Der Rundweg: Liebe Natur- und Heimatfreunde, Nr.3 der Infoserie Dauer: 1,5 h Holzhausen Alte Schule Der Förderkreis Alte Schule des Heimatvereins Länge: ca. 2 km Holzhausen setzt sich in Form von kulturellen und na- Natur erleben In Ausgangspunkt der Wanderung ist die Alte Schule. Das turkundlichen Veranstaltungen für die Weiterbildung restaurierte Fachwerkhaus ist das Wahrzeichen des und Freizeitgestaltung von Bürgern der Gemeinde und burbach am Rothaarsteig anderen Interessierten ein (Veranstaltungsprogramm Heimatvereins Holzhausen und Ort regelmäßiger Legende 0 3 beim Heimatverein Holzhausen erhältlich). Wir hoffen, Veranstaltungen und Ausstellungen. Von hier verlässt 7 Ihnen mit der Installierung des Rundweges durch das man den Ort in südöstlicher Richtung (Flammersbacher NSG L Naturschutzgebiet Straße) und gelangt nach Überquerung der L 730 an den NSG einige seltene Naturbeobachtungen zu ermögli- chen und zu verdeutlichen, dass Naturschutz in vielen Wetterbachtal Rand des Naturschutzgebietes. Der durch Wegweiser ge- Wasser kennzeichnete Rundweg führt durch eine abwechslungs- Fällen mit Rücksichtnahme, aber nicht dem gänzlichen reiche Wiesenlandschaft mit unterschiedlichen Rundweg Ausschluss des Menschen verbunden ist. Das Beispiel Grünlandbiotopen, die sich dem aufmerksamen des NSG Wetterbachtal zeigt sogar, dass bestimmte ar- Wanderer allerdings erst auf den zweiten Blick offenba- Informations- tenreiche Lebensräume erst aufgrund von menschlicher Schild ren. Kleinräumig wechseln Bodenbedingungen und Nutzung entstehen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen Bewirtschaftungsweisen und somit auch die viel Spaß bei der Besichtigung dieser Kulturlandschaft. Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Während ein kleiner Teil der Flächen zur Gewinnung von energiereicher Silage bereits Ende Mai geschnitten Ulrich Krumm, Vorsitzender des Heimatvereins wird, kommen auf den Heuwiesen alle Pflanzen zum Blühen und Aussamen. Die überdurchschnittlich großen Sponsoren: Firma Hering Bau: Vorkommen von Gebirgspflanzen wie Trollblume und Foto: P. Fasel Eisenhut kann mit einem häufig vom Hohen Westerwald Neuländer Str. 1, 57299 Burbach, Tel.: 02736/27-0 über das Wetterbachtal abfließenden Kaltluftstrom er- Garten- und Landschaftsbau V. Dietewich: klärt werden. Schulstr. 3, 57299 Burbach, Tel.: 02736/3336 An einigen Stellen werden die Wiesen noch von Gräben NSG Wetterbachtal Herausgeber: durchzogen, die Relikte einer bis ins 20. Jahrhundert be- Heimatverein Holzhausen: triebenen Bewässerungstechnik sind. Die sogenannten Zehnstück 14, 57299 Burbach, Tel.: 02736/7814, www.heimatverein-holzhausen.de Rieselwiesen wurden in regelmäßigen Abständen mit Gemeinde Burbach: dem Wasser des naheliegenden Wetterbaches über- Eicher Weg 13, 57299 Burbach, Tel.: 02736/45-0, schwemmt, das beim Versickern Schwebstoffe zurück- www.burbach-siegerland.de ließ. Sie reicherten den Boden mit Mineralien und Untere Landschaftsbehörde: Nährstoffen an und führten zu einer Ertragssteigerung. Koblenzer Str. 73, 57069 Siegen, Tel.: 0271/3331819, (Näheres im Volkskundlichen Museum ). www.siegen-wittgenstein.de Foto: P. Fasel Durch die Aufgabe der früher intensiven Gewässer- Kreis Siegen-Wittgenstein Biol. Station Rothaargebirge: