YUTAKA SADO TONKÜNSTLER ORCHESTER TURANGALÎLA

Recorded LIVE at the Wiener Musikverein

ORCHESTER OLIVIER MESSIAEN (1908–1992) オリヴィエ・メシアン

Turangalîla Symphony for Piano, 5 Joie du Sang des Étoiles  06’43 Gesamtlänge  75’58 Werkbeschreibungen, and Orchestra Freude über das Blut der Sterne Total Length | 演奏時間合計 Biografien in Deutsch  P 4 Turangalîla-Symphonie für Klavier, 星の血の喜び Descriptions of the Works, Ondes Martenot und Orchester Biographies in English  P 22 ピアノ、オンド・マルトノと管弦楽のための 6 Jardin du Sommeil d‘Amour  11’07 作品解説とバイオグラフィー  P 38 トゥーランガリラ交響曲 Garten des Liebesschlafes ROGER MURARO 愛の眠りの庭 ロジェ・ムラロ 1 Introduction  06’26 Klavier | Piano | ピ アノ Einleitung 7 Turangalîla II  03’54 序章 トゥーランガリラ2 VALÉRIE HARTMANN-CLAVERIE ヴァレリー・アールマン=クラヴリー 2 Chant d‘Amour I  07’41 8 Développement d‘Amour  11’21 Ondes Martenot | オンド・マルトノ Liebeslied Entwicklung der Liebe 愛の歌1 愛の展開 佐渡裕 3 Turangalîla |  04’51 9 Turangalîla III  04’39 Dirigent | Conductor | 指揮 トゥーランガリラ1 トゥーランガリラ3 TONKÜNSTLER-ORCHESTER 4 Chant d‘Amour II  11’27 10 Final  07’43 Tonkunstler Orchestra Liebeslied II Finale トーンキュンストラー管弦楽団 愛の歌2 フィナ ーレ OLIVIER MESSIAEN zu verstehen: Messiaens erste Frau, die Geigerin und Komponistin Claire Delbos, genannt Mi, Turangalîla-Symphonie für Klavier, Ondes Martenot und Orchester siechte damals schon unheilbar krank und ohne Gedächtnis in einer Anstalt dahin. Unterdes - sen war 1942 als Studentin seiner Harmonielehreklasse am Pariser Konserva - torium in Messiaens Leben getreten. Die außerordentlich begabte Pianistin, 16 Jahre jünger «Meiner Meinung nach ist diese Symphonie nach dem ‹Sacre du printemps› die größte Kompo- als er, entwickelte sich im Nu zu seiner Muse und maßgeblichen Interpretin; sie spielte auch sition, die in unserem Jahrhundert entstanden ist.» So schwärmte der Dirigent und Auftragge- den Klavierpart bei der Uraufführung der Turangalîla-Symphonie. Angesichts ihrer schnell ber Serge Koussevitzky über die Turangalîla-Symphonie von Olivier Messiaen, nachdem er zutage tretenden, gegenseitigen Liebe sah sich der tief gläubige Katholik Messiaen jedoch eine Probe zur Uraufführung 1949 in Boston gehört hatte. Da Koussevitzky, Chef des Boston ohne Ausweg zwischen Scheidung und Ehebruch gefangen. «So weinten wir also», erzählte Symphony Orchestra und durch die Kompositionsaufträge seiner Koussevitzky-Foundation Loriod später, «weinten fast zwanzig Jahre lang, bis sie starb und wir heiraten konnten.» In ei- auch ein Architekt der musikalischen Moderne, mit seinen 75 Jahren damals schon bei zu nem Schaffensrausch aber setzte Messiaen seine Situation zu einer Werktrilogie rund um den schlechter Gesundheit war, konnte er nicht selbst am Pult stehen – und so hob sein Protegé Tristan-Mythos um, mit der von 1946 bis 1948 entstandenen, monumentalen Turangalîla- das Werk aus der Taufe: der 31-jährige Leonard Bernstein. Prompt galt dieser als idealer Diri - Symphonie im Zentrum: ein Hymnus über «die verhängnisvolle und unwiderstehliche Liebe, die gent für die schwärmerisch aufblühende, neuartig exaltierte Musik des französischen Kolle - alles transzendiert und sich über alles um sich herum hinwegsetzt» (Messiaen). Vier charak- gen, die freilich auch in den USA damals noch auf einiges Kopfschütteln und Unverständnis teristische, vom Komponisten «zyklisch» genannte Themen durchziehen den symphonischen stieß. Aber die brillante Leistung Bernsteins und des Orchesters trugen wesentlich dazu bei, Riesenbau: Das erste, wuchtig und schwer, von Posaunen und Tuba fortissimo in Terzen into - dass sich Koussevitzkys Ansicht durchsetzen konnte: Messiaens Schaffen im Allgemeinen und niert, nannte Messiaen «Statuen-Thema» – weil es ihn an die «furchterregende Brutalität mexi - die Turangalîla-Symphonie im Besonderen gelten längst als Meilensteine der Musikgeschichte. kanischer Baudenkmäler», an eine «schreckliche und unheilbringende Statue» erinnerte. Das Der Titel «Turangalîla» setzt sich aus zwei Sanskrit-Wörtern zusammen, die beide nur un - zweite, ein arabeskenhaft rankendes Thema, von leise und zärtlich spielenden Klarinetten gefähr zu umschreiben sind: «Turanga» bedeutet die rasch verrinnende, galoppierende Zeit; eingeführt, ist das «Blumen-Thema». Das wichtigste von allen aber ist das dritte, ein Bewegung und Rhythmus. «Lîla» hingegen meint das Spiel im Sinne der göttlichen Einwirkung besonders wandlungsfähiges, gleichwohl stets von irisierenden Harmonien getragenes Choral- auf die kosmische Ordnung, das Spiel von Werden und Vergehen, von Leben und Tod. Doch Motiv, das «Liebes-Thema». Das vierte schließlich, das «Akkord-Thema», ist eine spezielle «Lîla» heißt auch Liebe. Insgesamt bedeutet «Turangalîla» also «gleichzeitig Liebeslied, Hymne Harmoniefolge, deren Material für verschiedene Klangschattierungen herangezogen wird. an die Freude, Zeit, Bewegung, Rhythmus, Leben und Tod», wie Messiaen selbst formulierte. Der Denn eine der zentralen kompositorischen Errungenschaften Messiaens, der zu Tönen immer persönliche Hintergrund des Komponisten hilft vermutlich, diese scheinbaren Widersprüche Farben assoziierte, ist die Emanzipation des Klangs: Dieser ist nicht bloßer instrumentaler

P 4 P 5 Beiwert eines abstrakt und gleichsam farblos gedachten harmonischen Geschehens, sondern Gruppe, die komplex aufeinander bezogen sind. Bei «nicht umkehrbaren Rhythmen» wurden kommt als konstitutives musikalisches Element zu seinem eigenen Recht – eine oft als die Tondauern spiegelsymmetrisch um einen gedachten Mittelpunkt angeordnet, sodass sie typisch französisch angesehene, in der Nachfolge des Impressionismus eines Claude Debussy von vorne und hinten gelesen identisch sind. Die Einleitung (Introduction), der erste der stehende Entwicklung. Dem entspricht auch die reichhaltige, äußerst differenziert einge - zehn Sätze, exponiert «Statuen-» und «Blumen-Thema», gefolgt von einer Klavierkadenz. setzte Orchesterbesetzung mit dem dreifachen Holz und mit strahlend-sonorem Blech, dem Holz- und Streicher-Ostinati treten ebenso hinzu wie Gamelan-Klänge. Das Ende markiert die eine kleine Trompete in D zusätzlich Höhenglanz verleiht, und mit fast 70 Streichinstrumenten, Wiederkehr des «Statuen-Themas». Das Liebeslied I (Chant d‘Amour I) wird nach einer Einlei- die zum Teil in solistische Gruppen aufgeteilt werden. Hinzu kommt noch ein eigenes «kleines tung als Wechsel zwischen einem raschen, leidenschaftlichen Trompetenthema und einem Orchester», etwa mit Glockenspiel, Celesta, Vibraphon und Klavier, das an die Klänge eines sanften, weichen Gedanken der Streicher und der Ondes angestimmt. Drei Themen beherr - indonesischen Gamelan-Ensembles erinnert. Das Schlagzeug ist noch reichhaltiger und ver - schen Turangalîla I, das erste in Klarinette und Ondes, das zweite in den Posaunen, das dritte, langt allein acht Musizierende zur Ausführung. Das Soloklavier steuert neben brillanten, biegsam und verschlungen, in Oboe und Flöte. Die Themen werden übereinander gelegt, wäh - äußerst anspruchsvollen Kadenzen auch einige der das ganze Werk über präsenten Vogelge - rend im Schlagzeug «rhythmische Personen» auftreten. Der Liebesgesang II (Chant d‘Amour sänge bei, die für den Ornithologen Messiaen, der unzählige Vogelstimmen in aller Welt auf - II) umfasst neun Abschnitte, die mit einem Scherzo für Piccolo und Fagott beginnen und suk - gezeichnet hat, das Lob Gottes in der Natur bedeuteten. Die Ondes Martenot schließlich, ein zessive Material übereinanderschichten, bevor Vibraphon, Klavier und Posaunen den Satz in einstimmiges elektronisches Tasteninstrument von außerordentlicher Flexibilität, fügen aufre- leisem A-Dur abschließen. Die Freude über das Blut der Sterne (Joie du Sang des Étoiles) wird gend fremd­artige, vibrierende und durch den Tonraum gleitende Klänge hinzu. Ebenso zum Anlass eines leidenschaftlichen, fast irrwitzig anmutenden Tanzes über das «Statuen- zentrale Bedeutung wie der farbigen Harmonik mit ihrer jenseits des Dur-Moll-Systems ange - Thema», der die Vereinigung der Liebenden als «Transformation auf kosmischer Ebene» siedelten Tonskalen kommt in Messiaens Musik dem Rhythmus zu. Schließlich hat der Kom - (Messiaen) feiert. In größtem Kontrast dazu gehört der Garten des Liebesschlafes (Jardin du ponist mit einem von ihm selbst allerdings als wenig bedeutendem Nebenwerk erachteten Sommeil d‘Amour) ganz dem ruhigen Liebesthema in gedämpften Streichern und den Ondes Klavierstück die serielle Musik der Nachkriegszeit erst ermöglicht. Doch Rhythmus war für Martenot, über das sich die angedeuteten Gesänge von Nachtigall, Amsel und Bartgrasmücke ihn eben nicht ein starr durchgehaltener Grundpuls, und sei er auch noch so synkopisch un - legen, während die Holzblocktrommeln die verrinnende, aber dennoch suspendierte Zeit sym - tergliedert. Dergleichen laufen seine Konzepte der «rhythmischen Personen» sowie der bolisieren. Angst und Schrecken hingegen bestimmen Turangalîla I mit unerbittlich jaulen- «nicht-umkehrbaren Rhythmen» zuwider: «Rhythmische Personen» können Stärke zeigen, den, brüllenden Bläser- und Ondes-Klängen sowie verstörenden Schlagzeug-Attacken. Die indem ihre Dauern sukzessive vergrößert werden, sie können aber auch gleichsam schwächer Entwicklung der Liebe (Développement d‘Amour) ist ein von Messiaen durchaus zweischneidig und damit verknappt werden oder gleich bleiben. Im fünften Satz der Turangalîla-Symphonie verstandener Faktor: Tristan und Isolde, die einfach nicht voneinander lassen können. Musi- bevölkern etwa sechs solcher «rhythmischen Personen» die imaginäre Bühne, zwei von jeder kalisch ist der Satz eine einzige große Durchführung, also Verarbeitung aller Themen der

