35. Jahrgang Nr. 4 / Dezember 2019

Infos rund um den

SEE-SPIEGEL

TRÄGERVEREIN Inhaltsverzeichnis SEE-SPIEGEL

5 Änderungen bei den Lebensmittel- geschäften in Kirchdorf, Teil 6 Gerhard Wyss 7 Naturpfl egeeinsätze am Gerzensee TRÄGERVEREIN Uli Tschanz Liebe Leserinnen SEE-SPIEGELund Leser 9 Zeigt her eure Füsse, Schon wieder nähert sich ein Jahr seinem zeigt her eure Schuh... Ende. In die Advents­ und Weihnachtszeit sol­ Ria Hage len Sie nicht nur Karl­Dieter Stuhlträgers Titel­ 12 20 Jahre Kürbismärit in Gerzensee bild mit dem originellen Weihnachtsbaum Auf den Geschmack gekommen aus Holz und Ria Hages winterliches Leser­ Thomas Feuz foto, sondern auch die beiden Kurzgeschich­ ten zum Advent einführen. Lesen Sie ins­ 15 Perspektivenwechsel besondere den uns von Pfarrerin Lea Scherler Lea Scherler in verdankenswerter Weise zugestellten sehr 17 Das Leserfoto nachdenklichen Text «Perspektivenwechsel». Aber auch die zweite Geschichte «Die vier 18 Veranstaltungskalender Kerzen» ist eine sehr sinnige, lesenswerte 21 Simon Urfer, Gerzensee Parabel. Eine Schwingerkarriere geht zu Ende Weitere interessante Dinge erfahren Sie von Walter Tschannen Ria Hage über den Beruf der Podologin, von Thomas Feuz über den vergangenen 20. Kür­ 29 3./4. Klasse in Gerzensee bismärit in Gerzensee und von Walter Tschan­ Geld für den Regenwald gesammelt nen über das Ende einer Schwingerkarriere. Walter Tschannen Beachtenswert ist aber auch dessen Bericht 31 Die vier Kerzen über eine verdienstvolle und solidarische Geldsammlung für die Rettung des Regen­ 31 Entschuldigung waldes einer Schulklasse aus Gerzensee. Druckform und Redaktion Und falls Sie eine Ferienlektüre suchen, lesen 33 Neues aus der Bibliothek Sie die Tipps von Barbara Fechtelkord aus der Barbara Fechtelkord Gemeindebibliothek Kirchdorf. Die Leser­ schaft schliesslich wird in Thomas Feuz‘ 34 Lisi Schmunzelgeschichte vom Lisi eine fast noch Thomas Feuz aktuelle Story zu den eidgenössischen Wah­ len vom Oktober fi nden. Titelbild: Ich wünsche Ihnen, verehrte Leserinnen und Ein origineller Holzweihnachtsbaum im Garten Leser, viel Vergnügen bei der Lektüre, schöne, der Schreinerei Paul und Bruno Reber in Kirch- schneereiche und hoffentlich auch etwas be­ dorfs Zentrum (2018/19). Die verwendeten sinnliche Festtage sowie ein gutes neues Jahr Holzlatten sollen eine Länge von ca. 100 Metern 2020! aufweisen. Foto: Karl Stuhlträger, Kirchdorf Gerhard Wyss, Kirchdorf 3 Guten Tag Anita

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4 Änderungen bei den Lebensmittelgeschäften in Kirchdorf, Teil 6 (Siehe Teile 1, 2, 3, 4 und 5 in den See-Spiegeln 3 und 4 vom September und Dezember 2018 sowie vom März, Juni und September 2019) Baufortschritt Erweiterung Käsereibetrieb Käsereiladen Kirchdorf in der Übergangslösung Die Bauarbeiten sind im August gut Die Übergangslösung im Salzhaus hat gestartet. Bodenplatte und Mauerwerk sich nach Betriebsleiter Roland Meier waren innert kurzer Zeit erstellt. Später bewährt: Es bestehe ein sehr gutes hat es bei der Lieferung der Fenster­ Verhältnis zu den Vermietern Urs und gläser vom Glaslieferanten etwas Ver­ Monika Zysset. Den Umständen ent­ zögerung gegeben, was auch Auswir­ sprechend hat es dort eine erstaunlich kungen auf die Arbeit des Gipsers und grosse Verkaufs- und Lagerfläche. Zu­ des Plattenlegers hatte. Alle beteiligten dem ist die Distanz von der Käserei Handwerker haben bisher top Arbeit zum Provisorium relativ kurz. Naturge­ geleistet. Im November konnte die Fas­ gebene kleinere Einbussen im Umsatz sade fertiggestellt werden. Im Oktober trüben die Freude an der Übergangs­ wurde noch die Struktur des Fassaden­ lösung nicht. Sehr schwierig sei die putzes mit der Kantonalen Denkmal­ ­Planung des Umzugs zurück in das pflege besprochen. Der Fassadenputz ­Käsereigebäude. Falls die Bauarbeiten wird sich stark vom Bestand abheben möglicherweise erst kurz vor Weih­ und dem Anbau durch eine vertikale nachten beendet sein werden, scheint Kannelierung einen zeitgemässen Aus­ die Zeit sehr kurz, um sich richtig und druck und eine gewisse Eleganz verlei­ nachhaltig vor den Feiertagen einzu­ hen. Die Bauarbeiten sind soweit auf richten. Somit kann und will sich Meier Kurs und die Bauvollendung ist nach nicht zu früh auf einen Wiedereröff­ wie vor in der ersten Hälfte des Monats nungstermin festlegen. Dezember geplant (Stand: Ende Okto­ Das neue grössere Warensortiment ber 2019). wird sich im ähnlichen Rahmen wie sei­

