Erstellt durch die Lokale Aktionsgruppe Mittelrhein

Betreuung und Koordination: Dr. Heino Rönneper Michael Parma unter Mitwirkung von Akteuren der LAG und weiteren engagierten Bürgerinnen und Bürgern des Mittelrheintals

Fachliche Unterstützung und Bearbeitung

Dipl. Ing. Stadtplaner Friedrich Hachenberg Dipl. Geogr. Thomas Zellmer Dipl. Ing. Raumplaner Gerald Pfaff

Büro für Städtebau und Umweltplanung Rhein-Mosel-Straße 3 56154 -Buchholz Telefon: 06742 / 87 80-0 Telefax: 06742 / 87 80-88 [email protected] www.stadt-land-plus.de

April 2002 Vorwort

Das Mittelrheintal zählt zu den schönsten und historisch bedeutsamsten Landschaf- ten Europas. Das enge Tal war und ist aber auch eine der wichtigsten Verkehrsachsen zwischen Nord und Süd: auf dem Wasser, den Schienen und Straßen werden Güter und Menschen durch das Tal befördert. Die Region vermittelt seit jeher zwischen den Kulturen des Kontinents. Der Ausbau der Verkehrswege im 19. und 20. Jahrhundert hat die Landschaft am Rhein verändert und geprägt: Gäste erreichen mit dem Schiff, der Bahn oder dem PKW gut und schnell die Loreley, aber sie bleiben nicht lange, da der Verkehr auch erhebliche Belastungen, vor allem Lärm, ins enge Tal gebracht hat. Doch diese Belastungen des Mittelrheintals werden abnehmen und in der einmaligen Abbildung 1: Blick über das Rheintal Kulturlandschaft entstehen neue Quelle: Willi Knopf Perspektiven für ihre Gestaltung und Entwicklung. Die Region besinnt sich auf ihre Stär- ken, im Mittelrheintal verbreitet sich Aufbruchstimmung. Man ist sich der Bedeutung und Einmaligkeit der Kulturlandschaft bewusst und erkennt, dass das gemeinsame Erbe nur mit Einigkeit als Grundlage der künftigen Entwicklung gestaltet und genutzt werden kann. Die Anerkennung als UNESCO Welterbe wird dies weltweit bestätigen und die gemeinsamen Anstrengungen finden in den Projekten der LAG Mittelrhein ihren Ausdruck. Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft aus allen Bereichen der Bevölkerung, der Wirt- schaft, des Handels, der Tourismusorganisationen und den Verbänden des Umwelt- und Naturschutzes haben innovative Maßnahmen und Projekte entworfen, die eine gemein- schaftliche, nachhaltige Entwicklung der Region sichern können. Die sich rheinübergreifend abgrenzende Lokale Aktionsgruppe Mittelrhein versteht sich daher nicht nur als Bindeglied in einer fortbestehenden Kulturlandschaft des UNESCO- Welterbes, sondern als kompetenter Handlungspartner auf dem Weg, den das Forum Mittelrheintal schon seit rund 5 Jahren beschreitet.

Die Kulturlandschaft ist das wichtigste Kapital des Tourismus im Mittelrheintal. Die Pro- jekte der LAG sind darauf gerichtet, dieses Kapital einkommenswirksam für die Bewoh- ner zu nutzen und zu entwickeln. Das Natur- und Kulturpotenzial der Kulturlandschaft soll als Wirtschaftsgut erschlossen und in vielfältiger Form den Gästen und Touristen angeboten werden. Wertzuwächse im Bereich des ländlichen Tourismus, vor allem durch verstärkte Kooperation zwischen Weinbau, Gastronomie und Tourismus, werden ebenso erwartet, wie eine spürbare Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Gäste durch den gezielten Ausbau des Beherbergungsangebotes. Es wird ergänzt durch ein Bündel von Projekten für eine kooperative Aktivierung, Gestaltung und Erweiterung des kulturland- schaftlichen Potenzials als touristisches Angebot und bringt weitere Arbeitsplätze in die Region. Der vorgelegte Wettbewerbsbeitrag - das Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungskon- zept mit Pilotcharakter - ist das Ergebnis einer konstruktiven, interkommunalen, rhein- und länderübergreifenden Zusammenarbeit. Basis ist die Vernetzung von engagierten Bürgern, Vertretern der Verbände und Institutionen, Gebietskörperschaften und von Wirtschafts- und Sozialpartnern. Sie haben ihre Kreativität und Initiativkraft genutzt, um aus Ideen umsetzbare Projekte zu machen.

Am Erfolg haben wir in der Region keinen Zweifel.

Thomas Bungert Vorsitzender der LAG Mittelrhein Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1 Gebiet der LAG 1 2 Zusammensetzung und Organisationsstruktur der LAG 8 2.1 Geschäftsordnung der LAG Mittelrhein 8 2.2 Zusammensetzung und Aufgaben 13 2.3 Organisationsstruktur und Funktionsweise 14 2.4 Kompetenzen der LAG 15 3 Methodik zur Erarbeitung der Gebietsbezogenen Integrierten Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter (GIEP) 17 3.1. Lokalen Akteure 17 3.2 Vorgehensweise zur Mobilisierung der lokalen Akteure 18 3.3 Struktur der Entscheidungsfindung 21 4 Ausgangslage / Bestandsaufnahme 23 4.1 Bevölkerung 23 4.2 Flächennutzung 25 4.3 Siedlung und Verkehr 26 4.4 Wirtschaftliche Strukturen 27 4.5 Tourismus 33 4.6 Land- und Forstwirtschaft 35 4.7 Umwelt 38 4.8 Planungsvorgaben übergeordneter Planungen 42 5 Stärken - Schwächen - Analyse 43 6 Entwicklungsziele 47 I Stärkung der regionalen Identität und Abbau von Kooperationsblockaden 47 II Sicherung eines multifunktionalen Lebens- und Erholungsraums 48 III Erhalt und Entwicklung der raumprägenden Kulturlandschaft 48 7 Entwicklungsstrategie 50 8 Handlungsfelder und Projekte 54 A Ausbau eines dezentralen, landschaftsorientierten Beherbergungsangebots 54 B Verstärkte Kooperation zwischen Weinbau, Gastronomie und Tourismus 55 C Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft in regionaler Kooperation der Gemeinden und Städte - Landschaftsgärtnerei 55 D Aktivierung und Ausbau des kulturlandschaftlichen Potenzials 56 Förderung der LAG 57 Projekte in Hessen (außerhalb der Förderung von Leader+) 57 9 Finanzierungsplan 132 10 Begleitsystem 135 11 Literaturverzeichnis 142 Abbildungen

Abbildung 1: Blick über das Rheintal 1 Abbildung 2: Gebietskulisse der LAG Mittelrhein 2 Abbildung 3: Raumstrukturgliederung 3 Abbildung 4: Entscheidungsabläufe innerhalb der LAG Mittelrhein 22 Abbildung 5: Bevölkerungsentwicklung der Gebietskulisse 23 Abbildung 6: Bevölkerungsentwicklung im Vergleich 23 Abbildung 7: Bevölkerungsstruktur im Vergleich 24 Abbildung 8: Flächennutzung im Vergleich 25 Abbildung 9: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen 28 Abbildung 10: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Land- u.Forstwirtschaft 28 Abbildung 11: Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 29 Abbildung 12: Pendler 1998 30 Abbildung 13: Arbeitslosenquote 2000 30 Abbildung 14: Struktur der Arbeitslosigkeit 2000 im Vergleich 31 Abbildung 15: Entwicklung der Gästezahlen innerhalb der Gebietskulisse 33 Abbildung 16: Entwicklung der Gästezahlen im Vergleich 33 Abbildung 17: Entwicklung der Übernachtungszahlen innerhalb der Gebietskulisse 34 Abbildung 18: Entwicklung der Übernachtungszahlen im Vergleich 34 Abbildung 19: Flächennnutzung innerhalb der Gebietskulisse 35 Abbildung 20: Waldflächen nach Eigentumsverhältnissen 35 Abbildung 21: Entwicklung der Weinbaubetriebe 37 Abbildung 22: Entwicklung der Rebflächen 37 Abbildung 23: Wasserschutzgebiete 39 Abbildung 24: FFH- und Vogelschutzgebiete 40 Abbildung 25: Schutzgebiete 41 Abbildung 26: Wirkungskreislauf Tourismus 54

Tabellen

Tabelle 1: Erwerbsbeteiligung 28 Tabelle 2: Verfügbares Einkommen je Einwohner 32 Tabelle 3: Fremdenverkehrsbetriebe / Anzahl der Betten 35 Tabelle 4: Rebflächen 36 Tabelle 5: Schutzgebiete 41 Tabelle 6: Finanzierungsplan der Projekte 133

Anhang

Anhang 1: Übersicht der geplanten Projekte 144 Anhang 2: Presseartikel vom 07.03.2002 zu Projekt 6 - Oelsberg 145 Anhang 3: Presseartikel vom 06.03.2002 146 Seite 1 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 1 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

1 Gebiet der LAG

Die Gebietskulisse der LAG Mittelrhein umfasst den Kernraum des Mittelrheintals. Ihre Abgrenzung erfolgte im Wesentlichen entlang bestehender Verbandsgemeinde-, Ortsge- meinde- oder Ortsbezirksgrenzen unter Berücksichtigung der Naturraumgrenzen. Im We- sten und Osten ist die Grenze der Gebietskulisse weitgehend identisch mit der des bean- tragten UNESCO-Welterberaums. Im Norden und Süden bestimmen dagegen strukturelle Unterschiede bzw. die Landesgrenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz den Grenz- verlauf.

Folgende Kommunen gehören der Gebietskulisse an:

LANDKREIS MAINZ-BINGEN VG Rhein-: Stadt Bacharach sowie die Ortsgemeinden Breitscheid, Manubach, Niederheimbach, Oberdiebach, Oberheimbach, Trechtingshausen und Weiler

LANDKREIS MAYEN- VG Rhens Ortsgemeinden Brey und Spay

RHEIN-HUNSRÜCK-KREIS Stadt Boppard (teilweise): Ortsbezirke Bad Salzig, Boppard, Hirzenach, Holzfeld, Rheinbay und Weiler VG St.Goar-: Städte Oberwesel und sowie die Ortsgemeinden , , , , Urbar und

RHEIN-LAHN-KREIS VG Braubach: Ortsgemeinden Filsen, Kamp-Bornhofen und Osterspai VG Loreley: Städte Sankt Goarshausen und Kaub sowie die Ortsgemeinden Auel, Bornich, Dahl- heim, Dörscheid, Kestert, Lierschied, Lykershausen, Nochern, Patersberg, Prath, Rei- chenberg, Reitzenhain, Sauerthal, Weisel und Weyer Seite 2 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 2 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Abbildung 2: Gebietskulisse der LAG Mittelrhein

Zur Gebietskulisse gehören somit 39 Städte bzw. Ortsgemeinden in 6 Verbandsgemein- den und 4 Kreisen. Darüber hinaus wurde ein "Kooperierender Raum" festgelegt, zu dem die Kommunen gehören, die nicht förderfähig sind, die jedoch bei der Erstellung und Umsetzung der GIEP mitgeholfen haben und auch weiterhin mithelfen werden. Hier galt es, bestehende Kooperationen, die im Rahmen früherer Planungen, wie insbesondere dem "Raumnut- zungskonzept Mittelrheintal" initiiert wurden, fortzuführen. Besonders erfreulich ist es, dass auch die beiden hessischen Städte Lorch und Rüdesheim a.Rh. mitwirken. Finan- Seite 3 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 3 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

ziert durch separate hessische Förderung sollen die ortsungebundenen Projekte auch auf hessischer Seite zur Umsetzung kommen. Darüber hinaus sind mehrere Projekte allein auf hessischer Seite geplant (s. Anhang 2).

Dem Kooperierenden Raum gehören an:

KREIS MAYEN-KOBLENZ VG Rhens Stadt Rhens

RHEIN-LAHN-KREIS VG Braubach Stadt Braubach

RHEINGAU--KREIS (HESSEN) Stadt Lorch Stadt Rüdesheim

Im Norden schließt die Gebietskulisse Teile der Verbandsgemeinden Rhens und Braubach ein, die nach LEP III als verdichtete Räume eingestuft sind. Die Ausdehnung der Ge- bietskulisse auf den verdichteten Raum erfolgte aus Gründen der Kohärenz. Die Natur- und Kulturlandschaft Mittelrheintal endet nicht an der Stadtgrenze von Boppard oder der Grenze der Verbandsgemeinde

Loreley, sondern reicht von LAG Mittelrhein Bingen/Rüdesheim bis Koblenz- Raumstrukturgliederung Stolzenfels. Darüber hinaus haben die 5 Ortsgemeinden im verdichteter Raum verdichteten Raum (Spay, 9% Brey, Kamp-Bornhofen, Filsen und Osterspai) durchaus die gleichen strukturellen Probleme wie die übrigen Kommunen der dünn ländlicher Raum besiedelter mit Verdich- LAG. Und – nicht zuletzt – soll ländlicher Raum tungsan-sätzen die im Handlungskonzept initi- 53% 38% ierte Zusammenarbeit der Rheinanlieger auch im Rahmen des Leader+-Prozesses wei- tergeführt werden. Abbildung 3: Raumstrukturgliederung Mit einem Flächenanteil von 9,0 % der insgesamt 394,2 km² liegt der Anteil des verdichteten Raumes unter dem Grenzwert von maximal 10%. Seite 4 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 4 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Die weiteren Flächen teilen sich wie folgt auf: S 53,4 % dünn besiedelte ländliche Räume, S 37,7 % ländliche Räume mit Verdichtungsansätzen.

Innerhalb der Gebietskulisse leben insgesamt 48.892 Einwohner (Stand 31.12.2000). Eine ausreichende kritische Masse hinsichtlich Humanressourcen ist damit gegeben. Die Einwohnerdichte der von der LAG favorisierten Abgrenzung der Gebietskulisse liegt über dem im Einheitlichen Programmplanungsdokument (EPPD) des Landes Rheinland-Pfalz genannten Grenzwert. Diese Vorgehensweise wurde bewusst gewählt, um die Ortsge- meinde Spay (Verbandsgemeinde Rhens) in die Gebietskulisse zu integrieren. Spay ist aufgrund seiner Lage an der auslaufenden Bopparder Schlinge, seiner markanten, land- wirtschaftlich genutzten Terrasse, seinem historischen Ortskern und nicht zuletzt auf- grund einiger der besten Winzer des Mittelrheins notwendiger und integraler Bestandteil des Natur- und Kulturraums. Sollte die Einbindung Spays in die Gebietskulisse aufgrund der Überschreitung der Grenzwerte unmöglich sein, würde die LAG zur Vermeidung eines „K.O.-Kriteriums“ beim Auswahlverfahren Spay aus der Gebietskulisse herausnehmen. Diesen Schritt wür- de die LAG sehr bedauern. Die Einwohnerzahl würde in diesem Fall um 2.032 verringert, die Fläche um 2,67 km² abnehmen. Die Einwohnerdichte läge dann mit 120 Einw./km² exakt auf dem zugelasse- nen obersten Grenzwert. Die statistischen Aussagen und Karten in den folgenden Kapiteln sind auf die Gebietsku- lisse (inkl. Spay) ohne den Kooperierenden Raum bezogen. Die Herausnahme von Spay aus der Gebietskulisse hätte keine wesentlichen Auswirkungen auf die Ergebnisse der Bestandsaufnahme bzw. der Stärken-Schwächen-Analyse.

Naturraum Die gewählte Gebietskulisse schließt das Rheintal mit seinen Nebenbächen sowie die beiderseitigen Rheinterrassen ein. Sie umfasst somit die Naturräume "Oberes Mit- telrheintal", "Rheinhunsrück und "Mittelrheintaunus" (Müller-Miny und Bürgener 1971). Die Landschaft ist geprägt durch den canyonartigen Taleinschnitt des Rheins und der Nebenbäche mit ihren steilen Hängen einerseits und die ebenen bis gering geneigten Terrassenflächen andererseits. Von der Rheinebene kommend trifft der Rhein bei Rüdes- heim a.Rh. / Bingen auf das Rheinische Schiefergebirge. Er konnte sich nur ein sehr en- ges Tal mit steilen Hängen schaffen. Ein Talboden ist selten ausgebildet. Mittel- und Niederterrassenflächen als Zeichen eines ehemals weiteren Talbodens findet man z.B. im Vergleich zur Mittelmosel selten. Das Tal öffnet sich im Norden kurz vor der Moselmün- dung bei Koblenz und geht in die Weitung des Mittelrheinischen Beckens über. Der Rheindurchbruch bietet einen geologischen Querschnitt durch das devonische Ge- steinspaket aus Quarziten, Grauwacken, Sandsteinen und dem typischen Schiefer. Dem lebhaften Gesteinswechsel entspricht ein lebhafter Wechsel der Böden und Vegetation. Die sonnenexponierten steinigen Hänge tragen von Natur aus trockene Eichen- Hainbuchen oder Eichen-Elsbeerenwälder, teilweise auch andere xerotherme Pflanzenge- sellschaften, wie z.B. Trockenrasen. Auf den sonnenabgewandten Hängen und in den Seite 5 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 5 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Talgründen stockt saurer und feuchter Eichen-Hainbuchenwald, die Terrassen werden beackert oder tragen Eichen- und Buchenwald. Klimatisch unterscheidet sich der Rhein aufgrund seiner Lage quer zur Hauptwindrich- tung und durch den tiefen Einschnitt des Tales sehr deutlich von den umgebenden Hö- hen. Die Vegetationszeit beginnt 2-3 Wochen früher. Im Tal gibt es 45 Tage mehr mit einer Temperatur von +5°C und eine entsprechend längere Vegetationsdauer. Der Nie- derschlag ist ca. 150 mm geringer als auf den Höhen. Das wintermilde und sommer- warme Klima ist eine der natürlichen Voraussetzungen für die Jahrtausende alte Traditi- on des Weinbaus.

Kulturraum Zum Verständnis des heutigen Erscheinungsbilds der Kulturlandschaft ist ein kurzer his- torischer Abriss der Siedlungsgeschichte notwendig. Erste Belege für eine Besiedlung des Mittelrheintals datieren in das Altpaläolithikum (Alt- steinzeit) (LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE RHEINLAND-PFALZ 2001, Bd. 1, S. 67). Seitdem war der Raum durchgehend besiedelt. Eine Einflussnahme auf die Landschaft fand bis zu den Römern nur durch Anlage von Rodungsinseln auf fruchtbarem und ebenem Boden der Mittel- und Niederterrassen statt. Die Römer siedelten zunächst beiderseits des Rheins und hoben dessen trennende Wirkung durch Brückenbauten auf. Sie legten nun auch auf den Hochterrassen Gutshöfe mit Acker- und Weideland an. Bei Einführung des Weinbaus am Mittelrhein im 6. Jahrhundert wurden zunächst die flachen bis wenig geneigten Flächen in mikroklimatisch günstiger Lage bewirtschaftet. Bis ins 14. Jahrhundert erfolgte ein schrittweiser Ausbau der Rebfläche. Eine wesentli- che Voraussetzung war die Einführung einer neuen Technik etwa ab dem 12. Jahrhun- dert. Um die steilen Hänge nutzen zu können, war es notwendig, diese mit Terrassen und Weinbergmauern zu erschließen (LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE RHEINLAND-PFALZ 2001, Bd. 1, S. 302). Damit wurde erstmals massiv in die Landschaft eingegriffen. Vom ausgehenden Mittelalter bis zum 16. Jahrhundert erlebte der Weinbau seine größte Ver- breitung. Das 17. Jahrhundert war eine Zeit der Rezession. Ab 1870 setzte eine neue Krise ein. Ursache war die noch immer andauernde Veränderung der sozialen und wirt- schaftlichen Struktur der weinbautreibenden Bevölkerung durch Industrialisierung und Verkehrsentwicklung sowie das Aufkommen von Rebschädlingen. Der Obstbau erlangte erst mit Niedergang des Weinbaus im 19. Jahrhundert nennens- werte Bedeutung am Mittelrhein. Schwerpunkt war der Bereich zwischen Niederlahn- stein und Wellmich auf der rechten bzw. zwischen Brey und Hirzenach auf der linken Rheinseite. Hier wurde der Obstbau häufig zur Nachfolgekultur des Weinbaus. Im südli- chen Teil des Mittelrheintals und auf den Hochflächen von Hunsrück und Taunus präg- ten Streuobstbestände die Landschaft. Typisch waren die sogenannten "Bitzen", Wiesen und Weiden mit Obstbäumen in Dorfrandlage (Ministerium für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz 1995). Das Mittelrheintal ist bis heute von ehemaligen Niederwäldern geprägt. Durch intensive bis übermäßige Nutzung durch Holzernte und Waldweide in vergangenen Jahrhunderten konnten sich die Wälder nicht mehr natürlich regenerieren. Die Eiche, die wegen ihres Holzes als Nahrungsgrundlage für das Hausvieh oder als Lieferant der gerbsäurehaltigen Eichenrinde besonders begehrt war, zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, sich durch Seite 6 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 6 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Stockausschlag gut natürlich zu verjüngen. Die Niederwälder wurden im 20 bis 30- jährigen Turnus "auf den Stock gesetzt", indem die jungen Baumstämme abgeschlagen wurden. Der im Boden verbliebene Wurzelstock konnte neue Triebe ausbilden. Der letzte Umtrieb der meisten Niederwälder erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg. Seitdem findet in den Steilhängen keine regelmäßige Bewirtschaftung mehr statt (LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE RHEINLAND-PFALZ 2001, Bd. 1, S. 296).

Die Burgen als frühmittelalterliche Verstärkung alter Befestigungen wurden ab dem 12. Jahrhundert zu Zeichen des territorialen Anspruchsgebahrens des jeweiligen Landesher- ren ausgebaut und teilweise zu massiven Festungen verstärkt, wie z.B. die Burg Rhein- fels oder die Festung Ehrenbreitstein, was eine Zerstörung durch französische Truppen im 18. Jahrhundert nicht verhindern konnte. Die Burgen wurden geschleift und zerfielen. Im 19. Jahrhundert erfolgte eine romantisch verklärte Neu- und Umgestaltung zu Wohn- anlagen und Jagdschlössern. Das Bild der mittelrheinischen Landschaft wurde über Jahrhunderte von Burgen, südex- ponierten terrassierten Steillagen mit Weinbergsmauern, bewaldeten Nordhängen und Orten mit Streuobstgärten geprägt. Die am Ende des Mittelalters aus den kurz skizzier- ten Veränderungen hervorgegangene Kulturlandschaft blieb – abgesehen von der Aufga- be oder Zerstörung der Burgen – bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts bestehen. Dieses einmalige Landschaftsbild und die romantische Verklärung der rauhen, kargen Wirklich- keit durch die künstlerischen Beschreibungen begründeten den Ruhm des Mittelrheins. Die Gebietskulisse ist – zusammen mit dem Kooperierenden Raum - insofern ein einheit- licher Natur- und Kulturraum, die naturräumliche Kohärenz mithin gegeben.

Nationale und europäische Entwicklungsziele Für die Gebietskulisse wurden auf verschiedenen administrativen Ebenen Entwicklungs- ziele formuliert, die entsprechend den Anforderungen des EPPD bei der Erarbeitung der GIEP Berücksichtigung fanden.

National: S Landesentwicklungsprogramm (LEP III) S Landschaftsrahmenplan S Regionaler Raumordnungsplan, (Entwurf der neuen Fassung vom 12. Sept. 2001) S Managementplan zum Antrag für die Aufnahme des Mittelrheintales in die Welterbe- liste der UNESCO S Handlungskonzept Mittelrheintal (Block A, B und C) europaweite Planungen S Zukunftsinitiative ländlicher Raum (ZIL) Die Zukunftsinitiative für den ländlichen Raum (ZIL) dient der Förderung der Ent- wicklung des ländlichen Raumes in Rheinland-Pfalz. Grundlage ist die Verordnung (EG) Nr. 1257/1999 durch den Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft (EAGFL) im Zeitraum 2000-2006. Das Fördergebiet umfasst ge- samt Rheinland-Pfalz. Seite 7 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 7 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

S Ziel 2-Programm Der Rhein-Hunsrück-Kreis (außer den Wohngebieten der Stadt Boppard) liegt im Gel- tungsbereich der Ziel 2-Förderung. Die Förderung läuft bis zum Jahr 2005 aus.

S Ziel 3-Förderung Die Ziel 3-Förderung ist auf der gesamten Landesfläche von Rheinland-Pfalz wirksam und betrifft damit auch die Gebietskulisse. Schwerpunktziele des Ziel 3-Programmes betreffen die Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit sowie die Eingliederung von Jugendlichen, Frauen und Benachteiligten in den Arbeitsmarkt.

Die Ziele der genannten nationalen und europäischen Förderprogramme sind in Teilen identisch mit den Zielen von Leader+ bzw. lassen sich an unterschiedlichen Anknüp- fungspunkten sehr gut durch Leader+ ergänzen und erweitern. Seite 8 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 8 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

2 Zusammensetzung und Organisationsstruktur der LAG

Die “Lokale Aktionsgruppe nach EU-Gemeinschaftsinitiative Leader+ Mittelrhein“ (LAG Mittelrhein) hat sich am 31.01.2002 im Rahmen des Leader+-Wettbewerbs gegründet. Im Folgenden wird zunächst die Geschäftsordnung und danach die Zusammensetzung und Aufgaben, die Organisationsstruktur und Funktionsweise der LAG beschrieben:

2.1 Geschäftsordnung der LAG Mittelrhein

Geschäftsordnung für die „Lokale Aktionsgruppe nach der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER+ Mittelrhein"

§ 1 Name, Rechtsgrundlage und Gebietskulisse Die Gruppe trägt den Namen "Lokale Aktionsgruppe nach der EU-Gemeinschaftsinitiative Leader+ Mittelrhein " (nachfolgend „LAG Mittelrhein“ genannt). Die Einrichtung stützt sich auf das "Einheitliche Programmplanungsdokument (EPPD)" des Landes Rheinland- Pfalz, dass aufgrund der „Mitteilung der Kommission an die Mitgliedstaaten vom 14. April 2000 über die Leitlinien für die Gemeinschaftsinitiative für die Entwicklung des ländlichen Raums (Leader+)“ von der EU genehmigt worden ist, sowie auf die Mittei- lung im Staatsanzeiger des Landes Rheinland-Pfalz vom 11. Februar 2002 Nr: 1473. Die LAG Mittelrhein ist für die Dauer des LEADER-Programms bis zum 31.12.2006 gegrün- det. Ihre Zuständigkeit bezieht sich auf die - in dem als Anlage beigefügten Gebietsplan abgegrenzte - Gebietskulisse der Gebietskörperschaften im Sinne des Abschnitts 1 des "Einheitlichen Programmplanungsdokumentes (EPPD)" des Landes Rheinland-Pfalz:

VG St.Goar-Oberwesel Rhein-Hunsrück-Kreis Stadt Boppard

VG Rhein-Nahe Kreis Mainz-Bingen

VG Loreley Rhein-Lahn-Kreis VG Braubach

VG Rhens Kreis Mayen-Koblenz

Stadt Rüdesheim* Rheingau-Taunus-Kreis* Stadt Lorch* (*= außerhalb der Förderung Rheinland-Pfalz. Es handelt sich um kooptierte Mitglieder, die über besondere Wirtschaftsförderung des Landes Hessen bedient werden und inso- fern bei der Gebietskulisse für Rheinland-Pfalz nicht anrechenbar sind. Sie sind auf dem als Anlage beigefügten Gebietsplan andersfarbig gekennzeichnet. Seite 9 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 9 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

§ 2 Aufgabenstellung

(1) Die LAG Mittelrhein gewährleistet auf der Grundlage eines Bottom-up-Ansatzes die Durchführung der Leader+-Initiative im Rahmen der in § 1 genannten Gebietskulis- se. (2) Es handelt sich um Partnerschaften, die die Begünstigten zur finanziellen Unterstüt- zung im Rahmen der Initiative Leader+ bilden. (3) Die LAG Mittelrhein gewährleistet, dass die gewählten Strategien und Maßnahmen von lokalen Akteuren des Mittelrheins erarbeitet wurden. (4) Sie versteht sich als S Trägerin der Entwicklungsstrategie S Verantwortliche für die Durchführung der Entwicklungsstrategie S Bindeglied zwischen den Projektträgern und den Behörden des Landes. (5) Die LAG Mittelrhein sichtet und bewertet die Projektvorschläge, trifft die Auswahl und Reihenfolge der geeigneten Projekte zur Durchführung des Konzepts im Rahmen der Zielerreichung der Entwicklungsstrategie und übernimmt die Moderation. Sie beschließt mit einfacher Mehrheit der anwesenden Stimmen, ob ein eingereichter Projektvorschlag angenommen werden soll oder nicht. Die Projektträger werden von der LAG Mittelrhein betreut. Sie trägt dafür Sorge, dass die Öffentlichkeit im Sinne Punkt 8.3 und 8.4. des EPPD in geeigneter Weise über die Durchführung von Maßnahmen im Rahmen des Leader+-Programms unter- richtet wird und berichtet mindestens einmal im Jahr über die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier an das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Land- wirtschaft und Weinbau. Sie übernimmt auch die Weiterleitung von Informationen, die sie im Rahmen der Vernetzung von anderen ländlichen Räumen und deren Akteu- ren erhält, an die hieran interessierten Kreise der Öffentlichkeit. (6) Die LAG Mittelrhein legt in einer Prioritätenliste die Rangfolge der zur Durchführung beabsichtigten Maßnahmen fest.

§ 3 Zusammensetzung der lokalen Aktionsgruppe (Mitglieder Kerngruppe)

(1) Die lokale Aktionsgruppe setzt sich - auf der Grundlage mindestens 50 % Wirt- schafts- und Sozialpartner sowie Verbände auf der Ebene der Entscheidungsfindung - aus den folgenden ständigen Mitgliedern (Kerngruppe) zusammen: Dem / Der jeweiligen Bürgermeister(in) der Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel (derzeit Thomas Bungert). Dem / Der jeweiligen Geschäftsführer(in) des Forums Mittelrhein (derzeit Dr. Heino Rönneper). Der jeweiligen Vorsitzenden des Landfrauenverbandes Rhein-Hunsrück (derzeit Rita Lanius-Heck). Der jeweiligen Realschulleitung des Heuss-Adenauer-Schulzentrums Oberwesel (der- zeit Hildegund Lautensack). Seite 10 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 10 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Dem / Der jeweiligen Weinbaupräsident(en)(in) Mittelrhein (derzeit Gerhard Lam- brich). Dem / Der jeweiligen Geschäftsführer(in) des Regionalrates Wirtschaft Rhein- Hunsrück e.V. (derzeit Hagen Suchardt). Einem Schüler oder einer Schülerin des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums St.Goarshausen (derzeit Christian Wendorff). Dem / Der jeweiligen Bürgermeister(in) der Verbandsgemeinde Loreley (derzeit Gün- ter Kern). Dem / Der jeweiligen Leiter(in) der Finanzverwaltung, Kreisverwaltung des Rhein- Hunsrück-Kreises (derzeit Thomas Jakobs). Eine / zum Bereich >Koordination Soziales< berufene Person (derzeit Gerda Brager, Fahrbarer Mittagstisch Oberwesel, >Grüne Damen<). Dem / Der jeweiligen Leiter(in) der Tourist-Information St.Goar, bzw. Touristikge- meinschaft Im Tal der Loreley (derzeit Claudia Schwarz). Einem Mitglied des BUND (derzeit Ute Grassmann). Dem / Der jeweiligen Vorsitzenden des Gewerbevereins Oberwesel (derzeit Werner Brager). Dem / Der jeweiligen Leiter(in) der Rhein-Nahe-Touristik (derzeit Christian Kuhn). Ein Vertreter des Rheingau-Taunus-Kreises (derzeit Bürgermeister Udo Grün). (2) Weitere Mitglieder können von der lokalen Aktionsgruppe mit Zweidrittelmehrheit einberufen werden, sofern dies als erforderlich und sachdienlich angesehen wird. (3) Die Entsendung eines Vertreters / einer Vertreterin ist grundsätzlich zulässig; Bedin- gung ist, dass zur Wahrung des Erfordernisses 50 % Wirtschafts- und Sozialpartner und Verbände, die Vertretung aus dem gleichen Fachbereich bzw. von der selben Gruppierung kommt. Eine Vertretung ist dem Vorsitzenden rechtzeitig vor der Sitzung, spätestens am Morgen des Sitzungstages anzuzeigen.

§ 4 Stimmrecht und Vertretung

(1) Stimmberechtigt sind die Mitglieder der Kerngruppe (§ 3). Scheidet ein Mitglied aus, ist ein neues Mitglied zu bestimmen. Dem Vorsitzenden obliegt das Vorschlagsrecht für die Neuwahl. Die Nachwahl der vorgeschlagenen Person erfolgt mit einfacher Mehrheit der Mitglieder der Kerngruppe. Bei der Neubesetzung ist darauf zu achten, dass das vorgeschriebene Verhältnis mindestens 50 % Wirtschafts-, Sozialpartner sowie Verbände gewahrt bleibt.

§ 5 Ausschluss eines Mitglieds

(1) Ein Mitglied, bzw. eine vom Mitglied benannte stimmberechtigte Person der LAG Mittelrhein kann mit Zweidrittelmehrheit der Kerngruppe ausgeschlossen werden, wenn es durch sein Verhalten das Ansehen oder die Interessen der LAG Mittelrhein schädigt. Seite 11 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 11 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

§ 6

Beschlussfähigkeit / Beschlussfassung

(1) Die LAG Mittelrhein ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte der stimmbe- rechtigten Mitglieder der Kerngruppe anwesend sind. (2) Ein Beschluss der LAG Mittelrhein bedarf der Mehrheit der anwesenden stimmbe- rechtigten Mitglieder.

§ 7 Vorsitz und Geschäftsführung

(1) Den Vorsitz der LAG Mittelrhein übernimmt Thomas Bungert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel. Der Geschäftsführer der lokalen Aktions- gruppe wird vom Vorsitzenden eingesetzt.

§ 8 Finanzielle Abwicklung

(1) Die finanzielle Abwicklung der Projektförderung der LAG Mittelrhein erfolgt über die Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel. (2) Die Kosten der Geschäftsführung (förderfähige Personal- und Sachkosten) betragen höchstens 15 % des förderfähigen Jahresbudgets der LAG Mittelrhein. (3) Die Verbandsgemeindeverwaltung St.Goar-Oberwesel ist für die Verwaltung und für das Finanzmanagement verantwortlich und trägt Sorge für das ordnungsgemäße Funktionieren der Partnerschaften. (4) Sie ist auch für den ständigen Kontakt zur programmbegleitenden Stelle in Mainz verantwortlich.

§ 9 Einberufung von Sitzungen der lokalen Aktionsgruppe

(1) Der Vorsitzende der LAG Mittelrhein beruft die Mitglieder 14 Tage vor der Sitzung ein. Bei Eilbedürftigkeit kann die Frist verkürzt werden. Auf die Eilbedürftigkeit ist in der Einladung hinzuweisen. Die Sitzungen sollten mindestens alle 3 Monate stattfin- den, um eine kontinuierliche und zeitnahe Bearbeitung der Projektanträge gewährlei- sten zu können. (2) Wenn ein Viertel der Stimmen aller Mitglieder sich für einen früheren Termin einset- zen, so ist der Vorsitzende verpflichtet, diesem Anliegen nachzukommen. Seite 12 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 12 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

§ 10 Arbeitsgruppen

(1) Der Vorsitzende hat die Möglichkeit, bei Bedarf Arbeitsgruppen einzusetzen, die sich themenbezogen mit Aufgabenstellungen der LAG befassen. (2) Der Vorsitzende der LAG bestimmt wer den Vorsitz in den jeweiligen Arbeitsgruppen führt. (3) Die LAG legt Wert darauf, dass Partizipationsmöglichkeiten für organisierte private und öffentliche Interessen auch im Verlauf der jeweiligen Prozesse ermöglicht wer- den um den Bottom-up-Ansatz auf eine möglichst breite Basis zu stellen.

§ 11 Antragstellung von Projekten

(1) Einzelne Projekte, die eine Förderung über das Leader+-Programm erhalten sollen, müssen den gesetzlichen Vorgaben der Leitlinien der EU (Mitteilung vom 14. April 2000) bzw. dem Einheitlichen Programmplanungsdokument (EPPD) des Landes Rheinland-Pfalz in der neusten Fassung, sowie der Realisierung der Zielsetzungen des Entwicklungskonzeptes der LAG entsprechen. (2) Die Entscheidung über eine finanzielle Förderung trifft die Kerngruppe. (3) Projektvorschläge sind von den Projektträgern mit dem vorgeschriebenen Vordruck / Projekte (siehe Anlage) bei der Geschäftsstelle einzureichen. Sie werden zur Ent- scheidung auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der LAG aufgenommen. (4) Ein von der Kerngruppe nach § 5 Satz 2 dieser Geschäftsordnung abgelehnter Pro- jektvorschlag kann frühestens nach Ablauf von 6 Monaten erneut eingereicht wer- den. (5) Bei der Entscheidung über Projekte, bzw. Prioritäten von Projekten, dürfen Mitglieder der Kerngruppe, die das Projekt selbst vorgeschlagen haben, wohl an der Beratung, aber nicht an der Abstimmung teilnehmen.

Oberwesel, den 04.03.2002

...... Thomas Bungert LAG-Vorsitzender Seite 13 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 13 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

2.2 Zusammensetzung und Aufgaben

Die LAG stellt eine ausgewogene und repräsentative Gruppierung von Partnern aus un- terschiedlichen Bereichen des Gebietes dar. Die LAG besteht aus einer Kerngruppe von insgesamt fünfzehn Mitgliedern, davon neun Wirtschafts- und Sozialpartner. Die Beteili- gung von insgesamt fünf Frauen wird als ausreichend für die Wahrung frauenspezifi- scher Interessen gesehen. Die Mitglieder kommen aus sehr unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbereichen.

Bei der Zusammensetzung wurde auf die Einbeziehung möglichst unterschiedlicher Inter- essen Wert gelegt. So gehören der LAG unter anderem Vertreter der Weintourismus- und Wirtschaftsförderung, der Landfrauen, des Naturschutzes, der Verwaltung sowie ein Gymnasialschüler als Vertreter der Jugendlichen an.

Vorsitzender der LAG ist der Bürgermeister der Verbandsgemeinde St. Goar-Oberwesel, Herr Thomas Bungert. Damit ist die entsprechende Kompetenz für die Verwaltung und das Finanzmanagement der LAG gegeben. Die Geschäftsstelle der LAG ist ansässig im Rathaus der Verbandsgemeindeverwaltung St. Goar-Oberwesel, Rathausstraße 6, 55430 Oberwesel. Eine eigene Rechtsform wird nicht als notwendig erachtet.

Der Kerngruppe der LAG steht ein unterstützender Beirat zur Seite. Ihm gehören weitere interessierte Personen an, derzeit ca. 15-20 zusätzliche lokale Akteure.

Vorbereitende Arbeiten wurden bisher in zwei Arbeitskreisen (Arbeitskreis Struktur und Arbeitskreis Projekte) durchgeführt. Die Einrichtung von Arbeitskreisen hat sich insbe- sondere im Zusammenhang mit der Erarbeitung der GIEP bewährt und soll nach der er- hofften Anerkennung der LAG fortgeführt werden. Das Monitoring und Controlling sowie die Öffentlichkeitsarbeit der Geschäftsstelle sollen durch diese Arbeitskreise unterstützt werden.

Die LAG erarbeitete die vorliegenden Entwicklungsstrategie (GIEP), unterstützt durch das beauftragte Planungsbüro Stadt-Land-plus als externer Berater, und koordiniert ihre Akti- vitäten mit den Zielen und Strategien des Forums Mittelrheintal.

