INTEGRIERTE ENTWICKLUNGSSTRATEGIE FISCHWIRTSCHAFTSGEBIET der LAG AktivRegion e.V.

„echte Nordseefischerei“

Bewerbung zur Anerkennung als Fischwirtschaftsgebiet in der AktivRegion Dithmarschen für die EMFF-Förderperiode 2014-2020

Abgabe: 31.03.2015

gefördert durch:

IES Fischwirtschaftsgebiet | Impressum

Mit der Erstellung der Integrierten Entwicklungsstrategie wurde das Büro für Regionalentwicklung RegionNord beauftragt.

Auftraggeber LAG AktivRegion Dithmarschen Telsche Ott, 1. Vorsitzende

Verfasser

Büro für Regionalentwicklung Talstraße 9 25524 Itzehoe Tel. 04821 – 60 08 38 Fax 04821 – 6 35 75 http://www.regionnord.com Projektmanager: Olaf Prüß Dirk Appel E-Mail: [email protected]

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IES Fischwirtschaftsgebiet | Inhaltsverzeichnis

Inhalt

1 Integrierte Entwicklungsstrategie Fischwirtschaft - Funktion ...... 5 2 Gebiet und Bevölkerung ...... 5 3 Beteiligung der Akteure ...... 7 4 FLAG-Struktur ...... 7 4.1 Einbindung in die AktivRegion Dithmarschen ...... 7 4.2 Arbeitskreis Fischerei ...... 9 4.3 Arbeitsweise des AK Fischerei ...... 11 5 Bestandsaufnahme ...... 12 5.1 Geschichtliche Entwicklung ...... 12 5.2 Bisherige Strategie ...... 14 5.3 Bestandsaufnahme ...... 14 6 Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken ...... 16 7 Integrierte Entwicklungsstrategie Fisch ...... 22 7.1 Entwicklungsstrategie ...... 22 7.2 Aktionsplan ...... 25 7.3 Projektansätze ...... 26 7.4 Monitoring und Evaluierung ...... 26 8 Projektauswahl ...... 27 9 Finanzplan ...... 29 10 Anlagen ...... 30 10.1 Satzung der LAG AktivRegion Dithmarschen ...... 30 10.2 Kofinanzierungserklärungen ...... 45 10.3 Literaturverzeichnis ...... 49

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IES Fischwirtschaftsgebiet | Abkürzungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

EFF Europäischer Fischereifonds

EMFF Europäischer Meeres- und Fischereifonds

EMFF-OP Operationelles Programm des EMFF

FARNET European Fisheries Areas Network

FLAG Fisheries Local Action Group / Lokale Fischereiaktionsgruppe / Fischwirtschaftsgebiet

IES Integrierte Entwicklungsstrategie für die LAG AktivRegion Dithmarschen

IES-F Integrierte Entwicklungsstrategie Fischwirtschaftsgebiet

LAG Lokale Aktionsgruppe

LLUR Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume

MELUR Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bestandsdaten zum Fischwirtschaftsgebiet ...... 15 Tabelle 2: SWOT-AnalyseBüsum ...... 18 Tabelle 3: SWOT-Analyse ...... 19 Tabelle 4: SWOT-Analyse Marne ...... 20 Tabelle 5: SWOT-Analyse Wöhrden ...... 21 Tabelle 6: Wichtigste Aspekte aus der SWOT der IES AktivRegion Dithmarschen bezüglich des Fischwirtschaftsgebietes ...... 21 Tabelle 7: Fördermaßnahmen ...... 24 Tabelle 8: Ziele und Indikatoren ...... 24 Tabelle 9: Aktionsplan ...... 25 Tabelle 10: Finanzierungskonzept ...... 29

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Kartographische Darstellung des Gebietes ...... 6 Abbildung 2: Organigramm LAG AktivRegion Dithmarschen e.V...... 9 Abbildung 3: Darstellung Projektauswahlprozess ...... 11 Abbildung 4: Einbindung in die Strategie der AktivRegion Dithmarschen ...... 23

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IES Fischwirtschaftsgebiet | Integrierte Entwicklungsstrategie Fischwirtschaft - Funktion

1 Integrierte Entwicklungsstrategie Fischwirtschaft - Funktion

Die vorliegende Integrierte Entwicklungsstrategie Fischwirtschaftsgebiet (IES-F) umfasst die Entwick- lungsziele und -maßnahmen des Fischwirtschaftsgebietes Dithmarschen, welches sich aus den Ge- meinden Büsum, Friedrichskoog, Marne und Wöhrden zusammensetzt. Die Strategie ergänzt die Integrierte Entwicklungsstrategie der LAG AktivRegion Dithmarschen um die Belange der Fischwirt- schaft im Sinne des Operationellen Programms zum Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF). Im Rahmen der Strategieentwicklung für die LAG AktivRegion für die Förderperiode 2014- 2020 wurden die strukturellen Grundlagen für die Arbeit des Arbeitskreises Fischerei sowohl in der Integrierten Entwicklungsstrategie (IES) als auch in der Satzung der LAG geschaffen.1 Um erneut durch das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume als Fischwirtschaftsgebiet im Sinne des EMFF anerkannt zu werden, bildet die vorliegende IES Fisch- wirtschaftsgebiet die hierfür erforderliche Bewerbung.

2 Gebiet und Bevölkerung

In der AktivRegion Dithmarschen bildeten bisher die Fischereigemeinden Büsum, Friedrichskoog und Marne das als Fördergebiet im Sinne des EMFF ausgewiesene Fischwirtschaftsgebiet in Dithmar- schen. Die erstmalige Anerkennung als Fischwirtschaftsgebiet erfolgte im Jahr 2009 im Rahmen der Lokalen Entwicklungsstrategie Fischerei. Die bisherige Förderkulisse war mit Blick auf die vorhande- nen und aufgebauten Strukturen bereits geeignet, um die Ziele des EFF umzusetzen. Im Vergleich zur abgelaufenen Förderperiode hat sich das Fördergebiet nun räumlich um die Gemeinde Wöhrden erweitert, da dort derzeit wieder eine Fischverarbeitung aufgebaut wird. Die Fischwirtschaftsgebiete umfassen folgende Flächen und Einwohner2:  Büsum: 848 ha 4.782 Einwohner  Friedrichskoog: 5.335 ha 2.475 Einwohner  Marne: 483 ha 5.590 Einwohner  Wöhrden: 2.177 ha 1.259 Einwohner

1 Die IES der LAG AktivRegion Dithmarschen wurde am 30.09.2014 fristgerecht beim Ministerium für Energie- wende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume eingereicht. Die LAG wurde vom Ministerium zum 01.01.2015 erneut als AktivRegion anerkannt. 2 Quelle: Statistisches für und Schleswig- (2014): Statistische Berichte Kennziffer: A V 1 - j 13 SH: Bodenflächen in Schleswig-Holstein am 31.12.2013 nach Art der tatsächlichen Nutzung und Kennziffer: A I 2 - vj 4/13 SH Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2013. Hamburg. © RegionNord 2015 Seite 5 | 49

IES Fischwirtschaftsgebiet | Gebiet und Bevölkerung

Abbildung 1: Kartographische Darstellung des Gebietes

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IES Fischwirtschaftsgebiet | Beteiligung der Akteure

3 Beteiligung der Akteure

Die vorliegende IES Fischwirtschaftsgebiet wurde in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Fischerei erstellt. Hierzu fand am 27. Januar 2015 ein Workshop statt, zu dem 21 Teilnehmer eingeladen wur- den. Im Rahmen der Sitzung, bei der 16 Teilnehmer anwesend waren, wurde zunächst die vergange- ne EFF-Förderperiode evaluiert. Mit Blick auf die künftige Förderperiode und auf Basis der EMFF- Vorgaben wurden die Entwicklungsziele erarbeitet und beschlossen. Ebenfalls wurden erste Projekt- ansätze festgehalten, die verdeutlichen, dass die neue Strategie umgesetzt werden kann. Nach Fer- tigstellung des Strategieentwurfes wurde dieser an die Mitglieder des AK Fischerei versandt und auf der Webseite der AktivRegion veröffentlicht. Die Mitglieder sowie die breite Öffentlichkeit wurden über eine lokale Pressemitteilung aufgefordert, im Rahmen eines der TÖB-Beteiligung ähnlichen Vor- gehens Stellungnahmen zur Strategie abzugeben. Den am Strategieworkshop teilnehmenden Perso- nen sowie dem Vorstand der AktivRegion wurde der Entwurf zusätzlich zugesandt. Weitere Anregun- gen sind im Beteiligungsverfahren nicht eingegangen.

4 FLAG-Struktur

4.1 Einbindung in die AktivRegion Dithmarschen Die FLAG stellt keine eigenständige Rechtsform dar, sondern ist Teil des rechtsfähigen Vereins LAG AktivRegion Dithmarschen e.V. mit dem Vereinssitz in . Die Vereinsmitgliedschaft ist für Kom- munen und Ämter, Wirtschafts- und Sozialpartner, Verbände sowie sonstige juristische und natürli- che Personen offen, sofern sie ihren Sitz oder ihren Wirkungsbereich innerhalb der Gebietskulisse der AktivRegion haben. Das Fischwirtschaftsgebiet ist jedoch wie in Kapitel 2 beschrieben auf Büsum, Friedrichskoog, Marne und Wöhrden beschränkt. Die Einbindung der FLAG erfolgt über die Satzung der AktivRegion. In § 14 der Vereinssatzung vom 15.09.2014 werden die Zusammensetzung (Abs. 1) und die Aufgaben (Abs. 2-3) des Arbeitskreises Fischerei festgelegt. Durch die beschlossene Aufnah- me der Gemeinde Wöhrden (27.01.2015, AK Fischerei) in die Förderkulisse ist die Satzung noch ent- sprechend anzupassen. Satzungsauszug:

§ 14 Arbeitskreis FLAG

(1) Der Arbeitskreis FLAG setzt sich zusammen aus den Vertretern der durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume benannten Fischwirtschaftsgebiete Büsum, Friedrichskoog und Marne. Vertreten sind alle Gruppen, die dem sozioökonomischen Bedarf der Fischwirtschaftsgebiete entsprechen (öffentliche und private Partner). Es herrscht das Proportionalitätsprinzip gemäß Art. 61 Abs. 3 VO (EU) Nr. 508/2014.

(2) Er verabschiedet die Zielsetzung und Strategien für diesen Bereich und entwickelt Maßnahmen zur nachhal- tigen Entwicklung der Fischwirtschaftsgebiete in Ergänzung der übrigen Interventionen.

(3) Er ist Entscheidungsgremium als Gruppe entsprechend den Vorgaben des Europäischen Meeres- und Fische- reifonds gemäß Art. 61 der VO (EU) Nr. 508/2014 in Verbindung mit Art. 34 Abs. 3 der VO (EU) Nr. 1303/2013.)

(4) Im Übrigen gilt § 18 entsprechend.

