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Region Hannover Stadt Pattensen

39. Änderung des Flächennutzungsplanes

Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Stellungnahmen der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange Behörden / Träger öffentlicher Be- Nr. Datum Bemerkungen / Hinweise lange / benachbarte Gemeinden 01 Abfallwirtschaft Region Hannover - 02 Amt für regionale Landesentwicklung - -Weser 03 Avacon Netz GmbH - Salzgitter 13.08.2018  siehe Abwägung 04 BUND Ortsgruppe Pattensen - 05 Bundesamt für Infrastruktur, Umwelt- (13.12.2017  siehe Abwägung schutz und Dienstleistungen der Bun- 14.12.2017) deswehr (BAIUDBw) 06 Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung 20.08.2018  siehe Abwägung 07 Bundesnetzagentur 09.07.2018  keine Anregungen  Hinweis auf im Plangebiet tätige Richtfunkbetreiber 08 Deutsche Telekom Technik GmbH - 09 DFS Deutsche Flugsicherung GmbH (08.01.2018)  siehe Abwägung 10 E.ON Ruhrgas AG - 11 Freiwillige Feuerwehr, - Ortsbrandmeister Uwe Fleischmann 12 Gemeinde Nordstemmen 06.08.2018  keine Anregungen  Hinweis: Die Planungen zur 39. Änderung des F-Planes der Stadt Pattensen werden begrüßt, insbesondere die Abgrenzung der WEA-Konzentrationszone - Fläche C. 13 Gewässer- und Landschaftspflegever- 13.08.2018  keine Anregungen oder Hinweise band Mittlere Leine (UHV52) 14 Harzwasserwerke 06.08.2018  siehe Abwägung 15 IHK Hannover - 16 Landesamt für Bergbau, Energie und 20.08.2018  siehe Abwägung Geologie (LBEG) 17 Landesamt für Geoinformation und Lan- - desvermessung Niedersachsen (LGLN) - Regionaldirektion Hameln-Hannover 18 Landesamt für Geoinformation und Lan- 02.08.2018  Hinweis, dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass desvermessung Niedersachsen (LGLN) - eine Kampfmittelbelastung im Plangebiet vorliegt. Emp- Kampfmittelbeseitigungsdienst fehlung einer Luftbildauswertung. 19 Landkreis 03.08.2018  siehe Abwägung - Fortsetzung -

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Stellungnahmen der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange (Fortsetzung) Behörden / Träger öffentlicher Be- Nr. Datum Bemerkungen / Hinweise lange / benachbarte Gemeinden 20 Landvolk Hannover e.V. - 21 Landwirtschaftskammer Niedersachsen 17.08.2018  keine Anregungen  Hinweis für konkrete Zulassungsverfahren (u. a. Mini- mierung von Eingriffen in landwirtschaftliche Flächen, Abbau der Anlagen nach Nutzungsaufgabe) 22 Leineverband 17.08.2018  siehe Abwägung 23 NABU Hannoverscher Vogelschutzverein - und Ortsgruppe Pattensen 24 Niedersächsische Landesbehörde für 06.08.2018  siehe Abwägung Straßenbau und Verkehr (NLStBV) - Ge- schäftsbereich Wolfenbüttel Luftverkehr 25 Niedersächsische Landesbehörde für 13.08.2018  siehe Abwägung Straßenbau und Verkehr (NLStBV) - Ge- schäftsbereich Hannover 26 Niedersächsische Landesforsten - Forst- 17.08.2018  siehe Abwägung amt Fuhrberg 27 Niedersächsische Landesforsten - Forst- - amt Saupark 28 Niedersächsischer Landesbetrieb f. - Wasserwirtschaft, Küsten- und Natur- schutz (NLWKN) 29 RegioBus Hannover GmbH - 30 Region Hannover 11.09.2018  siehe Abwägung 31 Staatliches Gewerbeaufsichtsamt Han- 20.08.2018  keine Anregungen oder Hinweise nover 32 Stadt - 33 Stadt 05.07.18  keine Anregungen oder Hinweise 34 Stadt Sarstedt - 35 Stadt 24.08.2018  siehe Abwägung 36 üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe - AG 37 Enercity AG - 38 Deutsche Telekom Technik GmbH 20.08.2018  siehe Abwägung 39 E-Plus Service GmbH - 40 Telefónica GmbH & Co. OHG - 41 Vodafone GmbH - 42 Zentrale Polizeidirektion Niedersachsen 17.09.2018  keine Anregungen  Hinweis auf Richtfunktrasse in Fläche A 43 Ericsson Services GmbH 24.08.2018  keine Anregungen  Hinweis auf weiteren im Plangebiet tätigen Richtfunkbe- treiber 44 Nowega GmbH 04.09.2018  siehe Abwägung 45 Erdgas Münster 04.09.2018  siehe Abwägung 46 Avacon Netz GmbH - Sarstedt 19.07.2018  keine Anregungen oder Hinweise weiß = keine Stellungnahme abgegeben grau = keine Anregungen geäußert, ggf. allgemeine Hinweise gegeben gelb = siehe nachfolgenden Abwägungsvorschlag (Datum) = Verweis auf frühere, weiterhin gültige Stellungnahme

