Antonio Vivaldi Il Grosso Mogul (1678–1741)

Thanks to: Carmelo di Gennaro, Javier Celdrán, Marta López-Briones, Xavier Barceló, Il Grosso Mogul José Francisco Burgos and Daniel Muñoz for their help for this recording. & Sonatas Special thanks to Dolores Nicolás for her generosity and her great designs.

The two dresses have been made by “De la Cierva & Nicolás” as an artistical collaboration with MUSIca ALcheMIca of music and fashion for this CD. Musica Alchemica They are called “Anna María” and “Chiaretta”, two favourites “Figlie dil coro” of Vivaldi. Concertos Valerio Losito, Eduardo Fenoll, Isaac M. Pulet, Olivier Fourés violin Natan Paruzel · Mauro Valli Baroque cello Andy Ackerman double bass · Josep María Martí theorbo Dani Espasa harpsichord

Sonatas Sebastian Hess Baroque cello · Vega Montero double bass Kenneth Weiss harpsichord · Jesús Fernández Baena theorbo

Lina Tur Bonet solo violin & direction Dom Nicolo Amati, Bologna ca. 1740 (concertos) anonymous violin, 17th century (sonatas) Antonio Vivaldi (1678–1741)

Violin in RV 208a »Graz« Sonata per Violino no 1 in C major RV 4 »Il Grosso Mogul« (original version) * 11 Largo** 1:55 1 Allegro** 6:12 12 Allegro 3:55 2 Grave Recitativo 2:45 13 Largo** 2:04 3 Allegro 8:40 14 Allegro 2:59

Johann Georg Pisendel in A minor »Graz« Sonata per Violino no 2 in B minor RV 37 (reviewed by Vivaldi) * 15 Largo** 2:37 4 Allegro 4:17 16 Allegro** 2:53 17 Largo** 2:32 Concerto »per Violino in Tromba« in G major RV 311 * 18 Allegro** 3:20 5 Allegro 2:22 6 Sempre pianissimo 1:50 »Graz« Sonata per Violino no 5 in E minor RV 17 7 Allegro 2:03 19 Preludio (Largo) 2:48 20 Corrente (Allegro) 2:20 Violin Concerto in D major RV 226 * 21 Largo** 2:34 8 Allegro 3:16 22 Allemanda (Allegro) 2:47 9 Largo 2:03 10 Allegro 2:58 * world premiere recordings ** restoration by Olivier Fourés Musical edition: Olivier Fourés (Ars Antiqva) Ohne Manier

Zu vollkommener Sachlichkeit finden, bei der man nur noch den Text hört und die Emotion dessen, der ihn spricht. Jean-Louis Trintignant

Am 3. Februar 1715 nahm Johann Friedrich surprenierte [überraschte] damit jedermann Armand von Uffenbach eine Loge im Teatro — allein, dass ich sagen könnte, dass es mich San Angelo in Venedig, wo man die Oper Or- charmiert, das kann ich nicht tun, weil es lando Furioso spielte, komponiert von Alberto nicht so angenehm zu hören, als es künstlich Ristori und überarbeitet durch Antonio Vival- gemacht war. di, dem Impresario des Theaters. Uffenbach war von dem Moment an fasziniert, als der Von Uffenbach bemühte sich darum, seine Vorhang sich hob und der Palast der Alcina Loge auch für die folgenden Tage zu reservie- zu sehen war. Die Primadonna Anna Maria ren, um den venezianischen Virtuosen noch- Fabbri hielt er für „unvergleichlich“. Der Hö- mals zu sehen. Er hielt so viel von ihm, dass hepunkt des Werkes tritt plötzlich ein, als die er ihn – zunächst erfolglos – zu sich nach Asche des Zauberers Merlin im Palast der He- Hause einlud. Doch als er ihm versprach, kate gefunden wird: einige concerti grossi zu kaufen und das An- gebot um „etliche Bouteillen Wein“ ergänzte, Gegen Ende spielete der Vivaldi ein Accom- geriet der prete rosso in Schwung: pagnement solo, admirabel, woran er zu- letzt eine Phantasie anhing, die mich recht Er ließ … seine sehr schweren und ganz in- erschrecket. Denn dergleichen ist unmöglich imitabelen Phantasien auf der Violin hören. jemals gespielt worden, noch kann es gespielt Aus der Nähe musste ich seine Geschicklich- werden. Er kam mit den Fingern nur einen keit noch mehr bewundern und sah ganz Strohhalmen breit bis an den Steg, sodass deutlich, dass er zwar extra schwere und der Bogen keinen Platz hatte, und dies auf bunte Sachen spielte, aber keine annehmliche allen vier Saiten mit Fugen [Arpeggi] und ei- und cantable Manier dabei hatte. ner Geschwindigkeit, die unglaublich ist. Er

