitation; Berufliche Orien- tierung; Betriebliches Eingliederungsmanagement; Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben; Sozialmedizin; Rehabilitationspsychologie; Reha-Ökonomie; Rehabilitationsrecht; Orthopä- dische/ rheumatologische Rehabilitation; Neurologische Rehabilitation; Kardiologische Re- habilitation; Onkologische Rehabilitation; Gastroenterologische Rehabilitation; Pneumologi- sche Rehabilitation; Psychotherapeutische Intervention; Altersspezifische Aspekte der Reha- bilitation bei Abhängigkeitserkrankungen; Rehabilitation bei psychischen Störungen; Rehabi- litation bei chronischen Schmerzen; Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen.

[436-F] Dibbelt, Susanne, Dr.; Büschel, Claudia, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Greitemann, Bern- hard, Prof.Dr. (Leitung): Integriertes orthopädisch-psychosomatisches Konzept zur medizinischen Rehabilitation von Patienten mit chronischen Schmerzen des Bewegungsapparates und der Notwendigkeit zu einer beruflichen Neu- bzw. Umorientierung (IopKo)

INHALT: Fragestellung: In internationalen Studien scheint die Effektivität multimodaler Behand- lungsprogramme bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen im Rahmen stationärer Be- handlung gesichert Jedoch fallen in den in Deutschland durchgeführten Studien Effekte zu den mittel- bis langfristigen Katamnesen nur mäßig aus. Faktoren, die dafür verantwortlich gemacht werden, sind zum einen die fortgeschrittene Chronifizierung der Patienten sowie nicht behandelte psychische Belastungen und zum anderen berufliche Problemlagen. Im Rahmen des IopKo-Projektes wurde eine Reihe von Maßnahmen zur nachhaltigen Förderung der Krankheitsbewältigung und der beruflichen Wiedereingliederung von Patienten mit Er- krankungen des Bewegungsapparates entwickelt und evaluiert. Diese Maßnahmen umfassen: 1. intensive multiprofessionelle Eingangsdiagnostik und beschleunigte Zuweisung zu Psycho- logen und Sozialdienst bei beruflichen und psychischen Problemen; 2. die Bildung (hinsicht- lich der Teilhabestörung) homogener Patientengruppen auf der Basis einer multiprofessionel- len Diagnostik; 3. differenzielle Behandlungsangebote, darunter ein multimodales Therapie- programm (Rückenfit) für Patienten mit einem hohen Chronifizierungsrisiko und psychischen Problemen; 4. interaktive Schulungsmodule zur Praxis der Leistungsbeurteilung, des Renten- rechtes und zu Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation (Teilhabe am Arbeitsleben) und 5. arbeitsplatznahe rehabilitative Trainingsmodule. Ergebnisse: Einschränkungen der Funktion, Schmerzen und psychische Belastungen hatten sich zu Ende des stationären Aufenthaltes und auch 10 Monate danach in der Studiengruppe stärker reduziert als in der Vergleichsgruppe. Die Arbeitsunfähigkeitstage hatten sich 10 Monate nach Entlassung im Vergleich zu einem analogen Zeitraum vor der Reha um 75% reduziert. In Bezug auf die genannten Parameter er- gaben sich in der Studiengruppe moderate bis starke Effekte, die die der Kontrollgruppe über- soFid Soziale Probleme 2008/1 289 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

trafen. Ergebnisse für die Teilstichprobe von Patienten mit hohem Chronifizierungsrisiko: Pa- tienten einer Teilstichprobe mit fortgeschrittener Schmerzchronifizierung oder hohem Chro- nifizierungsrisiko, die das Therapieprogramm "Rückenfit" durchliefen, verbesserten sich ebenfalls stärker als Patienten mit vergleichbaren Einschränkungen, die ein Standard-Reha- Programm erhielten. Auch für diese Teilstichprobe fanden die Bearbeiter überlegene modera- te bis starke Effekte im Hinblick auf den funktionalen und somatischen Status. Stärker als Pa- tienten der Gesamtstichprobe verbesserten sich diese Patienten im Hinblick auf die Depressi- vität und die psychische Belastung. In Bezug auf die Schmerzbelastung verbesserten sich bei- de Gruppen, Kontroll- und Studiengruppe, erheblich, aber ohne Unterschied. Schlussfolge- rung: In dieser Studie konnte nachgewiesen werden, dass stationäre orthopädische Rehabilita- tion in einem konsequent interdisziplinären Setting, mit einer multimodalen Therapie und ei- nem Fokus auf Aktivierung und Motivierung nachhaltige positive Effekte sowohl in Bezug auf die von Patienten wahrgenommene körperliche und psychische Besserung als auch auf ökonomische Parameter wie die Dauer der Arbeitsunfähigkeit oder die Inanspruchnahme me- dizinischer Leistungen haben kann. Die Effekte werden als Ergebnis interpretiert: 1. der mul- tiprofessionellen Diagnostik und Zuweisung, die hilft, die inhomogene Gruppe der Patienten mit unspezifischen Kreuzschmerzen in spezifischere und damit homogenere Behandlungs- gruppen zu unterteilen, 2. der gesteigerten Therapiemotivation durch die geschlossene Grup- pe des multimodalen Programms, 3. der Information, Aufklärung und intensivierten Beratung bei beruflichen Problemen, 4. des arbeitsplatznahen Trainings sowie 5. als Ergebnis der schnelleren Erkennung und effizienteren Behandlung psychischer Belastungen. Die Ergebnis- se zeigen die Bedeutung der stationären Rehabilitation, die effektiv sein kann, wenn die zu den Problemen des Patienten passenden differenziellen Behandlungsangebote gemacht wer- den. METHODE: Alle Maßnahmen, die im Rahmen des Konzeptes eingeführt wurden, waren Gegens- tand einer kontrollierten prospektiven Bewertungsstudie, in der die Outcomes der Standard- Reha mit denen des integrierten Konzeptes verglichen wurden. Teilnehmer der Studie waren 482 Patienten der Klinik Münsterland, von denen 307 der Studiengruppe und 176 der Kon- trollgruppe zugeordnet wurden. Die Teilnehmer der Studiengruppe erhielten neben einem in- dividuellen Behandlungsprogramm die oben genannten Maßnahmen, während diese zur Er- hebung der Kontrollgruppe ausgesetzt wurden. Die Daten für die Kontroll- und Studiengrup- pe wurden alternierend in Zeitblöcken von drei Monaten erhoben. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 481). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Dibbelt, S.; Greitemann, B.; Büschel, C.: Nachhaltigkeit orthopä- discher Rehabilitation bei chronischen Rückenschmerzen - das integrierte orthopädisch- psychosomatische Behandlungskonzept (IopKo). in: Rehabilitation, 2006, 45, S. 324-335.+++ Greitemann, B.; Dibbelt, S.; Büschel, C.: Bedarfsabhängige Zuweisung zu spezifischen Inter- ventionen eines Rückenschulungsprogramms. in: Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation, 75, 2007, 1, S. 40-43.+++Greitemann,B.; Dibbelt, S.; Büschel, C.: Integriertes orthopädisch-psychosomatisches Konzept zur medizinischen Rehabilitation von Patienten mit chronischen Schmerzen des Bewegungsapparates - langfristige Effekte und Nachhaltigkeit eines multimodalen Programmes zur Aktivierung und beruflichen Umorientierung. in: Z. Or- thop., 2006, 144, S. 255-266. ARBEITSPAPIERE: Greitemann, B.; Dibbelt, S.; Ketteler, I.; Büschel, C.: Integriertes orthopädisch-psychosomatisches Konzept zur medizinischen Reha- bilitation von Patienten mit chronischen Schmerzen des Bewegungsapparates und der Not- wendigkeit zu einer beruflichen Neu- bzw. Umorientierung (IOPKo). Ein wissenschaftlich begleitetes Pilotprojekt der LVA Westfalen. Zwischenbericht Juli 2000 bis Juli 2001. 2001. 290 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

ART: BEGINN: 2000-03 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Verein zur Förderung der Rehabilitationsforschung e.V. Norderney (Kaiserstr. 26, 26548 Norderney); Klinik Münsterland der Deutschen Rentenversicherung Westfalen (Auf der Stöwwe 11, 49214 Bad Rothenfelde) KONTAKT: Dibbelt, Susanne (Dr. Tel. 05424-220-470, e-mail: [email protected])

[437-F] Diederichsen-Plöchl, Carsten (Bearbeitung): Multimediale Kommunikation und Kooperation in Schulen für Kranke. Virtueller Kran- kenhausunterricht

INHALT: Schülerinnen und Schüler können aus ganz unterschiedlichen Gründen daran gehindert sein, ihre Schule regelmäßig zu besuchen. Vor allem längerfristige Erkrankungen können Ur- sachen hierfür sein. In dem Projekt soll dem Auftrag des bayerischen Gesetzes über das Er- ziehungs- und Unterrichtswesen folgend erprobt werden, wie mit Hilfe computergestützter Medien der Kontakt zur Heimatschule erhalten werden kann, sowie die Barrieren für schuli- sche Reintegration zu verringern oder zu überwinden sind. Ebenso sollen auch mit Blick auf alle Schularten Möglichkeiten und Grenzen virtueller Unterrichtsformen aufgezeigt werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Diederichsen-Plöchl, Carsten; Schor, Bruno J.: Lernen auf multi- medialem Weg. Ein erster Erfahrungsbericht zum Projekt "Virtueller Krankenhausunterricht". in: Schulverwaltung, Ausgabe Bayern, 29, 2006, 6, S. 225-228. ART: BEGINN: 2003-08 ENDE: 2008-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung -ISB- Abt. Grund- und (Schellingstr. 155, 80797 München); Staatsinstitut für Schulqualität und Bil- dungsforschung -ISB- Abt. Förderschulen (Schellingstr. 155, 80797 München) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-2170-2670, Fax: 089-2170-2815, e-mail: [email protected])

[438-L] Diehl, Sarah (Hrsg.): Deproduktion: Schwangerschaftsabbruch im internationalen Kontext, : Alibri Verl. 2007, 256 S., ISBN: 3-86569-016-5 (Standort: UB Würzburg(20)-X1.877)

INHALT: "Laut WHO stirbt weltweit alle sieben Minuten eine Frau an einem unsicheren Schwangerschaftsabbruch. Das verdeutlicht, dass Frauen gesellschaftlichen Konstellationen ausgesetzt sind, die sie dazu bringen, für die Beendigung einer ungewollten Schwangerschaft ihr Leben aufs Spiel zu setzen, wenn ihnen der Zugang zu einem medizinisch korrekt durch- geführten Abbruch verwehrt wird. Dennoch gibt es international nur wenige Bestrebungen, diesem Phänomen konsequent entgegenzutreten, während zugleich illegale Abtreibungen weltweit zu einem lukrativen Geschäft geworden sind. Die Anthologie verbindet historische Begebenheiten, kulturwissenschaftliche Perspektiven und persönliche Erfahrungsberichte von Frauen, Aktivistinnen und Wissenschaftlerinnen aus Ländern mit unterschiedlichen gesetzli- chen Regelungen und stellt die Selbstverständlichkeit in Frage, mit der Frauen moralisch, so- zial und politisch immer noch ihre vollen reproduktiven Rechte und ihre körperliche Selbst- bestimmung verwehrt werden. Anhand des Themas Schwangerschaftsabbruch werden eine Vielfalt gesellschaftlich relevanter Aspekte verhandelt, die Normvorstellungen über Weib- soFid Soziale Probleme 2008/1 291 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

lichkeit und die Reproduktionsarbeit von Frauen in Frage stellen." (Autorenreferat). Inhalts- verzeichnis: Cynthia Steele / Susana Chiarotti: Bloßgestellt. Misshandlungen bei der Nach- sorge von Schwangerschaftsabbrüchen in Rosario, Argentinien (22-33); Interview mit Mo- sotho Gabriel, Präsidentin von Ipas Südafrika: Abtreibung in Südafrika nach der Liberalisie- rung (34-39); Cynthia Holder Rich: Eine Geschichte aus Madagaskar. Probleme junger Frau- en hinsichtlich reproduktiver Zwänge (40-45); Interview mit Jorgelina Sosa, der Vorsitzenden von AMMAR in Buenos Aires: 'Die Compalieras bekommen keine Kinder von ihren Kunden' (46-51); Aisha Adamu: Abtreibung bei moslemischen Frauen in Nordnigeria (52-58); Inter- view mit Fana Asefaw über die Situation in Eritrea: '... von den Frauen, die sterben, erfährt ja niemand' (59-66); Sylvie Schuster: Der Schwangerschaftsabbruch in der 'moralischen Welt' des kamerunischen Graslandes (67-77); Heathe Luz McNaughton / Ellen Mitchell / Marta Maria Blandön: Ärzte als Richter. Die unklaren Regelungen legaler Abtreibungen in Nicara- gua (78-91); Daniela Hrzän: Weißer Terror. Rassismus, Geschlecht und soziale Schicht im Kontext der Abtreibungsdebatten in den USA (92-108); Reed Waller / Kate Worley: Eve- rything New is Old Again (109-115); Christina Gauglitz: Filmreife Abtreibungen (116-122); Sarah Diehl: Zerstörung von Körpern als emanzipatorischer Akt in der Literatur von Yvonne Vera (123-131); Interview mit Julia Black: My Foetus, ein Dokumentarfilm im britischen Fernsehen (132-137); Allison Williams: Manipulative Hilfsangebote im Internet (138-145); Maria Wersig: Embryo vs. schwangere Frau. Abtreibung im Spannungsfeld von Lebens- schutz und Selbstbestimmung (146-151); Anita Klöti: Eine kleine Geschichte des Schwanger- schaftsabbruchs in Europa (152-162); Londa Schiebinger: Exotische Abtreibungsmittel. Pflanzen und Geschlechterpolitik in der atlantischen Welt des 18. Jahrhunderts (163-173); Silke Kettelhake: Women an Waves (174-177); Andrea Trumann: Die individualisierte Euge- nik (178-184); Rufus Sona: Abtreibung mit Mifegyne ein Schritt vorwärts, drei zurück? (185- 193); July Chäneton / Alejandra Oberti: Anas Geschichte (194-209); Interview mit Tai Shani: Halinas Geschichte (210-216); Jasmina Tesanovic: Baby Boom (217-221); Melissa Delbrid- ge: Angels Tag (222-228); Käthe Kruse im Gespräch mit Karola Holtkamp, geb. Kruse: 'Bleib ganz ruhig, da wird schon nichts sein' (229-236); Interview mit Joy: '... bevor das Kind ein Leben hat, das es aushalten muss' (237-243); Anita McKeown: Meine gelbe Tasche (244248).

[439-F] Döring, Martin, Dr. (Bearbeitung); Kollek, Regine, Prof.Dr. (Leitung): Krankheitsursachen und Prävention: konkurrierende Hypothesen zum Verhältnis zwischen Innen und Außen beim Metabolischen Syndrom (Teilprojekt IV im Rahmen des For- schungsschwerpunkts "Präventives Selbst")

INHALT: Das Projekt will einen Beitrag zur Erhellung des komplexen Verhältnisses zwischen biomedizinischen Konzeptualisierungen von Krankheit, Repräsentationen von Mensch und Gesellschaft und der Formulierung von gesundheitspolitischen Handlungsstrategien leisten. Untersucht werden soll: 1. wie das Metabolische Syndrom konzeptualisiert wird, welche wis- senschaftlichen Hypothesen zu seinen Ursachen existieren, auf welche Theorien sie Bezug nehmen und wie sie strukturiert sind; 2. welche Vorstellungen von Krankheitsursachen und vom Zusammenspiel von inneren und äußeren Ursachen sich in den verschiedenen Hypothe- sen widerspiegeln, um daran anknüpfend die verschiedenen sich darin reflektierenden Reprä- sentationen 'des Menschen' und seiner Beziehungen zur Umwelt herauszuarbeiten; 3. welche Ansatzpunkte für Präventionsstrategien - und damit Verhaltensregimes - sich aus den unter- schiedlichen Hypothesen ergeben oder dadurch nahe gelegt und/ oder präformiert werden. 292 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

ART: BEGINN: 2006-11 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Hamburg, Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt -BIOGUM- (Ohnhorststr. 18, 22609 Hamburg) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected], Tel. 040-42803-6312 od. -6309, Fax: 040-42803-6315)

[440-F] Dornette, Johanna; Hauger, Marlies; Hippmann, Cornelia; Hobler, Dietmar; Höhnke, Anke; Schneider, Edina; Schubert, Michael; Zimmermann, Markus (Bearbeitung); Rauch, Angela; Behrens, Johann, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung): Implementationsanalyse zu Struktur- und Prozessänderungen in der beruflichen Rehabilita- tion im Rahmen der Einführung des SGB II

INHALT: Im Rahmen eines qualitativen Forschungsprojektes (wird durch externen Auftragneh- mer durchgeführt) sollen die Konsequenzen des Inkrafttretens des SGB II und den daraus fol- genden Auswirkungen auf die Förderpraxis im Rahmen der beruflichen Rehabilitation unter- sucht werden. In dem Rehabilitationsprozess kann es an verschiedenen Stellen zu Brüchen kommen. Diese sollen auf praxisrelevanten und miteinander verschränkten Ebenen untersucht werden. So interessieren die innerbehördlichen formellen Entscheidungswege und expliziten Handlungsvorschriften sowie handlungsrelevante implizite Weisungen auf der informellen Ebene. Aber auch die interbehördlichen Abläufe stellen einen wesentlichen Gesichtspunkt dar, da im Zuge des Inkrafttretens des SGB II eine neue und essentielle Schnittstelle für den Ablauf des Rehabilitations-Prozesses und für sein Gelingen geschaffen wurde. Betrachtet werden sollen auch die Auswirkungen, die sich innerhalb der SBG III Förderung ergeben. Ziel: Die Implementationsstudie dient der Untersuchung der Konsequenzen des Inkrafttretens des SGB II und den daraus folgenden Auswirkungen auf die Förderpraxis im Rahmen der be- ruflichen Rehabilitation. Dabei soll v.a. auf die Selektivität der Zugänge in Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation eingegangen werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepu- blik Deutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: Rauch, A.; Dornette, J.: Folgen des SGB II. IAB-Studie: Gravie- rende Änderungen in der beruflichen Rehabilitation. in: Rehavision. Chancen und Perspekti- ven der Beruflichen Rehabilitation, Nr. 2, 2007, S. 4. ART: BEGINN: 2005-12 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesmi- nisterium für Arbeit und Soziales INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit - IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg); Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft (Magdeburger Str. 8, 06097 Halle) KONTAKT: Institution (Tel. 0911-179-0, e-mail: [email protected])

[441-L] Dragano, Nico: Gesundheitliche Ungleichheit im Lebenslauf, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2007, H. 42, S. 18-25 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Ko- pie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/V24398.pdf)

INHALT: "Krankheiten im Erwachsenenalter haben oft eine lange Vorgeschichte, die teilweise bereits im Mutterleib beginnt. Solch frühe Belastungen sind in der Gesellschaft ungleich ver- soFid Soziale Probleme 2008/1 293 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

teilt: je niedriger die soziale Schicht, desto höher das Risiko. Der Beitrag beschreibt das Phä- nomen und seinen Folgen." (Autorenreferat)

[442-F] Dupanloup, Anne (Bearbeitung); Schultheis, Franz, Prof.Dr. (Betreuung): L'hyperactivité infantile: analyse sociologique d'une controverse socio-médicale

INHALT: Le trouble du déficit d'attention, avec ou sans hyperactivité, qui reste - malgré les proc- lamations de consensus - controversé sur le plan scientifique, a une existence sociale indé- niable, et c'est cette existence sociale que cette thèse de doctorat tente de retracer et de com- prendre. Considéré comme relevant du domaine médical, ce problème d'adaptation compor- temental est de plus en plus traité à l'aide de médicaments psychotropes. Le succès médical et social de ce diagnostic et du traitement qui l'accompagne mérite d'être interrogé sociologi- quement, car si la thérapie chimique est médicalement efficace, elle l'est aussi socialement, politiquement et moralement. Ce travail cherche donc à dégager quelques éléments des condi- tions sociales apparemment propices pour que s'imposent de plus en plus nettement dans les milieux éducatifs une conception médicalisée et une solution médicamenteuse à ce problème d'inadaptation infantile. L'analyse proposée dans ce travail montre que la traduction médical- isée des différences de comportement présente - socialement parlant - de nombreux avan- tages: celui de préserver en l'épargnant de toute remise en question le système normatif à l'oeuvre dans les pratiques éducatives par exemple, le fait d'homogénéiser les seuils de tolé- rance, de donner l'illusion d'une maîtrise de l'incertitude liée au devenir de ces enfants, de ménager les susceptibilités individuelles en attribuant la responsabilité du problème au "trou- ble" (entité intérieure qui serait indépendante de l'intentionnalité des sujets et du contexte re- lationnel), l'avantage de neutraliser les conflits sociaux en favorisant le pouvoir de type ra- tionnel du médecin - extérieur et efficace - au détriment de celui des autorités charismatiques et traditionnelles apparemment embarrassant. Ainsi, dans la mesure où elle répond à de mul- tiples attentes sociales, l'interprétation médicale du problème et la solution médicamenteuse peuvent être considérées comme le résultat d'une convergence d'intérêts divers ouvrant sur une marge d'action sans précédent du point de vue de la régulation des multiplicités hu- maines. GEOGRAPHISCHER RAUM: sans intérêt (analyse plus spécifique de la configura- tion genevoise, Suisse romande) METHODE: analyses qualitatives; recherche sur documents VERÖFFENTLICHUNGEN: Dupanloup, Anne: Pistes sociologiques pour une histoire des pre- scriptions de Ritaline aux enfants hyperactifs. in: Traverse, Revue d'histoire. Zürich, 2003, 1, pp. 93-106.+++Dupanloup, Anne: Le succès médical et social d'une psychopathologie: l'hyperactivité infantile. in: Carnet de Bord, Université de Genève. 2/décembre 2001, pp. 23- 37. ARBEITSPAPIERE: Dupanloup, Anne: Hyperactivité infantile: analyse sociologique d'u- ne controverse socio-médicale. Thèse présentée à la Faculté des sciences économiques et so- ciales pour obtenir le grade de docteur ès sciences sociales. Neuchâtel: Université de Neuchâ- tel 2004, 371 p. ART: BEGINN: 2000-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Université de Neuchâtel, Faculté des lettres et sciences humaines, Institut de sociologie (Faubourg de l'Hôpital 27, 2000 Neuchâtel, Schweiz)

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[443-F] Düsterdiek, Anne, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Voltz, Raymond, Prof.Dr. (Leitung): Case Management in der Palliativmedizin: Koordination in der Versorgung von Palliativpa- tienten im ambulanten Bereich

INHALT: Das Gesundheitssystem in Deutschland ist durch differenzierte, stark fragmentierte und zunehmend komplexere Versorgungsstrukturen geprägt. Palliativpatienten und ihre Angehö- rigen, die sich aufgrund unheilbarer, fortgeschrittener Erkrankung in einer schwierigen Aus- gangslage befinden, sind angesichts dieser Komplexität häufig überfordert. Komplexität der Versorgungsstrukturen einschließlich wachsender Komplexität der palliativmedizinischen Angebote machen eine effektive und effiziente Koordination sowohl für den stationären als auch für den ambulanten Bereich notwendig. Während durch die Implementierung von Case Management in der Klinik für Palliativmedizin in Köln ein Ansatz zur effektiveren und effi- zienteren Koordination im stationären Bereich einschließlich der Schnittstellenarbeit zum ambulanten Bereich geschaffen wurde, richtet sich dieses Projekt auf die Koordination der Versorgung von Palliativpatienten im ambulanten Bereich. Ausgangsfrage dieses Projektes ist es, ob eine klarere Koordination der professionellen Dienste im ambulanten Bereich zu einer besseren Versorgung von Palliativpatienten führen kann. Ziele des Projektes sind: 1. Die ret- rospektive Analyse der Bedarfslage verschiedener interner und externer Anspruchsgruppen an das Case Management: Es erfolgt eine quantitative Auswertung der ersten 1.000 Anfragen an das Case Management. Entwicklungen, aus denen sich die Akzeptanz der CM-Stelle im stati- onären Bereich durch die verschiedenen internen und externen Anspruchsgruppen ablesen lässt, können dadurch beschrieben werden. Signifikante Ergebnisse werden hinsichtlich einer zunehmenden Inanspruchnahme der Beratung zur Schmerz- und Symptomkontrolle, insbe- sondere durch die Gruppe der Haus- und Fachärzte erwartet. Ebenfalls werden signifikante Ergebnisse hinsichtlich einer zunehmenden Nutzung palliativmedizinischer Angebote und Beratung durch nicht-onkologische Patientengruppen erwartet. 2. Die Erhebung der Bedürf- nisse von Patienten und Angehörigen im Hinblick auf Koordination der Versorgungsstruktu- ren. Im Rahmen der qualitativen Datenerhebung werden Palliativpatienten und Angehörige begleitet und zur Koordinationsleitung im ambulanten Bereich befragt werden. Erfasst wer- den: a) positive Aspekte der bereits bestehenden Angebotsstrukturen; b) Defizite in der Koor- dination; c) bislang nicht angemessen berücksichtigte Bedürfnisse von Patienten und Angehö- rigen. ZEITRAUM: 2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Quantitative Methodik: retrospektive Analyse verschiedener interner und externer Anspruchsgruppen an Case Management in der Palliativmedizin; deskriptive Statistik; Hypo- thesentestung. Qualitative Methodik: der Fokus dieser Untersuchung soll gemäß des bedürf- nisorientierten Ansatzes in der Palliativmedizin auf der Sichtweise von Palliativpatienten und ihren Angehörigen liegen. Um bereits bestehende sowie auszubauende Koordinationsfunktio- nen im ambulanten Bereich, damit einhergehende Problematiken, Defizite und Bedürfnisse aus der Perspektive der Betroffenen heraus zu generieren, ist es sinnvoll, den Zugang über Einzelfallstudien zu wählen, die in ihrer konkreten Fülle dokumentiert und auf ihre "tieferlie- genden", konstituierenden Prinzipien hin analysiert werden. Im Sinne des fallrekonstruktiven Vorgehens wurden zwei entsprechende methodische Ansätze gewählt: 1. teilnehmende Beo- bachtung; 2. narratives Interview. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 1.000; Dokumentationsbögen Case Management: Anfragen). Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview (Stichprobe: 4-5; Palliativpati- enten und Angehörige; Auswahlverfahren: theoretical). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. soFid Soziale Probleme 2008/1 295 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

ART: BEGINN: 2007-03 ENDE: 2007-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Mun- dipharma GmbH; Otto-Böcker-Stiftung INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Palliativme- dizin (Kerpener Str. 62, 50924 Köln) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-478-86063, e-mail: [email protected])

[444-F] Dziobek, Isabel, Dr. (Bearbeitung): Differenzierung kognitiver und affektiver Empathie bei Menschen mit Asperger-Syndrom

INHALT: Empathie ist ein multidimensionales Konstrukt, bestehend aus kognitiven (dem Verste- hen mentaler Zustände, Theory of Mind) und affektiven (der emotionalen Reaktion auf den Gemütszustand eines Anderen) Anteilen. Ein Mangel an Empathie gilt als zentrale Charakte- ristik der Autismus-Spektrumserkrankung Asperger-Syndrom (AS), obwohl die systemati- sche und simultane Erforschung von kognitiven und affektiven Empathieanteilen aussteht. In einer Voruntersuchung wurde Empathie erstmals multidimensional bei Menschen mit AS er- fasst. Hierbei kamen zwei neue Paradigmen zum Einsatz, die so entwickelt wurden, dass sie mit größtmöglicher ökologischer Validität (Alltagsrelevanz) ein getrenntes Erfassen von kog- nitiven und emotionalen Anteilen von Empathie zulassen. Der Movie for the Assessment of Social Cognition (MASC) ist ein Filmtest, bei dem der Proband aufgefordert ist, die mentalen Zustände von darstellenden Charakteren zu inferieren (kognitive Empathie). Der Multifaceted Empathy Test (MET) erlaubt die Messung sowohl kognitiver, als auch emotionaler Empathie- funktionen mittels Bildmaterial, für das Probanden ihre emotionalen Reaktionen angeben sol- len. Die Voruntersuchungen lieferten Hinweise dafür, dass Menschen mit AS beeinträchtigt sind im Einschätzen von mentalen Zuständen (kognitive Empathie), jedoch über ein ähnliches Maß an Mitgefühl (emotionale Empathie) verfügen wie Normalprobanden. In einem nächsten Schritt soll bei Gesunden und bei Menschen mit AS versucht werden zu zeigen, dass kogniti- ve und emotionale Empathiefunktionen dissoziierbare Gehirnnetzwerke rekrutieren. Hierbei ist der Einsatz von MASC und MET, sowie einer Kombination aus strukturellen (Gehirn- Volumetrie) und funktionellen MRT Maßen geplant, wobei fronto-temporale Areale wie Amygdala, superiorer temporaler Sulcus, orbitofrontaler Cortex, Cingulum und Insula im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen werden. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Selbständige Nachwuchsgruppe Neurokognition der Entscheidungsfindung (Lentzeallee 94, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-82406-619, e-mail: [email protected])

[445-L] Ewers, Michael; Schaeffer, Doris: Dying in Germany: consequences of societal changes for palliative care and the health care system, in: Journal of public health : Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Vol. 15/2007, No. 6, S. 457-465http://www.springerlink.com/content/1613-2238/)

INHALT: "The changes in the way people die and the new challenges in dealing with dying and death have not been realized to their full extent or discussed in respect to their implications and consequences for end-of-life care in Germany. The purpose of this problem analysis pa- per is to provide an overview of the most important societal changes and to address the con- sequences for end-of-life care in the German Health Care System from a public health nurs- 296 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

ing point of view. It will be demonstrated that an exclusive focus on fostering the develop- ment of palliative care as a form of specialized health care and thereby allowing only a few people access to qualified care at the end of life is not a sufficient approach. It will be rather necessary to make broad changes in all areas of health care in order to achieve a level of end- of-life care that is of high quality and appropriate to match people's needs. The most impor- tant challenges to be managed in the German health care system will be presented and dis- cussed." (author's abstract)

[446-L] Flaßpöhler, Svenja: Mein Wille geschehe: Sterben in Zeiten der Freitodhilfe, Berlin: Siedler 2007, 157 S., ISBN: 978-3-93798-927-3 (Standort: FHB Münster(836)-HMM47)

INHALT: "Kann es eine Gesellschaft verantworten, den Todeswunsch eines Menschen zu unter- stützen? Gibt es eine Pflicht zu leben? Ab wann ist ein Leben möglicherweise nicht mehr le- benswert und wer darf das bestimmen? In der Schweiz gibt es mit 'Exot' und 'Dignitas' seit Jahren zwei Organisationen, die todeswillige Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten - und dies nicht nur, indem sie den Giftbecher bereitstellen. Mit dem Verweis auf die deutsche Vergangenheit hat sich Deutschland von derlei Debatten bislang weitgehend fern gehalten. Zwei Drittel der Deutschen sind jedoch laut einer Forsa-Umfrage der Meinung, ein schwer- kranker Mensch solle über Zeitpunkt und Art seines Todes selbst bestimmen dürfen. Spätes- tens seit 'Dignitas' eine Zweigstelle in Hannover eröffnet hat, ist das Thema des institutionali- sierten, assistierten Freitods auch in Deutschland angekommen. ehrbare Praxis angesehen wurde, hin zu zwei konkreten Menschen, bei deren begleitetem Sterben sie anwesend war. Minutiös und sensibel beschreibt sie Atmosphäre und Verlauf des Ablebens, die Motive der Sterbebegleiter und die Gedanken und Gefühle von Angehörigen und Freunden." (Autorenre- ferat).

[447-F] Flor, Herta, Prof.Dr.rer.soc.; Nennig, Ernst, Dipl.-Ing.; Rasche, Dirk, Dr.med.; Rolko, Claudia, Dr.; Stippich, Christoph, PD Dr. med.; Yilmaz, Pinar, Dipl.-Psych.; Diers, Martin, Dr. (Bearbeitung); Tronnier, Volker, Prof.Dr.med. (Leitung): Psychophysiologische Prozesse und Lernprozesse bei Trigeminusneuralgie und Trigeminus- neuropathie: Untersuchung der Grundlagen und Entwicklung eines an den Entstehungsme- chanismen ansetzenden Therapiekonzepts (im Rahmen des Deutschen Forschungsverbunds Neuropathischer Schmerz)

INHALT: Untersuchungen bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen und Amputationen der oberen Gliedmaßen haben ergeben, dass es einen engen Zusammenhang zwischen der Dauer chronischer Rückenschmerzen bzw. dem Auftreten von Pantomschmerzen nach Am- putation und dem Ausmaß kortikaler Reorganisation der entsprechenden Areale im primären somatosensorischen Kortex gibt. Entsprechende Reorganisationsprozesse können auch bei der Trigeminusneuralgie und Trigeminusneuropathie vermutet werden. Hier fehlen entsprechende Untersuchungen noch völlig. Ziel des Projekts ist es, die Rolle kortikaler und subkortikaler Reorganisationsprozesse zu untersuchen. Weiterhin soll auch der Einfluss psychologischer Variablen abgeschätzt werden sowie die Möglichkeit der Behandlung der Trigeminusneural- gie über ein gezieltes neuropsychologisches Trainingsprogramm. Über eine ausführliche quantitative sensorische Testung sollen die Funktion des reizverarbeitenden Systems erhoben soFid Soziale Probleme 2008/1 297 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

und evtl. Rückschlüsse auf Mechanismen zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Schmer- zen eruiert werden. Bei Patienten mit subchronischen Schmerzen (Schmerzdauer unter 3 Mo- nate) soll eine ausführliche psychologische und medizinische Diagnostik zur Vorhersage des Schmerzgeschehens nach 6 Monaten erhoben werden. Im Rahmen des Projekts soll außerdem ein Fragebogen zur Erfassung des speziellen Furcht-Vermeidungsverhaltens bei Gesichts- schmerzpatienten erstellt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Großraum Mannheim/ Hei- delberg, Raum Lübeck METHODE: Patienten mit idiopathischer Trigeminusneuralgie, Trigeminusneuropathie, atypi- schem Gesichtsschmerz und parallelisierte Gesunde werden untersucht. Es werden eine aus- führliche quantitative sensorische Testung, eine ebenfalls sehr ausführliche psychologische Diagnostik, Tests zur Stressreagibiltät, fMRI und EEG eingesetzt. Dies geschieht bei chroni- schen Patienten mit idiopathischer Trigeminusneuralgie ggf. vor und nach einer Therapie (neurochirurgisch oder neuropsychologisch). Bei subchronischen Patienten erfolgt eine zwei- te Messung nach 6 Monaten. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATEN- GEWINNUNG: Experiment; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 120; Patien- ten mit Gesichtsschmerzen, gesunde Personen; Auswahlverfahren: anfallend). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2002-04 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesmi- nisterium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Institut für Neuropsychologie und Klinische Psychologie (J 5, 68159 Mannheim) KONTAKT: Yilmaz, Pinar (Tel. 0621-1703-6306, e-mail: [email protected])

[448-F] Fritze, Agnès; Gurny, Ruth; Knüsel, René, Prof.; Bianzano, Isis; Rindlisbacher, Linette; Uebelhart, Beat (Bearbeitung); Castelli Dransart, Dolores Angela, Prof. (Leitung): Evaluation de la prestation élargie de services de Pro Infirmis suisse en faveur des personnes souffrant de problèmes psychiques

INHALT: La recherche évaluative menée par un réseau de chercheurs provenant de plusieurs Hautes Ecole devait répondre à des questions portant sur la pertinence et l'adéquation de l'offre élargie de prestations de service en faveur de personnes souffrant de problèmes psychi- ques mis en place dans sept cantons suisses et cela tant du point de vue quantitatif que quali- tatif. En particulier, la recherche visait à comprendre si cette prestation correspondait aux be- soins de différents groupes cibles, quels étaient les besoins couverts et ceux encore à remplir, quelles étaient les interfaces et/ ou les recoupements avec d'autres services ou organismes. La question des compétences et des qualifications des professionnels de Pro Infirmis était égale- ment abordée, par le volet de l'autoévaluation. Les différentes écoles ont oeuvré chacune à plusieurs axes de recherche et ont participé toutes à la rédaction du rapport final. L'évaluation s'est articulée autour des six modules: Enquête auprès des clients; évaluation du degré de sat- isfaction; analyse des besoins; estimation des besoins non couverts et éventuel élargissement de la prestation à l'ensemble des Pro Infirmis de Suisse; Statistique des clients; caractérisation du profil et des situation de vie/ dans les assurances sociales des personnes bénéficiant de la prestation élargie; Workshop-auto-évaluation; processus interactif visant à faire émerger les expériences et les auto-évaluations des professionnels de Pro Infirmis au sujet d'introduction de la prestation élargie; analyse de cas; reconstruction de quelques trajectoires individuelles de bénéficiaires de la prestation élargie et de leur évaluation de celle-ci du point de vue quali- 298 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

tatif; analyse des interfaces et des recoupements (Schnittstellenanalyse); identification des or- ganismes oeuvrant dans le domaine de la santé mentale et leurs relations (fréquence, type) avec Pro Infirmis. Fribourg a participé au module de l'auto-évaluation et portait la responsa- bilité du module "Interfaces et recoupements". Le module a répondu aux questions suivantes: quelle est la connaissance des acteurs du réseau de l'offre élargie de prestations de Pro Infir- mis? quelles sont les interfaces entre Pro Infirmis et les autres acteurs du réseau du champs de la santé mentale? quelle est l'implantation de Pro Infirmis dans le réseau? faut-il parler de concurrence ou de complémentarité de l'offre de prestations de Pro Infirmis au se indu réseau? Les principaux résultats de ce module font état d'un accueil majoritairement positif même si prudent de la prestation des autres acteurs du réseau. Pro Infirmis se positionne et est perçu majoritairement comme une institution offrant un service complémentaire. Toutefois des enjeux de taille, liés à l'évolution de la configuration des réseaux de prise en charge dans chaque canton (modification des modalités de subventionnement et des procédures d'attribu- tion des mandats) influent sur les rapports que Pro Infirmis tient et sera amené à tenir avec les autres acteurs des réseaux de prise en charge des problèmes psychiques. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Suisse romande et alémanique VERÖFFENTLICHUNGEN: Pro Infirmis (Hrsg.): Sozialberatung von Menschen mit psychi- scher Behinderung. Bern et al., Febr. 2004. ART: BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-02 FINANZIERER: Bundesamt für Sozialversicherung - BSV- INSTITUTION: Haute école fribourgeoise de travail social -HEF-TS- (Rue Jean-Prouvé 10, 1762 Givisiez, Schweiz); Fachhochschule Nordwestschweiz -FHNW- Hochschule für Soziale Ar- beit Olten, Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement (Riggenbachstr. 16, 4600 Ol- ten, Schweiz); Fachhochschule Zürich Hochschule für Soziale Arbeit (Auenstrasse 10, 8600 Dübendorf, Schweiz); Hochschule für Sozialarbeit Bern -HSA- (Falkenplatz 24, 3001 Bern, Schweiz); Fachhochschule Ostschweiz -FHO- Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozia- le Arbeit St. Gallen -FHS-, Institut für Soziale Arbeit -IFSA- (Industriestr. 35, 9401 Ror- schach, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[449-F] Galushko, Maren, M.A.; Golla, Heidrun, Dr.med.; Düsterdiek, Anne, Dipl.-Päd. (Bearbei- tung); Voltz, Raymond, Prof.Dr. (Leitung): Multiple Sclerosis and palliative care: assessing unmet needs

INHALT: Das Ziel des Forschungsprojektes besteht darin festzustellen, inwiefern es bei schwer von Multipler Sklerose (MS) betroffenen Patienten und ihren Angehörigen Bedürfnisse gibt, denen bisher nicht entsprochen wird. Dazu soll anhand qualitativer Methodik ein standardi- sierter Fragebogen entwickelt werden, der die Bedürfnisse von subjektiv schwer betroffenen MS-Patienten und von ihren Angehörigen erfassen kann. An zwei Stichproben sollen diese Bedürfnisse mit dem entwickelten Instrument quantifiziert werden. Die Ergebnisse des For- schungsprojektes bilden die Grundlage dafür ein komplementäres Versorgungsangebot für schwer von MS Betroffene und ihre Angehörigen bedarfsgerecht zu entwickeln. METHODE: Für die qualitative Befragung werden episodische Interviews mit Patienten, die sich schwer von MS betroffen fühlen, sowie ihren Angehörigen durchgeführt. In Fokusgruppen werden zudem Ärzte, Pflegekräfte und Sozialarbeiter nach ihrer Sicht zu den Bedürfnissen von MS-Patienten und deren Angehörigen befragt. Die Auswertung erfolgt nach Grounded Theory (A. Strauss). Aufbauend auf der explorativen qualitativen Befragung wird ein stan- soFid Soziale Probleme 2008/1 299 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

dardisierter Fragebogen entworfen, der durch diskursive Validierung überarbeitet wird. Nach einem Pretest kommt das Instrument im Großraum Köln als auch deutschlandweit zum Ein- satz. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stich- probe: 5; Health Professionals -Ärzte, Pflegekräfte, Sozialarbeiter-; Auswahlverfahren: pur- poseful sampling). Qualitatives Interview (Stichprobe: 30-40; MS-Patienten, die sich schwer betroffen fühlen, und ihre Angehörigen; Auswahlverfahren: purposeful sampling). Standardi- sierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 200; schwer betroffene MS-Patienten und MS- Patienten, die sich schwer betroffen fühlen, und ihre Angehörigen; Auswahlverfahren: konse- kutiv). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Gemeinnüt- zige Hertie-Stiftung INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Palliativme- dizin (Kerpener Str. 62, 50924 Köln) KONTAKT: Galushko, Maren (Tel. 0221-478-86158, e-mail: [email protected])

[450-L] Gärtner, Claudia: Herzinsuffizienz: kardiovaskuläre Erkrankungen im Diskurs zwischen ÄrztInnen und Pati- entInnen, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Hg. 25/2007, H. 1, S. 51- 61 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Claudia Gärtner referiert den Forschungsstand über genderspezifische Interaktions- muster in der ÄrztInnen-PatientInnen-Kommunikation am Beispiel koronarer Herzerkran- kungen und stellt dabei die genderspezifischen Unterschiede in der Behandlung von Herzin- suffizienz und die differente Beschwerdesymptomatik von Frauen und Männern heraus. Doch nicht nur das Geschlecht der PatientInnen ist von Bedeutung, sondern auch das Geschlecht des Arztes oder der Ärztin hat weitreichende Auswirkungen auf Krankheit und Gesundheit." (Autorenreferat)

[451-L] Gerber, Markus; Pühse, Uwe: Psychosomatische Beschwerden und psychisches Wohlbefinden: eine Untersuchung bei Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II, in: Psychologie in Erziehung und Unterricht : Zeitschrift für Forschung und Praxis ; Organ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Jg. 54/2007, H. 3, S. 223-235 (Standort: USB Köln(38)-XB32; Kopie über den Literaturdienst erhält- lich; URL: http://www.reinhardt-verlag.de/abstract.cfm?tnr=6917&zsdnr=430&abstract=DE&mfs =katalog&tfs=profi)

INHALT: "Jugendliche gelten generell als eine relativ gesunde Personengruppe. Dies verleitet allerdings dazu, bei Adoleszenten über potenzielle Gesundheitsrisiken hinwegzusehen. Be- trachtet man jedoch die psychosomatische Komponente der Gesundheit, so fällt auf, dass Ju- gendliche keineswegs beschwerdefrei sind. Die Resultate der vorliegenden Querschnittsstudie mit 1183 Schülerinnen und Schülern aus der Schweiz verdeutlichen, dass vor allem Erschöp- fungsgefühle häufig auftreten. Insgesamt berichten Mädchen in fast allen untersuchten Berei- chen höhere Belastungen als männliche Jugendliche. Auch der Schultypus hat einen signifi- kanten Einfluss. Die Befunde zeigen zudem, dass die einzelnen Beschwerdekomplexe mitein- ander korreliert sind und sich deshalb am besten mit einem allgemeinen Index darstellen las- sen. Im Weiteren stehen psychosomatische Beeinträchtigungen in einer engen Beziehung zum 300 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

psychischen Wohlbefinden. Unabhängig vom Geschlecht gehen Körperbeschwerden mit ei- nem herabgesetzten psychischen Wohlbefinden einher, wobei der Zusammenhang bei Mäd- chen etwas höher ausfällt. Aufbauend auf den Studienbefunden erfolgt eine Diskussion schul- praktischer Konsequenzen." (Autorenreferat)

[452-F] Giesler, Jürgen M., Dr.phil. (Bearbeitung); Weis, Joachim, Prof.Dr. (Leitung): Patientenkompetenz und Verlauf - Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung von Pati- entenkompetenz

INHALT: Ziel war die Entwicklung eines Fragebogens, der geeignet ist, verschiedene konzeptuell unterscheidbare Dimensionen der Patientenkompetenz bei Tumorerkrankungen in Form von Selbsteinschätzungen zu erfassen. Ergebnisse: Mit Hilfe von Faktorenanalysen der Daten aus Phase 2 der Studie konnten fünf problem- und drei emotionszentrierte Dimensionen der Pati- entenkompetenz im Kontext onkologischer Erkrankungen differenziert werden, z.B. Suche nach Information zu Erkrankung und Behandlung, selbstbewusster Umgang mit Ärzten oder gelingende Bewältigung emotionaler Belastungen. Wie Itemanalysen mit entsprechend gebil- deten Subskalen zeigen, lassen sich die Selbsteinschätzungen der Patienten auf den ermittel- ten Dimensionen hinreichend zuverlässig erfassen. Darüber hinaus ergeben sich inhaltlich plausible signifikante Beziehungen zwischen einzelnen Kompetenzdimensionen und sozio- demografischen, biomedizinischen und Lebensqualitätsmerkmalen, die zum Teil als Validi- tätshinweise interpretiert werden können. Damit steht eine erste testtheoretisch überprüfte Version eines Verfahrens zur Selbsteinschätzung der Patientenkompetenz im Bereich von Tumorerkrankungen zur Verfügung, die mit Aussicht auf Erfolg in weiteren Validierungsstu- dien eingesetzt und zur Überprüfung von Hypothesen zu gesundheitsbezogenen Effekten von Patientenkompetenz herangezogen werden kann. METHODE: Theorie der Selbstwirksamkeit (Bandura, 1997); Theorie der Salutogenese (Anto- novsky, 1987); Theorie der Krankheitsverarbeitung (Lazarus & Folkman, 1984; Folkman, 1997); Psychometrie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 73; Patient/inn/en mit Brust-, Lungen-, Colon-/ Rektum-, Prostata-, Ovarial- oder Uteruskarzinom sowie Patient/inn/en mit Lymphomerkrankungen in verschiedenen Stadien der Erkrankung - Phase 1 der Studie; Aus- wahlverfahren: gezielt, Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 536; Pati- ent/inn/en mit Brust-, Lungen-, Colon-/ Rektum-, Prostata-, Ovarial- oder Uteruskarzinom sowie Patient/inn/en mit Lymphomerkrankungen in verschiedenen Stadien der Erkrankung - Phase 2 der Studie; Auswahlverfahren: gezielt, Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Giesler, J.M.; Weis, J.: Patientenkompetenz: methodische Erfas- sung eines aktuellen Konzepts in der Onkologie. in: Forum DKG, 2005, 20, S. 42- 43.+++Weis, J.; Giesler, J.M.: Patientenkompetenz: ein neues Konzept in der Onkologie. in: Bartsch, H.H.; Weis, J. (Hrsg.): Gemeinsame Entscheidung in der Krebstherapie, Basel: Kar- ger 2004, S. 132-140.+++Giesler, J.M.; Weis, J.: Patientenkompetenz. in: Koch, U.; Weis, J. (Hrsg.): Jahrbuch der Medizinischen Psychologie, Bd. 22. Psychoonkologie. Göttingen: Hogrefe (im Druck).+++Giesler, J.M.; Weis, J.: Patientenkompetenz: Idee, Befunde, Perspek- tiven. in: Schumacher, A.; Broeckmann, S. (Hrsg.): Wandel und Differenzierung in der Psy- choonkologie. dapo-Jahrbuch 2007. Lengerich: Pabst Science Publishers 2007.+++Giesler, J.M.; Weis, J.: Developing a self-rating measure of patient competence in the context of on- cology. A multi-center study. in: Psychooncology, 17 (in press). soFid Soziale Probleme 2008/1 301 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

ART: BEGINN: 2002-08 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Förderge- sellschaft Forschung Tumorbiologie, Freiburg INSTITUTION: Klinik für Tumorbiologie an der Universität Freiburg Institut für Rehabilitati- onsforschung und Prävention (Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0761-2062226, e-mail: [email protected])

[453-F] Glaesmer, Heide, Dr.; Martin, Alexandra, Priv.Doz. Dr.; Mewes, Ricarda, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Brähler, Elmar, Prof.Dr.; Rief, Winfried, Prof.Dr. (Leitung): Psychologische Prädiktoren der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen bei Personen mit somatoformen Beschwerden

INHALT: Personen mit funktionellen körperlichen Beschwerden (somatoforme Störungen) bean- spruchen in hohem Ausmaß das Gesundheitssystem. Bisherige Untersuchungen der hohen In- anspruchnahme durch diese Patientengruppe basieren primär auf Querschnittserhebungen und/oder Untersuchungen von Personen, die bereits ärztliche Hilfe aufsuchen. Demgegenüber wird mit dem vorliegenden Projekt eine Längsschnittstudie verfolgt, in die eine repräsentative Gruppe von Personen mit somatoformen Beschwerden aufgenommen wird, die sich auf sol- che mit erhöhter Inanspruchnahme, jedoch auch auf solche ohne erhöhte Inanspruchnahme aufteilen lassen. Es wird die Hypothese verfolgt, dass nicht die körperlichen Beschwerden per se die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen determinieren, sondern die psychologi- schen Bewertungsprozesse dieser Beschwerden. Dies bedeutet auch, dass es Menschen gibt, die trotz Vorliegen von (medizinisch nicht bedrohlichen) körperlichen Beschwerden keine medizinische Hilfe aufsuchen. Zur genauen Untersuchung der Determinanten des Inanspruch- nahmeverhaltens soll in einer ersten Erhebungsphase bevölkerungsrepräsentativ an 2.500 Per- sonen gescreent werden, ob funktionelle körperliche Beschwerden vorliegen. Eine Personen- gruppe mit erhöhten Werten für körperliche Beschwerden (N=300) sowie eine Vergleichs- gruppe ohne Vorliegen körperlicher Beschwerden (N=200) wird aus dieser Gesamtstichprobe ausgewählt und per Interviewverfahren und Fragebögen genauer untersucht. Diese beiden Untersuchungsstichproben werden ein Jahr später im Längsschnitt nachuntersucht, so dass Determinanten einer erhöhten Inanspruchnahme bzw. auch einer Veränderung des Inan- spruchnahmeverhaltens analysiert werden können. Nebenfragestellungen dieser Studie sind: zeitliche Stabilität somatoformer Syndrome bei unbehandelten Patienten; Auswirkungen ver- schiedener klassifikatorischer Ansätze auf das Klassifikationsergebnis bei somatoformen Stö- rungen, methodische Analyse verschiedener Assessmentverfahren für Inanspruchnahmever- halten. ART: BEGINN: 2007-02 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizi- nische Psychologie und Medizinische Soziologie (Philipp-Rosenthal-Str. 55, 04103 Leipzig); Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Klinische Psychologie und Psycho- therapie (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg) KONTAKT: Glaesmer, Heide (Dr. Tel. 0341-9718814, Fax: 0341-9718809, e-mail: [email protected])

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[454-F] Goldbeck, Lutz, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung): Wirksamkeit psychotherapeutischer und kombinierter Behandlungsmethoden für Kinder und Jugendliche mit posttraumatischer Belastungsstörung

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie (Steinhövelstr. 5, 89075 Ulm) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[455-F] Gollan, Claudia, Dipl.-Psych.; Jung, Claudia, Dipl.-Psych.; Ehrlich, Monika; Lillig, Ma- nuel (Bearbeitung): Demenzprävention für Menschen über 50 Jahre

INHALT: Laut Gesundheitsberichterstattung des Bundes aus dem Jahre 2005 leidet nahezu eine Million Menschen unserer Bevölkerung an einer diagnostizierten Demenz. Diese Angaben beziehen sich auf Personen über 65 Jahren und machen gemäß des vierten Altenberichts der Bundesregierung einen Anteil von 7,2 Prozent dieser Altersgruppe aus. Die Anzahl der Neu- diagnosen beträgt im Laufe eines Jahres fast 200.000. In Rheinland-Pfalz leben zwischen 50.000 und 60.000 Menschen mit einer mittleren oder schweren Demenzerkrankung, wobei die Zahl der Neudiagnosen jährlich bei fast 11.000 liegt. Prognosen zufolge ist - ohne nach- haltige Erfolge in der Therapie - für die zukünftige Entwicklung aufgrund des demographi- schen Wandels im Jahre 2050 mit über 2 Millionen Demenzkranken in Deutschland zu rech- nen. Die Demenzerkrankung ist eine Erkrankung des Gehirns und stellt einen wichtigen Grund für Pflegebedürftigkeit und die Einweisung in ein Pflegeheim dar. Die durch eine De- menz verursachten Kosten sind hoch. Demenzen gehören zu den teuersten Krankheitsgruppen im hohen Alter und machen mit 5,6 Mrd. Euro einen erheblichen Teil der Ausgaben im Ge- sundheitswesen aus. Unter den mit einer Demenz einhergehenden psychischen Belastungen leidet nicht nur der Erkrankte selbst, sondern auch seine Angehörigen sind davon betroffen. Es gibt unterschiedliche Arten der Demenz, wobei sich die Alzheimer-Demenz fast unbe- merkt und langsam schleichend über viele Jahre hinweg entwickelt. Für eine frühe Diagnostik und Intervention sprechen neuste Erkenntnisse der Demenz- und Gedächtnisforschung sowie Ansätze des lebenslangen Lernens, die zeigen, dass das Gedächtnis bis ins hohe Alter trai- nierbar ist. Besonders groß sind die Effekte, wenn das Training mit Bewegung, Musik und sozialen Aktivitäten verknüpft wird. Eine frühe Aktivierung kann Symptome verbessern bzw. einem Fortschreiten des Krankheitsverlaufs entgegenwirken. Ist die Symptomatik bereits fortgeschritten, kann ein Training des Gedächtnisses eine Verschlimmerung verhindern. Dies ist umso wichtiger, als eine medikamentöse Versorgung derzeit die Krankheit nicht heilen, sondern lediglich Symptome lindern kann. Daher wird immer mehr die Bedeutung und Not- wendigkeit des Einsatzes präventiver Maßnahmen bereits im mittleren Lebensalter betont. Die Vermeidung von Risikofaktoren im Sinne einer gesunden Lebensführung leistet einen weiteren wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung körperlicher und geistiger Fitness und Leis- tungsfähigkeit. Das Projekt Demenzprävention verfolgt folgende Ziele bei Personen über 50 Jahre: Aktivierung geistiger, körperlicher und sozialer Fähigkeiten; Unterstützung des lebens- langen Lernens und eines selbstständigen, unabhängigen und kompetenten Alterns; möglichst lange Aufrechterhaltung von Gesundheit, Aktivität, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden; Aufbau bzw. Stärkung interner und externer Ressourcen und Kompetenzen; Vorbeugung von soFid Soziale Probleme 2008/1 303 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

Gedächtnisproblemen; Verhindern einer Verschlimmerung erster Symptome kognitiver Stö- rungen; Verbesserung der psychosozialen Befindlichkeit und Erhöhung der Lebensqualität von Betroffenen und ihren Angehörigen. METHODE: Zielgruppe: Personen über 50 Jahre ohne vorliegende Symptomatik bzw. mit leich- ten bis mittleren kognitiven Beeinträchtigungen (keine diagnostizierte Demenz). Methoden und Strategien: Einsatz diagnostischer Verfahren zur Prüfung der Gedächtnisleistung; Früh- erkennung leichter kognitiver Störungen; Weiterverweis zur differentialdiagnostischen Klä- rung bei fortgeschrittenen Beeinträchtigungen; Information und Aufklärung über Risikofakto- ren, Symptome und Verlauf einer Demenz sowie über Möglichkeiten der Prävention und frü- hen Intervention; Beratungs- und Trainingsangebote zur Steigerung der geistigen, körperli- chen und sozialen Fitness, zur Vorbeugung von und zum Umgang mit kognitiven Beeinträch- tigungen; Transfersicherung: Übertragung des Gelernten in den Alltag, Anleitung zum eigen- ständigen Üben im Alltag und Fortführung nach dem Training ("Hilfe zur Selbsthilfe"), Erin- nerungsschreiben oder -anrufe; Prüfung der Effekte durchgeführter Maßnahmen im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitung. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität -Landau Campus Landau, Zentrum für Empirische Pädago- gische Forschung -ZepF- (Bürgerstr. 23, 76829 Landau) KONTAKT: Dlugosch, Gabriele E. (e-mail: [email protected], Tel. 06341-906199)

[456-L] Golly, Perry: Soziale Gerechtigkeit im Gesundheitswesen: eine Analyse des bundesdeutschen Gesundheits- systems, Marburg: Tectum Verl. 2006, 165 S., ISBN: 3-8288-9153-5 (Standort: USB Köln(38)- 34A759)

INHALT: "Kann es ein sozial gerechtes Gesundheitswesen geben? Wie sollte es aussehen? Wohl- fahrtsstaat und Eigenverantwortung, Bürgerversicherung und Prämienmodell - die deutsche Sozialpolitik sieht sich seit Jahren einem gewaltigen Reformdruck gegenüber, alle sozialstaat- lichen Institutionen stehen auf dem Prüfstand. Auf der Basis der gerechtigkeitstheoretischen Konzeption von John Rawls stellt dieses Buch mit Hilfe kritischer Interpretationsansätze von Wilfried Hinsch, Wolfgang Kersting und Peter Koller Gerechtigkeitsgrundsätze vor, mit de- nen ein Gesundheitssystem bewertet werden kann. Dieses wird schließlich mit den Korrek- turvorschlägen der beiden populärsten Reformvorschlägen in der bundesdeutschen Diskussi- on, der Bürgerversicherung und dem Prämienmodell, verglichen und in Kernpunkten ein Ge- sundheitswesen entwickelt, welches die Vorteile der drei Modelle bündelt und Gerechtig- keitsmängel minimiert." (Autorenreferat)

[457-L] Graefe, Stefanie: Zwischen Wahlfreiheit und Entscheidungszwang: zur Ökonomie des "entlastenden" Ster- bens, in: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 37/2007, Nr. 3 = H. 148, S. 421- 437 (Standort: USB Köln(38)-XG3381; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Es steht zu erwarten, dass die Patientenverfügung sowie die passive und indirekte Ster- behilfe in Deutschland bald legalisiert werden. Im Mittelpunkt der aktuellen Debatte steht die Autonomie des Patienten am Ende seines Lebens. Ein entsprechendes Gesetz soll es dem In- dividuum erlauben, sein Leben mit medizinischer Hilfe vorzeitig zu beenden - nicht nur im 304 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

Falle eines nahen Todes, sondern auch unter Umständen, unter denen der Patient nicht in der Lage ist, seinem eigenen Willen Ausdruck zu verleihen (Demenz, vegetativer Zustand). Ei- nerseits werden hiermit Befürchtungen aktiviert, für Verwandte oder die Gesellschaft in Zei- ten begrenzter Ressourcen zur Belastung zu werden, andererseits werden solchen Befürch- tungen gerade beschwichtigt. Diese unterschwelligen Zusammenhänge werden hier analy- siert. (ICEÜbers)

[458-L] Greiser, Eberhard; Greiser, Claudia; Janhsen, Katrin: Night-time aircraft noise increases prevalence of prescriptions of antihypertensive and car- diovascular drugs irrespective of social class: the -Bonn Airport study, in: Journal of public health : Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Vol. 15/2007, No. 5, S. 327- 337http://www.springerlink.com/content/1613-2238/)

INHALT: "Aim: To investigate the impact of aircraft noise on prescription prevalences of cardio- vascular drugs in the vicinity of a major German airport with respect to social gradients. Me- thods: Spatial aircraft noise level data were derived from all individual flight data of Cologne- Bonn Airport for the year 2004, utilizing those 6 months with highest air traffic density. Indi- vidual prescription data of 809,379 persons insured with compulsory sickness funds were lin- ked to address-specific noise data (air traffic, road traffic, train traffic). Multivariate logistic analyses were conducted on quartiles of night-time aircraft noise (3.00-5.00 a.m.), adjusting among others for noise from other sources, age, density of nursing homes and stratifying by quartiles of prevalence of social welfare recipients in community quarters. Results: Increases of prescription prevalences in general were more pronounced in females. Analyses showed moderate noise-dependent increases of odds ratios for antihypertensive drugs and cardiovas- cular drugs. More pronounced effects were seen for those persons who received prescriptions for drugs from different groups of drugs (antihypertensive drugs and cardiovascular drugs, antihypertensive and cardiovascular drugs and anxiolytic drugs). In the latter group odds ra- tios reached maximum values of 3.733 (95% confidence interval: 2.505-5.563) in males and of 3.941 (95% confidence interval: 3.107-4.998) in females. Increases were found in all social strata. Conclusion: Night-time aircraft noise increases the prevalence of prescriptions for an- tihypertensive and cardiovascular drugs, especially when prescribed combined and in con- junction with anxiolytic drugs." (author's abstract)

[459-F] Griesbach, Anke, Dipl.-Psych.; Kleon, Sandra, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Spijkers, Will, Prof.Dr. (Leitung): Evaluation individualisierter Qualifizierungsprozesse in der beruflichen Rehabilitation

INHALT: Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Projekts "Individualisierung von Qualifizierungsprozessen im Rahmen einer ganzheitlich gestalteten Rehabilitation" im BFW Michaelshoven; Erfassung von Selbstlernkompetenz, Möglichkeit zur Modularisierung der Ausbildung. METHODE: Evaluation des Projekts bzgl. Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität; prozessbe- gleitende und summative Datenerhebung; Einzefalldiagnostik. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Qualitatives Interview; Standardisier- te Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online; Aktenanalyse, standardisiert; Dokumentenanalyse, standardisiert. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. soFid Soziale Probleme 2008/1 305 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

VERÖFFENTLICHUNGEN: Griesbach, A.; Dücomy, J.; Spijkers, W.; Lüdtke, J.: Individuali- sierung von Qualifizierungsprozessen im Rahmen einer ganzheitlich gestalteten Rehabilitati- on. in: Deutscher Rentenversicherungsbund (Hrsg.): 16. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, Bd. 72. Bad Homburg: wdv 2007, S. 290-291. ARBEITSPAPIERE: Spijkers, W.; Dücomy, J.; Griesbach, A.: Individualisierung von Qualifizierungsprozessen im Rahmen einer ganzheitlich gestalteten Rehabilitation. Unveröff. Zwischenbericht. Aachen: RWTH 2007. ART: BEGINN: 2005-04 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: Berufsförderungswerk Michaels- hoven gGmbH FINANZIERER: Bundesministerium für Arbeit und Soziales INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Psycholo- gie Lehr- und Forschungsgebiet Psychologie, insb. Berufliche Rehabilitation (Jägerstr. 17-19, 52066 Aachen) KONTAKT: Bearbeiterinnen (Tel. 0241-8096143)

[460-F] Guerry, Sophie; Messerli, Marlène; Séguin, Monique (Bearbeitung); Castelli Dransart, Dolores Angela (Leitung): Vécu, besoins et démarches de recherche d'aide de l'entourage de personnes suicidaires ou suicidantes

INHALT: Cette recherche porte sur l'entourage de personnes adultes suicidaires (à risque de ten- tative de suicide) ou suicidantes (ayant déjà commis une tentative de suicide). Tant dans la lit- térature scientifique que dans les pratiques professionnelles, le vécu et le rôle de l'entourage lors de crises suicidaires sont largement méconnus. Cette étude vise à combler cette lacune. Les objectifs principaux sont les suivants: d'une part appréhender le vécu, les besoins et les expériences de l'entourage d'une personne suicidaire ou suicidante (PS/S), et d'autre part cer- ner les démarches mises en oeuvre par les proches afin de venir en aide à la PS/S. Il s'agit d'une recherche qualitative, de nature exploratoire. Les données seront récoltées par le biais d'entretiens semi-structurés auprès de 15 sujets, puis analysées au moyen de la Grounded Theory. Les résultats obtenus permettront d'accroître les connaissances encore limitées dans ce domaine, et de fournir aux professionnels des indications susceptibles d'orienter leur prati- que, en vue d'une meilleure prise en charge de la crise suicidaire et d'un accompagnement plus adéquat de l'entourage des personnes suicidaires/ suicidantes. ZEITRAUM: 2002-2007 (les expériences étudiées doivent remonter à 5 ans au maximum) GEOGRAPHISCHER RAUM: Cantons de Fribourg et du Valais METHODE: En raison du peu de littérature existante à ce sujet, l'étude est exploratoire et qualita- tive. Elle permettra de saisir la diversité et la complexité des expériences et des parcours indi- viduels, ainsi que d'approfondir "in vivo" les informations et les dimensions de la problémati- que amenées par les personnes interviewées. La collecte des données se fera en utilisant l'entretien semi-structuré, qui offre la souplesse nécessaire à l'exploration détaillée de vécus divers, tout en permettant une exploitation transversale du matériel recueilli. Les entretiens seront menés par un membre de l'équipe de recherche sur la base d'un canevas pré-testé, et dureront environ 2 heures. En outre, un questionnaire élaboré pour la recherche permettra de récolter des données sociodémographiques sur le proche interviewé et la PS/S, et un instru- ment standardisé évaluant la santé psychique (choix en cours) rendra possible une compraison entre notre échantillon à la population générale sur cet aspect. Les entretiens seront transcrits intégralement à partir des enregistrements audio qui en auront été faits. Leur contenu sera en- suite analysé par la méthode de la théorisation ancrée (Grounded Therory, Strauss & Corbin, 306 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

1990). Le recrutement des sujets se fera par l'intermédiaire de partenaires de terrain. Il s'agit d'organismes oeuvrant dans le domaine de la prévention du suicide et ainsi en contact avec de nombreux proches de PS/S au sein de leurs activités. Leur rôle sera de contacter des person- nes de leur réseau répondant aux critères d'inclusion, de leur expliquer la recherche, leur pro- poser d'y participer et, en cas d'accord, de nous transmettre leurs coordonnées. Les critères d'inclusion ont été définis en tentant de concilier soucis d'homogénéité des problématiques vécues et exigences quant à la taille de l'échantillon. Les critères principaux sont les suivants: le sujet doit faire partie de l'entourage d'une PS/S (famille, amis,...), ou en avoir fait partie (il y a moins de 5 ans); le sujet doit habiter le canton de Fribourg ou du Valais; la PS/S peut être en crise suicidaire au moment de l'entretien ou ne plus l'être; la PS/S dont il est question doit être adulte; la PS/S doit être vivante. Le nombre de sujets souhaité est d'environ 15, répartis de manière aussi équilibrée que possible entre le canton de Fribourg et celui du Valais. Dé- marche méthodologique: Analyse de contenu ouverte, Test psychologique, Interviews qualita- tives Univers de référence: suicidologie Nombre et/ ou taille des objets: min 15 sujets (plani- fié) Sélection ou échantillonnage: recrutement en collaboration avec les partenaires de terrain. Design du relevé: relevé unique (entretien suivi de la passation de 2 questionnaires); données relevées par: équipe de recherche. ART: BEGINN: 2007-02 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Caritas Schweiz INSTITUTION: Haute école fribourgeoise de travail social -HEF-TS- (Rue Jean-Prouvé 10, 1762 Givisiez, Schweiz)

[461-L] Hafen, Martin: Mythologie der Gesundheit: zur Integration von Salutogenese und Pathogenese, Heidelberg: Auer 2007, 127 S., ISBN: 978-3-89670-380-4 (Standort: UB Saarbrücken(291)-2007/2019)

INHALT: "Gesundheit ist ein zentrales Thema unserer Zeit. Aber was ist eigentlich Gesundheit? Ist sie etwas positiv Bestimmbares oder ist sie nur die andre Seite der Krankheit? Eine allge- mein anerkannte Definition von Gesundheit gibt es nicht. Das Buch setzt sich mit diesem De- fizit an begrifflicher Tiefenschärfe auseinander, erarbeitet eine Definition von Gesundheit und Krankheit und dekonstruiert einige wenig trennscharfe Unterscheidungen wie 'Präventi- on/Gesundheitsförderung' oder 'Salutogenese/Pathogenese'. Ausgehend davon biete es Ansät- ze zu einer systemtheoretischen Beschreibung des Gesundheitssystems als Einheit von Prä- ventions- und Behandlungssystem und zieht aus dieser Analyse den Schluss, dass die ständig steigenden Kosten im Gesundheitswesen nur mit einer nachhaltigen Umstellung von kurati- ver auf präventive Medizin in den Griff zu bekommen sind. Den Einstieg bildet ein kurz ge- fasster historischer Rückblick über die Entwicklung unterschiedlicher Gesundheitskonzepte, der mit der Einführung einiger Gesundheitsdefinitionen abgeschlossen wird, die aus dieser Entwicklung hervorgegangen sind. Diese Definitionen werden dann mit den Mitteln der so- ziologischen Systemtheorie analysiert, um allfällige definitorische Unklarheiten aufzuzeigen und die Reihe der Definitionen um eine systemtheoretisch inspirierte Fassung zu erweitern. Abgeschlossen wird das Buch mit einem Kapitel zur Bedeutung der pathogenetischen und sa- lutogenetischen Perspektiven auf die Ausgestaltung eines Gesundheitssystems, das die indi- viduellen Bedürfnisse befriedigt, ohne die Kostenspirale in einem Mass weiter nach oben zu drehen, dass sich immer weniger Leute Gesundheit leisten können." (Textauszug)

soFid Soziale Probleme 2008/1 307 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

[462-L] Hahn, Alois; Hoffmann, Matthias: Der Tod und das Sterben als soziales Ereignis, in: Transit : europäische Revue, 2007, H. 33, S. 5-24 (Standort: USB Köln(38)-24A1544; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Grundlage der Studie sind Ergebnisse einer Untersuchung über die Möglichkeiten und Bedingungen von Sterbebegleitung und hospizlicher Arbeit in Krankenhäusern. Die Verfasser beschreiben die Situation der Sterbenden anhand der Befragung von Ärzten und Pflegekräf- ten, die mit Sterbenden professionell zu tun haben. Dabei wird den Fragen nachgegangen, in welchem Maße die Befragten über Ansätze und Inhalte zeitgemäßer Sterbebegleitung respek- tive Hospizarbeit informiert sind, inwieweit sich diese Ansätze unter den Bedingungen eines Krankenhausalltags überhaupt umsetzen lassen und inwieweit sie in ihrer jeweiligen Ausbil- dung bzw. in ihrem Studium auf den Umgang mit Sterbenden vorbereitet wurden. Es wird gezeigt, dass die Ärzte und Pflegekräfte wissen, dass die Aufgabe, Patienten beim Sterben zu begleiten, sie unter den gegebenen Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen überfordert. Die Ausbildungen in der Medizin und den Pflegeberufen passen sich zwar auf lange Sicht den Er- fordernissen des Umgangs mit Tod und Sterben an, aber die strukturellen Gegebenheiten ei- nes Krankenhauses sind nicht in vergleichbarer Weise anzupassen (Schichtdienst, häufig wechselndes Personal etc.). Die befragten Ärzte und Pflegekräfte formulieren auch klare Wünsche an die Hospizbewegung, die sich notwendig aus der Struktur von Institutionen wie Krankenhäusern ergeben. (ICG2)

[463-F] Hartwig, Alexander (Bearbeitung); Voltz, Raymond, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung): Bedürfnisse subjektiv schwer betroffener MS-Patienten

INHALT: Aufdeckung von Bedürfnissen schwer betroffen fühlender MS-Patienten und deren Differenzierung nach verschiedensten Kategorien wie Wohnort, Geschlecht, Gesundheitszu- stand usw. METHODE: Entwicklung eines Fragebogens mit vorgegebenen und freien Antwortmöglichkei- ten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 1.100; Patienten, die sich schwer von Multipler Sklerose betroffen fühlen; Aus- wahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-04 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Palliativme- dizin (Kerpener Str. 62, 50924 Köln) KONTAKT: Galushko, Maren (e-mail: [email protected])

[464-L] Heiss, Florian; Börsch-Supan, Axel; Hurd, Michael; Wise, David: Pathways to disability: predicting health trajectories, (Discussion Paper / Mannheimer For- schungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA), 131), Mannheim 2007, 54 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mea.uni-mannheim.de/publications/meadp_131-07.pdf)

INHALT: "The paper considers transitions in the health and disability status of persons as they age. In particular, we explore the relationship between health and disability at younger ages (say 50) and health and disability in future ages. We consider for example, the future health path of persons who are in good health at age 50 compared to the future health path of per- sons who are in poor health at age 50. To do this, we develop a model that jointly considers 308 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

health and mortality. The key feature of the model is the assumption of underlying 'latent' health that determines both mortality and self-reported responses to categorical health and di- sability questions. Latent health allows for heterogeneity among individuals and allows for correlation of health status over time, thus allowing for state dependence as well as heteroge- neity. The model also allows for classification errors in self-reported response to categorical health and disability questions. All of these are important features of health and disability da- ta, as we show with descriptive data. The model accommodates the strong relationship be- tween self-reported health status and mortality, which is critical to an understanding of the paths of health and disability of the survivors who are observed in panel data files. Our em- pirical analysis is based on all four cohorts of the Health and Retirement Study (HRS) - the HRS, AHEAD, CODA and WB cohorts. We find that self-reported health and self-reported disability correspond very closely to one another in the HRS. We find that both self-reported health and disability are strong predictors of mortality. Health and disability at younger ages are strongly related to future health and disability paths of persons as they age. There are im- portant differences in health and disability paths by education level, race, and gender." (author's abstract)

[465-F] Helm, Dieter, Dr.rer.nat. (Bearbeitung); Eis, Dieter, Dr.med. (Leitung): Umweltbesorgnis von Patienten einer umweltmedizinischen Ambulanz im Vergleich zu klini- schen Kontrollen

INHALT: Unterscheidet sich die Umweltbesorgnis der Umweltpatienten, ermittelt mit dem Fra- gebogen Skala zur Umweltbesorgnis (SUB), von der anderer Patientengruppen? Falls ja, in welcher Hinsicht? Der SUB-Summenwert unterscheidet sich nicht zwischen der Gruppe der Umweltambulanz-Patienten und den drei Kontrollgruppen der Studie. Es gibt jedoch deutli- che Unterschiede bezüglich der faktorenanalytisch ermittelten Hauptkomponenten der Um- weltbesorgnis. Die nicht direkt auf die eigene Person bezogene 'allgemeine Umweltbesorgnis' (HK1) ist bei den Umweltambulanz-Patienten hoch signifikant geringer als bei den Kontroll- gruppen, während die auf die eigene Person hin orientierte 'selbstbezogene gesundheitliche Umweltbesorgnis' signifikant bis hoch signifikant stärker ausgeprägt ist. Bei der dritten HK ('generell-gesundheitliche Umweltbesorgnis') waren keine Gruppenunterschiede nachweisbar. In den letzten 10 Jahren ist der SUB-Summenwert deutlich zurückgegangen, wobei die Ab- nahme bei den Umweltambulanz-Patienten allerdings stärker war als bei 'Gesunden' und Nicht-Umweltambulanz-Patienten. Dadurch ist es zu einem Angleich dieser Maßzahl ge- kommen. ZEITRAUM: 1999-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin METHODE: Die Einstellung zur Umwelt wurde mit der Skala zur Erfassung von Umweltbesorg- nis (SUB) von Neuhann et al. (1996) bei den Umweltambulanz-Patienten und den Patienten der Kontrollgruppen ermittelt. Sie thematisiert in der öffentlichen Diskussion behandelte Umweltprobleme mit 16 Aussagen oder Items, die alle 'positiv' formuliert sind (z.B. "Ich fürchte, mein Organismus ist bereits durch gefährliche Umweltstoffe geschädigt".). Die Pati- enten gaben für jede Aussage auf einer 4-stufigen Skala an, wie stark sie dieser Aussage zu- stimmten. Die Antwortmöglichkeiten waren "trifft nicht zu", "trifft kaum zu", "trifft eher zu" und "trifft genau zu", kodiert mit den Werten von 1 bis 4. Starke Zustimmung ergab einen hohen Gesamtwert (Summenscore der Umweltbesorgnis-Skala), dessen Höhe als Maß für die Stärke der individuellen Umweltbesorgnis angesehen wird. Auswertbare, d.h. vollständig ausgefüllte Fragebögen lagen von 181 Umweltambulanz-Patienten, 97 allgemeinmedizini- schen Patienten, 37 Melanom-Patienten und 48 psychosomatischen Patienten vor. Der Sum- soFid Soziale Probleme 2008/1 309 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

menwert der "Skala für Umweltbesorgnis" (SUB) gilt als ein Maß für die Umweltbesorgnis insgesamt. Mit einer Hauptkomponentenanalyse wurde dieses Gesamtmaß in einzelne Haupt- komponenten (HK) aufgeteilt. Diese Dimensionen repräsentieren unterschiedliche Aspekte der Umweltbesorgnis. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardi- sierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 363; Patienten einer Umweltambulanz, klinische Kontrollen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Helm, Dieter; Eis, Dieter: Umweltbesorgnis von Patienten einer umweltmedizinischen Ambulanz im Vergleich zu klinischen Kontrollen. in: Umweltmedizin in Forschung und Praxis (UFP), Jg. 12, 2007, H. 4, S. 201-209. ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesund- heit FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Robert Koch Institut (Postfach 650261, 13302 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[466-L] Helmert, Uwe; Braun, Bernard; Milles, Dietrich; Rothgang, Heinz (Hrsg.): Gesundheitspolitik, Arbeits- und Sozialmedizin: Festschrift für Rainer Müller, (Schriftenrei- he "Gesundheit - Arbeit - Medizin", Sonderausg.), Bremerhaven: Wirtschaftsverl. NW 2007, 373 S., ISBN: 978-3-86509-643-2 (Standort: SB Berlin(1)-1A642/770)

INHALT: Inhaltsverzeichnis: Dietrich Milles: Durchwachsen. Zum Aufbau der Gesundheitswis- senschaften an der Universität Bremen (9-39); Dieter Borgers: Die "Relativitätstheorie" des kardiovaskulären Risikos. Ein neues Verständnis und seine klinisch-epidemiologischen Grundlagen (41-53); Uwe Helmen Gerd Marstedt: Gar nicht krank ist auch nicht gesund. Ge- sundheit und Krankheit von A-Z (54-58); Marcus Kahrs: Gesundheitskompetenz. Individuelle Fähigkeiten als Grundlage selbstgesteuerten Gesundheitshandelns (59-74); Frauke Koppelin: Prävention und Gesundheitsförderung in wohlfahrtsstaatlichen Arrangements (75-92); Walter Samsel: Herzsport in Oldenburg (93-128); Thomas Schulz: Leben im Wettbewerb. Körper- modellierung in neoliberal geprägten Zeiten (129-146); Eva Senghaas-Knobloch: Konjunktu- ren und Leidenschaft. Arbeit als Gegenstand der Arbeits- und Gesundheitsforschung (147- 159); Wolfgang Hien: Betriebsmedizin muss "vor Ort" sein. Die neue Gefahrstoffverordnung weist der Arbeitsmedizin eine deutlich erweiterte Aufgabenstellung zu (161-175); Wolfgang Ritter, Stephanie Pöser, Joachim Larisch: Sicherheit und Gesundheit als wertschöpfendes und lernendes Netzwerk am Beispiel der Bauindustrie (177-195); Bernard Braun: Alles Müller oder was!? 30 Jahre Gesundheitsberichterstattung mit Prozessdaten der Gesetzlichen Kran- kenversicherung (GKV) in Bremen (197-220); Gerd Glaeske: Unverzichtbare Trias. Qualität, Ethik und Ökonomie - Kriterien zur Steuerung eines solidarischen Gesundheitswesens (221- 238); Melanie Rosenwirth, David Klemperer, Uwe Helmert, Bernard Braun: Shared Decision Making. Ergebnisse des Bertelsmann Gesundheitsmonitors (239-253); Lars Borchert, Heinz Rothgang: Pflegeheime und Sterblichkeit: Immer älter und gebrechlicher ins Heim? (255- 268); Wolfgang Voges: Soziale Unterschiede der Suizidalität im Alter (269-282); Ellen Kuhlmann: Gesundheitsreformen aus der Genderperspektive (283-297); Rolf Müller: Die Be- deutung der GKV-Daten für die Gesundheitsberichterstattung (299-317); Petra Buhr: Expe- riment DRG. Experiment DRG-Forschung. Wie kann man die Folgen der Einführung von Fallpauschalen für die Versorgungsqualität messen? (319-339); Norbert Schmacke: Kann man Gesundheitspolitik verstehen? (341-350); Magnus Müller-Lüdenscheidt: Der Sozialfor- scher (351-365).