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03. Avacon Netz GmbH - Salzgitter

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.:

Avacon Netz GmbH - Salzgitter 13.08.2018 03

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Hochspannungsleitungen, Ferngasleitungen und Fernmeldekabel

Kurzfassung der Anregungen:

Die 39. Änderung des Flächennutzungsplanes -Windenergie- der Stadt Pattensen befindet sich im Schutzbereich unserer 110-kV-Hochspannungsfrei-, Gashochdruck- und Fernmeldeleitungen.

Bei Einhaltung der im Anhang aufgeführten Hinweise bestehen unsererseits keine Bedenken.

Änderungen der vorliegenden Planung bedürfen einer erneuten Überprüfung.

Fläche A:

Hochspannung: Die einzuhaltenden Abstände zwischen Windenergieanlage und unserer 110-kV Hochspan- nungsfreileitung Hannover, W-Bad Münder, LH-10-1089 (Mast 047-051) sind in der DIN VDE 02010-2-4 (VDE 0210-2-4) geregelt. Danach ist zwischen der Turmachse der Windenergieanlage und dem äußeren ruhenden Leiter einer Freileitung ein Mindestabstand gefordert, der sich wie folgt berechnet:

WEA = 0,5 X DWEA + Raum + LTG

Dabei ist zu prüfen, ob sich die Hochspannungsfreileitung im Bereich der Nachlaufströmung der Windenergieanlagen befindet. Die Kosten für die Erstellung dieses Gutachtens sind durch den Verursacher zu tragen.

Befindet sich die Hochspannungsfreileitung im Bereich der Nachlaufströmung, ist die Leitung nachträglich auf Kosten des Verursachers mit einem Schwingungsschutz auszurüsten. Auf schwingungsdämpfende Maßnahmen kann verzichtet werden, wenn sich die Freileitung nicht im Bereich der Nachlaufströmung der Windenergieanlagen befindet.

Bitte berücksichtigen Sie bei Ihrer weiteren Planung, dass unter bestimmten klimatischen Bedin- gungen das Risiko eines Eisansatzes an den Rotorblättern und einem damit verbundenen Eis- abwurf besteht. Unter bestimmten Wind- und Witterungsverhältnissen ist eine Gefährdung der Freileitungsanlage durch Eisabwurf nicht auszuschließen.

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Sollten beim Transport die geforderten Mindestabstände zu den unter Spannung stehenden Lei- terseilen unterschritten werden (z.B. bei einem Schwertransport mit Überhöhen), ist eine Frei- schaltung der Leitung zu prüfen. Der Transport ist rechtzeitig (mindestens 4 Wochen vorher) mit der Avacon Netz GmbH abzustimmen.

Gashochdruck:

Die Lage der Gashochdruckleitungen Pattensen-Arnum Beethovenstraße, GTL0003024 (PN 70 / DN 150) und Pattensen-Bad Münder, GTL0001038 (PN 70 / DN 200) entnehmen Sie bitte dem beigefügten Übersichtsplan.