7 Es gibt andere Berichte über die brutale Wir- scheinlich schuf Vivaldi Improvisationen aus er sorgfältig die Kadenzen und das Rezitativ, als dieses unwahrscheinliche Individuum, um kung, die Vivaldi mit seiner „Zaubergeige“ dem Augenblick des Spiels heraus und traf die zu sehr an eine persönliche Praxis gebun- diese Stücke voll außerordentlicher Zärtlichkeit und seinem „Hexenbogen“ erzielte, die den je nach Bedarf eine Auswahl aus zuvor vor- den waren, um im restlichen Europa richtig zu erzählen? „Es gibt Schreie, die für das Ohr Zuhörern den Atem stocken ließ und sie dazu bereiteten Elementen). Bei dieser Aufnahme verstanden und interpretiert zu werden. hinterhältig sind, jedoch wahr für das Herz.“ brachte „Viva!“ zu brüllen. Manchmal brach- haben wir uns für die besonders sportliche Der venezianische Patrizier Benedetto Marcello ten sich die Schaulustigen schier gegenseitig Version entschieden, die Graf Leonardo Pont- mit seinem Hang zum Arkadischen und den Im Vergleich zu den Konzerten gelten Vi- um. Alle berühmten Musiker, die dem Virtu- oti aus Cividale del Friuli gewidmet ist; sie ist Ideen der französischen Aufklärung sollte übri- valdis Sonaten, die dem klassischen Vorbild osen begegneten (darunter Pisendel, Marcello, die längste der ungefähr zehn von zehn von gens in seiner Satire Il Teatro alla moda (1720) Corellis treu sind, a priori als akademischer. Quantz, Locatelli und Tartini), zogen den Hut Vivaldi überlieferten Kadenzen und ist ein die zweifelhafte Attitüde des sogenannten „Al- Es genügt jedoch, sie etwas genauer unter die vor seiner ebenso mächtigen wie extravagan- perfektes Beispiel für dieses Genre, das den diviva“ anprangern, der dazu in der Lage war, Lupe zu nehmen, um unter der Verkleidung ten Ausstrahlung. Anfang eines ganz neuen Weges bilden sollte: eine schwächelnde Oper nur dadurch zum die gleiche Persönlichkeit zu entdecken. Die Das Concerto »Il Grosso Mogul« RV 208, Locatelli komponierte seine Capricen wenige Erfolg zu peitschen, dass er seine Geige in drei hier aufgenommenen „Grazer Sona- komponiert in den Jahren nach 1710, ist ein Jahre später in Venedig; diese wiederum dien- die Hand nahm. Denn Aldiviva „beherrschte ten“ (sie vervollständigen die mit der CD PC perfektes Beispiel dafür, wie Vivaldi in The- ten als Vorbild für die berühmten 24 Capricen (nicht nur) sein Griffbrett trefflich“ und spiel- 10314 begonnenen Gesamteinspielung der aterszenen auftrat. Brillante Ritornelle mit für Violine solo von Niccolò Paganini. te „nicht enden wollende Kadenzen“, sondern Sonaten bei Pan Classics) zeigen dies deut- zahlreichen räumlichen Effekten leiten zu Der Titel „Il Grosso Mogul“ erscheint nicht führte auch die reinsten Jahrmarktseffekte vor, lich. Man denke nur an die sehr rustikale klangvollen und ruppigen Soli über, delirieren auf der autographen Quelle des Konzerts, indem er über populäre Tänze improvisier- (und äußerst virtuose) Gigue, die die Sonate in vollem Tempo über obstinaten Motiven sondern nur auf einer zeitgenössischen Ab- te, Vögel oder Sternschnuppen „mit Pizzicati RV 4 beschließt, oder an den verworrenen oder weben Melodien über merkwürdigen schrift, die heute in Schwerin aufbewahrt oder Blei-gedämpften [Instrumenten]“ imitier- dritten Satz der Sonate RV 37, der zu einem Harmonien – ganz auf theatralische Wirkung wird. Man geht davon aus, dass er dem Kon- te, insbesondere auf einer Violine in tromba asymmetrischen, kontrastreichen und kapri- ausgelegt. Auch der visuelle Effekt ist mit gro- zert aufgrund seines großen Erfolgs hinzuge- marina. Dieses merkwürdige Instrument ziösen Finale überleitet, oder an das Geheim- ßen Bogenbewegungen, unregelmäßige Ar- fügt wurde. Er soll wohl auf den berühmten scheint eine Erfindung Vivaldis gewesen zu nis, das die gesamte Sonate RV 17 einhüllt, tikulation und plötzlichen Verrenkungen ein gleichnamigen (280-karätigen!) Diamanten sein, denn alle Quellen, in denen es erwähnt einschließlich der äußerst überraschenden wesentlicher Bestandteil. Man erkennt hier anspielen, der im 17. Jahrhundert von Hor- wird, stehen mit ihm im Zusammenhang. Es Schluss-Allemanda – faszinierende rhetori- Vivaldis Geschicklichkeit beim Ausnutzen tensio Borgis in Indien entdeckt und geschlif- handelt sich um eine Geige mit präpariertem sche Labyrinthe, die große Kenntnis und Er- der Möglichkeiten seines Instruments: Kei- fen wurde – fertigte Steg (wohl inspiriert vom Schnarrsteg eines findungsreichtum voraussetzen. ne mechanische Vertracktheit ist willkürlich, mit seinem BWV 594 sogar eine Orgeltran- Trumscheits), die einen Klang zwischen Jagd- sondern dient immer einem höheren musika- skription des Werkes an. In der vorliegenden horn und Rätsche erzeugte. Vivaldi benutzte Das Konzert RV 226 hat einen besonderen lischen Zweck, so zum Beispiel das Getöse des Aufnahme wird erstmals die Originalfassung dieses Instrument für rustikale Tänze und für Charakter durch seinen ungewöhnlichen ersten Solos, das nur auf dem Spiel auf den des Konzerts vorgestellt; Vivaldi überarbeitete erstaunlich lyrische langsame Sätze; hier singt Anfang zwischen Tutti und Solo, durch die leeren Saiten beruht. Die letzte Kadenz exis- es mehrmals zu verschiedenen Gelegenheiten, ganz offensichtlich keine Muse vom Parnass Unisonoabschnitte, die Imitationen von Jagd- tiert in verschiedenen Fassungen (sehr wahr- insbesondere für eine Drucklegung entfernte herab, aber wen könnte es Geeigneteres geben hörnern, Kanonensalven und Hufgetrappel,