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Naturpflegeeinsätze am Gerzensee am 8. und 22. Februar 2020 Treffpunkt/Zeiten: Für die zwei vorgesehenen Naturpflegeinsätze treffen wir uns jeweils am Samstag um 09.00 Uhr auf dem Viehschauplatz in 3116 Kirch- dorf. Dauer bis ca. 16 Uhr. Verpflegung: Znüni bitte mitbringen. Mittagessen im Restaurant wird offeriert. Ausrüstung: Angepasste Kleidung, feste Schuhe, Arbeitshandschuhe sind von Vorteil. Anmeldung: [email protected] / SMS oder Whatsapp 079 520 46 91 Einsatzdaten: Samstag, 8. und 22. Februar 2020

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8 Zeigt her eure Füsse, zeigt her eure Schuh...

Wer kennt es nicht, das alte dem Griechischen, ist die Kinderlied von den Wasch­ nichtärztliche Heilkunde frauen… Und weil die Füsse vom Fuss). so unendlich wichtig für Ihre Praxis befindet sich im uns sind, wurden immer Haus der Drogerie Riesen wieder neue Redewen­ in (siehe letzte dungen, Sprichwörter oder Ausgabe des See-Spie­ Sinnsprüche über sie ver­ gels). Der Eingang auf der fasst. So ist es doch gut, Rückseite ist nicht zu über­ dass wir mit beiden Füssen sehen, weisen uns doch im Leben stehen und dabei viele bunte Füsse den Weg. daran denken, wer barfuss Kundenparkplätze sind geht, den drücken die vorhanden und die Praxis­ Schuhe nicht. Auch lieben Natascha Bürki räume können mit einem wir es, mit unseren Mit­ Foto: Tom Trachsel Photographie Treppenlift bequem er­ menschen auf gutem Fuss zu stehen und reicht werden. manchmal müssen wir jemandem einge­ stehen, dass er einem mit dieser Frage Die Podologin unterscheidet sich von auf dem falschen Fuss erwischt hat. Und der kosmetischen Fusspflegerin durch wie oft müssen wir zu uns selbst sagen: ihre Ausbildung, insbesondre für me- «Wer ke Kopf het, het Füess». Schön ist dizinische Probleme bei Menschen es, wenn man an seinem neuen Wohn­ mit Diabetes, Rheuma oder Gicht, die ort so langsam Fuss gefasst hat. sog. Risikopatienten. In ihrem Angebot Sicher kann jede Leserin, jeder Leser die findet sich die Behandlung verdickter/ gedankliche Spielerei selber weiterfüh­ eingewachsener Nägel (BS-Spange), ren, wenn sie oder er mit der Sprache ebenso wie die Hornhautentfernung nicht gerade auf Kriegsfuss steht. Zwei mittels Skalpell-Technik, die Entfernung Aussagen scheinen mir noch bedenkens­ von Hühneraugen oder die Teilnagel­ wert. Erstens: Wer auf Händen getragen prothetik bei Nagelverlust. Selbstver­ wird, hat keinen Boden unter den Füssen ständlich führt sie auch die allgemeine, und zweitens, in dieser Jahreszeit ohne­ kosmetische Fusspflege und Beratung hin gut zu wissen: Den Kopf halt kühl, aus, ergänzt durch Fussmassage oder die Füsse warm, das macht den besten für die Damen das Lackieren mit eige­ Doktor arm. nem Lack aus hygienischen Gründen. Jemand, der sich von Kopf bis Fuss ganz Sie ist Mitglied im SPV; ihre Preise ge­ auf Füsse eingestellt hat, ist die Podolo- staltet sie nach den Verbandsrichtinien gin Natascha Bürki (Podologie, aus der Podologen, berechnet wird aber 9 SORGSAM Indem wir Ihre Werte teilen.