Unsere o.g. Gastransportleitungen sind in einem Schutzstreifen von je 4,00 m Breite verlegt, das heißt, jeweils 2,00 m vom Rohrscheitel nach beiden Seiten gemessen.

Maßnahmen, die den Bestand oder den Betrieb der Gashochdruckleitungen beeinträchtigen oder gefährden können, sind innerhalb des Schutzstreifens nicht gestattet.

Die Scheitelüberdeckung der Leitungen darf an allen Berührungspunkten 1,00 m nicht über- oder unterschreiten (z.B. zwischen Grabensohle/ Rohrleitung).

Planungen, Baumaßnahmen und Arbeiten im Kreuzungs- und Näherungsbereich unserer Gashochdruckleitungen sind grundsätzlich im Detail mit uns abzustimmen.

Gemäß einem Gutachten der Ingenieurgesellschaft Dr.-Ing. Veenker sollte bei Ferngasleitungen bis max. DN 900 und einem Windpark mit max. 3 WEA auf 1,0 km Leitung ein seitlicher Mindest- abstand von 35,00 m zwischen dem Standort einer WEA und der Achse einer Rohrleitung kei- nesfalls unterschritten werden.

Bei der späteren Gestaltung des o.g. Planungsgebietes in Gasleitungsnähe weisen wir darauf hin, dass laut DVGW-Arbeitsblatt GW 125 "Baumpflanzungen im Bereich unterirdischer Versor- gungsleitungen" Ziffer 3.1 Leitungstrassen grundsätzlich von Baumanpflanzungen freizuhalten sind.

Die Leitungen dürfen nicht überpflanzt und nicht überbaut werden.

Bei der Errichtung von Grünanlagen ist ein Begehungsstreifen von 2,00 m links und rechts über den Leitungsscheitel frei von Sträuchern zu halten.

Tiefwurzelnde Bäume müssen mindestens 6,00 m links und rechts von den Leitungen entfernt bleiben.

Fernmelde:

Für unsere sich im Planungsgebiet befindlichen Fernmeldekabel benötigen wir einen Schutzbe- reich von 3,00 m, d. h. 1,50 m zu jeder Seite der Kabelachse. Über und unter dem Kabel benöti- gen wir einen Schutzbereich von 1,00 m.

Innerhalb dieses Schutzstreifens darf ohne vorherige Abstimmung mit uns über dem vorhande- nen Geländeniveau nichts aufgeschüttet oder abgestellt werden. Es dürfen keine Abgrabungen oder Erdarbeiten vorgenommen und keine Pfähle und Pfosten eingebracht werden.

39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 5 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Maßnahmen, die den Bestand oder den Betrieb der Leitungen beeinträchtigen oder gefährden könnten, sind innerhalb des Schutzstreifens nicht gestattet.

Die Versorgungssicherheit bzw. die Funktion der bestehenden Fernmeldekabel haben höchste Bedeutung und sind damit in ihrem Bestand und Betrieb auch zukünftig konsequent und ohne Einschränkungen zu gewährleisten.

Ferner dürfen im Schutzbereich unserer Kabel keine tiefwurzelnden Bäume und Sträucher ange- pflanzt werden.

Die Lage der Fernmeldeleitungen entnehmen Sie bitte dem beigefügtem Übersichtsplan.

Innerhalb der Fläche B befinden sich keine Leitungen in der Rechtsträgerschaft der Avacon Netz GmbH.

Für die Fläche C erhalten Sie eine gesonderte Stellungnahme für die Sparte Mittelspannung.

[ Der Originalstellungnahme sind drei Lagepläne beigefügt mit Darstellungen zu Hochspan- nungsleitungen, Gastransportleitungen und Fernmeldeleitungen].

Stellungnahme der Verwaltung:

Die von der Avacon Netz GmbH mitgeteilten Leitungen, die sich in ihrer Trägerschaft befinden, betreffen insbesondere die Potenzialfläche A. Hier sind eine querende 110-kV Hochspannungs- freileitung sowie ein querende Ferngasleitung vorhanden.