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IES Fischwirtschaftsgebiet | FLAG-Struktur

Aufgaben des AK Fischerei Aus der Satzung und den Vorgaben des EMFF-OP lassen sich folgende Aufgaben des Arbeitskreises Fischerei ableiten:  Erarbeitung, Umsetzung und Fortschreibung der Integrierten Entwicklungsstrategie Fisch- wirtschaftsgebiet;  Aufbau von Kapazitäten der lokalen Akteure zur Entwicklung und Durchführung von Vorha- ben, einschließlich der Förderung von Projektmanagementmaßnahmen;  Ausarbeiten eines nicht diskriminierenden und transparenten Auswahlverfahrens und von objektiven Kriterien für die Auswahl der Vorhaben, die Interessenkonflikte vermeiden;  Gewährleisten der Kohärenz mit der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung bei der Auswahl der Vorhaben durch Einstufung dieser Vorhaben nach ih- rem Beitrag zum Erreichen der Ziele und zur Einhaltung der Vorsätze der Strategie;  Ausarbeitung und Veröffentlichung von Aufrufen zur Einreichung von Vorschlägen oder eines fortlaufenden Verfahrens zur Einreichung von Projekten;  Entgegennahme von Anträgen auf Unterstützung und deren Bewertung;  Auswahl der Vorhaben und die Festlegung der Höhe der Finanzmittel oder gegebenenfalls die Vorstellung der Vorschläge bei der für die abschließende Überprüfung der Förderfähig- keit zuständigen Stelle noch vor der Genehmigung;  Überwachung der Umsetzung der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung und der unterstützten Vorhaben sowie die Durchführung spezifischer Be- wertungstätigkeiten im Zusammenhang mit dieser Strategie;  Mitwirken am landesweiten Austausch der FLAG. Dem AK Fischerei werden somit umfassende Befugnisse zugeteilt, die ihn als Entscheidungsgremium zur Steuerung des Fischwirtschaftsgebietes und zur Umsetzung der IES Fischwirtschaftsgebiet befähi- gen. Der Vorstand der AktivRegion ist daher nicht das Auswahlgremium für Projekte, die über Mittel des EMFF gefördert werden. Der AK Fischerei ist als ein ständiger Arbeitskreis der LAG AktivRegion Dithmarschen e.V. in die Orga- nisations- und Gremienstruktur der LAG eingebunden und wird vom LAG-Management und den vier Kommunen betreut (vgl.

Abbildung 2). Ausgewählte Aufgaben können vom AK Fischerei auf das Regionalmanagement der AktivRegion Dithmarschen sowie die beteiligten Kommunen übertragen werden.

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IES Fischwirtschaftsgebiet | FLAG-Struktur

Abbildung 2: Organigramm LAG AktivRegion Dithmarschen e.V.

4.2 Arbeitskreis Fischerei Der Arbeitskreis Fischerei setzt sich aus öffentlichen und privaten Partnern der unterschiedlichen sozioökonomischen Bereiche zusammen, wobei auf einen repräsentativen Anteil der Fischwirtschaft- ler geachtet wird. Über die Ergebnisse der Arbeitskreissitzungen wird in der lokalen Presse infor- miert. Die Strategie und die jeweiligen Arbeitskreisprotokolle stehen auf der Website der LAG Dith- marschen zum Download bereit. Die nachfolgende Liste spiegelt die aktuellen Rückmeldungen zur Teilnahme am AK Fisch wider. Aktuelle Teilnehmer des Arbeitskreises Fischerei Dr. Guido Austen Gesellschaft für Marine Aquakultur mbH privat Hans Christian Friccius AktivRegion Dithmarschen e.V. öffentlich Roland Geiger Bgm. Gemeinde Friedrichskoog öffentlich sustain seafood, Verein zur Förderung einer Nicole Knappstein Privat nachhaltigen Fischerei e. V. Birte Kock Tourismus-Service Friedrichskoog öffentlich Dr. Martin Kreitz Museumshafen Büsum e.V. privat Hans Jürgen Lütje Bgm. Gemeinde Büsum öffentlich Christian Mende Dithmarschen Tourismus e.V. privat

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IES Fischwirtschaftsgebiet | FLAG-Struktur

Jörg Peter Neumann Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel mbH privat Telsche Ott IHK , Außenstelle Heide privat Andreas Rohwedder Amt Marne-Nordsee öffentlich Peter Schoof Bgm. Gemeinde Wöhrden öffentlich Dennis Smuda Kreis Dithmarschen öffentlich Fischereischutzverband Schleswig-Holstein privat Michael Steinmacher e.V. Klaus-Dieter Voss Fischereiverein Friedrichskoog privat

Bei der Zusammensetzung des AK sind folgende Aspekte berücksichtigt worden:  Öffentliche Vertreter: Amtsverwaltung und Gemeindevertretung; öffentliche Einrichtungen mit Verbindung zum Tourismus; AktivRegion Dithmarschen  Private Vertreter: Vertreter aus der Produktion, Vertreter der Berufsfischerei; Tourismusver- treter; Fischereiverein, Forschung/Beratung Die Mitglieder des AK Fischerei repräsentieren die wichtigen sozialen und ökonomischen Bereiche mit Bezug zur Fischwirtschaft. Aufgrund ihrer Arbeit in der vergangenen EFF-Förderperiode verfügen die Mitglieder über die erforderlichen Erfahrungen und Kompetenzen zur Umsetzung der Strategie.

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IES Fischwirtschaftsgebiet | FLAG-Struktur

4.3 Arbeitsweise des AK Fischerei Der AK Fischerei tagt sooft es die Geschäftslage erfordert, mindestens jedoch einmal jährlich. Die Einladung erfolgt über AktivRegion Dithmarschen, die Sitzungen sind öffentlich. In seinen Sitzungen entwickelt der AK Fischerei Förderprojekte und berät über vorliegende Anträge. Abbildung 3 zeigt schematisch den Prozess der Projektauswahl:

• Projektträger und/oder Arbeitskreis entwickeln Projektidee

• Erarbeitung einer Projektskizze / des Antrags

• Vorstellung der Projektskizze im Arbeitskreis und Bewertung sowie Votum des Arbeitskreises

• Weiterleitung des Antrages an das LLUR zur Bewilligung

• Kenntnisnahme des Beschlusses durch den Vorstand der AktivRegion  Kommunikation durch das Regionalmanagement

Abbildung 3: Darstellung Projektauswahlprozess

Die Entscheidungsprozesse auf Ebene der Projektauswahl sind transparent und erfolgen auf Grundla- ge von Projektanträgen. Diese werden mithilfe der erarbeiteten Projektauswahlkriterien bewertet und diskutiert (vgl. Kapitel 8). Sollte es bei Projekten zu Interessenskonflikten von Arbeitskreismit- gliedern kommen, nehmen diese nicht an der Abstimmung teil. Liegen mehrere Projekte vor, für deren Umsetzung das Budget nicht ausreicht, wird anhand der erzielten Punkte ein Ranking aufge- stellt, auf Basis dessen das Budget verteilt wird. Der Arbeitskreis ist beschlussfähig, sofern form- und fristgerecht eingeladen wurde und das Abstim- mungsverhältnis von 50:50 der öffentlichen und Wirtschafts- und Sozialpartner eingehalten werden kann. Das schriftliche Umlaufverfahren wird erlaubt. Hierfür finden die Vorgaben der Vereinssatzung gem. § 11 Abs. 11 entsprechende Anwendung. Der Arbeitskreissprecher ordnet die Beschlussfassung im Umlaufverfahren an. Die Fähigkeit zur administrativen Umsetzung der Strategie wird durch eine enge Abstimmung mit dem LLUR und MELUR gewahrt. Darüber hinaus beteiligt sich der AK an der landes- und bundeswei- ten Netzwerkarbeit und nimmt an entsprechenden Veranstaltungen des MELUR teil. Über die Ergebnisse der Arbeitskreissitzungen wird im Anschluss an die jeweiligen Sitzungen in der lokalen Presse informiert. Die Strategie und die Arbeitskreisprotokolle stehen zudem auf der Websei- te der LAG AktivRegion Dithmarschen zum Download bereit.

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IES Fischwirtschaftsgebiet | Bestandsaufnahme

5 Bestandsaufnahme

Im folgenden Kapitel wird die aktuelle Situation zur Entwicklung des Fischwirtschaftsgebietes darge- stellt. Eine sozioökonomische Analyse des gesamten LAG-Gebietes Dithmarschen wurde in der IES durchge- führt und bedarf daher an dieser Stelle keiner Wiederholung. Ergänzend dazu werden nachfolgend die geschichtliche Entwicklung und die Situation der Fischwirtschaft in den vier Kommunen des Fischwirtschaftsgebietes dargestellt.

5.1 Geschichtliche Entwicklung Büsum

Der Krabbenfang hat in Büsum eine lange Tradition. Garnelen, auch „Krabben“ genannt, waren frü- her ein „Armeleute-Essen“ und der Fang wurde lange von den ärmeren Schichten der Bevölkerung betrieben. Man benutzte dazu ein Netz, das an einem Rahmen mit Stiel befestigt wurde. Diesen Rahmen zog man durchs flache Wasser oder auch in tieferen Prielen des Wattenmeeres. Oft waren es Frauen und Kinder, die der Familie auf diese Weise zusätzliche Nahrung nach Hause brachten.

Der gezielte Fang von Krabben wurde erstmals 1624 schriftlich erwähnt und bis zum 19. Jahrhundert nahm er einen eher untergeordneten Rang in der Küstenfischerei ein. Erst zu Beginn des 20. Jahr- hunderts gewann er zunehmend an Bedeutung. Bedingt durch die Motorisierung der Fischerboote und der besseren Verkehrsanbindung der Häfen, vergrößerten sich die Bekanntheit und somit der Absatz der Krustentiere. Benutzten die Fischer Anfang des 19. Jahrhunderts noch normale Netze, die per Hand ausgeworfen und eingezogen wurden, setzte sich im Laufe der Jahre immer stärker die holländische „Baumkurre“ durch. Ein Vorteil war die fast gleichseitige Belastung des Kutters und der beidseitige, gleichzeitige Fang während der Fahrt. So erhöhte sich die Fangmenge um fast das Dop- pelte.

In der Nachkriegszeit entwickelte sich eine neue moderne Fangflotte. Die Motoren wurden leistungs- stärker und die Kurren größer. In dieser Zeit wurde es ermöglicht, die leicht verderblichen Tiere zu kühlen und schnell ins Binnenland zu transportieren. Die Büsumer Fischereigesellschaft wurde 1898 gegründet. Seither ist die Zahl der Büsumer Krabbenfischer kontinuierlich gesunken: Waren zu den Hochzeiten 1948 noch 136 Kutter registriert, sanken die Zahlen bis 1973 auf 75 Schiffe, 1998 waren es 34 und 2008 noch 20. Viele Boote, die im Hafen liegen, kommen mittlerweile aus Friedrichskoog oder den Niederlanden. Die Erträge gehen nach einem Anstieg bis 2005 wieder zurück und so sank die Fangmenge an Krabben an der Schleswig-Holsteinischen Westküste 2007 auf 5,9 Mio. Tonnen gegenüber 7,1 Mio. Tonnen 2006 und 7,8 Mio. Tonnen 2005 und bezeichnete damit einem langfristi- gen Rückgang. Größte Abnehmer am Büsumer Hafen sind zwei ebenfalls niederländische Unterneh- men, welche mittlerweile bis zu neunzig Prozent des Krabbenmarkts beherrschen. Kleinere Unter- nehmen sind Gustav Rentel und Krabben-Kock in Büsum sowie Stührk-Delikatessen in Marne. Bis in die 1960er Jahre war das Krabbenpulen vor allem für Büsumer Hausfrauen ein ertragreicher Neben- verdienst.

Mittlerweile befindet sich eine Krabbenpulmaschine direkt in Büsum. Zur Unterstützung insbesonde- re der Krabbenfischerei hat die Landesregierung beschlossen, den Hafenausbau zu fördern. Am 30. Januar 2012 erfolgte der erste Rammschlag zum Ausbau der Uferböschung des Hafenbeckens IV zu einer neuen Kaianlage für acht Kutter-Liegeplätze.