einfach persönlich bankslm.ch 10 Natascha Bürki bei der Arbeit in der neuen Praxis in Wichtrach. Foto: Tom Trachsel Photographie nach Arbeitsaufwand. Sie wendet die viele Leute erfreuen und dafür sorgen, sogenannte Trocken­Technik an, das dass wir in der Region Gerzensee gut zu heisst ohne vorheriges Fussbad. Für Fuss sind. Pfl ege und Mas sage benützt sie die be­ Neukunden/Innen erhalten kannten «Gehwohl»­Produkte. 10% Rabatt. Natascha Bürki wohnt seit einiger Zeit Ria Hage, Gerzensee in Kirchdorf und ist glücklich, ihren mitteilen Arbeitsplatz jetzt so nahe zu haben. Sie führte während der vergangenen 12 Jahre ihre eigene Podologie­Praxis in Herzogenbuchsee, wo sie bis Ende 2019 auch noch zwei Tage in der Woche arbeitet. In Wichtrach ist sie Mi / Do / Fr anzutreffen und ab Januar 2020 zusätz­ lich am Dienstag. Montags pfl egt sie die Bernstrasse 38 Füsse der älteren Menschen im Riggis­ 3114 Wichtrach hof in . Sie verfügt auch über 062 961 47 37 Spitalerfahrung, was die Heimbewoh­ ner/innen sicher zu schätzen wissen. Visitenkarte_Wichtrach.indd 1 19.03.19 14:42 Natascha Bürki ist sich an selbständiges Arbeiten gewöhnt, war sie doch in ihrem ursprünglichen Beruf 10 Jahre als aus­ gebildete Floristin tätig. Vielleicht be­ L BRO merkt man das an ihrem Pfl anzen­ BUCHHANDLUNG schmuck in der neuen Praxis. Als Vera Wenger Ausgleich zur berufl ichen Herausforde­ Alte Bahnhofstrasse 8 rung pfl egt sie ihr Hobby, das Reiten. 3110 Münsingen Tel. 031 721 14 97 Mit ihrer frischen, aufgestellten und di­ Fax 031 721 57 67 rekten Art wird sie sicher auch hier bald 11 20 Jahre Kürbismärit in Gerzensee Auf den Geschmack gekommen

Kürbisse und glückliche Menschen, so weit man sieht! Impressionen vom Jubiläums-Kürbismärit im Hof des neuen Schlosses Gerzensee.

Grosses Fest für den Kürbis: Am «Chürbisfescht» vom 21. September standen die kleinen und grossen Vielfarbig-Vielformigen im Mittelpunkt. Der Jubiläumsanlass wurde erneut von zahlreichen Gästen aus Nah und Fern besucht.

Nein, Kürbis ist nicht einfach gleich erhältlich: Vronis legendäre Kürbissup­ «Kürbis»! Das wird mir als eingefl eisch­ pe, Kürbis­Chips, leckere Würste, Feines tem Birnen­ und Äpfelliebhaber beim vom Grill, knuspriges Brot, Dekoartikel, Anblick der Hunderten von Kürbissen Leckereien, allerlei Mitbringsel... Wer sofort klar. Da gibt es solche in allen For­ das Jubiläum mit einem feinen Tropfen men und welche in allen Farben, runde, begiessen wollte, wurde überrascht: birnenförmige (!), skurrile und echte Das im Dorf gebraute Kürbisbier hatte Schönheiten. Eine Augenweide ist auch es sprichwörtlich in sich und mundete die Deko. Liebevoll hat das Team von sichtlich. Marianne und Michael Keusen die kleinen und grossen Schönheiten in Ein gut eingespieltes Team Körben, auf Holzharassen, Leiterwägeli Marianne Keusen und Kürbisse gehö­ und grossen Brügiwagen arrangiert, ren untrennbar zusammen. Seit 23 Jah­ mit zahlreichen Informationen versehen ren beschäftigt sie sich mit Kürbissen, und in Schönschrift mit dem Preis mar­ die übrigens vor rund 12‘000 Jahren in kiert. Die Tische und Bänke laden zum Südamerika bereits bekannt waren und «Gsprächle» und Geniessen ein. An seit dem 4. Jahrhundert in wärmeren Ständen sind allerlei Kürbisleckereien Ländern Europas kultiviert werden. 12 ­Familie Keusen teilt ihre Leidenschaft Suppe wurden geschöpft, unzählige für Kürbisse mit der Bevölkerung. Die Kürbisse verkauft, rund 400 Kürbisbrat­ «Chürbismärite» im Hof des neuen würste genossen und 200 Kürbisbiere Schlosses Gerzensee sind legendär und fanden neugierig-durstige Kehlen; vor wurden dieses Jahr bereits zum 20. Mal ­allem aber resultierten zahlreiche auf­ organisiert. Nebst Familie Keusen stan­ stellende, bereichernde Begegnungen. den einmal mehr rund 45 freiwillige Marianne Keusen ist mit dem Jubilä­ Helferinnen und Helfer im Einsatz. ums-Kürbismärit mehr als zufrieden: Bis alles so apart aussieht, ist viel Arbeit «Einfach wunderbar!», sagt die 3-fache nötig. Nebst dem eigentlichen Anbau Mutter. der Früchte ist da natürlich der Aufbau Der Kürbismärit in Gerzensee erfreut zu appetitlichen und die Sinne anregen­ zahlreiche Menschen und hat Ausstrah­ den Kürbisbergen zu nennen. Nicht we­ lung weit über die Region hinaus. So niger als 85 Sorten wurden präsentiert! hoffen viele auf einen weiteren farben­ Alt und Jung zeigten sich gleichermas­ frohen, vielseitigen und rundum sen beeindruckt von der Farben- und «gluschtigen» Anlass. Für ihr langjähri­ Formenvielfalt der liebevoll präsentier­ ges Engagement durfte Familie Keusen ten Kunstwerke der Natur. Und einige dieses Jahr den Kulturpreis des Träger­ Besucher haben auch dieses Jahr wieder vereins «See-Spiegel» in Empfang neh­ realisiert, wie viel Arbeit und Einsatz für men. ein solches Gesamtkunstwerk nötig ist. ➔ Verkaufszelt: Dorfstrasse 10, Gerzensee; Bis zum nächsten Mal?! weitere Infos: keusenskuerbisse.ch Der 20. Kürbismärit beeindruckt auch mit Zahlen: Nicht weniger als 300 Liter Thomas Feuz, (Text und Fotos) 13 ...die beschti Ankezüpfe 30 Jahre Äh rensache Öffnungszeiten: Mo – Fr: 6.00–12.30 & 14.00–18.30 Uhr Sa: 7.00–12.00 Uhr