Weitere Aufgaben sind im Einzelnen: S die Durchführung der Entwicklungsstrategie, S die Auswahl der Projekte und Kontrolle der Maßnahmen, S die Betreuung,Information und Moderation der Projektträger, S die Information der Öffentlichkeit über die Durchführung von Maßnahmen und deren Effizienz, S Interessensausgleich und Konfliktlösung zwischen regionalen Akteuren, Seite 14 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 14 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

S die Weiterleitung von Informationen und Koordination mit dem kooperierenden hessi- schen Bereich der Städte Lorch und Rüdesheim sowie dem Forum Mittelrheintal, S die Vernetzung mit anderen ländlichen Räumen und deren Akteuren, S Initiierung der Öffentlichkeitsarbeit und Unterrichtung der Öffentlichkeit über Lea- der+, S Entwickeln eines Begleitsystems, S Ausarbeiten von Zwischenberichten und Ex-Post-Evalierung, S Erstattung eines jährlichen Berichts an die ADD Trier, S Informationsaustausch und Abstimmung mit übergeordneten Planungsstellen, S Beauftragung von externen Beratern bei Bedarf.

Durch die Ansiedlung der Geschäftsführung bei der Verbandsgemeindeverwaltung St. Goar-Oberwesel bzw. deren Bürgermeister, die auch den ständigen Kontakt zur pro- grammbegleitenden Stelle in Mainz sichert, ist auch formal das ordnungsgemäße Funk- tionieren der LAG Mittelrhein sichergestellt.

2.3 Organisationsstruktur und Funktionsweise

Die innere Organisation der LAG und die Struktur der Entscheidungsfindung ist in der Geschäftsordnung (GO) vom 04.03.2002 im Detail definiert (s. Kapitel 2.1). Die Ge- schäftsordnung wurde in mehreren LAG-Sitzungen beraten und den Bedürnissen einer basisorientierten, sektoral breit gefächerten und partizipativen regionalen Organisation angepasst.

Damit ist der Bottom-up-Ansatz und die Einbindung betroffener Gruppen und potenzieller Akteure sichergestellt (vgl. § 2 der GO). Der enge Kontakt zu den Trägern von Projekten (Einzelmaßnahmen) ist für die Planungs- und Umsetzungsphase gewährleistet. Die Betei- ligung von Frauen auf der Entscheidungsebene der LAG sowie der Wirtschafts- und So- zialpartner, auch bei zukünftigen Entscheidungen, ist gewährleistet (vgl. §§ 4 - 8 GO); ebenso die demokratische Willensbildung innerhalb der LAG sowie kompetente finan- zielle und organisatorische Begleitung und Betreuung der Projekte (§§ 4 - 8 GO).

Offenheit für weitere, potenzielle Akteure (§ 10 GO) sowie öffentliche und zielkonforme Entscheidungsfindung (§ 11 GO) entspricht dem Grundsatz einer funktionsfähigen, part- nerschaftlichen und partizipativen Organisation.

Die bisherige Arbeit der LAG, einschließlich ihrer Arbeitskreise, knüpft an die Erfah- rungen und Kompetenzen ihrer Mitglieder an und bindet sich in eine seit 1996 definierte Strategie zur weiteren Entwicklung des Mittelrheintals (Handlungskonzept von Koblenz bis Bingen, Block A, B und C) ein. Der Austausch von Informationen und das koor- dinierte Vorgehen mit den Strategien und Maßnahmen des Forums Mittelrheintal ist über eine unmittelbare personelle Verknüpfung gewährleistet. Sowohl methodisch, als auch inhaltlich, kann vor allem an das Leitbild (Block A) für das gesamte Tal angeknüpft wer- den (vgl. Kapitel 6). Seite 15 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 15 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

2.4 Kompetenzen der LAG

Für die Kompetenz und den Erfolg der bisherigen Aktivitäten der LAG sowie die zukünf- tige Eignung sprechen folgende Erfahrungsfelder der Mitglieder:

S Kenntnis und Verständnis der Probleme und Bedürfnislagen, insbesondere der sozio- ökonomischen Situation der Menschen vor Ort (Bewohner und Besucher des Tals, Jugendliche und Alte bzw. immobile Bevölkerungsgruppen, Kinder und Frauen), S Erfahrungen im Weinanbau, im Obstbau und in der Landwirtschaft, S Leitung von Unternehmen und regionalen sowie sektoralen Organisationen, S Erfahrungen in Tourismus- und Projektentwicklung, S Kenntnisse des ökologischen und kulurlandschaftlichen Potenzials, S Kenntnis der innerregionalen Wertschöpfungsketten und lokalen Wirtschaftskreis- läufe, S weitreichende Kontakte zu Unternehmen/Vereinen, Organisationen und Einzelperso- nen im Wettbewerbsgebiet, S Erfahrungen in der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, S Erfahrung in der Moderation und Fortbildung, S Erfahrung in der haushaltstechnischen bzw. finanziellen Abwicklung (Verwaltungser- fahrung), S Erfahrung in der Organisation von Events, kulturellen und sportlichen Großveranstal- tungen, S Erfahrung im Bereich City- und Regionalmarketing.

Für die bisherige und künftige Arbeit der LAG ist folgendes festzustellen bzw. zu erwar- ten: S Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls über Kreis-, Landes- und Flussgrenzen hinweg, S Einigung auf eine gemeinsame und abgestimmte Vorgehensweise zur Projektent- wicklung, S Bündelung von Energien und Kräften, von Aktivitäten und Learning by doing, S die Übertragbarkeit der Ergebnisse und Erfolge auf angrenzende Gebiete mit analogen Problemlagen, S Verknüpfungen und Vertiefungen von Beziehungen zwischen Menschen, Organisa- tionen, Vereinen, Kommunen und Generationen, S Motivation zur Entwicklung der ehrenamtlichen Arbeiten und Tätigkeiten (Begeiste- rung von Interessierten und Freiwilligen).

Die genannten Effekte der Arbeit der LAG sollen durch eine weiter zu intensivierende Öffentlichkeitsarbeit bei der Umsetzung der GIEP verstärkt werden. Hier ist ein multime- diales Beteiligungskonzept erforderlich, das in laufenden Berichten über die Ziele, Strate- gien, die vorgesehenen Projekte und den Stand der Maßnahmen, den Bottom-up-Ansatz verstärkt, verfeinert und differenziert. Seite 16 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 16 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Die LAG setzt dabei zukünftig auf folgende Bausteine der Partizipation und Öffentlich- keitsarbeit: S kontinuierliche Öffentlichkeits- bzw. Pressearbeit, S LAG-Website mit Informationsforen und feed-back-Möglichkeiten S Hompage mit Links zu den beteiligten Gebietskörperschaften, Vereinen, Organisatio- nen, Mitgliedern der Kerngruppe, S offenes Leader+-Büro als Anlaufstelle für die Menschen der Region, S regelmäßige Zusammenkunft als öffentliche Sitzung der LAG, S jährliche Veranstaltungen zur Öffentlichkeitsinformation, S enge Zusammenarbeit und Abstimmungen mit kommunalen, gemeinnützigen und privaten Akteuren, S vertikale Koordination mit den Beteiligten staatlichen, sektoralen und überregionalen Organisationen, S ständiger Kontakt zur programmbegleitenden Stelle in Mainz und S Informationsaustausch mit der deutschen Vernetzungsstelle.

Das zukünftige LAG-Managment wird durch eine ständige Fachkraft in der Geschäfts- stelle für Vernetzung, Innen- und Außenmanagment, Arbeitsgruppenbetreuung, Projekt- und Finanzabwicklung, Zwischen- und Ex-Post-Evaluation sichergestellt. Unterstützung wird dabei durch externe Beratung und Moderation der Kerngruppe der LAG sowie der Projektgruppen und weiterer möglicher Arbeitskreise für den Zeitraum von 2002-2006 sichergestellt. Für das LAG-Management sind Gesamtkosten in Höhe von 150.000 Euro vorgesehen (s. Projekt 40: Förderung der LAG).

Mit dem Aufbau des institutionell verankerten LAG-Managements wird ein Steuerungs- instrument für die Vernetzung im Gebiet und in der Region geschaffen und ein Schub für den Entwicklungsprozess als Problemlösungs- und Willensbildungs- und Transformati- onsprozess ausgelöst. Die Kompetenz des LAG-Managements besteht darin, vorhande- nes Potential zu koordinieren und zu vernetzen und die Funktion des Prozessmotors zu übernehmen.

Umsetzungsorientiertes Handeln und sektorübergreifende Vernetzung regionaler Akteure stehen dabei im Vordergrund. Interne und externe Entwicklungsimpulse werden aktiv aufgegriffen und regional umgesetzt. Durch die schnelle und positive Wechselwirkung mit übergeordneten Konzepten, Projekten und Aktionen entstehen Synergieeffekte, die sich bereits jetzt deutlich machen, (vgl. Anhang 2: Pressebericht zu Projekt 6 - Oels- berg). Mit professioneller Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements sind kon- struktive und praktische Ergebnisse vorprogrammiert. Die LAG ist damit Träger der prak- tischen Kooperation und Zusammenarbeit am konkreten Objekt am Mittelrheintal. Seite 17 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 17 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

3 Methodik zur Erarbeitung der Gebietsbezogenen Integrierten Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter (GIEP)

Entwicklungshemmnisse einer Region beruhen in der Regel auf mangelnder Koordination und Kooperation ihrer Akteure. Mit der Gründung des Forum Mittelrhein und der Auf- nahme seiner Aktivitäten, insbesondere im Zusammenhang mit der Welterbe- Anerkennung durch die UNESCO, sind die genannten Engpass-Faktoren im Rheintal Ge- schichte bzw. verlieren zunehmend an Gewicht. Insofern fiel der Anstoß zur Leader+- Initiative im Gebiet der LAG Mittelrhein durch den Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises mit der Einladung zur konstituierenden Sitzung der LAG (31.01.2001) auf mehr als fruchtbaren Boden.

3.1. Lokalen Akteure

Die wichtigen lokalen Akteure im Mittelrheinal kennen sich spätestens seit der Zu- kunftswerkstatt von 1996 im Zusammenhang mit der Erstellung des Handlungskonzepts Mittelrheintal von Bingen bis Lahnstein. Das auf dieser Auftaktveranstaltung der regio- nalen Akteure und externen Berater aufbauende, von den beiden Planungsgemeinschaf- ten Mittelrhein-Westerwald und Rheinhessen-Nahen initiierte Regionale Entwicklungs- konzept war die Basis des neuen Leitbilds für das Engtal des Rheins: "Der Mittelrhein - Ein Stück Weltkultur".

Seitdem fanden alljährlich sogenannte "Mittelrhein-Konferenzen" statt, thematisch an den Entwicklungsproblemen und -chancen des Mittelrheintals orienterte, interdisziplinär organisierte und mit regionalem und externem Sachverstand unterfütterte Regionalkon- ferenzen mit großer Akzeptanz bei den im Tal agierenden Wirtschafts- und Sozialpart- nern.

Mit der Gründung des Forum Mittelrheintal e.V. im Jahr 1988 existiert ein funktionsfähi- ge Regionale Kooperationsform, die - gestützt auf eine breite Unterstützung aus Wirt- schaft und Politik und ausgestattet mit einem professionellen Managment aktiv in die Entwicklung und Gestaltung der Kulturlandschaft eingreift. Neben den jüngsten Initiati- ven zum Lärmschutz im Tal, zur Pflege des Orts- und Landschaftsbilds, zu Brücken- schlägen über den Fluss ist der Schwerpunkt der Tätigkeit des Regionalvereins, vertre- ten durch den Vorsitzenden Dr. Bersch und den Geschäftsführer Dr. Rönneper, die Un- terstützung des Landes Rheinland-Pfalz beim Antragsverfahren zum UNESCO-Welterbe.

Über die bereits im Handlungskonzept (Block C - Maßnahmen) definierten und mittler- weile teilweise realisierten Schlüsselprojekte hinaus war die Zeit war reif für weitere methodische und konkrete praktische Schritte zur gezielten Entwicklung des natürlichen, kulturellen und sozio-ökonomischen Potenzials am Mittelrhein. Das Leader+-Programm bildete mit seinem Bottom-up-Konzept, seinen Kriterien der Nachhaltigkeit und seinem konzertierten, integrierten und pilothaften Vorgehen ideale Ausgangsbedingungen für einen Motivations- und Entwicklungsschub in der Kernzone des Mittelrheintals. Seite 18 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 18 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Somit war von Beginn der Leader+-Initiative an das breite regional und sektoral gefä- cherte Bündnis der lokalen Akteure über Fluss-, Kreis- und Landesgrenzen hinweg si- chergestellt. Das Handlungskonzept Mittelrheintal und das Forum Mittelrhein e.V. bilden den konzeptionellen und organisatorischen Hintergrund, vor dem sich die LAG Mit- telrhein - zwar in vieler Hinsicht kohärent, allerdings räumlich enger begrenzt - formierte.

3.2 Vorgehensweise zur Mobilisierung der lokalen Akteure

Die Teilnehmerliste der konstituierenden Sitzung war zwar noch etwas “verwaltungs- lastig", verkörperte aber schon das querschnittorientierte, intersektorale Denken und Handeln der Akteure im Tal. Frauen und Männer der ersten Informations- und Diskussi- onsrunde am 31.01.2001 waren Winzer, Gastronomen, Touristikexperten, Regionalma- nager und Marketingfachleute, Verwaltungs- und Haushaltsexperten, Landfrauen und Pädagogen, Landespfleger und praktische Denkmalpfleger. Diese schufen sich schritt- weise eine eigene Organisationsstruktur, begannen sich regional zu formieren (und räumlich abzugrenzen) und erarbeiteten sich das Know-How zur Erstellung der GIEP. Sie nahmen ihre Aktivitäten als Multiplikatoren in ihren jeweiligen Arbeits-, Lebens- und Poli- tikfeldern auf.

In den folgenden Sitzungen der LAG wurde der Anteil der Wirtschafts- und Sozialpartner größer und die zunehmende Verbindung mit den konkreten Trägern von Maßnahmen zeigte sich auch an der Zusammensetzung der Kerngruppe. Diesem zentralen Entschei- dungsgremium der LAG wurde zur fachlichen Beratung ein Beirat zugeordnet, besetzt mit lokalen Akteuren, die ihren örtlichen Sachverstand und ihre praktischen Kompeten- zen in die GIEP einbrachten und damit die Qualität der Beratungen und Entscheidungen verbesserten.

Von der ersten Beratung an wurden der personelle und organisatorische Bezug zum Fo- rum Mittelrhein e.V. und die inhaltliche Ausrichtung an den Leitbilder des Handlungskon- zepts betont.

Der in der konstituierenden Sitzung zum Vorsitzenden gewählte heutige Bürgermeister der Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel, Herr Thomas Bungert, nahm seine Arbeit auf und lud zur 2. Sitzung (27.03.2001) der LAG. In dieser Sitzung wurden wesentliche Strukturen mit einer vorläufigen Gebietsabgrenzung, der Benennung der Mitglieder der Kerngruppe der LAG und der Aufgabendefinition und personellen Besetzung der Arbeits- kreise “Struktur" und “Projekte" geschaffen.

Die beiden Arbeitskreise wirkten und wirken als Informations- und Beratungsorgane in- nerhalb der LAG. Sie wurden unmittelbar der Kerngruppe der LAG zugeordnet - zum Teil überschneiden sie sich auch personell mit deren Mitgliedern- und arbeiteten dieser und der Geschäftsstelle der LAG zu. Seite 19 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 19 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Die wesentlichen Aufgaben des Arbeitskreises "Struktur" bestehen neben der Auswer- tung, Aufbereitung und Zusammenstellung der relevanten Strukturdaten in der Unter- stützung der LAG-Geschäftsstelle beim Anwenden des Begleitsystems (Berichterstat- tung, Zwischen- und Ex-Post-Evaluation). Er setzt sich im wesentlichen aus Vertretern der Gebietskörperschaften (Verbandsgemeinden, Städte und Landkreise) zusammen.

Der Arbeitskreis "Projekte", besetzt mit 18 Personen aus allen wichtigen Sektoren und Verbänden (Weinbau, Weinwerbung, Schulweinbau, Hotels und Gaststätten, Tourismus, Wanderwege, Landfrauen, Kultur, Landespflege/E+E Projekt, Einzelhandel, Wirtschafts- förderung, Agenda 21), stellte sich die Aufgaben der strategisch-konzeptionellen Arbeit, der Beratung der Projektträger und der Zusammenstellung und Bewertung von Projekten.

Parallel zur Mobilisierung der Arbeitskreis-Mitglieder aus unterschiedlichsten Arbeits- und Erfahrungsfeldern begann die Information der Öffentlichkeit über Presseberichte in regio- nalen Tageszeitungen und lokalen Medien (Verbandsgemeinde-Mitteilungsblätter) sowie Sitzungen der beteiligten Gremien und Organisationen mit dem Ziel der Verbreitung des Leader+-Gedankens und der Information und Motivation der lokalen Akteure. Der Aufruf zur praktischen Mitarbeit, insbesondere zur Findung von praktikablen Konzepten und konkreten Maßnahmen zeigte erste Wirkung. Projekte wurden im AK "Projekte" oder in der Kerngruppe unmittelbar eingebracht, die Vertreter der Gebietskörperschaften in der LAG berichteten über die Ergebnisse der Abfrage bei den kommunalen Entscheidungs- trägern, bei der Geschäftsstelle der LAG und dem beauftragten Planungsbüro gingen Anfragen von Vereinen und Organisationen aus der Region zur möglichen Mitarbeit und erste Projektvorschläge ein, die Umweltorganisationen regten konkrete Maßnahmen an und vertieften die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren auf der kommunalen und regio- nalen Ebene. Schüler und Jugendliche, motiviert und beraten von den in der LAG einge- bundenen Lehrern wurden für die Mitarbeit gewonnen und formulierten Projekt-Ideen.

Erste inhaltliche und konzeptionelle Überlegungen, aufbauend auf den Leader+- Programmvorgaben des Landes (EPPD) wurden angestellt. Die Themenschwerpunkte Landschaftserhaltung/Weinbau, Verkehr/Wanderwege und Qualitätssicherung Tourismus wurden thesenartig in der 2. LAG-Sitzung formuliert und an die Arbeitskreise als klare Arbeitsaufträge zur analytischen Unterfütterung (Arbeitskreis "Struktur") und konzeptio- nellen Weiterentwicklung und Differenzierung (Arbeitskreis "Projekte") weitergegeben.

Der Beschluss über die Unterstützung durch externe Berater wurde gefasst, um eine qualitätsorientierte Moderation und Entwicklungskonzeption zu gewährleisten. Es wurde das in der Region ansässige und seinerzeit mit der Bearbeitung des Handlungskonzepts Mittelrheintal beauftragte Planungsbüro Stadt-Land-plus für die Mitarbeit gewonnen. Seite 20 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 20 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Im Mai 2001 begannen die Arbeitskreise Struktur und Projekte mit ihren Aktivitäten. Im weiteren Verlauf des Jahres 2001 wurden in den Sitzungen der Kerngruppe und der Ar- beitskreise, kontinuierlich unterstützt und moderiert durch die Geschäftsstelle der LAG und das beauftragte Planungsbüro folgende Arbeitsergebnisse erzielt:

1. Gebietsabgrenzung Mai 2001 bis November 2001 2. Geschäftsordnung November 2001 bis März 2001 3. Definition von Zielen, Handlungsfeldern Mai 2001 bis März 2002 4. Finden, Beschreiben und Absichern von Projekten Juni 2001 bis März 2002 5. Sichern und Organisieren der Kooperation mit dem hessischen Gebietsteil ab Juni 2001 6. Informationsaustausch und Kontakt mit programmbegleitenden Stellen ständig 7. Kontinuierliche Pressearbeit und Aufrufe auf lokaler Ebene zur Mitarbeit ständig 8. Integration von Jugendlichen in die Arbeit der LAG ab Oktober 2001 9. Gestaltung einer Homepage www.lag-mittelrhein.de Dezember 2001 bis März 2002 10. Medienwirksame Präsentation der GIEP der LAG Mittelrhein einschließlich Darstellung von LOGO und Homepage März 2002

Die zeitliche Abfolge der mittlerweile 8 Sitzungen der LAG und der 6 Sitzungen der Ar- beitskreise ist der folgenden Übersicht zu entnehmen.

S 31.01.2001 konstituierende Sitzung der LAG Mittelrhein S 27.03.2001 2. Sitzung der LAG S 04.05.2001 Sitzung des Arbeitskreises "Struktur" S 08.05.2001 3. Sitzung der LAG S 28.05.2001 Sitzung des Arbeitskreises "Projekte" S 01.06.2001 Sitzung des Arbeitskreises "Struktur" S 06.06.2001 Sitzung des Arbeitskreises "Projekte" S 11.06.2001 Sitzung des Arbeitskreisese "Projekte" S 25.06.2001 4. Sitzung der LAG S 13.08.2001 5. Sitzung der LAG S 19.10.2001 Sitzung des Arbeitskreises "Struktur" S 14.11.2001 6. Sitzung der LAG S 19.02.2002 7. Sitzung der LAG S 04.03.2002 8. Sitzung der LAG

Zwischen den dokumentierten Sitzungen fanden zahlreiche Informations- und Koordinie- rungsgespräche zwischen der LAG-Geschäftsstelle und Trägern möglicher Projekte statt. Die Projektträger definierten unter Anleitung der LAG, unterstützt mit einer standardisier- Seite 21 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 21 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

ten Projektbeschreibung, die Ziele, die Kohärenz, den Umfang und die Finanzierung ihrer Projekte und präsentierten diese anlässlich der pressewirksamen Sitzung der LAG am 04. März 2002 (siehe Anhang 3 “Feuerwerk aus Ideen", Rhein-Zeitung vom 07.03.2002)

Im Rahmen dieser Präsentation wurde auch der Entwurf der Homepage www.lag- mittelrhein.de vorgestellt. Auf deren Funktionen und Ziele wurde hingewiesen: - ständige Informationsquelle für lokale Akteure und die Öffentlichkeit über die Aktivitä- ten und Projekte der LAG Mittelrhein, - Vermittlung des Leader+-Gedankens, - Vernetzung der lokalen Akteure, - gebietsübergreifende Information und Vernetzung, - Verknüpfung zu den nationalen Vernetzungsstellen.

Auch das Logo der LAG Mittelrhein wurde am 04. März 2002 präsentiert. Es dokumen- tiert deutlich die Verbundenheit mit dem europäischen Gedanken, ist sichtbarer Aus- druck der Kohärenz mit dem Forum Mittelrheintal e.V. und stärkt als " Wertmarke" die Identität der LAG und damit der Region.

Der Zusammenschluss der lokalen Akteure zur LAG Mittelrhein wurde im Gebiet allge- mein wohlwollend aufgenommen, insgesamt positiv bewertet und für die weiteren Schritte als erfolgversprechend beurteilt.

3.3 Struktur der Entscheidungsfindung

Die Vielzahl der thematischen und inhaltlichen Ansätze der Projekte des vorliegenden GIEP spiegelt die breite regionale, sektorale und organisatorische Verankerung im Gebiet wieder. Sie wird mit der Realisierung der Projekte zu einer weiteren vielversprechenden Mobilisierung im Gebiet lebender Menschen und regional bedeutsamer Einrichtungen und Organisationen führen. Wirtschafts- und Sozialpartner, Verwaltungen und Bürger waren aufgerufen, Projektide- en, die dem Leader+-Gedanken entsprechen, zu entwicklen und einzureichen. Der Ar- beitskreis „Projekte“ betreute und beriet die möglichen Projektträger bei Leader+- spezifischen Fragen und der Projektbeschreibung. Nach einer ersten Vorauswahl und Zusammenstellung erfolgte dann die Beratung in der Kerngruppe und dem Beirat. Die Entscheidung über die Aufnahme eines Projekts wurde alleine von der Kerngruppe ge- troffen. Bei Beratung und Entscheidung wurden vorher festgelegte Kriterien zur Bewer- tung der Projekte herangezogen. Neben den im EPPD genannten Zielen Chancengleich- heit und Nachhaltigkeit zählten dazu auch Aspekte wie realistische Finanzierung, even- tuelle Hemmnisse, die eine Umsetzung gefährden könnten oder Kohärenz mit dem Lea- der+-Programm. Aufgrund dieser Kriterien wurden z.B. Projekte, die als reine Infrastruk- turmaßnahme ohne wesentliche touristische Wirkung angelegt oder nicht nachhaltig wa- ren, nicht in die Projektliste aufgenommen. Die von Schülern eingebrachte Projektidee eines Freeclimbing-Felsens im Tal wurde dagegen aufgrund fehlender geologischer Vor- aussetzungen abgelehnt. Das angedachte Projekt „Sanierung des Katzenturms in Bachrach“ wurde abgelehnt, da die maximale Gesamtsumme eines förderfähigen Pro- Seite 22 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 22 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

jekts von 300.000 EUR bei Weitem überschritten wird. So fanden sechs eingereichte Projektideen nicht den Weg in die Projektliste der GIEP. Dagegen wurden 40 Projekte zu dem vorliegenden Projektkatalog (s. Übersicht in Anhang 1) zusammengestellt.

Abbildung 4: Entscheidungsabläufe innerhalb der LAG Mittelrhein

Der ständige Informationsfluss, die analytische und konzeptionelle Bandbreite, die kohä- rente und zielkonforme Entscheidungsfindung unter Sicherung partizipativer, emanzipa- torischer und damit nachhaltiger Kriterien schafft bei extern moderiertem „Work-flow“ ein bisher im Gebiet nicht erreichtes Maß an Innovation und Qualität zur Sicherung und Entwicklung der regionalen Potenziale. Seite 23 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 23 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

4 Ausgangslage / Bestandsaufnahme

4.1 Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung Die Bevölkerung im Gebiet der LAG Mittelrhein nahm im Zeitraum von 1980 bis 1985 um 3 % ab und stieg danach wieder um 2,5 % an. Seit 1990 stagniert die Bevölke- rungsentwicklung bzw. ist leicht rückläufig.

LAG Mittelrhein Bevölkerungsentwicklung der Gebietskulisse

51.000

49.812 50.000 49.470

49.000 49.451

48.000 48.892 48.275

47.000

46.000

45.000 1980 1985 1990 1995 2000

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz, Daten der Stadt Boppard: Einwohnermeldeamt (ohne Zweitwohnsitze) Abbildung 5: Bevölkerungsentwicklung der Gebietskulisse

Derzeit leben innerhalb der Gebietskulisse 48.892 Einwohner (Stand 31.12.2000), wo- bei die Tendenz nach dem Bevölkerungsanstieg ab 1985 seit 1990 wieder rückläufig ist und sich dieser Trend seit 1995 weiter verstärkt.

LAG Mittelrhein Bevölkerungsentwicklung im Vergleich

11 10,8 10 LAG Mittelrhein Rheinland-Pfalz 9 8 7 6 5 4 3 2

Index in %: 1980 = 0 1980 = %: in Index 1 0 -1 -2 -1,84 -3 -4 1980 1985 1990 1995 2000

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Abbildung 6: Bevölkerungsentwicklung im Vergleich Seite 24 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 24 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Die Bevölkerungsentwicklung von 1980 bis 2000 im Gebiet verlief im Gegensatz zur Entwicklung des Landes Rheinland-Pfalz negativ. Der Vergleich mit der Bevölkerungs- entwicklung des Landes zeigt deutlich, dass das Gebiet LAG Mittelrhein bis heute dem allgemeinen Trend sozusagen „hinterher läuft“, sich seit 1995 tendenziell davon löst und die Einwohnerzahl abnimmt. Im Gegensatz zur Bevölkerungsentwicklung in vielen anderen Regionen in Rheinland- Pfalz konnte das Gebiet der LAG Mittelrhein zu Beginn der 90er Jahre keinen überpro- portionalen Anstieg (hervorgerufen durch die globalen Umwälzungsprozesse: Deutsche Einheit, Öffnung der Grenzen in Europa, Bürgerkriege vor allem in Jugoslawien) ver- zeichnen. Diese Entwicklung ist neben den fehlenden Erwerbsmöglichkeiten v.a. durch die fehlenden baulichen Entwicklungsmöglichkeiten, insbesondere der unmittelbar am Rhein gelegenen Kommunen, zu begründen.

Der Bevölkerungsrückgang innerhalb der Gebietskulisse und vor Allem der unmittelbar am Rhein gelegenen Kommunen rekrutiert sich aus einer negativen natürlichen Bevölke- rungsentwicklung (Geburtendefizit) und den Wanderungsverlusten.

Bevölkerungsstruktur Der Aufbau der Bevölkerung innerhalb der LAG Mittelrhein unterscheidet sich nur gering- fügig vom Landesdurchschnitt.

LAG Mittelrhein Bevölkerungsstruktur im Vergleich

50,00

45,00 49,8 40,00 LAG Mittelrhein Rheinland-Pfalz 49,4

35,00

30,00

25,00

20,00 Anteil in % in Anteil 15,00 19,3 17,4 16,3

10,00 16,0 13,3 3,1 12,3 5,00 3,2

0,00 0 -15 15 - 18 18 -30 30 - 65 65 u. älter Altersgruppen

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Abbildung 7: Bevölkerungsstruktur im Vergleich

Geringfügig unterdurchschnittlich stellt sich der Anteil der Bevölkerungsgruppe zwischen 18 und 30 Jahren dar. Es besteht die Gefahr, dass sich daraus mittel- bis langfristig eine negative Tendenz entwickelt. Diese zukunftsträchtige Bevölkerungsgruppe bedarf einer langfristigen Unterstützung, um ihren Lebens- und Arbeitsplatz in der Region zu sichern, auch zur Aufbesserung des gerade für junge Leute negativen Images des Mittelrheintals. Im Bereich der älteren Bewohner ab 65 Jahren weist die Planungsregion einen etwas überdurchnittlichen Besatz auf. Dies wird jedoch nicht unmittelbar als Hinweis auf eine Seite 25 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 25 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Überalterung der Bevölkerung interpretiert. Vielmehr wird deutlich, dass die Region auch für den sogenannten „dritten Lebensabschnitt“ ein attraktiver Raum ist.

4.2 Flächennutzung

Wie generell in den ländlichen Räumen in Rheinland-Pfalz nehmen die land- und forst- wirtschaftlichen Flächen auch im Gebiet der LAG Mittelrhein den überwiegenden Anteil ein (insgesamt 338 km2, dies entspricht etwa 86 % der 394 km2 großen Gesamtfläche).

Auffallend ist der im Vergleich zum Landesdurchschnitt und dem Durchschnitt der länd- lichen Räume mit rd. 57 % dominierende Waldanteil.

Dagegen stellen sich die landwirtschaftlich genutzten Flächen unterdurchschnittlich dar. Diese Verteilung ist auf den großen Anteil steiler Hanglagen in den Taleinschnitten, wo eine landwirtschaftliche Nutzung – außer an exponierten Stellen als Rebfläche – unmög- lich ist bzw. das geringe Vorkommen ebener (Terrassen-) Flächen zurückzuführen.

LAG Mittelrhein Flächennutzung im Vergleich

in % Landwirtschaft Wald Siedlung/Verkehr Sonstige Flächen

60,00 55,00

50,00 56,4 45,00 40,00 43,4 43,1 42,9

35,00 40,7 30,00

25,00 29,2

20,00 13,2 11,1 15,00 9,6 4,7 2,7 10,00 3,0 5,00 0,00 LAG Mittelrhein 2000 ländlicher Raum (Rh-Pf.) 1999 Rheinland Pfalz 1999

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz, EPPD des Landes Rheinland-Pfalz, Abbildung 8: Flächennutzung im Vergleich

Auch der im Vergleich zum Land, aber auch zu den ländlichen Räumen in Rheinland-Pfalz unterdurchschnittliche Anteil an Siedlungs- und Verkehrsflächen lässt sich durch die na- turräumlichen Gegebenheiten begründen, die räumliche Entwicklungshemmnisse auf- grund mangelnder Flächenverfügbarkeit im „Engtal“ hervorrufen. Eine ökonomische und nachhaltige bauliche Entwicklung ist im Rheintal in begrenztem Maße durch neue Nut- zung bereits bebauter Flächen möglich. Neue Bauflächen in nennenswertem Umfang stehen nur auf den Höhen von Hunsrück und Taunus zur Verfügung. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Disparitäten hinsichtlich baulich geprägter Flächen zwi- schen der Gebietskulisse und dem Landesdurchschnitt weiter zunehmen. Seite 26 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 26 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

4.3 Siedlung und Verkehr

Siedlung Während in den Gemeinden bzw. den Gemeindeteilen auf der Höhe eine positive Bevöl- kerungs- und Siedlungsentwicklung zu verzeichnen war, werden die Talorte immer stär- ker durch Abwanderungstendenzen und Überalterung geprägt. Aufgrund fehlender Mo- dernisierungs- und Investitionsbereitschaft drohen dort ein weiterer Verlust an Wohn- qualität und der Verfall historischer Bausubstanz. Einhergehend mit dem vorwiegend auf die Höhen beschränkten Wohnungsneubau reicht die Bebauung inzwischen in einigen Orten bis an die obere Hangkante heran und beeinträchtigt so das Landschaftsbild. Im Gegensatz zur Situation auf den angrenzenden Höhen gibt es im Talbereich große Flächendefizite, wobei neben topographischen Hindernissen vor allem Fragen des Hoch- wasserschutzes sowie Landschafts- und Denkmalschutzauflagen eine entscheidende Rolle spielen.

Innerhalb der Gebietskulisse bestehen erhöhte Anforderungen an die bauliche Gestaltung und an die städtebaulichen Qualitäten der Siedlungsbereiche. Diese ergeben sich aus dem außergewöhnlichen universellen Wert dieser Kulturlandschaft. Die bauliche Gestal- tung ist untrennbar mit der gewandelten Funktion und Nutzung von Bauwerken und Kul- turgütern verbunden. Neue Bauelemente sind wegen der kulturhistorischen Bedeutung der Städte, einzelner Bauwerke und Kulturgüter besonders sensibel zu gestalten. Die historischen Stadt- und Ortskerne können auf Dauer nur erhalten und damit geschützt werden, wenn in ihnen ein zeitgemäßes Leben, Wohnen und Arbeiten möglich ist. Ein weiteres Ausufern der Siedlungsbereiche in die steilen Hangbereiche hinein wäre auf- wändig und würde das Landschaftsbild empfindlich beeinträchtigen. Stattdessen sollten die baulichen Entwicklungspotenziale innerhalb der Ortschaften genutzt werden.

Baustruktur / Denkmäler Innerhalb der Gebietskulisse der LAG Mittelrhein gibt es denkmalgeschützte und denk- malschutzwürdige Gebäude und Kulturgüter in großer Anzahl. Insbesondere die große Anzahl von Burgen und Ruinen sei an dieser Stelle genannt. Der Schutz der zahlreichen Kulturdenkmäler ist ein zentrales Anliegen, weil sie ein wichtiges Moment der außerge- wöhnlichen universellen Bedeutung, der Einzigartigkeit und der Erhabenheit des Mit- telrheintals bilden.

Einige dieser Kulturgüter müssen in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleiben und als authentische Zeugnisse der historischen Entwicklung geschützt werden. Andere können langfristig nur dann erhalten und damit geschützt werden, wenn sie in einer angepassten Form wirtschaftlich genutzt werden. Es ist deshalb sehr wohl im Sinne der „fortbeste- henden Kulturlandschaft", wenn einige ihrer Kulturgüter als Wirtschaftsgüter verfügbar sind und behutsam genutzt werden. Seite 27 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 27 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Verkehr Das Gebiet der LAG Mittelrhein ist insgesamt mit den großräumig bedeutsamen Auto- bahnen A 61 und A 3, den großräumigen linksrheinischen und rechtsrheinischen Eisen- bahnstrecken, den beiden Bundesstraßen am Rhein B 9 und B 42 sowie dem Rhein als europäischem Binnenschifffahrtsweg gut in das großräumige Verkehrsnetz eingebunden. Die Lage der Gebietskulisse zwischen den Ordnungsräumen Koblenz und Wiesbaden und insgesamt zwischen den Agglomerationsräumen Rhein-Ruhr und Rhein-Main ist ebenfalls günstig. Ein besonderes Problem innerhalb der Gebietskulisse, hervorgerufen durch die nah bei- einander liegenden Verkehrsachsen (Straße und Schiene), stellt die Belastung durch den Verkehrslärm, insbesondere den Schienenverkehrslärm, dar. Hier sind besonders im Hinblick auf die Sicherung der Wohnqualität sowie der touristi- schen Attraktivität Lärmschutzmaßnahmen unbedingt erforderlich. Dieser, das ganze Mittelrheintal betreffende Problematik, lässt sich jedoch nicht durch Einzelmaßnahmen wirksam begegnen. Den lokalen Entscheidungsträgern sind keine Projekt- und Einwir- kungsmöglichkeiten zum Thema Lärm gegeben. Das Forum Mittelrheintal bemühte sich in den letzten Jahren um eine umfassende Lösung. Entsprechende aktive und passive Lärmschutzmaßnahmen des Bundes werden derzeit bereits umgesetzt. Die Gratwande- rung zwischen Immissionsschutz und Sicherung des Orts- und Landschaftsbilds bzw. der Blickbeziehungen ist schwierig. Erste Erfolge sind allerdings in Sicht. Ein weiteres wichtiges übergeordnetes Planungsfeld stellt die feste Rheinquerung dar. Der Entwurf des Regionalen Raumordnungsplans vom September 2001 schlägt für den Bereich bei St. Goar / St. Goarshausen eine feste Rheinquerung vor. Im Raumnutzungs- konzept Mittelrheintal (Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald 1999) wird eine feste Rheinquerung in Form einer Brücke bei St. Goar/St. Goarshausen angestrebt. Da- durch soll die Trennwirkung des Rheins erheblich gemindert werden. Die Planungsge- meinschaft Mittelrhein-Westerwald hat mit Unterstützung der Kommunen eine Machbar- keitsstudie in Auftrag gegeben, die u.a. den besten Standort für eine Querung herausar- beiten wird. Deren Ergebnisse stehen derzeit noch aus.

4.4 Wirtschaftliche Strukturen

Bruttowertschöpfung Aufgrund der fehlenden Datenbasis zur Bruttowertschöpfung für das exakte Gebiet der LAG Mittelrhein (Ergebnisse liegen nur auf Landkreisebene vor) kann hier kein einheitli- ches Bild für die Gebietskulisse erstellt werden. Die Betrachtung der Bruttowertschöp- fung verschiedener, die Gebietskulisse tangierender Landkreise würde ein verzerrtes Bild abgeben. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Bruttowertschöpfung innerhalb der Gebietskulisse analog den ländlichen Räumen gegenüber den Verdichtungsräumen erheblich niedriger darstellt. Die Defizite werden hierbei im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsgewerbe gesehen. Untermauert wird dies durch den Rückgang der Beschäftigten gerade in diesen Sektoren (s.u.). Seite 28 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 28 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Erwerbsbeteiligung

Tabelle 1: Erwerbsbeteiligung LAG Mittelrhein“ Erwerbsbeteiligung (sozialversicherungspflichtige Beschäftigte)

Beschäftigte Erwerbsfähige Einwohner Beschäftigte/Einwohner (in %)

insges. männl. weibl. insges. männl. weibl. insges. männl. weibl.

1996

Gebietskulisse 15.748 9.158 6.701 34.096 17.411 16.685 46,2 52,6 40,2

Rheinland-Pfalz 1.164.679 663.203 501.476 2.676.353 1.368.435 1.307.918 43,5 48,5 38,3 1998 Gebietskulisse 14.879 8.296 6.090 32.623 16.634 15.989 45,6 49,9 38,1

Rheinland-Pfalz 1.159.331 659.674 499.657 2.688.856 1.373.312 1.315.544 43,1 48,0 38,0

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz,

Die Erwerbsquote innerhalb der Gebietskulisse hat sich von 46,2% in 1996 zu 45,6% in 1998 nur geringfügig verringert und lag sowohl 1996 als auch 1998 höher als die des Landes. Die Erwerbsquote der Frauen innerhalb der Gebietskulisse war 1996 ebenfalls höher als im Land, 1998 lag sie auf Landesniveau.

Erwerbstätigkeit Im Jahr 2000 gab es in der Gebietskulisse insgesamt 9.494 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Gegenüber dem Jahr 1998 hat die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 290 Beschäftigte (3,1%) abgenommen.

