Gemeindeverwaltungsverband

3. nderung des Flchennutzungsplans fr die Teilgemeinden - - Durmersheim - Elchesheim-Illingen

Begrndung mit Planausschnitten der Änderungsbereiche

Bearbeitung:

Gerhardt.stadtplaner.architekten Weinbrennerstrae 13 76135 Tel. 0721 – 831030 Fax 0721 – 853410 [email protected] www.gerhardt-stadtplaner-architekten.de

Karlsruhe, April 2019

Inhaltsverzeichnis

Verfahrensvermerke 3 1 Vorbemerkungen 5 2 Landschaftsplanerische Belange / Umweltbericht 5 3 bersicht und Darstellung der einzelnen nderungen 7 3.1 nderungen Bietigheim 8 B 17 Umwidmung Sonderbauflche Bund in Gewerbeflche 8 B 18 Neuordnung Bereich Sdliche Gifiz 13 B 20 Bereich Schneidergarten: Sonderbauflche Drogeriemarkt und Erweiterung Edeka 16 B 21 Gemeinbedarfsflche fr einen Kindergarten 19 3.2 nderungen in Durmersheim 22 D 23 Korrektur: ffentliche Einrichtungen beim Schul- und Kulturzentrum 22 D 24 Korrektur: Herausnahme Bahnunterfhrung Hans-Thoma-Strae 24 D 25 Umwidmung von Flchen fr Entsorgung in Mischbauflche 26 D 26 Erweiterung Kiesabbauflche sdlich Leonharder Weg 28 D 27 Erweiterung Kiesabbauflche Strmlinger nach Norden 31 D 28 Erweiterung Flche fr Entsorgung (Firma Oettinger) 34 D 30 Gemeinbedarfsflche fr Kindergarten / Familienzentrum 36 3.3 nderungen in Elchesheim - Illingen 38 E 12 Bauflche fr die Nahversorgung 38 E 13 Grnflche fr Freizeitnutzungen am Goldkanal 41 E 14 Umwidmung Sonderbauflche Einzelhandel in Gewerbeflche 44 4 Netzverstrkung 380 kV-Stromfreileitung 46

Umweltbericht (als gesonderter Bestandteil der Begrndung) Bro Bioplan vom 05.02.2018 (ergnzt am 11.04.2019)

Zusammenfassende Erklrung – am Ende des Dokuments – weitere gesonderte Anlagen zur 3. nderung des Flchennutzungsplans - Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes fr die Gemeinde Bietigheim / GMA, 02.12.2015 - Gutachterliche Stellungnahme zur Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes im Bereich Haupt-/ Raiffeisenstrae bei zeitgleicher Schlieung des Lebensmittelmarktes Am Alten Wald in Elchesheim-Illingen / Bro Dr. Acocella, 14.01.2016 - Auswirkungsanalyse zur geplanten Ansiedlung eines Drogeriefachmarktes in der Gemeinde Bie- tigheim / GMA, 11.05.2016 - Auswirkungsanalyse zur Erweiterung eines Lebensmittelvollsortimenters in der Gemeinde Bietig- heim / GMA, 23.05.2016

Begrndung_013_Genehmigungsvorlage mit Zusammenfassender Erklrung.docx - 3 -

Verfahrensvermerke

1 Aufstellungsbeschluss zur 3. Änderung des Flchennutzungsplans in der ffentlichen Sitzung der Verbandsversammlung des Gemeindeverwaltungsverband Durmersheim 21.05.2015 2 Beschluss zur frhzeitigen Beteiligung der ffentlichkeit und der Behrden nach § 3(1) und § 4(1) BauGB am 21.05.2015 3 Ortsbliche Bekanntmachung des Aufstellungsbeschlusses in den Gemeindeanzeigern der Gemeinden Au am Rhein, Bietigheim, Elchesheim-Illingen und Durmersheim in der KW 27 / 2015 4 Frhzeitige Beteiligung der ffentlichkeit nach § 3(1) BauGB durch die Auslegung der Planunterlagen in den Rathusern der 4 Gemeinden des Verwaltungsverbandes Durmersheim vom 13.07.2015 (ortsblich bekannt gemacht in der KW 27) bis 28.08.2015 5 Frhzeitige Beteiligung der Behrden und sonstigen Trger ffentlicher Belange nach § 4(1) BauGB durch Benachrichtigung vom 08.07.2015 und Frist zur Abgabe einer Stellungnahme bis 28.08.2015 6 Billigung des Entwurfs und Beschluss zur ffentlichen Auslegung nach § 3(2) BauGB sowie zur Einholung der Stellungnahmen nach § 4(2) BauGB am 02.06.2016 7 ffentliche Auslegung nach § 3(2) BauGB in den Rathusern der 4 Gemeinden des Verwaltungsverbandes vom 11.07.2016 (ortsblich bekannt gemacht in der KW 26) bis 12.08.2016 8 Einholung der Stellungnahmen von den Behrden und sonstigen Trger ffentlicher Belange nach § 4(2) BauGB mit Schreiben vom 05.07.2016 und Frist zur Abgabe einer Stellungnahme bis 12.08.2016 9 Behandlung und Abwgung der Stellungnahmen aus der Beteiligung der ffentlichkeit, der Behrden und sonstigen Trgern ffentlicher Belange in der ffentlichen Sitzung der Verbandsversammlung des Gemeindeverwaltungsverband Durmersheim am 21.02.2018 10 Beschluss zur ersten erneuten Beteiligung der ffentlichkeit, der Behrden und der sonstigen Trger ffentlicher Belange nach § 4a(3) BauGB 21.02.2018 11 Erneute ffentliche Auslegung nach § 4a(3) BauGB in den Rathusern der 4 Gemeinden des Verwaltungsverbandes vom 09.04.2018 (ortsblich bekannt gemacht in der KW 13) bis 11.05.2018 12 Erneute Einholung der Stellungnahmen von Behrden und sonstigen Trger ffentlicher Belange nach § 4a(3) BauGB mit Schreiben vom 26.03.2018 und Frist zur Abgabe einer Stellungnahme bis 11.05.2018

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13 Behandlung und Abwgung der Stellungnahmen aus der ersten erneuten Beteiligung der ffentlichkeit, Behrden und sonstigen Trgern ffentlicher Belange in der ffentlichen Sitzung der Verbands- versammlung des Gemeindeverwaltungsverband Durmersheim 05.07.2018 14 Beschluss zur zweiten erneuten Beteiligung der ffentlichkeit, Behrden und sonstigen Trger ffentlicher Belange nach § 4a(3) BauGB 05.07.2018 15 Zweite erneute ffentliche Auslegung nach § 4a(3) BauGB in den Rathusern Bietigheim, Elchesheim-Illingen, Durmersheim vom 27.08.2018 (ortsblich bekannt gemacht in der KW 33) bis 28.09.2018 in Au am Rhein vom 10.09.2018 bis 10.10.2018 16 Zweite erneute Einholung der Stellungnahmen von Behrden und Trger ffentlicher Belange nach § 4a(3) BauGB mit Schreiben vom 06.08.2018 und Frist zur Abgabe einer Stellungnahme bis 28.09.2018 17 Behandlung und Abwgung der Stellungnahmen aus der zweiten erneuten Beteiligung der ffentlichkeit, Behrden und sonstigen Trgern ffentlicher Belange in der ffentlichen Sitzung der Verbands- versammlung des Gemeindeverwaltungsverband Durmersheim 23.05.2019 18 Feststellungsbeschluss zur 3. Änderung des Flchennutzungsplans in der ffentlichen Sitzung der Verbandsversammlung des Gemeindeverwaltungsverband Durmersheim am 23.05.2019

19 Das Genehmigungsverfahren wurde

mit Erlass vom …………………… durch das Landratsamt abgeschlossen.

20 Durmersheim, den

Andreas Augustin, Verbandsvorsitzender

21 Mit der ortsblichen Bekanntmachung in den Gemeindeanzeigern der Gemeinden Au am Rhein, Bietigheim, Elchesheim-Illingen und Durmersheim vom ……………………. wird die 3. Änderung des Flchennutzungsplans wirksam. - 5 -

1 Vorbemerkungen

Die Gesamtfortschreibung des Flchennutzungsplans des Gemeindeverwaltungsverbandes Durmersheim wurde am 14. Januar 2004 in der Fassung vom Dezember 2002 vom Landrats- amt Rastatt genehmigt und mit der Verffentlichung in den Gemeindeanzeigern wirksam. Parallel zur Gesamtfortschreibung des Flchennutzungsplans wurde der Landschaftsplan durch die PRO Planungsgesellschaft fr Raumordnung und kologie, Jrgen Lehnhoff, in Stuttgart bearbeitet. Zwischenzeitlich wurden zwei Änderungen des Flchennutzungsplans aufgestellt und rechts- wirksam: Die 1. Änderung des Flchennutzungsplanes, genehmigt durch das Landratsamt Ras- tatt am 22.06.2006, trat mit der Verffentlichung in den Gemeindeanzeigern am 07.07.2006 in Kraft. Die 2. Änderung des Flchennutzungsplanes wurde vom Landratsamt Rastatt am 01.02.2012 genehmigt und trat mit der Verffentlichung in den Gemeindeanzeigern in Kraft. An einigen Punkten in den Gemeinden Bietigheim, Durmersheim und Elchesheim-Illingen ergibt sich nun die Erfordernis fr ein 3. Änderungsverfahren. Die Gemeinde Au am Rhein hat keinen Änderungsbedarf angemeldet. Daher hat die Verbandsversammlung des Gemeindeverwaltungsverbandes Durmersheim in ihrer ffentlichen Sitzung am 21.05.2015 den Aufstellungsbeschluss fr die 3. Änderung des Flchennutzungsplans gefasst. Die frhzeitige Beteiligung der ffentlichkeit, der Behrden und sonstigen Trger ffentlicher Belange gem § 3(1) und § 4(1) BauGB wurde im Zeitraum Juli / August 2015 durchgefhrt. Im Juli / August 2016 erfolgte die ffentliche Auslegung nach § 3(2) BauGB und die Einholung der Stellungnahmen von Behrden und sonstigen Trger ffentlicher Belange nach § 4(2) BauGB. In Abwgung der eingegangenen Stellungnahmen ergaben sich Änderungen, die eine erneute Beteiligung nach § 4a(3) BauGB erforderlich machen. Die ffentlichkeit wurde durch eine er- neute Offenlage im April / Mai 2018 beteiligt, im gleichen Zeitraum wurden die Behrden und sonstigen Trger ffentlicher Belange erneut um Stellungnahme gebeten. Nach zwischenzeitlich erfolgten Abstimmungen zwischen den Gemeinden tigheim und Bietig- heim und den Raumordnungsbehrden hat sich ein weiterer Änderungsbedarf hinsichtlich des Edeka-Marktes in Bietigheim ergeben, der in einer zweiten erneuten Beteiligung der ffentlich- keit, der Behrden und sonstigen Trger ffentlicher Belange nach § 4a(3) BauGB dargestellt werden soll. Die zweite erneute Beteiligung der ffentlichkeit, Behrden und sonstigen Trger ffentlicher Belange wurde im Zeitraum Ende August 2018 bis Mitte Oktober durchgefhrt. Die Abgabe der Stellungnahmen wurde hierbei auf den betreffenden Änderungspunkt (Erweiterung Edeka) ein- geschrnkt. Am 23.05.2019 wurden die Stellungnahmen aus der zweiten erneuten Offenlage in der ffentli- chen Verbandsversammlung des GVV Durmersheim behandelt und der Feststellungsbeschluss zur 3. Änderung des Flchennutzungsplans gefasst. - 6 -

2 Landschaftsplanerische Belange / Umweltbericht

In Ergnzung des vorliegenden Landschaftsplans fr den GVV Durmersheim wurde fr die Än- derungsflchen vom Bro Bioplan, Heidelberg gem den Anforderungen des Baugesetzbuches der Umweltbericht bearbeitet, der gem. § 2a BauGB einen gesonderten Teil der Begrndung bildet und als gesondertes Dokument beigefgt ist. Neben der schutzgutbezogenen Bewertung der Änderungen und einer abschlieenden Ge- samtbewertung aus landschaftsplanerischer Sicht enthlt er auch Vorschlge fr Manahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich des Eingriffs. In die nachfolgende Beschreibung der einzelnen Änderungen wurden aus dem Umweltbericht die landschaftsplanerische Gesamtbewertung des Eingriffs sowie die Vorschlge fr Manah- men zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich des Eingriffs bernommen.

bersicht der Gesamtbewertung zum Konfliktpotenzial und landschaftsplanerische Einscht- zung unter Einbeziehung von Vermeidung- und Minimierungsmanahmen:

Nr. Bezeichnung Konfliktpotenzial landschaftsplanerische Einschtzung B 17 Umwidmung Sonderbauflche Bund in gering geeignet Gewerbeflchen B 18 Neuordnung Bereich Sdliche Gifiz gering geeignet

B 19 Arrondierung Gewerbeflche Obere gering bis mittel geeignet Hardt (entfllt) B 20 Sonderbauflche Drogeriemarkt und mittel bedingt geeignet Erweiterung Edeka B 21 Gemeinbedarfsflche Kindergarten gering bis mittel geeignet

D 25 Umwidmung einer Flche fr gering geeignet Entsorgung in Mischbauflche D 26 Erweiterung Kiesabbauflche sdlich mittel bis hoch bedingt geeignet Leonharder Weg D 27 Erweiterung Kiesabbauflche mittel bis hoch kritisch Strmlinger nach Norden D 28 Erweiterung Betriebsstandort Firma gering geeignet Oettinger D 30 Gemeinbedarfsflche Kindergarten / gering geeignet Familienzentrum E 12 Bauflche fr die Nahversorgung mittel bis hoch kritisch

E 13 Erweiterung Grnflche fr Freizeitnut- gering geeignet zungen am Goldkanal E 14 Umwidmung Sonderbauflche gering geeignet Einzelhandel in Gewerbeflche

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3 bersicht und Darstellung der einzelnen nderungen

In der Tabelle sind die vorgesehenen Einzelnderungen der 3. Änderung des Flchennutzungs- plans in der bersicht zusammengefasst. Nachfolgend werden die Änderungsflchen genauer beschrieben und in einer Gegenberstellung bisheriger FNP / geplante 3. Änderung planerisch dargestellt. Die Flchen-Nummern wurden in Fortfhrung der bisherigen Nummerierung im FNP vergeben.