8 9 durch die räumlichen Effekte, die Volkstänze dem gleichen Motiv anfängt?) Vivaldi las die und die lyrischen Passagen über Pizzicati, und Komposition und korrigierte sie. Pisendel be- das alles vor dem Hintergrund großen geige- wahrte dieses Manuskript sorgfältig auf und rischen Vergnügens. Das führt in gerader Li- brachte es mit nach Dresden zurück (wo es nie zu dem „fantastischen“ Geist, den Vivaldi im berühmten „Schranck No:II“ aufbewahrt bei seinen Mädchen aus dem Orchester des wurde und heute noch unter der Sigel 2421- Ospedale della Pietà aufkeimen ließ, seinen O-14 in der Sächsischen Landesbibliothek geliebten Schülerinnen, die nach seinem Tod – Staats- und Universitätsbibliothek Dres- sein Porträt im Chorraum der Kirche malen den zu finden ist). Dieses außergewöhnliche ließen, wo sie jeden Tag seine Konzerte spiel- Dokument ist ein Glücksfall für jeden, der ten. Ihre Anmut, ihr Gefühl für Bewegung danach strebt, die Kunst des ‚Prete rosso‘ zu und Beteiligung und ihre technische Souverä- begreifen, der letztendlich kaum etwas daran nität brachte ganz Europa zum Träumen und korrigierte… Die Violinstimme ließ er quasi ließ eine Sprache entstehen, die fähig war, die unangetastet. Er revidierte die Ritornelle et- unterschiedlichsten Diskurse und Emotionen was, insbesondere die Bratschenstimme, die zu verschmelzen. er lebhafter gestaltete und in eine höhere Lage verlegte, er strich hier und da etwas, fügte ge- Vivaldi hatte einen weiteren prominenten legentlich etwas hinzu und machte dadurch Schüler, den deutschen Geiger Johann Georg die Begleitung der Soloabschnitte wesentlich Pisendel, der auch mit Johann Sebastian Bach leichter. Mit spärlichem Einsatz der Feder und bekannt war. Für ihn schrieb Bach eventuell des Kratzeisens lockerte er das Konzert auf seine berühmten Sonaten und Partiten für Vio- spektakuläre Weise auf und ließ eine unge- line solo (Pisendel besaß eine Handschrift die- ahnte Atmosphäre aufscheinen. Die Lektion ser Werke). Als er sein Können von 1716 bis ist einfach: Man soll nur das benutzen, was 1717 in Venedig bei Vivaldi vervollkommne- man wirklich braucht. Und dann muss man te, überreichte Pisendel ihm eines Tages eine noch wissen, was man will. Skizze zu einem Konzertsatz, der – wohl als Zeichen seiner Ergebenheit – genauso beginnt Olivier Fourés wie die Caprice aus der Sonate RV 26, die der Meister seinem Schüler gerade gegeben hat- te. (Ist es ein Zufall, dass Bachs berühmtes Doppelkonzert in d-Moll BWV 1043 mit

