SAMMELBAND DER 1 AUSGABEN 43 BIS 50 20020022002002

JAHRBUCH FÜR UND FANTASY

Storys von:

George R. R. Martin

Elizabeth Hand Erik Simon Ekkehard Redlin Myra Çakan Gerd Frey Arno Behrend

Alexander Weis Thorsten Küper

Außerdem: Walter Moers über das Schreiben Franz Rottensteiner über SF-Magazine Interviews mit Norman Spinrad, Andreas Eschbach

und Erik Simon

Norman Spinrad

über Krieg

Rezensionen von John Clute

www.alien-contact.de

ALIEN CONTACT Jahrbuch 2002

Ausgaben 43 bis 50

LESEPROBE

ALIEN CONTACT Jahrbuch 2002 Erste Auflage 2/2003

© der Texte by ALIEN CONTACT, sofern am Ende der Texte nicht anders angegeben © 2002 dieser Ausgabe: SHAYOL Verlag, Berlin Alle Rechte vorbehalten

Redaktion: Hardy Kettlitz, Siegfried Breuer, Gerd Frey, Hannes Riffel, Bernhard Kempen, Ronald Hoppe, Arno Behrend, Jakob Schmidt Korrektur: Uwe Schlegel Titelbild: Thomas Thiemeyer Schriftsatz und Umschlaggestaltung: Hardy Kettlitz Produktion: Ronald Hoppe Druck und Verarbeitung: Schaltungsdienst Lange Printed in Germany

SHAYOL Verlag Bergmannstraße 25 10961 Berlin E-Mail: [email protected] Internet: www.shayol-verlag.de Wir senden Ihnen gern unser Verlagsprogramm zu.

ISBN 3-926126-22-1

INHALT 

Storys

Alexander Weis: Bra Bel 3 ...... 13 Ekkehard Redlin: Astralo ...... 27 Thorsten Küper: Wenn dich der Bluesmann holen kommt … ...... 42 Arno Behrend: Undank ist der Quanten Lohn ...... 62 Elizabeth Hand: Schnee auf Sugar Mountain ...... 77 Erik Simon: Die drei Königinnen ...... 112 Myra Çakan: Nachtbrenner ...... 128 Gerd Frey: Terminiert ...... 145 Alexander Weis: Appell für die bemannte Raumfahrt ...... 159 George R. R. Martin: Brot und Fische ...... 168

Essays & Artikel

Norman Spinrad: Muss es Krieg geben?...... 15 Franz Rottensteiner: Deutschsprachige Science-Fiction-Magazine. Ein nostalgischer Rückblick ...... 36 Adam Roberts: Ist Swifts Gullivers Reisen (1726) Science Fiction? ...... 50 Gerd Frey: Lass mich (d)ein Held sein. Über die Magie von Rollenspielen ...... 68 Arno Behrend: Autorenporträt Herbert George Wells ...... 106 Andreas Gruber: TOP LISTE – Die zwölf cleversten Filme in meiner Videosammlung ...... 126 Hardy Kettlitz: Auf nach Zamonien! Die Romane des Walter Moers .. 137 Walter Moers: Vom Tagtraum zum Traumbuch. Über die Arbeit an Wilde Reise durch die Nacht ...... 142 Gregor Jungheim: Wer will schon was von Aliens wissen? Eine Einschätzung der Qualität von Science-Fiction-Literatur ...... 161 Hannes Riffel: Wer will schon was von Büchern wissen? ...... 166 Arno Behrend: 25 Jahre Star Wars ...... 234

Interviews

Hannes Riffel & Hardy Kettlitz: Interview mit Norman Spinrad ...... 22 Hardy Kettlitz: Science Fiction ist (k)ein Kinderspiel. Gesprächsrunde mit Dr. Renate Grubert und Andreas Eschbach ...... 71 Hans-Peter Neumann: Wieso denn Kasanzew? Gespräch mit Erik Simon zur Auswahl sowjetischer SF in DDR-Verlagen ...... 117 Dirk Berger: Tim Powers im Gespräch ...... 153 Andreas Eschbach & Thomas Thiemeyer: Die letzten Geheimnisse um Quest ...... 208 Myra Çakan: Evolution – Interview mit David Duchovny ...... 239

ALIEN CONTACT JAHRBUCH 5 INHALT

Rubriken

Siggi Stardusts weise Worte gesammelt von Siegfried Breuer ...... 34, 49, 105, 136, 144, 160, 226 Science Fiction History – Phantastik vor 25, 50, 75 und 100 Jahren ... 216 John Clute: Gefährlich ehrlich – Folgen 7 bis 9 ...... 227 Lesefutter – Die wichtigsten Bücher des Jahres ...... 240 Phantastik aus Deutschland – Die wichtigsten Bücher des Jahres ...... 249 Filmrezensionen – Die wichtigsten Filme des Jahres ...... 256 SF Interaktiv – Die wichtigsten Computerspiele des Jahres ...... 262 Nachrufe ...... 268 Preise und Auszeichnungen...... 272 Bibliographie der ALIEN-CONTACT-Heftausgaben 1 bis 42 ...... 275 Personen- und Titelindex ...... 300

Grafiken

Thomas Thiemeyer (Titelseite), Thomas Hofmann (Seiten 14, 65), Franz Miklis (Seiten 29, 81, 114), Gerd Frey (Seiten 48, 133), Manfred Lafrentz (Seiten 150, 171), Tim Powers (Seite 154)

Inhaltsverzeichnis der Online-Ausgaben ALIEN CONTACT 43 bis 50 (2002) 1994) und Meer ohne Ufer (Sea Without Shore • 1996) ALIEN CONTACT 43 (28. Dezember 2001) von Sean Russell Titelbild von Franz Miklis Irene Salzmann: Wolkensammler – Barbaren-Trilogie 2 von Editorial Sean Russell (Gatherer of Clouds [1. Teil] • 1992) Vier Jahre Alien Contact Online Irene Salzmann: Der Goldene Khan – Barbaren-Trilogie 3 von Story Sean Russell (Gatherer of Clouds [2. Teil] • 1992) Arno Behrend: Undank ist der Quanten Lohn Hardy Kettlitz: Die Ersten ihrer Art von [Originalveröffentlichung] (More Than Human • 1953) Essay Science Fiction aus Deutschland Norman Spinrad: Muss es Krieg geben? Thomas Hofmann: Der Tote im Maisfeld von Boris Koch (2001) [Originaltitel: »Must There Be War?«, aus: ’S [AC Award] SCIENCE FICTION MAGAZINE, 1985; Ü: Hannes Riffel] Peter Samol: Die Kerian-Verschwörung – Die Gallaghar- Filmrezension Chroniken 1 von Achim Hiltrop (2001) Hardy Kettlitz: Harry Potter und der Stein der Weisen W. Pankow: Geschichten aus der Zukunft von Bettina Licht Interview (2001) Myra Çakan: Evolution – Interview mit David Duchovny Fred Siebert: Wiener Blei – Shadowrun 41 von Leo Lukas Lesefutter (1998) Bernhard Kempen: Die Töchter Egalias von Gerd Brantenberg W. Pankow: Das Dosenbuch von Michael Oefner (2001) (Egalias døtre • 1977) [AC Award] SF Interaktiv Gregor Jungheim: Rückkehr zum Mars von Ben Bova (Return to Gerd Frey: Besprechungen der Computerspiele: Etherlords Mars • 1999) (Fishtank Interactive), Frank Herbert’s Dune (Cryo-Modern Thomas Hofmann: Die Masken des Cthulhu von August Games), Harry Potter und der Stein der Weisen (Electronic Derleth (The Mask of Cthulhu • 1958) Arts) und S.W.I.N.E. (Fishtank Interactive) Hardy Kettlitz: Das Haus Atreides von Brian Herbert und Kevin Siggi Stardusts weise Worte J. Anderson (Dune: House Atreides • 1999) zusammengestellt von Siegfried Breuer Irene Salzmann: Wolfgang Hohlbeins Fantasy Selection 1999, Nachruf herausgegeben von Wolfgang Hohlbein (1998) Siegfried Breuer: Stefan Heym (1913 – 2001) Hardy Kettlitz: Moderne Horrorautoren von S. T. Joshi, Band 1 Neuerscheinungen im Dezember 2001 und 2 (The Modern Weird Tale • 2001) zusammengestellt von der UFO Buchhandlung Hardy Kettlitz: Parasit von Richard Laymon (Flesh • 1987) Bernhard Kempen: Welt ohne Ende (World Without End •

6 ALIEN CONTACT JAHRBUCH  ESSAY Franz Rottensteiner

Deutschsprachige Science-Fiction-Magazine Ein nostalgischer Rückblick

Sind Science-Fiction-Magazine im deutschen mehrere Ausgaben. Der Inhalt des ersten Ban- Sprachraum ein essentiell notwendiger Bestand- des war gewiss nicht sehr aufregend, es gab teil des SF-Angebotes, wenn sie es je waren? Storys von eher unbekannten Autoren wie Lan Das darf man bezweifeln, denn trotz der allge- Wright, Fox Holden, Raymond Z. Gallun und meinen Krise der SF ist das Kurzgeschich- dem Urgestein des amerikanischen SF-Fandoms tenangebot auf dem Buchmarkt noch immer Forrest J. Ackerman, einem der Geburtshelfer beträchtlich, und für Informationen über SF, des SF-Fandoms in Deutschland, der auch über vor allem das riesige Fernseh- und Filman- sein Spezialgebiet, den »Utopischen Film in gebot, gibt es genügend Quellen, von Publi- Hollywood« berichtete; immerhin enthielt es kumszeitschriften über Filmmagazine bis zu bereits die für Magazine typische Mischung akademischen Nachschlagewerken und Unter- von Storys und Berichten über SF und populäre suchungen. Ist die Sehnsucht nach Magazinen Wissenschaft. In dem Heft war aber auch Ro- daher nicht etwas Überholtes, für viele ver- bert A. Heinleins gefühlvolle Geschichte von bunden mit Kindheitserinnerungen? Bei uns patriotischer Tugend und männlichem Helden- konnten sich SF-Magazine nie auf Dauer hal- tum »Die ewige Wacht« zu finden, die mich ten, anders als auf dem riesigen US-Markt, wo damals tief beeindruckte. In Walter Ernstings sie zwar auch nur ein Nischenprodukt sind, Leitartikel »Das Ziel« war noch von der Förde- aber sich einige doch zumindest über Jahr- rung des Weltraumgedankens die Rede und da- zehnte behaupten konnten. Gewiss, eines der von, dass sich das Magazin vor allem an Leser größten, GALAXY, ist nicht mehr, das älteste, wende, »die für technische Dinge und wissen- AMAZING, auch nicht (obwohl man laufend schaftliche Erkenntnisse zwar Interesse haben, von Wiederbelebungsversuchen hört), aber sich aber nur schwer mit komplizierten Formeln ANALOG (das alte ASTOUNDING) gibt es noch und verwickelten Theorien befreunden können.« immer, obwohl es viel von seinem Glanz verlo- Dazu Hugo Gernsbacks Zitat: »Man muss die ren hat, den es in den Tagen des eigensinni- bittere Pille der Wissenschaft mit dem Zuckerguss gen, aber starken John W. Campbell jr. hatte. des Erlebnisses umgeben, um sie genießbar zu THE MAGAZINE OF FANTASY AND SCIENCE FIC- machen.« TION hält sich aber schon seit 1949 als das Und, am wichtigsten, am Ende des Leitarti- literarisch anspruchsvollste SF-Magazin, und kels wurde zum Zusammenschluss aller Freun- ISAAC ASIMOV’S SF MAGAZINE ist unter seinem de der SF in Deutschland aufgerufen: »Bald Editor Gardner Dozois stärker und stärker ge- auch in Deutschland!« worden. Aber wie sieht es auf dem viel kleine- Sah das erste Heft noch ziemlich bescheiden ren deutschen Markt aus? aus, enthielt das zweite ein wunderschönes Ich kann mich noch gut erinnern, welchen farbiges Weltraum-Cover von Paul Blaisdell, Eindruck das erste deutsche SF-Magazin, der und unter den Geschichten war, außer einem UTOPIA-SONDERBAND (1955), ab Nr. 3 (1956) neuen Heinlein, »Die schwarzen Höhlen des bis 9 (1957) UTOPIA SCIENCE FICTION MAGA- Mondes«, auch eine erste Geschichte von A. E. ZIN, dann bis Nr. 26 (1959) schlicht UTOPIA van Vogt, »Ewige Wiederkehr«, weiterhin un- MAGAZIN, auf mich machte. Ich kann nicht ter den Autoren Ross Rocklynne, Walter Kubilius mehr sagen, ob ich es mit der ersten Nummer und Wallace West, und bei den Artikeln wurde entdeckte, vermutlich nicht, denn ich glaube, (von Walter Ernsting) Hugo Gernsback als Va- ich beschaffte mir damals kurz hintereinander ter der Science Fiction vorgestellt.

36 ALIEN CONTACT JAHRBUCH ESSAY

Ab der Nr. 6 war die äußere Erscheinung des Magazins verändert, es wurde eine billiger wir- kende Papiersorte verwendet, ab Nr. 7 auch das Format auf das kleinere Heftformat der damaligen UTOPIA-GROSSBÄNDE verkleinert, aber der Inhalt war noch immer ausgezeich- net, besonders beeindruckend die melancholi- sche Bradbury-Geschichte »Es werden kom- men leise Regen«, und die Covers, u. a. von Morris Scott Dollens (Nr. 6 und 7) und Ed Emsh (8 und 9) waren gut. In Nr. 7 beeindruckte Arthur C. Clarkes »Geschichtsunterricht« und Jack Vances »Nacht der fünf Monde«, in Nr. 8 Clarkes »Jupiter 5«, in Nr. 9 »Rettungsexpedi- tion« von demselben Autor. Ab Nr. 10 wurde der Umfang von 128 auf 96 Seiten vermindert, und der Inhalt wurde gemischter, obwohl die Nr. 11 z. B. mit Robert A. Heinleins »Coventry« und Lewis Padgetts »Tarnung« aufwartete. Das Magazin schleppte sich fort bis zur Nr. 26 (1959), aber zuletzt wirkte es nur noch lieblos gemacht, mit vielen Geschichten zweifelhaf- ten Werts, indifferenten Standard-SF-Umschlä- gen und einem Papier, das nach Billigkeit aus- sah. Der Reiz der ersten Ausgaben war dahin. Die Nr. 3 brachte ein schönes Cover von Sol Welch eine Begeisterung löste dann das Er- December und eine weitere Steigerung bei den scheinen des nächsten unvergessenen Maga- Kurzgeschichten; unter den Autoren waren A. zins aus, der von Lothar Heinecke redigierten E. van Vogt mit »Das verzauberte Dorf«, einer und auch übersetzten deutschen Ausgabe von seiner besten Kurzgeschichten, Cleve Cartmill, GALAXY, GALAXIS, die es 1958 und 1959 auf Paul Ernst und Eric Frank Russell mit seinem fünfzehn Ausgaben brachte. Im Unterschied beliebten humorvollen Seriencharakter »Jay zum UTOPIA-MAGAZIN, das von Anfang an Ge- Score«; es gab aber auch respektable deutsche schichten deutschsprachiger Autoren brachte, Erzählungen von Jesco von Puttkamer (»Zu erschienen dort nur Übersetzungen aus dem jung für die Ewigkeit«) und Hellmut W. Hof- amerikanischen Muttermagazin und, abgese- mann. hen von der populärwissenschaftlichen Kolum- Die Nr. 4 war die vielleicht beste Ausgabe ne Willy Leys, keine Artikel (mit einigen Aus- des Magazins, mit der langen Novelle »Mecha- nahmen). Die durchgehend sehr flüssige Über- nistria«, einer weiteren Jay-Score-Erzählung setzung durch Lothar Heinecke bewirkte auch von Eric Frank Russell, A. E. van Vogts klassi- einen gewissen einheitlichen Eindruck. Ein ge- scher Story »Terra – Alpha Centauri und zu- nauer Textvergleich würde wohl zeigen, dass rück« und Isaac Asimovs »Der Zweck heiligt Heinecke vieles glättete und vereinfachte, dass die Mittel«, weiteren Übersetzungen und Jesco seine Übersetzungen philologischen Maßstä- von Puttkamers »Wer zuletzt lacht«. Und erst- ben vielleicht nicht genügen würden, aber sie mals sprach der inzwischen gegründete SFCD waren ungemein lesbar und flüssig und darum und berichtete vom ersten deutschen SF-Kon- eine ideale Einführung in die amerikanische SF vent in Dorf bei Bayrischzell. des GALAXY-Typus, die sich vor allem durch Die Nr. 5 stand nicht nach, es gab Geschich- eine sozialkritische, satirische Ausprägung, ein ten von Murray Leinster, Eric Frank Russell, bestimmtes schriftstellerisches Niveau auch in wieder A. E. van Vogt, Ray Bradbury und Kris stilistischer Hinsicht und unweigerlich eine über- Neville. raschende Pointe auszeichnete. Dort traf der