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IES Fischwirtschaftsgebiet | Bestandsaufnahme

Friedrichskoog Fast alle Häfen der Westküste sind an Entwässerungsschleusen entstanden, denn im Wattenmeer sind die Schleusenpriele die einzigen Stellen, an denen die Schifffahrt bis unmittelbar an das Ufer gelangen kann. Ursprünglich diente der Hafen nur dem Frachtumschlag, da es in dieser Zeit kaum Eisenbahnen und feste Straßen gab. Die Fischerei spielte damals noch keine Rolle. Der erste Fried- richskooger Krabbenkutter wird in der Fischereistatistik für das Jahr 1883 verzeichnet. Erst mit dem Bahnanschluss im Jahr 1884 waren die Voraussetzungen für eine stärkere Entwicklung des Krabben- fangs gegeben. Durch den Bahnanschluss ging der Frachtschiffverkehr zurück und der Friedrichskoo- ger Hafen verlor an Bedeutung. Da er jedoch damals von der Preußischen Domänenverwaltung zum Stützpunkt für ihre Landgewinnungsarbeiten bestimmt wurde, konnte der Bedeutungsverlust etwas gestoppt werden. Die Verbesserung des Schleusenpriels durch die Domänenverwaltung im Jahre 1908 veranlasste viele Fischer aus den benachbarten Kögen, ihre Kutter in den Hafen zu verlegen. Durch die wachsende Anzahl an Kuttern mussten in den Jahren 1916 bis 1928 immer mehr Anlege- plätze eingerichtet werden. Die Errichtung einer leistungsfähigen Gammeldarre (Fabrik zur Herstel- lung von Viehfutter aus Garnelen- und Fischresten) im Jahr 1929 brachte wiederum eine verstärkte Zuwanderung fremder Fischer. Ein weiterer, wichtiger Zeitraum waren die Jahre 1933-35 mit der Eindeichung des Dieksanderkoogs. Der neue Deich kreuzte die Hafenzufahrt in nur 800 m Abstand vom alten Seedeich. Auf diese Weise kam der Friedrichskooger Hafen zu einer Sturmflutsicherung, die er sonst wohl erst nach Jahrzehnten erhalten hätte. Die außerordentlichen Vorteile, die der Ha- fen jetzt bot, veranlasste die letzten, noch vor dem offenen Deich aus Krabbenfang betreibenden Fischern, nach Friedrichskoog überzusiedeln. Mit fast 70 Kuttern wurde Friedrichskoog nunmehr der zweitgrößte Krabbenfischereihafen Schles- wig -. Seine nicht mehr zu übersehende Bedeutung veranlasste das Reichs- und preußische Verkehrsministerium den Friedrichskooger Hafen am 1. April 1937 zu übernehmen. Die Übernahme trieb den Ausbau der Anlagen mit noch umfangreicheren Mitteln voran, in den Kriegsjahren kamen die Ausbauarbeiten jedoch zum Erliegen. Erst 1951 konnten die Arbeiten fortge- setzt werden. Durch die Elektrifizierung des Einfahrtfeuers und dem Bau eines Nebelsignals sowie die vielfache Verbesserung der Betonnung, wurde der Flotte die Fahrt zu und von den Fangplätzen er- leichtert. In den letzten Jahren ist die Zahl der Fischkutter kontinuierlich gesunken, was zum Teil auch im Zu- sammenhang mit der Diskussion um die geplante Schließung des Hafens zu sehen ist. Mit Datum vom 25.8.2014 hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein die Schließung des Hafens zum 1. Januar 2015 öffentlich bekannt ge- macht. Begründet wird die Schließung mit massiven Verlusten bei der Hafenbewirtschaftung (Quelle: www.friedrichskoog-hafen.de).

Marne

In Marne bestehen drei Fischverarbeitungsbetriebe (Friesenkrone, Stührk, Eyka), die zum Teil schon mit einer über 100-jährigen Tradition aufwarten können. Da im nicht weit entfernt liegenden Büsu- mer Hafen fast ausschließlich Krabben angelandet werden, könnte man vermuten, dass auch die Krabben einen Großteil der verarbeiteten Fischereiprodukte darstellen. Das ist aber explizit nicht der Fall, da die meisten angelandeten Krabben zur Weiterverarbeitung von holländischen Unternehmen abtransportiert werden. Der in Marne verarbeitete Fisch kommt vielmehr aus der ganzen Welt.

Wöhrden

Die Gemeinde Wöhrden ist schon seit vielen Jahren Standort für die Verarbeitung von Fischereipro- dukten. Zuletzt hatte die Firma Heiploeg bis 2011 dort Krabben verpacken lassen, bis diese Tätigkei- ten dann nach Holland verlagert wurden (Wöhrden-Online, 2011).

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IES Fischwirtschaftsgebiet | Bestandsaufnahme

5.2 Bisherige Strategie Die drei Kommunen Friedrichskoog, Büsum und Marne des Fischwirtschaftsgebietes waren in der abgelaufenen Förderperiode anerkanntes Fischwirtschaftsgebiet in Schleswig-Holstein, der 2009 gegründete Arbeitskreis Fischerei hat leider nur kurze Zeit zusammengearbeitet, da ungünstige Rah- menbedingungen (Diskussion um die Hafenschließung in Friedrichskoog, anstehende Großbaustelle in Büsum) dazu führten, dass sich der AK zuletzt Ende 2009 traf. Die Strategie 2009-2013 für das Fischwirtschaftsgebiet Dithmarschens war darauf ausgerichtet, eine zukunftsfähige Fischerei zu schaffen und dabei die Schnittstellen zum Tourismus zu verbessern. In der vergangenen Förderperiode verfolgte der AK Fischerei folgende Entwicklungsziele:  Schaffung einer zukunftsfähigen Fischerei durch gute hafenbauliche Verhältnisse  Verbesserung der Erlebbarkeit der Fischerei in den Häfen  Nutzung der Schnittstellen zum Tourismus bei der Vermarktung fischereiwirtschaftlicher Produkte und bei allgemeiner Öffentlichkeitsarbeit für die Fischerei In der letzten Förderperiode wurde ein Projekt in Friedrichskoog umgesetzt. Hierbei handelt es sich um ein Besucherinformationssystem mit drei Geräten im Außenbereich. Die Besucher erhalten damit die Möglichkeit, sich über verschiedene Themen zu informieren: Hafen und Fischerei, Nordsee, Fried- richskoog, Gastronomie.

5.3 Bestandsaufnahme Eine ausführliche und umfassende Bestandsaufnahme wurde im Rahmen der IES der AktivRegion Dithmarschen erstellt. Die folgenden Ausführungen beschränken sich auf die für die Entwicklung von Fischwirtschaftsgebieten wichtigen Aspekte. Tabelle 1zeigt den derzeitigen Bestand in der Fischerei und Hafeninfrastruktur. Im Laufe der vergan- genen Jahre hat v.a. die Schließung des Hafens Friedrichskoog seine Schatten vorausgeworfen. Die zunehmend schlechtere Erreichbarkeit des Hafens führte dazu, dass sich die Kutter einen anderen Hafen suchen mussten und jetzt vorwiegend Büsum als Liegeplatz ansteuern. Die Zahl der Nebener- werbsfischer hat in den letzten Jahren generell stark abgenommen. Für Friedrichskoog hat die Hafen- schließung weitreichende Folgen, da neben der Fischerei auch der Tourismus und andere Wirt- schaftsbereiche betroffen sein werden. Stellvertretend sei hier der Werftstandort erwähnt. Im Büsumer Hafen dagegen haben sich in den letzten Jahren viele verschiedene Nutzungen (s. Tabel- le) etabliert. Auch Ausbaumaßnahmen der vergangenen Jahre (u.a. neue Kaimauer) haben die Infra- struktur des Hafens gestärkt. Büsum verfügt mit der Gesellschaft für Marine Aquakultur mbH (GMA) außerdem über eine aner- kannte Forschungseinrichtung mit eigener Forschungs- und Entwicklungsanlage (Kreislaufsysteme) für die Aquakultur. Die GMA unterstützt die Durchführung von eigenen und externen Projekten der angewandten Forschung und Entwicklung im Bereich der Fischzucht und -haltung. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Wissens- und Technologietransfer zur Zucht und Haltung von Organismen in Brack- und Seewasser.

In Marne sind drei mittelständige Fischverarbeitungsbetriebe (Stührk, Friesenkrone, Eyka) mit unter- schiedlichen Vertriebssystemen und Produktpaletten ansässig. Die in Marne veredelten Fischerei- produkte werden aus in Europa, zum Teil aber auch aus weltweit gefangenen Fischen hergestellt. Die Krabbenverarbeitung stellt nur einen Teil der Produkte dar. Die beiden größten Unternehmen (Stührk und Friesenkrone) produzieren für Einzelhandelsketten. Die Firma Eyka stellt in Handarbeit überwiegend Räucherfisch her, der dann in Großgebinden zum Hamburger Fischmarkt und an Groß-

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IES Fischwirtschaftsgebiet | Bestandsaufnahme kunden geliefert wird. Kleinstverpackungen für Einzelhandelsketten werden nicht produziert, statt- dessen gibt es vor Ort einen Werksverkauf.

In der Gemeinde Wöhrden gab es in der Vergangenheit bereits einen Fischverarbeitungsbetrieb (s.o.). Seit kurzem wird dort ein Betrieb zur Fischverarbeitung in den „alten“ Räumlichkeiten von einem Investor neu aufgebaut. Konkrete Informationen liegen noch nicht vor.

Tabelle 1: Bestandsdaten zum Fischwirtschaftsgebiet

Bestandsdaten zum Fischwirtschaftsgebiet Büsum, Friedrichskoog, Marne, Wöhrden

Fischerei Büsum: 14 (vgl. 2010: 19) Haupterwerbsfischer Friedrichskoog: 25 (aber nur noch 2 kleine Kutter vor Ort) Nebenerwerbsfi- Büsum: 0 scher Friedrichskoog: 3 Büsum: 14; 17 weitere mit Heimathafen Büsum, die Fischerei von anderen Häfen aus betreiben; 30-35 Gastkutter, die Heimathafen außerhalb von Fischereikutter Büsum haben Friedrichskoog: 2 kleinere Kutter; 23 mit Liegeplatz in Büsum Marne, Büsum (in beiden Orten in geringem Umfang mit Direktvermark- Fischverarbeitung tung), Wöhrden (geplant) Fischereivereine e.V. In Büsum und Friedrichskoog Fisch bzw. Krabben- Nordsee fanggebiet Regelmäßige Angebote zur Fortbildung im Bereich Fischwirtschaft über die Weiterbildung Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Aquakultur Forschungseinrichtung Gesellschaft für Marine Aquakultur mbH

Häfen Vielfältige Nutzungen vorhanden: weitgehend tideunabhängig für Schiffe bis 130 Meter Länge, 20,50 Meter Breite und 3,50 Meter Tiefgang (bei Hochwasser bis zu 6,70 Meter). Fischereihafen: 2013: Krabben (3.539 t) und in geringem Umfang Fischanlandung (153 t) Frachthafen: 2013: 117.963 Tonnen Güterumschlag (Dünger, Baumaterial) Seglerhafen: für ca. 100 Segler (nicht kommerziell betrieben), davon 80 dauerhaft be- Büsum legt Ausflugshafen: Von März bis 5. November Fahrten nach Helgoland, zu Seehundbänken, Hafenrundfahrten, Fangfahrten; 2014 insgesamt ca. 151.300 Fahrgäste (vorwiegend Helgolandreisen), vgl. 2009: 179.400 Museumshafen: „Museumshafen Büsum e.V.“, 2001 gegründet Sonstiges: Werft Stationierung des Seenotkreuzers „Theodor Storm“

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IES Fischwirtschaftsgebiet | Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken

Ansässige Bauhöfe des Wasser- und Schifffahrtsamtes Tönning sowie des Landesbetriebes für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Bisher überwiegende Nutzung als Kutterhafen, Problem der Hafenschlie- ßung aufgrund hoher Unterhaltungskosten durch Baggerarbeiten Krabbenanlandung: 2014: 2.033 t (von Friedrichskooger Kuttern in diver- sen Nordseehäfen), seit ca. 10 Jahren praktisch keine Fisch-Anlandungen Friedrichskoog mehr Seehundstation seit 1985 Indoorspielhalle „Wal“ Werft (u.a. Kutterreparatur)

Tourismus / Gastronomie mit Fischereibezug - Kutterregatta jährlich im Juli - Schiffsausflüge mit unterschiedlichen Themen (u.a. Fangfahrt mit Kut- ter) Büsum - Museumshafen, Ausflugsschiffe - Direktvermarktung und Gastronomie mit vor Ort hergestellten Fische- reiprodukten - Hafenführungen - Kutterregatta im Juli (zuletzt 2013) - Infostelen im Hafen u.a. mit Infos zum Thema Fischerei Friedrichskoog - Gastronomie mit vor Ort bzw. in der Region hergestellten Fischereipro- dukten Quellen: u.a. Fischereiverein Friedrichskoog e.V., Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein Fachbereich Koordination und Vollzug, Betriebsstätte Hafenamt Büsum.