310 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

[467-F] Heyen, Nils (Bearbeitung); Bora, Alfons, Univ.-Prof.Dr.phil. (Betreuung): Der Arzt im genetischen Beratungsgespräch. Zur Professionalisierung ärztlichen Handelns in der Praxis der postnatalen prädiktiven Gendiagnostik

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Institut für Wissenschafts- und Technikforschung -IWT- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[468-F] Hodek, Jan-Marc, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Greiner, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Gesundheitsökonomische Evaluation der Lebensqualität, der Lebenserwartung und der Kosten/ Kostenentwicklungen bei älteren multimorbiden Patienten

INHALT: Ziel ist die Gewinnung bislang kaum vorhandener Erkenntnisse zu Lebensqualität (inkl. der Überprüfung geeigneter Messinstrumente), zu Krankheitskosten und zur Lebenser- wartung älterer, multimorbider Patienten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Gesundheitsökonomische Evaluation: 1. Lebensqualitätsanalyse mittels EQ-5D; 2. Krankheitskostenanalyse; 3. Markov-Modellierung. Untersuchungsdesign: Panel DATEN- GEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 6.800; get-ABI Studie mit Patienten >65 Jahren). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Literaturanalysen). ART: BEGINN: 2007-11 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 05 Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-4259, e-mail: [email protected])

[469-F] Hoffmann, Ilka, Dr. (Bearbeitung); Kornmann, Reimer, Prof.Dr. (Betreuung): Problematische Familienkonstellationen, traditionelle Männlichkeitskonzepte und selektive Schulstrukturen als Risikofaktoren für die Entstehung und Verstärkung von Lernproble- men und Verhaltensauffälligkeiten männlicher Kinder und Jugendlicher

INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Hoffmann, Ilka: "Gute" Jungs kommen an die Macht, "böse" in die Sonderschule: Bedingungen der Entstehung und Verstärkung von Lernproblemen und Verhaltensauffälligkeiten männlicher Kinder und Jugendlicher. Saarbrücken: Conte-Verl. 2006. ISBN 978-3-936950-37-3. ART: ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissen- schaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik (Zeppelinstr. 3/1, 69120 Heidelberg)

[470-F] Hüper, Christa, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung): Entwicklung eines theoriegeleiteten pflegerischen Beratungskonzepts für chronisch kranke Menschen soFid Soziale Probleme 2008/1 311 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Hannover, Fakultät V - Diakonie, Gesundheit und Soziales (Postfach 690363, 30612 Hannover) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0511-9296-3148, e-mail: [email protected])

[471-F] Hüper, Christa, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung): Einführung eines pflegerischen Beratungskonzeptes zur Steigerung der Selbstkompetenz unter besonderer Berücksichtigung der Schmerzbewältigung

INHALT: Das Projekt befindet sich in der Antragsphase beim Bundesministerium für Bildung und Forschung auf der Basis der Forschungsförderung "Chronische Krankheiten und Patien- tenorientierung" in Kooperation mit dem Ev. Diakoniewerk Friederikenstift Hannover und Henriettenstiftung Hannover. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Hannover, Fakultät V - Diakonie, Gesundheit und Soziales (Postfach 690363, 30612 Hannover) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0511-9296-3148, e-mail: [email protected])

[472-F] Huss, Anke, Dr.phil.nat.; Schreier, Nadja (Bearbeitung); Röösli, Martin, Ph.D. (Leitung): Besorgnis der Bevölkerung gegenüber nichtionisierender Strahlung und Häufigkeit der elektromagnetischen Hypersensibilität

INHALT: Es werden zunehmend Meldungen von elektrosensiblen Personen über gesundheitliche Beschwerden und Befindlichkeitsstörungen im Zusammenhang mit nicht-ionisiernder Strah- lung laut und dies, obschon die Grenzwerte jeweils eingehalten sind. Parallel dazu wachsen das generelle Unbehagen der Zivilgesellschaft gegenüber "Elektrosmog" und die Kritik an den in der Verordnung zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) festgelegten Grenzwerten. Weder zum Besorgnisgrad der Bevölkerung noch zur Prävalenz von gesund- heitlichen Symptomen im Zusammenhang mit nichtionisiernder Strahlung (so genannte elekt- romagnetische Hypersensibilität) gibt es derzeit verlässliche Angaben. Solche sind nötig, um den Stellenwert der genannten Phänomene beurteilen zu können. Mit einer repräsentativen Telefonbefragung in der Bevölkerung sollen diese erhoben werden. (Zwischen)ergebnisse: Angaben zur Prävalenz der elektromagnetischen Hypersensibilität; Angaben zum Besorgnis- grad der Schweizer Bevölkerung gegenüber nichtionisiernder Strahlung. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Deutschschweiz und Romandie METHODE: Telefonbefragung (CATI) DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, tele- fonisch -CATI- (Stichprobe: ca. 5.000). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Röösli, Martin: Besorgnis der Bevölkerung gegenüber nichtioni- sierender Strahlung und Häufigkeit der elektromagnetischen Hypersensibilität. Internetpub- likation 2005.+++Schreier, N.; Huss, A.; Röösli, M.: The prevalence of symptoms attributed to electromagnetic field exposure: a cross-sectional representative survey in Switzerland. in: Sozial and Präventivmedizin, 51, 2006, 4, pp. 202-209. ART: BEGINN: 2003-12 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Umwelt -BAFU- FINANZIERER: Auftraggeber 312 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

INSTITUTION: Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedi- zin Abt. Epidemiologie und Biostatistik (Finkenhubelweg 11, 3012 Bern, Schweiz) KONTAKT: Leiter (Tel. 004131-631-3867, e-mail: [email protected])

[473-F] Huss, Anke (Bearbeitung); Röösli, Martin (Leitung): Befragung von Ärztinnen und Ärzten zum Thema elektromagnetischer Felder (EMF) in der hausärztlichen Praxis

INHALT: Die zunehmende Technisierung führt zu einer steigenden Belastung der Bevölkerung mit nieder- und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern. Die gesundheitlichen Auswir- kungen dieser Feldbelastung, insbesondere mögliche Langzeitauswirkungen sind noch unge- nügend erforscht, was zu Besorgnis bei einem Teil der Bevölkerung führt. Die Ärzte spielen eine wichtige Rolle in der Diskussion um mögliche gesundheitliche Wirkungen von elektro- magnetischen Feldern (EMF). Allgemeinärzte sind häufig die ersten Ansprechpersonen für Personen mit Gesundheitsproblemen. Zudem erwartet die Öffentlichkeit von Ärzten und Ärz- tinnen kompetente Einschätzungen zu möglichen gesundheitlichen Risiken. Es ist jedoch sehr wenig über den Wissenstand der Ärzte zu EMF bekannt, und wie sie mit dieser Problematik umgehen. Aus diesem Grund soll eine Befragung der Allgemeinmediziner zum Thema "Elektrosmog und Gesundheit" durchgeführt werden. Ziel der Studie ist die Erhebung folgen- der Aspekte: 1. Informationsstandes/ Einstellungen der Ärzte und Ärztinnen in Bezug auf EMF (Risikoeinschätzung, Forschungsstand, Grenzwertbeurteilung). 2. Bedürfnisse der Me- diziner für ihre hausärztliche Praxistätigkeit. 3. Erfahrungen aus der Hausarztpraxis (Umgang mit Patienten (Anamnese), mögliche Diagnosen im Zusammenhang mit EMF, vorgeschlage- ne Massnahmen/Therapie, Erfolge der Behandlung). 4. Forschungsempfehlungen aus ärztli- cher Sicht. Weitere Informationen unter: http://www.sidos.ch/. GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschsprachige und franösischsprachige Schweiz METHODE: Telefonbefragung (CATI: computer assisted telephone interview); Zufallsstichprobe von Hausärzten, die in der Grundversorgung tätig sind. Grundgesamtheit sind von der FMH registrierte Ärzte, die eine Hausarztpraxis führen und in der Grundversorgung tätig sind. Ge- plante Stichprobengrösse: 300 Personen, Befragung durch das Telefonlabor des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin. VERÖFFENTLICHUNGEN: Huss, Anke; Röösli, Martin: Befragung von Ärztinnen und Ärzten zum Thema elektromagnetischer Felder in der hausärztlichen Praxis. Bern: Bundesamt für Gesundheit, 2005 ( http://www.bag.admin.ch/strahlen/nonionisant/emf/pdf/report aerzte fi- nal.pdf ).+++Huss, Anke; Röösli, Martin: Befragung von Ärztinnen und Ärzten zum Thema elektromagnetischer Felder in der hausärztlichen Praxis. in: BAG Bulletin, 2005, 47, S. 862- 863.+++Huss, A.; Röösli, M.: Consultations in primary care for symptoms attributed to elec- tromagnetic fields - a survey among general practitioners. in: BMC Public Health 2006, 6, p. 267. ARBEITSPAPIERE: Huss, Anke; Röösli, Martin: Consultations in primary care for symptoms attributed to electromagnetic fields: physicians' risk perception, experience and need of information.13. Konferenz der Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und öffent- liche Gesundheit (GHU) & 9. Konferenz der International Society of Environmental Medici- ne (ISEM), Erlangen (D), October 19-21, 2005. ART: BEGINN: 2004-11 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Gesundheit -BAG- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedi- zin Abt. Epidemiologie und Biostatistik (Finkenhubelweg 11, 3012 Bern, Schweiz) soFid Soziale Probleme 2008/1 313 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

[474-L] Isfort, Michael; Weidner, Frank: Pflege-Thermometer 2007: eine bundesweite repräsentative Befragung zur Situation und zum Leistungsspektrum des Pflegepersonals sowie zur Patientensicherheit im Krankenhaus, Köln 2007, 52 S. (Graue Literatur; URL: http://www.dip-home.de/material/downloads/Pflege- Thermometer2007.pdf)

INHALT: Das Pflege-Thermometer 2007 ist eine repräsentative Untersuchung leitender Pflege- kräfte im Krankenhaus. Den Studienergebnissen liegen Daten aus 263 bundesdeutschen Krankenhäusern zugrunde. Gegenstand der Untersuchung war die Pflegepersonalsituation in den Einrichtungen mit der Ermittlung der Auswirkungen des Strukturwandels in den Kran- kenhäusern auf die Patienten insbesondere unter den Gesichtspunkten Patientensicherheit und Versorgungsqualität. Des Weiteren wurden die Veränderungen der Tätigkeitsfelder der Be- rufsgruppen sowie tarifliche Neuordnungen in den Krankenhäusern hinsichtlich ihrer Aus- wirkungen untersucht. Die Ergebnisse der Studie zeigen auf, dass die Krankenhäuser in den letzten Jahren erhebliche Umstrukturierungen vorgenommen haben, die noch nicht abge- schlossen sind. Handlungsleitend scheinen dabei Kostendruck und zunehmende Ökonomisie- rung zu sein. Nur zwei von fünf Krankenhäusern sehen die finanzielle Basis für sich langfris- tig als gesichert an und jedes vierte Krankenhaus rechnet damit, in den kommenden fünf Jah- ren mit einem anderen Haus zusammengelegt zu werden. Diese Entwicklung beeinflusst auch in erheblichem Umfang die Personalsituation. Die leitenden Pflegekräfte sehen sich vor allem damit konfrontiert, dass die Lösung der Kostenproblematik in ihrem Bereich gesucht wird. Der Personalabbau im Pflegebereich schreitet weiter voran und hat sich in den letzten vier Jahren sogar noch beschleunigt. Dies führt zu einem Exodus der Pflege aus den Krankenhäu- sern und zur Rationierung pflegerischer Dienstleistungen für Patienten. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass es einer konsequenten Beobachtung und Sicherung der pflegerischen Ver- sorgungsqualität bedarf, die über die derzeitigen Indikatoren der Bundesgeschäftsstelle Quali- tätssicherung (BQS) nicht abgedeckt wird. (IAB)

[475-F] Jahncke-Latteck, Änne-Dörte, Dipl.-Pflegew. (Bearbeitung); Weber, Petra, Prof.; Dar- mann, Ingrid, Prof.Dr. (Betreuung): Intuition als Bestandteil pflegerischen Handelns in der ambulanten Pflege - Merkmale und Entstehungskontexte intuitiven Handelns

INHALT: Im Rahmen des Forschungsvorhabens wird davon ausgegangen, dass pflegerisches Handeln nicht nur auf technisch-instrumentelle Aspekte reduziert werden kann, wenn es um die Darstellung von gelungenem pflegerischen Handeln geht. Der pflegerische Alltag umfasst kommunikatives und interaktives Handeln, welches bei der Pflegekraft die Fähigkeit situati- ven Fallverstehens voraussetzt. Fallverstehen ermöglicht oftmals erst den Aufbau einer Pfle- gebeziehung und wird als Voraussetzung dafür gesehen, dass technisch-instrumentelle Hand- lungen durchgeführt werden können. Ausgehend von diesen Grundüberlegungen wird ange- nommen, dass intuitives Handeln einen bedeutungsvollen Aspekt zur Gestaltung von Pflege- beziehungen darstellt, und dass die Fähigkeit zu intuitivem Handeln eine notwendige Voraus- setzung für die Herstellung von Situationen gelungener Pflege ist. Es werden im Rahmen des Promotionsvorhabens Voraussetzungen, Bestandteile und Merkmale intuitiven Handelns ge- kennzeichnet, kategorisiert, typisiert und bewertet. Die wissenschaftstheoretische Basis fußt auf der Phänomenologie. Methodologisch lehnt sich das Vorhaben an die Grounded Theory an und arbeitet mit teilnehmender Beobachtung, Videodokumentation und Experteninterview. 314 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilneh- mend; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 16 Sequenzen, 12 Teilnehmer; In- teraktionen zwischen Pflegebedürftigen und Pflegenden in der ambulanten Pflege). Qualitati- ves Interview (Stichprobe: 12; Pflegefachkräfte). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro- jekts. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fak. Soziale Arbeit und Pflege, Studiengang Pflege (Saarlandstr. 30, 22303 Hamburg); Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Public Health und Pflegeforschung (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[476-F] Jahnke-Lowis, Ilse; Schneller, Kathrin; Hein, Andrea; Neugebauer, Angela (Bearbei- tung); Trost, Alexander, Prof.Dr.med. (Leitung): Eltern-Kind-Gruppen bei ADHS und oppositionellem Verhalten

INHALT: ADHS und oppositionelles Verhalten sind aus der Sicht von Eltern und Schule, Sozial- pädagogik und Kinderpsychiatrie heutzutage die bedeutendsten Probleme der Verhaltensregu- lierung bei Kindern. Während eine Reihe von Studien zur Einzel und Gruppenbehandlung von Kindern und zu verschiedenen Elterntrainings vorliegen, fehlen bislang Studien zu ge- meinsamen sozialpädagogischen Gruppen von Eltern und Kindern. Dabei ist, dem systemi- schen Paradigma folgend, dieser Ansatz besonders erfolgversprechend. Die Narrationen der Kinder und der Eltern über Problem und Lösung können sich im Spiegel der Sichtweisen der anderen Individuen/ Familien jeweils reflektieren und zu neuen Einsichten bzw. Verhaltens- weisen führen. Kooperationspartner: Zentrum für Körperbehinderte (Kinderzentrum) Mön- chengladbach. METHODE: In zunächst zwei Durchgängen Entwicklung, Durchführung und Evaluation eines Konzeptes zur Eltern-Kind-Gruppen-Arbeit, systemischlösungsorientierte sozialpädagogische Gruppenarbeit, kreative Medien, Prä-/ Post-Fragebögen zur Evaluation. ART: BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Aachen, FB Sozialwe- sen (Robert-Schumann-Str. 25, 52066 Aachen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0241-60003-27, Fax: 0241-60003-88, e-mail: [email protected])

[477-F] Jakobsche, Angelika (Bearbeitung): Ästhetische Erziehung als Mittel sonderpädagogischer Förderung bei Jugendlichen mit Ver- haltens- und emotionalen Störungen

INHALT: Die Wirksamkeit ästhetischer Erziehung soll gemessen werden an Veränderungen im Persönlichkeitsbereich, welche aus der Anwendung konzeptgeleiteter Unterrichtsbausteine resultieren und mittels Fragebögen erhoben werden können. Angestrebt wird dazu zunächst ein Prä-/ Posttestdesign mit Interventions- und Kontrollgruppenvergleich, welches mit der Förderung in Zusammenhang stehende Entwicklungstendenzen erkennbar werden lassen soll. Die so gewonnenen quantitativen Daten bilden die Grundlage anschließender qualitativer Einzelfall- und Paaruntersuchungen, so dass die Forschungsfrage am Ende mehrperspekti- soFid Soziale Probleme 2008/1 315 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

visch beantwortet und ihrer Komplexität best möglich Rechnung getragen werden kann. Als Durchführungsort wurde eine Schule für Kranke an einer Klinik für Psychiatrie und Psycho- therapie des Kindes- und Jugendalters gewählt, da diese vermehrt von Jugendlichen mit ge- nannten Störungsbildern und entsprechend fundierten Diagnosen besucht wird. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 02 Philosophie, Psychologie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Bereich Pädago- gik bei Verhaltensstörungen (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) KONTAKT: Institution (Tel. 0931-888-4828, e-mail: [email protected])

[478-L] Janßen, Christian; Ommen, Oliver; Fuß, Susanne; Pfaff, Holger: Schwere Verletzungen und Lebensqualität: die bio-psychosozialen Folgen schwerer Unfälle, in: Christian Janßen, Bernhard Borgetto, Günther Heller (Hrsg.): Medizinsoziologische Versor- gungsforschung : theoretische Ansätze, Methoden, Instrumente und empirische Befunde, Wein- heim: Juventa Verl., 2007, S. 177-204, ISBN: 978-3-7799-1148-7

INHALT: Der Beitrag untersucht die posttraumatische Lebensqualität von aufgrund schwerer Verkehrs-, Arbeits- oder Freizeitunfälle schwerverletzten Patienten. Zunächst wird der For- schungsstand in Bezug auf physische, psychische und soziale (Beruf, Einkommen, Familie, soziales Umfeld) Unfallfolgen referiert. Sodann werden Ergebnisse einer retrospektiven, schriftlichen, postalischen Befragung nach der Total Design Method vorgelegt. Es zeigt sich ein deutlicher sozialer Gradient der Lebensqualität, der psychosoziale Benachteiligungen und Belastungen widerspiegelt: Befragte mit einem höheren sozio-ökonomischem Status neben ihre Lebensqualität höher wahr als Befragte mit einem niedrigeren Status. (ICE2)

[479-F] Julius, Henri, Prof.Dr. (Bearbeitung): Optimierung und Evaluation eines Trainingsprogramms zum Aufbau adaptiver Ressourcen bei verhaltensgestörten Kindern

INHALT: Inzwischen zeigen eine größere Anzahl von Veröffentlichungen, dass ein bedeutsamer Anteil von Kindern, die familiären Gewalt-, Vernachlässigungs- und Misshandlungserfahrun- gen ausgesetzt sind, die Gründe für diese Ereignisse nicht bei den verantwortlichen Erwach- senen suchen, sondern bei sich selbst. Solche Zuschreibungen sind in der Regel mit schweren Schuldgefühlen und Selbstwertverlusten verknüpft. Für Kinder, die solchen - ihre weitere Entwicklung gefährdenden - Bedingungen ausgesetzt sind, wurde ein Trainingsprogramm entwickelt, das auf attributionstheoretischen Annahmen basiert. Dieses Training, das im Klas- senverband einer Grund-, Sonder- oder Förderschule durchgeführt werden kann, wurde in mehreren Studien mit verhaltensgestörten Schülern evaluiert. Nach Abschluss der Interventi- on zeigten fast alle Probanden eine besser ausgeprägte Fähigkeit, positive (kontrollierbare) Ereignisse auf die eigene Person, und negative (unkontrollierbare) Ereignisse auf äußere Um- stände zurückzuführen. Verglichen mit der alternativ geförderten Gruppe lag die Effektstärke bei d=1.01, im Kontrast zur Wartegruppe sogar bei d=1.37. Allerdings neigten einige Kinder dazu, auch kontrollierbare Situationen external zu attribuieren. Hypothesen: Durch das opti- miertes Trainingsprogramm zur Veränderung maladaptiver Attributionsmuster lassen sich sowohl die Effektstärken erhöhen als auch die Nebeneffekte in Form maladaptiver Generali- sierungen vermeiden. 316 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

METHODE: Sample 100 Schüler mit dem Förderschwerpunkt soziale und emotionale Entwick- lung im Alter von 12 bis 15 Jahren; Messinstrumente CASQ zur Erfassung des Attributi- onsstils, Harter Scales zur Erfassung des Selbstwertgefühls; Evaluationsdesign 3-Gruppen- Retroaktionsplan ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Rostock, Philosophische Fakultät, Institut für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung und Rehabilitation (18051 Rostock) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0381-498-2676, Fax: 0381-498-2665, e-mail: [email protected])

[480-L] Jürges, Hendrik; Avendano, Mauricio; Mackenbach, Johan: How comparable are different measures of self-rated health?: evidence from five European countries, (Discussion Paper / Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA), 137), Mannheim 2007, 19 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mea.uni-mann- heim.de/publications/meadp_137-07.pdf)

INHALT: "Self-rated health (SRH) is a common health measurement in international research. Yet different versions of this item are often applied. This study compares the US (United Sta- tes) version (from excellent to poor) and the EU (European) version (from very good to very bad) of SRH, and examines differences in their associations with demographic and objective health variables. Data were drawn from the Survey of Health, Ageing and Retirement in Eu- rope (SHARE), comprising information from 11,622 respondents aged 50 years and over in five countries. Respondents were presented with both the EU and US versions. Information was collected on basic demographics and health variables including chronic diseases, symp- toms, functional limitations and depression. Firstly, the distribution of each version of the SRH item was assessed, and both relative and literal concordance was examined. Subse- quently, multivariate regression analysis was used to assess differences in the associations of both items with demographic and health indicators. The US version has a more symmetric distribution and smaller variance than the EU version. Although the EU version discriminates better at the negative end, the US version shows better discrimination at the negative end of the scale. 69% of respondents provided literally concordant answers, while only about one third provided relatively concordant answers. Overall, however, less than 10% of respondents were discordant in either sense. Furthermore, the two versions were strongly correlated (poly- choric correlation = 0.88), had similar associations with demographics and health indicators, and showed a similar pattern of variation across countries. Health levels based on different versions of the self-rated health item are not directly comparable and require rescaling of items. However, both versions represent parallel assessments of the same latent health vari- able. We did not find evidence that the EU version is preferable to the US version as standard measure of SRH in European countries." (author's abstract)

[481-L] Jürges, Hendrik: Does ill health affect savings intentions?: evidence from SHARE, (Discussion Paper / Mann- heimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA), 139), Mannheim 2007, 18 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mea.uni-mannheim.de/publications/meadp_139- 07.pdf) soFid Soziale Probleme 2008/1 317 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

INHALT: "This paper uses data from SHARE 2004 to analyze one possible causal pathway of the health-wealth gradient, namely differences in the marginal propensity to save and spend ac- ross different health states. Conditional on age and current wealth, I find weak relationships between health and the intended use of a hypothetical windfall gift as well bequest expecta- tions. The overall effect of health on wealth through this link is positive but very small." (au- thor's abstract)

[482-L] Jürges, Hendrik: Health inequalities by education, income, and wealth: a comparison of 11 European coun- tries and the US, (Discussion Paper / Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demo- graphischer Wandel (MEA), 140), Mannheim 2007, 11 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mea.uni-mannheim.de/publications/meadp_140-07.pdf)

INHALT: "The author compares education-, income-, and wealth-related health inequality using data from 11 European countries and the US. The health distributions in the US, England and France are relatively unequal independent of the stratifying variable, while Switzerland or Austria always have relatively equal distributions. Some countries such as dramatically change ranks depending on the stratifying variable." (author's abstract)

[483-L] Jürges, Hendrik: Health insurance status and physician-induced demand for medical services in Germany: new evidence from combined district and individual level data, (Discussion Paper / Mann- heimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA), 119), Mannheim 2007, 28 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mea.uni-mannheim.de/publications/meadp_119- 07.pdf)

INHALT: "Germany is one of the few OECD countries with a two-tier system of statutory and primary private health insurance. Both types of insurance provide fee-for-service insurance, but chargeable fees for identical services are more than twice as large for privately insured patients than for statutorily insured patients. This price variation creates incentives to induce demand primarily among the privately insured. Using German SOEP 2002 data, I analyze the effects of insurance status and district (Kreis-) level physician density on the individual num- ber of doctor visits. The paper has four main findings. First, I find no evidence that physician density is endogenous. Second, conditional on health, privately insured patients are less likely to contact a physician but more frequently visit a doctor following a first contact. Third, phy- sician density has a significant positive effect on the decision to contact a physician and on the frequency of doctor visits of patients insured in the statutory health care system, whereas, fourth, physician density has no effect on privately insured patients' decisions to contact a physician but an even stronger positive effect on the frequency of doctor visits than the statu- torily insured. These findings give indirect evidence for the hypothesis that physicians induce demand among privately insured patients but not among statutorily insured." (author's abs- tract)

318 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

[484-F] Kamping, Sandra, Dipl.-Psych.; Bomba, Isabelle, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Flor, Herta, Prof.Dr. (Leitung): The modulation of pain perception by emotional and cognitive processes: basic research and insights from clinical groups. Affective and cognitive modulation of pain perception in fi- bromyalgia, persons with masochistic behavior and healthy controls

INHALT: Das Ziel der Untersuchung gilt einem besseren Verständnis des Zusammenspiels zwi- schen den sensorischen, emotionalen und kognitiven Komponenten der Schmerzverarbeitung. In der ersten Untersuchung wird eine Manipulation der Aufmerksamkeit und eine Manipula- tion der Vorhersagbarkeit von Schmerzreizen benutzt. In der zweiten Studie wird eine affek- tive Modulation während der Schmerzreizpräsentation eingesetzt. In einer dritten Studie wird die Kontrollierbarkeit von schmerzhaften Stimuli untersucht. Alle Untersuchungen werden im Kernspintomographen untersucht. Daneben werden Fragebögen und Interviews eingesetzt. METHODE: fMRI-Untersuchung; Lernexperiment; klinische Interviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 180; 60 Kontrollprobanden und 60 Personen mit Fibromyalgie; Auswahlverfahren: Zufall). Psychologischer Test (Stichprobe: 180; 60 Personen mit masochistischen Neigungen; Auswahlverfahren: Zeitungsanzeige). Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, te- lefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 180). Feldarbeit durch Mitarbei- ter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Klossika, I. et al.: Emotional modulation of pain: a clinical per- spective. in: Pain, 2006, 124, pp. 264-268. ART: BEGINN: 2005-09 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesmi- nisterium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Institut für Neuropsychologie und Klinische Psychologie (J 5, 68159 Mannheim) KONTAKT: Kamping, Sandra (Tel. 0621-1703-6317, e-mail: [email protected])

[485-F] Kelle, Helga, Prof.Dr.; Bollig, Sabine, Dipl.-Päd.; Ott, Marion, Dipl.-Päd.; Schweda, Anna; Stoklas, Katharina; Tervooren, Anja, Dr. (Bearbeitung): Kinderkörper in der Praxis. Eine Ethnographie der Prozessierung von Entwicklungsnormen in kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen (U3 bis U9) und Schuleingangsuntersuchungen

INHALT: In den letzten Jahren werden dramatische Verschiebungen im Bereich der Entwicklung von Kindern beobachtet: Immer mehr Kinder scheinen sich nicht mehr von selbst "normal" zu entwickeln. Die Statistiken zur Kindergesundheit weisen darauf hin, dass etwa jedes fünfte Kind in Deutschland als entwicklungsgestört gilt. Zeitgleich werden Vorstellungen normge- rechter Entwicklung zunehmend individualisiert und ausdifferenziert, so dass in der Entwick- lungsdiagnostik die Eigensinnigkeit individueller Entwicklungsverläufe an Bedeutung ge- winnt. Diese Prozesse lassen sich als Wandel in der diskursiven und praktischen Verfasstheit von Kindheit beschreiben. Die Diagnose, dass Entwicklungsstörungen zunehmen, bietet ei- nerseits Anschlüsse an Arbeiten aus Kindheitsforschung und Medizinsoziologie, in denen auf die "Pathologisierung" und "Medizinisierung" der Kindheit hingewiesen wird. Andererseits verweist die Zunahme an entwicklungsdiagnostischen Instrumenten und die Konjunktur von Konzepten der Frühförderung auch auf Prozesse der Pädagogisierung der frühen Kindheit. Vor diesem Hintergrund untersucht das Forschungsprojekt in kulturanalytischer Perspektive soFid Soziale Probleme 2008/1 319 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

die soziale Konstruktion von "normaler" und "gestörter" Entwicklung und rekonstruiert Nor- malität im Kontext ihrer Entstehung. Kinderkörper werden dabei nicht als biologische Entität, sondern als ein Netzwerk heterogener Materialien und Ressourcen begriffen, das sich in sozi- alen Prozessen formiert. Die Studie beschreibt und analysiert die Praxis der teilstandardisier- ten Kindervorsorgeuntersuchungen U3 - U9 und der Schuleingangsuntersuchungen und re- konstruiert, wie sich Ärzte, Eltern und Kinder ein Bild von der Entwicklung eines Kindes machen. Ziel ist es, die Prozessierung von Normen kindlicher Entwicklung in der praktischen Durchführung der Untersuchungen zu erforschen. Besonders in den Blick genommen wird, wie die an den Untersuchungsverfahren beteiligten medizinischen, therapeutischen und päda- gogischen Professionen sowie die Eltern im Prozess der Untersuchungen Zuständigkeiten für die normale Entwicklung der Kinder aushandeln. METHODE: Methodisch umfasst das Forschungsprogramm teilnehmende Beobachtungen und ethnographische Interviews, Experteninterviews sowie Dokumentenanalysen. Mit dieser sozi- alwissenschaftlich-ethnographischen Perspektive ist die Studie an der Schnittstelle von Kind- heitsforschung, erziehungswissenschaftlicher Professionen- und Institutionenforschung, Me- dizin- und Gesundheitssoziologie sowie den interdisziplinären Disability Studies situiert. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: ca. 100; Einzeldokumente und aus- gefüllte Dokumente -Kinderuntersuchungshefte, Testbögen, Testauswertungen; Auswahlver- fahren: Zufall nach Möglichkeiten vor Ort). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 160; Kindervorsorgeuntersuchungen; Auswahlverfahren: Schneeball. Stichprobe: 120; Schulein- gangsuntersuchungen). Qualitatives Interview (Kinder- und Schulärzte, Eltern; Auswahlver- fahren: i.d.R. über Beobachtungen Kontakt hergestellt). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kelle, H.; Tervooren, A.: Ganz normale Kinder. Heterogenität und Standardisierung der kindlichen Entwicklung. Weinheim: Juventa 2008.+++Bollig, S.; Kelle, H.: Kinderkörper in der Praxis. Ein Forschungsprojekt zur Kulturanalyse von entwicklungs- bezogenen kindermedizinischen Untersuchungen. in: L.O.G.O.S. interdisziplinär, Fachzeit- schrift für Logopädie/ Sprachheilpädagogik und angrenzende Disziplinen 2007.+++Bollig, S.; Kelle, H.: Geschlechteraspekte als Elemente frühpädagogischen Orientierungswissens? Ein kritischer Kommentar zu den Bildungsplänen in Hessen und NRW. in: Betrifft Mädchen, 2006, H. 2.+++Kelle, H.: "Altersgemäße Entwicklung" als Maßstab und Soll. Zur praktischen Anthropologie kindermedizinischer Vorsorgeuntersuchungen. 52. Beiheft der Zeitschrift für Pädagogik, 2007, S. 110-122.+++Kelle, H.: Ärztliche Schuleingangsuntersuchungen. in: Grundschulzeitschrift, 2007, 11.+++Kelle, H.: Bedeutungswandel der ärztlichen Schulein- gangsuntersuchungen. in: Grundschule Aktuell, 2006, H. 93, I. Quartal, S. 24-26.+++Bollig, S.; Kelle, H.: Hybride Praktiken. Methodologische Überlegungen zu einer erziehungswissen- schaftlichen Ethnographie kindermedizinischer Vorsorgeuntersuchungen. Erscheint in: Hü- nersdorf, B.; Maeder, C., Müller, B. (Hrsg.): Ethnographie der Pädagogik. Weinheim: Juventa 2008.+++Bollig, S.; Ott, M.: Entwicklung auf dem Prüfstand - zum praktischen Management von Normalität in Kindervorsorgeuntersuchungen und Schuleingangsuntersuchungen. Er- scheint in: Kelle, H.; Tervooren, A. (Hrsg.): Ganz normale Kinder. Heterogenität und Stan- dardisierung kindlicher Entwicklung. Weinheim: Juventa 2008.+++Kelle, H.; Tervooren, A.: "Normale" kindliche Entwicklung als kulturelles und gesundheitspolitisches Projekt. Er- scheint in: Kelle, H.; Tervooren, A. (Hrsg.): Ganz normale Kinder. Heterogenität und Stan- dardisierung der kindlichen Entwicklung. Weinheim: Juventa 2008.+++Kelle, H.; Ott, M.: Standardisierung der frühen kindlichen "Entwicklung" und "Bildung" in Kindervorsorgeun- tersuchungen. Erscheint in: Bilstein, J.; Ecarius, J. (Hrsg.): Standardisierung - Kanonisierung. Erziehungswissenschaftliche Reflexionen. Wiesbaden: VS 2008.+++Tervooren, A.: Flexibel 320 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

standardisiert: zur Reform des Schulanfangs. Erscheint in: Bilstein, J.; Ecarius, J. (Hrsg.): Standardisierung - Kanonisierung. Erziehungswissenschaftliche Reflexionen. Wiesbaden: VS 2008. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 04 Erziehungswissenschaften, Institut für Pädagogik der Elementar- und Primarstufe WE II (Senckenberganlage 15, Fach 113, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Kelle, Helga (Prof.Dr. Tel. 069-798-23713)

[486-L] Körner, Mirjam: Teamanalyse und Teamentwicklung in der medizinischen Rehabilitation, (Rehabilitationswis- senschaften, Rehabilitationspsychologie, Rehabilitationsmedizin, Bd. 12), Regensburg: Roderer 2006, 283 S., ISBN: 3-89783-535-5 (Standort: UB Bielefeld(361)-RT350K78)

INHALT: "Der zwölfte Band der Reihe Rehabilitationswissenschaften - Rehabilitationspsycholo- gie und Rehabilitationsmedizin beschäftigt sich mit Teamanalysen und Teamentwicklung in der medizinischen Rehabilitation. Die berufsgruppenübergreifende Kooperation im Rehabili- tationsteam ist ein zentrales Qualitätsmerkmal, welches sich durch den Einsatz von Teamana- lysen und Teamentwicklungsmaßnahmen gezielt optimieren lässt. Die Entwicklung und Er- probung eines Assessments zur Durchführung von Teamanalysen, welche dem Ableiten von Teamentwicklungsmaßnahmen dienen, stellen die zentralen Inhalte der Arbeit dar. Aus den Ergebnissen der in Rehabilitationsteams durchgeführten Teamanalysen lassen sich fünf Teamentwicklungsmodule konzipieren. Daneben werden Vergleiche zwischen den Bewer- tungen der Teammodelle, der Hauptgruppen der Indikationsbereiche und der Berufsgruppen vorgestellt. Die Studie leistet eine wichtige Grundlage, um die Zusammenarbeit im Rehabili- tationsteam begleitend zum Qualitätsmanagement zu optimieren." (Autorenreferat)

[487-F] Kriwy, Peter, Dr. (Bearbeitung): Arztwahl: Befragung von Patienten bei Allgemeinmedizinern und Internisten

INHALT: Das Projekt beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie Patienten ihren Hausarzt suchen und finden. Hierbei handelt es sich um eine Fragestellung, die bisher noch nicht intensiv wis- senschaftlich untersucht wurde. Bei "www.thieme-connect.de" ist beispielsweise kein einzi- ger Fachartikel zu finden, der sich explizit mit der Arztsuche beschäftigt. Von Interesse sind in diesem Zusammenhang keine medizinischen Notfälle und Akutbehandlungen. Bei weniger dringlichen Beschwerden stellt sich dann durchaus die Frage, wie Patienten einen aus ihrer Sicht geeigneten Arzt suchen. Es ist davon auszugehen, dass unterschiedliche Ärzte von Pati- enten mit unterschiedlichen Suchstrategien gefunden werden. Auch die Zufriedenheit der Pa- tienten mit ihrer Arztwahl kann hierbei variieren. Die Möglichkeiten der Arztsuche sind theo- retisch betrachtet durchaus vielfältig: Ärztekammern und Kassenärztliche Vereinigungen der Bundesländer bieten Suchmaschinen im Internet an. Ebenso können das Telefonbuch, die Su- che nach Praxisschildern in der eigenen Umgebung, wie auch die Empfehlung von Bekann- ten, eine Hilfestellung bei der Arztsuche bieten. Zudem kann ein unterschiedliches Suchver- halten von GKV und PKV Patienten vermutet werden. Mit empirischen Forschungsergebnis- sen zu diesen Aspekten ist es möglich, Ärzten Strategien zu empfehlen, die bei der Rekrutie- soFid Soziale Probleme 2008/1 321 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

rung von Patienten hilfreich sein können. Besonders neu niedergelassene Ärzte können davon profitieren, gerade im Hinblick auf dauerhafte Arzt-Patient-Bindungen. METHODE: Die Datenerhebung ist geplant als Patientenbefragung in den Wartezimmern bei neu niedergelassenen Ärzten sowie schon länger bestehenden Arztpraxen. Ärzte, die für diese Studie die Befragung ihrer Patienten erlauben, erhalten einen kostenlosen Ergebnisbericht. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 970 -Fälle-; Be- völkerungsbefragung in Bayern; Auswahlverfahren: PPS-Design. Stichprobe: 300 -Fälle-; Be- fragung von Patienten in Arztpraxen von niedergelassenen Ärzten in Schleswig-Holstein; Auswahlverfahren: Klumpenstichprobe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kriwy, P.; Aumüller, H.: Präferenzen von Patienten bei der Haus- arzt- oder Krankenhaussuche / Preferences of patients looking for a general pracitioner or hospital. in: Das Gesundheitswesen. Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Education, Öffetnlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, 2007, 69, S. 464- 469. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialwissenschaften Abt. Soziologie (Westring 400, 24098 Kiel) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected], Tel. 0431-880-4377, Fax: 0431- 880-3467)

[488-F] Kuhn, Juliane, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Lenz, Albert, Prof.Dr.phil.; Jungbauer, Johan- nes, Prof.Dr.phil. (Leitung): Schizophrenie und Elternschaft: Belastungen und Bewältigungsstrategien in Familien mit einem psychisch kranken Elternteil

INHALT: Hintergrund und Zielsetzungen: Enger Kooperationspartner ist die LWL-Klinik Pader- born (Direktion Dr. Vieten), die einen großen Teil der Patienten und Patientinnen zur Verfü- gung stellen. Des Weiteren wird mit sozialpsychiatrischen Einrichtungen, Jugendämtern, Ge- sundheitsamt, Beratungsstellen, Ambulanzen und Erziehungsberatungsstellen der Stadt und dem Kreis Paderborn kooperiert. Forschungsgegenstand des Projektes sind spezifische Belas- tungen und Bewältigungsstrategien, die im Zuge und in Folge einer psychischen Erkrankung des schizophrenen Formenkreises in den betroffenen Familien entstehen. Besonderes Au- genmerk liegt dabei auf den Copingstrategien der Kinder und der Eltern untereinander. Pri- märes Ziel ist zum einen eine epidemiologische Erhebung, die den Anteil der Eltern in dieser Patientengruppe ermitteln soll. Später soll exploriert werden, welche Copingstrategien bei einzelnen Familienmitgliedern und im Zusammenspiel zwischen den Eltern (dyadisches Co- ping) und zwischen Eltern und Kindern stattfinden, sowie welcher Bedarf der Familien an professioneller Unterstützung besteht. Auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse sollen Empfehlungen für die Konzeption professioneller Hilfeangebote erarbeitet werden, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Familien mit einem an der betreffenden Diagnose erkrank- ten Elternteil zugeschnitten sind. Dabei wird der Unterstützungsbedarf der Patienten, der Partner sowie der betroffenen Kinder gleichermaßen berücksichtigt. Fragestellungen: 1. Wie hoch ist der Anteil der Eltern in der Patientengruppe der an Schizophrenie und schizoaffekti- ven Störungen erkrankten Patienten? Wie viele Patienten leben mit Kindern und Partner bzw. alleinerziehend in einem Haushalt? Wie viele leben getrennt von ihren Kindern? 2. Welche Faktoren sind mit Elternschaft/ Zusammenleben mit Kindern positiv oder negativ verknüpft 322 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

(z.B. Partnerschaft; Diagnose; Grad der Beeinträchtigung bzw. Schwere der Erkrankung; so- ziale Schichtzugehörigkeit; Migrationshintergrund etc.)? 3. Wie erleben die Patienten ihre El- ternschaft und das familiale Zusammenleben unter den Bedingungen der Schizophrenie bzw. schizoaffiktiven Erkrankung? 4. Wie erleben minderjährige Kinder das alltägliche Zusam- menleben mit ihrem psychisch kranken Vater/ ihrer psychisch kranken Mutter und die dabei auftretenden Probleme? 5. Wie erleben die Partner psychisch Kranker den Beziehungs- und Erziehungsalltag und die dabei auftretenden Probleme? 6. Wie bewältigen Patienten, Partner und Kinder die Anforderungen des Familienlebens unter erschwerten Bedingungen? Welche individuellen und gemeinsamen Copingstrategien werden angewandt, um krankheitsbedingte Belastungen zu bewältigen? 7. Wie wirken sich die individuellen und gemeinsamen Co- pingstrategien auf die Partnerschaftsqualität und das Commitment des Elternpaars aus? 8. Welche Formen psychosozialer Unterstützung werden von den Befragten genutzt, gewünscht bzw. als hilfreich erachtet? 9. Welche Gründe halten Patienten oder Angehörige davon ab, professionelle Hilfeangebote in Anspruch zu nehmen? Kooperierende Einrichtungen: Das Westfälische Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie Paderborn LWL stellt den primären Kooperationspartner des Projektes dar. Die Klinik hat insgesamt 261 voll- und teilstationäre klinische Behandlungs- und Rehabilitationsplätze. Dem stationären Bereich mit 209 Betten sind eine allgemeinpsychiatrische und eine gerontopsychiatrische Tagesklinik, ein Wohn- heim, eine Institutsambulanz und mit dem Betreuten Wohnen, der ambulanten Ergotherapie und den ambulanten Konsiliar-Angeboten zusätzliche ambulante Dienste angeschlossen; So- zialpsychiatrische Initiative (SPI); Betreutes Wohnen der SPI; Sozialpsychiatrische Dienste des Kreis-Gesundheitsamtes (SPDS); Jugendamt der Stadt Paderborn; FBZ (Freies Bera- tungszentrum Paderborn); BTZ Berufliches Trainingszentrum Benhauser Feld gGmbH; in- firm (Integrationsfirma); Miteinander gGmbH (Friedrich-List-Str. 47, 33100 Paderborn); Ca- ritas; Diakonie. METHODE: Die erste Phase der Studie beinhaltet eine Fragebogenerhebung vorwiegend demo- grafischer Daten an der betreffenden Patientenpopulation und dient der Gewinnung epidemio- logischer Erkenntnisse über den Anteil der Elternschaft unter den Erkrankten. Dabei sollen Faktoren ermittelt werden, die die Elternschaft beeinflussen sowie Erkenntnisse über die Be- findlichkeit der Patienten in verschiedenen Lebensbereichen sowie die Bewertung dieser ein- zelnen Bereiche gewonnen werden. Hier stehen Erfassung und Auswertung quantitativen Da- tenmaterials im Vordergrund sowie die gekonnte Befragung der Patienten (teilweise in akuten Zuständen) auf den Stationen der LWL-Klinik. Die ersten Befragungen der PatientInnen be- gann Mitte März 2007 und wird sich über ein Jahr erstrecken, um eine ausreichend große Stichprobe zu erreichen. Den Schwerpunkt des Projektes stellt die zweite Phase dar, die sich als quantitativ und qualitativ zu charakterisierende Studie ab Mitte April 2007 anschließt. In Form von Interviews und psychologischen Testverfahren sollen Belastung und Bewältigung einzelner Familienmitglieder und der Familie als System exploriert werden. Die Untersu- chungen und Befragungen werden im familiären Kontext oder in den Räumlichkeiten der KFH bzw. der Sozialeinrichtungen stattfinden. Für die Interviews ist ein psychologisch kom- petenter und einfühlsamer Umgang mit den Familienmitgliedern erforderlich, außerdem sind Fertigkeiten der Gesprächsführung und psychologische Kommunikationstechniken unab- kömmlich. Die ausführliche Erfassung und Auswertung des quantitativen und qualitätiven Datenmaterials sowie die Veröffentlichung der Ergebnisse stellen einen weiteren Großteil der Projektarbeit dar und werden in den kommenden Monaten parallel zur Erhebung stattfinden. Studentische Hilfskräfte werden bei der Datenerhebung, -erfassung und -auswertung unter- stützend eingesetzt. StudienteilnehmerInnen: Die Untersuchungsgruppe besteht aus an schi- zophren und schizoaffektiven Störungen erkrankten Patientinnen und Patienten, ihren Part- soFid Soziale Probleme 2008/1 323 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

nern sowie den Kindern. Als Einschlusskriterien für die Studienteilnahme in der ersten Phase die Diagnose F 2 nach ICD-10 festgelegt. In der zweiten Phase des Projektes gilt daneben auch das Vorhandensein von Kindern als Einschlusskriterium. Die Rekrutierung der Patien- tInnen für die Fragebogenerhebung erfolgt hauptsächlich über das Westfälische Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie Paderborn (LWL). Die Klinik hat insgesamt 261 voll- und teilstationäre klinische Behandlungs- und Rehabilitationsplätze. Dem stationären Bereich mit 209 Betten sind eine allgemeinpsychiatrische und eine gerontopsychiatrische Tagesklinik, ein Wohnheim, eine Institutsambulanz und mit dem Betreuten Wohnen, der ambulanten Ergothe- rapie und den ambulanten Konsiliar-Angeboten zusätzliche ambulante Dienste angeschlossen. Für die spätere Familienbefragung werden Familien auch aus anderen psychosozialen Ein- richtungen rekrutiert. ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Paderborn, FB Sozial- wesen (Leostr. 19, 33098 Paderborn); Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. (Postfach 410163, 53023 Bonn) KONTAKT: Lenz, Albert (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[489-L] Kumbruck, Christel; Senghaas-Knobloch, Eva: Das Ethos fürsorglicher Praxis im Wandel: Befunde einer empirischen Studie, (artec-Paper, Nr. 137), Bremen 2006, 49 S. (Graue Literatur; URL: http://www.artec.uni-bremen.de/files/papers/paper_137.pdf)

INHALT: Entgegen dem Autonomie-Ideal des Menschen in der Moderne sind Situationen per- sönlicher Abhängigkeit für Menschen im Verlauf ihres Lebens unabweislich. Alle Menschen - insbesondere in stark arbeitsteiligen Gesellschaften - sind strukturell voneinander abhängig, nur zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlicher Weise. Besonders deutlich wird die- se Situation gegenwärtig im Fall der Pflegebedürftigkeit bei Krankheit und im Alter. Im Rahmen einer umfangreichen Studie zum Ethos fürsorglicher Praxis sind die Autoren der Frage nachgegangen, wie Diakonissen und Diakonieschwestern selbst im Rückblick oder auch aus der heutigen aktiven Pflegepraxis heraus ihr Ethos fürsorglicher Praxis beschreiben und die verschiedenen Aspekte, die ihnen wichtig sind, charakterisieren. In den vorliegenden Darlegungen stützen sich die Autoren auf die Ausführungen von 30 Interviewpartnerinnen in der Diakonie, die als Diakonissen oder als Diakonieschwestern im Dienst diakonischer Ein- richtungen tätig waren oder noch sind. Die Befunde verweisen auf sechs Elemente des Ethos fürsorglicher Praxis aus der Sicht von Diakonissen und Diakonieschwestern: Spiritualität, Gemeinschaft, Geschlecht, Gute Arbeit in der Pflege, Qualität unter neuen ökonomischen Rahmenbedingungen sowie Zeit. Sie münden in ein bestimmtes Menschenbild. Zusammen bilden sie eine Konfiguration; Änderungen in einem Element haben auch Bedeutung für die anderen Elemente. (ICD2)

[490-L] Lämmler, Gernot; Stechl, Elisabeth; Steinhagen-Thiessen, Elisabeth: Die Patientenaufklärung bei Demenz, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 40/2007, H. 2, S. 81-87, (http://springerlink.metapress.com/content/g9324750252qj7jh/?p=3e0ec553fd084407a3c3090c5fc a7d73&pi=2)

324 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

INHALT: "Die Aufklärung von Menschen mit Demenz ist erst im vorigen Jahrzehnt zum Thema der Wissenschaft geworden. Der folgende Review fasst den aktuellen Stand der Forschung zusammen. Nach einer einführenden Diskussion des Pro und Contra wird die derzeit unbe- friedigende Aufklärungssituation in verschiedenen EU-Staaten analysiert. Danach wird das Bedürfnis nach einer Mitteilung der Diagnose bei gesunden Älteren, Demenzkranken und ih- ren Angehörigen thematisiert. Es werden erste empirische Studien zur Verarbeitung einer Demenzdiagnose vorgestellt und Vorschläge für die zukünftige Forschung zur Krankheitsbe- wältigung gemacht. Abschließend werden praxisbezogene Empfehlungen für Aufklärungsge- spräche mit Demenzpatienten und Angehörigen gegeben." (Autorenreferat)

[491-L] Langenbach, Michael; Koerfer, Armin: Körper, Leib und Leben: wissenschaftliche und praktische Traditionen im ärztlichen Blick auf den Patienten, in: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, Jg. 7/2006, H. 2, S. 191-216

INHALT: "Der ärztliche Blick auf den Patienten wird heute stark bestimmt durch Forschungspa- radigmata, die mit operationalisierenden Methoden weitgehend generalisierbare und vom Einzelfall abstrahierte Hypothesen prüfen und anwenden lassen. Dadurch entstand eine eigen- tümliche Leibferne der modernen Medizin, die traditionelle Auseinandersetzungen mit Leib und Krankheit in Vergessenheit geraten ließ. Der menschliche Leibbezug war aber im 20. Jahrhundert Gegenstand einer Reihe von phänomenologischen, anthropologischen, existen- zialistischen sowie spezifisch medizinischen Ansätzen, von denen im Folgenden einige in ih- ren Grundzügen skizziert und zur Diskussion gestellt werden sollen. Diese Traditionen, die sich vor allem durch einen sprachbezogenen Verständnisansatz auszeichnen, bleiben relevant für den klinischen Zugang zum Patienten und die weitere Behandlungspraxis, für die Aus-, Weiter- und Fortbildung in Gesundheitsberufen sowie für die spezifische Forschung zu The- men der Krankheitsverarbeitung und der Psychosomatik." (Autorenreferat)

[492-L] Langness, Anja: Prävention bei sozial benachteiligten Kindern: eine Studie zur Inanspruchnahme von Früh- erkennungsuntersuchungen, (Studien zur Gesundheits- und Pflegewissenschaft), Bern: Huber 2007, 251 S., ISBN: 978-3-456-84450-3 (Standort: USB Köln(38)-34A9882)

INHALT: "Der Einfluss sozialer Faktoren auf die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen ist besonders deutlich an den Früherkennungsuntersuchungen im Kindesalter abzulesen. Ge- ringe Teilnahmeraten sind vor allem bei sozial benachteiligten Kindern festzustellen. Krank- heiten und Entwicklungsverzögerungen können daher bei diesen Kindern nicht rechtzeitig er- kannt und behandelt werden. Somit erreicht das universell ausgerichtete Präventionspro- gramm gerade diejenigen Bevölkerungsgruppen nicht, die am meisten von ihm profitieren würden. Diese Studie analysiert die Ursachen der niedrigen Teilnahme sozial benachteiligter Kinder an Präventionsmaßnahmen. Auf Grundlage der Analyse werden im Anschluss be- darfsorientierte und zielgruppenspezifische Strategien zur Steigerung der Inanspruchnahme ebenso erörtert wie innovative Möglichkeiten, sozial benachteiligte Kinder und deren Eltern umfassend gesundheitlich zu versorgen und zu beraten." (Autorenreferat)

soFid Soziale Probleme 2008/1 325 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

[493-F] Lepach, Anja C., Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Petermann, Franz, Prof.Dr. (Leitung): Kognitive Phänotypen genetischer Syndrome: neuropsychologische Syndrommuster und ihre Auswirkungen

INHALT: Die Bestimmung spezifischer kognitiver Phänotypen bei genetischen Syndromen im Kindes- und Jugendalter ist bisher nur unzureichend erforscht. Viele genetische Syndrome werden der Literatur nach immer noch sehr undifferenziert mit geistiger Retardierung in Ver- bindung gebracht, während jüngere Studien (Sarimski, 2003) versuchen, kognitive Profile mit Leistungsschwächen und -schwerpunkten und besonderen Verhaltensmustern aufzuzeigen, anhand derer zukünftig sowohl eine sicherere Diagnostik, als auch spezifischere Behand- lungsmaßnahmen ermöglicht werden sollen. So ist es beispielsweise in der Therapie betroffe- ner Kinder von großer Bedeutung, mit syndromtypischen Verhaltensmerkmalen vertraut zu sein und eine Verwechslung mit pädagogischen Defiziten der Eltern zu vermeiden. Dies ist besonders problematisch, da Verhaltensstörungen bislang überwiegend als Folge eines un- günstigen Erziehungsverhaltens bewertet werden (Heimann et al., 2004). Zudem werden die- se Kinder aufgrund ihres zumeist auffälligen Erscheinungsbilds, körperlicher Defizite und evtl. häufigen Krankenhausaufenthalten mit besonderen Umwelteinflüssen konfrontiert. Das Projekt basiert zum Teil auf Daten, die im Rahmen des Forschungsvorhabens "Bestimmung von kognitiven Phänotypen genetischer Syndrome im Kindes- und Jugendalter", unterstützt durch die FNK der Universität Bremen, erhoben wurden. Die Förderung bezog sich auf das Haushaltsjahr 2000 und diente als Anschubförderung für neue Forschungskooperationen zwi- schen der Kinderambulanz, Kinderärzten und Humangenetischen Instituten. Durch das FNK- Projekt wurden Kontakte zu Kinderärzten, Fachärzten für Humangenetik und Eltern- Selbsthilfegruppen hergestellt, die daraufhin Kinder mit diversen genetischen Syndromen zur neuropsychologischen Diagnostik vorstellten. Diese erfolgte mittels einer speziell zusam- mengestellten, teilstandardisierten Testdiagnostik, Verhaltensbeobachtungen und -ratings so- wie anhand von Elternfragebögen. Ziel war es, einerseits individuelle Ressourcen der Kinder zu ermitteln und in weiteren Untersuchungen zu interindividuellen kognitiven Phänotypen bei ausgewählten Syndromen zu ermöglichen. Von besonderem Interesse sind die folgenden ge- netische Syndrome: Apert-Syndrom, Fragiles-X-Syndrom und CATCH-22-Syndrom. Weitere Informationen unter http://www.zrf.uni-bremen.de/zkpr/bericht.html (Forschungsbericht 2004). ART: BEGINN: 2001-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation -ZKPR- (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-4818, Fax: 0421-218-4617, e-mail: [email protected])

[494-F] Luder, Marc, Lic.phil. (Bearbeitung); Boothe, Brigitte, Prof.Dr. (Leitung): Prototypische narrative Muster in psychotherapeutischen Erstinterviews

INHALT: Erzähler inszenieren auf sprachlicher Ebene eine emotionale Dynamik, die sich als Dramaturgie modellieren lässt. Acht narrative Episoden aus zwei psychotherapeutischen Erst- interviews wurden für eine narrative Analyse (gemöss der Erzählanalyse JAKOB; Boothe 1994, Boothe and die Jakob-Gruppe 2002) ausgewählt. Die Daten entstammen Jörg From- mers Forschungsgruppe an der Universität Magdeburg. Bei den Interviewten handelt es sich um zwei junge Frauen zwischen dem zwanzigsten und dem dreissigsten Lebensjahr. Ziel: Die 326 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

Tätigkeit des Erzählens steht nicht im Dienst des Faktischen. Wer erzählt, präsentiert nicht Sachverhalte auf der Ebene der Information, sondern persönliches Erleben. Er tut das sugges- tiv. Er wirbt um emotionales Engagement beim Hörer. Der Erzähler verweist auf Vorgefalle- nes, um auszudrücken und vorzuführen, in welcher Weise er darin verstrickt ist. In diesem Sinne ist das Erzählen ein Mittel egozentrischer Artikulation. Patienten und Patientinnen er- zählen, was als konflikthafter Gegenstand des persönlichen Interesses im Sinne negativer oder positiver Erregung destabilisierend wirksam ist und im Dienst einer Integration soziale Resonanz fordert. Sie fordern emotionale Beteiligung eines empathischen Hörers für das sub- jektive Anliegen des Sprechers. Erzählen im Alltag ist eine sprachliche Inszenierung. Der Er- zähler führt Regie und gibt dramatische Rollenzuweisungen und Rollenengagements für die Sprecher-Hörer-Gemeinschaft vor. Konflikthaftes Erleben wird so im Rahmen der Erzählung artikulierbar und findet emotionale Akzeptanz im sozialen Raum. Geht man von einer psy- chodynamischen Konzeption der Inszenierung aus, so lässt sich dieser Befund erstens psy- chodiagnostisch ausformulieren und zweitens psychotherapeutisch umsetzen: Die ausgewähl- ten Patienten-Erzählungen aus dem Magdeburger Korpus wurden systematisch als sprachli- che Inszenierungen von Konfliktkonstellationen und subjektiven Anliegen rekonstruiert, in ihrer interaktiven Relevanz untersucht und mit Befunden parallel laufender qualitativer Inter- viewstudien verglichen. (Zwischen)ergebnisse: Die Befunde aus der narrativen Analyse zweier psychotherapeutischer Erstinterviews wurden systematisch mit den unabhängig ermit- telten Befunden aus interaktiven (konversationsanalytischen) inhaltsanalytischen, metaphern- analytischen, hermeneutischen und typologischen Befunden sowie systematischen Fallformu- lierungen verglichen und auf ihre Konvergenz geprüft. Die Konvergenz der Befunde erwies sich als hoch; und die ermöglichte Detaillierung und Differenzierung des Beziehungsgesche- hens als ertragreich für Differentialdiagnostik und Behandlungsplanung. METHODE: Erzählanalyse; qualitative Inhaltsanalyse DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Boothe, B.; Wepfer, R.; Wyl, A.v.: Psychisches Leben im Spiegel der Erzählung: eine narrative Psychotherapiestudie. Heidelberg: Asanger 1998.+++Boothe, B.: Psychodynamische Falldiagnose. Berichte aus der Abteilung Klinische Psychologie I, Nr. 49. Zürich: Univ., Psychol. Inst. 2001.+++Boothe, B.; Grimmer, B.; Luder, M.; Luif, V.; Neukom, M.; Spiegel, U.: Manual der Erzählanalyse Jakob. Version 10/02. Berichte aus der Abteilung Klinische Psychologie, Nr. 51. Zürich: Univ., Psychol. Inst. 2002.+++Wyl, A.v.; Wepfer, R.; Boothe, B. (Hrsg.): Korpus der Erzählungen. NF-Projekt Nr. 11-37364-93 zur Erzählanalyse JAKOB. Berichte aus der Abteilung Klinische Psychologie, Nr. 40. Zürich: Univ., Psychol. Inst. 1997.+++Boothe, B.; Wyl, A.v.; Wepfer, R.: Die Initialerzählung in der Psychotherapie. Schlussbericht NF-Projekt Nr. 11-37364-93. Berichte aus der Abteilung Kli- nische Psychologie, Nr. 41. Zürich: Univ., Psychol. Inst.+++Boothe, B.: Erzähldynamik und psychischer Verarbeitungsprozess. Eine narrative Einzelfallanalyse. in: Psychotherapie und Sozialwissenschaft, 3, 2001, 1, S. 28-51.+++Boothe, B.; Wyl, A.v.: Story dramaturgy and personal conflict: JAKOB - a tool for narrative understanding and psychotherapeutic practice. in: Angus, L.E.; McLeod, J. (eds.): The handbook of narrative and psychotherapy. Practice, theory, and research. London: Sage, pp. 283-296. ARBEITSPAPIERE: Boothe, B.: Two psy- chotherapeutic interviews in comparison: a narrative approach. Vortrag im Rahmen des Sym- posiums "Making psychotherapeutic diagnoses: discovery of diseases or communication pro- cess" innerhalb der AEP (Association for European Psychiatrists 3rd European Conference on Psychotherapy, Heidelberg), 29.5.-1.6.2003. ART: BEGINN: 2000-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution soFid Soziale Probleme 2008/1 327 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Psychologisches Institut Abt. Klini- sche Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalyse (Binzmühlestr. 14/16, 8050 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[495-L] Macho, Thomas: Der Tod als Teil des Lebens: zum Umgang mit dem Sterben in den Kulturen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 11/2007, H. 3, S. 30-35

INHALT: Der Beitrag setzt sich mit der grundlegenden Frage auseinander, wie sich das Verhält- nis zum Tod in unterschiedlichen Kulturen und Epochen verändert hat. Zuvor will der Autor "eine marginale und doch entscheidende Differenz zu den bisherigen Thesen und Debatten markieren. Sie betrifft die Idee, dass andere Kulturen zu anderen Zeiten ein normales, nicht verdrängendes oder tabuisierendes Verhältnis zum Tod eingenommen haben." Die Art der Bestattung als Reaktion auf den Tod unterscheidet sich in unterschiedlichen Kulturen und Epochen. Der Autor bringt einige Beispiele, die von Ethnologen beschrieben wurden und gibt anschließend einen kurzen Aufriss zur Entwicklung der Bestattungskultur im alten Ägypten mit dem Glauben in die Unsterblichkeit. Eine völlig andere, diesseits orientierte Auffassung, ist in der griechischen und der jüdischen Kultur anzutreffen. Obwohl beide Kulturen große Unterschiede aufweisen, stimmen sie darin überein, dass es kein Leben (zumindest kein schönes) nach dem Tod gibt. Der Glaube an die Auferstehung, mit dem das Christentum schließlich triumphierte führte zu anderen Bestattungspraktiken. (PT)

[496-F] Maio, Prof.; Goethe, Prof.; Marckmann, Prof. (Bearbeitung); Hühn, Lore, Prof.Dr. (Lei- tung): Zu den ethischen Fragen einer präferenzorientierten Medizin. Eine interdisziplinäre Analyse am Beispiel der Anti-Aging-Medizin (philosophisches Teilprojekt)

INHALT: Die moderne Medizin befindet sich gegenwärtig in einem grundlegenden Transforma- tionsprozess: sie wird nicht mehr nur von Patienten angerufen, sondern entwickelt sich zu- nehmend zu einem Dienstleistungssektor, der mit medizinischen Angeboten mögliche 'Kon- sumenten' umwirbt. Angesichts der gegenwärtigen Dynamik des Wandels ist bereits abseh- bar, dass sich die präferenzorientierten Dienstleistungsangebote der Medizin mit Unterstüt- zung der pharmazeutischen Unternehmen weiter ausbauen werden. Gefördert durch die post- moderne Hochschätzung persönlicher Selbstentfaltung werden immer mehr Bereiche der Me- dizin als Dienstleistungsbereiche konzipiert, was dazu führt, dass an die Stelle des 'klassi- schen' normativen Leitbegriffs der ärztlichen Hilfe der Leitbegriff der präferenzorientierten Dienstleistung tritt, der meist für wertneutral gehalten und in der Zielsetzung kaum kritisch reflektiert wird. Philosophische Ethik 'Zur Abgrenzung der Wunscherfüllung von der Lei- denslinderung': Ausgangspunkt des philosophischen Teilprojekts ist die Problematisierung der Grenzziehung zwischen rein präferenzerfüllender und so genannter 'klassischer' Medizin: Es ist danach zu fragen, wie zwischen dem 'neuen' Ziel der Wunscherfüllung und dem 'klassi- schen' Ziel der Leidenslinderung unterschieden werden kann. Ein für diese Differenzierung zentraler Parameter ist der Krankheitsbegriff - definiert sich die Medizin und deren Ziele durch das Vorhandensein einer Krankheit. Die verschiedenen Untersuchungen zum Krank- heitsbegriff zeigen, dass sich dieser nur über Rückkopplung an subjektive Leiderfahrungen 328 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

des Menschen definiert, was die Frage nach sich zieht, welches subjektiv empfundene Leid ein für die Medizin relevantes Leid sein soll. Zwar operierte die Tradition der klassischen Heilkunst mit dem Begriff des Leidens als eines normativen Begriffs des Nicht-sein- Sollenden, dennoch ist die Definition des Leidens in Bezug auf die Ziele der Medizin bislang wenig untersucht. Der o.g. gegenwärtige Wandel in der Medizin impliziert aber eine semanti- sche Verschiebung innerhalb des Leidensbegriffs selbst. Ausgehend von verschiedenen Leid- konzepten soll deshalb der Begriff des Leidens untersucht werden, um diesen Schlüsselbeg- riff der Medizin neu zu vermessen mit dem Ziel einer schärferen Grenzziehung zwischen Leidenslinderung und Wunscherfüllung. ART: BEGINN: 2006-08 ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Freiburg, Philosophische Fakultät, Philosophisches Seminar (Werthmannplatz 3, 79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0761-20324445, e-mail: [email protected])

[497-L] Manzei, Alexandra: Stammzellen aus Nabelschnurblut: ethische und gesellschaftliche Aspekte, (IMEW Expertise, 4), Berlin 2005, 82 S., ISBN: 3-9809172-3-1 (Graue Literatur)

INHALT: Die Verfasserin geht davon aus, dass sowohl mit der Praxis der Werbung um Spende- rinnen und deren Aufklärung als auch mit dem Prozess der Entnahme des Blutes sowie mit der unterschiedlichen Nutzung der Stammzellpräparate zu Therapie- oder Forschungszwe- cken Probleme verbunden sind, die für die gesellschaftliche Auseinandersetzung von eben- solcher Bedeutung sind, wie die Frage 'Spenden oder privat einlagern'. Ein Problemkreis be- zieht sich auf die Werbung und Aufklärung der Spenderinnen. Die Schwangeren werden frü- hestens wenige Wochen vor der Geburt beziehungsweise oftmals erst kurz vor oder während der Entbindung mit der Möglichkeit der Einlagerung von Nabelschnurblut konfrontiert und um ihr Einverständnis zur Entnahme gebeten. Eine den Interessen der Schwangeren und ihrer Familie angemessene Aufklärung, die der Komplexität und Problematik des Themas gerecht wird, ist damit nicht gewährleistet. Werbung und Information sowie die Ausbildung der auf- klärenden Hebammen und Gynäkologen werden außerdem durch die jeweiligen öffentlichen oder kommerziellen Banken selbst vorgenommen. Folge ist eine jeweils einseitige, interes- sengeleitete Information der Schwangeren, die den Prinzipien der 'aufgeklärten Zustimmung' entgegenläuft. Ein weiterer Themenkomplex bezieht sich auf die Stammzellgewinnung wäh- rend der Geburt. Von kommerziellen wie öffentlichen Banken wird der Prozess der Blutent- nahme selbst als per se gefahrlos und unproblematisch unterstellt. Weder gibt es jedoch me- dizinische Studien zu den Fragen, ob die Ablösung der Plazenta durch die Blutentnahme be- einflusst wird oder ob das Neugeborene selbst der Stammzellen bedarf, die nach der Abnabe- lung in der Plazenta bleiben, ob also das so genannte Ausblutenlassen der Plazenta vor der Abnabelung sinnvoll wäre. Noch liegen Untersuchungen vor, die das Geburtserleben und die Erfahrungen und möglichen Ängste der Schwangeren bezüglich der Blutentnahme bezie- hungsweise die Motive und Hoffnungen der werdenden Eltern reflektieren. Es wird gezeigt, dass auch die kommerzielle Nutzung von Spenderbluten nicht unproblematisch ist. Nicht zu- letzt stellt sich die Frage nach dem Verbleib und der Nutzung jener Nabelschnurblutpräparate, die nicht nachweislich für therapeutische Zwecke verwendet werden. Vor dem Hintergrund der aus Sicht der Forschung restriktiven deutschen Stammzellgesetzgebung sind Stammzellen aus Nabelschnurblut nämlich nicht nur für die Therapie, sondern auch für die Forschung inte- soFid Soziale Probleme 2008/1 329 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

ressant. Während kommerzielle Firmen durch privatrechtliche Verträge mit den Eltern zur Einlagerung aller Präparate und zur Aufklärung über deren Verbleib verpflichtet sind, eröff- net sich für öffentliche Banken diesbezüglich ein weiterer Spielraum. Sie haben prinzipiell die Möglichkeit, die Präparate auch zur Forschung zu nutzen, sofern das Einverständnis der Spenderinnen vorliegt. Vor dem Hintergrund, dass einige öffentliche Banken mit privaten Firmen kooperieren, so genannte Joint Venture-Unternehmen bilden, Präparate aus Nabel- schnurblutstammzellen entwickeln, herstellen und gewinnbringend vermarkten, werden selbst auf der Basis der Einwilligung der Spenderinnen Fragen des ökonomischen Nutzens sowie eigentums- und patentrechtliche Probleme aufgeworfen. Auf der Grundlage der Ergebnisse einer qualitativen Studie zu diesen Problemkreisen wird die Praxis der Gewinnung und Nut- zung von Nabelschnurblut in Deutschland einer sozialethischen Bewertung unterzogen. (ICG2)

[498-F] Mayer, Andreas (Bearbeitung); Glück, Christian W., Prof.Dr.phil. (Leitung): Kognitive Prozesse bei Kindern und Jugendlichen mit Spracherwerbsstörungen - Informati- onsverarbeitungsgeschwindigkeit

INHALT: Zahlreiche nationale (Schöler & Spohn 1998, Hasselhorn & Werner 2000) und interna- tionale Studien (Tallal, Stark & Mellits 1985, Kail & Leonard 1986, Bavin et al. 2005) weisen Auffälligkeiten bei kognitiven Leistungen spracherwerbsgestörter Kinder aus. Im vorliegen- den Projekt wird Besonderheiten in Geschwindigkeit und Stabilität basaler, kognitiver Me- chanismen der Informationsverarbeitung bei spracherwerbsgestörten Kindern und Jugendli- chen nachgegangen, die aus amerikanischen Studien bekannt sind (Lahey & Edwards 1996, Miller et al. 2001). Hierzu werden sprachlich unauffällig entwickelten Schulkindern (SN) und sprachentwicklungsgestörten Schulkindern (SES) Aufgaben in R.A.N.-ähnlichem Format (Denckla & Rudel 1976) vorgelegt, die gezielt den raschen und wiederholten Abruf von Wör- tern oder gestischen Handlungen provozieren. Die gemessenen Unterschiede können auf die sog. Hypothese des doppelten Defizits (Wolf/ Bowers 1999) bei Leseschwierigkeiten bezogen werden. Ziele des Projektes: 1. Beantwortung grundlagenwissenschaftlicher Fragestellungen (Domänspezifität, Dekomposition des Abrufprozesses im Modell des mentalen Lexikons (Levelt 1989), Altersentwicklungsverläufe der Abrufgeschwindigkeit); 2. Ermittlung des Ein- flusses auf Störungen der Sprach- und Schriftsprachentwicklung; 3. Erprobung eines Testma- terials (Test zur automatisierten Schnellbenennung). Ergebnisse: Erste Erhebungen und Aus- wertungen zeigen robuste Gruppenunterschiede in verbalen Aufgaben. Bei non-verbaler Antwort-Reaktion ließen sich diese erwarteten Unterschiede nicht darstellen. Somit muss für die untersuchte, heterogene Gruppe spracherwerbsgestörter Grundschulkinder von einem sprachspezifischen Verarbeitungsproblem ausgegangen werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Glück, C.W.: Test zur auto- matisierten Schnellbenennung. Unveröff. Pilotversion 2006. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissen- schaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Fachrichtung Sprachbehindertenpädagogik (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06221-477-454, Fax: 06221-477-485, e-mail: [email protected])

330 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

[499-L] Mehlkop, Guido; Graeff, Peter: Reduziert eine nationale Bedrohung die Selbstmordfähigkeit in einem Land?: Evidenzen für eine klassische soziologische These, in: Gerhard Kümmel, Sabine Collmer (Hrsg.): Die Bundes- wehr heute und morgen : sicherheitspolitische und militärsoziologische Herausforderungen, Ba- den-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2007, S. 105-120, ISBN: 978-3-8329-2585-7 (Standort: SLUB Dresden(14)-MY/5200/K95)

INHALT: Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung mit der klassischen Theorie und mit empirischen Studien über suizidales Verhalten untersuchen die Verfasser den Zusammenhang zwischen Bedrohung und Selbstmord. Es wird gezeigt, dass in Durkheims Theorie die Selbstmordrate als eine soziale Tatsache gilt, die man durch andere Phänomene 'soziologisch' erklären muss. Dabei ist eine der Thesen Durkheims, dass die militärische Bedrohung eines Landes, also akute Kriege oder eine wahrgenommene Kriegsgefahr, die Selbstmordrate ver- ringert. Eine Kriegsgefahr stärkt die integrative Kraft des Staates. Die gemeinsame Erfahrung der Bedrohung, der gemeinsame Feind und das gemeinsame Ziel lösen eine 'Leidenschaft' aus, die wiederum das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen weckt und Exklusion ver- ringert. Im Mittelpunkt der Darstellung steht die empirische Überprüfung dieser These. Bezug nehmend auf neuere Forschungen wird darauf hingewiesen, dass militärische Bedrohung nicht zu stärkerer Integration in der gesamten Bevölkerung führt, wenn die Bedrohung ent- weder nicht von der Bevölkerung als existenziell wahrgenommen wird (wenn zum Beispiel die ländliche Bevölkerung auf grund schlechter Informationsdistribution von der Bedrohung nichts weiß oder diese als nicht dramatisch empfindet) und/oder wenn innerhalb der Bevölke- rung bestimmte Gruppen ausgeschlossen werden und diese Schließung durch die militärische Bedrohung noch verstärkt wird (wie dass bei ethnischen Minderheiten der Fall sein kann). Die eigenen empirischen Ergebnisse belegen die Vermutungen Durkheims. Die untersuchten Ländern, die in der Periode zwischen 1985 und 2000 in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt oder einer militärischen Bedrohung ausgesetzt waren, weisen eine signifikant niedrigere Selbstmordrate auf als Länder, die keine militärische Bedrohung verzeichnen mussten. Dieses Ergebnis bleibt auch dann konstant, wenn in multivariaten Regressionsanaly- sen Kontrollvariablen wie das ökonomische Entwicklungsniveau, der Anteil der urbanen Be- völkerung und die Bevölkerungsdichte kontrolliert werden. Die Tatsache, dass andere Studien zu unterschiedlichen und teilweise widersprüchlichen Ergebnissen kommen, kann damit er- klärt werden, dass diese zumeist auf Individualdaten beruhen, während hier Aggregatdaten verwendet werden. Es wird die These vertreten, dass man generell an Studien über den Zu- sammenhang zwischen militärischer Bedrohung und Kriegen kritisieren kann, dass die Er- gebnisse auch auf statistischen Artefakten beruhen können, da gerader in den unruhigen Zei- ten von Krieg und Konflikten die Entdeckung und statistische Erfassung von Selbstmorden verzerrt sein könnte. Dem kann man aber mit Durkheim entgegenhalten, dass die Effekte zu deutlich sind, um auf zufälligen Störgrößen zu beruhen. Aber selbst in schwach besetzten Gruppe der bedrohten Staaten (in denen einzelne Abweichungen hoher Selbstmordraten eine starke Wirkungen besitzen) lassen sich unabhängig von dem gewählten Jahr signifikante Un- terschiede zu der Gruppe der nicht bedrohten Staaten finden. Damit liegt ein Hinweis vor, dass zukünftige Forschungen mit einer breiteren Datenbasis hier ebenfalls statistisch bedeut- same Unterschiede finden können. (ICG2)

soFid Soziale Probleme 2008/1 331 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

[500-L] Michelmann, H.; Himmel, W.: Reproduktionsmedizin in Deutschland: Besonderheiten und Dilemmata, in: Das Gesund- heitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesund- heitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 67/2005, H. 8/9, S. 605-612 (Standort: USB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme-connect.com/ ejournals/abstract/gesu/doi/10.1055/s-2005-858578)

INHALT: "Hintergrund: Technische Fortschritte und Erfolge der Fortpflanzungsmedizin könnten zu einer problematischen Ausweitung der Behandlungsindikation bei ungewollter Kinderlo- sigkeit führen. Unter den derzeitigen rechtlichen Gegebenheiten in Deutschland (Verbot der selektiven Blastozystenkultur) ist mit negativen Folgen für die reproduktive Gesundheit, das heißt weder mit einer Steigerung der Schwangerschaftsrate noch mit einer Senkung der Mehr- lingsschwangerschaften zu rechnen. Methode: Auf Basis einer gezielten Literaturrecherche werden drei Themen gesundheitswissenschaftlich fokussiert: (1) der Zusammenhang von Be- völkerungsentwicklung und Reproduktionsmedizin, (2) Erfolgskriterien der künstlichen Be- fruchtung sowie (3) neue Behandlungsoptionen und ethisch-juristische Probleme. Ergebnisse: Parallel zur steigenden Kinderlosigkeit in Deutschland (und anderen Industrienationen) etab- lierte sich die Reproduktionsmedizin, die mittlerweile zu knapp 2 % aller Geburten beiträgt. Das Ausmaß tatsächlich ungewollter Kinderlosigkeit - oft als Begründung für die Notwen- digkeit einer frühzeitigen reproduktionsmedizinischen Intervention genannt - ist allerdings weit geringer (unter 8 Prozent) als häufig behauptet (zwischen 10 und 15 Prozent). Ein Erfolg der Reproduktionsmedizin realisiert sich für Patienten oft nur nach einer Serie von Behand- lungszyklen und ist - insbesondere in Deutschland - von einer hohen Rate an Mehrlings- schwangerschaften begleitet. Erfolg in der Kinderwunschbehandlung sollte daher an der Rate gesunder, nicht frühzeitig geborener Einlinge und einer verbesserten Lebensqualität gemessen werden. In diesem Sinne könnte die in Deutschland bisher verbotene selektive Blastozysten- kultur den Behandlungserfolg steigern und die Belastung für die betroffenen Paare senken. Schlussfolgerung: Die gesundheitswissenschaftliche Betrachtung der Reproduktionsmedizin zeigt die Notwendigkeit einer stärkeren Berücksichtigung von Patientenbedürfnissen und ei- ner offenen Diskussion über neue Verfahren, die wahrscheinlich zu einer besseren reproduk- tiven Gesundheit beitragen, bisher aber aufgrund eines möglicherweise falsch verstandenen juristischen Schutzes des frühen Embryos nicht zur Anwendung kommen dürfen." (Autoren- referat)

[501-F] Oelkers, Rieke, Dr.; Demirakca, Süha, Dr.; Weisbrod, Matthias, PD Dr.; Hohmeister, Johanna, Dipl.-Psych.; Zohsel, Katrin, Dipl.-Psych.; Wollgarten-Hadamek, Iris, Dipl.-Psych. (Be- arbeitung); Hermann, Christiane, PD Dr. (Leitung): Schmerzsensibilisierung und Schmerzhemmung bei Kindern - Untersuchungen zum Zu- sammenhang mit frühen Schmerzerfahrungen und mit der Schmerzchronifizierung

INHALT: Frühe Schmerzerfahrungen unmittelbar nach der Geburt gehen auch beim Menschen längerfristig mit einer erhöhten Schmerzsensibilisierung einher, wie wir kürzlich bei Kindern im Alter von 9-14 Jahren nachweisen konnten. Zu klären bleibt allerdings die Bedeutung des Reifungsgrads des nozizeptiven Systems sowie des Ausmaßes an Schmerzerfahrung. Im ge- planten Projekt soll deshalb ergänzend die Schmerzverarbeitung und speziell die Schmerz- sensibilisierung bei Kindern untersucht werden, die erst im Alter von 6-24 Monaten vielen bzw. wenigen intensiven Schmerzerfahrungen ausgesetzt waren. Ebenso sollen mögliche 332 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

Auswirkungen früher Schmerzerfahrungen auf die Funktionalität endogener schmerzhem- mender Bahnen sowie der Stressreagibilität überprüft werden. Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf der Klärung der Rolle von Schmerzsensibilisierungsprozessen für die Schmerzchronifizie- rung bei Kindern und Jugendlichen. Hierzu werden Alters- und Geschlechtseffekte bzgl. des Ausmaßes an Sensibilisierung bei wiederholter schmerzhafter Stimulation ermittelt und deren mögliche Bedeutung für die Prognose von Migräne im Kindes- und Jugendalter überprüft. Schließlich soll bei Kindern mit Migräne bzw. Kindern mit muskuloskeletalen Schmerzen prospektiv der differentielle Beitrag der Schmerzsensibilisierung, einem Habituationsdefizit (speziell bei Migräne), operanter Verstärkung sowie psychologischen Faktoren (z.B. Schmerzbewältigung, psychosoziale Belastung) zur Schmerzchronifizierung bestimmt wer- den. METHODE: Kontrollgruppendesign. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 100). Experiment; Psychologischer Test (Stichpro- be: 200). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Zohsel, K.; Hohmeister, J.; Oelkers-Ax, R.; Flor, H.; Hermann, C.: Quantitative sensory testing in children with migraine: preliminary evidence for enhanced sensitivity to painful stimuli especially in girls. in: Pain, 2006, 123, pp. 10-18.+++Hermann, C.; Hohmeister, J.; Demirakca, S.; Zohsel, K.; Flor, H.: Long-term alteration of pain sensitiv- ity in school-aged children with early pain experiences. in: Pain, 2006, 125, pp. 278- 285.+++Hermann, C.; Hohmeister, J.; Zohsel, K.; Ebinger, F.; Flor, H.: The assessment of pain coping and pain-related cognitions in children and adolescents: current methods and fur- ther development. in: Journal of Pain 2007 (in Druck).+++Hermann, C.; Hohmeister, J.; Zoh- sel, K.; Tuttas, M.-L.; Flor, H.: The impact of chronic pain in children and adolescents: de- velopment and initial validation of a child and parent version of the Pain Experience Ques- tionnaire. in: Pain 2007 (in Druck)]. ART: BEGINN: 2005-03 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Institut für Neuropsychologie und Klinische Psychologie (J 5, 68159 Mannheim) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0621-1703-6314, e-mail: [email protected])

[502-F] Ostgathe, Christoph, Dr.; Galushko, Maren, M.A.; Walisko-Waniek, Johanna, Dipl.- Psych. (Bearbeitung); Voltz, Raymond, Prof.Dr. (Leitung): Validierung eines deutschsprachigen Instruments zur Messung eines gesteigerten Todeswun- sches

INHALT: In dieser Studie soll der internationale, von Palliativmedizinern in den USA entwickel- te und dort sowie auch in Griechenland bereits validierte "Schedule of Attitudes towards Hastened Death" (SAHD) ins Deutsche übersetzt und als erstes deutschsprachiges Diagnose- instrument (SAHD-D) zur Messung eines gesteigerten Wunsches nach vorzeitigem Tod vali- diert werden. Hierbei soll insbesondere geprüft werden, ob das Instrument bei Palliativpatien- ten in Deutschland ohne zusätzliche Belastung der Betroffenen eingesetzt werden kann und, ob der Gesamtscore zur klinischen Situation korreliert. Des Weiteren soll untersucht werden, inwiefern der SAHD-D geeignet ist, die Art und Schwere des Todeswunsches tatsächlich zu ermitteln, und ob dies ein eigenständiges Konstrukt darstellt oder evtl. nur Ausdruck bereits bekannter Risikofaktoren wie Schmerzen und Depression ist. Schließlich soll überprüft wer- soFid Soziale Probleme 2008/1 333 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

den, ob der SAHD-D bei mehrfacher Anwendung den sich z.B. im Rahmen des stationären Aufenthaltes verändernden Wunsch nach einem vorzeitigen Tod abbilden kann. Primäres Ziel der Studie ist es, ein valides Instrument zu entwickeln, welches als Grundlage für weitere wissenschaftliche Arbeiten dienen soll. Diese zukünftigen Arbeiten sollen deskriptiven Cha- rakters sein, um das Phänomen eines gesteigerten Todeswunsches besser zu verstehen, einer- seits bei uns in Deutschland, aber auch international vergleichend. Erste derartige For- schungsergebnisse aus der Anwendung des in den USA und Griechenland bereits validierten Instrumentes SAHD beschreiben, dass ein Wunsch nach vorzeitigem Tod eindeutig mit kör- perlichen Symptomen wie Schmerz, Fatigue oder Appetitlosigkeit assoziiert ist, jedoch auch mit psychischen Faktoren wie Ängstlichkeit, Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und dem Vor- liegen eines depressiven Syndroms (Breitbart et al., 2000; Kelly et al., 2003; Jones et al., 2003; O'Mahony et al., 2005; Mystakidou et al., 2005; Mystakidou et al., 2006). Dieses neu validierte Instrument soll jedoch auch als ein neues Outcome-Kriterium für Interventionsstu- dien dienen. Dabei können alle strukturellen oder therapeutischen Maßnahmen mit dem Ziel, einen gesteigerten Todeswunsch zu reduzieren, auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden. Dies ist für die zukünftige Optimierung der Qualität palliativmedizinischer Versorgungsange- bote von hoher Bedeutung. Ein weiteres Ziel dieser Studie besteht darin, zu ermitteln, inwie- weit ein gesteigerter Todeswunsch mit der subjektiven Einschätzung der allgemeinen Le- bensqualität des Patienten in Zusammenhang steht, und ob der Todeswunsch damit verbun- den ist, dass der Patient Bereiche bzw. Interventionen benennen kann, in denen ihm eine Bes- serung wünschenswert erscheint bzw. von denen er sich eine Besserung erhofft. Hierdurch erhoffen die Forscher, neben der eher "technisch" zu sehenden Validierung des SAHD auch grundlegende Erkenntnisse zum Phänomen "gesteigerter Todeswunsch" zu erhalten. ZEIT- RAUM: 2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Es handelt sich um eine Validierungsstudie, die um einen qualitativen Teil (Befra- gung von Palliativpatienten) ergänzt wurde. Durch Triangulation des zu validierenden In- strumentes mit Leitfadeninterviews mit Patienten soll ein Einstieg in die Lebenswelt und das Relevanzsystem von Palliativpatienten in Deutschland erreicht werden (Flick 2004). Eine ver- tiefte Einsicht in das Phänomen des vorzeitigen Todeswunsch bei Palliativpatienten in Deutschland kann sowohl bei der Wahl von Begrifflichkeiten für eine kulturell angemessene Adaption des SAHD als auch bei der Exploration neuer Dimensionen des Todeswunsches von Palliativpatienten, ggf. auch über den SAHD hinaus, hilfreich sein. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 15; Palliativpatien- ten; Auswahlverfahren: theoretical). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 200; Palliativpatienten; Auswahlverfahren: konsekutiv). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-06 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Palliativme- dizin (Kerpener Str. 62, 50924 Köln) KONTAKT: Galushko, Maren (e-mail: [email protected])

334 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

[503-F] Otte, Thomas A., Dipl.-Psych.; Vogel, Maren, Dipl.-Psych.; Rüth, Anette, Dipl.-Psych.; Burgeler, Antje van, Dipl.-Psych.; Dücomy, Judith, Dipl.-Psych.; Junge, Heike, Dipl.-Psych.; Michaelis, Ute, Dipl.-Psych.; Walg, Marco, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Lauth, Gerhard W., Prof.Dr. (Leitung); Lehmacher, Walter, Prof.Dr.; Hellmich, Martin, Priv.Doz.Dr.; Limburg, End- rik, Dr.rer.nat.; Keller, Julie; Ott, Gudrun, Dr.med.; Bowi, Ulrike, Dr.; Junglas, Jürgen, Dr.med.; Dieffenbach, Rainer, Dipl.-Soz.; Wewetzer, Christoph, Prof.Dr. (Betreuung): Evaluation of a parent training for families with children suffering from ADHD

INHALT: In dieser Studie wird die Wirksamkeit eines Kompetenztrainings für Eltern sozial auf- fälliger Kinder (KES) als indizierte Präventionsmaßnahme und die notwendige Intensität ei- nes solchen Elterntrainings untersucht. Das Studiendesign variiert die Intensität eines Eltern- trainings als Einzeltraining (1 Elternteil, 1 Trainer) und als Gruppentraining (6-8 Elternteile, 1 Trainer) und vergleicht diese Behandlungen gegeneinander als auch mit einer Wartekontroll- gruppe, die für den Vergleichszeitraum nur die übliche Behandlung erhält. Primäres Ziel: Es wird untersucht, ob ein, durch einen Trainer angeleitetes Elterntraining (gepoltes Einzel- und Gruppentraining), im Vergleich mit einer Wartekontrollgruppe, nachhaltig zu einem signifi- kanten und deutlichen Rückgang der kindlichen Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern mit ADHD führt. Sekundäre Ziele: Es wird zudem untersucht, ob ein Einzeltraining gegenüber einem Gruppentraining nachhaltig zu einem signifikanten und deutlichen Rückgang der kind- lichen Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern mit ADHD führt. ZEITRAUM: 2007-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: 366 Eltern, die in den Studienzentren rekrutiert werden, sollen hinsichtlich der Ein- und Ausschlusskriterien untersucht werden. Die betroffnen Kinder werden nur einmalig zur Diagnoseerstellung in die Studienzentren eingeladen. Die voraussichtlich 258 eligiblen Eltern werden zum Anamnesegespräch für das KES eingeladen, bei dem sie auch die Patientenauf- klärung erhalten und ihr schriftliches Einverständnis zu Studienteilnahme geben. Anschlie- ßend werden die Eltern den 3 Untersuchungsbedingungen mittels Pococks Minimierungsver- fahren (mit Zufallselement) nach den Faktoren Studienzentrum, Zusatzbehandlung (Pharma- kotherapie), Geschlecht der Kinder, Geschlecht des teilnehmenden Elternteils und Störung des Sozialverhaltens (Komorbidität) 'zufällig' zugeteilt, um die Strukturgleichheit der drei Behandlungsgruppen zu gewährleisten. Die Interventionsformen Einzel- und Gruppentraining erhalten daraufhin in 7 wöchentlichen Sitzungen à 3 Zeitstunden über 12 Wochen (6 Wochen Training, 4 Wochen Pause, 1 Woche Auffrischungssitzung) das KES. Das Kompetenztraining für Eltern sozial auffälliger Kinder ist ein verhaltenstherapeutisch konzipiertes Kurzzeiteltern- training, das in Pilotstudien bereits seine Wirksamkeit belegt hat. Das Elterntraining wird in den beiden Trainingsbedingungen standarisiert gemäß Manual durchgeführt. In der Studie findet keine Verblindung statt. Zudem werden Maßnahmen zur Erhöhung der Compliance der Eltern getroffen. Alle Analysen werden dann an drei Studienpopulationen durchgeführt: Der primäre Auswertungsdatensatz ist die Intention-to-treat-Population. Dieser Datensatz enthält alle Patienten, die in die Studie aufgenommen und randomisiert wurden. Der sekundäre Aus- wertungsdatensatz ist die Per-protocol-Population. Dieser Datensatz enthält alle Patienten, die über die gesamte Studiendauer dem Protokoll entsprechend behandelt wurden. Der tertiäre Auswertungsdatensatz (Safety-Population) enthält alle Patienten, die randomisiert wurden und zumindest mit einer Interventionsform begonnen haben Primäre Zielvariable ist die Re- duktion kindlicher Verhaltensauffälligkeiten im Home Situations Questionnaire anhand eines Vergleichs der Mittelwertsdifferenzen von vor dem Training und 6 Monate nach Ende des Trainings der 16 Items zwischen den vier Behandlungen. Mindestens 2/3 der Items müssen auswertbar sein. Die konfirmatorische Auswertung der primären Zielvariablen erfolgt anhand soFid Soziale Probleme 2008/1 335 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

eines linearen Modells (Varianzanalyse, Typ-II-Quadratsummen/ gewichtete Auswertung) mit den Faktoren Behandlungsart (4 Stufen) und Zentrum (Blockfaktor): Konfirmatorische Vergleiche der Behandlungsgruppen (a-priori-geordnet; ANOVA-Kontraste): Gruppen 1 (Einzeltraining) und 2 (Gruppentraining) vs. Gruppe 4 (Wartekontrollgruppe), ? = .05 zwei- seitig; Gruppe 1 (Einzeltraining) vs. Gruppe 2 (Gruppentraining), ? = .05 zweiseitig . Unter- suchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 258; Fa- milien mit Kindern im Alter von 6-11 Jahren, die an ADHS leiden; Auswahlverfahren: Zu- fall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-08 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Klinische Psy- chologie und Psychotherapie (Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln); Universität Köln, Hu- manwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Arbeitsbereich Heilpädagogische Psychologie (Klosterstr. 79b, 50931 Köln); Universität Köln, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie (50924 Köln) KONTAKT: Otte, Thomas A. (Tel. 0221-470-1348, e-mail: [email protected])

[504-F] Penner, Iris Katharina; Kappos, Ludwig (Leitung): Studie zur Validierung des Fragebogens "Fatigue Skala für Motorik und Kognition" (FSMC)