ALIEN CONTACT JAHRBUCH 37 ESSAY deutsche Leser auf die Creme der damaligen amerikanischen SF, Autoren, die bis dahin kaum bekannt waren: Robert Sheckley, James Gunn, Frederik Pohl, Jerome Bixby, Michael Shaara, Frederik Pohl, F. L. Wallace, Philip K. Dick, Mark Clifton, , Gordon R. Dickson, James Blish, Algis Budrys, Clifford D. Simak, William Tenn, C. M. Kornbluth, Horace L. Gold, Wyman Guin, Damon Knight, James H. Schmitz, J. T. McIntosh, Hal Clement und Cordwainer Smith. Bei diesem im Verlag Moewig erschei- nenden Magazin stimmte alles: Inhalt und Auf- machung, die Auswahl der Geschichten, die Übersetzung, die Titelbilder und das Papier. Unter den vielen Autoren war vielleicht Robert Sheckley mit seinen einfallsreichen Pointen- storys die größte Entdeckung, aber es ist mü- ßig, einzelne Storys herauszuheben, denn alle waren (damals) eine Offenbarung, auch Poin- tenstorys, in denen sich etwa herausstellte, dass die Menschheit vom Ungeziefer interstel- larer Schiffe abstammte. Ja, damals waren wir auch jung, und es ist klar, dass es eine solche Überraschung, wie es damals GALAXIS für den jungen Leser darstellte, heute angesichts des Wolfgang Jeschke, 12 Ausgaben, 1981 bis Überangebots an Science Fiction nicht mehr 1985), konnten die Entdeckungsfreude, die ei- geben kann – wie es auch keine Anthologie nem beim erstmaligen Kontakt mit dem UTOPIA geben kann, die der Güntherschen Überwin- SF-MAGAZIN oder GALAXIS befiel, nicht mehr dung von Raum und Zeit gleichkam, wenn erreichen, obwohl das HEYNE SF-MAGAZIN vom man damals, in einer SF-losen Wüste als jun- Inhalt her sicher besser war als alles, was es ger Leser auf sie stieß. Das Age of Wonder ist zuvor gegeben hatte. Zum Großteil handelte eben ungefähr 16, wie jemand (Welcher Ame- es sich bei den Versuchen, ein SF-Magazin zu rikaner war es doch gleich?) mit Recht gesagt etablieren, um semiprofessionelle, oft amateur- hat. Die Jugend kehrt nicht mehr zurück, die haft anmutende Versuche, die an Kapitalman- Unkenntnis auch nicht, man kann auch die gel litten und denen darum nur eine kurze Leserunschuld nur einmal verlieren. Alles, was Lebensdauer beschieden war. Oft wirkten sie später an SF-Magazinen in Taschenbuchform schon graphisch ziemlich abschreckend, wie kam, seien es die Ausgaben von GALAXY (14 etwa COMET, das »Magazin für Science Fiction, Taschenbücher, 1965-1970) oder des MAGA- Fantasy & Raumfahrt« des Tandem Verlages ZINE OF FANTASY AND SCIENCE FICTION bei (1977-1978, 6 Ausgaben) oder 2001, später Heyne (letzteres gibt es ja noch immer), die umbenannt in NOVA 2001 (fünf Ausgaben). vielen Storybände bei Ullstein oder auch die Ähnlich kurzlebig war das DEUTSCHE SCIENCE Unzahl von Anthologien, kommt diesen ersten FICTION MAGAZIN, Nr. 1, August/September Eindrücken nicht mehr gleich. 1981, herausgegeben von Wolfgang Dülm im Alle späteren Versuche, deutsche SF-Maga- Printy-Verlag in Hannover, ab Nr. 2/3 (April zine zu etablieren, sei es jetzt als großformati- 1982) bis Nr. 9 (Juni 1985) im Uwe Draber ID- ge Zeitschrift, wie COMET, das PERRY RHODAN Verlag, fortgesetzt als PHANTASTIC TIMES (Ok- MAGAZIN (unter den Redakteuren Hans Gam- tober 1986), COSMONAUT (Heft 1, 1980, bis bers, Helmut Gabriel, Walter A. Fuchs und 4/5, August 1983) oder SOLARIS, hrsg. von Hans-Joachim Frederichs) oder in Taschenbuch- Jürgen Mercker im Verlag Rolf Bingenheimer form wie das HEYNE SF-MAGAZIN (hrsg. von vom Buchvertrieb Transgalaxis, 3 Ausgaben

38 ALIEN CONTACT JAHRBUCH ESSAY

1978), dann als PERRY RHODAN SF SONDER- HEFT (Nr. 2-5), als PERRY RHODAN SF MAGAZIN (6-7), und schließlich als PERRY RHODAN MA- GAZIN (Nr. 8 bis 28, Juni 1981) im Zwei- bis Einmonatsrhythmus erschien und außer Perry- Rhodan- und Medien-Material auch zahlreiche Erzählungen enthielt, selbst von Autoren wie Stanislaw Lem. Was kann man sich eigentlich von einem SF- Magazin heute noch erwarten? Der Trend schien zu großformatigen, reich illustrierten Hochglanz- magazinen zu gehen, doch gerade für diese Art von gut verpacktem, aber inhaltlich hohlem Ma- gazin scheint es in der SF, wegen der Kleinheit des Leserkreises, keine Chancen zu geben, weil das Werbeaufkommen viel zu gering ist, damit ein solches Magazin bestehen könnte. Und für Artikel über Film und Fernsehen gibt es zahllose andere Zeitschriften, deren Konkurrenz einfach zu groß ist. Eine Zeitschrift wie Achim Havemanns PHANTASTISCH! konzentriert sich aber gerade auf die Medien, mit nur einigen Erzählungen aus Beigabe. Man müsste sich, den- ke ich, von Anfang an bescheiden und eine und 1 Einführungsheft). Ähnlich SPACE (1/89), unprätentiöse Zeitschrift anstreben, bei der der herausgegeben von Walter Arweiler, Eckhard Nachdruck auf dem Text liegt. Auch kann man D. Marwitz und Thomas Recktenwald (A&R vernünftigerweise nicht hoffen, es mit den vie- GbR, Saarbrücken); und auch das Magazin des len Anthologien und Taschenbüchern aufzuneh- SFCD ANDROMEDA unternahm zeitweilig den men, die klarerweise eine Auswahl aus der gan- Versuch, ein größeres Publikum zu erreichen. zen angloamerikanischen SF offerieren können; Der ambitionierteste Versuch eines deutschen hier mitzuhalten, sollte schon aus Gründen der SF-Magazins war zweifellos die Hochglanz- Honorierung ziemlich unmöglich sein. Als Lo- postille STARSHIP, die nach nur zwei Ausgaben thar Heinecke GALAXIS herausgab, konnte er (12/82) und 1/83) wegen eines Einspruchs des schon aus vielen Jahrgängen wählen; sein GA- amerikanischen Herausgebers eines Magazins LAXIS entspricht daher keinesfalls einer durch- gleichen Titels, den Namen zu STAR verkürzen schnittlichen Ausgabe von GALAXY. Das heißt, musste. Chefredakteur war Helmut Gabriel, ein Redakteur einer deutschen SF-Zeitschrift der zuvor kurzzeitig einer der wechselnden müsste versuchen, anderswo fündig zu werden; Redakteure des PERRY RHODAN MAGAZINS ge- das ist selbst bei geringen Geldmitteln möglich, wesen war. Aber mit Heft 10/1983 war auch denn es gibt auf dem Gebiet der SF in der Welt diese Herrlichkeit zu Ende, die mehr durch noch viel Terra incognita, andere Sprachen und graphische Gestaltung als durch die Solidität Länder, aus denen kaum SF übersetzt wird. der Beiträge auftrumpfte, denn viele der dort Nicht zu vergessen das Reservoir unveröffent- abgedruckten Artikel waren journalistisch ober- lichter deutscher Autoren, die ja kaum die Mög- flächlicher Art oder dienten überhaupt nur der lichkeit haben, SF-Storys zu publizieren. Das ist Information über das aktuelle Angebot auf dem ja auch eine der hauptsächlichen Funktionen Buchmarkt, im Fernsehen und im Film. SF- der amerikanischen Magazine: neuen Autoren Filme standen auch im Vordergrund der Beiträ- eine Plattform für kürzere Erzählungen zu bie- ge im PERRY RHODAN MAGAZIN, das unter ten. wechselnden Titeln (und Untertiteln), zunächst Ein deutsches SF-Magazin sollte also, bei als PERRY RHODAN SONDERHEFT (Nr. 1, April minimalem Nachdruck auf illustrativem Mate-

ALIEN CONTACT JAHRBUCH 39 ESSAY rial (besser keine Illustrationen als schlechte), folgende Hauptaufgaben erfüllen, die allerdings schon einen responsiven Leser voraussetzen, der bereit ist, eine gute Sache zu unterstützen:

1) Unveröffentlichten Geschichten deutschspra- chiger Autoren eine Veröffentlichungsmög- lichkeit bieten; 2) Auch eine Auswahl von SF aus weniger beak- kerten Gegenden bieten, also vornehmlich der europäischen SF; 3) In Essays, Interviews und Rezensionen über laufende SF berichten und auch jene Tiefen- und Hintergrundinformation liefern, die man in anderen Zeitschriften nicht findet, weil das Interesse daran zu speziell ist.

Berichte über neue Filme und populärwissen- schaftliche Beiträge sind minder wichtig, denn die kann man überall lesen. Diesem Ideal kam das noch in der DDR gegründete semipro- fessionelle ALIEN CONTACT ziemlich nahe, auch wegen der Knappheit der finanziellen Mittel. Trotzdem erschienen dort nicht nur wesentli- che Autoren der DDR, sondern neben promi- Internet ist zwar hervorragend geeignet, um nenten deutschen auch englische und ameri- sich Informationen zu beschaffen, aber um Li- kanische Autoren, und es gewann einen der teratur zu lesen, taugt es nicht; und ich würde führenden Kritiker der englischsprachigen SF, mir auch nicht Bücher aus dem Net herunter- John Clute, als Kolumnisten. Sein Beitrag zur laden und ausdrucken wollen, um sie zu lesen: Entdeckung nicht-englischsprachiger SF hätte das ist viel zu umständlich. Mag sein, dass die größer sein können. Es war begrüßenswert, ganz jungen Leser darüber anders denken, aber dass sich ALIEN CONTACT bis Nummer 42 als ich vermute eher, dass die gar nichts mehr gedrucktes Magazin halten konnte, aber es ist lesen, höchstens Gebrauchsanweisungen und bedauerlich, dass es künftig nur noch als mo- Handbücher, aber keine Belletristik und keine natliches Online-Magazin bestehen soll. Ich Kritik, die umfangreicher als ein paar Zeilen ist. bin wie viele SF-Leser altmodisch, liebe alte Darum bleibt die Frage: Wird es je wieder ein Bücher und Zeitschriften und das physische deutsches SF-Magazin geben, und wie wird es Gefühl, Papier in der Hand zu halten. Das aussehen?

© 2002 by Franz Rottensteiner Erstveröffentlichung in ALIEN CONTACT 45

40 ALIEN CONTACT JAHRBUCH  STORY Erik Simon

Die drei Königinnen Ein Märchen vom Gebruder Simon

Es war einmal ein König, der wurde vom schwarzen Haaren, am Fenster und sah die Kaiser zum Reichstag gerufen. Er war aber beiden Kutschen mit den Gästen ankommen. schon davor oft lange auf Reisen gewesen, Die eine war silbern und hatte ein Wappen und seine junge Frau mochte es nicht leiden, mit zwei weißen Vögeln auf blauem Grund, dass er sie wieder allein ließ. Da frug sie ihn, und blau war auch das Kleid der aschblon- ob er nicht bei ihr bleiben oder sie mitnehmen den Frau, die aus der Kutsche stieg, und es könnte. waren goldene und silberne Sterne darauf, an »Das geht nicht, liebe Frau«, antwortete er. den Füßen aber hatte sie goldene Pantoffeln. »Alle Fürsten des Reiches müssen dem Rufe Die andere Kutsche war ganz von Gold, und des Kaisers folgen, und sogar aus den Län- die junge Königin darin trug eine kleine gol- dern, die ihm nicht untertan sind, werden dene Krone im braunen Haar und ein aus Könige und Herzöge kommen oder ihre Ge- Goldfäden gewirktes Kleid, darauf rote Ro- sandten schicken. Denn wichtige Dinge sind sen gestickt waren. zu beraten; da ist keine Zeit für Bälle und Die Gastgeberin ließ die beiden Königin- Feste, daran Frauen ihre Lust haben. Ich glau- nen hereinbitten und begrüßte sie. Dann be- be aber, dass ich diesmal nicht lange fort sein fahl sie, das Gefolge der beiden, Diener, Zo- werde, nur zwei oder drei Monate, und vom fen und Kutscher, zu speisen und die Pferde Reichstage will ich nach einer Zeit den Hein- zu versorgen. rich schicken, dass er nach dem Rechten sehe, Als die Gäste sich von der Reise ausgeruht den Ministern meine Befehle bringe und dir und erfrischt hatten, war es Abend gewor- meine Grüße.« Heinrich war der Vertraute den, und das Festmahl begann. Mit den drei des Königs, der ihn auf all seinen Reisen be- Damen saßen die sieben Minister an der Ta- gleitete. Die Königin aber hieß Bianca. fel, und Bianca stellte sie den anderen Köni- Wie nun der König mit Heinrich und sei- ginnen vor, erzählte auch, wie sie sie kennen nem Gefolge von dannen geritten war, dach- gelernt hatte und wie gut sie das Land regier- te die Königin bei sich: Diesmal will ich nicht ten, wenn der König in der Ferne weilte. Und einsam hier sitzen und Trübsal blasen, son- sie beklagte, dass er sie so oft allein ließ, und dern Boten in die Nachbarländer senden und die Gäste sagten, mit ihren Gemahlen sei es die Königinnen einladen, dass wir miteinan- ganz genauso. So plauderten sie eine Weile, der Kurzweil haben, denn ihre Männer sind indes sie von den köstlichen Speisen aßen, ja auch auf dem Reichstag. Und so tat sie, Wein tranken und den Musikanten lausch- und bald schon kehrten die Boten zurück und ten. Dann entschuldigten sich die sieben Mi- meldeten, dass zwei Königinnen die Einla- nister, dass sie am anderen Tage wichtige dung angenommen hätten und über eine Wo- Arbeit zu tun hätten, kletterten von ihren ho- che zu Besuch kommen wollten. Da ließ die hen Stühlen und gingen aus dem Saal. Königin das Schloss schmücken, die Zimmer Bianca fragte ihre beiden Gäste, ob sie nicht für die Gäste richten und ein Festmahl berei- müde seien von der Reise, aber die Königin ten. in Gold, die Rose hieß, sagte, sie habe reich- Nach einer Woche war alles fertig, von den lich Vorrat geschlafen, sie werde so bald nicht Zinnen des Schlosses wehten die Banner, die müde und bliebe gerne noch auf. Die blonde Königin aber stand in einem prächtigen roten Königin meinte, ihr sei’s recht, denn daheim Gewand, einen Silberreif mit Rubinen in den hätten sie abends oft große Feste, und sie sei