Das Windenergiekonzept der Stadt Pattensen (Entwurf) sieht vor, ausschließlich die Potenzial- fläche B als WEA-Konzentrationszone im Flächennutzungsplan der Stadt Pattensen darzustel- len.

Nach Aussage der Avacon Netz GmbH befinden sich innerhalb der Potenzialfläche B keine Lei- tungen dieses Betreibers.

Insofern ergeben sich aus dieser Stellungnahme keine Auswirkungen auf das Windenergiekon- zept der Stadt Pattensen.

Entscheidungsantrag:

Die Hinweise der Avacon Netz GmbH - Salzgitter werden zur Kenntnis genommen.

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05. BAIUDBw

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.: Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistun- (13.12.2017 05 gen der Bundeswehr (BAIUDBw) 14.12.2017)

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Belange der Bundeswehr (Hubschraubertiefflugkorridore)

Kurzfassung der Anregungen:

Stellungnahme vom 13.12.2017:

Die Bundeswehr unterstützt den Ausbau erneuerbarer Energien soweit militärische Belange nicht entgegenstehen. Windenergieanlagen (WEA) können grundsätzlich militärische Interessen, z.B. den militärischen Luftverkehr berühren und beeinträchtigen. Aufgrund der Vielzahl der bereits vorhandenen und genehmigten WEA sind die Errichtung und der Betrieb neuer Anlagen jedes Mal eine Einzelfallentscheidung, auch um eine große Anzahl von WEA zu ermöglichen.

Für Flächen kann in dieser Planungsphase lediglich eine mögliche Betroffenheit der Bundeswehr festgestellt werden. Leider war die beigefügte Planzeichnung (DIN A4) der 8 ausgewiesenen Konzentrationsflächen sehr klein, so dass nur eine grobe Einschätzung dieser Flächen erfolgen konnte.

Alle acht ausgewiesenen Konzentrationsflächen befinden sich in Zuständigkeitsbereichen nach § 14 Luftverkehrsgesetz. Der südliche Teil der Fläche A2 und die Fläche A3 befinden sich zu- sätzlich in einem Hubschraubernachttiefflugkorridor, welcher von Nordwesten nach Südosten verläuft. Der südwestliche Teil der Fläche B1 ragt ebenfalls in diesen Korridor herein. Die Fläche C1 befindet sich ebenfalls im Korridor am Randbereich. Belange der Bundeswehr werden somit berührt.

Solche Hubschraubernachttiefflugkorridore sind 3 km breit. In solchen Korridoren werden Manö- ver geflogen und die Breite von 3 km entsprechend ausgenutzt. Hubschrauber fliegen dort bis zu 30 m über Grund tief.

In solchen Korridoren ist die Realisierung von Windparks eher unwahrscheinlich. Dies bedarf al- lerdings einer Einzelprüfung durch Fachdienststellen im Rahmen von bundesimmissionsschutz- rechtlichen Genehmigungsverfahren.

39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 7 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Stellungnahme vom 14.12.2017:

Vielen Dank für die Zusendung der Planzeichnung als Datei. Zur Verdeutlichung übermittle ich Ihnen gem. meinen Unterlagen vier Eckkoordinaten der Strecke zur besseren Einschätzung. Karten können leider nicht übermittelt werden. Breite Länge Punkt A 52°#######" 9°#######" Punkt B 52°#######" 9°#######" Punkt C 52°#######" 9°#######" Punkt D 52°#######" 9°#######"

[Die Koordinaten werden von der Stadt Pattensen im öffentlichen Verfahren nicht bekannt gege- ben]

Stellungnahme der Verwaltung:

Gemäß den Stellungnahmen der Bundeswehr vom 13.12.2017 bzw. 14.12.2017 sowie vorlie- genden Karten zu luftverkehrlichen Belangen verläuft über das Gemeindegebiet der Stadt Pat- tensen ein Hubschraubertiefflugkorridor der Bundeswehr. Er weist eine Breite von insgesamt 3 km auf (Mittelachse sowie beidseitig ein Abstand von 1.500 m) und quert das Gemeindegebiet aus nordwestlicher in südöstliche Richtung. Der Verlauf des Korridors ist der Stadt bekannt, da die Bundeswehr die entsprechenden geografischen Eckkoordinaten mitgeteilt hat.