10 Sans manière There exist further accounts of the violent of playing, selecting from passages which he impact made by Vivaldi’s “miraculous violin” had prepared in advance, according to need). To arrive at a profound state of awareness where it is only the text and his “hypnotizing bow”, capable of “taking This recording uses the especially athletic one, that one is hearing and the emotion of what it is conveying. one’s breath away”, of drawing a cry of ‘Viva!’, which was dedicated to Count Leonardo Pon- Jean-Louis Tritignant or simply of “slaying the onlookers”. All the totti from Cividale del Friuli; it is the longest well-known musicians who had met the vir- of the dozen of cadenzas which we know by tuoso, such as Pisendel, Marcello, Quantz, Vivaldi and is an excellent representation of Locatelli and Tartini averred their respect in the genre designed to open up a new path- On February 3, 1715 Johann Friedrich Ar- tions], and at an incredible speed. With that the face of this presence which was as power- way: Locatelli composed his Capricci in Venice mand von Uffenbach booked a box at the he astonished everyone, but I cannot say that ful as it was extravagant. some years later, and these were to act as a Teatro San Angelo in Venice. Being performed it beguile me. It was not so pleasant to listen model for the famous 24 Caprices of Paganini. there was Orlando furioso, with music by to as it was skilfully executed.” The Concerto, “Grosso Mogul”, RV 208, Giovanni Alberto Ristori and revisions by the composed at the beginning of the 1710s, is The name “Grosso Mogul” does not appear theatre’s own impresario, Antonio Vivaldi. Von Uffenbach hastened to reserve his box a perfect representation of this Vivaldi as man on the autograph copy of the concerto (only From the moment when the curtain rose on for the days following in order to see and hear of the theatre. Brilliant ritornelli with numerous in a contemporaneous copy held in Schw- Alcina’s palace, with its two fountains which the Venetian virtuoso again. The experience spatial effects launch ringing and rugged solos, erin). The title is believed to have been added revive or extinguish love, JFA was captivated, gave von Uffenbach “so much pleasure” that either at an exuberantly full speed on wilful to the concerto on the grounds of its clear declaring the singer taking the role of the this amateur musician endeavoured to secure themes, or by weaving melodies over exotic success (JS Bach went as far as making a tran- sorceress, Anna Maria Fabbri to be “incom- Vivaldi’s company, first of all without success, harmonies. Above all in a resolutely theatrical scription of it for the organ, BWV594), prob- parable”. The highpoint for Uffenbach came but when he promised to acquire from the fashion. The visual element involved – em- ably as a reference to the famous diamond of when the ashes of the magician Merlin were composer some “concerti grossi”, a purchase bracing sweeping bow movements, irregular the same name (of no less than 280 carats!), uncovered within the temple of Hecate: to be “washed down” with several bottles of articulations and abrupt shifts of position – is discovered in India and cut in the seventeenth wine, the prete rosso became interested: essential to the effect. Here is observable Vival- century by the Venetian Hortensio Borgis. Vivaldi played an accompagnement solo, in di’s skill in knowing how to take advantage of This recording presents the original version an admirable manner, at the end of which He let me hear his particularly difficult and his instrument: no mechanical action demand- of the concerto for the first time; Vivaldi sub- he added a phantasie [improvisation], which especially inimitable improvisations; at that ed is gratuitous, it always acts as the source sequently made changes to it on several oc- quite startled me, since it is just not possible close proximity I was in a position to ad- for a musical effect of a superior nature; this is casions, in particular for one publishing pro- that such playing ever has been done before mire the more his dexterity and I was able demonstrated by the “din” represented by the ject where he took good care to remove the or can ever be done again … He brought his to see very clearly that he truly played pieces first solo which relies simply on open-string cadenzas and the recitativo, which were too fingers up to only a hairsbreadth from the of enormous difficulty and of great variety, al- playing. The concerto’s final cadenza exists in closely connected to a personal practice to be bridge, leaving no room for the bow – and though he did so in no particularly agreeable various versions (Vivaldi most probably used able to be suitably understood and performed that on all four strings, playing Fugen [imita- manner or with a cantabile style. to produce his own improvisations at the time in the rest of Europe.

12 13 The patrician Venetian Benedetto Marcello, ered to be more academic. They need only grace, their senses of movement and involve- Pisendel kept hold of the manuscript carefully a man with Arcadian inclinations and sensi- to be examined a little more closely in or- ment, and their technical excellence allowed and took it back with him to Dresden (where tivities towards French Enlightenment ideas, der for the same set of characteristics to be the whole of Europe to dream and to open up it is still conserved in the famous Schrank II moreover criticised the doubtful behaviour of discovered underneath the costume. This a language which managed to blend the most collection held in the Saxon State and Univer- this (anagrammatic) “Aldiviva” (in his Il teatro is unmistakably demonstrated in the three dissimilar discourses and emotions. sity Library under the classification 2421-O- alla moda, 1720) who was capable of giving “Graz” Sonatas recorded here (which round 14). This extraordinary document is a god- a strong boost to a flagging opera merely by off the complete collection which was began Vivaldi had another conspicuous student, the send for anyone trying to grasp the art of the unshackling his violin. For as well as “keeping on Pan Classics, PC 10314): one needs only German violinist Johann Georg Pisendel, prete rosso. He was never a great one to make a tight grip on its neck” and playing “intermi- to listen to the very rustic (and virtuosic) who was close to JS Bach, who it seems was many corrections… He barely touched the nable cadenzas”, Aldiviva also gives himself up gigue which closes Sonata RV 4, the sprawl- responsible for performing the famous Sona- violin part, lightly revising the writing out of to veritable fairground effects such as improvi- ing nature of the third movement of Sonata tas and Partitas for the first time (he owned a the ritornelli, in particular the viola part which sations on popular dances, imitations of birds RV 37 which leads to a lopsided, contrasting manuscript of the collection). While he was he livened up and cast into a slightly higher or shooting stars “with plucked, or lead-muted and capricious finale, or the mystery which furthering his studies with Vivaldi in Venice tessitura; then he crossed out, scratched off [instruments]”, in particular with a violin in overflies the whole of sonata Sonata RV 17 over 1716-17, Pisendel one day submitted to and wrote a little here, a little there, consider- tromba marina. Since all references to this are up to the point of its very surprising, conclud- his teacher a trial run for a concerto move- ably lightening the accompaniments for the connected with Vivaldi, it would appear that ing Allemande. These are beguiling rhetorical ment which, as an indication of allegiance, solos. In three strokes of his quill, or rather this strange instrument was an invention of labyrinths which speak powerfully of under- starts like the caprice of the Sonata RV26 of his scraper, he lightened the concerto in a his. It is a violin with a modified bridge (re- standing and originality. which the maestro had just given him (was spectacular manner, and brought unanticipat- sembling the trembling example of a trumpet it a coincidence if Bach was to open his fa- ed undercurrents to the surface. The lesson is marine) which produces a sound between a The Concerto, RV 226 is a characterful con- mous double concerto in the same manner?). a clear one: only use what you need. Yet you hunting horn and a rattle. Vivaldi assigned to certo with its unusual introduction passing Vivaldi read the composition and corrected it. still need to know what you want. the instrument his finest rustic dances and his between tutti and solo, its unisons, its imita- startling slow lyrical movements; clearly this is tions of hunting horns, canon fire and cav- Olivier Fourés not one of the Muses singing on Mount Par- alcades, spatial effects, popular dances, lyrical nassus here, but who better than this unlikely flights soaring over pizzicati, the whole set individual to recount these intensely tender within a context of violinistic pleasure. This pieces. “There are cries deceitful for the ears leads us neatly on to the “capricious” spirit which are true for the heart.” which Vivaldi instilled in his girls in the or- chestra of the Ospedale della Pietà, his belov- When compared to the concertos, the sona- ed pupils who, after his death, had his portrait tas of Vivaldi – which hold to the classical painted over the cantoria gallery where they Corellian model – are, at first glance, consid- would perform their daily concerts. Their