Durch die Umstellung der Statistik (am 30.09.1998) bei der Klassifizierung der Wirt- schaftszweige der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse ist ein Ver- gleich zwischen Ergebnissen nach neuer und bisheriger Wirtschaftsgliederung nicht oder nur mit großen Einschränkungen möglich. Aus diesem Grund wurden die Daten von 2000 nicht in die Vergleichsreihe 1990 bis 1998 (siehe nachfolgende Diagramme) inte- griert.

LAG Mittelrhein LAG Mittelrhein Entwicklung der sozialversicherungsprflichtig Beschäftigten nach Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Wirtschaftsbereichen Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft 4.500 4.257 4.250 3.876 3.959 4.000 150 3.750 3.500 140 139 3.622 3.684 3.250 3.483 130 3.000 120 2.750 110 2.500 produz.Gew. Handel, Gastgewerbe, Verkehr Dienstleist. 2.250 100 2.000 90 1.750 80 1.500 67 1.250 70 1.000 774 60 53 715 590 750 50 500 1990 1995 1998 1990 1995 1998

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Abbildung 9: sozialversicherungspflichtig Beschäftig- Abbildung 10: sozialversicherungspflichtig Beschäf- te nach Wirtschaftsbereichen tigte in der Land- und Forstwirtschaft Seite 29 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 29 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Die Entwicklungskurven der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Zeit von 1990 bis 1998 in der Gebietskulisse lassen sich stichwortartig wie folgt beschreiben:

S Der kontinuierliche Rückgang (rund 24 %) der Beschäftigten im Wirtschaftsbereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr dokumentiert den schleichenden Bedeutungsver- lust im Bereich des Tourismus und den Rückgang des Einzelhandels.

S Nach einer relativ starken Zunahme der Beschäftigten innerhalb des Dienstleistungs- bereichs in der Zeit von 1990 bis 1995 (+ 22%) war in der Zeit von 1995 bis 1998 eine rückläufige Entwicklung zu beobachten.

S Nach der rückläufigen Entwicklung der Beschäftigten innerhalb des produzierenden Gewerbes in der Zeit von 1990 bis 1995 stieg seitdem die Kurve wieder leicht an.

S In der Zeit von 1990 bis 1998 war eine stark rückläufige Entwicklung der Beschäf- tigten im Bereich der Land- und Forstwirtschaft zu verzeichnen, insbesondere bis 1995. Dies dokumentiert den generellen Strukturwandel in der Landwirtschaft und vor Allem die strukturellen und wirtschaftlichen Probleme im Weinbau.

LAG Mittelrhein Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Branchen 45,00 (2000) 40,00 35,00 Rheinland-Pfalz 30,00 Gebietskulisse 25,00

in % in 20,00 15,00 10,00 5,00 0,00 Land-/Forstwirtschaft produz. Gew. Handel/Gastgew./Verkehr Dienstl.

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Abbildung 11: Vergleich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Branchen

Der Vergleich der Struktur der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (2000) inner- halb der Gebietskulisse mit der des Landes Rheinland-Pfalz zeigt, dass innerhalb des produzierenden Gewerbes die Gebietskulisse aufgrund ihrer naturräumlichen Struktur - Flächenmangel für gewerbliche Flächen vor allem im Engtal - unterdurchschnittliche Be- schäftigtenanteile aufweist. Die Beschäftigtenanteile im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr und auch im Dienstleistungsbereich liegen höher als im Landesdurchschnitt.

Innerhalb der Gebietskulisse stehen weitere Potenziale für eine gewerbliche Entwicklung zur Verfügung. Hierbei ist zu bedenken, dass der Schwerpunkt nicht in der Entwicklung des produzierenden Gewerbes, sondern im Dienstleistungsbereich liegen wird. Seite 30 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 30 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Pendler

LAG Mittlerhein Pendler 1998

Auspendler 12.260

Einpendler 5.538

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Abbildung 12: Pendler 1998 Der Pendlersaldo der Gebietskulisse ist stark negativ. 5.538 Einpendlern standen 1998 12.260 Auspendler gegenüber. Hier wird deutlich, dass innerhalb der Gebietskulisse Nachholbedarf besteht bzgl. der Schaffung wohnortnaher Arbeits- und Ausbildungsplät- ze.

Arbeitslosigkeit

LAG Mittelrhein Arbeitslosenquote 2000

8,90

10,00 7,40

8,00

6,00

4,00

2,00

0,00 Abgrenzungsraum* Rheinland-Pfalz * Abgrenzungsraum - Städte und Verbandsgemeinden die ganz oder teilweise innerhalb der Gebietrskulisse liegen

Quelle: Arbeitsamt Bad Kreuznach Abbildung 13: Arbeitslosenquote 2000 Die Arbeitslosenquote der Kommunen (Verbandsgemeinden und die Stadt Boppard), die räumlich ganz oder teilweise zur Gebietskulisse gehören, lag im Jahr 2000 mit 7,4 % unter der Quote des Landes Rheinland-Pfalz mit 8,9%. Es ist jedoch zu berücksichtigen, Seite 31 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 31 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

dass gerade das gastronomisch geprägte Mittelrheintal von starken saisonalen Schwan- kungen geprägt ist.

Da sich die einzelnen Ortsgemeinden der Gebietskulisse in ihrer Wirtschaftsstruktur und Wirtschaftskraft sehr unterschiedlich darstellen, gibt die im obigen Diagramm aufgezeig- te Arbeitslosenquote lediglich ein grobes Abbild der wirklichen Situation wider. Die wirt- schaftliche Situation in Deutschland mit den entsprechenden Auswirkungen auf den Ar- beitsmarkt in der Region hat sich seit 2000 verschlechtert. Daher ist aktuell von einer negativen Tendenz auszugehen.

Disparitäten im Hinblick auf den Arbeitsmarkt innerhalb der Gebietskulisse finden sich zwischen den unmittelbar am Rhein gelegenen Kommunen und den Höhenorten. Die wirtschaftliche Entwicklung findet derzeit überwiegend auf der Höhe (entlang der Auto- bahnen A61 und A3) und somit meist ausserhalb bzw. am Rand der Gebietskulisse statt, während die unmittelbaren Rheinanlieger aufgrund mangelnder Flächenverfügbar- keit in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung stagnieren.

LAG Mittelrhein Struktur der Arbeitslosigkeit 2000 im Vergleich

Schwerbehinderte Abgrenzungsraum* Rheinland-Pfalz

Langzeitarbeitslose

55 Jahre und älter

20 bis unter 25 Jahre

unter 20 Jahre

unter 25 Jahre

Vollzeit

Angestellte

Deutsche

Frauen

Anteil in % 0 102030405060708090100 * Abgrenzungsraum - Städte und Verbandsgemeinden die ganz oder teilweise innerhalb der Gebietskulisse liegen

Quelle: Arbeitsamt Bad Kreuznach Abbildung 14: Struktur der Arbeitslosigkeit 2000 im Vergleich

Die Struktur der Arbeitslosigkeit der Kommunen (Verbandsgemeinden und die Stadt Boppard) die räumlich ganz oder teilweise zur Gebietskulisse gehören im Jahr 2000 im Vergleich zum Landesdurchschnitt wird aus dem obigen Diagramm deutlich:

S geringfügig geringere Frauenarbeitslosigkeit im Gebiet S höherer Anteil an deutschen Arbeitslosen im Gebiet S höherer Anteil an arbeitslosen Angestellten im Gebiet S geringfügig höherer Anteil der unter 25-jährigen Arbeitslosen im Gebiet S höherer Anteil an älteren Arbeitslosen (ab 55 Jahre) im Gebiet S geringerer Anteil an Langzeitarbeitslosen im Gebiet Seite 32 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 32 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Für die Arbeitslosigkeit in der Gebietskulisse lässt sich jedoch kein einheitlicher Trend ableiten, auch nicht im Hinblick auf die besondere Erwerbssituation von Frauen. Die Fa- milienstrukturen innerhalb der Gebietskulisse sind heute noch vielfach traditionell ge- prägt. Es besteht ein genereller Bedarf zur Schaffung erweiterter Erwerbsmöglichkeiten für Frauen, insbesondere im Teilzeitbereich. Die Probleme der Arbeitslosigkeit sind innerhalb der Gebietskulisse -wie überall- sehr vielschichtig.

Verfügbare Haushaltseinkommen

Tabelle 2: Verfügbares Einkommen je Einwohner Verfügbares Einkommen je Einwohner Gebiet in DM 1989 1992 1995 Rheinland-Pfalz 21.440 25.790 27.530 Landkreise, deren Bevölkerung überwiegend im ländlichen Raum wohnt 25.572 Landkreise, deren Bevölkerung überwiegend im verdichteten Raum wohnt 29.203 Rhein-Hunsrück-Kreis 20.310 24.270 25.780

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz, EPPD des Landes Rheinland-Pfalz

Für den Bereich der Gebietskulisse der LAG Mittelrhein liegen keine einheitlichen Daten zum verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte vor. Diese werden lediglich auf Landkreisebene erhoben.

Da jedoch die Gebietskulisse im ländlichen Raum liegt, kann hier als Grundlage durchaus das Einkommen der Bevölkerung, die überwiegend im ländlichen Raum wohnt, auch als Wert für die Gebietskulisse angenommen werden. Der Vergleich mit dem Rhein- Hunsrück-Kreis untermauert dies auch.

Es wird deutlich, dass die ländlichen Räume, und somit auch der Bereich der LAG Mit- telrhein, gegenüber den verdichteten Räumen einen erheblichen Einkommensrückstand aufweisen.

Versorgung Die Ausstattung mit Einzelhandelsbetrieben zur Versorgung der Bevölkerung stellt sich in der Gebietskulisse der LAG Mittelrhein wie folgt dar:

S Insgesamt sind 111 Einzelhandelsbetriebe (Versorgungsbetriebe mit einer Verkaufs- fläche bis zu 700 m2) in der Gebietskulisse vorhanden. S Es gibt 8 sogenannte großflächige Einzelhandelsbetriebe (Versorgungsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von über 700 m2). Diese befinden sich konzentriert in der Stadt Boppard, in der Ortsgemeinde Brey (VG Rhens) und in St. Goarshausen (VG Loreley). Seite 33 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 33 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

S In insgesamt 10 Ortsgemeinden bzw. Ortsbezirken existieren keinerlei Einzelhandels- betriebe zur Versorgung der Bevölkerung.

Die Situation der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs stellt sich innerhalb der Gebietskulisse der LAG Mittelrhein analog zur generellen Situation der ländlichen Räume in Rheinland-Pfalz negativ dar: Mit zunehmender Mobilität erfolgt der Rückgang der wohnortnahen Einzelhandelsversorgung. Dadurch erfolgt eine weitere infrastrukturelle Schwächung des Plangebiets, wodurch dieses weiterhin an Attraktivität verliert.

4.5 Tourismus

LAG Mittelrhein LAG Mittelrhein Entwicklung der Gästezahlen innerhalb der Gebietskulisse Entwicklung der Gästezahlen im Vergleich

350.000 40 Gebietskulisse Rheinland-Pfalz 30 313.495 308.765 20 300.000 305.091 10

0 Index in %: 1985=0 %: in Index 250.000 -10

243.571 -20

-30 200.000 1985 1990 1995 2000 1985 1990 1995 2000

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Abbildung 15: Entwicklung der Gästezahlen inner- Abbildung 16: Entwicklung der Gästezahlen im halb der Gebietskulisse Vergleich

Die Entwicklung der Gästezahlen weist Der Vergleich mit der Entwicklung der seit dem drastischen Rückgang in der Gästezahlen des Landes zeigt nochmals Zeit von 1990 bis 1995 wieder eine deutlich die Schwierigkeiten der Region positive Tendenz auf. Im Jahr 2000 in der Zeit von 1990 bis 1995. Seit wurde das Niveau von 1985 wieder er- 1995 verläuft der Trend, wie auch im reicht. Land, nach oben.

Der Tourismus am Mittelrhein hat seine nationale und internationale Bekanntheit durch den Rhein-Tourismus erlangt, dessen Grundformen sich bereits vor mehr als 100 Jahren herausgebildet haben. Ab den 50er Jahren bis zum Ende der 80er Jahre erlebte der Mit- telrhein einen anhaltenden Tourismusboom.

Das in den 60er und 70er Jahren vorhandene positive Image des Mittelrheintals als Feri- en- und Tourismusregion ist sowohl im Inland als auch im Ausland verblasst. Für diese Entwicklung ist in erster Linie der allgemein gesunkene Stellenwert Deutschlands als Ziel inländischer und ausländischer Touristen, zum anderen auch der mit Hochwassersituati- on, Lärmbelastung und Modernisierungsversäumnissen einhergehende Attraktivitätsver- lust verantwortlich. Seit Beginn der 90er Jahre nahm der Tourismus eine verstärkte rückläufige Entwicklung. Die Formen des Tourismus haben sich verändert. Während mehrtägige Urlaubsaufenthal- te abgenommen haben, dominieren mittlerweile die eintägigen Ausflugsfahrten vor Allem Seite 34 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 34 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

per Schiff, Bus und Pkw. Wochenend-(Club-)Tourismus und Durchreisefremdenverkehr bzw. Tagestourismus haben zu einem Niveau- bzw. Qualitätsverlust bei den touristi- schen Angeboten geführt, was eine negative Imagebildung der Fremdenverkehrsregion Mittelrhein zur Folge hat. Hinzu kommt, dass durch die steigende Mobilität und größere verfügbare finanzielle Mit- tel auch für Kurzurlaube der Mittelrhein zunehmend mit im Ausland liegenden Urlaubsre- gionen (bspw. Mallorca) konkurrieren muss.

LAG Mittelrhein LAG Mittelrhein Entwicklung der Übernachtungszahlen innerhalb der Gebietskulisse Entwicklung der Übernachtungszahlen im Vergleich 30 1.600.000 Gebietskulisse Rheinland-Pfalz 1.526.008 20 1.400.000 10 0 1.200.000 -10 -20 1.000.000 -30 822.681 800.000 1985=0 %: in Index -40 817.065 -50 600.000 656.651 -60 400.000 -70 1985 1990 1995 2000 1985 1990 1995 2000

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Abbildung 17: Entwicklung der Übernachtungszah- Abbildung 18: Entwicklung der Übernachtungs- len innerhalb der Gebietskulisse zahlen im Vergleich

Die Entwicklungskurve der Übernach- Der Vergleich der Entwicklung der tungszahlen weist seit dem drama- Übernachtungszahlen mit der des Lan- tischen Rückgang in der Zeit von 1985 des zeigt deutlich die Schwächen des bis 1995 in jüngster Zeit wieder posi- Gebiets in diesem Sektor. tive Tendenzen auf, wobei im Jahr 2000 immer noch nur nahezu die Hälfte der im Jahr 1985 verzeichneten Über- nachtungen registriert wurden.

Die durchschnittliche Verweildauer der Gäste innerhalb der Gebietskulisse beträgt seit 1985 konstant 2 bis 3 Tage und ist somit geringer als die Verweildauer im rheinland- pfälzischen Durchschnitt (3 bis 4 Tage). Angesichts des überdurchschnittlich hohen kul- turellen und naturräumlichen Potenzials im Gebiet wird die Aufgabenstellung zur touristi- schen Belebung deutlich.

In der Gebietskulisse existierten im Jahr 2000 177 Fremdenverkehrsbetriebe mit insge- samt 7.938 Betten, wobei diese sich auf die Fremdenverkehrszentren Boppard, St. Goar, Oberwesel, Bacharach und Kamp-Bornhofen konzentrieren. Der Vergleich zu 1995 (187 Fremdenverkehrsbetriebe mit insgesamt 8.256 Betten) zeigt eine rückläufige Ten- denz (ca. 5% weniger Beherbergungsbetriebe) im Übernachtungsangebot.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung seit 1995 in den Fremdenverkehrszen- tren innerhalb der Gebietskulisse. Deutlich wird, dass auch diese Zentren, abgesehen von Oberwesel und Kamp Bornhofen, eine rückläufige Tendenz aufweisen. Seite 35 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 35 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Tabelle 3: Fremdenverkehrsbetriebe / Anzahl der Betten Anzahl der Fremdenverkehrs- Anzahl der Betten betriebe 1995 2000 1995 2000 Boppard 52 50 3.195 2.921 St. Goar 24 21 995 948 Oberwesel 20 18 847 942 Bacharach 20 19 841 674 Kamp Bornho- 18 19 644 800 fen Summe 134 127 6.522 6.285

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz

Der Tourismus ist ein entscheidender Faktor der Wirtschaftskraft innerhalb der Gebiets- kulisse der LAG Mittelrhein. Zur Abwendung des negativen Trends bei Gäste- und Über- nachtungszahlen, Bettenzahl u.a. bedarf es insbesondere der Verbesserung der Qualität und der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch Herausbildung der Besonderheiten der Region, vor allem im Hinblick auf das touristische und gastronomische Angebot.

4.6 Land- und Forstwirtschaft

Forstwirtschaft Wie im Kapitel Flächennutzung erläutert, liegt der Waldanteil innerhalb der Gebietskulis- se mit 57 % weit über dem Landesdurchschnitt.

LAG Mittelrhein LAG Mittelrhein Flächennutzung innerhalb der Gebietskulisse in % Waldflächen innerhalb der Gebietskulisse nach 4,71 Eigenumsverhältnissen in % 9,65 15% 29,25 22%

56,40 63% Landwirtschaft Wald Siedlung/Verkehr Sonstige Flächen Staatswald Gemeindewald Privatwald

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Abbildung 19: Flächennnutzung innerhalb der Ge- Abbildung 20: Waldflächen nach Eigentumsverhält- bietskulisse nissen

Die Eigentumsverhältnisse stellen sich gemäß obigem Diagramm wie folgt dar: - Gemeindewald: 11.931 ha - Privatwald: 4.272 ha - Staatswald: 2.793 ha Seite 36 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 36 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Der hohe Anteil an Gemeindewald weist auf die Bedeutung des Waldes, auch aus wirt- schaftlicher Sicht, für die Finanzsituation in den Kommunen hin. Für viele Ortsgemeinden ist der Wald nach wie vor eine wichtige Einnahmequelle. Darüber hinaus bietet der Wald ein immenses Potenzial im Hinblick auf den Tourismus und die Nutzung nachwachsender Rohstoffe. Daraus ergeben sich erhöhte Anforderun- gen an die Erhaltung und Entwicklung des Waldes im Sinne einer nachhaltigen und schonenden Bewirtschaftung. Der Niederwald als ehemals weit verbreitete historische Nutzungsform in der Mit- telrheinlandschaft spielt hierbei eine besondere Rolle. Aus forstbetriebswirtschaftlicher Sicht ist diese Nutzungsform nicht tragfähig. Es gibt aktuell kein nachhaltiges Nutzungs- konzept für die Niederwaldbewirtschaftung. Seine Funktionen für das Landschaftsbild, den spezialisierten Arten- und Biotopschutz sowie den Erosionsschutz sind jedoch unbe- stritten. Die Nutzung des Niederwalds als nachwachsende Energieressource verspricht langfristig die Sicherung dieser traditionellen Kulturform, die Schaffung von Arbeitsplät- zen und die Förderung weiterer ökologischer und sozio-ökonomischer Ziele (Tourismus, Landschaftsbild und -schutz).

Weinbau Die Jahrhunderte alte Tradition des Weinbaus am Mittelrhein hat ganz wesentlich zur Gestaltung der Kulturlandschaft beigetragen.

Rebflächen innerhalb der Gebietskulisse 1999 Tabelle 4: Rebflächen Unbestockte Drieschen Bestockte Rebfläche Flächen Insgesamt darunter Weißwein- darunter Rotwein- darunter Steillage rebsorten Steillage rebsorten Steillage 1) absolut 1.265 799 1.137 741 128 57 183 45 in % 100 63 90 65 10 45

Quelle: Weinbaukartei, Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz

63 % der Rebflächen der Gebietskulisse sind als Steillagen zu bezeichnen, dabei handelt es sich um Rebflächen mit einer Hangneigung von über 30 %. Die Weinsorten verteilen sich zu 90 % auf Weißweinrebsorten und zu 10 % auf Rotweinrebsorten.

Der Weinbau ist am Mittelrhein nach wie vor ein wichtiger Wirtschafts- und Kulturfaktor, jedoch mit rückläufiger Tendenz. Aufgrund der ökonomisch schwierigen Bewirtschaftung der Steillagen fallen immer mehr Rebflächen brach. Die nachfolgenden Diagramme ver- deutlichen dies eindrucksvoll: Seite 37 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 37 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

LAG Mittelrhein LAG Mittelrhein Entwicklung der Weinbaubetriebe Entwicklung der Rebflächen in ha

600 700 573 642 - 22% 500 600 602 - 55% 400 436 500 500 400 300 300 256

200 Rebflächen in ha

Anzahl der Betriebe 200 100 100

0 0 1979 1989 1999 1979 1989 1999

Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Abbildung 21: Entwicklung der Weinbaubetriebe Abbildung 22: Entwicklung der Rebflächen

In der Zeit von 1979 bis 1999 hat die Rückläufig, wenn auch nicht in der glei- Anzahl der Weinbaubetriebe um 55% chen Dimension, stellt sich die Zahl der abgenommen. bewirtschafteten Rebflächen dar. 1999 wurden 22% weniger Rebflächen bewirt- schaftet als 1979.

Die Folgen der Nutzungsaufgabe sind vielfältig. Die Verbuschung der brach liegenden Weinberge hat negative Auswirkungen auf das Landschaftsbild und die auf das trocken- warme Mikroklima spezialisierte Flora und Fauna (s. Kapitel 4.6). Die fehlende Pflege der Terrassenmauern brach liegender Weinhänge führt zu deren Einbruch, zur Schädigung von Wirtschafts- und Wanderwegen und schließlich zur Destabilisierung der Hänge. Die- se Entwicklungen können an einzelnen Hängen des Mittelrheintals bereits beobachtet werden; Erdrutsche mit der Folge der Gefährdung von Verkehrslinien und Siedlungen häuften sich im Winter 2001/2002 dramatisch.

Landwirtschaftliche Nutzung Landwirtschaftliche Nutzung jenseits des Weinbaus findet man v.a. auf den höher gele- genen Terrassen, an den Terrassenrändern und um die Ortschaften. Insgesamt nehmen diese Flächen - wenn auch mit rückläufiger Tendenz - einen Anteil von rund 30 % der Gesamtfläche ein. Neben einer ackerbaulichen oder extensiven Grünlandnutzung sind dorfnahe Flächen v.a. als Streuobstwiesen genutzt. Auch hier findet ein allmählicher Wandel der Nutzung statt. Einige wenige Streuobstbestände werden zur Obstplantage intensiviert, während auf anderen die Nutzung unterbleibt, so dass sie in Folge verbuschen. Die Streuobstbestände und Obstkulturen auf den weniger steilen Terrassenfluren sind ein belebendes Landschaftselement, besonders mit ihrer Farbenpracht in der Blütezeit. Sie ergänzen die wirtschaftlichen Grundlagen im Mittelrheintal und haben hier auf Grund des sonnenreichen, milden und beinahe mediterranen Klimas besonders günstige Stand- ortvoraussetzungen. Die ökologische Bedeutung der Streuobstbestände für die Biot- pentwicklung und Biotopvernetzung ist belegt. Seite 38 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 38 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

4.7 Umwelt

Die Gebietskulisse stellt sich hinsichtlich der Umwelt als ein Bereich dar, der für sämtli- che Naturpotenziale und das Landschaftsbild wichtige Funktionen wahrnimmt, die teil- weise eine sehr hohe landes- und bundesweite Bedeutung haben, teilweise gefährdet und teilweise weiter entwickelbar sind.

Klima Wie in Kapitel 2 beschrieben, bestehen große klimatische Unterschiede zwischen dem Rheintal und den Höhen der Gebietskulisse. Gemeinsam ist ihnen die überörtliche Bedeu- tung für die Kaltluftproduktion und den Kaltluftstrom. Über 75 % der Flächen im Ein- zugsbereich sind bedeutende Frischluftproduktionsflächen (Wald oder Freiräume mit be- sonderer siedlungsklimatischer Bedeutung), sowohl für die Siedlungen am Rhein als auch für das Neuwieder Becken. Um die Dynamik und Wirksamkeit der Talabwinde zu erhal- ten, sind insbesondere in den Tallagen und im Bereich der unbebauten Hanglagen die Täler von Baumaßnahmen oder Aufforstungen freizuhalten.

Boden Aufgrund der hohen Hangneigungen in der Gebietskulisse ist die potenzielle Erosionsge- fahr sehr groß. Die traditionellen Nutzungsformen durch Terrassenweinbau, Niederwald oder extensives Grünland wirken als nachhaltige Nutzungen der Erosionsgefährdung entgegen. Bei hohen Hangneigungen ist der wirksamste Schutz vor Erosion der bewirt- schaftete Niederwald. Im Rahmen des Durchwachsens der Niederwälder und der Inten- sivierung der Nutzung entstehen vielerorts größere Erosionsgefährdungen und die Gefahr von Hangrutschen. Weitere Bodenfunktionen sind die Lebensraumfunktion, die Produktionsfunktion, die Re- gelungsfunktion und die Filter- bzw. Rückhaltefunktion von Schadstoffen des Bodens. Der Boden ist eine der entscheidenden Grundlagen der Naturraumausprägung. Je nach Bodeneigenschaften (Basen-, Nährstoff- und Feuchtegehalt) bilden sich sehr unter- schiedliche Biotoptypen aus. In der Gebietskulisse kommt eine große Bandbreite ver- schiedenster Bodeneigenschaften auf kleinem Raum vor. Weitere generelle Aussagen sind nicht möglich. Belastet sind die Böden linienhaft bzw. punktuell durch Schadstoffbelastungen entlang stark befahrener Straßen, durch Altablagerungen und Abraumhalden sowie durch Na- delwälder und Ackernutzungen auf basenarmen Standorten. Bei geschwächter Filter- funktion bzw. niedrigem Basengehalt ist auch eine Gefahr der Belastung des Grundwas- sers durch Schadstoffe bzw. durch Freisetzung von bislang im Boden gebundener Schwermetalle, insbesondere Aluminium, gegeben. Eine Schwächung der Bodenfunktio- nen, generell durch die Luftschadstoffe und punktuell durch besondere Belastungen, führt auch zu einer verminderten Wasserrückhaltefähigkeit (Pufferfähigkeit für Nieder- schlagswasser) der Böden, so dass Hochwasserspitzen leichter auftreten können. Eine dauerhafte Belastung für die Umwelt stellt auch der erhebliche Einsatz von Herbizi- den entlang der Bahnstrecken dar. Auch die offenen Toiletten sind als Belastung anzu- sehen. Seite 39 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 39 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Wasser

Oberflächenwasser Wie nahezu überall haben die Oberflächengewässer vielfältige Funktionen, die sich zum Teil gegenseitig ergänzen. Sie stellen ein wesentliches Gerüst für die Vernetzung der Lebensräume dar und sind herausragendes Element der Erholungsnutzung. Flüsse dienen der Schifffahrt – sowohl der gewerblichen als auch der Freizeitschifffahrt. Der Rhein weist gerade am Mit- telrhein nur geringe Retentions- möglichkeiten auf. Zum einen sind durch die canyonartige Tal- form natürlicherweise die Reten- tionsräume sehr gering, anderer- seits wurden die Retentionsräu- me durch die Verbauung der Ufer weiter eingeschnürt. Des Weite- ren hat nur eine äußerst geringe Abbildung 23: Wasserschutzgebiete Anzahl der dem Rhein zufließenden Bäche eine natürliche Mündung, so dass die meisten Bäche durch die Verrohrung am Rhein in ihren wesentlichen Vernetzungsfunktionen vom Rhein abgeschnitten sind. Ansonsten sind die Bäche im Allgemeinen in einem naturna- hen Zustand, mit teilweiser Ausnahme der Quellbäche oberhalb der Rheinterrasse, in den Bereichen, die intensiv landwirtschaftlich genutzt werden. Der Rhein weist durchweg eine mäßige Belastung hinsichtlich der Gewässergüte auf. Die erfassten Nebenbäche weisen überwiegend eine geringe bis unbelastete Gewässergüte auf. Noch 1972 wies der Rhein eine kritische Belastung und stellenweise eine starke bzw. sehr starke Verschmutzung auf. Generell ist eine Renaturierung der Ufer des Rheins – wo es mit verhältnismäßig geringen Mitteln möglich ist – anzustreben, um ei- nerseits Retentionsraum freizugeben, andererseits naturnahe Lebensräume für eine Viel- zahl von Tier- und Pflanzenarten zu erhalten bzw. wieder zu entwickeln. Dies gilt im Prinzip auch für die Nebenbäche, deren naturnaher Zustand zu erhalten bzw. weiter zu entwickeln ist.

Grundwasser In der Gebietskulisse gibt es eine Vielzahl von bestehenden und geplanten Wasser- und Heilquellenschutzgebieten mit einer Gesamtfläche von 28,9 km² (7,4 %). Sie müssen Seite 40 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 40 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

besonders vor Belastungen und vor Verunreinigungen geschützt werden. Eine überra- gende Bedeutung, wie z.B. das Neuwieder Becken, hat der Raum für die Trinkwasser- gewinnung jedoch nicht.

Arten- und Biotopschutz Der Raum der Gebietskulisse weist eine hohe Anzahl an bedeutsamen Flächen gemäß regionalem Biotopverbundsystem auf, sowohl Flächen zum Schutz wert- voller Biotope, als auch wichtige Ent- wicklungsflächen zur Biotopvernetzung und wichtige Funktionsräume des Bio- topverbunds. Aufgrund der besonderen Lage des Raums kommt eine Häufung von landes- und bundesweit bedeutsa- men Biotoptypen, mit dem entsprechen- den Arteninventar an Flora und Fauna vor. Folgende Biotoptypen sind in der Gebietskulisse zu finden:

Abbildung 24: FFH- und Vogelschutzgebiete

S Trockenwälder und Gesteinshaldenwälder S Trockengebüsche, S Trockenrasen und Halbtrockenrasen, S Felsen und Höhlen, S Auwaldrelikte, S Streuobstwiesen.

Teilweise kommen feuchte und nasse Lebensräume in enger Verzahnung mit Trockenle- bensräumen, insbesondere in den tief eingeschnittenen Seitentälern, vor. Viele europäi- sche Tier- und Pflanzenarten haben im Mittelrheingebiet ihre nördlichste Verbreitungs- grenze, wie z.B. die Smaragdeidechse. Es kommen auch endemische Arten vor, wie z.B. die Bopparder Schleifenblume. Der Raum ist somit ein bundesweit herausragendes Ge- biet für den Arten- und Biotopschutz, mit teilweise erheblichen Gefährdungen. Diese sind einerseits in den Nutzungsaufgaben in bislang besonders für die Arten wichtigen extensiven Nutzungsformen, andererseits in weiterer Bebauung und Nutzungsintensivie- rung zu sehen. Die Hauptgefahr für den Arten- und Biotopschutz geht durch die Aufgabe der bisherigen Nutzung aus. Seite 41 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 41 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Schutzgebiete Die Gebietskulisse des Mittelrheins ist zum großen Teil (313 von 394 km²) durch das Landschaftsschutzgebiet "Rheingebiet von Bingen bis Koblenz" und den Natur- park Nassau (21 km²) großflächig ge- schützt. Darüber hinaus gibt es 6 Natur- schutzgebiete, 8 geplante oder im Verfah- ren befindliche Naturschutzgebiete mit einer Fläche von zusammen 30 km² sowie etliche Naturdenkmale. Auch hinsichtlich des NATURA2000-Schutzes hat der Raum eine sehr hohe Bedeutung. Die Hänge und Nebentäler des Rheins sind weitgehend als FFH-Gebiete durch die Landesregie- rung nach Brüssel gemeldet. Daneben sind wesentliche Teile der Ge- bietskulisse (33 %) vom Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht als Vogelschutzgebiete vorgeschlagen. Diese Abbildung 25: Schutzgebiete Schutzgebietsausweisungen bzw. –vorschläge sind Ausdruck der besonderen Bedeutung des Raums für den Arten- und Biotopschutz, aber auch für das Landschaftsbild.

Tabelle 5: Schutzgebiete Anzahl Fläche in km² Prozent Landschaftsschutzgebiet 1 312,7 79,3% Naturpark 1 20,8 5,3% gemeldete FFH-Gebiete 3 49,8 12,6% Vogelschutzgebiet (vom LfUG vorgeschlagen) 1 131,6 33,4% Naturschutzgebiete 6 11,8 3,0% geplante Naturschutzgebiete 8 18,2 4,6% Heilquellenschutzgebiet 1 8,1 2,1% Wasserschutzgebiete 9 9,5 2,4% geplante Wasserschutzgebiete / im Verfahren 13 11,3 2,9% Gebietskulisse 394,2 Quelle: Amtliches topografisch-kartografisches Informationssystem (ATKIS)

Landschaftsbild Der Planungsraum wird einerseits durch die naturräumliche Situation des canyonartigen Durchbruchs des Rheins durch das Mittelgebirge mit den daraus resultierenden großarti- gen Landschaftsszenarien, andererseits durch die anthropogene Nutzung bestimmt. Der Antrag zur Aufnahme in die Liste des UNESCO-Welterbes unterstreicht die besondere Bedeutung der Kulturlandschaft des Mittelrheins. Neben den kulturhistorisch bedeutsa- Seite 42 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 42 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

men Landnutzungsformen wie Steillagenweinbau, Streuobstnutzung auf den Rheinter- rassen und Niederwaldnutzung in den steilen Hanglagen, prägen insbesondere die Zeug- nisse aus dem Mittelalter, wie Burgen und Orts- und Stadtkerne, das Bild des Rheins. Das Offenhalten der Rheinhänge zur Erhaltung dieser kulturhistorischen, einmaligen Kul- turlandschaft in Europa ist derzeit vorrangiges Ziel. Die Hauptgefahr zur negativen Ver- änderung des Landschaftsbilds geht von Nutzungsaufgaben und Verbuschung der Rheinhänge aus, erst in zweiter Linie von einer weiteren Bebauung im beengten Rheintal, insbesondere an den Hangkanten sowie in 2. oder 3. Baureihe über den historischen Ortskernen. Punktuell gibt es erhebliche Beeinträchtigungen durch nicht maßstabsgemä- ße Bebauung, seien es zu voluminöse bzw. gestalterisch überformte Baukörper oder Neubaugebiete in exponierter Lage.

4.8 Planungsvorgaben übergeordneter Planungen

Landesentwicklungsprogramm (LEPIII) Die Gebietskulisse der LAG Mittelrhein liegt innerhalb eines im Landesentwicklungspro- gramm (LEP III) ausgewiesenen Schwerpunktraums für den Freiraumschutz von landes- weiter Bedeutung. Dementsprechend ist im Regionalen Raumordnungsplan für den im LEP III ausgewiesen Schwerpunktraum für den Freiraumschutz ein regionaler Grünzug auszuweisen. Ziel ist es, die landschaftsräumlich zusammenhängenden Bereiche mit besonderer ökologischer, dem Ressourcenschutz dienender Funktion oder mit siedlungsgliedernder Funktion au- ßerhalb der Siedlungs- und Verkehrsflächen als regionale Grünzüge auszuweisen. In die- sen multifunktionalen Grünzügen soll grundsätzlich nicht gesiedelt werden. Es dürfen nur Vorhaben zugelassen werden, die die Funktionen des Grünzugs nicht beeinträchtigen. Eine Verbindung der regionalen Grünzüge mit örtlichen bzw. innerörtlichen Grünberei- chen ist insbesondere bei größeren Siedlungsbereichen anzustreben (LEP III, S. 22). Der Regionale Raumordnungsplan der Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald wird zur Zeit neu aufgestellt. Im Entwurf des Regionalen Raumordnungsplans vom September 2001 wird diese Forderung des LEP III umgesetzt, die auch schon Bestandteil des Raumnutzungskonzepts Mittelrheintal war.

Regionaler Raumordnungsplan (Mittelrhein / Westerwald) Im Entwurf des Regionalen Raumordnungsplans vom September 2001 wird der Raum des Mittelrheintals und somit auch die Gebietskulisse als besonders planungsbedürftiger Raum klassifiziert. Dabei werden u.a. Aussagen zu den Themenbereichen Erwerbs- und Wirtschaftsgrundlage, einzigartige Kulturlandschaft, wertvolle historische Bausubstanz, Stabilisierung der Bevölkerungszahl und des Arbeitsplatzangebots getroffen.

Raumnutzungskonzept Mittelrheintal (Block B des Handlungskonzepts) Im Raumnutzungskonzept Mittelrheintal wurden wesentliche Aussagen zu den Themen- feldern Siedlung und Verkehr, Entwicklung des Freiraums, Weiterentwicklung der Kul- turlandschaft getroffen, die als Grundlage für den neuen Raumordnungsplan dienen. Seite 43 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 43 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

5 Stärken - Schwächen - Analyse

Die in Kapitel 4 (Ausgangslage, Bestandsaufnahme) dargestellte sozio-ökonomische Ausgangslage der LAG Mittelrhein lässt sich in Form einer verbal argumentativen Stär- ken - Schwäche - Analyse darlegen und erweitern.