P 6 P 7 Symphonie, wobei die Ausbrüche des Liebes-Themas als Höhepunkt des Werks Tristan und Isolde zu einem neuen Wesen verschmolzen zeigen. Turangalîla III bietet vor dem Finale noch - mals etwas Entspannung – mit einem ruhigen Holzbläser-Thema, einem aus 17 Tondauern bestehenden rhythmischen Modus und vielfältigen Variationen. Der letzte Satz, Finale (Final), fasst alle Kräfte auf mitreißende Weise zusammen: Von fröhlichen Bläserfanfaren ein - geleitet, durchläuft das Liebes-Thema eine letzte grandiose Entwicklung. «Die Melodie verharrt schwebend in einem Zustand leuchtender Erwartung, und diese große Geste auf ein Ende hin, das es gar nicht gibt (Herrlichkeit und Freude sind unendlich), beschwört die Coda und löst sie aus» (Messiaen). Am Schluss steht ein fulminant anschwellender, gleißender Fis-Dur-Akkord. Walter Weidringer

Der Autor studierte in Wien Musikwissenschaft, Philosophie, Theaterwissenschaft und Geschichte. Er unterrichtete am Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien, ist seit 1999 Musikkritiker der Tageszeitung «Die Presse», hält Einführungsvorträ- ge und ist als freier Musikpublizist und Konzertdramaturg tätig.

P 8 R M O U ROGER MURARO G R Klavier E A

Geboren 1959 in Lyon als Sohn venezianischer Eltern, spielte Roger Muraro zunächst Saxophon, R R bevor er sich autodidaktisch dem Klavierspiel widmete. Als 19-Jähriger wurde er Klavierstudent O bei Yvonne Loriod am Pariser Konservatorium und traf Olivier Messiaen. Muraros 2001 fertig­ gestellte Kompletteinspielung des Soloklavierwerks von Messiaen erhielt einhelligen Zuspruch, seine Interpretationen von «Vingt Regards sur l’Enfant-Jésus» und «Catalogue D‘Oiseaux» gelten als intime Aneignung der Werke Messiaens. Sein Spiel ist geprägt von schillernder Technik und steht im Dienst der Poesie und der Aufrichtigkeit. Muraro studierte mehrere Jahre bei Éliane Richepin und gewann Preise beim Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau und beim Internationalen Liszt-Klavierwettbewerb in Parma. In der Musik von Mussorgski, Ravel, Rachmaninow, Debussy, Chopin, Beethoven, Liszt und Schumann ist er gleichermaßen zu Hause. Als Solist ist Roger Muraro willkommener Gast in weltweit führenden Konzertsälen und arbeitet mit herausragenden Dirigenten und renommierten Ensembles zusammen. Im Juni 2017 gestaltete er in Tokio die Uraufführung von Olivier Messiaens Klavier-Solokomposition «Fauvettes de l´Hérault – Concert des Garrigues» aus Skizzen, die er aus Funden im Archiv der Französischen Nationalbibliothek zusammengestellt hatte. Als Pädagoge gibt Muraro seine Erfahrungen an die Studierenden des Pariser Konservatoriums weiter.

P 10 P 11 V H A A L R VALÉRIE HARTMANN-CLAVERIE Ondes Martenot É T

R M Valérie Hartmann-Claverie studierte Klavier, Harfe, Ondes Martenot und Kammermusik und I A vervollkommnete ihr Spiel bei der Ondes Martenot-Virtuosin Jeanne Loriod am Pariser Konserva- E N torium. Jeanne Loriod, die Schwester Yvonne Loriods, der zweiten Ehefrau Olivier Messiaens, N war seinem musikalischen Schaffen und seinem Werk eng verbunden. 1973 debütierte Hartmann- Claverie in Wien. Seither gastiert sie weltweit bei bedeutenden Orchestern, darunter das London - und das Boston Symphony Orchestra, die Berliner und die New Yorker Philharmoniker, das C Mozarteum Orchester Salzburg, das Mahler Chamber Orchestra, das Orchestre National de France L und das Orchestre Philharmonique de Radio France, das Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI A Torino, die Accademia Nazionale di Santa Cecilia und das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin. V Hartmann-Claverie arbeitete mit Dirigenten wie Seiji Ozawa, Kent Nagano, Marek Janowski, Myung-Whun Chung, Zubin Mehta, Daniel Harding, Hans Zender, Pierre Boulez, Jukka Pekka E Saraste und Esa-Pekka Salonen zusammen. Sie war an der Uraufführung von Messiaens Oper R «Saint François d’Assise» beteiligt und spielt das Stück seitdem weltweit. Im Sommer 2017 trat I sie im Rahmen einer Tournee erstmals mit dem Gustav Mahler Jugendorchester auf. Wie einst E ihre Lehrerin Jeanne Loriod unterrichtet Valérie Hartmann-Claverie heute das Ondes Martenot- Spiel am Pariser Konservatorium.

P 12 P 13 YUTAKA SADO Kids Orchestra, in dem die talentiertesten Schulkinder der Unter- und Mittelstufe aus ganz Dirigent Japan gefördert werden. Seit 2002 ist er auch Chefdirigent des bereits seit 1990 bestehenden, in Japan äußerst populären Siena Wind Orchestra, eines der wenigen professionellen Blasorches- Yutaka Sado, in Kyoto geboren, ist einer der bedeutendsten japanischen Dirigenten unserer Zeit ter weltweit. Yutaka Sados Karriere außerhalb Japans entwickelte sich zunächst vor allem in und seit der Saison 15–16 Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters. Anlässlich der Eröffnung Frankreich, wo er von 1993 bis 2010 Chefdirigent des Orchestre Lamoureux in war. Seit des 10. Grafenegg Festivals im August 2016 wurde sein Vertrag bei den Tonkünstlern nach nur Jahren ist der charismatische Orchesterleiter auch einer der Lieblingsgastdirigenten des Orche- einjähriger Amtszeit bis 2022 verlängert. Nach mehrjährigen Assistenzen bei Leonard stre de Paris. In Turin gab er 2010 sein italienisches Operndebüt mit Brittens «Peter Grimes» in Bernstein und Seiji Ozawa gewann Yutaka Sado maßgebliche Dirigier-Preise wie 1989 den Grand einer Inszenierung von Willy Decker. Seither kehrt er regelmäßig ans Teatro Regio zurück. 2015 Prix des 39. «Concours international de jeunes chefs d‘orchestre» im französischen Besançon dirigierte er hier Mozarts Oper «Die Hochzeit des Figaro», von der italienischen Regisseurin und 1995 den Grand Prix der Leonard Bernstein Jerusalem International Music Competition. Seine Elena Barbalich als lustvolles Rokoko-Spektakel inszeniert. Neben seinen umfangreichen enge Verbundenheit zu Leonard Bernstein führte ihn als «Conductor in Residence» auch zu des- Konzertverpflichtungen beim Tonkünstler-Orchester und beim PAC-Orchester in Hyogo folgte sen Pacific Music Festival in Sapporo. Beim «Leonard Bernstein Memorial Concert» in der Yutaka Sado in der Saison 17–18 Wiedereinladungen des WDR Sinfonieorchesters Köln, des Kon- Kathedrale von St. John the Divine in New York stand Yutaka Sado im Dezember 1990 neben wei- zerthausorchesters Berlin sowie des Orchestre National de France. Mit dem WDR Sinfonieor- teren Bernstein-Schülern am Pult. Bereits seit 2005 ist Yutaka Sado Künstlerischer Direktor chester gab er im Oktober 2017 im Rahmen einer Japan-Tournee acht Konzerte in seiner Hei- des Hyogo Performing Arts Center (PAC) und Chefdirigent des PAC-Orchesters. Dieses Konzert- mat. Beim National Symphony Orchestra in Washington debütierte Yutaka Sado im Jänner 2018 und Schauspielhaus hat sich mit etwa 60.000 Abonnentinnen und Abonnenten zu einem der und absolvierte damit sein Debüt in den Vereinigten Staaten. Während der zweiten gemeinsamen wichtigsten künstlerischen Veranstaltungsorte Japans entwickelt. Yutaka Sados Bekanntheits- Japan-Tournee trat Yutaka Sado im Mai 2018 mit dem Tonkünstler-Orchester 14 Mal in Japan grad in Japan ist enorm, nicht zuletzt dank einer wöchentlichen TV-Sendung, in der er von 2008 auf. Im Sommer 2018 leitete er in Hyogo eine Neuproduktion von Carl Maria von Webers «Der bis 2015 als Dirigent und Moderator japanischen Musikfreunden die Welt der klassischen Musik Freischütz». Mittlerweile hat Yutaka Sado vor zahlreichen herausragenden europäischen näherbrachte. Seit 1999 leitet er die alljährliche Aufführung von Beethovens neunter Symphonie Orchestern gestanden. Er gastierte bei den Berliner Philharmonikern, beim Deutschen Sympho- mit 10.000 Chorsängerinnen und -sängern in einem Stadion in Osaka. Das Ereignis, das in der nie-Orchester und Konzerthaus­orchester Berlin, beim Bayerischen Staatsorchester in München Regie des Mainichi Broadcasting System (MBS) durchgeführt wird, eines großen japanischen sowie bei den Rundfunksinfonieorchestern des BR, NDR, SWR und WDR. Sado dirigierte das Hörfunk- und Fernsehsenders, und auf Deutsch soviel heißt wie «10.000 mal Freude», erfreut Mahler Chamber Orchestra, das Leipziger Gewandhausorchester, die Sächsische Staatskapelle sich in Japan größter Beliebtheit. Yutaka Sado ist Musikdirektor des 2003 gegründeten Super , die Dresdner und die Hamburger Philharmoniker, ebenso die Bamberger Symphoniker,