14 15 Sans manière

Arriver à un dépouillement total où l’on entend seulement le texte et l’émotion de celui qui le dit. Jean-Louis Trintignant

Le 3 Février 1715, Johann Friedrich Armand Von Uffenbach s’empresse de réserver sa loge von Uffenbach, loue une loge au théâtre San pour les jours suivants afin revoir le virtuose Angelo de Venise. On y donne l’Orlando Fu- vénitien. Il lui « plaît tellement » qu’il décide rioso mis en musique par Alberto Ristori et de l’inviter chez lui, d’abord sans succès, mais révisé par son impresario, Antonio Vivaldi. quand il promet d’acheter quelques « Concerti Dès l’ouverture des rideaux sur le palais d’Al- Grossi » arrosés par quelques « bouteilles de cina, avec ses deux fontaines qui réveillent ou vin », le prêtre roux s’anime : éteignent l’amour, J.F.A. est captivé, la chan- teuse titre, Anna Maria Fabbri est « incom- Il me fit entendre ses fantaisies, très difficiles et parable ». Le moment fort survient quand on tout à fait inimitables ; de près, j’admirai encore découvre les cendres de l’enchanteur Merlin plus son adresse et vis très clairement qu’il jouait dans le palais d’Hécate : vraiment des pièces extraordinairement difficiles et variées, mais qu’il n’y mettait aucune manière Vivaldi joua un accompagnement solo, ad- agréable ou chantante. mirable, ajoutant à la fin une fantaisie qui m’épouvanta totalement, car il n’est guère Nous connaissons d’autres témoignages de l’ef- possible qu’on ait jamais joué et qu’on ne fet brutal du « violon miraculeux » et de l’« ar- puisse jamais jouer ainsi. Il avait les doigts à chet ensorceleur » de Vivaldi capables de « cou- un fétu de paille du chevalet, au point qu’il n’y per le souffle », de faire hurler le « Vivà !», ou, avait plus de place pour l’archet, et cela sur les simplement, de faire « s’entretuer » les badauds. quatre cordes avec des fugues et une rapidité Tous les musiciens renommés qui ont croisé incroyable. Il étonna tout le monde, même si je le virtuose, dont Pisendel, Marcello, Quantz, ne peux dire que cela m’ait charmé, car c’était Locatelli ou Tartini, font chapeau bas devant moins agréable à entendre que fait avec art. cette présence aussi puissante qu’extravagante.

