Protokoll Runder Tisch Asyl 07.03.2018; grünes Büro

Anwesend: Helferkreis Dinkelsbühl: Evi Siebachmeier, Anita Ilg, Claudia Schilling Helferkreis Schopfloch: Käthe Körner, Dietlind Müller, Hartmut Müller Helferkreis Rothenburg: Gudrun Knoll-Schäfer, Gabi Müllender Helferkreis : Angela Stehle, Gabi Schaaf Helferkreis Dinkelsbühl: Monika Hoenen Helferkreis : Gerhard Stümpfig, Günter Schmidt Helferkreis Ansbach: Gaby de la Rosa Calzado Helferkreis Herrieden: Dieter Bunsen Frau Sigrid Mayr-Gruber Martin Stümpfig; MdL, Theresa Mack, Praktikantin Entschuldigt: Helferkreis : Käthe Prohaska Helferkreis Ansbach: Uschi Strebel Protokoll: Gabi Scharfenberger-Saprykin

Ich verweise auf den Asylnewsletter von Herrn Stümpfig vom März 2018; hier sind bereits die Diskussionsschwerpunkte des Runden Tisches aufgearbeitet. Hier nur einige ergänzende Infos und weiterführende Hinweise.

HÄRTEFALLKOMMISSION Frau Mayr-Gruber gibt im Vorgespräch mit Herrn Stümpfig und später während der Diskussion hilfreiche Tipps zur Härtefallkommission. Sie selbst arbeitet seit Jahren der Härtefallkommission Fälle zu und bereitet sie entsprechend auf. Damit ein Fall die besten Chancen in der HFK hat, sind verschiedene Dinge zu berücksichtigen. Diese sind hier in der Anlage zusammengefasst. Wichtig ist, dass die betreffende Person nahezu fünf Jahre in Deutschland sein muss; hieran hält die HFK (fast) immer fest. Frau Mayr-Gruber legt die Wichtigkeit von Unterstützerbriefen für den betroffenen Fall dar; reine Unterschriftenlisten sind weniger hilfreich. Wichtig ist auch, dass die hier aufgelisteten Voraussetzungen für Härtefälle im Asyl zutreffend sind und Dokumente beigefügt werden. Ein Muss ist der ausgefüllte Fragebogen. Sie können sich mit einem Fall selbständig an ein Mitglied der HFK www.stmi.bayern.de/assets/stmi/suk/asylmigration/mitglieder_liste_veroeff_m_kopf.p df wenden. Unterstützung kann Frau Mayr-Gruber anbieten. Sie kann sich aber zukünftig nicht mehr federführend um die Fälle kümmern.

PROBLEME - heute schwieriger und komplexer Einig war man sich darin, dass die Probleme heute bedeutend schwieriger zu bewältigen sind als Mitte 2015, weil sie von komplexer Natur sind. Beschaffung nötiger Identitätspapiere, Finden von Arbeitsstellen oder Ausbildungs- und/oder Praktikumsplätzen und vor allem die Suche nach bezahlbarem Wohnraum sind für die HelferInnen große Herausforderungen. Übereinstimmend gab es aus den teilnehmenden Helferkreisen den kritischen Hinweis, dass sich nach wie vor gerade bei diesen schwierigen Themen seitens der Behörden voll auf die Helferkreise verlassen wird. Ohne diese Unterstützung und nur mit behördlichen Hilfen würden viele Asylbewerber und Flüchtlinge heute nicht so gut dastehen. Besonders positiv haben sich die Flüchtlinge aus Syrien entwickelt. Viele haben bereits ihre Familien über den Familiennachzug nach Deutschland geholt und haben Arbeit gefunden. Sozial sehr schwierig sind die Fälle von Menschen beispielsweise aus Äthiopien, die oft wegen fehlender Papiere nicht abgeschoben werden können und zu untätigem Herumsitzen in den Einrichtungen verdammt sind. Sie dürfen nicht arbeiten. Gerade diese Fälle sind der Bevölkerung schwer zu vermitteln, denn die Hintergründe werden nicht gesehen. Ideenreichtum und Hilfe von Kommunen und Wirtschaft führen zu tollen Ergebnissen bei der Integration! Frau Mayr-Gruber berichtete von der Flüchtlingshilfe Wald e.V. aus Gunzenhausen. Hier hat Frau Ortega einen „LEITFADEN FÜR SPRACHVERMITTLER/INNEN IN DER FLÜCHTLINGSHILFE“, Autorin: Veronika Ortega, Im Buchhandel erhältlich, ISBN 9783981812503 herausgebracht. Hervorragend unterstützt durch die Firma Hetzner online konnte das „Cafe mittendrin“ als Treffpunkt gestaltet werden. In Schopfloch wurde mit Hilfe der Gemeinde das WLAN-Problem in der GU positiv für alle Beteiligten gelöst (siehe Newsletter). Stadt Rothenburg und „Kreis der Rothenburger Unternehmer“ sind äußerst aktiv und unterstützen den Helferkreis sehr. (siehe Newsletter) Behörden – Entscheidungen dauern zu lange und sind oft undurchdacht; einzelne Mitarbeiter sind eine Zumutung für Betreuer und Flüchtlinge Auf völliges Unverständnis bei den HelferInnen stoßen immer wieder völlig undurchdachte und undurchschaubare Handlungen der Behörden. So wird eine vorliegende Tazkira eines Bewohners vom Sonnenhof Feuchtwangen monatelang geprüft; der betreffende junge Mann hätte eine Stelle, darf aber während des Prüfverfahrens nicht arbeiten. Eltern eines schwerkranken, behinderten Kindes werden gleichzeitig zum Sprachkurs geschickt; Anträge ewig nicht bearbeitet; Jugendämter üben Druck aus; Jobcenter wenig erfolgreich bei der Vermittlung von Arbeitsplätzen; Landratsamt zu wenig aktiv bei der Bereitstellung und Vermittlung von geeignetem Wohnraum. Beklagt wird eine völlig fehlende Öffentlichkeitsarbeit.