P 14 P 15 Y S das Gürzenich-Orchester Köln und das Tonhalle Orchester Zürich. Weiterhin stand er am Pult U A des London Symphony und des London Philharmonic Orchestra, des Orchestre de la Suisse- T D Romande, des BBC Philharmonic, des Orchestre de Paris und des Orchestre Philharmonique de A O Radio France. In Italien leitete er das Orchestra di Santa Cecilia Rom, das RAI Torino, das Orche- stra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi und das Orchester des Maggio Musicale Florenz. K Zahlreiche CD-Aufnahmen dokumentieren das vielseitige künstlerische Schaffen Yutaka Sados. A Für das Label Avex spielte das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO) gemeinsam mit dem japanischen Pianisten Nobuyuki Tsujii unter Yutaka Sados Leitung Pjotr I. Tschaikowskis fünfte Symphonie und Sergej Rachmaninows zweites Klavierkonzert ein. 2014 nahm Yutaka Sado für Avex mit dem DSO Ludwig van Beethovens fünfte und Franz Schuberts siebte Symphonie auf. Im selben Jahr erschien die Einspielung der «Trilogia Romana» von Ottorino Respighi mit dem Hyogo Performing Arts Center Orchestra. Mit dem Siena Wind Orchestra spielte er unter ande- rem die erste Blasorchester-Version der «Symphonic Dances» aus der «West Side Story» ein, ebenso die Ouvertüre zu «Candide» und weitere Werke von Leonard Bernstein. Mit dem Orchestre Lamoureux nahm er Werke von Jacques Ibert für Naxos sowie von Maurice Ravel, Eric Satie und Emmanuel Chabrier für Erato/Warner Classics auf. Auch mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France spielte er drei CDs ein, darunter die «Chichester Psalms» und die dritte Sym- phonie «Kaddish» von Leonard Bernstein. Im 2016 gegründeten Tonkünstler-Eigenlabel erschei- nen unter der Leitung von Chefdirigent Yutaka Sado bis zu vier CDs pro Jahr als Eigenproduktio- nen und als Live-Mitschnitte aus dem Wiener Musikverein.

P 16 nachtsgala, die in Österreich und zahlreichen weiteren europäischen Ländern im Fernsehen und TONKÜNSTLER-ORCHESTER im Radio ausgestrahlt wird. Die wechselvolle Orchestergeschichte wurde in hohem Maße von den politischen und gesellschaftlichen Ereignissen und Umwälzungen des 20. Jahrhunderts beeinflusst. Im Oktober 1907 gab das Wiener Tonkünstler-Orchester mit 83 Musikern sein erstes Das Tonkünstler-Orchester mit seinen Residenzen im Musikverein Wien, im Festspielhaus St. Konzert im Wiener Musikverein; am Pult standen keine Geringeren als der Dvoˇrák-Schüler Pölten und in Grafenegg ist einer der größten und wichtigsten musikalischen Botschafter Öster- Oskar Nedbal, Hans Pfitzner und Bernhard Stavenhagen, ein Schüler Franz Liszts. Unter der reichs. Chefdirigent ist seit der Saison 15–16 Yutaka Sado, einer der bedeutendsten japanischen Leitung von Franz Schreker gestaltete das Wiener Tonkünstler-Orchester 1913 die Uraufführung Dirigenten unserer Zeit. Den Kernbereich der künstlerischen Arbeit bildet das traditionelle der «Gurre-Lieder» von Arnold Schönberg. Von 1919 bis 1923 war Wilhelm Furtwängler Chefdiri- Orchesterrepertoire von der Klassik über die Romantik bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Die gent des Orchesters. Bruno Walter, Otto Klemperer, Felix Weingartner, Hermann Abendroth und Einbeziehung von Genres wie Jazz und Weltmusik im Rahmen der Plugged-In-Reihe sichert dem Hans Knappertsbusch dirigierten die Tonkünstler in den Folgejahren. Seit 1945 sind die Ton- Orchester seit mehr als zehn Jahren einen fixen Platz am Puls der Zeit. Mit Aufführungen zeit- künstler das Symphonieorchester des Landes Niederösterreich. Dem daraus resultierenden genössischer Kompositionen stellen sich die Tonkünstler dem aktuellen Musikgeschehen. Ein Bildungsauftrag werden sie mit vielfältigen Angeboten und Formaten an zahlreichen Spielstätten Composer in Residence, unter ihnen Brett Dean, HK Gruber, Krzysztof Penderecki, Jörg Wid- des Landes gerecht. Als eines der ersten österreichischen Orchester richteten die Tonkünstler mann, Matthias Pintscher, Christian Jost und Brad Lubman, arbeitet mit den Tonkünstlern jähr- 2003 eine Abteilung für Musikvermittlung ein: Die Tonspiele sind eines der größten Musikvermitt- lich im Rahmen des Grafenegg Festivals zusammen. Auftragswerke für das Orchester schrieben lungsprogramme Österreichs. Bedeutende Musikerpersönlichkeiten wie , Heinz Komponisten wie Arvo Pärt, Kurt Schwertsik, Friedrich Cerha und Bernd Richard Deutsch. Wallberg, Miltiades Caridis, , Kristjan Järvi und Andrés Orozco-Estrada waren Chef­ Die Tonkünstler sind das einzige österreichisches Symphonieorchester, das über drei Residenzen dirigenten des gegenwärtigen Tonkünstler-Orchesters, das Mitte des 20. Jahrhunderts aus dem verfügt. Eine fast 70-jährige Tradition verbindet sie mit den Sonntagnachmittags-Konzerten im Landessymphonieorchester Niederösterreich hervorging. Weitere künstlerische Impulse erhalten Wiener Musikverein. Das Festspielhaus St. Pölten wurde am 1. März 1997 von den Tonkünstlern die Tonkünstler von ihren Gastdirigenten. In den vergangenen Jahren begrüßten sie viele nam- feierlich eröffnet. Seither gestalten sie als Residenzorchester mit Opern-, Tanz- und Vermitt- hafte Dirigentinnen und Dirigenten in ihren Konzerten, unter ihnen Kent Nagano, Michail Jurowski, lungsprojekten und umfangreichen Konzertangeboten einen entscheidenden Anteil des künstle- David Afkham, Tomás Netopil, Jakob Hruša, Julia Jones, Robert Trevino, Simone Young, Lorenzo rischen Gesamtrepertoires in der niederösterreichischen Landeshauptstadt. In Grafenegg, Viotti und Micha´l Nesterowicz. Mit angesehenen Orchesterleitern wie Michael Schønwandt, Jun wo mit dem Wolkenturm – auch er wurde von den Tonkünstlern eingeweiht – und dem Auditorium Märkl, Jeffrey Tate, Hugh Wolff, Krzysztof Urban´ski, Dmitrij Kitajenko und John Storgårds verbin- akustisch herausragende Spielstätten zur Verfügung stehen, konzertieren die Tonkünstler als det die Tonkünstler eine teils langjährige und freundschaftliche Zusammenarbeit. Tourneen Festival-Orchester. Eröffnet wird die Sommersaison in Grafenegg alljährlich mit der Sommer- führten die Tonkünstler in den vergangenen Jahren nach Großbritannien, Spanien, Slowenien,