17 Le Concerto « Il Grosso Mogul » (« Grand Le titre de « Il Grosso Mogul » n’apparaît pas instrument étrange semble être une invention riques qui appellent à beaucoup de connais- Mogol ») RV 208, composé au début des an- sur la source autographe du concerto (seu- vivaldienne, puisque tous les documents le sances et d’ingéniosité. nées 1710, illustre parfaitement ce Vivaldi des lement sur la copie d’époque préservée de mentionnant sont liés au musicien. Il s’agit scènes de théâtre. Des ritournelles brillantes Schwerin). On pense qu’il a pu être ajouté d’un violon au chevalet trafiqué (inspiré du Le Concerto RV 226 est quant à lui un avec de nombreux effets spatiaux lancent des au concerto en raison de son évident succès modèle pivotant de la trompette marine) concerto de caractère avec son entrée inha- solos sonores et rudes, ou délirant à toute (J.S. Bach ira jusqu’à en faire une transcription qui fait un bruit entre cor de chasse et cré- bituelle entre tutti et solo, ses unissons, imita- allure sur des motifs obstinés, ou tissant des pour orgue, BWV 594), probablement pour celle. Vivaldi lui réserve les meilleures danses tions de cors de chasse, pétarades de canon mélodies sur des harmonies étranges. Tout faire allusion au fameux diamant du même rustiques et d’étonnants mouvements lents et cavalcades, effets d’espace, danses popu- un théâtre. L’effet visuel, avec grands mouve- nom (de 280 carats !!!), découvert en Inde et lyriques ; ce n’est clairement pas une Muse laires, élans lyriques sur pizzicati, le tout sur ments d’archet, articulation irrégulière et dé- taillé par le vénitien Hortensio Borgis au xviie du Parnasse qui chante ici, mais qui mieux fond de plaisir violonistique. Cela nous mène manchés brusques, est essentiel. On constate siècle. Cet enregistrement propose pour la pre- que cet individu improbable pour raconter en droite ligne vers l’esprit « fantasque » que ici l’habilité de Vivaldi à savoir tirer partie de mière fois la version originale du concerto ; ces pages d’extrême tendresse. « Il existe des Vivaldi fit germer chez ses filles de l’orchestre son instrument : aucune complexité méca- Vivaldi le modifiera plusieurs fois par la suite, cris faux pour les oreilles qui sont vrais pour de l’Ospedale della Pietà, ses chères élèves qui nique n’est gratuite, elle est toujours la source notamment pour un projet de publication où le cœur ». firent peindre son portrait, après sa mort, d’un effet musical supérieur, en témoigne ici il prendra soin de bien enlever les fantaisies et au dessus de la cantoria où elles jouaient les le vacarme du premier solo qui repose sim- le récitatif, trop liés à une pratique personnelle Comparées aux concertos, les sonates de concerts quotidiens. Leur grâce, leur mouve- plement sur un jeu de cordes à vide. La der- pour pouvoir être compris et interprétés cor- Antonio Vivaldi, fidèles au modèle classique ment, leur connivence et leur excellence tech- nière fantaisie du concerto existe en plusieurs rectement dans le reste de l’Europe. de Corelli passent a priori pour plus acadé- nique firent rêver l’Europe entière et éclore un versions (Vivaldi improvisait certainement Le patricien vénitien Benedetto Marcello, miques. Il suffit pourtant de les observer d’un langage qui parvenait à fondre les discours et ses propres fantaisies sur le moment, pio- aux aspirations arcadiennes et sensible aux peu plus près pour découvrir sous le cos- les émotions les plus disparates. chant selon le besoin dans des traits prépa- Lumières françaises, fustigera d’ailleurs l’atti- tume le même personnage. Les trois Sonates rés à l’avance). Cet enregistrement utilise tude douteuse de cet « Aldiviva » (Il Teatro « de Graz » enregistrées ici (qui complètent Vivaldi eut un autre étudiant notoire, le vio- celle, particulièrement sportive, qui fut dédiée alla moda, 1720) capable de redonner un bon la collection intégrale initiée avec Pan Clas- loniste allemand Johann Georg Pisendel, au Comte Leonardo Pontoti de Cividale del coup de fouet à un opéra chancelant juste en sics, disque 10314) le montrent clairement : proche de J.S. Bach, dont il semble avoir créé Friuli ; c’est la plus longue de la dizaine de dégainant son violon. Car en plus de « bien il suffit de considérer la gigue très rustique les fameuses « Sonates et Partitas » (il possé- fantaisies que nous connaissons de Vivaldi, posséder son manche » et de faire des « ca- (et virtuose) qui clôt la Sonate RV 4, les dait un manuscrit de la collection). Alors qu’il et représente parfaitement ce genre destiné à dences interminables », Aldiviva se livre éga- divagations du troisième mouvement de se perfectionne avec Vivaldi à Venise en 1716- ouvrir une voie nouvelle : Locatelli compose lement à de vrais effets de foire comme des la Sonate RV 37 qui mènent à un finale 17, Pisendel lui soumet un jour un essai de ses caprices à Venise quelques années plus improvisations sur des danses populaires, des asymétrique, contrasté et capricieux, ou le mouvement de concerto qui, en probable signe tard, qui serviront de modèle aux célèbres 24 imitations de volatiles ou de météores « avec mystère qui survole toute la sonate Sonate d’allégeance, débute comme le caprice de la so- caprices de Paganini. pizzicati, plomb et sourdines », notamment RV 17 jusqu’à la très surprenante Allemanda nate RV 26 que le Maître venait de lui donner avec un violon « in tromba marina ». Cet conclusive. De fascinants labyrinthes rhéto- (est-ce un hasard si Bach débutera son célèbre

18 19 double concerto de la même manière ?). Vi- peu l’écriture des ritournelles, notamment l’alto valdi lit la composition et la corrige. Pisendel qu’il anime et projette dans une tessiture bien garde précieusement le manuscrit et le ramène plus aigue, puis il rature, gratte et écrit un peu chez lui à Dresde (où il est encore conservé par-ci par-là, allégeant considérablement les dans le fameux « Schrank II » de l’Université accompagnements des solos. En trois coups de de Saxe sous la cote 2421-O-14). Ce docu- plume, ou plutôt de grattoir, il aère le concer- ment extraordinaire est une aubaine pour qui to de façon spectaculaire, et fait poindre des cherche à saisir l’art du prêtre roux. Ce dernier atmosphères inattendues. La leçon est claire : ne corrige finalement pas grand chose… il ne n’utiliser que ce dont on a besoin. Encore faut- touche guère à la partie de violon, revoit un il savoir ce que l’on veut.