6 Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken

Aus der in Kapitel Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. angeführten Bestandsauf- nahme lassen sich Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken für das Fischwirtschaftsgebiet ablei- ten (vgl. Tabelle 2-Tabelle 5). Büsum Im Bereich Tourismus/Fischerei bildet der Büsumer Hafen eine klare Stärke für das Fischwirtschafts- gebiet. Es ist daher die Basis für eine Stärkung des Tourismus in Verbindung mit Fischerei und Fi- scherleben gegeben. Der Status als überregional bekanntes und gut erreichbares Urlaubsziel an der Nordsee wirkt dabei unterstützend. Büsum verfügt als Standort der traditionellen Fischerei mit der Gesellschaft für Marine Aquakultur mbH über eine bedeutende Forschungseinrichtung zu den The- men Fischzucht und -haltung. Als Schwäche des Hafens wird trotz seiner vielfaltigen Nutzungen der- zeit ein fehlendes Gesamtkonzept gesehen. Die momentane Vernetzung von Fischereiprodukten und regionaler Gastronomie ist zwar vorhanden, bietet aber sicherlich noch Ausbaumöglichkeiten („bspw. Büsumer Krabben“). Die Fischereivereine Büsum und Friedrichskoog sowie der Museumshafen in Büsum sind wichtige Akteure für die Traditi- onspflege. Große Chancen für eine Weiterentwicklung des Hafens werden u.a. im Bereich des Ausbaus der Di- rektvermarktung von Fischereiprodukten, der touristischen Angebote sowie der Versorgung von Off- Shore-Windparks gesehen.

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IES Fischwirtschaftsgebiet | Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken

Als größte Risiken für den Fischereistandort werden die oftmals schwierige Nachfolgeregelung sowie der Investitionsstau auf den heimischen Kuttern gewertet.

Friedrichskoog Die Situation in Friedrichskoog ist aktuell durch die Hafenschließung als äußerst schwierig zu beurtei- len. Dennoch verfügt Friedrichskoog mit der Seehundstation und dem Indoorspielpark über attrakti- ve Ziele am Hafen. Wenngleich der Hafen seine Kutterflotte verloren hat, so verfügt er immer noch über Potenzial, das maritime Ambiente zu erhalten. Das im letzten Jahr verabschiedete Touristische Entwicklungskonzept zeigt diverse Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung Friedrichskoogs im All- gemeinen und des Hafenareals im Besonderen auf. Der Verlust der Kutterflotte und damit der Verlust an Attraktivität und Identität, aber auch die sich daraus ergebenden negativen wirtschaftlichen Folgewirkungen wiegen schwer. Als negativ werden aber auch die relativ schlechte Verkehrsanbindung und das in die Jahre gekommene Ortsbild be- trachtet. Das hohe Potenzial an Tagesgästen stellt trotz aller Widrigkeiten aber auch eine Chance dar. Alterna- tive Nutzungen des Hafens bilden dabei einen Schwerpunkt des touristischen Entwicklungskonzep- tes. Schwer abschätzbar sind die wirtschaftlichen Folgen der Hafenschließung. Die Möglichkeiten der zukünftigen Nutzbarkeit des Hafenbeckens hängen entscheidend von der Wasserqualität ab, wobei derzeit noch unsicher erscheint, wie sich diese ohne den Wasseraustausch durch die Tide entwickeln wird. Viele relativ kostenintensive Maßnahmen (auch am Hafen) des touristischen Entwicklungskon- zeptes stehen begrenzten finanziellen Ressourcen einer kleinen Gemeinde gegenüber.

Marne

Obwohl in Marne drei Fischverarbeitungsbetriebe ansässig sind, wird die Stadt damit nicht überregi- onal in Verbindung gebracht. Chancen könnten darin bestehen, die Produkte und den Produktions- standort an der Nordsee bzw. in Zusammenarbeit mit dem Tourismus (auch im Rahmen einer ver- stärkten Direktvermarktung) noch bekannter zu machen.

Wöhrden

Da eine Fischverarbeitung in Wöhrden derzeit im Aufbau, aber über die genaue Geschäftsausrichtung nichts bekannt ist, kann zu Stärken bzw. Schwächen sowie Chancen und Risiken derzeit noch nichts Konkretes gesagt werden.

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Tabelle 2: SWOT-AnalyseBüsum

SWOT-Analyse Fischwirtschaftsgebiet Büsum

Interne Analyse Stärken Schwächen  Hoher Bekanntheitsgrad Büsums und der  Das touristische Potenzial des Hafens ist „Büsumer Krabben“ (Aushängeschild) noch nicht ausgeschöpft  „Quirliger“ Hafen mit Fischereiflotte  Potenzial der Direktvermarktung von  Guter Unterhaltungszustand der Hafenan- Fisch/Krabben ist noch nicht ausgeschöpft lagen  Fehlendes Gesamtkonzept zur Hafeninfra-  Krabben- und Frischfischanlandung in der struktur und zur Vernetzung der Akteure Region  Gute Vernetzung der Fischereiprodukte mit der regionalen Gastronomie  Kutter-Regatta Büsum jährlich im Juli (2014 zum 111. Mal)  Gute Erreichbarkeit des Hafens von See und von Land (A23, B203)  Wissenschafts- und Forschungsstandort (Gesellschaft für Marine Aquakultur mbH)  Zusammenarbeit mit der LAG Dithmar- schen und im Netzwerk FARNET

externe Analyse Chancen Risiken  Durch Modernisierung der Fischereiflotte Fischerei allgemein:  Ansiedlung von Betrieben in der Offshore-  Unsichere Nachfolgeregelungen bei Haupt- Branche (Crew-Supply, Service-Schiffe) erwerbsfischern  Vernetzung mit anderen attraktiven Fisch-  Hohe Kosten für Investitionen in die Kutter wirtschaftsgebieten bzw. Häfen und Städ-  Weiterer Abbau der Fischereiflotte ten mit Fischspezialitäten  weiterer Verlust der Fanggebiete durch  Weiterer Ausbau der touristischen Attrakti- Windparks, Stromkabelflächen Flussvertie- vität des Hafens Büsums in Verbindung mit fungen, Schüttstellen für Baggergut attraktiver Nordseelage  zunehmende Bürokratie: z.B. Schiffssicher-  Verbesserte Direktvermarktung der Fische- heit, Arbeitszeitkontrollen reiprodukte auch in Kombination mit dem Tourismus

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Tabelle 3: SWOT-Analyse Friedrichskoog

SWOT-Analyse Fischwirtschaftsgebiet Friedrichskoog

Interne Analyse Stärken Schwächen  Maritimes Ambiente des Hafens  Mangelnde Wirtschaftlichkeit des Hafens  Seehundstation (seit 1985) als Alleinstel- durch hohe Unterhaltungskosten lungsmerkmal  Überalterung der Kutterflotte (durchschnitt-  Indoorspielpark Wal „Willi“ am Hafen (seit lich ca. 35 Jahre) 2008)  Hohes Alter der Kuttereigner; Rente meist  Relativ große Fischereiflotte: 25 Kutter nicht ausreichend, Kutter nicht zu verkaufen (2014) im Haupterwerb (sämtlich Familien-  Verlust der Kutter und damit Verlust eines betriebe) Teils der Attraktivität, Wirtschaftskraft und  Naturräumliche Ausstattung der Identität durch Hafenschließung  Vielzahl an Naturerlebnisangeboten  Verlust der jährlichen Kutterregatta im Juli  Entspannte Parkplatzsituation (außer See- als Event (79 Jahre, zuletzt 2013, musste hundstation) aufgrund der Nichterreichbarkeit eingestellt  Touristisches Entwicklungskonzept (2014) werden)  Professioneller Tourismusservice  Schlechte Verkehrsanbindung  Besucherinformationssystem im Jahr 2010  Zu wenig Gruppenunterkünfte (Projekt aus der vergangenen Förderperio-  Ortsbild und touristische Infrastruktur „in die de: drei Touchscreen-Stelen im Hafenbe- Jahre gekommen“ reich; Content zu: Hafen und Fischerei,  fehlende Profilierung im Gesamtkontext Nordsee, Friedrichskoog, Gastronomie, „Nordseeküste“ Veranstaltungen)  Zusammenarbeit mit der LAG Dithmar- schen

externe Analyse Chancen Risiken  Nutzung des hohen Potenzials an Tagesgäs-  Negative Folgen der Hafenschließung für ten direkt und indirekt davon abhängige Ge-  Ausbau der touristischen Attraktivität des schäftszweige (Indoorspielpark, Werft, Gast- Hafens insbesondere vor dem Hintergrund ronomie, Beherbergungsbetriebe in Hafen- der Hafenschließung durch alternative Nut- nähe, Verlust sämtlicher Sportboote) zungen  Verlust junger Fischer und Besatzungsmit-  Nutzung Trischendamm als einzigartige glieder durch Umzug Attraktion  Werftschließung bei endgültiger Hafen-  Nutzung zahlreicher Brachflächen in attrak- schließung und daraus folgende unzu- tiver Lage reichende Kapazitäten der Werft in Büsum  Bessere Nutzung Trend „Naturerleben“ für alle Kutter  Ausrichtung auf Qualitätstourismus  Zukünftige Nutzbarkeit des Hafenbeckens  Weiterer Ausbau der Zusammenarbeit im durch neues Schöpfwerk schwer einschätz- AK Fischerei bar (fehlender Wasseraustausch; Wasser- © RegionNord 2015 Seite 19 | 49

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 Vernetzung mit anderen attraktiven Fisch- qualität) wirtschaftsgebieten bzw. Häfen und Städ-  Aufwändige Versorgung der Seehundstation ten mit Fischspezialitäten mit „Frischwasser“ aus der Nordsee  Weiterer Rückgang der Besucherzahlen im Indoorspielpark Wal „Willi“  Stillstand und zögerliche Entscheidungen  Geringe eigene Ressourcen (Finanzen, Per- sonal)  Tendenziell sinkende Gästezahlen an der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste Fischerei allgemein:  Ungeklärte Nachfolgeregelungen bei Haupt- erwerbsfischern  Hohe Kosten für Investitionen in die Kutter  fehlende finanzielle Hilfen für Jungfischer, um sich selbständig zu machen  Weiterer Abbau der Fischereiflotte  weiterer Verlust der Fanggebiete durch Windparks, Stromkabelflä- chen,Flussvertiefungen, Schüttstellen für Baggergut  zunehmende Bürokratie: z.B. Schiffssicher- heit, Arbeitszeitkontrollen, Mindestlohn

Tabelle 4: SWOT-Analyse Marne

SWOT-Analyse Fischwirtschaftsgebiet Marne

Interne Analyse Stärken Schwächen  drei größere Fischverarbeitungs – und ver-  Marne überregional mit geringem Bekannt- edlungsbetriebe, tlw. auch Verarbeitung heitsgrad im Zusammenhang mit der Fisch- regionaler Produkte (Krabben) wirtschaft  Zusammenarbeit mit der LAG Dithmar- schen und im Netzwerk FARNET

  externe Analyse Chancen Risiken  Vernetzung mit anderen attraktiven Fisch-  Weiterer Abbau der Fischereiflotte (Hinweis: wirtschaftsgebieten bzw. Häfen und Städ- ein Rückgang der Kutterzahl könnte auch ten mit Fischspezialitäten durch größere Kutter aufgefangen werden)

 Weiterer Ausbau der Direktvermarktung  Weiterer Ausbau der Zusammenarbeit im AK Fischerei

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Tabelle 5: SWOT-Analyse Wöhrden

SWOT-Analyse Fischwirtschaftsgebiet Wöhrden

Interne Analyse Stärken Schwächen  Vorhandene geeignete bauliche Kapazitä- ten für den Aufbau einer Fischverarbeitung  Relativ gute verkehrliche Anbindung B203, A23

externe Analyse Chancen Risiken  Neuaufbau einer Verarbeitung von Fische-  Abbau der Fischereiflotte (Hinweis: ein reiprodukten Rückgang der Kutterzahl könnte auch durch größere Kutter aufgefangen werden)