Laut Stellungnahme der Bundeswehr ist eine Realisierung von WEA in einem solchen Flugkorri- dor „eher unwahrscheinlich“. Jedoch ist jeweils eine Einzelprüfung im Rahmen des immissions- schutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens notwendig.

Der Stadt Pattensen liegen Informationen vor aus zwei zeitlich parallel laufenden immissions- schutzrechtlichen Genehmigungsverfahren, in welchen eine derartige Einzelfallprüfung durch die Bundeswehr durchgeführt wurde: Im Zuge dieser beiden Genehmigungsverfahren für ursprünglich insgesamt 13 WEA auf Gebiet der Städte Pattensen und Springe1 wurden sieben WEA u. a. aus militärischen, flugbetrieblichen Gründen (aufgrund der nicht erteilten Zustimmung nach § 14 LuftVG) abgelehnt2. Anhand des Abstandes der 13 WEA zur Mittelachse des Hubschraubertiefflugkorridors wird er- sichtlich, dass für die Stellungnahme der Bundeswehr im o. g. immissionsschutzrechtlichen Ge- nehmigungsverfahren ein Kernkorridor von ca. 2.000 m (jeweils 1.000 m beidseitig der Mittelach- se des Korridors) entscheidungsrelevant war: Die beantragten WEA, deren Standorte näher als 1.000 m an der Mittelachse liegen, wurden abgelehnt, während den weiter entfernt liegenden WEA keine Belange des militärischen Flugbetriebs entgegenstanden.

Aus einem Planungsverfahren einer anderen, nahegelegenen Stadt3 ist bekannt, dass die Bun- deswehr in Einzelfällen auch ihre Zustimmung erteilt zu WEA-Konzentrationszonen, welche bis in eine Entfernung von 750 m an die Mittelachse des Korridors heranreichen. Die Stadt Pattensen zieht aus diesen Erkenntnissen die Schlussfolgerung, dass ein Korridor in einer Gesamtbreite

1 Davon zwei WEA auf Gebiet der Stadt Pattensen und fünf WEA auf Gebiet der Stadt Springe. 2 Angaben gemäß schriftlichen Mitteilungen der Region Hannover, Fachbereich Umwelt, Team Immissionsschutz vom 04.01.2017 und 28.02.2017. 3 81. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Bad Münder (Windenergie). Seite: 8 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

von 1.500 m (750 m beidseitig der Mittelachse) als harte Tabuzone in das Windenergiekonzept eingestellt wird. Innerhalb dieses engeren Korridors (‚Kernkorridor‘) ist nach allen verfügbaren In- formationen davon auszugehen, dass eine Errichtung von WEA daran scheitern würde, dass die luftfahrtrechtliche Zustimmung nach § 14 Abs. 1 LuftVG aus Gründen des militärischen Flugbe- triebs nicht erteilt wird. Erfahrungsgemäß wird hier auch eine Einzelfallprüfung der Bundeswehr nicht zu einer Zustimmung für die Errichtung von WEA führen. Eine WEA-Konzentrationszone innerhalb dieses engeren Korridors würde aus diesem Grund dazu führen, dass die 39. Ände- rung des F-Planes nicht vollziehbar und damit nicht erforderlich wäre (§ 1 Abs. 3 BauGB). Dies hätte die Unwirksamkeit der Planung zur Folge.

Weiterhin ist festzustellen, dass die sich geplante WEA-Konzentrationszone (39. Änderung des F-Planes, Entwurf) außerhalb des militärischen Hubschraubertiefflugkorridors befindet. Es beste- hen somit keine Konflikte mit den Belangen des militärischen Tiefflugs.