P 18 P 19 Tschechien, ins Baltikum und wiederholt nach Japan. Unter der Leitung von Yutaka Sado absol- vierten sie 2016 und 2018 ausgedehnte Japan-Tourneen mit jeweils 14 Auftritten in den renom- miertesten Konzerthallen des Landes. Nach der ersten gemeinsamen Gastspielreise nach Großbritannien im Frühjahr 2017 konzertieren das Orchester und Yutaka Sado im Oktober 2018 erneut auf der britischen Insel, so in London, Edinburgh, Nottingham und Birmingham. Für März 2019 ist eine Deutschland-Tournee mit Stationen in der Elbphilharmonie Hamburg und in weite- ren wichtigen Konzerthäusern in Dresden, Essen und Nürnberg in Vorbereitung. Zahlreiche CD-Aufnahmen spiegeln das vielseitige künstlerische Profil des Orchesters wider. Im 2016 ge- gründeten Tonkünstler-Eigenlabel erscheinen unter der Leitung von Chefdirigent Yutaka Sado bis zu vier CDs pro Jahr als Eigenproduktionen und als Live-Mitschnitte aus dem Wiener Musik- verein sowie Einspielungen unter der Leitung von Gastdirigenten. Mit der Gesamtaufnahme der Brahms-Symphonien legten die Tonkünstler und ihr früherer Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada 2015 bei OehmsClassics ein Resümee ihrer langjährigen Zusammenarbeit vor. Ebenfalls unter der Leitung von Andrés Orozco-Estrada wurden die Symphonien von Felix Mendelssohn Bartholdy sowie Gustav Mahlers erste Symphonie und die «Symphonie fantastique» von Hector Berlioz eingespielt. Im Hörfunk sind die Tonkünstler einmal im Monat mit der Sendung «Tonkünstler» präsent: ORF Radio Niederösterreich bietet eine Vorschau auf die musikalischen Höhepunkte und Informationen zu aktuellen Projekten des Orchesters. tonkuenstler.at

P 20 P 21 OLIVIER MESSIAEN Turangalîla Symphony for Piano, Ondes Martenot and Orchestra

«In my opinion, this symphony is, after ‹Sacre du printemps›, the greatest composition of our cen- Meanwhile, in 1942 Yvonne Loriod, a student in Messiaen’s harmony class at the Paris Con - tury», enthused conductor Serge Koussevitzky after hearing a rehearsal of Olivier Messiaen’s servatoire, had entered the composer’s life. This outstandingly gifted pianist, 16 years his Turangalîla Symphony, which he had commissioned, in advance of its premiere in Boston in junior, rapidly emerged as his muse and a major interpreter of his works; she also played the 1949. Koussevitzky was director of the Boston Symphony Orchestra and, thanks to the com - piano part at the premiere of the Turangalîla Symphony. With their love for each other de - position commissions of the Koussevitzky Foundation, an architect of musical modernism. veloping rapidly, Messiaen, a devout Catholic, found himself caught between choosing sepa - Aged 75 and already in bad health, he could not stand on the podium himself – which is why ration or adultery. «And so we wept,» said Loriod later, «wept for almost 20 years, until she died the work was premiered by his protégé: the 31-year-old Leonard Bernstein. It was immedi - and we could marry.» In a rush of creativity, however, Messiaen sublimated his plight into a tril - ately obvious that he was the ideal conductor for this entirely new form of lyrically blossom - ogy of works about the Tristan myth, centred around the monumental Turangalîla Symphony, ing, exultant music by his French colleague, although at that time it was still met with some which he wrote between 1946 and 1948. A hymn to «fateful and irresistible love that transcends head-shaking and incomprehension in the USA. But the stellar performance by Bernstein everything and defies all around it» (Messiaen). Four characteristic themes, termed «cycli- and the orchestra helped ensure that Koussevitzky’s assessment was borne out: Messiaen’s cal» by the composer, pervade this vast symphonic construction. Messiaen called the first work in general and the Turangalîla Symphony in particular have now long been considered theme – massive, heavy and intoned in fortissimo thirds by trombones and tuba – the «statue milestones in musical history. The title «Turangalîla» is derived from two Sanskrit words theme», because it reminded him of the «terrifying brutality of old Mexican monuments», of a with no precise translation: «Turanga» means rapidly elapsing, galloping time, movement «dreadful and ominous statue». The second, an ascending arabesque-like theme introduced by and rhythm, while «Lîla» means play in the sense of the divine influence on the cosmic order, the soft and delicately playful clarinets, is the «flower theme». The most important of all, the play of becoming and dying, life and death. But «Lîla» also means love. Messiaen’s own however, is the third, choral, motif. This «love theme» is especially versatile yet is borne formulation for «Turangalîla» was «at once love song, hymn to joy, time, movement, rhythm, life along continuously by iridescent harmonies. The fourth theme, the «chord theme», is a spe - and death». The composer’s personal background seems to help us understand these osten - cial harmonic sequence whose material is drawn on for various tonal nuances. One of the sible contradictions: Messiaen’s first wife, the violinist and composer Claire Delbos, known as central compositional qualities shown by Messiaen, who always associated colour with musi - Mi, was by this time institutionalised with a terminal illness and had lost her memory. cal notes, is the emancipation of harmony. This is not merely an instrumental by-product of

P 22 — EN P 23 — EN some abstract and colourless harmonic concept, but emerges as a constitutive musical ele - centre-point so that they are identical when read forwards or backwards. The Introduction, ment in its own right – a development often regarded as typically French, a successor to the the first of the ten movements, establishes the statue and flowers themes, followed by a pi - Impressionism of composers such as Debussy. This approach is complemented here by ano cadenza. Woodwind and string ostinatos are added, as are gamelan sounds. The end the orchestration with its triple woodwind and radiantly sonorous brass, lent additional bril - marks the return of the statue theme. Chant d’Amour I (Love Song I) is intoned after an intro - liance in the upper range by a little trumpet in D, and with almost 70 string instruments, duction as an interplay between a quick, passionate trumpet theme and a gentle, soft idea in some of which are divided into groups of soloists. There is, moreover, an «orchestra within an the strings and the ondes martenot. Three themes dominate Turangalîla I: the first in the orchestra» of keyboard instruments including glockenspiel, celeste and vibraphone plus solo clarinet and ondes, the second in the trombones and the third, supple and entwined, in oboe piano, which in combination produce a sound reminiscent of an Indonesian gamelan ensem - and flute. The themes are superimposed on each other while «rhythmic characters» emerge ble. The percussion section is even more richly varied and requires eight musicians. In addi - in the percussion. Chant d’Amour II encompasses nine sections beginning with a Scherzo tion to some sparkling and extremely demanding cadenzas, the solo piano contributes to the for piccolo and bassoon and followed by successive layers of material before the vibraphone, peals of birdsong that are present throughout the work. For the ornithologist Messiaen, who piano and trombones conclude the movement in soft A major. Joie du Sang des Étoiles (Joy of recorded countless birdcalls all over the world, these signify praise of God in nature. Finally, the Blood of the Stars) becomes an occasion for a passionate, almost absurd dance over the there is the ondes martenot, a single-line electronic keyboard instrument of extraordinary statue theme, which celebrates the unification of lovers as a «transformation at the cosmic flexibility, which adds exciting and strange sounds that vibrate and glide through the sonic level» (Messiaen). In the clearest possible contrast to this, Jardin du Sommeil d’Amour space. Messiaen’s music placed central significance not only on colourful harmony, with (Garden of Love’s Sleep) belongs entirely to the peaceful love theme in muted strings and the scales outside of the major-minor system, but also on rhythm. After all, this is the composer ondes martenot, above which the hint of birdsong – nightingale, blackbird and warbler – who first fostered the serial music of the post-war period with one of his piano works, albeit trills, while the wood block symbolises time, both ebbing away and suspended. Turangalîla one that he himself regarded as of secondary importance. But for him rhythm was anything I, however, shifts to a mood of fear and horror with remorselessly howling, roaring sounds but a fixed, ongoing pulse, even one subdivided into syncopated groupings. Such an idea from the winds and ondes and unsettling percussion attacks. Développement d’Amour (Devel - would contravene his concepts of «rhythmic characters» and «non-retrogradable rhythms»: the opment of Love) is an idea that Messiaen understood in a decidedly double-edged way: Tristan former can evince strength by being successively increased in duration, but they can also be and Isolde, who simply cannot be parted. Musically, the movement is one long development, shortened, and thus become weaker, or stay the same. In the fifth movement of the Turan - a reworking of all of the symphony’s themes, with the outbreaks of the love theme that mark galîla Symphony, for example, six of these «rhythmic characters» populate the imaginary climaxes in the work showing Tristan and Isolde merging into a single new being. Turangalîla stage: two from each group with complex relationships between them. In «non-retrogradable III offers another slight respite before the finale – with a peaceful woodwind theme, a rhyth - rhythms» the note durations are symmetrically arranged on either side of an imagined mic mode consisting of 17 note durations and many variations. The last movement, Final,

P 24 — EN P 25 — EN sweepingly condenses all these forces: introduced with joyful brass fanfares, the love theme undergoes one last, grandiose development. «The melody hovers in a state of luminous expec- tation, and this grand gesture, which suggests an ending that does not in fact exist (splendour and joy are endless), conjures up and leads into the coda.» (Messiaen). At the end, swelling furiously, is a blazing F sharp major chord. Walter Weidringer

The author studied musicology, philosophy, theatre studies and history in . He has taught at the Institute of Musicology at the University of Vienna and since 1999 has been the music critic of the Austrian newspaper «Die Presse». He also gives lectures and works as a freelance music writer and concert dramaturg.

P 26 — EN ROGER MURARO Piano

Born in 1959 to Venetian parents in Lyon, Roger Muraro initially played saxophone before teaching himself piano. At the age of 19 he began his studies with Yvonne Loriod at the Paris Conservatoire and met Olivier Messiaen. Muraro’s complete recordings of Messiaen’s solo piano works, completed in 2001, garnered unanimous acclaim. His interpretations of «Vingt Regards sur L’Enfant Jésus» and «Catalogue D’Oiseaux» display an intimate understanding of Messiaen’s works. His playing is characterised by dazzling technique placed at the service of poetry and sincerity. Muraro studied for several years with Éliane Richepin and won prizes at the International Tchaikovsky Competition in Moscow and the International Liszt Piano Com - petition in Parma. He is equally at home with the music of Mussorgsky, Ravel, Rachmaninov, Debussy, Chopin, Beethoven, Liszt and Schumann. As a soloist, Roger Muraro is a welcome guest in the world’s leading concert halls, working with outstanding conductors and renowned ensembles. In June 2017 he organised the world premiere in Tokyo of Olivier Messiaen’s solo piano composition «Fauvettes de l’Herault - Concert des Garrigues», reconstructed from sketches by the composer that Muraro found in the archives of the French National Library. As a pedagogue, Muraro passes on his experience to students at the Paris Conservatoire.