Flche Beschreibung Flche Anmerkungen Nr. Gre Gemeinde Bietigheim B 17 Umwidmung Sonderbauflche Bund 12,0 ha 12 ha verbleiben als Gewerbeflche, (ehem. Militrdepot) an der B 3 in Ge- 3,9 ha 3,9 ha werden als Bauflche zurckge- werbeflche nommen / entsiegelt B 18 Neuordnung Bereich Sdliche Gifiz 0,65 ha Straenbegleitende Wohnbebauung, (Strae am Schlangenrain) 0,80 ha rckwrtige Bereiche als Grnflche B 19 Arrondierung Gewerbeflche 0,35 ha Gebudeerweiterung wird derzeit von entfllt Obere Hardt (Lager Lidl) Lidl nicht weiter verfolgt B 20 Bereich Schneidergarten: 0,60 ha Umwidmung Gewerbeflche zur Ansied- Sonderbauflche Drogeriemarkt und lung eines Drogeriemarkt (VKF 700 qm), Erweiterung Edeka Erweiterung Edeka (VKF 1.800 qm) B 21 Gemeinbedarfsflche Kindergarten potenzieller zustzlicher Kiga im Sden Bietigheims Gemeinde Durmersheim D 23 Korrektur: ffentliche Einrichtungen -- redaktionelle Änderung beim Schul- und Kulturzentrum D 24 Korrektur: Herausnahme Bahnunterfh- -- redaktionelle Änderung rung der Hans-Thoma-Strae D 25 Umwidmung einer Flche fr Entsor- 1,0 ha Bebauungsplan in Aufstellung gung (Hckselplatz) in Mischbauflche (Errichtung von Flchtlingsunterknften) mit geringfgiger Erweiterung D 26 Erweiterung Kiesabbauflche sdlich 3,6 ha Leonharder Weg (Heidelberger Sand + Kies) nach Nordwesten D 27 Erweiterung Kiesabbauflche Strmlin- 9,6 ha gem Teilfortschreibung Regionalplan ger nach Norden zum Abbau Oberflchennaher Rohstoffe D 28 Erweiterung Betriebsstandort Fa. Oet- 0,55 ha Flche fr Entsorgung tinger D 29 Erweiterung Recycling-Anlage BRG 2,4 ha ist entfallen nach frhzeitiger Beteiligung entfllt D30 Gemeinbedarfsflche Kindergarten Flche fr Neubau eines zustzlichen Kindergartens in Wrmersheim Gemeinde Elchesheim - Illingen E 12 Bauflche fr die Nahversorgung (Le- 0,9 ha Sonderbauflche fr einen Lebensmit- bensmittelmarkt) telmarkt (VKF max. 1.200 qm) E 13 Grnflche fr Freizeitnutzungen am 11,3 ha Grundlage: Entwicklungskonzept Ostufer Goldkanal Goldkanal vor / nach Kiesabbau E 14 Umwidmung Sonderbauflche Lebens- 0,8 ha im Zusammenhang mit E 12 Wegfall des mittelmarkt in Gewerbeflche bisherigen Lebensmittelmarktes, Um- widmung als Gewerbeflche unter Aus- schluss von Lebensmitteleinzelhandel - 8 -

3.1 nderungen Bietigheim

B 17 Umwidmung Sonderbauflche Bund in Gewerbeflche

Darstellung bisher im FNP: Sonderbauflche (ehem. Militrdepot Bundeswehr) 14,0 ha Landwirtschaftliche Flche 1,9 ha geplante Darstellung: Gewerbeflche 12,0 ha Entsiegelung / Ausgleich 3,9 ha

Ausweisung im Regionalplan - Grnzsur Regionalplannderung mit Rcknahme der Grnzsur vorge- sehen gem raumordnerischem Vertrag (s.u.)

Planstand - B-Plan in Aufstellung (Aufstellungsbeschluss Nov. 2015)

Fachplanungen und Restriktionen - Anbauverbote von den angrenzenden, klassifizierten Straen - Lage innerhalb Zone III B des WSG Rheinwald - im Bodenschutzkataster gefhrter Altstandort (Beweisniveau 2, Kriterium B (= Belassen), Handlungsbedarf "Entsorgungsrelevanz") - Gashochdruckleitungen

Stdtebauliche Beschreibung Die Gemeinde Bietigheim hat das brachliegende Areal des ca. 15 ha groen, ehemaligen Militrdepots der Bundeswehr erworben und beabsichtigt, dieses knftig als gewerbliche Bauflche nutzbar zu machen. Die Flche liegt verkehrlich gut angebunden an der B 3. Der Bereich ist durch die bestehenden Gewerbegebiete 'Obere Hardt' (Bietigheim), das daran angrenzende Gewerbe- und Indust- riegebiet 'An der B 3' (tigheim) sowie das jenseits der Autobahn liegende Gewerbegebiet Muggensturm bereits gewerblich vorge- prgt. Gleichzeitig sind die bestehenden Gewerbegebiete in Bie- tigheim aufgefllt; die noch im FNP vorhandene Gewerbeflchen- reserve 'Schelmencker' (B 8) eignet sich nur fr kleinteilige Ge- werbebetriebe (s.u.: Analyse gewerblicher Flchenreserven).

Regionalplan und Der Regionalplan Mittlerer Oberrhein von 2003 legt zwischen der Raumordnerischer Vertrag Autobahn und der B 3 und somit zwischen den Gewerbegebieten der Gemeinde Muggensturm und Bietigheim (Obere Hardt) eine Grnzsur fest, die von Bebauung freizuhalten ist. Die Grnzsur bezieht die Bundeswehrbrache mit ein. Um den Konflikt mit den Zielen der Raumordnung bzgl. der beab- sichtigten Entwicklung des Bereichs als Gewerbeflche zu lsen, fand bereits am 16.04.2013 ein erstes Gesprch mit dem Regio- nalverband Mittlerer Oberrhein statt. Entsprechend den darin ab- gestimmten Lsungsanstzen wurde im Februar 2014 ein raum- ordnerischer Vertrag zwischen Gemeinde, Gemeindeverwaltungs- verband und Regionalverband geschlossen mit folgenden Eck- punkten: - Flchenkonzept: Rcknahme von 3,9 ha fr Rckbau und Ent- siegelung am stlichen Rand der bisherigen Sonderbauflche (Teilflche A) Bebauungsplan: Aufstellung des Bebauungsplans auf Grund- lage des Flchenkonzepts - Flchennutzungsplan: Änderung FNP entsprechend Flchen- konzept - Regionalplannderung: Der Regionalverband fhrt das Verfah- ren zur Änderung des Regionalplans (Rcknahme der Grnzsur fr Teilflche B).

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Die Änderung der Grnzsur im Bereich des ehem. Militrdepots war Gegenstand des Anhrungsverfahrens zur 10. Regional- plannderung (Beschluss Verbandsversammlung 05.11.2014), wurde beim Satzungsbeschluss am 22.07.2015 jedoch ausge- nommen, da der Umweltbericht aus der FNP-Änderung zu diesem Zeitpunkt nicht vorlag. Bei der nchsten Regionalplannderung wird die raumordnerische Vereinbarung nachvollzogen.

Nutzungskonzept Beim Abstimmungsgesprch im April 2013 hat der Regionalver- band auch darum gebeten, anhand eines Nutzungskonzepts eine mgliche Gliederung und Erschlieung des Bereichs zu prfen. Der Flchenzuschnitt lsst ein wirtschaftliches Erschlieungssys- tem mit Bautiefen von 55 m - 65 m sowie eine eventuelle Ab- schnittsbildung, die sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Gliederung vorgenommen werden knnte, zu. Im Zuge der verbindlichen Bauleitplanung ist zu prfen, in welcher Art eine eventuelle zustzliche Anbindung des Gebiets an die B 3 erfolgen knnte. Derzeit ist das ehemalige Militrdepot von der K 37337 erschlossen – die Zufahrt befindet sich allerdings recht dicht am Knotenpunkt mit der B 3. Wie das sptere Nutzungskonzept aussieht, wird sicherlich auch davon abhngen, ob vorhandene Gebude weiter genutzt werden sollen / knnen und welche Grundstcksgren von potenziellen Interessenten verlangt werden. Insofern sind die nachfolgenden Abbildungen lediglich als Nachweis einer mglichen Erschlie- ungsvariante zu werten. mgliche Abschnittsbildung in horizontaler Gliederung

mgliche Abschnittsbildung in vertikaler Gliederung

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Analyse gewerblicher Im Hinblick auf das durch die FNP-Änderung zustzlich nutzbare Flchenreserven Gewerbeflchenpotenzial ist die Bedarfssituation und insbesonde- re die noch vorhandenen, gewerblichen Flchenreserven in der Gemeinde Bietigheim darzustellen. In Bietigheim sind zwei Gewerbegebietsstandorte zu nennen: Der Gewerbestandort 'Obere Hardt' an der B 3 ist durch die hier vorhandenen Betriebe aufgefllt. Der Gewerbestandort 'Langgewann' grenzt stlich an die Ortslage, zwischen Bahnlinie und B 36 (neu), an und wurde in mehreren Abschnitten inzwischen vollstndig erschlossen. Hier sind noch 3 freie Baugrundstcke mit insgesamt ca. 0,5 ha verfgbar. Nrdlich vom Gewerbegebiet 'Langgewann' ist im FNP noch die gewerbliche Reserveflche 'Schelmencker' enthalten. Die stliche Teilflche der im FNP abgegrenzten Gewerbeflche, zwischen der Nordumfahrung Bietigheim und den Anschlssen zur B 36 (neu), ist fr Ausgleichsmanahmen genutzt worden. Daher reduziert sich die anrechenbare Gewerbeflchenreserve von 4,2 ha auf 3,6 ha. Aufgrund des Flchenzuschnitts und der angrenzenden Nut- zungen ist diese Gewerbeflche eher fr kleinteilige Gewerbenut- zungen geeignet.

Darstellung der Flchenreserven im Bereich 'Langgewann' / Schelmencker'

bebaut / genutzt

verkauft

Baulcke

Ausgleichsflche

verbleibende Flchenreserve FNP

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Landschaftsplanerische Bewertung (bernahme aus Umweltbericht)

Konfliktpotential: gering Manahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich des Eingriffs: Ø Gem Flchennutzungsplan Rcknahme von 3,9 ha fr Rckbau und Entsieglung am stlichen Rand der bisherigen Sonderbauflche. Ø Erhalt der Gehlzbestnde soweit mglich. Ø Gute Ein- und Durchgrnung des Gewerbegebietes. Landschaftsplanerische Einschtzung: (unter Einbeziehung von Manahmen zur Vermeidung und Minimierung geeignet) Die geplante Rcknahme von 3,9 ha fr den Rckbau und die Entsieglung der bisherigen Sonderbaufl- che wirkt sich positiv auf das Schutzgut Boden aus. Unter Beachtung o. g. Manahmen bestehen keine grundstzlichen Bedenken gegen das Vorhaben. - 12 -

Bietigheim / B 17 Umwidmung Sonderbauflche Bund in Gewerbeflche

Darstellung bisher im Flchennutzungsplan

Darstellung der vorgesehenen Änderung - 13 -

B 18 Neuordnung Bereich Sdliche Gifiz

Darstellung bisher im FNP: Landwirtschaftliche Flche 1,45 ha geplante Darstellung: Wohnbauflche (straenbegleitend) 0,65 ha Grnflche (rckwrtig) 0,80 ha

Ausweisung im Regionalplan Regionaler Grnzug (innerhalb Ausformungsspielraum)

Planstand Bebauungsplan parallel aufgestellt (nach § 13a BauGB) Satzungsbeschluss am 25.04.2017

Fachplanungen und Restriktionen - erfasst im Bodenschutzkataster - Lage innerhalb Zone III A des WSG Rheinwald - im Bodenschutzkataster gefhrter Altstandort (Beweisniveau 2, Kriterium B (= Belassen), Handlungsbedarf "Entsorgungsrele- vanz") - Bercksichtigung Waldabstand - Bercksichtigung Gewsserrandstreifen (Schmiedbach)

Stdtebauliche Beschreibung Der betreffende Bereich liegt am westlichen Ortsrand von Bietig- heim, nrdlich der Strae 'Am Schlangenrain'. Es befinden sich hier eine Tennishalle, die ehemals in Vereinsbesitz und nun in Privateigentum ist, sowie ein Wohngebude und Lagerhallen, die ihren Ursprung in einem hier einmal vorhandenen Sgewerk ha- ben. Um eine Verfestigung weiterer baulicher Nutzungen zu ver- meiden, ist der Bereich im bisherigen FNP als landwirtschaftliche Flche / Auenbereich dargestellt worden. Aus Anlass einer Bauvoranfrage fr eine weitere Wohnbebauung in diesem Bereich und der sich abzeichnenden Aufgabe der Ten- nishallennutzung – fr eine Weiternutzung der Tennishalle besteht kein Interesse – sieht die Gemeinde Klrungsbedarf, ob und in welcher Art und welchem Umfang bauliche Nutzungen zulssig sein sollen. Dafr hat die Gemeinde Bietigheim parallel zur vorlie- genden FNP-Änderung einen Bebauungsplan aufgestellt und die- sen am 25.04.2017 als Satzung beschlossen. Im Zuge der Planaufstellung wurden auf Grundlage von Gesprchen mit den neuen Eigentmern und einem Abstimmungsgesprch mit Regio- nalverband, Landratsamt und Regierungsprsidium mgliche Nut- zungskonzepte fr eine straenbegleitende Wohnbebauung entwi- ckelt. Ein wesentlicher Aspekt war hierbei, in der Gesamtbilanz von Bestand und potenzieller Neubebauung einen deutlich gerin- geren Versiegelungsgrad zu erreichen. Dies wurde in den Festset- zungen des Bebauungsplanes entsprechend umgesetzt und gesi- chert. Auf dieser Grundlage sieht die Hhere Raumordnungsbe- hrde und der Regionalverband das Vorhaben innerhalb des Aus- formungsspielraums des Regionalen Grnzugs (Stellungnahmen im Rahmen des B-Plan-Verfahrens). Der Bereich sdlich der Strae 'Am Schlangenrain' ist Bestandteil des seit Mai 1994 rechtskrftigen Bebauungsplans 'Am Schlan- genrain': der FNP-Darstellung wird in diesem Bereich korrigiert, indem die dort festgesetzten Wohnbaugrundstcke im FNP als bestehende Wohnbauflchen dargestellt werden.

