100 Jahre SRB-Uri

Nach der Gründung des Kantonalverbandes ging man mit viel Elan an den Aufbau des Verbandes. Allerdings hatten die damaligen Radpioniere mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Bereits drei Monate nach der Gründung am 5. Oktober 1919, startete man zur 1. kantonalen Ausfahrt nach Unterschächen, wobei besonders die Musikformationen von und für Stimmung sorgten. Bemerkenswert war aber auch die Weitsicht der Gründer, lud man doch auch Jungradler zu den Veranstaltungen und nahm sie in die Reihen der SRB Sektionen auf. Im Gründungsjahr gab es bereits den ersten Ausschluss Kurz nach der Verbandsgründung trat diesem auch der Velo-Club Flüelen bei. Ueber das erste Verbandsjahr legte man am 19. Dezember 1919 im Rest. Tell in Schattdorf, Rechenschaft ab. Das vorgelegte Jahresprogramm für 1920 sah eine Frühlings- und Herbstausfahrt, sowie ein Gartenfest vor. Es gab aber auch bereits den ersten Verbandsausschluss. Dies betraf die Sektion Flüelen, die trotz verschiedenen Aufforderungen den Veranstaltungen des Verbandes unentschuldigt fernblieben und auch den Jahresbeitrag nicht bezahlten. An der Delegiertenversammlung 1921 konnte als neue Sektion der Velo-Club Silenen und der Velo- Club begrüsst werden. Der 1. kantonale Sporttag 1923:Ein Hit Zum ersten grossen Radsporttag in Uri kam es am 3. Juni 1923, als der Velo-Club Altdorf, im Auftrag des Urner Verbandes, den 1. kantonalen Radsporttag, organisier-te. Das Radsportfest wurde zu einem grossen Erfolg und der damalige Chronist Albert Scheuermeier schrieb darüber im Protokollbuch: „Nach dem grossartigen Corso gab es beim spalierstehenden Publikum manch wohlverdientes Oh! Oh! Ich glaube kaum, dass Altdorf schon ein solcher Umzug gesehen hat, der, was gibt es schöneres, als eine flotte Radlerschar im Sportkostüm oder als orginelle Gruppe.“ Fritz Beutler erstes Verband-Ehrenmitglied An der Delegiertenversammlung 1923 wurden erstmals die Statuten revidiert. Darin regelt man die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft im folgenden Zusatz: „Als Ehrenmitlied können Personen ernannt werden, welche sich um den Radfahrer-Verband Uri verdient gemacht haben.“ Nach der Genehmigung dieses Zusatzes erkürte man Radsportpionier Fritz Beutler, Altdorf zum ersten Ehrenmitglied des Verbandes. 1937 wurde die Talsohle erreicht Die ersten zwanzig Verbandsjahre waren gezeichnet durch viele Zwistigkeiten unter den Sektionen, die sich auf die Verbandsentwicklung negativ auswirkten. Das hatte zur Folge, dass am 11. Oktober 1925, der Velo-Club Seedorf und am 21. März 1926 der Velo-Club aus dem Verband austraten. An der Delegiertenversammlung 1926 wurde der Velo-Club Gurtnellen aus dem Verband ausgeschlossen. Grund dazu war, dass der VC Gurtnellen seit zwei Jahren den Verbandsbeitrag nicht mehr bezahlt hatte. Auch die Weihe des ersten Kantonalbanners, am 19. Juni 1927 in Schattdorf, brachte nicht die erhoffte Einigkeit. Dies geht daraus hervor, dass 1928 auch die Velo-Clubs von Silenen, Erstfeld, Schattdorf und Altdorf mit Verbandsaustritten drohten. Von diesen vier Sektionen trat der Velo-Club Silenen aus dem Verband aus. Erst 1937 bekam der Kantonalverband neuen Aufschwung, als zu den drei verbleibenden Sektionen Altdorf, Erstfeld, Schattdorf, neu der Velo-Club Silenen und der neugegründete Velo-Club Bürglen, dem Verband beitraten. 