P 29 — EN VALÉRIE HARTMANN-CLAVERIE YUTAKA SADO Ondes Martenot Conductor

Valérie Hartmann-Claverie studied piano, harp, ondes martenot and chamber music, perfect - Born in Kyoto, Music Director of the Tonkunstler Orchestra since the start of the 2015-16 sea - ing her playing under the tutelage of the ondes martenot virtuoso Jeanne Loriod at the Paris son, Yutaka Sado is considered one of the most important Japanese conductors of our time. Conservatoire. Jeanne Loriod, the sister of Yvonne Loriod, Olivier Messiaen’s second wife, had To mark the opening of the 10th Grafenegg Festival in August 2016, his contract with the a close affinity with the composer’s work. Hartmann-Claverie’s debut performance was in Tonkunstler was extended until 2022. After assisting Leonard Bernstein and Seiji Ozawa for Vienna in 1973. Since then she has guested with major international orchestras such as the a number of years, Yutaka Sado won important conducting awards such as the Grand Prix of London and Boston Symphony Orchestras, the Berlin and New York Philharmonics, the the 39th «Concours international de jeunes chefs d’orchestre» in 1989 in Besançon, France, Mozarteum Orchestra Salzburg, the Mahler Chamber Orchestra, the Orchestre National de and the Grand Prix of the Leonard Bernstein Jerusalem International Music Competition in France and the Orchestre Philharmonique de Radio France, the Orchestra Sinfonica Nazionale 1995. His close ties with his mentor led to his appointment as Conductor in Residence at the della RAI Torino, the Accademia Nazionale di Santa Cecilia and the Deutsches Symphonie- Pacific Music Festival in Sapporo, which was founded by Bernstein. In December 1990, at the Orchester Berlin. Hartmann-Claverie has collaborated with conductors including Seiji Ozawa, «Leonard Bernstein Memorial Concert» in the Cathedral of St. John the Divine in New York, Kent Nagano, Marek Janowski, Myung-Whun Chung, Zubin Mehta, Daniel Harding, Hans Zender, Yutaka Sado conducted alongside other Bernstein protégés. Since 2005, Yutaka Sado has Pierre Boulez, Jukka Pekka Saraste and Esa-Pekka Salonen. She performed in the world pre - been Artistic Director of the Hyogo Performing Arts Center (PAC) and Principal Director of the miere of Messiaen’s opera «Saint François d’Assise» and has played the work worldwide since PAC Orchestra. This concert house and theatre has become one of Japan’s leading artistic then. Her first performance with the Gustav Mahler Youth Orchestra was during a tour in the venues with some 60,000 subscribers annually. Yutaka Sado’s fame in Japan is enormous, summer of 2017. Like her mentor Jeanne Loriod before her, Valérie Hartmann-Claverie now thanks in no small part to a weekly TV programme that he presented from 2008 to 2015 in teaches ondes martenot at the Paris Conservatoire. which he brought the world of classical music closer to Japanese music enthusiasts. Since 1999 he has been directing the annual performance of Beethoven’s Ninth Symphony, featuring 10,000 choral singers, that is held in a stadium in Osaka. The event, whose name loosely translated is «10,000 Times Joy», is held under the aegis of the Mainichi Broadcasting System (MBS), a major Japanese radio and TV network, and is hugely popular in Japan. Yutaka Sado is music director of the Super Kids Orchestra, founded in Hyogo in 2003, which consists of the

P 30 — EN P 31 — EN most talented pupils from all over Japan. Since 2002 he has also been principal conductor of Orchestras, the BBC Philharmonic, the Orchestre de Paris and the Orchestre Philharmonique the Siena Wind Orchestra, one of the world’s few professional wind orchestras, founded in de Radio France. In Italy he has conducted the Orchestra di Santa Cecilia in Rome, the RAI To - 1990 and highly popular in Japan. Yutaka Sado’s career outside Japan started in France, rino, the Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi and the Orchestra del Maggio Musicale where he was principal conductor of the Orchestre Lamoureux in Paris between 1993 and Fiorentino. Yutaka Sado’s many-facetted musical achievements have been documented in 2010. For years, the charismatic orchestral leader has also been one of the favourite guest numerous CD recordings. For the label Avex he recorded the Deutsches Symphonie-Orchester directors of the Orchestre de Paris. In Turin in 2010 he made his Italian operatic debut with Berlin (DSO) and the Japanese pianist Nobuyuki Tsujii performing Pyotr Ilyich Tchaikovsky’s Benjamin Britten’s «Peter Grimes» in a production by Willy Decker. He has been returning Symphony No. 5 and Sergei Rachmaninov’s Piano Concerto No. 2. In 2014 Yutaka Sado and the regularly to the Teatro Regio ever since. In 2015 he conducted the opera «The Marriage of DSO recorded Ludwig van Beethoven’s Fifth and Franz Schubert’s Seventh Symphonies. In the Figaro» by Wolfgang Amadeus Mozart, which was produced by Italian director Elena Barbalich same year his recording with the Hyogo Performing Arts Center Orchestra of the «Trilogia Ro - as a sensuous rococo spectacle. In the 2017-18 season, in addition to his extensive concert mana» by Ottorino Respighi was released. With the Siena Wind Orchestra he has recorded obligations with the Tonkunstler Orchestra and the PAC Orchestra in Hyogo, Yutaka Sado has pieces including the first wind-orchestra version of the «Symphonic Dances» from «West Side accepted invitations to return to the WDR Symphony Orchestra , the Konzerthausor - Story» as well as the overture to «Candide» and other works by Leonard Bernstein. With the chester Berlin and the Orchestre National de France. In October 2017 he gave eight concerts Orchestre Lamoureux he has recorded works by Jacques Ibert for Naxos and works by Mau - in his home country with the WDR Symphony Orchestra Cologne. Yutaka Sado conducted the rice Ravel, Eric Satie and Emmanuel Chabrier for Erato/Warner Classics. He has also re- National Symphony Orchestra in Washington in January 2018, his debut in the USA. He gave 14 corded three CDs with the Orchestre Philharmonique de Radio France, including the «Chich - concerts throughout Japan with the Tonkunstler Orchestra in their second tour of the country ester Psalms» and Symphony No. 3, «Kaddish», by Leonard Bernstein. The Tonkunstler together. In July 2018 he directed Carl Maria von Weber’s «Der Freischütz» in Hyogo. Over Orchestra’s own label, established in 2016, releases up to four CDs conducted by Yutaka Sado his career so far, Yutaka Sado has stood in front of many outstanding European orchestras. He per year as in-house studio productions and live recordings from the Wiener Musikverein. has guested with the Berliner Philharmoniker, the Deutsches Symphonie-Orchester, the Konzerthausorchester Berlin, the Bayerisches Staatsorchester in Munich and the symphony orchestras of the BR, NDR, SWR and WDR broadcasters in . Yutaka Sado has con - ducted the Mahler Chamber Orchestra, the Leipzig Gewandhaus Orchestra, the Staatskapelle Dresden, the Dresden and Hamburg Philharmonics, the Bamberg Symphony, the Gürzenich Orchestra of Cologne and the Tonhalle Orchestra Zurich. He has also stood in front of the Orchestre de la Suisse Romande, the London Symphony and the London Philharmonic

P 32 — EN P 33 — EN TONKUNSTLER ORCHESTRA in Austria as well as in several other European countries – opens the summer season in Grafenegg. The political and social events and upheavals of the 20th century have left their mark on the orchestra’s history. The first concert by the Wiener Tonkünstler-Orchester took With its residencies at the Musikverein Wien, Festspielhaus St. Pölten and in Grafenegg, the place in the Wiener Musikverein in October 1907, with 83 musicians performing. The impres - Tonkunstler Orchestra is one of Austria’s biggest and most important musical ambassadors. sive trio of conductors that night comprised Oskar Nedbal, a student of Dvoˇrák, Bernhard Yutaka Sado, one of the major Japanese conductors of our time, has been the orchestra’s Stavenhagen, a student of Franz Liszt, and Hans Pfitzner. The Tonkunstler gave the first per - Music Director since the 2015-16 season. The focus of the orchestra’s artistic work is the formance of Arnold Schoenberg’s «Gurre-Lieder» under the direction of Franz Schreker in traditional orchestral repertoire, ranging from the Classical and the Romantic periods through 1913. Wilhelm Furtwängler was Principal Conductor of the orchestra from 1919 to 1923. Bruno to the 20th century. The inclusion of genres such as jazz and world music as part of the Walter, Otto Klemperer, Felix Weingartner, Hermann Abendroth and Hans Knappertsbusch «Plugged-In» series has been keeping the orchestra fresh and relevant for more than ten conducted the Tonkunstler in the years that followed. The Tonkunstler have been the state years. Performances of works by contemporary composers make the Tonkunstler Orchestra a symphony orchestra of Lower Austria since 1945. They live up to the educational responsibility key player on the current music scene. Each year, a composer in residence collaborates with associated with the role by offering a diverse range of activities and concert formats in venues the orchestra for the Grafenegg Festival. So far, these have included Brett Dean, HK Gruber, all over the state. In 2003 the Tonkunstler were one of the first Austrian orchestras to estab - Krzysztof Penderecki, Jörg Widmann, Matthias Pintscher, Christian Jost and Brad Lubman. lish their own department for music education. The «Tonspiele» («Sound Games») is one of Composers including Arvo Pärt, Kurt Schwertsik, Friedrich Cerha and Bernd Richard Deutsch the most extensive music education programmes in Austria. The Tonkunstler Orchestra as have written commissioned works for the orchestra. The Tonkunstler are the only Austrian we know it today developed from the Landessymphonieorchester Niederösterreich (State Sym - symphony orchestra to boast three residencies. Their traditional Sunday Afternoon concerts at phony Orchestra of Lower Austria) in the mid-20th century. Its former Music Directors include the Wiener Musikverein go back nearly 70 years. The Festspielhaus St. Pölten was officially such important figures of the music world as Walter Weller, , Miltiades Caridis, opened by the Tonkunstler Orchestra on 1 March 1997. Since then, as resident orchestra, its Fabio Luisi, Kristjan Järvi and Andrés Orozco-Estrada. The orchestra’s guest conductors are opera, dance and educational projects, as well as an extensive range of concerts, have formed another crucial source of artistic inspiration. In recent years it has welcomed many great con - an integral part of the overall cultural repertoire in the Lower Austrian state capital. In ductors to its concerts, including Kent Nagano, Michail Jurowski, David Afkham, Tomás Grafenegg, the Tonkunstler have two acoustically outstanding venues at their disposal in their Netopil, Jakob Hruša, Julia Jones, Robert Trevino, Simone Young, Lorenzo Viotti and Micha´l capacity as festival orchestra: the Auditorium and the Wolkenturm. The latter was officially Nesterowicz. Eminent orchestra directors including Michael Schønwandt, Jun Märkl, Jeffrey opened by the orchestra. Each year, the Midsummer Night’s Gala – broadcast on radio and TV Tate, Hugh Wolff, Krzysztof Urban´ski, Dmitrij Kitajenko and John Storgårds have repeatedly