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Landschaftsplanerische Bewertung (bernahme aus Umweltbericht)

Konfliktpotential: gering Manahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich des Eingriffs: Ø Sehr gute Ein- und Durchgrnung der geplanten Wohnbauflche Ø Abstand zu FFH-Gebiet (mind. 10 m) Landschaftsplanerische Einschtzung: (unter Einbeziehung von Manahmen zur Vermeidung und Minimierung geeignet) Unter Beachtung o. g. Manahmen bestehen keine grundstzlichen Bedenken gegen das Vorhaben. - 15 -

Bietigheim / B 18 Neuordnung Bereich Sdliche Gifiz

Darstellung bisher im Flchennutzungsplan

Darstellung der vorgesehenen Änderung - 16 -

B 20 Bereich Schneidergarten: Sonderbauflche Drogeriemarkt und Erweiterung Edeka

Darstellung bisher im FNP: Gewerbeflche 0,60 ha Sonderbauflche Lebensmittelmarkt VK max. 1.400 qm 0,75 ha geplante Darstellung: Sonderbauflche Drogeriemarkt (VK max. 700 qm) 0,60 ha Sonderbauflche Lebensmittelmarkt (VK max. 1.800 qm) 0,75 ha

Ausweisung im Regionalplan Flche ohne Restriktionen

Planstand 1. Änderung B-Plan 'Schneidergarten' zur Umsetzung Drogerie- markt rechtskrftig (Satzungsbeschluss am 14.02.2017)

Fachplanungen und Restriktionen Lage innerhalb Zone III B des WSG Rheinwald

Stdtebauliche Beschreibung Im Zuge der 1. Änderung FNP 2006 wurden im Bereich Schnei- dergarten eine Sonderbauflche und eine Gewerbeflche (Stand- ort B 13) neu ausgewiesen. Ursprnglich war im Flchenbereich B 13 ein Doppelstandort Vollsortimenter / Discounter angedacht. Im Zuge des damaligen FNP-Verfahrens gab es eine Einigung auf einen Vollsortimenter (VK maximal 1.400 qm) und Ausweisung der nrdlichen Teilflche als Gewerbeflche (ohne Einzelhandel). Parallel zur damaligen FNP-Änderung wurde der Bebauungsplan 'Schneidergarten' aufgestellt, auf dessen Grundlage im sdlichen Teilbereich ein Edeka-Markt mit einer Verkaufsflche von 1.500 qm errichtet wurde. Die aktuelle Planung sieht nun im nrdlichen Bereich (derzeit Ge- werbeflche) die Ansiedlung eines Drogeriemarktes vor. Zur Bewertung dieses Einzelhandelsvorhabens liegt von der GMA, Gesellschaft fr Markt- und Absatzforschung, zum einen 2015 das fortgeschriebene Einzelhandelskonzept und zum anderen eine Auswirkungsanalyse bzgl. des konkreten Einzelhandelsvorhabens 'Drogeriemarkt' vor. Die Gutachten sind der FNP-Änderung als gesonderte Anlagen beigefgt und nachstehend zusammenfas- send dargestellt. Auf dieser Grundlage hat die Gemeinde Bietigheim 2016 nach Abstimmung mit dem Regionalverband Mittlerer Oberrhein und dem Regierungsprsidium Karlsruhe als Hhere Raumordnungs- behrde die 1. Änderung des B-Plans 'Schneidergarten' im Be- schleunigten Verfahren nach § 13a BauGB auf den Weg gebracht, um die Neuansiedlung eines Drogeriemarktes mit maximal 700 qm Verkaufsflche zu ermglichen (Satzungsbeschluss der B-Plan- Änderung 14.02.2017). Die maximal zulssige Verkaufsflche fr den Edeka-Markt wurde im Zuge der B-Plan-Änderung entspre- chend der bestehenden Verkaufsflche auf maximal 1.500 qm festgesetzt. Unter dem Gesichtspunkt der Agglomeration sind beide Teilflchen des Bebauungsplans (bestehender Edeka-Markt und geplanter Drogeriemarkt) zusammen zu betrachten. Deshalb wird auch fr den kleinflchigen Einzelhandel des Drogeriemarktes (< 800 qm VKF) ein Sondergebiet im B-Plan bzw. eine Sonderbauflche im FNP ausgewiesen. Die vorliegende FNP-Änderung entspricht den Festsetzungen der rechtskrftigen 1. Änderung des Bebauungs- plans 'Schneidergarten'. Fortschreibung Im Dezember 2015 hat die GMA, Gesellschaft fr Markt- und Ab- Einzelhandelskonzept 2015 satzforschung das Einzelhandelskonzept von 2004 fortgeschrie- - 17 -

ben. Im Ergebnis sieht das Einzelhandelskonzept 2015 in Bietig- heim ein Defizit im Drogeriesegment: Im Vergleich mit Gemeinden und Stdten hnlicher Gre weist Bietigheim eine unterdurchschnittliche Verkaufsflchenausstattung auf. Im Nichtlebensmittelbereich macht sich insbesondere die rumliche Nhe zu anderen zentralen Orten (v.a. Rastatt und Karlsruhe) bemerkbar. Dennoch kann die Gemeinde in einzelnen Segmenten (z.B. Einrichtung, Mbel) ein berdurchschnittliches Angebotsspektrum vorhalten. Im Lebensmittelbereich konnte die Angebotssituation mit der Ansiedlung des Edeka Marktes deutlich verbessert werden. Im Drogeriesegment liegt nach der Schlieung des Schlecker Marktes hingegen ein deutliches Angebotsdefizit vor. Zur langfristigen Sicherung und Weiterentwicklung der wohnortna- hen Grundversorgung hat die GMA daher die Ansiedlung eines Drogeriemarktes in Bietigheim empfohlen und den Standort "Schneidergarten" im Sden von Bietigheim einer Standortprfung unterzogen mit folgendem Ergebnis: Bei einer wirtschaftlichen Bewertung ist dem Standort hinsichtlich Gre und Flchenzuschnitt eine gute Eignung zuzusprechen. Auch die Verbundwirkungen und verkehrlichen Koppelungseffekte zum bestehenden Edeka Markt knnen positiv hervorgehoben werden. Unter stdtebaulichen und versorgungsstrukturellen Ge- sichtspunkten kann dem Standort trotz randlicher Lage fr Teile der Wohnbevlkerung eine fulufige Versorgungsfunktion be- scheinigt werden. Der Standort "Schneidergarten" bt bereits heu- te eine wichtige Versorgungsfunktion fr die Bewohner Bietigheims aus. Aufgrund mangelnder Flchenalternativen sowie der guten Standortrahmenbedingungen ist es sinnvoll, den bereits bestehen- den Nahversorgungsstandort mit einem attraktiven Drogeriewa- renanbieter abzurunden. Ansiedlung Drogeriemarkt Ergnzend zur allgemeinen Fortschreibung des Einzelhandelskon- zeptes hat die GMA im Mai 2016 eine Auswirkungsanalyse zur geplanten Ansiedlung eines Drogeriemarktes im Bereich Schnei- dergarten bearbeitet. Es wurde dabei von einer maximalen Ver- kaufsflche von 800 qm ausgegangen. Zusammenfassend kann folgende Bewertung der GMA festgehalten werden: Hinsichtlich des Integrationsgebotes verweist die GMA auf die angrenzenden, ausgedehnten Wohnlagen, fehlende Standortalter- nativen in der Ortsmitte und die Koppelung mit einem bereits be- stehenden Markt. Aufgrund der bestehenden Versorgungslcke kann nach Einschtzung der GMA die Ausnahmeregelung vom Konzentrationsgebot Anwendung finden. Das Kongruenzgebot wird formal zwar nicht eingehalten, da die Anteile des Umsatzes, der aus Nachbargemeinden generiert wird, ber dem Schwellenwert des Einzelhandelserlasses liegen. Auf- grund der vernderten Marktbedingungen wird es zuknftig aber nicht mehr gelingen wird, in jeder Gemeinde einen Drogeriemarkt vorhalten zu knnen, daher wird keine Gemeinde der umgebenden Raumschaft das Kongruenzgebot hinsichtlich eines Drogeriemark- tes einhalten knnen. Das Beeintrchtigungsgebot wird jedoch eingehalten. Erweiterung Edeka Edeka strebt eine Erweiterung des bestehenden Marktes (Ver- kaufsflche derzeit ca. 1.500 qm) nach Norden bis zu einer Ver- kaufsflche von 1.800 qm an. Bereits im Mai 2016 hat die GMA eine Auswirkungsanalyse fr eine Erweiterung bearbeitet. Folgen- - 18 -

de Ergebnisse lassen sich daraus zusammenfassen: Die geplante Erweiterung entspricht grundstzlich dem Entwick- lungspotenzial der Gemeinde Bietigheim und dient in erster Linie der Anpassung an moderne Betreibererfordernisse und damit einer langfristigen Sicherung des fr die Gemeinde Bietigheim wichtigen Nahversorgungsstandortes. Hinsichtlich des Integrationsgebotes verweist die GMA auf die angrenzenden, ausgedehnten Wohnlagen, fehlende Standortalter- nativen in der Ortsmitte und den bereits langjhrig etablierten Nah- versorgungsstandort. Das Kongruenzgebot wird formal nicht eingehalten (ca. 59 % des Umsatzes aus Bietigheim / Schwellenwert gem. Einzelhandels- erlass BaW 70 %). Hierbei ist allerdings anzumerken, dass auch der bereits bestehende Edeka- Markt die Vorgaben des Kongru- enzgebotes nicht einhalten kann. Hinsichtlich des Beeintrchtigungsverbotes sind die strksten Auswirkungen in tigheim und hier gegenber dem systemglei- chen Wettbewerber Edeka zu erwarten. Im sonstigen Einzugsge- biet belaufen sich die Umsatzumlenkungen mit max. 4-5 % in Bie- tigheim bzw. 2-3 % in Elchesheim-lllingen auf einem geringen Ni- veau. Entsprechend einer zwischenzeitlich erfolgten Abstimmung, so- wohl interkommunal (Bietigheim / tigheim) als auch raumordne- risch (Regionalverband, Regierungsprsidium Karlsruhe – Hhere Raumordnungsbehrde), kann die Verkaufsflche des Edeka- Marktes auf max 1.800 qm erweitert werden. Die entsprechenden Magaben, die diese Erweiterung ermglichen, sind in einem raumordnerischen Vertrag zwischen dem Regionalverband Mittle- rer Oberrhein und den Gemeinden tigheim und Bietigheim ver- einbart worden. Damit kann die Nahversorgung beider Gemeinden in einem sich ergnzenden Mix verschiedener Lebensmittelanbie- ter und Angebotsformen gesichert werden.

Landschaftsplanerische Bewertung (bernahme aus Umweltbericht)

Konfliktpotential: mittel Manahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich des Eingriffs: Ø Sehr gute Ein- und Begrnung des Drogeriemarktes. Ø Kein Eingriff in grundwasserfhrende Schichten insbesondere im nrdlichen Teilbereich des Pla- nungsgebietes. Ø Ein hoher Ausgleichsbedarf ist durch den Eingriff in die Schutzgter Boden und Pflanzen/Tiere zu erwarten. Landschaftsplanerische Einschtzung: (unter Einbeziehung von Manahmen zur Vermeidung und Minimierung nur bedingt geeignet) Durch die Umsetzung der Planung werden vor allem im Norden des Planungsgebietes mittelwertige B- den in Anspruch genommen und dauerhaft versiegelt. Aus Sicht des Bodenschutzes ist eine berbauung des nrdlichen Planungsgebietes kritisch zu beurteilen. Neben dem Eingriff in das Schutzgut Boden ge- hen durch die Umsetzung der Planung mittelwertige Biotoptypen wie Grnland und Obstbume verloren und potenzielle Habitate fr Brutvgel und Reptilien werden zerstrt. Darber hinaus besitzen die nrdli- chen Flchen des Planungsgebietes eine hohe Bedeutung fr die Grundwasserneubildung und sind be- sonders empfindlich gegenber Schadstoffeintrag. Unter Bercksichtigung der Vorbelastungen, v.a. der verinselten Lage, sowie der o.g. Manahmen zur Vermeidung und Minimierung ist dieser Standort aus landschaftsplanerischer Sicht noch vertretbar. - 19 -

Bietigheim / B 20 Bereich Schneidergarten: Sonderbauflche Drogeriemarkt und Erweiterung Edeka

Darstellung bisher im Flchennutzungsplan

Darstellung der vorgesehenen Änderung - 20 -

B 21 Gemeinbedarfsflche fr einen Kindergarten

Darstellung bisher im FNP: Landwirtschaftsflche ca. 0,3 ha geplante Darstellung: Flche fr Gemeinbedarf (Kindergarten) ca. 0,3 ha

Ausweisung im Regionalplan Flche ohne Restriktionen

Planstand --

Fachplanungen und Restriktionen Lage innerhalb Zone III B des WSG Rheinwald

Stdtebauliche Beschreibung Die Gemeinde Bietigheim sieht den Bedarf eines zustzlichen Kindergartens / Kindertagessttte, da die beiden bestehenden Einrichtungen vollstndig ausgelastet sind. Da die bestehenden Einrichtungen eher im Norden der Ortslage angesiedelt sind, bietet sich zur Ergnzung der vorgesehene Standort im Sden von Bie- tigheim an.

