Pferde Heraus
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Ausgabe 338 • 53 Seiten Freitag, 10. Oktober 2014 powered by TURF-TIMES www.bbag-sales.de Der deutsche Newsletter für Vollblutzucht & Rennsport mit dem Galopp-Portal unter www.turf-times.de Treve und die Heads AUFGALOPP Wenn es um die Popularität eines Siegers in einem großen Rennen geht, dann ist in der Regel entschei- dend, ob es sich um ein vom Gros des Publikums ge- wettetes Pferd gehandelt hat. So gesehen hätte die Franzosen am Sonntag im Prix de l’Arc de Triomphe am liebsten Avenir Certain vorne gesehen, zu Beginn ihrer Karriere ein Underdog, das sich aus kleinen Verhältnissen hochgearbeitet hat, irgendwie ihrem Trainer Jean-Claude Rouget gleich. Treve, der Dar- ling des Vorjahres, sie war, nun ja, in weiten Kreisen "The day after": Turnen mit Treve in Chantilly ... www.galoppfoto. einfach nicht mehr das Pferd von 2013, schade ei- de - Frank Sorge gentlich, aber zu blass waren insgesamt ihre Vorstel- lungen gewesen. Wie man sich täuschen kann. Auf die Titelseite der „Racing Post“ schaffte es die- Und so ergoss sich nach dem Arc eine Flut von ses großartige Bild von Frank Sorge: Criquette Head- Sympathiebekundungen über Criquette Head und ih- Maarek und ihr Vater Alex am Morgen nach dem Sieg rem Team aus. Von ihren Fähigkeiten als Trainerin von Treve im Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I) bei einmal abgesehen, ihrem nicht nachlassenden Glau- Dehnungsübungen der Ausnahmestute. Am Montag- ben an das Pferd, war es schon ein starker Zug, den abend wurde Alec Head für sein Lebenswerk von Longi- eher blassen und dem Typus des modernen, global nes und der International Federation of Horseracing orientierten Spitzenjockeys kaum noch entsprechen- Authorites geehrt. Ein herausragendes, sehr sehens- den Thierry Jarnet gegen Frankie Dettori durchge- wertes Video über diesen Grandseigneur des Turfs wur- drückt zu haben. Weil sie einfach meinte, dass Jarnet de speziell zu dieser Ehrung erstellt. Hier geht es zum besser auf das Pferd passen würde. „Mit ihm pullt sie Video: 8 Klick! nicht“, sagte Head-Maarek. Sie hat in jeder Bezie- hung Recht behalten und genau deshalb zollt ihr die Öffentlichkeit Anerkennung. Inhaltsverzeichnis Und sie stammt aus einer Familie, die seit Jahrzehn- ten Galopprennsport und Vollblutzucht lebt. Ganz si- Auktionsnews cher nicht mehr Basis, aber nie abgehoben, stets auf Neue Rekorde bei Tattersalls ab S. 03 dem Boden der Tatsachen und um Offenheit bemüht. Herbst-Auktion bei der BBAG ab S. 06 Und so stand denn auch am Montag, als die Medien China Horse-Club bei Arqana ab S. 08 am Stall in Chantilly vorstellig wurden und, wie nicht anders zu erwarten, herzlichst empfangen wurden, ein Turf national ab S. 09 älterer Herr im Mittelpunkt: Alec Head, 90, innerlich und äußerlich junggeblieben, irgendwie immer noch der Chef von allem. So sehen Sieger aus. DD Turf international ab S. 26 LUCKY LION •ein BBAG Kauf Sieger im Großen Dallmayr-Preis, Gr. I Sieger im Mehl-Mülhens-Rennen, Gr. II 2. im Deutschen Derby, Gr. I FEODORA •ein Angebot der BBAG Siegerin im 156. Henkel-Preis der Diana Deutsches Stuten Derby - Gr.I Kauf Dir Deinen Star! SIRIUS • ein BBAG Kauf Sieger im 124. Großen Preis von Berlin, Gr. I Sales & Racing Festival Freitag, 17. und Samstag, 18. Oktober www.bbag-sales.de BBAG_vollblut_3Sieger.indd 1 