P 34 — EN P 35 — EN worked with the Tonkunstler, some of them over many years. Recent tours have taken the Tonkunstler to Britain, Spain, Slovenia, the Czech Republic, the Baltic states and, repeatedly, to Japan. In 2016 and 2018 they travelled across the latter with Yutaka Sado, performing in 14 concerts on each tour in the country’s most prestigious concert halls. After their first tour to - gether to Britain in early 2017, the orchestra and Yutaka Sado will once more visit the country in October 2018, with concerts in London, Edinburgh, Nottingham and Birmingham. A tour of Germany is in the diary for March 2019 with dates at the Elbphilharmonie Hamburg and other important venues in Dresden, Essen and Nuremberg. A wide range of CD recordings re- flects the orchestra’s versatile artistic profile. Founded in 2016, the Tonkunstler’s own label releases up to four CDs per year conducted by Yutaka Sado as in-house studio productions and live recordings from the Wiener Musikverein, as well as performances with guest conduc - tors. The Tonkunstler’s complete cycle of the Brahms symphonies, recorded with former Mu - sic Director Andrés Orozco-Estrada on OehmsClassics in 2015, was a résumé of their many years of collaboration. They had previously published recordings of Felix Mendelssohn’s sym - phonies as well as Gustav Mahler’s First Symphony and the «Symphonie fantastique» by Hec - tor Berlioz, also conducted by Andrés Orozco-Estrada. The orchestra is a regular radio fixture with the monthly programme «Tonkünstler». In it, ORF Radio Niederösterreich offers a preview of the Tonkunstler’s upcoming musical highlights and information on their current projects. tonkunstler.at

P 36 — EN ジオリヴィエ・メシアン あふれたピアニストのロリオは、たちまちメシアンのムーサ、そして自曲の重要な演奏者となった。トゥ ピアノ、オンド・マルトノと管弦楽のためのトゥーランガリラ交響曲 ーランガリラ交響曲の初演でも、彼女はピアノパートを担当している。 二人は瞬く間に愛し合うようになったが、敬虔なカトリック教徒のメシアンは離婚と不倫の狭間で 逃げ道を見いだせずにいた。後にロリオはこう語っている。「彼女が亡くなって私たちが結婚できるま 「私の考えでは、この交響曲は《春の祭典》に次いで、今世紀に生まれたもっとも偉大な作品だ」。 で、20年近くも泣き続けた」。しかし、創作に没頭したメシアンはそのような境遇を音楽に転じ、トリス オリヴィエ・メシアンのトゥーランガリラ交響曲について、この作品を委嘱した指揮者セルゲイ・クーセ タン神話を主題にした三部作を完成させた。その中核に位置したのが、1946年から48年にかけて生 ヴィツキーは、1949年にボストンでの初演に向けたリハーサルを聴いた後、こう熱く語った。当時ボス まれた記念碑的なトゥーランガリラ交響曲である。「すべてを超越し、周囲のすべてを顧みない、運命 トン交響楽団の音楽監督を務め、クーセヴィツキー財団による作曲の委嘱を通して現代音楽の推進 的な抗し難い愛」(メシアン)についての賛歌だった。 者でもあった75歳の彼は、すでに健康状態が悪く、自身が指揮台に立つことはできなかった。結果、こ メシアンが「循環する」と呼んだ4つの特徴的な主題がこの巨大な交響曲を貫いている。トロンボ の作品の誕生の場に立ち会ったのは、31歳の弟子レナード・バーンスタインである。バーンスタインは ーンとチューバがフォルティッシモの3度音程で奏でるずっしりと重々しい最初の主題。これをメシアン 瞬く間に、この熱狂的に沸き上がる新奇な音楽の理想的な指揮者とみなされるようになった。その音 は「彫像の主題」と名付けた。なぜならそれは「メキシコの記念建造物の恐怖を抱かせる荒々しさ」、「 楽は当時まだアメリカでも拒絶と無理解の反応を呼ぶことがあったが、バーンスタインとボストン響 恐ろしい、災いをもたらす彫像」を思い起こさせるからだという。クラリネットが静かにかつ繊細に導 による輝かしい成果のおかげで、クーセヴィツキーの見解に間違いはなかったことが証明された。メ き、アラベスク風に絡む第2のテーマは「花の主題」。 シアンの作品全体、特にトゥーランガリラ交響曲は、音楽史に重要な1ページを刻んだと長年みなされ しかし、もっとも重要なのは第3の主題、虹色に輝くハーモニーに支えられ、著しく変容するコラー ている。 ル動機「愛の主題」である。4つ目の「和音の主題」はハーモニーが特定の形で連続したもので、その素 タイトルの《トゥーランガリラ》とは、2つのサンスクリットが合わさっており、どちらの語もごく大ま 材がさまざまな色調の響きに取り込まれる。常に音と色を結びつけたメシアンの作曲において、中心 かに書き換えることしかできない。「Turanga」はたちまち消えて、急速に進行する時間、動きとリズムを 的な成果のひとつは、響きの解放である。響きは、抽象的でいわば無色と考えられた和音を楽器が奏 意味する。それに対して「Lîla」は、宇宙的な秩序への神の影響という意味での遊戯、生成と消滅、生と でるときに生まれる単なる付随要素ではない。音楽上の構成要素として独自の力を与えられたもので 死の遊戯を指す。しかし、「Lîla」には愛という意味もある。メシアンが述べたところによると、この2つが ある。これは、しばしばフランスに典型的なものとみなされ、クロード・ドビュッシーの印象主義に続く 合わさった「Turangalîla」は、「同時に愛の歌、喜びの賛歌、時間、動き、リズム、生と死」を意味する。こ 発展といえる。 の一見矛盾するような概念を理解するには、この作曲家の個人的な背景を知ることが役立つだろう。 オーケストラ編成もこれにふさわしく、多彩かつ特殊を極めている。3管編成の木管楽器に加え、輝 メシアンの先妻でヴァイオリン奏者・作曲家のクレア・デルボス(「ミ」と呼ばれた)は、当時不治の病に かしく朗々たる金管楽器にはD管のピッコロトランペットが壮麗な高音を添える。そして70人近い弦楽 臥せっており、記憶がないまま施設で病み衰えていた。そんなさなかの1942年、パリ音楽院でメシアン 器は、部分的にソロのグループに分けられる。さらに、グロッケンシュピール、チェレスタ、ヴィブラフォ が担当する和声学の授業に、イヴォンヌ・ロリオが生徒として現われる。彼より16歳年少の才能に満ち ン、金属打楽器とソロ・ピアノによる「小オーケストラ」が加わり、それらは一体となってインドネシアの