Rundfunkbeitrag in GUs ist rechtlich klar ausgeschlossen In der GU Ringstraße in Feuchtwangen gab es Probleme, dass die Bewohner immer wieder Mahnungen von der GEZ bzgl. des Rundfunkbeitrags erhielten. Das ist unzulässig. Die entsprechende Kommune muss die Einrichtung als GU anmelden. Im §3.2 des Rundfunkbeitragstaatsvertrages ist ausdrücklich geregelt, dass GUs keine Wohnungen sind. Daher darf dort auch kein Beitrag erhoben werden. (siehe pdf – Datei als Anlage)

Integration durch Sport Dieter Bunsen vom Helferkreis Herrieden ist Bezirksvorsitzender des Bayerischen Landessportverbandes e. V. Er informierte zunächst darüber, dass der Freistaat Bayern in diesen Bereich viel Geld investiert hat, darüber aber bisher leider sehr wenige Informationen in die Helferkreise gelangten und die Gelder zum großen Teil nicht angefordert wurden. Am 06. Juli 2018 findet der vom BLSV organisierte „Tag der Sportabzeichen“ in Dinkelsbühl statt, wo Alle teilnehmen können und herzlich willkommen sind. Außerdem hier noch der gewünschte Kontakt zum Ansprechpartner für das Programm „Integration durch Sport“ beim BLSV-Sportbezirk Mittelfranken:

Ingo Wagner Ressort Integration durch Sport Bildungsreferent Bayerischer Landes-Sportverband e.V. Dutzendteichstr. 24 90478 Nürnberg Tel. 0911/810313-22 [email protected] www.blsv.de / www.sportintegration.de / www.integration-durch-sport.de

Frau Martina Schäfer steht gerne für weitere Auskünfte bereit. Martina Schäfer Geschäftsfeld Sportpolitik, Sportbezirk Mittelfranken

Leitung Geschäftsstelle

Bayerischer Landes-Sportverband e.V. Dutzendteichstr. 24 90478 Nürnberg

Tel. 0911/810313-10 Fax 0911/810313-29 [email protected] www.blsv-mfr.de

Vermischtes Frau Monika Hoenen vom Helferkreis Dinkelsbühl ist Mitglied des Sprecherkreises Asylhelferkreise beim Landratsamt Ansbach und informierte darüber, dass am 18. Juli 2018 in Vorbereitung der Landtagswahlen eine Podiumsdiskussion mit Landes- und Kreispolitikern zur Problematik Flüchtlinge und Asyl stattfinden soll. Man ist in diesem Gremium zu der Auffassung gelangt, dass es die Mithilfe und den konkreten Einsatz von Politikern aller Parteien bedarf, um bestehende Probleme anzugehen und einer Lösung zuzuführen. Die Teilnehmer des Runden Tisches begrüßten dieses Vorhaben ausdrücklich. Herr Stümpfig wird an dieser Podiumsdiskussion teilnehmen.

Erschreckend sind weiterhin die Zustände in einigen Unterkünften, z. Bsp. , Feuchtwangen Ringstraße oder Gotzenmühle. Es bedarf immer wieder des vollen Einsatzes von den Helferkreisen, um wenigstens das Nötigste für die Bewohner zu sichern. So streikte in Feuchtwangen im Dezember mehrfach für mehrere Tage die Heizung, da der Betreiber der Unterkunft kein Heizöl liefern ließ. Das ist einfach nicht hinnehmbar und frustet zusätzlich. Arbeit für Flüchtlinge Wir freuen uns, dass seit dem letzten Sommer die Arbeitslosenzahlen rückläufig sind auch durch Arbeitsaufnahmen von Flüchtlingen. Der Wunsch zu Arbeiten und somit nach Selbständigkeit ist sehr hoch und die Motivation ebenso. Der Arbeitsmarkt ist noch aufnahmefähig. Der Schwerpunkt für die Helferkreise liegt hier in erster Linie bei der Mobilitätsunterstützung für diejenigen, die Arbeit gefunden haben. Das ist oft sehr schwer hinzukriegen. Einen genauen Blick wert sind die Fälle in Ausbildung nach jetzt zwei Jahren. Bei einem guten Teil Drittel klappt alles gut, viele kämpfen um den Erfolg und manche scheitern aber leider auch. Meist sind am Scheitern die fehlenden und/oder ungenügenden Sprachkenntnisse das eigentliche Problem. Weitergehende Sprachunterstützung ist ein dringender Punkt. Die Qualität der Sprachkurse wird sehr bemängelt. Obwohl hier viel Geld investiert wird, ist der Nutzen sehr gering. Eine Evaluation wäre dringend notwendig.