INHALT: Hintergrund: Fatigue trifft Schätzungen zu Folge etwa 75-95% der Multiple Sklerose (MS) Patienten. Von diesen geben 50-60% an, Fatigue sei das Symptom, das sie am meisten belastet und für berufliche und soziale Probleme verantwortlich ist. Fatigue ist somit von be- sonderer Relevanz für die Lebensqualität der Patienten. Da sich Fatigue nachgewiesenermas- sen bereits im frühen Stadium der MS manifestieren kann, ist eine frühzeitige und eindeutige Diagnose unbedingt erforderlich, um ein Unverständnis seitens der Angehörigen, Freunden, des Arbeitgebers und auch des behandelnden Arztes zu vermeiden und rechtzeitig therapeuti- sche Massnahmen einleiten zu können. Problemstellung Bis dato ist die Pathophysiologie der Fatigue unbekannt. Der gesamte Kenntnisstand beruht auf Berichten von Betroffenen. Um diese systematisch zu erfassen, wurden in der Vergangenheit zahlreiche Fatigue-Skalen ent- wickelt. Diese sind jedoch allesamt methodisch ungenügend konzipiert, differenzieren nicht hinreichend zwischen kognitiver und motorischer Fatigue und bilden nicht das ab, was der Patient tagtäglich erlebt. Zielsetzung Es ist das Anliegen eine von uns neu entwickelte Skala (FSMC - Fatigue Skala für Motorik und Kognition), mit der es erstmals gelingt motorische und kognitive Fatigue valide zu erfassen, an einem Stichprobenkollektiv von 300 MS- Patienten, 150 gesunden Kontrollpersonen und 150 Patienten mit Schlaganfall als Kontroll- gruppe zu validieren. ZEITRAUM: Mai 2004 bis Juli 2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz (deutschsprachig) und Deutschland METHODE: Mit der FSMC soll eine umfangreiche Validierung durchgeführt werden. Hierzu sollen verschiedene Aussenkriterien herangezogen werden, die es gilt, mit den Skalenwerten in Beziehung zu setzen. Kriterium Fatigue Der FSMC soll mit zwei bereits existierenden und gängigen Fatigue-Skalen (Fatigue Severity Scale, FSS und Modified Fatigue Impact Scale, MFIS) verglichen werden. Kriterium kognitiver Status Des Weiteren soll eine neuropsycho- logische Testung mit Hilfe der Brief Repeatable Battery of Neuropsychological Tests (BRB- N) durchgeführt werden. Bei dieser Batterie handelt es sich um ein halbstündiges Screening- Instrument für verschiedene kognitive Bereiche, das aus einer ehemals umfassenden Batterie 336 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

abgeleitet wurde (Peyser et al., 1990; Rao et al., 1991) und bei MS am häufigsten zur Be- stimmung neuropsychologischer Defizite eingesetzt wird (z.B. Achiron & Barak, 2003; Barak & Achiron, 2002; Hohol et al., 1997). Weiterhin soll der Faces Symbol Test (FST), ein neues von Scherer et al. (2003) entwickeltes Kurz-Screening Verfahren zur Erfassung kognitiver Defizite, zum Einsatz kommen. Darüber hinaus wird der Multiple Sclerosis Neuropsycholo- gical Questionnaire (MSNQ, Benedict et al., 2003) in der Selbst- und Fremdbeurteilungsver- sion eingesetzt. Dieses Instrument ist ein Short-Screening-Verfahren auf der Basis eines Selbstbeurteilungsfragebogens für Patienten und Angehörige. Kriterium körperliche Funktio- nalität Der Multiple Sclerosis Functional Composite (MSFC; Cutter et al., 1999) wird ohne PASAT verwendet, da letzterer bereits in der BRB-N enthalten ist. Kriterium Depression De- pressionswerte werden mittels der Beck Depressions Skala (BDI, Beck, 1987) erhoben. Krite- rium Lebensqualität Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wird sowohl mit dem Short- Form-36-Questionnaire (SF - 36) von Bullinger und Kirchbergerist (1994) als auch mit dem Functional Assessment of Multiple Sclerosis Qualtity of Life (FAMS) von Cella et al. (1996) gemessen. Die erste Skala untersucht die Lebensqualität von Patienten im Allgemeinen und die zweite die für MS Patienten spezifische Lebenszufriedenheit. Kriterium Handlungskon- trolle Um den Grad der Handlungskontrolle nach Misserfolgerlebnissen, bei der Tätigkeits- ausführung sowie in Entscheidungs- und Handlungsplanprozessen zu erfassen, wird der Fra- gebogen HAKEMP-90 von Kuhl (1990) verwendet. Kriterium Persönlichkeit Es wird ein multidimensionales Persönlichkeitsinventar (NEO-FFI; Borkenau und Ostendorf, 1993) ein- gesetzt, um individuelle Merkmalsausprägungen in den Bereichen Neurotizismus, Extraversi- on, Offenheit für Erfahrung, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit zu erfassen. Weiterhin sollen die interne Konsistenz der FSMC, die diskriminante sowie konvergente Validität und die Test-Retest-Reliabilität bestimmt werden. Der zeitliche Aufwand pro Patient und Kon- trollperson wird für die 1. Untersuchung ca. 2 Stunden, für die 2. Untersuchung ca. 20 Minu- ten betragen. Die 2. Untersuchung wird nach 4 Wochen auf dem Postweg durchgeführt. Die eingesetzten Testverfahren mit den jeweiligen Untersuchungszeiten sind der Tabelle 1 zu ent- nehmen. Tabelle 1 Erfasste Dimensionen Untersuchung 1 Untersuchung 2 (nach 4 Wochen) Fatigue FSMC 5 min FSMC 5 min MFIS 5 min MFIS 5 min FSS 5 min FSS 5 min Depressi- on BDI 5 min BDI 5 min Kognition BRB-N 30 min FST 5 min MSNQ 5 min Physische Funktionalität MSFC 10 min (ohne Passat) Lebensqualität SF-36 10 min FAMS 10 min Handlungskontrolle HAKEMP-90 10 min Persönlichkeit NEO-FFI 10 min Total ca. 2 Std ca. 20 min. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test. Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 300 -geplant-, 295 -realisiert; Patienten mit MS -zwei Erhebungseinheiten für vier Fragebögen -drei Fatigue Fragebögen und ein De- pressionsfragebogen-, eine für die restlichen Untersuchung-; Auswahlverfahren: nach präzi- sen Ein- und Ausschlusskriterien je nach Gruppenzugehörigkeit. Stichprobe: 150 -geplant; Patienten mit Schlaganfall -zwei Erhebungseinheiten für vier Fragebögen -drei Fatigue Fra- gebögen und ein Depressionsfragebogen-, eine für die restlichen Untersuchung-; Auswahlver- fahren: nach präzisen Ein- und Ausschlusskriterien je nach Gruppenzugehörigkeit. Stichpro- be: 150 -geplant-, 139 -realisiert; gesunde Kontrollpersonen -zwei Erhebungseinheiten für vier Fragebögen -drei Fatigue Fragebögen und ein Depressionsfragebogen-, eine für die rest- lichen Untersuchung-; Auswahlverfahren: nach präzisen Ein- und Ausschlusskriterien je nach Gruppenzugehörigkeit). Durchführung der Feldarbeit: im Institut für Psychologie an der Uni- versität Basel und in verschiedenen Rehazentren und privaten Praxen in der Schweiz und Deutschland. VERÖFFENTLICHUNGEN: Penner, I.K.; Raselli, C.; Stoecklin, M.; Opwis, K.; Kappos, L.: The FSMC (Fatigue Scale for Motor and Cognitive functions): first results from a multicentre soFid Soziale Probleme 2008/1 337 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

validation study on a new patient-reported outcome measure for cognitive and motor fatigue in multiple sclerosis. in: Multiple Sclerosis, 2006, 12, p. 542.+++Penner, I.K.; Vogt, A.; Ra- selli, C.; Stoecklin, M.; Opwis, K.; Kappos, L.: The FSMC (Fatigue Scale for Motor and Cog- nitive functions): a new patient-reported outcome measure for cognitive and motor fatigue in multiple sclerosis. in: Multiple Sclerosis, 2005, 11, p. 264. ART: BEGINN: 2005-05 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Schweizerische MS-Gesellschaft (SMSG); Schering AG INSTITUTION: Universität Basel, Fak. für Psychologie, Institut für Psychologie (Missionsstras- se 60-62, 4055 Basel, Schweiz); Universität Basel, Medizinische Fakultät, Kantonsspital Ba- sel Neurologisch-Neurochirurgische Poliklinik (Petersgraben 4, 4031 Basel, Schweiz)

[505-L] Peter, Claudia: Beziehungskonstellationen zwischen Patienten und Professionellen im organisatorischen Kontext des Krankenhauses: drei Beispiele, in: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, Jg. 7/2006, H. 1, S. 69-92

INHALT: "Die vorliegende Studie untersucht an drei Fallbeispielen das Zusammenspiel von Profession und Organisation sowie Patient und Familie. Ausgangspunkt ist die empirische wie theoretische Erkenntnis, dass die Art und Weise, in der Patienten und Professionelle im Krankenhaus miteinander kooperieren, von mehreren Faktoren abhängt: (1) vom Status der Professionellen, (2) von der Konfliktkultur innerhalb der Klinikhierarchie, (3) von der organi- satorischen Struktur der Klinik und (4) vom familialen und milieuspezifischen Wissen der Professionellen. Hinsichtlich der Einbeziehung von Familienangehörigen in die Kooperati- onsbeziehung zwischen Professionellen und Patienten ist festzustellen, dass sich die Einbe- ziehung bisher eher auf Ausnahmen in einigen Versorgungsbereichen beschränkt, die alleini- ge Fokussierung auf den Patienten ist dagegen die Regel. Auch in Bereichen wie der Pädiat- rie, in der die Familie letztlich konstitutiver Bestandteil von solchen Kooperationsbeziehun- gen ist, werden die Eltern eher als Störfaktor denn als Partner wahrgenommen. Es fehlt auf Seiten der Gesundheitsprofessionen neben den entsprechenden Wissensgrundlagen vor allem aber auch an organisatorischen Handlungsroutinen, mit denen die Familie in das Versor- gungssetting integriert werden kann." (Autorenreferat)

[506-L] Peytremann-Bridevaux, Isabelle; Santos-Eggimann, Brigitte: Healthcare utilization of overweight and obese Europeans aged 50-79 years, in: Journal of public health : Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Vol. 15/2007, No. 5, S. 377-384, (http://www.springerlink.com/content/1613-2238/)

INHALT: "To examine the association between overweight/ obesity and healthcare utilization in middle-aged and aged Europeans. This is a baseline cross-sectional analysis of self-reported data from ten countries participating in the Survey of Health, Ageing and Retirement in Euro- pe (SHARE), which reached an overall response rate of 62%. Included in the study were 16,695 non-institutionalized individuals aged 50-79 years with body mass indexes (BMI) >18.5 kg/ m2. The authors used height and weight to compute BMI and categorized it into normal weight (BMI 18.5-24.9 kg/ m2), overweight (BMI 25.0-29.9 kg/ m2) and obesity (BMI>30 kg/ m2). Dichotomous measures of healthcare utilization during the previous 12 months included any use of ambulatory care, high use of a general practitioner, visits to spe- 338 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

cialists, high use of medication, hospitalization, high number of times hospitalized and nights spent in the hospital, surgery, home healthcare and domestic help. Logistic regressions ad- justed for age, socio-economic status, smoking, physical activity, alcohol consumption, coun- try of residence, and chronic conditions. All analyses were stratified by gender. Among men and women, being overweight or obese was associated with a significantly increased risk of using ambulatory care and visiting general practitioners, as well as taking >2 medication categories. Those relationships were only partially explained by chronic conditions. Obese women were at increased risk and overweight men at decreased risk of hospitalization. For men, exploring other hospitalization dimensions did not reveal significant associations, how- ever. Men and women, whether overweight or obese, did not report higher use of specialists, surgery, home healthcare or domestic help. For all outcomes, similar trends were found at the country level. Population-attributable fractions were highest for medication use, both for men (23%) and women (19%). Despite the rising prevalence of obesity and aging of the popula- tion, findings from SHARE show that overweight and obesity place a moderate burden on European healthcare systems, mostly by increasing ambulatory care and medication use." (au- thor's abstract)

[507-F] Pierrehumbert, Blaise; Ansermet, François; Hohlfeld, Judith; Peter, Camille (Bearbei- tung); Lagonico, Daliah (Leitung): Devenir de la relation parents-enfant lors d'une naissance avec fente labio-palatine et effets d'une intervention psychologique sur les parents

INHALT: Objectif: Caractériser la spécificité de la relation parent-enfant dans le cas de naissance avec fente labio et/ ou palatine. En particulier, les représentations maternelles et paternelles, les interactions et l'attachement mère/ père-enfant sont explorés. Nous évaluerons également si la mère et le père sont déprimés et si ils ont développé un stress post-traumatique. La moi- tié de la population clinique recevra (de manière aléatoire) une intervention psychologique sous la forme d'une guidance interactive. Celle-ci aura lieu autour de la période des opérations de reconstruction de la fente labio et/ ou palatine, lorsque l'enfant sera âgé de 2 à 8 mois (tout dépend de la gravité de la fente et du nombre d'opérations de reconstruction). Nous pensons montrer l'utilité d'une intervention psychologique auprès des parents d'enfant né avec cette malformation. ZEITRAUM: 2003-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Lausanne METHODE: Population: 16 enfants nés avec une fente labio et/ ou palatine avec observation des interactions mère-enfant; 12 enfants avec fente labio et/ ou palatine avec observations et in- tervention de guidance; 6 enfants sans fente labio et/ ou palatine avec observation des interac- tions mère-enfant. Méthode d'investigation: 1. Entretiens semi-structurés pour investiguer les représentations maternelles et paternelles pendant la grossesse, avant et après l'opération de reconstruction de la fente labio et/ ou palatine (clinical interview for parents of high-risk in- fants, Meyer, 1993, modifié comprenant des éléments de l'entretien R, Stern et al., 1989, et du MINI International Neuropsychiatric Interview 5.0.0, Lecrubier et al., 1998, à propos du stress post traumatique). 2. Observation des interactions mère/ père-enfant au moyen d'une séquence filmée des interactions mère/ père-enfant codée au moyen du Global Ratings of Mother-Infant Interaction at two Months GRMII, (Murray, 1996) avant la première opération, à 2 mois de vie et après la dernière opération: entre 3 mois et 8 mois (selon que les enfants soient opérés une fois, deux fois ou trois fois). 3. Intervention (Guidance interactive) pour la moitié des sujets cliniques. 4. Observation de l'attachement (Situation étrange, Ainsworth, 1978) à 12 mois. 5. Investigation de la humeur dépressive éventuelle des parents (Beck, soFid Soziale Probleme 2008/1 339 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

1972). 6. Investigation du stress post-traumatique à 12 mois (IES, Horowitz, 1986, trad. Han- senne et al., 1993). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Lagonico, D.; Despers, J.; Pierrehumbert, B.; Ansermet, F.; Hohlfeld, J.: Impact of a cleft lip and palate on the early pa- rent-child relationship and the transition to parenthood. 2007.+++Maillefer, A.: Représenta- tions parentales et interactions parents-enfants lors de la naissance d'un enfant avec une fente labiale. 2005+++Skrivan-Flocard, Cr.: Représentations maternelles et qualité de l'interaction avec un enfant ayant une fente labio-palatine. 2006. ART: BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Fonds privés INSTITUTION: Université de Lausanne, Faculté de Biologie et de Médecine -FBM-, Service Universitaire de Psychiatrie de l'Enfant et de l'Adolescent -SUPEA- (Rue du Bugnon 25a, 1005 Lausanne, Schweiz)

[508-F] Pott, Murielle; Luyet, Véronique; Hugentobler, Valérie; Anchisi, Sandro (Bearbeitung); Anchisi, Annick (Leitung): Acceptabilité des traitements oncologiques chez les personnes âgées de plus de 70 ans: res- sources et obstacles

INHALT: La prévalence des cancers augmente avec l'âge. Malgré cela, les besoins spécifiques de la population âgée atteinte de cancer sont mal connus et les éléments connexes aux traite- ments peu évalués par les professionnels. Cette catégorie de patients est soumise, plus qu'une autre, aux représentations négatives du cancer et de l'âge par les professionnels qui les soignent. Ainsi, réduits à une catégorie homogène, ces patients ne se voient pas offrir la prise en charge la mieux adaptée à leur cas. La recherche analyse le point de vue des malades âgés, en situation réelle. Il s'agit de relever les éléments significatifs qui les ont amenés à accepter la chimiothérapie proposée et les obstacles qu'ils ont rencontrés. ZEITRAUM: 2003-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Valais METHODE: entretiens semi-directifs VERÖFFENTLICHUNGEN: Anchisi, A. et al.: Accepter une chimiothérapie à 70 ans et plus: entre autonomie et entrée dans la vieillesse. in: Bulletin du cancer, Paris, 2006, 4, pp. 407- 414.+++Anchisi, A. et al.: Cancer, chimiothérapie et vieillesse, l'expérience des personnes de 70 ans et plus. in: Cahier d'études de la société suisse pour la politique de la santé. Zürich 2006, no 87. ART: BEGINN: 2003-06 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: Centre universitaire des sciences de la vigne Institut universitaire Kurt Bösch FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Haute École Valaisanne -HEVs-, Institut Santé & Social (Route de Gravelone 5, 1950 Sion, Schweiz)

[509-L] Pourshirazi, Soheila: "Mitreden darf nur, wer da eingetreten ist in die Finsternis": über Suizidforen im Internet, in: Psychosozial, Jg. 30/2007, H. 2, S. 111-125 (Standort: USB Köln(38)-XG5196; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

340 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

INHALT: "Ausgehend von einigen Anmerkungen zur Diskussion um Nutzen und Gefahren von Suizidforen im Internet wird über eine psychoanalytisch fundierte qualitative Studie zur sui- zidalen Beziehungsproblematik in solchen Foren berichtet. Mit Hilfe einer psychoanalyti- schen Texthermeneutik wurden 13 Diskussionsstränge (Threads) aus verschiedenen Suizidfo- ren nach fünf Themenfeldern analysiert: (1) Gruppenbildung, Selbstentwurf und Identität; (2) Tod als Methode und Möglichkeit; (3) Depression und Aggression; (4) narzisstische Thema- tik; (5) Suche nach Bedeutung. Entgegen der in den Medien häufig vermittelten Vorstellung, dass Suizidforen einzig dem Verfassen von Abschiedsbriefen und dem Verabreden zum ge- meinsamen Suizid dienen, wird anhand der durchgeführten Textanalyse deutlich gemacht, dass die regelmäßige Teilnahme an Gesprächen die wesentliche Motivation für das Aufsu- chen solcher Foren bildet. Suizidforen werden nicht nur als eine sinnvolle Hilfsmöglichkeit für jene Menschen verstanden, die mit therapeutischen Angeboten nicht erreicht werden kön- nen, sie bilden auch ein umfassendes Spektrum suizidaler Beziehungsdynamiken ab, deren Untersuchung als ein wichtiger Zugang zum Verständnis von Suizidalität bezeichnet wird." (Autorenreferat)

[510-F] Quadflieg, Norbert, Dipl.-Psych.; Kohlböck, Gabriele, Dr.; Labouvie, Frederik (Bearbei- tung); Fichter, Manfred, Prof.Dr.med. (Leitung): Verlauf von Essstörungen bei Männern

INHALT: Ca. 250 Männer, die wegen einer Essstörung stationär behandelt worden waren, werden nachuntersucht. Die Datenerhebung ist abgeschlossen. METHODE: Longitudinalstudie; Ausgangspunkt sind Archivdaten; deskriptive Erfassung des Gesundheitszustands und der sozialen Gegebenheiten mittels Selbstauskunftbögen und Ex- perteninterviews. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befra- gung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schrift- lich (Stichprobe: 250; stationäre Aufnahme wegen Essstörungen in verschiedene Kliniken; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2000-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psycho- therapie Forschungsbereich Epidemiologie und Evaluation (Nußbaumstr. 7, 80336 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 08051-68-3510, e-mail: [email protected])

[511-F] Quadflieg, Norbert, Dipl.-Psych.; Kohlböck, Gabriele, Dr. (Bearbeitung); Fichter, Man- fred, Prof.Dr. (Leitung): Langzeitverlauf und Risikofaktoren psychischer Erkrankungen in der Bevölkerung

INHALT: Zur Häufigkeit psychischer Erkrankungen in der Bevölkerung liegen zahlreiche Ergeb- nisse von Prävalenzuntersuchungen in der Bevölkerung vor. Sehr wenig ist bekannt über den Langzeitverlauf psychischer Erkrankungen in unausgelesenen Zufallsstichproben in der Be- völkerung. In der Oberbayerischen Verlaufsuntersuchung (gefördert im Rahmen des SFB 116 Psychiatrische Epidemiologie der DFG) wurden in den 70er bzw. 80er Jahren bereits ca. 2000 Personen einer Bevölkerungs-Zufallsstichprobe untersucht. Ziel der laufenden Untersuchung ist es, alle noch lebenden dieser ca. 2000 Personen in der Bevölkerung 25 Jahre nach der Ersterhebung und 20 Jahre nach der Zweiterhebung psychiatrisch nach zu untersuchen. Die Daten aus dem ersten und zweiten bereits erhobenen Querschnitt sind breit angelegt (Psycho- soFid Soziale Probleme 2008/1 341 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

pathologie, Diagnostik, Belastungen, Lebensereignisse, Beschwerden, Demoralisation) und stellen damit eine einzigartige Basis für die Langzeitprädiktion dar. Ergebnisse dieser Lang- zeit-Verlaufsuntersuchung sind wichtig für Planungen im Gesundheitswesen und für die No- sologie. Sie ermöglicht die Darstellung des Langzeitverlaufs und die Herausarbeitung und Analyse verlaufsbeeinflussender Faktoren bzw. Risikofaktoren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Oberbayern METHODE: Verlaufsstudie mit 3. Querschnitt an einer ursprünglich repräsentativen Bevölke- rungsstichprobe. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardi- sierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2.000; Personen -Verlaufsstichprobe, ursprünglich repräsentativ-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Umfangreiche Veröffentlichungsliste zum Vorläuferprojekt bitte beim Institut anfordern. ART: BEGINN: 2001-06 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psycho- therapie Forschungsbereich Epidemiologie und Evaluation (Nußbaumstr. 7, 80336 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 08051-683510, e-mail: [email protected])

[512-F] Quadflieg, Norbert, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Fichter, Manfred, Prof.Dr. (Leitung): Therapieevaluation zur Wirksamkeit angeleiteter manualisierter Selbsthilfe als Vorstufe der stationären Behandlung bei Magersucht

INHALT: Empirische Überprüfung einer der stationären Behandlung vorgeschalteten, angeleite- ten Selbsthilfe auf der Basis eines Selbsthilfemanuals bei Magersüchtigen. METHODE: Interventionsstudie mit Untersuchungsgruppe und Kontrollgruppe. Untersuchungs- design: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 120; stationäre Patienten; Auswahlverfahren: sukzessive Aufnahmen). Feldarbeit durch Mit- arbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2000-10 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Christina- Barz-Stiftung INSTITUTION: Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psycho- therapie Forschungsbereich Epidemiologie und Evaluation (Nußbaumstr. 7, 80336 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 08051-68-3510, e-mail: [email protected])

[513-F] Quadflieg, Norbert, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Fichter, Manfred, Prof.Dr.med. (Lei- tung): Langzeitverlauf, Risikofaktoren und Verlaufsprädiktoren anorektischer und bulimischer Essstörungen

INHALT: 635 konsekutiv in der Klinik Roseneck behandelte eßgestörte Patientinnen und Patien- ten wurden in mehreren Querschnitten (Aufnahme/ Entlassung/ 2-Jahres-Katamnese/ 6- Jahres-Katamnese) prospektiv longitudinal untersucht. 103 Frauen erfüllten die DSM-IV- Kriterien für Anorexia nervosa bei Aufnahme, 196 Frauen hatten eine Bulimia nervosa und 68 Frauen eine Binge Eating Disorder. Die Verlaufsuntersuchung erfolgte mittels Interview sowie durch Selbsteinschätzungsskalen. In einem erneuten Querschnitt soll an den selben 342 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

Frauen und Männern der Gesundheitszustand ca. 12 Jahre nach Entlassung untersucht wer- den. Die Datenerhebung ist abgeschlossen. Publikationen zur 12-Jahres-Katamnese liegen vor. METHODE: Quantitative deskriptive Erfassung von Eßstörungs-Symptomen, weiterer Psychopa- thologie sowie Inanspruchnahme von Hilfsangeboten mit strukturierten Experteninterviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichpro- be: über 500; Personen - klinische, behandelte Verlaufsstichprobe; Auswahlverfahren: ur- sprünglich konsekutive Aufnahmen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Comparative studies on the course of eating disorders in adolescents and adults. Is age at onset a predictor of outcome? in: Steinhausen, Hans-Christoph (ed.): Eating disorders in adolescence. Berlin et al.: de Gruyter 1995, pp. 301-337.+++Fichter, M.M.; Herpertz, Stephan; Quadflieg, N.; Herpertz-Dahlmann, Beate: Structured interview for anorexic and bulimic disorders for DSM-IV and ICD-10: up- dated (third) revision. in: International Journal of Eating Disorders, 1998.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Gnutzmann, Anna: Binge eating disorder: treatment outcome over a 6-year course. in: Journal of Psychosomatic Research, Vol. 44, 1998, No. 3/4, pp. 385-405.+++ Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Six-year course of bulimia nervosa. in: International Journal of Eating Disorders, 1997.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Rief, W.: The German longitudinal bulimia nervosa study I. in: Herzog, W.; Deter, H.-C.; Vandereycken, W. (eds.): The course of eating disorders. Long-term follow-up studies of anorexia and bulimia bervosa. Berlin et al.: Springer 1992, pp. 133-149.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Course and two-year out- come in anorexic and bulimic adolescents. in: Journal of Youth and Adolescence, Vol. 25, 1996, No. 4, pp. 545-562.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Brandl, Barbara: Recurrent over- eating. An empirical comparison of binge eating disorder, bulimia nervosa, and obesty. in: In- ternational Journal of Eating Disorders, Vol. 14, 1993, No. 1, pp. 1-16.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Rief, W.: Course of multi-impulsive bulimia. in: Psychological Medicine, 1994, 24, pp. 591-604.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Six-year course and outcome of Anorexia Nervosa. in: International Journal of Eating Disorders, Vol. 26, 1999, pp. 359- 385.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.: Comparing self- and expert-rating: a self-report screening version (SIAB-S) of the structured interview for anorexic and bulimic syndromes for DMS-IV and ICD-10 (SIAB-EX). in: European Archives of Psychiatry and Clinical Neu- rocience, 250, 2000, pp. 175-185.+++Dies.: The course and outcome of bulimia nervosa. in: European Child & Adolescent Psychiatry, 2003, 12 (suppl. 1), pp. 99-109.+++Dies.: Twelve- year course and outcome of bulimia nervosa. in: Psychological Medicine, 2004, 34, pp. 1395- 1406.+++Fichter, M.M.; Quadflieg, N.; Hedlund, S.: Twelve-year course and outcome pre- dictors of anorexia nervosa. in: International Journal of Eating Disorders, Vol. 39, 2006, Iss. 2, pp. 87-100. ART: BEGINN: 1998-12 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wilhelm- Sander-Stiftung INSTITUTION: Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psycho- therapie Forschungsbereich Epidemiologie und Evaluation (Nußbaumstr. 7, 80336 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 08051-68-3510, e-mail: [email protected]); Bearbeiter (Tel. 089-5160-3438, Fax: 089-5160-4572, e-mail: [email protected])

soFid Soziale Probleme 2008/1 343 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

[514-F] Reif, Karl; Egger, Nina; Vries, Ulrike de, Dr.phil. (Bearbeitung); Görres, Stefan, Prof.Dr. (Leitung): Entwicklung und Evaluation einer Patientenschulung bei tumorbedingter Fatigue

INHALT: Tumorbedingte Fatigue wird als eine stark belastende und anhaltende Erschöpfung von Krebspatienten beschrieben, die sich von der Erschöpfung gesunder Personen deutlich unter- scheidet. Fatigue hat von allen Krebssymptomen die stärksten Auswirkungen auf Lebensqua- lität und Alltagsbewältigung. Die Behandlung der Fatigue konzentrierte sich bisher auf die Therapie der Anämie. Ein umfassendes Fatiguemanagement mit Beratungs- und Schulungs- angeboten existiert bisher noch nicht. Ziele des Vorhabens sind die Entwicklung und die Wirksamkeitsprüfung einer strukturierten, evidenzbasierten Patientenschulung -FIBS: Fatigue individuell bewältigen - ein Selbstmanagementprogramm. Die Hauptfragestellung der Wirk- samkeitsprüfung lautet: Ist die Patientenschulung 'FIBS' eine wirksame Intervention zur Re- duktion des Schweregrads der Fatigue bei Tumorpatienten? METHODE: Zur Entwicklung des Schulungskonzepts soll eine interdisziplinäre Expertengruppe gegründet werden, in der die Schulungsinhalte und das didaktische Konzept diskutiert wer- den. Darauf aufbauend werden das Schulungscurriculum erstellt und die Trainer geschult. Das Schulungsprogramm soll aus sechs Modulen à 90 Minuten bestehen, die folgende The- menbereiche abdecken: Ursachen, Behandlung und Verlaufsformen der Fatigue, körperliches Training, Aktivitätsaufbau, Energie- und Zeitmanagement, Tagesstrukturierung, Umgang mit Emotionen, individuelle Alltagsgestaltung. Die sechs Schulungsmodule werden im wöchent- lichen Abstand durchgeführt werden. Das Schulungsteam wird interdisziplinär zusammenge- setzt sein. Im Rahmen einer formativen Evaluation sollen Testläufe der Module durchgeführt und die Zielsetzung und Machbarkeit des Programms im Diskurs mit den Trainern bewertet werden. Anschließend erfolgt eine Abstimmung über zu ändernde Komponenten des Pro- gramms mit den beteiligten Personen und der zu Beginn gegründeten interdisziplinären Ex- pertengruppe. Die Änderungen werden in das Schulungscurriculum und die Trainerausbil- dung integriert. In der anschließenden summativen Evaluation wird folgende Haupthypothe- se geprüft: Die Patientenschulung 'FIBS' ist eine wirksame Intervention zur Reduktion des Schweregrads der Fatigue bei Tumorpatienten. Zu diesem Zweck wird eine randomisierte kontrollierte Interventionsstudie ('randomized controlled trial', RCT) durchgeführt. Zur Prü- fung der Haupthypothese wird die tumorbedingte Fatigue mit dem Fatigue Assessment Que- stionaire FAQ von Glaus und Müller (2001) gemessen. In weiteren Analysen werden zudem Nebenfragestellungen zu schulungsbezogenen und krankheitsbezogenen Variablen unter- sucht. Eingeschlossen werden Tumorpatienten nach intensiver Chemo- oder kombinierter Radio-Chemo-Therapie in einem als stabil zu bezeichnenden Zustand mit kompletter oder partieller Remission. Die Behandlungsabfolge wird durch eine computergenerierte Zufallslis- te erzeugt (Blockrandomisierung). Die Intervention besteht aus der Durchführung der entwi- ckelten Patientenschulung 'FIBS'. Nach Einschluss der Patienten erfolgt die Randomisierung in die Interventionsgruppe, die an der Schulung sofort teilnimmt, und in die Kontrollgruppe, die die Intervention frühestens nach 6 Monaten erhält (= Wartekontrollgruppe). Stichproben- kalkulation: Hinsichtlich der erhofften Einflussnahme auf den FAQ-Score ist die geplante Studie bei einer Patientenzahl von 150 Teilnehmern pro Gruppe in der Lage, einen Unter- schied von 4 Scoring-Punkten mit einer Power von 80% und einem Fehler 1. Art von 5% bei zweiseitigem Test und einer Drop-out-Rate von 25% aufzudecken. Es sind drei Erhebungs- zeitpunkte vorgesehen: Eine erste Erhebung t0 vor Beginn der Intervention (Prä-Test), eine Erhebung t1 direkt nach Ende der Intervention (Post-Test), bzw. 6 Wochen nach t0 bei der Wartekontrollgruppe, und eine Erhebung t2 6 Monate nach Ende der Schulung (Follow-up). 344 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

Im Mittelpunkt der statistischen Auswertung steht der Vergleich beider Gruppen hinsichtlich der Veränderung der Zielvariable 'Tumorbedingte Fatigue' von t0 nach t2. Neben Standard- auswertungsverfahren kommen multivariate Regressionsverfahren (z.B. Kovarianzanalysen mit Messwiederholungen, logistische Regressionsmodelle) zum Einsatz. Untersuchungsde- sign: randomisierte kontrollierte Studie DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 300; Auswahlverfahren: konsekutiv). Feldarbeit durch Mitarbeiter/- innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesmi- nisterium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Public Health und Pflegeforschung (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Reif, Karl (Tel. 0421-218-9055, e-mail: [email protected])

[515-L] Reiter-Theil, Stella: Ärztliche Beihilfe zum Suizid oder "Laienhilfe"?: ein Vergleich zwischen der Schweiz, Ore- gon und den Niederlanden, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 45/2006, H. 3 = H. 175, S. 117-135 (Standort: USB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Litera- turdienst erhältlich)

INHALT: In der Schweiz ist die liberale Tradition der Toleranz des Suizids sowie der Beihilfe seit dem Jahre 1942 bundesgesetzlich verankert. Die Praxis der Suizidbeihilfe durch Laienor- ganisationen - wie z.B. EXIT - unterscheidet sich deutlich von den Regelungen in den Nach- barländern der Schweiz (Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich) und insbesondere von denjenigen Ländern, welche die ärztliche Beihilfe zum Suizid gesetzlich regeln und zulassen, nämlich im Bundesstaat Oregon/USA und in den Niederlanden (im Gegensatz zu Belgien, die nur die aktive Sterbehilfe legalisierten). Die Autorin nimmt vor diesem Hintergrund einen in- ternationalen Vergleich vor und diskutiert einige Fragen bezüglich der bestehenden Unter- schiede zur Schweiz. Dabei stehen präventive Aspekte zur Vermeidung der drei Problemka- tegorien - Irrtum, Missbrauch und gesellschaftliche Fehlentwicklungen - im Vordergrund. Sie berichtet ausführlicher über die öffentliche Debatte und rechtliche Situation zur Suizidbeihilfe in der Schweiz und verdeutlicht die ethischen Brennpunkte am Beispiel von empirischen Stu- dien zum Umgang mit Tod und Sterben. Sie stellt ferner verschiedene Hilfsangebote zur ethi- schen Orientierung vor und zieht abschließend Schlussfolgerungen für die Praxis in der Schweiz. (ICI2)

[516-F] Reynaud, Caroline, Prof.; Thorin, Maryline (Bearbeitung); Rey-Baeriswyl, Marie-Claire, Prof. (Leitung): D'une difficulté psychique à la situation d'handicap psychique: quels cheminements?

INHALT: Cette recherche-ci se propose d'explorer un des phénomènes socio sanitaires émergeant actuellement, qui questionne tant le monde politique que le monde économique, qui mobilise de nombreux partenaires de différents champs dans l'aménagement de dispositifs adéquats... elle s'intéresse à ce qui semble devenir un problème social nouveau, à cette réalité polymor- phe dénommée couramment "le handicap psychique". Ce "nouveau" problème social est em- blématique: il questionne l'intervention sociale et l'invite à se donner les moyens de saisir ce phénomène dans ses multiples dimensions et de comprendre les significations multiples qu'il soFid Soziale Probleme 2008/1 345 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

peut prendre tant pour le contexte social que pour les personnes concernées. Ce travail de compréhension et d'analyse des enjeux est crucial: il est la base de l'ajustement nécessaire et continu des réponses aux besoins manifestés. Le projet élaboré par la HEF-TS s'intéresse, aux situations de personnes qui reconnaissent vivre avec des difficultés d'ordre psychique et à leur trajectoire. Il souhaite mettre en lumière, analyser les parcours de jeunes adultes (entre 18 et 30 ans) souffrant de difficultés psychiques, en comprendre les configurations possibles, et identifier tant les configurations qui conduisent à des situations de handicap que celles qui permettent la vie ordinaire et le maintien de la participation sociale. METHODE: Une démarche compréhensive est privilégiée: partir des discours des personnes ayant des difficultés psychiques et de leur entourage pour comprendre leurs vécus, pour ana- lyser tous les processus à l'oeuvre: tant les processus d'exclusion, de non participation, que les processus palliatifs, curatifs et promotionnels mis en place, qui permettent d'assumer les ef- fets et conséquences d'un déficit ou d'une difficulté. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Haute école fribourgeoise de travail social -HEF-TS- (Rue Jean-Prouvé 10, 1762 Givisiez, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[517-L] Richter, Matthias; Hurrelmann, Klaus: Warum die gesellschaftlichen Verhältnisse krank machen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2007, H. 42, S. 3-10 (Standort: USB Köln(38)-Ztg 00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/V24398.pdf)

INHALT: "Wer arm, wenig gebildet und beruflich schlecht gestellt ist, wird häufiger krank und muss früher sterben. Es wird thematisiert, welche Mechanismen und Prozesse dem sozialen Gradienten in der Gesundheit zugrunde liegen, und es werden Möglichkeiten aufgezeigt, den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit zu verringern." (Autorenre- ferat)

[518-F] Rief, Winfried, Prof.Dr. (Bearbeitung): Der Einfluss körperlicher Aktivität auf psychoneuroimmunologische Besonderheiten von Patienten mit Depression und Patienten mit Somatisierungssyndrom

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[519-L] Roellecke, Gerd: Selbstbestimmung über Leben und Tod, in: Rechtstheorie : Zeitschrift für Logik und Juristische Methodenlehre, Rechtsinformatik, Kommunikationsforschung, Normen- und Handlungstheorie, Soziologie und Philosophie des Rechts, Bd. 37/2006, H. 3, S. 243-255

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INHALT: Der Verfasser argumentiert, dass die Selbstbestimmung ihre Inhalte aus der gesamtge- sellschaftlichen Kommunikation gewinnt. Sie ist an das Tötungsverbot gebunden und umfasst daher nicht das Recht, sich selbst zu töten. Andererseits ist der Mensch mehr und anderes als Recht. Er lebt im Gehäuse seines Körpers und ist natürlichen Entwicklungen ausgesetzt, die er selbst nur geringfügig beeinflussen kann. Da das Recht keinen anderen Zugang zum Men- schen hat als den Körper, muss es den Körper für den ganzen Menschen nehmen und Rege- lungen entlang der natürlichen Entwicklung treffen. Und der Mensch muss wissen, dass er mit seinem Körper Teil der gesellschaftlichen Kommunikation ist. Die Selbstbestimmung verbietet daher Selbsterniedrigungen und gebietet einen rationalen Umgang mit dem Opfer des eigenen Lebens. Die Gesellschaft muss und will das Vertrauen darin stärken, dass jeder mit jedem anderen ohne Zwang auf gleicher Augenhöhe verhandeln kann und dass er mit sei- nem Gegenüber spricht und nicht mit dessen Ehemann oder Vater. Die Gesellschaft kann es nicht hinnehmen, wenn ein Körper zum Spielball herabgewürdigt wird, gleichgültig, ob das betroffene Individuum damit einverstanden ist oder nicht. (ICG2)

[520-L] Rohde, Anke: Neugeborenentötung durch die Mutter: wirken Babyklappen und anonyme Geburt präven- tiv?, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 25/2007, H. 1, S. 44-50 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Wirken Babyklappen präventiv? Anke Rohde, Professorin für Gynäkologische Psy- chosomatik an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn zeigt aus der Sicht einer fo- rensisch-psychiatrischen Gutachterin, dass die Legalisierung von Babyklappen und anonymer Geburt die Zahl der Tötung neugeborener Kinder durch die Mutter (Neonatizid) nicht verrin- gert, sondern Findelkinder schafft." (Autorenreferat)

[521-F] Rubinelli, Sara; Caiata Zufferey, Maria; Mariotti, Guido; Vago, Fausto; Setola, Maria Regina (Bearbeitung); Schulz, Peter (Leitung): Using On-Line Strategies to Enhance Information and Social Support for Self-Management of Chronic Low Back Pain (ONESELF I+II)

INHALT: The project focuses on the effectiveness of the internet both as a source of information on low back pain (cLBP), and as way to enhance patients' self-management of the disease. The project has tree main purposes: 1. To assess the factors that influence self-management in the field of cLBP; 2. To elicit and compare patients' and health care providers' current percep- tions of the management of cLBP; 3. To verify the efficacy of an online platform in inform- ing, supporting and generally improving the health status of a group of 20 patients from Tes- sin affected by cLBP. (Intermediate) results: Improvements in the self management of chronic low back pain have been tested in users of the platform. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ticino METHODE: qualitative and quantitative DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standar- disierte Befragung, telefonisch. VERÖFFENTLICHUNGEN: Rubinelli, S.; Maniscalco, C.: Medici e pazienti online sul mal di schiena cronico. in: La parola e la cura, Autumn Issue, 2005, pp. 65-68.+++Schulz, P.; Setola, M.R.: Internet and health information: web sites content analysis about chronic low back pain (cLBP). in: Journal of Medicine and the Person, 2005, 4, pp. 171-175.+++Schulz, P.; Rubi- nelli S.: An internet based approach to enhance self-management of chronic low back pain in soFid Soziale Probleme 2008/1 347 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

the Italian-speaking population of Switzerland: results from a pilot study. in: SPM Interna- tional Journal of Public Health (under review).+++Schulz P.; Setola M.R.: Internet and health information: web sites content analysis about chronic low back pain (cLBP). in: Studies in Communication Sciences (accepted).+++Rubinelli, S., Schulz, P.; Vago, F.: My friend ONE- SELF! Doctors and patients on the web to enhance self-management of chronic low back pain. in: JADIS - Web Based Communities 2006 (forthcoming). ARBEITSPAPIERE: Rubi- nelli, S.; Schulz, P.J.; Caiata-Zufferey, M.; Setola, M.R: The project ONESELF. Promoting self-management of chronic low-back pain through an online platform. NRP 53 Programme Meeting, Davos, CH.+++Rubinelli, S.; Schulz, P. J.; Caiata Zufferey, M.: Tailored web-based information to enhance selfmanagement of chronic low back pain. International Conference on Communication in Healthcare (EACH), Basel, CH.+++Rubinelli, S.: Tailoring online communication on chronic low back pain: the website ONESELF. Tailoring Health Mes- sages. Monte Verità, CH, 2005.+++Rubinelli, S.: Communication through sharing experi- ences. An exploitation of the use of internet in the area of chronic law back pain. Comet- Velim 2005. Sidney, AUS.+++Rubinelli, S., Schulz, P.; Vago, F.: My friend ONESELF! Doctors and patients on the web to enhance self-management of chronic low back pain. in: Proceeding of the JADIS International Conference - Web Based Communities, San Sebastian, 26-29 February 2006, pp. 72-80.+++Rubinelli, S.; Schulz, P.: Tailoring online communica- tion on chronic low back pain. The experience of ONESELF. in: Proceedings of the Interna- tional Conference on Tailoring Health Messages, Monte Verità, 6-10 July, 39-46.+++ ART: BEGINN: 2004-06 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Università della Svizzera Italiana, Facoltà di scienze della communicazione, Health Care Communication Laboratory (Via Giuseppe Buffi 13, 6900 Lugano, Schweiz)

[522-F] Rubinelli, Sara; Nakamoto, Kent; Paolini, Paolo; Bolchini, Davide; Pithers, Andrea; Ma- ckey, James (Bearbeitung); Schulz, Peter (Leitung): Online Personal Education and Risk Assessement (OPERA)

INHALT: This project is based on the creation of an online risk assessment tool in relation to genetic breast cancer risk. The HCC-Lab is responsible for handling the structuring, refining, and presenting the information. The main objective is to structure information within an ef- fective argumentative setting which meets the needs of individual users. The HCC Lab will also coordinate in-house testing of the tool by three pilot trials. In the first pilot 30 patients will be invited into a clinical facility in central London, and will use the programme under simulated live conditions. In the second pilot, 100 patients living in London, will be invited to try out the programme in their own homes, with a back-up telephone consultation with the project manager within 24 hours of the on-line assessment. In the third phase 300 patients ac- ross England will be invited to use the programme in their own homes, with telephone sup- port, and consultation with a local cancer genetics team. (Intermediate) results: Development of an on line platform for efficient delivery of risk assessment on genetic breast cancer. GEOGRAPHISCHER RAUM: Lugano and United Kingdom METHODE: qualitative: argumentation theory and technology DATENGEWINNUNG: Qualita- tives Interview. VERÖFFENTLICHUNGEN: Rubinelli, S.; Schulz, P.J.; Mackay, J.; Pithers, A.: Online Perso- nal Risk Assessment. An argumentative challenge. in: Patient Education & Counseling, In- vited paper. 2007. 348 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

ART: BEGINN: 2006-12 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: King's Fund, London, Cancer- Backup FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Università della Svizzera Italiana, Facoltà di scienze della communicazione, Health Care Communication Laboratory (Via Giuseppe Buffi 13, 6900 Lugano, Schweiz)

[523-F] Rückert, Norbert, Prof.Dr.rer.biol.hum. (Bearbeitung): Abhängigkeit des Behandlungsergebnisses von Schlaganfallpatienten von Geschlecht (gen- der), sozialem und familiärem Status

INHALT: Der Schlaganfall ist nach dem Herzinfarkt und Krebserkrankungen die dritthäufigste Erkrankung in der westlichen Welt. Er bedeutet für die Betroffenen einen tiefen Einschnitt in die Persönlichkeit und ihre Lebensplanung. Etwa ein Drittel der Betroffenen bleibt nach dem Schlaganfall behindert. Die Schlaganfallforschung hat sich bisher im Wesentlichen mit der Ursachenforschung und der Entwicklung von Strategien in der Diagnostik und Therapie be- fasst. Ziel dieser prospektiven Kohortenstudie ist es, den Einfluss der krankheitsbedingten genderspezifischen Veränderungen der psychosozialen und sozioökonomischen Situation nach Schlaganfall auf das Rehabilitationsergebnis vergleichend zu untersuchen. Der Fokus liegt dabei u.a. auf der Überprüfung der Hypothese, dass Frauen nach einem Schlaganfall bei initial gleichem oder höherem Grad der Behinderung ein höheres Maß an Selbständigkeit zu- rück erlangen als Männer, da sie sich schrittweise in ihrem alten Umfeld rehabilitieren kön- nen. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit der Medizinischen HS Hannover. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Niedersächsischer Forschungsverbund für Frauen- und Geschlechterforschung in Naturwissenschaft, Technik und Medizin INSTITUTION: Fachhochschule Hannover, Fakultät V - Diakonie, Gesundheit und Soziales (Postfach 690363, 30612 Hannover) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0511-9296-3112, e-mail: [email protected])

[524-L] Saake, Irmhild; Vogd, Werner (Hrsg.): Moderne Mythen der Medizin: Studien zur organisierten Krankenbehandlung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 402 S., ISBN: 978-3-531-15425-1

INHALT: Inhaltsverzeichnis: Werner Vogd und Irmhild Saake: Einleitung: Moderne Mythen der Medizin. Eine organisationssoziologische Perspektive (7-38); Dirk Baecker: Zur Krankenbe- handlung ins Krankenhaus (39-62); Marc Berg: Praktiken des Lesens und Schreibens. Die konstitutive Rolle der Patientenakte in der medizinischen Arbeit (63-86); Hermann Iding: Be- ratung im Krankenhaus - Macht meint Strukturen in Organisationen (87-108); Werner Vogd: Paradoxien einer chirurgischen Abteilung. Wenn leitende Akteure zugleich entscheiden und funktionieren sollen (109-138); Cornelius Schubert: (Un-)Sicherheiten der organisierten Ap- paratemedizin. Vergleichende Beobachtungen der Anästhesie als sozio-technischer Praxis (139-160); Günter Feuerstein: Die Technisierung der Medizin. Anmerkungen zum Preis des Fortschritts (161-190); Ursula Streckeisen: Legitime und illegitime Schmerzen. Ärztliche und pflegerische Strategien im Umgang mit invasiven Maßnahmen bei Sterbenden (191-214); Stefan Dreßke: Die Herstellung des 'guten Sterbens'. Arbeit an der Identitätssicherung im Hospiz (215-236); Irmhild Saake: Moderne Todessemantiken. Symmetrische und asymmetri- sche Konstellationen (237-264); Elke Wagner: Der Arzt und seine Kritiker. Zur Aktivierung authentischer Publika im Krankenhaus (265-284); Saidi Sulilatu: Klinische Ethik-Komitees soFid Soziale Probleme 2008/1 349 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

als Verfahren der Entbürokratisierung? (285-306); Anja Findeiß: Die Ganzheitlichkeit der Pflege. Ein notwendiger Mythos klinischer Organisationen (307-328); Rudolf Stichweh: Pro- fessionen in einer funktional differenzierten Gesellschaft (329-344); Gunnar : Kun- den der Medizin? Der Mythos vom mündigen Patienten (345-362); Peter Fuchs: Prävention - Zur Mythologie und Realität einer paradoxen Zuvorkommenheit (363-378); Armin Nassehi: Organisation, Macht, Medizin. Diskontinuitäten in einer Gesellschaft der Gegenwarten (379- 398).

[525-F] Schaidhammer-Placke, Monika, M.A. (Bearbeitung); Dibbelt, Susanne, Dr.phil.; Greite- mann, Bernhard, Prof.Dr. (Leitung): P.A.INT - Qualitätssicherung der Arzt-Patient-Interaktion in der stationären medizinischen Rehabilitation: Problem- und Potentialanalyse und die Entwicklung eines berufsbegleiten- den Trainings kommunikativer Fertigkeiten für Ärzte

INHALT: Das Projekt P.A.INT (Patienten-Arzt-Interaktion) hat sich zum Ziel gesetzt, 1. ein auf die Rehabilitation zugeschnittenes Konzept zum Training kommunikativer Fertigkeiten für Ärzte zu entwickeln, durchzuführen und zu evaluieren und 2. die Qualität der gemeinsamen Gespräche (bei Aufnahme, Visite und Entlassung) mithilfe eines Fragebogens in zwei Paral- lelformen für Arzt und Patient (Fragebogen zur Kontaktbewertung) messbar zu machen. Zu jedem dieser Merkmale wurden Aussagen (Items) in möglichst analoger Form für Arzt und Patient formuliert, die auf einer 5-poligen Antwortskala (1=stimmt nicht; 5=stimmt genau) zu beantworten waren. Insgesamt ergaben sich so 13 Fragebogenskalen und 6 einzelne Aussa- gen, die keiner Skala zugeordnet wurden. Der Fragebogen zur Kontaktbewertung (P.A.INT- FKB) wurde einer Item- und Skalenanalyse unterzogen. Teilnehmer: An der Studie nehmen 113 Ärzte aus 9 Reha-Kliniken, überwiegend in Trägerschaft der deutschen Rentenversiche- rung, im Alter von 26-63 Jahren sowie ihre Patienten teil. Die aktuellen Ergebnisse beruhen auf den Bewertungen der Gespräche von 61 Ärzten und ihren 474 Patienten, wobei jeder Arzt im Durchschnitt Gespräche mit 8 Patienten bewertete. Patienten beantworteten außerdem Fragen aus dem IRES 3 (Indikationen des Reha-Status; Bührlen et al. 2005) zur Erfassung des Reha-Erfolges bei Aufnahme, Entlassung und sechs Monate nach Entlassung sowie zum letztgenannten Zeitpunkt einen Fragebogen zur Bewertung der ärztlichen Betreuung am Hei- matort und in der Klinik (FÄRB; Dibbelt, 2006). Ergebnisse: Die aktuellen Ergebnisse beru- hen auf den Bewertungen der Gespräche von 61 Ärzten und ihren 474 Patienten, wobei jeder Arzt im Durchschnitt Gespräche mit 8 Patienten bewertete. Patienten beantworteten außer- dem Fragen aus dem IRES 3 (Indikationen des Reha-Status; Bührlen et. al. 2005) zur Erfas- sung des Reha-Erfolges bei Aufnahme, Entlassung und sechs Monate nach Entlassung sowie zum letztgenannten Zeitpunkt einen Fragebogen zur Bewertung der ärztlichen Betreuung am Heimatort und in der Klinik (FÄRB; Dibbelt, 2006). Bei einem Vergleich der mittleren Arzt- und Patientenbewertungen über alle Kliniken zeigte sich, dass 1. die affektive Ebene der Kon- takte (Empathie & Wertschätzung) von Ärzten und Patienten gleichermaßen positiv einge- schätzt wird; dass 2. Ärzte Kontakt-Barrieren und Störungen (Zeitdruck, Unterbrechungen) ausgeprägter wahrnehmen als Patienten; dass 3. Ärzte das Ausmaß, in dem sie informieren, strukturieren, die Patienten verstärken und ermutigen, höher einschätzen als die Patienten. 4. Im Vergleich zu der Patienteneinschätzung kontrollieren Ärzte die Gespräche weniger als sie selbst glauben. 5. In der Einschätzung der Patienten nimmt die Empathie der Ärzte bei den nachfolgenden Kontakten (Visiten und Entlassgesprächen) ab, während die Kontaktbarrieren über den Reha-Verlauf zunehmen. 6. Außerdem werden die Stationsarztvisiten hinsichtlich 350 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

aller Parametern besser bewertet als die Visiten der Oberärzte. 7. Zur Gewinnung eines Quali- tätsindikators wurde ein Summenwert aus den (positiven) P.A.INT-FKB-Skalen berechnet. Die Reha-Effekte 6 Monate nach Entlassung sind in der Gruppe mit hoher Gesprächsqualität bei Aufnahme größer in Bezug auf: Schmerzen, Angst, Depression, Selbsteinschätzung der Gesundheit. Die von den Patienten bewertete Qualität der Interaktion bei Aufnahme steht damit in einem deutlichen Zusammenhang mit der Ausprägung der Reha-Ergebnisse. GEO- GRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: An der Studie nehmen 113 Ärzte aus 9 Reha-Kliniken, überwiegend in Trägerschaft der deutschen Rentenversicherung, im Alter von 26-63 Jahren sowie ihre Patienten teil. Un- tersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 34; Patienten und Ärzte in Rehabilitationskliniken). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stich- probe: 474; Ärzte und Patienten von Rehabilitationskliniken). VERÖFFENTLICHUNGEN: Dibbelt, S.: Patienten-Arzt-Interaktion in der Rehabilitation: wie bewerten Ärzte und Patienten die gemeinsamen Gespräche? in: Orthopädische Praxis, 43, 2007, 10, S. 535-538.+++Dibbelt, S.: Patienten-Arzt-Interaktion: auch ein 'Schicht'-Problem? in: Bauchredner. DCCV-Journal 90, 2007, 3, S. 54-57. ART: BEGINN: 2004-07 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Verein zur Förderung der Rehabi- litationsforschung e.V. Norderney FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Rehabilitationsforschung an der Klinik Münsterland Abt. Bad Ro- thenfelde (Auf der Stöwwe 11, 49214 Bad Rothenfelde) KONTAKT: Dibbelt, Susanne (Dr. Tel. 05424-220-470, Fax: 05424-200-444, e-mail: [email protected]); Schaidhammer-Placke, Monika (Tel. 05424- 220-474, e-mail: [email protected])

[526-L] Scheffler, Sabine: Kritische Anmerkungen zur Traumaforschung aus der Geschlechterperspektive, in: Zeit- schrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 25/2007, H. 2, S. 75-82 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag untersucht die Dynamik und Wirkungsweise der Geschlechterverhältnisse am Beispiel des Auftauchens und Verschwindens der Gewalt- und Machtdynamik in der Traumaarbeit. Die Geschichte von Traumaarbeit wird skizziert, um dahinter historische ge- sellschaftliche Strukturen und Konstruktionen sichtbar zu machen, die Verschiebungen hin zur "gesellschaftlichen Amnesie" von Gewaltdynamiken und Machtverhältnissen begünsti- gen. Die De- und Rekonstruktionen klassischer und moderner Traumaforschung am Beispiel der Gewalt gegen Frauen und der Sichtweise der Kriegstraumatisierung von Männern lassen erkennen, wie immer wieder Gewalt in Geschlechterverhältnissen und ihre unterschiedliche Zuweisung die Sichtweisen der Störung selbst wie die Behandlung modifizieren und wie ge- walttätige Verhältnisse sich in persönlichen Symptomen auf lösen können und als rein indivi- duelles Leid sichtbar werden. Die Verfasserin möchte deutlich machen, dass die Geschichte der Traumaarbeit gerade durch die Inhalte sexualisierte Gewalt, physische und psychische Gewalt und ständige Konfrontation mit Vernichtung eine enge Verknüpfung mit Macht und Dominanz aufweist. Auf diese Weise ist Traumatisierung eng mit der Konstruktion von Weiblichkeit und Männlichkeit verknüpft. (ICE2) [527-F] Schelling, Hans Rudolf, Lic.phil.; Martin, Mike, Prof.Dr.; Wettstein, Albert, PD Dr.med. (Bearbeitung); Oppikofer, Sandra, Dr.phil. (Leitung): soFid Soziale Probleme 2008/1 351 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

Entwicklung und Erprobung einer Instrumentebatterie zur Messung der Lebensqualität von Menschen mit schwerer Demenz

INHALT: Projekt ILQ: Zusammenfassung Phase I: Ausgangslage: Die Frage nach der Lebens- qualität fällt vor allem dann ins Gewicht, wenn diese beeinträchtigt wird oder verloren zu ge- hen droht, wie dies bei einer schweren Demenz der Fall sein kann. Die Zusammenhänge zwi- schen Lebensqualität, Wohlbefinden und Demenzschweregrad sind jedoch nicht linear. Die beiden Prozesse - der kognitive und der emotionale Verlauf einer Demenzerkrankung - schei- nen in der Regel nicht parallel zu verlaufen. Ob dies jedoch auch bei Menschen mit einer schweren Demenz der Fall ist, blieb bisher ungeklärt. So mangelte es bislang vor allem an adäquaten Messinstrumenten zur Erfassung der Lebensqualität. Projektziele: Die Nachfrage nach alternativen Messinstrumenten und -methoden ist nach wie vor gross und stellt eine Herausforderung an die Lebensqualitätsforschung dar. Ziel dieser Arbeit ist deshalb die Ent- wicklung und Erprobung einer Instrumente-Batterie zur Messung der Lebensqualität von Menschen mit einer schweren Demenz. Durchführung: Das umfassende Untersuchungspro- gramm umfasst drei Projektschritte: 1. Bestandesanalyse, Sichtung und Dokumentation be- stehender Instrumente; 2. Vorschläge zur Anwendungsoptimierung, Fokussierung auf be- stimmte Zielgruppen, Weiterentwicklung; 3. Erprobung und Validierung bestehender und/ oder neuer Instrumente: Pilot Agitation. (Zwischen)ergebnisse: Resultat Phase I: Die Litera- turrecherche in einschlägigen Datenbanken ergab über 300 Fach- und Buchartikel, welche das Thema Lebensqualität, deren Messung und Indikatoren bei Menschen mit Demenz aufgreifen und in den letzten Jahren publiziert wurden. Daraus wurden 119 Instrumente identifiziert, welche zum Ziel haben, die Lebensqualität oder Aspekte davon bei mittlerer bis sehr schwe- rer Demenz zu messen. Es wurde kein Instrument gefunden, welches alle Zielvorgaben dieser Studie erfüllt. Aus der Recherche resultierte im Weiteren eine theoriegeleitete Auflistung al- ler als wesentlich erachteten Lebensqualitätsdimensionen und deren Unteraspekte. Als Hauptkonstrukt der Lebensqualität wurde der subjektive Ausdruck von Wohlbefinden defi- niert. Weiteres Vorgehen: Phase II: In der Phase II werden drei Instrumente zur Messung des emotionalen Befindens entsprechend den festgelegten Messkriterien selektioniert. Diese wer- den in einem weiteren Schritt von den Pflegenden hinsichtlich Validität, Praktikabilität und Aufwand begutachtet und an einzelnen Personen gleicher Erkrankung und unterschiedlichen Beeinträchtigungsgrades geprüft. Je nach Ergebnis kann daraus eine Überarbeitung, eine Er- gänzung und/oder ein Ersatz der Instrumente resultieren. Zur Validierung der Instrumente wird eine Intervention zur Lebensqualitätsverbesserung bei Unruhepatienten durchgeführt werden und schließlich Kriterien für den dauerhaften Einsatz derselben festgelegt. Phase II + III: Pilot Agitation: Der Pilot hat zum Ziel, Entscheidungshilfen bei der Behandlung von Un- ruhepatienten zu leisten. Daneben sollen Instrumente zur Messung von Lebensqualität bei schwerer Demenz validiert und auf ihre Praxistauglichkeit hin überprüft werden. ZEITRAUM: 2005-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt und Kanton Zürich, Schweiz METHODE: Methodischer Forschungsansatz: Phase I: Literaturrecherche in internationalen Da- tenbanken; Metaanalyse. Phase II/III: Validierungsstudie im Feld (Inverventionsstudie) - all- gemeines Vorgehen: 1. Bestandesanalyse, Sichtung und Dokumentation bestehender Instru- mente; 2. Vorschläge zur Anwendungsoptimierung, Fokussierung auf bestimmte Zielgruppen, Weiterentwicklung; 3. Erprobung und Validierung bestehender und/ oder neuer Instrumente DATENGEWINNUNG: Akten- und Dokumentenanalyse, standardisiert; Experiment, Quasi- Experiment; Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Standar- disierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. 352 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Oppikofer, S.: ILQ Projektbe- richt Phase I: Bestandsanalyse, Sichtung und Dokumentation bestehender Instrumente zur Messung der Lebensqualität bei Menschen mit Demenz. Zürich: Univ., Zentrum Gerontologie 2006. ART: BEGINN: 2005-04 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: Pflegezentren der Stadt Zürich FINANZIERER: Auftraggeber; Stiftung Sonnweid, Wetzikon; Dr.med. Kurt Fries Stiftung INSTITUTION: Universität Zürich, Zentrum für Gerontologie (Schaffhauserstr. 15, 8006 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[528-L] Schmidt-Semisch, Henning; Schorb, Friedrich (Hrsg.): Kreuzzug gegen Fette: sozialwissenschaftliche Aspekte des gesellschaftlichen Umgangs mit Übergewicht und Adipositas, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 242 S., ISBN: 978-3- 531-15431-2

INHALT: "Übergewicht und Adipositas gelten als die größte gesundheitspolitische Herausforde- rung der Zukunft. In den USA wird Übergewicht mittlerweile als Todesursache Nummer eins noch vor dem Risikofaktor Rauchen geführt. Auch hierzulande werden, spätestens seitdem Renate Künast das Thema zur Chefsache erklärt hatte, Übergewicht und Adipositas nicht län- ger als ein medizinisches bzw. ästhetisches Problem, sondern als ein gesellschaftliches Prob- lem angesehen. Dabei werden das gesteigerte öffentliche Interesse sowie die politische Bri- sanz des Themas meist mit der rasanten Zunahme des Phänomens begründet. Der Band ana- lysiert vor diesem Hintergrund kritisch die gesellschaftlichen Bedingungen, die dem dicken Bauch eine so schillernde Problemkarriere ermöglicht haben." (Autorenreferat). Inhaltsver- zeichnis: Henning Schmidt-Semisch und Friedrich Schorb: Einleitung (7-20); Christoph Klot- ter: Von der Diätetik zur Diät - Zur Ideengeschichte der Adipositas (21-34); Uwe Spieker- mann: Übergewicht und Körperdeutungen im 20. Jahrhundert - Eine geschichtswissenschaft- liche Rückfrage (35-55); Friedrich Schorb: Adipositas in Form gebracht. Vier Problemwahr- nehmungen (57-77); Uwe Helmert: Die "Adipositas-Epidemie" in Deutschland - Stellung- nahme zur aktuellen Diskussion (79-88); Rogan Kersh und James Morone: Anti-Fett-Politik - Übergewicht und staatliche Interventionspolitik in den USA (89-106); Friedrich Schorb: Kei- ne "Happy Meals" für die Unterschicht! Zur symbolischen Bekämpfung der Armut (107- 124); Stefanie Duttweiler: "Im Gleichgewicht für ein gesundes Leben" - Präventionsstrategien für eine riskante Zukunft (125-142); Eva Kreisky: Fitte Wirtschaft und schlanker Staat: das neoliberale Regime über die Bäuche (143-161); Carmen : Essstörungen, Körperbilder und Geschlecht (163-170); Paula-Irene Villa und Katherina Zimmermann: Fitte Frauen - Di- cke Monster? Empirische Exploration zu einem Diskurs von Gewicht (171-189); Jörg Nie- wöhner: Das metabolische Syndrom im Alltag - translation im Zeitalter von Biosozialität (191-206); Helga Theunert: Medien: Dickmacher oder Mittel zur Förderung einer gesunden Lebensweise? (207-225); Lotte Rose: Essen und Überfressen - Anmerkungen zu kulturellen Aspekten der Nahrungsaufnahme (227-240).

soFid Soziale Probleme 2008/1 353 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

[529-L] Schneider, Werner; Manzei, Alexandra: Transplantationsmedizin: kulturelles Wissen und gesellschaftliche Praxis, in: Alexandra Manzei, Werner Schneider (Hrsg.): Transplantationsmedizin : kulturelles Wissen und gesellschaft- liche Praxis, Münster: agenda Verl., 2006, S. 7-25, ISBN: 978-3-89688-287-5

INHALT: Die Autoren reflektieren neue Grenzfragen und Grenzprobleme der Transplantations- medizin als gesellschaftliche Praxis, welche nicht nur vernachlässigte Begleiterscheinungen eines die gesellschaftliche Entwicklung bestimmenden technologischen Fortschritts darstel- len. Die gegenwärtigen Problemstellungen sind ihrer Meinung nach vielmehr konkrete Aus- drucksformen jener gesellschaftlichen Grenzpolitiken, mit denen in Deutungskämpfen um existenzielle Grenzfragen festgelegt wird, wem die Deutungshoheit für das jeweilige instituti- onelle Praxisfeld zukommt. Grenzpolitiken sind somit kulturelle Wissenspolitiken,wie die Autoren am Beispiel der Hirntod-Definition verdeutlichen. Sie zeigen, wie die jeweilige insti- tutionalisierte Wahrnehmung und die Deutungskämpfe um die Transplantationsmedizin die Praxis des Umgangs mit Hirntoten auf spezifische Art und Weise bestimmten. Die oftmals ambivalenten und zwiespältigen Erfahrungen von Akteuren im Praxisfeld der Transplantati- onsmedizin (Patienten, Angehörige, medizinisches Personal) werden weitgehend vernachläs- sigt und ausgeblendet oder selektiv als "authentische Falldarstellungen" für die jeweils eige- nen Ziele vereinnahmt. Die Autoren erörtern vor diesem Hintergrund die empirische Rele- vanz von Erfahrungswissen im (transplantations-)medizinischen Bereich und geben einen Überblick über die Zielsetzung des vorliegenden Bandes und die einzelnen Beiträge. (ICI2)

[530-L] Schreiber, Hans-Ludwig: Tod und Recht: Hirntod und Verfügungsrecht über das Leben, in: Transit : europäische Re- vue, 2007, H. 33, S. 25-34 (Standort: USB Köln(38)-24A1544; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Verfasser setzt sich mit der Diskussion über die Definition des Todes und mit den rechtlichen Aspekten der Sterbehilfe auseinander. Er zeigt, dass mit dem vollständigen und endgültigen Ausfall der gesamten Hirntätigkeit die selbstständige, selbstbestimmte und selbsttätige Lebenseinheit und Lebensordnung des Organismus verloren und damit das Lebe- wesen selbst zu Ende gegangen ist. Anthropologisch fehlt dem Menschen, dessen Hirntätig- keit vollständig und endgültig ausgefallen ist, die notwendige und unersetzliche körperliche Grundlage für alles Geistige. Ein solcher Mensch kann nie mehr eine von außen oder aus sei- nem Inneren kommende Wahrnehmung oder Beobachtung machen, etwas verarbeiten und beantworten, nie mehr einen Gedanken fassen, verfolgen und äußern, nie mehr eine Überle- gung anstellen und mitteilen, nie mehr eine Gemütsbewegung spüren oder eine Entscheidung treffen. Gefährlich für das Leben und den Schutz des Lebens würde es, wenn man generell die aktive, gezielte Tötung auf Wunsch zuließe. Der Autor sieht keine Gefahren, wenn ein Verfügungsrecht über den eigenen Tod durch Beendigung der Behandlung, ihren Abbruch und Beschränkung auf palliative Behandlung zugelassen wird. Niemand verlangt von uns, al- le Möglichkeiten der Medizin, auch belastende, wegen eines oft nur noch vegetativen Lebens aufrechtzuerhalten. Schon vor Eintritt des Hirntodes ist daher eine Beendigung von Behand- lung zulässig. Das Tötungsverbot schränkt sich damit zugunsten einer Möglichkeit der Ver- fügung über das Leben, auch das fremde, durch Unterlassen von Behandlung ein. (ICG2)

354 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

[531-F] Semmann, Emily, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Klein, Michael, Prof.Dr. (Leitung): AKOBE - Kinder psychisch kranker und/ oder suchtkranker Eltern: warum werden machen Kinder krank und manche nicht? Eine Analyse kognitiver Bedingungen

INHALT: Die Bedeutung des Themas rückt zunehmend in den Blickpunkt wissenschaftlicher Forschung und klinischer Praxis. Im Zentrum steht die Erforschung der Auswirkungen von psychischen Erkrankungen und/ oder Suchterkrankungen in Familien, insbesondere die Ent- wicklung von Kindern betroffener Eltern, sowie die Herleitung angemessener Handlungsstra- tegien, vor allem im Bereich der Frühintervention und selektiven Prävention. In Deutschland leben cirka 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche mit alkoholabhängigen Eltern zusammen und rund 500.000 Kinder und Jugendliche wachsen in Familien auf, in denen ein Elternteil unter schwerwiegenden psychischen Erkrankungen leidet. Zahlreiche Studien belegen, dass betroffene Kinder als Risikogruppe für die Entwicklung von psychischen Störungen angese- hen werden, insbesondere Angststörungen, Depressionen und Persönlichkeitsstörungen und zudem ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit aufweisen. Ein großer Teil dieser Kinder und Jugendlichen bleibt jedoch trotz der außerge- wöhnlichen familiären Belastungen gesund oder wird wieder gesund. Die Unterschiedlichkeit in der Anpassung von Kindern und Jugendlichen aus belasteten Familien kann nur durch ein komplexes Zusammenwirken verschiedener Risiko- und Schutzfaktoren erklärt werden. Aus- gangspunkt der vorliegenden Studie sind theoretische Modelle und empirische Befunde, die sich mit dieser Heterogenität in der Verarbeitung der elterlichen Erkrankung beschäftigen. Die subjektive Bewertung der familiären Situation stellt einen der zentralen Einflussfaktoren dar. Demnach sind, neben den objektiven Umständen in denen ein Kind aufwächst, vor allem die subjektive Bewertung und Interpretation der allgemeinen und insbesondere der störungs- spezifischen intrafamiliären Abläufe für die Entwicklung relevant. Um die unterschiedlichen Entwicklungswege von Kindern aus diesbezüglich belasteten Familien zu erklären, ist dem- nach ein umfassendes Verständnis der kognitiven Verarbeitungsprozesse notwendig. Das Pro- jektziel besteht darin, die empirisch belegte Heterogenität in der Verarbeitung und Transmis- sion der elterlichen Erkrankung detaillierter zu betrachten. Zur genaueren Bestimmung der unterschiedlichen Bewältigungsmechanismen und der Vielfalt möglicher Entwicklungswege sollen kognitive Bewältigungsstrategien untersucht und darauf hin überprüft werden, welchen Einfluss sie auf die Entstehung und Entwicklung psychischer Probleme und Suchterkrankun- gen bei den betroffenen Kindern haben. Dieser Bereich ist im gesamten Themenfeld "Kinder von Eltern mit psychischen Problemen und/ oder Alkoholproblemen" bislang stark vernach- lässigt, hat jedoch erhebliche Implikationen für den Einsatz kognitiver Therapiemethoden. Im Rahmen der geplanten Forschungsansätze in diesem Themenfeld soll eine Analyse alkohol- und drogenspezifischer Wirkungserwartungen, Attributionsmuster und selbstbildbezogener Kognitionen erfolgen. Zentrale Forschungsfragen: Welche Unterschiede zeigen sich in der kognitiven Verarbeitung zwischen Jugendlichen psychisch kranker Eltern, suchtkranker El- tern und Jugendlichen diesbezüglich unauffälliger Eltern? Hierbei werden auch geschlechts- und altersspezifische Unterschiede analysiert. Welche Unterschiede finden sich bezüglich der kognitiven Verarbeitung innerhalb der Gruppe der Jugendlichen aus belasteten Familien? Welchen Einfluss haben Variablen der elterlichen Erkrankung (z.B. Dauer und Schwere der Erkrankung) und Variablen der sozialen Unterstützung (z.B. Freunde) auf die Art der kogni- tiven Bewältigung? Projektpartner: Fachklinik , Fachklinik Gut Zissendorf, Fachklinik Eußerthal, LVR Klinik , Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Marienborn gGmbH Köln, Fachklinik Mackenzell, Fachklinik Mahlertshof, Rheinische Kli- niken Bonn, Klinik , Diakonie-Krankenhaus GmbH, Salus Klinik . soFid Soziale Probleme 2008/1 355 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

METHODE: Zur Beantwortung der Fragestellungen wird seit Dezember 2005 eine Befragung von Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren durchgeführt. Die Gewinnung der Ju- gendlichen aus Familien, in denen ein Elterteil oder beide Eltern eine psychische Erkrankung haben (UG 1) sowie der Jugendlichen aus alkoholbelasteten Familien (UG 2) erfolgt in Ko- operation mit Einrichtungen des Gesundheitssystems. Die Jugendlichen aus in dieser Hinsicht unbelasteten Familien (KG) werden über Befragungen an Schulen erreicht. Die Datenerhe- bung wird voraussichtlich Ende Januar abgeschlossen sein. Obwohl sich die Akquisition der beschriebenen Untersuchungsgruppe als außergewöhnlich schwierig herausgestellt hat, konn- ten bisher 40 Jugendliche aus alkoholbelasteten Familien und 163 Jugendliche für die Kon- trollgruppe gewonnen werden. Der in der Untersuchung verwendete Fragebogen setzt sich aus standardisierten Instrumenten zur Erfassung der Beziehung zu den Eltern, des eigenen Substanzkonsums sowie eigener psychischer Störungen zusammen. Zur Erfassung der kogni- tiven Verarbeitung der familiären Situation werden selbstbildbezogene Kognitionen, kogniti- ve Schemata, Selbstwirksamkeit, Selbstkommunikation, Alkoholwirkungserwartungen, An- sichten über Ursachen und Behandlung der Eltern erfasst. Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, effektive und praxisnahe Präventions- und Interventionskonzepte zu entwi- ckeln, um Kinder aus belasteten Familien zu unterstützen. Mithilfe einer detaillierten Auswer- tung werden Aussagen dazu vorliegen, ob und welche spezifischen kognitiven Verarbei- tungsmuster sich innerhalb der Untersuchungsgruppe finden lassen. Ziel ist es weiterhin, psy- chische Probleme sowie Konsummuster detailliert dazustellen. Aufgrund vielfacher Befunde über die Wirksamkeit kognitiver Interventionen kommt der Verwendung kognitiver Behand- lungsmethoden eine besondere Bedeutung zu. In zukünftigen Forschungsprojekten sollten zudem die Wechselwirkungen in Multiproblemfamilien analysiert werden. Dies geschieht in einer Anlehnung an die Konzepte der kombinierten Problemlagen, bestehend aus Suchtstö- rung, psychischer Störung und Gewalt. Wünschenswert wäre es, die befragten Jugendlichen erneut in einer Folgeuntersuchung zu erreichen, um so Entwicklungstendenzen, wie bei- spielsweise der Konsummuster und Alkoholwirkungserwartungen beobachten zu können. ART: BEGINN: 2005-07 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Sozialwesen (Wörthstr. 10, 50668 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-7757-156, Fax: 0221-7757-180, e-mail: [email protected]); Bear- beiterin (Tel. 0221-7757-170, e-mail: [email protected])

[532-L] Settertobulte, Wolfgang; Richter, Matthias: Gesundheitliche Versorgung für Kinder und Jugendliche, in: Christian Janßen, Bernhard Bor- getto, Günther Heller (Hrsg.): Medizinsoziologische Versorgungsforschung : theoretische Ansätze, Methoden, Instrumente und empirische Befunde, Weinheim: Juventa Verl., 2007, S. 163-175, ISBN: 978-3-7799-1148-7

INHALT: Die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen haben sich in den letzten 50 Jahren grundlegend verändert. Auffällig ist das häufigere Auftreten psychosomatischer Be- schwerden und psychischer Auffälligkeiten. Vor diesem Hintergrund setzen sich die Verfas- ser mit der Struktur der gesundheitlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen, der In- anspruchnahme medizinischer Versorgungseinrichtungen durch Jugendliche sowie Zugangs- barrieren zur medizinischen Versorgung auseinander. Die neuen Gesundheitsbeeinträchtigun- gen und die Versorgungsbedürfnisse bei Jugendlichen zeigen nach Einschätzung der Verfas- 356 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

ser, wie dringend eine weitgehende Aufhebung der Trennung zwischen medizinischem und psychosozialem Versorgungssystem und eine Intensivierung der Zusammenarbeit ist. (ICE2)

[533-F] Spreer, Markus (Bearbeitung); Dobslaff, Otto, Prof.Dr. (Leitung): Therapeutische Intervention bei Kindern mit Polterersymptomatik

INHALT: Zielstellung dieses Forschungsprojektes ist die Erarbeitung und exemplarische Erpro- bung von neuen Interventionsstrategien zur Minderung der Polterersymptome. Angestrebt wird eine ganzheitliche und ökologische Einflussnahme, die sowohl verhaltenstherapeutische als auch übungstherapeutische Züge trägt. ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förder- pädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[534-L] Stechl, Elisabeth; Lämmler, Gernot; Steinhagen-Thiessen, Elisabeth; Flick, Uwe: Subjektive Wahrnehmung und Bewältigung der Demenz im Frühstadium - SUWADEM: eine qualitative Interviewstudie mit Betroffenen und Angehörigen, in: Zeitschrift für Geronto- logie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 40/ 2007, H. 2, S. 71-80http://springerlink.metapress.com/content/88042r2774hu57v0/?p=3e0ec553fd 084407a3c3090c5fca7d73&pi=1)

INHALT: "Die Studie SUWADEM hat in Deutschland im Bereich der Demenz den längst über- fälligen Wechsel von der Objekt- zur Subjektforschung vollzogen. Die Wahrnehmungs- und Bewältigungsprozesse wurden anhand von 25 Interviews mit Menschen mit Demenz (MmD) im Frühstadium und ihren Angehörigen rekonstruiert. Die Datenerhebung und -auswertung erfolgte nach den Prinzipien der qualitativen Forschungsmethode 'Grounded Theory'. Das subjektive Krankheitserleben wurde aus einer biopsychosozialen Perspektive dargestellt. Auf der Basis von subjektiven Alters- und Krankheitstheorien bewerten MmD die wahrgenom- menen kognitiven und funktionellen Defizite. Je nach Bewertungsresultat variiert der psychi- sche Leidensdruck. Die fehlende Krankheitseinsicht (Anosognosie) im Frühstadium ist über- wiegend auf psychologische (z.B. internalisierte Altersstereotypen) und soziale Faktoren (z.B. undifferenzierte Krankheitstheorie der Bezugsperson) zurückzuführen. Im Rahmen der Krankheitsverarbeitung wurden für die Anosognosie verschiedene Selbstschutzfunktionen herausgearbeitet: (1) Emotionsregulation und Selbstwertstabilisierung, (2) Widerstand gegen Stigmatisierung, (3) Verteidigung der Autonomie. Die Erkenntnisse weisen auf die große Be- deutung der Öffentlichkeitsarbeit hin, die v.a. frühe Stadien der Demenz in das gesellschaftli- che Bewusstsein rückt. Zudem müssen bei der Demenzforschung und Versorgungsplanung die Betroffenen aktiv miteinbezogen werden. Die Entwicklung und Evaluation personenzent- rierter Einzel- und Gruppeninterventionen ist dringend erforderlich." (Autorenreferat)

[535-L] Steiner, Karin; Egger-Subotitsch, Andrea; Weber, Maria: Individuelle Lebenslagen von RehabilitandInnen: Erfolgsaspekte der sozialen und berufli- chen Rehabilitation, (AMS-Arbeitsmarktstrukturberichte), Wien 2006, 98 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ams-forschungsnetzwerk.at/downloadpub/Reha_Endbericht.pdf) soFid Soziale Probleme 2008/1 357 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

INHALT: "Rehabilitation, in ihrer Bedeutung für die Berufswelt und somit für den Arbeitsmarkt, befasst sich längst nicht mehr nur mit Maßnahmen für Personengruppen im Kontext der 'Ar- beitsinvalidität'. Es scheint viel eher so zu sein, dass die Zahl der 'klassischen' Arbeitsunfälle ständig abnimmt, die Zahl der Unfälle in der Freizeit und darüber hinaus die Zahl der Men- schen mit chronisch-degenerativen Erkrankungen jedoch ständig zunimmt. Diese Verände- rungen bewirken, dass in der zweiten Hälfte des 20. Jhd. Maßnahmen der Rehabilitation in einem breiteren Ausmaß an Bedeutung gewinnen. In dem Bericht werden Erfolgsaspekte der sozialen und beruflichen Rehabilitation diskutiert." (Autorenreferat)

[536-L] Stoecker, Ralf: Ein wirklich ernstes philosophisches Problem: philosophische Reflexionen über den Suizid, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 45/2006, H. 3 = H. 175, S. 4-23 (Standort: USB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Möglichkeit des Menschen, sich selbst zu töten, wirft nach Ansicht des Autors eine ganze Reihe von philosophischen Problemen auf, die er in seiner Antrittsvorlesung an der Universität Potsdam erörtert. Er beschäftigt sich in programmatischer Absicht mit einigen Fragen und Schwierigkeiten, die eine philosophische Betrachtung des Suizids erforderlich machen, und geht dabei vier zentralen Fragestellungen nach: Muss man Suizid begehen? Darf man Suizid begehen? Will man Suizid begehen? Kann man Suizid begehen? Antworten auf diese Fragen sucht er unter anderem bei den Philosophen Seneca, Hume, Augustinus und Wittgenstein, bei den Schriftstellern Camus und Dostojewski sowie in der Empirie und Psy- chopathologie. Sie führen ihn zu der Forderung nach einem Handlungsverständnis, das so- wohl dem Selbstverständnis gerecht wird, mit dem viele Suizidenten ihren Akt als frei anse- hen, als auch der überwältigenden Korrelation von Suizidalität und Psychopathologie. (ICI2)

[537-L] Thiel, Felicitas: Freizeit: Freisetzung: Depression, in: Reinhold Popp (Hrsg.): Zukunft: Freizeit: Wissenschaft : Festschrift zum 65. Geburtstag von Univ. Prof. Dr. Horst W. Opaschowski, Münster: Lit Verl., 2005, S. 173-187, ISBN: 3-8258-8619-0 (Standort: UB Essen(465)-11/HYFO1056)

INHALT: Der Beitrag analysiert folgende Determinanten von Depressionen: Heute steht Indivi- duen so viel Freizeit zur Verfügung wie nie zuvor, nämlich mehr als die Hälfte ihrer Lebens- zeit. Dafür zeichnen der Anstieg der Lebenszeit und der Rückgang der Arbeits- und Erwerbs- zeit verantwortlich. Multiple Freizeitangebote stellen Individuen vor die Wahl, wie sie Frei- zeitbedürfnisse befriedigen sollen. Ein weiteres Phänomen heute ist die postmoderne, indivi- dualisierte Gesellschaft, die Menschen aus Mustern, Zwängen und Hierarchien freisetzt. Indi- viduen können und müssen ihr Leben nach eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen gestal- ten. Zu früheren Zeitpunkten stellt sich selten die Frage, wofür entscheiden: Lebensstile wa- ren vorgegeben, Hierarchien unausgesprochene Gesetze. Heute ist diese Sicherheit verloren, die Gestaltung des Lebens basiert auf individuellen Entscheidungen, die jede und jeder selbst zu verantworten hat. Depression, als schwere psychische und weltweit vierthäufigste Erkran- kung, äußert sich durch die Unmöglichkeit, auf diese Lebenswelt zu reagieren. Damit "ent- ziehen" sich Depressive dem Zwang, das eigene Leben zu leben und verantworten zu müssen. Eine mögliche maladaptive Bewältigung dieser erlebten Instabilität ist Depression: Die Ge- sellschaft verlangt und "erlaubt" den Ausstieg aus dem System. Insgesamt ergibt sich daraus 358 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

die Grundthese der Autorin: "Depression ist eine Strategie, auf Freisetzung zu reagieren". (ICA2)

[538-F] Tuschen-Caffier, Brunna, Prof.Dr.; Heinrichs, Nina, Prof.Dr. (Bearbeitung): Kognitive Auffälligkeiten bei Kindern mit sozialer Phobie

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Klinische und Entwicklungspsychologie (Engelbergerstr. 41, 79085 Freiburg im Breisgau); Technische Universität , Fak. 02 Lebenswissen- schaften, Institut für Psychologie (Spielmannstr. 19, 38106 Braunschweig) KONTAKT: Tuschen-Caffier, Brunna (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Hein- richs, Nina (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[539-F] Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut III Pädagogische Psycholo- gie und Entwicklungspsychologie Lehrstuhl für EntwicklungspsychologieFügemann, Christiane, Dr.phil. (Leitung): Psychische Situation von erwachsenen Schlafwandlern

INHALT: Ursachen und Folgen des Schlafwandelns aus psychologischer Sicht Unterscheiden sich Schlafwandler hinsichtlich Stresserleben, Schlafparametern, Depressivität, Beschwerden und Neurotizismus von gesunden Kontrollpersonen. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befra- gung, schriftlich (Stichprobe: 50; erwachsene Schlafwandler). Feldarbeit durch Mitarbeiter/- innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut III Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie (Grone- waldstr. 2, 50931 Köln) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-470-4724, e-mail: [email protected])

[540-F] Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für PalliativmedizinKun- de, Anne (Bearbeitung): Bedürfnisse subjektiv schwer betroffener Parkinson-Patienten

INHALT: Aufdeckung von Bedürfnissen subjektiv schwer betroffener Parkinson-Patienten; Dif- ferenzierung nach verschiedenen Kategorien. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Qualitative Inhaltsanalyse; Entwicklung eines Fragebogens. Untersuchungsdesign: Querschnitt; Fragebogen DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert, Inhaltsanaly- se, offen (Stichprobe: 800; schwer betroffene Parkinson-Patienten die zugleich Mitglieder in der Deutschen Parkinson Vereinigung -DPV- sind). Aktenanalyse, standardisiert; Aktenana- lyse, offen; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. soFid Soziale Probleme 2008/1 359 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

ART: BEGINN: 2006-04 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Palliativme- dizin (Kerpener Str. 62, 50924 Köln) KONTAKT: Galushko, Maren (e-mail: [email protected])

[541-F] Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik- Dobslaff, Otto, Prof.Dr. (Leitung): Schulmutismus

INHALT: Nachdem die sprachheilpädagogische Kennzeichnung von Kindern mit Schulmutismus weitgehend abgeschlossen ist, werden weitere Möglichkeiten der sprachheilpädagogisch- verhaltenstherapeutischen Intervention erforscht. ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förder- pädagogik (Marschnerstr. 29, 04109 Leipzig) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[542-F] Wachtlin, Martina, M.Sc. (Bearbeitung); Kolip, Petra, Prof.Dr. (Betreuung): Lebensqualität aus der Sicht darmkrebserkrankter Frauen und Männer - rekonstruierte Krankengeschichten und ihre Bedeutung für eine patientInnenorientierte Gesundheitsver- sorgung

INHALT: Problemhintergrund: Im Vergleich zur steigenden Inzidenz nimmt die Mortalität bei dickdarmkrebserkrankten Frauen und Männer stetig ab (GEKID 2006). Krebserkrankungen des Dickdarms haben somit zusehends einen chronischen Verlaufscharakter, bei dem Fragen nach der Qualität des Überlebens und der Versorgung im Raum stehen. Die Aufgabe der Ver- sorgungsforschung ist es, im Hinblick auf die Forderung einer patientInnen- und zielorientier- ten Gesundheitsversorgung, Lebensqualität und ihre Determinanten umfassend zu beschrei- ben und zu erklären (Pfaff 2003; SVR 2000/2001, 2003). Dabei sind in Bezug auf eine Ver- besserung der Qualität der Versorgung auch geschlechterspezifische Merkmale zu berück- sichtigen (Kuhlmann/ Kolip 2005). Der Forschungsstand bzw. die Erkenntnisbreite über Le- bensqualität von Dickdarmkrebspatientinnen ist für die Versorgungsforschung, aufgrund ihres Rückgriffs auf Erhebungen subjektiver Lebensqualität mittels objektivierender Messverfah- ren, als lückenhaft einzustufen. Zentrale Fragestellung: Welche Vorstellungen von Lebens- qualität beschreiben darmkrebserkrankte Frauen und Männer und welche Bedeutung haben diese für eine bedarfs- und bedürfnisorientierte resp. patientInnen- und genderorientierte Ver- sorgung? Erwartete Ergebnisse: Ziel der Studie ist es, Erkenntnisse für eine gendersensible Unterstützungsarbeit in der Versorgung bei der Krankheitsbewältigung von Dickdarmkrebs zu gewinnen. Im besonderen Fokus steht ebenfalls die Generierung von Hypothesen über eine patientinnenorientierte Versorgung bei Dickdarmkrebs zum Erhalt bzw. zur Steigerung der Lebensqualität. METHODE: Der zu untersuchende Gegenstand der Studie legt den Forschungsansatz der Groun- ded Theory (Glaser & Strauss 1968) nahe. Das Forschungsdesign sieht vor, mit ca. fünf Frau- en und fünf Männern, die an Dickdarmkrebs erkrankt sind, narrativ-biografische Interviews zu führen (Schütze 1977). Die Auswertung der Interviews erfolgt nach der Methodik biogra- fischer Fallrekonstruktionen von Gabriele Rosenthal (1995).Theoretisches Rahmenkonzept: 360 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

Die Vorstellungen von Lebensqualität darmkrebserkrankter Frauen und Männer, so eine vor- theoretische Annahme, werden angesichts der Erkenntnisse der "Theorie der Krankheitsver- laufskurve" von Corbin und Strauss (2004) weitgehend integrale Bestandteile ihrer Biografie sein. Die Wahrnehmung und das Erleben von Lebensqualität werden dazu je nach Verlaufs- kurvenphase latent variieren. Das bedeutet, dass in Abhängigkeit der Phasen und Variabilität der Krankheitsverlaufskurve, die durch die drei zentralen Komponenten Krankheit, Alltag und Biografie gestaltet wird, Lebensqualität von Betroffenen immer auch verschiedentlich wahrgenommen, interpretiert und abgeändert wird. DATENGEWINNUNG: Qualitatives In- terview (Stichprobe: 10; je 5 Frauen und Männer, die an Dickdarmkrebs erkrankt sind; Aus- wahlverfahren: theoretical sampling). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-10 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Public Health und Pflegeforschung Abt. Prävention und Gesundheitsförderung (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-4456, e-mail: [email protected])

[543-F] Waldburger-Crivelli, Benedetta; Osimani, Barbara; Hartung, Uwe (Bearbeitung); Schulz, Peter (Leitung): Towards a judicious use of antibiotics by doctors and patients (JUSA)

INHALT: It is generally acknowledged that the rising resistance to antibiotics is due partly to the overuse of antibiotics by doctors and patients. The project aims to determine the prerequisites for appropriate use of antibiotics. The investigation focuses primarily on the complex interac- tions among physicians, patients, and information sources. GEOGRAPHISCHER RAUM: Switzerland with particular emphasis on Tessin METHODE: quantitative research: national representative survey; conversation analysis: doctor- patient interaction; comparative analysis of italian and swiss patient package inserts VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Crivelli, B.: Socio-cultural differences in the improper use of antibiotics. in: COMET (Communication, Medicine & Eth- ics). Linköping University 2004.+++Crivelli, B.: Diagnosis as a case of speech act. in: COMET (Communication, Medicine & Ethics). University 2003.++Schulz, P.; Osi- mani, B.: Patient package insert: textual user-friendliness as a function of uncertainty man- agement and readability. A comparative analysis of Italian and Swiss antibiotics PPIs. in: CO- MET. Linkoeping University 2004.+++Schulz, P.; Waldburger-Crivelli, B.: "Don't wear me out". Representing the proper use of antibiotics in different cultures. in: Signs of the world: interculturality and globalisation. 8th AIS/ IASS Congress, Lyon 2004.+++ Domenighetti, G.; Crivelli, B.; Schulz, P.: Variabilita culturali nel consumo di antibiotici e nelle conoscenze sulla resistenza. XIV Congress of Alass (CALASS), Settembre 2003.+++ Crivelli, B.: Pa- tients' information lack on antibiotics: preliminary data. Speech and poster. NRP 49 Annual Meeting, Chexbres (CH), Ottobre 2003.+++Crivelli, B.: Variabilità culturali nel consumo di antibiotici e nelle conoscenze sulle resistenza. in: CALASS. Università della Svizzera italiana Settembre 2003.+++Crivelli, B.: Toward a judicious use of antibiotics by doctors and pa- tients. in: NRP 49 Annual Meeting, Vitznau (CH), Ottobre 2002.+++Schulz, P.J.; Hartung, Uwe; Waldburger Benedetta: Towards a judicious use of antibiotics by doctors and patients. HCC-Lab Working Paper, No. 4. Lugano, pp. 1-85. ART: BEGINN: 2002-05 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: NFP 49 Antibiotika-Resistenz soFid Soziale Probleme 2008/1 361 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

INSTITUTION: Università della Svizzera Italiana, Facoltà di scienze della communicazione, Health Care Communication Laboratory (Via Giuseppe Buffi 13, 6900 Lugano, Schweiz)

[544-L] Wallner, Jürgen: Health Care zwischen Ethik und Recht, Wien: Facultas-Verl. 2007, 331 S., ISBN: 978-3-7089- 0048-3 (Standort: FH Bielefeld(10)-VZ VE Wall)

INHALT: "Die unzähligen Möglichkeiten in Medizin, Pflege und Biotechnologie eröffnen Chan- cen, stellen aber auch Risiken dar - technische wie ethische. Nicht nur spektakuläre Fälle, in denen es um Sterbehilfe, Klonierungsversuche oder Schadensersatz für ein Kind mit Behinde- rung geht, lassen den Ruf nach Ethik und Recht laut werden. Vielmehr ist der gesamte Be- reich der Health Care von Vorschriften, Leitlinien, Kodizes und anderen Reglementarien durchdrungen. Worauf gründen sich solche Anweisungen? In welchen Bereichen sind sie notwendig? Wie sind sie auszugestalten? Was soll dem einzelnen Menschen und seinem Ge- wissen überlassen bleiben, was soll in einer Berufsgruppe geregelt werden, was benötigt staatliches Recht? - Vor lauter Sorge um die normative Anforderungen, die heute von Ethik und Recht verlangt und formuliert werde geht die eigentliche Sorge von Health Care, nämlich jene um die beteiligten Menschen, bisweilen unter. Das Buch Health Care zwischen Ethik und Recht zeigt, wie diese Sorge in den Haltungen, den Handlungen und den Institutionen wach gehalten werden kann. Es bietet dabei einen umfassenden Einblick in den Stand der heutigen ethischen Diskussion, Auskünfte und Analysen zur rechtlichen Lage in Österreich und Deutschland, eine Verknüpfung von individual- und sozialethischer Perspektive, einen berufs- und disziplinenübergreifenden Zugang, grundlegende Informationen zu den medizini- schen und biotechnologischen Diskussionsfeldern." (Autorenreferat).