1. Bevölkerung STÄRKEN:SCHWÄCHEN:

Starke Verbundenheit der Bewohner Abwanderungstendenzen der jungen mit ihrer Region Bevölkerung

Starkes Traditionsbewusstsein und Stagnierende bzw. rückläufige Bevöl- Brauchtumpflege kerungsentwicklung, vor allem im Tal

Engagierte Vereine und Einzelpersonen

2. Siedlung / Verkehr STÄRKEN:SCHWÄCHEN:

Verkehrsachsen unmittelbar am Rhein: Lärmbelastung durch Schienenverkehr Straßen und Schienen sichern die Er- reichbarkeit Unzureichende ÖPNV-Verknüpfung zwischen Tal- und Höhenlagen und über den Fluss Bandartige Siedlungsstruktur im Tal mit guter ÖPNV-Verbindung Unzureichende Querverbindungen, Fähren /Brücken und Verbindungen auf die Höhe und zur BAB 61 Bereits heute bestehende Radwege- verbindungen bzw. bestehende Pla- Lücken im Radwegenetz nungen hierzu Flächendefizite im Talbereich aufgrund topographischer Hindernisse

Durch fehlende Modernisierungs- und Investitionsbereitschaft droht der Ver- fall an Wohnqualität und historischer Bausubstanz Seite 44 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 44 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

3. Wirtschaft / Versorgung STÄRKEN:SCHWÄCHEN:

Der Rhein als wichtiges Erlebnisele- Trennwirkung des Rheins / mangelnde ment (touristische Schifffahrt), aber Rheinquerungsmöglichkeiten auch als wichtige europaverbindende Wirtschaftsachse Hochwassergefahren

Breite kleinteilige Dienstleistungs- und Mangelnde Ausnutzung möglicher Gewerbestruktur mit guter Längsver- Vernetzung von Gewerbe und Dienst- bindung im Tal leistung für neue Zielgruppen und Ar- beitnehmer

flexible und mobile Arbeitskräfte Mangel an Qualifizierungs- und Be- schäftigungsmöglichkeiten, insbeson- dere auch für Frauen

Vielfältige kleinteilige Einzelhandels- Mittelzentrale Versorgung nur in An- struktur, jedoch mit rückläufiger Ten- sätzen vorhanden denz Starke Kaufkraftverluste und man- gelnde Kaufkraftbindung im Rheintal

Kleinteilige Einzelhandelsstruktur / ho- he Abhängigkeit des Einzelhandels vom Tourismus / teilw. Qualitätsdefizi- te

4. Weinbau, Land- und Forstwirtschaft STÄRKEN:SCHWÄCHEN:

Weinbau ist nach wie vor eine tragen- Strukturwandel in der Landwirtschaft de Säule für das Image der Region und (Rückgang des Weinbaus), Verbu- ein bedeutender Wirtschaftsfaktor schung der Rebflächen sowie das landschaftsbildprägende Nutzungselement

Die weltweite Einzigartigkeit der über Fehlende nachhaltige Nutzungskonzep- Jahrhunderte getätigte, intensive und te für die Niederwaldbewirtschaftung nachhaltige Nutzung des Niederwalds Erosionsgefahr mit negativen Folgen für Siedlung, Verkehr und Tourismus Seite 45 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 45 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

5. Fremdenverkehr / Tourismus STÄRKEN:SCHWÄCHEN:

Eine Vielzahl an Fremdenverkehrsbe- Fehlende Infrastrukturen für eine all- trieben mit großem Potenzial zur Qua- gemeine Qualitätssteigerung und Di- litäts- und Angebotsverbesserung versifizierung des touristischen Ange- bots sowie zur Verlängerung der Auf- Weltweit bekannte berühmte und be- enthaltsdauer von Gästen und fehlen- deutende Natur- und Kulturgüter kön- de Verknüpfung touristischer Poten- nen als Wirtschaftsgüter verfügbar ziale. gemacht werden Unzureichende kommunenübergreifen- Modellhafte Ansätze zur Verknüpfung de Kommunikation sowie unzurei- des endogenen Potenzials (Landwirt- chende Marketingaktivitäten im Tou- schaft, Weinbau, Gastronomie und rismus Beherbergung), z.B.: Mittelrhein- Momente, Feriendorfkonzept in Ober- Geringe Kooperation zwischen Kultur- wesel administration und lokalen Nutzern (z.B. fehlendes Burgenkonzept)

Teilweise negatives Image beim quali- tätsbewussten Touristen

6. Kulturlandschaft STÄRKEN:SCHWÄCHEN: Reizvolle einzigartige Kulturlandschaft, Für das vorhanden Potenzial zu geringer Einmaligkeit des Mittelrheins Entwicklungstand der natürlichen und kulturräumlichen Ressourcen Starke Potenziale im Bereich Kultur- und Erholungslandschaft mit vor- und Gering entwickeltes Qualitätsbewusst- frühgeschichtlichen Siedlungsspuren sein im Umgang mit dem Kulturgut bzw. archäologischen Fundstätten Landschaft / Siedlung

Hoher Bekanntheitsgrad der Region nach Außen

Reizvolle topographische Situation – Geringe Flächenkapazitäten im Tal canyonartiges Engtal Seite 46 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 46 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

7. Baustruktur / Denkmäler STÄRKEN:SCHWÄCHEN:

Kulturhistorisch interessante Dörfer Nur schleppend verlaufende Moderni- und Städte mit ihren mittelalterlichen sierungstätigkeit bei der bestehenden Kernen (Wohn)bausubstanz bzw. bei der Sa- Historische, sehenswürdige Bausub- nierung der historischen Stadt- bzw. stanz mit großem Umnutzungspoten- Ortskerne zial für zeitgemäße Nutzungen in den Orts- und Stadtkernen

Vielzahl wichtiger, teilw. einzigartiger Finanzielle Schwierigkeiten beim Erhalt Denkmäler (Burgen/Schlösser, Ruinen, der historischen Bausubstanz Klöster, technische Denkmäler, histo- rische Merkpunkte / hohe Dichte an Konflikte, da moderne kommerzielle römischen mittelalterlichen und früh- Nutzungen/Ergänzungen kaum zuge- zeitlichen Bauten) lassen sind

8. Ökologie STÄRKEN:SCHWÄCHEN:

Vielfältige Arten und Lebensgemein- Aktuelle Gefährdung durch Nutzungs- schaften (hohe ökologische Bandbrei- aufgaben im Weinberg, Streuobst und te) Niederwald

Hohe Anzahl schützenswerter Tier- Technischer Ausbau des Rheins auf- und Pflanzenarten grund seiner Funktion als Bundeswas- serstraße dadurch eingeschränkte Kleinräumiges Mosaik unterschiedli- Hochwasserrückhaltung cher Naturräume In den Mündungsbereichen verrohrte großartige Landschaftsszenarien, reiz- Nebenbäche volle Kulturlandschaft durch anthropo- gene Prägung

9. regionale Kooperation STÄRKEN:SCHWÄCHEN:

Funktionierende länder-, gemeinden-, Regionaler Organisationsbedarf einer Flussübergreifende regionale Organisa- dauerhaften ökonomischen Basis, ins- tion Forum Mittelrheintal mit Akteuren besondere im Zusammenhang mit Ma- aus allen Sektoren nagement der Welterbe-Aufgaben Seite 47 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 47 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

6 Entwicklungsziele

Das übergeordnete Ziel der vorliegenden GIEP ist die Valorisierung des natürlichen und kulturellen Potenzials. Die Entwicklungsziele für die Gebietskulisse der LAG Mittelrhein sind aus dem Hand- lungskonzept für das Mittelrheintal von Bingen bis Lahnstein abgeleitet. Diese seinerzeit im Rahmen von Expertenworkshops, Mittelrheinkonferenzen und Arbeitskreisen erarbei- teten Entwicklungsziele bzw. Leitbilder haben nach wie vor oberste Priorität zur Weiter- entwicklung der gesamten Region.

Dies bestätigen auch die Ergebnisse der Gebietsanalyse (vgl. Kap. 4 Ausgangslage, Be- standsaufnahme und Kap. 5 Stärken-Schwächen-Analyse). Einige wichtige Defizite, die zur Zielerreichung überwunden werden müssen, seien hier nochmals stichwortartig ge- nannt: S rückläufige Bevölkerungsentwicklung S Rückgang im Tourismusbereich (Übernachtungszahlen und Verweildauer), Ver- schlechterung des touristischen Angebots, fehlende Erneuerungen S Rückgang des Weinbaus (Betriebe und Rebflächen) S fehlende oder unzureichende Bewirtschaftungskonzepte für Brachflächen und Nie- derwald S Mangel an Qualifizierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten, insbesondere für Frau- en S negatives Image der Urlaubsregion Mittelrhein S hohe Lärmbelastung S Kooperations- und Koordinierungsdefizite zwischen einzelnen Wirtschaftssektoren und den Fluss-Anrainern

Daraus ergeben sich die drei wesentlichen Entwicklungsziele der LAG Mittelrhein:

I Stärkung der regionalen Identität und Abbau von Kooperationsblockaden

Die Identifikation der Bevölkerung des Mittelrheintales mit ihrer Region muss - auch durch ein gezieltes Binnenmarketing - gestärkt werden. Nur über ein ausgeprägtes regionales Selbstverständnis kann das regionale Image (Außenwirkung) beeinflusst werden. Gerade die gemeinsamen Stärken, die bewahrt und weiter ausgebaut werden müs- sen, um das Potenzial zu wahren, können nicht in Konkurrenz einzelner Standorte oder Organisationseinheiten zueinander, sondern nur in Zusammenarbeit miteinander erarbeitet werden. Nur über die Schaffung einer regionalen Identität ist es möglich, vorhandene Kooperationshemmnisse zu verringern. Arbeitsplätze und Einkommen aus der Kulturlandschaft werden als wichtige Voraussetzung einer hohen Identifikati- on mit der Region gesehen. Insofern sind Projekte zum Erhalt / zur Schaffung von Arbeitsplätzen im Gastgewerbe, dem Weinbau und der sonstigen Land- und Forst- wirtschaft von hoher Bedeutung für das Erreichen mehrerer Ziele. Darüber hinaus wird den Projekten eine hohe Bedeutung zugemessen, die dazu beitragen, die Koope- Seite 48 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 48 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

rationsbereitschaft innerhalb der Region zu unterstützen. Dies spiegelt sich auch in der hohen Anzahl überkommunaler bzw. nicht räumlich gebundener Projekte wider.

II Sicherung eines multifunktionalen Lebens- und Erholungsraums

Das Gebiet der LAG Mittelrhein erfüllt - wie jede andere Region auch - vielfältige Raumfunktionen. Sie ist nicht nur in hohem Maße von Weinbau und Tourismus ge- prägt, sondern auch Wohn-, Arbeits- und Freizeitstandort. Durch die besondere to- pographische Situation entstehen zum Teil deutliche (Flächen-)Engpässe, Nutzungs- und Interessenkonflikte. Genannt seien beispielsweise Flächenansprüche für Wohn-, und Versorgungszwecke, die mit dem Landschafts-, Denkmal- oder Hochwasser- schutz kollidieren. Die historische Bausubstanz lässt sich langfristig nur dann erhalten, wenn sie genutzt wird. Eine neue Nutzung setzt sehr häufig eine bauliche Anpassung an die veränder- ten Nutzungsansprüche voraus. Dies scheint umso eher hinnehmbar zu sein, wenn architektonisch gute Lösungen für eine Verzahnung von Alt- und Neubauten gefun- den werden. In der Tallage und an ausgewählten, landschaftlich interessanten Stel- len kann das Freizeitwohnen eine Alternative zum Dauerwohnen bilden.

III Erhalt und Entwicklung der raumprägenden Kulturlandschaft

Das Mittelrheintal stellt eine einzigartige Kulturlandschaft dar, deren Erscheinungsbild und Bedeutung vom Zusammenspiel der natürlichen Gegebenheiten (steilhängiges Engtal des Rheins), der vom Menschen geprägten Landschaft (Weinberge, Burgen und historisch geprägte Ortsbilder), der ökologischen Einzigartigkeit (hoch schüt- zenswerte Biotope an Terrassenhängen, die durch den Weinbau entstanden sind) sowie vom touristischen Image (Rheinromantik im Tal der Loreley) geprägt ist. Auch aus Naturschutzsicht weist das Mittelrheintal eine einmalige Besonderheit auf: Durch die vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft mit Weinbergen und Terrassenmau- ern in Kombination mit den Schiefer- und Steillagen, die die Wärme speichern und abstrahlen, ist eine schützenswerte Fauna und Flora entstanden, die einmalig in Westeuropa ist. Lösungen sind infolge der bestehenden engen Abhängigkeiten aber nur unter Wahrung der o.g. räumlichen Potenziale und in enger Kooperation zwi- schen Weinwirtschaft, Naturschutz, Denkmalpflege und Tourismus sowie den politi- schen Entscheidern möglich.

Durch inhaltliche Konkretisierung und z.T. räumliche Schwerpunktsetzung ist beabsich- tigt, die im Handlungskonzept genannten Zielbereiche und Ziele im Rahmen von Lea- der+ für den Bereich der Gebietskulisse neu zu ordnen und zu gewichten. Durch diese strategische Ausrichtung wird eine effizientere Erreichung der beschriebenen Ziele ange- strebt.

Die genannten Entwicklungsziele der LAG Mittelrhein sind somit mit den Zielen des rheinland-pfälzischen Leader+-Programms identisch: Seite 49 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 49 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

S Förderung einer nachhaltigen Tourismusentwicklung durch Steigerung der touristi- schen Attraktivität, der Verbesserung des Radwegenetzes und einer generellen Tou- rismus- und Kulturförderung. S Sicherung und Entwicklung des natürlichen Potenzials über eine Verknüpfung von Landwirtschaft und Natur-/Umweltschutz durch den Erhalt und die Entwicklung von Naturparks und schutzgebieten sowie die Pflege landschaftsprägender Elemente und die Wiederherstellung ihrer Funktion. S Steigerung des Einkommens im ländlichen Raum durch eine Verbesserung der Ver- marktung des endogenen Potenzials und durch Schaffung von Zuerwerbsmöglichkei- ten in der Land- und Forstwirtschaft. S Steigerung der Attraktivität des ländlichen Raums als Arbeitsraum durch Weiterbil- dung und Qualifizierung. Seite 50 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 50 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

7 Entwicklungsstrategie

Die Kulturlandschaft Mittelrheintal, Herzstück des romantischen Rheintals zwischen Bin- gen und Koblenz, soll in ihrem historisch gewachsenen Charakter erhalten und für die Zukunft in Europa gestaltet werden. Die über 2000 Jahre von Menschen in einer einmaligen Natur geschaffene Landschaft ist das wichtigste Kapital für einen neuen Kulturlandschaftstourismus in einer der älte- sten Tourismusregionen Europas. Dieses Landschaftskapital besteht allerdings zu großen Teilen aus Elementen, die nicht direkt und ausschließlich als touristische Attraktionen geschaffen und genutzt wurden, sondern primär zur Einkommenserzielung der Einwohner dienten: die Weinberge, die Schiefer- und Erzstollen ebenso wie die Schiffe und Fähren, bis ins 19.Jahrhundert auch die Wasserkraftnutzung (Mühlen, Rheinmühlen). Die Fluss- und Verkehrslandschaft des Rheintals verdankt ihren touristischen Ruhm der literarischen und künstlerischen, der romantischen Verklärung einer rauen, kargen Wirk- lichkeit. Die Burgruinen und zerstörten Stadtmauern, die für den Schiffstreidel kahl ge- schlagenen Ufer besaßen für die Einwohner des Rheintals ebenso wenig romantischen Wert wie die steilen Weinberge, die Flöße oder qualmenden Lokomotiven. Die Touristen jedoch folgten den Beschreibungen der ersten Reiseführer und entdeckten eine Land- schaft, die in unvergleichlicher Weise wilde Natur, nackten Felsen und ungebändigten Fluss mit den Zeugnissen menschlicher Arbeit und Gestaltung verbindet: die Straßen und Wege, die Burgen, die Städte mit ihren Befestigungsanlagen und die Weinberge. Diese Einheit aus natürlicher Schönheit des engen Flusstales und eingepassten Elemen- ten menschlicher Gestaltung als Grundlage der Erwerbs- und der Existenzsicherung ge- wann für die Gäste und Touristen einen selbständigen Wert, der in seiner Wahrnehmung die beschwerlichen und hässlichen Bestandteile der Kulturlandschaft weitgehend aus- blendete. Die Bilder - damals noch keine Fotografien - der romantischen Rheinlandschaft prägten zusammen mit den literarischen Werken der Romantik und den nationalen Paro- len die Ikone des romantischen Mittelrheins. Über mehr als 150 Jahre konnte das tat- sächliche Erscheinungsbild der sich langsam verändernden Rheintal-Landschaft diesen romantischen Idealvorstellungen entsprechen. Wohl gab es hier und da Beeinträchtigun- gen, doch das Rheintal blieb bis nach dem Zweiten Weltkrieg eine attraktive Touristik- Region. Fremdenverkehrsbetriebe im Rheintal existierten in einem gewachsenen gewerblichen Umfeld. Die Städte und Gemeinden boten ihren Bürgern neben der Landwirtschaft, dem Weinbau und der Fischerei eine breite Palette gewerblicher Einkommensquellen. Der Schieferbergbau gehörte ebenso dazu wie alle Beschäftigungen, die für die Verkehrsträ- ger, Schifffahrt und Bahn vielfältige Sach- und Dienstleistungen erbringen konnten. Tou- ristikbetriebe besaßen nur in einzelnen Städten eine vorrangige Bedeutung. Für das Rheintal hat der Tourismus seine dominante wirtschaftliche Bedeutung in den vergangenen 50 Jahren weniger durch das Wachstum der Gästezahlen gewonnen, als vielmehr durch den kontinuierlichen Verlust der übrigen im Tal traditionellen Erwerbs- quellen: Bergbau, Weinbau, Schifffahrt und auch Dienstleistungen. Es hat damit eine passive Aufwertung stattgefunden. Diesem Bedeutungszuwachs des Tourismus als Er- werbsquelle standen im gleichen Zeitraum Entwicklungen gegenüber, welche die ur- Seite 51 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 51 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

sprünglichen Grundlagen der touristischen Attraktivität minderten. Dazu gehören neben dem Ausbau der Verkehrswege Bahn und Straße vor allem die Veränderungen des ver- trauten Landschaftsbildes durch den Rückgang des Weinbaus. Das Fremdenverkehrsge- werbe konnte diese nachteiligen Veränderungen der eigenen Geschäftsgrundlage, des Landschaftsbildes, nicht beeinflussen. In der Konsequenz stagnierte die Erneuerung und die Erweiterung des privaten Fremdenverkehrsangebots, so dass heute kaum Standards einer modernen Touristiknachfrage erfüllt werden können. Das zentrale Problem der Kulturlandschaftsentwicklung am Mittelrhein besteht vor die- sem Hintergrund in der Verknüpfung privater fremdenverkehrswirtschaftlicher Investitio- nen mit öffentlichen Initiativen zur Gestaltung des Erscheinungsbildes der Kulturland- schaft. Die aus der ursprünglichen Erwerbstätigkeit der Einwohner geschaffene Kultur- landschaft Mittelrheintal soll künftig auch nach den Ansprüchen des Naturschutzes und des Fremdenverkehrs gestaltet werden.

Ansatzpunkte des EPPD Die GIEP nimmt das Ziel A der Leitlinie von Leader+, die Valorisierung des natürlichen und kulturellen Potenzials, als übergeordnetes Entwicklungsziel auf. Dazu werden fol- gende Ansätze des rheinland-pfälzischen Leader+-Programms aufgegriffen: S Ansatz 1.2: Qualifizierung von Personen im ländlichen Raum S Ansatz 2.1: Methoden zur Verbesserung und Vermarktung endogener Potenziale S Ansatz 2.2: Nutzung von Zuerwerbsmöglichkeiten in der Land- und Forstwirtschaft S Ansatz 3.1: Erhaltung und Entwicklung von Naturparken und Schutzgebieten S Ansatz 3.2: Pflege von landschaftsprägenden Elementen und Wiederherstellung ihrer Funktionalität S Ansatz 4.1: Möglichkeiten der Steigerung der touristischen Attraktivität S Ansatz 4.3: Tourismus und Kulturförderung

Integration in nationale Planungen Die im EPPD geforderte Kohärenz mit den Mainstream-Programmen ist durch. Die GIEP greift die bestehenden internationalen, nationalen und regionalen Planungen und Aktivi- täten für das Rheintal auf (vgl. Kapitel 1). Zu nennen sind hier v.a. S ZIL (Zukunftsinitiative ländlicher Raum), S Ziel 2-Programm, S Ziel 3-Programm, S das Landesentwicklungsprogramm (LEP III), S der Regionale Raumordnungsplan (Entwurf der neuen Fassung vom September 2001), S das Handlungskonzept Mittelrheintal (Block A, B und C), S die vielfältigen Aktivitäten des Mittelrheinforums, S das Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E-Vorhaben) zur Nutzung und Pflege der Weinbergsbrachen. Seite 52 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 52 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Die wichtigste strategische Bedeutung erhält die GIEP durch Verbindung mit dem Antrag zur Aufnahme des Mittelrheintals in die Welterbeliste der UNESCO. Die GIEP greift die im Managementplan (Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald u.a., 2001) und im "Antrag zur Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO" (Der Regierungsbeauftragte für das Anerkennungsverfahren des UNESCO-Welterbe Mittelrhein, 2001) genannten Ziele auf und unterstützt die dort aufgeführten Einzelmaßnahmen durch eigene Projekte. Die GIEP wird zum unverzichtbaren Baustein für die Anerkennung des Mittelrheintals als Welterbe der UNESCO. Damit kommt der vorliegenden GIEP eine landesweit sicherlich einzigartige strategische Ausrichtung und Bedeutung zu. Durch Ausrichten der GIEP an diesen bestehenden Planungen wird sie in die vielfältigen Aktivitäten in der Region eingebettet. Die Projekte der vorliegenden GIEP ergänzen und flankieren in idealer Weise die genannten Mainstream-Programme und fügen sich in die vom Land Rheinland-Pfalz verfolgte Gesamtstrategie zur Entwicklung der ländlichen Räume ein.

Horizontale Ziele von Leader+ Die horizontalen Ziele Nachhaltigkeit und Chancengleichheit haben durch Integration in die GIEP Berücksichtigung gefunden. Die GIEP ist auf den Erhalt und die nachhaltige Ge- staltung der Kulturlandschaft sowie die Sicherung bzw. Schaffung von Arbeitsplätzen aus diesem Kapital ausgerichtet. Es ist davon auszugehen, dass die dadurch geschaffe- nen Arbeitsplätze überwiegend für Frauen und junge Arbeitnehmer ausgestaltet werden.

Pilotcharakter Die Valorisierung des Kapitals "Natur- und Kulturlandschaft" ist nur durch innovative Formen der Kooperation zwischen privaten Eigentümern der Landschaft, den direkten und indirekten Nutzern der gestalteten Kulturlandschaft, den privaten Fremdenverkehrs- unternehmen und den öffentlichen Trägern des Naturschutzes und der Landschaftspfle- ge notwendig. Im Rahmen der gewählten Strategie der Gestaltung und Vermarktung der Kulturlandschaft werden Instrumente für eine integrative Zusammenarbeit der wichtig- sten Akteure in der Region entwickelt. Sie zielt auf eine neue und verbesserte Nutzung vorhandener Potenziale, indem bestehende Erwerbsquellen durch Elemente touristischer Angebote in zentraler, kooperativer Regie ergänzt werden. Der Pilotcharakter der GIEP ist damit zum Einen in der oben skizzierten Schaffung von Querverbindungen zwischen bisher voneinander getrennten Wirtschaftssektoren zu se- hen. Zum Anderen kommen neuartige Methoden zum Einsatz, mit denen die im Gebiet vorhandenen Humanressourcen mit den natürlichen Ressourcen kombiniert werden, um das endogene Potenzial besser zu erschließen.

Bottom-up-Ansatz Die im "Handlungskonzept Mittelrheintal von Bingen bis Lahnstein" (Block A) erfolgreich angewandte Planung von unten bildete auch die Grundlage des bisherigen Leader+- Prozesses. Der Bottom-up-Ansatz wurde durch die Organisationsstruktur der LAG, durch Einbindung aller interessierten lokalen Akteure und durch gemeinsame Beratung und Entscheidung über die GIEP realisiert (s. Kapitel 2). Seite 53 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 53 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Übertragbarkeit Die Übertragbarkeit ist auf der Ebene der Methodik und der Strategie gegeben. Die Aus- richtung der GIEP auf die Integration in nationale und europaweite Entwicklungsaktivitä- ten, die regionalen Bedürfnisse, eine Kooperation bei der Erarbeitung der Entwicklungs- ziele und Projekte und die Zusammenarbeit über Verwaltungsgrenzen - insbesondere über Landesgrenzen – hinweg kann als Modell verstanden werden, das auch in anderen Regionen Impulse für eine integrierte und nachhaltige Entwicklung sorgt.

Durch Erfüllung der oben genannten Bedingungen und Voraussetzungen fügt sich die GIEP der LAG Mittelrhein in die Leader+-Leitlinien und Vorgaben des rheinland- pfälzischen Leader+-Programmes (EPPD) ein. Die Kohärenz der vorliegenden GIEP mit dem Leader+-Programm ist somit gegeben.

Erwartete Effekte Die LAG erwartet sich von der Umsetzung der GIEP eine nachhaltige Entwicklung der Region in Bezug auf alle drei Aspekte von Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und So- ziales.

In ökologischer Hinsicht werden durch die GIEP zum Einen positive Auswirkungen auf die Akzeptanz von Schutzgebieten, und hier insbesondere der vielen NATURA 2000- Gebiete erwartet. Zum Anderen ist durch die vielfältigen Maßnahmen zur Sicherung und Entwicklung der Landschaft eine weitere Erhöhung der ökologischen Wertigkeit und der Attraktivität für Besucher und Bewohner auszugehen.

Zu den erwarteten ökonomischen Auswirkungen wird durch die Stärkung des Touris- mus, z.B. mittels verstärkter Werbung im Ausland oder mittels eines neuen Konzepts für Ferienwohnungen, eine Verbesserung der Arbeitsplatzsituation in diesem Sektor zählen. Messbar wird diese Wirkung z.B. auch an der erwarteten Verbesserung der Indikatoren "Verlängerung der Aufenthaltsdauer" und "Anzahl der Gäste". Die Gäste sollen als Kun- den regionaler Produkte geworben und langfristig gebunden werden. In Folge ist somit auch mit einer Erhöhung der regionalen Wertschöpfung und einer Stabilisierung der Ar- beitsplatzsituation in der Landwirtschaft zu rechnen.

Zu sozio-kulturellen Wirkungen werden zum Einen die Stärkung der regionalen Identität durch die gemeinsame Erarbeitung und Umsetzung der GIEP und die länder- und flussübergreifende Zusammenarbeit. Zum anderen ist durch die ökonomischen und öko- logischen Wirkungen eine Erhöhung der Attraktivität der Region für die Bewohner zu erwarten. Die Umsetzung der GIEP trägt somit zu einer Konsolidierung bzw. Erhöhung der aufgezeigten negativen Bevölkerungsentwicklung (s. Kapitel 4.1) bei. Seite 54 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 54 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

8 Handlungsfelder und Projekte

Während die genannten Ziele die Entwicklungsrichtung auf allgemeiner Ebene vorgeben, findet in den Handlungsfeldern und Projekten deren räumliche und inhaltliche Konkreti- sierung statt. Es wurden 4 ineinandergreifende Handlungsfelder gewählt, von denen dem Handlungsfeld A "Ausbau eines dezentralen, landschaftsorientierten Beherbergungsan- gebots" die größte Bedeutung zugemessen wird. Den nun folgenden Ausführungen der Handlungsfelder und zugeordneten Projekte schließt sich eine differenzierte Beschreibung jedes einzelnen Projektes in Form eines ca. 2-seitigen Projektbogens an.

A Ausbau eines dezentralen, landschaftsorientierten Beherbergungsange- bots

Die in Kap. 4 – Bestandsaufnahme herausgestellte geringe Verweil- dauer der Gäste wird als zentraler Indikator einer negativen touristi- schen Entwicklung gesehen. Die Bedingungen für einen längeren Aufenthalt der Gäste am Mit- telrhein sind unbedingt zu verbes- sern. Neue Offerten für einen um- weltverträglichen Aufenthalt in der Kulturlandschaft sollen geschaffen werden. Insbesondere Familien mit Kindern müssen attraktive Beher- bergungsmöglichkeiten angetragen werden. Es soll eine Kooperation der vorhandenen und neuen Anbie- ter dieser Urlaubsform gefunden werden, um ein differenziertes und Abbildung 26: Wirkungskreislauf Tourismus marktfähiges Angebot für die Gästegruppen zu erarbeiten und zu pflegen. Die erwarteten Wirkungen und Synergieeffekte sind sehr vielfältig: Neben den geschaffenen bzw. erhaltenen Arbeits- plätzen im Bereich Tourismus und Gastronomie dürften eine stärkere Auslastung des kulturellen Angebots und eine bessere Vermarktung der regionalen Produkte die spürbar- sten Auswirkungen sein (s. Abb 26). Es werden aber auch positive Auswirkungen auf die Wertschätzung der Natur- und Kulturlandschaft angestrebt. Seite 55 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 55 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Folgende Projekte sind diesem Handlungsfeld zugeordnet: P1 Kooperative / Zweckverband "Freizeitwohnen in der Kulturlandschaft" P2 Initialprojekt Freizeitwohnen in St. Goar P3 Initialprojekt Freizeitwohnen in Bacharach P4 Initialprojekt Freizeitwohnen in Kaub P5 Initialprojekt Freizeitwohnen in Niederburg

B Verstärkte Kooperation zwischen Weinbau, Gastronomie und Tourismus

Der erste Kontakt der Gäste mit dem Mittelrhein findet meist in den Hotels und Gast- stätten statt. Fachliche Kompetenz und Auftreten des Servicepersonals, aber auch der sonstigen Multiplikatoren sind entscheidend für den bleibenden Eindruck als Touristenre- gion. Daher wird dem Bereich Schulung und Qualifizierung eine hohe Bedeutung zuge- messen. Positive Beispielprojekte einer Kooperation sollen als Vorlage für die verstärkte Verknüp- fung der Weinkultur mit der Gastronomie und dem Tourismus dienen. Bestehende Ko- operationen, wie die sehr erfolgreichen „Mittelrhein-Momente“, werden aufgegriffen und intensiviert. Neue Projekte wie z.B. "Kulinarische Sommernacht" werden initiiert und sollen später als "Selbstläufer" der Umsetzung der Ziele dienen. Auch dem Marketing und der Außendarstellung sollen verstärkte Aufmerksamkeit ge- widmet werden. Im Ausbau des Flughafens Hahn wird die Erschließung eines neuen eu- ropäischen Gästepotenzials auch für das Mittelrheintal gesehen. Entsprechend der wirtschaftlichen Bedeutung dieses Handlungsfelds sind hier 9 Projekte/ Maßnahmen geplant:

P6 Monorackbahn Ölsberg: Verbesserung der Bewirtschaftungs- und Vermark- tungsbedingungen P7 Kulinarische Sommernacht P8 Mittelrhein-Momente P9 à la region P10 Vino Rhein-Nahe: Weinproben in der Landschaft P11 Qualifizierung des Servicepersonals P12 Aufbau von Vinotheken P13 RegionalRegal - Vermarktung regionaler Produkte des Mittelrheins P14 Werbemaßnahmen für ausländische Zielgruppen P15 Wanderführer Rhein-Burgen-Wanderweg

C Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft in regionaler Kooperation der Gemeinden und Städte - Landschaftsgärtnerei

Um den Erhalt der Kultur- und Naturlandschaft zu sichern, müssen künftig verstärkte Anstrengungen von Land- und Forstwirtschaft, Weinbau und Naturschutz unternommen werden. Die "aktiven Gestalter" der Landschaft, Land- und Forstwirtschaft und des Weinbaus, sind auch künftig für die Gestaltung des Landschaftsbilds unverzichtbar. Doch müssen neue Formen der Landschaftspflege auf den Flächen gefunden werden, die keiner Nutzung mehr unterliegen. Im Rahmen des E+E-Projekts finden diesbezüglich Seite 56 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 56 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

umfangreiche Studien statt. Darüber hinausgehende und daran anknüpfende Aktivitäten sollen durch Aufbau eines Landschaftspflegeverbands weiter gefördert und gebündelt werden. Hierzu ist eine Kooperation der Städte und Gemeinden zu gründen. Der besonders hohen Dichte schützenswerter Flächen wie z.B. Naturschutzgebiete oder Flächen des NATURA2000-Netzes soll durch ein eigenes Projekt (P18) Rechnung getra- gen werden. Dem Rhein als bedeutendem raumprägenden Gewässer soll durch fünf Projekte (P19 bis P23) besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Diese Projekte dienen zum Einen der Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft, zum Anderen auch dem Ausbau des touristischen Angebots. Dem Handlungsfeld "Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft" sind folgende Projekte zugeordnet:

P16 Gründung eines Landschaftspflegeverbands P17 Niederwaldbewirtschaftung P18 NATURA2000: Kultur- und Naturlandschaften erleben P19 Gestaltung der Rheinuferpromenade in St. Goar P20 Renaturierung des Rheinufers in Kestert P21 Entfernen des Pappelwäldchens am Fuß der Loreley P22 Erschließung und gestalterische Aufwertung des Rheinufers in Filsen P23 Freilegen des Retentionsraums Haus Peterspay in Boppard

D Aktivierung und Ausbau des kulturlandschaftlichen Potenzials

Das unbestritten hohe Potenzial des Mittelrheintals als Ferienregion soll durch Ausbau des kulturellen und touristischen Angebots weiter ausgeschöpft werden. Die Kulturland- schaft bietet viele Ansatzpunkte für aktuelle Formen der Freizeitnutzung: Aktives Erleben und Erfahren der Landschaft wie auch stille Erholung, Wahrnehmung mit allen Sinnen, Ausstellungen usw.. Das Spektrum der geplanten Projekte reicht von der Erschließung der Landschaft durch bauliche Maßnahmen über den Erhalt und die Nutzung kulturhisto- risch bedeutender Bauten bis hin zum Bau eines Jugendzeltplatzes mit Walderlebniszen- trum. Zum Handlungsfeld "Aktivierung und Ausbau des kulturlandschaftlichen Potenzi- als" gehören folgende Projekte:

P24 Kulturlandschafts-Themenpfade (Rheinfels, Stahleck, Schönburg, Loreley) P25 Walderlebniszentrum mit Jugendzeltplatz P26 Initiierung eines Rheintal-Marathons P27 Wettbewerb Rheinmühlen P28 multimediale Ausstellung zum Thema Wald in der "Alten Burg" Boppard P29 Kulturlandschafts-Ausstellung im Posthof Bacharach P30 Erhalt und neue Nutzung des ehemaligen Forstamts in Kaub P31 Bau einer Mountain-Bike Strecke im Stadtwald Boppard P32 Naturlehrpfad in Spay P33 Funkstation im Kulturhaus Hütte in Oberwesel P34 Bau eines Mountain-Bike-Parkplatzes in Osterspai P35 Erhalt und neue Nutzung des alten Krans in St.Goarshausen P36 Erschließung und Freilegung der römischen Wasserleitung in Brey Seite 57 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit 57 Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

P37 Bau eines Aussichtsturms auf der "Fleckertshöhe" in Boppard P38 Bau eines Aussichtsturms auf dem "Spitzestein" in St. Goar P39 Errichtung einer Freilichtbühne auf dem Eisenbolz in Boppard-Buchenau

Förderung der LAG

Für das Managment der LAG und die Begleitung des weiteren Leader+-Prozesses (s. Kapitel 3) sind Gesamtkosten für Personal und Material in Höhe von 150.000 EUR vor- gesehen. Hierzu wurde ein eigenes Projekt geschaffen: P40 Förderung der LAG

Projekte in Hessen (außerhalb der Förderung von Leader+)

Über die genannten Projekte hinaus finden auf hessischer Seite weitere Maßnahmen statt, die sich optimal in die GIEP einfügen. S Rheingauer Schlemmerwochen S Rheingau-Musik-Festival S Vinothek Brömserburg in Rüdesheim a.Rh. S Offenhaltung von Weinbergsterrassen S Errichtung eines historischen Wasserrads an der Wisper

Sie ergänzen die auf rheinland-pfälzischer Seite zu realisierenden Projekte zu einem inte- grierten, rheintalweiten Maßnahmenkatalog. Seite 58

Projekt 1

Aufbau einer Kooperation / eines Zweckverbands "Ferienwohnen in der Kulturlandschaft Mittelrhein"

einreichende Person / Institution Name Forum Mittelrheintal Ansprechpartner Dr. Rönneper Adresse Karmeliter Str. 2, 56154 Boppard Telefon 06742 / 806 436 e-mail; homepage [email protected], www.mittelrheinforum.de Träger und Projekt- Forum Mittelrheintal – Betriebe und Unternehmen aus Landwirtschaft und partner Gastronomie

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Zur Ausweitung des Angebotes Ferien in der Kulturlandschaft soll eine Ko- läuterung operation für die vorhandenen und neuen Anbieter dieser Urlaubsform auf- gebaut werden um ein differenziertes und markfähiges Angebot für die Gä- stegruppen zu erarbeiten und zu pflegen. Es soll eine spezifische Marketing Strategie FreizeitWohnen in der Kulturlandschaft entwickelt werden. Zielgruppe / Begün- S Winzer und Landwirte stigte S Unternehmen des Fremdenverkehrsgewerbes geplante Maßnahmen S Bewertung und räumliche Bestimmung der Nachfrage in Europa S Einheitliche Darstellung des Angebots für die Hauptzielgruppen S Vertriebs- und Buchungsverbund Ort der geplanten In der Region Maßnahme Nachhaltigkeit, S Bündelung der Aktivitäten Innovation S Gemeinsamer Einsatz der Neuen Technologien für Vertrieb und Bu- chungen erwartete Syner- S Gesteigerte Auslastung der bestehenden touristischen Angebote im gieeffekte öffentlichen und privaten Sektor in der Region S Erschließung neuer internationaler Kundenpotentiale Zeitplanung ca. 5 Jahre geplanter Finanzbedarf 210.000,- € geplante Finanzierung Agrarförderung, Tourismusgewerbeförderung Seite 59

Projekt 2

Aufbau eines verbesserten Beherbergungsangebots in Bacharach-Henschhausen

einreichende Person / Institution Name Forum Mittelrheintal, Stadt Bacharach Ansprechpartner Dr. Rönneper, Bürgermeister Kochkämper Adresse Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard Telefon 06742 / 806 436 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Träger: Private Investoren partner Partner: Stadt Bacharch

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Durch den Bau attraktiver, landschaftsbezogener Ferienhäuser am Aus- läuterung siedlerhof Henschhausen soll das Angebot für einen längeren Aufenthalt in der Kulturlandschaft Mittelrheintal gesteigert werden.