1941 kam als sechste Sektion der Velo-Club Flüelen dazu. 1932 platzte die Delegiertenversammlung Wie zerstritten die Sektionen im Verband waren zeigt, dass die auf den 13. November 1932 in Schattdorf angesetzte Delegiertenversammlung platzte. Grund: es waren zu wenige Teilnehmer und der Kassier samt Kassabuch fehlte. Als man sich eine Woche später zur neu angesetzten Delegiertenversammlung traf, waren aus den drei verbliebenen Verbandssektionen Altdorf, Erstfeld und Schattdorf, nur acht Mann anwesend. Was wieder fehlte, war das Kassabuch. Der Kassier anerbot sich, das fehlende Kassabuch nach Hause zu holen. Anschliessend genehmigte man die Kasse, obwohl sie unrevidiert war, aber der Kassabestand und die Kassafüh-rung in Ordnung waren. Abschliessend rief der alt Präsident Fritz Frey die neuen Vorstandsmitglieder auf, das Verbandschiffchen weiter segeln zu lassen und sich den Stürmen, die dem Kantonalverband drohen, erfolgreich zu stellen. Das Jahr 1937 brachte für den SRB Uri die Wende zum Aufstieg. Man beschloss an der Delegiertenversammlung vom 7. Dezember, die Frühlings- und Herbst- Präsidentenkonferenzen einzuführen, um dabei besser auf die anstehenden Verbandsprobleme eingehen zu können. Um den Wettkampfsport im Verband besser för- dern zu können, gliederte man 1941 die Sportkommission an. Als immer mehr motorisierte Mitglieder in den Verband eintraten, rief man 1949 die Unfallkommission ins Leben, aus der 1971 die Verkehrskommission herauswuchs. Eine der ersten Aktivitäten dieser Kommission war die Einreichung einer Interpellation an den Landrat, mit der Begründung, an den Schulen die Verkehrsprüfung einzuführen und forderte für die Radfahrer einen besseren Schutz auf der Strasse. Zudem gab es bis anfangs der 80er Jahre eine Totokommission, die man 1953 ins Le- ben gerufen hatte. Die Aufgabe dieser Kommission war, das Totogeld von Jugend und Sport zu fordern und zu verteilen. Von der Gründung bis zur Aufhebung, stand dieser Kommission Ehrenpräsident Emil Schilter, vor. 1951 wurde Emil Schilder Ehrenpräsident Von all den vielen Funktionären, die sich in den 100 Jahren für den SRB Uri einsetzten, nahm wohl Emil Schilter, Altdorf/Erstfeld, eine einmalige Stellung ein. Seit seiner Wahl als Aktuar in den Kantonalvorstand 1939, blieb er an vorderster Front — bis zu seinem Tode 1992 — dem SRB-Uri treu. Er erkannte bereits nach dem 2. Weltkrieg die Wichtigkeit die Jugend in der Ver kehrserziehung zu fördern. So verbrachte er ab 1949 viele Stunden in den Urner Schulstuben, um den Schülern Verkehrsunterricht zu erteilen, bis anfangs der 70er Jahre, als die Kantonspolizei Uri diese Aufgabe übernahm. Von 1945 bis 1946 stand er dem Verband als Präsident vor, um dann seine Kräfte der Jugend-, der Toto- und der Unfallkommission als Ob- mann zur Verfügung zu stellen. Seine enorme Arbeit verdankte man ihmschon früh, wählte man ihn doch bereits am 2. Dezember 1951 als Ehrenpräsident des Verbandes. Diese Eh- rung spornte ihn dann besonders an, denn er wollte keinesfalls auf den Lor- beeren ausruhen, sondern schaffte unermüdlich bis zu seinem Tode im Vorstand mit.