P 38 — JP P 39 — JP ガムラン・アンサンブルの響きを想起させる。打楽器はさらに多彩で、8人もの奏者を必要とする。ピア 血の喜び」は、「彫像の主題」に基づいた、情熱的で狂気にも近い印象を与える踊りである。愛し合う者 ノ独奏は、輝かしく極めて難易度の高いカデンツァのほか、作品全体を通して現れる鳥の歌もいくつ たちの一体化を「宇宙的な次元での変換」(メシアン)として祝う。 か提供する。鳥の歌は、世界中の鳥の声を記録した鳥類学者のメシアンにとって、自然界での神への それとは極めて対照的に、「愛の眠りの庭」では弱音器を付けた弦楽器とオンド・マルトノによって 賛美を意味するものであった。そして、並外れた柔軟性を持つ単音の電子楽器であるオンド・マルトノ 静かに愛の主題が奏でられる。その上にナイチンゲールやクロウタドリ、シラヒゲムシクイをほのめか が、刺激的なまでにエキゾチックで、ヴィブラートを伴い、音の空間を滑るような響きを加える。 す歌が重なる一方で、ウッドブロックを叩く音が、次第に消え入りながらも漂う時間を象徴する。 メシアンの音楽において、長調と短調のシステムを越えた音階を伴う色彩的な和声法と同じように これに対して、「トゥーランガリラ2」を支配するのは不安と恐怖である。管楽器とオンド・マルトノが 中心的な意味を持っていたのは、リズムである。何と言ってもメシアンは、戦後のセリー音楽の作曲家 冷たく悲鳴を上げてうなり、打楽器が心を乱すように攻めてくる。「愛の展開」は、メシアンが二面的に ではあるが(それは自身があまり重要でない副次作品と見ていたピアノ曲によって初めて実現した)、 理解する要素、つまりどうしても引き離すことのできないトリスタンとイゾルデを扱った。音楽的に見 彼にとってリズムとは、たとえその中にシンコペーションが含まれていようと、硬直して打ち続ける基 れば、この楽章は単一の大きな展開部であり、この交響曲のあらゆる主題を加工している。ここで作品 本的な脈動でなかった。「ペルソナージュ・リトミック」「非可逆リズム」という彼のコンセプトは、そのよ の頂点として爆発する愛の主題は、トリスタンとイゾルデが一つの新しい存在に融合するのを示す。「 うなものの逆である。「ペルソナージュ・リトミック」は、その長さを徐々に拡大することで強さを表現で トゥーランガリラ3」はフィナーレの前にもう一度緊張の解けた時間を提供する。そこには穏やかな木 きるが、縮小して弱まることも、変わらないままにすることもできる。トゥーランガリラ交響曲の第5楽章 管楽器の主題、17種類から成るリズムモードと多様な変奏が伴う。 では、このような6つの「ペルソナージュ・リトミック」が、架空の舞台の登場人物となり、各グループの2 最終楽章の「フィナーレ」は、あらゆる力を熱狂的に束ねる。金管楽器の快活なファンファーレに導 つが複雑に関わり合う。「非可逆リズム」では、音の長さが、中心とする点の前後に対称的に配置され、 かれ、「愛の主題」が最後の雄大な発展を遂げる。「旋律は期待の輝く状態に漂いながらいつまでも続 前から読んでも後ろから読んでも同じになる。 く。そして、存在しない終わり(栄光と歓喜に終わりはない)に向けたその大きな身振りは、コーダを呼 全10楽章の最初を飾る「導入」では、「彫像の主題」と「花の主題」が姿を現し、ピアノのカデンツァ び覚まして引き起こす」(メシアン)。最後に、壮大に音響を膨らませながら輝かしい嬰ヘ長調の和音が がそれに続く。木管と弦楽器のオスティナートが、ガムランの響きを想起させながら進行する。「彫像 鳴り響く。 ヴァルター・ヴァイトリンガ ー の主題」が再び還ってきて、終結部を際立たせる。導入の後の「愛の歌1」は、急速で情熱的なトランペ ットの主題と、弦楽器とオンド・マルトノの滑らかで柔和な思索が交互に歌われる。「トゥーランガリラ1 著者はウィーンで音楽学、哲学、演劇学、および歴史を専攻。ウィーン大学の音楽学部で教鞭を執り、1999年からは『ディ・プ 」では3つの主題が支配する。1つ目はクラリネットとオンド・マルトノ、2つ目はトロンボーン。しなやか レッセ』紙で音楽批評を担当している。ガイダンスレクチャーを行っているほか、フリーの音楽ジャーナリスト、コンサートのドラ で絡み合うような3つ目の主題はオーボエとフルート。これらの主題が重なり合う中で、打楽器には「 マトゥルクとして活躍している。 ペルソナージュ・リトミック」の手法が現れる。 「愛の歌2」は9つの部分から成る。ピッコロとファゴットのためのスケルツォで始まり、素材が次々 と重なってゆき、ヴィブラフォンとピアノ、トロンボーンが静かなイ長調でこの楽章を締めくくる。「星の

P 40 — JP P 41 — JP ロジェ・ムラロ ヴァレリー・アールマン=クラヴリー ピ アノ オンド・マルトノ

1959年、リヨンでベネツィア出身の両親のもとに生まれた。最初にサックスを、その後独学でピアノを ヴァレリー・アールマン=クラヴリーは、ピアノとハープ、オンド・マルトノを学ぶ。パリ音楽院にてオン 学ぶ。19歳の時にパリ音楽院でイヴォンヌ・ロリオの生徒となり、オリヴィエ・メシアンにも出会う。2001年 ド・マルトノの名手ジャンヌ・ロリオに師事し、さらに腕に磨きをかけた(ジャンヌ・ロリオはメシアンの2番 に完結したメシアンのピアノ作品の全曲録音は絶賛を博し、中でも《幼子イエスに注ぐ20の眼差し》と《鳥 目の夫人イヴォンヌ・ロリオの妹であり、メシアンの作品と密接なつながりを持っていた)。アールマン=ク のカタログ》の解釈は作品の内面に迫ったものとして誉れ高い。ムラロの演奏は輝かしい技巧に刻印さ ラヴリーは1973年にウィーンでデビューした後、世界中のオーケストラに客演した。代表的な楽団に、ロン れ、ポエジーと誠実さに満ちたものである。長年エリアーヌ・リシュパンに師事し、モスクワのチャイコフス ドン交響楽団、ボストン交響楽団、ベルリン・フィル、ニューヨーク・フィル、ザルツブルク・モーツァルテウ キー・コンクールとパルマのフランツ・リスト国際ピアノ・コンクールで入賞した。ムソルグスキー、ラヴェ ム管弦楽団、マーラー室内管弦楽団、フランス国立管弦楽団、フランス放送フィル、RAI国立交響楽団、サン ル、ラフマニノフ、ドビュッシー、ショパン、ベートーヴェン、リスト、シューマンといったレパートリーを得意 タ・チェチーリア国立管弦楽団、ベルリン・ドイツ交響楽団が挙げられる。これまで共演した指揮者には、 とする。 小 澤 征 爾 、ケント・ナガノ、マレク・ヤノフスキ、チョン・ミョンフン、ズー ビン・メータ、ダニ エ ル・ハーディン ムラロはソリストとして世界中の著名なホールに招かれ、傑出した指揮者やアンサンブルと共演して グ、ハンス・ツェンダー、ピエール・ブーレーズ、ユッカ=ペッカ・サラステ、エサ=ペッカ・サロネンがいる。 いる。2017年にはフランス国立図書館のアーカイヴで発見されたメシアンの《エローに棲まうムシクイた アールマン=クラヴリーはメシアンの《アッシジの聖フランチェスコ》の初演に参加して以来、この作品を ち》のスケッチを自身で再構成し、ピアノ・ソロ作品として東京で世界初演した。芸術家、そして教育者とし 世界中で演奏してきた。 て、パリ音楽院で後進の指導にも当たっている。 2017年夏、アールマン=クラヴリーはグスタフ・マーラー・ユーゲント管弦楽団のツアーに随行し、この 楽団と初めて共演した。かつてのジャンヌ・ロリオと同じく、彼女もパリ音楽院でオンド・マルトノを教えて いる。

P 42 — JP P 43 — JP 2017/18年シーズンは、トーンキュンストラー管弦楽団と兵庫芸術文化センター管弦楽団の定期演奏 佐渡裕 会の他、ケルン放送交響楽団、ベルリン・コンツェルトハウス管弦楽団、フランス国立管弦楽団に再び登場 指揮 した。2017年10月にはケルン放送響と日本全国8公演のツアーを行った。2018年1月にはワシントン・ナシ ョナル交響楽団を指揮してアメリカにデビューを果たし、5月にはトーンキュンストラー管を率いた2回目 京都出身の佐渡裕は今日もっとも著名な日本人指揮者の一人として知られる。2015/16年シーズンか の日本ツアーで全13公演を指揮した。また、7月には兵庫県立芸術文化センターでウェーバーの《魔弾の ら、佐渡はオーストリア・ニーダーエスタライヒ州のトーンキュンストラー管弦楽団の音楽監督を務めてい 射手》の芸術監督を務める。 る。2016年8月、佐渡は第10回グラフェネック音楽祭の開幕に際して、自身の契約を2022年夏まで延長した。 ベルリン・フィルハーモニー管弦楽団、ベルリン・ドイツ交響楽団、ベルリン・コンツェルトハウス管弦 佐渡はレナード・バーンスタインと小澤征爾のアシスタントを務めた後、1989年に第39回ブザンソン 楽団、バイエルン国立歌劇場管弦楽団、バイエルン放送交響楽団、北ドイツ放送エルプフィル、シュトゥッ 国際指揮者コンクール、また、1995年にレナード・バーンスタイン・エルサレム国際指揮者コンクールで優 トガルト放送交響楽団、ケルン放送交響楽団、マーラー・チェンバー・オーケストラ、ゲヴァントハウス管弦 勝を果たした。以降、バーンスタインとの密接な関係から、札幌のパシフィック・ミュージック・フェスティバ 楽団、ドレスデン・シュターツカペレ、ドレスデン・フィル、ハンブルク・フィル、バンベルク交響楽団、ケル ルのレジデント指揮者を務めたほか、1990年12月、ニューヨークのセント・ジョン・ザ・ディヴァイン大聖堂 ン・ギュルツェニヒ管弦楽団、チューリヒ・トーンハレ管弦楽団、スイス・ロマンド管弦楽団、ロンドン交響 で行われたバーンスタインのメモリアルコンサートの指揮台に立った。 楽団、ロンドン・フィル、BBCフィルハーモニック、パリ管弦楽団、フランス放送フィル、サンタ・チェチーリア 2005年から佐渡は兵庫県立芸術文化センターの芸術監督を務めている。同センターの定期会員数は 国立アカデミー管弦楽団、RAI国立交響楽団、ミラノ・ジュゼッペ・ヴェルディ交響楽団、フィレンツェ五月音 約6万人に達し、日本を代表する芸術施設の一つに成長した。2008年から2015年まで『題名のない音楽会』 楽祭管弦楽団、デンマーク放送交響楽団等々、佐渡がこれまで指揮してきたヨーロッパの名門オーケスト (テレビ朝日系列)の司会者を務め、お茶の間にもクラシック音楽の魅力を伝えたほか、1999年より、毎年 ラは膨大な数に上る。 大阪で行われる「1万人の第九」を指揮している。2003年には、全国から選ばれた才能豊かなジュニア演奏 CDリリースも多くあり、ベルリン・ドイツ交響楽団を指揮したチャイコフスキーの交響曲第5番、ピアニ 家で構成されるスーパーキッズ・オーケストラを設立。芸術監督として、彼らを指揮・指導している。また ストの辻井伸行と共演したラフマニノフのピアノ協奏曲第2番のほか、2014年2月にはベルリン・ドイツ交 2002年より、1990年に設立された日本で高い人気を誇る吹奏楽団シエナ・ウインド・オーケストラの首席 響楽団とベートーヴェンの交響曲第5番とシューベルトの交響曲第7番(Avex)を録音した。同年、兵庫県立 指揮者も務めている。 芸術文化センター管弦楽団とはレスピーギのローマ三部作をレコーディング。シエナ・ウインド・オーケス 佐渡裕のキャリアは日本国外、特に最初はフランスにて築かれた。1993年から2010年まで、佐渡はパ トラとは、《ウエスト・サイド・ストーリー》より《シンフォニック・ダンス》の初の吹奏楽版や、《キャンディー リのコンセール・ラムルー管弦楽団の首席指揮者を務め、パリ管弦楽団からも度々客演に招かれてい ド》序曲などのバーンスタイン作品を録音した(Erato/Warner)。コンセール・ラムルー管弦楽団とは、イベ る。2010年にはトリノ王立歌劇場のブリテン作曲《ピーター・グライムズ》(演出:ヴィリー・デッカー)にて ール(Naxos)、ラヴェルとサティ、シャブリエ(Erato/Warner)の作品集を録音。フランス放送フィルとはバ イタリアでのオペラデビューを果たし、以来定期的にこの歌劇場に登場している。2015年にはイタリア人 ーンスタインの《チチェスター詩篇》、交響曲第3番《カディッシュ》を始めとする3枚のアルバムを録音し 演出家エレーナ・バルバリッチによる愉悦にあふれたロココ・スペクタクル、モーツァルト作曲の《フィガロ た。2016年に新しく立ち上がったトーンキュンストラー管弦楽団の自主レーベルからは、音楽監督の佐渡裕 の結婚》の芸術監督を務めた。 の指揮のもと、自主制作とウィーン楽友協会でのライブ録音により、年間4枚までのCDをリリースしている。