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Telefon 031 781 30 01 Telefax 031 781 30 06 e-mail [email protected] Perspektivenwechsel (Iris Macke in «Der Andere Advent», 2018/2019)

«Advent heisst Warten Nein, die Wahrheit ist Dass der Advent nur laut und schrill ist Ich glaube nicht Dass ich in diesen Wochen zur Ruhe kommen kann Dass ich den Weg nach innen fi nde Dass ich mich ausrichten kann auf das, was kommt Es ist doch so Dass die Zeit rast Ich weigere mich zu glauben Dass etwas Grösseres in meine Welt hineinscheint Dass ich mit anderen Augen sehen kann Es ist doch ganz klar Dass Gott fehlt Ich kann unmöglich glauben Nichts wird sich verändern Es wäre gelogen, würde ich sagen: Gott kommt auf die Erde!» Und nun lesen Sie den Text von unten nach oben! Manchmal, aus einem anderen Blick­ Manchmal, in einem kurzen Moment, winkel, sieht der Himmel weiter aus ist alles ruhig und etwas berührt dich. und das Atmen fällt dir leichter. Manch­ Das Glück, die Liebe, der Übermut. Ich mal, von einem anderen Standpunkt wünsche uns allen für den Advent und aus, riecht es nach Schnee und Vor­ die Weihnachtszeit den einen oder an­ freude und Weihnachten. Und wenn deren solchen Augenblick. «Last Christmas» im Radio läuft, er­ tappst du dich beim Mitsummen. Pfarrerin Lea Scherler, Gerzensee 15 DORFLADE

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Das Leserfoto von Ria Hage aus Gerzensee. Der Garten im Winterkleid – Blick vom Hölzliweg Richtung Kirche

Machen Sie mit?! Ist Ihnen ein besonders schönes, lustiges oder besinnliches Foto geglückt, das einen Bezug zu unserer Region hat? Dann mailen Sie es an Prisca Scheidegger, fam.pks@ bluewin.ch. Vielleicht wird es hier veröffentlicht und erfreut die «SEE-SPIEGEL»-­ Leserinnen und Leser in , Gerzensee, Jaberg, Kirchdorf, Mühledorf und Noflen!

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Eine Schwingerkarriere geht zu Ende

Abschied in der Arena am Kantonalen Schwingfest 2019 in Münsingen, vor 12‘000 Zuschauern.

Simon Urfer hat am kantonalen aber das war in der Tat unvergesslich!», Schwingfest in Münsingen 2019 schwärmt der stämmige 117-kg-Mann. seinen Rücktritt aus dem aktiven Mit Schwingen angefangen habe er Schwingsport bekanntgegeben. 1997, als 12-Jähriger. «Ich war damals Ein Rückblick auf eine vielleicht im Turnverein Gerzensee. Turnen war nicht überragende, aber doch schön, aber es entsprach mir nicht so interessante Schwingerkarriere. ganz.» Als ihn Adrian Schenkel, Kirch­ dorf, dann mal zum Schwingtraining Nein, ein richtig «böser» Schwinger sei mitnahm, habe es ihn sogleich gepackt: er nie gewesen, lacht Simon Urfer. Aber Das ist es! Fortan besuchte er jeweils die zahlreichen Preise, die in Form von am Mittwochabend das Jungschwin­ Kuhglocken und Treicheln an seiner Stu­ gertraining im Schwingklub Münsin­ benwand hängen, sagen eben auch et­ gen. «Ich nahm das sehr ernst und habe was. Immerhin hat er 6 Kränze gewon­ praktisch nie gefehlt. Manchmal gingen nen (einen Kranz bekommen die 15% wir am Donnerstag zusätzlich noch ins besten eines Schwingfestes) und 2013 Training nach Wattenwil.» Im Hinblick wie auch 2016 schaffte er es ins Berner auf grössere Schwingfeste habe er auch Kader für das Eidgenössische Schwing­ an einigen Trainingslagern des Mittel­ fest. «Da durfte ich mit in die Arena ein­ ländischen Schwingerverbandes teilge­ laufen, zwar nur als Ersatzschwinger, nommen. 21 Bernstrasse 34 3114 Wichtrach