Olivier Fourés

20 Sans manière enorme dificultad y gran variedad aunque no sino siempre actúa como base para un efec- lo hacía de una forma particularmente agra- to musical o de una naturaleza superior, lo Para llegar a un estado tal en el que uno solo escucha dable ni con un estilo cantabile. cual queda demostrado aquí por el especta- el texto y la emoción de quien lo cuenta. cular estruendo del primer solo que se basa Jean-Louis Trintignant Existen más testimonios acerca del violento simplemente en una ejecución combinada impacto causado por el “milagroso violín” con cuerdas al aire. La cadencia final del de Vivaldi y su hipnotizante arco, capaz de concierto nos ha llegado en varias versiones dejar a uno sin aliento, de dibujar un grito (muy probablemente Vivaldi improvisaba en El 3 de febrero de 1715, Johann Friedrich todo ello en cuatro cuerdas, tocando fugas de “¡Viva!” o simplemente de fulminar a los el momento sus propias cadencias, basadas Armand von Uffenbach reservó un palco en (imitaciones) a una increíble velocidad. Con espectadores. Todos los músicos de renombre seguramente en estos apuntes y según sus ne- el Teatro San Angelo de Venecia. En escena ello dejó pasmado a todo el mundo, pero no que tuvieron ocasión de conocer al virtuoso, cesidades). Para esta grabación se ha escogido estaba el Orlando Furioso, con música de Gio- podría decir que a mí me cautivase. No era como Pisendel, Marcello, Quantz, Locatelli o una particularmente atlética, que está dedica- vanni Alberto Ristori y revisado por del pro- algo tan grato de escuchar como virtuosísti- Tartini expresaron su respeto a esta presencia da al Conde Leonardo Pontotti de Cividale pio empresario del teatro, Antonio Vivaldi. camente ejecutado. tan poderosa como extravagante. del Friuli: es la más larga de la docena de ca- Desde el momento en el que se alzó el telón dencias que conocemos de mano del propio en el palacio de Alcina, con sus dos fuentes Von Uffenbach se apresuró a reservar su pal- El Concierto “Grosso Mogul”, RV 208, Vivaldi y es una excelente representación de que extinguían o reavivaban el amor, JFA que- co en los días siguientes, para poder ver y oír compuesto en los albores de la década de este género llamado a abrir nuevos caminos: dó cautivado, declarando que la cantante que al virtuoso veneciano nuevamente. La expe- 1710, ilustra perfectamente a este Vivaldi- Locatelli compuso sus Capricci en Venecia asumía el papel de hechicera, Anna María Fa- riencia proporcionó a von Uffenbach tanto hombre de teatro. Brillantes ritornellos con algunos años más tarde, y éstos actuaron a bri, era “incomparable”. El punto culminante placer que este músico amateur se empeñó numerosos efectos espaciales, ascendientes su vez como modelo para los 24 caprichos para Uffenbach llegó cuando las cenizas del en asegurarse los servicios de Vivaldi, al prin- bariolages y solos sonoros y rudos, junto de Paganini. mago Merlín quedaron al descubierto dentro cipio sin éxito, pero cuando prometió al com- con una velocidad exuberante en los pasajes del templo de Hécate. positor comprarle algunos “concerti grossi”, más caprichosos, o la generación de melodías El nombre de “Il Grosso Mogul no aparece en una compra “regada” además con numerosas sobre exóticas armonías. Todo ello sobre los la copia autógrafa del concierto (sólo en una Vivaldi tocó un acompañamiento solo de for- botellas de vino, el Prete Rosso empezó a in- patrones de un estilo resueltamente teatral. copia contemporánea conservada en Schwe- ma admirable, al final del cual añadió una teresarse. El elemento puramente visual –que incluía rin). Creemos que el título habría sido añadi- fantasía (improvisación), que me dejó muy grandes movimientos de arco, articulaciones do al concierto al calor de su gran éxito (J.S. sorprendido, ya que simplemente es posible Me dejó oír sus particularmente difíciles y irregulares y abruptos cambios de posición- Bach llegó incluso a hacer una transcripción que nunca se haya tocado de esa forma y especialmente inimitables improvisaciones, resultaba esencial para causar efecto. Aquí para órgano, BWV 594), y probablemente nunca se vaya a tocar así de nuevo…Él llevo tan de cerca que estaba en condiciones de podía observarse la capacidad de Vivaldi para hacía referencia al famoso diamante del mis- sus dedos a una distancia de un solo un pelo advertir mejor su destreza y podía ver con saber cómo sacar ventaja de su instrumento: mo nombre (¡¡de no menos de 280 kilates!!) del puente, sin dejar espacio para el arco, y toda claridad que realmente tocaba piezas de ninguna complejidad mecánica es gratuita, descubierto en la India y tallado en el siglo

