PRESSENACHRICHT 4. Mai 2015

Felix Kandie und Yebrgual Melese gewinnen in Prag

Felix Kandie hätte aufgrund von Halsschmerzen fast auf seinen Start beim Volkswagen am Sonntagmorgen verzichtet. Doch dann entschied er sich, es doch zu versuchen. „Ich wollte sehen, wie weit ich komme“, sagte Kandie, der bereits an einen Herbst-Marathon als nächsten Versuch dachte. Doch der Lauf in Prag hätte nicht besser enden können. Der Kenianer gewann den Volkswagen mit einer persönlichen Bestzeit von 2:08:32 Stunden. Es war sein zweiter Marathonsieg in Folge, nachdem er im vergangenen November in Athen mit 2:10:37 nicht nur eine Bestzeit sondern auch einen Streckenrekord aufgestellt hatte. Sein kenianischer Landsmann Evans Chebet wurde mit 2:08:50 zum zweiten Mal hintereinander Zweiter in Prag. Rang drei belegte der Äthiopier Deribe Robi mit 2:09:05.

Yebrgual Melese (Äthiopien) lief als Siegerin des Frauenrennens gute 2:23:49. Es ist die drittschnellste Zeit einer Gewinnerin in der Geschichte des Rennens, die 1995 begann. Zweite wurde die Portugiesin Sara Moreira mit einer persönlichen Bestzeit von 2:24:49. Sie war über eine Minute schneller als bei ihrem Debüt im vergangenen November in New York. Rang drei ging an Letebrhan Haylay (Äthiopien) mit 2:25:24. 10.000 Läufer hatten für den Volkswagen Prague Marathon gemeldet. Das Rennen – der letzte bedeutende Marathon in Europa im Frühjahr – ist ein IAAF Gold Label Road Race.

Es mag Felix Kandie geholfen haben, dass das Tempo trotz erstklassiger Bedingungen langsamer war als geplant. Der kenianische Tempomacher Benjamin Ngandu versuchte sein Bestes, lief jedoch meist 30 bis 40 Meter vor der Spitzengruppe – die Favoriten nahmen das Tempo nicht an. Schließlich heftete sich Hillary Kipchumba an die Fernsen von Ngandu, und die beiden passierten den Halbmarathonpunkt nach 64:00 Minuten. Während Ngandu nach 27 km aus dem Rennen ging, schloss Evans Chebet zu Kipchumba auf. An der 30-km-Marke (1:30:29) lagen die beiden 22 Sekunden vor einer vierköpfigen Verfolgergruppe mit Felix Kandie, Geoffrey Ronoh (beide Kenia), Fikre Assefa und Deribe Robi (beide Äthiopien). Als Chebet dann 10 km vor dem Ziel das Tempo verschärfte und Kipchumba hinter sich ließ, sah das wie die Entscheidung im Kampf um den Sieg aus.

Aber dann kam Felix Kandie, der mit einem Vorstoß die Verfolgergruppe auseinander gerissen hatte. Er lief die 5 km von 30 bis 35 km in 14:54 Minuten. Damit lag er nur noch zwei Sekunden hinter Chebet, den er kurz darauf überholte und dann hinter sich ließ. „Nach

39 km fühlte ich mich etwas müde, so dass ich nur noch auf Sieg lief“, sagte Kandie, der in Athen im vergangenen Jahr den Streckenrekord des italienischen Olympiasiegers von 2004, Stefano Baldini, gebrochen hatte.

Mit einer Zeit von 2:08:32 war Kandie schließlich 18 Sekunden vor Chebet im Ziel, der trotz des erneut verpassten Prag-Sieges nicht enttäuscht war. „Ich hatte ein Verletzungsproblem in der Vorbereitung, daher freue ich mich über Platz zwei. Vielleicht kann ich ja im nächsten Jahr endlich gewinnen“, sagte Chebet. Hinter den Äthiopiern Deribe Robi (2:09:05) und Fikre Assefa (2:10:01) wurde Geoffrey Ronoh in 2:10:52 Fünfter. Der Kenianer verbesserte sich um rund fünf Minuten, hatte aber auf noch mehr gehofft. Doch auf den letzten Kilometern brach er ein, nachdem er zuvor auf Rang drei gelegen hatte.