Hauptmühle 5, 57339 Erndtebrück, Tel.: 02753/598-330, Heimatverein Gemeinde nutzung (Wässerwiesen, Mühlen, Färbereien, Burbach www.bioststationrothaargebirge.de Holzhausen Lohgruben) und einer kommunalen Abwasser- Gestaltung: H. Krafft, P. Fasel, H. Wypukol, Stand: 9/2004 behandlung hat der Wetterbach in den letzten Erndtebrück Druck: O. Benner, Bad Berleburg-Raumland Jahrzehnten eine erfreuliche Entwicklung genommen. Kreuztal Gefördert durch: Das über weite Strecken natürlich verlaufende Bachbett Freuden- Siegen Natur schützen! mit Unterspülungen, Steilufern und Kiesbänken und die berg Garten- und Landschaftsbau Wilnsdorf Bitte helfen Sie mit, die Lebensgemeinschaften dieses Meisterbetrieb hohe Wasserqualität haben wieder seltene Bach- Neun- Burbach besonderen Lebensraumes zu erhalten, indem Sie bewohner wie Eisvogel, Wasseramsel, Mühlkoppe, kirchen Hering Bau Hunde anleinen, auf dem ausgewiesenen Wanderweg Bachneunauge und Steinfliegen angelockt. 0 100m bleiben und Pflanzen und Tiere in ihrer natürlichen Burbach NSG Wetterbachtal Umgebung belassen. Foto: P. Fasel Herzlich willkommen Gefährdete Pflanzen und Tiere Eisvogel (Alcedo atthis) Blauer Eisenhut (Aconitum Fischreiche, baumgesäumte, napellus) im NSG Wetterbachtal nicht zu schnell fließende Bäche Wiesenpieper (Anthus pratensis) Natürlicher Wuchsort unserer Kennen Sie das Naturschutzgebiet (NSG) Wetter- und Flüsse sind der Lebensraum bekannten Gartenstaude sind Lebensraum dieses Bodenbrüters sind feuchte, baum- bachtal bei Holzhausen mit seinen bunten Wiesen und unseres wohl farbenprächtigsten Bachufer sowie kühle Lagen der und straucharme Mager- Weiden, feuchten Senken und Staudenfluren? Oder den Vogels. Am Wetterbach ist er Gebirge. Von seinen natürlichen und Feuchtwiesen, wo er naturnahen Bachlauf mit einem durchgehenden Saum regelmäßig anzutreffen. In Vorkommen auf dem Hohen Wes- sein Nest im Schutz von Alt- aus Erlen, Weiden und Eschen? Die weithin offene geeignete Steilufer gräbt er eine terwald werden die Samen bis in grashorsten baut. Einzelne Wiesenlandschaft wird zum Ortsrand hin durch knapp einen Meter lange Röhre tiefere Lagen entlang des Wet- Warten wie Weidezäune Hecken und Bäume eingebunden. Hier befinden sich mit rundlicher Nestkammer. terbaches getragen. Die Art oder Feldgehölze dienen noch einige gut erhaltenen Streuobstwiesen, deren Meist sitzt er still am Ufer und gehört mit dem Alkaloid Aconi- ihm als Aussichtspunkt bei knorrige Hochstämme zur Blütezeit im Mai weiß und lauert auf kleine Fische, die dann tin zu unseren giftigsten heimi- der Insektenjagd und Start- rosa leuchten. Seit Jahrhunderten unterliegt die für das im senkrechten Sturzflug erbeu- schen Heilpflanzen. Sie ist bun- punkt für seinen auffälligen Siegerland ungewöhnlich breite Talaue einer extensi- tet werden. desweit geschützt. ven Wiesennutzung, die heutzutage immer unüblicher Singflug. wird. Bachforelle (Salmo trutta) Trollblume (Trollius europaeus) Braunkehlchen (Saxicola rubetra) Im Gegensatz zur Meerforelle, die Bäche nur zum Lai- Mitte bis Ende Mai ist in den Wiesen am Wetterbach und Das Braunkehlchen ist eine weitere Charakterart der chen aufsucht, verbringt die Bachforelle ihr ganzes im Morsgraben die extensiven Heuwiesen und Hochstaudenfluren. Ent- Leben