22 23 diecisiete por el veneciano Hortensio Borgis. trompeta marina), que produce un sonido a El Concierto RV 226 es un concierto de una coincidencia que Bach abriese su famoso Esta grabación presenta la versión original medio camino entre el cuerno de caza y la personalidad propia, con su inusual pasaje doble concierto de la misma manera?). Vival- del concierto por vez primera; Vivaldi la mo- sonaja. Vivaldi reservó para este instrumento introductorio entre tutti y solo, sus uníso- di leyó la composición y la corrigió. Pisendel dificaría en muchas ocasiones, en particular sus mejores danzas rústicas y sus momen- nos, sus imitaciones de cuernos de caza, sus mantuvo consigo el manuscrito cuidadosa- para un proyecto de publicación en el que tos líricos más deslumbrantes. Claramente fuegos de cañón y procesiones, efectos espa- mente y se lo llevó de vuelta con él a Dresden, tuvo especial cuidado de retirar las cadencias no suena a una de las musas cantando en el ciales, danzas populares, líricas ensoñaciones donde aún se conserva en el famoso Schrank y el recitativo, que resultaban demasiado vin- monte Parnaso, pero quién mejor que esta ex- que planean sobre pizzicatti, todo ello sobre II, la colección custodiada en el Estado de Sa- culados con una práctica violinística personal traña singularidad para recrear estas piezas de una base de placer violinístico. Éste nos lleva jonia y la Biblioteca de su Universidad bajo la que podría no haber sido correctamente com- intensa ternura. “Hay aullidos engañosos para claramente al caprichoso espíritu que Vivaldi clasificación 2421-O-14. Este extraordinario prendida y ejecutada en el resto de Europa. los oídos, pero verdaderos para el corazón”. destiló en sus chicas de la orquesta del Ospe- documento es un don para todo aquel que dale de la Pietá, sus amadas pupilas que, tras quiera captar el arte del Prete Rosso. Nunca El patricio veneciano Benedetto Marcello, un Comparados con los conciertos, las sonatas su muerte, hicieran colgar su retrato sobre la fue especialmente insistente en sus propias hombre de inclinaciones arcádicas y sensible de Vivaldi –que se mantienen en un modelo galería de la cantoría en la que ofrecían sus correcciones… apenas tocó la parte de violín, a las ideas de la Ilustración francesa, criticó corelliano clásico- son, a primera vista, con- conciertos diarios. Su gracia, su sentido del revisando y destacando las escrituras de los además la dudosa conducta de este anagra- sideradas como más académicas. Solamente movimiento y la implicación, y su excelente ritornellos, en particular en la parte de la viola, máticamente llamado “Aldiviva” (en su “Te- necesitan ser examinadas más atentamente técnica hicieron soñar a toda Europa y abrie- a la que dio nueva vida encajándola en una atro alla moda” de 1720) que era capaz de para descubrir bajo su costura el mismo tipo ron las puertas de un lenguaje que consiguió tesitura superior. Retocando un poco aquí, otorgar un gran apoyo a una ópera con pocas de características. Ello se demuestra de for- conciliar los más dispares discursos y emo- quitando un poco de allá y reescribiendo otro perspectivas de éxito sólo sacando su violín. ma inequívoca en las tres Sonatas de Graz ciones. poco más allá, enriqueció considerablemente Capaz de “mantenerse aferrado el mástil” y que contiene esta grabación (que completan los acompañamientos de los solos. Con tres tocar “interminables cadencias”, “Aldiviva” la colección que comenzara Pan Classics, PC Vivaldi tuvo también otro famoso estudiante, trazos de su pluma, o más probablemente de también se entregaba a efectos pirotécnicos 10314): sólo se necesita escuchar la muy el violinista alemán Johann Georg Pisendel, su raspador, convirtió el concierto en algo es- tales como la improvisación sobre temas rústica (y virtuosa) giga que cierra la Sonata muy cercano también a J.S .Bach, pues parece pectacular y sacó a la superficie inesperados populares, imitaciones de pájaros o estrellas RV 4, las divagaciones del tercer movimien- haber sido el responsable de ejecutar las fa- trasfondos. La lección está clara: usa sólo lo fugaces con “pizzicati o sordinas”, en parti- to de la Sonata RV 37 que lleva al disparejo, mosas Sonatas y Partitas por primera vez (él que necesites. Y aún entonces, seguirás nece- cular con un violín en tromba marina. En contrastado y caprichoso final, o el misterio poseía un manuscrito de la colección). Mien- sitando saber lo que deseas. la medida en que todas las referencias a éste que sobrevuela toda la Sonata RV 17 hasta tras se perfeccionaba con Vivaldi en Venecia están conectadas con Vivaldi, podría parecer desembocar en su sorprendente Allemande entre 1716 y 1717, Pisendel remitió un día a Olivier Fourés que este extraño instrumento fue una inven- conclusiva. Todas proponen seductores labe- su maestro su ejercicio para un movimiento ción suya. Se trata de un violín con un puente rintos retóricos que hablan poderosamente de concierto que, como indicación de lealtad, modificado (reensamblado de forma en que de comprensión y originalidad. comenzaba igual que el capricho de la sonata se asemeja al tremolante ejemplo de una RV 26 que el Maestro acababa de darle (¿es

24 25 Lina Tur Bonet & MUSIca ALcheMIca on Pan Classics

PC 10314 Vivaldi Premieres PC 10329 (2 CD) Biber Mystery Sonatas

Concertos Recording: 1-2 May 2018, Auditorio de Murcia (Spain) Recording artistical direction: Jean Daniel Noir Sonatas Rcording: 26 April 2013, Istituto Italiano di Cultura, Madrid (Spain) Recording: Master Acoustics / Editing: Federico Prieto Recording artistical direction & editing: Olivier Fourés Musical edition: Olivier Fourés (Ars Antiqva) Executive producer: Lina Tur Bonet, Michael Sawall Translation: Susanne Lowien (deutsch), Mark Wiggins (English), Daniel Muñoz (español) Booklet editor: Michael Sawall / Layout: Joachim Berenbold Cover photo & artist photos: Lina Tur Bonet: Pablo F. Juárez Artist photos: Josep María Martí & Lina Tur Bonet + © 2018 note 1 music gmbh, Heidelberg, Germany PC 10375 (2 CD) Corelli Violin Sonatas PC 10380 De la Guerre Violin Sonatas CD manufactured in The Netherlands