IM SRB-URI WIRD DAS TOURENFAHREN GEPFLEGT Die Urner SRB Sektionen machten seit der Gründung des Verbandes an den schweizerischen Tourenwettbewerben mit. Bereits 1914 gewann der Veloclub Schattdorf den SRB Tourenwettbeerb. Im Laufe der Jahre standen aber auch die Sektionen Flüelen, Atting- hausen, Erstfeld, Bürglen, Seedorf und Silenen an der Spitze. Man brachte aber auch viele Siegerpokale von Distanzfahrten nach Hause, wenn man ausserkantonale Radsportfeste be- suchte. Früher waren die kantonalen Touren obligatorisch. Bei der Gründung des Verbandes 1919 organisierte der Kantonalverband jeweils zwei obligatorische Verbandsausfahrten. Die erste Ausfahrt fand am5. Oktober 1919 statt, an der 80 Mitglieder nach Unterschächen radelten. An der Delegiertenversammlung 1931 stellte Kollege Hediger vom RMV Altdorf den Antrag, das alljährlich nur noch eine obligatorische Ausfahrt mit der Kantonalfahne im Programm auf- zunehmen sei. Diese soll nicht unter 50 Kilometer betragen. Als Ersatz sollte aber jede Sektion zwei in Kilometerzahl unbeschränkte Ausfahrten ins Obligatorium aufnehmen, welche alle zwei Jahre in der Punktzahl zusammen gewertet auf eine kantonale Rangprämierung Anrecht hätten. Diese Bewertung hätte analog dem SRB Reglement zu geschehen, mit dem Unterschied, dass die zwei Sektionstouren in unbeschränkter Kilometerzahl nicht vor morgens 06.00 Uhr und spätestens bis 18.00 Uhr durchgeführt und vollständig abgeschlossen sein müssen. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen und dem Vorstand zur Ausarbeitung eines bezüglichen Reglementes überwiesen. Im Laufe der weiteren Jahre wurden die Tourenreglemente immer wieder den gegebenen Bedürfnissen angepasst. Aber auch heute — 100 Jahre nach der Gründung des SRB Uri — ist der Titel eines kantonalen Tourenmeisters bei den Sektionen nicht mehr so begehrt. Es gab viele kantonale Wanderfahrten Erstmals zu einer kantonalen Wanderfahrt lud man 1941 nach Altdorf. Ab da traf man sich bei unzähligen Urner Radsportveranstaltungen zu Wanderfahrten. Zur Förderung der Kamerad- schaft innerhalb der Sektionen trifft man sich regelmässig zu Sporttagen mit Ball- und Geschicklichkeitsspielen. Beliebt bei den Sektionsmitgliedern sind aber auch die frohen Familienausflüge. Ende der 70er Jahre wurde das Velofahren wieder «in». Dies erkannten die Verantwortlichen des RMV Seedorf und gingen unter der Regie von Edi Arnold an die Arbeit, einen Radwander- weg zu planen. 1980 wurde das Werk, das in Zusammenarbeit mit dem SRB Uri und SRB Schweiz entstanden ist, eingeweiht. Unter dem Motto «Auch in Uri lässt sich gut radwandern», besteht heute zwischen Seedorf und Silenen, ein 40 Kilometer langer Parcours, der mit den offiziellen SRB-Wegweisern markiert ist. Wenn man alle sieben vorgeschlagenen Varianten abgefahren hat, sind zehn Urner Gemeinden durchfahren worden und dies abseits des grossen Verkehrs. Die Veloclubs Altdorf, Flüelen, Erstfeld, Lambretta Club Uri und Seedorf organisierten viele jahrelang die Volksradtouren, welche grossen Anklang unter den Radfahrern fand. Wie so vieles wurde auch hier die Teilnahme immer schlechter. Dies hatte eine ähnliche Auswirkung wie bei den Strassen-Radrennen, es wurden immer weniger Volksradtouren durchgeführt. Heute ist der RMV Seedorf der einzige Verein im Kanton Uri, welcher noch die Volksradtour durchführt. Da wird die Kameradschaft sehr grossgeschrieben. Auch schweizerisch gab es eine Aenderung der Volksradtour. Heute werden noch 10 Top- Touren organisiert. Korsofahren die Stärke der Urner Besonders brillierten die Urner Sektionen an Korsos in der ganzen Schweiz. Viele Male fuhr man per Zweirad oder mit dem Auto an solche Veranstaltungen. 1958 liess man sich etwas besonderes einfallen, als man zum Jubiläumskorso «50 Jahre SRB» nach Luzern reiste, indem man alles auf zwei Nauen verpackte und mit diesem der Leuchtenstadt entgegenreiste. Die wohl erfolgreichste Urner Sektion ist der RMV Seedorf, der über 20 Mal als Sieger von Korsos ins Urnerland zurückkehrte. Aber auch die Sektionen Altdorf, Flüelen, Schattdorf, Bürglen, Erstfeld, Spiringen und Silenen, standen mehrmals auf dem Siegerpodest. Die Urner Radler besuchten nicht nur Korsos, sondern waren mehrmals hervorragende Organisatoren solcher Korsos. Das erste Korso fand anlässlich des 1. Kant. Sporttages 1923 in Altdorf statt. Weitere Korsos konnte man 1927 in Schattdorf, 1942 in Flüelen, 1954 in Erstfeld, 1966 in Seedorf, 1969 in Schattdorf, 1982 in Altdorf und letztmals 1986 in Seedorf bewundern. Lei- der wird dieser Sportzweig im SRB fast nicht mehr gepflegt, was sehr schade ist.