Die vom BAIUDBw vertretenen militärischen Belange dienen der öffentlichen Sicherheit und der Verteidigung. Sie werden von einer Bundesbehörde verwaltet und sind der gemeindlichen Pla- nung und Abwägung in ihren Kernpunkten nur sehr begrenzt zugänglich: „[Es geht] bei der Be- rücksichtigung der Belange der Verteidigung im Rahmen der Bauleitplanung darum, sich eher reaktiv auf die planerischen Vorgaben der für die Verteidigung originär zuständigen Verwaltungs- stellen einzurichten“ (SÖFKER 2005). Im Zusammenhang mit einem Konflikt zwischen einer ge- planten WEA und militärischen Tiefflugstrecken hat das OVG Baden-Württemberg (Urt. v. 16.05.2006 - 3 S 914/05) ausgeführt, dass es dem Ermessen der Bundeswehr überlassen sei, „wann und in welchem Umfang ein Tiefflugbetrieb im Einzelfall nach Maßgabe der konkreten Verhältnisse durchgeführt wird. Dass die Einsatzfähigkeit des militärischen Flugbetriebes auch in Friedenszeiten nicht der Beurteilung ziviler Behörden zu überlassen ist, liegt auf der Hand“ (be- stätigt durch BVerwG, Beschluss v. 05.09.2006 - 4 B 58.06, in diesem Sinne auch OVG Lüne- burg, Beschluss v. 28.03.2017 - 12 LA 25/16).

Die Stadt Pattensen hat weder die Fachkompetenz noch die Zuständigkeit, um eine eigene Be- wertung der Belange der militärischen Luftfahrt vorzunehmen. Gemäß dem Windenergieerlass (WEE 2016, Anlage 2, Tab. 3) kann die militärische Luftfahrt einer Errichtung von WEA als harte Tabuzonen entgegenstehen. Voraussetzung hierfür ist, dass das BAIUDBw in die Ausarbeitung des Planungskonzeptes eingebunden war. Dies ist für die 39. Änderung des F-Planes erfolgt.

Entscheidungsantrag:

Die Hinweise der Bundeswehr zum Thema Hubschraubertiefflugkorridor werden zur Kenntnis genommen. Sie werden in der oben angegebenen Art und Weise für die 39. Änderung des F- Planes berücksichtigt.

39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 9 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

06. Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.:

Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung 20.08.2018 06

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Schutz ziviler Flugsicherungseinrichtungen

Kurzfassung der Anregungen:

Durch die vorgelegte Planung wird der Aufgabenbereich des Bundesaufsichtsamtes für Flugsi- cherung als Träger öffentlicher Belange im Hinblick auf den Schutz ziviler Flugsicherungseinrich- tungen insoweit berührt, als dass die Plangebiete A, B und C im Anlagenschutzbereich der Navi- gationsanlage Sarstedt VORDME [SASVOR1] belegen sind. Das Plangebiet A ist zudem mit sei- nem westlichen Bereich im Anlagenschutzbereich der zivilen Radaranlage belegen. Je nach Verortung, Dimensionierung und Gestaltung von Bauvorhaben besteht daher die Möglich- keit der Störung dieser Flugsicherungseinrichtung.

Die gemäß § 18 a LuftVG angemeldeten Anlagenschutzbereiche orientieren sich an den Anhän- gen 1-3 des „ICAO EUR DOC 015, Third Edition 2015“. Aufgrund betrieblicher Erfordernisse kann der angemeldete Schutzbereich im Einzelfall von der Empfehlung des ICAO EUR DOC 015 abweichen.

Der Anlagenschutzbereich der Sarstedt VORDME [SASVOR1] erstreckt sich in Abhängigkeit von der Bauhöhe des Vorhabens bis zu einem Radius von 3 km um den Standort der Flugsiche- rungseinrichtung. Für Windenergieanlagen gilt ein erweiterter Anlagenschutzbereich bis zu ei- nem Radius von 15 km um die Flugsicherungseinrichtung.

Der Anlagenschutzbereich der zivilen Radaranlage Deister erstreckt sich in Abhängigkeit von der Bauhöhe des Vorhabens bis zu einem Radius von 15 km um den Standort der Flugsicherungs- einrichtung.