112 ALIEN CONTACT JAHRBUCH STORY es gewohnt, des Nachts erst richtig munter der Schönste und Beste sein. Um ein Haar zu werden. Und indes die Diener in ihren wäre ein Streit angegangen, doch Bianca ge- weiß, rot und schwarzen Röcken (denn das bot ihnen Einhalt. Sie sagte, sie hätte in einer waren der Gastgeberin eigene Farben) die Tel- abgelegenen Kammer unterm Dache des lerchen der Minister abräumten, erzählte sie Schlosses einen Spiegel, der wäre zauber- von ihrem Manne, wie er in drei Nächten auf kräftig und wollte ihnen schon verraten, wer drei solchen Bällen mit ihr getanzt und sie der Schönste war. Und sie schickte einen Die- alsbald zur Frau genommen hatte. Dann sag- ner, dass er den Spiegel suche und herbei- te sie noch: »Damals waren wir immerzu bei- bringe. sammen und ein Herz und eine Seele. Und »Oh«, sagte die Königin Rose, »ich habe sein alter Vater gab ihm das Reich, und wir eine böse Ahnung. Solche Dinge, die man in wurden König und Königin. Doch bald dar- abgelegenen Kammern findet, bringen nichts auf begannen die Heiden vom Süden her die Gutes. Man sticht sich damit, und ehe man Länder der Christenheit zu bedrängen, und sich’s versieht …« mein Gemahl muss jedes Jahr in den Kampf »An einem Spiegel kann man sich doch wider sie ziehen, denn er ist des Kaisers Feld- nicht stechen«, entgegnete die blonde Köni- marschall. Seither ist mir der Winter die lieb- gin, »höchstens sich schmutzig machen, wenn ste Jahreszeit, da weilt er lange bei mir, und er so lange gelegen hat.« Und sie schnippte wir feiern viele Bälle; sonst aber kommt er ein Stäubchen von ihrem blauen Kleide. immer nur für kurze Zeit.« »Doch schneiden mag man sich wohl, wenn »Mir ergeht es nicht besser«, sprach darauf der Spiegel entzwei geht«, versetzte Rose. die Königin Rose. »Mein Gemahl, der nun im Bianca aber antwortete: »Dieser Spiegel Reich meiner Vorfahren herrscht, stammt aus kann nicht entzwei gehen, denn er ist nicht einem fernen Land, wo seine alten Eltern noch aus Glas, sondern von blankem Silber.« Und leben. Jedes Jahr besucht er sie, die seiner sie hub an, zu erzählen, was es mit dem Spie- Hilfe bedürfen, und weil der Weg so weit ist, gel für eine Bewandtnis hatte: Wie einst ihre dauert die Reise viele Monate.« Mutter am Fenster gesessen und genäht hat- »Aber warum holt er die Eltern nicht zu te, und wie sie sich in den Finger stach … sich?« frug Bianca. »Oh«, sagte die Königin Rose, »ich habe es »Das kann er nicht, denn der Weg ist nicht ja gewusst. Wie lange hat sie geschlafen?« nur weit, sondern auch gefährlich«, erhielt »Wieso geschlafen? Sie hat mich zur Welt sie zur Antwort. »Er führt durch einen Sumpf, gebracht, und bald darauf ist sie gestorben.« über einen bodenlosen Abgrund und durch »Oh«, sagte die Königin Rose. Doch da kam eine steinige Wüste. Der Abgrund aber hat schon der Diener zurück und brachte einen weder Brücke noch Steg, doch wohnt auf ei- großen, reich verzierten Spiegel mit. Sie hie- nem Felsen nahebei ein alter Vogel, der ist so ßen ihn den Spiegel an die Wand hängen und groß, dass er einen Mann wohl hinübertragen ihn putzen, bis er glänzte und funkelte wie kann. Dem hat einst ein Jäger sein Weibchen neu und gar prächtig anzusehen war. Dann erlegt, dass seine Frau sich mit den bunten schickten sie den Diener weg, und die Köni- Federn schmücken könnte; darum ist der Vo- gin Bianca frug den Spiegel: gel allen Menschenfrauen gram und will kei- ne tragen, er ließe sie denn in den Abgrund »Spieglein, Spieglein an der Wand, fallen. So kann meine Schwiegermutter nicht wer ist der Schönste im ganzen Land?« zu uns kommen und ich nicht zu ihr, und muss oft des Nachts schlaflos liegen voll Sehn- Da antwortete der Spiegel: sucht nach meinem Gemahl, der noch jung ist wie ich und gewiss der Schönste von den »Frau Königin, ich bin der Schönste im Land.« Königen in allen Ländern.« Das aber wollten die beiden anderen Da- Darob erzürnte sie sich und schalt den Spie- men nicht zugeben, denn jede liebte ihren gel eitel und nichtsnutzig, und verlangte, er eigenen Mann inniglich und meinte, er müsse sollte ihnen nicht den schönsten Spiegel nen-

ALIEN CONTACT JAHRBUCH 113 STORY nen, sondern den schönsten Mann im Lande. Drauf sprach der Spiegel:

»Der schönste Mann jetzt nicht im Lande weilt, das macht: er ist zum Reichstag fort geeilt.«

Da war es Bianca zufrieden und sagte: »Seht ihr, ich habe es ja gewusst. Es ist mein Ge- mahl, der vor zwei Wochen zum Reichstag gereist ist. Denn er ist Reichsvikar und ein naher Vertrauter des Kaisers und weilt oft an seinem Hofe, um mit ihm zu beraten, und der Kaiser schickt ihn auch als Gesandten in an- dere Länder. Darum kann er nur selten bei mir sein, und fehlt mir doch so sehr.« »Was meinst du wohl, wo unsere Gatten jetzt sind?«, entgegnete die blonde Königin. »Und wie kann dein Gemahl ein naher Ver- trauter des Kaisers sein, da doch der Reichs- tag längst begonnen hat und der meine schon vor zwei Monaten an den Hof des Kaisers sprach: »Grämt euch nicht, bei meinem Ge- gerufen ward?« folge ist eine alte Zofe, die versteht sich ein »Vielleicht, dass seine Rosse nicht so ge- wenig aufs Zaubern. Vielleicht vermag sie schwind sind«, antwortete die Königin Bian- den Spiegel wieder zu richten.« ca. »Doch wir wollen uns die Zeit verkürzen, Da riefen sie einen Diener und trugen ihm da wir auf unsere Männer warten müssen, auf, die alte Zofe herbeizuholen. Sie schlief und uns nicht streiten. Lasst uns also den aber schon und musste geweckt werden. Als Spiegel abermals fragen.« Und sie befahl dem sie in den Saal zu den drei Königinnen trat, Spiegel, den Namen des schönsten unter al- sagte Bianca gerade: »Vielleicht sollten wir len Königen zu nennen. jetzt doch zu Bett gehen?«, und die blonde Da antwortete der Spiegel: Königin sagte zu ihrer Zofe: »Schau dir den Spiegel an und sieh, ob du ihn richten kannst«, »Frau Königin, die Antwort wär nicht gut, die Königin Rose aber sagte: »Oh!«, dann ver- erlasst sie mir, sonst gehe ich kaputt.« stummte sie, zu Tode erschrocken. »Ja, Kindchen, was machst du denn hier?« Als aber die Königin, schon recht böse, ihre sprach da die Zofe zur Königin Rose. »Soll- Frage wiederholte, sagte der Spiegel: test du nicht längst schlafen? – Nicht doch, hab keine Angst, so war es ja nicht gemeint!« »Am schönsten, hihi, Die Zofe war nämlich niemand anders als am schönsten schmeckt, die Fee, die einst die Prinzessin Rose hundert man weiß es wohl, Jahre lang hatte schlafen lassen. Sie war es ein alter Gänserich mit Kohl.« leid geworden, Menschen zu verzaubern oder ihre törichten Wünsche zu erfüllen, wie es »Oh«, sagte die Königin Rose. »Jetzt ist er Feen tun müssen, hatte sich eine gute Herrin verrückt geworden.« Der Spiegel aber war gesucht und war eine tüchtige Zofe gewor- mit einem Male blind und wollte nicht mehr den. Nur manchmal, wenn ihre Königin lan- sprechen, so sehr Bianca auch drohte und ge allein war, zauberte sie noch ein wenig, bat. »Er ist entzwei«, gestand sie schließlich. um sie aufzuheitern. »Dabei ist er nicht aus Glas und kann ei- Wie sie nun sah, dass Rose sich immer noch gentlich gar nicht entzwei gehen«, meinte die vor ihr fürchtete, sagte sie: »Meine Liebe, hast Königin Rose. Die aschblonde Königin aber du schon einmal nachgedacht, was dir in den

114 ALIEN CONTACT JAHRBUCH STORY hundert Jahren, da du geschlafen, alles er- »Er soll sich eilen«, befahl Bianca, »und mir spart geblieben ist? Viermal ist der Krieg über sogleich Kunde von meinem Liebsten brin- dein Land hinweggegangen und zweimal die gen!« Cholera, und haben dir nichts anhaben kön- Wie aber Heinrich in den Saal trat, müde nen. Hättest du nicht geschlafen, so wäre und staubig von dem weiten Ritt, da waren gewiss kein schöner junger Prinz gekommen, die beiden Gäste, als sie seiner ansichtig wur- um dich zu freien, sondern deine Eltern hät- den, bass erstaunt. »Oh«, sagte die Königin ten dich mit einem der Schlagetote aus einem Rose, »Heinrich!«, und »Heinrich!«, rief auch Nachbarreich verheiratet. Nicht, dass die die blonde Königin. »Welches Geschick führt Männer inzwischen besser oder friedlicher dich hierher?« Am erstauntesten aber war geworden wären, aber sie möchten gerne fein Heinrich selbst, und es verschlug ihm die und gebildet scheinen, darum halten sie we- Sprache. In die Stille hinein aber sprach die nigstens in unseren Ländern meistens Frie- Zofe, die eigentlich eine Fee war: den und machen ihre Kriege hinten fern in der Türkei ab. Und sieh mich an: Ich bin eine »Spieglein, Spieglein an der Wand, Fee und lebe lange, und bin doch alt gewor- zeig uns den Schönsten im ganzen Land!« den. Du aber, wenn du nicht geschlafen hät- test, wärst nicht jung und in Gesellschaft die- Da erschien auf dem Spiegel das Bild des ser anderen jungen Damen, sondern längst Königs mit einem hermelinbesetzten Hut auf unter der Erde.« dem Kopfe, wie er ihn nur bei großen Bera- Also sprach die Fee, die Zofe bei der blon- tungen vor dem Kaiser trug. den Königin geworden war, und sie alle ver- »Mein Gemahl!« sprach die König Bianca wunderten sich sehr darüber. Schließlich aber stolz. besannen sie sich, warum sie sie gerufen hat- »Mein Gemahl!« rief die blonde Königin. ten, und wiesen ihr den Spiegel, dass sie ihn »Oh!« sagte die Königin Rose. »Aber das betrachte und womöglich wieder zum Spre- ist meiner!« chen bringe. »Das will ich wohl versuchen«, Die Fee aber sagte: »So ist das also. Wie ich sagte sie, und zu dem Spiegel: sehe, Heinrich, kennst du uns alle. Sprich!« Und Heinrich erzählte, wie sein Herr einst »Spieglein, Spieglein an der Wand, das aschblonde Mädchen gefreit hatte, dann komm doch wieder zu Verstand! aber auf seinen Reisen erst der Prinzessin Wenn du willst, so magst du schweigen, Bianca und später der Prinzessin Rose begeg- sollst dafür die Antwort zeigen. net war, sie beide aus todgleichem Schlafe Schlangenblick und Drachensaat, erweckt und sich in beide heftig verliebt hat- Eh’ ist Emm’ mal Zeh-Quadrat …«, te, und wie er sie nacheinander schließlich beide heiratete, ohne in seiner Liebe zu seiner und sprach noch viele geheimnisvolle Worte ersten Frau nachzulassen. mehr, indes sie mit den Händen magische »Ha!« sagte da die Fee. »Ohne in seiner Zeichen machte. Liebe nachzulassen! Dreiviertel des Jahres ist Die drei Königinnen schauten ihr zu und er fort, oder bei den anderen, das heiße ich gewahrten, wie der Spiegel allmählich wie- Liebe! Sie lügen und betrügen alle, aber dass der zu glänzen begann. Doch noch ehe die einer so dreist betrügt! Und du, Bube, hast Fee ihr Werk vollenden konnte, erklang drau- dabei mitgespielt, und wahrlich, du sollst es ßen vor dem Schloss, wo es schon dunkel und büßen!« still war, Hufgetrappel, sie hörten den Pfört- Heinrich aber bat sie alle um Gnade und ner hinabeilen und das Tor öffnen, und bald sagte, allein sein weiches Herz sei schuld, darauf erschien ein Diener und meldete, Hein- denn wäre sein Herr einer von den dreien rich, der Vertraute des Königs, sei gekommen treu geblieben, so hätten sich die beiden an- und lasse fragen, ob er der Herrin noch heute deren bitterlich gegrämt, und wohl gar alle Botschaft von ihrem Gemahl bringen oder bis drei, wenn er, Heinrich, einer die Wahrheit zum Morgen warten sollte. verraten hätte.

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»Und nun?« rief da die Königin Bianca. »Er »Das, meine Kinder, heiße ich klug gespro- gehört mir allein!« chen, und will wohl Sorge tragen, dass er euch »Wieso dir?« entgegnete die blonde Köni- fortan nicht behelligt. Und so ihr wieder heira- gin. »Ich bin seine rechtmäßige Gemahlin, ten wollt, seht, dass ihr einen findet, der euch denn mich hat er zuerst gefreit.« gehorchen muss. Doch in Wahrheit braucht »Und mich zuletzt«, versetzte die Königin ihr keinen neuen Gemahl, denn es ist viel bes- Rose. »Also habt ihr beide ihm nicht genügt, ser, wenn ihr eure Reiche selbst regiert. O ja, dass er sein Glück bei mir suchte und fand; das deucht mich wahrlich wunderbar: drei darum muss er mein sein!« mächtige Reiche, in denen Frauen friedlich »Mein! Dies ist mein Schloss, und ich bin herrschen, einander in Freundschaft verbun- hier die Herrin! Wenn ich nur will, kann ich den und mit gutem Rat wohl versorgt, denn euch alle ins Verlies werfen lassen!« daran will ich’s nicht fehlen lassen.« Um ein Haar wären die drei Damen hand- Die Königinnen meinten aber, um der gemein geworden, doch die Fee gebot ihnen glücklichen Zeit willen, die sie doch mit dem Einhalt und sprach: »Was seid ihr nur für König verbracht, wollten sie nicht leiden, dass Närrinnen! Ihr liebt ihn noch immer und es ihm ans Leben gehen sollte. Und die Fee glaubt, er müsse auch euch lieben, immer nur versprach ihnen, er sollte Leben und Freiheit die eine allein, dabei ist er doch von einer zur behalten: »Aber ich will einen Zauber auf ihn anderen gesprungen, wie es ihm beliebte, hat legen und ihn verwandeln, bis dass eine an- sich’s bei einer jeden gut gehen lassen und dere Frau ihn erlöst.« nicht auf euer Flehen gehört. Und er hat euch »Ich weiß«, sagte die Königin Rose. »Er in euren Schlössern sitzen und vor Sehnsucht bleibt verzaubert, bis eine sich seiner erbarmt vergehen lassen, und durftet nicht die Welt und ihn trotz seiner abscheulichen Gestalt sehen noch selbst Taten tun, dass ihr ihm heiraten will.« nicht auf die Schliche kämet und erkanntet, »Nicht doch, meine Liebe«, antwortete die wie er als König von drei Reichen einer der Fee. »Er bleibt verzaubert, bis eine Prinzessin mächtigsten in allen Landen ist, ja beinahe – eine echte Prinzessin, damit es nicht gar zu dem Kaiser selbst gebietet, und Groß und leicht wird – zu ihm so treulos ist, wie er Klein vor ihm zittern. Meint ihr, er möchte gegen euch war, ihm ein Versprechen gibt darauf verzichten um einer von euch willen? und es bricht, da er schwach ist und hilflos. Und wenn sie ihm auch gleich verziehe und Die mag ihn, wenn er wieder Mensch gewor- er ihr fortan Treue schwüre, er müsste sie den ist, zum Manne nehmen, sie könnte ihm abermals betrügen, denn so sind die Männer, ebenbürtig sein. Bis dahin aber soll er, der zumal die Könige. Ist er euch wirklich so lieb, von einer zur anderen hüpfte und jeder, wenn so müßt ihr euch zusammentun und euch sie ihn halten wollte, durch die Finger einigen, dass er euch fortan gemeinsam ge- glitschte, weiter hüpfen, glitschig sein und so hört, und nicht ihr ihm.« kalt, wie sein Herz es gewesen. Du aber, Hein- Das aber bedachten die Königinnen nicht rich, sollst drei eiserne Bande um dein allzu lange, sondern sagten, wenn er nicht einer weiches Herz tragen, damit es keinen Scha- allein gehören könnte, so sollte ihn denn kei- den nehme.« ne haben. Und so geschah es.