IN URI GAB ES AUCH RADQUERSPORT In Uri gab es immer wieder Radsportler, die dem Quersport frönten. Dies animierte drei Urner SRB Sektionen, Radquers durchzuführen. Ein erster solcher Anlass war das 2. Urschweizer Querrennen in Bürglen, 1938, aus dem bei den Junioren, Franz Imhof «genannt Weibel» als Sieger hervor- ging. 1942 war Bürglen erneut Gastgeber der Urschweizer Crossler. 1944 lud der RMV Klausen-Unterschächen zum Urschweizer Cross-Geschicklichkeitsrennen, wobei die Organisatoren mit Otto Schuler auch gleich den Tagessieger stellten. 1967 Radquer-Schweizermeisterschaft in Bürglen Zu dieser Zeit gab es auch eine Urner Crossmeisterschaft, die 1948 von keinem geringeren als dem Altdorfer Carlo Lafranchi gewonnen wurde, der später erfolgreicher Trainer, Coach und Betreuer der Schweizer Radcrossler wurde. Packenden Quersport bekam man in Uri zwischen 1960 und 1965 in Bürglen zu sehen, als der Veloclub Nationale und Internationale Quers organisierte. Dabei gab es 1960 durch Ruedi Zberg, Silenen und 1965 mit Franz Gisler, Erstfeld, Urner Kategoriensieger. Die Bürgler schlossen die Radquerserie 1967 mit den Schweizermeisterschaften ab, wo Emanuel Plattner Schweizermeister wurde. Weltmeister Albert Zweifel siegte in Seedorf Das letzte Querrennen in Uri kam 1976, organisiert von RMV Seedorf, in Seedorf zur Durchführung, wo die vielen Zuschauer Weltmeister Albert Zweifel als überlegener Sieger sahen. Letzte sportliche Tat urnerischer Seite, vollbrachte 1992 der Silener Markus Zberg als er Junioren Schweizermeister wurde und an der Weltmeisterschaft in England einen achten Platz herausfuhr.

IN URI WIRD ALS HALLENRADSPORTART RADBALL GEPFLEGT Mit dem Radball kamen die Mitglieder des SRB Uri bereits 1923 in Kontakt, als man an einem grossen Radsporttag in Altdorf auf dem Turnhallenplatz Winkel die «kämpferische Sportart» bestaunen konnte. Aber erst Mitte der 40er Jahre schaffte man im Radsport Altdorf vier Radballvelos an. Trotz zahlreichen Schwierigkeiten, mangels eines geeigneten Trainingslokals, wagte man sich Ende Februar 1947 an einem Meisterschaftsturnier in Zürich teilzunehmen. Altdorf— Flüelen bildete eine Trainingsgemeinschaft Da auch vom VMC Flüelen Mitglieder am Radball Interesse hatten, schloss man sich zu einer Trainingsgemeinschaft zusammen und trainierte in der alten Kirche von Flüelen. 1951 gelangte der Radsport Altdorf mit dem Antrag an die Delegiertenversammlung, für zwei Radballvelos einen Beitrag von Fr. 250.— aus dem Sport-Totofonds zu sprechen. 1952 schrieb die Sportkommission den ersten kant. Radballkurs aus. Es gab eine Urner Radballmeisterschaft In diesen beiden Jahren bestritt man erste Radballturniere. 1954 schrieb man die erste und einzige Urner Radballmeisterschaft aus, an der sich vier Mannschaften beteiligten. Dann blieb es wieder ruhig um den Radballsport, bis die beiden Altdorfer Franz Ziegler und Hans Vogel 1964 den Radballsport aus dem «Dornröschenschlaf» erweckten. Grosse Förderer des Rad- balls in Uri waren Hansruedi Siegrist und Enrico Bricker. Heute amten die beiden NLA- Zugpferde Stefan und Thomas Marty und führen das Radballspielen weiter. Seit über50 Jahren Internationale Radballturniere Um den Radball im Kanton Uri vermehrt bekannt zu machen, zeichnet der Radsport Altdorf seit 1966 für ein Internationales Radballturnier. In den letzten Jahren kamen in Altdorf auch Schweizermeisterschaftsrunden und Finals zur Durchführung. Als eines der Glanzlichter in die Geschichte des RMV Altdorf gingen 1987 die Durchführung der Junioren-Europameister- schaften im Hallenradsport und 1988 der NLA—Final ein. Medaillen an Schweizer-, Europa- und Weltmeisterschaften Die Altdorf Radballer konnten viele Turniersiege für sich entscheiden und vorderste Plätze an Meisterschaften erkämpfen. So durften zwischen 1970 und 2019 etliche Meisterschafts- medaillen in Empfang genommen werden. Der grosse Durchbruch gelang Thomas und Stefan Marty 1991, als sie in die Nationalliga A aufsteigen konnten — der Radsport Altdorf noch heute angehören — nachdem sie zuvor seit 1988 in der Nati B spielten. Zwischen 1989 und 1992 spielten zudem Kurt und Stefan Leu in der Nationalliga B. Heute bestreiten 15 Mannschaften für den Radsport Altdorf die Radball-Meisterschaft. Nebst Schweizermeisterschaft-Medaillen eroberten sich die Radballer auch an Europa- und Weltmeisterschaften Edelmetall. Seit ca. 10 Jahren gehören die Radballer des Radsport Altdorf zu den internationalen Spitzenteams.