Einschränkungen bezüglich Anzahl und Höhe der geplanten Windenergieanlagen (WEA) sind wahrscheinlich. Einschränkungen sind umso wahrscheinlicher, je näher das Bauwerk an die Flugsicherungseinrichtung heranrückt und je größer und höher das Bauwerk dimensioniert ist. Weiterhin sind topographische Umstände zu berücksichtigen. Bei WEA steigt die Wahrschein- lichkeit einer Ablehnung zudem in Abhängigkeit von den bereits vorhandenen oder genehmigten WEA im Anlagenschutzbereich. Diese Beurteilung beruht auf den Anlagenstandorten und -schutzbereichen der Flugsicherungs- anlagen Stand August 2018. Seite: 10 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Da die zu erwartenden Einschränkungen dem eigentlichen Ziel von Vorrang- und Eignungsgebie- ten entgegenstehen, empfehlen wir, innerhalb von Anlagenschutzbereichen keine Vorrang- und Eignungsgebiete zur Windenergienutzung auszuweisen, jedenfalls aber auf die Möglichkeit von Einschränkungen im späteren Genehmigungsverfahren und die Notwendigkeit der Beteiligung meiner Behörde hinzuweisen.

Die Entscheidung gemäß § 18a Luftverkehrsgesetz (LuftVG), ob die Flugsicherungseinrichtun- gen durch einzelne Bauwerke gestört werden können, bleibt von dieser Stellungnahme jedoch unberührt. Sie wird von mir getroffen, sobald mir über die zuständige Luftfahrtbehörde des Lan- des die konkrete Vorhabenplanung (z.B. Bauantrag) vorgelegt wird.

Weitere Informationen: Um dem gesetzlich geforderten Schutz der Flugsicherungseinrichtungen Rechnung zu tragen, melden die Flugsicherungsorganisationen gemäß § 18a Abs. 1a, Satz 2 Luftverkehrsgesetz mei- ner Behörde diejenigen Bereiche um Flugsicherungseinrichtungen, in denen Störungen durch Bauwerke zu erwarten sind. Diese Bereiche werden allgemein als "Anlagenschutzbereiche" be- zeichnet. Meine Behörde stellt auf ihrer Webseite unter www.baf.bund.de eine interaktive Karte der Anlagenschutzbereiche bereit.

Anlage: Karte FNP Pattensen, M 1:60.000.pdf [die Anlage liegt der Original-Stellungnahme bei].

Stellungnahme der Verwaltung:

Gemäß § 18a LuftVG dürfen Bauwerke nicht errichtet werden, wenn dadurch die Störung einer Flugsicherungseinrichtung (Radar) gegeben sein könnte. Über eine mögliche Störung entschei- det die zuständige Flugsicherungsorganisation in einer gutachtlichen Stellungnahme. Die Berei- che, in denen Störungen von Flugsicherungseinrichtungen durch Bauwerke nicht ausgeschlos- sen werden können (Anlagenschutzbereiche), werden vom Bundesaufsichtsamt für Flugsiche- rung veröffentlicht4. Das Gebiet der Stadt Pattensen liegt vollständig im Anlagenschutzbereich der Flugsicherungs- einrichtung ‚Leine DVORDME‘, welche östlich der Leine bei Sarstedt gelegen ist. Zudem liegt das westliche Randgebiet der Stadt im Anlagenschutzbereich des Deister-Radars SREM PSR + Mode S‘, welches sich auf dem Deisterkamm befindet.

Die im Internet veröffentlichten Anlagenschutzbereiche stimmen mit den Angaben in der Stel- lungnahme der Deutschen Flugsicherung (DFS) vom 08.01.2018 überein. Die DFS empfiehlt in ihrer Stellungnahme, von einer Ausweisung von Vorranggebieten für WEA innerhalb von Anla- genschutzbereichen abzusehen, da die vermutlich im Genehmigungsverfahren notwendig wer- denden Auflagen hinsichtlich der Höhe und der Anzahl der WEA möglicherweise dem Ziel eines Vorranggebietes entgegenstehen könnten.