Landschaftsplanerische Bewertung

Konfliktpotential: gering bis mittel Manahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich des Eingriffs: Ø Eingrnung des Kindergartens Ø Erhalt der angrenzenden Bume Ø Kein Eingriff in grundwasserfhrende Schichten

Landschaftsplanerische Einschtzung: (unter Beachtung o. g. Manahmen bestehen keine grundstzlichen Bedenken gegen das Vorhaben)

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Bietigheim / B 21 Gemeinbedarfsflche Kindergarten

Darstellung bisher im Flchennutzungsplan

Darstellung der vorgesehenen Änderung - 22 -

3.2 nderungen in Durmersheim

D 23 Korrektur: ffentliche Einrichtungen beim Schul- und Kulturzentrum

Darstellung bisher im FNP: Flche fr Gemeinbedarf geplante Darstellung: Flche fr Gemeinbedarf

Ausweisung im Regionalplan Siedlungsflche Bestand

Planstand Korrektur / Nachvollzug Bestand und rechtskrftiger B-Plan

Fachplanungen und Restriktionen Teilbereiche im HQ extrem, Bercksichtigung Gewsserrandstreifen (Federbach) Lage innerhalb Zone III B des WSG Rheinwald

Stdtebauliche Beschreibung Am westlichen Ortsrand von Durmersheim befindet sich zwischen Federbach, Weienburger Strae, Pilgerstrae / K 3721 und Ba- dener Strae / K 3722 das Schul- und Kulturzentrum mit Feder- bach-Stadion, Gymnasium, Sporthalle, Festplatz etc.. Ebenfalls in diesem Bereich befindet sich die evangelische Kreuzkirche und der kommunale Kinderkrippe 'Villa Sonnenschein'. Die Darstellung der ffentlichen Einrichtungen im FNP entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand und wird entsprechend korrigiert (Darstellung Kreuzkirche, Kinderkrippe, Festplatz). Bercksichtigt werden hierbei auch die Festsetzungen des seit Januar 1985 rechtskrftigen Bebauungsplans 'Schul- und Kultur- zentrum', der im sdlichen Flchenbereich den Standort fr eine Rettungswache (Feuerwehr und Rettungsdienst) und fr ein Br- gerhaus vorsieht.

Landschaftsplanerische Bewertung nicht erforderlich

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Durmersheim / D 23 Korrektur: ffentliche Einrichtungen beim Schul- und Kulturzentrum

Darstellung bisher im Flchennutzungsplan

D 23

Darstellung der vorgesehenen Änderung - 24 -

D 24 Korrektur: Herausnahme Bahnunterfhrung Hans-Thoma-Strae

Darstellung bisher im FNP: geplante Strae (Ergnzung des rtlichen Straennetzes) geplante Darstellung: Darstellung entfllt

Ausweisung im Regionalplan --

Planstand --

Fachplanungen und Restriktionen --

Stdtebauliche Beschreibung Der Bereich zwischen Bahntrasse und B 36 neu / Neubaustrecke Bahn soll fr gewerbliche Nutzungen vorgesehen werden. Im FNP sind dementsprechend gewerbliche Bauflchen, teilweise als Be- stand und teilweise als Planung ausgewiesen. Die zum Teil bereits in Anstzen bestehende Erschlieungsachse in Nord-Sd-Richtung soll entsprechend der vorgesehenen, ab- schnittsweisen Realisierung der Gewerbeflchen ergnzt und ver- vollstndigt werden. Diese Trassenfhrung war bereits Flchennutzungsplan von 1992 in einer gestrichelten Darstellung enthalten und wurde auch bei der folgenden Gesamtfortschreibung des FNP, die 2004 abgeschlos- sen werden konnte, so bernommen. Bei der nrdlichsten Teilflche zwischen Bahn und B 36 deutet die Darstellung der geplanten Trassenfhrung eine Unterfhrung unter der Bahn mit Anbindung an die Hans-Thoma-Strae an. Eine sol- che Anbindung oder Bahnunterfhrung wird von Seiten der Ge- meinde jedoch nicht vorgesehen. Die Plandarstellung wird ent- sprechend korrigiert.

Landschaftsplanerische Bewertung nicht erforderlich

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Durmersheim / D 24 Korrektur: Herausnahme Bahnunterfhrung Hans-Thoma-Strae

Darstellung bisher im Flchennutzungsplan

D 24

Darstellung der vorgesehenen Änderung - 26 -

D 25 Umwidmung von Flchen fr Entsorgung in Mischbauflche (mit geringfgiger Erweiterung)

Darstellung bisher im FNP: Flche fr Entsorgung (Abfall: Kompostsammelplatz) 0,7 ha Grnflche (Kleingrten) 0,3 ha geplante Darstellung: Mischbauflche 1,0 ha

Ausweisung im Regionalplan Siedlungsflche (Grnzsur angrenzend)

Planstand Bebauungsplan parallel aufgestellt / rechtskrftig (Satzungsbeschluss am 26.10.2016)

Fachplanungen und Restriktionen - Teilbereiche im HQ extrem - Anbauverbote von den angrenzenden, klassifizierten Straen - (20 kV-Freileitung in diesem Bereich zwischenzeitlich abgebaut)

Stdtebauliche Beschreibung Am nordwestlichen Ortsausgang von Durmersheim Richtung Wrmersheim befindet sich nrdlich der Pilgerstrae / K 3721 der Bauhof der Gemeinde und der Kompostsammelplatz. Nrdlich an den Bereich grenzen Kleingrten, sdlich der Pilgerstrae ffentli- che Infrastruktureinrichtungen (Schule, Sport) an. Im Bereich des derzeitigen Kompostsammelplatzes sieht die Ge- meinde die Mglichkeit, der aktuellen Anforderungen zur Unter- bringung von Flchtlingen nachzukommen und hier ein Flcht- lingsheim zu errichten. Der Hckselplatz kann auf einer Teilflche des bisherigen Stand- orts weiterhin bestehen bleiben. Entsprechend der vorgesehenen Nutzungsmischung von Hckselplatz (gewerbehnliche Nutzung) und (temporrem) Wohnen soll der gesamte Bereich als gemisch- te Bauflche ausgewiesen werden. In die Mischbauflche einbezogen wird ein nrdlich angrenzendes Flurstck, das bisher als Grnflche / Kleingrten ausgewiesen war. Der Bauhof bleibt an seinem jetzigen Standort bestehen und wird wie bisher als Gemeinbedarfsflche ausgewiesen.

Landschaftsplanerische Bewertung (bernahme aus Umweltbericht)

Konfliktpotential: gering Manahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich des Eingriffs: Ø Erhalt des angrenzenden geschtzten Biotops „Sumpfige Randsenke westl. Durmersheim“. Ø Ein- und Durchgrnung der geplanten Unterkunft fr Flchtlinge. Landschaftsplanerische Einschtzung: (unter Einbeziehung von Manahmen zur Vermeidung und Minimierung geeignet) Unter Beachtung der o g. Manahmen bestehen keine grundstzlichen Bedenken gegen das Vorhaben.

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Durmersheim / D 25 Umwidmung von Flchen fr Entsorgung und Gemeinbedarf in Mischbauflche

Darstellung bisher im Flchennutzungsplan

Darstellung der vorgesehenen Änderung - 28 -

D 26 Erweiterung Kiesabbauflche sdlich Leonharder Weg

Darstellung bisher im FNP: Landwirtschaftliche Flche 3,6 ha geplante Darstellung: Flche fr Abgrabungen zur Gewinnung oberflchennaher Rohstoffe 3,6 ha

Ausweisung im Regionalplan --

Planstand Rohstoffsicherungskonzept der Heidelberger Sand und Kies GmbH: berprfung der Abbauoptionen am Werk Durmersheim

Fachplanungen und Restriktionen - 110 kV-Leitung angrenzend

Stdtebauliche Beschreibung stlich von Durmersheim liegt zwischen Malscher Strae / L608 und Leonharder Weg am Waldrand die Abbauflche der ehemali- gen Hardtsteinwerke / Baustoffwerke Durmersheim. Zwischenzeit- lich erfolgt der Abbau durch die Heidelberger Sand und Kies GmbH, die Weiterverarbeitung der gewonnen Rohstoffe am Standort durch die Heidelberger Kalksandstein GmBH. Die genehmigte Abbauflche liegt innerhalb des Naturschutzge- bietes "Kiesgrube am Hardtwald Durmersheim" (VO 27.11.1991). Um den Betriebsstandort langfristig zu sichern, ist eine Erweite- rung nach Sden vorgesehen, die im bisherigen FNP als geplante Abbauflche bereits enthalten ist. Nach Prfung der Abbauoptionen am Standort Durmersheim sieht die Heidelberger Sand und Kies GmbH darber hinaus die Mg- lichkeit einer Erweiterung nach Nordwesten. Die Flche liegt au- erhalb des Naturschutzgebietes. In der aktuellen Teilfortschreibung des Regionalplans Kap. 3.3.6 / Oberflchennahe Rohstoffe ist dieser Bereich zwar nicht als Vor- rang- oder Vorbehaltsgebiet fr den Abbau von Kies und Sand vorgesehen, er wurde jedoch aus dem angrenzend festgelegten Ausschlussgebiet fr den Abbau oberflchennaher Rohstoffe aus- gespart, so dass kein Konflikt mit dem Regionalplan erkennbar ist. Die Teilfortschreibung des Regionalplans Kap. 3.3.6 / Oberfl- chennahe Rohstoffe wurde vom Regionalverband Mittlerer Ober- rhein im Juli 2014 als Satzung beschlossen und am 24.07.2015 genehmigt.

Landschaftsplanerische Bewertung (bernahme aus Umweltbericht)

Konfliktpotential: mittel bis hoch Manahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich des Eingriffs: Ø Soweit mglich kein Eingriff in das Naturschutzgebiet „Kiesgrube am Hardtwald Durmersheim“ und der geschtzten Biotope. Ø Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens zur Genehmigung des Nassabbaus im Bereich der be- stehenden Kiesabbauflche am Leonharder Weg sind spezielle Auflagen getroffen worden, um das Naturschutzgebiet und die geschtzten Biotope nicht zu beeintrchtigen. Diese sind bei der Erweite- rung der Kiesabbauflche zu bercksichtigen. Ø Ein hoher Ausgleichsbedarf ist v.a. durch den Eingriff in die Schutzgter Boden und Pflanzen/Tiere zu erwarten. Landschaftsplanerische Einschtzung: (aus landschaftsplanerischer Sicht bedingt geeignet) Durch die geplante Erweiterung der bestehenden Kiesgrube nach Nordwesten gehen natrlich anstehen- de Bden verloren und es kommt im Bereich der Abbauflche zum Verlust aller Bodenfunktionen. Auer- - 29 -

dem wird durch den Kiesabbau in grundwasserfhrende Schichten eingegriffen und es besteht die Gefahr, dass Schadstoffe in das Grundwasser eingetragen werden. Neben dem Eingriff in die Schutzgter Boden und Wasser werden durch das geplante Vorhaben gering- und mittelwertige Biotoptypen wie Acker und Grnland in Anspruch genommen und potenzielle Lebensrume fr Brutvgel und Reptilien dauerhaft zerstrt. Da sich der Eingriff in das Schutzgut Pflanzen und Tiere allerdings nicht nur auf die Erweiterungsflche beschrnkt, sondern auch die Bereiche zwischen der bestehenden und der geplanten Kiesabbauflche betroffen sind, wird durch das Vorhaben in das ausgewiesene Naturschutzgebiet „Kiesgrube am Hardt- wald Durmersheim“ sowie in besonders geschtzte Biotope eingegriffen. Zudem wird der Lebensraum fr Amphibien und Fische beeintrchtigt. Unter Bercksichtigung der speziellen Auflagen zur Erhaltung des Naturschutzgebietes und der geschtz- ten Biotope sowie weiterer Manahmen zur Vermeidung und Minimierung ist dieser Standort als Kiesab- bauflche aus landschaftsplanerischer Sicht noch vertretbar.