Zielgruppe / Begün- Landwirte stigte geplante Maßnahmen S Bau einer kleinen Ferienwohnanlage mit 4 Häusern in Verbindung zum landwirtschaftlichen Betrieb

S Zentrale Vermarktung und Management

Ort der geplanten Bacharach Henschhausen Maßnahme

Nachhaltigkeit, S Verzicht auf Konzentration und die damit verbundenen hohen lokalen Belastungen durch Verkehr und andere Emissionen Innovation S Schaffung von Zusatzeinkommen in der Landwirtschaft / Weinbau

S Bereitstellung von vorwiegend Frauenarbeitsplätzen erwartete Syner- Gesteigerte Auslastung der betrieblichen Potentiale gieeffekte

Zeitplanung ca. 2 Jahre geplanter Finanzbedarf 300.000,- € S geplante Finanzierung 80 % Anteil Eigenanteil des Investors S 20 % Zuschuss z. B. „Urlaub auf Bauerhöfen“ Seite 60

Projekt 3

Aufbau eines verbesserten Beherbergungsangebots in Kaub

einreichende Person / Institution Name Forum Mittelrheintal, Stadt Kaub Ansprechpartner Dr. Rönneper, Bürgermeister Werr Adresse Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard Telefon 06742 / 806 436 e-mail; homepage [email protected], www.mittelrheinforum.de Träger und Projekt- Träger: privater Investor partner Partner: Forum Mittelrheintal, Stadt Kaub

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Durch den Bau attraktiver, landschaftsbezogener Ferienhäuser auf der Kau- läuterung ber Platte soll das Angebot für einen längeren Aufenthalt in der Kulturland- schaft Mittelrheintal gesteigert werden. Zielgruppe / Begün- Landwirte stigte geplante Maßnahmen S Bau einer kleinen Ferienwohnanlage mit 4 Häusern in Verbindung zum landwirtschaftlichen Betrieb S Zentrale Vermarktung und Management Ort der geplanten Kaub Maßnahme Nachhaltigkeit, S Verzicht auf Konzentration und die damit verbundenen hohen lokalen Innovation Belastungen durch Verkehr und andere Emissionen S Schaffung von Zusatzeinkommen in der Landwirtschaft / Weinbau S Bereitstellung von vorwiegend Frauenarbeitspläten erwartete Syner- gesteigerte Auslastung der betrieblichen Potentiale gieeffekte Zeitplanung ca. 2 Jahre geplanter Finanzbedarf 300.000,- € geplante Finanzierung S 80 % Eigenanteil des Investors S 20 % Zuschuss z. B. „Urlaub auf Bauernhöfen“ / Leader+ Seite 61

Projekt 4

Aufbau eines verbesserten Beherbergungsangebots in Oberwesel-Dellhofen

einreichende Person / Institution Name Forum Mittelrheintal, Stadt Oberwesel Ansprechpartner Dr. Rönneper, Bürgermeister Bungert Adresse Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard Telefon 06742 / 806 436 e-mail; homepage [email protected], www.mittelrheinforum.de Träger und Projekt- Träger: privater Investor partner Partner: Forum Mittelrhein und Gemeinde Dellhofen

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Durch den Bau attraktiver, landschaftsbezogener Ferienhäuser auf der Dell- läuterung hofener Platte soll das Angebot für einen längeren Aufenthalt in der Kultur- landschaft Mittelrheintal gesteigert werden. Zielgruppe / Begün- Landwirte und deren Familien stigte geplante Maßnahmen S Bau einer kleinen Ferienwohnanlagen mit 4 Häusern in Verbindung zum landwirtschaftlichen Betrieb S Zentrale Vermarktung und Management. Ort der geplanten Oberwesel-Dellhofen Maßnahme Nachhaltigkeit, S Verzicht auf Konzentration und die damit verbundenen hohen lokalen Innovation Belastungen durch Verkehr und andere Emissionen S Schaffung von Zusatzeinkommen und vorwiegend Frauenarbeitsplätzen erwartete Syner- gesteigerte Auslastung der betrieblichen Potentiale gieeffekte Zeitplanung ca 2 Jahre geplanter Finanzbedarf ca. 300.000,- € geplante Finanzierung S 80 % Träger / Investor S 20 % Zuschüsse aus Landesmitteln / LEADER plus Seite 62

Projekt 5

Aufbau eines verbesserten Beherbergungsangebots in St.Goar-Werlau

einreichende Person / Institution Name Forum Mittelrheintal, Stadt St. Goar Ansprechpartner Dr. Rönneper, Bürgermeister Mallmann Adresse Karmeliter Straße 2 56154 Boppard Telefon 06742 / 806 436 e-mail; homepage [email protected], www.mittelrheinforum.de Träger und Projekt- Träger: privater Investor partner Partner: Forum Mittelrhein, Stadt St. Goar

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Durch den Bau attraktiver, landschaftsbezogener Ferienhäuser am läuterung Schwimmbad Werlau soll das Angebot für einen längeren Aufenthalt in der Kulturlandschaft Mittelrheintal gesteigert werden. Zielgruppe / Begün- S Einzelinvestor stigte S Gesellschaft ansässiger Fremdenverkehrsbetriebe geplante Maßnahmen S Bau einer kleinen Ferienwohnanlage mit 15 Häusern in Verbindung zum Freibad S Zentrale Vermarktung und Management Ort der geplanten St.Goar - Werlau Maßnahme Nachhaltigkeit, S Verzicht auf Konzentration und die damit verbundenen schweren lokalen Innovation Belastungen durch Verkehr und andere Emissionen S Schaffung von Zusatzeinkommen und vorwiegend Frauenarbeitsplätzen erwartete Syner- gesteigerte Auslastung der betrieblichen Potentiale gieeffekte Zeitplanung ca 4 Jahre geplanter Finanzbedarf Gesamt 1,5 Mio. €, davon ca. 300.000,- € Maßnahmen im Sinne des LEADER plus Gedankens geplante Finanzierung S 80 % Träger / Investor S 20 % Zuschüsse aus Landesmittel / LEADER plus In diesem Rahmen sollen Zuschüsse für eine förderfähige Gesamtsumme von max. 300.000,- € beantragt werden. Seite 63

Projekt 6

Reaktivierung einer Weinbergslage von hoher kulturhi- storischer und landespflegerischer Bedeutung (Oelsberg)

einreichende Person / Institution Name Arbeitsgruppe „Landliche Entwicklung Mittelrheintal“ Ansprechpartner Thomas Burg, Kulturamt Adresse Schlossplatz 10, 55469 Simmern Telefon 06761 / 940227 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Teilnehmergemeinschaft des Bodenordnungsverfahrens Oberwesel Oels- partner berg und Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Reaktivierung einer Weinbergslage von hoher kulturhistorischer und landes- läuterung pflegerischer Bedeutung. Zielgruppe / Begün- S Mittelrheintalbesucher stigte S Be- und Anwohner S Winzer S Regionale Wirtschaftsunternehmen geplante Maßnahmen S Entbuschung und Freilegung von Teilbereichen S Zukunftssichere Sanierung des Trockenmauersystems S Landschaftsverträgliches Einbringen notwendiger Infrastruktur: Bau einer Monorackbahn Wander- und Wirtschaftswegeverbindungen S Sondermaßnahmen: Aussichts-, Veranstaltungs- und Weinprobierstand, Schulweinberg Ort der geplanten Ehemalige Weinbergslage „Oberweseler Oelsberg“ Maßnahme Nachhaltigkeit, Wertschöpfende Verknüpfung von einzigartiger Kultur- und Naturlandschaft Innovation mit dem Marketing von Region und Wein. Es entsteht für Touristen und Be- völkerung ein imageprägendes Erlebnis des Zusammenhangs zwischen Landschaftsästhetik und menschlichem Wirtschaften. Es ist die vielverspre- chende Möglichkeit, Rheinromantik in moderner und wohlverstandener Form zu erleben. erwartete Syner- S Imageförderung durch beispielhafte Wiederherstellung des Steillagen- gieeffekte weinbaus S Attraktivitätssteigerung Rheintaltourismus Seite 64

Zeitplanung S Juni 2002 Planungskonzepterstellung S November 2002 Entbuschungsmaßnahmen S Frühjahr 2003 Sanierung des Trockenmauersystems S April 2003 Ausbau Wander- und Wirtschaftswege und Anlegung des Schulweinberges S Mai 2003 Bau der Monorackbahn und des Veranstaltungs- und S Weinprobierstandes S August 2003 Entwicklung des Marketingkonzeptes „Oelsberg-Cuvee“ geplanter Finanzbedarf Gesamtprojekt ca. 510.000,- € / davon ausgewählt für die Leader+- Förderung: Bau einer Monorackbahn und Marketing für den Oelsberg mit insgesamt 175.000,- € geplante Finanzierung Teilnehmergemeinschaft der Bodenordnung Oberwesel Oelsberg Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel 90 % Flurbereinigung 10 % Teilnehmergemeinschaft der Bodenordnung Oberwesel Oelsberg Seite 65

Projekt 7

Kulinarische Sommernacht

einreichende Person / Institution Name Mittelrhein-Wein e.V. Ansprechpartner Hiltrud Specht Adresse Am Hafen 2, 56329 St. Goar Telefon Mo – Mi – Do 8-12 Uhr 06741 / 7712 e-mail; homepage www.mittelrhein-wein.com Träger und Projekt- „Mittelrhein – Wein e.V.“ in Zusammenarbeit mit den Winzern, Gastronomen, partner Verkehrsämtern vor Ort

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Touristisches Highlight als Angebot für die Besucher und Touristen. läuterung Werbung für heimischen Wein und heimische Speisen; dadurch Sicherheit des Weinabsatzes und Erhalt des Steillagenweinbaues am Mittelrhein. Einheitlicher hochwertiger Auftritt der Winzer und Gastronomen. Es wird eine Anschubfinanzierung für die ersten Jahre benötigt. Anschlie- ßend sollte die Veranstaltungsreihe in Eigenregie fortgesetzt werden. Zielgruppe / Begün- S Weinfreunde aus dem In- u. Ausland. stigte S Attraktives Angebot für die Urlauber vor Ort S Winzer und Gastronomen, Stärkung der örtlichen Infrastruktur geplante Maßnahmen S 4 Kulinarische Sommernächte in den Rheinanlagen von Bacharach, St. Goar, Boppard, Oberwesel (Anbaugebiet MR) S 1 Kulinarische Sommernacht in Lorch (Rheingau) mit jeweils Winzern und Gastronomen als Partner Diese Veranstaltungsreihe soll jeweils in den Sommermonaten Juli / August an unterschiedlichen Wochenenden stattfinden. S Auftritte von Künstlern, Musikprogramm, Feuerwerk S Bewerbung durch Anzeigen, Internet und Flyer S Mailings an Reiseveranstalter S Plakate S Gemeinsame Speise- und Weinkarte mit Infos über Veranstaltungsort, Übernachtungsmöglichkeiten, Einkehr beim Winzer, Sonstiges Ort der geplanten Städte mit attraktiven Rheinanlagen, die touristisch stark frequentiert sind Maßnahme wie z. B. Bacharach, St. Goar, Oberwesel, Boppard, Lorch Nachhaltigkeit, S Bei Besuchern Interesse für regionale Produkte (Wein u. Speisen) stär- Innovation ken; in Bezug mit der Landschaft Aufmerksamkeit erwecken S Aufbau von neuen Zielgruppen für den Urlaub am Mittelrhein und den S Weinabsatz S Wir – Gefühl zwischen Winzer / Gastronom stärken, dadurch besserer Absatz von Wein in der Gastronomie S Veranstaltung jedes Jahr am gleichen Wochenende. Seite 66 erwartete Syner- S Anreiz für weiteren evtl. längeren Aufenthalt am Mittelrhein gieeffekte S Durch die Neukundengewinnung und besseren Weinabsatz Erhaltung des Steillagenweinbaues S Kooperation von Winzern, Gastronomen, Touristikern vor Ort S Kooperation mit dem Nachbarweinanbaugebiet Rheingau S Bekanntheitsgrad der Region, der Winzer, Gastronomen steigern Zeitplanung April / Mai 2002 Ausarbeitung des Konzeptes mit den Beteiligten An 5 Wochenenden jeweils an anderem Standort Durchführung der Veran- staltung Wiederholung jedes Jahr an gleichen Wochenenden Bacharach fester Termin 24./25.August 2002 geplanter Finanzbedarf ca. 30.000,- € pro Veranstaltung, bei 5 Veranstaltungen 150.000 € geplante Finanzierung S 65 % Zuschuss über Tourismusförderung S 35 % Eigenanteil aus Teilnahmegebühr und anteilige Kosten für jeden Winzer und Gastronom Seite 67

Projekt 8

Mittelrhein-Momente

einreichende Person / Institution Name Mittelrhein-Wein e. V. Ansprechpartner Hiltrud Specht Adresse Am Hafen 2, 56329 St. Goar Telefon Mo – Mi – Do 8-12 Uhr Tel. 06741 / 7712 e-mail; homepage www.mittelrhein-momente.de Träger und Projekt- „Mittelrhein-Wein e.V.“ in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft partner „Mittelrhein-Momente“ sowie den Mittelrhein-Musik-Momenten

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Bestehende Veranstaltungsreihe stärken und über das Gebiet hinaus be- läuterung kannt machen. Plattform für gemeinsame Zusammenarbeit auch für neue Betriebe schaffen. Noch mehr die Produkte der Region in den Vordergrund stellen. Neue Veranstaltungsorte im Gebiet durch attraktive Präsentation hervorheben. Bessere Vernetzung mit den Mittelrhein-Musik-Momenten. Ausdehnung auf die hessischen Teile des Mittelrheintals. Zielgruppe / Begün- S Besucher aus dem In- und Ausland, allen Teilen Deutschlands und den stigte Ballungsräumen Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart S Begünstigte: die gesamte Region, Winzer, Gastronomen, örtliche Ge- werbetreibende geplante Maßnahmen S Veranstaltungen von März bis Dezember an unterschiedlichen Standor- ten S Internetauftritt verbessern S Anzeigen schalten S Journalistenreise am Beginn der Veranstaltungsreihe, S Eine gemeinsame Großveranstaltung pro Jahr S Versand von Produktkörben S Partner der Mittelrhein-Musik-Momente Ort der geplanten Im Tal der Loreley an interessanten Orten z.B. auf der Loreley, in Burgen u. Maßnahme Schlössern, Sehenswürdigkeiten, Aussichtsplätzen, Betrieben. Nachhaltigkeit, S Beispielhaft und anregend zum „Mitmachen“ für weniger bekannte Be- Innovation triebe S Aufbau von Neuen Kundenstämmen S Veranstaltungswiederholung für Wirtschaftsunternehmen S Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Winzer und Gastronom erwartete Syner- S Bessere Zusammenarbeit mit den heimischen Touristikern, Winzern und gieeffekte Gastronomen S Attraktives Veranstaltungsangebot für Besucher aus dem In- u. Ausland Bewusstsein für heimische Produkte und Sehenswürdigkeiten bei den Gä- sten, sowie auch bei der Bevölkerung wecken d.h. die privaten Gäste mit den heimischen Produkten und der Region bekannt machen Seite 68

Zeitplanung S Juli 2002 Ausschreibung an Winzer / Gastronomen S Nov. 2002 Druck der Veranstaltungsbroschüre S April 2003 Pressefahrt S März, April, August, September 2003 begleitende Anzeigen in regionaler Presse S März – Nov. 2003 Anzeigen in überregionaler Presse S Mai 2003 gemeinsame Großveranstaltung auf einer Burg, oder einem Schiff S Juli / August 2003 Partner der MMM geplanter Finanzbedarf S Broschüre 20.000,- € S 4 Anzeigen regional 10.000,- € S Anzeigen überregional 10.000,- € S Pressereise 10.000,- € S Gemeinsame Großveranstaltung 25.000,- € Gesamtsumme: ca. 75.000,- € geplante Finanzierung S 35 % Teilnahmegebühr und anteilige Teilnahmegebühr und anteilige Kosten für jeden Winzer und Gastronom S 65 % Zuschuss, z.B. Tourismusförderung, Leader+ Seite 69

Projekt 9

à la region

einreichende Person / Institution Name Mittelrhein-Wein e.V. Ansprechpartner Hiltrud Specht Adresse Am Hafen 2, 56329 St. Goar Telefon Mo – Mi – Do 8-12 Uhr 06741 / 7712 e-mail; homepage www.Mittelrhein-wein.com Träger und Projekt- „Mittelrhein – Wein e.V „ in Zusammenarbeit mit Winzern, Gastronomen und partner Banken vor Ort

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- S Stärkung des Bewusstseins für Wein vom Mittelrhein im Naherholungs- läuterung bereich S Neue Standorte und neue Gastronomiepartner für Weinabsatz S Zusammenarbeit mit Wirtschaftunternehmen S Gemeinsame Veranstaltungsreihe von Winzern vom Mittelrhein und auswärtigen Gastronomen. Vorgestellt werden Speisen der Region und Weinprodukte vom Mittelrhein Zielgruppe / Begün- S Besucher aus allen Teilen Deutschlands und benachbartes Ausland stigte S Wirtschaftsunternehmen als Kunden der Mittelrheinwinzer S Begünstigte: gesamte Region, Winzer, Gastronomen, Gewerbe geplante Maßnahmen S Gemeinsame Präsentation von heimischen Speisen und Wein vom Mit- telrhein S Begleitende Broschüre mit Vorstellung des Gebietes, Betrieben, Pro- dukten, Rezepten, Sonstiges S Pressearbeit S Sonderetikett S Attraktives Musikprogramm, Künstlerauftritte Ort der geplanten Jedes Jahr neuer Standort in Rheintalnähe Maßnahme Nachhaltigkeit, S Stärkeres Bewusstsein der Gastronomen von „außerhalb“ für den Wein Innovation vom Mittelrhein S Wirtschaftsunternehmen als Kunden der Winzer und Nachfolgege- schäfte z.B. durch Präsentversand S Neukundengewinnung erwartete Syner- S Zusammenarbeit und Kooperation von Wirtschaftsunternehmen, Win- gieeffekte zern vom Mittelrhein und Gastronomen von außerhalb S Durch die Interessenweckung für Wein vom Mittelrhein - Landschaftserhaltung Seite 70

Zeitplanung S Jedes Jahr neue Standortsuche im März S März 2002 neue gastronomische Partnersuche für Zusammenarbeit mit Mittelrheinwinzer S Juni 2002–Mai 2003 Ausarbeitung des bestehenden und bewährten Konzeptes von „a`la Region“ für den neuen Standort S Juni 2003 Veranstaltung „a`la Region“ geplanter Finanzbedarf 40.000,- € geplante Finanzierung S 65 % Finanzierung dz.B. durch Programme zur Förderung des Touris- mus / Werbung S 35 % durch Banken / Sparkassen / Wirtschaftspartner Seite 71

Projekt 10

Vino Rhein-Nahe

einreichende Person / Institution Name Rhein-Nahe Touristik e.V. Ansprechpartner Christian Kuhn Adresse Oberstraße 45, 55422 Bacharach Telefon 06743 / 919303 e-mail; homepage [email protected] ; www.rhein-nahe-touristik.de Träger und Projekt- Rhein-Nahe Touristik e.V. partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Förderung des Weinabsatzes und des Tourismus, Entwicklung eines Events läuterung zur Verlängerung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Gäste, Steigerung des Zusammengehörigkeitsgefühl im Mittelrheintal. Zielgruppe / Begün- Zielgruppe: Der genussorientierte Gast bzw. Besucher mit mittlerem und stigte gehobenem Konsumniveau. Ausgangssituation: Mangelnde Präsentationsmöglichkeit der direktvermark- tenden Winzer (im Rahmen des örtlichen Bauern- und Winzervereins) im Herkunftsgebiet. geplante Maßnahmen Durchführung einer jährlich unter den Ortsgemeinden wechselnden, qualita- tiv gehobenen und anspruchsvollen Open-Air-Veranstaltung. Ort der geplanten Attraktive Freiflächen (1-2 ha) im Mittelrheintal bzw. in den Nahegemeinden Maßnahme des LAG Gebietes. Nachhaltigkeit, Verknüpfung der den Tourismus begründenden Elemente Landschaft, Bur- Innovation gen, histor. Städte, Kultur mit Weinbau und Gastronomie. erwartete Syner- S Einbindung der örtlichen Gastronomie, lokale Kulturschaffende gieeffekte S Synergieeffekte (Werbung, etc.) S Komplettierung des Veranstaltungsangebotes S Integration der örtlichen Musikvereine und Kulturträger in das Musikprogramm S Bereicherung des Musikangebotes, Erhöhung der Besuchernachfrage Zeitplanung Termin: 2. Juliwochenende geplanter Finanzbedarf einmalig 15.000,- € zur Anschubfinanzierung geplante Finanzierung S ca. ein Drittel Eigenanteil S ca. zwei Drittel Förderung durch Landesmittel / Leader plus Seite 72

Projekt 11

Qualifizierung der Multiplikatoren

einreichende Person / Institution Name Mittelrhein Wein e. V. und GMN mbH Ansprechpartner Hiltrud Specht (Mittelrhein Wein e. V.) und Andreas Bitz (GMN mbH) Adresse Am Hafen 2, 56329 St. Goar Posthof, 55422 Bacharach Telefon 06741 / 7723, 06743/599663 e-mail; homepage www.mittelrhein-wein.com / [email protected] www.mittelrheintal.de Träger und Projekt- Träger: Mittelrhein Wein e.V. und GMN mbH partner Partner: Hotel - und Gaststättenverband, Staatliche Lehr und Versuchsan- stalt für Landwirtschaft und Weinbau, Winzer, Gastronomie, Landesamt für Denkmalpflege und sonstige Multiplikatoren.

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Das Projekt zielt auf die Qualifikation des Servicepersonals im Hotel –und läuterung Gaststättengewerbe sowie vor dem Hintergrund der Anerkennung als UNESCO-Welterbe auf die Weiterbildung aller Multiplikatoren. Der Service und die Gästebetreuung ist in den meisten Betrieben des Hotel- und Gaststättengewerbes verbesserungsbedürftig. Im Rahmen des Gesamt- konzeptes zur intensiven Kooperation zwischen Winzern und Gastronomen soll ein gemeinsames Schulungs- und Beratungsprogramm für eine wech- selseitige Stärkung der wirtschaftlichen Grundlagen durchgeführt werden. Das Bild, das Touristen als Gäste des Tals wie auch Bewohner von dem UNESCO-Projekt und dem Mittelrheintal haben und vermittelt bekommen, ist durchaus verbesserungsbedürftig. Bei einer Vielzahl von Veranstaltungen – von Weinproben bis Schiffstouren, von Partnerschaftsbesuchen bis zum Zufallsbesuch – wird immer wieder ein Informationsdefizit auch bei den als Multiplikatoren auftretenden Repräsen- tanten des Tales erkennbar. Durch eine gezielte Schulung von Personen, die als Multiplikatoren fungie- ren, sollen die Besonderheiten des Mittelrheintales vermittelt und die Idee der Erhaltung und Weiterentwicklung der Kulturlandschaft als Erbe der Menschheit verbreitet werden. Seite 73

Zielgruppe / Begün- S Winzer und Gastronomiebetriebe stigte S alle denkbaren Multiplikatoren (z.B. Gästeführer, Tourist-Informationen) S indirekt durch gute Information: Gäste und Besucher geplante Maßnahmen S Schulungen, Seminare, Informationsangebote S Einzelbetriebliche Beratungen S Wettbewerbe ( Bester Schoppen ) Die Fachinhalte der Multiplikatorenschulung bauen auf den Zusammenstel- lungen der Dokumentation Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal (Landes- amt für Denkmalpflege (Hrsg.) (2001): Das Rheintal von Bingen und Rüdes- heim bis Koblenz. Eine europäische Kulturlandschaft) auf. Der überwiegen- de Teil ist kurzfristig verfügbar. Ort der geplanten Dezentral in verschiedenen Orten der Gebietskulisse Maßnahme Nachhaltigkeit, S Steigerung der Attraktivität des ländlichen Raumes als Arbeitsraum Innovation S Branchenübergreifendes kooperatives Schulungs- und Beratungsange- bot S Steigerung der Einkommen durch Qualifikation v. a. für Frauen S Sicherung von Arbeitsplätzen. erwartete Syner- S Sicherung des Weinbaus gieeffekte S Förderung eines hochwertigen Tourismus S Qualitätsverbesserung des touristischen Dienstleistungsangebots S Zufriedenheit der Gäste S Verbesserung der Identifikation der Bewohner des Tals mit ihrer Heimat Zeitplanung 4 Jahre geplanter Finanzbedarf Qualifizierung des Service-Personals: Kosten für Schulungen, Seminare, Informationsmaterial Einzelbetriebliche Beratungen und den Wettbewerb ( Bester Schoppen ) ca. 88.000 € Multiplikatoren-Schulung: S Didaktische Aufarbeitung für 5 Zielgruppen (Winzer, Partner, Schulen, Tourismus, Gastronomie) 8.000 € S Vervielfältigung Materialien 12.000 € S Präsentationsmaterial 10.000 € S Durchführung Veranstaltungen (3 Jahre, je 6 Abende, je 2 Wochenenden; zudem 4 Einführungs- und 8 Vertiefungsabende) = 30 Abende + 12 Wochenendtage 42.000 € S Summe Multiplikatoren-Schulung ca. 72.000 € Gesamt ca. 160.000 € geplante Finanzierung ca. 50 % Förderung durch Programme zur Qualifizierung ca. 50%% Eigenanteil: Eigenanteil Multiplikatorenfortbildung: S Teilnehmerbeiträge 4.000 € S beteiligte Gruppierungen 6.000 € S Landesamt für Denkmalpflege 10.000 € S GMN 16.000 € Eigenanteil Qualifikation des Servicepersonals durch Teilnehmerbeiträge und Vereinskapital. Seite 74

Projekt 12

Vermarktung regionale Produkte: Aufbau von Vinotheken

einreichende Person / Institution Name Mittelrhein-Wein e.V. und GMN Gesellschaft Mensch und Natur mbH Ansprechpartner Frau H. Specht sowie Dipl.-Biol. Andreas Bitz Adresse Mittelrhein-Wein e.V.: Am Hafen 2, 56329 St. Goar GMN mbH, Posthof, 55422 Bacharach Telefon Mittelrhein-Wein e.V.: Mo – Mi – Do 8-12 Uhr Tel. 06741 / 7712 GMN mbH: 06743 / 599663 e-mail; homepage www.mittelrhein-momente.de [email protected], www.mittelrheintal.de Träger und Träger: Mittelrhein-Mittelrhein-Wein e.V. und GMN mbH Projektpartner Projektpartner: Winzer aus dem Mittelrheintal

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Das Projekt zielt auf die Verbesserung der Absatzbedingungen für das typi- läuterung sche Regionalprodukt „Wein“ durch Vermarktung. Es setzt sich aus zwei Teilprojekten zusammen, die in unterschiedlicher Trägerschaft durchgeführt werden sollen: S Teil A: Förderung des Aufbaus mehrerer Vinotheken am gesamten Mit- telrhein S Teil B: Mittelrhein-Vinothek im Posthof Bacharach als erste Maßnahme In unserer touristischen Region ist es bisher nicht möglich, an einem neu- tralen Ort Informationen über Wein und Winzer aus dem gesamten Anbau- gebiet zu erhalten. Ebenso fehlt eine neutrale Weinverkaufsstätte, in der Weine / Sekte / Brände aus allen Weinbauregionen und Städten vertreten sind. Weinproben für den einzelnen Weinkunden sowie auch für Gruppen sollten dort möglich sein. Typische Speisen der Region passend zum Wein sowie kleine Geschenkartikel sollen das Angebot abrunden. Zielgruppe / Begün- Gäste und Bewohner des Mittelrheintales. stigte geplante Maßnahmen Anreize schaffen für die möglichen Betreiber von Vinotheken durch Unter- stützung bei Aufbau und Marketing. Ort der geplanten Eine umsetzungsreife Konzeption für eine Vinothek liegt vor für das Mit- Maßnahme telrhein-Besucherzentrum Posthof Bacharach mit zugehörigem Apostelhof- Gewölbekeller, Winandhof und Posthof-Weinberg. Darüber hinaus soll auch an anderen, von Touristen frequentierten Orten der Aufbau von Vinotheken gefördert werden. Seite 75

Nachhaltigkeit, Die Fortführung des Weinbaus in der global bedeutsamen Kulturlandschaft Innovation Mittelrheintal (s. Bemühungen um Anerkennung als UNESCO-Welterbe) ist zentraler Bestandteil der nachhaltigen Nutzung der einzigartigen Landschaft. Die Vinotheken sollen einen Beitrag zur Imageförderung und der Verbesse- rung der Absatzbedingungen schaffen. Im Posthof Bacharach bestehen besondere Chancen durch die personelle und organisatorische Anbindung der Vinothek an andere touristisch und kulturell bedeutsame Angebote in der Gastronomie (Speisen, Ausstellung, Tagungsmöglichkeiten etc.) sowie die Einbindung der Außenanlagen in den klassischen Weinbaulagen an der Wernerkapelle. erwartete Syner- S Über eine Förderung des Weinbaus (Imageförderung, Absatzmöglich- gieeffekte keiten) Stützung des Steillagen-Weinbaus als traditionelle und land- schaftsprägende Landnutzungsform S Herstellung direkter Kontakte zwischen Erzeugern und Konsumenten Zeitplanung Über den gesamten Zeitraum von 5 Jahren, Zuschüsse für die vor der Reali- sierung stehenden Vinothek im Posthof Bacharach in den kommenden 2 Jahren. geplanter Finanzbedarf Gesamtsumme für mehrere Vinotheken ca. 150.000 €

Gesamtbedarf der Maßnahme Posthof Bacharach 134.000 € S Bereits investiert für Ausstattung, Konzept, Infrastruktur etc. 24.000 € S Noch zu investieren in Keller 36.500 € Behindertengerechter Abgang/Lift, Weinkühltheke, Beleuchtung, Lager- möglichkeiten, Probenmöblierung, Info-Tafeln, Materialien, Werbeunter- lagen S Außenanlagen 73.500 € Beschattung/Regenschutz für Winandhof, Ausschilderung, Beleuchtung Reil, Regenschutz, Ausstattung große Terrasse, Aufgang in Modell- weinberg / Wernerkapelle, Ausstattung Modellweinberg (Tafeln, Geräte, Licht) Die Aufteilung der Mittel auf die anderen Projekte ist noch nicht entschieden geplante Finanzierung S ca. 70 % Eigenkapital bzw. Eigenleistung S ca. 30 % über Landesprogramme zur Tourismusförderung / Leader+ Seite 76

Projekt 13

Regionalregale als Komponente des Produktmarketings zur Stärkung der regionalen Identität

einreichende Person / Institution Name GMN Gesellschaft Mensch und Natur mbH Ansprechpartner Dipl.-Biol. Andreas Bitz / Dipl.-Biol. Thomas Merz Adresse Posthof, 55422 Bacharach Telefon 06743 / 599663 e-mail; homepage [email protected], www.mittelrheintal.de Träger und Projekt- Träger: GMN mbH partner Projektpartner: Aktionsbündnis ‚Tag der Regionen‘, Landwirschaftsverbände

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Einführung von Regionalregalen zur Förderung der Regionalvermarktung, läuterung der örtlichen wirtschaftlichen Initiativen und zur Stärkung der regionalen Identität, u.a. durch Vernetzung der örtlichen Anbieter. Ziel ist der Aufbau selbsttragender und wirtschaftlich arbeitender Strukturen. Im Zuge der Auszeichnung der Kulturlandschaft Mittelrheintal als UNESCO- Welterbestätte werden Initiativen erforderlich, um über die kommunalen Grenzen und Interessensgruppen sowie den Rhein hinweg das Zusammen- gehörigkeitsgefühl (regionale Identität) zu stärken. Auch der Gast und Ver- braucher legt mehr und mehr Wert auf eine erkennbare Herkunft und Quali- tät der Produkte. Diese müssen dezentral erwerbbar sein. Hier bestehen aktuell nach wie vor erhebliche Defizite. Sowohl die Bewohner des Mittelrheintals (Orientierung aus dem Tal heraus in die angrenzenden Ballungsräume) als auch die Gäste identifizieren sich bisher unzureichend mit der Region. Dies hat zahlreiche, u. a. historische Ursachen (Zersplitte- rung, Verwaltungsgliederung), welche aktuell zu überwinden sind. Über die einseitige Ausrichtung auf den (abnehmenden) Tourismus hinaus ist das regionale Wirtschaften zu stärken, insbesondere auch die verbliebene Infra- struktur in den Ortskernen. Ein Weg hierzu - dies zeigen vergleichbare Problemregionen wie z.B. die drei Bundesländern angehörende Region Rhön - kann über ein regionales Marketing führen. Bereits in den vergangenen Jahren wurde eine Erhebung und Publikation zu den Anbietern von Regionalprodukten durchgeführt. Zielgruppe / Begün- S Gäste des Mittelrheintals: Touristen stigte S Bewohner S Interessensgruppen der Erzeuger: Winzer, Landwirtschaft, Forst, Kunst/Handwerk, Dienstleistungen (Gastronomie, Hotellerie etc.) Seite 77 geplante Maßnahmen Vorgehensweise: S Ergänzende Ermittlung des Bestands, der aktuellen Entwicklung und einer Status quo-Prognose sowie von Infrastruktur, Angeboten, und Vermarktungswegen S Umfrage in Gastronomie, Weinbauverband, Anbietern (auch Nebener- werb) S Aufarbeitung der Defizite (Stärke/Schwächenanalyse) S Vergleich mit anderen, erfolgreichen sowie angrenzenden Regionen S Ermittlung des möglichen Bedarfs und der Wirtschaftlichkeit S Logo und Label für Mittelrheintal, verknüpft mit Qualitätskriterien spezi- fisch für Produkte S Regionalprodukte definieren/kreieren: z.B. Steilstlagenwein, Ökopro- dukte, in verschiedensten Sparten (Fisch, Wild, Beweidungstiere, Feu- erwein, Brände, Säfte, Backwaren, Holzprodukte aus Niederwald, Koh- lenmeiler, Kräuter etc.) S Neue Vermarktungswege: Regionalregale in Gastronomie, Hotellerie, Einzelhandelgeschäften, bei Winzern, zentral beliefert aus Zentrallager; Märkte, auf Schiffen S Verstärkter Einsatz der Produkte in der Gastronomie S Information und Bewerbung der Verbraucher/Konsumenten (Verknüp- fung mit Kultur, Ereignissen, Regionalführer) S Vorstellung der Ergebnisse (Fachtagung, Publikation) S Umsetzung in die Praxis

Einrichtung von Regionalregalen: S Einrichtung und Etablierung von Regionalregalen. Diese dienen dazu, die Regionalprodukte dem Verbraucher dezentral zu präsentieren und zu verkaufen S Das Regionalregal soll unverwechselbar mit einheitlicher Ausstattung und Kennzeichnung ausgestattet sein. Einheitliches Label z.B. „Gutes vom Mittelrhein – Valley products“. Als Stecksystem ist es den je- weiligen örtlichen Gegebenheiten anzupassen und zu erweitern sowie auf die Produkte einzustellen S Auch die Produkte werden durch Anhänger und/oder Aufkleber entspre- chend gekennzeichnet und beworben

Auswahl der Produkte S Immer der nächstgelegene Produzent wird gewählt, überregional be- deutsame Produkte (inkl. spez. Literatur) S Alle Sparten sind vertreten, allerdings keine verderbliche Frischware: Wein, Sekt, Essig, Brände, Likör, Säfte, Marmeladen/Gelee, Honig, Met, Schinken, haltbare Wurstwaren, Käse, Forellen, Wild, Getreide, Schie- fer, Publikationen S Zentrale Zusammenführung, Lagerhaltung, Preisauszeichnung, Kenn- zeichnung S Wöchentliche Auslieferung in links- und rechtsrheinischer Tour und gleichzeitige Aufnahme ausgegangener Produkte beim Produzenten Seite 78 geplante Maßnahmen Preisgestaltung S Aufpreismodell. Die hochwertigen Produkte werden gegenüber dem Standard-Abgabepreis des Produzenten mit einem Aufschlag versehen, um einen Anreiz zum Direktkauf beim Produzenten zu schaffen S Die Standorte erhalten für Standplatz und Kassieren etc. einen umsatz- gestaffelten Anteil Ort der geplanten dezentral in verschiedenen Orten des Mittelrheintals an ca. 110 verschiede- Maßnahme nen Punkten Auswahl der ca. 110 Standorte von Regionalregalen S Hotels / Gastronomiebetriebe 50 S Ca. 7 Burgen, 3 Jugendherbergen 10 S Bio- und Regionalläden (ca. 5) 5 S Tourist-Informationen, Zentren etc. 8 S Ketten, Einzelhandel 20 S Tankstellen, Rastplätze 10 S Sonstige 7 Das Lager in Bacharach und die Koordination vom Mittelrhein- Besucherzentrum aus gewährleistet eine erfolgreiche und dauerhafte Ab- wicklung. Nachhaltigkeit, S Die einzigartige Kulturlandschaft des Oberen Mittelrheintals ist das Er- Innovation gebnis der jahrhundertelangen landschaftsgerechten Nutzung durch den Menschen. In unserer globalisierten Warenwirtschaft haben es die land- und forstwirtschaftlichen Erzeuger wie auch die Handwerker aus dem klein- und reichstrukturierten Mittelrheintal sehr schwer, im Wettbewerb mit Konkurrenten zu bestehen, die in anderen Regionen unter wesent- lich günstigeren Bedingungen produzieren können. S Im Gegensatz dazu ist zur Erhaltung und verantwortungsvollen Weiter- entwicklung der Kulturlandschaft gerade die Fortführung der traditionel- len Wirtschaftsformen unerlässlich. S Nur durch eine verbesserte Regionalvermarktung lassen sich Wettbe- werbsnachteile vermindern und eine regionale Wertschöpfung fördern. Regionale Vermarktung vermeidet zugleich Transportwege und dient auch in diesem Zusammenhang der Nachhaltigkeit. erwartete Syner- S Verbesserung der Identifikation der Bewohner des Tals mit ihrer Heimat gieeffekte S Stärkung der regionalen Wirtschaftspartner und Wirtschaftskreisläufe Zeitplanung S Bis Oktober 2002 Durchführung der vorbereitenden Arbeiten S 6. Oktober 2002 Teilnahme am bundesweiten ‚Tag der Regionen‘ mit Vorstellung des Regionalregals S ab Herbst 2002 Einrichtung der Regionalregale vor Ort Seite 79 geplanter Finanzbedarf Finanzielle Erfordernisse Gesamt 282.000 € S Bereits investiert 4.000 € S Konzeptionen, Erhebungen 2.000 € S Führer, Faltblatt etc. 2.000 €

S Noch zu investieren 278.000 € S Recherchen, Erhebungen 100 Ah à 42 EURO 4.200 € S Fahrkosten, Büro, Nebenkosten 6.800 € S Ausstattung, Ausbau Lager, Infrastruktur 20.000 € S EDV, Rechnungswesen, Verwaltungsaufbau 15.000 € S Transportfahrzeug, Auslieferung 25.000 € S 110 Regionalregale à 1.700 € 187.000 € S Werbeunterlagen, Logo, Aufkleber, Anhänger, Messe, Märkte 20.000 € Gedeckt werden sollen die Kosten der Start- und Anlaufphase von ca. 2 Jahren. In dieser Zeit werden die sonstigen Personalkosten i.W. bereits durch Erträge erwirtschaftet. geplante Finanzierung ca. 80 % Eigenmittel, Anteil am Verkaufserlös, ca. 20 % Fördermittel zur Produktvermarktung / Leader+ Seite 80

Projekt 14

Plattform für Werbung im Ausland vornehmlich in Frankreich, England, Irland, Norwegen und Italien

einreichende Person / Institution Name Touristikgemeinschaft im Tal der Loreley Ansprechpartner Claudia Schwarz Adresse Heerstraße 86, 56329 St. Goar Telefon 06741 / 383 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Touristikgemeinschaft im Tal der Loreley partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- S In Zusammenarbeit mit den Regionen rund um den Flughafen Hahn (Tal läuterung der Loreley, Hunsrück, Nahe, Mosel und Eifel) soll eine intensive Bear- beitung ausgewählter Quellmärkte erfolgen S Erhöhung der Besucherquoten im Rheintal S Hier werden England, Frankreich, Irland, Norwegen und Italien als Märkte favorisiert Zielgruppe / Begün- S Französische, irländische, norwegische, italienische Reisewillige; Indivi- stigte dualisten und Gruppen S Fluggäste von RyanAir S Begünstigte: touristische Leistungsträger; Region geplante Maßnahmen S Promotion der Region (Imageanzeigen) S Positionierung des Angebotes (Produktanzeigen) S Verkaufsfördung/Messebesuch in den Quellmärkten und Mailings an Reiseveranstalter S Internetpräsentation in der jeweiligen Landessprache S Herausgabe von Prospekten und Werbematerial in den jeweiligen Hei- matsprachen S Ausarbeitung von Pauschalangeboten für den Aufenthalt am Mittelrhein und in der näheren Umgebung S Werbewirksame Auftritte im Ausland S Schaffen von Präsentationsmöglichkeiten (zum Beispiel im Flughafen Hahn) Ort der geplanten S Tourismusbüro St.Goar (Zentrale / Koordinierungsstelle). Ausländische Maßnahme Zielgebiete (England, Frankreich, Irland, Norwegen, Italien) S Flughafen Hahn Nachhaltigkeit, S Aufbau von neuen Märkten und Intensivierung der bisherigen Aktivitä- Innovation ten; zukunftsweisende Aktionen S Zusammenarbeit mit anderen Regionen erwartete Syner- S Nutzung der englischen Internetpräsentation für alle englischsprachigen gieeffekte Märkte S Imagepflege, bessere Auslastung des touristischen Angebots Seite 81

Zeitplanung S Juli 2002 Fertigstellung Werbe-Konzepte S August 2002 Druck von Werbeprospekten und Ausarbeitung von Pau- schalangeboten für ausländische Gruppen S September bis Oktober 2002 1. Werbeaktionen im Ausland. Dabei Kon- taktaufnahmen mit Reiseveranstaltern und Presse-Multiplikatoren und Schalten von Werbeanzeigen S Frühjahr 2003 Werbeaktionen Teil 2 Teilnahme an traditionellen Messen im Ausland geplanter Finanzbedarf 275.000,- €, davon Eigenanteil Träger 96.250,- € Touristikgemeinschaft Im Tal der Loreley geplante Finanzierung S 35 % Eigenanteil des Trägers (96.250 €) S 65 % Zuschüsse aus Programmen der Tourismusförderung Seite 82

Projekt 15

Wanderführer Rhein-Burgen-Wanderführer

einreichende Person / Institution Name Forum Mittelrheintal. e.V. Ansprechpartner Dr. Rönneper Adresse Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard Telefon 06742 / 806436 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Träger: Forum Mittelrheintal partner Partner: Touristikgemeinschaft „Im Tal der Loreley“

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- S Ein moderner Wanderführer für den neuen Rhein Burgen Wanderweg läuterung S Karten S Mehrsprachig S Mit ausführlicher Routenbeschreibung, Darstellung der natürlichen und kulturellen Monumente der Region. Zielgruppe / Begün- S Touristen stigte S Unternehmen des Fremdenverkehrsgewerbes geplante Maßnahmen S Texterstellung mit Routenbeschreibung, S Kartendarstellung S Verlag und Vertrieb Ort der geplanten Mittelrheintal Maßnahme Nachhaltigkeit, Inno- Eventuell verknüpft mit neuem online UMTS Handy Lotsensystem vation erwartete Syner- Erhöhtes Gästeaufkommen gieeffekte Zeitplanung 2004 geplanter Finanzbedarf 30.000,- € geplante Finanzierung S 35 % Eigenanteil durch Anzeigen und Sponsoren S 65 % Zuschuss aus Tourismusförderung Seite 83

Projekt 16 Kulturlandschaftsgärtnerei

einreichende Person / Institution Name Forum Mittelrheintal - GNOR Ansprechpartner Peter Sound, Dr. Rönneper Adresse Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard Telefon 06742 / 806 436 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Forum Mittelrheintal partner Städte und Gemeinden, Kreisverwaltungen