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22 «Noch intensiver wurde es dann als Ak­ tiver, d.h. bei mir ab etwa 22 Jahren», erzählt Simon. Während man als Jung­ schwinger jeweils jahrgangmässig ähn­ liche Gegner habe, bekomme man es als Aktiver mit Schwingern jeden Alters zu tun, auch mit wirklich «Bösen». Das sei erfahrungsgemäss der Moment, in welchem die einen aufgeben – aber die anderen es erst recht wissen wollen. Simon Urfer hängt die Schwingerhosen an «Zunächst habe ich zwar fast immer den Nagel. verloren oder ‹gestellt› (unentschie­ den)», lacht er. «Aber indem ich hart schwierige Momente beim Schwingen: und regelmässig trainierte, konnte ich «Schlimm für mich war beispielsweise, mich zu immer besseren Resultaten em­ wenn sich ein Kamerad im Kampf ge­ porarbeiten.» Wer wirklich etwas errei­ gen mich verletzte, vielleicht gar für län­ chen wolle, müsse nach seiner Erfah­ gere Zeit pausieren musste. Da stellt rung sicher dreimal die Woche im man sich die Schuldfrage. Diese hat Schwingkeller trainieren, plus einmal im mich manchmal lange beschäftigt.» Kraftraum. Daneben bleibe nicht mehr viel Zeit für andere Hobbys. Warum er denn gerade jetzt mit dem Sowohl Jungschwinger als auch Aktive Schwingen aufgehört habe, will der werden im Training von einem Techni­ «See­Spiegel»­Reporter wissen. Einer­ schen Leiter J+S begleitet, der ihnen das seits habe dies mit seinem Alter zu tun, schwingtechnische Handwerk – das gibt Simon Urfer zu. «Ich bin jetzt 34. Es sind vor allem die verschiedenen gibt zwar durchaus Schwinger, die noch Schwünge – beibringt. «Meistens lie­ mit 40 aktiv sind. Aber so ab 32 müsste gen einem allerdings nur einige wenige man sehr viel härter trainieren, um das davon, die man dann aber perfektio­ Niveau halten zu können. Und erst auf­ niert», sagt Simon Urfer, der selber für hören, wenn ich nur noch verloren hät­ seinen «Schlungg» bekannt und ge­ te, das wollte ich nicht.» Der Entscheid fürchtet war. sei ihm dadurch leichter gefallen, dass Seine beste Zeit als Schwinger habe er «sein» Schwingklub Münsingen letzten etwa von 2010 bis 2016 gehabt. «Am Sommer das kantonale Schwingfest or­ meisten Freude machte mir aber eigent­ ganisierte und er im OK mitmachen lich mein erster Kranzgewinn! Das war durfte. »Effektiv gefasst habe ich den 2012 in Kirchdorf, nach einer langen Entschluss allerdings erst ein paar Tage Durststrecke, und erst noch nach einer vor dem Fest.» Verletzung.» Als speziell schön habe er beim Schwin­ Das Schwingen boomt gen immer empfunden, dass man zwar In den letzten Jahren hat das Schwin­ plötzlich für einen kurzen Moment zum gen einen grossen Boom erlebt. Die Zu­ Gegner werde, aber sonst untereinan­ schauermengen sind extrem geworden. der die Kameradschaft pfl ege und ein­ Das diesjährige Eidgenössische in Zug ander hilft. Es gebe allerdings auch beispielsweise zählte 300‘000 Besucher. 23

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24 Entsprechend gross war der organisato­ Auch die ursprünglich harte Unterschei­ rische Aufwand: Die temporären Tribü­ dung in Sennen­ und Turnerschwinger nen waren mit einem Fassungsvermö­ (das waren die mit den weissen Hosen) gen von 56‘000 Zuschauern die habe sich etwas abgeschliffen, sagt Si­ grössten, die weltweit je aufgestellt mon Urfer. Und viele Eltern ermuntern wurden! Natürlich sind die Medien auf ihre Buben dazu, doch mal bei einem den Boom aufgesprungen; das Fernse­ Schwingtraining schnuppern zu gehen. hen überträgt heute nicht mehr nur das «Vor allem seit Kilian Wenger 2010 in Eidgenössische, sondern sogar regiona­ Frauenfeld Schwingerkönig wurde, le Schwingfeste. «Für mich noch fast kommen tatsächlich spürbar mehr Junge wichtiger: Das Schwingen hat an Anse­ in die Schwingklubs», bestätigt er. Beste hen gewonnen», sagt Simon Urfer. «Als Voraussetzungen haben schon eher ich in Gerzensee zur Schule ging, war es grosse, robuste Buben mit guter Kondi­ noch ein exotischer ‹Bauernsport›, der tion – und vor allem mit Trainings­Aus­ etwas belächelt und kaum unterstützt dauer. Das Verletzungsrisiko halte sich wurde. Das hat sich geändert: Heute bei gutem Trainingszustand im Rahmen sehe ich Leute auf der Tribüne sitzen, und betreffe am ehesten die Knie oder die dem Schwingen früher rein gar die Schultern. nichts abgewinnen konnten!» Mit dem Boom sei aber auch mehr Geld Unter den Schwingern gibt es heute und Kommerz in den Schwingsport ge­ durchaus auch Städter und Männer kommen. «Das sieht man beispielswei­ (und Frauen!) aus allen Berufssparten. se an den teils recht hohen Sach­ und