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Durmersheim / D 26 Erweiterung Kiesabbauflche sdlich Leonharder Weg

Darstellung bisher im Flchennutzungsplan

Darstellung der vorgesehenen Änderung - 31 -

D 27 Erweiterung Kiesabbauflche Strmlinger nach Norden

Darstellung bisher im FNP: Landwirtschaftliche Flche 9,6 ha geplante Darstellung: Flche fr Abgrabungen zur Gewinnung oberflchennaher Rohstoffe 9,6 ha

Ausweisung im Regionalplan - tw. Vorranggebiet fr den Abbau der oberflchennahen Rohstof- fe Kies und Sand - tw. Vorranggebiet zur Sicherung der oberflchennahen Rohstof- fe Kies und Sand (Teilfortschreibung Regionalplan Oberflchennahe Rohstoffe / Kap. 3.3.6 als Satzung beschlossen, genehmigt seit 24.07.2015)

Planstand --

Fachplanungen und Restriktionen - Ausgleichsflche fr den planfestgestellten Neubau der Bahn / B 36 innerhalb der Flche

Stdtebauliche Beschreibung stlich der Neubaustrecke liegen die Kiesabbauflchen der Firma Strmlinger. Die Darstellung der Abbauflchen im bisherigen FNP bercksichtigt die Ausweisungen des Regionalplans 2003 bzw. der Kieskonzeption 2015: neben den bestehenden Abbauflchen (ge- nehmigte Konzessionen) sind als geplante Abbauflchen die Schutzbedrftigen Bereiche fr den Abbau oberflchennaher Roh- stoffe und die Bereiche zur Sicherung von Rohstoffvorkommen aus der Regionalplanung dargestellt (Bereich nordwestlich und sdlich der bestehenden Abbauflche Strmlinger). Zwischenzeitlich hat der Regionalverband Mittlerer Oberrhein die Teilfortschreibung des Regionalplans 'Oberflchennahe Rohstoffe / Kap. 3.3.6' als Satzung beschlossen; am 24.07.2015 wurde die Teilfortschreibung genehmigt. In der Teilfortschreibung des Regionalplans ist nrdlich der Abbau- flche Strmlinger ein weiteres Potenzial fr den Kies- und Sand- abbau ausgewiesen: die Potenzialflchen sind gegliedert in Vor- ranggebiete fr den Abbau der oberflchennahen Rohstoffe Kies und Sand (1. Prioritt) und Vorranggebiete zur Sicherung der ober- flchennahen Rohstoffe Kies und Sand (2. Prioritt). In der vorliegenden 3. Änderung des FNP werden die Vorrangge- biete der Teilfortschreibung des Regionalplans bernommen (ohne Unterscheidung der Gebietskategorien).

Landschaftsplanerische Bewertung (bernahme aus Umweltbericht)

Konfliktpotential: mittel bis hoch Manahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich des Eingriffs: Ø Soweit mglich kein Eingriff in das nach § 33 NatSchG geschtzte Biotop sdlich des Planungsgebie- tes. Ø Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens zur Genehmigung des Kiesabbaus im Bereich der beste- henden Kiesabbauflche sind spezielle Auflagen getroffen worden, um die geschtzten Biotope nicht zu beeintrchtigen. Diese sind bei der Erweiterung der Kiesabbauflche zu bercksichtigen. Ø Ein hoher Ausgleichsbedarf ist v.a. durch den Eingriff in die Schutzgter Boden und Pflanzen/Tiere zu erwarten. Landschaftsplanerische Einschtzung: (aus landschaftsplanerischer Sicht kritisch zu beurteilen) Durch die geplante Erweiterung der bestehenden Kiesgrube nach Norden gehen natrlich anstehende Bden verloren und es kommt im Bereich der Abbauflche zum Verlust aller Bodenfunktionen. Auerdem wird durch den Kiesabbau in grundwasserfhrende Schichten eingegriffen und es besteht die Gefahr, - 32 -

dass Schadstoffe in das Grundwasser eingetragen werden. Neben dem Eingriff in die Schutzgter Boden und Wasser werden durch das geplante Vorhaben mittel- und hochwertige Biotoptypen wie Grnland, Streuobst oder Gehlzbestnde in Anspruch genommen und potenzielle Lebensrume fr Brutvgel und Reptilien dauerhaft zerstrt. Zudem wird durch die geplante Erweiterung der Kiesgrube eine abwechs- lungsreich gestaltete Landschaft berformt und attraktive Wegeverbindungen fr Feierabend- und Naher- holung zerstrt. Da sich der Eingriff in das Schutzgut Pflanzen und Tiere allerdings nicht nur auf die Erweiterungsflche beschrnkt, sondern auch die Bereiche zwischen der bestehenden und der geplanten Kiesabbauflche betroffen sind, besteht die Gefahr, dass durch das Vorhaben in das angrenzende besonders geschtzte Biotop eingegriffen wird. Auerdem wird durch die Erweiterung Kiesgrube der Lebensraum fr Amphibien und Fische beeintrchtigt. Auch unter Bercksichtigung der speziellen Auflagen zur Erhaltung und Pflege des geschtzten Biotops sowie weiterer Manahmen zur Vermeidung und Minimierung ist dieser Standort als Kiesabbauflche aus landschaftsplanerischer Sicht kritisch zu beurteilen.

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Durmersheim / D 27 Erweiterung Kiesabbauflche Strmlinger nach Norden (bernahme Teilregionalplan)

Darstellung bisher im Flchennutzungsplan

Darstellung der vorgesehenen Änderung - 34 -

D 28 Erweiterung Flche fr Entsorgung (Firma Oettinger)

Darstellung bisher im FNP: landwirtschaftliche Flche 0,55 ha geplante Darstellung: Flche fr Entsorgung (Erweiterung) 0,55 ha (Recycling Bauschutt, Baustoffe, Erdaushub)

Ausweisung im Regionalplan --

Planstand Bauantrag wurde beim LRA Rastatt eingereicht

Fachplanungen und Restriktionen - Lage innerhalb Zone III B des WSG Rheinwald - 110 kV-Leitung angrenzend

Stdtebauliche Beschreibung stlich von Durmersheim haben sich vor dem Waldrand, nrdlich der Malscher Strae / L608 verschiedene Nutzungen angesiedelt, die aufgrund von Rohstoffvorkommen standortgebunden sind oder aufgrund ihrer Ausprgung nur auerhalb, mit Abstand zur Ortsla- ge mglich sind. Zu nennen sind hier das Kies- und Kalksand- steinwerk der Heidelberger GmbH, das Umspannwerk, die Erdaushub- und Bauschuttdeponie sowie zwei Unternehmen (BRG und Fa. ttinger), die sich mit Recycling und Aufbereitung von Bauschutt, Baustoffen und Erdaushub beschftigen. Die Flche D 21 wurde als Entsorgungsflche / Recyclinganlage im Zuge der 2. Änderung des FNP neu ausgewiesen. Sie ist nun Standort der Firma ttinger, die Bedarf fr eine Erweiterung ihrer Betriebsflche hat, u.a. fr die Errichtung von Schttgutboxen, eine Lagerhalle mit Container und Waage. Vom November 2015 liegt ein entsprechender Bauantrag vor, der am nordwestlichen Ge- bietsrand auch einen Damm mit Begrnung und entlang des Er- schlieungsweges im Sdosten Staubschutzwnde vorsieht. Die Firma BRG kann nach aktuellem Planstand ihren Betrieb auf der Flche der Erdaushub- und Bauschuttdeponie fortsetzen. Im Erweiterungsantrag der Bauschuttdeponie wird dies entsprechend bercksichtigt. Eine Verlagerung der Betriebsflche BRG an einen neuen Standort ist damit nicht mehr erforderlich.

Landschaftsplanerische Bewertung (bernahme aus Umweltbericht)

Konfliktpotential: gering Manahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich des Eingriffs: Ø Gute Ein- und Durchgrnung der Betriebsflche. Landschaftsplanerische Einschtzung: (unter Einbeziehung von Manahmen zur Vermeidung und Minimierung geeignet) Unter Bercksichtigung der o. g. Manahmen bestehen keine grundstzlichen Bedenken.

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Durmersheim / D 28 Betriebsstandort Firma Oettinger

Darstellung bisher im Flchennutzungsplan

Darstellung der vorgesehenen Änderung - 36 -

D 30 Gemeinbedarfsflche fr Kindergarten / Familienzentrum

Darstellung bisher im FNP: geplante Grnflche 0,55 ha geplante Darstellung: Flche fr Gemeinbedarf (Kindergarten/Familienzentrum) 0,55 ha

Ausweisung im Regionalplan --

Planstand --

Fachplanungen und Restriktionen - Lage innerhalb Zone III A des WSG Rheinwald

Stdtebauliche Beschreibung Die Gemeinde Durmersheim sieht aufgrund steigender Geburten- zahlen und der hheren Nachfrage in der Krippen- und Ganzta- gesbetreuung sowie im Hinblick auf die Erschlieung der Bauge- biete Westendstrae und Tiefgestade IV den Bedarf eines ent- sprechenden, zustzlichen Angebotes im Ortsteil Wrmersheim. Der geplante Standort liegt nrdlich der Grundschule von Wr- mersheim in einem Bereich der bisher als Grnflche zwischen dem lteren Ortskern und den neueren Wohnbaugebiet 'Tiefgesta- de' ausgewiesen war. An dieser Nahtstelle fgt er sich gut in den Kontext dort bereits vorhandener ffentlicher Nutzungen ein. Die vorgesehene Flche befindet sich in Gemeindeeigentum, so dass eine sofortige Flchenverfgbarkeit gegeben ist. Die ebenfalls im FNP ausgewiesene Gemeinbedarfsflche D 3 im unmittelbaren Anschluss an die Grundschule Wrmersheim im Osten soll weiterhin fr potenzielle Erweiterungen der Grundschule vorgehalten werden.

Landschaftsplanerische Bewertung (bernahme aus Umweltbericht)

Konfliktpotential: Manahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich des Eingriffs: Ø Landschaftsplanerische Einschtzung:

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Durmersheim / D 30 Gemeinbedarfsflche Kindergarten / Familienzentrum

Darstellung bisher im Flchennutzungsplan

Darstellung der vorgesehenen Änderung - 38 -

3.3 nderungen in Elchesheim - Illingen

E 12 Bauflche fr die Nahversorgung

Darstellung bisher im FNP: Landwirtschaftliche Flche 0,9 ha geplante Darstellung: Sonderbauflche Lebensmitteleinzelhandel 0,9 ha (VKF max. 1.200 qm)

Ausweisung im Regionalplan Regionalplanerisch abgestimmter Bereich fr Siedlungserweiterung

Planstand Bebauungsplan genehmigt durch LRA Rastatt am 11.01.18, rechtskrftig mit Bekanntmachung am 19.01.2018

Fachplanungen und Restriktionen Lage innerhalb Zone III A des WSG Rheinwald - Anbauverbote von den angrenzenden, klassifizierten Straen

Stdtebauliche Beschreibung Zur Strkung der rtlichen Nahversorgung plant die Gemeinde Elchesheim – Illingen am stlichen Ortsrand, im Einmndungsbe- reich der K 3737 in die L 78a (Kreisverkehrsplatz) die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes. Zur Klrung der raumordnerischen Vertrglichkeit wurde seitens des Regierungsprsidiums und des RVMO ein Gutachten einge- fordert, welches zwischenzeitlich auch durch das Bro Dr. Acocella vorliegt. Auf dieser Grundlage erfolgte zwischenzeitlich eine Ab- stimmung mit dem Regierungsprsidium / Hhere Raumordnungs- behrde und dem Regionalverband. Demnach kann ein Lebens- mittelmarkt mit einer maximalen Verkaufsflche von 1.200 qm unter der Voraussetzung errichtet werden, dass der bestehende Einkaufsmarkt „Treff 3000“ im Bereich des Gewerbegebietes an der L 78a am sdlichen Ortseingang nicht weiter betrieben und die hierfr erteilte Baugenehmigung zurckgegeben wird. Weiterhin ist der bestehende Bebauungsplan so anzupassen, dass im dortigen Bereich knftig kein Lebensmittelhandel mehr mglich ist. In Bezug auf die bestehenden und geplanten Wohnbauflchen (Flche E2 – Erschlieung in einem Planungshorizont der nchs- ten 5 Jahre geplant) ist der neue Standort zentraler zu bewerten als der derzeitige Standort des Lebensmittelmarktes. Dieser soll im Zuge der vorliegenden 3. FNP-Änderung von der bisherigen Ausweisung als Sonderbauflche fr Einzelhandel um- gewidmet werden in Gewerbeflche (s. Flche E 14). Die gutachterliche Stellungnahme des Bros Dr. Acocella ist der FNP-Änderung als gesonderte Anlage beigefgt. Zusammenfas- send kann folgende Bewertung des Bros Dr. Acocella festgehal- ten werden: Das Beeintrchtigungsverbot und das Kongruenzgebot werden eingehalten. Die Ausnahmevoraussetzungen des Konzentrations- gebotes knnen nur bei einer zeitgleichen Schlieung des beste- henden Lebensmitteldiscounters als erfllt angesehen werden. Die Erfllung des Integrationsgebotes beurteilt das Bro Dr. A- cocella grenzwertig, verweist jedoch auch darauf, dass sich diese Einschtzung ndern wrde, wenn im direkten Umfeld Wohnbe- bauung realisiert wrde und dass nach den Angaben der Gemein- de im Ortskern kein Lebensmittler angesiedelt werden konnte.

