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MBE-Aktionswoche 2018 in Hamburg: Auswertung

Eckdaten Die MBE-Aktionswoche 2018 wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW) e.V., dem Zusammenschluss der Hamburger Wohlfahrtsverbände, in Kooperation mit den MBE-Beratungsstellen organisiert. Sie fand vom 17. bis 21. September statt. Folgende acht Bundestagsabgeordnete nahmen an der Aktionswoche teil:  , SPD  , Die Linke  , CDU  , SPD  Johannes Kahrs, SPD  Zaklin Nastic, Die Linke  , FDP  , CDU

Das avisierte Treffen mit (SPD) wurde wegen Terminschwierigkeiten mehrfach verschoben und fiel schließlich ersatzlos aus.

Die MdB waren in folgenden Beratungsstellen zu Gast:  MBE in Altona (Träger: Diakonie)  MBE in Horn (Träger: verikom; Verband: Diakonie)  IntegrationsCenter (Träger: AWO Schleswig-Holstein)  MBE in Harburg (Träger: DRK Kreisverband Harburg)  MBE in Hamburg-Mitte (Träger: Caritasverband)  MBE im Integrationszentrum Eimsbüttel (Träger: IKB; Verband: Der Paritätische)  MBE im Osdorfer Born (Träger: DRK Kreisverband Altona)

An den Terminen nahmen die Einrichtungsleitungen, ein oder mehrere MBE-BeraterInnen sowie je ein/e VertreterIn des zuständigen Verbands und der AGFW teil. Bei zwei Gesprächsterminen waren auch KlientInnen anwesend. Den Abgeordneten wurde vorab ein Positionspapier der AGFW zugestellt, das auf entsprechendem Material der BAGFW basiert. Des Weiteren erstellte die AGFW ein internes Briefing zur Vorbereitung der Verbands- und TrägervertreterInnen. Im Nachklapp der Aktionswoche verschickte die AGFW eine Presseinfo, die in den Medien allerdings keine Berücksichtigung fand. Eine eigene Pressemeldung des DRK Harburg wurde im Harburger Regionalteil des Hamburger Abendblatts aufgegriffen (alle Dokumente s. Anhang).

Themen und Fragen der MdB in den Gesprächen  Wer sind die Zielgruppen der MBE?  Was sind die Beratungsanliegen der KlientInnen?  Wie muss man sich eine praktische Beratungssituation, insbesondere im Case Management vorstellen?  Inwiefern schlägt sich die jüngste Gesetzesänderung zum Familiennachzug im Beratungsalltag nieder?  Wie sieht es mit der Netzwerkarbeit der MBE aus?  Wie steht es mit dem Bekanntheitsgrad der MBE?  Wie wird der Erfolg der MBE bzw. die Wirksamkeit der Beratung gemessen?

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Themen und Argumente der Freien Wohlfahrtspflege  Beschreibung des Beratungsalltags in der MBE durch die BeraterInnen.  Nutzen der MBE (Vermittlung in Sprachkurse, Vermittlung in Arbeit, Begleitung zu Behörden, Heranführung an das hiesige Wertesystem, Hineinwirken in die Communities usw.)  Anstieg der Zahl der Ratsuchenden – darunter des Anteils der Geflüchteten – und der Beratungssitzungen.  Gestiegene inhaltliche Anforderungen an die Beratungsarbeit, u.a. durch die Erweiterung der Zielgruppe um anerkannte Geflüchtete (Begleitung der Ratsuchenden ist komplexer und zeitintensiver geworden, der Fortbildungsbedarf steigt).  Steigender Eigenanteil der Träger infolge von Tarif- und Sachmittelsteigerungen.  Stellenwert der Netzwerkarbeit (Netzwerkarbeit ist wichtig und müsste ausgebaut werden, oft fehlen dafür aber die zeitlichen Ressourcen).  Bekanntheitsgrad der MBE (Öffentlichen Regeldiensten ist die MBE oft nicht präsent, die Kooperation ausbaufähig. Insbesondere mit den Jobcentern ist die Kommunikation schwierig).

 Zentrales Argument: Die MBE ist eine der Erstinstanzen im Integrationsprozess. Das Gelingen von Integration hängt daher wesentlich davon ab, wie gut die MBE ausgestattet ist.

Rückmeldungen der MdB  Johannes Kahrs (SPD): Da CDU und SPD jeweils ein Vetorecht hätten, müsse er für eine Verschiebung von Haushaltsmitteln zugunsten der MBE prüfen, wie er an anderer Stelle der CDU „entgegenkommen“ könne.  Matthias Bartke (SPD): Die MBE sei wichtig für die Integration, er wolle sich daher für unsere Forderung einsetzen und mit Johannes Kahrs sprechen, der für eine Mittelerhöhung der zentrale Ansprechpartner sei.  Metin Hakverdi (SPD): Es gäbe gute Argumente für eine Erhöhung der Mittel, denn solange die Verwaltung noch nicht auf die Bedürfnisse von MigrantInnen eingestellt sei, brauche man die MBE. Er kontaktiere hierzu noch einmal Johannes Kahrs.  Marcus Weinberg (CDU): Angesichts der guten Einnahmesituation und in Relation zu anderen Hamburg-Titeln sollten 18 Millionen kein großes Problem sein. Er wolle den Berichterstatter der CDU Herrn Gröhler entsprechend briefen.  Christoph de Vries (CDU): Er schätze die Arbeit der MBE, die Wichtigkeit der Migrationsarbeit sei ihm bewusst. In Bezug auf Erhöhung des Etats könne er nichts sagen, nähme aber unsere Forderungen bzw. Wünsche mit.  Zaklin Nastic (Die Linke): Als Oppositionspartei könne die Linke nicht viel ausrichten, Fr. Nastic bietet aber ihre Unterstützung an, falls punktuell Einzelfälle öffentlich gemacht werden sollen.  Fabio de Masi (Die Linke): Gleicher Tenor wie bei Frau Nastic. Er wolle aber mit Gesine Lötzsch sprechen, die aus ihrer Zeit als Vorsitzende des Haushaltsausschusses in der vorigen Legislaturperiode noch viele Kontakte habe und sich bei den Haushaltspolitikern der Regierungsparteien für das Thema einsetzen könne.  Katja Suding (FDP): Sie hält Rücksprache mit den SozialpolitikerInnen ihrer Partei, wie eine Erhöhung der MBE-Mittel eingeschätzt wird.

AGFW Hamburg, 04.10.18