© 2002 by Erik Simon entnommen aus dem Erzählungsband Sternbilder, Shayol Verlag, 2002

Erschienen in ALIEN CONTACT 49

116 ALIEN CONTACT JAHRBUCH INTERVIEW  Dirk Berger

Tim Powers im Gespräch

Auf dem 6. ElsterCon in Leipzig führte Dirk Berger am 21. September 2002 ein Podiums- gespräch mit Tim Powers. Der Autor zählt seit Die Tore zu Anubis Reich auch im deutsch- sprachigen Raum zu den bekanntesten Vertre- tern anspruchsvoller Phantastik. ALIEN CONTACT dokumentiert die Veranstaltung.

Dirk Berger: Ich freue mich, dass wir dieses Mal einen der besten Autoren phantastischer Literatur vorstellen können, Tim Powers! Mit nur elf Romanen und einer Hand voll Kurzge- schichten hat er es geschafft, sich eine große Leserschaft zu erschreiben, die alles kauft, wo Tim Powers draufsteht. Und nicht nur Bücher. Wer es nicht glaubt, sollte einmal bei Ebay nachsehen! Dort werden Zettel versteigert, Bier- deckel, alles mögliche. Ein Tipp, wie man billig Foto: Siegfried Breuer an so etwas herankommt: Wo Tim Powers sitzt, einfach einen Zettel und einen Stift hinle- Also schrieb ich Geschichten und zeigte sie gen, nach fünf Minuten vorbeikommen und meinen Brüdern und Schwestern. 1967 stieß den Original Tim Powers abholen. ich in einem amerikanischen Science-Fiction- Wie gesagt, elf Romane in 15 Jahren sind Magazin auf ein Vorwort, in dem es darum nicht sehr viel, aber mitunter setzt sich Quali- ging, wie man Science-Fiction-Geschichten tät durch. Das hat Tim Powers bewiesen. Spä- schreibt und wie sie aussehen mussten, damit testens seit Die Tore zu Anubis Reich ist sein man diese Geschichten zur Veröffentlichung Name aus der Phantastik nicht mehr wegzu- einreichen konnte. Also schrieb ich sofort eine denken. Auch war Tim Powers einer der eng- Geschichte, die so ähnlich war, wie ein Text in sten Freunde von Philip K. Dick, der ja für viele dieser Ausgabe des Magazins und schickte sie von uns eine Legende ist … an den Herausgeber. Sie wurde natürlich ab- Was haben Sie gemacht, bevor Sie mit dem gelehnt, schließlich war sie fast ein Plagiat aus Schreiben begannen? Ihr erstes Buch erschien diesem Magazin. Aber ich war sehr erfreut, 1976. Was war der Grund, mit dem Schreiben meine erste schriftliche Absage bekommen zu überhaupt zu beginnen? haben. Hemingway hat ebenso Ablehnungen bekommen, wie jeder mir bekannte Schrift- Tim Powers: Lassen Sie mich überlegen. Als steller auch. Es war die Belohnung für meine ich etwa fünf Jahre alt war, gab mir jemand ein Arbeit. Buch: Timothy Turtle, mit Bildern einer Schild- Danach schrieb ich jedes Jahr eine neue Kurz- kröte, die auf den Rücken gefallen war. Ein geschichte, schickte sie ein und erhielt meine einfaches Bilderbuch, aber schon als ich es da- Absage. Dann las ich die Geschichte noch ein- mals las, entschied ich, dass schreiben das Größ- mal und stellte fest, dass sie dumm war und es te ist, was jemand überhaupt machen konnte. gut war, dass sie abgelehnt worden war. Und

ALIEN CONTACT JAHRBUCH 153 INTERVIEW

zu lang war, wurde es gekürzt, und war es zu kurz, wurde etwas dazu erfunden. Also hatte ich mein Ziel erreicht: Ich war Schriftsteller. Ich hatte mit dem Autor von Timothy Turtle gleichgezogen. Ich musste viel- leicht nebenbei dumme Arbeiten annehmen, um zu überleben, aber ich war Schriftsteller. Ich habe auch weiterhin ne- benher gearbeitet, aber der Einfluss von Timothy Turtle hat nicht nachgelassen!

Dirk Berger: Einige Ihrer Werke erschienen unter ei- nem Pseudonym, das nicht nur Sie verwenden, sondern auch Ihr Freund James Blaylock. Und zwar erfanden beide unter dem Pseudonym »William Ashbless« eine Figur, die in mehreren Büchern auftaucht, unter anderem auch in Die Tore zu Anubis Reich. Es gibt mittlerweile auch eigene Ashbless-Bücher. Inzwischen wurde sogar eine Gesellschaft gegründet, die sich mit den Wer- ken dieses nicht existierenden Dichters ausein- ander setzt. Es gibt ein Kochbuch mit Rezepten dieses Autors, das ich aber niemandem emp- fehlen würde, weil sonst in zwei Jahren viel- leicht nur noch ein Viertel von uns hier sitzen würde. – Wie kam es zu diesem Mr. Ashbless? ich schrieb ein Jahr später wieder eine Ge- Tim Powers: Sie haben die Ursprünge über- schichte. gangen. Während meiner Gymnasialzeit lernte Schließlich machte mich während meiner Zeit ich James Blaylock kennen, der ebenso wie ich im College ein Freund, K. W. Jeter, darauf Science-Fiction- und Fantasy-Geschichten aufmerksam, dass in Kanada ein neuer Verlag schrieb und verschickte und ebenso wie ich starten würde, der keine Manuskripte auf La- immer wieder Ablehnungen erhielt. Uns fiel ger habe, der dafür aber ganz furchtbar schlecht auf, dass in der Schulzeitung ein Haufen wirk- zahle. Also habe ich schnellstens drei Kapitel lich entsetzlicher Gedichten gedruckt wurde. und ein Exposé heruntergetippt und an diesen Es war um 1970, 71, 72, die Hippie-Generati- Verlag geschickt. Tatsächlich waren sie so ver- on hinterließ Spuren, in den Texten kamen zweifelt hinter neuen Büchern her, dass ich Blumen vor und nackte Kinder, die im Sand sofort einen Vertrag bekam. Ich war sehr glück- spielten. Und wir dachten, das können wir noch lich darüber, dass ich ein Buch veröffentlicht schlechter machen. Wir nahmen ein Blatt Pa- hatte. Ich erhielt 1.200 $ und mein erster Ge- pier und schrieben immer abwechselnd eine danke war: »1.200 $! Ich werde die Schule Zeile. Wer am unteren Rand ankam, schrieb hinschmeißen. Ich werde meine Arbeit kündi- den Schluss und machte einen Punkt. Das war gen. Ich bin ein Autor.« ziemlich bedeutungsloses Zeug, aber wir ver- In diesem Verlag war es üblich, dass jedes suchten, es so unheilvoll wie möglich klingen Buch genau 190 Seiten haben musste, damit zu lassen. Eine Zeile lautete folgendermaßen: immer die gleiche Anzahl von Büchern in die »Schwer auf meiner Braue sitzt der kalte Hund Versandkartons passten. Wenn also ein Buch des Schnees.« Sehr inhaltsschwanger!

154 ALIEN CONTACT JAHRBUCH INTERVIEW

Diese Gedichte brachten wir zu den örtli- tete: Sein Haus war gerade in die Luft gejagt chen Autorentreffen mit, bei denen jeder viel und es war auf ihn geschossen worden, seine Bier trank und Gedichte oder Geschichten vor- Frau hatte ihn verlassen, die Polizei mochte ihn las. Wir behaupteten, sie seien von unserem nicht. Also zog er nach Südkalifornien, und Freund Ashbless, der leider nicht kommen könn- dort habe ich ihn kennen gelernt. Allerdings te, weil er verkrüppelt sei. Wir trugen die Ge- habe ich nie mit ihm in einem Zimmer ge- dichte vor, mussten dabei lachen und wurden wohnt, aber wir lebten einmal im gleichen Haus, von unseren Freunden zurechtgewiesen: »Wie quer über den Flur, während seine Freundin könnt ihr über seine Gedichte lachen, wenn er bei ihm wohnte. Wir haben nicht viel über das doch verkrüppelt ist?« Schreiben geredet. Als ich ihn kennen lernte, Anfangs war Ashbless nur ein immer wie- hatte ich nur eines seiner Bücher gelesen und derkehrender Witz, aber als Blaylock und ich das war gut so, denn dadurch konnte ich mit anfingen, unsere Romane zu verkaufen, stell- ihm reden. Wenn ich mehrere seiner Bücher ten wir beide fest, dass wir so eine Figur wie gelesen hätte, hätte ich vor Ehrerbietung kaum diesen halb verrückten Dichter brauchten. Und noch den Mund aufbekommen. Wenn ich ei- ohne dass wir uns abgesprochen hätten, ver- nen Autor treffe, dessen Arbeit ich bewunde- wendeten wir beide William Ashbless. Bei Ace re, verwandle ich mich in einen Idioten. Ich Books in New York lagen daher plötzlich Bü- fange an zu schwitzen und zu zittern. cher von Blaylock und mir vor, in denen der Glücklicherweise hatte ich erst angefangen Dichter William Ashbless auftauchte. Also er- seine Bücher zu lesen, nachdem ich ihn bereits kundigte sich die Lektorin: »Kennen sie sich persönlich näher kennen gelernt hatte, und so untereinander? Oder gab es tatsächlich einen konnte ich vermeiden, vor Ehrfurcht zu erstar- solchen Dichter, den ich nur nicht kenne?« Wir ren. Etwas später lebte er nur einige Häuser erklärten ihr alles und wollten schon eines der von meiner Frau und mir entfernt, und er war Bücher ändern, doch sie erklärte, wir können ausgesprochen umgänglich. Oft kam er don- beide Bücher so lassen, wie sie sind, sie müssten nerstags mit einigen Freunden vorbei, und wir nur logisch zusammenpassen. Seitdem taucht rauchten Zigarren, tranken Bier und plauder- diese Figur in meinen Büchern in der einen ten. Blaylock, Jeter und mir wäre es peinlich oder andern Form auf, sozusagen als Glücks- gewesen, Philip K. Dick etwas vorzulegen, das bringer. wir geschrieben hatten. Untereinander zeigten wir uns unsere Arbeiten, aber wir waren zu Dirk Berger: Noch eine kurze Frage zu Ashbless. scheu, ihm dergleichen vorzulegen. Manchmal Haben Sie die Rezepte im Ashbless-Kochbuch beschwerten wir uns über Lektoren oder über alle selbst ausprobiert? die Ablehnungen, aber dann meinte Dick im- mer nur: »Ist auch nicht schlimm, es gibt zu Tim Powers: Na klar! Die Rezepte sind sogar viele Bücher auf der Welt.« sehr gut! Wenn man sie nachkochen möchte, sollte man allerdings berücksichtigen, dass Dirk Berger: Ihr bekanntestes Buch ist immer Ashbless ständig Zigaretten rauchte. Wer das noch Die Tore zu Anubis Reich. Die vorange- Ragout also genauso haben will, wie Ashbless gangenen Bücher waren eigentlich eher klassi- es gekocht hätte, muss einen Esslöffel Ziga- sche Fantasy. Was war der Antrieb, dieses rettenasche hinzufügen. komplett andere Buch zu schreiben, das dann eine eigene literarische Richtung auslöste, den Dirk Berger: Sie wohnten lange Zeit mit Philip sogenannten »Steampunk«? K. Dick in einem Haus. Wie lief das ab? Haben Sie die Bücher des anderen gelesen, gaben sie Tim Powers: Die Idee stammt eigentlich von K. sich gegenseitig Tipps? Welchen Einfluss hatte W. Jeter. Er hatte ein paar Bücher von Henry Dick auf Ihre Bücher? Meyhew, einem britischen Schriftsteller, ge- funden, die im London des frühen 19. Jahrhun- Tim Powers: Ich habe Philip K. Dick 1972 ge- derts spielten, mit einer Menge Einzelheiten troffen, als er quasi aus Nordkalifornien flüch- darüber, wie die armen Leute damals lebten,

ALIEN CONTACT JAHRBUCH 155 INTERVIEW ständig auf der Suche nach Ar- men. Ich glaubte auch, dass es beit, wie sie ihre Kleidung beka- weniger Vorarbeiten bedeuten men, wo sie lebten – Geschichten würde. Für die vorherigen Bücher über Keller und Dächer und ge- musste ich herausbekommen, ob heime Verstecke. Dickens nutzte es damals Schnürsenkel gab, wel- Meyhew beispielsweise als Quel- ches Geld, wie die Polizei organi- le. Für einen Schriftsteller ist das siert war, wie die Leute redeten – eine unglaublich einladende Welt. und das für jede Szene eines Ro- Ich war selbst noch nie in Lon- mans! Ich musste eine Menge don, aber es ist etwas archetypi- Grundlagenforschung betreiben. sches an der Idee, über das dü- Ich dachte, wenn ich ein Buch stere alte London mit den engen schreibe, das in der Gegenwart Straße und den Figuren mit Cape, spielt, weiß ich, wie die Schuhe Hut und Stock zu schreiben: Das gebunden werden und ich weiß, erinnert an Jack the Ripper, Dr. wie die Menschen reden. Jekyll und Mr. Hyde oder Sherlock Wie sich herausstellte, musste Holmes. Es ist eine in sich ge- ich über die Gegenwart minde- schlossene, fast imaginäre Welt, stens genauso viel recherchieren. und es macht Spaß, Geschichten Wer weiß schon genau, was ein zu schreiben, die dort spielen. Wir Arzt sagt, wenn ein blutender Pa- haben uns alle drei entschieden, tient in die Notaufnahme gebracht dort Geschichten spielen zu las- wird. Was macht so ein Arzt? sen. Leute, die mit dem heutigen Misst er die Temperatur? Ich weiß oder auch dem alten London ver- es nicht. Was macht die Polizei, traut sind, haben uns gesagt, dass wenn jemand anruft, weil ein wir viele Fehler gemacht haben. Mann angeschossen wurde. Kom- Aber eigentlich schreiben wir so- men sie alle? Schicken sie nur ei- wieso über ein imaginäres Lon- nen Polizisten? Schreien sie dich don, eben das London von Sher- an? Ich wusste nichts davon. Also lock Holmes. Es ist ähnlich wie musste ich mich über solche Din- Arkham, Oz, Mittelerde, Lankh- ge sachkundig machen. mar – eben eine eigene Welt. Ich habe mich damit abgefun- den, dass ich einfach meine Haus- Dirk Berger: Der nächste große aufgaben machen muss. Ich glau- Wendepunkt war Last Call. War- be nicht, dass irgend jemand ge- um jetzt der Wechsel zur jünge- nug über die heutige oder frühere ren Vergangenheit, gerade als die Welt weiß, um einfach so drauflos historischen Bücher recht erfolg- zu schreiben. Also nutze ich die reich liefen? Ist das nicht riskant? Vorteile von Situationen, in denen Viele sagen: Das lese ich nicht ich über Telefone oder Zeitungen mehr. Aber letztlich hat das Buch verfüge. Ich werde nicht immer sogar den World Fantasy Award Bücher schreiben, die in der Ge- gewonnen und ist einer Ihrer er- genwart spielen. Beispielsweise folgreichsten Romane. möchte ich ein Buch über Emily Brontë im England des Jahres 1948 Tim Powers: Ich hatte genug da- schreiben. Aber für eine Weile von, über Kutschen, Schwerter, werde ich noch in der modernen antike Kleidung und all diese Din- Welt bleiben. ge zu schreiben. Ich schätze, ich wollte ein Buch schreiben, in dem Dirk Berger: Warum ist Dinner at Autos und Fernsehgeräte vorkom- Deviant’s Palace eigentlich der