in klarem Süß- Blüte der Trollblume Warum Naturschutzgebiet ? scheidend für sein Vorkom- wasser. Zur Laich- zu bewundern. Die Die aufgrund der althergebrachten Heu-(1.Schnitt) und men sind eine vielfältige zeit wandert sie in attraktive Staude der Grummetgewinnung (2. Schnitt) oder Beweidung ent- Krautschicht zur Nahrungs- die besonders sau- Westerwälder Berg- standenen Lebensräume zeichnen sich durch einen suche, ausreichende erstoffreichen Bach- wiesen mit ledriggrü- außergewöhnlichen Artenreichtum aus. Sie beherber- Deckung für die Nestanla- oberläufe. Hier legt nen Blättern und zitro- gen Pflanzen und Tiere, die andernorts bereits durch ge, genügend Sitzwarten sie im Kies des Bach- nengelber Blüte intensivere Bewirtschaftung verschwunden sind. Bei und eine Wiesenmahd nicht bettes durch bevorzugt feuchte geeignetem Wetter und sachkundiger Führung können vor Anfang Juli. Die größten fächelnde Schwanz- Böden. Sie ist tritt- Sie etwa 250 gefährdete Wiesenpflanzen entdecken, den Vorkommen dieses Wiesen- bewegungen eine empfindlich und durch frühe Silagemahd oder zu starke Gesang von Braunkehlchen und Wiesenpieper verneh- vogels in NRW findet man im Raum Burbach und hier men oder seltene Perlmutter-, Augen- und Feuerfalter Laichgrube an, in der ihre Eier heranreifen. Verschmut- Beweidung selten geworden. vorwiegend im NSG Wetterbachtal. zung und der Ausbau von Gewässern gefährden ihr Vor- beobachten. Grund genug, das Tal im Rahmen der Land- schaftsplanung Burbach in einer Größe von 88,4 ha unter kommen. Wachtelkönig (Crex crex) Schwarzblauer Ameisenbläuling Naturschutz zu stellen. Wegen des Vorkommens troll- Ein selten zu sehender Wiesenbrüter ist der Wachtelkö- (Maculinea nausithous) blumenreicher Bergmähwiesen, bachbegleitender Sumpf-Storchschnabel nig. Sein wissenschaftlicher Name ähnelt sehr seinem Die hochsommerlichen Wie- Erlen-Eschen-Wälder und europaweit geschützter Tier- (Geranium palustre) rauhen Ruf, durch den der ver- sen sind zur Blütezeit des Gro- arten wie Wachtelkönig und Dunklem Ameisenbläuling Die purpurroten Blüten steckt lebenden Vogel seine ßen Wiesenknopfes im Juli genießt das Tal den besonderen Schutz eines FFH- dieser Storchschnabelart Anwesenheit verrät. Er brütet Lebensraum eines unauffälli- (Flora-Fauna-Habitat) Gebietes. Dieser Schutzstatus begleiten die Hochstau- bis Ende Juli und ist daher gen und seltenen Schmetter- ist eine Voraussetzung für die Förderung von Landwirten denfluren an Bächen und ebenfalls auf spät zu mähendes lings. Während die Raupen durch Maßnahmen des Vertragsnaturschutzes. Im Rah- Gräben von Juni bis Sep- Grünland angewiesen. Er zunächst an den Blüten dieser men dieser Maßnahmen erhalten sie einen finanziellen tember. Zur gleichen braucht offenes Gelände, das Pflanze fressen, wechseln sie Ausgleich von Seiten des Landes, wenn sie zugunsten Zeit blühen auch Mäde- gleichzeitig eine dichte zur Überwinterung ab Sep- der Arterhaltung auf Düngung und häufigere Mahd ver- süß, Blutweiderich und Bodenvegetation aufweist, um tember in die Nester von Wie- zichten. Großer Baldrian in sich und sein Nest zu verbergen. Der Wachtelkönig ist Gewässernähe und auf brachgefallenen Wiesen. senameisen, in denen sie sich weltweit gefährdet. auch verpuppen.

Foto: P. Fasel