Erfolge auf der Bahn, Strasse und dem Bike Ein wichtiges Glied innerhalb des SRB Uri ist die 1941 ins Leben gerufene Sportkommission. Als erster Obmann amtete der Unterschächner Josef Rogger. Er führte 1941 eine Urner Rad- meisterschaft durch, an der der Altdorfer Alois Schönenberger als Meister hervorging. Als der Altdorfer Ex- Radrennfahrer Carlo Lafranchi der Kommission als Obmann vorstand, gibt es 1957 erstmals einen Rennfahrerkurs. Für den Titel eines Urner Radmeisters musste man sich in den Disziplinen 100-Kilometer-Rennen, 50-Kilometer-Zeitfahren, Sprintrennen und Bergrennen Altdorf— bewähren. Gewaltiger Auftrieb durch Obmann Fredy Gisler Neuer Wind in die Segel der Sportkommission kam, als 1965 Fredy Gisler als Obmann gewählt wurde. Zusammen mit dem Betreuer der Rennfahrer Werner Häusler und den Kommissionsmitgliedern bauten sie für die Rennfahrer und die Verbandsmitglieder ein um- fangreiches Sportprogramm aus, das beiden Teilen viel brachte. Es kamen die Flüeler Abendrennen So organisierte man ab 1972 — mehr als ein Jahrzehnt lang — die beliebten Flüeler Abendrennen. Unter guter Leitung trainierte hier der Urner Radnachwuchs Kriteriumfahren, machte Ausscheidungsrennen, mass sich in Zeitfahren und spurtete im Kilometertest. Ab 1974 trainierte man zudem in Schattdorf Kondition unter der Leitung von Andreas Baumann. Abgeschlossen wurde damals die Rennsaison mit der Vergebung des Urner Meistertitels. Wer sich aber diesen Titel holen wollte, musste sich bereits durch die ganze Saison an acht auswärtigen Rennen bewähren. Heute gehören die Flüeler Abendrennen längst der Vergangenheit an und die begehrten Urner Meistertitel werden nach einem neuen Modus vergeben. Nebst der Rennfahrerbetreuung wurde auch der Kaderausbildung volle Aufmerksamkeit geschenkt. So beteiligten sich immer wieder Kommissionsmitglieder an schweizerischen Kursen für Zielrichter, Jurypräsidenten, Korsorichter und Zeitnehmer, und Hallenradsportler liessen sich als Radball-Spielleiter ausbilden. Dies gibt den SRB Uri Mitgliedern die Möglichkeit, Radrennen zu überwachen und regulär durchzuführen, sowie Radballspiele als Schiedsrichter zu leiten. In den Sektionen des SRB Uri wird die Jugend zudem in Jugend und Sport gefördert. Viele Mitglieder besuchten J+S—Kurse für den Leiter I und II und mit Hans Traxel verfügt man zudem über einen J+S—Radsportexperten. Heute gibt es ein Radsportlager in Italien Anfangs der 80er Jahre bis 1997, als im VMC Silenen, VMC Erstfeld und RMV Altdorf, hoffnungsvoller Radrennnachwuchs gedieh, schrieb man erstmals ein Radsportlager im Tessin aus. In den ersten Jahren wurden diese in Agno durchgeführt und seit einigen Jahren ist man in Fornasette bei Ponte Tresa. In diesen Radsportlagern wurde in all den Jahren nicht nur Sport getrieben, sondern auch der Pflege des Materials und vor allem der Kameradschaft grösste Aufmerksamkeit geschenkt. Ist es da verwunderlich, dass das Radsportlager des SRB Uri bis weit über unsere Landesgrenzen hinaus einen guten Ruf hat. 1998 fand das Trainingslager erstmals in Villamarina (Cesenatico) durchgeführt. Erstmals konnten auch Hobbyfahrer am Trainingslager teilnehmen. Nach 6 Jahren wechselte man mit dem Trainingslager nach Bellaria (Nähe Rimini) in Hotel Gradara. Seit 2018 wird das Trainingslager in Finale Ligure durchgeführt. Finale Ligure gilt als Bike-Mekka. Die Sportkommission tritt auch als Organisator auf Seit der Gründung der Sportkommission 1941 tritt diese immer wieder als Organisator von Sportveranstaltungen auf. Wenn sich keine Sektion fand, die Urner Meisterschaften im Rad- oder Skifahren zu organisieren, war man für die Durchführung selbst verantwortlich. 