Tabelle 6: Wichtigste Aspekte aus der SWOT der IES AktivRegion Dithmarschen bezüglich des Fischwirtschaftsgebietes

Stärke / Chance Schwäche / Risiko Metropolregion Hamburg Dauerhafte Abwanderung von jungen Menschen Maritim geprägte Region

Lage & Bevölkerung Potential für Kooperation der Häfen Brunsbüttel und Büsum im Off-Shore- Bereich Zunahme der sozialversicherungspflichtig Unterdurchschnittlich Beschäftigten verfügbares Einkommen

Innovation & Wachs- Sehr günstige Preise für Gewerbeflächen Hohe saisonbedingte tum Schwankungen der Be- schäftigtenzahl (Touris- mus)

Regionale Erzeugnisse Hohe Tourismusintensität Schlechte Vor-Saison

Wachstumsbranchen: Tourismus, Mari- Schließung des Hafens in time Wirtschaft, Erneuerbare Energien Friedrichskoog Tourismus Regionale Produkte und Tourismus ver- Vorrangig kleine Leis- netzen tungsträger

Barrierefreier Tourismus Geringe Investitionsbe- © RegionNord 2015 Seite 21 | 49

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reitschaft der Betriebe Gesundheitstourismus Nordsee und Kommunen

Entwicklung Speicherkoog

Gutes Freizeitangebot und Naherholungs- Kaufkraftabfluss aus dem potential örtlichen Einzelhandel Freizeit & Kultur, Wohnen, Ortskerne Überregionale Veranstaltungshighlights

7 Integrierte Entwicklungsstrategie Fisch

Auf Basis der vorangegangenen Ausführungen zum Bestand und zu den Stärken, Schwächen, Chan- cen und Risiken hat die FLAG Entwicklungsziele sowie Maßnahmen für das Fischwirtschaftsgebiet Dithmarschen formuliert. Der Aktionsplan (vgl. Kapitel 7.2) sowie erste Projektansätze verdeutlichen die Möglichkeiten zur Umsetzung der Strategie.

7.1 Entwicklungsstrategie Der AK Fischerei verfolgt unter dem Motto „echte Nordseefischerei“ folgende vier strategische Ziele:

Entwicklungsziele des Fischwirtschaftsgebietes Dithmarschen

„echte Nordseefischerei“

1. Ausbau der touristischen Vermarktung der Fischerei 2. Entwicklung von Erlebnishäfen in Büsum und Friedrichskoog sowie Erhalt des Fischereierbes 3. Nachhaltige Sicherung von Arbeitsplätzen in Fischerei und Tourismus 4. Intensivierung bestehender Netzwerke und Aufbau neuer Netzwerke von Fischerei, Gastrono- mie und Tourismus

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Abbildung 4 verdeutlicht die Einbindung der IES Fischwirtschaftsgebiet in die IES der AktivRegion Dithmarschen. Die von der LAG verfolgte Strategie mit dem Motto „echt Dithmarschen“ sowie die formulierten Kernthemen zeigen, dass sich das Kernthema „echte Nordseefischerei“ thematisch in die Strategie der LAG einfügt und zur Konformität der Inhalte beiträgt: Klimawandel & Innovation & Daseinsvorsorge Bildung Energie Wachstum Energieküste Innovationsküste Küstenleben Talenteküste

„echt Dithmarschen“

ie Energie effizient Regionale Wertschöp- Zusammenarbeiten bei Unsere Talente

nutzen fung erhöhen der Daseinsvorsorge halten Strateg Naturnaher und

nachhaltiger Tourismus Regionale Talenteküste Klimapakt Allianzen der Da- Dithmarschen

themen Echte

- Dithmarschen seinsvorsorge &

Nordseefischerei attraktive Ortskerne

Kern (über Fischereifonds) Abbildung 4: Einbindung in die Strategie der AktivRegion Dithmarschen

Mit dem Kernthema „echte Nordseefischerei“ soll das Profil des Fischwirtschaftsgebietes stärker herausgearbeitet werden. Die Orte Friedrichskoog und Büsum sind als Hafenstädte relativ gut be- kannt. Bei vielen Touristen und Tagesausflüglern gelten beide Häfen als beliebte Ziele. Eine dramati- sche Sondersituation hat sich für Friedrichskoog durch die Hafenschließung ergeben. Dennoch kann es gelingen, die touristische Attraktivität der Häfen für Besucher weiterhin zu steigern, wenngleich die Anstrengungen in Friedrichskoog deutlich größer sein werden als in Büsum. Friedrichskoog ver- fügt mit dem in 2014 beschlossenen touristischen Entwicklungskonzept über ein Handlungskonzept, in dem bereits viele konkrete Maßnahmen beschrieben sind. Das Konzept stützt die vier aufgestellten Entwicklungsziele der IES Fischwirtschaftsgebiet. Auch für den Büsumer Hafen wird es darum gehen, diesen für die Touristen noch attraktiver zu entwickeln, wobei das Thema Fischerei eine wichtige Rolle spielen soll. Eine enge Verzahnung von Fischerei und Tourismus sowie von Fischerei und Stadt- bzw. Hafenent- wicklung verdeutlicht den sektorübergreifenden, integrierten Ansatz der Strategie.

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Die formulierten strategischen Ziele sollen mit folgenden Fördermaßnahmen3 umgesetzt werden: Tabelle 7: Fördermaßnahmen

Entwicklung von Erlebnishäfen Ausbau der touristischen Vermarktung in Büsum und Friedrichskoog der Fischerei sowie Erhalt des Fischereierbes - Investive Maßnahmen - Investive Maßnahmen - Nicht investive Maßnahmen - Nicht investive Maßnahmen zur Sensibili- - Diversifizierungsmaßnahmen sierung Intensivierung bestehender Netzwerke und Nachhaltige Sicherung von Arbeitsplätzen in Aufbau neuer Netzwerke von Fischerei, Gast- Fischerei und Tourismus ronomie und Tourismus

- Investive Maßnahmen - Investive Maßnahmen - Nicht investive Maßnahmen - Nicht investive Maßnahmen - Diversifizierungsmaßnahmen - Maßnahmen zur Erhöhung der Wert- schöpfung aus Fischereierzeugnissen

Mit den strategischen Zielen sollen folgende fünf Ziele erreicht und anhand von Indikatoren gemes- sen werden: Tabelle 8: Ziele und Indikatoren

Zielgröße

Ziel Indikator bis bis 2018 2021

1. Ausbau touristischer Vermarktung der Anzahl der Projekte Fischerei

2. Bewahrung des Fischereierbes Anzahl der Projekte 2 3

3. Stärkung des Erlebnischarakters Anzahl der Projekte

4. Stärkung von Netzwerken Anzahl der Projekte

Anzahl geschaffener oder 5. Schaffen / Sichern von Arbeitsplätzen 1 1 gesicherter Arbeitsplätze

Die Zielerreichung wird durch das Monitoring überwacht und ggf. angepasst (vgl. Kapitel 1.10).

3 Die Förderfähigkeit von Maßnahmen ist im Einzelfall auf Basis des EMFF-OP zu prüfen. © RegionNord 2015 Seite 24 | 49

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7.2 Aktionsplan Der AK Fischerei nimmt seine Arbeit auf, sobald das Fischwirtschaftsgebiet anerkannt wurde und Projektbewilligungen ausgestellt werden können. Der Aktionsplan zur Umsetzung der Strategie um- fasst mehrere Kategorien (vgl. Tabelle 9). Als einziges Gremium der FLAG tagt der AK Fischerei sooft es die Geschäftslage erfordert, jedoch mindestens jährlich. Um die Öffentlichkeit über den Start der neuen Förderperiode zu informieren und ggf. weitere Interessierte für den Arbeitskreis zu gewinnen, ist nach Anerkennung des Fischwirtschaftsgebietes ein ausführliches Pressegespräch mit Vertretern der lokalen Presse geplant. Im weiteren Verlauf der Förderperiode informieren regelmäßige Presse- mitteilungen im Anschluss an Arbeitskreissitzungen sowie Presseberichte zu Projekteröffnungen und Informationen auf der Webseite der LAG AktivRegion Dithmarschen über das Geschehen im Fisch- wirtschaftsgebiet. Das wichtigste Element zur Strategieumsetzung bildet die Projektentwicklung. Die in der Strategie genannten Projektansätze werden den Möglichkeiten entsprechend zunächst weiter- entwickelt (Kapitel 1.9). In den darauffolgenden Jahren erfolgt die Entwicklung von Projekten vor allem im AK Fischerei. Für den Informationsfluss und den Austausch mit anderen FLAG sowie mit dem Dithmarschen Tou- rismus nimmt das LAG-Management stellvertretend für den AK Fischerei an den landesweiten Netz- werktreffen sowie an den Sitzungen des AK Tourismus teil.

Tabelle 9: Aktionsplan

2015 2016 2017 2018 2019 2020 Gremium AK Fischerei X X X X X x Sensibilisierung Auftakt - Pressegespräch X Pressemitteilung X X X X X x Webseite der LAG X X X X X X Projektentwicklung Umsetzung Starterprojekte X X Gespräche Beratung im AK Fischerei X X X X X X Netzwerkarbeit Landesweites Netzwerk entsprechend der Veranstaltungen AK Tourismus (Dithmarschen X X X X X X Tourismus) Austausch mit LAG im Rahmen der Vorstandssitzungen

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7.3 Projektansätze

Tabelle 10: Projektansätze zur Umsetzung der IES-Fisch

Titel Strategisches Ziel Träger

Hafen-Erlebnispfad „Abenteuer Wat- tenmeer“ sowie allg. Hafenverschönerung in Friedrichskoog (u.a. Stationen, die das Abenteuer Wattenmeer darstellen (Spiel- Attraktivierung des kutter, Tretbecken, Krabben, Vögel, Hafenbereiches Gemeinde Sturmflut, Gezeiten, Landgewinnung etc.) Vorrichtung für Museumsschiffkut- ter/“Standesamtkutter“ (aus TEK Fried- richskoog); Darstellung des Fischereierbes, „Uriges“ Fischereimuseum Friedrichskoog Attraktiverung Friedrichskoogs Gemeinde

Aquakultur „anfassbar“ und Forschungseinrichtung Aquakultur in der Öffentlichkeit (evtl. in „erlebbar“ für eine breitere Be- Gesellschaft für Mari- Kooperation mit „Blanker Hans“) völkerung machen ne Aquakultur mbH

Attraktivierung des Hafenberei- ches, gute Wasserqualität ist Sicherstellung der Wasserqualität des Gemeinde, Grundvoraussetzung für eine Friedrichskooger Hafens Sielverband touristische Entwicklung

Lager/Archiv und Kransanierung im Mu- Stärkung und Attraktivierung Museumshafen seumshafen Büsum des Museumshafens Büsum Büsum e.V.

Positive Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Verbesserung der Öffentlich- Fisch keitsarbeit zum Thema Fisch in Gastronomie, Fisch als Lebensmittel, Fischerei und Gast- Kooperation mit Fischerei und Erzeuger ronomie (Bsp. Holland) Gastronomie

Touristische Entwicklung des Bessere Ausnutzung des touris- Büsumer Hafens tischen Potentials des Hafens Gemeinde

7.4 Monitoring und Evaluierung Der AK Fischerei wird in seinen Sitzungen den Fortschritt der geplanten und beschlossenen Projekte sowie nach deren Abschluss den jeweiligen Erfolg mit Blick auf die Strategie evaluieren. Die in Kapitel 7.1 aufgestellten Ziele, Zielgrößen und Indikatoren (vgl. Tabelle 8) werden ggf. korrigiert. Sofern das MELUR jährliche Durchführungsberichte fordert, werden diese vom LAG-Management in Absprache mit dem AK Fischerei verfasst.