[545-F] Wege, Natalia, Dr.med. (Bearbeitung); Siegrist, Johannes, Prof.Dr.; Dragano, Nico, Dr.phil. (Leitung): Soziale Schutzfaktoren chronischer Erkrankungen im höheren Lebensalter

INHALT: Erstens soll die Häufigkeit von drei für das höhere Lebensalter relevanten Krankheits- bzw. Störungsbildern (Herz-Kreislauferkrankungen, Depressionen, kognitive Störungen) in einer repräsentativen Stichprobe der 45 bis 74-jährigen städtischen Bevölkerung im Ruhrge- biet (im Rahmen der 5-Jahres Nachuntersuchung der Heinz Nixdorf Recall Studie) ermittelt werden. Zweitens soll überprüft werden, ob und in welchem Umfang die drei sozialen Schutzfaktoren (hoher sozialer Status, soziale Integration, sozial produktive Aktivitäten) ein- zeln und in Kombination mit den zu untersuchenden Krankheitsindikatoren assoziiert sind (Analyse von Inzidenz und Prävalenz anhand multivariater statistischer Verfahren). Darauf aufbauend soll drittens untersucht werden, welche Bedingungen bei jedem dieser Schutzfak- toren für die protektive Wirkung verantwortlich sind. Hierbei stehen die Aspekte gesundheits- relevanten Verhaltens, psychischer Bewältigungsressourcen (Optimismus, Selbstwirksamkeit) sowie sozialer Reziprozität im Rollenhandeln (Leistungs-Belohnungsparadigma) im Vorder- grund. ZEITRAUM: 2000 bis 2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutsch- land, Ruhrgebietsstädte: Essen, Bochum und Mühlheim/ Ruhr METHODE: In dem Projekt wird die Bedeutung sozialer Schutzfaktoren angesichts erhöhter Erkrankungsrisiken im Alter im Rahmen einer populationsbasierten prospektiven Kohorten- studie, der Heinz Nixdorf Recall Studie, untersucht. Dabei wird die Hypothese geprüft, dass 362 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

Personen mit hohem sozialen Status, mit starker sozialer Integration sowie Personen, die eine Anerkennung gewährende sozial produktive Aktivität ausüben, eine signifikant niedrigere Morbidität aufweisen als Personen ohne diese Schutzfaktoren. Anhand von Daten einer Nachuntersuchung des Initial vor 5 Jahren untersuchten Kollektivs von 4.814 45-74jährigen Männern und Frauen in drei Städten des Ruhrgebiets werden Inzidenzraten von Herz- Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen sowie Prävalenzraten kognitiver Störungen in Ab- hängigkeit von den genannten Protektivfaktoren unter Verwendung multivariater statistischer Verfahren ermittelt. Das medizinsoziologische Forschungsvorhaben soll dazu beitragen, ge- sellschaftliche Potentiale aktiven, gesunden Alterns genauer zu identifizieren und für präven- tive Bemühungen nutzbar zu machen. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, face to face; Medizinische Untersuchung (Stichprobe: 4.800). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Sozio- logie (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Dragano, Nico (Dr. Tel. 0211-81-14914, e-mail: [email protected])

[546-F] Werner, Göran (Bearbeitung); Nieke, Wolfgang, Prof.Dr. (Betreuung): Von Verflechtungen zwischen Ästhetik und Ethik: verlängert auf die Sterbeproblematik von "Schwerstbehinderten"

INHALT: Philosophisch fundierte Argumentation auf der Basis der postmodernen französischen Philosophie und ihrer Rezeption in Deutschland. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: erziehungswissenschaftliche Grundlagenforschung im Grenzbereich von Bildungs- philosophie und Sonderpädagogik VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Werner, Göran: Von Ver- flechtungen zwischen Ästhetik und Ethik: verlängert auf die Sterbeproblematik von "Schwerstbehinderten". Dissertation. Rostock: Univ. Rostock 2006, 602 S. ART: BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissen- schaftler INSTITUTION: Universität Rostock, Philosophische Fakultät, Institut für Allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik (August-Bebel-Str. 28, 18051 Rostock) KONTAKT: Betreuer (e-mail: [email protected])

[547-L] Will, Rosemarie: Das Recht auf einen menschenwürdigen Tod: Sterbehilfe und Patientenverfügung als grund- rechtliche Freiheit zur Selbstbestimmung, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Ge- sellschaftspolitik, Jg. 45/2006, H. 3 = H. 175, S. 43-71 (Standort: USB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Autorin gibt einen detaillierten Überblick über die aktuelle Gesetzeslage und Rechtsprechung zur Sterbehilfe und zeigt, dass deren Tabuisierung letztlich auch die Folge fehlender gesetzlicher Regelungen ist. Eine angemessene Diskussion der strafrechtlichen und zivilrechtlichen Probleme kann in einer pluralistischen Gesellschaft, deren ethische Grundla- gen zunehmend heterogener werden, ihrer Ansicht nach nur dann gelingen, wenn ein Verfas- soFid Soziale Probleme 2008/1 363 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

sungskonsens zum Thema gebildet wird. Dabei kann jedoch nicht ausschließlich aus der Ver- fassung deduziert werden, was zum Thema Sterbehilfe und Patientenverfügung vorliegt, son- dern es muss auch bestimmt werden, was aus den Grundrechten für die Zulässigkeit von Ster- behilfe und Patientenverfügung folgt und damit als Freiheitssicherung auch für den Gesetzge- ber von unmittelbarer Bedeutung ist. Die Autorin berichtet über die rechtliche Ausgangslage im Verfassungs-, Zivil- und Strafrecht und kommentiert den aktuellen Stand der politischen und rechtlichen Diskussion. Ihr Überblick mündet in zwei Schlussfolgerungen: Die zivilrecht- lichen Regelungen der Patientenverfügung müssen stärker davon ausgehen, dass die Sterbe- hilfe außerhalb der unmittelbaren Sterbephase strafrechtlich zulässig ist. Ferner wäre es sinn- voll, wenn zunächst die strafrechtliche Zulässigkeit der Sterbehilfe durch eine Ergänzung des Strafgesetzbuches geregelt würde. (ICI2)

[548-L] Wittkowski, Joachim (Interviewter); Gottberg, Joachim von (Interviewer): Das Verhältnis zum Tod resultiert aus dem Leben, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisu- ellen Medien, Jg. 11/2007, H. 3, S. 22-29

INHALT: Einleitend in das Schwerpunktthema des Heftes "Tabuthema Tod" wird ein Gespräch mit dem Psychologen J. Wittkowski geführt, der sich seit vielen Jahren wissenschaftlich mit den Themen Sterben, Tod und Trauern befasst. Im ersten Teil wird allgemein darüber disku- tiert, ob und wie sich die Thematik des Sterbens und des Todes und die Wertigkeit des Le- bens in den modernen Gesellschaften und in Deutschland im Laufe der Zeit verändern. Be- handelt wird ebenfalls das Verhältnis der Menschen zum Tod und zum eigenen Sterben. Im mittleren Teil des Gesprächs wird darüber gesprochen, welche Beziehung Kinder zum Tod und zum Sterben haben, zum Schluss wird die Thematik der Sterbens- und Todesdarstellun- gen in den Medien und ihre Wirkung auf Kinder kurz thematisiert. (PT)

[549-F] Würz, Julia, Dr.rer.med.; Kiess, Wieland, Prof.Dr.med.habil. (Bearbeitung): Krankenhausaufenthalt aus Patienten- und Angehörigensicht

INHALT: Patienten- und Angehörigenbefragung in der Universitätskinderklinik Leipzig. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test (Stichprobe: 100-300; Auswahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: Krankenhausaufenthalt aus Patienten- und Angehörigensicht. Strukturierte, prospektive Befragung an einer Universitätskinderklinik / Hospital stays as per- ceived by patients and their relatives. A prospective survey at a University Children's Hospi- tal. in: Monatsschrift Kinderheilkunde (ISSN 0026-9298 -Print-, 1433-0474 -Online-), Vol. 154, 2006, Nr. 6, S. 552-557. ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizi- nische Psychologie und Medizinische Soziologie (Philipp-Rosenthal-Str. 55, 04103 Leipzig); Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche (Oststr. 21-25, 04317 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0341-3014184)

364 soFid Soziale Probleme 2008/1 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

[550-F] Zbinden Sapin, Véronique; Wiesendanger, Sandra; Panchaud Mingrone, Isaline; Gui- doux, Anne; Chavaz, Annemarie; Bühler, Rachel (Bearbeitung); Thommen, Evelyne, Prof. (Lei- tung): Les trajectoires développementales des personnes atteintes de troubles envahissants du déve- loppement: analyse rétrospective

INHALT: L'objet du projet déposé à DORE est de mettre en évidence et d'analyser les trajectoires développementales d'enfants atteints de certains troubles envahissants du développement (Au- tisme et syndrome d'Asperger). Il s'agit de comprendre comment ces enfants se sont dévelop- pés, comment ils ont grandi dans une perspective bio-psycho-sociale. Le but poursuivi est la mise en évidence des obstacles, des échecs et des réussites qui ponctuent ce développement par l'analyse des interactions entre les troubles, l'environnement socio-éducatif, thérapeutique et familial. Les déterminants des trajectoires développementales des enfants seront inves- tigués (type et âge du diagnostic, interventions thérapeutiques et éducatives, besoin de sou- tien, ressources des familles). METHODE: La trajectoire développementale d'une trentaine d'enfants atteints d'autisme et du syndrome d'Asperger sera reconstruite par l'analyse de récits rétrospectifs recueillis dans les familles de jeunes adultes. L'entretien semi-structuré utilise une échelle du temps qui aide à élaborer un souvenir. L'entretien visera également à approfondir comment se sont faits les passages et quelle a été l'évolution de l'enfant dans les structures d'accueil fréquentées. L'en- tretien se termine par la passation de l'ADI-R (Rutter, Lord, LeCouteur, 1994) qui permet de produire un inventaire des troubles des enfants. ART: BEGINN: 2006-04 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: Autisme Suisse romande, Av de Rumine 2, 1005 Lausanne;Association Asperger-Romandie, 1512 Chavannes sur Moudon FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen For- schung INSTITUTION: Haute école de travail sociale et de la santé -EESP- (Chemin des Abeilles 14, 1010 Lausanne, Schweiz); Haute école fribourgeoise de travail social -HEF-TS- (Rue Jean- Prouvé 10, 1762 Givisiez, Schweiz) KONTAKT: Zbinden Sapin, Véronique (e-mail: [email protected])

[551-F] Zenger, Markus, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Hinz, Andreas, Dr. (Leitung): Urteilsschwankungen bei der Selbsteinschätzung der psychosozialen Situation von Krebspa- tienten

INHALT: Die Einschätzung des psychosozialen Versorgungsbedarfs von Krebspatienten wird durch Schwankungen in der Selbsteinschätzung der psychischen Situation (psychische Ge- sundheit, gesundheitsbezogene Lebensqualität) der Patienten wesentlich erschwert. Die Tat- sache solcher response-shift-Phänomene ist allgemein anerkannt. Jedoch stehen die folgenden drei Punkte bisher aus: 1. die Erfassung der Veränderung von Mustern oder Profilen der psy- chischen Variablen (statt der isolierten Betrachtung von Schwankungen einzelner Parameter); 2. die gleichzeitige Erfassung von Urteilstendenzen und von subjektiven Bedeutungszu- schreibungen für die Variablenbereiche; 3. die Bezugsetzung von solchen Urteilseffekten zum subjektiv angegebenen Bedarf an psychosozialer Versorgung. Aus der systematischen Analy- se dieser drei Punkte sollen Aussagen zur verbesserten Abschätzung des künftigen psychoon- kologischen Betreuungsbedarfs abgeleitet werden. Geplant ist, an 300 Krebspatientengruppen (Brustkrebspatientinnen und Patientinnen mit gynäkologischen Tumoren einerseits sowie soFid Soziale Probleme 2008/1 365 4 Krankheit, Pflege, Rehabilitation

Prostatakrebspatienten andererseits), Untersuchungen zu je drei Zeitpunkten (Aufnahme, 2 Wochen nach Entlassung und 3 Monate nach Entlassung) durchzuführen. Diese Untersu- chungen umfassen Fragebögen zur psychischen Gesundheit, zur gesundheitsbezogenen Le- bensqualität, zur Lebenszufriedenheit und zur subjektiven Bedeutsamkeit von Lebensberei- chen. METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 300). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2007-07 ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: Deutsche Krebshilfe e.V. FINAN- ZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizi- nische Psychologie und Medizinische Soziologie (Philipp-Rosenthal-Str. 55, 04103 Leipzig) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

5 AIDS (Aufklärung, Gefährdung, Situation Infizierter)

[552-L] Battisti, Martina: Sexuelles Risikoverhalten junger Erwachsener: Grundlagen, Studie, Diskussion, Saarbrü- cken: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 151 S., ISBN: 978-3-86550-275-9 (Standort: LB Stuttgart(24)- 55/9145)

INHALT: "Im Jahre 1981 wurde AIDS in der Öffentlichkeit bekannt. Seither sind mehr als 25 Millionen Menschen an den Folgen dieser Immunschwächekrankheit gestorben. Nach Ver- mutungen leben ungefähr 40 Millionen Menschen mit dem HI-Virus. Die Tendenz zur Über- schätzung der medizinischen Möglichkeiten gegen AIDS/ HIV, eine um sich greifende Safe- Sex-Müdigkeit und die Abnahme der öffentlichen Diskussion sind steigend. Aus diesen Gründen beschäftigt sich die AIDS-Prävention und Forschung seit den letzten zehn Jahren vor allem mit dem Wissen um die Infektionswege, Einstellungen, Verhaltensabsichten und der subjektiven Risikowahrnehmung. Die Autorin geht vor diesem Hintergrund der zentralen Frage nach, welchen Einfluss die Persönlichkeit, der Lebens- und Freizeitstil sowie das Ge- schlecht auf das sexuelle Risikoverhalten haben. In der vorliegenden Arbeit wurde nun sexu- elles Risikoverhalten, definiert über den Gebrauch von Kondomen, untersucht, und zwar in Abhängigkeit von den Persönlichkeitsmerkmalen Sensation Seeking und Kontroll- und Kom- petenzüberzeugung, sowie vom Lebens- und Freizeitstil und vom Geschlecht. Durchgeführt wurde die empirische Untersuchung an 127 Studierenden unterschiedlicher Fakultäten der Universität Innsbruck im Alter zwischen 19 und 25 Jahren. Im theoretischen Teil der Arbeit werden die für die Fragestellung relevanten Grundlagen erläutert. Am Beginn steht das The- ma AIDS mit den wichtigsten epidemiologischen und medizinischen Fakten. Ein weiteres Kapitel widmet sich den unterschiedlichen Modellen und Theorien zur Erklärung gesund- heitsbezogener Verhaltensweisen und AIDS-präventivem Verhalten. Daran anschließend wird ein Überblick über unterschiedliche AIDS-Präventionsmaßnahmen und deren Effektivi- tät in den letzen zehn Jahren gegeben. Dem Konstrukt Sensation Seeking ist das Kapitel 4 gewidmet. Abschließend wird auf die Lebens- und Freizeitforschung aus soziologischer aus soziologischer und psychologischer Perspektive kurz eingegangen. Im empirischen Teil der Arbeit werden Studierende, die sich sexuell safe verhalten, mit Studierenden, die sich sexuell unsafe verhalten, bezüglich der Persönlichkeitsmerkmale Sensation Seeking und Kontroll- 366 soFid Soziale Probleme 2008/1 5 AIDS

und Kompetenzüberzeugungen sowie dem Geschlecht verglichen. Weiter soll untersucht werden, ob der Lebens- und Freizeitstil einen Einfluss auf das sexuelle Risikoverhalten hat." (Textauszug)

[553-F] Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, Fak. Soziale Arbeit und Gesundheit Standort HolzmindenDebiel, Stefanie, Prof.Dr. (Leitung): Sexualpädagogische Arbeit mit Jugendgruppen

INHALT: Das Praxisprojekt "Sexualpädagogische Arbeit mit Jugendgruppen" ist ein Kooperati- onsprojekt zwischen der HAWK, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, Studienstandort Holzminden, dem Landkreis Holzminden, der pro familia, hier dem Landesverband Nieder- sachsen e.V. und der Beratungsstelle Holzminden. Ziel des Praxisprojektes ist die Ausbildung von Studierenden zu Multiplikatoren/ Multiplikatorinnen für sexualpädagogische Aufklä- rungseinheiten an Schulen und in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis Holzminden. Das Praxisprojekt läuft seit dem Sommersemester 2005 und befindet sich mitt- lerweile in der dritten Projektphase. Eine Projektphase umfasst zwei Semester. In diesem Zeitraum führen Studierende nach einer intensiven Schulungsphase selbstständig sexualpäda- gogische Unterrichtseinheiten an Schulen durch und gestalten eine jeweils zweitätige Mit- machaktionen zum Thema HIV- und Aids-Prävention. Die Praxisphasen werden durch die Praxisbegleiterinnen der pro famila und des Gesundheitsamtes des Landkreises Holzminden theoretisch und praktisch begleitet. In den Projektphasen der Jahre 2005-2007 wurden insge- samt mindestens 1500 Schülerinnen und Schüler erreicht. Das Projekt wird zurzeit mit einer neuen Studierendengruppe fortgeführt. Die Studierenden stehen ab November 2007 für Un- terrichtseinheiten an Schulen zur Verfügung, Ansprechpartnerinnen werden rechtzeitig auf der Homepage benannt. ART: BEGINN: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, Fak. Soziale Arbeit und Gesundheit Standort Holzminden (Haarmannplatz 3, 37603 Holzminden) KONTAKT: Leiterin (Tel. 05531-126187)

[554-L] Fimpel, Julia; Stolpe, Michael: The welfare costs of HIV/ AIDS in Eastern Europe: an empirical assessment using the eco- nomic value-of-life approach, (Kieler Arbeitspapiere / Institut für Weltwirtschaft an der Univer- sität Kiel, No. 1297), Kiel 2006, 68 S. (Graue Literatur; URL: http://opus.zbw-kiel.de/volltexte/2006/5104/pdf/kap1297.pdf)

INHALT: "Based on the aggregation of individual willingness-to-pay for a statistical life, we calibrate an intertemporal optimization model to determine the aggregate welfare losses from HIV/ AIDS in 25 Eastern European countries. Assuming a discount rate of three percent, we find a total welfare loss for the whole region of 1.2 trillion US-Dollar, approximately 16 per- cent of the region's annual GDP between 1995 and 2001. Although prevalence and incidence rates diverge sharply between countries - with central Europe far less affected than the major countries in the Commonwealth of Independent States and the Baltics - the epidemic is likely to spread to all countries unless a coherent strategy of prevention and treatment is backed up by substantial increases in health care investments. The sheer size of this task and the interna- soFid Soziale Probleme 2008/1 367 5 AIDS

tional nature of the epidemic render this one of the most important current challenges for all of Europe." (author's abstract)

[555-L] Velasco, Edward: Behavioural surveillance and HIV prevention in men who have sex with men: reports from Australia, Belgium, Canada, France, Germany, Switzerland, the United Kingdom, and the United States, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, For- schungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Forschungsgruppe Public Health, 2007-306), Berlin 2007, 37 S. (Graue Literatur; URL: http://bibliothek.wzb.eu/pdf/2007/i07- 306.pdf); Forschungsbericht/Nummer: SP I 2007-306

INHALT: "Im Jahre 2006 wurde am Robert Koch-Institut im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit eine große bundesweite Querschnittstudie zu Wissen, Einstellungen und Verhal- ten bezüglich sexuell übertragbarer Infektionen (STI) bei homo- und bisexuellen Männern durchgeführt (KABaSTI-Studie). Im Rahmen dieser Studie fand in Berlin ein zweitägiges Arbeitstreffen mit Sozialwissenschaftlern und Epidemiologen aus Australien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, der Schweiz und den Vereinigten Staaten statt, um in einen offenen Dialog über die neuesten Trends im sexuellen Risikoverhalten bei homo- und bisexuellen Männern zu treten. Die teilnehmenden Wissenschaftler präsentierten neueste Daten zu Risikominimierungsstrategien abseits der durchgängigen Kondomverwen- dung, zum Zusammenhang zwischen Kommunikation über den HIV-Serostatus und dem Ein- gehen sexueller Risiken, zum Einfluss von HIV-Serosorting auf die Inzidenzen anderer STI, zu Trends im HIV-Testverhalten, zum Beitrag von online erhobenen HIV-Daten für die insti- tutionelle Surveillance und zu den Konsequenzen frühzeitiger HIV-Diagnosestellung und - Therapie für sexuelles Verhalten." (Autorenreferat)

6 Sucht (Medikamenten- und Drogenabhängigkeit, Alkoholismus, Glücksspiele)

[556-L] Beck, Norbert; Warnke, A.; Adams, G.; Zink-Jakobeit, K. (Hrsg.): Süchtiges Verhalten bei Kindern und Jugendlichen: Tagungsband anlässlich der 7. Fachta- gung "Süchtiges Verhalten bei Kindern und Jugendlichen" am 10.-11. Oktober 2005 in Würzburg, Lengerich: Pabst 2006, 92 S., ISBN: 978-3-89967-335-7 (Standort: BSB Mün- chen(12)-2007.23654)

INHALT: "Kinder und Jugendliche geraten immer früher in Kontakt mit Suchtmitteln. Suchtstö- rungen stellen einen der größten Risikofaktoren für eine altersentsprechende Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen dar. Die Fragen berühren die Integration in Familie, Schule, Beruf und Freizeit. Um die Bedeutung süchtigen Verhaltens im Kindes- und Jugendalter auf die Entwicklung des Kindes stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken, wurden im Rahmen der 7. Würzburger Fachtagung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Kinder- und Jugendhilfe klinische Erscheinungsbilder, Ätiologie, Epidemiologie sowie Konzepte zu Prä- vention und Therapie von Suchterkrankungen auf der Grundlage des aktuellen Forschungs- standes dargestellt und diskutiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gerhard Wiesbeck: 368 soFid Soziale Probleme 2008/1 6 Sucht

Neurobiologie der Sucht (9-16); N. Barth: Drogen im Kindes- und Jugendalter (17-24); Mat- thias Richter, Veronika Ottova: Alles auf Risiko? Aktuelle Ergebnisse zum Gesundheitsver- halten im Kindes- und Jugendalter (25-41); Claudia Mehler-Wex: Machen Psychopharmaka abhängig? (43-53); Heike Kaspers, Karl Schneller: Sucht? Ich nicht! Ein Projekt für Suchtge- fährdete in der Kinder-und Jugendhilfe (55-61); Martin Heyn: "Willst du auch keine?" Aus- stiegsprogramm für jugendliche Raucherinnen und Raucher (63-67); Claudia Seuffert: Rede nicht über mich - Rede MIT mir Gespräch mit Betroffenen (69-70); Marco Ennemoser, Wolfgang Schneider: Effekte exzessiven Fernsehkonsums auf die Schriftsprachentwicklung in der Schule als Beispiel für die Auswirkung nicht-stoffgebundenen Suchtverhaltens (71-92).

[557-F] Braun, Norman, Prof.Ph.D. (Leitung); Wimmer, Thomas, Dipl.-Soz. (Betreuung): Theorie und Empirie des Zigarettenkonsums

INHALT: Untersuchung der Auswirkung des Rauchverbots in Gaststätten, Determinanten des Raucheinstiegs, Determinanten der Konsumaufgabe, Wechselwirkung des Zigarettenkonsums mit anderen Konsumgütern, zeitliche Veränderungen, kulturelle Unterschiede. Vorläufige Er- gebnisse der Sekundärdatenanalysen: große zeitliche und räumliche Schwankungen des Ziga- rettenkonsums, saisonale Muster, unterschiedliche Präferenzen von Rauchern und Nichtrau- chern (ein Nichtraucher kann nicht als Raucher mit einer Konsummenge von Null behandelt werden). ZEITRAUM: aktuell + Sekundärdatenanalysen ab ca. 1960 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland + Sekundärdatenanalysen innerhalb Europas METHODE: Methodisch steht dabei eine eigene telefonische Befragung von ca. 2.000 Rauchern und Nichtrauchern im Vordergrund, die im Sommer 2008 von einem kommerziellen Umfra- geinstitut (SIM) durchgeführt wird. Ergänzt wird diese Datenquelle durch zahlreiche Sekun- därdatensätze auf der Individual- und Aggregatebene. Neben der Beurteilung der Validität der eigenen Erhebung soll diese Vorgehensweise so vor allem Aussagen über zeitliche Entwick- lungen im Rauchverhalten sowie länderspezifische Unterschiede ermöglichen. Darüber hin- aus werden jedoch auch allgemeinere, theoretische Fragestellungen verfolgt, auf die es eben- falls im Rahmen quantitativer Analysen eine Antwort zu finden gilt. So ist es nämlich kei- neswegs selbstverständlich, dass individuelle Entscheidungen in Bezug auf das Rauchverhal- ten sinnvoll im Rahmen eines individuellen Entscheidungskalküls erklärt werden können. Un- tersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefo- nisch (Stichprobe: 2.000; deutsche Raucher und Nichtraucher ab 15 Jahren -Besonderheit: Er- fassung des Rauchverhaltens von Antwortverweigerern durch Kurzbefragung-; Auswahlver- fahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl Prof. Braun (Konradstr. 6, 80801 München) KONTAKT: Wimmer, Thomas (Tel. 089-2180-3256, e-mail: [email protected])

soFid Soziale Probleme 2008/1 369 6 Sucht

[558-F] Budde, Axel, M.Sc.; Moesgen, Diana, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Klein, Michael, Prof.Dr. (Leitung): ChAPAPs - Reducing harm and building capacities for children affected by parental alcohol problems in Europe (im Rahmen des ENCARE V - European Network for Children Affected by Risky Environments within the Family)

INHALT: Die Kompetenzplattform Suchtforschung (KOPF-S), KFH NW, führt das EU-Projekt ChAPAPs durch. Neben Deutschland sind an dem Projekt Organisationen aus Großbritan- nien, Österreich, Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Ungarn, Italien, Litauen, Norwegen, Polen, Portugal, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik und Zypern beteiligt. Das Pro- jekt wird auf internationaler Ebene von der KOPF-S geleitet und koordiniert. In diesem Pro- jekt soll der psychische und physiologische Gesundheitszustand von Kindern und Jugendli- chen aus alkoholbelasteten Familien in mehreren EU-Staaten umfassend erhoben werden. Verschiedene Studien weisen bereits darauf hin, dass Kinder und Jugendliche aus alkoholbe- lasteten Familien mehrfach unter psychischen Störungen wie z.B. Depressionen, Angst- und Persönlichkeitsstörungen leiden, häufiger Opfer von Misshandlungen (physisch, psychisch und sexuell) werden sowie die Tendenz aufweisen, selbst eine Alkoholabhängigkeit zu entwi- ckeln. Zusätzlich sollen die gesundheitsökonomischen Konsequenzen des elterlichen Alko- holkonsums europaweit untersucht werden. Gleichzeitig ist es Ziel und Aufgabe von ChA- PAPs, negative Konsequenzen für Kinder und Jugendliche aus alkoholbelasteten Familien, die durch den elterlichen Alkoholmissbrauch verursacht wurden, zu vermeiden bzw. zu ver- mindern. Um dieses Ziel zu erreichen, wird innerhalb dieses Projektes ein Manual entwickelt, welches Handlungsempfehlungen und Beispiele guter Praxis aus der Arbeit mit Kindern aus alkoholbelasteten Familien enthält. Dieses soll vor allem Fachkräfte aus unterschiedlichen EU-Ländern erreichen, die bisher wenige Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt haben. Für diese Personen sollen ebenso spezielle Trainings durchgeführt werden. Diese Trainings sollen die Kompetenzen und Fähigkeiten der Fachkräfte weiterentwickeln, damit sie in Zu- kunft in ihrer täglichen Arbeit mit betroffenen Kindern den Ansprüchen der Kinder besser ge- recht werden und sie bedarfsorientierter unterstützen können. Zuletzt sollen in ChAPAPs auch Empfehlungen für politische Strategien generiert werden, um betroffene Kinder und Ju- gendliche auch auf einer höheren Ebene Unterstützung zukommen zu lassen. Grundidee die- ser praxisorientierten Vorhaben ist der Gedanke, dass diejenigen Länder, die bisher wenig Expertise auf dem Gebiet "Kinder aus alkoholbelasteten Familien" haben, vom teilweise um- fangreichen Wissen anderer Länder profitieren können und sollen. Weitere Informationen un- ter: http://www.encare.info/ . ART: BEGINN: 2007-08 ENDE: 2010-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Sozialwesen (Wörthstr. 10, 50668 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-7757-156, Fax: 0221-7757-180, e-mail: [email protected]); Budde, Axel (Tel. 0221-7757-170, e-mail: [email protected]); Moesgen, Diana (Tel. 0221-7757- 173, e-mail: [email protected])

370 soFid Soziale Probleme 2008/1 6 Sucht

[559-L] Bühler, Anneke: Suchtfrei ins Leben: Dokumentation der Förderprogramme zur Suchtprävention für vorbe- lastete Kinder und Jugendliche ; "Suchtprävention mit Kindern von suchtkranken Eltern" ; "Suchtprävention mit jugendlichen Spätaussiedlern/ Migranten", (Schriftenreihe der Landes- stiftung Baden-Württemberg, Nr. 24), Stuttgart 2007, 97 S. (Graue Literatur; URL: http://www.landesstiftung-bw.de/publikationen/files/sr-24_suchtpraevention.pdf)

INHALT: Auf dem Hintergrund, dass jedes siebte Kind von denen, die mit alkoholabhängigen Eltern leben, von der Alkoholstörung eines Elternteils betroffen ist, befasst sich die Studie Forschungsergebnissen zur Effektivität von Präventionsansätzen sowohl bei Kindern. Ziel der Untersuchung ist es zu untersuchen, welche Auswirkungen die Teilnahme an den Präventi- onsprojekten auf die Entwicklung der Kinder hat und die Einschätzungen der Eltern abzubil- den. Zu diesem Zweck wurden insgesamt 120 Kinder aus 13 Projekten ausgewertet und die Veränderungen der Kinder über den wissenschaftlichen begleiteten Zeitraum dokumentiert. In einem zweiten Teil geht es um die Bewertung von Drogenkonsumverhalten bei jugendli- chen Spätaussiedlern und Migranten. Methode, Untersuchungsdesign, Messinstrumente des Projekts sowie die Befunde zur Ergebnisqualität werden hier vorgestellt und abschließend in einem Ausblick konkretisiert. (ICH)

[560-F] Fiordelli, Maddalena; Faustinelli, Carmen; Hartung, Uwe; Arbia, Giuseppe (Bearbei- tung); Schulz, Peter (Leitung): Divieto di Fumare (DIFU)

INHALT: In the past few years, as European countries have become more aware of the problem of tobacco, the discussion of the topic has intensified on a national and international level. Ireland and Italy have already passed very restrictive non-smoking laws and Ticino, perhaps due to its geographic location, has been the first canton to insist on a ban on smoking. Our re- search monitors changes in public opinion with respect to the introduction of the absolute non-smoking law in public buildings in Ticino. The monitoring of three distinct panel studies - Ticino population (1000), Ticino hotel and restaurant employees (150) and tourists (500) - was funded by the Swiss Federal Office for Public Health (BAG) and has lasted two years. (Intermediated)results: Peculiar to our debate is its stability. Since the beginning of the dis- cussion people was definitely in favour of the ban. On the one hand, the discussion in the Swiss newspapers was crystallized during the observation period around two main issues: supporters argue in favour of the health benefits of the ban, the opponents underscore the vio- lation of the liberty. Only the economical issue is discussed from both sides. On the other hand, from the very beginning the majority of the Ticino population was clear in respect to the arguments used in the debate. We distinguished three groups: those who were resolutely in favour of the ban, those who were resolutely against it and those who changed their opin- ion in favour. For our data analysis this last group is the most interesting one given that re- spondents in this group are ambivalent: they agreed with those who are in favour about health and economic issues, while they continue sharing the idea of those who consider the ban as a violation of the freedom issue. ZEITRAUM: Observation period: October 2004 - May 2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ticino METHODE: DIFU project is constituted by two main methods: content analysis and survey. The first one collects a sample of more than 3000 articles from 17 Swiss newspapers during a pe- riod of two years (October 2004 - May 2007). Almost in the same period a panel study is soFid Soziale Probleme 2008/1 371 6 Sucht

conducted on three samples, the most significant one is structured in five waves through a sample of 1000 inhabitants. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert: Standardis- ierte Befragung, telefonisch. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fiordelli, M.; Toti, B.; Schulz, P.J.; Hartung, U.: Shifting between freedom and regulation: public opinion concerning smoking ban in Tessin. in: COMET (Communication, Medicine & Ethics). Cardiff, GB 2006.+++Schulz, P.; Hartung, Uwe; Fior- delli, Maddalena; Toti, Bernadette: Rauchverbot in öffentlichen Räumen. Erster Zwischenbe- richt über die erste Befragungswelle Juni-August 2005. HCC-Lab Working Paper No. 3. Lu- gano 2006, pp. 1-209. ART: BEGINN: 2005-06 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Università della Svizzera Italiana, Facoltà di scienze della communicazione, Health Care Communication Laboratory (Via Giuseppe Buffi 13, 6900 Lugano, Schweiz)

[561-L] Fischer, Jan: "Ich spiele, also bin ich": Essay, in: Hamburg review of social sciences, Vol. 1/2006, Iss. 2, S. 236-242http://www.hamburg-review.com/Archive.62.0.html)

INHALT: Der Autor problematisiert die Auswirkungen der Nutzung von so genannten Onlinevi- deospielen ("Massive Multiplayer Online Role-Playing Game" - MMORPG) bei Jugendli- chen und jungen Erwachsenen. Er fragt danach, was den besonderen Reiz der Onlinevideo- spiele ausmacht und warum immer mehr Jugendliche in virtuelle Welten abtauchen, um als Magier, Krieger, Elfen oder Orcs mit anderen Spielern Abenteuer zu erleben. Wie kommt es zum Beispiel, dass der durchschnittliche Onlinegamer fast 4 Stunden pro Tag und Vielspieler sogar 60 Stunden und mehr pro Woche in der "Matrix" versinken? Welche Auswirkungen haben diese Spiele auf die Persönlichkeit der Spieler? Das Gefahrenpotenzial von MMORPGs liegt dem Autor zufolge darin, dass sie Fluchtmöglichkeiten in eine Welt bieten, in der die Probleme für kurze Zeit ausgeblendet werden und in welcher die Onlinewelt zur "besseren Realität" wird. Auch die wachsende Technisierung und Computerisierung der Welt sorgen dafür, dass in Zukunft die Übergänge zwischen der virtuellen und realen Realität im- mer undeutlicher werden. In Anlehnung an das berühmte Wort des französischen Philosophen René Descartes ließe sich daher sagen: "Ich spiele, also bin ich". Für die Jugendlichen ist es deshalb wichtig, den verantwortlichen Umgang mit Onlinespielen zu lernen und einen Weg zu finden, wie die virtuellen und realen Welten friedlich nebeneinander existieren können. (ICI2)

[562-L] Flöter, S.; Donath, C.; Piontek, D.; Gradl, S.; Metz, K.; Kröger, C.; Bühringer, G.: Anteil von Raucherinnen, Stadien der Veränderungsbereitschaft und Inanspruchnahme von Tabakentwöhnung in der Mutter-Kind-Rehabilitation, in: Das Gesundheitswesen : Sozialme- dizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizini- scher Dienst, Jg. 69/2007, H. 5, S. 311-318 (Standort: USB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/ ge- su/doi/10.1055/s-2007-973839)

INHALT: "Hintergrund: Rauchende Mütter gefährden nicht nur ihre eigene, sondern auch die Gesundheit ihrer Kinder. Mutter-Kind-Kureinrichtungen können ein geeignetes Setting dar- 372 soFid Soziale Probleme 2008/1 6 Sucht

stellen, um diese Zielgruppe zu erreichen und bei der Tabakentwöhnung zu unterstützen. Ziel: Ziel der Studie ist es, erstmalig den Rauchstatus und die Änderungsbereitschaft bei Patientin- nen in deutschen Mutter-Kind-Kureinrichtungen zu beschreiben, sowie die tatsächliche Inan- spruchnahme eines Kursangebots zur Tabakentwöhnung zu untersuchen. Methodik: In einer querschnittlichen Feldstudie mit einer konsekutiven Stichprobe aus 22 Mutter-Kind-Kliniken (n=4.329 Mütter) wurden mittels eines Fragebogens der Rauchstatus sowie bei Raucherinnen das Stadium der Änderungsbereitschaft nach dem Transtheoretischen Modell und die Erwä- gung der Inanspruchnahme von Hilfe zur Entwöhnung erfasst. Zusätzlich wurde mithilfe von Angaben der KursleiterInnen untersucht, wie viele Raucherinnen mit dem Angebot eines Ta- bakentwöhnungskurses erreicht werden können. Ergebnisse: 29,2% der Patientinnen in Mut- ter-Kind-Kuren sind Raucherinnen. Im Vergleich zur weiblichen Allgemeinbevölkerung be- findet sich ein größerer Anteil von Frauen in einem fortgeschrittenen Stadium der Ände- rungsmotivation (19,4% im Stadium der Vorbereitung) und die Mehrzahl der Raucherinnen ist bereit, Hilfe in Anspruch zu nehmen, um mit dem Rauchen aufzuhören. 37,6% der Rau- cherinnen nahmen am angebotenen Tabakentwöhnungsprogramm teil. Schlussfolgerung: Der Raucherinnenanteil und die Veränderungsbereitschaft in Mutter-Kind-Kureinrichtungen sind hoch. Die tatsächliche Inanspruchnahme eines Angebots zur Tabakentwöhnung ist bereits be- achtlich, muss aber noch weiter gesteigert werden. Möglicher Ansatzpunkt dafür sind Maß- nahmen zur Erhöhung der Motivation von rauchenden Müttern." (Autorenreferat)

[563-L] Foertsch, Volker; Lange, Klaus (Hrsg.): Rauschgift, Organisierte Kriminalität und Terrorismus, (Argumente und Materialien zum Zeitgeschehen, 56), München 2007, 105 S., ISBN: 978-3-88795-316-4 (Graue Literatur; URL: http://www.hss.de/downloads/AMZ56-Drogen.pdf)

INHALT: Inhaltsverzeichnis: Michael E.G. Chandler: The nexus between organized crime and transnational terrorism: fact or fiction, connect or disconnect? (7-14); Andreas Freytag: Weltwirtschaftliche Integration und Frieden (15-26); Jürgen Storbeck: Drogen und Organi- sierte Kriminalität als wirtschaftliche und politische Macht (27-38); Friedrich Schneider, Ur- sula Windischbauer: Money laundering: some preliminary empirical findings (39-57); Jürgen Storbeck: Bisher angewandte Strategien in der Drogenbekämpfung (59-64); Aleksandra Ne- sovic, Ivona Lalovic: Organized crime in the Balkans: legal solutions of the criminal procedu- re code of the Republic of Serbia (65-69); Darko Trifunovic: Terrorismus und das Organisier- te Verbrechen in Südosteuropa: Beispiel Bosnien-Herzegowina (71-74); Argon A. Lamaj: Organisierte Kriminalität in Albanien (77-84); Leonid L. Fituni: Changing 's image abroad: combating organized crime and money laundering (85-94); Berndt Georg Thamm: Symbiose mit Terrorismus und anderen Formen der Organisierten Kriminalität (95-98); Berndt Georg Thamm: Rauschgift und Organisierte Kriminalität - Alternativen zu den bishe- rigen Strategien (99-105).

[564-L] Fritz, Thomas: Stark durch Sport - stark durch Alkohol?: eine Untersuchung an jugendlichen Vereinsfuß- ballern, (Forum Sportwissenschaft, Bd. 12), Hamburg: Feldhaus 2006, 212 S., ISBN: 978-3- 88020-477-5 (Standort: ZB d. Sportwiss. Köln(41)-4 Jug 600) soFid Soziale Probleme 2008/1 373 6 Sucht

INHALT: "Riskante Formen des Alkoholkonsums nehmen gegenwärtig bereits unter Heranwach- senden zu. Angesichts der Gefahren für die Persönlichkeitsentwicklung der Betroffenen stellt sich die Frage, ob das Engagement in einem Sportverein in diesem Zusammenhang einen pro- tektiven Beitrag leisten kann oder nicht vielmehr selbst eine Gefahrenquelle ist. Im Rahmen dieses Buches wird das Verhältnis von Sportengagement und Alkoholkonsum vor dem Hin- tergrund eines sozialisationstheoretischen Ansatzes analysiert. Der aktuelle Forschungsstand wird in einem Beziehungsgefüge von Sozialisationsbedingungen, Stress und Bewältigungs- kapazitäten interpretiert. Nach dem theoretischen Modell gelingt Jugendlichen die Auseinan- dersetzung mit alltäglichen Anforderungen, ohne auf Alkohol zurückzugreifen, sofern sie über ausreichende psychosoziale Ressourcen verfügen. Ein Engagement im Sportverein kann diese Ressourcen stärken. Die empirische Untersuchung an jungen Vereinsfußballern, die quantitative und qualitative Verfahren miteinander verbindet, zeigt, dass diese Annahmen in wesentlichen Punkten differenziert werden müssen. So schützt z. B. eine starke Selbstwirk- samkeitserwartung nur vor riskanten Praxen, wenn Jugendliche über Problembewusstsein verfügen. Auf der Grundlage solcher Untersuchungsergebnisse lassen sich Ansatzpunkte für effektive Interventionsmaßnahmen gewinnen." (Autorenreferat).

[565-F] Gerwin, Werner; Niethen, Gerhard (Bearbeitung); Degen, Ulrich (Leitung): Suchtprävention und Qu@lifizierung (SuQu@)

INHALT: Suchtprobleme stellen in unserer Gesellschaft nach wie vor eine enorme gesundheits- und sozialpolitische Herausforderung dar. Sie verursachen für Betroffene und deren Angehö- rige viel Leid und für die Gesellschaft hohe und großteils vermeidbare Kosten. Suchtproble- me bedeuten individuelle Tragödien, zugleich belasten sie die Gesellschaft als Ganzes. Eine besondere Problemgruppe bei der Betrachtung von Suchtproblemen sind Jugendliche und junge Erwachsene. Dies gilt insbesondere angesichts aktueller Trends, wie dem so genannten 'Binge drinking', dem gezielten Rauschtrinken, oder dem Mischkonsum in der 'Party-Szene', den 'Designerdrogen' oder dem Aufkommen der Alkopops. Nach neueren Untersuchungen der BZgA gehören Alkohol und illegale Drogen inzwischen leider zur Alltagserfahrung in dieser Altersgruppe. Auch in der Ausbildung bzw. an Berufsschulen bestätigten 48% der Ju- gendlichen riskanten Alkoholgebrauch und 16% gaben an, im letzten Jahr illegale Drogen konsumiert zu haben. Neben den gesundheitlichen Problemen und Belastungen verursacht Drogenkonsum noch zahlreiche weitere direkte und indirekte Kosten und Belastungen, dazu gehören beispielsweise Probleme am Arbeitsplatz oder bei Jugendlichen Schul- und Ausbil- dungsversagen. Auch die Entwicklung des künftig benötigten Fachkräftepotentials ist nicht nur demografisch sondern bei Auszubildenden und jungen Fachkräften ebenfalls durch zu- nehmenden Drogenkonsum gefährdet. Denn zusätzlich zur prognostizierten demografischen Entwicklung gefährdet eine hohe Quote von Ausbildungsabbrechern die Bereitstellung einer ausreichenden Zahl an Nachwuchsfachkräften. Darüber hinaus bedeutet Drogenkonsum eine Beschneidung des existierenden Potentials. Das manifestiert sich beispielsweise durch Fehl- zeiten, Leistungseinbußen, Gefährdung der Arbeitssicherheit oder mangelnde Zuverlässigkeit und mangelndes berufliches Engagement bei den Betroffenen. Dies war der Anlass, die Frage des Alkohol- und Drogenkonsums in der Ausbildung und allgemein bei jungen Berufstätigen näher zu beleuchten. Dazu sollten laut Auftrag des BIBB 30 computergestützte Telefoninter- views (CATI) und fünf Intensivinterviews durchgeführt werden. METHODE: Als Gesprächspartner für die Studie sollten 'Experten' für den Problemkreis Alko- hol- und Drogenkonsum unter Jugendlichen und jungen Beschäftigten fungieren. Dazu wur- 374 soFid Soziale Probleme 2008/1 6 Sucht

den einschlägig tätige Vertreter von Verbänden und Gewerkschaften sowie Ausbildungsver- antwortliche, Mitarbeiter von Sozialdiensten von Betrieben, Betriebsärzte und Vertreter von Berufsgenossenschaften gezählt. Neben bereits bestehenden Kontakten wurden zur Gewin- nung der Interviewpartner Telefonbücher, Unternehmensverzeichnisse, Verzeichnisse von Berufsverbänden und Interessengruppen genutzt. Auf diese Weise kam schließlich eine Zu- fallsauswahl von Interviewpartnern aus unterschiedlichsten Betrieben und Bereichen zusam- men, deren gemeinsames Merkmal das Expertentum im Bereich von Alkohol- und Drogen- konsum und/ oder im Bereich der beruflichen Ausbildung ist. Insgesamt wurden schließlich 78 Personen auf unterschiedliche Art in die Untersuchung einbezogen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Alkohol und Drogenkonsum bei Auszubildenden und jungen Be- rufstätigen - eine explorative Studie. Institut für Bildung - Arbeit - Qualifikation. 36 S. (Download: http://www2.bibb.de/fodb/pdf/zw._20530.pdf ). ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (Tel. 0228-107-1016, e-mail: [email protected])

[566-F] Giovanoli, Anna, Dr.phil.; Sutter, Marielle; Matter, Monika; Safi, Netkay; Stauffer- Balzli, Fabia (Bearbeitung); Moggi, Franz, PD Dr.phil. (Leitung): Prospektive Multizenterstudie zur Evaluation von Behandlungsprogrammen für Alkohol- und/ oder Medikamentenabhängige: Zusammenhänge zw. psychischen Störungen, Merkma- len stationärer Behandlungsprogramme und Behandlungsergebnissen 1 Jahr nach der Ent- lassung

INHALT: In der Schweiz haben ca. 300'000 Personen ein Alkoholproblem, 40'000 Patienten werden jährlich wegen Alkoholismus behandelt. Diese Patienten verursachen nach neueren Schätzungen jährlich direkte und indirekte Kosten von ca. 3 Mia. Schweizer Franken. Diese Zahlen legen eine Evaluation von Behandlungsprogrammen für Alkohol- und Medikamen- tenabhängige nahe mit dem Ziel, Patienten- und Behandlungsmerkmale zu identifizieren, de- ren spezifisches Zusammenwirken zu besseren Behandlungsergebnissen und damit zur Kos- tensenkung führt. Schlechte Behandlungsergebnisse von Suchttherapien sind häufig bei Pati- enten zu finden, die zusätzlich zu ihrer Alkoholproblematik noch an einer psychischen Stö- rung leiden. Da diese Patientengruppe das auf Alkoholismus spezialisierte Versorgungssys- tem sehr häufig in Anspruch nimmt und bis heute in der Schweiz nicht zuletzt aus Kosten- gründen kaum Spezialprogramme existieren, ist es von zentraler Bedeutung bei bestehenden Programmen zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit Behandlungsmerkmale zu identifizie- ren, die bei Patienten mit zusätzlichen psychischen Erkrankungen zu Verbesserungen der Be- handlungsergebnisse führen. Das Ziel der Untersuchung ist ein Beitrag zur differenziellen In- dikation zu liefern. Es wird angenommen, dass Patienten mit Alkoholproblemen und mit ei- nem höheren Schweregrad an psychischen Erkrankungen in hoch strukturierten, stark unter- stützenden und sehr intensiven Behandlungsprogrammen für Alkoholabhängigkeit ein Jahr nach ihrer Entlassung bessere Behandlungsergebnisse aufweisen als Patienten ohne psychi- sche Erkrankungen oder mit nur niedrigem Schweregrad an psychischer Erkrankung. Letztere haben bessere Ergebnisse nach Behandlungsprogrammen mit niedriger Struktur, weniger Un- terstützung und weniger Intensität (Interaktionseffekt). Des Weiteren wird der Verlauf der Behandlungsergebnisse 5 Jahre nach Entlassung aus der statioären Behandlung erfasst. Der Schweizerische Datensatz wird zudem mit einem Datensatz aus den USA mit rund 3'700 Pa- soFid Soziale Probleme 2008/1 375 6 Sucht

tienten verglichen. (Zwischen)ergebnisse: Von 1088 Patienten, die während eines Jahres bis spätestens 31. Dezember 2001 in eines der 12 Behandlungszentren eingetreten waren, konnte bei 805 eine Eintrittsmessung vorgenommen werden (Rücklauf 74%; einschliesslich Wieder- eintritte und Patienten mit hirnorganischen Beeinträchtigungen als Suchtfolgeschäden). Es mussten 14 Patienten wegen zu vielen missing data ausgeschlossen werden. Von den übrigen 791 Patienten haben insgesamt 784 Patienten den Eintrittsfragebogen vollständig ausgefüllt. Von 745 Patienten liegt der Psychostatus bei Eintritt (EuropASI-Interview) und bei 791 Pati- enten ein Austrittsblatt mit der klinischen Diagnose, Aufenthaltsdauer und Austrittsumstän- den vor. Von den 784 Patienten mit einem vollständigen Eintrittsfragebogen füllten schliess- lich 658 Patienten einen Austrittsfragebogen aus (Rücklauf: 84%). Insgesamt 589 Patienten schickten ein Jahr nach Austritt einen ausgefüllten Katamnesefragebogen zurück (Rücklauf: 75%). Von den übrigen 202 Patienten waren 21 (10%) verstorben, 16 (8%) konnten nicht lo- kalisiert werden und 165 (82%) nahmen nicht mehr teil. Insgesamt 119 Patienten (15%) mussten ein- und 403 (51%) mehrfach schriftlich oder telefonisch kontaktiert werden. Von 233 Therapeuten in den 12 Behandlungszentren haben 160 einen Fragebogen zu den Behand- lungsmerkmalen ausgefüllt zurückgeschickt (Rücklauf: 68.7%). Aktuell wird die Befragung der Patienten 5 Jahre nach Austritt aus der Behandlung durchgeführt. ZEITRAUM: 2000-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschsprachige Schweiz METHODE: Die Untersuchung lehnt sich an bewährte naturalistisch-prospektives Evaluationspa- radigmata an. Rund 800 Patienten aus 12 Behandlungszentren für Alkohol- und/ oder Medi- kamentenabhängige füllen jeweils kurz nach Eintritt, kurz vor Austritt und ein und fünf Jahre nach Austritt einen Fragebogen zu Suchtmittelkonsum, psychischen Symptomen und anderen psychosozialen Indikatoren aus. Bei Austritt werden die Patienten zudem nach den Erfahrun- gen mit der Behandlung gefragt. Mit allen an der Untersuchung teilnehmenden Patienten wird ein Kurzinterview zur Feststellung des Schweregrads der psychischen Erkrankung durchge- führt. Von 233 haben 160 therapeutische tätige MitarbeiterInnen der Institutionen einmalig einen Fragebogen zu den Behandlungsmerkmalen ausgefüllt. Untersuchungsdesign: Längs- schnittstudie (4 Messzeitpunkte) DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Standardisier- te Befragung, face-to-face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.088; alle in 12 Institutionen eintretenden Patienten; Auswahlverfahren: total -freiwillige Teilnahme-. Stichprobe: 233; Therapeuten). VERÖFFENTLICHUNGEN: Moggi, F.; Giovanoli, A.; Sutter, M.; Humphreys, K.: Validity and reliability of the German version of the short understanding of substance abuse scale. in: Eu- ropean Journal of Psychological Assessment, 2005.+++Moggi, F.; Giovanoli, A.: Der Ein- fluss psychiatrischer Komorbidität auf die Ergebnisse stationärer Alkoholentwöhnung. in: Abhängigkeiten, 10, S. 36-42. ARBEITSPAPIERE: Moggi, Franz: Substance use disorder treatment evaluation: a prospective multisite study of relationship among psychiatric severity, treatment type and one-year outcome. Forschungsantrag eingereicht beim Schweizerischen Nationalfonds. 1999. ART: BEGINN: 2000-08 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Schweizeri- scher Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Universität Bern, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie (Bollingenstr. 111, 3000 Bern, Schweiz) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

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[567-L] Hanewinkel, Reiner: "Be smart - don't start": Ergebnisse des Nichtraucherwettbewerbs in Deutschland 1997- 2007, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 69/2007, H. 1, S. 38-44 (Standort: USB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme-connect.com/ejournals/abstract/gesu/doi/10.1055/s-2007-970057)

INHALT: "Dissemination und Ergebnisevaluation des Nichtraucherwettbewerbs 'Be smart - don't start" werden dargestellt. Die Verbreitung des Programms wurde durch die Anmeldungen von Schulklassen und in einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage mit insgesamt 3600 12- bis 19-Jährigen erfasst, die 2005 durchgeführt wurde. Zwei kontrollierte und zwei randomisiert- kontrollierte Längsschnittstudien in drei Staaten (Deutschland, Finnland und den Niederlan- den) mit insgesamt 12.812 Jugendlichen (Interventionsgruppe: N=8086; Kontrollgruppe: N=4726) wurden zur Evaluation des Programms realisiert. Ergebnisse: 2005 hatten 20% aller 12- bis 15-Jährigen und 9% aller 16- bis 19-Jährigen in Deutschland schon einmal an dem Wettbewerb teilgenommen. Der Zuwachs an Raucherinnen und Rauchern von der Baseli- neerhebung zur Katamnese 12-24 Monate nach der Eingangsuntersuchung betrug in der Kon- trollgruppe 21,78 und in der Interventionsgruppe 16,02 Prozentpunkte. In der Katamnese sind 27,57% der Jugendlichen der Interventionsgruppe und 35,91% der Jugendlichen der Kon- trollgruppe zu den Rauchern zu zählen (odds ratio = 0,65, 95% Konfidenzinterval: 0,57-0,74). Die Partizipation am Wettbewerb ist groß. Die Evaluationsergebnisse deuten darauf hin, dass der Wettbewerb einen kurzfristigen Effekt haben und den Einstieg in das Rauchen mögli- cherweise verzögern kann." (Autorenreferat)

[568-L] Henrichs, Klaus: Rauchen: ein soziales Problem, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 106 S., ISBN: 978-3- 8364-0190-6 (Standort: PHB Freiburg(FREI129)-Psy/K230:16)

INHALT: "Nichtraucherförderung. Aber leider profitieren die Bevölkerungsgruppen, aus denen prozentual die meisten lebenslangen Raucher hervorgehen, nachweislich kaum von den Prä- ventions- bzw. Raucherentwöhnungsprogrammen. Das Gegenteil ist der Fall:Die Zahl der 'Raucherkarrieren', die schon im Grundsschulalter beginnen, steigt ausschließlich in jenen Gruppen ständig an. Dies hat Folgen für unsere Gesellschaft, Volkswirtschaft und unsere So- zialsysteme. Nach Erläuterung der Ursachen des Rauchens und der aktuellen Strategien der Tabakprävention erfolgt ein genereller Überblick über die Vorgehensweisen anderer Staaten (USA, Niederlande u.a.). Im letzten Kapitel soll einen Vorschlag für ein ursachenbezogenes Tabakpräventionsprogramm im föderativ geprägten Deutschland vorgestellt werden, um auch die Menschen in sozial benachteiligten Schichten, deren Proporz an der Gesamtbevölkerung stetig zunimmt, zu erreichen." (Autorenreferat)

[569-F] Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Paderborn, FB SozialwesenHör- ning, Martin, Prof.Dr.med.Dr.phil. (Leitung): Suchtprävention in der Gemeinde. Konsumhäufigkeit von legalen und illegalen Drogen in einem Mittelzentrum und gemeindebezogene Präventionsmaßnahmen soFid Soziale Probleme 2008/1 377 6 Sucht

INHALT: Viele Präventionsprojekte sind zwar zielgruppenspezifisch, aber dennoch nicht sehr erfolgreich, weil sie isoliert und nicht im sozialen Kontext verortet sind. Ziel dieses Projekts ist es, in einem Mittelzentrum das Risikopotential für den Konsum von legalen und illegalen Drogen bei Kindern und Jugendlichen zu ermitteln, um anschließend ein Netzwerk von Prä- ventionspartnern aufzubauen, die die gefährdete Klientel auf unterschiedlichen Ebenen errei- chen. Dafür wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, an der Vertreter von Schulen und Kindergärten, der Stadt, der Polizei und unterschiedlichen Einrichtungen für Kinder und Ju- gendliche beteiligt sind. In einem ersten Schritt wurde in einer umfangreichen Befragung der Grad der Gefährdung bei Kindern und Jugendlichen der Sekundarstufe I ermittelt. Auf der Grundlage der Ergebnisse sollen spezifische Präventionsangebot entwickelt werden. Ergeb- nisse: Mit Hilfe der schriftlichen Befragung wurden über 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler in der Gemeinde erfasst. Die Häufigkeiten, in denen unterschiedliche legale und ille- gale Drogen sowie Medikamente konsumiert werden, entsprechen in etwa den Werten aus anderen Studien. Regionale Auffälligkeiten konnten ermittelt werden und dienen nun als Grundlage für die Entwicklung spezifischer Präventionskonzepte. Schwerpunkte werden in den nächsten Jahren beispielsweise gelegt auf Prävention in der Schule und auf die gefährdete Klientel "Kinder mit Migrationshintergrund". Kooperationspartner: Bürgermeister und Stadt Hövelhof, Schulen, Paderborn, Salvator Kolleg, HOT in Hövelhof u.a. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich; Qua- litatives Interview. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hörning, Martin: Sucht bei Kindern - über den Einfluss der Eltern- Kind-Beziehung auf den Konsum psychotroper Substanzen. in: Eller, Friedrich; Wildfeuer, Armin G. (Hrsg.): Problemkontexte kindlicher Entwicklung, Münster: Lit Verl. 2005. ART: BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Gemeinde Hövelhof INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Paderborn, FB Sozial- wesen (Leostr. 19, 33098 Paderborn) KONTAKT: Hörning, Martin (Prof.Dr. Tel. 05233-9561-31, Fax: 05233-9561-33, e-mail: [email protected])

[570-F] Ketelhut, Barbara, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung): Sozialarbeit mit drogengebrauchenden Menschen

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fachhochschule Hannover, Fakultät V - Diakonie, Gesundheit und Soziales (Postfach 690363, 30612 Hannover) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0511-9296-3124, e-mail: [email protected])

[571-F] , Beatrix; Maicher, Sonja; Summa-Lehmann, Peter, Dr.med (Bearbeitung); Trost, Alexander, Prof.Dr.med. (Leitung): Bindungsrepräsentationen drogenkranker Frauen - Konsequenzen für Behandlung und Prävention

INHALT: Die frühen Bindungserfahrungen drogenkranker Frauen und ihre Modifikation im Le- benslauf gelten zunehmend als wichtiger Einflussfaktor für den Verlauf der Abhängigkeits- 378 soFid Soziale Probleme 2008/1 6 Sucht

störung. Mit der Bindungsrepräsentation hängt aber auch die Fähigkeit zusammen, eigenen Kindern - das sind schätzungsweise 40.000-50. 000 in Deutschland - förderliche Aufwachs- bedingungen für eine günstige somatische und psychosoziale Entwicklung bereit zu stellen. Bislang liegen kaum Daten zu dieser Fragestellung vor. Die Untersuchung will - mit einer zu- nächst geringen Fallzahl - geeignete Erhebungsinstrumente zur Erfassung der Bindungsreprä- sentation der Frauen finden bzw. erstellen, die für den klinischen Alltag praktikabel sind und in der Kooperation von Klinik und ambulanter Suchthilfe genutzt werden können. Erste Er- gebnisse werden berechnet und publiziert, Konsequenzen für Behandlung und Prävention be- nannt. METHODE: Das Tiefeninterview zur Bindungsrepräsentation Erwachsener (Adult Attachment Interview), der BFPE (Bielefelder Fragebogen zu Partnerschaftserwartungen) und eine adap- tierte Basisdokumentation werden zur Datenerhebung eingesetzt. ART: BEGINN: 2004-07 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Aachen, FB Sozialwe- sen (Robert-Schumann-Str. 25, 52066 Aachen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0241-60003-27, Fax: 0241-60003-88, e-mail: [email protected])

[572-F] Loeper, Nicole; Henn-Keus, Angelika (Bearbeitung); Trost, Alexander, Prof.Dr.med. (Leitung): Drogenabhängige Mütter: Diagnostik mütterlicher Einstellungen und basaler Mutter-Kind- Interaktionsmuster im ersten Lebensjahr

INHALT: Schon die Schwangerschaft, vor allem aber die ersten Lebensmonate sind eine beson- ders chancenreiche, aber auch vulnerable Zeit für die Ausbildung wichtiger Interaktionszyk- len zwischen dem Kind und seinen primären Bezugspersonen. Besonders in Fällen einer nicht geglückten Anfangsphase der Eltern-Kind-Beziehung wie sie zum Beispiel bei Suchtproble- matik eines oder beider Elternteile signifikant häufiger als bei der "Durchschnittsbevölke- rung" vorkommt, ist die Entstehung einer ungünstigen psychosozialen Entwicklung, von psy- chischer Auffälligkeit und Anfälligkeit für Suchtprobleme bei den betroffenen Kindern wahr- scheinlich. Ein frühzeitiges Erkennen und Behandeln solcher Probleme kann die Ausbildung von destruktiven Zyklen in der Beziehungsgestaltung zwischen Mutter (Vater) und Kind ver- hindern. Kooperationspartner: Drogenambulanz der Stadt Düsseldorf, Kinderzentrum Mön- chengladbach, Fachklinik Altenkirchen und weitere. METHODE: Klienten- und Kontrollgruppe (je 30 Dyaden): Video-Interaktionsanalyse, Regulati- onstest des Kindes, Tiefeninterview mit der Mutter, Fragebögen zum kindlichen Tempera- ment, zu Alltagsschwierigkeiten, zur Selbsteinschätzung der mütterlichen Kompetenz, zur mütterlichen Depressivität, zu Einstellungen der Mutter gegenüber dem Kind. VERÖFFENTLICHUNGEN: Trost, Alexander: Interaktion und Regulation bei suchtkranken Säuglingen und ihren Müttern. in: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Suchtfalle Familie. Forschung und Praxis zu Lebenswelten zwischen Kindheit und Erwachsenenalter. Köln: LVR 2003, S. 50-84. ART: BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Aachen, FB Sozialwe- sen (Robert-Schumann-Str. 25, 52066 Aachen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0241-60003-27, Fax: 0241-60003-88, e-mail: [email protected]) soFid Soziale Probleme 2008/1 379 6 Sucht

[573-F] Müller, Oliver, Dipl.-Soz.; Bernard, Christiane, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Werse, Bernd, Dr.phil. (Leitung): Monitoring-System Drogentrends (Frankfurt am Main)

INHALT: Ziele: Erfassung und Analyse von Entwicklungen im Bereich des Konsums psychoak- tiver Substanzen, Identifikation neuer Konsumtrends (neue Substanzen und/ oder Konsum- muster) in Frankfurt am Main. Ergebnisse: Im Laufe der bislang über 6-jährigen Forschungen gab es eine Vielzahl von Einzelergebnissen. Einige wesentliche Trends: Rückgang des Can- nabiskonsums unter Jugendlichen; Zunahme der Bedeutung von Alkohol in Partyszenen; Crack als dominante Droge in der "offenen Szene", seit einigen Jahren wieder Bedeutungs- gewinn von Heroin. GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankfurt am Main METHODE: Multiperspektivischer Ansatz: Repräsentativbefragung unter Jugendlichen; quantita- tive Face-to-Face-Interviews in der "offenen Szene"; qualitative Key-Person-Interviews in Jugendszenen; qualitative Experten-Gruppeninterviews. Untersuchungsdesign: Trend, Zeit- reihe; Panel VERÖFFENTLICHUNGEN: Werse, B.; Müller, O.; Bernard, C.; Buth, S. (Mitarb.): Jahresbe- richt MoSyD (Monitoring-System Drogentrends). Drogentrends in Frankfurt am Main 2006. Frankfurt am Main: Univ., Centre for Drug Research 2007, 192 S.+++Werse, B.; Müller, O.; Bernard, C.; Buth, S. (Mitarb.); Kemmesies, U.E. (Mitarb.): Jahresbericht MoSyD 2005. Frankfurt am Main: Univ., Centre for Drug Research 2006, 188 S.+++Werse, B.; Müller, O.; Bernard, C.; Prinzleve, M.; Kemmesies, U.E.: Jahresbericht MoSyD 2004. Frankfurt am Main: Univ., Centre for Drug Research 2005, 179 S.+++Kemmesies, U.E.; Werse, B.; Müller, O.; Prinzleve, M.: Jahresbericht MoSyD 2003. Frankfurt am Main: Univ., Centre for Drug Research 2004, 190 S.+++Kemmesies, U.E.; Werse, B.; Müller, O. (Mitarb.): Jahresbericht MoSyD 2002. Frankfurt am Main 2003, 191 S.+++Müller, O.; Bernard, C.; Werse, B.: Die offene Drogenszene in Frankfurt am Main 2006. Bericht - MoSyD Szenestudie. Frankfurt am Main: Univ., Centre for Drug Research 2007, 74 S.+++Kemmesies, U.E.; Müller, O.; Werse, B.: Die offene Drogenszene in Frankfurt am Main 2002. Bericht - MoSyD, Forschungsmodul IV - Szenestudie. Frankfurt am Main: Univ., Centre for Drug Research 2002.+++Prinzleve, M.; Müller, O.; Werse, B.; Bernard, C.: Die offene Drogenszene in Frankfurt am Main 2004. Bericht - MoSyD Szenestudie. Frankfurt am Main: Univ., Centre for Drug Research 2005.+++Drogentrends in Frankfurt am Main 2005: Zusammenfassung der Schüler-, Exper- ten- und Trendscout-Befragung. in: Suchtmedizin in Forschung und Praxis, 2006, 4, S. 210- 214. ART: BEGINN: 2002-03 AUFTRAGGEBER: Stadt Frankfurt Dezernat Umwelt und Gesundheit FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 04 Erziehungswissenschaften, CDR - Centre for Drug Research am Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung WE V (Robert-Mayer- Str. 1, Fach 123, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Leiter (Tel. 069-798-28493, e-mail: [email protected])

[574-F] Priez, France; Pellegrini, Sonia; Vitale, Sarino; Chevrou-Séverac, Hélène (Bearbeitung); Jeanrenaud, Claude (Leitung): Le coût social de l'abus d'alcool en Suisse

INHALT: L'objectif de l'étude est d'identifier et de mesurer l'ensemble des dommages que pro- voque l'abus d'alcool et d'exprimer le résultat sous la forme d'une grandeur monétaire. Le coût 380 soFid Soziale Probleme 2008/1 6 Sucht

social de l'abus d'alcool correspond au fardeau que la consommation abusive représente pour la société à l'année de référence. Il comprend aussi bien les charges assumées par les victimes elles-mêmes (coûts privés) que celles supportées par la population générale (coûts externes). Il se compose des coûts directs, indirects et humains. Le coût direct comprend toutes les dé- penses engagées pour corriger les conséquences négatives de l'abus d'alcool, qu'il s'agisse d'atteintes à la santé ou de dommages matériels (méthode du coût de correction). Le coût indi- rect correspond à la valeur de la production perdue en raison d'une consommation excessive d'alcool. L'abus d'alcool est en effet à l'origine d'une diminution de la productivité sur le lieu de travail, d'incapacités temporaires de travail, de cas d'invalidité et de décès prématurés. Les coûts humains expriment la baisse de qualité de vie des personnes atteintes dans leur santé et la perte de bien-être associée à la diminution de l'espérance de vie. Pour les consommateurs à problèmes et leur famille, ils représentent sans aucun doute une part substantielle du fardeau provoqué par l'abus d'alcool. Résultats (intermédiaires): Les coûts directs sont estimés à 726 millions de . Les pertes de productions - coûts indirects - sont évaluées à 1,6 milliards de francs pour l'année 1998. La consommation excessive d'alcool entraîne un important sacri- fice de bien-être en termes de perte de qualité de vie et de réduction de l'espérance de vie. Les coûts humains correspondent aux conséquences de l'abus d'alcool sur la santé et la qualité de vie et sont estimés par la population à 4,3 miliards de francs. ZEITRAUM: 1998 GEOGRA- PHISCHER RAUM: Suisse METHODE: Les coûts directs et indirects sont estimés à l'aide de la méthode du capital humain. Pour l'évaluation des coûts humains, une enquête a été réalisée sous forme d'entretiens stan- dardisés face-to-face. Les méthodes sous-jacentes sont l'évaluation contingente et le standard gamble. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face. VERÖFFENTLICHUNGEN: Jeanrenaud, Claude; Priez, France; Pellegrini, Sonia; Chevrou- Séverac, Hélène; Vitale, Sarino: Le coût social de l'abus d'alcool en Suisse. Neuchâtel: Insti- tut de Recherches Economiques et Régionales 2003.+++Jeanrenaud, Claude; Priez, France; Vannotti, Marco: Valuing intangible costs of cirrhosis of the liver: a two-step procedure. in: Revue suisse d'économie politique et de statistique, vol. 137, 2001, no. 1, pp. 87- 102.+++Priez, F.; Pellegrini, S.; Jeanrenaud, C.: Coûts humains des atteintes à la santé at- tribués à la consommation abusive d'alcool en Suisse. in: Recherches de l'OFSP en matière de dépendances 2002-03, Berne, OFSP 2005.+++Jeanrenaud, C.; Pellegrini, S.; et al.: Les coûts indirects de l'abus d'alcool en Suisse. in: Recherches de l'OFSP en matière de dépendances 2002-03. Berne: OFSP 2005. ARBEITSPAPIERE: Chevrou-Séverac, Hélène: L'impact de l'a- bus d'alcool sur l'emploi en Suisse. Neuchâtel: Institut de Recherches Economiques et Ré- gionales 2001. (Working Paper 0101).+++Pellegrini, Sonia; Jeanrenaud, Claude: Valuing in- tangible costs of alcohol dependency as a public good. Neuchâtel: Institut de Recherches Eco- nomiques et Régionales 2001. (Working Paper 0102). ART: AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Gesundheit -BAG- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Université de Neuchâtel, Faculté des sciences économiques, Institut de recher- ches économique -IRENE- (Pierre-à-Mazel 7, 2000 Neuchâtel, Schweiz) KONTAKT: Pellegrini, Sonia (e-mail: [email protected])

[575-F] Ratzke, Kerstin, Dipl.-Soz.Wiss.; Korte, Svenja, Dr. (Bearbeitung); Scholz, Wolf-Dieter, Prof.Dr.; Tielking, Knut, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Wissenschaftliche Begleitung der Modularen Kombinationsbehandlung im regionalen The- rapieverbund der Lukas Werk Suchthilfe gGmbH Braunschweig und ihrer Kooperations- partner (MOKO-LWS) soFid Soziale Probleme 2008/1 381 6 Sucht

INHALT: Mit der Studie "Wissenschaftliche Begleitung der Modularen Kombinationsbehandlung im regionalen Therapieverbund der Lukas Werk Suchthilfe gGmbH Braunschweig und ihrer Kooperationspartner" wird an bisherige Erkenntnisse zu Verbundarbeit und Kombi-Therapien angeknüpft, sie sollen weiterverfolgt und differenziert werden. Im Zentrum des Interesses steht dabei die LWS mit ihren ambulanten und stationären Suchthilfeeinrichtungen - den Fachambulanzen in Braunschweig, , Wolfenbüttel, , , der Tageskli- nik in Braunschweig sowie der Fachklinik Erlengrund in Ringelheim und ihre ex- ternen Kooperationspartner. Dabei sollen die regionalen Gegebenheiten, bisherige Erfahrun- gen der Zusammenarbeit und Kooperationsstrukturen dieses Leistungsanbieters beachtet und für die Umsetzung und Durchführung der MOKO-LWS, bspw. im Bereich der Aufbau- und Ablauforganisation der Verbundarbeit, genutzt werden. Ausgehend von der Annahme, dass die Effizienz von Rehabilitationsmaßnahmen - hier die medizinische Rehabilitation von Ab- hängigen - maßgeblich von der internen und externen Vernetzung der Behandlungen der be- teiligten ambulanten und stationären Einrichtungen abhängt, werden unter wissenschaftlicher Begleitung der AG Devianz mit der "Modularen Kombinationsbehandlung" ein neuer Leis- tungsrahmen eingeführt sowie neue Kooperationsstrukturen zwischen den Einrichtungen der LWS und dem Leistungsträger DRV Braunschweig-Hannover installiert. Im Verlauf des Pro- jekts soll geprüft werden, inwieweit diese neuen Strukturen und Prozesse eine individualisier- te, flexibilisierte und effizientere Suchtbehandlung fördern. Auf Basis des durch die DRV Braunschweig-Hannover für ihre Versicherten bereitgehaltenen flexiblen Leistungsrahmen "Modulare Kombinationsbehandlung" soll der Wechsel von PatientInnen zwischen ambulan- ten und stationären Behandlungselementen ermöglicht werden. Die Projektgruppe der AG Devianz wird mit Hilfe von Elementen eines modernen Qualitätsmanagements, Qualitätszir- kelarbeit der Leistungsanbieter, Standards in der Dokumentation und Nutzung eines gemein- samen Datenpools versuchen, eine größere Transparenz bei der einrichtungsübergreifenden Abstimmung der Maßnahmen und ein inhaltliches Ineinandergreifen des ambulant- stationären Behandlungsprozesses zu realisieren. Die Studie ist im Kontext der Qualitätsent- wicklung in der Suchthilfe angelegt. Ziel der Studie ist es, die bereits existierenden Qualitäts- Management- und Kooperationserfahrungen der LWS zu nutzen, diese auf die mit der "Mo- dularen Kombinationsbehandlung" verbundenen neuen Ziele in der medizinischen Rehabilita- tion von Alkohol- und Drogenabhängigen abzustimmen und schließlich das Outcome der Be- handlungsform im LWS-Verbund zu bewerten. Folgende Hypothesen sind für das For- schungsvorhaben leitend: 1. Gemessen an der Haltequote und am Behandlungsergebnis der Rehabilitationsmaßnahme führt die Kombi-Therapie zu effektiveren Ergebnissen als rein sta- tionäre und rein ambulante Maßnahmen in der medizinischen Rehabilitation. 2. Die Realisie- rung der modularen Kombinationsbehandlung im regionalen Therapieverbund der LWS wirkt sich durch neue Kooperationsformen und Qualitätsmanagementelemente (z.B. einrichtungs- übergreifende Abstimmung in einem Qualitätszirkel, Standards in der Dokumentation und Nutzung eines gemeinsamen Datenpools) positiv auf die interne und externe Vernetzung und die Behandlungsqualität (z.B. die Teilhabequote der Versicherten nach Abschluss der Rehabi- litationsmaßnahme) aus. (S.a. http://www.uni-oldenburg.de/devianz/de/proj/moko/index.html ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Braunschweig, Hannover, Salzgitter METHODE: Die Effektivität und Effizienz dieser ambulant-stationären Versorgung Abhängig- keitskranken wird mittels PatientInnen- und TherapeutInnenbefragungen prozessbegleitend sowie, im Anschluss an die Reha-Maßnahme, am Behandlungsergebnis (Abstinenz- und Hal- tequote), dem Ziel der Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit und Reintegration in das Er- werbsleben und der Teilhabe (soziale Integration, u.a. Wohnsituation, Partnersituation, Freundeskreis) gemessen. Zum Arbeitsprogramm der Projektgruppe im Rahmen der wissen- 382 soFid Soziale Probleme 2008/1 6 Sucht

schaftlichen Begleitung der MOKO-LWS gehören folgende methodischen Schritte: quantita- tive Erhebungen zur "Evaluation der Behandlungsqualität von Kombi-Therapien"; standardi- sierte, schriftliche Befragung der PatientInnen, die im Verbund LWS behandelt werden; stan- dardisierte, schriftliche Befragung der behandelnden Ärzte und TherapeutInnen; standardi- sierte, postalische Nachbefragung von PatientInnen, die im Verbund LWS behandelt wurden - Nachbefragungszeitraum sechs Monate nach Beendigung der Behandlung; Zusammenstel- lung und Interpretation von durch die DRV Braunschweig-Hannover zur Verfügung gestell- ten Auswertungen der Reha-Statistiken zur Beantragung, Bewilligung und Inanspruchnahme von Leistungen sowie der entstandenen Kosten im Rahmen der MK-LWS; Vergleich der Er- gebnisse des Kooperationsmodells M-LWS mit bereits veröffentlichten Studien. Qualitative Erhebungen: 1. Dokumentenanalyse (u.a. Konzeptanalyse) zur Bestandsaufnahme und Analy- se der Verbundarbeit im LWS; 2. Befragung der QZ-Teilnehmenden, Bestandsaufnahme und Analyse der Verbundarbeit im LWS am Anfang und Ende der Projektlaufzeit; 3. Dokumenta- tion und Begleitung der Arbeit des Qualitätszirkels durch teilnehmende Beobachtung und durch teilnehmende Beobachtung und Protokolle. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert. Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, standardisiert; Dokumentenanalyse, standardisiert. Aktenanalyse, offen; Dokumentenanalyse, offen. Standardisierte Befragung, schriftlich. Standardisierte Befragung, online. Sekundärana- lyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. Qualitative Befra- gung. ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Ar- beitsgruppe Devianz (Postfach 2503, 26111 Oldenburg) KONTAKT: ProjektmitarbeiterInnen (Tel. 0441-798-5156, Fax: 0441-798-2325, e-mail: [email protected])

[576-L] Rensch, Stefan: Das moralische Element im apriorischen Diskurs zur Drogenthematik, Göttingen: Sierke 2006, 284 S., ISBN: 3-933893-57-7 (Standort: UB Wuppertal(468)-05ZZX29318+1)

INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, die antagonistischen Positionen der Drogendebatte in ihren ursprünglichen gesellschaftstheoretischen und individualistischen Positionen zu unter- suchen und aufzuzeigen, wie die Schlagwörter Vernunft, Recht, Normalität, Freiheit und In- dividualität in der traditionellen Argumentation instrumentalisiert werden. Der erste Teil der Untersuchung ("Drogen") liefert die grundlegenden Informationen und soll die Darstellungs- und Deutungsmuster in der wissenschaftlichen wie auch öffentlichen Erkenntnisvermittlung verdeutlichen. Am Beispiel der Beziehung Künstler-Drogen wird der existenzielle Grundge- danke der Freiheit behandelt. Der zweite Teil der Untersuchung ("Moral") bezieht sich auf die Frage, in wie weit das gesellschaftliche, mediale und politische Taktieren und Manipulieren einem Idealismus geschuldet ist, der seine inhaltlichen Impulse aus tradierten Argumentati- onsmustern aufbaut. Der Rückgriff auf Platon und Nietzsche leitet über zum dritten, analyti- schen Teil, der die moralisierten Platzhalter der öffentlichen Drogendebatte untersucht. Die genormten Codes gesellschaftlicher Übereinkünfte wie das Vernünftige, das Normale, das In- dividuelle, das Recht und die Freiheit sind im Kontext zum Thema die Variablen der Argu- mentation, deren Überprüfung im Rekurs die Missverständnisse und Missstände in der aktuel- len Diskussion verdeutlicht. (ICE2) soFid Soziale Probleme 2008/1 383 6 Sucht

[577-F] Sallen, Jeffrey, M.A. (Bearbeitung); Richartz, Alfred, Prof.Dr. (Betreuung): Leistungssport und Substanzkonsum im Jugendalter