11.09.2014 11:52:35 Freitag, 10. Oktober 2014 3 TURF-TIMES AUKTIONSNEWS Spektakuläre Auktion mit neuen Rekorden Die Erwartungen waren nicht gering gewesen vor der dreitägigen October Yearling Sale von Tattersalls in Newmarket, denn „Book 1“ dieser Mammutveranstal- tung ist unverändert die wichtigste Jährlingsauktion in Europa. Im vergangenen Jahr hatte es einen noch nie zuvor erreichten Schnitt pro Zuschlag von 207.501gns. gegeben. Doch es gab noch einmal einen Zuwachs – als am Donnerstag Bilanz gezogen wurde, kam ein Gesamt- umsatz von knapp 80 Millionen gns. und ein Schnitt von 235.935gns. für 336 verkaufte Pferde heraus. Tat- tersalls-Chairman Edmond Mahoney sprach deshalb nicht zu Unrecht von einer „spektakulären Auktion“. Der teuerste in diesem Jahr weltweit im Ring verkaufte Jährling: Rund 3,5 Millionen Euro kostete dieser Galileo-Sohn. Foto: Tat- tersalls Insbesondere der Mittwoch, der zweite Auktionstag, sorgte für einen sensationellen Umsatz und es war John Ferguson, der mit Scheich Mohammed an seiner Sei- te gleich drei junge Hengste im siebenstelligen Bereich ersteigerte. Doch bei dem Salestopper, auf den man bei dieser Auktion lange warten musste, waren Scheich Mohammed und seine Crew eher nicht interessiert. Denn es handelte sich dabei um einen Sohn des Cool- more-ChampionGalileo, der am Nachmittag des Don- nerstags mit der Katalog-Nummer 442 in den Ring kam. Der Hengst ist Halbbruder des Gr. I-Siegers und Deck- hengstes Harbinger (Dansili) aus der Listensiegerin Penang Pearl (Bering), angeboten wurde er vom Ash- brittle Stud. Ganz sicher war es ein Plus, dass Harbin- ger in Japan einen sehr guten Start als Vererber hinge- legt hat, er ist derzeit dort der führende Deckhengst mit seinem ersten Jahrgang. Coolmore musste schließlich bis 2,4 Millionen Guineas gehen, um sich diesen Hengst zu sichern, John Warren, der Harbinger einst für das Highclere Syndikat als Jährling gekauft hatte, war der Unterbieter. „Ein sehr attraktiver Hengst, Bruder eines Freitag, 10. Oktober 2014 4 TURF-TIMES Dieser Shamardal-Hengst ging für 1.700.000gns. an John Ferguson. Foto: Tattersalls außergewöhnlichen Pferdes“, kommentierte M. V. Ma- die Pferde so aussehen. Und unter dem Strich sind in gnier den Kauf, „der Preis war korrekt und verdient.“ Europa einfach die besten Deckhengste, auch wenn in Doch ansonsten gab Darley bei dieser Auktion den Ton Amerika auch gute Hengste stehen.“ an. John Ferguson gab an den drei Tagen in Newmarket Letzteres unterstrich Scheich Mohammeds züchteri- im Auftrag von Scheich Mohammed für 38 Jährlinge scher Berater am Donnerstag, als er im höheren Preis- 17.465.000gns. aus und war damit natürlich mit großem bereich zwei Nachkommen von in den USA stationier- Abstand der Käufer mit dem größten finanziellen Volu- ten Hengsten erwarb. Den Street Cry-Erstling aus der men. Bei dem zweitteuersten Pferd der Versteigerung, zweimaligen Gr.-Siegerin Meeznah (Dynaformer), einem Shamardal-Hengst aus der mehrfachen Gr.