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Landschaftsplanerische Bewertung (bernahme aus Umweltbericht)

Konfliktpotential: mittel bis hoch Manahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich des Eingriffs: Ø Sehr gute Ein- und Begrnung des Lebensmittelmarktes. Ø Ein hoher Ausgleichsbedarf ist durch den Eingriff in die Schutzgter Boden, Pflanzen/Tiere und Land- schaftsbild zu erwarten. Landschaftsplanerische Einschtzung: (aus landschaftsplanerischer Sicht kritisch zu beurteilen) Durch die Umsetzung der Planung werden hochwertige Bden versiegelt und es kommt zum Verlust aller Bodenfunktionen. Aus Sicht des Bodenschutzes ist das geplante Vorhaben kritisch zu beurteilen. Neben dem Eingriff in das Schutzgut Boden werden durch den Bau des Lebensmittelmarktes wertvolle Biotopty- pen wie Grnland und Streuobst in Anspruch genommen und mgliche Lebensrume von Brutvgeln, Fledermusen und Reptilien dauerhaft zerstrt. Zudem wird das abwechslungsreich gestaltete Land- schaftsbild durch den Bau des Einkaufsmarktes beeintrchtigt. Die landschaftsgerechte Einbindung in das Landschaftsbild stellt erhhte Anforderung an die Gestaltung der Ortseingangssituation. Aus landschafts- planerischer Sicht ist das geplante Vorhaben an diesem Standort eher kritisch zu beurteilen. - 40 -

Elchesheim – Illingen / E 12 Bauflche fr die Nahversorgung

Darstellung bisher im Flchennutzungsplan

Lebensmittel- einzelhandel VKF max. 1.200 qm

Darstellung der vorgesehenen Änderung - 41 -

E 13 Grnflche fr Freizeitnutzungen am Goldkanal

Darstellung bisher im FNP: Waldflche, Wasserflche ca. 11,3 ha geplante Darstellung: Grnflche Freizeitnutzungen ca. 11,3 ha in berlagernder Darstellung mit den o.g. Nutzungen

Ausweisung im Regionalplan - Schutzbedrftiger Bereich fr den Hochwasserschutz (Vorrang) - Vorranggebiet fr den Abbau der oberflchennahen Rohstoffe Kies und Sand (Teilfortschreibung Kap. 3.3.6, genehmigt seit 24.07.2015)

Planstand 'Entwicklungskonzept Goldkanal' (mit Darstellungen vor / nach Kiesabbau)

Fachplanungen und Restriktionen berschwemmungsgebiet, HQ 100, HQ extrem Bercksichtigung Gewsserrandstreifen am Goldkanal Altstandort Kieswerk Illingen (Werkstatt u. Tankstelle)

Stdtebauliche Beschreibung Westlich von der Ortslage Elchesheim-Illingen liegt am Rhein der Goldkanal mit einer Wasserflche von rund 133,8 Hektar, der mit Segeln, Rudern, Surfen, Paddeln, Angeln etc. zahlreiche Freizeit-, Sport- und Naherholungsmglichkeiten bietet. An seinem Ufer befindet sich die Paddelclubanlage des Paddelclubs Illingen, die Ruderclubanlage des Ruderclubs Rastatt mit einer vereinseigenen Steganlage, zwei private Steganlagen mit insgesamt 120 Liege- pltzen und der Angelsportverein "Rhein-Hardt". Der betreffende Bereich mit den vorab genannten bestehenden Nutzungen ist im FNP als Sonderbauflche fr Freizeit und Sport ausgewiesen. Die Gemeinde Elchesheim-Illingen mchte das Potential als Tou- rismus- und Naherholungsgebiet strken und hat 2013 das 'Ent- wicklungskonzept Goldkanal' erarbeiten lassen mit dem Ziel einer Schwerpunktbildung und vertrglichen Zonierung der unterschied- lichen Nutzungen am Goldkanal. In Bercksichtigung des geplan- ten Kiesabbaus ist im Entwicklungskonzept die Freizeitnutzung vor und nach dem Kiesabbau dargestellt. Innerhalb der vorgesehenen Planflche sieht das Entwicklungs- konzept einen Badebereich / Badestrand im Sden und einen An- gelbereich im Norden ohne stationre bauliche Anlagen vor. Die vorgesehene Nutzung kann insofern flexibel auf einen knftigen Kiesabbau in diesem Bereich reagieren und stellt daher kein Kon- flikt mit der Ausweisung als Vorranggebiet fr den Abbau der ober- flchennahen Rohstoffe Kies und Sand dar. Um deutlich zu machen, dass in diesem Bereich keine bauliche Nutzung vorgesehen ist, erfolgt eine Ausweisung als Grnflche. Dies vermeidet auch Konflikte mit Schutzvorschriften fr festge- setzte berschwemmungsgebiete nach § 78 Wasserhaushaltsge- setz (WHG): es wird kein neues Baugebiet ausgewiesen. Das in der Teilfortschreibung des Regionalplans abgegrenzte Vor- ranggebiet fr den Abbau von Kies und Sand wurde in die FNP- Darstellung bernommen. Da sich durch den Kiesabbau die Uferli- nie nach Osten und Norden verschieben wird, wurde die Flchen- ausweisung entsprechend angepasst. Zum angrenzenden Natur- schutzgebiet ist im Nutzungskonzept sowohl vor als auch nach dem Kiesabbau ein Pufferbereich vorgesehen. Eine Waldinanspruchnahme wird sich vor allem durch den Kiesab- bau ergeben, nicht durch die vorgesehenen Freizeitnutzungen, die sich entlang des Ufers befinden werden. - 42 -

Landschaftsplanerische Bewertung (bernahme aus Umweltbericht)

Konfliktpotential: gering Manahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich des Eingriffs: Ø Keine stationren baulichen Anlagen innerhalb der Erweiterungsflche. Ø Kein Eingriff in den Biotopkomplex aus Wald und Schilfbestnden im stlichen Teilbereich des Pla- nungsgebietes. Ø Erhalt des Waldbiotops (Nr. 270152165194) „Schilfrhricht im Kindelsgrund (2)“ sowie der stlich an- grenzenden Waldbiotope. Ø Erhalt des gewsserbegleitenden Auwaldstreifens entlang der stlichen Uferseite des Baggersees. Landschaftsplanerische Einschtzung: (unter Einbeziehung von Manahmen zur Vermeidung und Minimierung geeignet) Unter Beachtung o. g. Manahmen bestehen keine grundstzlichen Bedenken gegen das Vorhaben.

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Elchesheim – Illingen / E 13 Grnflche fr Freizeitnutzungen am Goldkanal

E 5

Darstellung bisher im Flchennutzungsplan

E 5

Darstellung der vorgesehenen Änderung - 44 -

E 14 Umwidmung Sonderbauflche Einzelhandel in Gewerbeflche

Darstellung bisher im FNP: Sonderbauflche Einzelhandel ca. 0,8 ha geplante Darstellung: Gewerbeflche ca. 0,8 ha

Ausweisung im Regionalplan - Siedlungsflche Bestand

Planstand 1. Änderung des Bebauungsplans 'Waldheckenstcker' rechts- krftig seit 01.06.2017 (Ausschluss Lebensmittel-Einzelhandel)

Fachplanungen und Restriktionen Teilbereiche im HQ extrem Altstandort (Getrnkevertrieb mit EV-Tankstelle) Lage innerhalb Zone III A des WSG Rheinwald

Stdtebauliche Beschreibung Am sdlichen Ortsausgang von Elchesheim-Illingen besteht im rumlichen Zusammenhang mit dem dortigen Gewerbegebiet ein Lebensmittelmarkt. Fr diesen Standort wurde im Zuge der Ge- samtfortschreibung des FNP 2004 eine Sonderbauflche (Flche E 11) ausgewiesen, da dieser Markt eine Entwicklung ber 800 qm Verkaufsflche angestrebt hat. Im Rahmen der vorliegenden 3. Änderung FNP wird mit Auswei- sung der Flche E 12 ein neuer Standort fr einen groflchigen Lebensmitteleinzelhandel ausgewiesen. In Bezug auf die bestehenden und geplanten Wohnbauflchen ist der neue Standort zentraler zu bewerten als der derzeitige Stand- ort des Lebensmittelmarktes. Zur Klrung der raumordnerischen Vertrglichkeit liegt ein Einzel- handelsgutachten vom Bro Dr. Acocella vor. Auf dieser Grundla- ge wurde zwischenzeitlich eine Abstimmung mit Regionalverband und Regierungsprsidium / Hhere Raumordnungsbehrde erzielt: Demnach kann ein Lebensmittelmarkt mit einer maximalen Ver- kaufsflche von 1.200 qm errichtet werden, unter der Vorausset- zung der Schlieung des derzeit bestehenden Lebensmittelmark- tes im Bereich des Gewerbegebietes an der L 78a am sdlichen Ortseingang. Daher erfolgt im Zuge der vorliegenden 3. FNP-Änderung die Um- widmung der Sonderbauflche Einzelhandel / E 11 in eine Gewer- beflche. Innerhalb der Gewerbeflche ist auf Ebene der verbindli- chen Bauleitplanung jeglicher Lebensmitteleinzelhandel – auch unterhalb der Groflchigkeit – auszuschlieen.

Landschaftsplanerische Bewertung (bernahme aus Umweltbericht)

Konfliktpotential: gering Manahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich des Eingriffs: Ø Erhalt der Gehlzbestnde in den Randbereichen des Planungsgebietes. Ø Sehr gute Ein- und Durchgrnung der Gewerbeflche. Landschaftsplanerische Einschtzung: (unter Einbeziehung von Manahmen zur Vermeidung und Minimierung geeignet) Unter Beachtung o. g. Manahmen bestehen keine grundstzlichen Bedenken gegen das Vorhaben.

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Elchesheim – Illingen / E 14 Umwidmung Sonderbauflche in Gewerbeflche

Darstellung bisher im Flchennutzungsplan

Darstellung der vorgesehenen Änderung - 46 -

4 Netzverstrkung 380 kV-Stromfreileitung

Im Rahmen der durch die Energiewende erforderlichen Anpassungsmanahmen im bertra- gungsnetz plant die TransNet BW GmbH eine Verstrkungsmanahme an der bestehenden 220-kV-Freileitung (kV = Kilovolt) zwischen den Umspannwerken Daxlanden und Eichstetten. Die rund 120 km lange Freileitung soll durch einen Neubau in bestehender Trasse auf den Betrieb von 380 kV umgestellt werden, um sowohl den zuknftigen Aufgaben zur Sicherung der lokalen Stromversorgung als auch den Anforderungen zum berregionalen Stromtransport gerecht zu werden. Die geplante Netzverstrkung zwischen Daxlanden und Eichstetten ist seit 2012 Teil des Netz- entwicklungsplans Strom (NEP) und wurde 2012, 2013 und auch jngst im NEP 2014 von der Bundesnetzagentur besttigt. Seit 2013 ist sie auch Teil des Bundesbedarfsplans als Anlage zum Bundesbedarfsplangesetz (BBPIG). Damit sind energiewirtschaftliche Notwendigkeit und vordringlicher Bedarf der Netzverstrkung gesetzlich festgelegt und die TransnetBW zu deren Umsetzung verpflichtet.

Die betreffende 220 kV-Freileitung quert die Gemeindeflche von Bietigheim und Durmersheim in Nord-Sd-Richtung. In Bietigheim fhrt sie durch das bestehende Gewerbegebiet Langge- wann, in Durmersheim fhrt sie zwischen den Ortslagen von Durmersheim und Wrmersheim weiter nach Norden. Die Stromtrasse ist im Flchennutzungsplan dargestellt.

Fr die Genehmigung von Baumanahmen an Hchstspannungsfreileitungen ist in Baden- Wrttemberg ein Planfeststellungsverfahren unter Zustndigkeit des jeweiligen Regierungspr- sidiums durchzufhren. Die Einreichung der Antragsunterlagen ist aktuell fr 2017 geplant. Derzeit befindet sich das Planfeststellungsverfahren noch in der Vorplanungsphase, die Trans- NetBW strebt hierzu einen frhen Dialog mit Kommunen und ffentlichkeit an.

Mit dem Ziel, die Beeintrchtigungen fr Siedlungsflchen mglichst zu reduzieren, sind auf Wunsch des Gemeindeverwaltungsverbandes Durmersheim bzw. den Einzelgemeinden des Verbandes derzeit folgende Trassenfhrungen und Manahmen in Prfung: - stlich der Bahn-Neubaustrecke mit Schwenk nach Westen zwischen Durmersheim und Rheinstetten unter Bercksichtigung ausreichender Abstnde zu bestehenden Siedlungsnutzungen in diesem Bereich (als groe Lsungsvariante) - Herausnahme der Freileitung aus dem Gewerbegebiet Langgewann in Bietigheim durch eine vernderte Trassenfhrung in diesem Bereich - Mglichkeiten prfen, die im Westen des Verbandsgebietes bereits bestehende 380- kV-Leitung zu verlegen und mit der neuen 380-kV-Leitung zu bndeln - Ersatz der geplanten und bestehenden 110- / 220- / 380- kV-Freileitungen durch Erd- kabel

Nachfolgend sind die Vorschlge der alternativen Trassenfhrungen auf Grundlage des von der TransNet BW vorgelegten bersichtsplans dargestellt. Im Rahmen der vorliegenden FNP- Änderung soll das Thema der geplanten Netzverstrkung lediglich als Hinweis aufgenommen werden. Eine Entscheidung hierzu kann nur im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens erfol- gen. - 47 -

Vorschlge alternativer Trassenprfungen auf Grundlage des bersichtsplans TransNet BW

Legende

bestehende 220-kV-Leitung: von TransNet BW Verstr- kung auf 380 kV geplant

Vorschlge zur Prfung alternativer Trassenfhrungen des GVV Durmersheim:

alternative Trassestlich der Bahn-Neubaustrecke ('groe Variante') unter Bercksichti- gung ausreichender Abstn- de zur Wohnbebauung im Norden Durmersheims bzw. im Sden Rheinstetten Herausnahme der Leitung aus Gewerbegebiet Langge- wann ('kleine Variante')

Wegfall der bestehenden 380-kV-Leitung und Bnde- lung mit neuer 380-kV- Leitung

Generell: Prfung mglicher Erd- verkabelungen - 48 -

Umweltbericht

Der Umweltbericht bildet als gesondertes Dokument einen Bestandteil der Begrndung.