156 ALIEN CONTACT JAHRBUCH INTERVIEW einzige Science-Fiction-Roman, finden, bevor ich über solche Din- den Sie geschrieben haben? ge schreibe. Science Fiction erfordert weniger Vorarbeiten … Dirk Berger: Vielleicht noch et- was zu Ihrem neuesten Roman Tim Powers: Für Zu Tisch in Devi- Declare, der immerhin den World ants Palast brauchte ich tatsäch- Fantasy Award gewonnen hat – lich nicht allzu viel zu recherchie- Ihren zweiten –, und der den Ne- ren, weil nach einem Atomkrieg bula Award eigentlich nur auf jegliche Technologie verloren ge- Grund einer Panne nicht bekom- gangen ist und ich mir die Welt men hat, sonst hätten Sie diesen und die primitive Situation kom- Preis sicherlich auch erhalten. Wie plett ausdenken konnte. Ich kom- sind Sie auf Kim Philby, eine der me mir immer wie ein Betrüger Hauptpersonen, gekommen, und vor, wenn ich sage, ich schreibe was hat Sie an diesem Thema be- Science Fiction, obwohl es eigent- sonders gereizt? lich Fantasy ist. Aber das kann ich meinen Nachbarn nicht erzählen, Tim Powers: Spionagegeschichten weil die dann denken, dass das habe ich schon immer gemocht. etwas mit Leder und Peitschen zu John Le Carrés Der Spion, der aus tun hat. der Kälte kam, Dame, König, As, Ich fürchte, ich sitze im Fantasy- Spion und solche Bücher. Es ist Lager fest. Alle Handlungsfäden, klasse, wenn der große Unbe- die ich mir ausdenke, sind über- kannte zu einem toten Briefka- natürlich und haben mit Magie sten geht, um eine Nachricht ab- anstatt fortgeschrittener Techno- zuholen. Checkpoint Charlie. Ge- logie oder realistischen zukünfti- heimagenten in der arabischen gen Welten zu tun. Ich vermute, Wüste und dergleichen. Ich woll- die Wirkung, die ich erreichen te diese Spielzeuge auch in mei- möchte, ist besser durch Überna- nen Geschichten verwenden. türliches als durch wissenschaftli- Dann habe ich eine Biographie che Vorhersagen zu erlangen. über Kim Philby gelesen, der beim Aber selbst die Fantasy muss phy- britischen Geheimdienst arbeite- sikalische Gesetze anerkennen. Ich te und als Chef für die Gegen- möchte glaubhafte Fantasy schrei- spionage im Bereich der Sowjet- ben, falls so etwas möglich ist. union verantwortlich war. Wie Zum Beispiel würde ich keinen Un- sich herausstellte, arbeitete er, seit sichtbaren beschreiben, der sehen er 20 Jahre alt war, gleichzeitig kann, schließlich würde das Licht für Russland. Ich habe diese Bio- direkt durch ihn hindurchgehen. graphie eigentlich nur zum Spaß Ich würde keine Levitation gestat- gelesen und weil sie ein Vorwort ten ohne zu berücksichtigen, dass von John LeCarré hatte. ich damit Einsteins allgemeine Re- Manchmal fallen mir dann beim lativitätstheorie verletze. Und ich Lesen kleine Hinweise auf, Din- würde keinen winzigkleinen Mann ge, die nicht ganz ins Bild passen. erfinden ohne mir den Kopf zu Merkwürdige Geschäfte, die von zerbrechen, wie viel er wiegt oder der offiziellen Wahrheit nicht aus- ob er mittels winzigkleiner Wel- reichend erklärt werden können. lenlängen sieht, weil seine Augen Wenn ich genug von diesen Un- so klein sind. Ich müsste für diese stimmigkeiten entdecke, kann ich Fragen erst einmal eine Lösung auf dieser Basis eine Geschichte

ALIEN CONTACT JAHRBUCH 157 INTERVIEW aufbauen. Ich fing an, in Kim Philbys Leben Aufenthalt in Hollywood, Los Angeles und der nach Hinweisen auf Übernatürliches zu suchen, Mojavewüste. Er hat einige merkwürdige Din- und ich las noch weitere Biographien über ihn ge gemacht, so hat er zum Beispiel an einer und über die Geheimdienste Russlands und Seance gemeinsam mit Charlie Chaplin teilge- Großbritanniens. Weil Philbys Vater so eine nommen. Einstein gehörte zu jener Zeit nicht Art Lawrence von Arabien war – beide kann- mehr zur ersten Riege der Physiker, und ich ten sich –, las ich dann noch alles über Bedui- möchte herauszufinden, was dabei Zufall ist nen und Araber und über arabische Mytholo- und was nicht. gie. Wenn man mit dieser schizophrenen Polari- Frage aus dem Publikum: Bereitet den größten tät an den Stoff herangeht, entdeckt man über- Spaß nicht das Schreiben, sondern die Vorar- all Hinweise auf Übernatürliches. Ich glaube beiten dazu? zwar nicht an so etwas, aber für den Zweck, ein Buch zu schreiben, reichen diese Hinweise Tim Powers: Jawohl! Eine erfundene Erklärung allemal. Philbys Leben war voll von solchen für eine bestimmte historische Zeit zusammen- Ungereimtheiten. Er hatte eine Heidenangst zubasteln. Meistens finde ich dann, wenn ich vor der katholischen Kirche, er war besessen mein Gebäude zurechtgezimmert habe und vom Berg Ararat (dort strandete die Arche meine etwas andere Erklärung der Geschichte Noah), und durch seinen Vater war er faszi- steht, spät in der Nacht ein für mich neues niert von den Mythen und Geistern aus dem Buch, das meine Theorie zu bestätigen scheint. Morgenland, von den Erzählungen aus 1001 Ich denke dann immer, dass ich mir das nicht Nacht. ausgedacht habe, sondern dass ich darüber Also habe ich mir eine Welt ausgedacht, in gestolpert bin. Und ich fürchte, dass die CIA der es arabischen Mythen und Flaschengeister oder die NSA darüber Bescheid wissen und wirklich gab und habe sie mit dem katholi- gerade ein Scharfschütze in meinem Garten schem Glauben verwoben. Vor diesen Hinter- auf der Lauer liegt und meinen Kopf im Faden- grund habe ich Philby versetzt, und plötzlich kreuz hat. ergab sein merkwürdiges Verhalten tatsächlich Die grundlegenden Vorarbeiten sind immer Sinn. Das Resultat war ein Buch mit übernatür- wieder überraschend. Ich freue mich immer lichen Elementen, in dem ich auch meine Spiel- über etwas, das ich mir nicht ausdenken, son- zeuge für Spione verwenden konnte. Es hat dern nur finden muss. Wenn dann die Recher- sogar so viel Spaß gemacht, dass ich in dem chen erledigt und der rote Faden gesponnen Buch, an dem ich gerade arbeite, wahrschein- sind, passiert es immer wieder, dass ich das lich auch einige dieser Spionageelemente auf- Buch nur noch schreiben und an den Verleger tauchen lasse. schicken muss.

Dirk Berger: Worum geht es in diesem neuen Dirk Berger: Vielen Dank für das Gespräch. Roman? Übersetzung © 2002 by Anita Winkler Tim Powers: Der nächste Roman wird einige mit herzlichem Dank an Dirk Berger Jahre in der Vergangenheit spielen, so um 1930 und den Freundeskreis Science Fiction Leipzig (www.fksfl.de) herum, und er handelt von Albert Einsteins Erstveröffentlichung in ALIEN CONTACT 50

158 ALIEN CONTACT JAHRBUCH GEFÄHRLICH EHRLICH  John Clute

Folge 7: Gemeinsam mit träumen

Connie Willis Ein Blick auf das Buch aus Die Farben der Zeit dem Jahre 1889, dessen (To Say Nothing of the Dog • Untertitel Willis zum Titel 1998) ihres Romans gemacht hat – Three Men in a Boat (To Auf den ersten Blick liest sich Die Say Nothing of the Dog) Farben der Zeit wie eine unmä- von Jerome K. Jerome – ßig erweiterte Fassung einer der kann hier vielleicht weiter- urkomischen Reden, die Connie helfen. Wie bei anderen hu- Willis seit Jahren auf unterschied- moristischen Autoren, die lichsten Feierlichkeiten der SF-Ge- gegen Ende des 19. Jahr- meinde hält. (Die letzte, der die- hunderts erfolgreich waren ser Rezensent persönlich beige- – ein Aufgebot, das R. wohnt hat, fand 1996 anlässlich Andom, F. Anstey, Barry der Hugo-Preisverleihung im ka- Pain und (gerade noch) P. lifornischen Anaheim statt und G. Wodehouse umfaßt –, war eine großartige Zurschaustel- ist Jeromes Momentauf- lung von Humor, Schalk und nahme der Blüte und des Spannung, alles perfekt aufein- scheinbar zufriedenen länd- ander abgestimmt.) Aber ein Roman ist keine lichen Reiches von Südengland alles andere als Rede, und ein Romancier ist kein Redner; und klar umrissen. Zunächst gehörte keiner der ge- wenn dieses Buch nicht mehr wäre als eine nannten Autoren wirklich zu der in Geruhsam- Parodie mit Elephantiasis, dann müsste man keit lebenden Welt der Mittelklasse, die sie mit sagen, dass Connie Willis hier, auf der labyrin- so leichter Hand beschrieben. Und die Welt, in thischen, endlosen Geröllhalde eines sich die sie ihre Figuren setzten – sowohl Drei Män- verselbstständigenden Scherzes, die Kontrolle ner in einem Boot als auch Willis’ Buch spielen über ihren Stoff verloren hat. auf der Themse und im Themsetal zwischen Und sogar auf den zweiten Blick, sogar nach Oxford und London – existierte 1888 so nicht ungefähr einer Woche, in der die Tugenden mehr, falls sie überhaupt jemals existierte. von Die Farben der Zeit langsam vor dem Jerome und seine Kohorte waren Emporkömm- inneren Auge zur Ruhe gekommen sind, muss linge innerhalb bestehender Verhältnisse, die man zugeben, dass es hier einige Probleme bereits im Niedergang begriffen waren, und gibt. An der Oberfläche der Handlung passiert sie spürten durchaus, dass sie zu spät gekom- schrecklich viel. Auf den zugrundeliegenden men waren. Ihre humoristischen Romane sind Handlungsfaden wird dagegen zu wenig geach- vom gedämpften Groll aufstrebender Menschen tet; er wird immer nur periodisch aufgenommen erfüllt, die in eine Party hineinplatzen, auf der und nach links gestrickt. Und trotz der Anwe- das Essen längst kalt ist. Gleichzeitig strömen senheit eines Butlers, der Marx liest, ist Willis’ sie eine verwirrte, wenn auch manchmal wort- Vision des spätviktorianischen England des Jah- gewandte Sehnsucht nach einer Welt aus, die res 1888 – Ort und Zeitpunkt des größten Teils ihnen einerseits zuwider ist, nach der sie sich dieser Zeitreisegeschichte – von fast tödlicher andererseits aber auch sehnen – und die be- Harmlosigkeit. reits vergangen ist.

ALIEN CONTACT JAHRBUCH 227 GEFÄHRLICH EHRLICH

1888 – Objekt des Grolls klasse mit dem Marx zitierenden Butler und und der Begierde dergleichen mehr – erweisen sich letztlich als Die Vorspiegelung universitärer Trägheit, die Nebelschwaden, die bei heftigem Sturm von für einen Großteil des Humors in Drei Männer zerstäubtem Wasser gebildet werden. verantwortlich zeichnet, ist genau das: eine Aber eben dieser Nebel ist es, in den wir uns Vorspiegelung. Jerome und seine Kohorte wa- verlieben, während wir uns auf dem Weg durch ren äußerst hart arbeitende Lohnschreiber. Die die Zeit an Die Farben der Zeit erinnern. Willis’ Trägkeit der drei Männer in ihrem Boot ist ein Stil hat mit dem von Jerome eigentlich nur Traum. Und indem Connie Willis ihre Zeit- wenig gemeinsam, denn er ist ein trügerisch reisenden aus dem Jahr 2058 in dieses träge, präziser Autor, und ein Großteil des Vergnü- traumähnliche, verhasste 1888 versetzt, er- gens an Drei Männer in einem Boot besteht wartet sie eine ganze Menge von uns. Sie darin herauszufinden, wie scheinbare Abschwei- erwartet von uns, dass wir ihren Traum teilen. fungen – die manchmal fast so ausgeklügelt Und Wunder über Wunder, wir tun es. wie in Tristram Shandy sind – in die Hauptan- Schließlich sind Zeitreisen ein grundlegendes triebswelle der Erzählung einrasten. Die Far- Element typisch englischer Sehnsucht. Und ben der Zeit ähnelt hinsichtlich der Kulissen, Willis’ Truppe – die dasselbe von der Katastro- der Figuren und der ungezuckerten Süßigkeit phe gezeichnete Oxford bewohnt, das auch der Sehnsucht weit mehr einer Geschichte von ihren ersten Zeitreiseroman Die Jahre des P. G. Wodehouse, bei der die Halteseile losge- schwarzen Todes (1992) einrahmt – ist auf bunden sind. 1888 wirklich gut vorbereitet. Der Protagonist Am Ende wissen wir, dass sie unwahr ist. ist gemeinsam mit einer Kollegin, in die er sich Wir wissen, dass die Autoren, die uns mit Vi- bereitwillig verliebt, im Rahmen eines Projek- sionen eines paradiesischen 1888 beruhigen, tes dorthin geschickt worden, dessen Haupt- selbst nie dort gelebt haben. All das wissen aufgabe darin besteht, des Bischofs Vogeltränke wir. Wir wissen, dass es im Paradies immer zu bergen – eine viktorianische Monstrosität, in einen Ripper gibt. Aber wir wissen auch, dass die man Blumen hineinsteckt –, die aus kompli- es ein Privileg ist zu träumen. zierten Gründen benötigt wird, um das Dekor Wie Jeeves schenkt uns auch Connie Willis der wiedererrichteten Kathedrale von Coven- einen Traum, für eine Weile, ohne Jack. try (die jetzt in Oxford steht) zu vervollständi- gen. Die Vogeltränke stand bis zum deutschen Erstveröffentlichung im Internetmagazin Angriff, bei dem die Kathedrale zerstört wur- SCIENCE FICTION WEEKLY #58 de, im ursprünglichen Gebäude; damals fiel die als 9. Folge der Kolumne »Excessive Candour« www.scifi.com/sfw/issue59/excess.html Vogeltränke aus der Zeit heraus. © 2002 by John Clute mit freundlicher Genehmigung des Autors Übersetzung © 2002 by Hannes Riffel Die eigentlichen Geheimnisse der Zeit Deutsche Erstveröffentlichung in ALIEN CONTACT 44 Um diese zentrale Idee herum wird der Hand- lungsfaden immer verwickelter und schlängelt Originalausgabe: sich die Themse hinunter wie Traum-Toffee, Connie Willis, To Say Nothing of the Dog das man nie in einem Stück in den Mund be- (New York: Bantam Spectra, 1998) kommt. Und bevor der Roman zu Ende ist, lieferbare englische Ausgabe: erfahren wir, dass eine Vielzahl falscher Bäu- Connie Willis, To Say Nothing of the Dog (New York: Bantam Spectra, 1999) 0-553-57538-4 me angebellt wurde. Ein geheimnisvoller Vor- dt. Erstausgabe: gang, der immer wieder korrigierend eingreift, Connie Willis, Die Farben der Zeit ist tief unter den eigentlichen Geheimnissen der (München: Heyne, 2001) [06/6379] 3-453-18783-0 Zeit verborgen. Er hat die Ereignisse zu einer deutsch von Christian Lautenschlag, 718 Seiten vollkommen unerwarteten Gestalt verdreht, und die eher beiläufigen Krisen – das Verlieren und Wiederfinden einer kleinen Katze, die Liebes- flucht einer verzogenen Tochter aus der Mittel-