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IES Fischwirtschaftsgebiet | Projektauswahl

8 Projektauswahl

Kapitel 4 hat bereits einen Überblick über die Arbeitsweise der FLAG gegeben. Projektideen werden vom Projektträger in Zusammenarbeit mit dem gesamten Arbeitskreis diskutiert und entwickelt. Der Arbeitskreis Fischerei beschließt die zu fördernden Projekte auf Grundlage eines Projektbewertungs- bogens. Das LAG-Management leitet die Projektanträge an das zuständige Landesamt (LLUR) mit dem Beschlussergebnis zur Prüfung und Bewilligung weiter. Für die Projektauswahl wurden folgende Bewertungskriterien entwickelt:

Grundvoraussetzungen für positiven Projektbeschluss Ja Nein

Das Projekt unterstützt die Entwicklungsstrategie

Die Finanzierung des Projektes ist gesichert

Die öffentliche Ko-Finanzierung ist gesichert

Die Projektnachhaltigkeit ist nachvollziehbar dargestellt Abwei- Mögliche Punktzahl chende Punkte (Vorschlag) Bewertung AK A. Handlungsfeldübergreifende Bewertung Wirkung des Projektes 1, 3, 5 1 = lokal; 3 = teilregional, 5 = fischwirtschaftsgebietsweit Modellhaftigkeit 0, 3, 5

0 = keine Modellhaftigkei; 3 = Projekt ist modellhaft für eine Teilregion; 5 = Projekt ist modellhaft für die gesamtes Fisch- wirtschaftsgebiet

Vernetzung und Kooperation: Mehrere Kommunen (öffent- 0, 3, 5, 7 lich) und / oder private Partner schaffen einen gemeinsamen Projektnutzen und sind angemessen an der Finanzierung beteiligt. 0 = kein interkommunaler/kooperativer Aspekt; 3 = mindes- tens 2 beteiligte Kommunen/private Partner; 5 = 3-4 beteilig- te Kommunen/private Partner; 7 = mehr als 4 beteiligte Kommunen/private Partner Als kooperative Projekte gelten solche, an denen mehrere Kommunen bzw. private Partner mitfinanzieren bzw. bei denen mehrere Gemeinden/private Partner sich auf die Funktionsübernahme durch eine(n) Kommune/private Part- ner einigen. Arbeitsplatzwirkung Anzahl geschaffener oder gesicherter 0, 3, 5 Arbeitsplätze

0 = keine neue Arbeitsplatzwirkung; 3 = Minijob – unter 2 © RegionNord 2015 Seite 27 | 49

IES Fischwirtschaftsgebiet | Projektauswahl

Arbeitsplätze; 5 = > 2 Arbeitsplätze

Förderung der Gleichstellung von Bevölkerungsgruppen 0, 3, 5 Das Projekt hat inklusive Elemente, fördert die Geschlech- tergleichstellung oder unterstützt in besonderer Weise be- nachteiligte Gruppen 0 = keine Wirkung; 3 = Projekt enthält Elemente; 5 = Projekt- kern ist der Ausgleich von Disparitäten

Zwischensumme A: max. 27 B. Zielbezogene Bewertung: Das Projekt zahlt auf das Ziel ein … Zur Orientierung: 0 = kein Beitrag; 1 = geringer Beitrag; 3 = mittlerer Beitrag; 5 = hoher Beitrag; 7= Sehr hoher Beitrag

Ausbau der touristischen Vermarktung der Fischerei 0-7 Entwicklung von Erlebnishäfen in Büsum und Friedrichskoog 0-7 sowie Erhalt des Fischereierbes Nachhaltige Sicherung von Arbeitsplätzen in Fischerei und 0-7 Tourismus Intensivierung bestehender Netzwerke von Fischerei, Gast- 0-7 ronomie und Tourismus Zwischensumme B max. 28

Gesamtsumme max. 56 Die Mindestpunktzahl von 7 Punkten (Konzepte) bzw. 12 (Investive Maßnahmen) wird erreicht: □ ja □ nein

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IES Fischwirtschaftsgebiet | Finanzplan

9 Finanzplan

Die FLAG und die LAG der AktivRegion Dithmarschen sind eng miteinander verknüpft. Aufgrund der Einbindung in die AktivRegion entfallen zusätzliche Kosten für den Betrieb der Geschäftsstelle der FLAG sowie für die Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierungsmaßnahmen. Das Grundbudget steht somit in voller Höhe für die Umsetzung von lokalen Projekten im Fischwirtschaftsgebiet zur Verfü- gung. Für die Umsetzung der Strategie lässt sich derzeit ein grobes Finanzierungskonzept aufstellen: Tabelle 10: Finanzierungskonzept

Bezeichnung Mittelherkunft

Grundbudget zur Projektumsetzung 40.000 EUR EMFF-Mittel jährlich je nach Antrag, vorbehaltlich der jeweiligen Öffentliche Kofinanzierungsmittel kommunalen Haushaltsbeschlüsse

Mittel zum Betrieb der Geschäftsstelle Keine zusätzlichen Kosten

Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung keine zusätzlichen Kosten

Die Kofinanzierung von Projekten in privater Trägerschaft sowie von Projekten in eigener Träger- schaft erfolgt vorbehaltlich der jeweiligen Haushaltsbeschlüsse der Kommunen Büsum, Friedrichs- , Marne und Wöhrden.

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IES Fischwirtschaftsgebiet | Anlagen

10 Anlagen

10.1 Satzung der LAG AktivRegion Dithmarschen

Satzung des Vereins der lokalen Aktionsgruppe (LAG) „LAG AktivRegion Dithmarschen e.V."

beschlossen auf der Gründungsversammlung am 17. Juli 2008 in Satzungsänderung beschlossen auf der Mitgliederversammlung am 14.11.2011 in Satzungsänderung beschlossen auf der Mitgliederversammlung am 29.11.2012 in Reinsbüttel Satzungsänderung beschlossen auf der Mitgliederversammlung am 15.09.2014 in Heide

§ 1 Name, Vereinsgebiet, Sitz, Eintragung, Geschäftsjahr

(1) Der Verein trägt den Namen „LAG AktivRegion Dithmarschen e.V.“

(2) Die Gebietskulisse der LAG AktivRegion Dithmarschen e.V. umfasst die Ämter Kirchspielslandgemeinde , Büsum-, Mittel- dithmarschen, Marne Nordsee und Burg – St. Michaelisdonn mit ihren - angehörigen Gemeinden, die Stadt Brunsbüttel und die Stadt Heide. Die Förderkulisse der LAG AktivRegion Dithmarschen e.V. umfasst die Ämter Kirchspielslandgemeinde Heider Umland, Büsum-Wesselburen, Mitteldithmar- schen, Marne Nordsee und Burg – St. Michaelisdonn mit ihren amtsangehöri- gen Gemeinden, die Stadt Brunsbüttel und die Stadt Heide. Durch Beschluss der Mitgliederversammlung können weitere kommunale Ge- bietskörperschaften in die Gebiets- und Förderkulisse mit aufgenommen wer- den, sofern diese Kulissen weiterhin eine räumliche Einheit bilden.

Eine Änderung der Förderkulisse bedarf vorab der Zustimmung des Ministeri- ums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MELUR).

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(3) Der Verein hat seinen Sitz in Heide.

(4) Der Verein ist in das Vereinsregister des Amtsgerichtes einge- tragen.

(5) Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

§ 2 Vereinszweck

(1) Zweck des Vereins ist die Entwicklung und Umsetzung der von der örtli- chen Bevölkerung betriebenen Maßnahmen zur lokalen Entwicklung gemäß den jeweils geltenden EU-Verordnungen. Der Verein übernimmt die Aufgabe der Lokalen Aktionsgruppe (Leader), er er- stellt die von der örtlichen Bevölkerung betriebene Strategie für die lokale Entwicklung und führt sie durch.

(2) Der Verein übernimmt zusätzlich die Aufgaben der lokalen Fischereiakti- onsgruppe (FLAG). Er erstellt für die innerhalb der Gebietskulisse der LAG Ak- tivRegion gelegenen Fischwirtschaftsgebiete eine entsprechende, auf den Fi- schereisektor zugeschnittene Strategie für die lokale Entwicklung und führt sie durch.

(3) Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. Der Verein ist selbstlos tätig, er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftli- che Zwecke. Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus Mitteln des Vereins. Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck der Kör- perschaft fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Verfügungen be- günstigt werden.

§ 3 Ziele und Aufgaben

(1) Die LAG AktivRegion Dithmarschen e.V. hat nach Art. 32 der VO (EU) Nr. 1303/2013 vom 17.12.2013 das Ziel, die von der örtlichen Bevölkerung betrie- benen Maßnahmen zur lokalen Entwicklung umzusetzen, in dem sie die von © RegionNord 2015 Seite 31 | 49

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der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung (inte- grierte Entwicklungsstrategie) entwirft und durchführt gem. Art. 33 und 34 der VO (EU) Nr. 1303/2013. Dazu gehören auch die Vorbereitung und Durchfüh- rung von Kooperationstätigkeiten nach Art. 44 der VO (EU) 1305/2013 vom 17.12.2013.

(2) Der Verein ist somit Träger der lokalen Entwicklungsstrategie und für die Steuerung und ordnungsgemäße, EU-konforme Umsetzung, jedoch ohne die Aufgaben des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR), sowie die regionale Zielerreichung verantwortlich.

(3) Durch die Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie soll ein dauerhaf- ter Entwicklungsprozess in der Region angeschoben werden, der auch über die einzelnen EU- Förderperioden hinausgeht.

(4) Der Verein übernimmt zusätzlich die Aufgaben der Fischereiaktionsgruppe (FLAG) nach Artikel 61 der VO (EU) Nr. 508 / 2014 über den Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF). Er verfolgt bei der Umsetzung die in Art. 63 der Verordnung genannte Zielsetzung.

§ 4 Vereinsmitglieder

(1) Die Mitglieder des Vereins setzen sich zusammen aus Vertretern lokaler öffentlicher und privater sozioökonomischer Interessen.

(2) Die Mitglieder müssen ihren Sitz oder ihren Wirkungsbereich im Entwick- lungsbereich gem. § 1 Abs. 2 haben.

(3) Die Vereinsmitglieder benennen eine Person als ständige/n Vertreter/in, durch die/den sie sich vertreten lassen. Anträge auf Mitgliedschaft sind dem Gesamtvorstand schriftlich unter Anerkennung der Satzung einzureichen.

(4) Über die Aufnahme von Mitgliedern entscheidet der Vorstand. Bei Ableh- nung entscheidet die Mitgliederversammlung mit einer 2/3-Mehrheit. Diese Entscheidung, auch die Ablehnung der Aufnahme, kann ohne Angabe von Gründen erfolgen.

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(5) Die Mitgliedschaft endet durch schriftliche Kündigung gegenüber dem Ver- einsvorstand mit einer Frist von 6 Monaten zum Jahresende.

(6) Ein Vereinsmitglied kann, wenn es gegen die Interessen des Vereins ver- stoßen hat, durch Beschluss der Mitgliederversammlung aus dem Verein aus- geschlossen werden. Vor der Beschlussfassung ist dem Vereinsmitglied unter Ansetzung einer angemessenen Frist Gelegenheit zu geben, sich schriftlich oder mündlich in der Mitgliederversammlung zu äußern. Jedes Vereinsmitglied kann ein Ausschlussverfahren beim Gesamtvorstand des Vereins beantragen. Der Beschluss über den Aus-schluss ist mit Gründen zu versehen und dem Vereinsmitglied mittels eines eingeschriebenen Briefes bekannt zu geben.

§ 5 Mitgliedsbeitrag und Verwendung

(1) Von den nicht-kommunalen Mitgliedern (NGO´s) werden Beiträge er- hoben. Die Einzelheiten werden in einer Beitragsordnung geregelt, welche von der Mitgliederversammlung zu beschließen ist.

(2) Die Finanzierung der Geschäftsführung erfolgt durch anteilige Förde-rung. Die Kofinanzierung der Geschäftsführung erfolgt durch die kommunalen Mit- glieder.