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26 Simon Urfer bei seiner Spezialität, dem Die eindrückliche Glocken- und Treichel- «Schlungg»; zuletzt liegt jener unten, den wand – Preise aus vielen Schwingfesten! man eigentlich oben geglaubt hätte! Geldpreisen, die zu gewinnen sind.» ger weg! Am sichersten sei man mit Spender für diese Gaben zu fi nden sei Arztzeugnis. Kontrollen seien nicht nur heutzutage kein grosses Problem mehr. an Schwingfesten möglich, sondern zu Der Verband lege aber Wert darauf, jeder Zeit, auch im Training oder zu dass sich die Gewinner jeweils schrift­ Hause. Er selber sei allerdings nie getes­ lich bedanken. tet worden. Auch das Sponsoring ist im Spitzen­ Nun hat Simon also die Schwingerho­ Schwingsport angekommen. Manche sen an den sprichwörtlichen Nagel ge­ Spitzenschwinger arbeiten heute nur hängt. Immerhin bleibt er Vizepräsident noch Teilzeit und sind deshalb froh um des Schwingklubs Münsingen (www. zusätzliche Einnahmen. Die Werbefl ä­ schwingklub-muensingen.ch). Daneben che auf den Leibchen ist aber vergleichs­ hat der gelernte Landwirt aber andere, weise klein und ein Teil der Werbeein­ fast noch zeitintensivere Nebenjobs nahmen geht an die Verbände. Für ihn übernommen, nämlich als Viehschauex­ selber sei Schwingen aber bis zuletzt ein perten­Gruppenleiter und als Mitglied reines Hobby gewesen, sagt Simon Ur­ der Schauenkommission. Künftig wird fer, und entsprechend habe er sich nie man ihn wohl auch wieder etwas mehr um das Thema Sponsoring gekümmert. auf der «Simmlern» antreffen. Er be­ Im Weiteren habe es im Schwingen wirtschaftet den Landwirtschaftsbetrieb auch schon Dopingfälle gegeben. Heu­ (Milchwirtschaft, Ackerbau und Vieh­ te wacht die Stiftung Antidoping zucht) im Moment noch in Generatio­ Schweiz über den Schwingsport. Das nengemeinschaft mit seinen Eltern. Die­ sei zwar richtig, aber man könne da se werden sich aber altershalber wohl auch mal ungewollt in eine Falle tap­ bald zurückziehen. Ihnen windet Simon pen, meint Simon Urfer. «Wenn man ein Kränzlein: «Sie haben immer ge­ eine Woche vor einem Schwingfest schaut, dass zu Hause alles rund lief, ‹muderig› ist und ohne viel zu überle­ während ich an Trainings und Schwing­ gen ein Medikament aus dem Spiegel­ festen teilnehmen konnte. Ihnen ge­ schäftli nimmt, kann es bereits passiert bührt ein grosses ‹Danke›.» sein.» Man müsse zumindest auf www. Walter Tschannen, Gerzensee antidoping.ch nachschauen, ob der (Fotos: Barbara Loosli, Wirkstoff da gelistet ist. Wenn ja – Fin­ www.foto-hoselupf.ch) 27 Küchenbau aus Leidenschaft

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3./4. Klasse in Gerzensee Geld für den Regenwald gesammelt

Christine und Siegfried von Steiger, drei Wochen Spenden für den Wald ge­ Schlössli Kirchdorf, haben vor 26 Jahren sammelt. 705 Franken sind so zusam­ im Amazonas-Urwald von Ecuador das mengekommen! Diese haben sie der Regenwald-Schutzprogramm «Selva Viva»­ völlig überwältigten Lehrerin am letzten (= lebender Wald, www.selvaviva.ec) Schultag überreicht. lanciert. Zum Projekt gehören auch eine An dieser Stelle noch einmal einen rie­ Auswilderungsstation für Tiere und eine sigen Dank! Es war eine wunderbare Primarschule für die Kichwa-Kinder der Aktion, von der Idee über die Durchfüh­ Region. rung bis hin zum Resultat. Während einer sechswöchigen Stellver­ Walter Tschannen, Gerzensee / tretung für Stefan Bähni im vergange­ Christine von Steiger, Kirchdorf nen Sommer unterrichtete Christine von Steiger die 3./4. Klasse in Gerzensee. Dabei erzählte sie den Schülerinnen und PS: Der «See-Spiegel» wird im Lauf des Schülern von diesen Projekten. Ohne ihr nächsten Jahres genauer über das Ecua­ Wissen haben daraufhin einige von den dor-Projekt von Christine und Siegfried Kindern in eigener Initiative während von Steiger berichten.

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30 Die vier Kerzen

Vier Kerzen brannten am Advents­ kranz. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte: «Ich heisse Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen hal- ten keinen Frieden.» Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schliesslich ganz. Die zweite Kerze flackerte und sagte: « Ich heisse Glauben. Aber ich bin überflüs- sig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.» Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze war aus. Leise und traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: «Ich heisse Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.» Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht. Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: «Aber, aber, ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!» Und fast fing es an zu weinen. Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: «Hab keine Angst! So- lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heisse Hoffnung.» Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die an­ deren drei Kerzen wieder an. Fröhliche Weihnachten! Sabrina Dietrich, Deutschland, 2005 Aus Internet: Sabrina Dietrich. Die vier Kerzen

Entschuldigung! Werte Leserinnen und Leser Aufgrund eines technischen Defekts bei der Broschürenfertigung in der Druckerei ist es beim letzten See-Spiegel 3/2019 vom September bedauerlicherweise in einigen Exemp­ laren zu Seitenverschiebungen gekommen. Es handelte sich um die Seiten 3 /4 und 49 / 50. An deren Stelle waren die Seiten 7/8 und 45/46 eingeheftet. Vor allem betraf dies ein paar Dutzend Haushalte in Gerzensee. Das ist ärgerlich und tut uns sehr leid. Wir entschuldigen uns dafür ausdrücklich. Besten Dank für Ihr Verständnis! Die korrekte Ausgabe kann auf der Website des Trägervereins See-Spiegel (www. see-spiegel.ch) eingesehen werden. Druckform-Team Toffen und Redaktion des See-Spiegels