228 ALIEN CONTACT JAHRBUCH  LESEFUTTER zusammengestellt von Hardy Kettlitz

Die wichtigsten Bücher des Jahres 2002 ausgewählt von der AC-Redaktion

Neal Stephenson Mit Cryptonomicon hat Neal Stephenson die Science- Cryptonomicon Fiction-Gemeinde in Richtung »anspruchsvolle Litera- (Cryptonomicon • tur« verlassen. Oder er hat sie dorthin mitgenommen – 1999) wie man’s nimmt. »Vertrauen ist gut. Kon- • Wolfgang Treß trolle ist besser.« Leise er- dt. Erstausgabe: tönt ein sanftes Klicken, (München: Manhattan [Random House], 2001) mit dem sich die sonst ISBN 3-442-54529-3, deutsch von Juliane Gräbener-Müller luftdicht verschlossene & Nikolaus Stingl, Hardcover, 1181 Seiten; Tür ins zwielichte Grau mit einem Anhang von Bruce Schneier der Paranoia öffnet. Ab jetzt geht alles wie von al- Kim Stanley Robinson lein. Geheimnisse, Ver- Antarktika schlüsselung: Kryptogra- (Antarctica • 1997) fie. Im Zentrum der Ama- »Überall Eis, darüber ein teur-Sicherheits-Wahn- Sternenhimmel. Dunkler vorstellungen steht das weißer Boden, der unter neuste Buch eines Autors, der bisher hauptsächlich in den Füßen dahingleitet. Science-Fiction-Kreisen bekannt war: Neal Stephenson. Ein weißer Berg, umman- Visionär ist das Buch mit dem bibelgleichen Titel Crypto- telt von Eis, sticht vage nomicon ohne Zweifel: Science Fiction ist es allerdings schimmernd in den nicht. Oder? schwarzen Himmel. Ein Stephenson hat auf der durch seinen zweiten Roman Eisplanet, zu weit von sei- Snow Crash mitplanierten Cyberkultur-Datenautobahn ner Sonne entfernt, um eine temporale Vollbremsung vollzogen und den Blick Leben zu tragen … Doch ganz weit nach vorne gerichtet – zum Anfang, auf Zah- dort, am Fuß schwarzer len. Kryptografie ist Mathematik. Computer sind Re- Klippen, die zu weißem Eis chenmaschinen. Das passt prima! So wurden in der Zone abfallen, ein schwaches zwischen Spionage und Bombenangriffen des Zweiten elektrisches Knistern. Ein genauerer Blick: da – die Quel- Weltkriegs die ersten automatischen Rechner entwik- le des Geräuschs. Ein Klumpen schwarzer Punkte, dicht kelt, die feindliche Kryptografie entschlüsseln sollten. an dicht. Unbeholfene Bewegungen. Schwarze Birnen Heute ist Kryptografie selbst eine Waffe. Im digitalen im Frack … Aliens.« Krieg um Information ist Wissen in den falschen Händen Natürlich handelt es sich in Wirklichkeit um Kaiser- nicht so blutig, aber in seiner Auswirkung ebenso ver- pinguine, und Kim Stanley Robinsons Roman spielt nicht heerend wie konventioneller Krieg. Mit Cryptonomicon auf einem Eisplaneten, sondern in der Antarktis. Wäh- hat Neal Stephenson ein feines Netz aus den Fäden der rend in einer nahen Zukunft die Bewohner der übrigen Kryptografieschlacht des zweiten Weltkrieges in die Ge- Kontinente unter den Auswirkungen des Treibhauseffek- genwart gesponnen. Computer, Datensicherheit und die tes leiden, lebt hier eine kleine Gemeinschaft von Wissen- Bedeutung von Informationen der modernen digitalen schaftlern und Abenteurern nach ihren eigenen Gesetzen. Welt sind darin nur eine weitere Metapher für die Mate- Doch auch der sechste Kontinent kann sich nicht dem rialschlacht der U-Bootkriege. Gekonnt lässt Stephenson Griff der globalen Konzerne entziehen: Der Antarktis- die Handlung vom »Damals« ins »Heute« springen, ver- Vertrag, der die Eiswüste unter Schutz gestellt hatte, ist knüpft die Schicksale der Kinder der Weltkriegskrypto- ausgelaufen, und die ersten Ölbohrer sind schon zur Stel- grafen mit denen der Väter und erschafft eine Welt, die le. Eine Gruppe radikaler Umweltschützer will nicht taten- sich so zugetragen haben könnte und jederzeit so zutra- los zusehen, und in dieser Situation trifft Wade Norton gen kann. Das ist keine Science Fiction – das ist Science ein, der sich im Auftrag eines kalifornischen Senators ein Fiction pur. Seine bisherige Fangemeinde aus Perspekti- Bild von der Lage verschaffen soll. Es wird die Dienstreise ven suchenden Propheten, trendgierigen Technikern und seines Lebens … ganz normalen Bürgern dürfte die neue Orientierung Ohne Frage, Antarktika ist ein langatmiges, geradezu des Autors freudig nachvollziehen, so sie nicht bei der weitschweifiges Buch. Doch wie schon in seiner gefeier- doch recht abrupten Wendung seiner Thematik aus der ten Mars-Trilogie verwebt Robinson wissenschaftliche Kurve gefallen ist. Präzision, Politik und Poesie zu einer solch dichten Mi-

240 ALIEN CONTACT JAHRBUCH PHANTASTIK AUS DEUTSCHLAND  zusammengestellt von Siegfried Breuer

Die wichtigsten Bücher des Jahres 2002 Ausgewählt von der AC-Redaktion

Boris Koch »Der Tote im Maisfeld« verunsichert einen Jungen. Doch Der Tote im Maisfeld am Ende scheint sich alles in Luft aufzulösen. Hier findet (Originalausgabe • der Horror in der Vorstellung des Jungen statt; und wie 2001) in »Howard« brilliert die Geschichte durch ihre absolut Boris Koch ist gleichzeitig gekonnten Personencharakterisierungen und den Herausgeber und Autor »menschlichen Hintergrund«, der hier in keiner Weise des vorliegenden Buches. redundant erscheint. Sicher wird dies Skepsis Insgesamt findet der geneigte Leser in diesem Band eine hervorrufen, denn viel- Melange aus spannender Unterhaltung und guter, phan- leicht ist der Herausgeber tastischer Literatur mit raffinierten Einfällen. unkritisch gegenüber dem • Thomas Hofmann Autor Koch? Man darf be- Originalausgabe: ruhigt sein! (Berlin: Medusenblut, 2001), ISBN 3-935901-00-3, Das Vorwort ist gar kei- Umschlagphotographie von Jörg Bartscher-Kleudgen, nes, keines im klassischen Reihe Medusenblut 11, Paperback, 135 Seiten Sinne, sondern eine eige- ne kleine Geschichte über Marcus die Geschichtenfischer, die am Meer sitzen, die Angel Hammerschmitt auswerfen und die Geschichten ans Land holen. Der Zensor »Das Kästchen« ist die Büchse der Pandora, die sie ei- (Originalausgabe • nem Menschen unserer Zeit, einem studierenden Loser, 2001) zur Aufbewahrung übergibt, nachdem sie ihn nach Strich So könnte es aussehen, und Faden verführt hat. Doch kann dieser der Versu- sollte sich die Neue Welt chung widerstehen, das Schächtelchen zu öffnen, auch eines Tages gegen die wenn ihn Alpträume plagen, die ihn nötigen, sich daran zu Alte erheben: Am Anfang vergreifen. Er besteht die bösartige Prüfung der Götter steht eine Rückbesinnung und erhält seinen Lohn. – Eigentlich handelt es sich um ein auf alte Maya-Religionen, Märchen, das jedoch rasant und modern erzählt ist. die das Christentum in »Howard« ist der junge Lovecraft, der schon als Kind Nord- und Südamerika seinen seltsamen Träumen nachhängt. Diese erhalten zurückdrängen. Bald dar- neuen Nährstoff durch den Besuch seines totgeglaubten auf sind die Ureinwohner Vaters, der ihn vor genau den Traumgestalten warnt, Mexikos und Guatemalas die ihm nächtens begegnen. Eine wundervolle Studie im Besitz modernster Na- über eine introvertierte Seele, ein Meisterstück im Fach notechnologie. Kurze Zeit später brechen sie zur »Land- psychologischen Einfühlungsvermögens! nahme« Spaniens auf und begleichen eine alte Rech- In »Die Stadt der lebenden Toten«, der längsten Erzäh- nung mit den ehemaligen Kolonialherren. lung des Bandes, schlägt der Autor einen weiten Bogen, Im Jahr 2136 steht Spanien bereits seit über 100 Jahren auch wenn es anfangs nicht danach aussieht. In die unter Fremdherrschaft. Jeder Aspekt des Lebens ist von belanglos erscheinenden Liebesbemühungen unseres alten Maya-Mythen durchdrungen. Als Schriftzeichen Helden bricht eine erschreckende Horrorwelt, die aus werden wieder Hieroglyphen verwendet, die neue einem Spiel übernatürlicher Wesen resultiert. Die Ge- Hauptstadt heißt Nanotikal. Die Sklaverei ist wieder ein- schichte beginnt mit zwischenmenschlichem Geplänkel geführt, Menschenopfer sind an der Tagesordnung, in und endet in einer fulminanten Fantasy-Saga, aus der den Laboren entstehen Chimären aus Mensch und Tier, andere Autoren sicher dicke Romane gezimmert hätten. um neue Aufgaben wahrzunehmen. Um sich auch in Kann man sicherlich machen, aber es gehört eine gehöri- Westeuropa heimisch zu fühlen, haben die Maya kur- ge Portion Können dazu, solche Entwürfe in knappe zerhand einen Urwald angelegt. Die katholische Kirche Sätze zu fassen. hat nur noch in Afrika Einfluss. In Spanien dagegen »Gottes Zeichen« ist ein Muttermal unter der Brust eines konkurriert die Maya-Religion mit den Synkretisten, ei- religiösen Fanatikers, der seine sexuellen Frustrationen ner Mischform aus der Religion der Besatzer und dem und Triebe nicht unter Kontrolle bekommt und auf der Christentum. Im Untergrund kämpfen Guerilleros mit Jagd nach Satan diesem – dieser … – erliegt. Der bösar- Terroranschlägen gegen die neuen Herrscher. Vor die- tigste Text des Bändchens … sem Hintergrund wird das Schicksal zweier Männer er-

ALIEN CONTACT JAHRBUCH 249  FILMREZENSIONEN zusammengestellt von Arno Behrend

Die wichtigsten Filme des Jahres 2002 Ausgewählt von der AC-Redaktion

Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger Rittern Liebesbeziehungen verboten sind, müssten sie (Star Wars: Episode II – Attack of the Clones • ihre Zuneigung füreinander geheim halten. USA, 2002) Anakin hat nicht viel Zeit, um darüber nachzugrübeln. Die Ereignisse überschlagen sich. Obi-Wan sendet einen Handlung Hilferuf, nachdem er die Kriegsvorbereitungen der Han- Auf Padme Amidala wird ein Anschlag verübt. Die ehe- delsföderation entdeckt hat. Gegen den ausdrücklichen malige Königin und jetzige Senatorin des Planeten Naboo Befehl des Jedi-Ordens greifen Anakin und Padme ein – will gegen die Aufstellung einer Armee der Republik und werden gefangen genommen, genau wie Obi-Wan. stimmen. Diese neue Streitmacht soll für den Kampf Die Jedi-Meister Mace Windu und Joda treten auf den gegen Welten eingesetzt werden, die den galaktischen Plan. Die Klon-Armee kommt zu ihrem ersten Einsatz, Bundesstaat verlassen wollen. Vor der Senatssitzung ex- der sich ganz anders vollzieht, als ihre Finanziers sich das plodiert vor Padmes Raumschiff eine Bombe und tötet vorgestellt haben. Der heimliche Anführer der Sith-Lords, ihre Doppelgängerin. Kanzler Palpatine gibt sich besorgt der nur scheinbar um das Wohl der Republik bemühte und ordnet an, dass zwei alte Bekannte der Senatorin Kanzler Palpatine, darf miterleben, wie die von ihm ge- ihren Schutz übernehmen: Obi-Wan Kenobi, inzwischen sponnenen Intrigen aufgehen. Und bis die entscheidende zum Jedi-Meister aufgestiegen, und sein ungeduldiger Schlacht geschlagen wird, passiert noch etwas ganz an- Padawan-Schüler Anakin Skywalker. Der Nachwuchs- ders – etwas, das für die weitere Entwicklung des jungen Ritter hat Padme in der ersten Episode kennengelernt, Anakin eine verhängnisvolle Wendung bedeutet … als er noch ein kleiner Junge war. Als junger Mann verliebt er sich nun sofort in sie. Die Politikerin bleibt Kritik jedoch auf professioneller Distanz. Nachdem Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung Ein weiteres Attentat bringt die beiden Jedi auf die Spur (Star Wars: Episode I – The Phantom Menace, USA gedungener Mörder. Im pulsierenden Großstadtgewühl 1999) enttäuschte, waren viele Fans von der nächsten von Coruscant gelingt es ihnen, eine Killerin zu stellen. Folge positiv überrascht. Bereits in der ersten Szene ist Sie wird erschossen, ehe sie Namen preisgeben kann. zu sehen, dass George Lucas und sein Team Anschluss Das Geschoss führt Obi-Wan jedoch zu einem Sonnen- an die schnelle, actionbetonte, packende Erzählweise system, das offenbar von einem Jedi aus den offiziellen heutiger Filme gefunden haben. Und das ist erst der Archiven gelöscht worden ist. Obi-Wan macht sich auf Anfang: Kein Science-Fiction-Film, kein Film in der ge- den Weg und findet auf einem Planeten des Systems samten Kino-Geschichte konnte bisher mit derart über- eine exotische Spezies vor, die menschliche Soldaten als wältigenden, phantastischen Bildern aufwarten. Auch Klone züchtet. Der Jedi wird zu seiner Verblüffung als hier hat Lucas, wie schon so oft, geschickt geklaut. Die lange erwarteter Gesandter empfangen. Er staunt noch kilometertiefen Häuserschluchten auf Coruscant stam- mehr, als er erfährt, dass ein inzwischen verstorbener men unverkennbar aus Blade Runner. Die dichten Strö- Jedi-Meister vor Jahren den Aufbau der Klon-Armee in me von Magnetschwebern, die darin hin und her ziehen, Auftrag gegeben hatte. Ein Kopfgeldjäger namens Jango sind frech bei Das fünfte Element abgekupfert worden. Fett hält die Verbindung zu jenen Mächten, die tatsäch- Das Ergebnis allerdings übertrifft die Vorbilder noch an lich hinter der Züchtung der Armee stehen. Dafür hat er Faszination. Ebenso atemberaubend sind die Dimensio- sich mit dem Jungen Boba einen Klon von sich selbst als nen der Klonfabrik, die an die Embryo-Fließbänder in Nachwuchs anfertigen lassen. Als Obi-Wan nach Jango Aldous Huxleys Schöne Neue Welt erinnert. Szenen, in Fetts Empfinden zu neugierig wird, messen sie ihre Kräf- denen Obi-Wan, Anakin und Padme wie in Gladiator te in einem erbitterten Kampf. Der Jedi überlebt mit gegen exotische Monster kämpfen müssen, haben es Mühe und Not und kann den Kopfjäger zu einem ande- bereits schwer, den derart verwöhnten Zuschauer noch ren System verfolgen. Dort hat sich eine Streitmacht zu beeindrucken. Mit der Schlacht zwischen den Kampf- aller Welten der abtrünnigen Handelsföderation ver- robotern der Handelsföderation und der neuen Armee sammelt. Unter Führung des schwarzen Lords Count erreicht der Film seinen fulminanten Höhepunkt. Dooku wollen sie sich gegen die Republik wenden. Die Schöngeistige Kritiker können sich der Macht der Bilder Separatisten rechnen fest darauf, dass sie mit Hilfe der auch nicht entziehen und loben ihrerseits die mediterra- Klon-Armee über die Jedi siegen werden. nen Landschaften und Bauten des Planeten Naboo, die Während all dies geschieht, bleibt Anakin bei Padme an Venedig oder den Comer See erinnerten. Diese Kulis- Amidala. Die beiden kommen sich näher. Doch schreckt se wird zum Schauplatz der von den Fans weniger ge- Padme im letzten Moment davor zurück, mit dem jun- liebten Romanze zwischen Anakin und Padme Amidala. gen Jedi eine heimliche Liebschaft anzufangen. Da den Bei aller Klage über zu viel Kitsch: Diese Beziehung steht