Im Gegensatz zum Männerrennen war der Lauf der Frauen anfangs sehr schnell. Dies lag an Janet Rono. Die Kenianerin stürmte mit ihrem Tempomacher davon und lief ein 2:23- Stunden-Tempo. Die 10-km-Marke passierte sie in 33:45 Minuten. Sara Moreira folgte als Zweite in 34:08, weitere 16 Sekunden zurück lag eine Gruppe mit den äthiopischen Favoritinnen. An dieser Reihenfolge änderte sich bis zum Halbmarathon (71:43) nichts, allerdings wurde Rono langsamer, und die Äthiopierinnen schlossen die Lücken allmählich.

Als Moreira eingeholt wurde, konnte die Portugiesin in der Gruppe mitlaufen. Dagegen fiel Rono kurz darauf sofort zurück. An der 30-km-Marke (1:42:53) war Moreira somit die einzige nicht aus Äthiopien kommende Läuferin in der Spitzengruppe. Sie lief neben Yebrgual Melese, Tadelech Bekele, Haylay Letebrhan und Ashete Bekere. Bekele und Bekere fielen bald darauf zurück. Als dann die 25-jährige Melese, die im Januar den Houston-Marathon mit einer persönlichen Bestzeit von 2:23:23 gewonnen hatte, das Tempo forcierte, fiel die kleine Gruppe auseinander. Melese lief stark auf den letzten Kilometern und hatte mit einer Zielzeit von 2:23:49 schließlich genau eine Minute Vorsprung auf Moreira. Haylay folgte als Dritte mit 2:25:24 während Rono sich Rang vier in 2:26:31 sicherte. Mit sechs Läuferinnen, die Zeiten unter 2:28:00 Stunden erreichten, hatte das Rennen eine sehr gute Breite in der Spitze. Nur in Dubai, London und liefen in diesem Jahr noch mehr Läuferinnen unter dieser Marke.

„Ich wollte noch genügend Kraft für die zweite Hälfte sparen, daher bin ich vorsichtiger und nicht so schnell angelaufen“ sagte Yebrgual Melese. Die zweitplatzierte Sara Moreira war sehr zufrieden mit ihrem Lauf. „Aufgrund einer Verletzung am Bein konnte ich vor einer Woche in London nicht starten. Deswegen suchte ich nach einer Möglichkeit, kurzfristig noch bei einem Marathon starten zu können. Ich war froh, dass ich in Prag diese Chance erhielt“, sagte Sara Moreira, die im vergangenen November bei ihrem Marathon-Debüt in New York

als Dritte 2:26:00 gelaufen war. Die 29-Jährige könnte jene Athletin sein, der es schließlich gelingt, den 30 Jahre alten portugiesischen Rekord von Rosa Mota zu brechen. Die Olympiasiegerin von 1988 war 1985 in als Dritte 2:23:29 gelaufen.

Ergebnisse:

Männer: 1. Felix Kandie KEN 2:08:32 2. Evans Chebet KEN 2:08:50 3. Deribe Robi ETH 2:09:05 4. Fikre Assefa ETH 2:10:01 5. Geoffrey Ronoh KEN 2:10:52 6. Raymond Chemungor KEN 2:12:09 7. Jamel Chatbi ITA 2:12:17 8. Hillary Kipchumba KEN 2:13.01 9. Gilbert Yegon KEN 2:13:29 10. Tesfaye Belay ETH 2:13:59

Frauen: 1. Yebrgual Melese ETH 2:23:49 2. Sara Moreira POR 2:24:49 3. Letebrhan Haylay ETH 2:25:24 4. Janet Rono KEN 2:26:31 5. Ashete Bekere ETH 2:26:55 6. Betelhem Moges ETH 2:27:20 7. Afera Godfay ETH 2:32:44 8. Halima Hussen ETH 2:32:51 9. Iulia Andreeva KGZ 2:37:37 10. Koren Jelela ETH 2:37:42

Weitere Informationen im Internet unter: www.runczech.com

Hinweis: Die angehängten Fotos, die die beiden Sieger zeigen, können im Online-Bereich nur im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung und unter der folgenden Kennung verwendet werden: Volkswagen Prague Marathon / Victah Sailer

Prague International Marathon, spol. s r.o. / Tempo Team Prague s.r.o. Zdenka Pecková PR & Media

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