1971 trat man als Organisator eines Etappenstarts des GP Tell in Altdorf auf. Seit 1976 zeichnet man mit Erfolg für die Durchführung des Kilometertests in Altdorf, wo man Bahnradtalente entdeckte, wie Weltmeister Bruno Risi, Kurt Betschart, Rolf Furrer usw. Im Jubiläumsjahr 1994 ladet man bereits zur dritten Klausenrundfahrt ein. Man war aber früher auch für die Durchführung von kantonalen Meisterschaften im Quer, im Mannschaftsfahren und in der Fliegermeisterschaft einer Art Sprint aber auf der Strasse verantwortlich. Es gab und gibt viele Radrennen Nur drei Monate nach der Gründung des Kantonalverbandes kam in Schattdorf das 1. Velo- Wettrennen in Uri zur Austragung. Ab da gab es viele Radrennen, wie die Internationalen Rundstreckenrennen von Altdorf, das Innerschweizer Rundstreckenrennen Flüelen, das Kriterium in Flüelen 100-Runden-Rennen Erstfeld, Innerschweizer Mannschaftsfahren und Einzelmeisterschaft, sowie die Urner Meisterschaften. Zum festen Bestandteil des Urner Rennkalenders das Nationale Kriterium von Altdorf und Erstfeld, das Nationale Rundstreckenrennen Schattdorf, das Nationale Damen-Kriterium Schattdorf, das Nationale Bergrennen Seedorf— und das Innerschweizer Bergrennen Silenen — Bristen. Leider wurde der Kanton Uri in Sachen Radrennen nicht verschont. Wie in anderen Kantonen sind auch im Kanton Uri bis auf das Bergrennen Silenen – Amsteg – Bristen alle Radrennen auf der Strasse verschwunden. Neben dem Bergrennen wird nur noch von der IG Radsport Uri ein Cross-Country in Silenen durchgeführt. In den letzten Jahren wurde auch die Kantonalmeisterschaft im Bike in dieses Cross-Country integriert.

Ein wichtiges Bindeglied ist die IG Radsport Uri (ehemals IG Traxel) Mit der IG Traxel wurde etwas Neues ins Leben rufen. Es war Hans Traxel der seiner Zeit weit voraus war und sah, welches grosse Potenzial an Velofahrern im Kanton Uri vorhanden war. Er wolle vor allem den Breitensport fördern, und damit viele Jugendliche motivieren, Sport zu treiben. Zum Spitzensport kommen sie dann von allein, heisst es weiter. Ein neues Kapitel der sonst schon erfolgreichen Urner Radsportgeschichte wurde auf- geschlagen. 1991–2000 leitete Hans Traxel die IG Traxel mit überwältigendem Erfolg. In unserem kleinen Rückblick dürfen wir natürlich die Gebrüder Markus und Beat Zberg nicht vergessen. Sie waren es, die die damalige IG Traxel auf der ganzen Welt bekannt machten. Sie bescherten uns unzählige schöne und spannende Stunden vor dem Fernseher. Sie konnten Etappensiege am GP Tell, der Tour de Suisse, an der Vuelta und vielen anderen Rundfahrten feiern. Gleichzeitig fuhr auch ihre Schwester Luzia, von Sieg zu Sieg. Die drei Geschwister Zberg und Rolf Furrer haben die IG auch erfolgreich an olympischen Spielen vertreten. Am meisten Schweizermeistertitel gewann Roger Furrer. Er durfte sich 9mal an Bahnwettkämpfen ins Meistertrikot einkleiden lassen. Unvergesslich auch das Jahr 1998. In Altdorf wurden Sonja Traxel und Beat Zberg Schweizermeister im Einzelzeitfahren! Einen letzten grossen Erfolg durfte Hans mit seiner Tochter Sonja feiern. Sie gewann in der Sierra Nevada im 2000 den ersten Cross-Country WM Titel für seine IG.