INHALT: Als gesundheitsrelevantes Verhalten erhält der Konsum von Drogen und Medikamen- ten in der Öffentlichkeit sowie Wissenschaft viel Aufmerksamkeit. Im Fokus stehen vor allem Jugendliche, denn sie gelten als besonders anfällig für riskantes Konsumverhalten. In der Sportwissenschaft entstanden in den letzten Jahren mehrere Arbeiten, die sich mit der Frage befasst haben, welche Wirkungen ein sportliches Engagement im Kindes und Jugendalter auf den Konsum von Drogen hat. Auffällig ist, dass im deutschen Sprachraum kaum Studien zum Substanzkonsum im Nachwuchsleistungssport vorliegen. Dabei ist zu vermuten, dass es sich gerade bei Jugendlichen im Leistungssport um eine Risikogruppe handelt. Davon ist insbe- sondere dann auszugehen, wenn der Substanzmissbrauch zur Leistungssteigerung in die Be- trachtungen einbezogen wird. Die Studie befasst sich im Kern mit der Frage, welchen Ein- fluss ein leistungssportliches Engagement auf den Konsum von Drogen, Nahrungsergänzun- gen und Medikamenten hat? Darauf bezogen und darüber hinaus werden weitere Fragen zu beantworten sein. Wie verbreitet sind riskante Konsumpraktiken im Nachwuchsleistungs- sport? Welche Einflüsse üben psychosoziale Ressourcen und Leistungsanforderungen in Schule und Sport auf einen möglichen Zusammenhang von Leistungssport und Substanzkon- sum aus? Welche Konsumzusammenhänge bestehen zwischen Drogen, Nahrungsergänzun- gen und Medikamenten? Der theoretische Bezugsrahmen stützt sich auf sich teilweise über- schneidende und ergänzende Erklärungsansätze aus der Entwicklungspsychologie, Soziologie und Stress- sowie Selbstkonzeptforschung. Zur Umsetzung des Vorhabens werden Daten aus einer schriftlichen Befragung von 470 Schüler/innen der Klassenstufen 10 bis 12 (13) an vier Eliteschulen des Sports ausgewertet. Die empirischen Befunde können zur Versachlichung von Diskussionen sowie medialen Inszenierungen beitragen. Aus ihnen lässt sich zum einen der Bedarf an Präventions- und Interventionsmaßnahmen im Nachwuchsleistungssport ab- schätzen und zum anderen lassen sich Hinweise zur Gestaltung der pädagogischen Arbeit mit angehenden Spitzensportlern gewinnen. ART: BEGINN: 2004-08 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung INSTITUTION: Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sportpsycholo- gie und Sportpädagogik (Jahnallee 59, 04109 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[578-F] Schaunig, Ines, Dr.phil. (Bearbeitung); Klein, Michael, Prof.Dr.rer.nat. (Leitung): Zielgruppenspezifische Modernisierung der schulischen Suchtprävention - aktuelle Ergeb- nisse des Projektes

INHALT: Die Datenlage zu Substanzkonsum im Kindes- und Jugendalter zeigt, dass Tabak, Al- kohol und Cannabis zu Alltagsdrogen im Leben vieler Jugendlicher geworden sind und ein früher Konsumeinstieg die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung deutlich erhöht. Ziel des laufenden Projektes ist die Durchführung eines regionalen Monitorings, um jugendlichen Substanzkonsum sowie bereits bestehende schulische Suchtpräventionsmaßnahmen in Köln systematisch zu erfassen. Das Schulmonitoring ist als Kooperationsprojekt angelegt. Beteiligt sind die Kölner Fachstellen für Suchtprävention sowie die Kölner Schul- und Jugendverwal- tung. Mit der Koordinationsstelle für Suchtprävention wird beraten, in welchen Sozialräumen und in welchem Umfang ggf. notwendige suchtpräventive Maßnahmen perspektivisch durch- 384 soFid Soziale Probleme 2008/1 6 Sucht

geführt werden. Forschungsbemühungen zum Aufbau eines substanzbezogenen Monitorings sind sehr bedeutsam, da im Unterschied etwa zu Hamburg (Baumgärtner, 2005) in Köln bis- lang keine spezifizierten stadtteilbezogenen Daten vorliegen. Auf dieser Datenbasis soll ein Indikations- und Kriterienschema entwickelt werden, mit Hilfe dessen lokal notwendige Suchtpräventionsmaßnahmen in Abhängigkeit vom Substanzkonsum der Schülerinnen und Schüler einer Schule wie aber auch von deren sozioökonomischem Umfeld ausgewählt wer- den können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln, Rhein-Erft-Kreis METHODE: Es finden Erhebungen an 39 Schulen aller allgemein bildenden Schulformen statt, die sich über das gesamte Stadtgebiet Kölns verteilen. Außerdem nehmen vier Schulen aus dem Rhein-Erftkreis an der Befragung teil. Über 3.000 Schülerinnen und Schüler der 6. bis 12. Jahrgangsstufe werden ausführlich zu ihrem Konsumverhalten von Alkohol, Tabak, Can- nabis und anderen illegalen Drogen befragt. Weiterhin werden Angaben der Jugendlichen zu ihrem Freizeit- und Essverhalten, zur Familiensituation u.a. erfasst. Neben den Angaben der Schülerinnen und Schüler wird die gesamte Lehrerschaft der teilnehmenden Schulen zu suchtpräventiven Aktivitäten an ihrer Schule befragt. Eine anschließende individualisierte Rückmeldung der Ergebnisse an die teilnehmenden Schulen ein wesentlicher Bestandteil des Projektes. Im Zeitraum von November 2005 bis März 2006 wurden an insgesamt 19 Schulen Erhebungen durchgeführt. Erste Ergebnisse des Kölner Schulmonitorings zeigen in Überein- stimmung mit bundesweit repräsentativen Studien (z.B. BzgA, 2004) einen wesentlichen Ein- fluss des Alters auf die Konsummuster der Jugendlichen sowie interdependente Muster im Parallelgebrauch von Alkohol und Tabak (vgl. Klein, 2005). Auf schulbezogener Ebene zei- gen erste Auswertungen, dass im Angebot an suchtpräventiven Maßnahmen große Unter- schiede zu finden sind. Häufig genannt wurden von der Lehrkräften bislang vor allem Unter- richtsstunden zu suchtpräventiven Themen (vor allem in den Fächern Biologie, Deutsch und Religion), Gruppendiskussionen, Rollenspiele sowie Vorträge durch MitarbeiterInnen - ner Facheinrichtungen. ART: BEGINN: 2005-08 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: GEW Stiftung Köln INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Sozialwesen (Wörthstr. 10, 50668 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-7757-156, Fax: 0221-7757-180, e-mail: [email protected]); Bear- beiterin (Tel: 0221-7757-172, Fax: 0221-7757-180, e-mail: [email protected])

[579-L] Schöning, Simone: Alkoholkonsum in der Jugend: geschlechterspezifische Entwicklung und Prävention, Saar- brücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 122 S., ISBN: 978-3-8364-0794-6 (Standort: LB Kas- sel(34)-25Päd/UR6605)

INHALT: Die Autorin beschäftigt sich mit Ausmaß und Umfang des Alkoholkonsums Jugendli- cher und der unterschiedlichen Rolle, die er für die beiden Geschlechter spielt. Zunächst wer- den die kulturelle, soziale und wirtschaftliche Bedeutung des Alkohols und seiner Wirkung dargestellt und die biologische, psychologische und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, insbesondere im Hinblick auf die Identitätsentwicklung speziell aus ge- schlechtsspezifischer Sicht erläutert. "Besonderes Gewicht kommt ferner der Deutung des ju- gendlichen Risikoverhaltens angesichts der Entwicklungsaufgaben und unter bestimmten Be- dingungen zu, etwa im Verhältnis der Gleichaltrigengruppe, um Intention und Ursachen des Konsums eingrenzen zu können." Zur Einschätzung der Risiken des jugendlichen Alkohol- soFid Soziale Probleme 2008/1 385 6 Sucht

und Alkopops-Konsums sind missbräuchliche oder gar abhängige Konsummuster von norma- lem Entwicklungsverhalten abzugrenzen und geschlechtsspezifische Formen und Zielsetzun- gen des Alkoholkonsums zu unterscheiden. Abschließend wird ein Überblick über den Be- reich der Prävention gegeben, über edukativ-kommunikative, strukturelle (gesetzgeberische, wirtschaftliche) und geschlechtsspezifische Maßnahmen, bei denen Sozialarbeit und Sozial- pädagogik einen besonderen Stellenwert einnehmen. (HS2)

[580-F] Schrader, Kathrin, M.A. (Bearbeitung); Winker, Gabriele, Prof.Dr. (Betreuung): Selbsttechnologien drogengebrauchender Sexarbeiterinnen im Kontext neoliberaler Regime

INHALT: Es werden folgende Hauptstränge herausgearbeitet: 1. die Selbsttechnologien drogen- gebrauchender Sexarbeiterinnen; 2. die vorhandenen Widerstandspraktiken in den Selbsttech- niken; 3. die daraus zu definierenden Selbstschutzstrategien und das Empowerment; 4. sowie die darauf aufbauenden politischen Handlungsmöglichkeiten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg METHODE: Der theoretische Ansatz folgt dem Poststrukturalismus, insbesondere von Michel Foucault und der feministisch-konstruktivistischen Theorie, insbesondere von Judith Butler und Donna Haraway. Methodisch wird der Ansatz der Intersektionalität zugrunde gelegt, auf Identitätsebene wird mit der Grounded Theory gearbeitet. Die Methoden sind Beobachtungs- verfahren und offene Interviews. Untersuchungsdesign: qualitatives Forschungsdesign DA- TENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview (Stichprobe: 20). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schrader, K.: Beschaffungs- prostitution als Untersuchungskategorie - die Konstruktion des Stereotyps der Beschaffungs- prostituierten. Hamburg, Univ., Masterarbeit, 2005. ART: BEGINN: 2007-11 ENDE: 2010-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissen- schaftler INSTITUTION: Technische Universität Hamburg-, Arbeitsgruppe Arbeit - Gender - Technik (Schwarzenbergstr. 95, 21073 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42878-3414, e-mail: [email protected])

[581-L] Schürmann, Alice: Aussiedler mit Suchterkrankungen: Ursachen und Wirkung, Düsseldorf: VDM Verl. Dr. Mül- ler 2007, 141 S., ISBN: 978-3-8364-0537-9 (Standort: Hannover MedHS(354)- MonoLSJV6013MD7348)

INHALT: "In der sozialen Arbeit fällt seit einigen Jahren der überdurchschnittliche prozentuale Anteil massiv drogenabhängiger junger Spätaussiedler aus den Staaten der ehemaligen Sow- jetunion in Relation mit der in der BRD geborenen Vergleichsgruppe auf. Diese Arbeit be- handelt die Ursachen des erhöhten Risikos junger Spätaussiedler, an Sucht zu erkranken. Da- bei werden die besonderen Lebensumstände, Migrationserfahrungen, Familienstrukturen und die Sozialisation in den Herkunftsländern betrachtet und bestimmte biographische Kombina- tionen, die in vielen Fällen zu Risikosozialisationen führen. Dabei ist zu beachten, dass die Gefährdung drogenabhängig zu werden, sich ausschließlich auf männliche jugendliche Spät- aussiedler bezieht. Beispiele aus der Praxis von sozialen Einrichtungen, die die besondere 386 soFid Soziale Probleme 2008/1 6 Sucht

Problematik erkannt haben, sind ebenso wie Gegenstimmen der These Bestandteil dieses Bu- ches." (Autorenreferat)

[582-F] Semmann, Emily, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Klein, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Auswirkungen belastender Lebenssituationen auf den Umgang mit psychotropen Substanzen bei Menschen über 50 Jahren - am Beispiel von Langzeitarbeitslosigkeit (AUBELE)

INHALT: Ausgangspunkt der vorliegenden Studie sind theoretische Modelle und empirische Befunde zum Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Suchterkrankungen. Das Ziel der lau- fenden Untersuchung besteht darin, Bedingungen von Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit bei Menschen über dem 50. Lebensjahr im Kontext von Langzeitarbeitslosigkeit zu untersu- chen. Die zentrale Frage besteht darin, ob sich in der Gruppe der Langzeitarbeitslosen über dem 50. Lebensjahr eine Risikogruppe identifizieren lässt, die als subjektiv entlastende Be- wältigungsreaktion auf die Lebenssituation Arbeitslosigkeit und den daraus resultierenden fi- nanziellen, persönlichen und sozialen Folgen mit vermehrtem Konsum von Alkohol oder/ und Medikamenten reagiert. Im Rahmen des Projekts wird daher der Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit, Alter und Suchterkrankungen differenziert dokumentiert und analysiert. Ei- ne Betrachtung dieser Personengruppe hinsichtlich psychologischer Merkmale wie beispiels- weise Zielflexibilität, Coping-Strategien sowie des Hilfesuchverhalten ist notwendig, um ge- zielte Prävention und Interventionskonzepte entwickeln zu können. Kooperationspartner: ARGE Köln, ARGE Bonn, Kölner Arbeitslosenzentrum, Caritas Arbeitslosenzentrum Bonn, Blaues Kreuz Köln, Oase Köln, EVA GmbH Köln-Ehrenfeld, Beratungszentrum im Auftrag der Arge Wuppertal. GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln METHODE: Zur Beantwortung der Fragestellungen wird im Zeitraum von Juli 2005 bis Januar 2006 eine umfassende Untersuchung im Raum Köln durchgeführt. Die Rekrutierung der Teilnehmer erfolgt in Kooperation mit verschiedenen Einrichtungen, die Zugang zu arbeitslo- sen Personen haben oder herstellen können (ARGE Köln, ARGE Bonn, Arbeitslosenzentren in Köln und Bonn). Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden über Informationsbroschü- ren auf die Studie aufmerksam gemacht. Zusätzlich wird die Rekrutierung aktiv durch Mitar- beiterInnen der verschiedenen Einrichtungen unterstützt, indem mögliche Teilnehmer und Teilnehmerinnen persönlich angesprochen werden. Im Rahmen der Befragung werden teil- standardisierte Interviews eingesetzt, die in ruhiger Atmosphäre von geschulten Mitarbeite- rInnen der Kompetenzplattform Suchtforschung in den Räumlichkeiten der KFH und des Ar- beitslosenzentrums Bonn durchgeführt werden. Die Datenerhebung wurde im Dezember 2006 abgeschlossen. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich Mitte 2007 vorliegen. Auf der Grundlage der Ergebnisse sollen Leitlinien für präventive und interventive Maßnahmen ent- wickelt werden. Wünschenswert wäre eine Projektausweitung, in der in einem Längsschnitt- design weitere Personengruppen befragt werden könnten, wie beispielsweise Erwerbslose un- ter dem 50. Lebensjahr und Erwerbstätige über dem 50. Lebensjahr. ART: BEGINN: 2005-07 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Sozialwesen (Wörthstr. 10, 50668 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-7757-156, Fax: 0221-7757-180, e-mail: [email protected])

soFid Soziale Probleme 2008/1 387 6 Sucht

[583-L] Settertobulte, Wolfgang: Warum rauchen Jugendliche?, in: Kind Jugend Gesellschaft : Zeitschrift für Jugendschutz, Jg. 52/2007, H. 3, S. 63-66 (Standort: USB Köln(38)-XG2339)

INHALT: Die Frage warum Jugendliche rauchen ist leicht zu beantworten - weil sie schnell eine körperliche und psychische Abhängigkeit entwickeln. Die dahinterstehende Frage, warum sie aber überhaupt erst mit dem Rauchen anfangen, bedarf weiterer Ausführungen. Neben der - negativen - Vorbildfunktion der Eltern und dem sogenannten Prozess der Rauchersozialisati- on ist auch das Verhältnis zum eigenen Körper und den damit verbundenen Erwartungen be- züglich seiner Leistungsfähigkeit entscheidend für den Rauchbeginn bei Kindern und Jugend- lichen. (ih)

[584-F] Spyra, Karla, Dr.; Möllmann, Cathleen; Kolleck, Bernd, Prof.Dr. (Bearbeitung); Müller- Fahrnow, Werner, Prof.Dr. (Leitung): Rehabilitanden-Management-Kategorien (RMK) - ein neuer Ansatz zur Leistungs- und Qualitätsbeurteilung in der medizinischen Rehabilitation - am Beispiel der Suchtrehabilita- tion

INHALT: Mit der RMK-Patientenklassifikation wird darauf abgezielt, Patientengruppen mit un- terschiedlichem Reha-Leistungsbedarf im Sinne des SGB IX zu beschreiben. Rehabilitanden- Management-Kategorien sind typische Rehabilitandengruppen mit definiertem, intern homo- genem und extern unterscheidbarem Behandlungsbedarf. Sie werden beschrieben durch reha- bilitationsspezifische bedarfsbegründende Patientenmerkmale sowie qualitative und quantita- tive Leistungsmerkmale. Im Unterschied zu den meisten anderen Fallpauschalenkonstrukten werden sie damit nicht auf Basis der Kosten definiert, sondern auf der Grundlage von Anfor- derungen an die bedarfsbezogene Leistungserbringung. Die Leistungsanforderungen gehen als unmittelbarer Bestandteil in die RMK-Definition ein. Unabhängig von ihrem Einsatz für die Vergütung sind RMKs ein geeignetes Instrument für die Steuerung von Leistungen und das Qualitätsmanagement. Indem sie für rehabilitationstypische Fallgruppen Leistungsinhalte beschreiben, unterstützen sie 1. die bedarfsbezogene Erfassung und Dokumentation von Leis- tungen (Transparenz nach innen und außen, Berichtsoption, Leistungsnachweis); 2. die Quali- tätsoptimierung in den Kliniken (explizite Beschreibung fachlicher Standards ermöglicht in- ternen und externen Qualitätsvergleich sowie Benchmarking); 3. die Schnittstellenoptimie- rung zu anderen Sektoren (u.a. definierte Reha-Leistungspakete an der Schnittstelle zur Akut- versorgung bzw. anderen angrenzenden Bereichen), und liefern damit 4. die Grundlage für eine bedarfsorientierte und wirtschaftliche Leistungssteuerung in den Einrichtungen (Leis- tungsstandards ermöglichen begründete Leistungsvereinbarungen mit den Kostenträgern und damit Leistungs- und Prozessoptimierungen im Sinne eines Anhebens notwendiger und eines Vermeidens "überflüssiger" Leistungen). Es wurden zwei Datenstränge von Rehabilitanden mit stationären Alkoholentwöhnungsbehandlungen des Entlassungsjahrganges 2002 analy- siert: 1. Daten aus vier kooperierenden Fachkliniken (für alle Kostenträger) und 2. Daten für eine bundesweit repräsentative Stichprobe der Deutschen Rentenversicherung Bund (rund 315 Einrichtungen). Neben Prozessdaten (Soziodemografie, Diagnosen, Vorbehandlungen, erwerbsbezogene Angaben aus Basisdokumentation und ärztlichen Entlassungsberichten) la- gen nach der KTL (BfA, 2000) verschlüsselte therapeutische Leistungsangaben vor; für die vier kooperierenden Kliniken konnten zusätzlich Daten aus dem Routineeinsatz von psycho- metrischen Assessments (SCL-90-R) und Katamnesedaten analysiert werden. Für beide Da- 388 soFid Soziale Probleme 2008/1 6 Sucht

tenbestände konnten unter Rückgriff auf Patientenmerkmale mittels latenter Klassenanalyse drei vergleichbare Fallgruppen identifiziert werden: Sie unterscheiden sich durch den Grad der Beeinträchtigung auf der psychischen, somatischen und sozialmedizinischen Ebene. Der Anteil erklärter Varianz lag bei zwölf Prozent für die Daten der DRV Bund, für die Klinikda- ten unter zusätzlichem Einschluss der SCL-90-R bei 26 Prozent. Im Vergleich zu den Pro- zessdaten hatten die Assessmentdaten einen stärker differenzierenden Einfluss. Die Bedarfs- gruppen unterschieden sich auch hinsichtlich der applizierten therapeutischen Leistungen, wobei diese auch stark klinikabhängig variierten. Unter Rückgriff auf Katamnesedaten (u.a. Abstinenzquoten) konnte gezeigt werden, dass die Rehabilitation für differenzielle Patienten- gruppen zurzeit unterschiedlich erfolgreich ist. Perspektivisch sind hieraus Überlegungen zu therapeutischen Optimierungspotenzialen ableitbar. METHODE: Das Konzept der RMKs knüpft an die Erfahrungen mit anderen Fallgruppensyste- men in der Gesundheitsversorgung an, stellt jedoch eine eigenständige Entwicklung für die Rehabilitation dar. Es geht insbesondere von der relativ einhelligen Expertenmeinung aus, dass es nicht möglich ist, die Fallgruppensysteme aus der Akutmedizin, so bspw. die DRGs, direkt in die Rehabilitation zu übertragen. Auch Systeme aus der Pflege und Geriatrie (RUG, RAI, FRG etc.) wurden als nicht geeignet bewertet, um die Spezifik des gesetzlichen Versor- gungsauftrages der Rehabilitation im Bereich der Rentenversicherung angemessen abzubil- den. Die RMK-Konstruktion erfolgt unter Rückgriff auf 3 methodische Bausteine: die Grup- penbildung erfolgt zunächst auf empirischer Basis. In ersten Projektierungen wurde hierfür ausschließlich auf Prozessdaten aus der Routinedokumentation zurückgegriffen, in dem vor- liegenden Projekt auch auf Daten aus dem Routineeinsatz von psychometrischen Assesse- ments. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass es notwendig ist, diese Daten durch gezielt einge- setzte bedarfsbezogene Assessments zu ergänzen. Die statistische Modellbildung erfolgte sukzessive unter Rückgriff auf verschiedene Verfahren, zuletzt durch latente Klassenanalyse. Die Modelle wurden durch evidenzbasierte theoretische Erkenntnisse abgesichert, die u.a. aus den entsprechenden Leitlinien der AWMF und der DRV vorlagen. Insbesondere wurde auf dieser Basis eine RMK-geeignete Systematik der KTL-verschlüsselten Einzelleistungen zu evidenzbasierten Therapiemodulen erarbeitet. Die Ergebnisse der empirischen Analysen wer- den in mehreren Zyklen einer klinischen Validierung und Expertenkonsentierung mit ab- schließender Beurteilung relevanter RMKs unterzogen. Untersuchungsdesign: Panel; Quer- schnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: ca. 3.000; 4 beteiligte Kliniken mit stationärer Alkoholentwöhnung -Entlassungsjahrgang 2002-; Aus- wahlverfahren: total. Stichprobe: ca. 10.000; Prozessdaten der Deutschen Rentenversicherung Bund -ehemals BfA-, Entlassungsjahrgang 2002; Auswahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: Spyra, K.; Müller-Fahrnow, W.: Rehabilitanden-Management- Kategorien (RMK's) - ein neuer Ansatz zur Fallgruppenbildung in der medizinischen Rehabi- litation. in: Die Rehabilitation, Jg. 37, 1998, Suppl. 1, S. 47-56.+++Spyra, K.; Kolleck, B.; Möllmann, C.; Müller-Fahrnow, W.: Konzept und Empirie der RMKs - ein Patientenklassifi- kationssystem für die Rehabilitation von Alkoholabhängigen. in: Praxis Klinische Verhal- tensmedizin und Rehabilitation, 74, 2006, S. 318-336.+++Spyra, K.; Möllmann, C.; Müller- Fahrnow, W.: Bedarfs- und leistungsbezogene Fallgruppenbildung in der stationären Suchtre- habilitation - das Konzept der Rehabilitanden-Management-Kategorien (RMKs). in: Sucht aktuell, 74, 2006, S. 318-336.+++Spyra, K., Möllmann, C., Müller-Fahrnow, W.: Bedarfs- und leistungsbezogene Fallgruppenbildung in der stationären Suchtrehabilitation - das Kon- zept der Rehabilitanden-Management-Kategorien (RMKs). in: Sucht aktuell, 2007, 1, S. 35- 40. ARBEITSPAPIERE: Müller-Fahrnow, W.; Spyra, K.; Stoll, S.; Wegscheider, K.: RMKs in der Suchtrehabilitation. Unveröffentlichter Workshopbericht, Oktober 2002.+++Möllmann, soFid Soziale Probleme 2008/1 389 6 Sucht

C.; Spyra, K.; Müller-Fahrnow, W.: Abschlussbericht zum Forschungsprojekt RMK-Sucht (Laufzeit 10/04-09/06). 2007. ART: BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Rentenversicherung -DRV- INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte -CCM-, Lehrstuhl für Versorgungssystemforschung und Grundlagen der Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation (Luisenstr. 13a, 10098 Berlin); Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin) KONTAKT: Möllmann, Cathleen (Tel. 030-450517114, e-mail: [email protected])

[585-F] Spyra, Karla, Dr.; Möllmann, Cathleen (Bearbeitung); Müller-Fahrnow, Werner, Prof.Dr. (Leitung): Rehabilitanden-Management-Kategorien (RMKs) - Patientenfallgruppen in der Sucht- Rehabilitation (exkl. Drogenabhängigkeit)

INHALT: In Deutschland wird seit mehreren Jahren im Rahmen verschiedener Projekte daran gearbeitet, eine Patientenklassifikation für die medizinische Rehabilitation zu entwickeln (Ranneberg/ Neubauer 2005, Neubauer et al. 2000, Andreas et al. 2003, 2004, Garms- Homolová et al. 2001). Der Begriff der Rehabilitanden-Management-Kategorien (RMKs) steht für ein methodisches Konzept, das von einer Arbeitsgruppe an der Charité - Universi- tätsmedizin Berlin entwickelt wurde (Müller-Fahrnow et al. 2000, Spyra et al. 1998). Ein grundlegendes Konstruktionsmerkmal der RMK-Entwicklung ist der Rückgriff auf empiri- sche Daten für die primäre Definition der Fallgruppen. Der empirische Ansatz garantiert, dass die Fallgruppendefinition praxisnah erfolgt und die in den Rehabilitationskliniken entstande- ne Versorgungsqualität ebenso wie die strukturellen Bedingungen des deutschen Rehabilitati- onssystems berücksichtigt werden. Für die empirische Ableitung der RMKs wurde in den ers- ten Projektierungen ausschließlich auf Daten aus der Dokumentation des Behandlungsprozes- ses in den Reha-Kliniken bzw. beim Reha-Träger zurückgegriffen (Spyra et al. 2007). Hierbei zeigte sich, dass es für die Bedarfsgruppenbestimmung erforderlich ist, diese Daten durch ge- zielt für die RMK-Bildung eingesetzte, klinikübergreifende Assessmentdaten zu ergänzen. Sie sind erforderlich, um relevante Bedarfsmerkmale der Patienten zu erfassen, die über die bisherige Routinedokumentation hinausgehen, jedoch für die Leistungsstrukturierung relevant sind. Assessments für die Bedarfsbestimmung liegen allerdings bisher nicht in einer allge- mein oder indikationsspezifisch konsentierten verbindlichen Form vor. Ihre Ableitung, Be- wertung und Testung stellt eine eigenständige rehabilitationswissenschaftliche Aufgabe in dem RMK-Projekt dar. Für die RMK-Assessment-Entwicklung in der Suchtrehabilitation wurde ein gestuftes Entwicklungsverfahren realisiert, das garantiert, dass sowohl theoretische Erkenntnisse zu den relevanten Faktoren für die Entstehung und den Verlauf der Abhängig- keit - als bedarfs- und therapierelevante Größen - als auch die Erfahrungen in der Versor- gungspraxis aus dem Einsatz von Assessments berücksichtigt werden. Dazu wurde zunächst eine Vorauswahl von Assessments vorgenommen, die in späteren Entwicklungsschritten nach reproduzierbaren Regeln bewertet wurden, um im Anschluss ein Assessment-Inventar zu er- halten, das in Suchteinrichtungen getestet und entsprechend ggf. für den Praxiseinsatz modi- fiziert werden kann. Das Assessment wird zurzeit in Kooperation mit 10 Kliniken für die Re- habilitation von Abhängigkeitskranken erprobt. 390 soFid Soziale Probleme 2008/1 6 Sucht

METHODE: Für die RMK-Bildung wird wesentlich auf empirische Analysen der Versorgungs- praxis zurückgegriffen. Dadurch soll das in der Praxis bereits heute vorhandene Wissen zu den Anforderungen an eine gute Behandlung (implizite Behandlungsstandards) abgebildet werden. Die Basis für die empirischen Analysen bilden Daten aus gezielt für die RMK- Ableitung eingesetzten Assessments sowie Prozessdaten aus der Routinedokumentation in den Kliniken. Die Auswahl und Bewertung der Assessments hinsichtlich ihrer Eignung für die bedarfsbezogene Messung von störungsspezifischen bzw. generischen Beeinträchtigungen erfolgte insbesondere vor dem Hintergrund einer umfassenden Sichtung und Analyse evi- denzbasierter und theoretischer Erkenntnisse zu behandlungsrelevanten Dimensionen bei Suchterkrankungen. Die ausgewählten Assessments sollten in der Lage sein, bedarfs- und the- rapierelevante Größen für die Entwöhnungsbehandlung von Abhängigkeitskranken zu erfas- sen und zudem für den praktischen Einsatz in Reha-Kliniken geeignet sein. Vor der Assess- mentauswahl wurden nach dem bio-psycho-sozialen Modell zunächst die drei Dimensionen - somatische, psychische und sozialmedizinische Dimension - theoretisch weiter in Subdimen- sionen wie folgt ausdifferenziert: psychisch: Behandlungsmotivation und Ergebniserwartun- gen; Schwere der Abhängigkeit (inkl. weiterer substanzbezogener Störungen), psychische Begleit-/ Folgestörungen; somatisch: somatische Begleit-/Folgekrankheiten; sozialmedizi- nisch: berufsbezogene soziale Aspekte und allgemeine soziale Aspekte. Im nächsten Schritt erfolgte eine Zuordnung einzelner Assements zu den Dimensionen und Subdimensionen. In mehreren Abstimmungsphasen wurde das Assessment im Rahmen einer Expertengruppe kon- sentiert. An die empirische Ableitung der RMKs nach der Erprobung des Assessments schließt sich die Bildung eines Algorithmus zur Einordnung einzelner Fälle in die entspre- chenden Fallgruppen sowie eine Zuordnung von bedarfsbezogenen Behandlungsprozeduren (Algorithmen zur Ableitung von Behandlungsempfehlungen) an. Die klinische Validität der RMKs wird abschließend mit Bezug auf theoretische und evidenzbasierte Erkenntnisse sowie im Rahmen von Konsensusarbeit mit den beteiligten Kliniken, Fachgesellschaften, Experten- gruppen etc. geprüft. Des Weiteren werden Reha-Ergebnisse für die Patientenfallgruppen ausgewertet. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisier- te Befragung, schriftlich; Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: ca. 600; 10 Kli- niken). ART: BEGINN: 2007-08 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesver- band für stationäre Suchtkrankenhilfe e.V. INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte -CCM-, Lehrstuhl für Versorgungssystemforschung und Grundlagen der Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation (Luisenstr. 13a, 10098 Berlin) KONTAKT: Möllmann, Cathleen (Tel. 030-450517114, e-mail: [email protected])

[586-L] Stroezel, Holger: Lebensstile und Drogenkonsum: theoretische und empirische Analysen, (Tübinger Schriften und Materialien zur Kriminologie, Bd. 15), Tübingen 2007, 226 S., ISBN: 978-3-937368-28-3 (Graue Literatur; URL: http://tobias-lib.ub.uni-tuebingen.de/volltexte/2007/2814/pdf/ Diss_Stroe- zel_Version_7b_Vorlage_tobias_Lib.pdf)

INHALT: "Die Dissertation thematisiert gemeinsame Aspekte von soziologischer Lebensstiltheo- rie und jugendlichem Drogenkonsum. Dass Lebensstile und Drogenkonsum in hohem Maße zusammenhängen, überrascht nicht, aber die empirische Untersuchung dieses Zusammen- soFid Soziale Probleme 2008/1 391 6 Sucht

hangs lässt bisher noch zu wünschen übrig. Die Arbeit ist der Untersuchung dieses Zusam- menhangs gewidmet und wendet die Lebensstilanalyse auf Jugendliche und junge Menschen mit der Frage an, ob der Drogenmissbrauch mit unterschiedlichen Lebensstilen variiert. Als empirische Basis dienen Ergebnisse von Daten der Sekundäranalyse aus 'Monitoring the Fu- ture'. Mit 'Monitoring the Future' werden Umfragen bezeichnet, die seit 1975 jährlich in den USA unter High-School-Absolventen öffentlicher und privater Schulen durchgeführt wer- den." (Autorenreferat)

[587-L] Ulbricht, Sabina; Coder, Beate; Röske, Kathrin; Meyer, Christian; Rumpf, Hans-Jürgen; Hapke, U.; John, Ulrich: Die Überweisung von Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen in die ambulante und stati- onäre professionelle Suchtkrankenhilfe: Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter Hausärzten in -Vorpommern, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Ge- sundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 69/2007, H. 5, S. 306-310 (Standort: USB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/gesu/doi/10.1055/s-2007-980180)

INHALT: "Hintergrund: Die Studie untersucht die Überweisungspraxis von Hausärzten Mecklen- burg-Vorpommerns an Einrichtungen der professionellen ambulanten und stationären Sucht- hilfe. Zusammenhänge zwischen Charakteristika des Hausarztes, Entfernung zwischen Haus- arzt und ambulanten Versorgungsangeboten, speziell in das Angebot der neun Schwerpunkt- praxen 'Sucht', und der Überweisung von Patienten werden geprüft. Methode: Aus dem Ver- zeichnis niedergelassener Allgemeinmediziner wurden per Zufall 330 Praxen für eine telefo- nische Befragung ausgewählt. Die Teilnahmerate betrug 75,8%. Ergebnisse: Hausärzte über- weisen Patienten mit einer Abhängigkeitssymptomatik in hohem Maße sowohl in ambulante als auch in stationäre Weiterbehandlung. Je größer die Entfernung zwischen Hausarzt und dem spezialisierten Angebot der Schwerpunktpraxis 'Sucht' ist, desto geringer die Chance ei- ner Überweisung. Auf die Überweisung in ambulante fachärztliche Behandlung sowie in Be- ratungsstellen mit ambulanter Rehabilitationsberechtigung hatte die Entfernung keinen Ein- fluss. Schlussfolgerung: Erreichbarkeit der Angebote und Überweisungsgewohnheiten von Hausärzten an ambulante Versorgungsangebote sind bei der Konzeption und Umsetzung neu- er Behandlungsmodelle zu berücksichtigen." (Autorenreferat)

[588-F] Universität Frankfurt, FB 04 Erziehungswissenschaften, CDR - Centre for Drug Research am Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung WE V: Rauchfreie Schule in Hessen

INHALT: Mit verschiedenen Erhebungsformen werden die Auswirkungen des am 1.1.2005 ein- geführten Rauchverbots an hessischen Schulen erforscht. Die Erhebungen beschränken sich dabei im Sinne exemplarischer Repräsentanz auf allgemein- und berufsbildende Schulen in Frankfurt am Main. Erste Ergebnisse bezüglich der (möglichen) Auswirkungen des Rauch- verbots auf die jugendlichen Schülerinnen und Schüler wurden im September 2006 veröffent- licht. Die Effekte des Verbots hinsichtlich der Lehrkräfte werden derzeit mittels Gruppenin- terviews in diversen Frankfurter Schulen erforscht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen 392 soFid Soziale Probleme 2008/1 6 Sucht

METHODE: Die Studie arbeitet mit einem multiperspektivischen Ansatz: zum einen wurde eine repräsentative Schülerbefragung, in die zusätzliche Fragen zum Erkenntnisinteresse eingefügt wurden, mit Hilfe gängiger statistischer Prozeduren sekundärausgewertet. Zum anderen wur- den entsprechend den Prinzipien der Grounded Theory einige exemplarische Gruppeninter- views (Fokusgruppe) zu den subjektiven Dimensionen des Gegenstandes geführt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe (bzgl. Schü- lerbefragung); Querschnitt (bzgl. Lehrerbefragung) DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 26; Personen -4 Gruppeninterviews-; Lehrerinnen und Lehrer - als Betrof- fene und Experten; Auswahlverfahren: exemplarische Auswahl nach Schultyp). Gruppendis- kussion (Stichprobe: 26; Personen - Mischform aus Fokusgruppe und Gruppendiskussion). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.500; Schüler/-innen der 10.-12. Klasse bzw. 1.-3. Ausbildungsjahr in Frankfurt am Main; Auswahlverfahren: Zufall, allerdings Klas- sen vorausgewählt nach Schultyp -Quota-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Werse, B.; Bernard, C. (Mitarb.): Rauchfreie Schule in Hessen - Ergebnisse einer Sonderauswertung im Rahmen der Schülerbefragung zum Konsum psycho- aktiver Substanzen in Frankfurt am Main. Frankfurt am Main: Univ., Centre for Drug Re- search 2006, 29 S.+++Werse, B.; Müller, O.; Bernard, C. (Mitarb.): Rauchfreie Schulen in Hessen - zu den Auswirkungen des allgemeinen Rauchverbots an hessischen Schulen. Ergeb- nisse einer exemplarischen Studie auf Basis einer Sonderauswertung im Rahmen der Schüler- befragung zum Konsum psychoaktiver Substanzen in Frankfurt am Main und einer Befragung von Lehrkräften an Frankfurter Schulen. Frankfurt am Main: Univ., Centre for Drug Research 2007 (im Erscheinen). ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Staatliches Schulamt für die Stadt Frankfurt am Main; Land Hessen Kultusministerium FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 04 Erziehungswissenschaften, CDR - Centre for Drug Research am Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung WE V (Robert-Mayer- Str. 1, Fach 123, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Institution (Tel. 069-798-28493, e-mail: [email protected])

[589-F] Werse, Bernd, Dr.phil. (Bearbeitung); Hess, Henner, Prof.Dr. (Betreuung): Cannabis in Jugendkulturen. Eine empirische Untersuchung szenespezifischer Konsum- und Einstellungsmuster unter besonderer Berücksichtigung der HipHop- und Techno-Szene

INHALT: Ziele: Erhellung der Zusammenhänge zwischen jugendkultureller Repräsentation und der Bedeutung der Cannabisdrogen, mit Hilfe einer kulturhistorischen Herleitung und der Analyse diverser empirischer Erhebungen. Ergebisse: Cannabis weist eine hohe Variabilität bzgl. der Wirkungsinterpretation auf und bietet sich daher besonders für symbolische Zu- schreibungen an. Historische Entwicklungslinien betreffen die Zuschreibung "Kraut der Ar- men" und einen anti-bürgerlichen Mystizismus. In heutigen Jugendkulturen wirkt Cannabis in unterschiedlicher Weise nach wie vor als Symbol der jugendlichen Rebellion. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: überw. Frankfurt am Main/ Rhein-Main-Gebiet METHODE: Elias' Zivilisationstheorie; Bourdieu-Habitus & Feld; Cultural Studies; kritische soziologische Drogenforschung (Karriere-Modell). Methodik: multiperspektivischer Ansatz: qualitative Interviews/ Handlungs- und symbolische Perspektive; quantitative Auswertungen - extensionale Dimension. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Grup- pendiskussion (Stichprobe: 2x4; junge Erwachsene aus der HipHop- bzw. Techno-Szene mit Cannabiserfahrung; Auswahlverfahren: snowball bzw. "single-contact-mediation"). Qualita- soFid Soziale Probleme 2008/1 393 6 Sucht

tives Interview (Stichprobe: 2; Experten aus HipHop- und Techno-Szene; Auswahlverfahren: snowball bzw. "single-contact-mediation"). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichpro- be: 20; Key-Persons aus verschiedenen Jugend-/ Ausgehszenen; Herkunft der Daten: Trend- Scout-Studie; Auswahlverfahren: exemplarisch. Stichprobe: 169; sozial integrierte erwachse- ne Konsumenten illegaler Drogen; Herkunft der Daten: UMID-Studie; Auswahlverfahren: snowball sampling). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 1.500; jugendliche Schüler/innen an Schulen in Frankfurt am Main; Herkunft der Daten: Schülerbefragung; Auswahlverfahren: Zufall/ Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Werse, B.: Cannabis in Jugendkulturen: kulturhistorische und empirische Betrachtungen zum Symbolcharakter eines Rauschmittels. Wissenschaftliche Rei- he/ Archiv der Jugendkulturen e.V., Bd. 1. Berlin 2007. ISBN 978-3-940213-40-2. ART: BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissen- schaftler INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 04 Erziehungswissenschaften, CDR - Centre for Drug Research am Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung WE V (Robert-Mayer- Str. 1, Fach 123, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 069-798-28493, e-mail: [email protected])

[590-F] Wolf, Karsten D., Prof.Dr. (Bearbeitung); Wolf, Karsten D., Prof.Dr. (Leitung): World of Warcraft Addiction Inventory - Vielnutzung und Suchtgefärdung bei Massive Multiplayer Online Games

INHALT: Development and validation of an inventory to measure addiction in WoW and other MMOG. ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bremen, FB 12 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Institut für Erwachsenen-Bildungsforschung -IfEB- (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-2569, Fax: 0421-218-7219, e-mail: [email protected])

[591-F] Wunsch, Monica Mercedes, Dipl.-Soz.Arb. (Bearbeitung); Kleinau, Elke, Prof.Dr. (Betreuung): Selbstwahrnehmung kompulsiver Drogengebraucherinnen im Kontext aktueller Drogenpoli- tik

INHALT: Die Motivation zu dieser Arbeit basiert auf den praktischen Erfahrungen der Autorin als -Sozialarbeiterin im Umgang mit drogenkonsumierenden Frauen in Köln. Das Verhältnis der Frauen zu ihrem Drogenkonsum, ihre Einstellungen und Wünsche, ihre Selbstwahrnehmung, ihre Motive und ihre Motivationen bezüglich ihrer Lebensentwürfe und ihr daraus resultierender Umgang mit Drogen haben die Autorin dazu bewogen, sich mit dem Thema der Selbstwahrnehmung kompulsiver Drogengebraucherinnen im Rahmen einer quali- tativen Studie auseinander zu setzen. Schwerpunkt der Untersuchung soll die Befragung kompulsiver und ehemals kompulsiver Drogen-/ Opiatgebraucherinnen anhand des qualitati- ven Interviews sein. Der Einsatz qualitativer Forschungsmethoden ermöglicht es, "Entwick- lungen und Veränderungen von Handlungsorientierungen aus der Subjektperspektive von ehemaligen oder aktuell opiatkonsumierenden Personen zu erfassen und verstehend nachvoll- 394 soFid Soziale Probleme 2008/1 6 Sucht

ziehen zu können". Die Untersuchung dient dazu, frauenspezifischen Bedürfnisse kompulsi- ver Drogengebraucherinnen herauszufinden, ihre Motive und Motivveränderungen transpa- rent zu machen, ihre Selbstwahrnehmung im Hinblick auf die Motivation, drogenunabhängi- ge Perspektiven zu entwickeln, zu beschreiben und zu analysieren. Überprüft werden soll: 1. die Relevanz der Selbstwahrnehmung kompulsiver Drogenkonsumentinnen bei der Drogen- gebrauchsentwicklung und der Konstruktion von Motiven und Motivationen; 2. der Einfluss drogenpolitischer Diskurse auf das Drogenkonsumverhalten von Frauen. Das Untersuchungs- vorhaben dieser Arbeit besteht in der Weiterentwicklung frauenspezifischer, feministischer Drogenarbeit. Eine geschlechtsspezifische Zielgruppendifferenzierung dient der Erneuerung und Erweiterung handlungspraktischer Unterstützungsangebote und somit einer Diversifikati- on und Qualifikation von Hilfsangeboten. METHODE: Die Studie ist insgesamt qualitativ ausgelegt. Die Untersuchungsmethode basiert auf einer alltagsorientierten, lebensgeschichtlich-biographisch orientierten, qualitativen Analyse. Sie analysiert die 'Innenperspektive' drogengebrauchender Frauen, soll subjektive Sichtwei- sen und Erfahrungen, lebensgeschichtliche Konstruktionen und biographische Bewertungen, Selbstinterpretationen und Handlungsmotivationen rekonstruieren. Geplant sind 13 problem- zentrierte Interviews. Es sollen Interviews mit kompulsiven Drogengebraucherinnen und in der Vergleichsgruppe Interviews mit ehemals kompulsiven Drogengebraucherinnen durchge- führt werden. Die Datenerhebung erfolgt mittels eines vorab ausgeteilten Kurzfragebogens, eines Interviewleitfadens und der Aufzeichnung aller Interviews auf einem Tonbandgerät. Die Datenanalyse und Theoriebildung basieren auf einer Forschung im Stil der Grounded Theory. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Wunsch, M.M.: Exposé des Dissertationsvorhabens "Selbstwahrnehmung kompulsiver Drogengebraucherinnen im Kon- text aktueller Drogenpolitik". Köln, März 2006, 9 S. Download unter: http://www.uni- koeln.de/ew-fak/paedagogik/historische/projekte/WunschExpose.pdf . ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften Professur für Historische Bildungsforschung, insb. Gender History (Gronewaldstr. 2, 50931 Köln) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[592-L] Ziemann, Andreas: "Faites vos jeux": eine kleine Kultursoziologie des Casinos, in: Sociologia internationalis : Internationale Zeitschrift für Soziologie, Kommunikations- und Kulturforschung, Bd. 44/2006, H. 2, S. 253-274 (Standort: USB Köln(38)-XG219; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Spiele im Allgemeinen und Glücksspiele im Besonderen gehören seit jeher zur Kul- turgeschichte der Menschheit und haben gleichermaßen variantenreiche Formen wie auch be- sondere Orte ausgebildet. Ein exklusiver und mythenbesetzter Ort des Glücksspiels ist das Casino, ein nachgerade autonomes und, mit Foucault gesprochen, heterotopisches Subuniver- sum von geselliger Unterhaltung, Abenteuer und finanziellem Risiko. Im Mittelpunkt des Aufsatzes steht eine, bislang fehlende, soziologische Auseinandersetzung mit der Geschichte und Kultur dieser originär europäischen Einrichtung. Das besondere Interesse gilt den Fragen danach, welche Form das Casino bis heute ausgeprägt hat, welche kulturellen Praxen und Handlungsdirektiven ihm zugrunde liegen und welche Beschreibungen es zwischen Mythos, moralischer Verfemung und sozialpolitischer Kontrolle hervorgebracht hat." (Autorenreferat) soFid Soziale Probleme 2008/1 395 7 Verschiedene Randgruppen

7 Verschiedene Randgruppen (Prostituierte, Kriminelle, etc.)

[593-F] Achilles, Sven; Eisler, Peter (Bearbeitung); Pilz, Gunter A., Dr. (Leitung): Fußballfans und Hooligans in Hannover. Struktur, Wandlungen, Bedingungen und sozial- pädagogische Erreichbarkeit der Fußballfan- und Hooliganszene (Arbeitstitel)

INHALT: Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des seit über 15 Jahren bestehenden sozialpädagogisch ausgerichteten Fußballfan-Projektes werden die Entwicklungen und Wand- lungen der Fußballfanszene in und um Hannover dokumentiert und gewaltpräventive, sozial- pädagogische Maßnahmen erprobt. In den letzten zwei Jahren ist eine Ausdifferenzierung der Fanszene in dem Sinne zu beobachten, dass sich zwischen die traditionelle "Kuttenszene" und die "Hooligans" eine neue, immer stärker werdende Gruppe mit zum Teil sehr stark ausge- prägtem "rechtem Potenzial", die sogenannten "Ultras" schiebt. Diese Gruppe hat sich in den Stadien vor allem der Inszenierung und Entwicklung von Choreographien vor und während der Fußballspiele verschrieben mit dem nach außen hin proklamierten Ziel, die mehr und mehr verlorengehende traditionelle Stimmung und Atmosphäre wieder in die Stadien und vor allem die Fanszene zurückzuholen. Hinter diesen Bemühungen verbergen sich jedoch auch versteckte und offensichtlich auf fruchtbaren Boden fallende Versuche die Fußballfanszene rechts, fremdenfeindlich und rassistisch zu vereinnahmen. Während diese Gruppe bei Heim- spielen nur durch sehr verdeckte, subtile Formen der Fremdenfeindlichkeit auffällt und sich in der Tat sehr stark um die Choreographie der Fanbegeisterung bemüht, tritt sie bei Aufwärts- fahren durchaus auch offen fremdenfeindlich und zum Teil gewalttätig auf. Die Mitglieder dieser Gruppe stammen nicht wie die Kuttenfans überwiegend aus den unteren Schichten und gehören somit auch weniger zu den sozial Deprivierten, sie rekrutieren sich vielmehr aus der Mittelschicht und repräsentieren somit angepasst wirkende Realschüler und Gymnasiasten. Die präventiven Maßnahmen und sozialpädagogische Intervention zeigen durchaus Erfolge. Insgesamt zeigt sich jedoch, dass die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen präventive und interventive Maßnahmen immer wieder überlagern. Sozialpädagogische Arbeit ist so besehen immer auch ein Gutteil Institutionenarbeit, politische Einflussnahme und Verwies auf struktu- relle Problemfelder. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hannover VERÖFFENTLICHUNGEN: Pilz, G.A.; Sengebusch, K.: Hooligans und Skinheads: die neuen Rechtsaußen der Nation? in: Paul, G. (Hrsg.): Hitlers Schatten verblaßt: die Normalisierung des Rechtsextremismus. Dietz-Taschenbuch, Bd. 32. Bonn: Dietz 1989, S. 79-100. ISBN 3- 8012-3032-5.+++Pilz, G.A.: Gratwanderung für Fans und Polizei: Fans zwischen Ritual und Gewalt. in: Deutsches Polizeiblatt, 1990, 4, S. 3-8.+++Ders.: Fußballfans und Hooligangs in Hannover: Struktur, Wandlungen, Bedingungen und sozialpädagogische Erreichbarkeit der Fußballfan- und Hooliganszene. Zwischenbericht der wissenschaftlichen Begleitung des Fan- Projekts Hannover. Hannover 1991.+++Ders.: Aufsuchende, "akzeptierende" Ju- gend(sozial)arbeit mit gewaltfaszinierten, gewaltbereiten und "rechten" Jugendlichen: Ergeb- nisse und Perspektiven aus Forschung und praktischer Arbeit mit Fußballfans und Hooligans. Hannover 1993.+++Ders.: Weibliche Fan-Gruppen im Sport: zur Rolle von Mädchen und Frauen in der gewaltfaszinierten und gewaltbereiten Hooliganszene. in: Berndt, I.; Voigt, U. (Red.): Fair play für Mädchen und Frauen im Sport? Frankfurt: Fair-Play-Initiative des Dt. Sports 1995. ISBN 3-89152-295-9.+++Ders.: Gewalt im Umfeld von Fußballspielen - Ursa- chen und Möglichkeiten der Prävention. in: Bierhoff, H.-W.; Wagner, U. (Hrsg.): Aggression und Gewalt - Phänomene, Ursachen und Interventionen. Stuttgart 1998, S. 128-144.+++ Dei- ters, F.-W.; Pilz, G.A. (Hrsg.): Jugendsozialarbeit mit gewaltbereiten, rechten jungen Men- 396 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

schen: Aufbruch aus einer Kontroverse. Münster 1998.+++Pilz, G.A.: "Deutschland den Deutschen" - Gedanken und Fakten zu Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in der Fußball- fan- und Hooliganszene (im Druck). ARBEITSPAPIERE: Pilz, G.A.: Fußball und Fair Play: Einstellungen zum Fair Play und Fairnessverhalten von C- und B-Jugend-Bezirksligaspielern und die Bedeutung der Trainer in der Fairnesserziehung/ Kurzfassung. Online-Publikation. ART: BEGINN: 1985-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Kultusministerium; Stadt INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Sportwissenschaft (Am Moritzwinkel 6, 30167 Hannover) KONTAKT: Leiter (Tel. 0511-762-3195, Fax: 0511-762-2196, e-mail: [email protected])

[594-L] Amos, S. Karin; Cremer-Schäfer, Helga (Hrsg.): Jahrbuch für Rechts- und Kriminalsoziologie: 2005, Saubere Schulen ; vom Ausbrechen und Ausschließen Jugendlicher, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2007, 179 S., ISBN: 978-3-8329- 2471-3

INHALT: "Nach dem Ende des wohlfahrtsstaatlich regulierten Kapitalismus haben sich sowohl in den USA als auch in europäischen Ländern im Bereich der Schule Politiken und Diskussio- nen einer offensiven schulischen Exklusion verbreitet. Wie in der Sozialpolitik, der Krimina- lisierungs- und Strafenpolitik lässt sich im Bereich von Bildungspolitik und Schule eine Re- naissance von Ausschlussmechanismen, von entsprechenden Diskursen und Legitimationsfi- guren beobachten. Die neuen Mechanismen offensiver Ausschließung treffen, je nach den Klassen- und Migrationsverhältnissen der Nationalstaaten, die 'üblichen Verdächtigen' von draußen und aus dem Inneren der Schule: Kinder und Jugendliche der 'underclass', bildungs- ferne Migrantenkinder, afroamerikanische Schüler, die Jugend der Banlieus, solche, die unbe- lehrbar an der Machokultur hängen, die Verhaltensgestörten in der Schule, die Undisziplinier- ten, die Gewalttätigen, solche, die keine Voraussetzungen für Lernen mitbringen, die keine zivilisatorische Grundqualifikationen haben. Die Beiträge des Jahrbuchs befassen sich mit verschiedenen Aspekten und Dimensionen dieses 'globalen' Prozesses in verschiedenen Nati- onalstaaten. Bei 'nationalen' Modellen geht es um die Darstellung unterschiedlicher Wahl- möglichkeiten von Politik, um ihre Radikalität, um Unterschiede und Verbindungen zwischen Reden und Tun, Praktiken und Diskursen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: S. Karin Amos, Helga Cremer-Schäfer: Zur Einleitung (7-18); S. Karin Amos: Die Rede über den Su- perpredator und schulische Zero-Tolerance-Politik: Zur Ingebrauchnahme kriminologischer Diskurse als Mittel der Neuordnung gesellschaftlicher Mitgliedschaft (21-42); Carl Parsons: Schulische Exklusion: Über die Bereitschaft zum Strafen in Großbritannien (43-66); Michelle Fine und Maria Elena Torre, April Burns, Yasser Payne: Verwahrloste Schulen und protestie- rende Schülerinnen und Schüler in Kalifornien. Skandalisierung als Bildungsprozess (69-88); Ellen Bareis: Warum zünden "sie" ihre "eigenen Schulen" an? Zur Konstruktion der gefährli- chen Vorort-Klasse in Frankreich (89-104); Bodo Hahn-Dehm: Über Mediation und das Un- behagen an der Schul-Disziplin in der Bundesrepublik (105-122); Eduard Matt: Schulbiogra- phien, Delinquenz und Ausschluss (125-138); Helga Cremer-Schäfer, Terence Sondermann: Präventive Legitimierung von Diskriminierung. Die unzivilisierten Fremden in der medialen Bearbeitung des "Bildungsdesasters" nach PISA in der Bundesrepublik (139-154); Helga Cremer-Schäfer: Von der "Gewalt an der Schule" zum "Schule schwänzen". Zum Interesse kriminologischer Jugendbeobachtung an negativen Bildungskarrieren (157-178). soFid Soziale Probleme 2008/1 397 7 Verschiedene Randgruppen

[595-F] Anhut, Reimund, Dr. (Bearbeitung): Anerkennungsverfall und gewaltaffine Verarbeitungsformen

INHALT: Für das Entstehen von erhöhter Aggressivität bzw. gewaltbereitem Verhalten werden in Abhängigkeit vom jeweiligen theoretischen Ausgangspunkt unterschiedliche Einflußfaktoren verantwortlich gemacht: tiefgreifende Frustrationen, aktuelle Belohnungsanreize, unzurei- chende Selbstkontrollmechanismen, soziales Modelllernen etc. Im vorliegenden Projekt wird geprüft, ob Prozesse des Anerkennungsverfalls eine perspektivenübergreifende Hintergrund- folie liefern können, die geeignet ist, einfluß-, kontroll-, deprivations- und autoritarismustheo- retische Erklärungskonzepte zu integrieren. Spezifische Erkenntnisinteressen konzentrieren sich u.a.: a) auf der Mikro-Ebene auf relevante Prädiktoren für unterschiedliche Reaktions- formen (Apathie, Radikalisierung) auf Schicksale des persönlichen Scheiterns und die Rolle von Verantwortungszuschreibungen für individuelles oder kollektives Ausagieren, b) auf der Meso-Ebene auf den Einfluß zentraler Sozialisationsinstanzen (Familie, Bezugsgruppen) auf die Ausbildung spezifischer sozialer Kompetenzen und Problembewältigungsstrategien sowie c) auf der Makro-Ebene auf Hintergrundprozesse des gesellschaftlichen Strukturwandels, die sowohl Wahrnehmungen sozialer Ungleichheit und soziale Vergleichsprozesse als auch Nor- men des sozialen Interessenausgleichs beeinflussen und hierüber Prozesse des Anerken- nungsverfalls beschleunigen können. Ein letzter, gleichwohl nicht minder bedeutsamer As- pekt widmet sich den methodischen und praktischen Implikationen, die sich aus der Entwick- lung anspruchsvoller Mehrebenen-Ursachenmodelle für eine - unter anderen Verwertungs- zwängen stehende - empirische Sozialforschung einerseits und präventive Konfliktinterventi- on (Perspektivenübernahme, Anti-Aggressivitäts-Trainings) andererseits, ergeben. METHODE: theorievergleichende Modellbildung DATENGEWINNUNG: Entfällt. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltfor- schung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-3148, e-mail: [email protected])

[596-L] Avdeeva, Anjelika: Frauenhandel in postsowjetischen Republiken, insbesondere in Russland, im Kontext der Menschenrechte und internationale soziale Arbeit, in: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen, Sand- ra Thieme (Hrsg.): Europäische Wege : Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Entwicklung ; Polnisch-Deutscher Workshop des Studienwerks der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kraków 2004 und Lódz 2005, Berlin: Dietz, 2007, S. 92-117, ISBN: 978-3-320-02106-1

INHALT: "Die Autorin befasst sich mit Demokratiedefiziten einer extremen Art; sie behandelt den Frauenhandel in den postsowjetischen Republiken. Frauenhandel als eine Form der mo- dernen Sklaverei ist eine schwere Menschenrechtsverletzung, was mittlerweile auch in den Dokumenten internationaler Organisationen anerkannt wird. Ausführlich geht die Autorin auf die Ursachen von Prostitution und Frauenhandel ein und zeigt auf, welche Möglichkeiten So- zialarbeit in Russland hat und wie die Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen funktioniert. Entschieden plädiert sie für eine grenzüberschreitende Bekämpfung des Frauenhandels als ei- ner internationalen Form des organisierten Verbrechens." (Autorenreferat)

398 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

[597-L] Backes, Uwe: Rechts- und linksextreme Gewalt in Deutschland: vergleichende Betrachtungen, in: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Sonderheft, Jg. 58/2007, H. 1, S. 31-43http://www.hss.de/downloads/PolStud_Themenheft1-07.pdf)

INHALT: Während die NPD und die militanten rechtsextremen Szenen im Mittelpunkt öffentli- cher Auseinandersetzung stehen, findet die von linken Gruppen ausgehende Gewalt in Öf- fentlichkeit, Politik und Forschung weit weniger Beachtung. Auf dem Hintergrund unüber- sehbarer Interaktionen und Wechselbeziehungen militanter Rechts- und Linksextremisten gibt der Beitrag einen Überblick zur Entwicklung der beiden Bereiche und beleuchtet anschlie- ßend Kräfteverhältnisse, Gewalthandeln und Interaktionen. Dabei werden auch statistische Daten aus Quellen der Verfassungsschutzbehörden zu Anhängern militant-rechtsextremer Szenen im westlichen und östlichen Deutschland für das Jahr 2005, zu Anhängern gewaltbe- reiter rechts- und linksextremer Szenen zwischen 1992 und 2005 sowie zur wechselseitigen Gewaltanwendung von Rechts- und Linksextremisten zwischen 1992 und 2005 vorgestellt. Die durch Verfassungsschutz und BKA dokumentierte Gewaltentwicklung unterstützt die Vermutung, dass der im Jahr 2000 ausgerufene "Aufstand der Anständigen" einen ungewoll- ten Werbeeffekt für rechtsextreme Gruppierungen und eine stimulierende Wirkung auf links- extreme Gegenmilitanz ausgeübt hat. (ICH)

[598-L] Barz, Monika; Helfferich, Cornelia: Häusliche Gewalt beenden: Verhaltensänderung von Tätern als Ansatzpunkt: Vorgehen und Wirkung von Täterprogrammen im Kontext von Interventionsprojekten gegen häusliche Gewalt in Baden-Württemberg, (Schriftenreihe der Landesstiftung Baden-Württemberg, Nr. 23), Stuttgart 2006, 137 S. (Graue Literatur; URL: http://www.landesstiftung-bw.de/publikationen/files/sr-23_haeuslgewalt3.pdf)

INHALT: Die Evaluationsstudie befasst sich mit der Wirkung von Täterprogrammen im Kontext von Interventionsprojekten in Baden-Württemberg. Zunächst wird der wissenschaftliche, rechtliche und politische Kontext zum Thema häusliche Gewalt beleuchtet und Begrifflich- keiten geklärt.Allgemeine Fragen der Täterarbeit werden anschließend behandelt. Hierzu zäh- len die geschichtliche Entwicklung, die Breite unterschiedlicher Ausgestaltung von Angebo- ten, strittige Fragen, unterschiedliche Tätertypen und Traditionen der durchführenden Ein- richtungen, sowie methodologische Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlicher Evaluati- on. Danach geht es um konkrete Fragestellungen und methodische Vorgehensweisen sowie die Stichprobe der Klientenbögen und den Rücklauf. In einem weiteren Schritt wird die Pra- xis der evaluierten Täterprogramme dargestellt mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten, die sich in der praktischen Umsetzung herausgebildet haben. Dabei wird auch untersucht, welche Täter sich nach Ansicht der Justiz und der Projekte für die Anti-Gewalt-Trainings eignen. Hierbei werden die Selektionsprozesse deutlich, die dazu führen, dass nur eine be- stimmte Auswahl von Tätern häuslicher Gewalt in die Programme gelangt.Zum Schluss wird der Frage nachgegangen, welche Wirksamkeit die Täterprogramme auch im Vergleich zu Er- gebnissen anderer Evaluationsstudien besitzen und welche Perspektiven für die Entwicklung von Täterarbeitsprojekten existieren. (ICH)

soFid Soziale Probleme 2008/1 399 7 Verschiedene Randgruppen

[599-F] Beisel, Horst; Stelly, Wolfgang, Dr.; Thomas, Jürgen, Dr. (Bearbeitung); Dölling, Dieter, Prof.Dr.; Kerner, Hans-Jürgen, Prof.Dr. (Leitung): Begleitforschung zum Projekt "Chance"

INHALT: Es wird untersucht, ob im Projekt Chance (Erziehung junger Strafgefangener in Ein- richtungen der Jugendhilfe) Veränderungen der Einstellungen und Verhaltensweisen der Pro- banden erreicht werden. ZEITRAUM: 2004-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden- Württemberg METHODE: Empirische Kriminologie. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 200; Gefangenenpersonalakten; Auswahlverfahren: total). Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 150; junge Strafgefangene; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 450; entlassene Strafgefangene, Mitar- beiter der Straffälligenhilfe; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; junge Strafgefangene; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 33; entlassene Strafgefangene, Mitarbeiter der Straffälligenhilfe und der Justiz; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Dölling, Dieter: Das Projekt Chance in Baden-Württemberg. in: Schöch, Heinz; Jehle, Jörg-Martin (Hrsg.): Angewandte Kriminologie zwischen Freiheit und Sicherheit: Haftvermeidung, Kriminalprävention, Persönlichkeitsstörungen, Restorative Justi- ce. Neue kriminologische Schriftenreihe der Neuen Kriminologischen Gesellschaft e.V., Bd. 109. Mönchengladbach: Forum Verl. Godesberg 2004, S. 99-108. ISBN 3-936999-06- 6.+++Dölling, Dieter; Kerner, Hans-Jürgen: Wissenschaftliche Begleitung des Projekts Chance-Anlage und quantitativer Ansatz. in: Goll, Ulrich (Hrsg.): Projekt Chance. Jugend- strafvollzug in freien Formen. Dokumentation eines Expertengesprächs. Stuttgart, S. 43-54, 55-60. ART: BEGINN: 2004-02 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Projekt Chance e.V. Stuttgart- Prisma e.V. FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Heidelberg, Juristische Fakultät, Institut für Kriminologie (Friedrich- Ebert-Anlage 6-10, 69117 Heidelberg); Universität Tübingen, Juristische Fakultät, Institut für Kriminologie (Sand 6-7, 72076 Tübingen) KONTAKT: Dölling, Dieter (Prof.Dr. Tel. 06221-547491, e-mail: [email protected])

[600-F] Böckmann, Irene (Bearbeitung); Seith, Corinna, Dr. (Leitung): Häusliche Gewalt aus Sicht von Kindern und Jugendlichen

INHALT: Im deutschsprachigen Raum ist eine intensivierte Auseinandersetzung mit häuslicher Gewalt zu beobachten, aber über die Situation von Kindern und Jugendlichen, die im Kontext von Gewalt zwischen Eltern aufwachsen, ist noch wenig bekannt. Noch weniger erforscht ist das Wissen der allgemeinen Population von Kindern und Jugendlichen über häusliche Gewalt und wie sich die Problematik aus ihrer Sicht darstellt. Die Untersuchung analysiert erstmals im deutschsprachigen Raum die Erfahrungen und Bewältigungsstrategien von Kindern und Jugendlichen, die häusliche Gewalt selbst kennen; die schriftliche Befragung von 9-16- Jährigen beleuchtet ihr Verständnis von Gewalt zwischen Eltern und ihr Wissen darüber. Er- kenntnisse aus Forschung und Praxis über Gewalt in Ehe und Partnerschaft und Trennungs- gewalt kontrastieren mit gängigen Vorstellungen von Familie als sicherer Hafen in einer im- mer komplexer werdenden Gesellschaft. Das Thema der Untersuchung greift die Vorstellung 400 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

der 'glücklichen Kindheit', des 'unschuldigen/ unwissenden' Kindes sowie des 'passiven/ ver- steckten' Opfers im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt auf. Der Untersuchungsansatz un- terscheidet sich von anderen insofern, als die Daten nicht von Dritten generiert, sondern Kin- der und Jugendliche als kompetente soziale Akteure betrachtet und ihre Sichtweisen ins Zent- rum gerückt werden. Ziele: Das Ziel der Untersuchung besteht darin: auf der Basis von quan- titativen und qualitativen Daten neue Erkenntnisse zum Verständnis von Kindern und Jugend- lichen zu häuslicher Gewalt zu generieren; zu analysieren, was Aufwachsen im Kontext von Gewalt zwischen Eltern für Kinder und Jugendliche bedeutet und welche Bewältigungsstrate- gien sie entwickeln; die Bedürfnislage von Kindern und Jugendlichen herauszuarbeiten und Klarheit darüber zu gewinnen, inwieweit soziale Netze und professionelle Stellen als Hilfs- möglichkeiten oder als Barrieren wahrgenommen werden; Vorgehensweisen zu entwickeln und zu verfeinern, um Kinder und Jugendliche zu sensitiven und komplexen sozialen Prozes- sen zu befragen. einen wissenschaftlichen Beitrag zur Analyse und Reflexion von häuslicher Gewalt als spezifische Bedingung des Aufwachsens und Erziehens zu leisten. Die Untersu- chung wird dazu beitragen, die Fachöffentlichkeit für die Situation von Kindern und Jugend- lichen, die im Kontext von Gewalt zwischen den Eltern aufwachsen, zu sensibilisieren. Die Erkenntnisse werden Institutionen und Professionelle dazu anregen, ihren potentiellen und faktischen Part kritisch zu reflektieren. Die Ergebnisse werden zudem im Hinblick auf ihre sozial- und bildungspolitischen Implikationen analysiert. Bislang standen im Zusammenhang mit Gewalt in Ehe und Partnerschaft in erster Linie die offensichtlichen Institutionen wie Po- lizei, Justiz, Frauenhäuser und Opferhilfestellen sowie der Gesundheitsbereich im Zentrum. Diese Untersuchung rückt die Kinderarena ins Blickfeld und wird die Frage aufwerfen, in- wieweit Schule, Kinder- und Jugendarbeit sowie der Kinderschutz möglicherweise ihre bishe- rige Praxis überdenken sollten und Gewalt zwischen Eltern stärker in die Präventions- und In- terventionsarbeit zu integrieren wäre. Weitere Informationen unter: http://www.sidos.ch/ . GEOGRAPHISCHER RAUM: Kanton Zürich METHODE: Die multimethodologisch angelegte Studie umfasst (1) qualitative Interviews mit Kindern und Jugendlichen, die häusliche Gewalt aus eigener Erfahrung kennen. Ausgewählte Themen werden in Gruppendiskussionen vertieft. Zudem werden Interviews mit dem nicht- gewalttätigen Elternteil sowie mit Professionellen geführt. (2) Im Rahmen einer gross ange- legten schriftlichen Befragung wird eine allgemeine Population von 9-16-jährigen SchülerIn- nen zur Thematik befragt. Im Zentrum stehen Wissens-, Definitions- und Einstellungsfragen zu häuslicher Gewalt. DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich (Kinder und Jugendliche, die Gewalt zwischen Eltern kennen, Interviews mit dem nichtgewalttätigen Elternteil sowie mit Professionellen -wie z.B. Frauenhausmitarbeiterinnen, OHG-BeraterInnen, Fachpersonen aus dem Bereich des Kinder- schutzes etc.-). Standardisierte Befragung (Stichprobe: ca. 1300 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9 und 16 Jahren; Auswahlverfahren: Klumpenstichprobe von Klassen kombi- niert mit zufälligem Sampling von SchülerInnen, die letztlich an der Befragung teilnehmen können). VERÖFFENTLICHUNGEN: Seith, Corinna: Öffentliche Interventionen gegen häusliche Ge- walt. Zur Rolle von Polizei, Sozialdienst und Frauenhäusern. Frankfurt/ Main: Campus 2003.+++Seith, Corinna: Security Matters: Domestic violence and public social services. in: Violence Against Women, Vol. 7, 2001, No. 7, pp. 799-820.+++Seith, Corinna: Enfants et violence domestique: que doivent faire les autorités et les services specialisés? in: Sécurité sociale CHSS, 2006, 5, pp. 249-254.+++Seith, Corinna: Kinder und häusliche Gewalt - Her- ausforderungen an Behörden und Fachstellen. in: Soziale Sicherheit CHSS, 2006, 5, pp. 249- 254.+++Seith, Corinna: "Weil sie dann vielleicht etwas Falsches tun" - zur Rolle von Schule soFid Soziale Probleme 2008/1 401 7 Verschiedene Randgruppen

und Verwandten für von häuslicher Gewalt betroffene Kinder aus Sicht von 9-17 Jährigen. in: Kavemann, B.; Kreyssig, U. (Hrsg.): Handbuch Kinder und häusliche Gewalt. Wiesbaden: Verl. für Sozialwissenschaften 2006, pp. 103-124. ART: BEGINN: 2003-07 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: NFP 52 Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen im gesellschaftlichen Wandel; Bundesamt für Sozialversicherung -BSV-; Bundesamt für Sozialversicherung -BSV- Zentralstelle für Familienfragen INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Pädagogisches Institut (Freiestr. 36, 8032 Zürich, Schweiz)

[601-L] Boers, Klaus; Reinecke, Jost (Hrsg.): Delinquenz im Jugendalter: Erkenntnisse einer Münsteraner Längsschnittstudie, (Krimino- logie und Kriminalsoziologie, Bd. 3), Münster: Waxmann 2007, V, 404 S., ISBN: 978-3-8309- 1769-4

INHALT: "In diesem Band sind die wichtigsten Ergebnisse einer Münsteraner Längsschnittunter- suchung über die Entstehung und Entwicklung delinquenter Handlungsstile von Jugendlichen zusammengefasst. Auf der Grundlage eines dynamischen Mehrebenenmodells wird unter- sucht, inwieweit sozialstrukturelle Aspekte (Familie, Schule, Gruppen) über individuelle Verhaltensorientierungen mit der Entwicklung von Delinquenz zusammenhängen. Neben der Anwendung individualtheoretischer Erklärungskonzepte (Theorie geplanten Verhaltens, Co- pingtheorie) beziehen sich die Analysen auf die Bedeutung von sozialen Milieus, Lebenssti- len, Mediengewalt und Migration für den Delinquenzverlauf im Dunkelfeld. Des Weiteren werden die kriminologische Bedeutung des Lern- und Lebensraums der Schule sowie der Einfluss schulischer Präventionsmaßnahmen auf delinquentes Verhalten und den Alkohol- konsum untersucht. Mit dieser Panelstudie können Fragestellungen der zumeist im angelsäch- sischen Raum betriebenen kriminologischen Längsschnittforschung auch in Deutschland ana- lysiert werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Klaus Boers und Jost Reinecke: Einfüh- rung (1-3); Klaus Boers: Hauptlinien der kriminologischen Längsschnittforschung (5-40); Klaus Boers und Jost Reinecke: Strukturdynamisches Analysemodell und Forschungshypo- thesen (41-55); Andreas Pöge und Jochen Wittenberg: Untersuchungsdesign und Stichproben der Münsteraner Schülerbefragungen (57-74); Marc Brondies und Alina Pöge: Zusatzerhe- bungen (75-77); Klaus Boers und Christian Walburg: Verbreitung und Entwicklung delin- quenten und abweichenden Verhaltens unter Jugendlichen (79-95); Alina Pöge: Klassifikatio- nen Jugendlicher anhand ihres delinquenten Verhaltens (97-127); Jost Reinecke: Beobachtete und unbeobachtete Heterogenität im Delinquenzverlauf (129-145); Jochen Wittenberg: Moti- ve und Hemmnisse jugendlicher Ladendiebe (147-173); Daniela Pollich: Die kognitive Emo- tionstheorie von Richard S. Lazarus (175-200); Andreas Page: Soziale Jugendmilieus und De- linquenz (201-239); Christian Walburg: Migration und selbstberichtete Delinquenz (241- 268); Kristina-Maria Kanz: Mediengewalt und familiäre Gewalterfahrungen (269-298); Marc Brondies: Schule als Sozialisations- und Präventionsraum (299-333); Jost Reinecke: Das Verhältnis von Wertorientierungen, Freizeitstilen, Rechtsnormen und Delinquenz (335-358); Jost Reinecke und Klaus Boers: Zusammenfassung und Ausblick (359-365).

402 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

[602-L] Brückner, Margrit: Prostitution zwischen individueller Wahl, geschlechtsspezifischem Zwang und sozialer Ver- antwortung: Untersuchung über Prostitution im großstädtischen Raum, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24/2006, H. 4, S. 55-68 (Standort: USB Köln(38)- FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Anliegen des Beitrages ist es, mittels einer an der Fachhochschule Frankfurt/Main durchgeführten Studie die aktuellen Lebens- und Problemlagen von Frauen in der Prostitution aufzuzeigen, um zu einer empirisch fundierten Einschätzung der Situation von Prostituierten beizutragen und soziale Hilfebedarfe besser einschätzen zu können. Die Erhebung fand zwi- schen Sommer 2004 und Herbst 2005 statt und begrenzte sich aus Gründen der Anonymität auf nicht näher spezifizierbare großstädtische Räume in einem westdeutschen Bundesland. Als Untersuchungsinstrumente wurden sowohl quantitative als auch qualitative Methoden eingesetzt: Ein standardisierter, mehrsprachiger Fragebogen orientierte sich an der repräsenta- tiven Bundesstudie zu Gewalt gegen Frauen. Ziel der Untersuchung ist, durch verbesserte Kenntnisse über Prostituierte und die Institution Prostitution einen Beitrag zu einer geschlech- tergerechten Positionsfindung zum gesellschaftlichen Phänomen der Prostitution zu leisten. Die zugrunde gelegte Definition von Prostituierten bezieht sich auf erwachsene Frauen, die körperliche, sexuelle Dienstleistungen - einschließlich der Arbeit als Domina - in den ver- schiedensten Arbeitsbereichen (wie Straße, Bordell, Wohnungen) erbringen oder erbracht ha- ben und damit - zumindest in einer Phase ihres Lebens - ihren ausschließlichen oder haupt- sächlichen Lebensunterhalt sichern bzw. gesichert haben. Die verschiedenen Einschätzungen der Institution Prostitution reichen von Positionen der Professionalisierung und Normalisie- rung über Entdiskriminierung und erweiterte Legalisierungsmöglichkeiten bis hin zu Positio- nen, die Prostitution als Zwangs- und Gewalterfahrung von Frauen kritisieren. Welche der vertretenen Positionen von der Mehrheit der Frauen in der Prostitution geteilt wird, bleibt eher unklar, da diese häufiger eher die vorherrschende Sexualmoral teilen. (ICH)

[603-L] Collmar, Norbert; Noller, Annette (Hrsg.): Menschenwürde und Gewalt: Friedenspädagogik und Gewaltprävention in Sozialer Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik, (Schriften der Evangelischen Fachhochschule Reutlingen- Ludwigsburg), Stuttgart: VEG 2006, 230 S., ISBN: 978-3-7918-8003-7 (Standort: SUB Bre- men(46)-FüII.3Col)

INHALT: "Das Buch ist im Zusammenhang der 'Ökumenischen Dekade zur Überwindung von Gewalt' entstanden. Gewalt ist vielgestaltig. Sie steht in einer spannungsvollen Beziehung zur Ethik der Menschenwürde, die als Grundlage des sozialstaatlich organisierten Gemeinwesens gelten kann. Viel diskutiert sind die Ursachen von Gewalt und die Ansätze ihrer Überwin- dung. Die hierzu gesammelten Beiträge fragen nach präventiven und friedenspädagogischen Strategien gegen Gewalt und stellen diese in Beziehung zur Ethik. Gefragt wird nach der Be- deutung von christlichem Glauben und interreligiösem Dialog für Gewaltprävention. Das Buch ist interdisziplinär angelegt und dient dem Dialog zwischen Theologie, Sozial- und Humanwissenschaften. Neben theologischen und sozialwissenschaftlichen Grundlagentexten werden Praxismodelle für Diakonie, Religionspädagogik und Soziale Arbeit vorgestellt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Micha Brumlik : Weltbürgerliche Tugend im Zeitalter der Globalisierung: Menschenrechtliche Bildung und globales Gedächtnis (10-23); Annette Noller: Menschenwürde - Interpretationen einer Fundamentalnorm gegen Gewalt (24-43); soFid Soziale Probleme 2008/1 403 7 Verschiedene Randgruppen

Norbert Collmar: Wo Gerechtigkeit und Friede sich küssen. Zur Theologie und Pädagogik des Shalom (44-58); Gottfried Orth: Die Provokation des Shalom - Hinführungen zu einer Praktischen Theologie des Shalom (59-73); Günther Gebhardt: Interreligiöser Dialog als Weg zum Weltfrieden. Das Projekt Weltethos (74-87); Uwe Painke: Definitionen der Gewalt. In- terdisziplinäre Zugänge zum Gewaltbegriff und Analyse seiner gesellschaftlichen Funktion (88-102); Gunther Klosinski: Ursachen von Gewalt und Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen (103-112); Dagmar Preiss: Selbstverletzendes Verhalten bei Mädchen und jungen Frauen (113-122); Ute Hennige: Krieg: Frauen als Überlebende (123-146); Klaus Dörner: Institutio- nelle Gewalt. Probleme stationärer Unterbringung (147-160); Hubertus von Stackelberg: Mu- sik und Gewalt - verhängnisvoller Zusammenhang oder charmante Symbiose? Historische Vergleiche und soziologische Erklärungsversuche (161-174); Beate Aschenbrenner- Wellmann: Ethnosozialarbeit, interkulturelles Lernen und Diversity Management als Baustei- ne für globale Verständigungsarbeit und Gewaltprävention (175-189); Stefanie Seehaars: Konfliktbearbeitung als Gewaltprävention (190-194); Jörg Lohrer: Glaube gegen Gewalt - Gewaltprävention für Jugendliche (195-200); Katja, Baur: Jugendliche sind cool, individuell und international - ebenso fromm, friedlich und sozial? Wie christliche und muslimische Ju- gendliche durch interreligiöse Dialoge zu Friedensstiftern ausgebildet werden können (201- 208); Donald Bieß: 'Haus des Jugendrechts'. Ein Modell optimierter behördenübergreifender Zusammenarbeit (209-212); Monika Barz, Solmaz-Aksu Yagci: Platzverweis - Strategien ge- gen häusliche Gewalt (213-216); Stephan Burghardt: 'Und bist du nicht willig ...' Männliche Gewalt hat viele Gesichter, ihre Überwindung auch (217-223); Birgit Susanna Dinzinger: Friedens-Kusnt. Flüchtlingsfrauen in der Staatsgalerie Stuttgart (224-228).

[604-L] Diedrich, Ingo: Die vier Typen der Bearbeitung von Ausgrenzungserfahrung: die Hallenser Biographiestu- die zur Jugendgewalt, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 56/2007, H. 7, S. 250-260 (Standort: UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Wer sich ausgegrenzt sieht, bearbeitet diese Grenze. In der Arbeit mit ausgegrenzten Personen ist es sehr wichtig, die Bedeutung dieser Grenze und den Umgang mit ihr zu verste- hen. In der Hallenser Biographiestudie zur Jugendgewalt wurden auf der Basis zahlreicher narrativer Interviews vor allem mit gewaltkriminellen Jugendlichen vier Typen der Bearbei- tung von Ausgrenzungserfahrung entwickelt. Diese Typen zeigen die Grenzen und Möglich- keiten, mit diesen Jugendlichen in Kontakt zu treten." (Autorenreferat)

[605-L] Dolle-Weinkauff, Bernd; Ewers, Hans-Heino; Jaekel, Regina (Hrsg.): Gewalt in aktuellen Kinder- und Jugendmedien: von der Verherrlichung bis zur Ächtung eines gesellschaftlichen Phänomens, (Jugendliteratur - Theorie und Praxis), Weinheim: Juventa Verl. 2007, 200 S., ISBN: 978-3-7799-0452-6 (Standort: LB Koblenz(929)-2007/2678)

INHALT: "Gewaltdarstellungen in Medien dienen dem Amüsement, der Lust oder der Entspan- nung. Hier von Gewaltverherrlichung zu sprechen, scheint unangebracht, weisen diese Ge- waltdarstellungen doch keinen Bezug zur gesellschaftlichen Realität auf. Insbesondere die Kinder- und Jugendliteratur, aber auch einzelne Filme widmen sich dem Thema 'Gewalt' da- gegen in kritischer Auseinandersetzung mit Gewalthandlungen im Alltag, in der Schule, in 404 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

der Freizeit, im Sport. Dabei geht es unmissverständlich um die Ächtung von Gewalt. Der vorliegende Band befasst sich sowohl mit medialen Gewaltinszenierungen zu Zwecken des Amüsements im Comic, im Computerspiel und im Videoclip wie auch mit kritischen Gewalt- darstellungen vornehmlich im Medium des Kinder- und Jugendromans. Letztere wollen uns auf die reale Gewalt im Alltagsleben aufmerksam machen, uns beunruhigen und warnen. Während sich die Öffentlichkeit über die Gewalt im Computerspiel erregt, übersieht sie nur zu schnell, dass eine breite Literatur der Gewaltächtung auf dem Markt ist, die sich bevorzugt an Kinder und Jugendliche wendet und die darauf wartet, in den Schulen gelesen und disku- tiert zu werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hans-Heino Ewers: "Was geht in deren Köpfen vor?" Zur jugendliterarischen Auseinandersetzung mit dem jugendlichen Rechtsex- tremismus. Ein Blick auf Publikationen bis Mitte der 1990er Jahre (19-39); Sibylle : Rechtsradikalismus und politisch motivierte Gewalt in Jugendromanen. Eine Bestandsauf- nahme der bis 2005 erschienenen Publikationen (41-60); Hans-Heino Ewers: Von der Ver- herrlichung zur Ächtung von Gewalt. Die Kinder- und Jugendliteratur im Kontext der aktuel- len Debatten um Medien und Jugendgewalt (61-76); Sibylle Nagel: Fremdsein in Zeiten des Hasses und der Gewalt. Frederik Hetmanns Jugend- und Zeitroman "Wir sind alle Fremde hier" (2002) (77-84); Florian Michael Gürtler, Timm Oliver Weber: Misslungene Zivilisie- rung. Über die Gewaltthematik in Morton Rhues Jugendroman "Ich knall euch ab!" (85-99); Judith Hoffmann: Mobbing, Gewalt und Revolte in der Pubertät. Über Jana Freys "Kein Wort zu Niemandem" und Johanna Nilssons "... und raus bist du!" (101-125); Bernd Dolle- Weinkauff: Über Gewaltdesign im Comic (127-146); Claudia Heberer, Jennifer Höhler, Hol- ger Müller Jugendgefährdung durch gewalthaltige Computerspiele? Typen und Konzepte ak- tueller Ego-Shooter und ihre Beurteilung (147-167); Simone Greyl, Lucie Höhler, Katja Knieriem: Bad Boys in Business. Gewalthaltige Imagekonzepte der Pop-Musik von Marilyn Manson, Eminem, Rammstein und Slipknot (169-198).