(3) Die Mittel des Vereins werden vorrangig eingesetzt für die Geschäfts- führung, das Management der lokalen Aktionsgruppe und die Geschäfts- besorgung zur Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie ein- schließlich dafür vergebener Aufträge und durchzuführender Veranstaltungen sowie Aufgaben des damit verbundenen Regionalmarketings.

§ 6 Organe des Vereins

Organe des Vereins sind: 1. die Mitgliederversammlung (§§7, 8, 9) 2. der Gesamtvorstand (§§ 10, 12) 3. der Vorstand im Sinne des § 26 BGB (geschäftsführender Vorstand) (§§11, 12)

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§ 7 Mitgliederversammlung

(1) Die Mitgliederversammlung ist durch die/den Vorstandsvorsitzende/n oder durch eine/n seiner Vertreter/innen schriftlich einzuladen, so oft es die Ge- schäftslage erfordert, mindestens jedoch einmal jährlich. Die Ein-ladung hat unter Einhaltung einer Frist von zwei Wochen schriftlich unter Angabe der Ta- gesordnung zu erfolgen. Die Frist beginnt mit dem auf die Absendung des Ein- ladungsschreibens folgenden Tag. Die Tagesordnung setzt der geschäftsfüh- rende Vorstand fest. Jedes Mitglied kann spätestens eine Woche vor dem Tag der Mitgliederversammlung beim geschäftsführenden Vorstand schriftlich be- antragen, dass weitere Angelegenheiten nachträglich auf die Tagesordnung gesetzt werden. Der/die Versammlungsleiter/in hat zu Beginn der Mitglieder- versammlung die Tagesordnung entsprechend zu ergänzen. Über Anträge und Ergänzungen der Tagesordnung, die erst in der Mitgliederversammlung gestellt wer-den, beschließt die Mitgliederversammlung. Zur Annahme des An- trags ist eine Mehrheit von 3/4 der abgegebenen gültigen Stimmen erforder- lich.

(2) Die Sitzungen sind regelmäßig öffentlich. Die Öffentlichkeit kann auf Be- schluss der Mitgliederversammlung im Ausnahmefall ausgeschlossen werden.

(3) Die Mitgliederversammlung entscheidet durch Beschluss über folgende Angelegenheiten:

a) Wahl der Vorstandsmitglieder (jedes Vereinsmitglied hat das Recht, Vor- standsmitglieder vorzuschlagen),

b) Aufnahme im Falle des § 4 Abs. 4 und Ausschluss von Vereinsmitgliedern mit 2/3-Mehrheit der Anwesenden,

c) Beschlussfassung oder Änderung der Vereinssatzung mit 3/4-Mehrheit der anwesenden Vereinsmitglieder,

d) Wahl von zwei Kassenprüferinnen/Kassenprüfern (die Wahl erfolgt für drei Jahre),

e) Änderung/Ergänzung der integrierten Entwicklungsstrategie,

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g) Genehmigung des vom geschäftsführenden Vorstand aufgestellten Haus- haltsplans für das nächste Geschäftsjahr; Entgegennahme des Jahresbe- richts; Entlastung des Vorstands;

h) Erlass einer Beitragsordnung,

i) Gebietserweiterungen und die daraus folgende Aufnahme von Mitgliedern.

(4) In Angelegenheiten, die in die jeweiligen Zuständigkeitsbereiche der Vor- stände fallen, kann die Mitgliederversammlung Empfehlungen an ihn be- schließen. Die Vorstände können ihrerseits in Angelegenheiten ihres jeweili- gen Zuständigkeitsbereiches die Meinung der Mitgliederversammlung einho- len.

§ 8 Beratung und Beschlussfassung in der Mitgliederversammlung

(1) Die Mitgliederversammlung wird von der/dem Vorstandsvorsitzenden oder im Vertretungsfalle von der/dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des Vereins „LAG AktivRegion Dithmarschen e.V.“ geleitet.

(2) Die Mitgliederversammlung ist beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte der Vereinsmitglieder anwesend ist. In der Ladung zur Mitglieder- versammlung kann für den Fall der Beschlussunfähigkeit bereits zu einer zweiten Mitgliederversammlung, die am gleichen Tage wie die erste stattfin- det, geladen werden. Diese zweite Mitgliederversammlung ist ohne Rücksicht auf die Zahl der erschienenen Mitglieder beschlussfähig.

(3) Beschlüsse der Mitgliederversammlung erfolgen im Rahmen der Re- gelungen des § 9.

(4) Über die Mitgliederversammlung ist eine Niederschrift zu fertigen, die von der/dem Vorstandsvorsitzenden und der/dem Schriftführer/in zu unterzeichnen ist. Die Niederschriften sind den Vereinsmitgliedern zu übersenden und in der folgenden Mitgliederversammlung genehmigen zu lassen.

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§ 9 Abstimmungen/Stimmrechte

(1) Wahlen und Beschlüsse der Mitgliederversammlung werden, soweit die Satzung nicht besondere Regelungen vorsieht, mit Stimmenmehrheit gefasst.

(2) In der Mitgliederversammlung haben die Stimmen der kommunalen Mit- glieder zusammen ein Stimmengewicht von 50 Prozent. Die Gesamtzahl der Stimmen der kommunalen Vereinsmitglieder wird im Verhältnis zueinander je angefangene 100 beitragspflichtige Einwohnerinnen oder Einwohner prozen- tual aufgeteilt.

(3) Die nicht-kommunalen Mitglieder haben ebenfalls ein Stimmengewicht von 50 Prozent. Dabei hat jedes nicht kommunale Mitglied eine Stimme.

§ 10 Zusammensetzung und Zuständigkeit des Gesamtvorstandes

(1) In der Ebene der Beschlussfassung sind weder die kommunalen Gebiets- körperschaften gemeinsam mit den Behörden noch eine einzelne Interessen- gruppe mit mehr als 49% der Stimmrechte vertreten. Insgesamt gehören dem Entscheidungsgremium 17 Mitglieder an, davon 8 kommunale und behördliche Partner und 9 Mitglieder aus den Bereichen der Wirtschafts- und Sozialpartner, Verbände sowie sonstigen juristischen und pri- vaten Personen. Diese werden durch die Mitgliederversammlung aus den Mitgliedern, die die- sen Bereich repräsentieren, gewählt.

(2) Der Gesamtvorstand wird unter Beachtung des nachfolgenden Verteiler- schlüssels für die Dauer von drei Jahren gewählt. Wiederwahl ist zulässig.

a) eine Vertreterin bzw. ein Vertreter des Kreises Dithmarschen

b) sieben Vertreterinnen bzw. Vertretern der am Verein beteiligten Städte, Äm- ter und Gemeinden

c) neun Vertreterinnen bzw. Vertretern der Wirtschafts- und Sozialpartner so- wie Vereinen, Verbänden, Stiftungen, Kirchen, sonstigen juristischen und na- türlichen Personen usw.

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Für jeden der unter Ziffer a) bis c) genannten Bereiche wählt die Mitglieder- versammlung eine persönliche Vertretung, die im Falle der Verhinderung des jeweiligen Vorstandsmitgliedes dessen Aufgabe (nicht aber dessen Vor- standsamt) übernimmt.

Das zuständige Amt für ländliche Räume als Bewilligungs- und Verwaltungs- stelle sowie ein Vertreter des Arbeitskreises Fischwirtschaftsgebiete (§ 14) sind ohne Stimmrecht beratende Mitglieder des Vorstandes.

(2) Der Gesamtvorstand setzt sich wie folgt zusammen:

a) einer/einem Vorsitzenden,

b) einer/einem 1. stellvertretenden Vorsitzenden,

c) einer/einem 2. stellvertretenden Vorsitzenden und (3) Gesamtvorstand und Vorsitzende bleiben im Amt bis eine Neuwahl erfolgt, selbst wenn hierdurch die Amtsdauer von drei Jahren überschritten wird.

(4) Scheidet ein Mitglied des Gesamtvorstandes während einer Amtsperiode aus, so wird ein/e andere/r Vertreterin/Vertreter von der Mitglieder- versammlung gewählt. Die Wahl einer Nachfolgerin/eines Nachfolgers eines vorzeitig ausgeschiedenen Vorstandsmitglieds erfolgt für die Rest-laufzeit sei- nes Amtes.

(5) Der Gesamtvorstand ist für alle Vereinsangelegenheiten zuständig, soweit diese nicht der Mitgliederversammlung oder dem geschäftsführenden Vor- stand in der Satzung übertragen sind. Der Gesamtvorstand kann für die Durchführung des Managements der AktivRegion Dithmarschen, einen Ge- schäftsführer bestellen.

(6) Der Gesamtvorstand hat insbesondere folgende Aufgaben:

a) laufende Steuerung und Überwachung der Umsetzung der integrierten Entwicklungsstrategie und der Projekte,

b) Auswahl der zu fördernden Projekte auf Empfehlung der Geschäftsstelle im Rahmen des der AktivRegion Dithmarschen zugestandenen Finanzbudgets und Auswahl der Leitprojekte für den landesweiten Wettbewerb,

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c) Einberufung der Mitgliederversammlung durch ein Mitglied des geschäfts- führenden Vorstands,

d) Ausführung der Beschlüsse der Mitgliederversammlung,

e) Erlass einer Geschäftsordnung für den Geschäftsführer.

(7) Im Zuge der Erarbeitung und Umsetzung der integrierten Entwicklungsstra- tegie ist der Gesamtvorstand verantwortlich für:

a) Durchführung des internen Monitorings

b) Berichterstattung gegenüber der Verwaltungsstelle, der Verwaltungs- behörde und der EU-Kommission

c) Beteiligung an nationalen und europäischen Netzwerken

d) Erfahrungsaustausch mit anderen Regionen und regionalen Netzwerken

§ 11 Geschäftsführender Vorstand

(1) Der geschäftsführende Vorstand (§ 6 Abs. 3) ist Vorstand im Sinne des § 26 BGB. Zum geschäftsführenden Vorstand gehören der/die Vor-sitzende so- wie die stellvertretenden Vorsitzenden des Gesamtvorstandes. Jedes Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes ist allein vertretungsberechtigt. Im Innen- verhältnis sind jedoch die Stellvertreter des Vorsitzenden gehalten, von ihrer Vertretungsberechtigung nur im Vertretungsfalle Gebrauch zu machen.

(2) Dem geschäftsführenden Vorstand obliegen insbesondere folgende Auf- gaben:

a) Vergabe von Aufträgen und Abschluss und Kündigung von Verträgen ein- schließlich Arbeitsverträgen,

b) Vorbereitung der Mitgliederversammlung und Aufstellung der Tages- ordnung,

c) Aufstellung eines Haushaltsplanes für jedes Geschäftsjahr, Buchführung, Erstellung eines Jahresberichtes

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§ 12 Arbeitsweise der Vorstände

(1) Die jeweiligen Vorstandsmitglieder treffen sich, so oft es die Vereinslage erfordert, mindestens jedoch vierteljährlich. Sie müssen zusammenkommen, wenn mindestens zwei Mitglieder des jeweiligen Vorstandes dies beantragen.

(2) Die/der Vorsitzende beruft die jeweilige Vorstandssitzung ein. Einladung, Tagesordnung und Beratungsunterlagen werden den jeweiligen Vorstandsmit- gliedern und ihren persönlichen Vertretungen spätestens zwei Wochen vor Sitzungsbeginn übermittelt. Außerhalb von Sitzungen können Beschlüsse, soweit nicht zwingendes Recht etwas anderes vorsieht, durch schriftliche Ab- stimmung (Brief, Fax, E-Mail) gefasst werden, wenn jeweils jedes Vorstands- mitglied an der Abstimmung beteiligt ist und sich mit der Verfahrensweise ein- verstanden erklärt.

(3) Der jeweilige Vorstand ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte sei- ner jeweiligen ordentlichen Vorstandsmitglieder anwesend ist. Der Anteil der nicht-kommunalen Partner der an der Beschlussfassung Mitwirkenden muss mindestens 51 Prozent betragen. Die Sitzung des jeweiligen Vorstandes leitet die/der Vorsitzende. Die jeweiligen Vorstandsmit-glieder entscheiden mit ein- facher Stimmenmehrheit.