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Zusammenfassende Erklrung nach § 6a BauGB

Gem § 6a BauGB ist dem Flchennutzungsplan eine zusammenfassende Erklrung beizuf- gen ber die Art und Weise, wie die Umweltbelange und die Ergebnisse der ffentlichkeits- und Behrdenbeteiligung in dem Bebauungsplan bercksichtigt wurden und aus welchen Grnden der Plan nach Abwgung mit den geprften, in Betracht kommenden anderweitigen Planungs- mglichkeiten gewhlt wurde.

1 Planerfordernis und Begrndung der Planwahl Die im Zuge der 3. Änderung des FNP vorgenommenen Änderungen sind in der Planerfordernis sehr unterschiedlich: - B 17 Umwidmung / Konversion des ehemaligen Bundeswehrgertelagers fr gewerbliche Nut- zungen an einem gewerblich bereits vorgeprgten Standort - B 18 und D 25 Arrondierungen in baulich bereits vorgeprgten Bereichen aus konkretem Bedarf (D 25 / Flchtlingsunterkunft) und Klrung der planungsrechtlichen Situation (B 18) - B 20, E 12 und E 14 Verbesserung / Regelung der Nahversorgung in den Bietigheim und Elchesheim-Illingen - B 21 und D 30 Bercksichtigung des Bedarfs nach zustzlichen Kindergartenstandorten - D 23 und D 24 Korrektur der bisherigen FNP-Darstellung im Hinblick auf die Bestandsnutzungen - D 26 und D 27 Flchensicherung und Betriebssicherung fr den Abbau oberflchennaher Rohstoffe (Kiesabbau) im Anschluss an bereits bestehende Abbauflchen - D 28 Erweiterung einer bestehenden Betriebsflche zur Abfallentsorgung / -recycling - E 13 Regelung der Freizeitnutzungen am Goldkanal gem. kommunalem Entwicklungskonzept In den Flchenbeschreibungen zu den einzelnen Änderungsflchen ist die jeweilige Planerfor- dernis und auch die Grnde fr den Plan- bzw. Standortwahl dargestellt und begrndet.

Die Flchenausweisung B 20 zur Erweiterung des Einzelhandelsangebotes in Bietigheim wurde nach der frhzeitigen Beteiligung ins Verfahren aufgenommen. Nach der Beteiligung gem. § 3(2) und § 4(2) BauGB wurden die Flchenausweisungen B 21 und D 30 zur Ergnzung von neuen Kindergartenstandorten in Bietigheim und Durmersheim ins Verfahren aufgenommen. Darber hinaus war es dem Gemeindeverwaltungsverband Durmersheim wichtig, im Zuge des FNP-Verfahrens auch das Thema der geplanten Verstrkungsmanahme an der bestehenden 220-kV-Freileitung zwischen den Umspannwerken Daxlanden und Eichstetten aufzunehmen. Hierzu hat der GVV Durmersheim alternative Trassenvorschlge entwickelt, die in dem erforder- - 50 -

lichen Planfeststellungsverfahren geprft werden sollten. Eine entsprechende Darstellung wurde in den Entwurf (Juni 2016, Kap. 4) der FNP-Änderung aufgenommen. Im Laufe des Verfahrens wurden die Flchenausweisungen D 29 (Erweiterungsflche fr die Recycling-Anlage BRG) und B 19 (Arrondierung Gewerbeflche Obere Hardt / Lager Lidl) zu- rckgenommen.

2 Bercksichtigung der Umweltbelange In Ergnzung des vorliegenden Landschaftsplans fr den GVV Durmersheim wurde fr die Än- derungsflchen vom Bro Bioplan, Heidelberg gem den Anforderungen des Baugesetzbuches der Umweltbericht bearbeitet, der gem. § 2a BauGB einen gesonderten Teil der Begrndung bildet und als gesondertes Dokument beigefgt ist. Neben der schutzgutbezogenen Bewertung der Änderungen und einer abschlieenden Ge- samtbewertung aus landschaftsplanerischer Sicht enthlt er auch Vorschlge fr Manahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich des Eingriffs. In die nachfolgende Beschreibung der einzelnen Änderungen wurden aus dem Umweltbericht die landschaftsplanerische Gesamtbewertung des Eingriffs sowie die Vorschlge fr Manah- men zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich des Eingriffs bernommen.

3 Bercksichtigung der Ergebnisse der ffentlichkeits- und Behrdenbeteiligung

3.1 ffentlichkeitsbeteiligung 3.1.1 Frhzeitige ffentlichkeitsbeteiligung nach § 3(1) BauGB Die frhzeitige Beteiligung der ffentlichkeit erfolgte durch Auslegung der Planunterlagen in den Rathusern der vier Verbandsgemeinden vom 13.07.2015 bis zum 28.08.2015. Im wesentlichen wurden von Seiten der ffentlichkeit in drei Stellungnahmen Bedenken zu den Flchenausweisungen D 26, D 27 und D 29 im Osten Durmersheims vorgebracht, da es sich hierbei um landwirtschaftlich wertvolle Betriebsflchen handelt. Bezglich der Flchenausweisungen D 26 und D 27 (Sicherung von Kiesabbauflchen / Erweite- rung bestehender Abbauflchen von Strmlinger und den Hardtsteinwerken) blieben die Beden- ken unbercksichtigt und wurden beibehalten. Die Flchenausweisung D 27 entspricht den Festlegungen des Teilregionalplans zum Abbau Oberflchennaher Rohstoffe – Kies und Sand – der im Juli 2015 genehmigt wurde. Hier wurde zudem auf den langen Planungszeitraum des Teilregionalplans verwiesen, der gengend Zeit lsst, sich auf die Planungen bzw. deren Umsetzung einzustellen. Die Flchenausweisung D 26 wurde in Abwgung verschiedener Belange beibehalten, um den bestehenden Betriebsstandort der Hardtsteinwerke / Heidelberger Sand und Kies GmbH zu si- chern. Von der Heidelberger Sand und Kies GmbH wurde bereits 2013 eine Studie zur Rohstoff- sicherung erstellt, der Gemeinde Durmersheim vorgestellt und von dieser befrwortet. Als einzi- ge Erweiterungsmglichkeit bietet sich demnach die Flche "Nordwest" an. Ohne die zustzliche - 51 -

Flche werden die bestehenden Ressourcen wahrscheinlich in Krze ausgeschpft sein, d.h. es besteht dringend Erweiterungsbedarf fr den am Standort ansssigen Betrieb. Die Flchenausweisung D 29 wurde zurckgenommen. Die vorgebrachten Bedenken konnten damit bercksichtigt werden.

3.1.2 ffentliche Auslegung nach § 3(2) BauGB Der Entwurf zur 3. Änderung des Flchennutzungsplanes wurde vom 11.07.2016 bis zum 12.08.2016 in den Rathusern der vier Verbandsgemeinden ffentlich ausgelegt. Gegenber dem Vorentwurf, der Gegenstand der frhzeitigen ffentlichkeitsbeteiligung war, wurde die Flchenausweisung B 20 zur Erweiterung des Einzelhandels in Bietigheim ins Verfah- ren aufgenommen: Erweiterung bestehender Edeka von 1.500 qm auf 1.750 qm Verkaufsflche, Neuansiedlung Drogeriemarkt mit 800 qm Verkaufsflche. Von Seiten der ffentlichkeit wurde im Rahmen der ffentlichen Auslegung eine Stellungnahme vorgebracht. Es wurden darin Bedenken geuert, dass durch die geplanten Einzelhandelsvor- haben (B 20) der bestehende Netto-Markt in der Ortsmitte von Bietigheim beeintrchtigt werden knnte. In der Abwgung wurde die Bedeutung des Netto-Marktes fr die nicht motorisierte Kundschaft und auch der Vorteil der direkten Kundennhe hervorgehoben: daraus ist auch bei den geplan- ten Einzelhandelserweiterungen vom Fortbestand des Netto-Marktes auszugehen. Auch aufgrund vorgebrachter Bedenken von den Raumordnungsbehrden und Nachbargemein- den wurde die zulssige Verkaufsflche des Drogeriemarktes auf 700 qm und die Verkaufsfl- che des Edeka-Marktes auf 1.500 qm reduziert. Die vorgebrachten Bedenken wurden damit teilweise bercksichtigt. Bezglich der geplanten Erweiterung des Edeka-Marktes wurde in der Folge jedoch weiterhin eine Abstimmung zwischen den Gemeinden Bietigheim und tigheim sowie den Raumord- nungsbehrden gesucht.

3.1.3 Erste erneute ffentliche Auslegung nach § 4a(3) BauGB Der berarbeitete Entwurf zur 3. Änderung des Flchennutzungsplanes wurde vom 09.04.2018 bis zum 11.05.2018 in den Rathusern der vier Verbandsgemeinden erneut ffentlich ausgelegt. Gegenber dem Entwurf, der Gegenstand der ffentlichen Auslegung nach § 3(2) BauGB war, wurden die Flchenausweisung B 21 und D 30 zur Ergnzung von Kindergartenstandorten in Bietigheim und Durmersheim ins Verfahren aufgenommen. Von Seiten der ffentlichkeit wurde im Rahmen der ffentlichen Auslegung eine Stellungnahme mit Bedenken zu den Flchen D 26 und D 27 bezglich Landschaftsverbrauch, Grundwasser- schutz, Klima- und Naturschutz eingebracht. Auch der Bedarf wurde in Frage gestellt und daher insgesamt die Rcknahme der Flchenausweisungen gefordert. In Abwgung unterschiedlicher Belange wurden die Flchenausweisungen beibehalten. Die Flchenausweisung D 27 entspricht den Festlegungen des Teilregionalplans zum Abbau Oberflchennaher Rohstoffe – Kies und Sand – der im Juli 2015 genehmigt wurde. Hier wurde - 52 -

zudem auf den langen Planungszeitraum des Teilregionalplans verwiesen, der gengend Zeit lsst, sich auf die Planungen bzw. deren Umsetzung einzustellen. Die Flchenausweisung D 26 wurde in Abwgung verschiedener Belange beibehalten, um den bestehenden Betriebsstandort der Hardtsteinwerke / Heidelberger Sand und Kies GmbH zu si- chern. Von der Heidelberger Sand und Kies GmbH wurde bereits 2013 eine Studie zur Rohstoff- sicherung erstellt, der Gemeinde Durmersheim vorgestellt und von dieser befrwortet. Als einzi- ge Erweiterungsmglichkeit bietet sich demnach die Flche "Nordwest" an. Ohne die zustzliche Flche werden die bestehenden Ressourcen wahrscheinlich in Krze ausgeschpft sein, d.h. es besteht dringend Erweiterungsbedarf fr den am Standort ansssigen Betrieb. Hinsichtlich der Bedarfsfrage wurde in der Abwgung auf die Ausfhrungen des Teilregional- plans zu diesem Thema verwiesen. So wurde bei den Bedarfsabschtzungen zur Teilfortschrei- bung des Regionalplans / Kap. Oberflchennahe Rohstoffe ein Zeitraum von 15- 30 Jahren be- trachtet, der sich bei der Festlegung der Abbauflchen durch die Staffelung von Vorranggebie- ten fr den Abbau (Zeitraum 15 Jahre) und Vorranggebieten zur Sicherung (Zeitraum 30 Jahre) ausdrckt. Auch das Thema des Baustoffrecyclings wurde bei der Bedarfsabschtzung beleuch- tet.

3.1.4 Zweite erneute ffentliche Auslegung nach § 4a(3) BauGB Der berarbeitete Entwurf zur 3. Änderung des Flchennutzungsplanes wurde vom 27.08.2018 bis zum 28.09.2018 in den Rathusern Bietigheim, Elchesheim-Illingen und Durmersheim ein zweites Mal erneut ffentlich ausgelegt. In Au am Rhein erfolgte die zweite erneute Offenlage vom 10.09.2018 bis zum 10.10.2018. Die berarbeitung des Entwurfes umfasste lediglich eine Änderung zur Flchenausweisung B 20 / Erweiterung Edeka Bietigheim: nach der zwischenzeitlich erfolgten interkommunalen und raumordnerischen Abstimmung wurde die zulssige Verkaufsflche von 1.500 qm auf 1.800 qm erweitert. Nach Beschluss des Gemeindeverwaltungsverbandes Durmersheim wurde gem. § 4a(3) Satz 2 BauGB bestimmt, dass Stellungnahmen nur zu dieser Änderung abgegeben wer- den knnen. Von Seiten der ffentlichkeit wurden im Rahmen der zweiten erneuten ffentlichen Auslegung keine Stellungnahmen vorgebracht.

3.2 Beteiligung der Behrden und sonstiger Trger ffentlicher Belange 3.2.1 Frhzeitige Beteiligung der Behrden und sonstigen Trger ffentlicher Belange nach § 4(1) BauGB Mit Schreiben vom 08.07.2015 wurden die Behrden und sonstige Trger ffentlicher Belange gem. § 4(1) BauGB sowie die Nachbarkommunen gem. § 2(2) BauGB frhzeitig an der Planung beteiligt und um Stellungnahme zum Vorentwurf der FNP-Änderung bis zum 28.08.2015 gebe- ten.

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Im wesentlichen sind folgende Stellungnahmen zu nennen: Zur Flchenausweisung B 18 haben Regionalverband Mittlerer Oberrhein und Regierungsprsi- dium Karlsruhe / Hhere Raumordnungsbehrde auf den dort im Regionalplan festgelegten Re- gionalen Grnzug verwiesen. In Abstimmung mit RVMO und RP wurde die Planung dahinge- hend konkretisiert, dass ein Vergleich zwischen bisher versiegelter Flche (nicht mehr genutzte Tennishalle, bestehende Wohngebude) und der knftigen Wohnbauarrondierung mglich wur- de. Die Flchenausweisung gliedert sich in geplante Wohnbauflche und geplante Grnflche. Parallel wurde der Bebauungsplan bearbeitet, so dass eine detaillierte Prfung dieser Frage mglich war.