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Die Pflege und Gestaltung der fortbestehenden Kulturlandschaft wird aus läuterung Gründen des Naturschutzes und der landschaftsästhetischen Bedeutung für den Fremdenverkehr nicht allein aus den wirtschaftlichen Nutzungen des Weinbaus oder der Landwirtschaft gesichert werden können. Wesentliche Elemente der Kulturlandschaft: offene Hänge, markante Felsformationen und historische Weinbergmauern können in einer angemessenen Weise nur erhalten werden, wenn regelmäßige Pflege und Gestaltungsmaßnahmen realisiert werden. Dafür soll in der Region eine einheitliche Landschaftsgärtnerei (auch als Zweckverband möglich) aufgebaut werden, die nach den Vorgaben des Naturschutzes und landschaftsästhetischen Kriterien das Bild der Kultur- landschaft sichert und gestaltet. Die Landschaftsgärtnerei nimmt Aufgaben war, die bereits heute von den Gemeinden und den Biotopbetreuern der Kreise ausgeführt werden. Diese Aufgaben werden ergänzt durch die Ergebnisse aus dem E+E Vorhaben und sichern somit die Fortführung der begonnenen Arbeiten. Zielgruppe / Begün- Landwirtschaftsbetriebe und Winzer, die die Offenhaltung durchführen. Zu- stigte sätzliche Beschäftigungsprojekte für die Erhaltung spezieller Bereiche wie Trockenmauern, Felsformationen oder naturnaher Uferbereiche in einer Landschaftsgärtnerei. geplante Maßnahmen Gründung einer Gesellschaft oder eines Zweckverbandes der Städte und Gemeinden im Mittelrheintal mit den o.a. Aufgaben. Sicherung und Sanie- rung der Weinbergsmauern im Umfeld historischer Ensembles als Ein- stiegsprojekt. Ort der geplanten Ganze Region Maßnahme Nachhaltigkeit, S Sicherung der Biotope, Gestaltung des Landschaftsbildes Innovation S Einheitliche Realisierung landschaftspflegerische Maßnahmen in einem übergemeindlichen Zweckverband erwartete Syner- Steigerung der touristischen Attraktivität, Verbesserung der Lebensqualität gieeffekte auch für die Einwohner. Sicherung des Naturschutzes. Seite 84

Zeitplanung Einrichtung Zweckverband ca 3 Jahre, dann dauerhaft geplanter Finanzbedarf 300.000,- € S Personalkosten für den Aufbau des Zweckverbands S Sachkosten für Material / Räumlichkeiten S Kosten für beispielhafte Sicherung und Sanierung der Weinbergsmauern im Umfeld historischer Ensembles geplante Finanzierung S 35 % aus Mitteln derStädte, Gemeinden, Kreise S 65 % Zuschüsse aus Mitteln der Landespflege Seite 85

Projekt 17

Innovative und wertschöpfungssteigernde Niederwald- nutzung zur Holzkohlegewinnung

einreichende Person / Institution Name Selva - Büro für Waldwirtschaft und ökologische Planung Ansprechpartner Martin Redmann Adresse Mittelstraße 3a, 56154 Boppard - Oppenhausen Telefon 06742 / 804884 e-mail; homepage [email protected]; Träger und Projekt- Verein zur Förderung des Haselhuhns e.V. (neu zu gründen) partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Ziele: läuterung S Erhalt des Niederwalds durch zeitgemäße Nutzung S Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einem dicht besiedelten Raum S Schutz und Förderung von Rote-Liste-Arten (insbesondere Haselhuhn) S Gewährleistung von Bodenschutz, Bewahrung des Landschaftsbildes

Planungsziele der Regionalplanung: "Der Niederwald soll als eine die Mittelrheinlandschaft mitprägende, älteste systematisch und nachhaltig betriebene, weltweit einzigartige Kulturform der Waldbewirtschaftung erhalten bleiben. Es bedarf zu seiner Erhaltung und Revitalisierung nach fünfzig Jahres fehlender Behandlung einer umfassen- den Pflege"(Raumanalyse Mittelrheintal – Managementplan zum Antrag für die Aufnahme des Mittelrheintales in die Welterbeliste der UNESCO, 2001, S. 45)

Beschäftigungswirkung: S In dem von Arbeitsrückgang geprägten Arbeitsfeld „Forstwirtschaft“ durch Wiedereinführung regelmäßiger Bewirtschaftung jahrzehntelang ungenutzter, ehemaliger Niederwälder und durch Wiedereinführung der traditionell verbreiteten Holzkohleherstellung mit moderneren Verfahren S Zusätzlich durch Optimierung eines modernen Holzernteverfahrens für die Steillagen (Entwicklungsarbeit) S Durch Führungen für Interessierte ist eine geringfügige Beschäftigungs- wirkung im Tourismusbereich möglich Zielgruppe / Begün- S Mittelrheintalbesucher stigte S Be- und Anwohner S Je nach Lage zu Wegen, Straßen und Bahnstrecken profitieren die Ver- antwortlichen von verbesserter Verkehrssicherheit. S Waldarbeiter Seite 86 geplante Maßnahmen S Entwicklung eines effizienten Holzerntesystems durch Adaption vorhan- dener technischer Instrumente S Entwicklung eines Umsetzungskonzeptes „Reaktivierung der Nieder- waldnutzung durch Einsatz moderner Holzerntetechnologie und Steige- rung der Wertschöpfung" S Entwicklung eines Marketingkonzeptes für Holzkohle und Lohrinde (zum Gerben von Leder) S Flächenauswahl im gesamten Mittelrheintal in Kooperation mit der Forstwirtschaft und der Landespflege, Festlegung eines Einsatzplanes S Durchführung von Niederwaldhieben, Gewinnung von Lohrinde, Ver- kohlung des Holzes, parallel touristische Führungen S Vermarktung von Holzkohle und Lohrinde Ort der geplanten gesamtes Mittelrheintal mit Schwerpunkt auf den Bereichen mit Haselhuhn- Maßnahme vorkommen, daneben auch für das Landschaftsbild wichtige und besonders von Erosion bedrohte Flächen Meiler sowie Erntegeräte sind mobil Nachhaltigkeit, Seit Jahrzehnten wird der Niederwald großflächig nicht mehr als solcher Innovation genutzt. Konsequenzen sind der Verlust wertvoller Lebensräume die Verän- derung des Landschaftsbildes die Nichtnutzung nachwachsender Rohstoffe undder Verlust einer historischen Waldnutzungsform. Zusätzlich kann die Nichtnutzung oder Überführung in Hochwald auf be- stimmten Standorten zu Bodenschutzproblemen führen. Die Nachhaltigkeit der Waldfunktionen ist NICHT gewährleistet. erwartete Syner- S Sicherung von seltenen Lebensräumen für Flora und Fauna, Umsetzung gieeffekte und Ergänzung bestehender Naturschutzziele S Erhalt des Landschaftsbilds S Schutz vor Bodenerosion S Waldnutzung und Waldpflege S Nutzung des endogenen Potenzials (Rohstoff Holz) Zeitplanung S Mai 2002 Verein gründen S Juni 2002 Wirtschaftsplan erstellen, Auswahl der ersten Flächen S ab Juli 2002 Entwicklung eines effizienten Holzerntesystems und Um- setzungskonzepts S Aug. 2002 Beauftragung des Marketingkonzepts S Sept. 2002 Beginn des ersten Hiebs Seite 87 geplanter Finanzbedarf Kosten für S Projektleitung und Verwaltung 9.120,- € p.a. S Gerätekosten und Lager 27.800,- € S Vermarktungskonzept und –material einmalig 8.500,- € sowie 3.500 Euro p.a. S Zuschuss zu laufenden Personal- und Sachkosten je nach Steilheit und Erschließung 750,- bis 1.500,- €/ ha S Evaluation, ornithologische Begleitstudie 7.500 € Den Kosten stehen Einnahmen in Höhe von durchschnittlich ca. 2.500 € aus dem Verkauf der Holzkohle und der Lohe gegenüber. Nach erhöhten Anlaufkosten für die Optimierung der Holzerntegeräte und das Marketingkonzept sind Zuschüsse in Höhe bis ca. 1500 € pro ha nötig. Nach Erfahrungen bei ähnlichen Projekten an der Mosel sind Erschließung für die Holzgewinnung und die Steilheit die entscheidenden Kostenfaktoren. Gelingt es, die Holzerntekosten durch geeignete Erntesysteme deutlich zu verringern, können die Zuschüsse pro entsprechend ha gesenkt werden. Ein "Selbstläufer" im Sinne einer kostendeckenden Bewirtschaftung wäre aus ökonomischer Sicht wünschenswert, ist jedoch vermutlich nicht erreichbar, da Steil- und Steilstlagen mit sehr unterschiedlicher Erschließung bewirt- schaftet werden sollen. Bei einem Gesamtvolumen von 174.900,- € können ca. 80 ha Niederwald in 5 Jahren bewirtschaftet werden. geplante Finanzierung Eigenkapital durch Vereinsmitglieder bzw. Spenden, Einbringen vorhande- ner Geräte und Materialien sowie Eigenleistungen Seite 88

Projekt 18

NATURA 2000 - ein Netz von Kultur- und Naturland- schaften entdecken und erleben

einreichende Person / Institution Name FÖA Landschaftsplanung / Stadt-Land-plus Ansprechpartner Dr. Jochen Lüttmann / Dipl.-Ing. Martin Schorr/ Thomas Zellmer Adresse Auf der Redoute 12, Trier Rhein-Mosel-Str.3, Boppard Telefon 0651 / 91048-0 06742 / 8780-0 e-mail; homepage [email protected] [email protected] Träger und Projekt- Trägerverein (mögl. "Im Tal der Loreley"), partner Projektpartner: Mittelrhein-Tourismus, Naturschutzverbände u. a.

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Ziele: läuterung S Nachhaltige Nutzung der NATURA 2000 - Gebiete am Mittelrhein durch Absicherung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen im Tourismus S Stärkung der positiven Identifikation bzw. emotionalen Bindung mit den NATURA 2000 - Gebieten am Mittelrhein mit Erlebnisangeboten, die Naturerleben mit Kunst/Kultur und Genuss verbinden

Auch in den FFH-Gebieten soll eine nachhaltige Entwicklung durch unmittel- bare Einbindung interessierter Kreise aus der Bevölkerung und der örtlichen Wirtschaft realisiert werden. Zahlreiche win-win-Situationen sind denkbar, die sich mit den fachlichen Anforderungen an das Gebietsmanagement nach Art. 6 der FFH-Richtlinie in Übereinstimmung bringen lassen. Ein Ziel des Gebietsmanagements - neben naturschutzfachlichen und wirt- schaftlichen - sollte die Herstellung einer emotionalen Bindung breiter Bevöl- kerungskreise an die NATURA 2000-Gebiete sein. Dies lässt sich am leich- testen erreichen, wenn die Gebiete unmittelbar mit allen Sinnen erlebt wer- den. Umsetzungselemente sollen sein: 1. In NATURA - Schutzgebieten Unterwegs - Erleben und genießen (Geführte) Erlebnis- Wander- und Radtouren für verschiedene Zielgruppen (Einheimische, Kinder/Jugendliche, Rad- und Wandertouristen, Senioren, Behinderte) in die Gebiete. In Betracht kommen auch spezielle Jugendfreizeiten bzw. Jugendaus- tauschprogramme mit solchen Gebieten, die im Netz NATURA 2000 euro- paweit vernetzt sind. Eine besondere Qualität können diese Touren dadurch bekommen, dass neben der Vernetzung mit bestehenden Touren- und Hotellerie- /Gastronomieangeboten v.a. Einheimische als Gästeführer gewonnen wer- den, die aufgrund ihres Berufes oder ihres persönlichen Interesses eine besondere Bindung an die jeweilige (Kultur-) Landschaft haben. Durch ent- sprechende Schulungen können vorhandene Kenntnisse thematisch vertieft Seite 89

Zielsetzung und Er- werden. Durch eine solche Ausbildung bzw. Teilzeitbeschäftigung können läuterung insbesondere die Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen vor Ort erweitert werden. In Kooperation u.a. mit den örtlichen Jugendherbergen könnte ein spezielles Programm für den internationalen Jugendaustausch entwickelt werden.

2. NATURA-Gebiete mit dem Blick des Malers erleben Gängigerweise werden zur Bewerbung von touristischen Destinationen Fo- tos verwendet. Nicht selten hat man als Betrachter im Falle von Fotos jedoch den Eindruck, alles schon einmal gesehen zu haben. Anders ist es, wenn man die Charakteristika einer Landschaft in einem gemalten Bild oder einer Strichzeichnung selbst festgehalten hat oder auch durch Betrachtung sich mit dieser auseinandersetzt. Stimmungen sind in gemalten Bildern oftmals viel erlebbarer und Bindungen zum abgebildeten Objekt entstehen in weit stärkerem Maß. Mit speziell ausgerichteten Kursen/ Seminaren wird künstlerisch interessier- ten Menschen die Möglichkeit geboten, sich kreativ mit der Landschaft und einzelnen Naturelemente auseinanderzusetzen und sich selbst und über die Ausstellung ihrer Arbeit auch anderen neue Perspektiven und andere Na- turerlebnisse zu vermitteln. Das so entstandene Material kann bei Verwen- dung in Bildmaterialien der Tourismuswerbung eigene Akzente setzen (z.B. eigene Jahreskalender mit entsprechenden Motiven etc.) und den Künstlern entsprechende Anerkennung verschaffen. Entsprechende Kurse fördern auch einen Qualitätstourismus am Mittlerhrein. Weiterhin wäre die Vergabe an Jahresstipendien an ausgewählte Künstler denkbar, mit der Verpflichtung sich in ihrem künstlerischen Schaffen auch mit dem Natura 2000 - Gebiet auseinanderzusetzen und die Ergebnisse den Förderern zur Verfügung zu stellen. Vorhandene Pauschalangebote beziehen sich ausschließlich auf das Malen bekannter Motive (Burgen, Stadtbilder):"Auf den Spuren der Rheinromanti- ker", "Mit Turner durch das Loreleytal". Beschäftigungswirkung: Neuerschließung von zusätzlichen Zielgruppen des Mittelrhein-Tourismus, Ergänzung der Angebotspalette der Destination Mittelrheintal. Frauenförderung: als Durchführende und selbständige Veranstalter kommen wegen des Projektcharakters und der Möglichkeit der Arbeit vor Ort und der freien Zeitgestaltung insbesondere auch Frauen in Betracht. Festigung/Ergänzung der Beschäftigung/Einkommen in Gastronomie, Füh- rungen / Seminar- Angebote Zielgruppe / Begün- S Mittelrheintalbesucher, i.e. Naturreisende und Kunstinteressierte stigte S Be- und Anwohner (insbes. Kunst- und naturinteressierte Frauen) S Tourismus (Gastronomie, Hotellerie, Gästeführer) S örtliche Künstler Seite 90 geplante Maßnahmen S Entwurf eines Organisations- und Geschäftsplanes S Werbung von Kooperationspartnern (Gastronomie, Führer (Biologen, Geographen, Heimatforscher, örtliche Kulturschaffende ...) S Entwicklung qualifizierter (touristischer) Angebote für die angestrebten Zielgruppen (Einheimische, Touristen): Erarbeitung von Touren, Vernet- zung mit sonstigen Angeboten (Gastronomie, regionales Gewerbe, ÖPNV, Kultur), Prüfung auf Verträglichkeit mit den Natura 2000- Schutzgebietszielen, Nachhaltigkeitsprüfung S Bewerbung (Flyer, Internet, Pressearbeit/-infos), Organisation und Durchführung ausgewählter erster Angebote über 2 - 3 Jahre S Evaluierung. Ort der geplanten gesamtes Mittelrheintal mit Schwerpunkt auf FFH-Gebieten Maßnahme Nachhaltigkeit, Lebendige Präsentation des Schutzgebietsystems NATURA 2000. Die Mit- Innovation arbeit und Aufmerksamkeit von vielen Menschen und die Wahrnehmung von Beschäftigungseffekten steigert direkt den Selbstwert der "Schutzgebietsre- gion Mittelrhein" und ihrer Bewohner und trägt zur Identifikation mit den NA- TURA 2000 - Gebieten bei. Fokussierung der Wahrnehmung der NATURA - Gebiete auf Potenziale nachhaltiger Nutzung, Akzeptanzsicherung für das NATURA 2000 - Netz. erwartete Syner- S Akzeptanzsicherung in Großschutzgebieten gieeffekte S Darstellung des touristischen Potenzials und der Arbeitsmarkteffekte der Gebiete des NATURA 2000 - Netzes als Teil der Nachhaltigkeitsstrate- gie Zeitplanung S Juni/Juli/Aug. 2002 Konzeptentwicklung / Organisation; Partner gewin- nen S Bis Ende 2002 Entwicklung der Angebote / Bewerbung S Oster(ferien) 2003 erstmalige Durchführung ausgewählter Programme S Bis Ende 2004 Durchführung, Angebotsergänzung und Evaluierung geplanter Finanzbedarf S Kosten über 3 Jahre ca. 172.000,- € i.e. S Kosten für Organisation und Durchführung ausgewählter erster Ange- bote über 2 - 3 Jahre (Zuschuss) S Koordinations-, Entwicklungs- und Geschäftsführungsaufwand (Perso- nal- und Sachkosten): Entwicklung qualifizierter (touristischer) Angebote für die angestrebten Zielgruppen (Einheimische, Touristen): Erarbeitung von Touren, Vernet- zung mit sonstigen Angeboten (Gastronomie, regionales Gewerbe, ÖPNV), Prüfung auf Verträglichkeit mit den Natura 2000- Schutzgebietszielen, Nachhaltigkeitsprüfung S Vermarktung (Entwicklung und Druck Flyer, Darstellung des Angebotes im Internet, Pressearbeit/-infos) S Mitarbeiterhonorare (Gästeführer, Schulung der Gästeführer, Künstler- stipendium) S Evaluierung Seite 91 geplante Finanzierung S Projektförderung EAGFL / EREF (Tourismusförderung im ländlichen Raum, Pläne und Maßnahmen für das Management in NATURA 2000 Gebieten) S Kulturförderung S internationale Jugendförderung S Im Projekt erwirtschaftetes Eigenkapital (Gewinn) S 80 % Zuschuss aus Mitteln des Minister für Umwelt und Forsten RLP S 20 % Eigenanteil der Träger Seite 92

Projekt 19

Rheinuferbefestigung St.Goar

einreichende Person / Institution Name Stadt St.Goar evtl. Ansprechpartner Stadtbürgermeister Walter Mallmann Telefon 06741 / 1643 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Stadt St.Goar partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- S Steigerung der Attraktivität des vielbesuchten Rheinterrains gegenüber läuterung der Loreley und vor dem traditionellen Aal- und Salmfischfanggebiet im Rhein S Schaffen von Ruhebänken / Ruhenischen entlang der Rheinuferprome- nade mit Blick auf den Loreleyfelsen und der Rheinschifffahrt evtl. Zielgruppe / Be- S Rheintaltouristen günstigte S Be- und Anwohner S Campingplatzbesucher geplante Maßnahmen S Wege- u. Banknischenfläche / Verbundpflaster S Einbau von Ruhenischen mit Sitzgelegenheiten S Anpflanzung von landschaftstypischen Bäumen S Idyllische Beleuchtung entlang der Wegtrasse einschl. Verkabelung S Anmerkung: Alle Maßnahmen benötigen besonderen Planungsbedarf hinsichtlich der jährlichen Hochwassersituation. Ort der geplanten Linkes Rheinufer / Stadtteil St.Goar-Loreley / Rheinkilometer 554,3 bis 555,5 Maßnahme Nachhaltigkeit, S Verbesserter Uferrandschutz Innovation S Schutz vor Ausspülungen bei Hochwassern S Verringerung der Kostensituation Hochwasserschäden erwartete Syner- Steigerung der Aufenthaltsdauer der Touristen gieeffekte Zeitplanung S August 2003 Planung / Genehmigungsverfahren S Baumaßnahmen in den Wintermonaten nach Schließung des Camping- platzes S Bepflanzung Frühjahr 2004 Durch Hochwasser könnte es zu Zeitverzögerungen kommen geplanter Finanzbedarf S 169.000,- € geplante Finanzierung S EU-Anteil 32,50 % = 54.925,00 € S Anteil Land 32,50 % = 54.925,00 € S Eigenanteil des Träger 35 % Seite 93

Projekt 20

Gestaltung des Rheinufers in Kestert

einreichende Person / Institution Name Ortsgemeinde Kestert Ansprechpartner Verbandsgemeindeverwaltung Loreley, E. Gabel Adresse Postfach 11 20, 56342 St. Goarshausen Telefon 06771 / 919-118 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Ortsgemeinde Kestert partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- S Aufwertung des Erscheinungsbilds des Rheinufers, läuterung S Schaffung von Retentionsraum S Anlegen einer multifunktional nutzbaren Freifläche und Liegewiese, die zum Verweilen und aktiven Betätigen einlädt Zielgruppe / Begün- S Einwohner und Besucher stigte S Anlieger des Rheins geplante Maßnahmen 2 Teilabschnitte: S Teil 1: Schaffung von Retentionsraum durch Abtragen der vorhandenen Erdmassen und Anlage einer ebenen, multifunktional nutzbaren Freiflä- che S Teil 2:. Schaffung einer Grünfläche mit Liegewiese mit der Möglichkeit verschiedener Ballspiele, Ufergestaltung (Bepflanzung und Möblierung) Die neu geschaffene Fläche soll durch Anlage der fußläufigen Verbindung an den Ort angebunden werden. Ort der geplanten Rheinufer bei Kestert vom südlichen Ortseingang bis zum Schiffsanleger Maßnahme Nachhaltigkeit, Die noch in den Anfängen befindlichen Ideen und Vorstellungen sollen in Innovation einem eigens dafür geschaffenen "Ausschuss", bestehend aus Mitgliedern unterschiedlicher Bevölkerungs- und Altersgruppen, entwickelt werden. Die- se Form der Einbindung der Bevölkerung in Planung und Umsetzung wird als geeignete Form angesehen, die nötige Akzeptanz zu schaffen und Ver- besserung der Hochwassersituation erwartete Syner- S positive Auswirkungen auf das Landschaftsbild, gieeffekte S Wiederherstellung der Anbindung des Ortes an den Rhein, S Schaffung eines Wir-Gefühls durch gemeinsame Planung und Umset- zung Zeitplanung Umsetzung in 2003 und 2004 geplant Seite 94 geplanter Finanzbedarf S Herrichten der Grünflächen ca. 45.000 € S Anlage der fußläufigen Verbindung einschl. der Zugänge ca. 60.000 € S Möblierung ca. 35.000 € S Bepflanzung ca. 10.000 € Summe ca. 150.000 € geplante Finanzierung S 60 % über Programme des Ministerium für Umwelt und Forsten und / oder Dorferneuerung bzw. EU S 40 % Eigenanteil der Ortsgemeinde, in weiten Teilen durch Eigenlei- stung der Bevölkerung Seite 95

Projekt 21

Beseitigung und Verwertung der Hybridpappeln an der Loreley

einreichende Person / Institution Name Forum Mittelrheintal, VG Loreley Ansprechpartner Dr. Rönneper, Bürgermeister Kern Adresse Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard Telefon 06742 / 806 436 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Forum Mittelrheintal – Verbandsgemeinde Loreley, Ortsgemeinde Kaub partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- S Die dominante Baumgruppe der standortfremden Hybridpappeln zwi- läuterung schen B 42 und Fluss am Fuß der Loreley soll beseitigt und durch standortgerechten Bewuchs ersetzt werden S Aus den gefällten Bäumen kann ein Floss gezimmert werden, welches für begrenzte Zeit als Gierfähre zwischen der Stadt Kaub und dem Pfalzgrafenstein verkehren kann S Demonstration alter Schifffahrtstechniken Zielgruppe / Begün- Touristen stigte geplante Maßnahmen S Fällen der Pappeln S Neupflanzung S Bau eines Floßes, Verankerung im Kauber Wasser S Nutzung als Fähre für die Besucher des Pfalzgrafenstein Ort der geplanten St. Goarshausen – Kaub Maßnahme Nachhaltigkeit, S Gestaltung der Landschaft mit standortgerechten Bewuchs, Innovation S Einsatz der Gierfähre als umweltfreundliches Transportmittel, da die Strömung genutzt wird, keine zusätzliche Energie erforderlich ist erwartete Syner- gieeffekte Zeitplanung ca. 2 Jahre geplanter Finanzbedarf S Beseitigung des Bewuchses S und Ausrichtung der Stämme S Neupflanzung S Einrichtung Floßbaustelle S Bau des Floßes S Aufbauten für Sicherung S Personentransport S Transport nach Kaub, Signalanlagen S Verankerung im alten Wasser Gesamtkosten ca. 130.000,- € Seite 96 geplante Finanzierung S Landschaftspflege S Tourismusförderung S Schifffahrt Seite 97

Projekt 22

Funktionale Wiederherstellung der eingedeichten Reten- tionsfläche Haus Peterspay

einreichende Person / Institution Name Stadt Boppard Ansprechpartner Stadt Boppard / GNOR – P. Sound Adresse Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard Telefon 06742 / 806 436 e-mail; homepage [email protected], Träger und Projektpart- GNOR / Stadt Boppard ner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Erläute- S Aufwertung der Mittelrheinischen Flusslandschaft. Wiederherstellung rung der nördlich des Campingplatzes Sonneneck beginnenden und an der Kreisgrenze endenden Retentionsraums S Rückbau und Renaturierung kleiner Bereiche des Rheindeichs sowie Teile der Fläche zur Ermöglichung des freien Zu- und Abflusses bei Hochwasser Situationen S Wiederherstellung eines Retentionsraums S Aufstellen einiger Informationstafeln S Aufwertung des Campingplatzes S Beseitigung periodischer Mückenplagen durch stehendes Wasser sowie Fischbrut Zielgruppe und Begün- S Kultur- und naturinteressierte Touristen (Rad- , Wander-, Camping stigte und Schiffstouristen) S Anwohner / Campingplatz / Stadt Boppard Geplante Maßnahmen S Teilweise Rückbau des Rheindeichs S Informationstafeln zur Kultur- und Naturlandschaft sowie der Stadt Boppard S Entfernung von Dreck und Unrat S Anlage einer Gewässerverbindung (Bucht bzw. Altarm) Standort der geplanten Kreis Rhein-Hunsrück / Stadt Boppard Maßnahme Gemarkung 1 / Flurstück Nr. 1-462-24 Im Besitz der Bundesrepublik Deutschland Innovation Seit Jahrzehnten wird der Mittelrhein durch Bebauung seines Retentions- raums eingeengt.

Konsequenzen sind S Der Verlust fast aller Retentionsräume S Der Verlust des ursprünglichen Landschaftsbildes S Beseitigung von Reproduktionsstätten vieler Tierarten Seite 98

Erwartete Syner- S Wiederherstellung eines Retentionsraums gieeffekte S Sicherung eines bedrohten Lebensraums für Flora und Fauna S Schaffung einer Reproduktionsmöglichkeit für Fische sowie anderer wassergebundener Tierarten S Verbesserung und Präsentation eines der wenigen Standorte dieses historischen Landschaftsbildes am Mittelrhein S Verminderung von Mückenplagen S Verbesserung eines durch illegale Müll-, Erd-, Schutt- sowie sonstige Ablagerungen als unschön empfundenen Landschaftsbestandteil Zeitplanung S Juni 2002 Grundlagenermittlung S Mai/Juni 2002 Bestandsaufnahme der noch vorhandenen Schutzgü- ter / Beantragung der wasserrechtlichen Genehmigung beim Wasser und Schifffahrtsamt S Juni/Juli 2002 Erstellung des Entwicklungs- und Gestaltungskonzep- tes S August 2002 Bauabschnitt 1: Entfernung der illegalen Müllablagerun- gen S September 2002 Bauabschnitt 2: Auskoffern der Buchten und des Altarms S Oktober 2002 Bauabschnitt 3: Öffnung und Anschluss an den Rhein S April 2003 Aufstellen der Informationstafeln mit feierlicher Einweihung Geplanter Finanzbedarf S Grundlagenermittlung/Bestandsaufnahme 5.500 € S Planung und Bauüberwachung 12.500 € S Entfernung, Abfuhr und Deponierung des Mülls und Erdreichs 20.000 € S Materialkosten / Steinschüttungen 17.500 € S Maschinenkosten und Arbeitslohn 17.500 € S Gestaltung und Herstellung der Informationstafeln 2.500 € S Pflanz und Rekultivierungsmaßnahmen 5.000 € S Sonstiges/ unvorhergesehenes (Altlasten) 5.000 € Gesamt 85.500 € Geplante Finanzierung S Stadt Boppard, evtl. regionaler Angelsportverein S 40 % Eigenanteil durch Eigenleistung der Träger und Projetkpartner S 60 % aus Mitteln der Wasserwirtschaft bzw. des Ministerium für Um- welt und Forsten RLP Seite 99

Projekt 23

Erschließung und gestalterische Aufwertung des Rheinufers in Filsen

einreichende Person / Institution Name Ortsgemeinde Filsen Ansprechpartner Verbandsgemeindeverwaltung Braubach, Herr Kohl Adresse Friedrichstr. 12, 56338 Braubach Telefon 02627 / 9605-60 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Ortsgemeinde Filsen partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Schaffung eines örtlichen „Naherholungsraums“ zur Steigerung der Attrakti- läuterung vität des Fremdenverkehrs; Optimierung der Gewässer- und Uferpflege des Rheins Zielgruppe / Begün- Rheintalbesucher und Anwohner stigte geplante Maßnahmen S Entbuschung des Rheinufers (ausgenommen Weiden) S verbleibendes übersichtliches Kies- und Muschelufer lässt regelmäßige Säuberungen zu und ist begehbar S Höhe Einfahrt „Unter den Brücken“ Richtung Osterspai wird ein Freizeit- gelände in Form von Liegewiesen, Sandstrand und „Planschbecken“ angelegt; letzteres ist ein mit Mauern(Molen) abgegrenzter Bereich im Ufervorgelände S Liegewiesen und Sandstrand werden in Begrenzungsmauern gefasst Filsens vorteilhafte Lage in der größten Rheinschleife schließt eine Behinde- rung der Schifffahrt aus Umsetzung ist (auch durch Unterstützung der Be- wohner vor Ort durch unentgeltliche Arbeitsleistungen) kostengünstig zu erreichen Ort der geplanten Rheinufer entlang des gesamten Ortes Maßnahme (Schwerpunkt Höhe Einfahrt „Unter den Brücken“ Richtung Osterspai) Nachhaltigkeit, Steigerung der Attraktivität einer exponierten Lage am Mittelrhein an der Innovation größten Rheinschleife erwartete Syner- Belebung des Fremdenverkehrs gieeffekte Zeitplanung Umsetzung im Laufe des Jahres 2003 geplanter Finanzbedarf geschätzte Gesamtkosten 169.600,- € geplante Finanzierung S 60 % Land Rheinland-Pfalz / EU S 40 % Eigenanteil Ortsgemeinde Filsen, überwiegend durch Arbeitslei- stungen der Filsener Bürger Seite 100

Projekt 24

Kulturlandschafts-Themenpfade

einreichende Person / Institution Name GMN Gesellschaft Mensch und Natur mbH Ansprechpartner Dipl.-Biol. Andreas Bitz / Dipl.-Biol. Thomas Merz Addresse Posthof, 55422 Bacharach Telefon 06743 / 599663 e-mail; homepage [email protected], www.mittelrheintal.de Träger und Projekt- Träger: GMN mbH partner Projektpartner: generell: Landesamt für Denkmalpflege Teil I: Jugendherberge St. Goar Teil II: Verschönerungsverein Bacharach Teil III: Bauverein Historische Stadt Oberwesel Teil IV: FINK e.V. (FörderInitiative Natur- und Kulturlandschaftsschutz e.V.)

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Attraktive und informative Verbindungspfade zwischen dem Rheintal und läuterung den Höhen unter Einbeziehung der Höhenburgen.

Kulturlandschaftspfade dienen S dem Erhalt und Entwicklung der raumprägenden Kulturlandschaft durch Information über deren Aspekte, Bedeutung, Gefährdung, Per- spektiven S der Sicherung eines multifunktionalen Lebens- und Erholungsraumes durch die Anreicherung des Mittelrheintals - ursprünglich die Keimzelle des modernen Tourismus in Mitteleuropa - um attraktive und erlebnis- wirksame Elemente zur Förderung eines qualitätsorientierten Besucher- publikums S der Stärkung der regionalen Identität durch Vermittlung der Besonderheiten der Region zur Förderung der Identifikation mit und der Wertschätzung für die einzigartige Kulturland- schaft

Die Kulturlandschaftspfade verbinden die Anlaufstellen der Touristen - Bahnhöfe, Schiffsanleger, Parkplätze - mit den Attraktionspunkten, insbe- sondere den Burgen - und vermitteln dem Besucher Einblicke in die Faszi- nation der Kulturlandschaft Mittelrheintal. Seite 101

Zielgruppe / Begün- S Gäste und Bewohner des Mittelrheintales, Zielgruppen der sog. Stillen stigte Erholungsnutzung S Internationale Besucher S Jugendliche, welche nach positiven Erfahrungen als Erwachsene wie- derkommen (daher besondere Einbindung der Jugendherbergen) S Gäste aus der weiteren Region, welche mehrere Tage in dem Gebiet verweilen S Besucher, die Wert auf die kulturellen, geschichtlichen und landschaftli- chen Besonderheiten des Mittelrheines legen S Reisenden, die besonderen Wert auf herausragende Kulturlandschaften bzw. die Themen Kulturgeschichte und landschaftliche Vielfalt legen S Erholungssuchende aus den angrenzenden Ballungsgebieten Rhein- Main und Rhein-Ruhr S Bewohnern des Mittelrheintals und der benachbarten Mittelgebirgsregio- nen als Ziel für Tagesaktivitäten geplante Maßnahmen Errichtung von Kulturlandschaftspfaden, die erlebnisreich gestaltet sind S dem Besucher die Besonderheiten der Kulturlandschaft Mittelrheintal nahebringen S die vielfältigen Aspekte dieser herausragenden Kulturlandschaft be- leuchten S Verständnis für spezielle örtliche Themen entwickeln S Die enge Verbindung zwischen landschaftsgerechter Nutzung und Erhalt der Landschaft aufzeigen S Möglichkeiten der Vermarktung von Regionalprodukten aufzeigen S Verbindung von den Talorten zur Höhe herstellen S Besucher zu den Burgen und Jugendherbergen lenken von dort weiter- führen zu kultur- und landschaftsgeschichtlich besonders attraktiven Punkten den Gästen eine mehrtägige Wanderung zu den attraktivsten Punkten des Mittelrheintales mit der problemlosen Bereitstellung von Unterkunft, Service und Information ermöglichen S zumindest zweisprachig sind S klar ausgeschildert und markiert sind und die Orientierung bei talwärtiger und höhenwärtiger Begehung ermöglichen Ort der geplanten dezentral an verschiedenen Stellen im Mittelrheintal beiderseits des Flusses Maßnahme S linksrheinisch Rochusbergpfad (Bingen) Binger Wald-Pfad (Bingen) Stahleckpfad (Bacharach) Schönburgpfad (Oberwesel) Rheinfelspfad (St. Goar) Gedeonspfad (Boppard) S rechtsrheinisch Ehrenfelspfad (Rüdesheim) Flaschenhalspfad (Kaub) Burgenpfad (Kaub) Rosssteinpfad (Kaub) Loreleypfad (St. Goarshausen) Seite 102

Ort der geplanten Kamper Hang-Pfad (Kamp-Bornhofen) Maßnahme Lahneckpfad (Lahnstein)

Prioritär sind

I: Rheinfelspfad S die Verbindung vom Rheinufer und Bahnhof in St. Goar über die Ju- gendherberge zur Burg Rheinfels; S ein bestehender Weg ist oberhalb der Jugendherberge nicht mehr be- gehbar und bedarf einer Sanierung, S großes Interesse seitens der Jugendherberge, S Einbindung der Burg Rheinfels unter dem Aspekt ‚Lebensraum Burg‘ S Beispiel für naturschonende Sanierung historischer Gebäude S Erweiterung auf bestehenden Wegen ins Gründelbachtal mit Aspekten Mühlen und Erz-Bergbau

II: Stahleckpfad S die Verbindung vom Rheinufer und Bahnhof in Bacharach zur Burg Stahleck (zugleich Jugendherberge) S die Konzeption steht weitgehend, der Weg besteht und befindet sich in gutem Zustand S zusätzliche Wegführung entlang der Stadtmauer S die Stadtmauer wurde im Januar/Februar 2002 wieder von Gehölzbe- wuchs freigestellt und soll begehbar und erlebbar gemacht werden, vermittelt S faszinierende Ausblicke auf das Rheintal, die Wegeführung ist abzusi- chern S Erweiterungsmöglichkeit auf bestehenden Wegen durch die Weinberge über die Mönchsrinne zur Ruine Stahlberg (Aspekte Weinbau und Schiefernutzung)

III: Schönburgpfa S Verbindung vom Rheinufer und Bahnhof in Oberwesel über Elfenley zum Jugendgästehaus und der Schönburg S bestehender Weg in verbesserungsbedürftigem Zustand S Erweiterungsmöglichkeit auf bestehenden Wegen von der Stadt über Oelsberg - 7 Jungfrauen - Kammereck - Urbar (Mariaruh)

IV: Loreleypfad S die Verbindung vom Bahnhof und Hafen in St. Goarshausen über das Jugendhaus zur Loreley S der Weg besteht und ist sehr attraktiv, bietet derzeit aber keinerlei In- formationen S Fortführung Richtung Spitznack und Fußweg von Siedlung Leiselfeld zu Haus Loreley mit überwältigenden Eindrücken vom Mittelrheintal S besondere Berücksichtigung der Aspekte Mythos Rheintal, Geologie und Landschaftsformen, Tier- und Pflanzenwelt Seite 103

Nachhaltigkeit, S Das bedeutendste Potenzial des Mittelrheintals ist die einzigartige Kul- Innovation turlandschaft mit ihrem geschichtlichen, mythologischen und landschaft- lichen Reichtum. S Die sanfte und ressourcenverträgliche Erschließung dieses Potenzials ist nur über sachgerechte zugleich attraktive Information möglich. S Die Wertschätzung der Kulturlandschaft ist die Voraussetzung für ihre langfristige Sicherung und landschaftsgerechte Weiterentwicklung. S Die Kulturlandschaftspfade verbinden die verschiedenen Aspekte des Mittelrhein-Erlebens (Geschichte, Kultur, Mythos, Natur, Landschaft) im Rahmen von erlebnisreichen Touren auf vorhandenen Pfaden, die keine neuerlichen Erschließungsmaßnahmen in der Landschaft erforderlich machen. erwartete Syner- S Förderung eines hochwertigen Wander-Tourismus gieeffekte S Förderung von jugendlichen Touristen durch Einbindung der Jugendher- berge S Verbesserung der Vermarktungsmöglichkeiten für Regionalprodukte durch Information und Vermittlung von Kontakten zu Erzeugern Zeitplanung Durchführung von vier modellhaften Projekten: I: Rheinfelspfad II: Stahleckpfad III: Schönburgpfad IV: Loreleypfad für jedes Projekt wird maximal ein Jahr benötigt, mehrere Pfade können gleichzeitig errichtet werden geplanter Finanzbedarf für vier prioritäre Kulturlandschafts-Themenpfade 300.000 € S Rheinfelspfad 140.000 € S Stahleckpfad 70.000 € S Schönburgpfad 50.000 € S Loreleypfad 40.000 € Die Mittel werden (mit unterschiedlichen Anteilen der Pfade) für folgende Leistungen aufgebracht: Wegeausbau, -sicherung, Fremdvergaben 98.000,00 Ausstattung, Abwicklung 6 Workcamps à 14.000 84.000,00 Bauleitung, Baubetreuung (6 Camps, sonstige) 42.000,00 Ausschilderung, Bewerbung 12.000,00 Informationen (Tafeln, Flyer, Internet) 64.000,00 geplante Finanzierung S 65 % über Landesprogramme zur Tourismusförderung und zur Denk- malpflege S 35 % durch Eigenleistungen und Eigenkapital des Trägers und der Pro- jektpartner (Workcamps mit intern. Gruppen) Seite 104

Projekt 25

Jugendzeltplatz mit Walderlebniszentrum

einreichende Person / Institution Name Stadt Boppard Ansprechpartner Dr.Gerd Loskant Adresse Pielstraße, 56154 Boppard Telefon 06742 / 5982 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Stadt Boppard partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- S Einrichtung eines Jugendzeltplatzes mit Bau einer "Waldscheune" und läuterung angeschlossenem Walderlebnispfad S In Zusammenarbeit mit dem Pfadfinderstamm Vasqua Boppard wird ein Jugendzeltplatz als internationale, umweltorientierte Jugendbegeg- nungsstätte angelegt S Der Zeltplatz befindet sich im Natura 2000- und Landschaftsschutzge- biet Mittelrhein von Bingen bis Koblenz S Zentrum des Platzes wird die "Waldscheune" sein, ein aus heimischem zertifiziertem Holz errichtetes Gebäude, das als ökologisches Informati- onszentrum und Ausgangspunkt für Exkursionen, Walderlebnistage und als zentraler Treffpunkt für Pfadfinder- und Wandergruppen fungiert, und etwa 50 Personen Platz bieten wird S Ausgehend vom Jugendzeltplatz wird ein interaktiver Walderlebnispfad angelegt S Der Pfad soll auf emotionaler Basis, durch Ansprechen aller Sinne, Ju- gendlichen und anderen Besuchern eine ungewöhnliche und intensive Begegnung mit der Natur ermöglichen Zielgruppe / Begün- S Pfadfinderstamm Vasqua stigte S Internationale Pfadfindergruppen S (Wander-) Touristen S Schulklassen, insb. Ganztagsschulen S Kindergärten S Jugendgruppem der ortsansässigen Vereine und sonstige Jugendgrup- pen Seite 105 geplante Maßnahmen 1) Anlage des Jugendzeltplatzes S Erschließung (Stromanschluss, Wasseranschluss, Abwasser) S Bau von sanitären Einrichtungen (behindertengerecht) 2) Bau der "Waldscheune" S In Blockbauweise, ökologisch und nachhaltig erbaut mit Holz aus dem Naturland zertifiziertem Stadtwald Boppard. Einstöckig, ca. 150m² Grundfläche mit Satteldach. S Erdarbeiten und Absplitten rund um die Scheune S Bepflanzung mit heimischen und standortgerechten Straucharten S Erstellen von Info-Tafeln 3) Anlage eines interaktiven Walderlebnispfades Themen: Wald und Boden, Wald und Wasser, Wald und Luft, Fauna und Flora und Wald und Gesundheit S Barfußpfad S Musikinstrumente aus Waldmaterialien S Anlage oder Nutzung vorhandener Wasserbiotope S Bodenlabor S Meditationsbereich S Spiel- und Sportstationen S Duftinsel Ort der geplanten Auf dem Kreuzberg, Randlage Stadt Boppard Maßnahme Nachhaltigkeit, Inno- Stärkung des ökologischen Wissens und der emotionalen Bindung an die vation Natur insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. erwartete Syner- S Schaffung eines Arbeitsplatzes (geringfügig beschäftigt) / Hausmeister- gieeffekte tätigkeiten S Stärkung des europäischen und internationalen Gedankens bei Jugend- lichen S Erschließung neuer Tourismusfelder Zeitplanung S Juli 2002: Erarbeitung des Gesamtkonzeptes S August 2002: Planung Waldscheune S Oktober 2002: Erschließungsarbeiten S März 2003: Bauarbeiten Waldscheune S Oktober 2003: Anlage des Walderlebnispfades geplanter Finanzbedarf S Erschließung des Zeltplatzes 10.000,00 € S Sanitäranlagen 40.000,00 € S Inventar: 50 Stühle 10 Klapptische Holzregale (4 Stück) Info-Tafeln (8 Stück) Wandertafel (1 Stück) Matrazen für Kleingruppen (20 Stück) Spülelement Kühlschrank 7.000,00 € S Erdarbeiten rund um die Waldscheune 3.000,00 € Seite 106 geplanter Finanzbedarf S Pflanzarbeiten 2.500,00 € S Walderlebnispfad Barfusspfad 1000,00 € Musikinstrumente aus Waldmaterialien 5000,00 € Anlage von Wasserbiotopen 6000,00 € Bodenlabor 3000,00 € Meditationsbereich 3000,00 € Spiel- und Sportstationen 15000,00 € Duftinsel 2000,00 € Gesamtbedarf: 97.500,00 € Der Bau der geplanten Waldscheune für ca. 130.000,00 € ist nicht Bestand- teil des LEADER plus – Projekts. geplante Finanzierung Stadt Boppard, Eigenleistung Pfadfinderstamm Vasqua: Erstellungsphase: S Entbuschung des Zeltplatzgeländes (280 Arbeitsstunden) S Einzäunung/Lagertor (200 Arbeitsstunden) S Errichtung Grillplatz (180 Arbeitsstunden) S Versammlungsplatz (120 Arbeitsstunden) S Inneneinrichtung Waldscheune (200 Arbeitsstunden) S Durchführung der Pflanzarbeiten (130 Arbeitsstunden) S Mithilfe bei Anlage des Walderlebnispfades (150Arbeitsstunden)

Insgesamt 1260 Arbeitsstunden.

laufende Leistungen: S Vermarktung (Internet, intenationales Pfadfindernetzwerk, "Where to stay in Europe") S Erhaltungsarbeiten S Pflegearbeiten (Mähen von Rasen etc.)