[606-L] Eckardt, Frank: Frankreichs Schwierigkeiten mit den Banlieue, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2007, H. 38, S. 32-39 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Ko- pie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/ZGMVIE.pdf)

INHALT: "Im November 2005 erlebte Frankreich die bis dahin schwersten Aufstände von ju- gendlichen Vorstadtbewohnern. Deren Probleme werden heute vor allem als Sicherheitsfrage diskutiert. Die Angst vor der Ghettoisierung, Polizeimaßnahmen oder die 'Stadtpolitik' wer- den der komplexen Problemlage nicht gerecht." (Autorenreferat)

[607-L] Feltes, Thomas; Goldberg, Brigitta: Selbstberichtete Delinquenz, Viktimisierung und Verbrechensfurcht bei Schülern mit und ohne Migrationshintergrund: Ergebnisse einer Befragung von 4.000 Bochumer Schülerinnen und Schülern, in: Joachim Obergfell-Fuchs, Martin Brandenstein (Hrsg.): Nationale und interna- tionale Entwicklungen in der Kriminologie : Festschrift für Helmut Kury zum 65. Geburtstag, Frankfurt am Main: Verl. für Polizeiwiss., 2006, S. 203-237, ISBN: 3-935979-92-4 (Standort: UB Frankfurt(30)-88/232/46)

INHALT: Die Verfasser legen Ergebnisse einer im Jahr 2004 an der Universität Bochum begon- nenen Studie vor, die nach dem Ausmaß der Gewalt bei Jugendlichen in Schule und Freizeit soFid Soziale Probleme 2008/1 405 7 Verschiedene Randgruppen

und nach der Wirksamkeit des von der Bochumer Polizei angebotenen Gewaltpräventions- programms "Ohne Gewalt stark" fragt. Die Ergebnisse betreffen Gewalterfahrungen als Täter, Opfer und Zuschauer, selbst berichtete Gewalttaten (nach Herkunft), Viktimisierung (nach Herkunft), Täter- und Opferidentitäten, Kriminalitätsfurcht sowie Angriffe und Angst an ver- schiedenen Orten (nach Herkunft). Die Studie zeigt, dass Gewalterfahrung zum Alltag von Jugendlichen in Schule und Freizeit gehört. (ICE)

[608-L] Gellert, Karin: Vernachlässigte Kinder: Entstehung, Verlauf und Intervention, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 78 S., ISBN: 978-3-8364-0616-1 (Standort: UB Frankfurt(30)-88.260.39)

INHALT: "Wieso wird eine Kindesvernachlässigung nicht erkannt? Was für Eltern vernachlässi- gen ihre Kinder? Weshalb wird nicht rechtzeitig eingegriffen? Zur Beantwortung solcher und ähnlicher Fragen sowie für den adäquaten Umgang mit dieser besonderen Form der Kindes- misshandlung ist es sehr wichtig Hintergrundwissen über die Entstehung, den Verlauf und die Folgen von Kindesvernachlässigung zu haben. Insbesondere, da Interventionen nur greifen können, wenn sie auf die individuellen Problematiken und Situationen der einzelnen Beteilig- ten abgestimmt sind. Diese Publikation befasst sich jedoch nicht nur mit den Ursachen und Entstehungen von Vernachlässigung bei Kindern und deren Auswirkungen auf die Beteilig- ten, sondern beschreibt und benennt zudem unterschiedliche Interventionsmöglichkeiten und -ansätze." (Autorenreferat)

[609-F] Gerwinat, Alexander, Dipl.-Psych.; Heller, Michael, M.A.; Petermann, Eva, Dipl.-Psych.; Siebertz-Reckzeh, Karin, Dr.phil.; Thies, Barbara, Dr.phil. (Bearbeitung); Schweer, Martin K.W., Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Selbst- und Fremdwahrnehmung sexueller Orientierungen im (Hoch-)Leistungssport

INHALT: Zentrale Aspekte: In der Gesellschaft herrscht nach wie vor starke Verbreitung ho- mophober Reaktionen und einer klischeehaften Unkenntnis über verschiedene sexuelle Orien- tierungen insbesondere der (Hoch-)Leistungssport stellt ein besonders homophobes Setting dar. Ziel: Aus internationaler und interdisziplinärer Perspektive die Wahrnehmung sexueller Orientierungen im (Hoch-)Leistungssport untersuchen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schweer, M.: Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wahr- nehmung homosexueller Orientierungen im Leistungssport (im Druck). ARBEITSPAPIERE: Schweer, M.: Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung homosexueller Ori- entierungen im Leistungssport. Vortrag im Rahmen der Jahrestagung der Kommission Ge- schlechterforschung der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft an der Deutschen Sporthochschule Köln, 10.11.2006.+++Gerwinat, A.; Schweer, M.; Siebertz-Reckzeh, K.: Sports clubs and sexual orientations - findings about a region's perceptions dealing with urban versus rural differences. Vortrag im Rahmen der 4. EASS-Conference in Münster, 02.06.2007. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule Vechta, Institut für Soziale Arbeit, Angewandte Psychologie und Sportwissenschaft -ISPS- (Postfach 1553, 49364 Vechta) KONTAKT: Leiter (Tel. 04441-15-534, -535, -531 o. -541, Fax: 04441-15548, e-mail: [email protected]) 406 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

[610-L] Gollwitzer, Mario; Pfetsch, Jan; Schneider, Vera; Schulz, André; Steffke, Tabea; Ulrich, Christiane (Hrsg.): Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen: aktuelle Erkenntnisse aus Forschung und Praxis, Göttingen: Hogrefe & Huber Publ. 2007, 281 S., ISBN: 978-3-8017-2049-0 (Standort: UB Trier(385)-KH ln 43750)

INHALT: "Gerade im Bereich der Prävention und Intervention von Aggression und Gewalt unter Kindern und Jugendlichen klafft eine erschreckende Lücke zwischen verbreiteten Mythen in der Praxis und Erkenntnissen der Grundlagen- und Anwendungsforschung. Ausgewiesene Experten im Bereich der psychologischen, pädagogischen und soziologischen Forschung so- wie erfahrene Praktiker im Bereich der Aggressionsprävention wollen mit diesem Band dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Zunächst werden ausgewählte Themen, Theorien und empirische Erkenntnisse zu der Frage behandelt, wie Aggression und Gewalt unter Kindern und Jugendlichen zu erklären sind. Weitere Beiträge diskutieren Möglichkeiten zur Eindäm- mung von Aggression und Gewalt unter Kindern und Jugendlichen, wobei insbesondere auf die Frage nach empirischen Erkenntnissen zu ihrer Wirksamkeit Wert gelegt wird. Abschlie- ßend informieren mehrere Beiträge über konkrete Erfahrungen mit der Umsetzung sowie der Wirksamkeit spezifischer Interventions- und Präventionsprogramme." (Autorenreferat). In- haltsverzeichnis: Herbert Scheithauer, Tobias Hayer: Psychologische Aggressionstheorien und ihre Bedeutung für die Prävention aggressiven Verhaltens im Kindes- und Jugendalter (15-37); Falk-Rüdiger Finze: Quo vadis Aggression und Gewalt? - Eine Trendanalyse an Dresdner Schulen (38-57); Leo Montada: Mediation in Fällen von Gewalt, Aggression und Mobbing in der Schule (58-74); Ferdinand Sutterlüty: Lerntheoretische Fehlschlüsse in Ag- gressionsforschung und Gewaltprävention (75-88); Andreas Zick, Beate Küpper: Vorurteile und Rechtspopulismus (89-103); Jan Pfetsch, Georges Steffgen: Gewalthaltige Computerspie- le - Wirkmechanismen und Präventionsansätze (104-122); Catarina Katzer, Detlef Fetchen- hauer: Cyberbullying: Aggression und sexuelle Viktimisierung in Chatrooms (123-140); Ma- rio Gollwitzer: Ansätze zur Primär- und Sekundärprävention aggressiven Verhaltens bei Kin- dern und Jugendlichen (141-157); Andreas Schick, Manfred Cierpka: Gewaltprävention in Kindergarten und Grundschule mit Faustlos (158-169); Kurt Hahlweg, Nina Heinrichs: El- terntrainings: Wirksam in der Prävention aggressiven Verhaltens? (170-185); Irina Bohn: Po- litische Programme gegen Jugendgewalt (186-199); Kai J. Jonas: Zivilcourage und Möglich- keiten ihrer Förderung (200-212); Reiner Gall, Markus Brand: Ansätze einer "konfrontativen Pädagogik" in Schule und Jugendhilfe (213-230); Detlef de Graaff, Petra Pensé, David Pensé: Gewaltpräventive Schulsozialarbeit - Drei Praxismodule (231-247); Carsten Lang: Gewalt- prävention in der Jugendhilfe - Umsetzungsmöglichkeiten aus Sicht des Jugendschutzes (248- 262); Werner Brall: Präventionsverständnis im Weißen Ring und dessen praktische Umset- zung an Beispielen (263-272).

[611-L] Grenz, Sabine: Heterosexuelle Freier - zwischen Intimate citizenship und Sexismus: Ergebnisse einer quali- tativen Interviewstudie, in: Zeitschrift für Sexualforschung, Jg. 20/2007, H. 1, S. 1-20 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 2403; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme- connect.de/ejournals/abstract/sexualforschung/doi/10.1055/s-2007-960552)

INHALT: "In einer narrativen Interviewstudie mit 19 heterosexuellen männlichen Prostitutions- kunden untersucht die Autorin, inwieweit die Geschichten, die Freier über sich erzählen, dem soFid Soziale Probleme 2008/1 407 7 Verschiedene Randgruppen

Ideal pluraler sexueller Lebensstile oder der traditionellen Geschlechterordnung folgen. Zu- nächst wird analysiert, wie sich Freier Sex-Arbeiterinnen gegenüber verhalten und welches Wissen benötigt wird, um als Freier fair und erfolgreich zu sein. Im zweiten Teil werden die Geschlechterbilder herausgearbeitet, mit denen die Befragten ihre Geschichten unterfüttern. Schließlich geht es um die Ambivalenz beim Bezahlen für sexuelle Dienstleistungen. Es zeigt sich, dass nicht nur in der Befriedigung sexueller Wünsche, sondern auch im Begehren selbst Sexualpolitiken zum Ausdruck kommen. Im Sinne Foucaults ist das Begehren der Freier in zweifacher Weise von Macht durchzogen: Begehren wird durch Macht geprägt, und Macht wird über das Begehren wirksam - sowohl im Verhältnis zu sich selbst als auch zu anderen." (Autorenreferat)

[612-L] Greuel, Luise; Petermann, Axel (Hrsg.): Macht - Nähe - Gewalt(?): (sexuelle) Gewalt- und Tötungsdelikte im sozialen Nahraum, Len- gerich: Pabst 2007, 217 S., ISBN: 3-89967-345-X (Standort: ULB Münster(6)-3F67412)

INHALT: "Schwerpunktthema der 2. Arbeitstagung des Interdisziplinären Forums Forensik (IFF.) waren Gewalt- und Tötungsdelikte im sozialen Nahraum unter besonderer Berücksichtigung vorgeblich kulturell tradierter Gewaltdelikte im Namen der Ehre. In Einzelbeiträgen aus Wis- senschaft und Praxis diskutierten Expertinnen und Experten aus Polizei, Justiz, Forensischer Psychologie und Psychiatrie, Psychosozialer Beratung und Politik über Ursachen, Erschei- nungsformen, Präventions- und Interventionsmöglichkeiten von familiärer und Beziehungs- gewalt einerseits und sexueller Gewalt andererseits. Der vorliegende Band enthält eine Aus- wahl von Tagungsbeiträgen zu den Themenkomplexen 1. Stalking-Beziehungsgewalt und Femizid-Kindesmisshandlung und Kindstötung; 2. Sexueller Missbrauch und sexuelle Ge- walt; 3. Tötung der Eltern; 4. Familiäre Gewalt und Migration; 5. Gewalt im Namen der Eh- re." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Luise Greuel, Axel Petermann: "Bis dass der Tod uns scheidet ..." Femizid im Rahmen von Partnerschaftskonflikten (11-37); Guido F. Gebau- er: Psychologische Begutachtung bei Stalking-Verhalten (38-54); Nahlah Saimeh: Mein eigen Fleisch und Blut" - Mütter, die töten (55-69); Barbara Havliza: Wenn Kinder ihre Eltern töten - Innerfamiliäre Gewalt ausrichterlicher Sicht (70-83); Heike Klotzbach: Röntgen in der Rechtsmedizin. Typische Befunde bei Misshandlung von Säuglingen und Kleinkindern (84- 91); Axel Boetticher: Vom Umgang der Justiz mit Sexualstraftaten (92-145); Rüdiger De- ckers: Der Umgang mit mutmaßlichen Sexual- und Gewaltstraftätern aus der Sicht der Ver- teidigung (146-156); Corinna Ter-Nedden: Besonderheiten familiärer Gewalt bei Migrantin- nen (157-170); Frank Meng: Kollektivbeschimpfungen statt Zielgruppenarbeit. Wie sich eine sinnvolle Debatte um Ehrenmord und Zwangsehe gegen die Betroffenen wendet (171-186); Luise Greuel, Axel Petermann: Blutrache: Phänomen oder Mythos? (187-216).

[613-L] Greuel, Luise; Petermann, Axel (Hrsg.): Macht - Fantasie - Gewalt (?): Täterfantasien und Täterverhalten in Fällen von (sexueller) Gewalt, Lengerich: Pabst 2005, 93 S., ISBN: 3-89967-286-0 (Standort: ULB Münster(6)-AC79 394)

INHALT: "Macht-Fantasie-Gewalt (?) - Mit dieser Frage befasste sich dass Interdisziplinäre Fo- rum Forensik auf seiner 1. Arbeitstagung im November 2004 in Bremen. Expertinnen und Experten aus den Bereichen Kriminalistik, Rechtspsychologie, Forensische Psychiatrie und 408 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

Rechtsmedizin setzten sich mit Ursachen, Erscheinungsformen und Interventionsmöglichkei- ten von (sexuellen) Gewaltdelikten auseinander. Der vorliegende Band enthält eine Auswahl der Tagungsbeiträge zu den Themenkomplexen: Operative Fallanalyse, Tötungsdelikte an Kindern und Jugendlichen, Kannibalismus, Tierquälerei, Gewalt und Stalking." (Autorenrefe- rat). Inhaltsverzeichnis: Luise Greuel, Axel Petermann: Vorwort der Herausgeber (6-8); Axel Petermann: Fallanalytische Verfahren - Gedanken aus der polizeilichen Praxis (9-13); Heike Klotzbach, Klaus Puschel, Esther Lentz: Tötung von Kindern und Jugendlichen - Eine täter- bezogene Analyse (14-20); Nahlah Saimeh: Zum Fressen gern - Kannibalismus aus psychiat- rischer Sicht (21-46); Alexandra Stupperich: Von der Fantasie zur Tat - Tierquälerei (47-63); Luise Greuel, Axel Petermann: Gewalt und Stalking (64-93).

[614-L] Henke, Ursula: Gewalt: ein soziologischer Erklärungsversuch sozialen Handelns, in: Friedhelm Eller, Armin G. Wildfeuer (Hrsg.): Problemfelder kindlicher Entwicklung : Beiträge aus der Sicht unterschied- licher Disziplinen, Opladen: B. Budrich, 2007, S. 251-264, ISBN: 978-3-938094-79-2 (Standort: UuStB Köln(38)-34A4370)

INHALT: Ausgehend von einer Fallstudie setzt sich die Verfasserin zunächst aus interaktionisti- scher und konstruktivistischer Perspektive mit der Entwicklung von Gewaltphänomenen aus- einander. Sie legt im Folgenden empirische Forschungsergebnisse vor, die auf soziometrische Analysen in Kindergärten und Grundschulen im Raum Bochum zurückgehen (n=359). Die Befunde sprechen für eine starke Abhängigkeit gewalttätigen Verhaltens vom umgebenden Handlungssystem. Abschließend wird das Modell eines umfassenden Präventionssystems aus den USA vorgestellt. (ICE)

[615-L] Herz, Annette Louise: Menschenhandel: eine empirische Untersuchung zur Strafverfolgungspraxis, (forschung ak- tuell, Nr. 32), Freiburg im Breisgau 2006, 37 S. (Graue Literatur; URL: http://www.mpicc.de/ shared/data/pdf/fa_32_herz03_06.pdf; http://www.mpicc.de/shared/data/pdf/fa_33_herz_engl03_ 06.pdf)

INHALT: Der Deliktsbereich Menschenhandel im Zusammenhang mit Prostitution wurde mit Öffnung der Grenzen nach Osteuropa Ende der 1980er Jahre verstärkt ein Thema (kriminal-) politischen Interesses. Innerhalb Europas gilt Deutschland gar als das häufigste Zielland für den Handel mit Frauen zu Prostitutionszwecken. Die Zahl der in Deutschland in die Prostitu- tion gehandelten Frauen wird - ohne verlässliche empirische Grundlage - auf mehrere zehn- tausend im Jahr geschätzt, wobei von einer steigenden Tendenz ausgegangen wird. Gleichzei- tig wird angenommen, dass die registrierten Fallzahlen nur einen kleinen Ausschnitt der tat- sächlichen Verbreitung von Menschenhandel zeigen. Die Vermutung einer hohen Dunkelzif- fer geht auf folgende Beobachtungen zurück: Die Ausermittlung von Menschenhandelsver- fahren gilt als kompliziert und langwierig. Neben dem Auslandsbezug der Verfahren und schwer zu durchdringenden, organisierten Kriminalitätsstrukturen wird hier insbesondere auf die zentrale und zugleich problematische Rolle der Opferzeuginnen verwiesen. Die Anzeige- möglichkeit und -bereitschaft der Betroffenen sowie die Glaubwürdigkeit ihrer Aussagen sei- en oftmals aufgrund ihres illegalen Status, einer grundsätzlich vorhandenen Bereitschaft zur Migration und einer zumindest vorübergehenden Einwilligung in die Prostitution einge- soFid Soziale Probleme 2008/1 409 7 Verschiedene Randgruppen

schränkt. Bei der Betrachtung der polizeilichen Statistiken ist auffällig, dass die Zahl der jähr- lichen Ermittlungsverfahren erheblichen Schwankungen unterworfen ist und regional je nach Bundesland stark variiert. Die genannten Beobachtungen werfen Fragen der Strafverfol- gungspraxis und des Umgangs der zuständigen Behörden mit dem Deliktsbereich Menschen- handel auf. Kriminologische Erkenntnisse über deren Vorgehen sind jedoch bislang nur ver- einzelt vorhanden. Eine systematische, umfassende Untersuchung fehlt. Die vorliegende Ar- beit versucht, diese Lücke zu schließen. (ICD2)

[616-L] Hoerder, Dirk: Jugendliche 'issues de l'immigration' in den Pariser Vorstädten: Versuch einer Einordnung, in: Sozial.Geschichte : Zeitschrift für historische Analyse des 20. und 21. Jahrhunderts, N. F., Jg. 22/2007, H. 2, S. 68-81

INHALT: "Ausgehend von übertriebenen Medienberichten und der Sprachlosigkeit der Unruhe stiftenden Jugendlichen wird in diesem Beitrag zuerst knapp der ökonomische Rahmen der Vorstädte, Deindustrialisierung und Arbeitslosigkeit, dargestellt. In einem zweiten Teil wer- den die beteiligten Jugendlichen, ihr Wohnumfeld und ihre Familiensituation angesprochen. Betont wird, dass es sich um eine sehr kleine Zahl Beteiligter handelt und dass der weit grö- ßere Anteil von jungen Männern und Frauen, die Schritte in die französische Gesellschaft - in der der überwiegende Teil geboren ist - nicht nur an den Unruhen unbeteiligt waren, sondern von Medien und Politik übersehen werden. Drittens wird eine Bewertung der Form der Aus- einandersetzungen gegeben besonders unter dem Aspekt, dass die Gewalttätigkeiten sich in zunehmendem Maße gegen die lokale Bevölkerung, nicht aber gegen oppressive Institutionen oder Rahmenbedingungen gerichtet haben. Dabei wird besonders die Rolle der Polizei ange- sprochen. Abschließend werden die Einstellungen und Politiken staatlicher Institutionen kri- tisch bewertet: Republikanismus beschränkt sich oft auf Rhetorik, die betroffenen Nachbar- schaften, Viertel und Altersgruppen sind durch staatliche Politiken extrem benachteiligt wor- den. Die Institutionen haben weitgehend versagt." (Autorenreferat)

[617-F] Julius, Henri, Prof.Dr.; Bunge, Sacha, Prof.Dr. (Bearbeitung): Breaking the cycles of abuse. The continuity and discontinuity of victimizing behaviors in girls and boys

INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Alexander von Humboldt-Stiftung INSTITUTION: Universität Rostock, Philosophische Fakultät, Institut für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung und Rehabilitation (18051 Rostock) KONTAKT: Julius, Henri (Prof.Dr. Tel. 0381-498-2676, Fax: 0381-498-2665, e-mail: [email protected])

[618-L] Kern, Julia: Frauen und Partnerinnen von Inhaftierten: Theorie und Praxis, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, V, 123 S., ISBN: 978-3-8364-0570-6 (Standort: USB Köln(38)-34A9094)

410 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

INHALT: "Die Situation von Inhaftieren ist oft untersucht und diskutiert worden. Wie es aber den Frauen ergeht, die direkt von der Inhaftierung mit betroffen sind, weil sie von ihrem Partner getrennt werden und von heute auf morgen ihren Alltag alleine meistern müssen, ist in der sozialwissenschaftlichen Forschung bisher weitgehend unbeachtet geblieben. Bei der vorlie- genden Arbeit handelt es sich um eine deskriptive Studie über die Situation von Partnerinnen von Inhaftieren in Baden-Württemberg. Nach einem Überblick über den gegenwärtigen For- schungsstand wird die Methodik der Untersuchung beschrieben. Anschließend werden die durch qualitative Inhaltsanalyse gewonnenen Ergebnisse aus 14 problemzentrierten Inter- views mit betroffenen Frauen dargestellt. Viele Zitate vermitteln einen anschaulichen Ein- druck der untersuchten Lebenssituationen." (Autorenreferat)

[619-L] Kilb, Rainer: Jugendkriminalität und großstädtischer Raum: wie lassen sich diverse Kriminalitätsent- wicklungen von ihrem sozialräumlichen Kontext her erklären?, in: Chirly dos Santos-Stubbe, Ulla Törnig (Hrsg.): Kriminologie für die soziale Arbeit, Aachen: Shaker, 2007, S. 144-157, ISBN: 3-8322-5543-5 (Standort: UB Trier(385)-KHln43876)

INHALT: Der Verfasser setzt sich mit drei Fragen auseinander: (1) Welche Bedeutung kommt den einzelnen städtischen Quartieren oder Teilarealen bei der Entwicklung von delinquentem Verhalten zu? (2) Spielt der unmittelbaren Sozialraum als physischer Raum im Zeitalter von Mediatisierung und Mobilität überhaupt noch die prägende Rolle als Lern- und Handlungs- feld? (3) Wie können sozialpädagogische Präventions- und Interventionsstrategien auf be- stimmte sozialräumliche Spezifika differenziert ausgerichtet werden? Der Beitrag eröffnet zunächst unterschiedliche Sichtweisen auf Delinquenz: als "Normalverhalten" in bestimmten Milieus, als episodisches altersspezifisches Bewältigungsverhalten, als Zuschreibungs-, Stig- matisierungs- und Projektionsphänomen. Entsprechend ungleich sind Delinquenzformen im städtischen Raum verteilt. Der städtische Raum tritt als Vermittler sozialer Ungleichheit auf. Zwischen städtischen Segregationstypen und Delinquenzformen bestehen Zusammenhänge, Sozialräume können als "Abspaltungsverstärker", Konfrontationsverstärker, Verunsiche- rungsverstärker und Desintegrationsräume wirken. Sozialpädagogische Intervention soll sich an den drei übergeordneten Zielen Integration, Regelarrangements und Wohnumfeldgestal- tung orientieren und dabei vier Segregationstypen unterscheiden: Ghetto, Armutsla- gen/Konsumkonzentration, abstiegsbedrohte Stadtareale, Desintegrationsareale. (ICE2)

[620-L] Klosinski, Gunther: Ursachen von Gewalt und Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen, in: Norbert Collmar, Annette Noller (Hrsg.): Menschenwürde und Gewalt : Friedenspädagogik und Gewaltprävention in Sozia- ler Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik, Stuttgart: VEG, 2006, S. 103-112, ISBN: 978-3- 7918-8003-7 (Standort: SUB Bremen(46)-FüII.3Col)

INHALT: Der Beitrag widmet sich zunächst der Aufgabe, den Begriff der Gewalt näher zu bestimmen, indem hier allgemeine Ursachen der (Jugend-)Gewalt beleuchtet werden. Im An- schluss formuliert der Autor einige Anregungen zum Aspekt der Gewaltprävention unter Ju- gendlichen. So werden im ersten Schritt allgemeine Ursachen und Bedingungen von Gewalt- und Aggressionsentstehung bzw. -bereitschaft beschrieben, und zwar (1) biologische Ein- flussfaktoren und (2) psychische Faktoren in Wechselwirkung mit psycho-sozialen und so- soFid Soziale Probleme 2008/1 411 7 Verschiedene Randgruppen

ziokulturellen Einflussfaktoren. Der zweite Schritt liefert schließlich spezielle Aspekte: (1) Gewalt und Aggression als Ausdruck einer gestörten frühen Bindungs- und Empathiefähig- keit, (2) Gewaltbereitschaft des Jugendlichen auf dem Hintergrund seiner Entwicklungsphase, (3) die Rolle der Eltern und der Familie bei der intrafamilialen Gewalt von Jugendlichen so- wie (4) jugendliche Gewalt vor dem Hintergrund des Einflusses der Peergroup bzw. gesell- schaftlicher Faktoren. Der dritte Schritt erörtert im Anschluss den behutsamen Umgang mit dem Erleben von Schuld. Abschließend liefert der Autor zwölf Thesen, die zur Gewaltmini- mierung der Jugendlichen beitragen könnten, wie beispielsweise die Befriedigung der Grund- bedürfnisse (Schlaf, Nahrung usw.), Reifungsangebote für Eltern oder eine adäquate Schul- laufberatung. (ICG2)

[621-L] Köllisch, Tilman: Risikomanagement und selektive Punitivität als 'Kriminalpolitik von unten': zum Zeitver- lauf des Hell-Dunkelfeldverhältnisses der Jugendgewalt in Deutschland zwischen 1986 und 2003, in: Kriminologisches Journal, Jg. 39/2007, H. 4, S. 243-259 (Standort: USB Köln(38)- XF146; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Diese empirische Untersuchung wendet sich gegen die Vorstellung eines massiven Anstiegs der Gewaltkriminalität in Deutschland seit den 1950er Jahren. Exemplarisch wird anhand der Entwicklung von Körperverletzungen demonstriert, dass die Zunahme der Tatver- dächtigenbelastung in der Polizeilichen Kriminalstatistik vor allem auf den Anstieg bei Kin- dern, Jugendlichen und Heranwachsenden zurückzuführen ist. Durch einen Vergleich mit Raufunfällen wird nachgewiesen, dass dieser Anstieg im Hellfeld weit überwiegend durch ei- ne Aufhellung des Dunkelfeldes zu Stande kommt und darüber hinaus Entwicklungen im Hell- und Dunkelfeld der Jugenddelinquenz nur lose gekoppelt sind. Der empirische Befund wird eingeordnet in Theorien zur Erklärung zunehmender Anzeigeneigung insbesondere ge- genüber jugendlichen Gewalttätern. Übertragen auf deutsche Verhältnisse scheint die Vorstel- lung Garlands, nach der die punitive Wende auch eine Folge massiv angestiegener Kriminali- tät sei, nicht haltbar zu sein. Vielmehr drückt sich bereits in der Steigerung der Anzeigenei- gung selbst eine gesteigerte 'Punitivität' der Bevölkerung aus, die damit 'Kriminalpolitik von unten' betreibt. Zunehmende Registrierung von Kriminalität und steigende Punitivität sollten als Ergebnisse derselben sozialen Prozesse betrachtet werden." (Autorenreferat)

[622-L] Körner, Jürgen: Gewalttätigkeit als soziales Handeln, in: Zeitschrift für Sozialpädagogik, Jg. 5/2007, H. 4, S. 404-418

INHALT: "Gewalttaten erscheinen als ein soziales Handeln, wenn der Täter erkennbare Ziele (z.B. Handy 'abziehen') verfolgt, oder wenn er sich und anderen zeigen will, wie er sich gegen eine Beleidigung aggressiv zur Wehr setzt. In anderen Fällen, in denen kein Motiv und kein Ziel der Tat erkennbar sind, wirkt eine Gewalttat irrational. Dennoch sind auch solche, 'intrin- sisch' motivierten Gewalttaten als soziales Handeln rekonstruierbar, wenn man unbewusste Handlungsmotive des Gewalttäters mit in Betracht zieht. Das psychoanalytische Konzept der 'projektiven Identifizierung' eignet sich sehr gut, um solche Handlungsabläufe zu beschreiben und zu erklären: Den Ausgangspunkt bildet das negative Selbstgefühl des Täters, das er auf ein - fast beliebiges - Opfer projiziert und dort bekämpft, um sich besser zu fühlen. Pädagogi- 412 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

sche Methoden der Arbeit mit aggressiv-auffälligen Jugendlichen müssen sich an der Typolo- gie des gewalttätigen Handelns orientieren; dies kann beispielhaft an der Denkzeit-Methode erläutert werden." (Autorenreferat)

[623-L] Kronauer, Martin: Revolte in den Banlieues: Anmerkungen aus deutscher Sicht, in: Prokla : Zeitschrift für kriti- sche Sozialwissenschaft, Jg. 37/2007, Nr. 4 = H. 149, S. 597-602 (Standort: USB Köln(38)- XG3381; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag setzt sich kritisch mit der Reaktion der deutschen Medien auf die Revolte in den französischen Banlieues im November 2005 auseinander. Er macht Unterschiede in den Lebensbedingungen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Deutschland und Frankreich deutlich, betont die Chance, die der Kampf der Jugendlichen um Anerkennung der französischen Gesellschaft eröffnete und zeigt, wie die repressiven Maßnahmen der französi- schen Regierung diese Chance zerstörten. Deutschland riskiert, junge Menschen mit Migrati- onshintergrund auf andere Art zu entfremden und auszuschließen. (ICEÜbers)

[624-L] Krüger, Constanze: Rechte Bands: Geschichte, Gegenstrategien, Wirkung, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 147 S., ISBN: 978-3-8364-0347-4 (Standort: UB Bonn(5)-2007/6379)

INHALT: Die Untersuchung ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil geht es um den Ursprung der rechten Bands in der Skinhead-Kultur Großbritanniens und ihre Entwicklung in der Bun- desrepublik. Der zweite Teil des Buches behandelt Gegenstrategien gegen rechte Bands. Es handelt sich dabei hauptsächlich um repressive Gegenstrategien, die mit ihren rechtlichen Grundlagen vorgestellt werden. Die Verfasserin befürwortet demgegenüber vorbeugende pä- dagogische Gegenstrategien, die auf einer Analyse der Wirkung rechter Bands auf die Rezi- pienten aufbauen. (ICE2)

[625-F] Künkel, Jenny (Bearbeitung); Mayer, Margit, Prof.; Heeg, Susanne, Prof. (Betreuung): Sex, drugs & control. The rehierarchization of sex work in entrepreneurial cities

INHALT: Motivation: In 2002, prostitution gained (limited) recognition as labour in Germany through a new national prostitution law. At the local level however spatial confinement in tol- eration zones and spatialized polke laws remain possible options. Urban policy responses to increased interurban competition in the course of what is commonly called 'globalization' cre- ate equally contradictory pressures an the sex industry. The urban restructuring literature re- veals two trends: 1. Enhanced city marketing to attract business activity, tourists and tax pay- ing residents and 2. more exclusionary forms of policing the urban poor. With regard to sex work, research so far has focused an the latter aspect. While it is thus widely understood that 'entrepreneuriar urban policies often strive to reduce the visibility of 'deviant' behaviour such as street sex work, little attention has been devoted to selective tolerance and marketing of prostitution as soft location factor. The dissertation project captures the parallelism of both processes, exploring the different treatment of sex work according to the form of prostitution and the neighbourhood in which it takes place. Based an the assumption that new forms of soFid Soziale Probleme 2008/1 413 7 Verschiedene Randgruppen

exclusion are produced it analyzes how 'sex work regimes' defined as the sum of norms, laws and social struggles concerning prostitution - at the neighbourhood level have changed in the course of urban restructuring. Research Question. Which factors determine the of different sex work regimes at the neighbourhood level? How do these regimes operate? Which new forms of exclusion are produced? See: http://workfare-city.lai.fu- berlin.de/index.php?id=jenny . GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, Chicago METHODE: Research Question: Which factors determine the constitution of different sex work regimes at the o neighbourhood level? How do these regimes operate? Which new forms of exclusion are produced? Research Methods: Four case studies-the two best known red light of two major German citieswere chosen to represent the different forms of prostitu- tion and neighbourhood types: in each city 1. a tourist night life center with higher dass pros- titution and 2. a residentialarea with lower dass sex work. The case studies are based on semi- structured interviews with key policy actors from fields such as police, urban planning, social work, local politics, administration, residents' anti-prostitution initiatives and business asso- ciations. Additional sources are interviews with sex workers and analysis of policy documents and media coverage. Preliminary Results: Urban scale: Spatially selective approaches rein- force existing hierarchies in sex work. Within the logic of entrepreneurial urban politics higher dass prostitution is framed as 'urban chic' and lower dass prostitution as 'barrier to de- velopment'. This distinction is based on the workers' appearance and not their working condi- tions. It results in an unintended preference of pimp organized prostitution instead of inde- pendent sex work by urban growth promoters. Higher dass prostitution is tolerated or even featured in city marketing in limited and 'cleaned' form as especially drug-related lower dass prostitution faces harsher controls. Both tendencies are more pronounced where business ac- tors and residential gentrification are strong (due to a booming urban economy). Neighbour- hood level: Existing hierarchies in sex work are reinforced since external pressure (e.g. dis- placement) is internally redistributed to the most disadvantaged groups within the sex indus- try.Police control targets the legally most vulnerable groups (e.g. migrants without papers or drug consumers). Spatial displacement is less group selective. Internal arrangements within the sex industry, however, account for a spatial organization that makes the least powerful groups bear the burden of spatial restrictions.Policing of non-criminal behaviour in public space addresses group identities. This potentially separates sex workers-who due to stigmati- zation show little solidarity-on the identity level. Governance: Sex work regimes shift to- wards 'quieter', more dialogue based control-which, however, is no less exclusionary.Control regimes differ according to neighbourhood type, form of prostitution and city politics. A common feature in all cases, however, is a tendency towards 'communicative' control: Police 'prevention' or 'reconnaissance' officers obtain information and control behaviour through re- lationships based an trust with the controlled as well as with social workers.In marginalized residential neighbourhoods with drug-related street prostitution programs of urban 'social in- tegration' create new governance structures. These programs with a middle dass bias consti- tute a communication structure used for policing public space. VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: http://workfare-city.lai.fu-berlin.de/index php? id=publications . ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Transatlantisches Graduiertenkolleg Berlin - New York "Geschichte und Kultur der Metropolen im 20. Jahrhundert" (Ernst-Reuter-Platz 7, TEL 3-0, 10587 Berlin); Freie Universität Berlin, John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerika- studien Abt. Politik (Lansstr. 7-9, 14195 Berlin); Universität Regensburg, Wirtschaftswissen- 414 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

schaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl für Führung und Organisation (93040 Re- gensburg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[626-L] Lamnek, Siegfried; Luedtke, Jens: Opfer elterlicher Gewalt - Opfer von Gewalt in der Schule?, in: Joachim Obergfell-Fuchs, Martin Brandenstein (Hrsg.): Nationale und internationale Entwicklungen in der Kriminologie : Festschrift für Helmut Kury zum 65. Geburtstag, Frankfurt am Main: Verl. für Polizeiwiss., 2006, S. 139-167, ISBN: 3-935979-92-4 (Standort: UB Frankfurt(30)-88/232/46)

INHALT: Gestützt auf eine empirische Längsschnittuntersuchung zur Gewaltsituation an bayeri- schen Schulen wird gefragt, welchen Einfluss körperliche Elterngewalt in der Erziehung auf den Opferstatus von Kindern und Jugendlichen im schulischen Kontext hat und welche Ver- änderungen hier erkennbar sind. Körperliche Gewalt in der Erziehung wird als Körperstrafe zur Disziplinierung (Ohrfeige nach Ungehorsam) und Sanktion nach Fehlverhalten (Prügel nach einer "Dummheit") operationalisiert. Die Analyseergebnisse belegen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen körperlicher Gewalt im Elternhaus und Gewalt in der Schule. (ICE2)

[627-L] Libuda-Köster, Astrid: Experteninterviews in der Rückfallforschung: die metaplanmoderierte Interviewmethode, in: Bewährungshilfe : Soziales - Strafrecht - Kriminalpolitik, Jg. 54/2007, H. 3, S. 287-295 (Standort: USB Köln(38)-Z334; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Im Zuge einer Evaluation eines niedersächsischen Haftentlassenenprojektes wurden mit Expertinnen und Experten qualitative Interviews durchgeführt, die sich mit der Leitfrage der Resozialisierungschancen jugendlicher Haftentlassener beschäftigten. Zentrales Ergebnis der Datenerhebung ist, dass jugendliche Haftentlassene insbesondere dann mit Sozialisations- defiziten zu kämpfen haben, wenn die so genannte 'Ablösungsphase aus dem Elternhaus' nicht stattfindet oder verkürzt ist und in die Haft führt, wie es für eine klassische kriminelle Karriere Jugendlicher typisch ist. Das Einüben der notwendigen Kompetenzen, wie zum Bei- spiel der Haushaltführung oder eines Mieters, wird als Sozialisationsdefizit erkannt. Bei Haft- entlassung ist oftmals eine Rückkehr in die elterliche Obhut nicht möglich. Der Dreischritt: 1. Kind in Familie/ Heim; 2. Jugendlicher in Haft; 3. Adoleszenter in eigener Wohnung begrenzt die Chancen auf die klassischen Sozialisationserfahrungen und Sozialisationsleistungen rund um die erste eigene und selbständig finanzierte Wohnung und rund um die erste Berufstätig- keit bzw. den Ausbildungsplatz. Kompetenzen des Zeitmanagements und der (sparsamen) Geldwirtschaft fehlen oder sind mangelhaft. Diese Sozialisationsdefizite begünstigen den 'Rückfall mangels Verhaltensalternativen'." (Autorenreferat)

[628-L] Lichte, Marijke: Deutschlands tote Kinder: Kindstötung als Folge von Gewalthandlung, sexuellem Miss- brauch und Verwahrlosung ; eine historisch-soziologische Untersuchung zum Thema Infan- tizid, Oldenburg: Schardt 2007, 128 S., ISBN: 978-3-89841-315-2 (Standort: USB Köln(38)-34A 6253) soFid Soziale Probleme 2008/1 415 7 Verschiedene Randgruppen

INHALT: Die Untersuchung ist in drei Abschnitte unterteilt, die jeweils spezifische Besonderhei- ten des Infantizids hinsichtlich seiner juristischen Definition und seiner strafrechtlichen Kon- sequenzen behandeln. Zunächst wird die Tötung von Neugeborenen (Neonatizid) behandelt. Das Täterbild des 16. bis 21. Jahrhunderts wird in seiner Entwicklung dargestellt und es wer- den Gründe genannt, warum aus soziobiologischer Sicht Mütter die Fürsorge für ihre Kinder einstellen. Der zweite Teil behandelt die Tötung von Kindern als Folge von Misshandlungen. Dabei wird zwischen der Vernachlässigung von Kindern, körperlichen Misshandlungen und sexuellem Missbrauch unterschieden. Im dritten Abschnitt geht es um die vorsätzliche Tötung von Kindern, bei der die Täter willentlich und wissentlich den Tod ihres Opfers herbeiführen. Als Beweggründe werden Rache, psychotische Erkrankungen, erweiterter Suizid, altruistische Gründe, die Geschlechtszugehörigkeit und die Spätabtreibung genannt. (ICE2)

[629-L] Linssen, Ruth: Wozu Theorie? 4 Gute Gründe, weshalb wissenschaftliche Theorien eben doch in der Prä- ventionsarbeit vor Ort hilfreich sein können: am Beispiel Prävention von Jugendgewalt, in: Die Kriminalprävention : europäische Beiträge zu Kriminalität und Prävention ; Zeitschrift des Europäischen Zentrums für Kriminalprävention, Jg. 9/2005, H. 1, S. 8-13

INHALT: Bisher haben wissenschaftliche Theorien nur wenig Eingang in die alltägliche Präven- tionsarbeit gegen Gewalt gefunden. Bei der Planung und Umsetzung von Präventionsprojek- ten ist eine theoretische Fundierung des Vorgehens eher selten. Die Autorin will am Beispiel Jugendgewalt zeigen, dass sich Theorie und Praxis sehr gut verbinden lassen und Theorien sogar hilfreich für die praktische Arbeit sein können. Wenn im Rahmen von Präventionspro- jekten bei der Konzeption und Umsetzung wissenschaftliche Erkenntnisse stärker genutzt werden, kann dies zu einer erheblichen Verbesserung der Qualität und damit auch der Ar- beitsergebnisse führen. (jg)

[630-L] Maier, Maja S.: Paaridentitäten: biografische Rekonstruktionen homosexueller und heterosexueller Paarbe- ziehungen im Vergleich, (Geschlechterforschung), Weinheim: Juventa Verl. 2008, 274 S., ISBN: 978-3-7799-1377-1

INHALT: "Was ist ein Paar? Nicht nur im Alltag, auch in der sozialwissenschaftlichen Forschung scheint dies selbstverständlich. Nimmt man jedoch das breite Spektrum privater Lebensfor- men in den Blick, erweist sich diese Annahme insofern als normativ, als sie sich implizit auf die traditionelle Vorstellung einer heterosexuellen, monogamen und lebenslangen Ehe be- zieht. Homosexuelle, aber auch heterosexuelle Beziehungen, die davon abweichen, bleiben somit außen vor. Die vorliegende Studie fokussiert demgegenüber das Paarsein selbst: Lesbi- sche, schwule und heterosexuelle Paare erzählen in qualitativen Interviews ihre Kennenlern- geschichte. Einer konstruktivistischen Perspektive folgend werden ihre Beziehungsvorstel- lungen als Paaridentitäten rekonstruiert. Dabei zeigt sich, dass traditionelle Vorstellungen nur für einen Teil der Paare identitätsstiftend sind: Für andere ist es die Entwicklung einer absolu- ten Vertrauensbeziehug oder eine einmal getroffene pragmatische Entscheidung. Auch die Gewähr maximaler, sogar beziehungsgefährdender individueller Spielräume und selbst an- dauernde Ambivalenzen und Zweifel können Paarbeziehungen begründen. Die Untersuchung bezieht homo- und heterosexuelle Paare ein. Die (hetero-)normativen Vorstellungen der Paar- 416 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

forschung können dadurch kritisch reflektiert werden und neue Perspektiven auf Paarbezie- eröffnen sich." (Autorenreferat)

[631-L] Möller, Kurt; Schuhmacher, Nils: Ein- und Ausstiegsprozesse rechtsextremer Skinheads, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2007, H. 37, S. 17-23 (Standort: USB Köln(38)- Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/LBWOII.pdf)

INHALT: "Skinheads stehen in der öffentlichen Meinung sinnbildlich für gewalttätig auftretenden jugendlichen Rechtsextremismus. Es wird Verknüpfungen von kultureller und politischer Orientierung in der Skinhead-Szene nachgegangen und nach den Verläufen politischer bzw. kultureller Ein- und Ausstiege gefragt." (Autorenreferat)

[632-L] Münzer, Stefan: Die sozial gedemütigte Persönlichkeit: warum aggressives Verhalten aus Angst entsteht und das kognitive Lernen massiv beschränkt, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 32/2007, H. 7/8, S. 81-85 (Standort: USB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Menschen, die Angst haben, neigen zu Aggressionen - beide Empfindungen hängen miteinander zusammen. Diese Gefühle haben Auswirkungen auf die einzelne Person, auf ihre kognitive Lernfähigkeit und im Weiteren auf die demokratische Gesellschaft. Angst und Ag- gressionen werden zunehmend zu einem Problem - besonders bei der Generation der Jugend- lichen. In diesem Beitrag wird auf mögliche Gründe für die Entstehung von Angst und Ag- gression eingegangen und versucht, einen gesellschaftlichen Zusammenhang zu erklären." (Autorenreferat)

[633-L] Niklaus, Pierre-Alain; Schäppi, Hans (Hrsg.): Zukunft Schwarzarbeit?: Jugendliche Sans-Papiers in der Schweiz, Zürich: Edition 8 2007, 144 S., ISBN: 978-3-85990-120-9 (Standort: SB München(12)-2007.41215)

INHALT: "Mehr und mehr minderjährige Kinder und Jugendliche leben ohne Aufenthaltsbewilli- gung in der Schweiz. Wie viele es sind, kann nur grob geschätzt werden. Wir können aber davon ausgehen, dass es Tausende sind. Die Probleme jugendlicher Sans-Papiers berühren uns deshalb so stark, weil diese, wie Sartre gesagt hätte, in ihre Situation geworfen worden sind. Die meisten von ihnen haben nicht selber entschieden, dass sie ohne Bewilligung hier leben. Man sollte eigentlich meinen, dass sie, wie andere Jugendliche auch, ein Recht auf eine unbeschwerte Jugendzeit hätten ohne ständige Angst und ohne Herzklopfen, wenn ein Poli- zeiauto vorbeifährt. Für diese Jugendlichen gilt aber die Meinung nicht, dass die Jugend unse- re Zukunft sei. Sie sind nicht unsere Zukunft - wir verbauen ihnen ihre Zukunft. Die Studie, deren Resultate in diesem Buch veröffentlicht werden, wurde von Petra Leuenberger von der Hochschule für soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz durchgeführt. Leuen- berger stützt sich auf ausführliche Interviews mit Jugendlichen ohne Aufenthaltsbewilligung. Die Studie sowie die auf den Interviews aufbauenden Portraits betroffener Jugendlicher wer- soFid Soziale Probleme 2008/1 417 7 Verschiedene Randgruppen

fen ein Licht auf die Schattenseiten unserer Gesellschaft, die wir nicht sehen wollen und die wir verdrängen. Schattenseiten, die verursacht sind durch eine immer restriktivere Migrati- onsplitiok gegenüber den Ländern, welche nicht Europäischen Union angehören." (Textaus- zug). Inhaltsverzeichnis: Ruth Dreifuss: Vorwort (7-8); Laura, Slava, Luis, Dora, Daniela, Mohsen: Sechs Jugendliche ohne Aufenthaltsbewilligung (9-27); Petra Leuenberger: "Und ständig diese Angst". Ergebnisse einer Studie über Lebenssituationen und Bewältigungsstra- tegien Jugendlicher ohne geregelten Aufenthalt (28-67); Georg Geiger: Global kids im Klas- senzimmer - eine kleine Hommage Erfahrungsbericht eines Lehrers (68-80); Heidi Mück: Von den versteckten Kindern der Saisonniers zu den Sans-Papiers-Familien von heute Rück- blick auf den Kampf um das Recht auf Schulbildung (81-94); Anni Lanz: Armutsbekämpfung von unten Eine globale Betrachtung (95-101); Martine Lachat Clerc: Die Bedeutung der UNO-Kinderrechtskonvention im Zusammenhang mit Sans-Papiers-Familien (102-123); Pi- erre-Alain Niklaus: Was tun? (124-136).

[634-F] Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Forschungsgruppe Ganztagsschulen: Gewalt-Studie 2006/2007

INHALT: Die Untersuchung wird jeweils in den Jahrgangsstufen 5, 7 und 9 der bereits für die Längsschnittstudie ausgewählten Ganztags- und Halbtagsschulen im Bereich Nordbaden so- wie in weiteren Schulen Baden-Württembergs und im Elsaß durchgeführt. Die Erhebung er- folgt im Kalenderjahr 2006. Sie richtet sich wiederum zum einen an alle Schülerinnen und Schüler der beteiligten Klassen und Schulen und zum anderen an die Lehrer und Lehrerinnen. Außerdem erfolgt eine Schul-Dokumentation zu zentralen Untersuchungsfragen. Fragestel- lungen: Sozialverhalten von Schülerinnen und Schülern; Schul- und Arbeitszufriedenheit von Lehrkräften. ZEITRAUM: 2006/2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordbaden, Baden- Württemberg, Elsaß METHODE: Quantitative Erhebungen: standardisierte Schüler- und Lehrerfragebögen; Schuldo- kumentationen; Ergänzung durch qualitative Untersuchungen. ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Forschungsgruppe Ganztagsschulen (Bis- marckstr. 10, 76133 Karlsruhe)

[635-L] Perko, Gudrun: Queer Studies: das Verhältnis queerer und feministischer Fragestellungen, in: Forum Wis- senschaft, Jg. 24/2007, Nr. 3, S. 19-22http://www.bdwi.de/forum/archiv/archiv/761637.html)

INHALT: "Queer ist in vieler Munde. Doch die Verwendung des Begriffs erscheint oft beliebig. Wer nicht im queeren Diskurs beheimatet ist, fremdelt oder wählt in spielerischer Gewandt- heit die eine oder andere Bedeutung. Die Verfasserin geht genauer auf die Entwicklung des Queer-Diskurses in seinen Beziehungen zu anderen ein und betont deren gesellschaftspoliti- sche Dimensionen." (Autorenreferat)

418 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

[636-L] Rauchfleisch, Udo: Transsexualität - Transidentität - Transdifferenz, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 31/2007, H. 2/3 = Nr. 122/123, S. 109-125 (Standort: USB Köln(38)-XG4295; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Es wird der Versuch unternommen, Beziehungen zwischen dem Phänomen der Trans- sexualität/ Transidentität (der Überzeugung eines Menschen, dem Gegengeschlecht anzuge- hören, mit dem Wunsch der Angleichung an das Gegengeschlecht) und dem Transdifferenz- konzept herzustellen. Das Transdifferenzkonzept bietet in verschiedener Hinsicht ein theore- tisches Bezugssystem zum Verständnis der Transidentität: Transidente Menschen stellen ein Beispiel für das 'Doing Identity' und die 'Gleichzeitigkeit von Differenzerhaltung und Diffe- renzveränderung' dar und überschreiten die Begrenztheit, die in der ausschließlich die Diffe- renz (es gibt Frauen oder Männer) betonenden Einstellung liegt." (Autorenreferat)

[637-L] Reutlinger, Christian; Mack, Wolfgang; Wächter, Franziska; Lang, Susanne (Hrsg.): Jugend und Jugendpolitik in benachteiligten Stadtteilen in Europa, (DJI-Reihe Jugend), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 262 S., ISBN: 978-3-531-14737-6

INHALT: "In vielen europäischen Städten können Folgen gesellschaftlicher Spaltungsprozesse in abgehängten und benachteiligten Stadtteilen beobachtet werden. Die Menschen in diesen Quartieren gehören zu den Verlierern des Strukturwandels der Arbeitsgesellschaft. Jugendli- che, die in diesen benachteiligten Quartieren leben und aufwachsen, haben schlechtere Chan- cen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, ihr Exklusionsrisiko ist bedeutend höher und ih- re Formen der Bewältigung anomischer Strukturen werden in der Regel gesellschaftlich nicht akzeptiert. Deshalb werden in vielen europäischen Ländern Projekte und Programme zur Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Situation in sozialräumlich segregierten Stadtteilen durchgeführt. In den Beiträgen des Bandes, die sich mit Frankreich, Spanien, Ita- lien, den Niederlanden, Deutschland, Österreich, Schweden und Ungarn befassen, werden po- litische Programme, beispielhafte sozialpädagogische und sozialpolitische Praxis und Ergeb- nisse darauf bezogener Forschungsprojekte vorgestellt und diskutiert." (Autorenreferat). In- haltsverzeichnis: Reutlinger, Christian: Soziale Arbeit zwischen Entgrenzung von Jugend und Verräumlichung von Jugendhilfe - eine Einleitung (9-22). I. Zustandsbeschreibungen/ For- schung - Wolf-Dietrich Bukow, Erika Schulze: Migration und Marginalisierung. Jugendwel- ten in Armutsvierteln (25-41); Jörg Blasius, Jürgen Friedrichs: Soziale Netzwerke von Deut- schen und Türken in zwei benachteiligten Kölner Wohngebieten (42-53); Klaus Thien, Irm- traud Voglmayr, Reinhard Zuba: Jugendliche Migrantinnen und Migranten in einem struktur- schwachen Wiener Gemeindebezirk - Freizeitverhalten und Konflikte im öffentlichen Raum (54-63); Christian Reutlinger: Unsichtbare Jugendliche in spanischen Städten (64-73). II. Praxis/ Programme - Jan Köhler: Sozialraumorientierung in der Kinder- und Jugendhilfe - eu- ropäische Perspektiven. Vorstellung und Vergleich aktueller Politikansätze und Programme in Ungarn, Schweden und den Niederlanden (77-103); Harrie B. Jonkman, Mieke Vergeer: Communities that Care - das Prinzip, die Grundlagen und das Ziel (104-124); Judith Kühr, Lagnes Villechaise-Dupont: Sozialraum und Mobilisierung der Bewohner. Überlegungen zur partizipativen Stadtpolitik in Frankreich (125-137); Oliver Frey: Sozialintegrative Stadtpolitik in Frankreich als Antwort auf städtische Jugendgewalt (138-158); Susann Burchardt, Frank Tillmann: Schule im Kontext kommunaler Steuerung. Empirische Befunde aus den Gebieten des Bundesprogramms E&C - Entwicklung und Chancen junger Menschen in sozialen soFid Soziale Probleme 2008/1 419 7 Verschiedene Randgruppen

Brennpunkten (159-174); Markus Ottersbach: Sozialräumlichkeit und neue Formen der politi- schen Partizipation für Jugendliche (175-191); Gabriele Lenzi: Wiederbelebung von segre- gierten Quartieren durch sozialräumlich orientierte Arbeit am Beispiel von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Italien (192-202); Antonio Higueras Arnal; Maria Carmen Faus Pujol: Sozialräumliche Jugendforschung und Jugendpolitik in Spanien (203-223); Marco Marchioni: Raum, Territorium und "Gemeinwesen" (224-236); Arbeitsgruppe El Patio; Antonio Santana Miranda: El Patio - Bildungsstätten als gemeinschaftliche Ressource. Eine alternative ge- meindeorientierte und aus dem Standpunkt der Jugendlichen entwickelte Soziale Arbeit auf den Kanarischen Inseln (237-257).

[638-L] Rössner, Dieter; Bannenberg, Britta: Die Hallenser Gewaltstudie (Kurzfassung) (Teil 1), in: Die Kriminalprävention : europäische Beiträge zu Kriminalität und Prävention ; Zeitschrift des Europäischen Zentrums für Kriminalprä- vention, Jg. 9/2005, H. 4, S. 151-157

INHALT: Ausgehend von der steigenden Gewaltkriminalität seit Beginn der neunziger Jahre, gerade in den neuen Bundesländern, wurden biographische Interviews mit gewalttätigen Ju- gendlichen und Jugendlichen aus einer Kontrastgruppe geführt, die alle aus den neuen Bun- desländern stammen. In der Studie geht es um Gewalt aus der Sicht der Betroffenen. Die jun- gen Täter wurden ohne vorgegebene Fragenstruktur nach ihrem Lebenslauf gefragt. Im Er- gebnis ist von jedem Befragten die Gewalt und ihre Bedeutung für das eigene Leben themati- siert worden, es fand jedoch keine Einengung auf Fragen der strafrechtlichen Auffälligkeit statt sondern eine Gewichtung im Rahmen der biographischen Erzählung, die von den Betrof- fenen selbst vorgenommen wurde. (BAJ, jg)

[639-L] Rudolph, Sabrina: Kinder stärken gegen häusliche Gewalt: Ansätze für Interventionen und Aufklärung in der Schule, Marburg: Tectum Verl. 2007, 108 S., ISBN: 978-3-8288-9313-9 (Standort: LB Co- burg(70)-2007.1142)

INHALT: "Die meiste Gewalt geschieht im Privaten. Nicht der geheimnisvolle Fremde auf der Straße steckt in der überwiegenden Anzahl von Fällen dahinter. Es ist häufig der Partner und Elternteil, der hinter verschlossenen Türen tätlich wird. Häusliche Gewalt war gerade deshalb lange kein gesellschaftliches Thema, weil sie in allen Schichten der Bevölkerung in erschre- ckendem Ausmaß zuhause ist. Der Einsatz gegen häusliche Gewalt konnte in den letzten Jah- ren wesentliche Erfolge verbuchen. Kinder aber stehen als ihre Zeugen und Opfer oft noch im Hintergrund. Dabei gibt es wesentliche Unterschiede zu Kindesmisshandlung und –ver- nachlässigung. Sozialarbeiterinnen, Lehrerinnen oder Angehörige müssen das Besondere an dieser Situation zunächst sicher erkennen, um entsprechend eingreifen zu können. Sabrina Rudolph stellt in diesem Buch exemplarisch dar, was von der Sozialwissenschaft und Krimi- nologie unter häuslicher Gewalt verstanden wird, und wie und mit welchen Auswirkungen Kinder diese Form der Gewalt erleben. Sie beschreibt die helfenden Institutionen, wie auch deren Schwachpunkte. Um die Bedeutung vorbeugender Informationen schon für Kinder und Jugendliche zu betonen, stellt die Autorin zudem das US-amerikanische Projekt 'Berks Wo- men in Crisis' und seine erfolgreiche Präventionsarbeit ausführlich vor." (Autorenreferat)

420 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

[640-F] Ruhne, Renate, Dr. (Bearbeitung); Löw, Martina, Prof.Dr. (Leitung): Das Wirkungsgefüge von Raum und Geschlecht am Beispiel Prostitution

INHALT: 1. Exemplarische Analyse des sozialräumlichen Beziehungsgefüges im Feld der Prosti- tution in Frankfurt am Main. 2. Empirisch gestützte Weiterentwicklung und Ausdifferenzie- rung der Verknüpfung von Raum- und Geschlechterforschung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankfurt am Main METHODE: Moderne Gemeindestudie: Methoden der Ethnographie, der Dokumentenanalyse, der Kartografie und des Interviews DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Dokumen- tenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung, nicht teilnehmend; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-06 ENDE: 2008-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissen- schaften, Institut für Soziologie Fachgebiet Stadt- und Raumsoziologie (Residenzschloss, 64283 Darmstadt) KONTAKT: Leiterin (Tel. 06151-164475, e-mail: [email protected]); Ruhne, Renate (e-mail: [email protected])

[641-L] Sakurai, Kaneaki: Erscheinungsformen und Wahrnehmung von Gewalt bei Schülern und Schulverweigerung im deutsch-japanischen Vergleich, (Europäische Bildung im Dialog, Bd. 10), Frankfurt am Main: P. Lang 2007, 238 S., ISBN: 978-3-631-55025-0 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-oas/q/ 430/s158)

INHALT: "Bei den Phänomenen Gewalttätigkeit von Schülern und Schulverweigerung werden im Vergleich zwischen Deutschland und Japan einerseits viele Analogien, auf der anderen Seite aber auch manche Differenzen erkennbar. In beiden Ländern werden die Probleme in mannig- fachen Punkten in ähnlicher Form festgestellt, jedoch deutlich verschieden wahrgenommen und behandelt. Die Unterschiede sind auf die Ungleichheit der gesellschaftlichen Strukturen sowie auf die vom Ansatz her andersartigen Schulsysteme der zwei Länder zurückzuführen. Die Aufgaben der vorliegenden Arbeit liegen in folgenden Intentionen: 1) Darstellung der Entwicklung und des Umgangs mit den Problemen Gewalt von Schülern und Schulverweige- rung in Japan; 2) Exemplarisch-qualitative Analyse der Wahrnehmung von Betroffenen im Kontext des japanischen Schulsystems und der Familienerziehung in Japan; 3) Betrachtung der Wahrnehmung von Gewalt und Schulverweigerung im Kontext eines interkulturellen Vergleichs. Die Gliederung der Arbeit folgt folgender Argumentation: Im ersten Kapitel wer- den die begrifflichen Konzepte von Gewalt in Schulen und Schulverweigerung als Gegens- tände der Arbeit vorgestellt. Daran schließt eine Problematisierung der Begriffe von Gewalt und Schulverweigerung an, die zu einer Arbeitsdefinition für diese Untersuchung führt. Das zweite Kapitel befasst sich zuerst mit dem Schulsystem in Japan, deren Besonderheiten im Vergleich zu deutschen Verhältnissen verdeutlicht werden. Anschließend daran wird behan- delt, welche erzieherische Rahmenbedingungen in japanischen Familien bestehen. Im dritten Kapitel werden grundlegende Ergebnisse der Schulstudien und Registrierungen über Gewalt sowie Schulverweigerung in japanischen Schulen vorgestellt und bezogen auf die Gegenstän- de der Untersuchung ausgewertet. Das vierte Kapitel geht auf den Umgang mit den Proble- men ein. Dabei werden organisatorisch-institutionelle Interventionen sowie Praxen der Ver- soFid Soziale Probleme 2008/1 421 7 Verschiedene Randgruppen

arbeitung und Prävention innerhalb und außerhalb der Schule dargestellt. Im fünften Kapitel wird anhand der Betrachtung der Selbstreporte usw. von Betroffenen exemplarisch-qualitativ untersucht, wie in Japan Gewalt in Schulen und Schulverweigerung wahrgenommen werden. Die Arbeit endet im sechsten Kapitel mit einer Schlussfolgerung, in der die wichtigsten Er- gebnisse zusammengefasst und Perspektiven für die Schulen vorgestellt werden." (Textaus- zug)

[642-L] Sambale, Jens: Skid Row Los Angeles: Genese eines Devianz- und Kontrollraumes, in: Volker Eick, Jens Sambale, Eric Töpfer (Hrsg.): Kontrollierte Urbanität : zur Neoliberalisierung städtischer Sicher- heitspolitik, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 165-191, ISBN: 978-3-89942-676-2

INHALT: Der Verfasser beschreibt die Genese eines "Devianz- und Kontrollraums" am Beispiel von Los Angeles, weil hier als bewusster Akt lokaler Politik und mit zumindest schweigender Zustimmung der Bevölkerung seit den frühen 1970er Jahren soziale Probleme räumlich ein- gehegt und unzulänglich sozialarbeiterisch behandelt werden, die zum Kennzeichen einer globalisierten Urbanisierung geworden sind: Obdachlosigkeit, AIDS-Epidemie, Crackseuche. Die Genese und Institutionalisierung dieses Sozialraums ist allerdings für Los Angeles spezi- fisch und nur aus der Geschichte der Wanderarbeiterökonomie der kalifornischen Landwirt- schaft in den 1920er und 1930er Jahren zu verstehen, sie ist Produkt eines agrarisch-urbanen Nexus, die Artikulation agro-industrieller Akkumulation im städtischen Raum. Auf dieser Basis hat sich ein sozialräumliches Arrangement etabliert, das bis in die Gegenwart soziale Probleme unter ständig verfeinerten Überwachungssystemen lokal konzentriert und kontrol- liert, statt sie zu lösen, und damit funktional für die Reproduktion der Stadt bleibt. Die An- strengungen der Kommunalpolitik, der Anbieter sozialer Dienstleistungen und der Sicher- heitskräfte sorgen dafür, dass Elend und Reichtum auf engstem Raum nahezu spannungsfrei koexistieren. (ICE2)

[643-L] Scheithauer, Herbert; Hayer, Tobias; Bull, Heike Dele: Gewalt an Schulen am Beispiel von Bullying: aktuelle Aspekte eines populären Themas, in: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Jg. 38/2007, H. 3, S. 141-152 (Standort: USB Köln(38)-XG871; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Bullying stellt eine Form von Gewalt dar, die zum Schulalltag vieler Schülerinnen und Schüler gehört und sowohl körperliche und verbale Gewalt, aber auch Hänseleien oder Vik- timisierung durch systematische Ausgrenzung einzelner Schülerinnen bzw. Schüler umfasst. Bullying tritt zumeist im sozialen Kontext 'Schule' stabil auf und geht mit einer Vielzahl ne- gativer Folgen einher. 'Neue Medien' können dabei andauernde Viktimisierungen in Form von Cyberbullying unterstützen. In der Bullyingforschung wird zumeist lediglich die Täter- und/ oder Opferperspektive betrachtet. Bullying tritt jedoch häufig in Anwesenheit von weite- ren Beteiligten auf und kann als gruppendynamisches Phänomen betrachtet werden (Partici- pant Role Approach). Zur kontroversen Diskussion führte die These der sozial intelligenten Täterin bzw. des Täters, die bzw. der sein viktimisierendes Verhalten zielorientiert und im 'machiavellistischen Sinne' sozial manipulativ zur Erreichung ihrer bzw. seiner Ziele einsetzt. Aus den dargestellten Befunden werden Implikationen für wirksame Präventionsansätze und Interventionen im schulischen Kontext abgeleitet." (Autorenreferat) 422 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

[644-F] Schmied-Knittel, Ina, M.A. (Bearbeitung); Schetsche, Michael, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Satanismus und satanisch-ritueller Missbrauch in Deutschland

INHALT: Satanismus hat sich als wichtiges, vor allem aber brisantes Thema in der gesellschafts- politischen Diskussion etabliert - nicht zuletzt wegen der Vermutung, dass auch in Deutsch- land ritueller Missbrauch und rituelle Tötungen in satanischen Gruppen stattfänden. Das reale Ausmaß von satanisch rituellem Missbrauch ist allerdings umstritten, zumal in den meisten Fällen bislang objektive Beweise fehlen. Dennoch führte die Diskussion über die Misshand- lung und Ermordung von Kindern und Frauen in Satanskulten auch hierzulande zu einer Be- unruhigung der Öffentlichkeit und zu Forderungen nach speziellen staatlichen Maßnahmen gegen Okkult- und Sektenkriminalität. Dazu beigetragen haben sowohl die Ungeheuerlichkeit der jeweils geschilderten Missbrauchs-, Indoktrinierungs- und Gewalterlebnisse der Opfer als auch Vermutungen über den hohen Organisationsgrad und die internationale Vernetzung der Szene. Das Projekt untersuchte die aktuelle Gefahrenwahrnehmung, die individuellen und kollektiven Akteure sowie staatliches Handeln. Gefragt wurde aber auch nach historischen Bezügen und sozialen Kontexten eines aktuellen Gefahrendiskurses. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. Abt. Empiri- sche Kultur- und Sozialforschung (Wilhelmstr. 3a, 79098 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiter (Tel. 0761-20721-47, e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (Tel. 0761- 20721-58, e-mail: [email protected])

[645-L] Schulte-Ostermann, Juleka; Henrich, Rebekka Salome; Kesoglou, Veronika (Hrsg.): Praxis, Forschung, Kooperation: gegenwärtige Tendenzen in der Kriminologie ; Sammel- band zu der Tagung: "Im Gespräch. Zur Aktualität der Kriminologie", (Schriftenreihe Poli- zei & Wissenschaft), (Im Gesräch. Zur Aktualität der Kriminologie, 2006, Hamburg), Frankfurt am Main: Verl. für Polizeiwiss. 2006, VII, 268 S., ISBN: 3-935979-89-4 (Standort: UB Frankfurt a. M.(30)-8825687)

INHALT: "'Praxis, Forschung, Kooperation - Gegenwärtige Tendenzen in der Kriminologie' wa- ren Mittelpunkt einer Premiere an der Universität Hamburg: Im Januar 2006 Stu- dierende des Instituts für Kriminologische Sozialforschung die Fachwelt zur Tagung: 'Im Ge- spräch. Zur Aktualität der Kriminologie.', einer Veranstaltung mit innovativem Entstehungs- hintergrund. Das vorliegende Buch stellt der Fachwelt die Mehrzahl der verschriftlichten Ta- gungsvorträge unzensiert zur Diskussion. Somit führt es die Idee der Tagung fort und spiegelt neben der Bandbreite der vertretenen Fachrichtungen die wissenschaftliche Vielfalt der Bei- träge wider, welche sich aus den Zielsetzungen der Tagung erschließt: Erstens ein konstrukti- ver Diskurs über die Positionierung der Kriminologie in der wissenschaftlichen Praxis, zwei- tens die interdisziplinäre Erörterung aktueller Tendenzen in der kriminologischen Forschung sowie drittens die Etablierung einer vernetzenden Kooperation aller Beteiligten." (Autorenre- ferat). Inhaltsverzeichnis: Volker Eick: 'Familienzuwachs im Quartier...'. Lokale Sicherheits- politik im Programm 'Soziale Stadt' (9-24); Stefan Czerwinski: 'Kriminalisierung von Stadt- räumen durch Videoüberwachung?' (25-38); Walter Fuchs: Private Sicherheitsdienste und öf- fentlicher Raum - Skizze einer grundrechtlichen Typologie anhand der Situation in Österreich (39-56); Ireen Christine Friedrich: Sicherheit, moderne Architektur und Kunst am Bau im Strafvollzug - ein Widerspruch? (57-74); Gisbert van Elsbergen: Zur Normativität eines For- soFid Soziale Probleme 2008/1 423 7 Verschiedene Randgruppen

schungsfeldes (75-88); Frank Fischelmanns: Die Onlinebefragung als Methode für Opferbe- fragungen (89-108); Gesa Thomas: Zensur und Darstellung von Drogen in Comics (109-126); Julia Bettermann: Falsche-Stalking-Opfer? Das falsche-Opfer-Syndrom in Fällen von Stal- king (127-128); Hedda Holzhauer: Stalking - aus Ppäventiver Sicht (129-143); Rafael Behr: Polizeikultur als institutioneller Konflikt des staatlichen Gewaltmonopols (145-162); Brigitta Goldberg: Freizeit und Kriminalität bei Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund (163-184); Joachim Häfele: 'Incivilities' im urbanen Raum. Eine empirische Analyse in Ham- burg (185-208); Charles A. V. Denkowski: Schutz des Staates im asymmetrischen Konflikt: Führen 'Gefahrenmitteilungen' des polizeilichen Staatsschutzes die Kontinuität antiliberaler politischer Strafverfolgung fort? (211-232); Maria Laura Böhm: Sicherheitskriminologie. Freiheitskriminologie (233-252); Abotsoufiane Akka, Maria Laura Böhm, Lars Ostermeier, Robert Pelzer: Von der Kriminalisierung zur Securitisieung: Wandel von Kontrolle und seine Folgen für die Kriminologie (253-264).

[646-L] Seyboth-Teßmer, Franziska: Kinder und Gewalt, in: Thema Jugend : Zeitschrift für Jugendschutz und Erziehung, 2007, Nr. 1, S. 10-12http://www.thema-jugend.de/pdf/rueckblick/ThemaJugend2007-1.pdf)

INHALT: In der öffentlichen Diskussion hat es den Anschein, dass Gewalt unter Kindern (auch die durch diese verursachte) ständig am ansteigen sei. Diese Annahme wird gestützt durch die Polizeiliche Kriminalstatistik. Diese Statistik bietet auf Grund fehlender anderer Datenquellen eine der wenigen Möglichkeiten, zu Aussagen zu kommen. Zu erstaunlichen Ergebnissen und Aussagen kommt die Autorin allerdings, wenn Versicherungsdaten (gemeldete Raubüberfälle an Schulen) mit einbezogen werden. Diese Daten sprechen gegen eine Gewaltzunahme an Schulen. Andere von der Autorin kurz vorgestellte Untersuchungen stützen diese Erkenntnis.

[647-L] Silkenbeumer, Mirja: Biografische Selbstentwürfe und Weiblichkeitskonzepte aggressiver Mädchen und junger Frauen, (Geschlecht, Gewalt, Gesellschaft, Bd. 7), Berlin: Lit Verl. 2007, 377 S., ISBN: 978-3- 8258-0363-6 (Standort: UB d. Fernuniv. Hagen(708)-OHT/SIL)

INHALT: Empirisch und theoretisch wird die Aufmerksamkeit in dieser Studie auf Lebenszu- sammenhänge, Lebensentwürfe und biographische Zugänge zu Gewalt und Aggression von heranwachsenden Mädchen und jungen Frauen gerichtet, die durch gewalttätige Handlungen und ihren Umgang mit Aggression sozial auffällig geworden sind. Das Erkenntnisinteresse gilt biographischen Rekonstruktions- und Bewältigungsprozessen von Adoleszenz und Ge- schlecht. In einer einzelfallorientierten und fallvergleichenden Analyse (n=15) werden Deu- tungsmuster von Geschlecht und Gewalt in Relation zu lebensgeschichtlichen Selbstdeutun- gen interpretiert. Ziel ist es, die geschlechtlichen Selbstkonzeptionen der Frauen zu rekon- struieren und die Bedeutung von Gewalttätigkeit und Aggression in ihren Geschlechtskonzep- ten zu hinterfragen. Es geht um das Erleben von Weiblichkeit und psychische Interpretationen von Geschlecht, um erklärendes Verstehen der Konflikte und Brüche, die mit den subjektiven Weiblichkeitskonzepten verbunden sind. Die so entwickelten Interpretationen gewalttätigen Handelns von Mädchen orientieren sich an ihren biographischen Selbstdefinitionen und der Analyse der latenten Sinngehalte ihrer in die jeweilige Lebensgeschichte und aktuelle Le- benssituation eingebetteten Handlungen und Orientierungen. (ICE2) 424 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

[648-L] Sitzer, Peter; Heitmeyer, Wilhelm: Rechtsextremistische Gewalt von Jugendlichen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2007, H. 37, S. 3-10 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/LBWOII.pdf)

INHALT: "Rechtsextremistische Gewalt wird überwiegend von männlichen Jugendlichen aus Gruppen heraus verübt. Vor dem Hintergrund eines fünfstufigen Prozessmodells rechtsextre- mistischer Gewalt wird diese als abweichende Bewältigung individueller Anerkennungsdefi- zite interpretiert." (Autorenreferat)

[649-L] Strüber, Sebastian: Computerspiel als Aggressor?: eine Studie über die Wirkung von Gewalt in den Medien am Fallbeispiel Counterstrike, Düsseldorf: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 184 S., ISBN: 978-3- 86550-596-1 (Standort: B d. FH (1102)-00AP13800S927)

INHALT: "Viele schreiben dem Medium 'Computerspiel' verhaltensrelevante Wirkungen zu. Besonders durch das Erfurter Attentat vom 26. April 2002 ist Counterstrike in die Schlagzei- len geraten, da Parallelen von dem Computerspiel zu dem Amokläufer gezogen wurden. Seit- dem gilt Counterstrike in der Öffentlichkeit als Muster eines Aggressionen fördernden Com- puterspiels. Im Herbst 2005 nahm die Regierung von CDU/CSU und SPD in ihren Koaliti- onsvertrag das Verbot von 'Killerspielen' auf. Bislang gibt es keine spezielle Studie über Counterstrike. Die Annahmen von Regierung und Öffentlichkeit stützen sich meist auf die gängigen Lerntheorien bezüglich Kindern und Jugendlichen. Dieses Buch arbeitet heraus, in- wiefern Counterstrike für reale Gewalttaten verantwortlich gemacht werden kann. Die Unter- suchungsgruppe sind junge Erwachsene aus Norddeutschland im Alter von 18 Jahren und äl- ter. Neben Recherche und Literaturauswertung beleuchten eine Umfrage unter Counterstrike- Spielern sowie ein Interview das Thema genauer, werden neue Dankansätze diskutiert und konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet. Außerdem gibt eine zweite Umfrage unter Nicht-Spielern Aufschluss über Einstellung und Sichtweise der Öffentlichkeit." (Autorenrefe- rat)

[650-F] Treubel, Christoph, Dipl.-Heilpäd. (Bearbeitung): Effekte stationärer Jugendhilfe bei Jungen mit sexuell grenzverletzenden Verhaltensweisen

INHALT: Das Forschungsprojekt beschäftigt sich aus sonderpädagogischer Sicht mit dem Täter- verhalten von männlichen Kindern und Jugendlichen. Anhand der Evaluation eines Jugend- hilfeprojekts soll erforscht werden, welche Effekte die Intervention im stationären Setting bei diesen Jungen hat. Der Schwerpunkt liegt dabei bei der pädagogischen und therapeutischen Prozessgestaltung. Leitende Forschungsfrage ist folglich: Wie können in der Jugendhilfe Pro- zesse so gestaltet werden, dass sich Jungen auf Therapie und Pädagogik einlassen und welche Effekt sind am Ende des Behandlungsprogramms sichtbar? METHODE: Im Kern der Evaluation stehen qualitative Einzelfalldarstellungen. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 02 Philosophie, Psychologie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Bereich Pädago- gik bei Verhaltensstörungen (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) soFid Soziale Probleme 2008/1 425 7 Verschiedene Randgruppen

KONTAKT: Institution (Tel. 0931-888-4828, e-mail: [email protected])

[651-F] Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für So- ziologie; Universität Heidelberg, Juristische Fakultät, Institut für KriminologieKerner, Hans- Jürgen, Prof.Dr.; Hermann, Dieter, Prof.Dr.; Doelling, Dieter, Prof.Dr. (Leitung): Begleitforschung zum Nachsorgeprojekt Chancen in Baden-Württemberg

INHALT: Im 'Nachsorgeprojekt Chance', einem Modellprojekt des Justizministeriums Baden- Württembergs, wird jungen Strafgefangenen eine besonders intensive Betreuung im Über- gang vom Strafvollzug in die Freiheit angeboten. Ziel der Begleitforschung ist es zu ermit- teln, welche Strafentlassene durch das Nachsorgeprojekt erreicht werden, welche Nachsor- gemaßnahmen in dem Projekt ergriffen werden, wie die Beteiligten das Projekt beurteilen und ob durch das Projekt die Situation der Strafentlassenen in kriminologisch relevanten Merkma- len beeinflusst wird. Durch die Klärung dieser Fragen soll eine empirisch abgesicherte Grundlage für die Beurteilung des Projekts geschaffen werden. Die Tübinger Forschung ist Teil einer breiter angelegten wissenschaftlichen Evaluation der Wirkungen des Interventions- projektes auf die daran beteiligten Strafentlassenen. Die quantitativen Erhebungen hierzu werden vom Institut für Kriminologie in Heidelberg durchgeführt. Die Tübinger Forscher- gruppe ist für Durchführung und Analyse des qualitativen Teils verantwortlich. GEOGRA- PHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Erfahrungen mit und die Bewertung des Projektes durch die verschiedenen am Nachsorgeprojekt beteiligten Akteure werden mit folgenden Erhebungen ermittelt: Interviews mit teilnehmenden Probanden am Ende ihrer Nachsorgezeit, Gruppendiskussionen mit Sozi- alarbeitern im Vollzug, Interviews mit Nachsorgebetreuern, Interviews mit Vertretern von Verbänden, die das Projekt koordinieren und Interviews mit verschiedenen Praktikern der Justiz (Richter, Staatsanwälte, Bewährungshelfer). Informationen zu 'Nachsorgeprojekt Chance': http://www.projekt-chance.de/Nachsorgeprojekt/Nachsorgeprojekt.htm . DATEN- GEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich. Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 200; Sozialarbeiter im Vollzug, Betreuer entlassener Strafgefangener; Auswahl- verfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2005-12 ENDE: 2010-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Baden-Württemberg Ministerium für Justiz INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie (Sandgasse 9, 69117 Heidelberg); Universität Heidelberg, Juristische Fakultät, Institut für Kriminologie (Friedrich-Ebert-Anlage 6-10, 69117 Heidelberg) KONTAKT: Hermann, Dieter (Prof.Dr. Tel. 06221-54-7449, Fax: 06221-54-7495, e-mail: [email protected])

[652-F] Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine PädagogikHettwer-Stasinski, Marcelina (Bearbeitung): Opferwerdung und Biografieverlauf. Lebensgeschichten von Betroffenen des Handels mit Frauen aus Mittel- und Osteuropa

INHALT: Frauenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung ist kein neues Phänomen. Zu jeder Zeit und in nahezu jedem Kulturkreis gab es Frauen, die aus einer Notlage zum Verkauf des 426 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

eigenen Körpers bereit waren oder dazu gezwungen wurden und Menschen, die an der Notla- ge der Frauen meist finanzielle Profite gemacht haben. Nach dem sozial-politischen Umbruch in Mittel- und Osteuropa nahm Frauenhandel ein erschreckendes Ausmaß an und steht eng mit der Organisierten Kriminalität in Verbindung. Es gibt keine verlässlichen Angaben zu den Zahlen der von Frauenhandel Betroffenen, aber eines lässt sich mit Sicherheit sagen: Die meisten Opfer in Europa stammen gegenwärtig aus den ost- und mitteleuropäischen Ländern. Je nach Interessenlage wird das Thema Frauenhandel in der öffentlichen Debatte mit Themen wie Migration, Frauen, Prostitution, Armut in Verbindung gebracht und diskutiert. Die Be- troffenen selbst werden oft zu Objekten degradiert, ihr Schicksal - so in den Medien - zum Stillen voyeuristischen Interesses oder aber - so in der Politik - zur Durchsetzung unterschied- licher Interessen, wie zum Beispiel der Zuwanderungssteuerung - benutzt. Es wird viel und gern über "die" Opfer gesprochen, allerdings kaum mit den Frauen hinter dem Opferschema. Das Interesse dieser Arbeit gilt den selbst erzählten Lebensgeschichten der Betroffenen des Frauenhandels. Wie interpretieren die betroffenen Frauen die Wirklichkeit und das Leben, das sie gelebt haben, bevor sie durch die Definitionsmacht der Strafverfolgungsorgane als "Op- fer" identifiziert wurden? Wie ist die konkrete Anschauung der einzelnen Subjekte, die Sicht "in der sie ihr Leben und die Welt, in der sie leben, sehen, und die Sprache, in der sie davon sprechen" (T. Schulze)? Und weiter: War die Situation der Opferwerdung ein punktuelles Er- eignis im Leben der Betroffenen oder ist sie nicht isoliert, sondern jeweils nur im Kontext des ganzen Lebens des erzählenden Subjekts zu betrachten? Lässt es sich von einer "Karriere zum Opfer" sprechen? Lassen sich neben den individuell unterschiedlichen Formen der Erfah- rungsverarbeitung generations- und milieuspezifische Verarbeitungsformen aus den Erzäh- lungen erschließen? Diese Fragen leiten das Projekt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mittel- und Osteuropa METHODE: Interviewt werden junge Frauen aus Mittel- und Osteuropa, Betroffene des Handels in die Prostitution, Angehörige einer Generation, die in der Kindheit/ Jugend die Situation des gesellschaftlichen Umbruchs gemeinsam erfahren haben. Die narrativen Interviews werden in Russisch, Polnisch und Deutsch geführt. ART: BEGINN: 2003-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaf- ten, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[653-L] Vetter, Harald: Was ist Homosexualität?: eine kritische Analyse, : TRIGA Verl. 2006, 109 S., ISBN: 978-3-89774-494-3 (Standort: Hess. LB Wiesbaden(43)-07A792)

INHALT: "Das Thema Homosexualität wird immer noch sehr kontrovers diskutiert, obwohl in- zwischen der Nachweis ihrer genetischen Disposition erbracht sein soll und sich die Diskus- sion damit versachlichen könnte.Der Autor schließt nicht aus, dass zu dieser Kontroverse auch Erscheinungsbilder homosexueller Menschen oder Gruppen beitragen könnten, ohne diese deshalb diskriminieren zu wollen. Zumindest lassen die oft überraschenden Antworten sowohl homo- als auch heterosexueller Menschen auf seine Fragen diesen Schluss zu.Harald Vetter untersucht das Thema auch unter geschichtlichen, biologischen, medizinischen, religi- ösen und gesellschaftlichen Aspekten und resümiert, dass eine wesentliche Ursache für die fortbestehende Kontroverse ein erheblicher Mangel an Aufklärung ist." (Autorenreferat) soFid Soziale Probleme 2008/1 427 7 Verschiedene Randgruppen

[654-L] Vollbach, Alexander: Der psychisch kranke Täter in seinen sozialen Bezügen: Hans Göppingers "Angewandte Kriminologie" ; eine Rekonstruktion, (Kriminalwissenschaftliche Schriften, Bd. 10), Münster: Lit Verl. 2006, 526 S., ISBN: 3-8258-9544-0 (Standort: UB Landau(LAN1)-psy984116)

INHALT: Der Verfasser betrachtet seine Arbeit als einen soziologischen Beitrag zu einer metho- dologischen und methodischen Grundlagendiskussion in der Kriminologie und Kriminalso- ziologie, verstanden als Erfahrungs- und Wirklichkeitswissenschaft. Einleitend werden werk- und ideengeschichtliche Aspekte der Kriminologie analysiert. Es wird gezeigt, dass für kri- minologische Einzelfallanalysen im Vorfeld der Behandlungs-, Rehabilitations- und Hilfepla- nung im psychiatrischen Maßregelvollzug eine verstehende Erfassung des Einzelfalls anhand erfahrungswissenschaftlich-kriminologischer Forschungsbefunde und qualitativer Methoden charakteristisch ist, in die auch Erkenntnisse aus anderen Ansätzen und Untersuchungen ein- fließen. In diesem Zusammenhang werden Max Webers Überlegungen zum Verhältnis no- mothetischer und idiographischer, qualitativer und quantitativer Herangehensweisen bei der Auslotung und Gewichtung einzelner Wirklichkeitsbereiche sowie zum Idealtypus- und Ver- stehensbegriff an der Grenze des Verstehens erörtert, die er in seinen psychophysischen Auf- sätzen anstellte. Es wird die spezialisierte Max Weber-Interpretation, insbesondere die Dis- kussion um seine Wissenschaftslehre, für die kriminologische Grundlagendiskussion rekon- struiert. Leitgedanke dabei ist, dass der wirklichkeitswissenschaftliche Ansatz Max Webers in der verstehenden Psychologie, Psychopathologie und Kriminologie bislang verkürzt wahrge- nommen wurde. Es wird ein Überblick über die aktuelle Praxis des psychiatrischen Maßre- gelvollzugs angeboten, der auf die historischen und bundesgesetzlichen Voraussetzungen der Praxis des psychiatrischen Maßregelvollzugs eingeht, da der historische und gesetzliche Kon- text die alltägliche Vollzugsarbeit prägt und die historische Einbettung der Thematik für die Besonderheit des Arbeitsfeldes sensibilisiert. Die gesetzlichen sowie organisatorisch- inhaltlichen Rahmenbedingungen des niedersächsischen Maßregelvollzugs werden am Bei- spiel des Niedersächsischen Landeskrankenhauses Moringen dargestellt. In diesem Zusam- menhang werden diverse kriminaldiagnostische und -prognostische Aufgabenstellungen im Überschneidungsbereich klinisch-kriminologischer, sozialhilferechtlicher und berufsprakti- scher Aufgabenstellungen thematisiert. Vor dem Hintergrund konzeptioneller Überlegungen zur klinischen Kriminologie wird die klinisch-kriminologische Einzelfallbeurteilung als kri- minaldiagnostisches und -prognostisches Alltagshandeln behandelt. Dabei geht es um die Ex- ploration des Erfahrungswissens des praktisch kriminaldiagnostisch und -prognostisch Han- delnden wie um die Transformation seines unhinterfragten Erfahrungswissens in empirisch nachprüfbares Faktenwissen. Abschließend werden perspektivische Überlegungen zur Konti- nuität und Diskontinuität erfahrungswissenschaftlicher Ansätze in der Kriminologie und in den Sozialwissenschaften zur Diskussion gestellt. (ICG2)

[655-L] Wimmer, Jeffrey: Verminderte Steuerungsfähigkeit und Verwahrlosung der Jugendlichen?: über die Wirkung von gewalttätigen Computerspielen, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 40/2007, Nr. 2, S. 158-162 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: In der öffentlichen Diskussion und der politischen Agenda gelten gewalthaltige Com- puterspiele als Auslöser von Gewalttaten Jugendlicher (Columbine Highschool, Erfurt, Ems- 428 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

detten) und es wird als Tatsache genommen, dass alle Jugendlichen Täter begeisterte Spieler von sogenannten Ego-Shootern wie "Doom", "Quake" oder "Counterstrike" waren und die Nutzung solcher Spiele die Gewaltakte "regelrecht entfacht" hat. Der Beitrag beschäftigt sich mit der Wirkung gewalthaltiger Computerspiele aus der Perspektive der Kommunikations- wissenschaft. Danach kann man nicht von einer einfachen Kausalbeziehung ausgehen, son- dern von einem komplexen und ambivalent zu bewertenden Interaktionsprozess, der sich zwi- schen den jeweils sehr unterschiedlichen Spielinhalten und dem Alltagsleben der Spieler ent- faltet. Es werden "die drei wichtigsten" analytischen Dimensionen zur Ermittlung der Effekte von Gewaltdarstellungen definiert und erläutert: 1. Spielgewalt, 2. komplexer Interaktions- prozess und 3. Kontextfaktoren. Der differenzierte Blick auf die Wirkung gewalthaltiger Computerspiele stellt die Kommunikationswissenschaft vor die Herausforderung, dass frühe- re Befunde der Gewaltforschung nicht eins zu eins auf die neuen medialen Anwendungen übertragen werden können. Zudem werden nach Meinung des Autors in der öffentlichen Dis- kussion und in der Forschung die negativen Effekte auf Problemgruppen überbetont, andere Spieltypen und positive Effekte hingegen unterbetont. Entwicklungen wie die Online- Spielwelt "Second Life" oder die Spiele-Konsole "Wii" verdeutlichen das enorme soziale Po- tenzial von Computerspielen als Beitrag zur Gemeinschaftsbildung. (UN)

[656-L] Windzio, Michael; Baier, Dirk: Soziale Netzwerke, Persönlichkeit und Jugendgewalt in der multi-ethnischen Gesellschaft: wie einflussreich ist die informelle soziale Kontrolle gegenüber der "Kultur der Ehre" und der Selbstkontrolle?, in: Jörg Lüdicke, Martin Diewald (Hrsg.): Soziale Netzwerke und soziale Ungleichheit : zur Rolle von Sozialkapital in modernen Gesellschaften, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 163-200, ISBN: 978-3-531-15182-3 (Standort: UuStB Köln(38)-34A6785)

INHALT: Die Studie zur Rolle von Sozialkapital in modernen Gesellschaften unternimmt den Versuch, den Erklärungsbeitrag sozialer Netzwerke für das Gewaltverhalten von Jugendli- chen zu bestimmen und mit dem Beitrag des persönlichkeitspsychologischen Konzepts der Selbstkontrolle sowie der 'Kultur und Ehre' zu vergleichen. Mit Hilfe von Vorhersagen für die besondere Population männlicher Jugendlicher mit türkischem Migrationshintergrund wird die jeweilige Relevanz beider Dimensionen - der soziologischen Dimension der Netzwerke einerseits sowie der psychologischen Dimension der Selbstkontrolle und der 'Kultur der Ehre' andererseits - ermittelt und einander gegenübergestellt. Die empirische Datenbasis bildet eine Schülerbefragung in Niedersachsen 2005. Im ersten Schritt der Untersuchung werden die zentralen Prädikatoren schwerer Gewaltdelikte als abhängige Variablen betrachtet, um mögli- che Entstehungsbedingungen von Risikofaktoren aufzuzeigen. Dazu gehören (1) die beiden Selbstkontrolldimensionen 'Temperament' und 'Risikosuche', (2) die Zustimmung zu Gewalt legitimierenden Männlichkeitsnormen, (3) der normative Druck durch Erwachsene und Gleichaltrige sowie (4) der Umgang mit gewalttätigen Fremden. Im zweiten Schritt der Ana- lyse wird untersucht, wie sich Selbstkontrolle, 'Kultur und Ehre' und soziale Netzwerke auf das Risiko und die Häufigkeit eigenen Gewalthandelns auswirken. Im dritten Schritt werden schließlich auf der Basis der geschätzten Zähldatenmodelle Vorhersagen der Anzahl schwerer Gewaltdelikte für männliche Befragte türkischer Herkunft getroffen. (ICG2)

soFid Soziale Probleme 2008/1 429 7 Verschiedene Randgruppen

[657-L] Woltersdorff, Volker (Hrsg.): Unbeschreiblich männlich: heteronormativitätskritische Perspektiven, Hamburg: Verl. Män- nerschwarm Skript 2007, 320 S., ISBN: 978-3-939542-01-8 (Standort: SUB Bremen(46)- A/SOZ699/MB648)

INHALT: "Nachdem die kritische Männerforschung zeigen konnte, dass Männlichkeiten keines- falls ahistorische und transkulturelle Kategorien darstellen, sondern immer in historisch und kulturell spezifische Normierungs- und Herrschaftsverhältnisse eingebunden sind, konnten zahlreiche vermeintliche Selbstverständlichkeiten dekonstruiert werden. Die Kategorie des biologischen Geschlechts hat die alleinige Definitionsmacht verloren und die Aneignung oder Zurückweisung von Männlichkeit ist eine universell zugängliche Option geworden. Die Arti- kel dieses Sammelbands analysieren die vielfältigen Erfahrungen, die in der sozialen Praxis mit der Konstruktion und Reproduktion von heterosexuellen, homosexuellen und Trans- Männlichkeiten gesammelt wurden, und weisen auf Brüche und Verschiebungen sowie die Gefahren neuer Normierungen hin." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Stefanie von Schnurbein: Vorwort (9-11); Einleitung der Herausgeber: Männlichkeit ist für alle da. Aber was ist Männlichkeit? (12-26); Nina Degele: Männlichkeiten queeren (29-42); Andreas Kraß: Der Lieblingsjünger und die Folgen. Vom Johannesevangelium bis zu Dan Browns Sakrileg (43-59); Andreas Heilmann: Die Verteidigung der Männlichkeit. Das Identitätsdilemma schwuler Männer zwischen Militär und Coming-out (63-74); Sven Glawion: Sauberkeit und Sozialismus. Heteronormativität, Männlichkeit und die DDR: Ein Blick in Siegfried Schnabls Mann und Frau intim (75-89); Renaud Lagabrielle: Penetrierende Männlichkeiten. Zum brü- chigen Verhältnis von "Männlichkeit" und "(Homo-) Sexualität" in der zeitgenössischen fran- kofonen Maghreb-Literatur (90-103); Volker Woltersdorff alias Lore Logorrhöe: "I Want To Be A Macho Man". Schwule Diskurse über die Aneignung von Männlichkeit in der Fetisch- und SM-Szene (107-120); Peter Rehberg: "Homoskin" - Weder Dramaqueen noch Klon (121- 134); Josch Hoenes: KörperBilder von Transmännern. Visuelle Politiken in den Fotografien Loren Camerons (135-148); Anne Eßer/Kymberlyn Reed: Der "weibliche" Blick auf "Männ- lichkeit" in Slash-Literatur (151-167); Robin Bauer: "Daddy liebt seinen Jungen". Begeh- renswerte Männlichkeiten in Daddy/Boy-Rollenspielen queerer BDSM-Kontexte (168-178); Uta Schirmer: "Ich will kein Mann sein wollen". Drag Kinging, Männlichkeit und Strategien der "disidentification" (179-194); Michael Gratzke: Mythos Afrikasöldner. Modernisierung, mann-männliches Begehren und männliche Subjektbildung in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts (197-212); Sebastian Scheele: "Schwul leben - heterosexuell lieben" Metrosexualität als homophobe Modernisierung hegemonialer Männlichkeit (213-229); Ma- xime Cervulle: Die Kings des Geschlechts und der Vorstadt. Frankoarabische Männlichkeits- performanzen in Frankreich (230-244); Renate Lorenz: Merkwürdige Produkte. Männlichkeit und Kohletransport (247-263); Elahe Haschemi Yekani: Transgender-Begehren im Blick. Männliche Weiblichkeiten als Spektakel im Film (264-278); Elke Heckner: Ost-westliche Verführungsszenarien. Inszenierung von Geschlecht unter dem Zeichen der Kapitalismuskri- tik (279-290); Andrea Rick: Femmes, Fans, Freundinnen. Femininitäten nur in Nebenrollen? Konstruktionen von Cross-Maskulinitäten/-Männlichkeiten durch den Ausschluss von Femi- ninitäten/Weiblichkeiten (291-305).