Zur Flchenausweisung B 19 haben Regionalverband Mittlerer Oberrhein und Regierungsprsi- dium Karlsruhe / Hhere Raumordnungsbehrde auf die dort im Regionalplan festgelegte Grnzsur verwiesen. Auch hier wurde die Flchenausweisung in der Abgrenzung konkretisiert, so dass im nchsten Verfahrensschritt eine Bewertung bzgl. des Zielkonfliktes mglich war.

Das LRA Rastatt / Landwirtschaft hat aufgrund der hohen Bedeutung fr die landwirtschaftliche Nutzung Bedenken gegenber den Flchen D 26, D 27 und D 29 vorgebracht. Die Flchenausweisung D 26 wurde in Abwgung verschiedener Belange beibehalten, um den bestehenden Betriebsstandort der Hardtsteinwerke / Heidelberger Sand und Kies GmbH zu si- chern. Von der Heidelberger Sand und Kies GmbH wurde bereits 2013 eine Studie zur Rohstoff- sicherung erstellt, der Gemeinde Durmersheim vorgestellt und von dieser befrwortet. Als einzi- ge Erweiterungsmglichkeit bietet sich demnach die Flche "Nordwest" an. Ohne die zustzliche Flche werden die bestehenden Ressourcen wahrscheinlich in Krze ausgeschpft sein, d.h. es besteht dringend Erweiterungsbedarf fr den am Standort ansssigen Betrieb. Die Flchenausweisung D 27 entspricht den Festlegungen des Teilregionalplans zum Abbau Oberflchennaher Rohstoffe – Kies und Sand – der im Juli 2015 genehmigt wurde. Hier wurde zudem auf den langen Planungszeitraum verwiesen, der gengend Zeit lsst, sich auf die Pla- nungen einzustellen. Die Flchenausweisung D 29 wurde zurckgenommen. Die vorgebrachten Bedenken konnten damit bercksichtigt werden.

Zur Flchenausweisung E 12 (Errichtung eines Lebensmittelmarktes) in Elchesheim-Illingen haben Regionalverband Mittlerer Oberrhein und Regierungsprsidium Karlsruhe / Hhere Raumordnungsbehrde auf noch notwendige Klrungen zur raumordnerischen Vertrglichkeit hingewiesen. In diesem Zusammenhang ist auch die Frage, was mit dem bisherigen Markt- standort geschieht, zu beantworten. Auch die Gemeinde Steinmauern hat dahingehend Beden- ken geuert. In Bercksichtigung der Stellungnahmen wurden die noch offenen Fragen, auch durch entspre- chende Fachgutachten geklrt. Die am bisherigen Marktstandort ausgewiesene Sonderbaufl- che Einzelhandel wurde zurckgenommen und in eine Gewerbeflche umgewidmet (Ergnzung Flchenausweisung E 14). Weitere Regelungen wurden auf Ebene der parallel gefhrten ver- bindlichen Bauleitplanung getroffen.

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Hinsichtlich der Flchenausweisung E 13 (Sonderbauflche fr Freizeitnutzungen am Goldka- nal) haben Regionalverband Mittlerer Oberrhein und Regierungsprsidium Karlsruhe / Hhere Raumordnungsbehrde auf das dort im Regionalplan festgelegte Vorranggebiet Rohstoffe ver- wiesen. In Bercksichtigung der Stellungnahme wurde das in der Teilfortschreibung des Regionalplans abgegrenzte Vorranggebiet fr den Abbau von Kies und Sand in die FNP-Darstellung bernom- men. Da sich durch den Kiesabbau die Uferlinie nach Osten verschieben wird, wurde die Son- derbauflchenausweisung entsprechend angepasst. Sie berlagert sich mit dem Vorranggebiet fr den Kiesabbau, der derzeit bestehenden Waldflche und dem berschwemmungsgebiet (berlagernde Darstellung). Im 'Entwicklungskonzept Goldkanal' geht es im betreffenden Bereich vor allem um die Zuord- nung der konkurrierenden Freizeitnutzungen (Angeln, Segeln / Surfen, Baden) zu bestimmten Uferabschnitten, nicht um die Errichtung baulicher Anlagen. Daher sieht die Gemeinde auch die Mglichkeit, mit diesen Nutzungen flexibel auf den Kiesabbau reagieren zu knnen. Die Nutzung wre auch mglich bis zum Zeitpunkt des Abbaubeginns und knnte danach (mit neuer Uferli- nie) wieder aufgenommen werden. Wichtig ist der Gemeinde deutlich zu machen, dass in die- sem Bereich Freizeitnutzungen mglich sein sollen.

3.2.2 Einholung der Stellungnahmen nach § 4(2) BauGB Mit Schreiben vom 05.07.2016 wurden die Behrden und sonstigen Trger ffentlicher Belange um die Abgabe einer Stellungnahme zum Entwurf der FNP-Änderung bis zum 12.08.2016 gebe- ten. Gegenber dem Vorentwurf, der Gegenstand der frhzeitigen ffentlichkeitsbeteiligung war, wurde die Flchenausweisung B 20 zur Erweiterung des Einzelhandels in Bietigheim ins Verfah- ren aufgenommen: Erweiterung bestehender Edeka von 1.500 qm auf 1.750 qm Verkaufsflche, Neuansiedlung Drogeriemarkt mit 800 qm Verkaufsflche.

Gegenber der Änderung B 20 wurden vom Regionalverband Mittlerer Oberrhein und Regie- rungsprsidium Karlsruhe / Hhere Raumordnungsbehrde Bedenken vorgebracht, da sie das Kongruenzgebot als nicht eingehalten sahen. Auch die Gemeinde tigheim hat Bedenken ge- uert und die Beeintrchtigung der Nahversorgung in tigheim befrchtet. Aufgrund der vorgebrachten Bedenken wurde die zulssige Verkaufsflche des Drogeriemarktes auf 700 qm und die Verkaufsflche des Edeka-Marktes auf 1.500 qm reduziert. Die vorgebrach- ten Bedenken wurden damit teilweise bercksichtigt. Bezglich der geplanten Erweiterung des Edeka-Marktes wurde in der Folge jedoch weiterhin eine Abstimmung zwischen den Gemeinden Bietigheim und tigheim sowie den Raumord- nungsbehrden gesucht.

Darber hinaus sind im wesentlichen folgende Stellungnahmen zu nennen: Zur Flchenausweisung B 19 haben Regionalverband Mittlerer Oberrhein und Regierungsprsi- dium Karlsruhe / Hhere Raumordnungsbehrde deutlich gemacht, dass auch mit der konkreti- sierten Flchenausweisung ein Zielkonflikt mit der dort im Regionalplan festgelegte Grnzsur - 55 -

vorliegt und auch keine berwindung des Zielkonflikts z.B. durch ein Zielabweichungsverfahren in Aussicht gestellt werden kann. In Bercksichtigung der Stellungnahmen wurde die Flche B 19 aus dem Verfahren herausge- nommen.

Das LRA Rastatt / Landwirtschaft hat aufgrund der hohen Bedeutung fr die landwirtschaftliche Nutzung erneut Bedenken gegenber den Flchen D 26 und D 27 vorgebracht. Auch der Lan- desnaturschutzverband, BUND und NABU haben sich kritisch zur geplanten Flcheninan- spruchnahme fr den Kiesabbau geuert. Die Flchenausweisung D 26 wurde in Abwgung verschiedener Belange beibehalten, um den bestehenden Betriebsstandort der Hardtsteinwerke / Heidelberger Sand und Kies GmbH zu si- chern. Von der Heidelberger Sand und Kies GmbH wurde bereits 2013 eine Studie zur Rohstoff- sicherung erstellt, der Gemeinde Durmersheim vorgestellt und von dieser befrwortet. Als einzi- ge Erweiterungsmglichkeit bietet sich demnach die Flche "Nordwest" an. Ohne die zustzliche Flche werden die bestehenden Ressourcen wahrscheinlich in Krze ausgeschpft sein, d.h. es besteht dringend Erweiterungsbedarf fr den am Standort ansssigen Betrieb. Die Flchenausweisung D 27 entspricht den Festlegungen des Teilregionalplans zum Abbau Oberflchennaher Rohstoffe – Kies und Sand – der im Juli 2015 genehmigt wurde. Hier wurde zudem auf den langen Planungszeitraum verwiesen, der gengend Zeit lsst, sich auf die Pla- nungen einzustellen.

Zur Flchenausweisung E 12 (neuer Nahversorgungsstandort in Elchesheim-Illingen) haben sich der Landesnaturschutzverband, BUND und NABU auch kritisch geuert wegen des Ein- griffs in einen bisher unberhrten Landschaftsbereich. In Abwgung verschiedener Belange – Sicherung der Nahversorgung durch einen zeitgemen Markt, Standort mit Nhe zu Wohngebieten, gleichzeitig konfliktfrei bzgl. Anfahrt und sonstigen Lrmemissionen – wurde die Flchenausweisung beibehalten.

Hinsichtlich der Flchenausweisung E 13 (Freizeitnutzungen am Goldkanal) hat der Regional- verband Mittlerer Oberrhein nochmals auf das dort im Regionalplan festgelegte Vorranggebiet Rohstoffe verwiesen. Das LRA Rastatt / Umweltamt hat auf die Lage der geplanten Sonderbau- flche im Bereich der Flchenausbreitung eines 100-jhrlichen Hochwassers (HQ100) und somit in einem festgesetzten berschwemmungsgebiet nach § 65 Abs. 1 WG. Fr diese Bereiche gelten die besonderen Schutzvorschriften fr festgesetzte berschwemmungsgebiete nach § 78 Wasserhaushaltsgesetz (WHG). U.a. ist in festgesetzten berschwemmungsgebieten die Aus- weisung von neuen Baugebieten nach § 78 WHG Abs. 1 Nr. 1 sowie die Errichtung baulicher Anlagen nach § 78 WHG Abs. 1 Nr. 2 untersagt. In Bercksichtigung der Stellungnahme erfolgt die Ausweisung als Grnflche in berlagernder Darstellung mit Waldnutzung, Wasserflche und geplantem Kiesabbau, um den Konflikt der Ausweisung eines neuen Baugebietes (bisher geplante Sonderbauflche) in einem ber- schwemmungsgebiet zu vermeiden. In der Flchenbeschreibung wird ausfhrlich darauf eingegangen, welche Nutzungen geplant sind: lediglich Bade- und Angelbereich, keine stationren baulichen Anlagen. Im Hinblick auf die - 56 -

besondere Zweckbestimmung mit wassersportbezogenen Nutzungen ist die Lage am Gewsser und damit eine Hochwassergefhrdung natrlicherweise gegeben.

3.2.3 Erste erneute Einholung der Stellungnahmen nach § 4a(3) BauGB Mit Schreiben vom 26.03.2018 wurden die Behrden und sonstigen Trger ffentlicher Belange erneut um die Abgabe einer Stellungnahme zum Entwurf der FNP-Änderung bis zum 11.05.2018 gebeten. Gegenber dem Entwurf, der Gegenstand der Beteiligung nach § 4(2) BauGB war, wurden die Flchenausweisung B 21 und D 30 zur Ergnzung von Kindergartenstandorten in Bietigheim und Durmersheim ins Verfahren aufgenommen.

Das LRA Rastatt / Landwirtschaft sowie der Landesnaturschutzverband, BUND und NABU ha- ben ihre Bedenken gegenber den Flchen D 26 und D 27 weiterhin aufrechterhalten und in ihrer Stellungnahme dargelegt. Wie bisher wurden die Flchenausweisungen in Abwgung unterschiedlicher Belange beibehal- ten (s. 3.2.2. und 3.21).

3.2.4 Zweite erneute Einholung der Stellungnahmen nach § 4a(3) BauGB Mit Schreiben vom 06.08.2018 wurden die Behrden und sonstigen Trger ffentlicher Belange zum zweiten Mal erneut um die Abgabe einer Stellungnahme zum Entwurf der FNP-Änderung bis zum 28.09.2018 gebeten.

Die berarbeitung des Entwurfes umfasste lediglich eine Änderung zur Flchenausweisung B 20 / Erweiterung Edeka Bietigheim: nach der zwischenzeitlich erfolgten interkommunalen und raumordnerischen Abstimmung wurde die zulssige Verkaufsflche von 1.500 qm auf 1.800 qm erweitert. Nach Beschluss des Gemeindeverwaltungsverbandes Durmersheim wurde gem. § 4a(3) Satz 2 BauGB bestimmt, dass Stellungnahmen nur zu dieser Änderung abgegeben wer- den knnen.

Das Landratsamt Rastatt / Umweltamt und die Stadtwerke Karlsruhe haben darauf verwiesen, dass im Umweltbericht die vorgesehene Erhhung der Verkaufsflche und eine daraus eventuell resultierende weitere Bodenversiegelung in der Bewertung bercksichtigt werden sollte. Im Umweltbericht war flschlicherweise noch die frhere geringere Verkaufsflche enthalten. Der Umweltbericht wurde entsprechend angepasst. Da die vorgesehene Erweiterung sich je- doch auf den Bereich des bisherigen Parkplatzes erstreckt, ergab sich im Umweltbericht keine vernderte Bewertung. Die Umweltbelange waren zudem auch im Zuge des parallel gefhrten Bebauungsplan-Verfahrens abgearbeitet worden. Der redaktionell ergnzte Umweltbericht wurde in seiner Fassung vom 11.04.2019 den Planun- terlagen zur 3. Änderung des FNP beigefgt.