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32 Neues aus Neuesder Bibliothek Kirchdorf aus der Bibliothek Kirchdorf

Ich habe aus einer Tageszeitung entnommen, dass ein neues Buch von Jojo Moyes auf Deutsch Spiel der Zeit erscheinen wird. Viele Bibliotheksbesucher sprechen mich immer wieder auf die Bücher von Roman von Jeffrey Archer Jojo Moyes an. Und ich muss gestehen, ich habe noch kein einziges gelesen. Nun habe ich mir diese Neuerscheinung zum Anlass genommen und Die Clifton-Sagahabe ganz unvoreingenommen mit L – Band 1 esen begonnen.

Schon nach den ersten Zeilen hat mich dieser Roman gefesselt, Text auf der Rückseite des Buches: obwohl ich lieber Nordische Krimis lese ;-). Jojo Moyes schafft es, die Figuren im Buch berührend, fesselnd und zugleich Die Schicksale zweier Familien. Eine zwischenmenschlich darzustellen. Was ich nicht wusste, dass verborgene Wahrheit. Das Ringen um Neu haben wir in der Bibliothekes ihr erstes Buch ist, in dem Sie über Pferde schreibt. Kirch­ Freundschaft und Liebe. England um dorf den Band 1 der Clifton­Saga im 1930: Der junge Harry Clifton wächst Bücherregal. Ich vermute, dassSarah und ihren Grossvater Henri verb dieses an den Hafendocksindet die Liebe zu den von Bristol heran, Pferden. Täglich trainiert der ehemalige Dressurreiter seine seine Mutter Maisie muss sich mit har­ Buch nicht lange allein im BücherregalEnkelin. Sarah hat nur ihren Grossvater, die Mutter ist leider stehen bleibt und wir schongestorben. Als Sarah 14 Jahre alt ist, erleidet der Grossvater bald die ter Arbeit durchschlagen. Um den Tod nächsten Bände bestellen müssen.einen Schlaganfall und sie bleibt alleine zurüvon Harrys Vater, derck. angeblich im Ich habe zu lesen begonnen und bin Krieg gefallen ist, rankt sich ein Ge­ sehrNatasha und ihren Mann Mac verbindet nur wenig. Ihre Ehe ist gescheitert, doch bis das rasch ins Jahr 1930 in England heimnis. Harrys Leben nimmt eine gemeinsame Haus verkauft ist, müssen sie sich arrangieren. eingetaucht. Die Geschichte hat mich Wendung, als er das Stipendium für nichtZufällig tritt Sarah in ihr Leben und die beiden nehmen das ver mehr losgelassen und ich habe eine Eliteschuleschlossene Mädchen bei sich erhält. Er tritt ein in die jedeauf. Das Zusa freie Minutemmenleben ist schwierig. Plötzlich ist Sarah verschwunden. Nata weitergelesen. Die Welt der Reichen undsha und Mac lernt Giles Geschichtemachen sich widerstrebend auf die Suche. Ein turbulenter Roadtr von Harry Clifton fesselt Barrington sowieip durch England und dessen Schwester undFrankreich beginnt…. fasziniert. Der leichte Schreibstil Emma kennen, Erben einer Schiff­ vonIch habe mich oft im Buch vergessen und bin in die Welt von Sar Jeffrey Archer und die Darstellung☺ fahrts­Dynastie.ah, Natasha u Harry verliebtnd Mac sich in dereingetaucht. Die Orte in England und Frankreich konnte ich mir bildlich vorstellen und hatte verschiedenen Charaktere im Buch Emma, ohne zu ahnen, dass die Schick­ sindsogar das Gefühl, ich rieche Pferde faszinierend. Ich hoffe, ihr habt auch Lust bekommensale ihrer Familien auf tragische, diese Weise WennGeschichte zu lesen. man damit angefangen hat, miteinander verknüpft sind . . . muss man gleich zum Band 2 greifen. Sie finden das Buch ab sofort in der Bibliothek Kirchdorf. Barbara Fechtelkord, Schul- Das Geheimnis um Harry lässt einen und Gemeindebibliothek Kirchdorf nichtWir freuen uns auf Ihren Besuch! so schnell los. Das Bibliotheksteam Kirchdorf Öffnungszeiten: Montag 13.00 bis 13.45 Uhr Dienstag 15.00 bis 16.00 Uhr (mit Kaffee, Schöggeli und Sirup) Donnerstag 16.30 bis 17.30 Uhr (mit Kaffee und Schöggeli) In den Schulferien bleibt die Bibliothek geschlossen. Öffnungszeiten: Montag 13.00– 13.45 Uhr 33 Dienstag 13.00– 13.45 Uhr Donnerstag 13.00– 13.45 Uhr Samstag 10.00– 1 1.00 Uhr (mit Kaffee und Schöggeli) Lisi het gmeint...... die beste Wahl sei immer noch die «See-Spiegel»-Region. Und das kam so: Wieder ein- mal bekam Lisi Post. Wie rund fünfmillionendreihundersiebenundfünzigtausendachthundertfünfund- dreissig