430 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

[658-F] Ylmaz, Hasan; Buz, Shahabeddin; Schick, Henning, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Pilz, Gun- ter A., Prof.Dr. (Leitung): Gewalt an Schulen in Celle - eine quantitative und qualitative Befragung von SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen von Hauptschulen, Orientierungsstufen und Gymnasien (Arbeitsti- tel)

INHALT: Im Auftrag und durch Förderung des Fördervereins kommunale Kriminalprävention Celle e.V. wurde in Form einer quantitativen Erhebung Gewalterfahrungen von Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Schulformen erfasst, sowie anhand einer qualitativen Erhe- bung zu Sozialklima und Lernklima gezielt Fragen der schulischen Ursachen und Bedingun- gen sowie der Frage nach außerschulischen wie vor allem auch von Gewalt, sowie möglicher schulischer Präventions- und Interventionsmaßnahmen nachgegangen. Insgesamt wurden 1.064 Personen befragt. Davon betrafen die: Hauptschule: 297 SchülerInnen, 25 LehrerInnen und 22 Eltern, die Orientierungsstufe 336 SchülerInnen, 9 LehrerInnen und 20 Eltern, das 344 SchülerInnen, 5 LehrerInnen und 5 Eltern. Aus der Vielzahl der erhobenen Daten einige der signifikanten Ergebnisse. Insgesamt geben 3/4 der befragten SchülerInnen an, dass sie noch nie gegen Mitschüler oder andere Jugendliche körperliche Gewalt ausgeübt haben. Jeder achte Hauptschüler war nach eigenen Angaben im letzten Jahr Opfer einer Ge- walttat in der Schule, in der Freizeit war es jeder 10. Hauptschüler. Während 88,1% der deut- schen Schüler angeben, dass ihnen durch Schüler anderer Schulen noch nie körperliche Ge- walt angetan wurde, sagen dies nur 63,6% der türkisch/ kurdischen SchülerInnen. Auf dem Pausenhof wurde schon knapp einem Viertel der deutschen Schüler körperliche Gewalt ange- tan, bei den türkisch/ kurdischen Schülern war dies bei mehr als einem Drittel der Fall. Bei al- len Fragen (mit Ausnahme "Gewalt zu Hause"!) weisen die SchülerInnen hochsignifikant ge- ringere Gewalterfahrungen auf, aber immerhin 13% der SchülerInnen geben an, dass ihnen Gewalt durch einen anderen Schüler angetan wurde. Insgesamt weisen die Befunde daraufhin, dass Haupt- und Orientierungsstufenschüler, türkisch/ kurdische Schüler und mit Einschrän- kungen Aussiedler, sowie Jungen, hochsignifikant mehr körperliche Gewalterfahrungen auf- weisen. Auf die Frage, vor wem sie am meisten Angst haben, geben 47,8 % aller Orientie- rungsstufenschüler "gewalttätige Cliquen", gegenüber 23,8% der Hauptschüler und 15,1% der Gymnasiasten. Bei Fragen zur Selbsteinschätzung sagen 90,2% der türkisch/ kurdischen Schüler, dass sie sich schon einmal richtig gewehrt hätten, gegenüber 69,4% der Aussiedler und 62,6% der deutschen Schüler. Waffen besitzen über die Hälfte aller SchülerInnen (53,7%), 43,2% der OrientierungsstufenschülerInnen, 56% der HauptschülerInnen, 40,3 % der GymnasiastInnen. Was das störende Verhalten der LehrerInnen anbelangt, so nennen Ori- entierungsstufenschüler hier am häufigsten (39,7%) psychische Gewalt, gefolgt von Bestra- fungen (25%). Folgerungen für die Gewaltprävention: Gewaltprävention umfasst alle Maß- nahmen, die der Vermeidung, der Entstehung als auch der Verringerung von Gewalt dienen. Die Ergebnisse der Forscher legen die Anwendung des Dreistufenmodells der Gewaltpräven- tion von Keupp nahe. Primäre Gewaltprävention: Setzt vor dem Auftreten von Gewalt an, um gewaltförmige Einstellungen und Verhaltensweisen erst gar nicht entstehen zu lassen. Sekun- däre Prävention: Setzt an, wenn sich bei Schülerinnen und Schülern erste Gewalttendenzen zeigen. Zielt sowohl auf strukturellen und interaktionellen Kontext als auch auf Einstellungs- und Verhaltensänderung. Tertiäre Prävention: Setzt an, wenn verfestigte Gewaltformen bei Schülern auftreten, zielt vornehmlich mit korrektiv-personalen Interventionen vor allem auf die Verhaltensmodifikation bei Jugendlichen, sollte aber auch intervenierend auf den Kontext (z.B. durch Stadtteilkonferenzen beziehen (wenn massive Gewalthandlungen vorkommen). Aufgrund der Ergebnisse will der Förderverein kommunale Kriminalprävention Celle e.V. für soFid Soziale Probleme 2008/1 431 7 Verschiedene Randgruppen

drei Jahre ein Modellprojekt "Schulentwicklungsprogramm Gewaltprävention" fördern und begleiten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Celle ART: AUFTRAGGEBER: Förderverein kommunale Kriminalprävention Celle e.V. FINANZIE- RER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Sportwissenschaft (Am Moritzwinkel 6, 30167 Hannover) KONTAKT: Leiter (Tel. 0511-762-3195, Fax: 0511-762-2196, e-mail: [email protected])

[659-L] Zavodny, Madeline: Is there a 'marriage premium' for gay men?, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zu- kunft der Arbeit GmbH, No. 3192), Bonn 2007, 35 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp3192.pdf)

INHALT: "It is well-known that married men earn more than comparable single men, with typical estimates of the male marriage premium in the range of 10 to 20 percent. Some research also finds that cohabiting men earn more than men not living with a female partner. This study uses data from the General Social Survey and the National Health and Social Life Survey to examine whether a similar premium accrues to gay men who live with a male partner and whether cohabiting gay men have different observable characteristics than noncohabiting gay men. Controlling for observable characteristics, cohabiting gay men do not earn significantly more than other gay men or more than unmarried heterosexual men. Cohabiting heterosexual men also do not earn more than non-cohabiting heterosexual men." (author's abstract)

[660-F] Zimowska, Agnieska, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Rosenthal, Gabriele, Prof.Dr.Dr. (Betreuung): Polnische Migrantinnen im Kontext sexueller Ökonomie

INHALT: Spannungsfeld und Forschungsinteresse: In Deutschland wird das Prostitutionsbuisness zu etwa 60% von Migrantinnen bestritten, die Hälfte etwa aus Südost-Mittelost-europa. Die Prostitutionsnachfrage bildet einen finanzstarken Wirtschaftszweig und Arbeitsmarkt über na- tionale Grenzen hinweg, der bis heute trotz seiner Zentralität als Phänomen eher am gesell- schaftlichen Rand verortet wird. Wenn derzeit an Migrantinnen in der Prostitution gedacht wird, dann primär unter dem Schlagwort 'Zwangsprostitution'. Differenziertes Wissen über ihre Lebens- und Arbeitsverhältnisse in der Prostitution sowie Machtverhältnisse des Feldes fehlt jedoch. METHODE: Forschungsinteresse und Operationalisierung: In dem empirischen Dissertationspro- jekt geht die Bearbeiterin der Frage von Machtverhältnissen im Erwerbsarbeitsfeld Prostituti- on nach. Das von Migrantinnen dominierte Sexbusiness kann nach ihrer Ansicht als eine wei- tere Form gegenderter und ethnisierter Dienstleistungssektoren erachtet werden. Dazu bilden entgrenzte Arbeitsverhältnisse unter neoliberalen Prämissen sowie unter Wirkungen einer re- gulierenden Migrationspolitik Rahmenbedingungen, die in die Analyse einbezogen werden. Da sie mögliche Veränderungen für die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Migrantinnen im Kontext der EU-Erweiterung interessieren, geht die Bearbeiterin den Machtverhältnissen am Beispiel polnischer Frauen nach. Biographische narrative Selbstpräsentationen polnischer Prostituierter in Deutschland stellen neben teilnehmender Beobachtungen die Datengrundlage 432 soFid Soziale Probleme 2008/1 7 Verschiedene Randgruppen

des Projektes dar, auf der der erkenntnisleitenden Frage nachgegangen wird: wie Sexarbeit auf der Grundlage biographischer Erfahrungen zu einer sozial und kulturell bedingten Option gegenderter Migrationspraxen von Polinnen im neuen EU-Beitrittskontext werden kann; nicht allein in Erwartung individueller Strategien, sondern vielmehr um die in Biographien wirken- de gesellschaftlichen Machtverhältnisse und Strukturen in Herkunfts- und Zielland sowie die auf die Selbstverständnisse der Frauen einwirkenden Diskurse aufzuzeigen, die Migration in Verbindung mit Sexarbeit für sie zu kulturellen Praxen werden lassen. DATENGEWIN- NUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans- Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Methodenzentrum Sozialwissenschaften (Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[661-L] Zuba, Reinhard (Projektleiter); Schirl, Iris (Mitarbeiter): Jugend und Gewalt: Gewalt innerhalb und außerhalb der Schule, Wien 2006, 18 S. (Graue Literatur; URL: http://www.oeij.at/site/article_list.siteswift?so=all&do=all&c=download&d=ar ticle%3A186%3A1)

INHALT: Im Rahmen einer Mehrthemenumfrage des Österreichischen Instituts für Jugendfor- schung wurde durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur eine Spe- zialanalyse in Auftrag gegeben, die sich mit Einstellungen und Erfahrungen von österreichi- schen Jugendlichen zum Thema Gewalt auseinandersetzt. Die Stichprobe umfasst 500 Ju- gendliche im Alter von 15 bis 20 Jahren, die im Zeitraum Juli/August 2006 österreichweit und repräsentativ befragt wurden. Bei bestimmten Fragestellungen konnten zwecks Zeitver- gleichs die Daten der Jugend-Wertestudie 2000 herangezogen werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie ergeben eine allgemein niedrige Gewaltbereitschaft der Jugendlichen: mehr als 90% der Befragten lehnen Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung ab. Den Aussagen, die einen gewaltfreien Umgang miteinander propagieren, wird von den 15- bis 20-Jährigen (mehr als) dreimal so oft zugestimmt als Gewalt akzeptierenden Aussagen. Im Vergleich zu den Resultaten der Jugend-Wertestudie 2000 zeigt sich deutlich, dass das Gewaltpotenzial der Jugendlichen zurückgegangen ist. Ein negativer Zusammenhang ergibt sich zwischen der Gewaltbereitschaft und dem Alter: Ältere Befragte sind demnach weniger bereit, Gewalt in Form von Schlägen anzuwenden, dies trifft ebenso auf die StudentInnen im Vergleich zu den SchülerInnen zu. Bei den weiblichen Jugendlichen sind gewalttätige Auseinandersetzungen und insbesondere Schlägereien weit weniger oft anzutreffen als bei Burschen. (ICD2)

Register 433

Hinweise zur Registerbenutzung

Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken SOFIS (bisher FORIS) und SOLIS vergeben wur- den.

Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.

• Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangs- läufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Ab- hängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang.

• Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.

Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.

Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, För- derer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register.

Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sor- tiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buch- stabe Z.

Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Litera- tur- und Forschungsnachweise.

Personenregister 435

Personenregister

A Avdeeva, Anjelika 596 Aassve, Arnstein 1 Avendano, Mauricio 480 Abdellatif, Chaouite 306 Axtmann, Sarah 332 Abel, Thomas 423, 426 Abraham, Andrea 426 B Abu-Omar, Karim 220 Backes, Gertrud 233 Abye, Tasse 306 Backes, Gertrud M. 113, 188, 191, 192, Achilles, Sven 593 229 Ackermann, Evelin 413 Backes, Uwe 597 Ackern, K. van 414 Baecker, Dirk 416 Adams, Daniela 340 Bagan-Wajda, Katarzyna 332, 347 Adams, G. 556 Baier, Dirk 656 Adamy, Wilhelm 2 Bamler, Vera 193 Adda, Jérôme 3 Bangali, Lucy 102 Adler, Yvonne 315 Banks, James 3 Agarwalla, Puspa 415 Bannenberg, Britta 638 Ahnert, Lieselotte 89 Bänsch, Alexander 297 Ahrenbeck, Shams 355 Barath, Arpad 306 Aichele, Valentin 253 Baron, Stefan 130 Albermann, Kurt 427 Bartlomé, Pascal 432 Albers, Timm 316 Barz, Monika 598 Albus, Christian 290 Battisti, Martina 552 Alda, Holger 36 Baudisch, Winfried 370 Alich, Saskia 371 Baum, Detlef 9 Alidra, Nadia 306 Bäumer, Rolf 262 Althausen, Anita 199 Becht, Anita 45 Amann, Anton 186, 187 Bechter, Barbara 398 Ames, Anne 4 Beck, Norbert 556 Amos, S. Karin 594 Becker, Irene 10 Amrhein, Ludwig 188 Becker, Manfred 185 Anchisi, Annick 256, 283, 508 Becker, Martin 194 Anchisi, Sandro 508 Becker, Thomas 317 Anders, Jennifer 255 Beeking, Cornelia 417 Andreß, Hans-Jürgen 5 Behr, Isabel 318 Andritzky, Michael 189 Behrens, Johann 169, 440 Aner, Kirsten 190 Beisel, Horst 599 Anhut, Reimund 595 Bellmann, Lutz 103, 104 Anselm, Sigrun 6 Bendel, Klaus 365 Ansermet, François 507 Bender, Saskia-Fee 105 Arbia, Giuseppe 560 Benelli, Natalie 285 Armi, Franca 241 Benkmann, Rainer 363 Arndt, Christian 8 Berger, Gerhard 269 Aschendorff, Antje 351 Berger, Wilhelm 392 Astor, Michael 101 Berghaus, Michaela 356 Audeoud, Mireille 394 Bernard, Christiane 573 436 Personenregister

Berth, Hendrik 11 Breyer, Friedrich 114 Bianzano, Isis 448 Brinkmann, Christian 17 Bickel, Jean-François 241 Brinkmann, Elena 395 Biegert, Katrin 319 Brömse, Michael 270 Birnbacher, Dieter 418 Bruckmann, Gerhart 211 Bischoff, Christiane 332, 341, 351 Brückner, Margrit 602 Bischoff, Sascha 332, 341 Brühl, Albert 302 Blaes-Hermanns, Nora 86 Brumlik, Micha 18 Blasius, Jörg 12, 107 Brussig, Martin 115, 116 Blau, David M. 108, 109 Buchholz, Sandra 133 Blos, Kerstin 13 Buchwald, Florian 252 Blossfeld, Hans-Peter 133 Budde, Axel 558 Böckmann, Irene 600 Bühler, Anneke 559 Bödeker, Wolfgang 110 Bühler, Christian 352 Bodenmann, Guy 425 Bühler, Rachel 550 Boenisch, Jens 367 Bühringer, G. 562 Boers, Klaus 601 Bull, Heike Dele 643 Bogai, Dieter 137 Bullerjahn, Claudia 235 Bogucka, Iwona 347 Bunge, Sacha 617 Böhler, Eva 45 Burgeler, Antje van 503 Böhme, Thomas 195 Burkhardt, Torsten 322 Böhn, Karin 207 Burkhauser, Richard V. 323 Böhnke, Petra 14 Burla, Laila 423 Bolchini, Davide 429, 522 Bürmann, Christian 168 Böllert, Karin 417 Büschel, Claudia 424, 436 Bollig, Sabine 485 Butterwegge, Christoph 19, 20, 21 Bolzmann, Claudio 306 Buz, Shahabeddin 658 Bomba, Isabelle 484 Byland, Mara 425 Bongers, André 419 Bönte, Markus 420 C Boothe, Brigitte 494 Caiata Zufferey, Maria 426, 521 Bora, Alfons 467 Camerini, Luca 429 Borchers, Andreas 337 Carl, C. 287 Borchert, Lars 254 Cassée-Sypkes, Kitty 427 Bormann, Cornelia 421 Castelli Dransart, Dolores Angela 448, Börsch-Supan, Axel 111, 196, 464 460 Bosch, Gerhard 15 Castello, Armin 331, 378 Bowen, Catherine 130 Cavalli, Stefano 241 Bowi, Ulrike 503 Chasse, Karl August 22 Bozhinova, Irene 320 Chavaz, Annemarie 550 Brähler, Elmar 11, 453 Chevrou-Séverac, Hélène 574 Brandner, Klaus 112 Christen Mayor, Evelyne 278 Brauer, Janette 113 Claus, Sylke 428 Brauer, Kai 113 Clemens, Wolfgang 113, 117, 118 Braun, Bernard 422, 466 Coder, Beate 587 Braun, Elisabeth 359 Collmar, Norbert 603 Braun, Norman 557 Colombo, Benedetta 429, 430 Breig, Ingrid 16 Combrink, Claudia 246 Breiter, Marion 393 Conteh, Inga 23 Personenregister 437

Cordonnier, Christian 241 Dücomy, Judith 503 Cramer, Henning 431 Duetz, Margreet 423 Cremer-Schäfer, Helga 594 Dunkelberg, Annalena 218 Dupanloup, Anne 442 D Düsterdiek, Anne 443, 449 Damitz, Ralf M. 24 Dziobek, Isabel 444 Dapp, Ulrike 255 Darmann, Ingrid 475 E Debiel, Stefanie 553 Ebenegger, Nadia 256 Debrunner Brühlmann, Annelies 432 Ebert, Andreas 122, 123 Degen, Ulrich 565 Echer, Nikolaus Dominik 258 Deinhammer, Robert 25 Eckardt, Frank 606 Deinzer, Renate 433 Edinger, Michael 198 Demirakca, Süha 501 Effenberger, Anja 259 Demmer-Dieckmann, Irene 324 Egger, Andrea 398 Dénes, Atila 306 Egger, Nina 514 Denouveaux, Christine 256 Egger-Subotitsch, Andrea 535 Detka, Carsten 434 Ehrlich, Monika 455 Dibbelt, Susanne 436, 525 Eichler, Melanie 260 Diederichsen-Plöchl, Carsten 437 Eis, Dieter 465 Diedrich, Ingo 604 Eisler, Peter 593 Dieffenbach, Rainer 503 Elkeles, Thomas 30 Diehl, Sarah 438 Elzholz, Uwe 141 Dienel, Christiane 257 Engel, Bernhard 325 Diers, Martin 414, 447 Engel, Heike 326 Diettrich, Andreas 120 Engel, Sabine 261 Doblhammer, Gabriele 311 Engels, Dietrich 326 Doblhammer-Reiter, Gabriele 228, 312 Engler, Rasmus 64 Dobslaff, Otto 380, 409, 533, 541 Engstler, Heribert 156 Doelling, Dieter 651 Eppinger, Ben 199 Doh, Michael 236 Erlinghagen, Marcel 200 Döhner, H. 282 Ernst, Jochen 428 Dolle-Weinkauff, Bernd 605 Ewers, Hans-Heino 605 Dölling, Dieter 599 Ewers, Michael 445 Donath, C. 562 Donath, Lisa 65 F Döring, Martin 439 Falkenstein, Michael 327 Dorn, Silke 197, 296 Falter, Jürgen W. 210 Dornette, Johanna 397, 440 Farhur, Siamak 262 Dorr, Andrea 398 Farwick, Andreas 31 Dörre, Klaus 26, 27 Faßmann, Hendrik 328, 399 Dorschner, Stephan 293 Fatke, Reinhard 75 Dragano, Nico 28, 172, 441, 545 Faustinelli, Carmen 560 Dreja, Sebastian 405 Feltes, Thomas 607 Drews, Veronika 121 Ferdinand, Nicola 199 Driller, Elke 371 Fichter, Manfred 510, 511, 512, 513 Drilling, Matthias 29 Fimpel, Julia 554 Drolshagen, Markus 387 Fingerle, Michael 407 Ducommun, Nathalie 241 Fiordelli, Maddalena 560 438 Personenregister

Fischer, Erhard 410 Gerwinat, Alexander 609 Fischer, Jan 561 Ghisletta, Paolo 241 Flaßpöhler, Svenja 446 Gielen, Anne C. 127 Flick, Uwe 73, 534 Giesler, Jürgen M. 452 Flor, Herta 414, 447, 484 Ginsbourger, Philippe 199 Flöter, S. 562 Giovanoli, Anna 566 Foertsch, Volker 563 Girardin, Myriam 241 Fölsch, Thomas 179 Glaesmer, Heide 453 Förster, Frank 297 Gleich, Johann Michael 37 Förster, Peter 11 Glück, Christian W. 498 Frank, Reiner 329 Godde, Ben 130 Franke, Annette 308 Goebel, Jan 38, 40 Freter, Hermann 243 Goeser, Mona 332 Frick, Joachim R. 32 Goethe 496 Friebe, Jens 203 Goldbeck, Lutz 454 Friedel, Heiko 110 Goldberg, Brigitta 607 Friedrich, Linda 91 Golla, Heidrun 449 Friedrichs, Jürgen 12 Gollan, Claudia 455 Friedrichs, Michael 110 Gollwitzer, Mario 610 Frijters, Paul 33 Golly, Perry 456 Fritz, Thomas 564 Gonser, Nicole 236 Fritze, Agnès 448 Goodstein, Ryan 108 Fröhlich, Daniela 351 Göpfert, Martina 331 Fuchs, Tatjana 34 Görgen, Thomas 264, 265 Fügemann, Christiane 539 Gorniewicz, Jozef 332 Fulpen, Michelle van 306 Görres, Stefan 514 Funk, Hiltrud 332 Gottberg, Joachim von 548 Fuß, Susanne 478 Götz, Rudolf 128 Grabka, Markus M. 32 G Gradl, S. 562 Galehr, Christiane 330 Graefe, Stefanie 457 Galli, Nadia 429 Graeff, Peter 499 Galon, Alice 126 Graf, Tobias 39 Galushko, Maren 449, 502 Greiner, Wolfgang 468 Gärtner, Claudia 450 Greiser, Claudia 458 Gärtner, Jan 290 Greiser, Eberhard 458 Gather, Claudia 201 Greitemann, Bernhard 424, 436, 525 Gätzschmann, Daniel 367 Grenz, Sabine 611 Gaudecker, Hans-Martin von 3 Greuel, Luise 612, 613 Gavez, Silvia 427 Griesbach, Anke 459 Gazareht, Pascale 35 Groh-Samberg, Olaf 32, 40, 41 Geiger, Manfred 263 Gröning, Katharina 266, 267 Geldermann, Brigitte 136 Grossenbacher, Esther 224 Gellert, Karin 608 Grün, Carola 52 Gembris, Heiner 226 Grüninger, Marco 399 Gerber, Markus 451 Guerry, Sophie 460 Gerber, Paul 407 Gugutzer, Robert 333 Gerhardt, Anke 36 Guidoux, Anne 550 Gerwin, Werner 565 Guillet, Luc 241 Personenregister 439

Guilley, Edith 241 Heins, Elizabeth 45 Gürber, Susan 402 Heiss, Florian 464 Gurny, Ruth 427, 448 Heitmeyer, Wilhelm 648 Gyr, Ueli 364 Helenius, Aili 332 Helfferich, Cornelia 598 H Heller, Michael 609 Haag, Sabine 399 Hellige, Barbara 270 Habermann, Monika 431 Hellmann, Michaela 337 Hackauf, Horst 42 Hellmich, Martin 503 Hackert, Stephan 107 Helm, Dieter 465 Hafen, Martin 461 Helmer, Matthias 59 Häfke, Andreas 43 Helmert, Uwe 466 Hagen, Christine 117 Henchoz, Karine 241 Hahn, Alois 462 Henke, Ursula 614 Hahn, Volker 334 Henn-Keus, Angelika 572 Hallermann, Andreas 198 Henrich, Rebekka Salome 645 Hämäläinen, Taija 306 Henrichs, Klaus 568 Hanewinkel, Reiner 567 Hensel, Frank Johannes 36 Hank, Karsten 204, 268 Herbst, Sandra 265 Hänsch, Susanne 171 Hermann, Christiane 419, 501 Hansen, Jutta 269 Hermann, Dieter 651 Hapke, U. 587 Herrmann, Heidi 400 Hark, Sabine 44 Herz, Annette Louise 615 Harth, Kristina 45 Hess, Henner 589 Hartmann-Tews, Ilse 246 Hesse, Doreen 363 Hartung, Uwe 543, 560 Hesse, Wolf-Ekkehard 131 Hartwig, Alexander 463 Hettwer-Stasinski, Marcelina 652 Hashimoto, Yuko 46 Hetze, Pascal 147 Hasselhorn, Hans Martin 295 Heusinger, Josefine 271, 310 Hatton, Timothy J. 33 Heye, Corinna 206 Hauger, Marlies 440 Heyen, Nils 467 Hauser, Anka 405 Hien, Wolfgang 125 Hauser, Richard 47 Hilpert, Markus 132 Häußermann, Hartmut 48, 50 Himmel, W. 500 Hayer, Tobias 643 Himmelreicher, Ralf K. 117 Hayn, Bernhard 129 Hintermair, Manfred 352, 353 Heber, D. 336 Hinz, Andreas 551 Heckl, Eva 398 Hippmann, Cornelia 440 Heeg, Susanne 625 Hirschenauer, Franziska 137 Hegner, Friedhart 259 Hobler, Dietmar 440 Hegyesi-Orsos, Eva 306 Hodek, Jan-Marc 468 Heidemeier, Heike 130, 205 Hoerder, Dirk 616 Heimlich, Ulrich 318 Hofäcker, Dirk 133 Hein, Andrea 476 Hofer-Sieber, Ursula 411 Heindl, Ines 49 Hoffmann, Elke 156, 207, 227 Heinecker, Paula 306 Hoffmann, Hilmar 134 Heinemann, Marc 322, 332 Hoffmann, Ilka 469 Heinemann-Knoch, Marianne 271 Hoffmann, Matthias 462 Heinrichs, Nina 538 Hoffmann, Th. 338 440 Personenregister

Hofmann, Michaela 36 Jeanrenaud, Claude 574 Hofmann, W. 287 Jecker-Parvex, Maurice 278 Hohlfeld, Judith 507 Jeiler 336 Hohmeister, Johanna 501 Jelich, Franz-Josef 140 Höhne, Anke 169 Jendoubi, Verena 355 Höhnke, Anke 440 Jenny, Gregor 344 Holland, Wibke 339 Jerábek, Hynek 274 Hollander, Jutta 356 Jerg, Jo 345 Hollenweger, Judith 402 John, Ulrich 587 Holtz, Karl L. 357 Julius, Henri 479, 617 Höpflinger, François 135 Jung, Claudia 455 Hörl, Josef 208 Jungbauer, Johannes 488 Hörning, Martin 348, 569 Junge, Heike 503 Horsch, Ursula 322, 332, 341, 347, 351 Junglas, Jürgen 503 Hörwick, Eva 136 Jungmann, Tanja 54 Huber, Andreas 132 Jürges, Hendrik 111, 480, 481, 482, 483 Huck, Herbert 341 Hudelmayer, Dieter 334 K Hugentobler, Valérie 283, 508 Kalina, Thorsten 15 Hühn, Lore 496 Kämpf de Salazar, Christiane 352 Hullmann, Alfred 36 Kamping, Sandra 484 Hüper, Christa 470, 471 Kanning, Martina 209 Hupfeld, Stefan 51, 114 Kappos, Ludwig 504 Hurd, Michael 464 Karl, Fred 190 Hürlimann, Matthias 272 Karner, Sandra 392 Hürlimann-Siebke, Katharina 272 Karsch, Annette 302 Hurrelmann, Klaus 72, 517 Kaspar, Hanna 210 Huss, Anke 472, 473 Kasprowski, Detlev 424 Kattinger-Maurer, Stefanie 141 I Kaul, Thomas 305 Iacovou, Maria 1 Keck, Andrea 402 Iglesias, Katia 35 Keim, Rolf 66 Isfort, Michael 474 Kelle, Helga 485 Ittner, Johanna 412 Keller, Julie 503 Kemmerling, Achim 142 J Kern, Axel-Olaf 306 Jaekel, Regina 605 Kern, Julia 618 Jahncke-Latteck, Änne-Dörte 475 Kerner, Hans-Jürgen 599, 651 Jahnke-Lowis, Ilse 476 Kerschbaumer, Judith 143 Jakob, Johannes 138 Kesoglou, Veronika 645 Jakob, Moni 322 Kessl, Fabian 55, 56, 57 Jakobs, Hartmut 341 Ketelhut, Barbara 570 Jakobsche, Angelika 477 Khil, Laura 130 Jana-Tröller, Melanie 139 Khol, Andreas 211 Janhsen, Katrin 458 Kiechle, Susanne 332 Janik, Florian 103 Kiess, Wieland 549 Janßen, Christian 478 Kilb, Rainer 619 Jantzen, Wolfgang 376 Kinkelin, Carole de 285 Janz, Frauke 342, 343 Kirnberger, Vesna 332 Personenregister 441

Kirschner, Wolf 30 Kramer, Florian 404 Kistler, Ernst 122, 123, 132, 306 Krätke, Michael R. 60 Klauß, Theo 336, 342, 343 Krause, Peter 38 Klein, Anne-Katrin 356 Kray, Jutta 199 Klein, Michael 531, 558, 578, 582 Kreikenbom, Henry 232 Kleinau, Elke 591 Kretschmann-Weelink, Marja 348 Kleinau, Tilmann 403 Kreutz, Henrik 87 Kleiner, Gabriele 275, 276 Kricheldorff, Cornelia 299 Kleinfeld, Katharina 363 Kriwy, Peter 487 Kleon, Sandra 459 Kröger, C. 562 Klie, Thomas 277 Kröger, Stefanie 351 Klitsche, Franziska 367 Kroll, Alexander 419 Klose, Georg 101 Kroll, Lars Eric 218 Klosinski, Gunther 620 Kronauer, Martin 623 Knesebeck, Olaf von 420 Kroß, Jutta 263 Knesebeck, Olaf von dem 220 Krüger, Constanze 624 Knoch, Tina 271 Krüger, Wilfried 168 Knoche, Meinhard 144 Kruse, Andreas 214 Knopp, Reinhold 58 Küchenhoff, Joachim 415 Knoth, Sebastian 249 Kuhlmey, A. 287 Knüsel, René 448 Kuhlmey, Adelheid 215 Koch, Claire 101 Kuhn, Juliane 488 Koch, Katja 346 Kuhn, Michael 147, 279 Koch, Raphaela 120 Kulig, Wolfram 349 Koch, Sylvia 363 Kumbruck, Christel 489 Kochanek, Melanie 160 Kümpers, Susanne 280 Koerfer, Armin 491 Kunde, Anne 540 Kofahl, C. 282 Künemund, Harald 216, 217, 281 Kohlböck, Gabriele 510, 511 Künkel, Jenny 625 Köhler, Lutz 145 Kunstmann, Ellen 350 Kolender, Elzbieta 347 Kwetkat, A. 313 Kolf, Ingo 138 Kolip, Petra 542 L Kolland, Franz 186, 212 Labouvie, Frederik 510 Kolleck, Bernd 584 Labucay, Inéz 185 Kollek, Regine 439 Lagonico, Daliah 507 Köller, Regine 213 Lakemann, Ulrich 232 Köllisch, Tilman 621 Lalive d'Epinay, Christian 241 Köpke, Karl-Heinz 146 Lamers, Wolfgang 342 Korbmacher, Therese 36 Lämmler, Gernot 490, 534 Körner, Jürgen 622 Lamnek, Siegfried 626 Körner, Mirjam 486 Lampert, Thomas 72, 207, 218 Kornmann, Reimer 319, 469 Lanfranchi, Andrea 344 Korpès, Jean-Louis 278, 335 Lang, Frieder R. 261 Korte, Svenja 575 Lang, Susanne 637 Kosakowska, Jola 347 Lange, Klaus 563 Köster, Dietmar 197, 296 Länge, Theo W. 148 Kotlenga, Sandra 59 Langenbach, Michael 491 Kraemer, Klaus 202 Langness, Anja 492 442 Personenregister

Lasch, Vera 191 Macho, Thomas 495 Laszig, Roland 332, 351 Mack, Wolfgang 637 Lauenroth, N. 61 Mackenbach, Johan 480 Lauth, Gerhard W. 503 Mackey, James 522 Lehmacher, Walter 503 Maes, Jürgen 189 Lehmann, Harald 149 Mahn, Karina 221 Lehmann-Tremmel, Gertrud 352, 353 Maicher, Sonja 571 Lehndorff, Steffen 150 Maier, Maja S. 630 Leimgruber, Walter 425 Maier, Tanja 222 Lemke-Werner, Gudrun 322 Maio 496 Lenz, Albert 488 Mair, Helmut 356 Lenzen, Beatrix 571 Malmberg, Gunnar 223 Leonhardt, Annette 320 Maniscalco, Chiara 429 Leonhäuser, Ingrid-Ute 91 Mann, Stefan 224 Lepach, Anja C. 493 Manzei, Alexandra 497, 529 Letzel, Stephan 45 Marckmann 496 Leuther, Verena 16 Mardorf, Silke 207 Libuda-Köster, Astrid 627 Mariotti, Guido 521 Lichte, Marijke 628 Martin, Alexandra 453 Lienhard, Peter 394 Martin, Mike 294, 527 Liewald, Katharina 423 Martin, Richard M. 33 Lillig, Manuel 455 Matern, Stefan 225 Limbourg, Maria 225 Matter, Monika 566 Limburg, Endrik 503 Mattes, Christoph 62 Lindecke, Christiane 150 Mauder, Bekje 337 Linden, Markus 86 Maurer, Jürgen 284 Lindmeier, Bettina 358, 379 Mayer, Andreas 498 Lingnau, Kathrin 354 Mayer, Margit 625 Linssen, Ruth 629 Mayr, Martin 211 Loebe, Herbert 151 Maystre, Carole 241 Loeper, Nicole 572 McKinlay, John 420 Lompe, Klaus 152 Mecklinger, Axel 199 Los, Barbara 427 Mehlkop, Guido 499 Lottmann, Ralf 219 Meier, Heike 155 Löw, Martina 640 Meier-Baumgartner, Hans Peter 255 Low, Nicola 423 Meinhardt-Nanz, Elke 322 Lüdecke, D. 282 Meise, Bianca 226 Luder, Marc 494 Mencarini, Letizia 1 Luedtke, Jens 626 Menke, Barbara 148 Luger, Birgit 153 Menning, Sonja 156, 207, 227 Lurin, Jacqueline 355 Mentz, Michael 408 Lüschen, Günther 220 Messant-Laurent, Françoise 285 Lützkendorf, L. 171 Messerli, Marlène 460 Luy, Marc 228 Mestheneos, E. 282 Luyet, Véronique 283, 508 Metz, K. 562 Metzler, Heidrun 391 M Mewes, Ricarda 453 Maaz, A. 287 Meyer, Christian 587 Machens, P. 313 Meyer, Jenny 157 Personenregister 443

Michaelis, Ute 503 Niklaus, Pierre-Alain 633 Micheelis, Wolfgang 433 Nixdorf-Pohl, Martina 160 Michelmann, H. 500 Noefer, Katrin 178 Middendorf, Marianne 405 Noethen, Daniela 130 Mielck, A. 313 Nolan, Brian 67 Milles, Dietrich 466 Noller, Annette 603 Mingot, Karl 286 Nordheim, J. 287 Mock, Barbara 199 Nothbaum, Norbert 82 Modak, Marianne 285 Nöthen, Manuela 207 Moesgen, Diana 558 Notz, Gisela 288 Moggi, Franz 566 Nuissl von Rein, Ekkehard 139 Mohr, Katrin 63 Nürnberger, Ingo 161 Möller, Kurt 631 Nuscheler, Robert 279 Möllmann, Cathleen 584, 585 Moor, Caroline 294 O Morisse, Jörn 64 Och, Ralf 260 Morschhäuser, Martina 158 Oelkers, Rieke 501 Moulaert, Frank 50 Ofer, Julia 419 Mulder, Regina H. 153 Olejniczak, Claudia 337 Müller, Bernd Hans 295 Ommen, Oliver 478 Müller, Marion 65 Opaschowski, Horst W. 289 Müller, Oliver 573 Opp, Günther 349, 407 Müller-Erichsen, Maren 406 Oppikofer, Sandra 527 Müller-Fahrnow, Werner 584, 585 Ortiz, Juan Domingo Martin 306 Münch, Thomas 58 Osiek, Francoise 355 Müntenich, Michael 17 Osimani, Barbara 543 Munz, Eva 36 Ostgathe, Christoph 290, 502 Münzer, Stefan 632 Ott, Gudrun 503 Musketa, Benjamin 367 Ott, Marion 485 Muth, Elena 228 Otte, Thomas A. 503

N P Naegele, Gerhard 159 Pabst, Markus A. 69 Nägele, Barbara 59, 264 Paeth, Leopold 168 Naidenova, Mila 399 Pagels, Nils 59 Nakamoto, Kent 522 Panchaud Mingrone, Isaline 550 Nassal, Angela 357 Panitz, Kathleen 367 Natter, Ehrenfried 128 Paolini, Paolo 522 Naylon, Isabel 128 Pascher, Ute 23 Neef, Rainer 66 Pasero, Ursula 229 Nennig, Ernst 447 Patel, Naina 306 Nestmann, Frank 193, 298 Paternoga, Dagmar 71 Neubauer, Werner 168 Pellegrini, Sonia 574 Neugebauer, Angela 476 Penner, Iris Katharina 504 Niedek, Imke 358 Perko, Gudrun 635 Niehaus, Mathilde 372, 405 Peter, Camille 507 Niekant, Renate 74 Peter, Claudia 505 Nieke, Wolfgang 546 Petermann, Axel 612, 613 Niethen, Gerhard 565 Petermann, Eva 609 444 Personenregister

Petermann, Franz 493 Reichenbach, Stephan 423 Pettersson, Anna 223 Reif, Karl 514 Peytremann-Bridevaux, Isabelle 506 Reimann, Fernando 101 Pfaff, Heiko 360, 361 Reimann, Katja 191, 233 Pfaff, Holger 371, 478 Reinecke, Jost 601 Pfau-Effinger, Birgit 260 Reins, Frank 352 Pfeil, Patricia 65 Reiter-Theil, Stella 515 Pfetsch, Jan 610 Renggli, Cornelia 364 Pfeuffer, Frank 326 Rensch, Stefan 576 Piérart, Geneviève 335 Renteln-Kruse, Wolfgang von 255 Pierrehumbert, Blaise 507 Retzlaff, Rüdiger 357 Pilz, Gunter A. 593, 658 Reutlinger, Christian 55, 637 Pin, Stephanie 241 Rey-Baeriswyl, Marie-Claire 516 Piontek, D. 562 Reynaud, Caroline 516 Pithers, Andrea 522 Rhein, Thomas 52 Pittius, Katrin 362 Riand, Jean-François 241 Pittroff, Hanne 322 Richartz, Alfred 577 Poncioni-Derigo, Raffaella 306 Richenhagen, Gottfried 165 Poschadel, Sebastian 327 Richter, Matthias 72, 517, 532 Potrafke, Niklas 230 Rief, Winfried 453, 518 Pott, Murielle 508 Rindlisbacher, Linette 448 Potter, Jens 248 Ritter, Joachim 286 Pourshirazi, Soheila 509 Rochhold, Simone 101 Price, Lynda 407 Roellecke, Gerd 519 Priddat, Birger 231 Rohde, Anke 520 Priebe, Marcel 162 Röhnsch, Gundula 73 Priester, Klaus 163 Rohrmann, Albrecht 365, 366 Priez, France 574 Rolko, Claudia 447 Promberger, Markus 97 Romans, Fabrice 166 Pühse, Uwe 451 Romotzky, Vanessa 290 Röösli, Martin 472, 473 Q Rosenmayr, Leopold 190 Quadflieg, Norbert 510, 511, 512, 513 Rosenthal, Gabriele 660 Quiros, Maria Angustias Martin 306 Röske, Kathrin 587 Rossier, Ruth 224 R Roßnagel, Christian 130 Rabold, Susann 265 Rössner, Dieter 638 Raddatz, Guido 70 Roters-Möller, Sören 356 Radl, Jonas 164 Roth, Carla 167 Radtke-Röwekamp, Bianca 266 Roth, Claudia 314 Rapa, Silvija 398 Roth, Julia 322, 332 Rasche, Dirk 447 Rothgang, Heinz 254, 466 Rässler, Susanne 17 Röttger, Christof 110 Rätz, Werner 71 Rubinelli, Sara 521, 522 Ratzke, Kerstin 575 Rückert, Norbert 523 Rauch, Angela 397, 401, 440 Rudolph, Clarissa 74 Rauchfleisch, Udo 636 Rudolph, Helmut 13 Recke, Selina 232 Rudolph, Sabrina 639 Reibert, Andrea 363 Rudow, Bernd 168 Personenregister 445

Rüesch, Peter 432 Schlenk, Reinhard 322 Ruhne, Renate 640 Schlicht, Wolfgang 209 Rumpf, Hans-Jürgen 587 Schmid, Josef 102 Rupprecht, Roland 261 Schmidt, Bernhard 237 Rüth, Anette 503 Schmidt, Gert 69 Rütter, Heinz 291, 292 Schmidt, Klaus-Helmut 167 Schmidt, Sascha 295 S Schmidt-Semisch, Henning 528 Saake, Irmhild 524 Schmied-Knittel, Ina 644 Sachse, Stefanie 367 Schneider, Andreas H. 399 Sadowska, Marta 332 Schneider, Beate 236 Safi, Netkay 566 Schneider, Edina 440 Sagebiel, Felizitas 234 Schneider, Vera 610 Sakurai, Kaneaki 641 Schneider, Werner 333, 529 Sallen, Jeffrey 577 Schneller, Kathrin 476 Sambale, Jens 642 Schnurr, Simone 237 Sanders, Dietke 339 Scholz, Wolf-Dieter 575 Sandig, Christian 69 Schömann, Klaus 130 Santos-Eggimann, Brigitte 506 Schönberger, Christine 369 Saß, Anke 207 Schöning, Simone 579 Sasse, Ada 377 Schorb, Friedrich 76, 528 Schaarschmidt, Maike 337 Schork, Beate 322 Schad, Lothar 419 Schrade, Martina 226 Schade, Susanne 136 Schrader, Kathrin 580 Schadt, Rainer 259 Schramek, Renate 296 Schaefer, Iris Luzie 293 Schräpler, Jörg 36 Schaeffer, Doris 445 Schreiber, Hans-Ludwig 530 Schaepe, Christiane 169 Schreier, Nadja 472 Schäfer, Karsten 235 Schröder, Christina 297, 428 Schäfers, Markus 391 Schröder, Harry 297 Schäffer, Burkhard 189 Schroeder, Mathis 323 Schaffner, Dorothee 75 Schroer, Markus 77 Schaidhammer-Placke, Monika 424, 525 Schroeter, Klaus R. 229, 238 Schäppi, Hans 633 Schubert, Herbert 79 Schaunig, Ines 578 Schubert, Michael 169, 440 Scheele, Andrea 322, 332 Schuhmacher, Nils 631 Scheffler, Dirk 395 Schuijt-Lucassen, Norma Y. 306 Scheffler, Sabine 526 Schulte-Ostermann, Juleka 645 Scheithauer, Herbert 643 Schultheis, Franz 442 Schelhase, Torsten 207 Schultz, Annett 36 Schelling, Hans Rudolf 294, 314, 527 Schultz, Birgit 94 Schendera, Christian 342 Schulz, André 610 Scherer, Helmut 236 Schulz, Peter 426, 429, 430, 521, 522, 543, Schetsche, Michael 644 560 Schick, Henning 658 Schulze, Marion 370 Schillmeier, Michael 368 Schulz-Nieswandt, Frank 371 Schiltenwolf, M. 414 Schumann, Werner 345 Schimkat, Heike 113 Schuppener, Saskia 381, 382, 383, 384, Schirl, Iris 661 385 446 Personenregister

Schürmann, Alice 581 Spijkers, Will 459 Schuster, Maja 310 Spini, Dario 241 Schütte, Guido 348 Spitznagel, Eugen 182 Schüz, Benjamin 239 Sporket, Mirko 173 Schwarz, Reinhold 428 Spreer, Markus 533 Schwarzer, Ralf 239 Spyra, Karla 584, 585 Schweda, Anna 485 Staiger, Martin 80 Schweer, Martin K.W. 609 Staudinger, Ursula 130, 205 Schwender, Clemens 130 Stauffer-Balzli, Fabia 566 Seebothe, Guido 170 Stecher, Markus 341 Seeck, Till 5 Stechl, Elisabeth 490, 534 Séguin, Monique 460 Steffke, Tabea 610 Seibt, Reingard 171 Stegmaier, Jens 104, 174 Seifert, Wolfgang 36 Stegmann, Tim 115 Seith, Corinna 600 Stein, Margit 300 Seitz 45 Steinbach, Werner 71 Seligmann, Michael 78 Steiner, Karin 535 Semmann, Emily 531, 582 Steiner, Olivier 62 Senghaas-Knobloch, Eva 489 Steinhagen-Thiessen, Elisabeth 490, 534 Sengpiel, Michael 240 Steins, Gisela 82 Setola, Maria Regina 426, 521 Stelly, Wolfgang 599 Settertobulte, Wolfgang 532, 583 Stemann, Marie-Christine 101 Severing, Eckart 151 Stiehr, Karin 286 Seyboth-Teßmer, Franziska 646 Stinkes, Ursula 338 Seyd, Wolfgang 408 Stippich, Christoph 447 Sheikh, Sonja 398 Stobbe, Holk 175 Shenton-Bärlocher, Franziska 62 Stoecker, Ralf 536 Shields, Michael A. 33 Stoklas, Katharina 485 Shvydko, Tetyana 109 Stolle, Annette 414 Siebertz-Reckzeh, Karin 609 Stolpe, Michael 554 Sieckendiek, Ursel 298 Strasser, Hermann 301 Siegrist, Hans 172 Strauß, Hans Christoph 352 Siegrist, Johannes 28, 420, 545 Strengmann-Kuhn, Wolfgang 83 Sierotka, Elzbieta 347 Streuli, Elisa 62 Silkenbeumer, Mirja 647 Stricker, Michael 301 Simbürger, Elisabeth 398 Ströbel, Anne 302 Sing, Dorit 306 Stroezel, Holger 586 Sinner, Simone 237 Strotmann, Inga 176 Sitzer, Peter 648 Strüber, Sebastian 649 Sohn, Christof 332 Struck, Stephanie 242 Solioz, Emmanuel 256 Strupp, Julia 372, 373 Sollberger, Daniel 425 Struve, Doreen 240 Sommerhalder, Kathrin 426 Stuck, Stephanie 204, 268 Sonnenberg, Magdalena 261 Summa-Lehmann, Peter 571 Sonntag, Bernd 290 Sutter, Marielle 566 Sosa y Fink, Stefanie 299 Swart, Enno 61 Spannagel, Kerstin 332 Symann, Stefanie 12 Spengler, Thomas 170 Szymanska, Anna 261 Spieckermann, Holger 79 Personenregister 447

T Valentin, Esther 332 Tamm, Marcus 84 Varney, Eliza 388 Tank, Armin 243 Vascotto, Barbara 241 Tausch, Arno 85 Velasco, Edward 555 Teng, H. Bing 306 Venetz, Martin 411 Tervooren, Anja 485 Vetter, Harald 653 Tesch-Römer, Clemens 207, 239 Vial, Marie 306 Textor, Annette 324 Vitale, Sarino 574 Thaa, Winfried 86 Voelcker-Rehage, Claudia 130 Thalheim, Stephan 345 Voelpel, Sven 130 Theisen, Catharina 237 Vogd, Werner 524 Theobald, Hildegard 303, 304 Vogel, Maren 503 Theunissen, Georg 349, 374, 375 Voges, Wolfgang 250 Thiel, Felicitas 537 Vollbach, Alexander 654 Thielicke, Frank 185 Vollmer, Christiane 356 Thies, Barbara 609 Voltz, Raymond 290, 443, 449, 463, 502 Thinschmidt, Marleen 171 Voss-Dahm, Dorothea 150 Thio, Sie Liong 244 Voutilainen, Päivi 306 Thöle, Ulf 245 Vries, Ulrike de 514 Thomas, Jürgen 599 Thommen, Evelyne 550 W Thorin, Maryline 278, 516 Wächter, Franziska 637 Tielking, Knut 575 Wachtlin, Martina 542 Till, Matthias 87 Wacker, Elisabeth 391 Tippelt, Rudolf 237 Wacquant, Loic 90 Tischer, Ulrike 246 Wadensjö, Eskil 180 Tollkühn, Steffi 386 Wagner, Felix 389 Topp, Hartmut H. 247 Wahl, Hans-Werner 236 Treubel, Christoph 650 Waldburger-Crivelli, Benedetta 543 Triantafillou, J. 282 Waldschmidt, Anne 354, 390 Trischler, Falko 122 Walg, Marco 503 Tronnier, Volker 447 Walisko-Waniek, Johanna 502 Trost, Alexander 476, 571, 572 Wallner, Jürgen 544 Trost, Rainer 391 Walter, Carina 91 Trostel, Kristin 322 Walther, Uwe-Jens 251 Trube, Achim 88 Walwei, Ulrich 181 Tscherrig, Michel 423 Wandke, Hartmut 240 Turner, John 177 Wanger, Susanne 182 Turner, Samantha 306 Wansing, Gudrun 391 Tuschen-Caffier, Brunna 538 Warner, Lisa 239 Warnke, A. 556 U Watson, Kathryn 306 Uebelhart, Beat 448 Weber, Maria 535 Ulbricht, Sabina 587 Weber, Petra 475 Ulrich, Christiane 610 Wege, Natalia 545 Umbach-Daniel, Anja 291, 292 Wegge, Jürgen 167 Wehr, Thomas 252 V Weidner, Frank 302, 474 Vago, Fausto 429, 521 Weimann, Eike 92 448 Personenregister

Weimann-Sandig, Nina 69 Wülffing, Gisela 99 Weis, Joachim 452 Wunsch, Monica Mercedes 591 Weisbrod, Matthias 501 Wurm, Susanne 207, 239 Weishaupt, Sabine 307 Würz, Julia 549 Weiß, Hans 338 Wyss, Malika 35 Weiten, Anja 199 Welter, Rudolf 272 Y Wendtland, Carsten 93 Yilmaz, Finar 414 Werding, Sarah 332 Yilmaz, Pinar 447 Werner, Göran 546 Ylmaz, Hasan 658 Werse, Bernd 573, 589 Young, Jock 100 Wettstein, Albert 527 Yownatka, Cindy 185 Wewetzer, Christoph 503 Wezemael, Joris E. van 206 Z Widmer, Géraldine 425 Zähle, Tanja 38 Wiener, Bettina 155 Zavodny, Madeline 659 Wienert, Helmut 183 Zbinden Sapin, Véronique 550 Wiesendanger, Sandra 550 Zenger, Markus 551 Wieser, Bernhard 392 Ziegelmann, Jochen Philipp 239 Wilde, David Patrick 308 Ziegler, Holger 55 Wilde, Joachim 94 Ziegler, Uta 311, 312 Will, Rosemarie 547 Ziemann, Andreas 592 Wille, Susi 363 Ziese, Thomas 207 Willmes-von Hinckeldey, Klaus 404 Zietemann, V. 313 Wimmer, Jeffrey 655 Zimmermann, Markus 169, 440 Wimmer, Thomas 557 Zimowska, Agnieska 660 Windzio, Michael 656 Zink-Jakobeit, K. 556 Wine, Alexandra 299 Zohsel, Katrin 501 Winge, Susanne 155 Zörkler, Maria 263 Winker, Gabriele 580 Zuba, Reinhard 661 Winkler, Michael 95 Zwinggi, Susanne 314 Winter, M. 287 Winter-Ebmer, Rudolf 184 Winterhager, Henrik 96 Wipplinger, Ronald 184 Wise, David 464 Wittkowski, Joachim 548 Witt-Löw, Kerstin 393 Wohlfahrt, Norbert 88 Wojtkowski, Sascha 116 Wolf, Doris 322 Wolf, Karsten D. 590 Wolf, Sascha 70 Wolf-Ostermann, Karin 309 Wollgarten-Hadamek, Iris 501 Wolter, Birgit 310 Woltersdorff, Volker 657 Wübbeke, Christina 97, 98 Wulf, Marion 412 Sachregister 449

Sachregister

A 245, 246, 249, 250, 254, 267, 300, Abgaben 5 302, 311 Absolvent 144 älterer Arbeitnehmer 16, 23, 59, 68, 94, abweichendes Verhalten 317, 368, 390, 97, 98, 101, 102, 103, 104, 105, 106, 594, 601, 604, 642 107, 108, 109, 112, 113, 115, 116, Adoleszenz 647 117, 118, 119, 120, 121, 122, 123, Affektivität 238, 444, 484 124, 125, 127, 128, 129, 132, 133, Afrika 438, 495, 657 134, 135, 136, 137, 138, 139, 141, Afrika südlich der Sahara 438 142, 145, 146, 147, 149, 151, 152, Aggregatdaten 227 153, 154, 155, 156, 157, 158, 159, Aggression 610, 620, 622, 632, 647, 649 160, 161, 163, 165, 167, 168, 170, Aggressivität 329, 595, 647 172, 173, 174, 175, 176, 178, 179, Agrarbetrieb 155 180, 181, 182, 183, 184, 185, 203, Ägypten 495 204, 211, 229, 230, 231, 435, 474 AIDS 73, 552, 553, 554, 555, 653 alter Mensch 16, 36, 105, 135, 152, 160, Akademiker 117 167, 170, 176, 186, 187, 188, 189, Akteur 202, 260, 505, 644 190, 191, 192, 193, 194, 196, 197, aktivierende Arbeitsmarktpolitik 17, 18, 198, 199, 200, 201, 203, 204, 206, 22, 55, 95, 99 207, 208, 209, 211, 212, 213, 214, Aktivierung 17, 58, 88, 128, 200 215, 217, 219, 220, 221, 222, 223, Akzeptanz 398, 508 224, 225, 226, 227, 229, 231, 232, Alkohol 348, 531, 564 233, 234, 235, 236, 237, 238, 239, Alkoholismus 558, 559, 566, 574, 575, 240, 241, 242, 243, 244, 245, 247, 582, 584 249, 250, 251, 252, 253, 254, 255, Alkoholkonsum 556, 564, 565, 574, 579, 256, 257, 258, 261, 263, 264, 265, 601 267, 268, 271, 273, 274, 275, 277, allein erziehender Elternteil 20, 31, 53, 92 278, 281, 283, 284, 287, 289, 291, Alleinstehender 1, 300 292, 293, 294, 296, 298, 299, 300, allgemein bildende Schule 578 302, 305, 306, 307, 308, 309, 310, Alltag 49, 241, 258, 266, 342, 352, 369, 312, 314, 337, 356, 373, 445, 455, 393, 406, 537, 572, 618 468, 496, 508, 534, 545, 548 Alltagskultur 26 Altern 105, 113, 135, 186, 187, 188, 191, alte Bundesländer 5, 38, 98, 117, 124, 134, 192, 194, 199, 204, 217, 229, 231, 137, 260, 311, 421, 597 234, 238, 239, 241, 245, 246, 251, Altenarbeit 276, 296 267, 273, 372, 373 Altenbildung 212, 234, 296 altersadäquater Arbeitsplatz 106, 112, 119, Altenheim 253, 256, 258, 286, 387 123, 125, 128, 129, 148, 149, 151, Altenhilfe 214, 251, 263, 303, 356, 387 167, 172, 181 Altenpflege 68, 208, 211, 253, 259, 260, Altersgrenze 115, 124, 128, 132, 134, 142, 266, 270, 271, 274, 275, 281, 282, 145, 161, 163, 164, 177, 216 295, 302, 304, 307, 314, 431 Altersgruppe 204, 217, 236, 246, 248, 464 Altenpolitik 198, 251 Alterskrankheit 256, 258, 262, 263, 272, Alter 7, 105, 187, 207, 210, 213, 215, 216, 275, 280, 283, 293, 294, 299, 308, 217, 227, 228, 229, 231, 233, 234, 312, 455, 490, 527, 534 Alterssoziologie 186, 217 450 Sachregister

altersspezifische Faktoren 1, 96, 101, 105, Arbeitsbeschaffung 96 146, 149, 151, 154, 156, 164, 174, Arbeitsbeziehungen 412 178, 199, 203, 205, 210, 248, 573 Arbeitsförderung 17, 23, 97, 99, 121, 128, Altersstruktur 34, 106, 109, 119, 122, 124, 138, 321, 397, 440 129, 144, 153, 156, 157, 162, 164, Arbeitsgelegenheit 4, 97 166, 167, 174, 175, 183, 203, 360, Arbeitsgesellschaft 16, 27, 71 361, 371 Arbeitsgestaltung 112, 125, 148, 151, 168, Altersteilzeit 112, 115, 122, 129, 134, 143, 181 150, 175, 180, 181, 182 Arbeitsintensität 171 Altersversorgung 98, 184, 196 Arbeitskosten 70, 88, 129, 144 Altersvorsorge 211 Arbeitskräfte 132, 148 Altruismus 489 Arbeitskräfteangebot 16, 104, 167 Altstadt 247 Arbeitskräftebedarf 144, 145, 174, 183 Ambivalenz 66, 611, 630 Arbeitskräftenachfrage 103, 109, 162 ambulante Behandlung 575 Arbeitskraftunternehmer 23 ambulante Versorgung 214, 259, 263, 302, Arbeitsleistung 124, 132, 154, 185, 285 329, 366, 379, 443, 456, 506, 587 Arbeitslosengeld 10, 83 amtliche Statistik 78, 227, 360 Arbeitslosengeld II 4, 7, 10, 13, 39, 78, 80, Analyseverfahren 422, 466 93, 98, 99 Anerkennungspolitik 288 Arbeitslosenunterstützung 10, 78, 80 Angebotsstruktur 246, 443 Arbeitslosenversicherung 63 Angelernter 474 Arbeitsloser 1, 4, 16, 17, 23, 30, 43, 52, Angestellter 149 59, 71, 75, 78, 80, 94, 97, 99, 116, angewandte Wissenschaft 25, 654 134, 169, 393, 421, 582 anglophones Afrika 438 Arbeitslosigkeit 4, 10, 11, 12, 15, 16, 26, Angst 6, 419, 465, 472, 538, 548, 607, 632 28, 30, 31, 40, 43, 53, 58, 59, 61, 70, Anreizsystem 181 90, 95, 96, 115, 122, 132, 137, 138, Anthropologie 491, 544 156, 161, 162, 169, 176, 181, 230, Apathie 595 393, 396, 401 arabische Länder 495 Arbeitsmarkt 5, 15, 70, 85, 96, 107, 118, Arbeit 16, 120, 124, 129, 149, 152, 154, 122, 132, 137, 162, 329, 401, 407, 410 204, 205, 307, 466 Arbeitsmarktentwicklung 36, 162, 167 Arbeiter 41, 149 Arbeitsmarktpolitik 4, 16, 27, 55, 74, 96, Arbeiterbewegung 26 97, 99, 123, 124, 138, 142, 145, 161, Arbeitgeber 83, 103, 124, 151, 154 169, 181, 396, 412, 535 Arbeitnehmer 5, 68, 110, 126, 130, 134, Arbeitsmedizin 171, 422, 466 140, 141 Arbeitsorganisation 129, 130, 157, 172 Arbeitnehmerinteresse 68 Arbeitsplatz 27, 28, 34, 130, 172, 175, Arbeitnehmervertretung 68, 173 297, 321, 395, 412, 535 Arbeitsagentur 99 Arbeitsplatzverlust 11 Arbeitsanforderung 130 Arbeitsplatzwechsel 168 Arbeitsangebot 152 Arbeitspolitik 165 Arbeitsassistenz 396, 412 Arbeitsprozess 120 arbeitsbedingte Krankheit 163, 172, 535 Arbeitspsychologie 171 Arbeitsbedingungen 27, 34, 110, 112, 129, Arbeitsrecht 34, 150, 175 135, 148, 151, 165, 171, 173, 256, Arbeitsschutz 34, 112, 171, 172, 175, 435, 285, 295, 297, 338, 660 466 Arbeitsbelastung 34, 110, 112, 125, 161, Arbeitssituation 175, 412, 474, 660 163, 168, 171, 172, 285, 424, 474 Arbeitsstatistik 166 Sachregister 451

Arbeitsuche 400 Aufmerksamkeit 77, 476, 484 Arbeitsunfähigkeit 464 Ausbildung 394, 399, 402, 403, 409, 491, Arbeitsverhalten 171 553, 631 Arbeitsverhältnis 68 Ausbildungsberuf 399 Arbeitsvermittlung 96, 97, 99, 396, 410 Ausbildungseinrichtung 408 Arbeitsvertrag 103, 126 Ausbildungserfolg 399, 435, 535 Arbeitsvolumen 180 Ausbildungsförderung 321, 395, 408 Arbeitswelt 118, 140, 165, 167, 205, 352 Ausbildungsgang 359 Arbeitszeit 2, 127, 138, 148, 150, 172, Ausbildungsplatz 43, 162, 400 173, 175, 412 Ausgaben 32, 82 Arbeitszeitflexibilität 109, 112, 127, 129, Ausgleichsabgabe 321, 396 143, 173 Ausländer 43, 86, 92, 344, 594, 637 Arbeitszeitpolitik 150, 173 Ausländerfeindlichkeit 593, 648 Arbeitszeitverkürzung 109 Außenhandel 144 Arbeitszeitwunsch 127, 173 Australien 555 Arbeitszufriedenheit 154, 173, 412, 486, Auszubildender 565 634 Autismus 336, 444, 550 Architektur 247, 645 Autor 64 ARD 325 Argentinien 438 B Armenrecht 366 Baden-Württemberg 102, 319, 342, 343, Armut 1, 2, 5, 7, 8, 10, 12, 14, 15, 18, 19, 345, 559, 598, 599, 634, 651 20, 22, 25, 26, 29, 30, 31, 32, 35, 36, Baugewerbe 466 37, 38, 40, 41, 44, 45, 46, 47, 49, 51, Bayern 69, 91, 119, 123, 132, 141, 162, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 60, 63, 64, 66, 261, 336, 410, 437, 511, 626 67, 69, 70, 74, 76, 81, 82, 83, 84, 85, Bedarfsanalyse 306 86, 87, 88, 90, 92, 95, 98, 99, 100, Bedarfsdeckung 93 196, 218, 251, 393, 517, 528, 608, Bedarfsplanung 435 616, 637, 642 Bedarfsstruktur 584, 585 Armutsbekämpfung 12, 20, 21, 60, 67, 70, Bedrohung 11, 66, 499, 644 79, 85, 528, 633 Bedürfnisstruktur 82 Arzneimittel 287, 414, 438, 456, 543 Bedürftigkeit 82 Arzneimittelmissbrauch 543, 577 Befragung 492, 627 Arzt 214, 420, 424, 446, 462, 467, 473, befristetes Arbeitsverhältnis 34, 128 483, 486, 487, 491, 492, 505, 525, Begriff 16, 47, 56, 92, 100, 212, 238, 274, 543, 544, 587 314, 366, 456, 461, 496, 641 Arzt-Patient-Beziehung 290, 426, 428, Behindertenhilfe 337, 338, 366, 371, 399, 450, 462, 466, 487, 490, 491, 505, 403, 406 508, 525, 543 Behindertenorganisation 387 Arztwahl 487 Behindertenwerkstätte 321, 396, 403, 406 Asien 406, 641 Behinderter 36, 168, 247, 321, 323, 327, Ästhetik 546 336, 337, 339, 342, 343, 345, 349, ästhetische Erziehung 477 359, 360, 361, 362, 363, 365, 370, Asylbewerber 93 371, 373, 375, 376, 379, 387, 388, Ätiologie 556 391, 393, 395, 398, 399, 403, 407, Attentat 649 412, 535 Attribution 383 Behinderung 8, 53, 169, 315, 318, 320, Aufenthaltserlaubnis 633 321, 323, 324, 325, 326, 330, 332, Aufklärungspflicht 497 340, 342, 343, 351, 354, 356, 360, 452 Sachregister

362, 364, 365, 366, 369, 370, 372, Berufsausstieg 103, 109, 112, 115, 116, 376, 383, 388, 389, 390, 392, 393, 117, 122, 123, 127, 134, 137, 143, 396, 398, 399, 402, 403, 406, 408, 150, 156, 163, 166, 169, 180, 181, 412, 516, 523, 546 184, 200 Beihilfe 515 Berufsberatung 321, 400 Beitragssatz 98, 143 berufsbildende Schule 588 Belastbarkeit 161, 168, 424 Berufsbildung 15, 32, 162, 320, 321, 352, Belastung 274, 278, 451, 488, 511, 558, 393, 396, 400, 408, 409, 411, 459, 565 582 Berufsbildungspolitik 396 Belegschaft 185 Berufseinmündung 1, 43, 75, 400, 405, Belgien 42, 214, 304, 555 407, 410 Benachteiligtenförderung 42, 54, 316, 319, Berufserfahrung 124, 154 324, 344, 359, 378, 400, 405 Berufserfolg 64 Benachteiligung 34, 42, 44, 53, 54, 77, Berufsethos 489 104, 129, 158, 316, 324, 376, 400, Berufsfeld 96, 303 402, 492, 568, 637 Berufsgruppe 123, 163, 385, 486 Benutzer 262 Berufskrankheit 110, 535 Benutzerfreundlichkeit 240 Berufsmobilität 96, 200 Beobachtung 317, 395 Berufsorientierung 400, 405, 435 Berater 505 Berufspraxis 338 Beratung 4, 23, 262, 266, 269, 291, 351, berufstätige Frau 117, 127, 230 352, 400, 470, 471, 490, 505, 514, 522 Berufstätigkeit 140, 393, 398 Beratungserfolg 448 Berufsunfähigkeit 110, 112, 169 Beratungsgespräch 467 Berufsunterbrechung 230, 393 Beratungsstelle 269, 448, 587 Berufsverlauf 29, 64, 75, 96, 110, 115, Bereitschaft 94, 243 125, 134, 136, 149, 156, 161, 175, Berichterstattung 86, 330, 616, 623 200, 393, 407 Berlin 73, 132, 309, 310, 345, 346, 465 Berufsvorbereitung 400, 408 Beruf 49, 154, 385, 393, 398, 404, 405, Berufswunsch 393 602, 631 Beschaffung 138, 521 berufliche Integration 17, 35, 75, 78, 97, Beschäftigtenzahl 15 113, 124, 135, 138, 168, 176, 329, Beschäftigungsbedingungen 105, 229 354, 394, 395, 396, 398, 401, 411, 412 Beschäftigungseffekt 119, 159 beruflicher Aufstieg 15, 129 Beschäftigungsentwicklung 34, 88, 108, berufliche Rehabilitation 168, 321, 397, 118, 124, 159, 162, 401, 474 435, 436, 440, 459, 535 Beschäftigungsfähigkeit 17, 102, 126, 136, berufliche Reintegration 4, 16, 17, 52, 68, 140, 148, 151, 158, 165, 168, 396 78, 96, 99, 168, 321, 393, 397, 535 Beschäftigungsförderung 30, 59, 99, 106, berufliche Selbständigkeit 23, 96 119, 128, 133, 138, 395, 396 berufliches Selbstverständnis 385 Beschäftigungsform 23, 34, 36, 68, 81, 88 berufliche Weiterbildung 68, 94, 101, 102, Beschäftigungspolitik 106, 119, 121, 128, 104, 126, 129, 140, 141, 144, 148, 133, 142, 152, 154, 159, 321, 396 151, 153, 155, 158, 165, 167, 174, Beschäftigungssituation 118, 176, 401 181, 203, 293, 345, 356, 377, 393, 525 Beschwerde 451 Berufsanforderungen 135, 297 Bestandsaufnahme 182, 382, 488, 544 Berufsaussicht 16, 43, 61, 99, 104, 107, Bestattung 495 119, 123, 138, 145, 154, 161, 169, Besteuerung 5 175, 393, 395, 396, 400, 401, 412 Best Practice 68, 106, 128, 158, 558 Beteiligung 197, 271, 286, 428 Sachregister 453

betreutes Wohnen 275, 300, 336, 358, 379 Biographie 59, 75, 248, 369, 413, 434, Betreuung 99, 257, 258, 277, 293, 294, 638, 652, 660 297, 299, 303, 309, 336, 337, 338, biographische Methode 434 339, 357, 379, 599, 651 Biologie 519 Betrieb 101, 104, 113, 121, 126, 129, 130, biologische Faktoren 414, 620 139, 141, 144, 147, 151, 153, 155, Biomedizin 395, 544 158, 165, 168, 173, 174, 175, 179, Biopolitik 544 181, 401 Biotechnik 183 Betriebsgröße 104, 174, 175 Bisexualität 555, 609, 635 Betriebsrat 112, 202 Blindheit 334 Betroffener 573 Bluthochdruck 439, 441, 458 Beurteilung 344, 351, 424, 485, 585 Bourdieu, P. 44, 317 Bevölkerung 28, 67, 224, 433, 472, 511, Brandenburg 119 621 Bremen 346 Bevölkerungsentwicklung 33, 36, 122, Budget 277, 391 130, 132, 162, 179, 183, 195, 205, Bundesland 123 206, 218, 232, 237, 251, 311, 324, 500 Bürger 195, 388 Bevölkerungsgruppe 28 Bürgerinitiative 57 Bevölkerungsstatistik 227, 323, 361 bürgerliche Gesellschaft 57 Bevölkerungsstruktur 108, 122, 162, 183 Bürgerrecht 60, 74, 388 Bevölkerungsverluste 251 bürgerschaftliches Engagement 195, 202, Bewerber 43 212, 216, 242, 277 Bewerbung 170 Bürgerversicherung 456 Bewohner 66, 271, 286, 309, 314 Burnout 171 Bilanz 396 Büroberuf 171 Bildung 32, 56, 94, 126, 190, 212, 316, 332, 334, 340, 341, 342, 389, 482, C 517, 632 Case Management 99, 277, 443 Bildungsabschluss 81, 408 CDU 210 Bildungsangebot 34, 158, 226, 237, 341, Chancengleichheit 6, 8, 99, 402, 456 411 Christentum 495 Bildungsbedarf 141, 153, 203, 237 chronische Krankheit 53, 73, 287, 402, Bildungsbeteiligung 84, 126, 158, 174 420, 434, 435, 436, 439, 447, 449, Bildungschance 8, 84, 126, 158, 400 452, 463, 470, 471, 501, 504, 511, Bildungseinrichtung 102, 359 535, 540, 545 Bildungsertrag 32, 126 Coaching 395 Bildungsforschung 203 Comic 605 Bildungsinhalt 126 Computer 221 Bildungsinvestition 32, 126 Computerspiel 561, 590, 605, 610, 649, Bildungsmaßnahme 140 655 Bildungsnachfrage 237 computerunterstütztes Lernen 437 Bildungsniveau 7, 8, 36, 81, 84, 115, 412 Contrat Social 211 Bildungspolitik 48, 321, 324, 637 Coping-Verhalten 16, 53, 61, 73, 75, 282, Bildungsprogramm 316 297, 356, 393, 406, 413, 425, 452, Bildungsstatistik 94 471, 488, 514, 516, 521, 531, 542, Bildungsverhalten 237 545, 564, 591, 600, 601, 633, 647, 652 Bildungsverlauf 29, 75, 362, 394 Corporate Governance 15 Bildungsziel 126 Curriculum 140 Bindung 571, 608 454 Sachregister

D Die Grünen 210 Dänemark 42, 52, 150, 242, 506 Dienstleistung 259, 291, 307, 308, 405, Daten 164, 227, 646 611 Datenaufbereitung 164 Dienstleistungseinrichtung 286 Datengewinnung 8, 349, 357 Differenzierung 231, 288, 364 Datenqualität 164 Diskriminierung 34, 85, 113, 135, 167, Datenverarbeitung 422 317, 333, 344, 365, 368, 373, 388, Dauer 84, 96, 138, 172, 173 402, 594, 602, 635 Dauerarbeitslosigkeit 11, 16, 30, 61, 68, Diskurs 26, 44, 56, 86, 100, 188, 190, 222, 78, 80, 116, 121, 122, 156, 161, 421, 266, 450, 515, 529, 547, 576, 635 582 Doing Gender 233, 636 DDR 369, 657 Dramaturgie 494 Definition 92, 461, 486, 600, 603, 639, Droge 563, 576, 586 649 Drogenabhängigkeit 559, 571, 572, 575, Defizit 43, 253, 498 580, 581, 586 Deindustrialisierung 31 Drogenkonsum 556, 559, 565, 569, 570, Deliberation 86 573, 576, 577, 586, 591 Delikt 597 Drogenkriminalität 563 Delinquenz 594, 601, 607, 619, 621 Drogenmissbrauch 559, 586, 589 Demographie 164, 179, 227, 311, 361 Drogenpolitik 563, 591 demographische Alterung 135, 152, 159, Dunkelziffer 601, 621 170, 176, 179, 186, 190, 195, 205, Durkheim, E. 274, 499 206, 207, 211, 215, 218, 229, 231, 238, 245, 246, 251, 257, 288, 306, E 308, 311, 312 EDV-Programm 522 demographische Faktoren 36, 81, 96, 104, Ehe 600, 612 106, 119, 122, 128, 129, 144, 145, Ehefrau 115 148, 151, 161, 162, 165, 167, 174, Ehemann 115 175, 183, 203, 229, 288, 311, 408 Ehepaar 598, 630 demographische Lage 176, 311 Ehepartner 618 demographischer Übergang 118, 281, 311 Ehre 612, 656 Demokratie 632 Ehrenamt 187, 190, 195, 198, 200, 202, Denkmalschutz 247 203, 204, 217, 242, 268, 275, 288, 293 Depression 172, 313, 393, 509, 511, 518, Eigentum 206 537, 539, 572 Eigentumsdelikt 601 Deprivation 595 Eigentumswohnung 206 Deregulierung 5 Eignungsdiagnostik 124, 400, 404 Design 64 Einfluss 313, 420, 518, 595 Deutscher 12 Einkommen 3, 5, 8, 13, 21, 28, 32, 33, 36, deutschsprachige Schweiz 344, 394, 411, 38, 40, 41, 47, 51, 60, 64, 71, 81, 82, 415, 425, 504, 566 114, 115, 149, 218, 221, 308, 361, Deutung 462, 529 393, 412, 482, 659 DGB 161 Einkommenseffekt 3, 134 Diagnose 357, 420, 485, 490 Einkommenspolitik 2, 60, 83 Diagnostik 320, 357, 374, 381, 386, 392, Einkommensteuer 83 406, 442, 485, 492, 504, 572, 654 Einkommensumverteilung 60 Diakonisches Werk 603 Einkommensunterschied 31, 38, 51, 361, Dialog 322, 332, 341, 347, 351 482 Didaktik 102, 319, 341, 382, 409 Einkommensverhältnisse 3, 17 Sachregister 455

Einkommensverteilung 38, 51 Erfahrung 59, 101, 129, 132, 154, 155, Einkommensverwendung 36 193, 202, 368, 370, 383, 497, 600, Einnahmen 36 652, 658 Einsamkeit 618 Erfolg 17, 397, 415, 436, 500, 510, 566, Einschulung 485 567, 616 Einstellung 4, 59, 73, 86, 113, 130, 142, Erfolg-Misserfolg 6, 383, 632 160, 188, 193, 198, 214, 225, 233, Erfolgskontrolle 395, 406 239, 248, 252, 314, 364, 369, 385, Erhebungsmethode 349 423, 425, 426, 473, 572, 589, 591, 600 Eritrea 438 Einstellungsänderung 248, 341, 599 Erkenntnis 491 Einwanderung 36, 63 Erklärung 499, 537 EKD 121 Erleben 73, 297, 368, 383, 390, 413, 460, Elektrizität 473 494 elektronische Medien 473 Ernährung 49, 76, 82, 91, 92, 528 Elsass 634 Ernährungsberuf 173 Eltern 84, 223, 322, 347, 351, 417, 425, Erwachsenenbildung 126, 212, 237, 296 476, 485, 488, 492, 503, 531, 558, Erwachsener 219, 348, 406, 407, 505 559, 583, 600, 604, 612, 620, 626, 658 Erwartung 198, 239, 246, 571, 583 Elternarbeit 89, 476 Erwerbsarbeit 27, 35, 81, 288 Elternbildung 351 Erwerbsbeteiligung 36, 104, 108, 117, Eltern-Kind-Beziehung 267, 332, 347, 122, 127, 133, 137, 152, 156, 159, 427, 507, 571, 572, 620 176, 180, 181, 184, 323, 401 Elternschaft 332, 339, 488 Erwerbsbevölkerung 104, 122, 129, 164 Elterntraining 503 Erwerbsform 66 E-Mail 221 Erwerbslosigkeit 59, 132, 156, 393 Emanzipation 234 Erwerbsminderung 161, 163, 168, 169 Embryo 392, 438 Erwerbspersonenpotential 106, 119, 122, Emotionalität 350, 444, 477, 484, 494, 601 156, 162, 174, 203 Empathie 57, 444, 494, 649 Erwerbstätiger 2, 94, 108, 116, 117, 127, empirische Forschung 87, 328, 435 156, 230, 361 empirische Sozialforschung 16, 26, 105, Erwerbstätigkeit 2, 5, 53, 108, 118, 122, 186, 227 123, 128, 138, 156, 159, 165, 176, Empowerment 299, 580 181, 250, 402, 535 Engagement 57, 195, 198, 202, 213, 277, Erwerbsunfähigkeit 110, 112, 169, 181, 289, 335 323, 535 Entgrenzung 529 Erwerbsverhalten 108, 109, 115, 117 Entlassung 132 Erwerbsverlauf 397 Entscheidung 82, 113, 309, 344, 392, 536 Erzieher 320, 345 Entscheidungsfindung 103, 537 Erziehung 55, 332, 341, 342, 350, 389, Entscheidungshilfe 424 599, 618, 626, 641 Entscheidungskriterium 420 Erziehungsstil 385, 626 Entscheidungsprozess 428 Essstörung 510, 513, 528 Entscheidungsspielraum 28 Essverhalten 49, 91 Entscheidungsträger 50 Ethik 392, 418, 496, 497, 500, 515, 529, Entwicklungsland 406, 438, 495 536, 544, 546 Entwicklungsplanung 69 ethnische Gruppe 306 Entwicklungspsychologie 245, 548 ethnische Herkunft 251, 344, 420, 607, Entwicklungsstörung 341, 485, 550 656 Epidemiologie 30, 172, 435, 556 Ethnizität 420, 640, 660 456 Sachregister

EU 1, 14, 50, 100, 106, 110, 119, 142, Familienstand 81, 96, 115, 250, 393, 523 156, 165, 166, 172, 190, 227, 257, Fan 593 354, 388, 490, 568, 615 FDP 210 EU-Politik 354 Fehler 199, 431 Europa 67, 85, 184, 196, 204, 207, 221, Fehlernährung 76, 528 228, 242, 257, 268, 281, 284, 306, Feldtheorie 317 392, 480, 482, 506, 554, 556, 557, Feminismus 266, 591, 635 558, 615, 652, 659, 660 Fernsehen 222, 325, 331, 378 europäische Integration 119 Fernsehkonsum 378, 556 Europäische Kommission 190 Fernsehprogramm 325 Europäischer Sozialfonds 119, 128 Fernsehsendung 325, 378 europäische Sozialpolitik 14, 42, 354 Fernstudium 321 EU-Staat 14, 190, 257, 304 Fettsucht 439, 506 Euthanasie 214, 418, 446, 515, 547 Feuerwehr 195 Evaluation 74, 356, 479, 512, 534 Film 222, 438 evangelische Kirche 121 finanzielle Situation 62, 82, 295, 402, 618 Existenzialismus 491 Finanzierung 21, 71, 83, 119, 126, 145, Existenzminimum 2, 7, 46, 64, 71, 83 217, 257, 326, 456, 474 Exklusion 9, 22, 24, 27, 29, 36, 41, 47, 50, Finnland 128, 150, 165, 173, 257, 332, 53, 55, 63, 66, 67, 77, 86, 88, 100, 567 191, 304, 425, 594, 623, 643 Fitness 246 Experte 573 Flexibilität 23, 34, 36, 68, 81, 88, 105, Expertenbefragung 627 126, 229 flexible Altersgrenze 112, 143 F 458 Fachdidaktik 334 Förderungsmaßnahme 23, 59, 124, 209, Fachkraft 102, 117, 144, 145, 174, 183 255, 315, 326, 344, 396, 398, 400, Fachwissen 124, 202 409, 410 Faktorenanalyse 499 Förderungsprogramm 69, 313, 410 Fallstudie 613 forensische Psychologie 654 familiale Sozialisation 29 Forschung 8, 146, 188, 313, 324, 328, 395, Familie 20, 36, 49, 53, 54, 79, 135, 244, 492, 534, 544, 567, 627, 643, 645 257, 266, 274, 278, 279, 281, 283, Forschungsansatz 67, 186, 238, 460 332, 337, 365, 369, 427, 476, 488, Forschungsgegenstand 25, 186, 208 499, 505, 523, 531, 550, 558, 564, Forschungsstand 67, 188, 218, 257, 281, 581, 600, 604, 608, 612, 616, 620, 490, 564, 618 630, 631, 641 Forschung und Entwicklung 144, 395 Familie-Beruf 135, 288 Fotograf 64 Familienangehöriger 257, 266, 274, 275, Fotografie 657 277, 282, 288, 290, 293, 294, 299, Foucault, M. 317, 611, 635 335, 337, 425, 428, 443, 445, 449, Fragebogen 452, 504 490, 505, 549 frankophones Afrika 438 Familienarbeit 288 Frankreich 34, 66, 242, 257, 506, 555, Familienfürsorge 170, 303 594, 606, 616, 623, 634, 637, 657 Familiengröße 92, 361 französischsprachige Schweiz 335 Familienpflege 266, 369 Frau 81, 99, 115, 144, 169, 170, 171, 175, Familienplanung 1 184, 191, 193, 218, 222, 224, 245, Familienpolitik 15, 19, 267 250, 254, 264, 266, 298, 300, 313, Familiensituation 228, 262, 279, 339, 469 372, 373, 392, 393, 421, 458, 489, Sachregister 457