256 ALIEN CONTACT JAHRBUCH  SF INTERAKTIV Gerd Frey

Die wichtigsten Computerspiele des Jahres 2002 Ausgewählt von der AC-Redaktion

Dungeon Siege schen Welt flammenspuckende Kampfroboter oder Blitz- (Microsoft • 2002) werfer gegenüber. Dungeon Siege macht Die Inventarverwaltung wurde ganz auf die Bedürfnisse dem Referenzspiel unter des Spielers zugeschnitten. Ein Tastendruck genügt, um den Action-Rollenspielen, alle am Boden liegenden Gegenstände aufzunehmen Diablo II, mächtig Konkur- oder einen Mana- oder Heiltrank zu schlucken. Allein bei renz. In jedem Fall ist der recht stereotypen Hintergrundgeschichte hätten die Dungeon Siege dem Kon- Entwickler mehr Kreativität in der Umsetzung zeigen kurrenten durch die lei- können. Dem Kampf gegen das Böse fehlt es auf die stungsstarke 3D-Engine Dauer an originellen Quests und unverbrauchten Ideen. überlegen. Die frei dreh- Systemvoraussetzungen: Pentium 2 400, 128MB, und zoombare 3D-Welt Win98+, 3D-Grafikkarte, Spielspaß: 90% begeistert durch detaillier- te Oberflächenstrukturen, Das Geheimnis der zauberhafte Licht- und Nautilus Partikeleffekte, wechseln- (Cryo/Modern Games des Wetter, animierte Bäume, die vom Wind hin und her • 2002) bewegt werden, und eine faszinierende Geräuschkulis- Leider zählen die klassi- se. Ein weiterer Vorteil ist die intuitiv vermittelte Spiels- schen Grafik-Adventures teuerung, die die Handbuchlektüre erspart. zu einer fast ausgestorbe- Nach einem kurzen Einleitungsfilm findet sich der Spieler nen Gattung. Das Ge- in der Rolle eines einfachen Bauern oder einer Bäuerin heimnis der Nautilus ist wieder, der oder die soeben erfahren hat, dass das Kö- eines der wenigen Pro- nigreich Ehb von den Krugs, einer den Barbaren ähneln- gramme, das noch diesem den Rasse, überfallen wurde. Von nun an steuert der Spielegenre zuzuordnen Spieler seinen Helden durch die vorerst mittelalterlichen ist. Das französische Soft- Kulissen einer bunten Fantasywelt, die von Goblins, warehaus Cryo, einstmals Magiern, Skeletten, Untoten, seltsamen Kampfma- berühmt für innovati- schinen, Drachen, Wölfen und vielem mehr bevölkert ve und künstlerisch an- wird. Im weiteren Spielverlauf bieten sich verbündete spruchsvolle 3D-gerenderte Computergrafik, entwickel- Figuren als Mitstreiter an, deren Hilfe man wegen der te auf der Basis des Science-Fiction-Klassikers 20.000 dadurch gesteigerten Kampfkraft nicht ablehnen sollte. Meilen unter dem Meer von Jules Verne ein nostalgi- Die für die meisten Rollespiele übliche Aufwertung von sches Rätsel-Adventure. Die Geschichte beginnt an Bord Charakter- und Eigenschaftswerten geschieht in Dun- eines Militär-U-Bootes auf Forschungsmission. Nachdem geon Siege automatisch. Verteidigt man sich hauptsäch- man am Meeresboden, versteckt zwischen Korallenbän- lich mit Zaubersprüchen, wächst man schnell zum mäch- ken, auf ein seltsames U-Boot mit beachtlichen Abmes- tigen Magier heran, der besonders aus der Entfernung sungen stößt, macht sich der Wissenschaftler an Bord – viel Schaden anrichtet und wirkungsvolle Heilzauber be- gegen die Anweisungen des Kapitäns und auf eigene herrscht. Der jeweilige Charakter entwickelt sich auf Faust – zu dem fremden Schiff auf und betritt die rätsel- diese Art ganz »natürlich« und ist bei Angriffen in der hafte und unheimlich Welt der Nautilus. Lage, sich relativ erfolgreich und ohne Eingreifen des Für die grafische Umsetzung nutzte Cryo die selbstent- Spielers zu verteidigen. Gerade bei einer größeren Grup- wickelte, jedoch schon etwas in die Jahre gekommene pe von Abenteuerhelden kommt dem Spieler deshalb OmniSync-Engine, die auch schon bei Spielen wie Atlan- eher eine Managementfunktion zu. Er entscheidet, in tis 1 bis 3 zum Einsatz kam. Die OmniSync-Engine er- welcher Formation gekämpft wird, welche Waffen und möglicht es dem Spieler, nacheinander fixierte Kamera- Zauber benutzt werden usw., und muss kaum noch punkte in der vorgerenderten Spielwelt anzusteuern. aktiv an den Kämpfen mitwirken. Die Quests von Von diesen Fixpunkten aus kann er die Spielwelt in einer Dungeon Siege finden sowohl an der Oberfläche von kompletten Rundum-Sicht betrachten und die seltsamen Ehb als auch in den stimmungsvoll ausgeleuchteten Gruf- Maschinen und mysteriösen Gegenstände genauestens ten und Höhlen statt. Sind es zuerst die üblichen Wider- in Augenschein nehmen. sacher, gegen die sich der Spieler verteidigen muss, ste- Trotz logischer Rätsel und einer stimmungsvollen Spiel- hen ihm in späteren Spielabschnitten in einer mechani- grafik (inspiriert von Originalillustrationen aus dem 19.

262 ALIEN CONTACT JAHRBUCH  NACHRUFE zusammengestellt von Siegfried Breuer

Nachrufe auf 2002 verstorbene Autoren

Richard Cowper R. A. Lafferty Britischer Schriftsteller (1926 – 2002) Amerikanischer Schriftsteller und Ingenieur Colin Middleton Murry, 1926 geboren, ist der Sohn des (1914 – 2002) britischen Philosophen und Literaturkritikers John Raphael Aloysius Lafferty wurde 1914 in Neola im US- Middleton Murry. Er arbeitete zunächst als Lehrer in Bundesstaat Iowa geboren, zog aber schon 1920 mit Sussex und wechselte 1968 auf die Stelle des Leiters der seinen Eltern nach Tulsa/Oklahoma. Dieser Wahlheimat Englischabteilung des Atlantic College in South Wales. blieb er bis zu seinem Lebensende treu. Anfangs wies 1970 wurde er freier Schriftsteller und schrieb in seinen nichts drauf hin, dass aus ihm einmal ein erfolgreicher produktivsten Zeiten durchschnittlich ein Buch pro Jahr. Schriftsteller werden sollte. Bis zu seinem 45. Lebensjahr Seine Science-Fiction-Titel veröffentlichte er vor allem arbeitete er vollberuflich als Elektroingenieur. unter dem Pseudonym Richard Cowper, während seine R. A. Lafferty gab 1960 sein Story-Debüt mit der Kurz- Mainstream-Arbeiten auch unter seinem richtigen Na- geschichte »The Day of the Glacier« in ORIGINAL SCIENCE men erschienen. Cowper gilt als einer der besten Stilisten FICTION STORIES, seine ersten Science-Fiction-Romane der britischen Science-Fiction-Literatur, brachte jedoch erschienen 1968: Past Master (dt. 1981, Astrobe, der selten originelle neue Ideen in das Genre ein. Ihn interes- goldene Planet), The Reefs of Earth und Space Chantey sierten vor allem die Menschen und ihre Beziehungen (dt. 1980, Die Odyssee des Captain Roadstrum). Sein untereinander. Daraus machte er auch in seinen Auto- Gesamtwerk umfasst über zwanzig Romane und etwa biografien One Hand Clapping und Shadows on the 150 Storys, von denen etliche in Sammelbänden veröf- Grass kein Hehl. Insbesondere das Nichtdefinierte, Mehr- fentlicht wurden. Insbesondere ein Großteil des zuse- deutige, in der Entwicklung Begriffene hatten es ihm hends kryptischer werdenden Spätwerkes wurde ledig- angetan, hingegen fungierten reine Technik-Elemente lich in Broschürenform publiziert. Zu den bekanntesten eher als Mittel zum Zweck. Sammelbänden Laffertys zählen Nine Hundred Grand- Cowper schrieb seinen ersten SF-Roman Breaktrough mothers (1970, dt. Neunhundert Großmütter, auch So (dt. Morgen der Unendlichkeit, 1969) bereits 1964, er frustrierten wir Karl den Großen), Does Anyone Else wurde aber erst 1967 publiziert. 1968 folgte Phoenix Have Something Further to Add? (1974) und Lafferty in (dt. Phönix, 1969). Zu seinen besten und erfolgreichsten Orbit (1991, dt. Lafferty im Orbit). Lafferty galt als Titeln gehören außerdem der Roman The Twilight of einer der wenigen Autoren, die sich auf humoristische SF Briareus (1974, dt. Dämmerung auf Briareus, 1975) und verstehen. Daneben war er aber auch bodenständig- die Erzählungsbände The Custodians and Other Stories katholisch und sah seine Humoresken als eine Art göttli- (dt. Die Zeitspirale) und The Web of the Magi (dt. Das ches Theater an, dessen Protagonisten Teile eines kosmi- Tal des Schicksals), deren Titelgeschichten auch in der schen Dramas darstellen. deutschen Ausgabe des MAGAZINE OF FANTASY AND Neben den bekannten Erzählungsbänden – für die Story SCIENCE FICTION erschienen. Besonders Cowpers Storys »Eurema’s Dam« erhielt er 1972 den Hugo Award – war wurden mehrmals für den Hugo Gernsback und den R. A. Lafferty auch als Romanautor erfolgreich, besonders nominiert. die frühen Werke begründeten seinen Ruf als anspruchs- Mit der Kurzgeschichte »Piper at the Gates of Dawn« voller Unterhalter. In Past Master wird Thomas Morus in (Morgendämmerung) legte Richard Cowper 1976 den ein alternatives Utopia versetzt, das er retten soll. Morus Grundstock zur Corlay-Trilogie, deren drei Teile The Road scheitert aber am Widerspruch zwischen utopischen Idea- to Corlay (dt. Am Tor der Dämmerung), A Dream of len und der realen Politik, die ihm schon als Lordkanzler Kinship (dt. Sänger am Ende der Zeit) und A Tapestry of Heinrich VIII. den Kopf kostete. Fourth Mansions (1969) Time (dt. Das Webmuster der Zeit) den Zerfall Großbri- bildet die Menschheitsgeschichte als barockes Drama tanniens in mehrere Inselstaaten zum Thema haben. Die nach, in dem geheimnisvolle Mächte das Schicksal der Handlung ist weit in der Zukunft, im 31. Jahrhundert, Erdbewohner nach Gutdünken manipulieren. In Arrive at angesiedelt. Easterwine (1971) schließlich geht es um einen Compu- Seit den 90er Jahren wurde es merklich ruhiger um ter, in dem sich künstliche Intelligenz mit menschlicher Richard Cowper, nur vereinzelt erschienen von ihm noch Emotionalität verbinden. Die letzten Bücher Laffertys, der Kurzgeschichten in Anthologien und Magazinen. Er starb sich schon seit einem Herzinfarkt im Jahr 1980 zuneh- am 29. April 2002. mend vom Schreiben zurückgezogen hatte, erschienen • Siegfried Breuer 1992: die Romane More Than Melchisedech und Argo sowie der Erzählungsband Iron Tears. 1990 wurde er mit dem World Fantasy Life Achievement Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

268 ALIEN CONTACT JAHRBUCH  PREISE UND AUSZEICHNUNGEN

Die Preisträger des Jahres Die wichtigsten nationalen und internationalen SF-Preise

Hugo Award 2002 Locus Award (verliehen auf der World Science Fiction Convention (verliehen von der Zeitschrift LOCUS durch Leserab- durch Abstimmung der Teilnehmer) stimmung)

Novel: American Gods von Neil Gaiman SF-Novel: Passage von Connie Willis Novella: »Fast Times at Fairmont High« von Fantasy-Novel: American Gods von Vernor Vinge Neil Gaiman Novelette: »Hell is the Absence of God« von First Novel: Kushiel’s Dart von Jacqueline Ted Chiant Carey Short Story: »The Dog Said Bow-Wow« von Novella: »The Finder« von Ursula K. Le Guin Michael Swanwick Novelette: »Hell Is the Absence of God« von Related Book: The Art of Chesley Bonestell von Ron Miller und Frederick C. Durant Short Story: »The Bones of the Earth« von 3rd mit Melvin H. Schuetz Ursula K. Le Guin Dramatic Presentation: The Lord of the Collection: Tales from Earthsea von Ursula K. Rings: The Fellowship of the Ring Le Guin Professional Editor: Ellen Datlow Anthology: The Year’s Best Science Fiction: Professional Artist: Michael Whelan Eighteenth Annual Collection, heraus- Semiprozine: LOCUS (Charles N. Brown, ed.) gegeben von Gardner Dozois Web Site: LOCUS ONLINE Nonfiction: Being Gardner Dozois von Fanzine: ANSIBLE Michael Swanwick Fan Writer: Dave Langford Art Book: Spectrum 8: The Best in Fan Artist: Teddy Harvia Contemporary Fantastic Art, herausgege- Campbell Award: Jo Walton ben von Cathy Fenner und Arnie Fenner Editor: Gardner Dozois Magazine: THE MAGAZINE OF FANTASY & Nebula Award 2002 SCIENCE FICTION (verliehen von den amerikanischen SF-Schaffenden im Book Publisher: Tor April 2002 für Werke des Vorjahres) Artist: Michael Whelan

Novel: The Quantum Rose von Catherine Asaro Kurd Laßwitz Preis 2002 Novella: »The Ultimate Earth« von Jack (verliehen von den deutschsprachigen Science-Fiction- Williamson Schaffenden) Novelette: »Louise’s Ghost« von Short Story: »The Cure for Everything« von Bester deutschsprachiger Science-Fiction- Severna Park Roman mit Erstausgabe von 2001: Script: Crouching Tiger, Hidden Dragon von Quest von Andreas Eschbach [Heyne] James Schamus, Kuo Jung Tsai und Hui- Ling Wang President’s Award: Betty Ballantine

272 ALIEN CONTACT JAHRBUCH  INDEX

Personen- und Titelindex

Benford, Gregory Carpenter, John A Artefakt 15f Das Ding [Film] 264 Berger, Dirk Cartmill, Cleve 37 Ackerman, Forrest J. 36 »Interview mit Tim Powers« 153 Cervantes, Miguel de 143 Adams, Douglas 222 Bester, Alfred 16 Don Quichote 143 Akte X 239 Biggle, Lloyd [Nachruf] 270 Chandler, Raymond 164 Alexander, Karl Bilenkin, Dimitri 120 Cherryh, C. J. 219 Time After Time 111 Bixby, Jerome 38 Cyteen 161 Alien [Film] 237 Blair Witch Project [Film] 138 Christie, Agatha 164 ALIEN CON 2002 71 Blaisdell, Paul 36 Chruszczewski, Cz. 121 AMAZING STORIES 36, 109, 218, Blaylock, James P. 154 Clancy, Tom 164 223 Blish, James 38 Clark, Mary Higgins 164 Amis, Kingsley Bova, Ben 219 Clarke, Arthur C. 37 The Alteration 219 Mars 163 Islands in the Sky 220 ANALOG 36 Brackett, Leigh 236 Clement, Hal 38 ANDROmeda 39 The Starmen 220 Clifton, Mark 38 Arena Verlag 71 Bradbury, Ray 37, 162, 164 Clute, John 40 Armstrong, Neil 234 Brandis, Jewgeni 122 Cole, Everett B. 218 Arweiler, Walter 39 Branstner, Gerhard 223 Coleridge, Samuel Taylor 143 Arx Fatalis [Spiel] 263 Brazil [Film] 127 Colin, Vladimir 219 Ashbless, William 155 Breuer, Miles J. 223 COMET 38 Ashley, Mike Breuer, Siegfried 249, 268 Conrad, Joseph Who’s Who in Horror and Fantasy »Science Fiction History« 216 Typhoon 225 Fiction 217 Brin, David Cook, Robin Asimov, Isaac 37, 71, 162, 164, 216 Gordons Berufung 15, 18 Coma 217 »« 219 Sonnentaucher 163 Cook, W. Paul 223 The Currents of Space 220 Sternenflut 162 Coon, Gene 24 David Starr, Space Ranger 220 Britikow, A. F. 117 COSMONAUT 38 Foundation 236 Brown, Eric Cowper, Richard [Nachruf] 268 Foundation and Empire 220 The Inheritors of Earth 111 Crichton, Michael Asprin, Robert Brunner, John 162 Futureworld 217 The Cold Cash War 218 Schafe blicken auf 162 Asterix 25 Budrys, Algis 38 ASTOUNDING 36, 220ff Michaelmas 217 D Ayme, Marcel 225 Rogue Moon 221 Dann, Jack Bujold, Lois McMaster 164 The Man Who Melted 15 Bulytschow, Kir 120, 121 B Dante 143 Burroughs, Edgar Rice 223 Dark City [Film] 127 Buscema, John 223 Babylon 5 237 December, Sol 37 Butler, Samuel 225 Bachman, Richard Del Rey, Lester 217 Rage 217 Delany, Samuel 16 Bagemühl, Arthur C Demuth, Michel 217 Das Weltraumschiff 221 di Fate, Vincent Ball, Kurt Herwarth 218 Cabell, James Branch Infinite Worlds 236 Barnes, John Something about Eve 223 Dick, Philip K. 38, 153, 155, 162, 164 Kreuzzüge 161 Caidin, Martin 223 »Beyond Lies the Wub« 221 Baxter, Stephen 161 Çakan, Myra A Scanner Darkly 217 Time Ships 111 »Interview David Duchovny« 239 Dickson, Gordon R. 16, 38 Baynton, Barbara »Nachtbrenner« [Story] 128 The Final Encyclopedia 16, 20 Bush Studies 225 Campbell, John W. Das Ding [Spiel] 264 Bear, Greg 161 »Who Goes There?« 264 Dollens, Morris Scott 37 Blutmusik 162 Campbell, Joseph Doré, Gustave 139, 142 Das Darwin-Virus [Rezension] 229 Der Heros in tausend Gestalten 236 Dozois, Gardner 36 Behrend, Arno 256 Campbell jr., John W. 36 Drake, David »25 Jahre Star Wars« 234 Captain Future 218 Killer 20 »Herbert George Wells« 106 Card, Orson Scott Duane, Diane 222 »Undank ist der Quanten Lohn« »Ender’s Game« 218 Duchovny, David 239 [Story] 62