P 44 — JP P 45 — JP トーンキュンストラー管弦楽団

トーンキュンストラー管弦楽団はウィーン楽友協会、ザンクト・ペルテン祝祭劇場、グラフェネックと 3つの活動拠点を持ち、オーストリアでもっとも規模が大きく重要な楽団の一つである。2015/16年シー ズンよりもっとも著名な日本人指揮者の一人、佐渡裕が音楽監督を務める。 トーンキュンストラー管弦楽団のレパートリーの中心は古典派からロマン派、20世紀までの伝統的 な演目だが、10年以上続いている「Plugged-In」シリーズでのジャズやワールドミュージックなどジャン ルを超えた取り組みにより、時代の先端をゆく楽団として確固たる評価を得ている。このオーケストラ は、同時代の作曲家の作品上演を通して、現在の音楽シーンを形作っている。過去にブレット・ディー ン、HKグルーバー、クシシュトフ・ペンデレツキ、イェルク・ヴィトマン、マティアス・ピンチャー、クリステ ィアン・ヨスト、ブラッド・ラブマンが務めた「コンポーザー・イン・レジデンス」は、グラフェネック音楽祭 で年間を通じてトーンキュンストラー管弦楽団と共同作業を行う。これまでアルヴォ・ペルト、クルト・シ ュヴェルツィク、フリードリヒ・チェルハ、ベルント・リヒャルト・ドイチュといった作曲家が委嘱作品を書 いた。 トーンキュンストラー管弦楽団は3つの本拠地を持つオーストリアで唯一の交響楽団である。ウィ ーン楽友協会での日曜午後の公演は70年近い伝統を持つ。1997年3月1日にオープンしたザンクト・ペ ルテン祝祭劇場では、レジデントオーケストラとしてオペラやダンス、橋渡しプロジェクトなど、さまざ まなジャンルの多彩なコンサートを提供し、それによりニーダーエスタライヒ州の州都における芸術 の総合レパートリーの重要な役割を担っている。グラフェネックでは、やはりトーンキュンストラー管弦 楽団が幕開けした野外劇場「ヴォルケントゥルム」や素晴らしい音響を持つオーディトリウムを会場に、 フェスティバルオーケストラとしてコンサートを行っている。毎年夏のシーズンの幕開けを飾るサマー ナイトガラの模様は、オーストリアやヨーロッパ諸国にテレビやラジオで放送される。

P 46 — JP この楽団の変化に富んだ歴史は、その多くが激動の20世紀の政治や社会の出来事に影響を受け ミンガムなど英国の都市を再訪する。2019年3月にはドイツ・ツアーが予定されており、ハンブルクの ている。1907年10月、ウィーン・トーンキュンストラー管弦楽団は83人の音楽家と共にウィーン楽友協 エルプ・フィルハーモニーのほか、ドレスデン、エッセン、ニュルンベルクの重要なコンサートホールに 会で最初の公演を行った。指揮台に立ったのは、ドヴォルザークに師事した他ならぬオスカル・ネドバ 客演する。 ル、ハンス・プフィッツナー、そしてリストの弟子のベルンハルト・シューフェンハーゲンだった。1913年 このオーケストラの芸風の幅広さは、多くのCD録音にも表れている。2016年に新しく立ち上がった にトーンキュンストラー管弦楽団はフランツ・シュレーカー指揮でシェーンベルクの《グレの歌》の初演 トーンキュンストラー管弦楽団の自主レーベルから、音楽監督の佐渡裕の指揮のもと、自主制作、ウィ を行った。1919年から23年まではヴィルヘルム・フルトヴェングラーが首席指揮者を務め、その後、ブ ーン楽友協会でのライブ録音、さらに客演指揮者による録音と、年間4枚までのCDをリリースしてい ルーノ・ヴァルター、オットー・クレンペラー、フェリックス・ヴァインガルトナー、ハンス・クナッパーツブ る。2015年3月に発表した前任の首席指揮者アンドレス・オロスコ=エストラーダとのブラームス交響 ッシュ、ヘルマン・アーベントロートら著名な指揮者がこの楽団を指揮した。 曲全集(OehmsClassics)では、このコンビが長年に渡って育んだ芸術的な成果を聴くことができる。オ 1945年以降、トーンキュンストラー管弦楽団はニーダーエスタライヒ州の交響楽団である。それに ロスコ=エストラーダ指揮の録音では、このほかにメンデルスゾーンの交響曲全集、マーラーの交響 より、この管弦楽団は文化と芸術教育の使命を担い、同州の各地で多彩なコンサートが催されてい 曲第1番、ベルリオーズの幻想交響曲がある。 る。2003年、トーンキュンストラーはオーストリアの管弦楽団として初めて音楽の啓蒙活動を行う部門「 毎月1回放送されるORFオーストリア国営放送ニーダーエスタライヒ州のラジオ番組「トーンキュン トーンシュピーレ」を設立した。これは、オーストリアにおける音楽の教育プログラムとしては最大規模 ストラー」では、トーンキュンストラー管弦楽団の翌月のハイライトの予告や最新のプロジェクトの情報 の一つである。 を紹介している。 過去にヴァルター・ヴェラー、ハインツ・ヴァルベルク、ミルティアデス・カリディス、ファビオ・ルイー tonkuenstler.at/de/japanese-information ジ、クリスチャン・ヤルヴィ、アンドレス・オロスコ=エストラーダら国際的に著名な音楽家が、トーンキ ュンストラー管弦楽団の首席指揮者を務めてきた。そのほか、このオーケストラは客演指揮者からも芸 術的に重要な刺激を受けてきた。近年共演した指揮者には、ケント・ナガノ、ミハイル・ユロフスキ、ダ ーヴィト・アフカム、トマーシュ・ネトピル、ヤクブ・フルシャ、ジュリア・ジョーンズ、ロベルト・トレヴィー ノ、シモーネ・ヤング、ロレンツォ・ヴィオッティ、ミハウ・ネステロヴィチらがいる。また、ミヒャエル・シェ ーンヴァント、準・メルクル、ジェフリー・テイト、ヒュー・ウルフ、クシシュトフ・ウルバンスキ、ドミトリー・ キタエンコ、ヨン・ストルゴールズといった名声ある指揮者が、トーンキュンストラーと長年に及ぶ友好 的な共同作業を行ってきた。 過去にドイツ、英国、スペイン、スロヴェニア、チェコ、バルト三国への海外ツアーを行い、日本へは 繰り返し招かれている。2016年と2018年には音楽監督の佐渡裕と大規模な日本ツアーを行った。2017 年春には佐渡と最初の英国ツアーを行い、2018年10月にロンドン、エディンバラ、ノッティンガム、バー

P 48 — JP P 49 — JP ORCHESTER

Imprint Recorded live at the Wiener Musikverein, Austria, 8 –10 October 2017 | Recorded by ORF/Radio Österreich 1 Recording Producer: Florian Rosensteiner | Sound Engineer: Christian Gorz | Post Production: Florian Rosensteiner Design: parole München | Photographers: Peter Rigaud, Martina Siebenhandl, Bernard Martinez, Dimo Dimov, Johannes Brunnbauer, Dieter Nagl, Jan F. Lukas (Bratislava Music Festival 2017) P 12, 27, 28, 47 | Translations: Paul F. Richards, Masato Nakamura, Masaya Oyama | Proofreading: Friederike Gösweiner, Paul F. Richards | Booklet Editor: Ute van der Sanden | Executive Producer: Frank Druschel

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