HANDBALL 1. SEPTEMBER 2017 wagt 2018 den Sprung nach Deutschland Der Rückraumspieler und eines der Aushängeschilder von Wacker Thun wird im Sommer 2018 den Verein in Richtung HSG Wetzlar verlassen. Er weiss, dass es ein grosser Schritt sein wird, doch er freut sich auf die neue Aufgabe. von Urs Häfliger

Wird noch ein Jahr für Wacker Thun auflaufen: Lenny Rubin wagt den Schritt in die Erste Bundesliga und versucht, sich bei der HSG Wetzlar durchzusetzen. Foto: Keystone, Urs Flüeler

Um 13.00 Uhr trudelte die Medienmitteilung um Lenny Rubins nächsten Schritt ein. «Lenny Rubin hat letzte Woche bei der HSG Wetzlar (Erste Bundesliga) einen Zweijahresvertrag mit Beginn ab Sommer 2018 unterschrieben», leitete das Schreiben von Wacker Thun ein. Damit wird der 21- jährige Thuner im kommenden Sommer seine Heimat gegen eine Stadt nördlich von Frankfurt eintauschen, anstatt in der neu in der «besten Handballliga der Welt», wie er es ausdrückt, auflaufen.

Mit den Besten messen Mit Kai Wandschneider wird er ab dann einen Coach haben, der in der vergangenen Saison zum Trainer des Jahres in Deutschland gekürt wurde. «Ideale Voraussetzungen also für Lenny, ein erstes Mal Bundesligaluft zu schnuppern, und das alles in einer räumlichen Entfernung, welche gegenseitige Besuche absolut zulässt und in einem eher familiären Umfeld, welches Wacker Thun nicht unähnlich sein soll», wie man in der Mitteiung festhält.

Weil er sich mit 21 Jahren noch am Anfang seiner Karriere befindet, möchte er den nächsten Schritt wagen: «Die Bundesliga ist die beste Liga der Welt, dort kann man sich mit den Besten messen und sich weiterentwickeln. Wenn der Schritt möglich ist, sollte man dies als junger Spieler machen», sagt Lenny Rubin auf Anfrage. Er fühlt sich auch der Aufgabe gewachsen: «Es gab die Möglichkeit, bereits in diesem Sommer zu wechseln, doch ich war in der vergangenen Saison oft verletzt. Nun möchte ich noch einmal Gas geben und dann die Herausforderung annehmen.»

Lenny Rubin war im vergangenen Jahr of verletzt. In diesem Jahr möchte er wieder Gas geben und beweisen, dass er in die Erste Bundesliga gehört. Foto: Roland Peter

Hin- und hergerissener Vater Auch wenn der Wechsel in ein ebenfalls familiäres Umfeld stattfinden wird, wird es wohl nicht ganz einfach: «Ich bin hier aufgewachsen, bin Thuner durch und durch. Der Abschied wird sicher schwierig. Da ich aber seit diesem Sommer in einer WG und nicht mehr bei meinen Eltern lebe, habe ich den ersten Schritt bereits gemacht. Doch es ist klar, es wird nicht dasselbe sein.» Sein Vater Martin trainiert die erste Mannschaft von Wacker Thun. Für ihn werde es wohl auch nicht ganz einfach: «Er hätte mich als Trainer sicher gerne behalten. Doch als Vater sieht er den Schritt als richtig an und ist stolz», so Lenny Rubin.

Abschied mit SM-Titel? In der Bundesliga wird der Rückraumspieler, der auch bereits mit der Nationalmannschaft gespielt hat, auf mehrere Kollegen treffen. Etwa Andy Schmid, , und Samuel Röthlisberger. Sein Wechsel könne helfen, die Nationalmannschaft auf ein noch höheres Niveau zu bringen, ohne jedoch sich selbst in den Vordergrund rücken zu wollen. Er müsse sich zuerst beweisen, so Rubin.

Noch bleibt er eine Saison in Thun: «Ich glaube, es wird für mich keine einfache Saison. Ich möchte eine super Spielzeit hinlegen, doch das wird mental sehr schwierig. Zudem wissen es die Gegner von meinem Wechsel. Das macht es nicht einfacher.» Ein Ziel hat Rubin noch mit Wacker: «Wir haben eine tolle Mannschaft und nach dem Cupsieg wäre das grösste Ziel der Schweizer Meistertitel.» ARTIKELINFO

Artikel Nr. 157650 1.9.2017 – 14.00 Uhr Autor/in: Urs Häfliger

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