2001 wurde aus der IG Traxel neu die IG Radsport Uri Die Rennfahrer/innen machen an nationalen wie auch an internationalen Rennen beste Werbung für die IG und den Kanton Uri. Einen weiteren Höhepunkt konnte Reto Indergand feiern. Nach seinem sensationellen 3.Rang an der Cross-Country Weltmeisterschaft in Canberra wurde er durch SMS Voting im 2009 zum Schweizer Radsportler des Jahres gewählt und liess Fahrer wie Fabian Cancellara und Nino Schurter hinter sich. Linda Indergand wurde im 2010 Cross-Country Europameisterin und dufte im gleichen Jahr an der ersten Jugend Olympiade teilnehmen. Zum ersten Mal in der 20jährigen Geschichte der IG, belegten wir an der Schüler Schweizermeisterschaft mit dem 2.Rang im Mannschaftsklassement einen Podestplatz. Einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der IG Radsport Uri schrieb Linda Indergand an der Heim Weltmeisterschaft 2011 in Champéry. Sie gewann das begehrte weisse Trikot mit den WM-Streifen! 2013 dann gab es eine grosse Ehre für Reto Indergand an der Heim EM in Bern. Er durfte das Team Relay für die Schweiz bestreiten und gewann mit Nino Schurter (Elite) Dominic Grab (Junior) und Jolanda Neff (Dame) die Silbermedaille.

40. Schweizermeistertitel und 100. SM Medaille für die IG Reto Indergand gewinnt auf der Lenzerheide in der Kat. Herren U23 im Cross Country den Schweizermeistertitel! Es ist der 40. SM Titel und die 100. Medaille für die IG Radsport Uri! Linda gewann an der SM in der neuen Disziplin Eliminator (wurde 2012 erstmals an SM und WM durchgeführt) die Bronzemedaille. Diesen 3. Rang erreichte Linda Indergand auch im Eliminator an der WM in Pietermaritzburg (RSA). Bis jetzt gewannen die Fahrer/innen der IG Radsport Uri zwei Weltmeister-, einen Europa- und 40 Schweizermeistertitel. Nebst den Bahnfahrer/innen der IG war ein anderer Verein sehr erfolgreich auf der Bahn und der Strasse. Allen voran die grossen Aushängeschilder waren da natürlich Bruno Risi und Kurt Betschart, welche etliche Erfolge auf der Bahn feiern konnten. Mit dem Radsport Altdorf und der IG Radsport Uri verfügt der Kanton Uri zwei Talentschmieden, wie man sie nicht gerade wieder findet. Mit den Innerschweizer Verbänden hat man von 2 Jahren die Innerschweizermeisterschaft wieder ins Leben gerufen. Da im Kanton Uri ein Strassen-Radrennen nicht durchgeführt werden kann, entschied man sich die Innerschweizermeisterschaft im Bike durchzuführen. Dies wurde in den letzten 2 Jahren im Cross-Country integriert.

IM SRB URI PFLEGTE MAN AUCH DEN WINTERSPORT Seit es in Uri einen SRB gibt, seit dieser Zeit frönen deren Mitglieder auch dem Wintersport. So lud bereits der Veloclub Spiringen auf den 3. Februar 1929, die SRB Mitglieder zu einem grossen Wettschlitteln ins Bergdorf. Auf der Rennstrecke vom Gasthaus St. Anton, hinunter zum Holzboden, kamen auch «Horäschlittä» zum Einsatz. Während des 2. Weltkrieges von 1940 bis 1945 war es der Veloclub Bürglen, der Schlittenrennen durchführte. Mitglieder des RMV Unterschächen waren treibende Kraft für den SRB Uri Skitag So richtig den Wintersport im SRB Uri lancierte der Radfahrerverein Klausen-Unterschächen. Deren Mitglieder zeichneten für den 1. Innerschweizer SRB-Skitag 1947 verantwortlich. 1954 organisierten sie ihn zum zweitenmal. 1958 gelangte der RMV Klausen-Unterschächen mit dem Antrag an die Delegiertenversammlung, eine SRB Uri Skimeisterschaft in ihr Sportprogramm aufzunehmen. Nach der Ausarbeitung eines Reglementes fand 1960 in Unterschächen der 1. Urner SRB Skitag statt. Aber auch der SRB , der VMC Flüelen und der VMC Spiringen zeichneten mehrmals als Organisatoren der Meisterschaften. Von 1989 bis 2006 wird neben dem Alpintitel auch im Langlauf um Meisterehren gekämpft.