-Sie- der von Rabbah Bloodstock, also der Entourage von gerin Cassandra Go (Indian Ridge), einem Bruder zur Scheich Mohammed gezogen wurde, ließ er sich eine dreifachen Gr. I-Siegerin Halfway to Heaven (Pivotal) glatte Million Guineas kosten. Und eine War Front- musste er interessanterweise John Magnier als Unter- Tochter der Personal Ensign Stakes (Gr. I)-Siegerin Icon bieter schlagen, um bei 1,7 Millionen gns. zum Zuge Project, angeboten vom Watership Down Stud der Fa- zu kommen. „Es ist nicht einfach, ein solch außerge- milie Lloyd-Webber, war ihm 950.000gns. wert. Noch wöhnliches Pferd zu züchten“, meinte Ferguson, „die vom Mittwoch resultierte der Kauf eines Dubawi-Soh- Mutter war ein exzellentes Rennpferd und hat bereits nes aus der Comic (Be My Chief), die mit Viva Pata- eine klassische Siegerin auf der Bahn, da besteht schon ca (Marju) und Laughing (Dansili) bereits zwei Gr. I- die Chance, dass sich das wiederholt“, fuhr er in seinem Sieger gebracht hatte. Deren jüngerer Bruder kostete Kommentar zu dem in Irland von Trevor Stewart ge- 1,4 Millionen gns. Als Verkäufer zeichnete das Floors zogenen Hengst fort. Bis zu 1,6 Millionen gns. musste Stud des Duke of Roxburghe, der es auf mehrere ex- Ferguson gehen, um sich einen vom Watership Down zellente Verkäufe brachte. Stud offerierten Dubawi-Sohn der Fillies Mile Stakes Die teuerste Stute der Auktion ging an einen ameri- (Gr. I)-Siegerin Crystal Music (Nureyev) zu sichern. kanischen Käufer: Bobby Flay, bekannter TV-Koch, „Ein herausragendes Pferd“, sagte Ferguson, „wie über- Züchter und inzwischen auch ein erfolgreicher Käu- haupt die Qualität in diesem Jahr hervorragend ist. Viel- fer wie unlängst in Keeneland, ließ über den Agenten leicht lag es an dem teilweise sehr guten Sommer, dass James Delahooke eine Galileo-Schwester des Epsom Freitag, 10. Oktober 2014 5 TURF-TIMES allerdings am letzten Tag aktiv, als über Tina Rau zwei Pferde erworben wurden. 135.000gns. kostete eine vom New England Stud angebotene Galileo-Tochter, eine rechte Schwester zum Gr. II-Sieger Kite Wood und zum hoffnungsvollen Dreijährigen Odeon. Für den Markt war ein Hengst von Lope de Vega, Sohn einer Schwester des Gr. II-Siegers Shakespearen (Shamardal) mit 30.000gns. fast schon günstig. Tattersalls October Yearling Sale 2014 2013 Angeboten 450 Verkauft 336 339 Umsatz 79.274.000gns. 70.343.000gns. Schnitt 235.935gns. 207.501gns. Mehrere Jährlinge hatte das Gestüt Fährhof nach England geschickt. Den höchsten Zuschlag erzielte eine Sea The Stars-Tochter aus der Kahara, die für 375.000gns. an das Cheveley Park Stud ging. 200.000gns. erlöste einer der letzten Monsun- Jährlinge in einem Auktionsring, Charlie Gordon- Watson war der Käufer. Für 100.000gns. ging ein Für 1,25 Million Guineas ging diese Galileo-Tochter durch den Dubawi-Hengst aus der Casanga an Rabbah Blood- Ring. Foto: Tattersalls stock, ein Cacique-Sohn aus der Singuna brachte Derby (Gr. I)-Siegers Pour Moi (Montjeu) für 1,25 75.000gns. Millionen gns. ersteigern. „Gut möglich, dass sie in Eu- Stauffenberg Bloodstock konnte zwei bemerkens- ropa bleibt“, erklärte Delahooke. werte Pinhooking-Erfolge verbuchen, insbesondere Das deutsche Engagement auf der Käuferseite war bei für eine Champs Elysees-Tochter, die als Fohlen im- dieser Auktion naturgemäß übersichtlich. Das von Hol- merhin auch schon 140.000gns. gekostet hatte, jetzt ger Faust gemanagte Unternehmen Darius Racing war für 320.000gns. an John Warren verkauft wurde. Tattersalls October Yearling Sale Book 1 Pferd Anbieter Käufer Preis H., v. Galileo-Penang Pearl Ashbrittle Stud M V Magnier 2.600.000gns. H., v. Shamardal-Cassandra Go Ballyhimikin Stud John Ferguson BS 1.700.000gns. H., v. Dubawi-Crystal Music Watership Down Stud John Ferguson BS 1.600.000gns.