Eigenleistung Förderverein VFVCP e.V. Erstellungsphase: S Sammeln von Geld- und Sachspenden S Planung der Arbeitseinsätze laufende Leistungen: S Verwaltung Zeltplatz (Vermietung/Abnahme/Sonderveranstaltungen) S Ko-Finanzierung der Erhaltungskosten Seite 107

Projekt 26

Initierung eines Rheintal-Marathons

einreichende Person / Institution Name Leichtathletikverband Rheinland (LVR) Ansprechpartner Achim Bersch Adresse Postfach 201354, 56013 Koblenz Telefon 0261 / 135123 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Leichtathletikverband Rheinland (LVR) im Sportbund Rheinland partner in Verbindung mit den im Rheintal ansässigen Sportvereinen

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Tourismusbelebung durch Großveranstaltung Rheintal-Marathon läuterung Zielgruppe / Begün- S Mittelrheintalbesucher stigte S Internationale Sportler aus aller Welt S Be- und Anwohner S Sponsoren geplante Maßnahmen S Gründung einer/eines Marathon GmbH / Vereins S Erstellung eines sportlichen Konzeptes S Konzept Terminplanung / Streckenführung / Verkehrskonzept ähnlich Taltotal S Abschluss von Sponsoring-Verträgen Ort der geplanten Rheintal, links- oder rechtsrheinisch Maßnahme (z.B. Start in Oberwesel / St.Goar, Ziel: Koblenz Stadion Oberwerth) Nachhaltigkeit, Inno- Wertschöpfende Verknüpfung der Kultur- und Naturlandschaft mit dem vation Sportlichen Marketing. Es entsteht für Touristen und Sportler ein imageprä- gendes Erlebnis in der historisch gewachsenen Kulturlandschaft. Gute Mög- lichkeit die Rheinromantik auch medienintensiv zu bewerben. erwartete Syner- S Imageförderung gieeffekte S Attraktivitätssteigerung Zeitplanung S Juni 2002 Sportliches Konzept S September 2002 Gründung Verein / GmbH S Bis Frühjahr 2003 Abschluss der Sponsoringverträge und Abstimmung mit den sporttreibenden Vereinen im Rheintal / Streckenfestlegung S Durchführung des ersten Rheintal-Marathons in Abstimmung mit den Terminen anderer intern. Marathonläufe / spätestens Sommer 2005 S eine Koppelung mit Tal total ist angedacht geplanter Finanzbedarf insgesamt ca. 60.000,00 € geplante Finanzierung S 50 % Landes / EU – Zuschüsse S 50 % Leichtathletikverband Rheinland, örtliche Sportvereine und Spon- soren Seite 108

Projekt 27

Rheinmühlen Wettbewerb

einreichende Person / Institution Name Dirk Melzer

Ansprechpartner Dirk Melzer

Adresse Marktplatz 15, 56349 Kaub

Telefon 06774 / 8239 e-mail; homepage [email protected], [email protected]

Träger und Projekt- Dirk Melzer, Forum Mittelrheintal, partner Rheinkolleg

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Erinnerung an die Bedeutung des Flusses für die Region durch die künstle- läuterung risch orientierte Wiederbelebung und Präsentation alter Tradition. Es sollen Kunst-Objekte geschaffen werden, die auf spektakuläre Weise die Energie des Stroms spielerisch sichtbar und erlebbar machen. Das Projekt soll als Künstlerwettbewerb ausgeschrieben werden. Zielgruppe / Begün- S Touristen stigte S Fremdenverkehrsgewerbe geplante Maßnahmen Auslobung eines Künstlerwettbewerbs in einem zweiten Schritt Realisierung der prämierten Entwürfe mit Hilfe von Sponsoren Ort der geplanten Geeignete Plätze im Strom ( ca. 4 ) Maßnahme Nachhaltigkeit, In den schwimmenden Kunst-Objekten sollen von den Wettbewerbsteilneh- Innovation mern alle heute verfügbaren Technologien der Energiegewinnung, - Speicherung und -Umwandlung genutzt und kombiniert werden können. erwartete Syner- S Steigerung der Attraktivität gieeffekte S grundsätzliche Bereitschaft, in der Region der fortbestehenden Kultur- landschaft, neue Technologien anzuwenden und neue Gestaltungsfor- men zu entwickeln Zeitplanung 2 Jahre geplanter Finanzbedarf 1. Stufe Wettbewerb: 40.000,- € geplante Finanzierung S Forum Mittelrheintal, Gemeinden S Förderung Land/ Stiftung S Sponsoren Seite 109

Projekt 28

Interaktive Waldaustellung in der „Alten Burg“

einreichende Person / Institution Name Stadt Boppard Ansprechpartner Dr.Loskant Adresse Pielstraße, 56154 Boppard Telefon 06742 / 5982 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Stadt Boppard partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Einrichtung eines erlebnisorientierten, interaktiven Waldmuseums in den läuterung bereits jetzt als Waldausstellung genutzten Räumen der "Alten Burg" in Boppard. Neukonzeption des vorhandenen Museums auf umweltpädagogischer Grundlage, mit dem Ziel, insbesondere Kinder und Jugendliche mit Spiel und Spaß an den Lernort Natur und die besondere Waldlandschaft im Mit- telrheintal heranzuführen. Zielgruppe / Begün- S Schulklassen stigte S Kindergärten S sonstige Jugendgruppen S Kurz- und Langzeittouristen im Mittelrheintal S Anwohner von Boppard geplante Maßnahmen S Erarbeitung eins umweltpädagogischen Konzeptes S Fertigung von interaktiven Lehrmaterialien wie S überdimensionales Holzxylophon S großes Holzmemory S Tierstimmenwand S Fühlkästen S verschiedene Themenwände mit Klapp- und Schiebemechanismen S Einbeziehung neuer Medien z.B. interaktive Computerpräsentation in Verbindung mit einem Wissensspiel S Meditations-/Ruheecke

Anbindung des Thonet-Museums (Holz-Bug-Möbel) im unteren Teil der Burg, als Beispiel für die Möglichkeiten der Holznutzung. Ort der geplanten Stadt Boppard, Alte Burg Maßnahme Nachhaltigkeit, S Stärkung des ökologischen Wissens insbesondere von Kindern und Innovation Jugendlichen S Ausstellung als Erlebniswelt Seite 110 erwartete Syner- S Steigerung des Umweltschutzgedankens bei Kindern und Jugendlichen gieeffekte S Erhaltung der Attraktivität von Museen / Ausstellungen zur Wissensver- mittlung S Mehrung des Erlebnisangebotes für Touristen im Mittelrheintal Zeitplanung Die Realisierung des Projekts ist an die Restaurierung der Alten Burg ge- koppelt. Ein genauer Termin für den Beginn der handwerklichen Arbeiten kann im Moment noch nicht genannt werden. S Die Erarbeitung eines umweltpädagogischen, interaktiven und erlebnis- orientierten Museumskonzeptes, Grundrissgestaltung und Zusammen- führung mit den bereits geplanten Restaurierungsarbeiten in der Alten Burg kann innerhalb von ca. 3 Monaten erfolgen. S August bis September 2002: Entwurfgestaltung der verschiedenen päd- agogischen Materialien und Erarbeitung einer Computerpräsentation incl. Layoutgestaltung dauer ca. 2 Monate geplanter Finanzbedarf S Erstellung der Gesamtkonzeption 6.000,00 € S überdimensionales Holzxylophon 3.000,00 € S großes Holzmemory 4.000,00 € S Tierstimmenwand 5.000,00 € S Fühlkästen S verschiedene Themenwände mit Klapp- und S Schiebemechanismen (3x) 6.000,00 € S Einbeziehung neuer Medien z.B. interaktive Computer- S präsentation in Verbindung mit einem Wissensspiel 3000,00 € S Meditations-/Ruheecke 2.000,00 € S Gesamtbedarf: 29.500,00 € geplante Finanzierung S 35 % Stadt Boppard S 65 % Zuschüsse aus Landesmitteln / LEADER plus Seite 111

Projekt 29

Kulturlandschaftsausstellung „Faszination – Mittelrhein“

Einreichende Person / Institution Name Gesellschaft Mensch und Natur (GMN) mbH Ansprechpartner Andreas Bitz, Thomas Merz Adresse Posthof, 55422 Bacharach Telefon 06743 599663 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Träger: Gesellschaft Mensch und Natur (GMN) mbH partner Projektpartner: VG Rhein-Nahe, Rhein-Nahe Touristik e.V., Stadt Bacharach

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Bacharach bietet aufgrund seiner einmaligen mittelalterlichen Bausubstanz läuterung und seiner langen Tradition als Wein- und Fremdenverkehrsort ideale Vor- aussetzungen zur Errichtung eines dezentralen Informationszentrums in Ergänzung zum Loreley-Besucherzentrum in St. Goarshausen und dem Mittelrheinmuseum in Koblenz. Eine umsetzungsreife Konzeption zum Auf- bau des Museums (‚Faszination Mittelrhein ') liegt vor. Zielgruppe / Begün- Der Bacharacher Posthof ermöglicht durch seine Ensemblewirkung in zen- stigte traler Lage, im historischen Ortskern, sehr günstige Voraussetzungen zur adäquaten Präsentation eines modernen Kulturlandschaftsmuseums. Hierin können moderne Konzepte der Besucherlenkung und –aktivierung (Mit- telrheinvinothek, Bibliothek und Tagungsräume) in einem traditionsreichen Gebäude realisiert werden. Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt durch die GMN, die Bewerbung und Nutzung durch die Träger Rhein-Nahe Touristik und Gesellschaft Mensch und Natur. Zielgruppen sind Gäste und Bewohner des Tals. Die Ausstellung wird zwei- sprachig sein und demnach auch für internationale Gäste interessant. Im Zusammenhang mit der Vinothek und weiteren Angeboten werden über- regionale positive Effekte auch für die gesamte Region von dem Projekt ausgehen. geplante Maßnahmen Auf- und Ausbau der Informations-Ausstellung und der Bibliothek mit Le- seraum. Für die weitere touristische Entwicklung Bacharachs und der Rheintalge- meinden ist ein witterungsunabhängiges touristisches Angebot ein wertvoller Beitrag zur Attraktivitätssteigerung und Verlängerung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Gäste im Tal. Ort der geplanten Posthof Bacharach Maßnahme Seite 112

Nachhaltigkeit, Der Standort Bacharach ermöglicht durch Kooperationen mit zahlreichen Innovation örtlichen und überörtlichen Vereinen und Gruppierungen die Option zur akti- ven Integration breiter Bevölkerungskreise im Sinne des Weltkulturerbes. Gleichzeitig wird ein weiterer Beitrag zur Sicherung des historischen En- sembles geleistet. erwartete Syner- Zusammenführung der unterschiedlichen kulturellen Aspekte des Mit- gieeffekte telrheintales (Weinbau, Schifffahrt, Tourismus, Bergbau) und Entwicklung eines besucherorientierten Museumskonzepts. Zusammenwirken der lokalen touristischen Institution Rhein-Nahe Touristik e.V. mit der Gesellschaft Mensch und Natur mbH in Absprache mit dem Mittelrheinforum e.V. Zeitplanung Realisierung Sommer/ Herbst 2002 geplanter Finanzbedarf Insgesamt 109.000,00 € S Personalkosten für 2 Jahre Halbtagskraft 40.000,00 € S Fertigstellung (Ausdrucke, Rahmen, Trägersystem) 22.000,00 € S Vitrinen, Regale 4.000,00 € S Regalsystem Bibliothek, Fertigstellung 8.500,00 € S Bibliothek Arbeitsplatz multimedial, Literaturerfassung 4.000,00 € S Infoboard, Touchscreen 5.500,00 € S Kommunikationsausstattung (Medienraum) 10.000,00 € S Mobilsystem für Wechselausstellungen 8.000,00 € S Werbemittel (Flyer, Plakat, Internet, Beschilderung) 7.000,00 € geplante Finanzierung S 35 % Eigenanteil des Trägers S 65 % Zuschüsse aus Landesmitteln zur Förderung des Tourismus / EU- Geldern S nachweisbarer Eigenanteil GMN mbH 42.000,00 € S Ausstattung der Räumlichkeiten (Vitrinen, Licht, Böden) 14.000,00 € S Mittelrhein-Modell etc. (Ant. GMN, bisher ohne Förderung) 8.300,00 € S bereits erworbene und zusammengetragene Exponate 15.500,00 € S Personalkosten für Erarbeitung der Konzeption 4.200,00 € Seite 113

Projekt 30

Vereinsarchiv mit Präsentation Lotsen- Schifffahrt, Schieferbergbau im Ehemaligen Forstamt Kaub

einreichende Person / Institution Name Heimatverein Kaub Ansprechpartner Herr Becker Adresse Telefon 06774 / 305 e-mail; homepage Träger und Projekt- Heimatverein Kaub partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Das ehemalige Forstamt Kaub gehört zu den bedeutensten Barockbauten läuterung am Mittelrhein. Im dominanten Gebäude im Zentrum der Stadt Kaub wird der Heimatverein ein zentrales Archiv mit besonderem Schwerpunkt für die ursprünglich bedeutenden Erwerbszweige der Stadt, die Lotsen und den Bergbau einrichten. Zusätzlich sollen aus den Dokumenten regelmäßig Aus- stellungen und Präsentationen in Verbindung mit Veranstaltungen des Hei- matvereins und weitere „Interessierter“ vom Mittelrhein durchgeführt wer- den. Für das Gebäude wird eine vielfältige Nutzung für örtliche und überörtliche Veranstaltungen und Projekte angestrebt, die auch mit kommerziellen touri- stischen Angeboten verknüpft sein sollen. Zielgruppe / Begün- Einheimische Vereine, ansässige Winzer und Touristikbetriebe, Veranstalter stigte kultureller Angebote, Konzerte Ausstellungen, Feste geplante Maßnahmen S Ausstattung Archiv , Mobiliar, EDV S Bearbeitung Erstausstattung S Ausstellungs- und Präsentationsausstattung S Ankauf von Sammlungen S Herrichtung und Gestaltung der erforderlichen Räume Ort der geplanten Kaub Maßnahme Nachhaltigkeit, Inno- Multifunktionale Nutzung mit Präsentation der Elemente der Kulturland- vation schaft. erwartete Syner- Zentrales Angebot für die Stadt Kaub, attraktive historische Räumlichkeiten gieeffekte mit besonderer Eignung für authentische Präsentationen und Ereignisse Zeitplanung Sofort geplanter Finanzbedarf ca. 200.000 € geplante Finanzierung S Eigenleistung Heimatverein S Stadt Kaub Forum Mittelrheintal Kulturstiftung Seite 114

Projekt 31

Mountain-bike-Strecke Stadtwald Boppard

einreichende Person / Institution Name Stadt Boppard Ansprechpartner Herr Dr.Gerd Loskant Adresse Pielstraße, 56154 Boppard Telefon 06742 / 5982 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Stadt Boppard partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Einrichtung einer professionellen Downhill-Hindernis-Strecke für Mountain- läuterung biker im Stadtwald Boppard unter Einbindung der Hunsrückbahn zum Hin- bzw. Rücktransport. Zielgruppe / Begün- Mountain-biker, Jugendliche der Region und Touristen stigte geplante Maßnahmen S Bau einer ca. 2,5 bis 3 km langen Downhill-Hindernissstrecke im Stadtwald Boppard S Einbau von Hindernissen, die entweder bereits durch das Gelände vor- gegeben, oder durch künstliche Maßnahmen geschaffen werden. Ort der geplanten Stadtwald Boppard, FR Boppard I Maßnahme Nachhaltigkeit, Direkte Ansprache jugendlicher Sportler, die über den Sport Kontakt zur Innovation Natur bekommen erwartete Syner- S Erweiterung des Angebotes für Familientourismus/Langzeittourismus im gieeffekte Mittelrheintal S Vermehrte Auslastung der Bahnlinie und der Sesselbahn Zeitplanung S bis Juli 2002: Ausarbeitung des Gesamtkonzeptes, Vergabe der Pla- nungsarbeiten S August bis Oktober 2002: Bau der Anlage geplanter Finanzbedarf Bau von 10 Hindernissen: ca. 25.000,- € geplante Finanzierung S 65 % Förderung durch Landes / LEADER plus – Zuschüsse S 35 % Eigenkapital Stadt Boppard bzw. Eigenleistung der Sportgruppe Seite 115

Projekt 32

Neubau eines Naturlehrpfads

einreichende Person / Institution Name Ortsgemeinde Spay Ansprechpartner Ortsbürgermeister Karbach Adresse 56322 Spay am Rhein Telefon 02628 / 8778 e-mail; homepage Träger und Projekt- Ortsgemeinde Spay partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- S Anlage eines Naturlehrpfades durch reizvolle submediterrane Lebens- läuterung räume S Schaffung einer Wegeverbindung zur Vorstellung der außergewöhnli- chen xerothermen Tier- und Pflanzenarten S Erstellung einer Verbindungsspange zwischen dem Ellingsweg und dem Neuen Weg S Aufstellen von Informationstafeln S Wiederbelebung einer historischen Wegeverbindung evtl. Zielgruppe / Be- Naturinteressierte Touristen, Wanderfreunde, Naherholungssuchende sowie günstigte Kinder und Jugendliche geplante Maßnahmen S Verträglichkeitsstudie S Entbuschung / Freilegung eines bestehenden Wegabschnitts S Schaffung einer Wegeverbindung mit dem Ellingsweg S Aufstellen der Informationstafeln S In der Streckenplanung sollten die Aussagen der Planung vernetzter Biotopsystemen berücksichtigt werden. S Im Bezug auf den Bestand wurden folgende Aussagen getroffen: Halb- trockenrasen und Weinbergsbrachen / Trockenwälder und Wälder mittle- rer Standorte zum Teil in Form von Niederwaldbewirtschaftung S Im Bezug auf die Entwicklung werden folgende Lebensräume als Zie- lentwicklungen formuliert: Erhalt der bestenhenden Biotoptypen Halb- trockenrasen, Trockenwälder sowie der Ruderal- und Buschvegetation Ort der geplanten Ortsgemeinde Spay Maßnahme Nachhaltigkeit, Inno- Schaffung einer Verbindungsspange zur Ermöglichung eines Naturlehrpfads vation bzw. Rundwanderweges innerhalb des nördl. Bopparder Hamms, der aus- schließlich durch Wanderer bzw. Fußgänger genutzt werden kann. erwartete Syner- Erlebbarmachung eines bisher schwer zugänglichen Gebietes. gieeffekte Mögliche Wiederaufnahme der Mahd- und Streuobstnutzung Seite 116

Zeitplanung S April-Juni 2002 Bestandsaufnahme und Bewertung der vorhandenen Tier- und Pflanzenarten S Juni/Juli 2002 Erstellung einer Verträglichkeitsstudie S August 2002 Auswertung der Studie und Gestaltung der Informati- onstafeln S September 2002 - Oktober 2002 Beginn der Brückenbau-, Wegebauer- stellungs- sowie Sanierungsarbeiten S November 2002Aufstellen der Informationstafeln mit feierlicher Einwei- hung geplanter Finanzbedarf Ca. 40.000,- €– 50.000,- € für: Verträglichkeitsstudie, Planung und Durchfüh- rung der Bauarbeiten sowie Gestaltung, Herstellung und Aufstellung der Informationstafeln geplante Finanzierung S 35 % Ortsgemeinde Spay mit interessierten Bürgern S 65 % Zuschüsse aus Landesmitteln zur Förderung des Tourismus / LEADER plus Seite 117

Projekt 33

Funkstation im Kulturhaus Hütte in Oberwesel

einreichende Person / Institution Name Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel Ansprechpartner Michael Parma Adresse Rathausstraße 6, 55430 Oberwesel Telefon 06744 / 91113 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Träger: Kulturstiftung Hütte Oberwesel partner Projektpartner: Realschule Oberwesel

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Ziele: läuterung S Erhöhung der Besucherzahlen im Rheintal durch Schaffen einer touristi- schen Attraktion im Museum des Kulturhauses Oberwesel S Kontaktpflege / Kommunikation (Sprachliche Qualifizierungs- möglichkeiten) der Schüler mit Touristen im Rahmen des Projekts „Ler- nort Museum“ S Schüler lernen Europäisches Bewusstsein im Europäischen Wirtschafts- und Arbeitsmarkt S Qualifizierung Jugendlicher für zukunftsweisende Tätigkeiten im infor- mationstechnischen Bereich (Beruf / Freizeit) S Visualisierung beruflichen und familiären Alltagsgeschehens S Beschäftigungswirkung: S Personalbedarf im Museum und Kulturhaus sicherstellen Zielgruppe / Begün- S Mittelrheintalbesucher stigte S Klassenfahrtzielsuchende S Be- und Anwohner S Europäische Rhein-Schiffer / Rheinschifffahrtsunternehmen S Amateurfunker in aller Welt geplante Maßnahmen S Festlegung eines Einsatzplanes zur Bewältigung der rechtlichen Pro- bleme / Funklizenzen S Entwicklung eines museumsdidaktischen Teil-Konzepts „Funkkontakte Rheinschifffahrt“ S Entwicklung einer multimedialen effizienten Museumsattraktion: Ein- richtung einer Funkstation S Aufbau und Pflege der Kamerastationen am Rhein S Aufbau einer Internetpräsentation mit Web-cam Ort der geplanten Mittelrheintal (Kamerastandorte Rheinufer / Funkstation im „Museums- Maßnahme Funklabor“ Kulturhaus Oberwesel) Seite 118

Nachhaltigkeit, Dem Schulzentrum ist gemäß Stiftungssatzung eine Mitwirkung im Muse- Innovation umskonzept verbrieft. Die in der Realschule eingerichtete Funk-Station unter Leitung eines Fach- lehrers mit Funk-Lizenz gewährleistet die Aufrechterhaltung der Museum- sattraktion. Durch die regelmäßig stattfindende Funk-AG in der Realschule können auch nachmittags auf Dauer Führungen sichergestellt werden. erwartete Syner- S Nutzung / Umgang Jugendlicher und Besucher mit neuester multime- gieeffekte dialer bzw. digitaler Technik S Sicherung von attraktiven und notwendigen Museums- bzw. Touristen- attraktionen S Steigerung des europäischen Gedankens in der Schülerschaft S Verständnis für die Bedeutung und Probleme der Binnenschifffahrt Steigerung der Wirtschaftskraft der Stadt Oberwesel durch angekurbelte Tourismusnachfrage Zeitplanung S Juni 2002 Museumsdidaktisches Konzept S Juni 2002 Einsatzplan rechtliche Absicherung S September 2002 Bau des Funklabors im Rahmen der Errichtung des Kulturhauses (mit integriertem Museum) Oberwesel S Februar 2003 Einrichtung der Kameras am Rhein, Einrichtung Fun- kraum/ Museum, Testphase Funk S März 2003 Betrieb mit Eröffnung des Kulturhauses geplanter Finanzbedarf Kosten für S Museumsdidaktisches Konzept 2.500,- € S Anschaffung von digitalem Gerät (AV-Medien) S Material, Kameras, PC, Software-Programme, S Einrichtung Funklabor etc. 23.000,- € S Vermarktungskonzept Internet und Einbindung in Tourismusangebote 3.500,- € Lagerräume, Beschilderung, Möbel 4.000,- € S Personalkosten für die Einrichtung und Betreuung der Station 22.000,- €

Gesamtkosten 55.000,- € Ziel: mittelfristig Selbstläufer durch Kulturstiftung Hütte Oberwesel geplante Finanzierung S 50 % Kulturstiftung Hütte und Eigenleistung des Projektpartners S 50 % Zuschuss aus Landesmitteln / LEADER plus Seite 119

Projekt 34

Mountain-Bike Parkplatz in Osterspai

einreichende Person / Institution Name Ortsgemeinde Osterspai Ansprechpartner Verbandsgemeindeverwaltung Braubach, Raimund Kohl Adresse Friedrichstraße 12, 56338 Braubach Telefon 02627 / 9605-60 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Ortsgemeinde Osterspai partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- S Ausbau des Fahrradtourismus läuterung S Anlage eines Parkplatzes für, PKW und Fahrräder etc. Ausgangs- und Endpunkt für Radwanderungen entlang des Rheins (B 42) und von Osterspai über den Kamper Wald (Rheinhöhe) nach Braubach Zielgruppe / Begün- S Rheintalbesucher stigte S Radwanderer S Anwohner geplante Maßnahmen S Grunderwerb für Parkflächen S Errichtung befestigter Parkflächen für PKW, Fahrräder etc. insbesondere für Nutzer der Radwanderwege entlang des Rheins (B 42) und von Osterspai über den Kamper Wald (Rheinhöhe) nach Braubach. Die Parkplatzfläche muss in Asphalt ausgeführt werden, da das Vorhaben im Überschwemmungsgebiet des Rheins liegt. Die Plätze für PKW er- halten versickerungsfähiges Pflaster. Die Fläche einschl. Grünanlage beträgt 1.800 qm S Eine Infotafel „Radwanderungen“ und Ruhebänke für die Radwanderer werden am Parkplatz aufgestellt Ort der geplanten Ortseingang Osterspai Richtung Braubach zwischen dem letzten bebauten Maßnahme Anwesen und der neuen Verbindungsstraße (Ellig Querspange) Nachhaltigkeit, Steigerung der Attraktivität von Radwanderungen (Wegstrecken sind im Innovation Radwegeführer „Rhein-Lahn-Taunus“ vorgestellt) erwartete Syner- Belebung des Fremdenverkehrs gieeffekte Zeitplanung S Planung und Genehmigungsverfahren 1. Halbjahr 2005 S Baumaßnahme 2. Halbjahr 2005 geplanter Finanzbedarf S Grunderwerbskosten 23.000,- € S Errichtung Parkplatz 45.000,- € S Infotafel „Radwandern“, Ruhebänke 5.000,- € Gesammtsumme 73.000,- € geplante Finanzierung S 40 % Eigenanteil Träger S 60 % Zuschüsse aus Landesmitteln / Investitionsstock / LEADER plus Seite 120

Projekt 35

Alter Kran St. Goarshausen - Aktivierung eines Indu- striedenkmals mittels neuer Kommunikationstechnologie

einreichende Person / Institution Name Förderverein Häuser Kran e. V., Forum Mittelrheintal Ansprechpartner Jochen Dohm, Dr. Rönneper Adresse Karmeliter Straße 2. 56154 Boppard Telefon 06774 / 8316 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Förderverein Häuser Kran e. V., Forum Mittelrheintal partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Erhalt, Instandsetzung und Nutzung des alten Hafenkrans in St. Goarshau- läuterung sen als anerkanntes, seltenes Industriedenkmal in der Kulturlandschaft Mit- telrheintal. Der Hafenkran St. Goarshausen repräsentiert eine Epoche der wirtschaftlich – technischen Entwicklung am Fluss im Umfeld der Schifffahrt. Er steht in einer historischen Entwicklungslinie mit den bereits denkmalge- schützten Kränen in Bingen und Koblenz, Oestrich und Andernach. Einbindung des Industriedenkmals in die Gestaltungsplanung des Uferbe- reichs St. Goarshausen. Zielgruppe / Begün- Besucher, Kinder, Anwohner stigte geplante Maßnahmen Der Förderverein strebt die Betreuung des Kran und seine touristische Nut- zung an. Nach einer umfassenden Sanierung soll der Kran durch den Einsatz neuster Technologie über Handy für die Gäste und Besucher des Rheintals in seinen Funktionen demonstriert und auch als Geschicklichkeitsspiel verknüpft wer- den. Das Entgelt dieses Spiels mit dem Kran wird über die Handynutzung eingezogen, so dass für die Betreuung des Kran keine regelmäßige Perso- nalbesetzung erforderlich ist. Ort der geplanten St. Goarshausen, alter Hafen Maßnahme Nachhaltigkeit, Das Industriedenkmal kann in seinen Funktionen den Besuchern und Gä- Innovation sten ohne Personaleinsatz vorgestellt werden. Mit dem Einbau und der Ge- staltung eines über Handy Fernsteuerung geregelten Spielbetriebs können die Leistungen des Kran den Gästen vorzugsweise der Kindern und Jugend- lichen direkt aktiv präsentiert werden - gegen Entgelt. erwartete Syner- S Belebung des neu gestalteten Uferbereichs in St. Goarshausen. Neu- gieeffekte bewertung der technischen Denkmale im Rheintal S Beispielhafte innovative Denkmalnutzung mit IT Zeitplanung Ausführung kann sofort begonnen werden geplanter Finanzbedarf Kosten für Instandsetzung und Spielbetrieb ca.200 000,- € Seite 121 geplante Finanzierung S Sponsorengelder des Fördervereins (Rhenus) S Förderung Denkmalpflege S Innovationsförderung für Handysteuerung Seite 122

Projekt 36

Freilegung des römisches Aquädukt in Brey

einreichende Person / Institution Name Ortsgemeinde Brey Ansprechpartner Bürgermeister Rudolf Knep Adresse Hinter der Kirche 2, 65321 Brey Telefon 02628 / 3891 e-mail; homepage Träger und Projekt- Ortsgemeinde Brey partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- S Präsentation des kulturhistorisch wertvollen Aquädukts. Instandsetzung läuterung des Sicherungsbauwerks S Verbesserung der Beschilderung S Wegeausbau S Zur besseren touristischen Präsentation sollen folgende Maßnahmen für das römische Aquädukts stattfinden S Ausgrabung weiterer Teile des Aquädukts S Aufstellen einiger Hinweisschilder und Informationstafeln S Aufwertung des Aquädukts durch behutsame Restaurierung S Renovierung des Sicherungsbauwerks Zielgruppe / Begün- S Kultur- und geschichtsinteressierte Touristen, Schulklassen stigte S Anwohner / Gastronomie / Ortsgemeinde Brey geplante Maßnahmen S Aufstellung der Hinweis- und Informationstafeln (Infopoint) S Neugestaltung der Anlage mit Beleuchtung und Sichtglasabdeckung (Verbesserte Erlebbarkeit der unterirdischen Anlage) S Restaurierung der Einstiegsschächte S Anlage einer gepflasterten Fläche S Suche nach weiteren Fragmenten der römischen Wasserleitung Ort der geplanten Kreis Mayen-Koblenz / Ortsgemeinde Brey Maßnahme Nachhaltigkeit, Das Mittelrheintal ist reich an kulturhistorisch wertvollen Bauwerken. Die Innovation Präsentation und die Hinweise auf dieses einzigartige Bauwerk sind leider in keinem guten Zustand. Die vorgeschlagenen Verbesserungsmaßnahmen haben folgende Konse- quenzen: S Verbesserung der augenblicklich mangelnden Erlebbarkeit dieses inter- essanten historischen Versorgungsbauwerks S Beseitigung der ungenügenden Beschilderung S Verbesserung der Zugänglichkeit durch Wegebaumaßnahmen S Bau eines Platzes für die mündliche Besucheransprache sowie der Pla- zierung der Informationstafeln Seite 123 erwartete Syner- S Darstellung einer Sehenswürdigkeit gieeffekte S Sicherung eines historischen Bauwerks S Herstellung einer Präsentationsfläche zur Führung kleinerer Touristen- gruppen S Verbesserung und Präsentation eines der wenigen Standorte dieses historischen Baudenkmals S Ästhetische Aufwertung eines durch Verwitterung als ungepflegt emp- fundenen Sehenswürdigkeit Zeitplanung S Mai-Juni 2002 Untersuchung des Bauwerks auf evtl. Schäden bzw. Re- staurierungsbedarf S Juni/Juli 2002 Erstellung des Entwicklungs- und Gestaltungskonzeptes S August 2003 Bauabschnitt 1 Freilegen weiterer Teile des Aquädukts S September 2002 Bauabschnitt 2 Auskoffern und Pflastern eines Prä- sentations- und Informationsplatzes S Oktober 2003 Bauabschnitt 3 Aufstellen der Informationstafeln mit feier- licher Einweihung geplanter Finanzbedarf S Grundlagenermittlung/Vorabstimmung 5.000,- € S Planung und Bauüberwachung 10.000,- € S Freilegung weiterer Teile der Anlage 25.000.- € S Materialkosten 12.000,- € S Gestaltung und Herstellung der Informationstafeln 2.500,- € S Ausführungsarbeiten 7.000,- € S Sonstiges/ Unvorhergesehenes 2.500,- € insgesamt benötigter Kapitalbedarf 64.000,- € geplante Finanzierung S Eigenanteil von 40 % der Gesamtsumme durch die Ortsgemeinde Brey und durch die örtliche Tourismusförderung S 60 % Zuschüsse aus Landesmitteln / LEADER plus Seite 124

Projekt 37

Errichtung eines Aussichtsturmes Fleckertshöhe

einreichende Person / Institution Name Stadtverwaltung Boppard Ansprechpartner Bruno Schön Adresse Karmeliterstraße 2, 56154 Boppard Telefon 06742 / 103-53 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Stadt Boppard partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Exploration, Erforschung und Erleben der umliegenden Landschaft läuterung Zielgruppe / Begün- S Naturinteressierte Wanderer stigte S Mittelrheingäste geplante Maßnahmen Rodung einer kleinen Fichtenfläche und Errichtung eines ca. 10 Meter hohen Aussichtsturmes in Holz- oder Stahlkonstruktion Ort der geplanten Gemarkung Weiler, Außenbereich, Fleckertshöhe (höchster Geländepunkt Maßnahme der Stadt Boppard 540 m/NN) mit einzigartigem Blick über das Rheintal Nachhaltigkeit, Erweiterung und Ergänzung der Freizeit- und Fremdenverkehrseinrichtun- Innovation gen in der Stadt Boppard erwartete Syner- Ergänzung und Abrundung des Freizeitangebots für Wanderer, Gäste und gieeffekte Naturfreunde Zeitplanung 2004/2005 geplanter Finanzbedarf ca. 80.000.- € für Holzkonstruktion, Herrichtung des Geländes, Infotafeln, Beschilderung geplante Finanzierung S 35 % Eigenanteil und Eigenleistung des Trägers, Darlehen S 65 % Zuschüsse aus Landesmitteln / LEADER plus Seite 125

Projekt 38

Bau eines Aussichtsturmes auf dem Spitzestein in St. Goar

einreichende Person / Institution Name Stadt St.Goar Ansprechpartner Walter Mallmann Adresse Heerstraße 130, 65329 St. Goar Telefon 06741 / 1643 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Verbandsgemeinde St. Goar - Oberwesel partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- S Steigerung der Attraktivität des Wanderwegenetzes im Rheintal und läuterung damit Steigerung des Wandertourismus S Schaffen einer Aussichtsplattform, von der das gesamte Mittelrheintal einsehbar ist Zielgruppe / Begün- S Zielgruppe Wanderer / Mountainbiker stigte S Be- und Anwohner S Rheintaltouristen geplante Maßnahmen S Bau eines Aussichtsturmes als Holzkonstruktion (10 Meter hoch) S Anbringung von zwei Fernrohren S Niederwaldbewirtschaftung um den Aussichtsturm herum Ort der geplanten Gemarkung Stadt St.Goar in unmittelbarer Nähe des Höhenpunktes „Spit- Maßnahme zenstein“ Nachhaltigkeit, S Wiederherstellung eines der schönsten Aussichtspunkte im Mittelrheintal Innovation S Einbindung in andere geplante Projekte erwartete Syner- Nutzung des Aussichtsturmes auch für den Schulunterricht zur Veranschau- gieeffekte lichung der geologischen Erdgeschichte (Terrassenformationen etc.), die von dieser Stelle aus bestens eingesehen werden kann Zeitplanung ab Juni 2002 Planungskonstruktion Holzturm geplanter Finanzbedarf ca. 100.000,- € für Errichtung des Holzturmes und Gestaltung (Bänke Info- Eigenanteil Träger tafeln, Fernrohre) Geplante S 35 % Eigenanteil des Trägers Finanzierung S 65 % Zuschüsse aus Landesmitteln (Tourismusförderung bzw. LEADER plus) Seite 126