andere Bürgerinnen und Bürger. Das heisst: Lisi ist offi ziell die 5‘357‘836. Stimmberechtigte der Schweiz! Lisi griff zur Schneiderschere, mit der es die grösseren Kuverts von Enkeln oder die ganz grossen von Versandhäusern öffnet. Ratsch – «aua!» – und offen war das Kuvert (der Finger blutete nur wenig). Und dann: «Aha!» Lisi traute seinen Augen nicht. Wer da nicht alles kandidierte! Jüngere und Ältere, Zurechtgeputzte und ins-beste-Licht-Gerückte, Sympathische, weniger Ansprechende und echte «Beaus», die Lisi für ein Momentchen den Atem verschlugen. «Wer die Wahl hat, hat die Qual.» Lisi nahm sich stets das Gleiche vor: Nicht nach dem Aussehen zu wählen, sondern auch das Kleingedruckte zu lesen. Ein guter Plan, indes nie umgesetzt. 30-mal rund 20 Kandidierende… Wer will da noch den Durchblick behalten! So kam es, wie es kommen musste: Lisi ging nicht wählen. Wie viele der anderen 5‘357‘835 auch. Das kostete grossen Parteien Stimmen und verhalf kleineren zum Erfolg. Vom jeweiligen Stand- punkt aus betrachtet, hatte Lisi damit sogar eine gute Wahl getroffen. Doch Lisi machte sich diese Überlegungen nicht. Und wird wohl erstaunt sein, seinen Namen im Zusammenhang mit einem solch träfen Fazit zu fi nden. Lisi blieb vielmehr bei den «Basics». Den Ausdruck hatte es von seinem Lieblingsenkel Simon übernommen. Der Begriff gefi el Lisi, weil er geschmeidig tönte und den Duft von Weite und Abenteuer beinhaltete. Apropos: Mit seinen altbewährten Holzzoggle war Lisi im heissen Spätsommer und golde- nen Frühherbst in der ganzen Region unterwegs. Immer mit dabei: zwei Handvoll dörrti Öpfuschnitz vom Hofl ädeli, ein Bitz Brot und Leitungswasser in einer ausgebeulten Thermosfl asche. Was das mit unserem Thema zu tun hat? Lassen wir Lisi selber zu Wort kommen! «Auf Schusters Rappen habe ich wieder einige ganz wunderschöne Eggeli in unserer Region entdeckt. Eine gute Wahl, in der See-Spiegel-Region zu wohnen!» Hoffnungsvoll machte Lisi bei der Umfrage der «Berner Illustrierten» mit. Sein PS: «Ob Summer- oder Winterzit – hie obe z‘wohne isch ä Hit. So nach em See, em Läbe zue, berchunnt o ds Liseli nid gnue!» eroberte die Herzen. Die Medien überschlugen sich vor Begeisterung. «Die Stimme der Basis», «Die Basis hat gewählt» lauteten zwei Titel. Die Schülerzeitungen und Lokalradios standen Schlange. Lisi verstand die Aufregung nicht. Was hatte es denn anderes gesagt als was schlicht normal war? Doch oft braucht‘s eine Art Abstinenz, ein kurzes Abseitsstehen, um zu sehen, was man – bewusst oder unbewusst – gewählt hat. Lisi: «I ha guet gwählt. Die einte chöme u hüüfe göh o wieder. Aber d Schönheite vor Region u ihrne Bewohner, die blybe. Basta!» Wo Lisi Recht hat, hat es Recht. Besser, man wählt da nicht vorschnell eine andere Position! PS Lisis verletztem Finger geht‘s gut. Und die grosse Schere hat auch wieder Pause, bis zum nächsten Mal bzw. el- der nächsten (Nicht-)Wahl. Aber warten wir mal ab. nz Lisi ist, wie Wahlen auch, für manche Überraschung gut! u m H.­U. Morist ch S Ecke 34 TRÄGERVEREIN Impressum SEE-SPIEGEL Herausgeber: Trägerverein See-Spiegel Präsidentin: Ursula Urfer, Kirchdorf, 031 781 13 04, [email protected] See-Spiegel Nr. 4/2019 Redaktionsleiter: Gerhard Wyss, Kirchdorf, 031 781 11 75, [email protected] Geht an alle Redaktionsteam: TRÄGERVEREINHaushaltungen Thomas Feuz, Jaberg, 079 411 00 10, [email protected] der Gemeinden: Ria Hage, Gerzensee, 031 812 15 81, 079 348 30 35, [email protected] • Gerzensee Rita Ryser-Tschannen, Mühledorf, 079 768 86 51, [email protected]• Jaberg Walter Tschannen, Gerzensee, 031 782 02 15, [email protected] • Kirchdorf Inserate: Gelterfingen Romy Augstburger, Gerzensee, 031 781 27 54, [email protected] Mühledorf Noflen Veranstaltungskalender: Rita Ryser-Tschannen, Mühledorf, 079 768 86 51, [email protected] Die nächste Ausgabe Layout: erscheint Prisca Scheidegger, Gerzensee, 031 781 20 40, [email protected] Mitte März 2020. 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