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Dülm, Wolfgang 38 Geis, Richard E. 219 Dungeon Siege [Spiel] 262 Gernsback, Hugo 36, 109 I Dungeons & Dragons [Spiel] 68 Gibson, William 162 Dürrenmatt, Friedrich »Fragments of a Hologram IF 218 Der Verdacht 164 Rose« 218 Das Imperium schlägt zurück 237 Justiz 164 Gold, Horace L. 38 Isaac Asimov’s SF Magazine 36 Der Richter und sein Henker 164 Goldstein, Lisa The Dream Years 15 J E Gor, Gennadi 121 Gothic 2 [Spiel] 265 Jackson, Samuel L. 236 Graef, Robert A. 236 E. T. – Der Außerirdische [Film] 237 Jacobs, William Wymark Grass, Günter 161 Egan, Greg »The Monkey’s Paw« 225 Grimes, Martha 164 Diaspora 163 Jefremow, Iwan 123 Gruber, Andreas Elisabeth II. 220 Jeschke, Wolfgang 38, 124, 164, 209f TOP LISTE 126 Elliot, James L. 219 Jesus Video [Film] 215 Grubert, Renate 71 Ellison, Harlan 217 Jeter, K. W. 154, 155 Grünewald, Lothar 119 »Jeffty is Five« 219 Joergens, Georg 210 Guin, Wyman 38 Emshwiller, Ed 37, 236 Johanson, Donald 219 Guinness, Alec 235 Ernst, Paul 37 John Clute Gunn, James 38 Ernsting, Walter 36 »Gefährlich ehrlich« 227 Eschbach, Andreas Jones, Raymond F. Die Haarteppichknüpfer 162, 208 H This Island Earth 221 Jesus Video 208 Jungheim, Gregor 166 Das Marsprojekt 71, 73, 214 Haldeman, Joe »Wer will schon was von Aliens Perfect Copy 215 All My Sins Remembered 217 wissen?« 161 Quest 208 Am Ende des Krieges Jungk, Robert 71 Solarstation 162, 208 [Rezension] 244 Evolution [Film] 239 Der Ewige Krieg 18, 19 K »Tricentennial« 219 F Hamilton, Edmond 218 K-Pax – Alles ist möglich The Star Kings 236 [Filmrezension] 259 Hamilton, Peter F. Fairman, Paul W. 218 Kasanzew, Alexander 117, 122, 123 Armageddon-Zyklus 162, 163 FANTASTIC ADVENTURES 218 Das Eis kehrt zurück 123 Hammerschmitt, Marcus Farmer, Philip José Die flammende Insel 123 Polyplay [Rezension] 254 Die Liebenden 163 Der Planet der Stürme 122 Der Zensor [Rezension] 249 »The Lovers« 221 Kasanzew, Alexander Petrowitsch Hand, Elizabeth Fight Club [Film] 126 [Nachruf] 270 »Schnee auf Sugar Mountain« Fjodorow, Alexander 122 Kegel, Bernhard [Story] 77 Flash Gordon 234, 237 Sexy Sons [Rezension] 251 Harness, Charles L. Foglio, Phil 219 Kettlitz, Hardy 11, 240, 275 Wolfhead 217 Fontane, Theodor »Auf nach Zamonien!« 137 Harrison, Harry Unterm Birnbaum 164 »Gespräch mit Dr. Renate Grubert Bill, der galaktische Held 18f Forbidden Planet [Film] 234 und Andreas Eschbach« 71 Havel, Vaclav 216 Forward, Robert L. [Nachruf] 269 »Science Fiction History« 216 Havemann, Achim 39 Foster, Alan Dean Keyes, Daniel 224 Heinecke, Lothar 37, 39 Star Wars 216 »Precedent« 222 Heinlein, Robert A. 36f, 163f, 219 Franke, Herbert W. 223 King Kong [Film] 237 Sternenkrieger 19 Zarathustra kehrt zurück 217 King, Stephen Heinrich, Reinhard. Siehe Simon, Erik Frederichs, Hans-Joachim 38 The Shining 217 Heisenberg, Werner Karl 224 Frequency [Film] 127 King, Stephen & Peter Straub Heitz, Markus Frey, Gerd 262 Das schwarze Haus Schatten über Ulldart »Lass mich (d)ein Held sein« 68 [Renzension] 231 [Rezension] 250 »Terminiert« [Story] 145 Kirk, Russell Herbert, Frank 16, 236 Fuchs, Walter A. 38 »There’s A Long Long Trail Der Wüstenplanet 18 Fuhrmann, Rainer A-Winding« 219 »Looking for Something?« 222 Homo sapiens 10-² 218 Knight, Damon 38 Der Wüstenplanet 17, 161, 209 Koch, Boris Hesse, Hermann Der Tote im Maisfeld G Das Glasperlenspiel 164 [Rezension] 249 Heyne SF-Magazin 38 Kornbluth, Cyril M. 38 Gabriel, Helmut 38 Hitchcock, Alfred 164 Gunner Cade GALAXIS 37, 38, 39 Hobb, Robin 222 [mit Judith Merril] 220 GALAXY 36ff, 220f Hofmann, Hellmut W. 37 Outpost Mars Gallun, Raymond Z. 36 Hogan, James P. [mit Judith Merril] 220 Galouye, Daniel Francis Inherit the Stars 218 Takeoff 220 Simulacron-3 221 Holden, Fox 36 The Space Merchants Gambers, Hans 38 Hubbard, L. Ron 221 [mit Frederik Pohl] 220 Gansowski, Sewer 120 Hughes, David Y. 106 Kotzwinkel, William Garrett, Randall 224 Huxley, Aldous 106 Dr. Rat 219 Das Geheimnis der Nautilus [Spiel] 262 Schöne neue Welt 119

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Kröger, Alexander McIntosh, J. T. 38 Beyond the Blue Event Horizon 216 Die Kristallwelt der Robina Medwedew, Juri 122 Gateway 216, 219 Crux 217 Memento [Film] 126 The Gateway Trip 216 Krohn, Rolf Merril, Judith 220 Heechee Rendezvous 216 Am Tor der Zeit [Rezension] 250 Merritt, Abraham 223 Pohl, Peter Kubilius, Walter 36 Metropolis [Film] 110 Unter der blauen Sonne Kubrick, Stanley 217 Michelson, Albert Abraham 224 [Rezension] 245 Küper, Thorsten Miéville, China Popp, Georg 71 »Wenn dich der Bluesman holen Die Falter / Der Weber Pournelle, Jerry kommt ...« [Story] 42 [Rezension] 241 Die entführte Armee 19 Minority Report [Filmrezension] 258 Powers, Tim 153, 222 Moers, Walter 137 Die Tore zu Anubis Reich 153f L Die 13 1/2 Leben des Käpt‘n Zu Tisch in Deviants Palast 157 Blaubär 137 Priest, Christopher La Fontaine 143 Adolf 137 Die Amok-Schleife [Rezension] 242 Lafferty, R. A. [Nachruf] 268 Ensel und Krete 138 Priest, Cristopher Lang, Fritz Das kleine Arschloch 137 The Space Machine 111 Metropolis 110 »Vom Tagtraum zum Traum- Project Nomads [Spiel] 266 Lange, Oliver 224 buch« 142 Project Stars [Spiel] 267 Lanier, Sterling E. 224 Wilde Reise durch die Nacht 139ff Prokop, Gert Lassiter, Rhiannon Moorcock, Michael 16 Der Samenbankraub 217 Experiment Hex 76 Morrowind: The Elder Scrolls 3 Wer stiehlt schon Laßwitz, Kurd [Spiel] 264 Unterschenkel? 119, 217 Auf zwei Planeten 107 Muller, Hermann Joseph 224 Nie und immer 225 Latham, Philip 225 R Leiber, Fritz 38 N Our Lady of Darkness 217 Rank, Heiner Leinster, Murray 37 Nemzow, Wladimir 123 Die Ohnmacht der Lem, Stanislaw 39 Nesvadba, Josef 119 Allmächtigen 118 Leroux, Gaston 224 Neumann, Hans-Peter 275 Ransmayr, Christoph 162 Lessing, Doris 162 Die große illustrierte Bibliographie Reamy, Tom 218 Memoiren einer Überlebenden 164 der Science Fiction in der DDR Recktenwald, Thomas 39 Shikasta 217 [Rezension] 252 Redlin, Ekkehard 221 Ley, Willy 37 »Gespräch mit Erik Simon« 117 »Astralo« [Story] 27 Lindbergh, Charles 223 Neverwinter Nights [Spiel] 266 Riffel, Hannes Lindholm, Megan 222 Neville, Kris 37 »Wer will schon was von Büchern LOCUS 219 Norton, Andre 219 wissen?« 166 Longyear, Barry B. NOVA 2001 38 Riffel, Hannes & Hardy Kettlitz »Enemy Mine« 218 »Interview mit Norman Spinrad« 22 »The Tryouts« 218 Roberts, Adam 50 Lovecraft, H. P. O Robinson, Kim Stanley 222 »The Colour out of Space« 223 Antarktika [Rezension] 240 Orwell, George 106 »Supernatural Horror in Robinson, Spider & Jeanne 1984 164 Literature« 223 »Stardance« 219 The Others [Film] 127 Lucas, George 211, 216, 219, 234,ff Rocklynne, Ross 36 Owen, James A. Roddenberry, Gene 24 Die ewige Bibliothek Rosenblum, Mary 222 [Rezension] 245 M Rottensteiner, Franz »Deutschsprachige Science-Fiction- MacLeod, Ken Magazine« 36 Das Sternenprogramm 161, 166 P Die Rückkehr der Jedi-Ritter 237 Das Sternenprogramm Padgett, Lewis 37 Russell, Eric Frank 37 [Rezension] 247 Robots Have No Tails 221 Russo, Richard Paul MAGAZINE OF FANTASY AND SCIENCE Pal, George 107 Die unterirdische Galerie 162 FICTION 36, 38 Panitz, Eberhard 219 Mamczak, Sascha 209, 210 Pausewang, Gudrun Marrak, Michael S Die Wolke 71 Imagon [Rezension] 254 Perrault, Charles Martin, George R. R. Samjatin, Jewgeni 106 Der kleine Däumling 142 »Brot und Fische« [Story] 168 Schlück, Thomas 209 PERRY RHODAN 19, 162 Dying of the Light 218 Schmitz, James H. 38 PERRY RHODAN MAGAZIN 38, 39 Marwitz, Eckhard D. 39 Schoenherr, John 210, 236 PHANTASTISCH! 39 Matrix [Film] 127 Schtscherbakow, Wladimir 122 Philmus, Robert M. 106 May, Karl 71 Schultz, Charles 137 Poe, Edgar Allan 109, 223 McDonald, Ian Schweitzer, Darrell 222 »Der Doppelmord in der Rue Narrenopfer 164 SCIENCE FICTION REVIEW 219 Morgue« 163 Schere schneidet Papier wickelt Scithers, George H. 216 Poe, Edgar Allen Stein 162 Sendung mit der Maus 137 »Hans Pfaals Mondfahrt« 164 McHugh, Maureen F. Shaara, Michael 38, 222 Pohl, Frederik 38 ABC Zhang 162 Sheckley, Robert 38, 222 The Annals of the Heechee 216

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Sheffield, Charles [Nachruf] 271 Die Schnecke am Hang 120 Weist, Eleonore 119 »What Song the Sirens Sang« 218 Sturgeon, Theodore Wellman, Manly Wade 223 Sheldon, Racoona »Baby is Three« 221 Wells, H. G. 71, 106, 223 »The Screwfly Solution« 219 Die ersten ihrer Art [Rezension] 246 The Complete Short Stories 111 Shiner, Lewis Sucharitkul, Somtow 222 »The Crystal Egg« 108 Frontera 18 Swift, Jonathan The Days of the Comet 109 Sieben [Film] 127 Gullivers Reisen 50ff First Men in the Moon 108 Silverberg, Robert 164 The Food of the Gods and How It Simak, Clifford D. 38, 219 Came to Earth 109 City 221 T The Invisible Man 107 Simeon, Georges 164 The Island of Dr. Moreau 107 Tenn, William 38 Simmons, Dan Men like Gods 109 Thiemeyer, Thomas 208 Hyperion 162 The Shape of Things to Come 110 Tiptree jr., James Simon, Erik »The Star« 107 Brightness Falls from the Air 15 »Die drei Königinnen« [Story] 112 The Stolen Bacillus 106 »Houston, Houston, Do You Simon, Erik und Reinhard Heinrich The Time Machine 106, 109 Read?« 219 Die ersten Zeitreisen 217 The War in the Air 109 Tolkien, J. R. R. Siodmak, Curt 225 The War of the Worlds 109 Der Herr der Ringe 216, 236 The Sixth Sense [Film] 126 When the Sleeper Wakes 108 The Silmarillion 217 Skal, David J. 222 West, Wallace 36 Total Recall [Film] 126 Slawig, Barbara 161 Wilder, Cherry [Nachruf] 269 Transgalaxis 38 Slesar, Henry 224 Wilhelm, Kate Tuttle, Lisa 222 [Nachruf] 269 Where Late the Sweet Birds Twelve Monkeys [Film] 126 Smith, Cordwainer 38 Sang 219 Smith, Michael Marshall 162 Williams, Robert Moore 218 Geklont 161 U Willis, Connie Snegow, Sergej Die Farben der Zeit [Rezension] 227 Menschen wie Götter 121 Ulrici, Rolf Wilson, Robert Charles SOLARIS 38 Raumschiff Monitor 74 Darwinia [Rezension] 243 Somtow, S. P. 222 Unbreakable [Film] 126 Wolf, Christa 161 Dunkle Engel [Rezension] 241 Urbanek, Hermann 166 Wood, Susan 219 Sonne, Dunkle 12 Utopia Großband 37 World Fantasy Award 219 SPACE 39 Utopia Magazin 36 Wright, Lan 36 Spider-Man [Filmrezension] 257 Utopia Science Fiction Magazin 36 Spinrad, Norman 22, 161, 162 Utopia SF-Magazin 38 Y Bilder um 11 23, 25 Utopia-Magazin 37 Bruderschaft des Schmerzes 26 Utopia-Sonderband 36 Champion Jack Barron 25 Yulsman, Jerry Elleander Morning 111 Der stählerne Traum 18f The Druid King 25 V »Muss es Krieg geben?« 15 Z Russischer Frühling 163 van Vogt, A. E. 36, 37 Vance, Jack 37 Der stählerne Traum 22, 26 Zanzarah [Spiel] 263 Big Planet 220 The Men in the Jungle 19 Zindell, David Vercors 225 Die Transformation 22f Neverness 162 Die Transformation [Rezension] 242 Verne, Jules 71, 109 Das tropische Millennium 22, 162 Von der Erde zum Mond 108 Stapledon, Olaf 164 von Braun, Wernher 218 STAR 39 von Ditfurth, Christian Star Trek 23, 234, 237 Der 21. Juli 161, 162 Star Wars 19, 216, 219, 234ff Der 21. Juli [Rezension] 252 Star Wars - Episode I 236f von Puttkamer, Jesco 37 Star Wars - Episode II 236 Vonarburg, Elisabeth Star Wars: Episode II - Angriff der Maerlande-Chroniken 162 Klonkrieger [Filmrezension] 256 Vonnegut jr., Kurt STARSHIP 39 Player Piano 221 STARTLING STORIES 220 Vonnegut, Kurt 161, 162 Stephensen-Payne, Phil 222 Stephenson, Neal 162 W Cryptonomicon [Rezension] 240 Sterling, Bruce Wallace, F. L. 38 Heiliges Feuer [Rezension] 246 Walther, Klaus [Hrsg.] Sternbach, Rick 219 Marsmenschen 119 Stewart, Sean Watterson, Bill 137 Schwester des Sturms Weinbaum, Stanley G. 225 [Rezension] 243 WEIRD TALES 223 Stirb an einem anderen Tag Weis, Alexander [Filmrezension] 260 »Appell für die bemannte Strugazki, Arkadi und Boris Raumfahrt« [Story] 159 Das Experiment [Rezension] 244 »Bra Bel 3« [Story] 13

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