Mehrmals waren Urner SRB Skimeister Die Urner SRBler konnten viele Erfolge an den Schweiz. SRB Skitagen feiern. So ist der RMV Unterschächen stolzer Besitzer des Alpin Mannschafts-Wanderpreises, nachdem deren Mitglieder auf dem Pizol 1958, 1960 und 1962, die Mannschaftswertung gewannen. Dazwischen holte sich diese Trophäe 1959 der SRB Attinghausen, und 1961 und 1965 der VMC Silenen. Den einzigen Mannschaftssieg im Langlauf geht auf das Konto des VMC Erstfeld, wo sie 1987 erfolgreich waren. Anfangs der 80er Jahre machte der SRB Attinghausen Schlagzeilen, konnten sie doch nach dem Gewinn der Mannschaftswertung 1980, 1981, 1982, 1983 und 1985 den prächtigen, vergoldeten Skifahrer endgültig nach Hause nehmen. Man erreichte nicht nur hervorragende Resultate an SRB Skitagen, sondern der SRB Attinghausen, war am 27. Januar 1985 Gastgeber des Schweizer SRB Skitages. Die rund 150 Teilnehmer fanden dabei hervorragende Pisten auf der Schattdorfer Sonnenterrasse Haldi. Wie viele Veranstaltungen leideten auch die Alpin- und Langlauf SRB-Uri-Meisterschaften unter Teilnehmerschwund. 2006 für der RMV Klausen das letztemal den Skitag nordisch durch. Das gleiche Schicksal ereilte auch der Alpin-Skitag. 2013 führte der VMC Schattdorf, anlässlich seiner 100 Jahrfeier den letzten Skitag Alpin durch.

Der 5RB Uri leistete 1979 Pionierarbeit Im Verlaufe der 100 Jahre hatte der Verband dreimal den Namen geändert. Bei der Gründung 1919 gab man ihm den Namen «Radfahrer-Verband Uri». Als man nach dem 2. Weltkrieg beschloss, Motorfahrer in den Sektionen als Mitglieder aufzunehmen, änderte man 1955 den Verbandsnamen auf «Urner Kantonaler Rad- und Motor- fahrer-Verband». Die letzte Namensänderung geht auf das Jahr 1978 zurück. Auf Wunsch des SRB Schweiz, man solle den Kantonalverbänden einheitliche Namen mit der Kantonsbezeichnung geben, leistete Uri Pionierarbeit, war er doch der erste Kantonalverband, der sich den Namen «SRB Uri» gab. Im Laufe der Jahre wurden die Statuten immer wieder den neuen Gegebenheiten angepasst und die Tourenreglemente auf den neuesten Stand gebracht. Die heutigen Verbandsstatuten gehen auf das Jahr 2001 zurück. Somit ist der SRB-Uri mit der Annahme der Statuten im Besitze eines modernen, richtungsweisenden Instrumentes, das die Rechte und Pflichten der Kommissionen und des Vorstandes umschreibt. 2000 wurde der schweizerische Verband neu “Swiss Cycling” benannt. Den Kantonalverbänden wurde nahe gelegt ihren Namen auch zu ändern. Der SRB-Uri hat sich bis heute erfolgreich dagegen gewehrt den Verbandsnamen anzupassen. Um die Mitglieder besser über die Verbandsaktivitäten orientieren zu können, sprach man 1972 von einem eigenen Mitteilungsblatt «Das Urner Rad», was aber wieder im Sande verlief. 2004 wurde die 1. Homepage des SRB-Uri aufgeschaltet. Damit wollte man die Mitglieder über die DV, Jahresprogramm, Resultate und vieles mehr informieren. Im 100 Jahrjubiläum ist bereits die 3. Version der Homepage aufgeschaltet. Sie ist relative einfach gestaltet und erfreut sich grosser Beliebtheit.