Projekt 39

Errichtung einer Freilichtbühne „Thonetshöhe“ auf dem Eisenbolz

einreichende Person / Institution Name Stadtverwaltung Boppard Ansprechpartner Bruno Schön Adresse Karmeliter Straße 2, 56154 Boppard Telefon 06742 / 103-53 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- Stadt Boppard partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Durchführung von kulturellen Veranstaltungen durch Aufstellung einer Frei- läuterung lichtbühne mit Sitzgelegenheiten. Zielgruppe / Begün- Kulturinteressierte Menschen des Mittelrheintales und Touristen stigte geplante Maßnahmen Schaffung einer Plattform zur Aufstellung einer mobilen Bühne und Terras- sierung des Hanggeländes zur Herrichtung von Sitzplätzen für Zuschauer und Zuhörer. Ort der geplanten Gemarkung Boppard; Außenbereich, Eisenbolz (Thonetshöhe) Maßnahme Nachhaltigkeit, Sinnvolle Ergänzung des kulturellen Winterangebotes in den Sommermo- Innovation naten als Freiluftveranstaltung erwartete Syner- Erweiterung des kulturellen und musischen Angebotes für Urlaubsgäste, gieeffekte Besucher und Einheimische Zeitplanung 2006 geplanter Finanzbedarf 40.000,- € für Terrassierung, Anlegen von Sitzgelegenheiten und Gestaltung des Umfeldes geplante Finanzierung S 35 % Eigenanteil des Trägers, Darlehen S 65 % Zuschüsse aus Landesmitteln / LEADER plus Seite 127

Projekt 40

Förderung der Sach- und Personalkosten der Lokalen Aktionsgruppe Mittelrhein

einreichende Person / Institution Name Lokale Aktionsgruppe Mittelrhein Ansprechpartner Michael Parma Adresse Rathausstraße 6, 55430 Oberwesel Telefon 06744 / 91113 e-mail; homepage [email protected] Träger und Projekt- LAG Geschäftsstelle bei VGV St.Goar-Oberwesel partner

Projektbeschreibung Zielsetzung und Er- Deckung der Sach- und Personalkosten der LAG Mittelrhein läuterung Im Rahmen der Arbeit der Lokalen Aktionsgruppe Mittelrhein fallen neben Personalkosten auch Sachkosten z.B. die Erstellung von Planungsaufträgen durch Ingenieurbüros etc. an, die es zu decken gilt. Zielgruppe / Begün- LAG Mittelrhein stigte geplante Maßnahmen S Beantragung des Zuschusses als Projektförderung S Erstattung anteiliger Personalkosten für Geschäftsführung S Sachkostenerstattungen Büromaterial etc. S Personalkosten für Berichterstattung an die ADD Ort der geplanten Verbandsgemeindeverwaltung St.Goar-Oberwesel in Oberwesel Maßnahme Nachhaltigkeit, S Gewährleistung einer stetigen Arbeit der Lokalen Aktionsgruppe Innovation S Professionelle Bearbeitung der Projekte / Verwaltung erwartete Syner- Einsparungen von Neueinstellungen gieeffekte Zeitplanung Über den gesamten Zeitraum des LEADER plus - Programms geplanter Finanzbedarf 150.000,- € geplante Finanzierung S 50 % Eigenanteil d. LAG durch Beiträge der Kommunen und einge- brachte Personalkosten S 50 % Zuschüsse LEADER plus Seite 128 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Betrachtet man das Spektrum der geplanten Maßnahmen, so ist zu erkennen, dass S es viele kommunenübergreifende Projekte gibt, die gemeinsame Schwierigkeiten an- packen, wie z.B. Werbemaßnahmen für ausländische Zielgruppen (P13) oder die Qualifizierung des Servicepersonals (P11). S einige Projekte eine enge Kooperationen der Kommunen erfordern, wie bspw. die Projekte "Kooperative/Zweckverband Ferienwohnen" (P1) und Gründung eines Land- schaftspflegeverbands (P15) - eine Voraussetzung, die auch am Mittelrhein durchaus nicht selbstverständlich ist, aber mit dem Forum Mittelrheintal eine funktionierende Ausgangsbasis hat. S länderübergreifende Zusammenarbeit durch gemeinsame Projekte mit Hessen nötig und möglich ist. Die bestehende Kooperation und konstruktive Zusammenarbeit wer- den im Sinne des Leader+-Gedankens fortgeführt. S ein Teil der an einem Punkt umzusetzenden Projekte Bedeutung für das ganze Rhein- tal hat, z.B. durch touristische oder ökologische Ausrichtung (Aufbau von Vinothe- ken, Kulturlandschafts-Ausstellung im Posthof Bacharach, Rheinufer-Projekte, The- menpfade u.a.). S Projekte teilweise an Vorarbeiten gebunden sind. Es wurde entschieden, die bauli- chen Maßnahmen (z.B. "Waldscheune" am Jugendzeltplatz (Ergänzung zu P24) oder Instandsetzung der "Alten Burg" Boppard (Voraussetzung zu P27)) im Wesentlichen aus der Leader+-Finanzierung herauszulassen und nur die Suche nach und Einbin- dung von neuen Nutzungen zu fördern. Die Realisierung einiger weniger Projekte ist dadurch aber abhängig vom Fortschritt der jeweiligen baulichen Maßnahme. Dadurch wird in diesen "Vorarbeiten" eine neue Dynamik entstehen, was ein erfreulicher Ne- beneffekt ist. S Projektvorschläge von Seiten der Schüler des Gymnasiums in St. Goarshausen und der Realschule in Oberwesel aufgenommen wurden (z.B. Funkstation Kulturhaus Hüt- te (P32) oder Mountain-Bike-Strecke in Boppard (P30) sowie die Projekte zur Nut- zung des Rheinufers als Freizeit- und Badeplatz (P18 und P22). Die Jugendlichen werden hier in die Umsetzung eingebunden. S Projekte zur gezielten Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen für Frauen aufge- nommen wurden. So dürften von der Qualifizierung des Servicepersonals (P11) v.a. Frauen profitieren. Auch durch den Bereich Ferienwohnen (P1 bis P5) dürften durch Nebenerwerb v.a. Frauenarbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert werden. S es ein breites Spektrum von Projektträgern gibt. Neben den Kommunen sind Zweck- verbände und andere kommunale Kooperationsformen, aber auch Vereine, privat- rechtliche Gesellschaften und Einzelpersonen Träger der verschiedenen Projekte. S die Projekte einen sehr unterschiedlichen Planungsstand aufweisen. Von durchdach- ten Ideen wie z.B. der Gierfähre an der Loreley (P 20) bis zu fertigen Konzepten mit vorliegenden Angeboten wie z.B. der Monorackbahn Ölsberg (P6). S gänzlich neue Ansätze gewählt, aber auch ältere Projekte aufgegriffen wurden. D.h. es liegt eine gute Mischung aus Innovation und Umsetzung von Bewährtem vor. Ge- rade die innovativen Projekte am Mittelrhein sind häufig wenig konkret. So kann z.B. Seite 129 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

das als bedeutendstes Vorhaben eingeschätzte Projekt "Freizeitwohnen" (P1) nicht an bestehende Strukturen anknüpfen und wählt einen ganz neuen Ansatz. Jedoch gibt es in Oberwesel das modellhafte Einzelprojekt der Familie Lanius-Heck, auf das aufgebaut werden kann.

Die skizzierten Ziele und Projekte zeichnen sich v.a. dadurch aus, dass sie S gemeinsam erarbeitet und ausgewählt wurden, S ausgewogen die unterschiedlichen Interessen berücksichtigen, S nachhaltig und landschaftsangepasst sind, S den regionalen Bedürfnissen gerecht werden und S die Bemühungen auf die drängendsten Fragen konzentrieren. Sie erfüllen somit in idealer Weise die Kriterien bottom-up, Interaktion der lokalen Akteu- re, Integration, Konzentration und Nachhaltigkeit. Die LAG Mittelrhein ist davon über- zeugt, mit dem vorgestellten breiten Spektrum unterschiedlichster Ideen dem übergeord- neten Ziel "Valorisierung des natürlichen und kulturellen Potenzials" in besonderem Ma- ße gerecht zu werden.

Übersicht der hessischen Projekte

Rheingauer Schlemmerwochen Rheingauer Schlemmerwoche vom 26.04. – 05.05.2002 (Rüdesheim, Lorch); Spezialitä- ten der Region; veranstaltet von der Rheingau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH in Verbindung mit verschiedenen Weingütern, gastronomischen Betrieben und Straußwirt- schaften.

Rheingau Musik Festival vom 28. Juni bis 1. September 2002

Im Rahmen des Projektes Mittelrhein-Momente soll ab dem Jahr 2003 auch eine Veran- staltung in der Stadt Lorch oder der Stadt Rüdesheim durchgeführt werden.

Bestehende Vinothek im Weinmuseum Brömserburg in Rüdesheim a/Rh. Darüber hinaus soll für den gesamten Rheingau eine Vinothek an einer zentralen Stelle eingerichtet werden. Initiator ist der Weinbauverband. Das Projekt ist zur Zeit in Pla- nung.

Brömserburg in Rüdesheim a/Rh. Erarbeitung eines Sanierungs- und Nutzungskonzeptes Brömserburg auf der Grundlage einer digitalen Bestandsaufnahme, Sanierung der Fenster, der Mauerkronen und der Au- ßenterrasse. Es sollen in diesem Jahr ca. 50.000 Euro investiert werden. Kooperations- partner sind die Stadt Rüdesheim a/Rh., der Museumsverein und das Forum Mittelrhein- tal e.V. Seite 130 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Auslandsmarketing für das Rheintal Die Stadt Rüdesheim ist mit dem Fremdenverkehrsverein an 13 Auslandsmessen für Tourismus und Fremdenverkehr vertreten.

Erhalt der Terrassenmauern / Offenhalten von Brachflächen Seitens des Landschaftspflegeverbands Rheingau-Taunus e.V. (LPV) werden in der Ge- markung Lorch einige Projekte zum Erhalt von Weinbergsmauern und Weinbergster- rassen durchgeführt (s. Anlage). Freistellen von Weinbergsmauern in Rüdesheim a/Rh. im Rahmen eines Schutzprogram- mes für Mauereidechsen durch die Societas Europaea Herpetologica (SEH) unter der Trägerschaft des Hessisches Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten. Die Maßnahmen erfolgen auf der Grundlage eines Schutz- und Maßnahmenkonzeptes für die Mauereidechse in der Gemarkung Rüdesheim (West); Carolin Bender und Malte Fuhr- mann, 2001. Es besteht eine Projektidee zur Offenhaltung von Weinbergsterrassen im Rahmen des Freizeitweinbaues mit der Erhaltung und Entwicklung von historischen Weinbergsunter- ständen bzw. -häusern. Das Projekt ist allerdings noch nicht näher definiert. (mögliche Kooperationspartner: Magistrat der Stadt Lorch, Regionalentwicklung bei der Kreisver- waltung Rheingau-Taunus-Kreis, Winzer, Naturschutzverbände, interessierte Bürger). Projektidee zur Anpflanzung von Weinbergs – Pfirsichen durch Winzer mit dem Ziel der Nutzung und Pflege von Weinbergsterrassen; das Projekt ist noch nicht im einzelnen definiert (mögliche Kooperationspartner wie vor). Wiederanpflanzung eines Weinberges in der Lage „Lorchhauser Rosenberg“ (unterhalb des Naturschutzgebietes) mit der Einrichtung eines Aussichtspunktes auf die Ortslage Bacharach. Es handelt sich hierbei um eine Projektidee, die noch näher entwickelt und für die noch ein Träger gefunden werden muss (mögliche Kooperationspartner: Magistrat der Stadt Lorch und örtlicher Weinbauverein).

Historisches Wasserrad (Ortslage der Stadt Lorch) Errichtung eines historischen Wasserrades in der Wisper im Bereich des Walzenmühler Wehres im Zusammenhang mit der dort errichteten Fischtreppe (Kooperationspartner: Stadt Lorch und SÜWAG Energie AG).

Landschaftspflegeverband Im Rheingau-Taunus-Kreis besteht seit 10 Jahren der Landschaftspflegeverband Rheingau-Taunus e.V; Geschäftsführer ist Jürgen Windgasse (Tel. 06124 510 301). Die Stadt Lorch ist Mitglied im Landschaftspflegeverband. Der Landschaftspflegeverband hat zahlreiche Projekte zur Offenhaltung der Landschaft und zur Erhaltung von Weinbergs- mauern in der Gemarkung der Stadt Lorch geplant, organisiert und deren Durchführung betreut. Eine Kooperation mit dem auf rheinland-pfälzischer Seite geplante Landschafts- pflegeverband ist erwünscht. Seite 131 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Wanderwege Es existiert bereits die ausgeschilderte „Rheingauer Riesling-Route“. Zur Zeit ist die Entwicklung des „Regionalparkes Rheingau“ in Planung, der im Rheintal von Lorch bis Wiesbaden eingerichtet werden soll. Regionalparkrouten könnten entlang des Leinpfades am Rhein und im Wald- / Rebenbereich (Rheinhöhenweg tlw.) entwickelt werden. Verknüpfungen zwischen diesen beiden Achsen könnten über attraktive Seiten- täler des Rheins hergestellt werden. In das entstehende Regionalparknetz können Wein- auschanke, historische Stätten, Sehenswürdigkeiten, Baudenkmäler, Aussichtspunkte oder auch die „Rheingauer Rieslingroute“ eingebunden werden. Einzelheiten der Regio- nalparkrouten müßten auf der Grundlage des „Regionalen Grünzuges“ unter Einbezie- hung von Flächennutzungs- und Landschaftsplänen der Städte und Gemeinden oder sonstiger Kartenunterlagen, wie Rad- und Wanderkarten erfolgen. Das Projekt soll im Jahre 2002 beginnen und soll zunächst von den Städten und Ge- meinden im Rheingau und dem Kreisausschuss des Rheingau-Taunus-Kreises getragen werden.

Regional-Regal Im Rheingau-Taunus-Kreis besteht bereits ein Projekt „Regional-Regal“, welches von der Arbeitsgruppe „Verbesserung der Vermarktung regionaler Produkte“ durchgeführt wird. Das Projekt wird getragen von selbstvermarktenden Landwirten, Winzern und Imkern. Ziel ist die Entwicklung eines Angebotes von regionalen Produkten in Supermärkten. Motto des Projektes ist „Qualitätsprodukte - der echte Genuß – von unseren Winzern und Landwirten“. Das Projekt soll weiter ausgebaut werden. Darüber hinaus wurde von diesem Arbeitskreis ein Produkt „Proviant aus dem Rheingau- Taunus-Kreis“ entwickelt. In diesem Zusammenhang werden regionale Erzeugnisse in einem Rucksack oder in einer „Schlemmerkiste“ verpackt angeboten. Mit der Förderung des Rheingau-Taunus-Kreises wurde ein entsprechendes Werbe – Faltblatt entwickelt. Seite 132 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

9 Finanzierungsplan

Die Finanzierung der Projekte und Aktivitäten der LAG sind in folgendem Finanzierungs- plan übersichtlich dargestellt. Dabei werden nach Handlungsfeldern geordnet die einzel- ne Maßnahmen, der jeweilige Projektträger, die Kosten des Projekts, der Eigenanteil so- wie die Ko-Finanzierung aus dem entsprechenden Landesprogramm dargestellt. Der Fi- nanzierungsplan zeigt auch die zeitliche Komponente mit dem jahresweise auf das jewei- lige Projekt und die LAG insgesamt zu verteilenden Finanzvolumina.

Die maximal förderfähigen Gesamtkosten der Infrastrukturmaßnahmen bzw. produktiven Investitionen von 300.000 EUR werden nicht überschritten. Das jährlich auf die LAG entfallende, zu verteilende Finanzvolumen von 300.000 EUR wird erreicht.

Die Verwaltung der Gelder erfolgt durch die im Umgang mit Haushaltsbudgets erfahrene Geschäftsstelle bzw. den Vorsitzenden, Herrn Bürgermeister Bungert. Die Ko- Finanzierung durch mögliche Landesprogramme ist dasrgestellt und entspricht den Inhal- ten des EPPD. Seite 133

Tabelle 6: Finanzierungsplan der Projekte Nr Projekt Gesamt- Eigen- Landes- EU- Anteil EU- Sum- Jahr summe (€) anteil Anteil me (€) 2002 2003 2004 2005 2006

A - Ausbau eines dezentralen, landschaftsorientierten Beherbergungsangebots 1 Kooperative / Zweckverband "Ferienwohnen in der Kulturlandschaft" 210.000 50% 25,0% 25,0% 52.500 0 25.000 9.167 9.167 9.167 2 Initialprojekt Ferienwohnen in Bacharach-Henschhausen 300.000 80% 10,0% 10,0% 30.000 0 0 10.000 10.000 10.000 3 Initialprojekt Ferienwohnen in Kaub 300.000 80% 10,0% 10,0% 30.000 0 0 10.000 10.000 10.000 4 Initialprojekt Ferienwohnen in Oberwesel-Dellhofen 300.000 80% 10,0% 10,0% 30.000 0 0 10.000 10.000 10.000 5 Initialprojekt Ferienwohnen in St. Goar-Werlau 300.000 80% 10,0% 10,0% 30.000 0 0 10.000 10.000 10.000 B - Verstärkte Kooperation zwischen Weinbau, Gastronomie und Tourismus 6 Monorackbahn Ölsberg 215.000 15% 42,5% 42,5% 91.375 18.275 65.000 8.100 0 0 7 Kulinarische Sommernacht 150.000 35% 32,5% 32,5% 48.750 9.750 9.750 9.750 9.750 9.750 8 Mittelrhein-Momente 75.000 35% 32,5% 32,5% 24.375 4.875 4.875 4.875 4.875 4.875 9 à la region 40.000 35% 32,5% 32,5% 13.000 2.600 2.600 2.600 2.600 2.600 10 Vino Rhein-Nahe 15.000 35% 32,5% 32,5% 4.875 2.000 2.875 0 0 0 11 Qualifizierung des Servicepersonals und der Multiplikatoren 160.000 55% 22,5% 22,5% 36.000 0 8.000 9.333 9.333 9.333 12 Aufbau von Vinotheken 150.000 70% 15,0% 15,0% 22.500 5.000 10.000 2.500 2.500 2.500 13 Regionalregale als Komponente zur Stärkung der regionalen Identität 282.000 80% 10,0% 10,0% 28.200 15.000 13.200 0 0 0 14 Auslandsmarketing - Werbemaßnahmen für ausländische Zielgruppen 275.000 35% 32,5% 32,5% 89.375 17.875 17.875 17.875 17.875 17.875 15 Wanderführer Rhein-Burgen-Wanderweg 30.000 35% 32,5% 32,5% 9.750 0 0 9.750 0 0 C - Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft - Landschaftsgärtnerei 16 Gründung eines Landschaftspflegeverbands 300.000 35% 32,5% 32,5% 97.500 5.000 50.000 14.167 14.167 14.167 17 Niederwaldbewirtschaftung 174.900 20% 40,0% 40,0% 69.960 35.000 15.000 6.653 6.653 6.653 18 NATURA 2000 - Kultur- und Naturlandschaft entdecken und erleben 172.000 20% 40,0% 40,0% 68.800 0 0 10.000 29.400 29.400 19 Gestaltung der Rheinuferpromenade in St. Goar 169.000 35% 32,5% 32,5% 54.925 0 25.000 29.925 0 0 Seite 134

20 Renaturierung des Rheinufers in Kestert 150.000 40% 30,0% 30,0% 45.000 0 0 20.000 25.000 0 21 Entfernen des Pappelwäldchen am Fuß des Loreleyfelsens 130.000 40% 30,0% 30,0% 39.000 0 0 39.000 0 0 22 Funktionale Wiederherstellung der Retentionsfläche Haus Peterspay 85.000 40% 30,0% 30,0% 25.500 0 0 2.000 11.750 11.750 23 Erschließung und gestalterische Aufwertung des Rheinufers in Filsen 169.600 40% 30,0% 30,0% 50.880 16.000 32.000 2.880 0 0 D - Aktivierung und Ausbau des kulturlandschaftlichen Potenzials 24 Themenpfade (Rheinfels, Stahleck, Schönburg, Loreley) 300.000 35% 32,5% 32,5% 97.500 37.000 15.125 15.125 15.125 15.125 25 Walderlebniszentrum und Jugendzeltplatz 97.500 35% 32,5% 32,5% 31.688 12.000 19.688 0 0 0 26 Initiierung eines Rheintal-Marathons 60.000 50% 25,0% 25,0% 15.000 0 0 2.000 13.000 0 27 Wettbewerb Rheinmühlen 40.000 50% 25,0% 25,0% 10.000 0 0 10.000 0 0 28 Multimediale Ausstellung zum Thema Wald in der "Alten Burg" Boppard 29.500 35% 32,5% 32,5% 9.588 0 0 0 0 9.588 29 Kulturlandschaftsausstellung im Posthof Bacharach 109.000 35% 32,5% 32,5% 35.425 0 0 0 17.713 17.713 30 Erhalt und neue Nutzung im Forsthaus Kaub 200.000 50% 25,0% 25,0% 50.000 0 10.000 10.000 15.000 15.000 31 Bau einer Mountain-Bike Strecke im Stadtwald Boppard 25.000 35% 32,5% 32,5% 8.125 2.000 6.125 0 0 0 32 Naturlehrpfad in Spay 40.000 35% 32,5% 32,5% 13.000 3.000 10.000 0 0 0 33 Funkstation im Kulturhaus Hütte in Oberwesel 55.000 50% 25,0% 25,0% 13.750 5.000 8.750 0 0 0 34 Bau eines Mountain-Bike-Parkplatzes in Osterspai 73.000 40% 30,0% 30,0% 21.900 0 0 0 21.900 0 35 Erhalt und neue Nutzung des alten Krans St.Goarshausen 200.000 50% 25,0% 25,0% 50.000 5.000 2.000 14.333 14.333 14.333 36 Freilegung des römischen Aquädukts in Brey 64.000 35% 32,5% 32,5% 20.800 0 0 0 6.000 14.800 37 Bau eines Aussichtsturms auf der "Fleckertshöhe" 80.000 35% 32,5% 32,5% 26.000 0 0 2.000 12.000 12.000 38 Bau eines Aussichtsturms auf dem "Spitzestein" 100.000 35% 32,5% 32,5% 32.500 10.000 17.500 5.000 0 0 39 Errichtung einer Freilichtbühne auf dem Eisenbolz in Boppard-Buchenau 40.000 35% 32,5% 32,5% 13.000 0 0 0 0 13.000 Förderung der LAG 40 Förderung der LAG 150.000 50% 0% 50,0% 75.000 15.000 15.000 15.000 15.000 15.000

Gesamtsumme 5.815.500 1.515.540 220.375 385.363 312.033 313.141 284.628 Seite 135 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

10 Begleitsystem

Die LAG Mittelrhein begleitet die Entwicklungsstrategie mit folgenden im EPPD (Ab- schnitt 10.6.1) definierten Zielen:

S zu kontrollieren, ob die Maßnahmen wie geplant durchgeführt werden, S zu überprüfen, ob die in die Wege geleiteten Maßnahmen dem vom Leader+- Pro- gramm angestrebten Zweck entsprechen, S frühzeitig auf Probleme und veränderte Rahmenbedingungen reagieren zu können und S die Erfahrungen zu dokumentieren und Dritten zugänglich zu machen.

Die LAG schafft sich damit ein eigenständiges Kontroll- und Steuerungsinstrument, das sowohl am konkreten Projekt ansetzt (Ergebnis-Indikatoren), als auch die mittelbaren bzw. Sekundär-Effekte der Entwicklungsstrategie (Wirkungs-Indikatoren) erfasst. Dabei wird ein angemessenes Verhältnis des mit der Erfassung der Ergebnisse und Wirkungen verbundenen Aufbereitungsaufwands zu den gegebenen Kapazitäten, Finanzmitteln und Zeitbudgets der LAG angestrebt.

Die jährliche Berichterstattung setzt im Sinne der Partizipation und Motivation bereits auf Ebene der Projektträger an. Die spezifischen Indikatoren werden auf Projektebene er- fasst, regelmäßig an die LAG-Lenkungsgruppe weitergeleitet und von dieser auf Zielkon- formität hin überprüft bzw. ergänzt. Damit wird schrittweise ein Begleit- und Bewer- tungssystem entwickelt, das als lernendes und rückkoppelndes System die relevanten Indikatoren beschreibt und projektbegleitend anpasst. Unterstützt bei der Erfassung und Auswertung der Daten wird die LAG-Geschäftsstelle dabei vom bestehenden Arbeits- kreis „Struktur“ der LAG.

Im Sinne einer „Harmonisierung“ der Indikatoren wird ein zentraler, standardisierter Kon- troll- und Bewertungsbogen von der LAG vorgegeben. Dieser methodische Bewertungs- rahmen setzt bei den Zielen der GIEP an und definiert die gewünschten Ergebnisse und möglichen Wirkungen der Aktivitäten und Interventionen der LAG. Zu unterscheiden ist dabei nach finanziellen und materiellen Indikatorebenen. Ein Soll-/Ist-Vergleich wird dabei sowohl quantitativ bei den Strukturdaten der Bestandsaufnahme (Kapitel 4) als auch qualitativ bei den Ergebnissen der Stärken-Schwächen-Analyse (Kapitel 5) ansetzen.

Übereinstimmungen, aber auch Divergenzen zwischen den geplanten Ergebnissen bzw. angestrebten Wirkungen und den tatsächlich erreichten Erfolgen sind durch die Ge- schäftsstelle der LAG jährlich zu beschreiben und in der Lenkungsgruppe zur Diskussion zu stellen. Daraus abzuleitende Konsequenzen für konkretes Handeln sind gemeinsam zu entscheiden und mit dem Projektträger umzusetzen. Die Berichte der Projektträger wer- den von der Geschäftsstelle zum jeweiligen Jahresende zusammengetragen, nach Ziel- ebenen ausgewertet und zusammenfassend dargestellt. Seite 136 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Dabei umfasst der Bewertungsrahmen zunächst folgende allgemeinen Angaben:

S Projektart/-Nr. S Projektträger S Projektbetreuer S Zielebene/Handlungsfeld S Zeitrahmen (Beginn und Dauer)

Finanzieller Rahmen S Budget geplant (Jahreswert) S Budget verausgabt (Jahreswert) - Indikatordifferenz (+), (-) S Induktion externer Finanzmittel, Sponsoring, Spenden, Eigenleistung

Materieller Rahmen S Anzahl mit dem Projekt verbundener Veranstaltungen - Bürgerversammlungen, Informationen - Schulung, Fortbildung, Seminare - Workshops, Arbeitskreise

S Teilnehmer an Info- und Fortbildungsveranstaltungen - Anzahl gesamt - davon Kinder und Jugendliche - davon Mädchen/Frauen - neue Interessenten und Kooperationspartner - Internet-Kontakte

S Teilnehmer an konkreten Aktionen/Umsetzung bzw. Eigenleistung - Anzahl gesamt - davon Kinder und Jugendliche - davon Mädchen/Frauen - neue Interessenten und externe Partner Seite 137 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Auf den allgemeinen Angaben aufbauend wird der Bewertungsrahmen für jedes Hand- lungsfeld (Interventionsbereich) ausdifferenziert nach: S Ergebnisindikator S Wirkungsindikator S Unmittelbarem Erfolgsindikator/direkten Effekten.

Die Indikatoren werden für die einzelnen Handlungsfelder und Projekte zusammenge- stellt. Die Projekt-Nummern sind exemplarisch ausgewählt.

A Ausbau eines dezentralen, landschaftsorientierten Beherbergungsangebots

Ergebnis Wirkungen Direkte Effekte P1 bis P3 D Regionale Wertschöpfung D geschaffene Arbeitsplätze D Investitionsvolumen ... EUR ..... % des Investitionsvo- - Anzahl D Anzahl der Ferienwohnun- lumens - Qualifikation gen D Anzahl Besucher D Anzahl vernetzter Partner D Vernetzung mit Weinbau- D Übernachtungen D Anzahl geschaffene Ar- ern D Umsatz .... EUR beitsplätze - davon D Vernetzung mit Landwirten Frauen/Jugendliche D Vernetzung mit Handwer- D Umsatz .... EUR D Anzahl Existenzgründun- kern D Umsatz .... EUR gen D Vernetzung mit Dienstlei- davon davon Frauen/ stern D Umsatz .... EUR Jugendliche D Vernetzung mit Gastrono- men D Umsatz .... EUR Seite 138 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

B Verstärkte Kooperation zwischen Weinbau, Gastronomie und Tourismus

Ergebnis Wirkungen Direkte Effekte D P6 Investitionsvolumen .... D Regionale Wertschöpfung D geschaffene Arbeitsplätze EUR .... % des Investitionsvo- - davon Frauen/Jugendliche D Anzahl der Veranstaltungen lumens D Vermarkteter Wein, Um- D Anzahl Besucher satz .... EUR D Anzahl Teilnehmer D Auslastung .... % D Vernetzung mit Dienstlei- D Umsatz .... EUR stern

D P11 Anzahl Schulungen D Anzahl Teilnehmer D Existenzgründungen - davon Frauen/Jugendliche D Wiedereingliederung in den 1. Arbeitsmarkt

D P12 Investitionsvolumen D Anzahl Vernetzungen D Existenzgründungen ... EUR D Anzahl Vinotheken D Anzahl Besucher D Anzahl geschaffene Ar- beitsplätze - davon Frauen/Jugendliche

D P13 Regionalregal D Umsatz .... EUR D Existenzgründungen D Anzahl Verkaufsstellen D Anzahl geschaffene Ar- beitsplätze - davon Frauen/Jugendliche

D P14 Messeveranstaltun- D Ausländische Besucher D Umsatz .... EUR gen, Anzahl und Umfang D Anzahl geschaffene Ar- D Vernetzung mit Dienstlei- D Umsatz .... EUR beitsplätze stern - davon Frauen/Jugendliche

D P15 Anzahl Exemplare D Anzahl Besucher D Vernetzungen vorhandener D Regionale Wertschöpfung, Einzelobjekte, Anzahl Umsatz .... EUR Seite 139 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

C Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft - Landschaftsgärtnerei

Ergebnis Wirkungen Direkte Effekte D P16 Größe des Verbands- D Reduktion, Verbuschung ... D Existenzgründungen gebiets in ha, ha D Arbeitsplätze m/w D Erhalt.... m² Trockenmau- D Wiedereingliederung in den ern 1. Arbeitsmarkt D Reaktivierung von .... ha Weinbergsflächen D Qualifizierung .... Personen

D P17 Bewirtschaftete Flä- D Holzkohlevermarktung Um- D Existenzgründungen chen Niederwald .... ha satz ... EUR D Arbeitsplätze m/w

D P18 Natura-Projekte, D Besucher D Arbeitsplätze D Umfang der Kooperationen mit Weinbau, Land- u. Forstwirschaft

P19 bis P23 D .... ha naturnahes Ufer D Anzahl Partner und Vernet- D Arbeitsplätze D .... ha Retentionsraum zungen D Gründung sozialer Organi- D Umfang der Kooperationen D Regionale Wertschöpfung, sationen (Vereine) mit Gastronomie und DL- Umsatz .... EUR Betrieben Seite 140 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

D Aktivierung des kulturlandschaftlichen Potenzials

Ergebnis Wirkungen Direkte Effekte D Größe, Umfang der neuen D Besucheranzahl, Ausla- D geschaffene Arbeitsplätze Infrastruktur, ...ha, km, m² stung .... % D gesicherte Arbeitsplätze Freifläche D Umsatz .... EUR D Existenzgründungen D Regionale Wertschöpfung, .... % des Umsatzes

D P38 Bühnengröße .... m² D Vernetzung mit anderen D Qualifizierung D Besucherkapazität Sektoren/Projekten D Eingliederung 1. Arbeits- D Anzahl Veranstaltungen, markt Umsatz.... EUR

D P26 Marathon D Veranstaltungsteilnehmer D Umsatz .... EUR, Gastro- nomie, Beherbergungsbe- triebe D P28 Ausstellung D Besucherzahl D Umsatz .... EUR, Gastro- nomie, Beherbergungsbe- triebe

Auch die Qualität der Arbeit der LAG soll über ein Bewertungssystem erfasst, bewertet und weiterentwickelt werden. Wesentliche Indikatoren sind dabei:

S Anzahl der LAG-Sitzungen S Anzahl der LAG Veröffentlichungen S Anzahl der von der LAG durchgeführten öffentlichen Veranstaltungen S Internetkontakte / Homepage S Anzahl der eingerichteten Arbeitskreise (Thema/Zusammensetzung m/w) S Anzahl der Arbeitskreis-Sitzungen S Anzahl der geförderten Projekte S Anzahl der Beteiligten an Planung, Umsetzung und Weiterentwicklung der GIEP S Anzahl der Kooperationspartner der LAG S Anzahl neuer Organisationen im LAG-Gebiet S Anzahl nicht angenommener Projekte S Anzahl gebietsübergreifender/transnationaler Kooperationen Seite 141 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

Schließlich bedarf das gesamte Projekt der LAG Mittelrhein (GIEP) einer umfassenden Bewertung seiner unmittelbaren und mittelbaren Erfolge. Dabei sind die Ergebnisse der Aktivitäten auf der Ebene der Handlungsfelder und Projekte zusammenzutragen und die Entwicklung jährlich anhand des folgenden Indikatorenbündels zu bewerten:

S Anzahl der geschaffenen Arbeitsplätze, insbesondere von Frauen und Jugendlichen S Anzahl der gesicherten Arbeitsplätze, insbesondere von Frauen und Jugendlichen S Wiedereingliederung von Beschäftigten (m/w) in den 1. Arbeitsmarkt S Umsatzsteigerung lokaler/regionaler Waren und Dienstleistungen S Anbauflächen Weinbaubetriebe S Anzahl gesicherter Weinbaubetriebe S Kooperationen Weinbau/Gastronomie S Anzahl der Gäste S Anzahl neu geschaffener Betten S Übernachtungszahlen S Aufenthaltsdauer der Touristen

Hier sind vor Allem zur „Halbzeit“ der Umsetzung der GIEP die Referenzwerte der Be- standsaufnahme heranzuziehen und unter Berücksichtigung genereller Trends im Tal bzw. im Land Rheinland-Pfalz quantitativ zu analysieren, ggf. einer Neu-Orientierung bzw. neuen Schwerpunktsetzung zu unterziehen. Soweit sich die Wirkungen und Effekte der GIEP nicht in Zahlen ausdrücken lassen, sind qualitative Bewertungen der Interven- tionen vorzunehmen.

Auch am Ende des Programmzeitraums erfolgt nochmals eine intensive Aus- und Bewer- tung der o.g. bzw. weiter modifizierten Indikatoren. Es gilt, die Bilanz der Aktivitäten zu ziehen und eine Rückschau auf die Effizienz der gewählten Strategie und Projekte zu halten. Daraus sind kritische Reflexionen des eigenen Handelns und Schlüsse für zukünf- tige Maßnahmen und Projekte zu ziehen; insbesondere sind dabei Kriterien der Übertrag- barkeit auf andere Maßnahmenebenen bzw. Handlungsfelder im Tal und kooperierende Räume zu berücksichtigen.

Selbstverständlich werden die jährlich zur Halbzeit und ex-post zu erstellenden Berichte und Analysen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Neben der bereits bestehenden Homepage erfolgt die Berichterstattung entsprechend den Vorgaben des EPPD und der Publizitätsvorschriften an den Begleitausschuss, die nationale Vernetzungsstelle und die Europäische Beobachtungsstelle. Damit wird der Austausch inner- und interregionaler Erfahrungen und die Weitergabe von Informationen an Dritte sichergestellt. Seite 142 Gebietsbezogene Integrierte Entwicklungsstrategie mit Pilotcharakter für das Auswahlverfahren Leader+ in Rheinland Pfalz

11 Literaturverzeichnis

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Europäische Kommission (2000): Mitteilung der Kommission an die Mitgliedstaaten vom 14. April 2000 über die Leitlinien für die Gemeinschaftsinitiative für die Entwicklung des ländlichen Raums (Leader+) (2000/C 139/05), Brüssel.

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Staatskanzlei Rheinland-Pfalz (1995): Landesentwicklungsprogramm III, Mainz. Anhang 1

Tabelle 7: Ziele und Projekte Valorisierung des natürlichen und kulturellen Potenzials Sicherung eines multifunktionalen Erhalt und Entwicklung der Stärkung der regionalen Identität und Lebens- und Erholungsraums raumprägenden Kulturlandschaft Abbau von Kooperationsblockaden

Ausbau eines dezentralen, Verstärkte Kooperation Pflege und Gestaltung Aktivierung und Ausbau des landschaftsorientierten zwischen Weinbau, Gastronomie der Kulturlandschaft kulturlandschaftlichen Potenzials Beherbergungsangebots und Tourismus

S Zweckverband "Ferienwohnen S Monorackbahn Ölsberg: Verbesse- S Gründung eines Landschafts- S Kulturlandschafts-Themenpfade (Rheinfels, in der Kulturlandschaft" rung der Bewirtschaftungs- und pflegeverbands Stahleck, Schönburg, Loreley) S Initialprojekt Ferienwohnen in St. Vermarktungsbedingungen S Niederwaldbewirtschaftung S Walderlebniszentrum mit Jugendzeltplatz Goar S Kulinarische Sommernacht S NATURA 2000: Kultur- und S Initiierung eines Rheintal-Marathons S Initialprojekt Ferienwohnen in S Mittelrhein-Momente Naturlandschaften erleben S Wettbewerb Rheinmühlen Bacharach S a la region S Gestaltung der Rheinuferpro- S multimediale Ausstellung zum Thema Wald S Initialprojekt Ferienwohnen in S Vino Rhein-Nahe: menade in St. Goar in der "Alten Burg" Boppard Kaub S Qualifizierung des Servicepersonals S Renaturierung des Rheinufers S Kulturlandschafts-Ausstellung im Posthof S Initialprojekt Ferienwohnen in und der Multiplikatoren in Kestert Bacharach Oberwesel - Dellhofen S Aufbau von Vinotheken S Entfernen des Pappelwäld- S Erhalt und neue Nutzung des ehemaligen S Regionalregal chens am Fuß der Loreley Forstamts in Kaub S Auslandsmarketing – Werbemaß- S Erschließung und gestalteri- S Bau einer Mountain-Bike Strecke im nahmen für ausländische Ziel- sche Aufwertung des Rheinu- Stadtwald Boppard gruppen fers in Filsen S Naturlehrpfad in Spay S Wanderführer Rhein-Burgen- S Funktionale Wiederherstellung S Funkstation im Kulturhaus Hütte Bau eines Wanderweg der eingedeichten Retentions- Mountain-Bike-Parkplatzes in Osterspai fläche Haus Peterspay in Bop- S Erhalt und neue Nutzung des alten Krans in pard St.Goarshausen S Erschließung und Freilegung der römischen Wasserleitung in Brey S Bau eines Aussichtsturms auf der "Flek- kertshöhe" S Bau eines Aussichtsturms auf dem "Spitze- stein" S Errichtung einer Freilichtbühne auf dem Ei- senbolz Anhang 2: Presseartikel vom 07.03.2002 zu Projekt 6 - Oelsberg Anhang 3: Presseartikel vom 06.03.2002