526, 562, 571, 580, 591, 596, 602, Gemeinde 197, 255, 260 612, 618, 621, 640, 647, 652, 653, gemeinnützige Arbeit 195 657, 660 Gemeinwesenarbeit 58, 276 Frauenerwerbstätigkeit 140 Gender Mainstreaming 74, 99, 435, 466, Frauenpolitik 266 635 freier Beruf 64 Generation 114, 192, 248 Freiheit 536, 547, 560, 645 Generationenverhältnis 129, 198, 223, Freiwilligkeit 57, 103, 277, 289 274, 278, 281 Freizeit 217, 229, 537, 564, 607, 637 Generationenvertrag 211 Freizeitbeschäftigung 601 Genetik 438, 467, 493, 544 Freizeitgesellschaft 537 Genossenschaft 155 Freizeitpolitik 244 Genre 325 Freizeitsektor 195 Gentechnologie 392 Freizeitverhalten 221, 244, 552 Geragogik 212 Fremdbestimmung 376 Gerechtigkeit 46, 456, 544 Fremdbild 364, 467, 609 Geriatrie 188, 208, 255 Fremdeinschätzung 424 geringfügige Beschäftigung 2, 34, 96 Fremdheit 86 Gerontologie 186, 190, 213, 227, 238, 245 Freundschaft 329 Geschichtswissenschaft 653 Friedenserziehung 603 Geschlecht 191, 192, 195, 210, 218, 222, Früherkennung 321, 492 245, 246, 254, 313, 611, 635, 636, Frühförderung 54, 79, 315, 321, 326, 340, 640, 647, 657, 660 341, 351 Geschlechterforschung 222, 613, 636 Frührentner 110, 111, 142, 159, 163, 166, Geschlechterpolitik 234 169, 172, 244 Geschlechterverhältnis 74, 191, 229, 234, Frustration 595 288, 526, 611, 625, 635 Führungskraft 154, 202 Geschlechterverteilung 34, 98, 115, 134, Fürsorge 74, 93, 204, 303 163, 166, 210, 360, 408, 412 Fußball 564, 593 Geschlechtsrolle 135, 191, 234, 373, 579, 636 G geschlechtsspezifische Faktoren 35, 81, ganzheitlicher Ansatz 314, 533 96, 99, 135, 137, 177, 191, 210, 215, Ganztagsschule 324 221, 225, 228, 229, 234, 242, 245, Geburt 497, 500, 520 246, 271, 288, 313, 361, 373, 393, Gedächtnis 414, 419, 455 421, 450, 501, 523, 542, 579, 591, Gefährdung 28, 43, 125, 171, 172, 472, 602, 630 561, 569, 590 geschlossene Anstalt 654 Gefühlsarbeit 307 Geschwindigkeit 498 Gehirn 414, 419 Gesellschaft 67, 114, 186, 188, 192, 198, Gehörlosigkeit 305, 325, 347, 352, 394, 205, 212, 238, 390, 517, 529, 534, 404 537, 576, 632, 635 Geiger, T. 24 Gesetz 74, 602 geistige Behinderung 256, 258, 262, 263, Gesetzgebung 34 272, 275, 278, 283, 293, 294, 299, gesetzliche Krankenversicherung 93, 220, 308, 312, 329, 338, 339, 342, 348, 422, 456, 466 355, 357, 374, 375, 376, 377, 379, gesetzliche Regelung 214, 388, 418, 500, 381, 382, 383, 384, 385, 403, 406, 515, 547 410, 455, 490, 527, 534 Gespräch 322, 332, 450, 490, 491, 525 Geld 62, 82, 391 Gesprächsführung 290, 341 458 Sachregister

gestaltender Beruf 64 Gewerkschaft 161 Gestaltung 127, 175, 213, 272 Gewerkschaftspolitik 161 Gesundheit 3, 8, 28, 30, 34, 42, 43, 45, 49, Gewinn 592 51, 72, 84, 111, 112, 125, 130, 171, Ghetto 77, 606, 637 172, 175, 191, 207, 214, 215, 218, Glaube 603 220, 228, 233, 255, 284, 302, 308, Gleichbehandlung 34, 113 309, 422, 423, 425, 426, 435, 441, Gleichheit 388 450, 451, 455, 458, 461, 464, 472, Gleichstellung 74, 303, 354, 366, 402 473, 474, 480, 481, 482, 483, 492, gleitender Ruhestand 166 517, 554, 567, 568 Globalisierung 71, 133, 144, 183 gesundheitliche Folgen 3, 11, 42, 111, Glück 18, 55 231, 284, 433, 458, 464, 465, 473, Glücksspiel 592 481, 482, 560, 568 Goffman, E. 390 Gesundheitsbericht 42 Gouvernementalität 44, 358, 625 Gesundheitsberuf 306, 474, 491 Griechenland 42, 242, 495, 506 Gesundheitsdienst 257, 284 Großbritannien 33, 52, 63, 100, 127, 128, Gesundheitserziehung 49, 141, 255, 435, 280, 304, 354, 420, 441, 522, 555, 466, 517, 567 594, 624 Gesundheitsfürsorge 30, 45, 111, 128, 129, Großstadt 90, 206, 619, 625 151, 168, 169, 171, 172, 231, 255, Grounded Theory 258, 413 284, 306, 396, 464, 481, 482, 483, Grundgesetz 456 554, 567 Grundrecht 547 Gesundheitspersonal 255 Grundschule 32, 91, 363, 377, 498, 610, Gesundheitspolitik 30, 215, 231, 262, 280, 614 282, 439, 456, 461, 466, 544 Grundsicherung 7, 13, 21, 39, 47, 74, 78, Gesundheitsschaden 481 80, 83 Gesundheitsverhalten 30, 72, 91, 111, 113, Gruppe 258, 366, 476, 624, 644, 648 171, 239, 284, 423, 433, 435, 453, Gruppenarbeit 343 461, 464, 466, 480, 481, 482, 483, Gruppenkohäsion 499 545, 556 Gruppentherapie 503 Gesundheitsversorgung 111, 254, 280, Gruppenzugehörigkeit 499 284, 464, 466, 481, 482, 483, 532, 542, 554, 584 H Gesundheitsvorsorge 72, 141, 211, 215, Häftling 627 310, 464, 483, 492, 545 Halbwachs, M. 499 Gesundheitswesen 79, 255, 287, 435, 445, Hamburg 255, 346 453, 456, 461, 466, 474, 506, 544 Handel 596 Gesundheitswirtschaft 554 Handlung 475 Gesundheitswissenschaft 422, 466, 500 Handlungsfähigkeit 75, 537 Gesundheitszustand 7, 11, 30, 36, 61, 81, Handlungsorientierung 62, 192, 536, 558, 163, 172, 191, 220, 224, 393, 421, 591, 622 510, 513, 521, 558 Handlungsspielraum 391 Gewaltbereitschaft 603, 610, 614, 620, Handlungssystem 614 647, 649, 656, 661 Handwerk 405 Gewaltkriminalität 264, 563, 603, 612, Hartz-Reform 2, 10, 13, 20, 36, 58, 74, 78, 613, 620, 621, 622, 629, 638, 646, 80, 97, 99, 440 648, 661 Hass 605 Gewaltmonopol 645 Hausangestellte 68 Gewaltverzicht 603, 620 Hausarzt 487, 587 Sachregister 459

Haushaltseinkommen 2, 12, 40, 66, 81, Ideologiekritik 44 361 illegale Einwanderung 633 Haushaltsgröße 5 Implementation 17, 105 häusliche Gewalt 208, 376, 598, 600, 603, Inanspruchnahme 103, 116, 150, 182, 371, 612, 613, 626, 639 453 häusliche Pflege 257, 267, 274, 277, 278, Indikation 566 281, 282, 292, 294, 299 Indikator 228 hauswirtschaftlicher Beruf 68 Indikatorenbildung 40, 323 Hegemonialpolitik 26 Indischer Ozean 438 Heilpädagogik 329, 389, 541 Individualisierung 229, 231, 307, 366, Heilung 423, 513 459, 537, 630 Heimbewohner 286 Individuum 461, 576, 636 Heimkind 604 Industriebetrieb 129 Heimunterbringung 387 industrielle Beziehungen 15 Heirat 659 Industriestaat 27, 183 Helfer 293 Infektionskrankheit 73 Herzinfarkt 450 Information 182, 352, 426, 429, 430, 497, Herzkrankheit 172, 435, 450, 458 521, 522, 639 Hessen 4, 99, 263, 275, 340, 387, 588, Informationsaufnahme 430 602, 640 Informationsgesellschaft 426 Hilfeleistung 57, 58, 65, 269, 274, 285, Informationsmittel 430, 521, 543 289, 325, 335, 349, 358, 446, 460, Informationsstand 430, 473, 600 488, 587, 600 Informationssystem 227, 522 Hilfsbedürftigkeit 39, 211, 349 Informationstechnik 157, 183 Hirnschädigung 335, 529, 530 Informationstechnologie 244, 308 historische Analyse 58, 461, 653 Informationsverarbeitung 199, 498 historische Entwicklung 31, 33, 100, 150, Informationsverhalten 521 177, 251, 303, 315, 321, 369, 422, Information und Dokumentation 227 438, 495, 592, 621, 642 informeller Sektor 200, 242 Hochbetagter 211, 235 informelle Struktur 268, 304 hoch Qualifizierter 117, 144, 395 Infrastruktur 195, 232, 247 Hochschulbildung 32, 321 Inklusion 77, 86, 187, 212, 324, 345, 594 Hochschule 32, 144, 402, 552 innere Sicherheit 606 Homosexualität 233, 555, 609, 630, 635, Innovation 50, 243, 277 636, 653, 657, 659 Innovationsfähigkeit 144, 183, 243 Hörbehinderung 320, 322, 341, 347, 351, Innovationspotential 183 352, 353, 394, 404, 409, 413 Institution 365 Hospitalisierung 432 Institutionalisierung 66, 366, 445, 446, Humanisierung der Arbeit 106, 128 630 Humankapital 8, 95, 110, 132, 183 institutionelle Faktoren 63, 96, 212, 230, Hygiene 82 338, 585 Hypothese 439, 491 Instruktion 543 Instrumentarium 275, 357, 584 I Inszenierung 657 Idealismus 576 Integration 52, 113, 187, 320, 321, 324, Identifikation 170 340, 369, 377, 382, 398, 499, 654 Identität 229, 333, 364, 368, 390, 393, Integrationskonzept 280, 345 425, 509, 630, 635, 636, 657 Integrationspolitik 48, 354, 396, 398 Identitätsbildung 353, 368, 425, 579, 636 460 Sachregister

integrative Erziehung 318, 324, 340, 345, Jugendarbeit 553, 593 363, 377, 382 Jugendgruppe 553 Intelligenz 643 Jugendhilfe 29, 79, 553, 599, 608, 610, Interaktion 50, 238, 307, 322, 332, 333, 637, 650 338, 347, 368, 390, 428, 450, 475, Jugendkultur 589, 603, 624 491, 507, 525, 597, 655 Jugendlicher 1, 29, 36, 43, 53, 62, 72, 73, Interaktionismus 614 92, 95, 316, 329, 331, 342, 378, 381, Interaktionsmuster 307, 572 382, 383, 396, 399, 400, 402, 405, interaktive Medien 240, 437 407, 408, 409, 435, 451, 454, 469, Interdependenz 261, 353, 582 477, 493, 498, 531, 532, 556, 559, interdisziplinäre Forschung 496 561, 564, 565, 567, 569, 577, 579, Interdisziplinarität 351 581, 583, 586, 588, 593, 594, 599, Interesse 83, 189, 201 600, 601, 603, 604, 605, 606, 607, Interessengruppe 188 610, 613, 616, 619, 620, 621, 622, Interessenlage 287 623, 626, 627, 629, 631, 632, 633, Interessenorientierung 213 637, 638, 643, 648, 649, 650, 655, Interessenvertretung 86, 112 656, 661 Intergenerationenmobilität 32, 84 Jugendliteratur 605 interkultureller Vergleich 641 Jugendpolitik 637 internationale Arbeitsteilung 183 Jugendschutz 548 internationaler Vergleich 1, 28, 34, 52, 63, Jugendsozialarbeit 29, 637 67, 106, 110, 119, 128, 133, 142, 150, Junge 451, 556, 617, 650 156, 165, 166, 172, 177, 184, 207, junger Erwachsener 1, 11, 29, 54, 62, 75, 219, 221, 228, 242, 257, 280, 306, 120, 223, 230, 252, 387, 394, 407, 323, 324, 354, 402, 406, 420, 506, 411, 516, 552, 561, 565, 586, 647, 555, 556, 567, 568, 641 649, 651 internationaler Wettbewerb 88, 144, 183 Internet 221, 331, 352, 426, 438, 509, 521, K 561, 590 Kamerun 438 interpersonelle Kommunikation 290, 322, Kanada 52, 555 332, 525 Kanton Aargau 344 Intervention 42, 79, 381, 409, 445, 533, Kanton Appenzell Ausserrhoden 344 541, 564, 595, 598, 632, 641, 643 Kanton Basel-Stadt 62, 75, 344, 432 Interview 494 Kanton Bern 344, 423, 426, 432 Invalidität 535 Kanton Freiburg 460 Inzidenz 545 Kanton Genf 355 Irland 42 Kanton Nidwalden 344 Israel 406 Kanton Schaffhausen 344 Italien 42, 242, 257, 304, 506, 637 Kanton Solothurn 423 IT-Beruf 125 Kanton Tessin 426, 560 IT-Branche 125 Kanton Thurgau 344 Kanton Waadt 285 J Kanton Wallis 283, 460, 508 Japan 641 Kanton Zürich 291, 423, 427, 432, 600 Job Rotation 138 Kapitalismus 26, 90 Journalist 64 katholische Soziallehre 456 journalistischer Beruf 64 Kaufkraft 231 Judentum 495 Kennzahl 311 Jugend 72, 579, 629, 645, 656, 661 Sachregister 461

Kind 1, 19, 20, 29, 33, 36, 37, 49, 54, 72, Kompetenz 82, 130, 139, 155, 179, 202, 79, 81, 84, 92, 99, 223, 315, 318, 320, 235, 314, 319, 331, 332, 341, 347, 326, 329, 340, 342, 344, 363, 365, 351, 357, 377, 383, 404, 405, 452, 367, 378, 380, 381, 382, 384, 393, 462, 471, 503, 572 417, 425, 427, 435, 442, 454, 469, Komplexität 537 476, 479, 485, 488, 492, 493, 498, Konditionierung 414, 419 501, 503, 505, 531, 532, 533, 538, Konfliktbereitschaft 26, 604 541, 548, 549, 550, 556, 558, 559, Konfliktbewältigung 124 562, 569, 579, 583, 600, 605, 608, Konfliktlösung 505 610, 612, 613, 614, 618, 626, 628, Konstrukt 216, 461, 635 632, 633, 639, 643, 649 Konstruktion 519 Kindergarten 89, 195, 345, 610, 614 Konstruktivismus 614 Kindergeld 83 Konsumverhalten 243, 557, 573, 579 Kindertagesstätte 37, 318, 340, 345, 614 Kontrolle 58, 199, 252, 595, 642, 645 Kinderwunsch 500 Konvergenz 177 Kinderzahl 53, 92 Konzentration 400 Kindeswohl 89, 520 Konzeption 1, 112, 126, 140, 150, 160, Kindheit 33, 37, 72, 92, 365, 608 180, 192, 203, 219, 256, 269, 277, Kirche 499 323, 334, 382, 398, 461, 470, 471, Klassenbewusstsein 26, 56 556, 629, 636 Klassengesellschaft 26, 55, 56 Konzern 129 Klassifikation 435, 585 Kooperation 50, 120, 185, 212, 343, 486, Kleinbetrieb 119, 124, 160, 170, 396 505, 575 Kleinkind 322, 347, 501 Körper 188, 222, 233, 238, 307, 317, 333, Klient 448 390, 451, 466, 491, 519, 583 Knappheit 62 Körperbehinderung 53, 317, 327, 333, Know-How 147 338, 362, 367, 368, 372, 403, 453, 507 Kognition 199, 325, 504 Körpergewicht 528 kognitive Entwicklung 485, 493, 632 körperliche Arbeit 112 kognitive Fähigkeit 101, 154, 408, 455, körperliche Entwicklung 485 493, 498 Körperlichkeit 222, 233, 364, 657 kognitive Faktoren 199, 444, 484, 498, Kosten 17, 65, 110, 269, 287, 468, 474, 527, 531, 538 554, 574 Kollektiv 100 Kostenentwicklung 78, 468, 474 Kommerzialisierung 497 Kostenfaktor 207, 554 Kommission 86 Kosten-Nutzen-Analyse 17, 65, 78 Kommunalpolitik 48, 69, 79, 232, 251, Kostenrechnung 78 260, 606, 637 Kostensenkung 474 Kommunikation 322, 380, 429, 450, 462, Kraftfahrzeugindustrie 168 486, 519, 541 Krankenfürsorge 554 Kommunikationsforschung 325, 655 Krankenhaus 287, 431, 432, 437, 462, 474, Kommunikationsmedien 437 486, 505, 508, 549 Kommunikationsstörung 541 Krankenpflege 259, 431, 445, 470, 471, Kommunikationstechnologie 244 474 Kommunikationswissenschaft 655 Krankenstand 124 kommunikative Kompetenz 139, 290, 525 Krankenversicherung 110, 483 kommunikatives Handeln 475 Krankheit 11, 28, 33, 53, 54, 72, 73, 92, Kompensation 42, 105, 372 122, 169, 172, 215, 239, 250, 254, kompensatorische Erziehung 386 287, 323, 413, 420, 421, 425, 426, 462 Sachregister

432, 433, 434, 437, 439, 441, 445, Lebensbedingungen 33, 73, 80, 85, 191, 446, 447, 450, 452, 461, 464, 467, 267, 305, 349, 365, 510, 574 468, 472, 480, 481, 483, 490, 491, Lebensdauer 33 492, 496, 497, 506, 508, 517, 521, Lebenserwartung 33, 114, 187, 217, 218, 522, 530, 534 445, 468, 519 Krankheitsverlauf 287, 423, 429, 434, 464, Lebenshaltung 187 480, 490, 511, 513, 527, 530, 542 Lebenshilfe 336, 403 Kreativität 105, 190 Lebenskrise 234 Krebs 428, 429, 435, 452, 508, 514, 522, lebenslanges Lernen 101, 126, 133, 151, 542, 551 158, 165, 167, 181, 183, 203, 205, Kreislaufkrankheit 172, 435, 450, 458 211, 212, 219, 234, 362 Krieg 499, 526, 603 Lebenslauf 29, 59, 64, 191, 193, 228, 236, Kriminalität 54, 92, 264, 563, 596, 601, 241, 248, 366, 369, 400, 441, 516, 607, 615, 619, 621, 637, 644, 645 571, 591, 631, 638, 647, 652 Kriminalpolitik 621 Lebensperspektive 135, 187, 229, 339, 434 Kriminalsoziologie 654 Lebensqualität 14, 46, 187, 191, 194, 228, Kriminologie 645, 654 229, 239, 250, 261, 275, 277, 281, Krise 28 294, 310, 391, 421, 434, 468, 478, Krisenbewältigung 73, 369, 429 502, 508, 527, 542, 551 Krisenintervention 374 Lebenssinn 12, 187, 434 Kritik 161, 186, 188, 616 Lebenssituation 4, 8, 14, 16, 22, 36, 43, Kritikfähigkeit 408 45, 53, 55, 73, 81, 165, 198, 217, 224, Kultur 195, 211, 229, 529 228, 229, 278, 283, 305, 309, 335, Kulturangebot 359 339, 349, 365, 373, 376, 393, 394, Kulturanthropologie 495 434, 448, 460, 511, 516, 535, 581, Kulturberuf 64 582, 586, 602, 618, 633, 647, 652, 660 kulturelle Faktoren 18, 55, 95, 225, 260, Lebensstandard 12, 40, 46, 67, 81, 659 270, 333, 353, 364, 557, 631, 655 Lebensstil 12, 18, 217, 346, 423, 537, 552, Kunde 291 586, 601 Kundenorientierung 287, 500 Lebensunterhalt 2, 64, 93 Kündigungsschutz 34, 142, 396 Lebensweise 16, 251, 300, 305, 352, 365, Kunst 576 434, 435, 455, 586, 635, 659 Künstler 64, 576 Lebenswelt 266, 300 künstlerischer Beruf 64 Legitimation 44 künstliche Befruchtung 500, 544 Legitimität 497, 602 Kur 562 Lehrer 171, 341, 377, 385, 588, 634, 639, 658 L Lehrerbildung 324 Labeling Approach 58, 333, 368 Lehrer-Schüler-Beziehung 363 Laie 515 Lehrgang 459 ländlicher Raum 194, 377 Lehrmethode 334, 377 Landwirt 224 Lehrmittel 319, 334 Landwirtschaft 155 Leichtlohngruppe 68, 88 Lärm 458 Leiharbeit 34 Lateinamerika 438 Leistung 132, 144, 149, 185, 326, 404, 496 Leben 297, 519 Leistungsanspruch 63, 115 Lebensarbeitszeit 117, 135, 138, 143, 145, Leistungsbewertung 124 150, 159, 161, 172, 173 Leistungsbezug 2, 39, 78 Sachregister 463

Leistungsfähigkeit 104, 124, 129, 132, Manipulation 643 149, 154, 165, 167, 171, 424, 455, 583 Mann 108, 115, 117, 127, 169, 191, 218, Leistungsgesellschaft 6, 213 222, 224, 230, 233, 250, 254, 313, Leistungssport 577, 609 323, 421, 458, 510, 526, 555, 598, Leistungsstörung 400, 493 621, 653, 657, 659 Leistungsvergleich 404 Männlichkeit 222, 233, 469, 526, 656, 657 Leitbild 192, 193, 260, 366, 604 Marginalität 53, 66, 90, 100, 267, 608 Lernbehinderung 318, 346, 357, 363, 386, Marketing 243 399, 400, 405, 632 Markt 231 Lernen 94, 101, 120, 153, 178, 199, 205, Marktanteil 144 319, 334, 341, 378, 405, 459, 632 Marktmacht 231 lernende Organisation 129 Marktwirtschaft 46 Lernerfolg 178 Marx, K. 24 Lernfähigkeit 154, 167, 632 Massenarbeitslosigkeit 11, 92 Lernkultur 101 Massenmedien 44, 330, 548 Lernmethode 101, 136, 459 Maßnahme 2, 4, 7, 16, 17, 29, 30, 36, 47, Lernprozess 199, 240, 414, 447 53, 59, 67, 83, 88, 96, 99, 124, 138, Lernschwierigkeit 331, 363 146, 161, 175, 181, 305, 344, 348, Lernsituation 101 366, 396, 397, 408, 412, 503, 520, Lerntheorie 649 535, 541, 569, 579, 593, 651 Lernvoraussetzung 153 Mathematik 334, 400, 404 Lernzeitkonto 126 Mathematikunterricht 334 Lesen 331, 400 Mecklenburg-Vorpommern 587 Liberalismus 46 Mediation 594, 610 Liebe 211, 329 Medien 221, 222, 236, 331, 438, 528, 601, Linksradikalismus 597 605, 616, 623, 649 Literatur 438, 657 Medienkompetenz 236, 331, 561 Lohn 3, 52, 144, 149 Medienpädagogik 649 Lohnarbeit 60 Medienverhalten 236, 244 Lohnhöhe 3, 15, 34, 68, 149 Medikamentenabhängigkeit 566, 582 Lohnkosten 129 Medikation 446, 458, 506, 543 Lohnnebenkosten 15 medizinische Faktoren 163, 326, 485, 511 Lohnpolitik 83, 144, 181 Medizinischer Dienst 462 lokale Faktoren 260 medizinische Rehabilitation 146, 321, 328, lokale Ökonomie 48 424, 435, 436, 486, 523, 525, 535, Luftverkehr 388 575, 584, 585 Luhmann, N. 213 medizinische Versorgung 207, 253, 262, 283, 287, 326, 335, 420, 426, 427, M 431, 432, 445, 449, 450, 460, 462, Macht 56, 245, 358, 526, 529, 611, 612, 474, 490, 492, 502, 506, 508, 532 635, 660 Mehrfachbehinderung 342, 351, 352, 373, Madagaskar 438 382 Mädchen 451, 556, 603, 617, 647 Mehrfachbelastung 73, 281 Magersucht 512, 513 Meinung 142, 472 Management 105, 126, 144, 154, 167, 168, Meldewesen 292 172, 185, 431, 584, 621 Mensch 214, 338, 389, 536, 636, 653 Managementansatz 105 Menschenbild 188, 192, 439, 489, 611 Manager 202 Menschenhandel 615, 652 Managing Diversity 168 Menschenrechte 253, 596, 635 464 Sachregister

Menschenwürde 253, 271, 366, 388, 544, motorische Störung 380, 453 547, 603 multikulturelle Gesellschaft 31, 270, 656 Mensch-Umwelt-Beziehung 439 Multimedia 437 Messinstrument 252, 357, 452, 468, 527, Multiple Sklerose 449, 463, 504 571, 590 Multiplikator 553 Messung 8, 36, 40, 47, 87, 259, 275 Musik 195, 226, 235, 603, 624 Methode 8, 87, 435, 466, 491, 627 Musikberuf 64 Methodologie 435 Musiker 64 Metropole 616 Musikpädagogik 226 Miete 206 Musikunterricht 226 Migrant 74, 344, 559, 569, 594, 607, 616, Muslim 85 623, 633, 656, 658, 660 Mutter 89, 99, 520, 562, 572, 612 Migration 31, 85, 581, 601, 612, 652, 656 Mutterschaft 520 Migrationspolitik 660 Mutterschaftsurlaub 230 Mikrozensus 361 Mutterschutz 34 Militanz 597 Militär 657 N Minderheit 306 Nachbarschaft 194, 289, 637 Minderjährigkeit 633 Nachbarschaftshilfe 200 Mindesteinkommen 47, 60, 68, 83 nachberufliche Tätigkeit 203 Mindestlohn 2, 27, 68, 70, 83 Nachfrageentwicklung 162 Mindestrente 83 Nachhaltigkeit 121 Missbrauch 74, 78, 617, 628 Nachsorge 599, 651 Misshandlung 265, 608, 628, 644 Nahost 406, 495 Mitarbeiter 120, 153, 155, 167, 178, 486 Nahverkehr 151 Mitbestimmung 34 Nahwanderung 162 Mitsprache 286, 428 Nanotechnologie 183 Mittelamerika 438 Narzissmus 509 Mittelbetrieb 119, 124, 141, 170, 396 nationale Politik 354 Mitteleuropa 652 Nationalität 81, 251 Mittelschicht 22, 517 Nebenbeschäftigung 64 Mitwirkung 286 negative Einkommensteuer 21 Mobbing 400, 605, 643 Neokonservatismus 18, 57, 95 Mobilfunk 327 Neoliberalismus 18, 22, 46, 55, 57, 58, 95, Mobilität 66, 194, 225, 247, 308 466, 528 Mobilitätsbarriere 225 Neonazismus 631 Mobiltelefon 473 Netzwerk 45, 79, 155, 255, 277, 310, 351, Modeberuf 64 405, 569 Modell 21, 83, 148, 178, 269, 350, 354 neue Bundesländer 5, 11, 22, 38, 61, 98, Modellversuch 30, 68, 140, 262, 263, 296, 117, 119, 124, 134, 137, 155, 260, 299, 336, 348, 391, 405, 406, 410, 651 369, 421, 597, 604 Modernisierung 578 neue Medien 308, 643 Modularisierung 459 Neurologie 447, 504 Moral 497, 544, 576 Neurophysiologie 419, 493, 501 Morbidität 214 Neurotizismus 539 Motiv 202, 225, 369, 622, 628 Nicaragua 438 Motivation 124, 144, 154, 239, 331, 509, nichteheliche Lebensgemeinschaft 659 562, 591 Nichterwerbstätigkeit 393 Motorik 49, 367, 504 Sachregister 465

Niederlande 42, 58, 68, 150, 214, 242, Online-Dienst 429, 561 244, 280, 418, 506, 515, 567, 568, 637 Online-Medien 590 Niedersachsen 59, 175, 195, 201, 553, Opfer 264, 613, 626, 639, 643, 645, 652 575, 593, 654 Organisation 101, 231, 286, 326 Niedrigeinkommen 2, 15, 36, 81, 91 Organisationen 179, 515 Niedriglohn 15, 27, 52 Organisationsgrad 644 Niedrigqualifizierter 2, 41, 68, 94, 107, Organisationsstruktur 505 158 organisatorischer Wandel 144 Nietzsche, F. 576 organisierte Kriminalität 563, 652 Nigeria 438 Organtransplantation 529 Nordafrika 495 Orientierung 260, 372, 389, 609, 631 Nordamerika 52, 55, 100, 108, 109, 219, Orientierungsstufe 355 220, 323, 420, 438, 482, 515, 528, Ostafrika 438 555, 556, 568, 586, 594, 639, 642 Ostasien 641 Nordrhein-Westfalen 12, 23, 36, 68, 107, Österreich 30, 53, 81, 119, 128, 184, 208, 197, 202, 225, 262, 290, 296, 308, 211, 212, 242, 272, 304, 330, 359, 356, 367, 443, 458, 502, 545, 578, 393, 398, 506, 535, 544, 552, 635, 582, 601, 607 637, 661 Norm 252, 390, 485, 635 Osteuropa 554, 615, 652, 660 Normalarbeitsverhältnis 5 Ost-West-Vergleich 137 Normalisierung 317 Normalität 66, 317, 364, 425, 485, 604, P 616 Pädagoge 338, 377 Normativität 657 Pädagogik 622 Normierung 252, 357 pädagogische Faktoren 326, 485, 650 Notlage 56 pädagogische Förderung 305, 331, 342, Nutzen 213, 221 350, 355, 357, 378, 380, 394, 409, 411, 477, 599 O pädagogisches Konzept 382 Obdachlosigkeit 58, 65, 73, 90 pädagogische Theorie 389 Oberschicht 517 Panel 1 OECD 106, 133, 177 Partizipation 197, 217, 286, 461 öffentliche Ausgaben 36, 474 Partnerbeziehung 612, 630 öffentliche Erziehung 89 Partnerschaft 571, 600, 618, 631, 659 öffentliche Hand 32 Patient 254, 255, 287, 290, 297, 335, 413, öffentliche Kommunikation 86 415, 418, 423, 424, 426, 428, 429, öffentliche Leistung 21, 80 430, 431, 432, 436, 437, 443, 445, öffentliche Meinung 121, 560 449, 452, 457, 460, 463, 465, 468, öffentlicher Haushalt 36 470, 471, 475, 487, 490, 491, 494, öffentlicher Raum 65, 560 500, 502, 504, 505, 512, 513, 514, öffentlicher Verkehr 151, 240 518, 521, 522, 525, 534, 540, 542, Öffentlichkeit 19 543, 544, 547, 549, 551, 566, 584, Öffentlichkeitsarbeit 534 585, 587 öffentlich-rechtliche Einrichtung 325 Patientenrecht 430, 457 Okkultismus 644 Pazifischer Raum 555 ökonomische Faktoren 36, 61, 103, 134, PDS 210 338, 468 Peer Group 363, 564, 604, 620, 631, 648, ökonomisches Verhalten 82 656 Ökonomisierung 55, 58, 212, 457 Pensionierung 224 466 Sachregister

Persistenz 41 physiologische Faktoren 171 Personal 170, 185 physische Belastung 29, 34, 110, 112, 163, Personalabbau 474 172, 282, 424, 474, 514 Personalbestand 474 PISA-Studie 594 Personaleinsatz 173 Platon 576 Personaleinstellung 104, 113, 124, 170, Pluralismus 215 175, 181, 396 Pole 660 Personalentwicklung 105, 129, 139, 144, Polen 28, 191, 332, 347, 660 148, 151, 158, 160, 168, 172, 179 Politik 44, 198, 547, 616 Personalführung 144, 167, 168, 185 Politikumsetzung 145 Personalplanung 104, 129, 165 politische Einstellung 210 Personalpolitik 104, 113, 119, 121, 123, politische Faktoren 631 126, 129, 144, 149, 150, 152, 154, politische Kommunikation 86 160, 167, 170, 172, 173, 175, 181 politische Linke 606 Personalverwaltung 105 politische Macht 563 personenbezogene Dienstleistung 276, politische Partizipation 8, 86, 198, 216, 296, 391 245, 637 Personenverkehr 151 politischer Einfluss 86 Persönlichkeitsentwicklung 655 politischer Prozess 100 Perspektive 213 politischer Wandel 27 Pfadabhängigkeit 280 politisches Handeln 580 Pflege 191, 207, 242, 254, 257, 265, 267, politische Sozialisation 245 268, 269, 277, 279, 285, 287, 288, politisches System 616 293, 297, 308, 311, 312, 337, 338, politisches Verhalten 245 431, 475, 489 Politisierung 26 Pflegebedürftigkeit 7, 208, 224, 241, 253, Polizei 613, 616, 621, 645 254, 257, 265, 267, 269, 274, 278, Popkultur 589 279, 283, 285, 287, 288, 292, 302, Popmusik 589, 605 307, 309, 311, 312, 337, 489 Populismus 610 Pflegeberuf 110, 288, 307, 462, 474, 489, Portal 352 544 Portugal 119 Pflegedienst 265, 268, 279, 304, 306, 462, postindustrielle Gesellschaft 87 489 Postmoderne 546 Pflegeeltern 267 postsozialistisches Land 28, 191, 274, 332, Pflegefall 267, 279, 288 347, 596, 637, 660 Pflegefamilie 267 Präferenz 206, 248, 496 Pflegeheim 254, 261, 271, 279, 286, 295, praktische Philosophie 546 314, 466 Prävention 30, 54, 58, 79, 92, 151, 215, Pflegeperson 242, 265, 267, 268, 269, 275, 264, 302, 310, 321, 348, 413, 435, 279, 283, 288, 293, 294, 309, 314, 441, 461, 492, 503, 520, 554, 556, 337, 462 559, 564, 568, 569, 571, 578, 579, Pflegepersonal 256, 265, 268, 279, 285, 593, 595, 598, 601, 603, 610, 614, 297, 314, 338, 462, 475, 486, 489 620, 629, 639, 643 Pflegesatz 279 Praxis 338, 405, 451, 492, 529, 653 Pflegeversicherung 279 Praxisbezug 356 Phänomenologie 389, 491 Prekariat 44, 77 Phantasie 613 Presse 330, 616 Philosophie 389, 495, 536 Primarbereich 32 philosophischer Idealismus 576 Sachregister 467

private Krankenversicherung 220, 456, Psychologie 435 483 psychologische Beratung 298, 374, 507 Privathaushalt 2, 33, 40, 81, 82, 361 Psychopathologie 536, 654 Privatisierung 267 Psychopharmaka 556, 573 Problemgruppe 53, 65, 616 Psychophysik 654 Produkt 243 Psychophysiologie 447 Produktgestaltung 243, 327 Psychosomatik 436, 491 Produktion 151 psychosomatische Krankheit 393, 451, 532 Produktionsfunktion 187 psychosoziale Entwicklung 332, 350, 376, Produktivität 129, 144, 149, 204, 213 571, 572 Produktivkraft 204 psychosoziale Faktoren 16, 28, 43, 61, Professionalisierung 285, 288, 324, 379, 154, 171, 172, 393, 423, 425, 478, 448, 467, 602 501, 511, 523, 551, 620 Prognose 118, 122, 162, 228, 312, 654 psychosoziale Intervention 516, 550, 639 Programm 121, 436, 479 psychosoziale Versorgung 298, 427 Programmangebot 325 Psychotherapie 393, 415, 435, 454, 494, Projektion 622 526, 598 Proletariat 90, 642 Pubertät 605 Promotion 395 Prophylaxe 54, 341, 348, 433, 439, 455, Q 531, 553, 555, 565 Qualifikation 70, 96, 101, 124, 139, 144, Prostitution 580, 596, 602, 611, 615, 625, 148, 154, 175, 285, 299, 370, 408, 640, 652, 660 445, 462, 565 Protest 616 Qualifikationsanforderungen 148, 175, Protestbewegung 606, 616 400 Prozess 415 Qualifikationserwerb 113 prozessproduzierte Daten 164, 422 Qualifikationsniveau 70, 96, 107, 117, 141 Psychiatrie 317, 329 Qualifikationsstruktur 34, 108, 129, 174 psychiatrische Versorgung 283, 329, 427, qualitatives Wachstum 187 654 Qualitätskontrolle 486 psychische Belastung 125, 257, 282, 297, Qualitätssicherung 212, 271, 293, 296, 424, 425, 436, 451, 454, 514, 582, 618 318, 324, 435, 474, 486, 525, 575, 584 psychische Entwicklung 350, 485, 511 quantitative Methode 422 psychische Faktoren 4, 34, 61, 110, 112, Quote 96, 108, 123, 128, 138, 146, 156, 126, 154, 171, 172, 209, 372, 393, 165, 181 444, 453, 460, 474, 484, 493, 501, 507, 511, 527, 535, 536, 550, 620 R psychische Folgen 11, 37, 478, 639, 643 Radikalismus 595 psychische Gesundheit 130, 451, 461 Rahmenbedingung 5, 195, 197, 212, 214, psychische Krankheit 258, 369, 417, 425, 308, 347, 383, 462, 641 427, 488, 509, 511, 518, 531, 537, 654 Randgruppe 65, 86, 90 psychischer Konflikt 494 Rasse 420 psychische Situation 214, 539 Rassismus 593 psychische Störung 43, 53, 61, 171, 313, Rationalität 103 357, 374, 419, 435, 444, 448, 477, Rauchen 557, 560, 562, 567, 568, 583, 588 513, 516, 526, 531, 532, 535, 538, Raum 223, 640 539, 545, 558, 566, 613 Raumordnung 251 Psychoanalyse 415 Raumplanung 247 Psychodynamik 494 Rawls, J. 456 468 Sachregister

Reaktion 322, 498 Religiosität 297 Realität 338 Rente 51, 103, 110, 111, 112, 115, 116, Rechnen 404 134, 161, 163, 169, 184, 230 Recht 25, 34, 127, 128, 321, 393, 412, Rentenalter 104, 111, 114, 115, 116, 117, 435, 519, 530, 544 118, 123, 128, 134, 135, 142, 145, rechtliche Faktoren 338, 500, 530 150, 156, 159, 161, 163, 164, 166, Rechtsanwendung 25, 391, 418, 530 175, 177, 181, 184 Rechtsbewusstsein 530 Rentenanpassung 112 Rechtsgrundlage 438, 515, 530, 547, 654 Rentenanspruch 51, 111, 115, 184 Rechtslage 457, 530 Rentenberechnung 114 Rechtsnorm 25, 418, 515, 530 Rentenleistung 51, 111, 115 Rechtsprechung 438 Rentenversicherung 7, 108, 112, 114, 115, Rechtsradikalismus 593, 597, 605, 610, 119, 128, 133, 134, 138, 143, 145, 624, 631, 648 146, 161, 163, 164, 172, 177, 180, Rechtsverständnis 25 181, 184, 231 Rechtswissenschaft 25 Rentner 51, 116, 117, 123, 134, 156, 161, Reflexivität 44 163, 184, 202, 203, 217 Reform 13, 20, 21, 56, 57, 74, 97, 128, Repräsentation 86 133, 134, 142, 145, 161, 172, 184, Repräsentativität 357 288, 456 Repression 623, 624 Reformpolitik 83, 159, 161 Reproduktion 222, 517 Reformprogramm 159, 391 Reproduktionsmedizin 392, 500 Regelung 388, 588 Republik Südafrika 438 Regierung 649 Resignation 537 Regime 625 Resozialisierung 618, 627, 651 Region 96, 122, 162, 223, 458 Ressourcen 66, 187, 213, 289 regionale Entwicklung 36, 206 Rettungswesen 195, 292 regionale Faktoren 96, 137, 421, 569 Revolution 623 regionale Herkunft 192 Rezeption 378 regionale Mobilität 96 Rezipient 236, 624 regionaler Unterschied 1, 117, 122, 123, Rezipientenforschung 325 137 Rheinland 79 regionaler Vergleich 2, 124, 134, 260, 421 Rheinland-Pfalz 4, 45, 367 regionale Verflechtung 155 Rhein-Main-Gebiet 589 regionale Verteilung 36, 81, 123, 195, 360 Risiko 2, 5, 7, 28, 34, 36, 47, 72, 81, 85, Regionalpolitik 123 88, 98, 277, 392, 441, 451, 461, 469, Regisseur 64 473, 511, 568, 577, 621 Regulierung 476 Risikoabschätzung 110, 522 Rehabilitationseinrichtung 399, 562 Risikoverhalten 552, 555, 556, 579, 656 Rehabilitationswissenschaft 328, 435, 486 Ritual 495 Reichtum 36, 51, 87 Rollenbild 469 Reintegration 132, 393, 437 Rollenspiel 657 Reise 388 Rollenverständnis 602 Reiseverkehr 388 Ruhestand 132, 213, 224, 356 Reizverarbeitung 484 Ruhrgebiet 202, 225, 308 Reliabilität 87 Russland 28, 596 Religion 214, 548, 653 Religionspädagogik 603 S religiöse Sozialisation 603 Sachsen 171, 382, 386 Sachregister 469

Sachsen-Anhalt 349, 367, 604, 638 Schweiz 29, 30, 35, 62, 68, 75, 206, 224, Salutogenese 49, 452, 461, 510 241, 242, 256, 272, 278, 283, 285, Säugling 322, 332, 347, 501, 507, 520, 291, 292, 314, 324, 335, 344, 355, 572 394, 402, 411, 415, 423, 425, 426, Scham 6 427, 430, 432, 442, 446, 448, 451, Schauspieler 64 460, 472, 473, 504, 506, 507, 508, Schichtarbeit 462 515, 516, 543, 550, 555, 560, 566, schichtspezifische Faktoren 76, 344 574, 600, 633 Schichtzugehörigkeit 478 Schwerbehindertengesetz 321 Schizophrenie 488, 613 Schwerbehinderung 115, 321, 323, 324, Schlaf 539 342, 357, 360, 395, 396, 401, 410, Schlaganfall 504, 523 412, 432, 546 Schleswig-Holstein 269 Segregation 9, 12, 31, 69, 77, 90, 251, 619, Schlüsselqualifikation 124, 400 637, 642 Schmerz 214, 414, 423, 436, 447, 449, Sehbehinderung 322, 411 471, 484, 501, 521 Sekte 644 Schriftsprache 319 sektorale Verteilung 123, 124, 172, 412 Schriftsteller 64 Sekundäranalyse 422 Schulabbruch 53 Sekundarbereich 32, 84 Schulabgänger 43, 410 Sekundarstufe I 569, 634 Schulbildung 32, 250, 393, 633 Sekundarstufe II 451 Schule 32, 195, 321, 324, 329, 341, 342, Selbständiger 64, 149 350, 355, 382, 383, 398, 400, 451, Selbständigkeit 292, 336, 403, 471, 523 553, 564, 567, 568, 578, 588, 594, Selbstbeobachtung 480 601, 607, 610, 621, 626, 631, 633, Selbstbestimmung 193, 212, 234, 253, 634, 637, 639, 641, 643, 646, 658, 661 271, 273, 366, 391, 418, 438, 446, Schulentwicklung 324, 382 502, 519, 536, 547 Schüler 91, 319, 343, 344, 346, 350, 355, Selbstbestimmungsrecht 321 357, 375, 381, 382, 383, 405, 410, Selbstbewusstsein 234, 393 437, 451, 541, 568, 569, 588, 601, Selbstbild 234, 364, 383, 384, 389, 393, 607, 610, 621, 634, 641, 643, 658 591, 609, 647 Schülerin 451, 643 Selbstdarstellung 494 schulische Sozialisation 383, 578 Selbsteinschätzung 61, 239, 383, 384, 385, Schulkind 363 421, 424, 452, 551, 572 Schulklima 383, 658 Selbsthilfe 393, 476, 512, 514 Schullaufbahn 29, 84 Selbstkontrolle 656 Schulleistung 29, 315, 469 Selbstmord 214, 250, 446, 460, 466, 499, schulpsychologischer Dienst 344 509, 515, 519, 536 Schulübergang 411 Selbstmordversuch 250, 460 Schulversuch 410 Selbstorganisation 136, 408, 580 Schulverweigerung 594, 641 Selbstsicherheit 372 Schulwahl 29, 84 Selbststeuerung 94, 101, 178, 212, 341, Schulwesen 641 521 Schwangerschaft 392, 438, 497 Selbststudium 459 Schwangerschaftsabbruch 438 Selbsttherapie 480 Schwangerschaftskonfliktberatung 520 Selbstverantwortung 18, 57, 126, 183 Schwarzarbeit 633 Selbstverwirklichung 64 Schweden 150, 180, 191, 223, 242, 303, Selektion 517 324, 354, 506, 637 Sensibilisierung 314, 501 470 Sachregister

Sexismus 611 soziale Distanz 604 Sexualaufklärung 553 soziale Einrichtung 66, 256, 259, 263, 283, Sexualdelikt 612, 613, 650 286, 295, 326, 339, 356, 371, 448 Sexualerziehung 553 soziale Einstellung 167, 175 Sexualität 193, 222, 329, 526, 552, 609, soziale Faktoren 68, 209, 225, 246, 333, 611, 612, 625, 630, 653 364, 419, 442, 467, 469, 485, 492, Sexualkunde 553 523, 534, 537, 545, 622, 630, 655 Sexualstörung 613 soziale Folgen 37, 478, 643, 649 Sexualverhalten 552, 555, 611, 650 soziale Frage 26, 55, 57 sexueller Missbrauch 612, 617, 644 soziale Funktion 226 Sicherheitspolitik 563 soziale Gerechtigkeit 21, 46, 114, 456 Siedlungsstruktur 90 soziale Herkunft 29, 32, 84, 344, 604 Sinn 208, 462, 499, 537 soziale Indikatoren 8, 36, 40, 47 Sinnlichkeit 389 soziale Integration 9, 14, 27, 29, 31, 63, Skandinavien 441 75, 85, 212, 228, 355, 382, 394, 396, Sklaverei 596 403, 406, 411, 425, 516, 545, 599, 637 Slowenien 191 soziale Intervention 531 Slum 90 soziale Klasse 41, 56, 192, 458 SOEP 5, 8, 32, 84, 200, 323 soziale Kompetenz 139, 357, 363, 380, Softwareergonomie 240 383, 595 Söldner 657 soziale Konstruktion 208, 216, 238, 246, Solidarität 14, 71, 229, 274, 289, 369 333, 353, 368, 485, 657 Sonderpädagoge 385 soziale Kontrolle 390, 656 Sonderpädagogik 334, 338, 350, 477 soziale Kosten 110, 574 Sonderschulbedürftigkeit 344 soziale Lage 10, 26, 29, 36, 41, 42, 49, 53, Sonderschule 319, 321, 324, 331, 341, 95, 99, 250, 282, 305, 349, 393, 423, 344, 357, 378, 381, 383, 385, 386, 535, 637 410, 411 soziale Mobilität 1, 15, 32, 84, 200 Sozialabbau 22, 88 soziale Norm 6, 260, 317 Sozialabgaben 114 soziale Partizipation 8, 27, 31, 100, 203, Sozialamt 396, 412 216, 249, 321, 637 Sozialarbeit 9, 16, 18, 22, 55, 58, 68, 95, sozialer Abstieg 22, 27, 63, 68, 88 276, 285, 296, 553, 558, 570, 579, sozialer Brennpunkt 619, 642 596, 602, 603, 610, 654 soziale Rechte 34, 63 Sozialarbeiter 604 soziale Rehabilitation 535 Sozialausgaben 36, 78, 196 sozialer Konflikt 61, 278 Sozialberatung 45, 448 sozialer Mindeststandard 7, 93 Sozialbericht 36, 227 sozialer Prozess 9, 100, 485 Sozialbudget 78 sozialer Raum 9, 65, 231, 619, 640 Sozialdemokratie 58 sozialer Status 220, 478, 545 soziale Anerkennung 6, 77, 190, 595, 632, sozialer Wandel 24, 27, 31, 118, 190, 369, 648 426 soziale Beziehungen 4, 14, 29, 31, 264, soziale Schicht 6, 277, 441 274, 278, 281, 289, 300, 338, 363, soziale Schichtung 12, 22, 44, 55, 77 365, 369, 421, 475, 505, 509, 538, 630 soziale Schließung 6, 516 soziale Deprivation 14, 29, 40, 41, 81, 89 soziale Sicherung 5, 7, 8, 10, 27, 34, 63, soziale Dienste 27, 195, 276, 285, 306, 64, 71, 80, 83, 88, 97, 111, 159, 161, 358 196, 211, 354, 456 soziale Differenzierung 9, 192, 250 Sachregister 471

soziales Milieu 18, 22, 55, 95, 277, 369, 169, 177, 180, 181, 184, 196, 217, 573, 601, 619 244, 248, 260, 266, 267, 321, 354, soziales Netzwerk 31, 45, 64, 200, 268, 366, 396, 398, 535 289, 294, 310, 362, 371, 448, 600, Sozialprodukt 187 637, 656 Sozialrecht 7, 321, 366, 391 soziales Problem 6, 9, 19, 24, 31, 48, 62, Sozialstaat 14, 21, 58, 60, 74, 289, 354, 65, 67, 80, 92, 100, 190, 442, 469, 366, 456 516, 565, 634, 644 Sozialstatistik 78, 81, 110 soziales System 7, 63, 83, 108, 461 Sozialstruktur 9, 36, 60, 63, 85, 90, 210 soziale Stabilität 31 Sozialversicherung 34, 60, 64, 83, 110, soziales Verhalten 503, 603, 620, 634, 649 111, 366 soziale Umwelt 73, 376, 550, 569, 573, Sozialversicherungspflicht 110, 134 637 soziokulturelle Faktoren 209, 228, 601, soziale Ungleichheit 6, 7, 9, 10, 12, 14, 22, 620 26, 28, 30, 31, 32, 38, 41, 42, 44, 49, Soziologie 44, 328, 333 50, 51, 55, 56, 57, 63, 72, 77, 85, 90, soziologische Theorie 44, 56, 100 192, 207, 218, 373, 441, 517, 568, sozioökonomische Faktoren 8, 33, 81, 84, 595, 619, 656 96, 156, 220, 284, 568, 660 soziale Unterstützung 28, 29, 62, 65, 89, Spanien 42, 242, 506, 637 194, 269, 278, 281, 285, 299, 305, Sparen 481 313, 335, 339, 355, 393, 427, 448, Sparquote 40, 481 460, 516, 521, 550, 558, 569, 600 Spätaussiedler 559, 581 soziale Verantwortung 121 SPD 112, 210 soziale Wahrnehmung 77, 208, 317, 331, Spende 497 333, 368, 389 Spiel 590 soziale Wirklichkeit 208, 238, 561 Spiritualität 314 Sozialgesetzbuch 7, 58, 99, 287, 321, 412, Sport 49, 209, 211, 244, 246, 518, 564 440 Sportverein 195, 564 Sozialhilfe 13, 55, 63, 75, 78, 93 Sprachbehinderung 367, 386, 409, 498, Sozialhilfeempfänger 12, 30, 93 533, 541 Sozialinvestition 95 Sprache 347, 386 Sozialisation 559, 564, 581, 583, 631, 655 Spracherwerb 319, 367, 498 Sozialisationsbedingung 346, 393, 408, Sprachförderung 380, 386 442, 550 Sprachheilpädagogik 386 Sozialisationsdefizit 627 Sprechen 322, 332 Sozialisierung 303 Staat 92, 253, 499, 644 Sozialismus 657 staatliche Einflussnahme 528 Sozialkapital 8, 14, 64, 66, 289, 656 Staatsangehörigkeit 74, 360 Sozialleistung 60, 63, 71, 78, 114, 269, Stabilität 498 321, 326, 349, 391, 584 Stadt 9, 12, 28, 31, 48, 194, 197, 232, 273, Sozialmedizin 30, 254, 422, 435, 466 619, 637, 638, 640, 642, 645 Sozialpädagogik 16, 579 Stadtbevölkerung 9, 12, 31, 247, 251 sozialpädagogische Intervention 62, 95, Stadtentwicklung 9, 12, 31, 48, 69, 90, 608, 619, 650 247, 251, 637 Sozialplanung 232 Stadtplanung 69, 251, 625 Sozialpolitik 7, 9, 10, 18, 20, 27, 42, 47, Stadtrand 90, 606, 623 48, 55, 57, 63, 67, 69, 70, 71, 74, 83, Stadtteil 9, 12, 48, 69, 90, 616, 619, 625 88, 95, 97, 112, 114, 128, 133, 134, Stadtteilarbeit 9 138, 143, 145, 146, 159, 161, 163, Stalking 612, 613, 645 472 Sachregister

Stammzellenforschung 497 südliches Afrika 438 Standardisierung 357 Symbol 229, 238, 589 Standortfaktoren 88 symbolische Politik 76 stationäre Behandlung 456, 510, 512, 525, symbolischer Interaktionismus 333, 368 566, 575, 650 System 240 stationäre Versorgung 208, 214, 259, 271, Systemtheorie 77, 461 329, 338, 366, 431, 585, 587 Statistik 39, 134, 146, 175, 227, 597, 621, T 646 Tabakkonsum 556, 557, 560, 562, 568, Statuswechsel 1 583, 588 Steiermark 119 Tagesbetreuung 37 Sterben 214, 253, 277, 293, 297, 418, 445, Tageszeitung 86, 330, 331, 616 446, 457, 462, 495, 502, 519, 530, Tarifpolitik 126 536, 544, 546, 547, 548 Tarifvertrag 474 Sterblichkeit 3, 30, 33, 254, 441, 568 Täter 598, 613, 621, 638, 643 Stereotyp 113, 154, 234, 252, 344, 469 Täter-Opfer-Beziehung 208, 639, 643 Steuerbelastung 5, 60 Tätigkeitsanalyse 171 Steuern 5, 60 Tätigkeitsfeld 412, 474 Steuerreform 60 Tätigkeitsmerkmale 171, 474 Stichprobe 164 Team 147, 343, 486 Stichprobenfehler 164 Teamarbeit 147, 157, 167, 486 Stigmatisierung 44, 52, 53, 61, 63, 66, 77, Technikfolgen 473 90, 333, 368, 390, 534, 619 technische Ausstattung 327 Strafanzeige 621 technischer Beruf 102 Strafentlassener 599 technischer Fortschritt 500, 529 Strafentlassung 618, 651 technischer Wandel 103, 157, 174, 183 Strafgefangener 599, 618, 651 Teilnehmer 17 446, 615 Teilzeitarbeit 34, 128, 180 Strafrecht 547 Teilzeitarbeitnehmer 180 Straftat 618, 648 Telefon 327 Strafverfolgung 596, 645 Terrorismus 563 Strafvollzug 627, 645 tertiärer Sektor 2 Strahlenschutz 472 Test 392, 404, 424 Straßenkind 92 Text 430 Straßenverkehr 225 Theater 190 Stress 171, 297, 461, 507, 539 Theologie 603 Strukturpolitik 119 Theorie 56, 186, 238, 413, 534, 629, 648, Strukturwandel 119, 203 649 Student 252, 290, 402, 552 Theorie-Praxis 629 Studentin 252, 552 Therapeut 415 Studienberatung 395 Therapie 214, 256, 369, 370, 380, 381, Studium 395, 462 415, 420, 423, 428, 433, 436, 442, Subjekt 591 445, 447, 476, 496, 497, 504, 508, Subjektivität 307 510, 512, 513, 514, 533, 541, 550, Subkultur 657 556, 566, 568, 571, 572, 575, 650 Sucht 65, 348, 435, 531, 559, 561, 565, Therapieerfolg 454, 523, 568 566, 568, 569, 571, 574, 575, 578, Thüringen 119, 132, 198, 202, 232, 339, 581, 583, 584, 585, 587, 590 377 Südamerika 438 Tier 370, 613 Sachregister 473

Tirol 552 unterwertige Beschäftigung 68 Tod 214, 253, 297, 418, 445, 446, 457, Urbanität 9 462, 495, 502, 509, 519, 529, 530, Ursache 19, 37, 47, 110, 165, 309, 360, 536, 546, 547, 548 393, 404, 431, 433, 439, 442, 517, Tötungsdelikt 520, 530, 612, 613, 628 539, 595, 620, 658 Trabantenstadt 77 Ursachenforschung 517 Tradition 234 USA 52, 55, 100, 108, 109, 219, 220, 323, traditionelle Kultur 469 420, 438, 482, 515, 528, 555, 556, Trägerschaft 30, 94, 263, 269 568, 586, 594, 639, 642 Training 178, 290, 336, 447, 455, 479, 514, 525, 558 V Transferleistung 5, 63 Validierung 357, 504 Transformation 369 Validität 87, 424 Transsexualität 636, 657 Vater 604, 657 Trauer 548 Veranstaltung 197 Trauma 454, 478, 507, 526 Verantwortung 25, 253, 366, 403, 536 Trend 312, 573 Verantwortungsbewusstsein 124 Tschechische Republik 28, 274 Verbot 530, 557, 560, 588 Türke 12, 656 Verbraucherberatung 45 Typologie 189, 369, 509, 604, 622, 630 Verbundsystem 575 Verdrängung 462, 548 U Verfahren 392, 404, 424, 452, 485 Überalterung 244 Verfassungsmäßigkeit 7 Übergewicht 76, 441, 506, 528 Verfassungsrecht 547 Übersetzer 64 Vergleich 5, 28, 82, 218, 221, 252, 313, Überstunden 474 359, 402, 441, 458, 486, 630, 635 UdSSR-Nachfolgestaat 596 Vergütung 326 Umverteilung 21, 32, 114 Verhalten 89, 91, 103, 124, 151, 154, 225, Umweltbewusstsein 465 233, 234, 309, 329, 341, 347, 364, Umweltmedizin 465 385, 413, 425, 568, 587, 595, 604, Unfall 478 637, 653 Ungarn 191, 637 Verhaltensänderung 341, 435, 562, 598, Ungelernter 2 599 ungeschützte Beschäftigung 27, 68 Verhaltensauffälligkeit 317, 329, 331, 357, Ungleichheit 218, 492, 517 374, 375, 381, 469, 476, 479, 503, Unterbringung 297 541, 650 Unternehmen 105, 113, 121, 130, 147, Verhaltensmuster 617 155, 157, 167, 185 Verhaltensstörung 381, 442, 476, 477, 533 Unternehmensberatung 160 Verhaltenstherapie 503, 533 Unternehmensführung 185 Verkehrsteilnehmer 225 Unternehmensgründung 23 Verkehrswesen 173 Unternehmenskultur 101, 129, 144 Vermögen 8, 36, 40 Unternehmenspolitik 121 Vernetzung 42, 263, 644 Unternehmer 202 Vernunft 519 Unterricht 341, 363, 377, 382, 383, 386, Verschuldung 45, 62 437, 553 Versicherung 288, 646 Unterrichtsmaterial 319 Versorgung 66, 262, 263, 287, 293, 309, Unterschicht 18, 22, 41, 55, 56, 57, 76, 77, 326 88, 90, 95, 492, 517 Verständnis 430 474 Sachregister

Verstehen 378, 430, 491 Westafrika 438 Verteilung 32, 36, 41, 47, 81, 361 Wettbewerb 6, 26, 105, 567 Verteilungseffekt 32 Wettbewerbsfähigkeit 70, 144, 152, 165, Verteilungsgerechtigkeit 46 183 Verteilungspolitik 114 WHO 366 Vertrauen 372, 505, 519, 630 Widerstand 589, 623 Verwahrlosung 608, 628 Wiedervereinigung 15 Verwandtschaft 289 Wien 393 Video 561 Wirkung 17, 65, 74, 97, 182, 286, 370, Videotext 325 397, 454, 473, 477, 503, 528, 649, Viktimisierung 607, 610, 617, 626, 643 650, 655 Virtualisierung 437 Wirkungsforschung 655 virtuelle Realität 561 wirtschaftliche Faktoren 560, 584 Visualisierung 334 wirtschaftliche Lage 4, 45, 53, 64, 81, 228 visuelle Wahrnehmung 325 Wirtschaftlichkeit 259 Vorbild 27, 583 Wirtschaftsentwicklung 36 vorgezogene Altersgrenze 132 Wirtschaftsstruktur 203 Vorort 594, 606 Wirtschaftswachstum 15, 152, 183 Vorruhestand 103, 110, 114, 115, 119, Wirtschaftszweig 15, 123, 124, 172, 174, 122, 150, 162, 166, 169, 181, 184 175 Vorschlagswesen 173 Wissen 101, 129, 132, 147, 154, 155, 341, Vorschule 32, 320 378, 433, 473, 529, 552 Vorsorgeuntersuchung 485 Wissenschaft 25, 629, 653 Vorurteil 167 Wissenschaftler 50 wissenschaftliche Begleitung 395 W Wissenschaftsethik 25 Wahl 602 Wissensgesellschaft 221 Wähler 142, 210 Wissenskluft 147 Wahlverhalten 210, 245 Wissenstransfer 102, 147, 154, 155 Wahrnehmung 213, 363, 484, 534, 591, Wochenarbeitszeit 166 600, 641 Wohlbefinden 111, 451, 527 Wahrnehmungsstörung 409 Wohlfahrt 114, 196 Weber, M. 499, 654 Wohlfahrtsökonomie 46, 196 Website 429 Wohlfahrtsstaat 1, 14, 15, 18, 20, 22, 46, Weiblichkeit 222, 526, 647, 657 55, 57, 63, 190, 196, 354 Weiterbildung 34, 94, 106, 128, 133, 138, Wohlfahrtsverband 36, 296, 335 140, 141, 151, 154, 158, 189, 203, Wohlstand 482 321, 359, 491 Wohlstandsgesellschaft 46 Welt 183, 389 Wohnblock 273 Weltmarkt 144 Wohnen 201, 211, 272, 291, 292, 300, Wende 369 308, 403 Werbung 497 Wohnform 201, 206, 232, 258, 272, 289, Werkstatt 410 291, 292, 300, 308, 312, 336 Werkunterricht 410 Wohngebiet 232 Wert 260 Wohngemeinschaft 275, 308, 309 Wertorientierung 210, 211, 248, 332, 536, Wohnort 223, 273 601 Wohnortwahl 194, 206 Wertsystem 548 Wohnortwechsel 206 Wertwandel 16, 129, 548 Wohnsiedlung 273 Sachregister 475

Wohnumgebung 194, 232 Wohnung 194, 261, 273, 618 Wohnungsbau 273 Wohnungsmarkt 206 Wohnungspolitik 251 Wohnungswahl 273 Wohnungswesen 273 Wohnverhalten 1, 194 Wohnverhältnisse 36, 40, 53, 81, 92, 224, 291 Wohnwert 310 Wohnwunsch 194 Work-life-balance 170 Wortschatz 367

Z Zahnerkrankung 433 ZDF 325 Zeit 190, 213, 231 Zeitarbeit 34 Zeitbudget 94 Zeitfaktor 231 Zeitkultur 231 Zeitpolitik 231 Zeitreihe 40, 227 Zeitung 330, 331 Zeitverwendung 94 Zentralafrika 438 Zielanalyse 296 Zielgruppe 17, 26, 42, 121, 215, 255, 262, 308, 357 Zielsetzung 276 Zivilcourage 610 Zivilgesellschaft 190, 202, 289 Zivilrecht 547 Zufriedenheit 8, 53, 81, 256, 297, 300, 393, 486, 487, 551, 634 Zugangsvoraussetzung 408 Zukunft 118, 152, 244, 277, 281, 289, 312 Zukunftsperspektive 61, 464 Zuschuss 124, 138, 396 Zuverlässigkeit 124 Zwang 612 zweiter Arbeitsmarkt 96

Institutionenregister 477

Institutionenregister

Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin 584 Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Fach Empirische Sozialforschung 73, 309 Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. 488 Arbeitsgemeinschaft Rudolf Welter, Matthias Hürlimann und Katharina Hürlimann-Siebke 272 Berufsfortbildungswerk - Gemeinnützige Bildungseinrichtung des Deutschen Gewerkschaftsbun- des GmbH -bfw- Geschäftsstelle Ruhr-Emscher-Lippe 23 bfz Bildungsforschung gGmbH 136 Bildungsverbund Berufliche Qualifikation im Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirt- schaft e.V. -BBQ- 102 Bundesagentur für Arbeit 17 Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- 565 Canton de Genève Département de l'Instruction Publique -DIP- Service de la Recherche en Éduca- tion -SRED- 355 Deutsches Krebsforschungszentrum 419 Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Sportsoziologie Abt. Geschlechterforschung 246 Deutsches Zentrum für Altersfragen 207, 227, 239 Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement -EVD-, Bundesamt für Landwirtschaft -BLW- 224 Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement -EVD-, Bundesamt für Landwirtschaft -BLW- Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon -ART- 224 Evangelische Fachhochschule Darmstadt, FB Sozialarbeit, Sozialpädagogik 275 Fachhochschule Hannover, Fakultät V - Diakonie, Gesundheit und Soziales 270, 470, 471, 523, 570 Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, Fak. Soziale Arbeit und Gesundheit Standort Holzminden 201, 553 Fachhochschule Jena, FB Sozialwesen 232, 293 Fachhochschule Köln, Fak. 01 Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungsschwerpunkt Sozial- Raum-Management 79 Fachhochschule Nordwestschweiz -FHNW- Hochschule für Soziale Arbeit beider Basel, Institut Kinder- und Jugendhilfe 62 Fachhochschule Nordwestschweiz -FHNW- Hochschule für Soziale Arbeit Olten, Institut Bera- tung, Coaching und Sozialmanagement 448 478 Institutionenregister

Fachhochschule Ostschweiz -FHO- Hochschule für Technik, Wirtschaft und Soziale Arbeit St. Gallen -FHS-, Institut für Soziale Arbeit -IFSA- 448 Fachhochschule Zürich Hochschule für Soziale Arbeit 427, 448 Forschungsbüro für Arbeit, Gesundheit und Biographie 125 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbH (f-bb) 141 Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität Bochum 140, 202 Forschungsinstitut Geragogik e.V. - unabhängiges Forschungsinstitut zu Alter und Lernen 197, 296 Forschungsinstitut Technologie Behindertenhilfe 352 Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft und Organisation -IAO- 132 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbe- reich Empirische Methoden und Statistik 113 Freie Universität Berlin, John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien Abt. Politik 625 Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte -CCM-, Lehrstuhl für Versorgungssystemforschung und Grundlagen der Qua- litätssicherung in der medizinischen Rehabilitation 584, 585 Freistaat Thüringen Kultusministerium 377 Handwerkskammer Region Stuttgart 102 Haute école de travail sociale et de la santé -EESP- 285, 550 Haute école fribourgeoise de travail social -HEF-TS- 278, 335, 448, 460, 516, 550 Haute École Valaisanne -HEVs-, Institut Santé & Social 256, 283, 508 Hochschule Bremen, FB 08 Sozialwesen, Zentrum für Pflegeforschung und Beratung -ZePB- 431 Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fak. Soziale Arbeit und Pflege, Studien- gang Pflege 475 Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsfor- schung 236 Hochschule für Sozialarbeit Bern -HSA- 448 Hochschule Vechta, Institut für Soziale Arbeit, Angewandte Psychologie und Sportwissenschaft - ISPS- 609 Hochschule Vechta, Zentrum Altern und Gesellschaft 113, 233 Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II, Institut für Psy- chologie Professur für Kognitive Ergonomie, Ingenieurpsychologie 240 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehr- bereich Stadt- und Regionalsoziologie 50 Institutionenregister 479

IKJ Institut für Kinder- und Jugendhilfe gGmbH 340 Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart 102 Institut der Deutschen Zahnärzte -IDZ- 433 Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- 13, 17, 52, 97, 137, 182, 397, 401, 440 Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund -IfADo- 327 Institut für Gerontologische Forschung e.V. -IGF- 271, 310 Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. Abt. Empirische Kultur- und Sozialforschung 644 Institut für Rehabilitationsforschung an der Klinik Münsterland Abt. Bad Rothenfelde 424, 525 Institut für Sozial- und Kulturforschung e.V. -isk- 262 Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich 411 Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich, Department 3 Forschung und Entwicklung 344, 394 Internationales Institut für Empirische Sozialökonomie gGmbH -INIFES- 132, 306 ISG - Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH 326 ISIS Institut für Soziale Infrastruktur 286 ISMV Dr. Hegner u. Partner GmbH Institut für Sozialplanung, Management und Verwaltung Büro Berlin 259 ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. 263 Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development, Professorship Psychology Prof.Dr. Staudinger 130, 205 Katholische Fachhochschule Freiburg Hochschule für Sozialwesen, Religionspädagogik und Pfle- ge, FB Soziale Arbeit 194 Katholische Fachhochschule Freiburg Hochschule für Sozialwesen, Religionspädagogik und Pfle- ge, Institut für Angewandte Forschung, Entwicklung und Weiterbildung 299 Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Aachen, FB Sozialwesen 476, 571, 572 Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Gesundheitswesen 302 Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Sozialwesen 531, 558, 578, 582 Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Paderborn, FB Sozialwesen 348, 488, 569 Klinik für Tumorbiologie an der Universität Freiburg Institut für Rehabilitationsforschung und Prävention 452 Klinik Münsterland der Deutschen Rentenversicherung Westfalen 424, 436 480 Institutionenregister

Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Selbständige Nachwuchsgruppe Neurokognition der Entscheidungsfindung 444 Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissenschaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik 334, 469 Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissenschaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik 343 Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissenschaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Abteilung Geistig- und Mehr- fachbehindertenpädagogik 336, 342 Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissenschaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Abteilung Psychologie in son- derpädagogischen Handlungsfeldern 319, 352, 353, 357 Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissenschaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Fachrichtung Hörgeschädigten- pädagogik 322, 332, 341, 347, 351 Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. I Erziehungs- und Sozialwissenschaftliche Fakultät einschließl. Sonderpädagogik, Institut für Sonderpädagogik Fachrichtung Sprachbehinder- tenpädagogik 498 Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Forschungsgruppe Ganztagsschulen 634 Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. III Sonderpädagogik, Institut für Allgemeine Son- derpädagogik 359 Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. III Sonderpädagogik, Institut für sonderpädagogi- sche Förderschwerpunkte 338, 391 Pädagogische Hochschule Zürich, Departement Forschung und Entwicklung 402 Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität Duis- burg-Essen Arbeitsbereich Arbeit und Wirtschaft Projektgruppe Logistik und Dienstleistung -Prolog- 23 Robert Koch Institut 207, 465 Rütter u. Partner - Sozioökonomische Forschung und Beratung 291, 292 Schweizerische Zentralstelle für Heilpädagogik -SZH- 344 SÖSTRA Institut für Sozialökonomische Strukturanalysen GmbH 132 Sozialpsychologisches Institut Köln -SPI- 302 Sozialwissenschaftliches Institut -SI- der Evangelischen Kirche in Deutschland -EKD- 121 Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung -ISB- Abt. Förderschulen 350, 437 Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung -ISB- Abt. Grund- und Hauptschule 437 Statistisches Bundesamt 207 Studiengruppe Wohnungs- und Stadtplanung GmbH 432 Institutionenregister 481

Süddeutsches Institut für empirische Sozialforschung -sine- e.V. 65 Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Lehr- und For- schungsgebiet Psychologie, insb. Berufliche Rehabilitation 459 Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Sprach- und Kommunikati- onswissenschaft 404 Technische Universität Berlin, Transatlantisches Graduiertenkolleg Berlin - New York "Geschich- te und Kultur der Metropolen im 20. Jahrhundert" 625 Technische Universität Braunschweig, Fak. 02 Lebenswissenschaften, Institut für Psychologie 538 Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Institut für Soziologie Fachgebiet Stadt- und Raumsoziologie 640 Technische Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Lehrstuhl für Rehabili- tationssoziologie 391 Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften Professur für Beratung und Rehabilitation 193, 298 Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Promotionskolleg "Lebenslanges Lernen - theoretisches Konzept und bildungspolitische Vision" 219, 362 Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsgruppe Arbeit - Gender - Technik 580 Università della Svizzera Italiana, Facoltà di scienze della communicazione, Health Care Commu- nication Laboratory 426, 429, 430, 521, 522, 543, 560 Universität Basel, Fak. für Psychologie, Institut für Psychologie 504 Universität Basel, Medizinische Fakultät, Kantonsspital Basel Neurologisch-Neurochirurgische Poliklinik 504 Universität Basel, Medizinische Fakultät, Universitäre Psychiatrische Kliniken 425 Universität Basel, Medizinische Fakultät, Universitäre Psychiatrische Kliniken Bereich Psychothe- rapie und Psychohygiene 415 Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin Abt. Epidemio- logie und Biostatistik 472, 473 Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin Abt. Gesund- heitsforschung 423, 426 Universität Bern, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie 566 Universität Bielefeld, Fak. für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 05 Gesundheitsökono- mie und Gesundheitsmanagement 468 Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung 595 Universität Bielefeld, Institut für Wissenschafts- und Technikforschung -IWT- 467 Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Public Health und Pflegeforschung 475, 514 482 Institutionenregister

Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Public Health und Pflegeforschung Abt. Prävention und Gesundheitsförderung 542 Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Zentrum für Klinische Psy- chologie und Rehabilitation -ZKPR- 493 Universität Bremen, FB 12 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Institut für Erwachsenen- Bildungsforschung -IfEB- 590 Universität Bremen, FB 12 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Lehrgebiet Behindertenpä- dagogik 376 Universität der Bundeswehr München, Fak. für Pädagogik, Institut für Psychologie und Empiri- sche Pädagogik Professur für Pädagogische Psychologie, insb. Lernpsychologie 189 Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Abt. Erziehungswissen- schaft Arbeitsgruppe Mobilität und Verkehr 225 Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Institut für Berufs- und Weiterbildung Fachgebiet Erwachsenenbildung, Weiterbildung 139 Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Soziologie 28, 420, 545 Universität Erfurt, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Sonder- und Sozialpädagogik 339, 363 Universität Erfurt, Zentrum für Lehr, Lern- und Bildungsforschung -ZLB- 377 Universität Erlangen-Nürnberg, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychogeronto- logie 261 Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Institut für Soziologie Lehrstuhl Prof.Dr. Schmidt 69 Universität Erlangen-Nürnberg, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie und Sozialanthropologie 87 Universität Frankfurt, FB 04 Erziehungswissenschaften, CDR - Centre for Drug Research am Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung WE V 573, 588, 589 Universität Frankfurt, FB 04 Erziehungswissenschaften, Institut für Pädagogik der Elementar- und Primarstufe WE II 485 Universität Frankfurt, FB 04 Erziehungswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik WE IV 407 Universität Freiburg, Philosophische Fakultät, Philosophisches Seminar 496 Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psycholo- gie Abt. Klinische und Entwicklungspsychologie 331, 378, 538 Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik 235 Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Insti- tut für Ernährungswissenschaft Professur für Ernährungsberatung und Verbraucherverhalten 91 Institutionenregister 483

Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Methodenzentrum Sozialwissenschaften 660 Universität Halle-Wittenberg, Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Wirtschafts- wiss. Bereich, Institut für BWL Lehrstuhl für BWL, insb. Organisation und Personalwirt- schaft 185 Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits- und Pflegewissen- schaft 440 Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät III Erziehungswissenschaften, Institut für Rehabilitationspädagogik 349, 374, 375, 407 Universität Hamburg, Fak. für Medizin Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Medizin-Soziologie 420 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaf- ten Centrum für Globalisierung und Governance 260 Universität Hamburg, Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt -BIOGUM- 439 Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Sonderpädagogik Abt. Allgemeine und Integrative Behindertenpädagogik 316, 358, 379 Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Sonderpädagogik Abt. Sonderpädago- gische Psychologie 54 Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Sportwissenschaft 593, 658 Universität Heidelberg, Fak. für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Ge- sundheit Institut für Neuropsychologie und Klinische Psychologie 414, 419, 447, 484, 501 Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psychologi- sches Institut Abt. Psychologische Alternsforschung 236 Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psychologi- sches Institut AE Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie 178 Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie 651 Universität Heidelberg, Juristische Fakultät, Institut für Kriminologie 599, 651 Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie 357 Universität Jena, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik 120 Universität Kassel, FB 15 Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft und Prozessmanagement Fachgebiet Arbeitspsychologie 179 Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialwissenschaf- ten Abt. Soziologie 487 Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialwissenschaf- ten Abt. Soziologie Forschungsgruppe Gerontologie 269 484 Institutionenregister

Universität Koblenz-Landau Campus Landau, Zentrum für Empirische Pädagogische Forschung - ZepF- 455 Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitati- on Arbeitsbereich Heilpädagogische Psychologie 89, 503 Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitati- on Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung 367 Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitati- on Lehrstuhl für Arbeit und berufliche Rehabilitation 372, 405 Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitati- on Lehrstuhl für Soziologie in der Heilpädagogik, Sozialpolitik und Sozialmanagement 354 Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitati- on Seminar für Hör- und Sprachgeschädigtenpädagogik 305 Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Klinische Psychologie und Psy- chotherapie 503 Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften Professur für Historische Bildungsforschung, insb. Gender Histo- ry 591 Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut III Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie 539 Universität Köln, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epi- demiologie 503 Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin 290, 443, 449, 463, 502, 540 Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychothe- rapie 290 Universität Köln, Medizinische Fakultät, Zentrum für Versorgungsforschung Köln -ZVFK- 371 Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Seminar für Sozialpolitik 371 Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Förderpädagogik 380, 381, 382, 383, 384, 385, 386, 409, 533, 541 Universität Leipzig, Fak. für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie, Institut für Psycho- logie II Abt. Klinische und Gesundheitspsychologie 297 Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin -IfAS- Selbständige Abt. Sozialmedizin 428 Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie 11, 297, 428, 453, 549, 551 Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Ju- gendliche 549 Institutionenregister 485

Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sportpsychologie und Sportpäda- gogik 577 Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Er- ziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik 652 Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Er- ziehungswissenschaft Lehrstuhl für Soziale und Berufliche Rehabilitation 370 Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für So- ziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung 248 Universität Magdeburg, Fak. für Wirtschaftswissenschaft, Lehrstuhl für BWL, insb. Unterneh- mensführung und Organisation 170 Universität Mainz, FB 04 Medizin, Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin 45 Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Klinische Psychologie und Psychothera- pie 453, 518 Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" 387 Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Pädagogik, Bildungs- und Sozialisationsforschung Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung 237 Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Präventions-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik 320 Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Präventions-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Lernbehindertenpädagogik 318 Universität München, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie For- schungsbereich Epidemiologie und Evaluation 510, 511, 512, 513 Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl Prof. Braun 557 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Erzie- hungswissenschaft Abt. II Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung Bereich Sozialpädagogik 356 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Erzie- hungswissenschaft Forschungsgruppe Personenbezogene Wohlfahrtsproduktion 249, 417 Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Arbeitsgruppe Devianz 575 Universität Paderborn, Institut für Begabungsforschung in der Musik -IBFM- 226 Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und Sportwissen- schaft, Institut für Pädagogik Lehrstuhl für Pädagogik 02 Betriebliche Aus- und Weiterbil- dung 153 Universität Regensburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl für Führung und Organisation 625 486 Institutionenregister

Universität Rostock, Philosophische Fakultät, Institut für Allgemeine Pädagogik und Sozialpäda- gogik 546 Universität Rostock, Philosophische Fakultät, Institut für Sonderpädagogische Entwicklungsförde- rung und Rehabilitation 315, 346, 479, 617 Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie und Demographie Lehrstuhl für Empirische Sozialforschung und Demographie 228, 312 Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3 Psychologie 199 Universität Saarbrücken, SFB 378 Ressourcenadaptive kognitive Prozesse 199 Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht, Lehrstuhl BWL, insb. Marketing 243 Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sportwissenschaft Arbeitsbereich Verhalten, Erziehung und Gesundheitsförderung 209 Universität Trier, FB III, Fach Politikwissenschaft Lehrstuhl für politische Theorie und Ideenge- schichte 86 Universität Trier, SFB 600 Fremdheit und Armut - Wandel von Inklusions- und Exklusionsformen von der Antike bis zur Gegenwart 86 Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Politikwissen- schaft Abt. I Innen- und EU-Politik und Politische Theorie Professur für Politische Wirt- schaftslehre und Vergleichende Politikfeldanalyse 102 Universität Tübingen, Juristische Fakultät, Institut für Kriminologie 599 Universität Tübingen, Zentrum zur interdisziplinären Erforschung der 'Lebenswelten behinderter Menschen' -Z.I.E.L.- 391 Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie 454 Universität Wuppertal, FB D Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Sicherheitstechnik, Abt. Sicherheitstechnik Fachgebiet Arbeitssicherheit und Ergonomie 295 Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 02 Philosophie, Psychologie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Bereich Geistigbehindertenpäda- gogik 410 Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 02 Philosophie, Psychologie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik Bereich Pädagogik bei Verhal- tensstörungen 389, 477, 650 Universität Zürich, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin 344 Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Populäre Kulturen 364 Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Pädagogisches Institut 75, 600 Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Psychologisches Institut Abt. Klinische Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalyse 494 Universität Zürich, Zentrum für Gerontologie 294, 314, 527 Institutionenregister 487

Université de Genève, Centre Interfacultaire de Gérontologie -C.I.G- 241 Université de Lausanne, Faculté de Biologie et de Médecine -FBM-, Service Universitaire de Psychiatrie de l'Enfant et de l'Adolescent -SUPEA- 507 Université de Neuchâtel, Faculté des lettres et sciences humaines, Institut de sociologie 442 Université de Neuchâtel, Faculté des sciences économiques, Institut de recherches économique - IRENE- 574 Verein zur Förderung der Rehabilitationsforschung e.V. Norderney 436 Westfahlenfleiß gGmbH Arbeiten und Wohnen 348 Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung, Lehrstuhl für Mikroökonomik und In- dustrieökonomik 239 Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk -ZWH- 160 Zentrum für Entwicklungsförderung und pädiatrische Neurorehabilitation der Stiftung Wildermeth Biel 423 Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. an der Universität Halle-Wittenberg 155 Zoom - Gesellschaft für prospektive Entwicklungen e.V. 59

ANHANG

Hinweise 491

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur

Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nach- gewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr

Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Doku- mentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln

Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadt- bibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeit- schrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulan- gehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise

Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im For- schungsnachweis genannt ist.

Informations- und Dienstleistungsangebot des GESIS-IZ Sozialwissenschaften

Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das GESIS-IZ Sozialwissenschaften überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Daten- banken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu sei- nen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (SOFIS - ehemals FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Information und Beratung zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung • Internet-Service

Das GESIS-IZ Sozialwissenschaften wurde 1969 als Informationszentrum Sozialwissenschaften von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Von 1986 an war es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesell- schaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. Seit April 2007 ist das GESIS-IZ eine von drei Abteilungen der neu gegründeten GESIS. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam geför- dert.

Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet. Deren zentrale Aufgaben sind die sozialwissenschaftliche Informations- und Da- tenvermittlung zwischen Ost- und Westeuropa sowie die Förderung von Ost-West-Kooperationen und die Unterstützung der vergleichenden Forschung. Seit Januar 2006 gehört auch das Kompe- tenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) zur GESIS. Das CEWS bietet ziel- gruppenadäquate Informations- und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wis- senschaft und Forschung an.

Die Datenbanken SOFIS und SOLIS SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: SOFIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Daten- gewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bil- dungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschafts- wissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere inter-

disziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: rund 43.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen, die das GESIS-IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutsch- land, die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SIDOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der GE- SIS-IZ-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsfor- schung der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internet- quellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtun- gen und Stiftungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Öster- reich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grau- er Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsfor- schung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozial- forschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeit- forschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Juni 2007 ca. 350.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: zwischen 16.000 und 18.000 Dokumente Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom GESIS-IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politik- wissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Wei- tere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Do- kumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische For- schung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken SOFIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflich- tig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende Hosts zugänglich: STN International GBI-Genios Deutsche The Scientific & Technical Wirtschaftsdatenbank GmbH Information Network Postfach 24 65 Freischützstr. 96 76012 Karlsruhe 81927 München Deutschland Deutschland Tel.:+49 (0) 7247-80 85 55 Tel.:+49 (0) 89-99 28 79-0 www.stn-international.de http://www.gbi.de/r_startseite/index.ein

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich. infoconnex - der interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespau- schalpreise für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und SOFIS. Zudem stehen in infoconnex seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über infoconnex in der Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und in Literaturda- tenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de).

SOFIS und SOLIS stehen neben weiteren 12 Datenbanken auch im sozialwissenschaftlichen Fachportal sowiport für die Recherche zur Verfügung. Auf www.sowiport.de können Nutzer folgende Datenbanken integriert oder einzeln durchsuchen: • Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem SOLIS • Sozialwissenschaftliches Forschungsinformationssystem SOFIS • Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen • Katalog der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung • Katalog des Sondersammelgebietes Sozialwissenschaften der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln • Katalog der Bibliothek des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung • Datenbank GeroLit des Deutschen Zentrums für Altersfragen • Publikationen der Bertelsmann Stiftung • ProQuest-CSA-Datenbanken (im Rahmen von DFG-Nationallizenzen): Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Physical Education Index • Fachinformationsführer SocioGuide mit Informationen zu Institutionen, Fachzeitschriften, Sammlungen, Netzwerken und Veranstaltungen

Insgesamt enthält sowiport.de rund 2,5 Millionen Literaturnachweise, 50.000 Forschungsprojekte und 8.500 Nachweise zu sozialwissenschaftlichen Institutionen, darüber hinaus Veranstaltungs- hinweise, Themenschwerpunkte und Links zu Portalen.

Im Internetangebot der GESIS (www.gesis.org) steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken - ein Ausschnitt aus der SOFIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung. Dadurch besteht darüber hinaus die Mög- lichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme in SOFIS mitzuteilen.

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken SOFIS und SOLIS bietet das GESIS- IZ Sozialwissenschaften entsprechende Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Daten- banken.

Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das GESIS-IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken SOFIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren natio- nalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Der Bereich Informationstransfer Osteuropa fördert die Ost-West-Kommunikation in den Sozial- wissenschaften. Er unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das GESIS-IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • Allgemeine Soziologie • Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Berufssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Bevölkerungsforschung • Methoden und Instrumente der • Bildungsforschung Sozialwissenschaften • Familienforschung • Migration und ethnische Minderheiten • Frauen- und Geschlechterforschung • Organisations- und Verwaltungsfor- • Freizeit - Sport - Tourismus schung • Gesellschaftlicher Wandel in den • Osteuropaforschung neuen Bundesländern • Politische Soziologie • Gesundheitsforschung • Religionsforschung • Industrie- und Betriebssoziologie • Soziale Probleme • Internationale Beziehungen + • Sozialpolitik Friedens- und Konfliktforschung • Sozialpsychologie • Jugendforschung • Stadt- und Regionalforschung • Kommunikationswissenschaft: • Umweltforschung Massenkommunikation - Medien - • Wissenschafts- und Technikforschung Sprache sowiNet - Aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnli- ne Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf Basis der Datenbanken SOFIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden sol- che Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden unter www.gesis.org/Information/sowiNet.

Forschungsübersichten Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des GESIS-IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art- Reports werden in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.

Internet-Service Die GESIS-Abteilungen GESIS-IZ Sozialwissenschaften, GESIS-ZA (ehemals Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und GESIS-ZUMA (Zentrum für Umfra- gen, Methoden und Analysen, Mannheim) sowie die GESIS-Servicestelle Osteuropa in Berlin bieten unter www.gesis.org gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen. Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das GESIS-IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank SOFIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen: • Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunika- tionswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissen- schaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitä- re Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die je- weiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyper- link zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die For- schungsdatenbank SOFIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO). • Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Län- dern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Na- mensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zu- ordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt (www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE). • Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschrif- ten, die vom GESIS-IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen re- gelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinfor- mationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SO- LIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weite- re Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste al- ler ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF- Format abgerufen werden. Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in al- phabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt über www.gesis.org/Information/Zeitschriften.

Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht: • die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie • der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationa- len Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.

Newsletter Über Neuigkeiten aus der GESIS informiert zweimonatlich der gesis report. Der Newsletter er- scheint in elektronischer Form und kann abonniert werden unter: [email protected] (Kommando im Textfeld: subscribe GESIS-Newsletter Vorname Nachname - keinen Betreff ange- ben)

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