(4) Zu den Sitzungen des jeweiligen Vorstandes können themenbezogen Pro- jektleiter/-innen und Mitglieder der Projekte sowie weitere Fachleute hinzuge- zogen werden.

(5) Über die Beschlüsse des jeweiligen Vorstandes ist eine Niederschrift zu fertigen und von der/dem Vorstandsvorsitzenden sowie der/dem Schriftfüh- rer/in zu unterschreiben.

§ 13 Aufgaben der LAG

(1) Die LAG ist zuständig und verantwortlich für die folgenden Aufgaben ge- mäß Art. 34 der VO (EU) Nr. 1303/2013:

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a) Den Aufbau von Kapazitäten der lokalen Akteure zur Entwicklung und Durchführung von Vorhaben, einschließlich der Einrichtung, Steuerung und anteilige öffentliche Kofinanzierung des Regionalmanagements.

b) Das Ausarbeiten eines nicht diskriminierenden und transparenten - der Öf- fentlichkeit bekanntzugebenden - Auswahlverfahrens und von objektiven Krite- rien für die Auswahl der Vorhaben, die Interessenkonflikte vermeiden und ge- währleisten, dass mindestens 50 % der Stimmen in den Auswahlentscheidun- gen von Partnern stammen, bei denen es sich nicht um kommunale Gebiets- körperschaften und Behörden handelt. Die Auswahlkriterien (Punktesystem, mit Festlegung einer Mindestpunktzahl) teilen sich auf in „allgemeine“ Auswahlkriterien, Auswahlkriterien bezogen auf die übergreifende Themensetzung, ggf. gesonderte oder ergänzende Aus- wahlkriterien bezogen auf die Kernthemen. Für die Kooperationsprojekte wer- den zusätzliche Kriterien definiert. Das Ergebnis der Auswahl und das Nicht- vorhandensein von Interessenskonflikten bei den Mitgliedern der Ebene der Beschlussfassung, werden für jede einzelne Beschlussfassung schriftlich fest- gehalten und der Öffentlichkeit bekannt gegeben.

c) Das Gewährleisten der Kohärenz mit der von der örtlichen Bevölkerung be- triebenen Strategie für lokale Entwicklung bei der Auswahl der Vorhaben durch Einstufung dieser Vorhaben nach ihrem Beitrag zur regionalen Zielerrei- chung und zur Einhaltung bzw. zur Erreichung der Ziele der Strategie durch eine laufende Steuerung und Überwachung der Erarbeitung und Umsetzung der Entwicklungsstrategie und der Projekte.

d) Die Ausarbeitung und Veröffentlichung von Aufrufen zur Einreichung von Vorschlägen oder eines fortlaufenden Verfahrens zur Einreichung von Projek- ten. e) Die Entgegennahme von Anträgen auf Unterstützung und deren Bewertung.

f) Die Auswahl oder Ablehnung der eingereichten Vorhaben und die Festle- gung der Höhe der Finanzmittel gem. den Festlegungen in der Strategie.

g) Die Begleitung der Umsetzung der von der örtlichen Bevölkerung betriebe- nen Strategie für lokale Entwicklung und der unterstützten Vorhaben sowie die Durchführung spezifischer Bewertungstätigkeiten im Zusammenhang mit die- ser Strategie durch ein eigenes Monitoring.

h) Die Berichterstattung gegenüber dem LLUR, dem MELUR und der Kom- mission.

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Die Berichtspflicht erfolgt durch die Erstellung von jährlichen Durchführungs- berichten sowie den Fortschrittsberichten. Die Berichterstattung erfolgt nach den Vorgaben des MELUR - sofern das MELUR keine abweichenden Vorga- ben macht - unaufgefordert jeweils zum 31.01. für das Vorjahr an das LLUR.

i) Die Übersendung einer Zusammenstellung der Einnahmen und Ausgaben - mit Nachweisen - getrennt nach öffentlichen und privaten Einnahmen und öf- fentlicher und privater Verwendung an das LLUR jeweils mit der Vorlage des jährlichen Durchführungsberichtes jährlich zum 31.01. für das vorangegange- ne Kalenderjahr.

j) Die Beteiligung an dem schleswig-holsteinischen Regionen-Netzwerk sowie an nationalen und europäischen Netzwerken.

k) Die Sicherstellung der Transparenz und die Information der Öffentlichkeit.

§ 14 Arbeitskreis FLAG

(1) Der Arbeitskreis FLAG setzt sich zusammen aus den Vertretern der durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume benannten Fischwirtschaftsgebiete Büsum, Friedrichskoog und Marne. Vertreten sind alle Gruppen, die dem sozioökonomischen Bedarf der Fischwirtschaftsgebiete entsprechen (öffentliche und private Partner). Es herrscht das Proportionali- tätsprinzip gemäß Art. 61 Abs. 3 VO (EU) Nr. 508/2014.

(2) Er verabschiedet die Zielsetzung und Strategien für diesen Bereich und entwickelt Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung der Fischwirtschaftsge- biete in Ergänzung der übrigen Interventionen.

(3) Er ist Entscheidungsgremium als Gruppe entsprechend den Vorgaben des Europäischen Meeres- und Fischereifonds gemäß Art. 61 der VO (EU) Nr. 508/2014 in Verbindung mit Art. 34 Abs. 3 der VO (EU) Nr. 1303/2013.)

(4) Im Übrigen gilt § 18 entsprechend.

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§ 15 Entschädigung

(1) Die Finanzierung der Entschädigung von Mitgliedern der Gremien der LAG erfolgt außerhalb der ELER-Förderung.

§ 16 Geschäftsführung / LAG Management

(1) Die Geschäftsführung / das LAG Management, mit Ausnahme der Bewilli- gung von Projekten, erfolgt durch die LAG AktivRegion Dithmarschen selbst. Der Verein kann hierfür eigenes Personal einsetzen oder Dritte beauftragen. Die Geschäftsführung ist für die verwaltungsmäßige Erledigung der Aufgaben und den Geschäftsablauf verantwortlich. Der Vorstand kann der Geschäftsfüh- rung durch Beschluss bestimmte Aufgaben übertragen und diese auch jeder- zeit wieder entziehen. Die Gesamtverantwortung hinsichtlich der Führung der Geschäfte verbleibt beim Vorstand. Die Geschäftsführung hat den Vorstand laufend zu unterrichten.

(2) Die Geschäftsführung / das LAG Management ist zuständig und verant- wortlich für folgende Angelegenheiten:

a) Zuarbeit für die Gremien des Vereins,

b) operative Umsetzung, Steuerung und Weiterentwicklung der integrierten Entwicklungsstrategie,

c) inhaltliche und sektorübergreifende Koordinierung von Projekten, Vor- bereitung von Entscheidungen des Vereins,

d) Berücksichtigung übergeordneter Planungen von Kreis und Land sowie der Ziele der Programmplanungen,

e) Beratung und Betreuung der Antragsteller,

f) Schnittstelle zum LLUR und MELUR,

g) Unterstützung bei der Berichterstattung gegenüber den Gremien des Ver- eins, dem LLUR, dem MELUR und der Kommission,

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h) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit einschließlich der Einhaltung der Publizi- tätsvorschriften,

i) Unterstützung bei der Beteiligung an dem schleswig-holsteinischen Regio- nen-Netzwerk sowie an nationalen und europäischen Netzwerken,

j) Selbstevaluierung und Zuarbeit für ein Monitoring und eine Programmevalu- ierung,

k) Schriftführung bei den Sitzungen der Ebene der Beschlussfassung,

l) Führung der Vereinskasse.

(3) Die Geschäftsführung nimmt mit einem Vertreter in beratender Funktion an der Mitgliederversammlung und an den Sitzungen des Vorstandes teil; dieser Vertreter fungiert auch als Schriftführer (§ 15 Abs. 2 k) aus.

§ 17 Verwaltungsstellen

(1) Das LLUR hat beratende Funktion für die „LAG AktivRegion Dithmarschen“ und ist beratend im Vorstand / Entscheidungsgremium vertreten. Es informiert in diesem Rahmen über Fördermöglichkeiten. Das LLUR stellt den EU- konformen Einsatz der Fördermittel durch die LAG AktivRegion Dithmarschen sicher und dient als Schnittstelle zu den Ministerien.

(2) Für den Bereich der Fischwirtschaftsgebiete übernimmt das zuständige LLUR in Zusammenarbeit mit dem MELUR beratende Funktion im Arbeitskreis FLAG.

§ 18 Arbeits- und Projektgruppen

(1) Der Vorstand kann zur Vorbereitung mehrerer oder einzelner Projekte Ar- beitsgruppen einsetzen. In die Arbeitsgruppen sollen möglichst die für die Um- setzung der Entwicklungsstrategie bzw. eines Projekts relevanten Mitglieder berufen werden. Der Kreis der Mitglieder der Arbeitsgruppen ist dabei nicht auf die Mitglieder des Vereins LAG AktivRegion Dithmarschen e.V. begrenzt. Zur Mitarbeit in diesen Arbeitsgruppen werden vielmehr alle juristischen und natürlichen Personen des Entwicklungsgebietes gem. § 1 Abs. 2 eingeladen,

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die sich für die Zielsetzung des Vereins LAG AktivRegion Dithmarschen e.V. engagieren wollen.

(2) Die Arbeitsgruppen haben die Aufgabe, zielkonforme und damit förde- rungsfähige Projekte zu erarbeiten, einen Finanzierungsplan dafür auf- zustellen und eine auf Nachhaltigkeit angelegte Umsetzungsstrategie zu ent- wickeln.

(3) Die einzelnen Arbeitsgruppen können durch Beschluss der jeweiligen Mit- glieder mit einer 2/3-Mehrheit der abgegebenen Stimmen aufgelöst werden.

§ 19 Auflösung des Vereins

(1) Der Verein hat sicher zu stellen, dass die satzungsgemäßen Aufgaben des Vereins ELER-konform mindestens bis 2023 erfüllt werden.

(2) Die Fördermittel sind keine Vereinsmittel.

(3) Der Verein kann durch Beschluss der Mitgliederversammlung mit einer 2/3- Mehrheit der anwesenden Vereinsmitglieder aufgelöst werden. Bei Auflösung des Vereins fällt sein Vermögen mit Ausnahme von Fördermit- teln anteilig gemäß der eingesetzten finanziellen und materiellen Mittel an die Vereinsmitglieder zurück.

§ 20 Gerichtsstand

Gerichtsstand für alle Streitigkeiten innerhalb des Vereins oder zwischen den Vereinsmitgliedern ist Meldorf.

§ 21 Inkrafttreten der Satzung

Diese Satzung mit Beschlussfassung über die Gründung des Vereins am 17. Juli 2008 in Kraft.

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10.2 Kofinanzierungserklärungen Büsum:

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Friedrichskoog:

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Marne:

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Wöhrden:

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10.3 Literaturverzeichnis Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft: Operationelles Programm zum EMFF, in der Fassung vom 09.09.2014. www.buesum.de Fischereiverein Friedrichskoog e.V., Herr Voss, Statistische Daten zu Kutteranzahl, Anlandungen usw., Dezember 2014 www.friedrichskoog-hafen.de Inspektour/GLC; Touristisches Entwicklungskonzept (TEK) für die amtsangehörige Gemeinde Fried- richskoog mit dem Schwerpunkt zukünftiges Hafenkonzept, September 2014

Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein Fachbereich Koordination und Vollzug, Betriebsstätte Hafenamt Büsum, Statistische Daten zu Anlandungen, Kut- teranzahl, Passagierzahlen und Infrastrukturen, Herr Wallhoff, Dezember 2014

Landwirtschafts- und Umweltatlas Schleswig-Holstein, online unter http://www.umweltdaten.landsh.de/atlas/script/index.php Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (2014): Statistische Berichte Kennziffer: A V 1 - j 13 SH: Bodenflächen in Schleswig-Holstein am 31.12.2013 nach Art der tatsächlichen Nutzung. Hamburg. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (2014): Statistische Berichte Kennziffer: A I 2 - vj 4/13 SH: Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2013. Hamburg.