4 Anlagenschutzbereiche werden veröffentlicht unter: https://www.baf.bund.de/DE/Service/ Anlagenschutz/InteraktiveKarte/interaktivekarte_node.html; aufgerufen am: 01.02.2018 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 11 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Die Technik und die Berechnungsverfahren der Navigationsanlagen befinden sich derzeit im Umbruch. Bezogen auf das Drehfunkfeuer bei Sarstedt hat das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am 26.02.2021 unter dem Titel „Hoffnung für Windkraft: Neubau des Funkfeuers Sarstedt“ Folgendes berichtet:

„Hoffnung für die Windkraftbranche in der Region Hannover: Die Deutsche Flugsicherung will das provisorische Funkfeuer bei Sarstedt durch ein dauerhaftes ersetzten – Baustart: Juni. Es soll weniger anfällig gegen Störeinflüsse sein, damit könnten mehr Windräder genehmigt werden. (…). Das dürfte die Windenergiebranche freuen, da doch wegen der seit Mitte 2019 installierten ‚Zwischenlösung‘ und alter Berechnungsmethodik manches Projekt in der Region Hannover nicht genehmigt worden ist. (…). Durch eine neue Berechnungsmethode der Störeinflüsse durch Windräder würden aber Genehmigungen von Windenergieprojekten begünstigt. Die DFS- Sprecherin geht davon aus, dass so in der Region Hannover einiges an Windkraftanlagen ge- nehmigungsfähig werden könnte, wo die Flugsicherung bislang die Empfehlung zur Ablehnung an die Baubehörden gegeben habe.“ Das neue DVOR Sarstedt soll „spätestens im 1. Quartal 2022 in Betrieb gehen“.

Diese Entwicklung hatte sich im Vorfeld bereits abgezeichnet. Damit ist klargestellt, dass die Be- lange der zivilen Flugsicherung einer Errichtung von WEA im Stadtgebiet von Pattensen nicht flächendeckend entgegenstehen. Sofern es in Zukunft in Einzelfällen dennoch zu Restriktionen für die Errichtung von WEA kommt, lassen diese sich im Rahmen einer Einzelfallprüfung im immissionsschutzrechtlichen Genehmi- gungsverfahren lösen. Zu diesem Zeitpunkt sind auch die genaue Höhe, der genaue Standort sowie die technischen Maße der geplanten WEA bekannt, so dass die Deutsche Flugsicherung bzw. das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung die erforderlichen Berechnungen durchführen kann. Diese Detailinformationen liegen für die vorbereitende Bauleitplanung (Flächennutzungs- planung) noch nicht vor.

Aus diesen Gründen fließen die Anlagenschutzbereiche für das Drehfunkfeuer Sarstedt und die Radaranlage Deister nicht als hartes oder weiches Kriterium in das Konzept zur 39. Flächennut- zungsplanänderung der Stadt Pattensen ein. Die Belange der zivilen Flugsicherung sind im im- missionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren in jedem Einzelfall zu prüfen. Eine solche Prüfung durch die zuständige Luftfahrtbehörde ist gem. § 18 LuftVG generell für Windenergie- vorhaben erforderlich. Zudem bedarf die Errichtung von Anlagen mit einer Gesamthöhe von über 100 m nach § 14 LuftVG grundsätzlich der Zustimmung der zuständigen Luftfahrtbehörde.

Die Belange der zivilen Flugsicherung werden auf diese Weise für die Planungsebene des Flä- chennutzungsplanes zutreffend bewertet.

Entscheidungsantrag:

Die Hinweise des Bundesaufsichtsamtes für Flugsicherung zum Thema Flugsicherungseinrich- tungen werden zur Kenntnis genommen. Diese Belange werden nicht als harte oder weiche Tabuzone in der 39. Änderung des F-Planes berücksichtigt.

Seite: 12 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

09. DFS Deutsche Flugsicherung GmbH

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.:

DFS Deutsche Flugsicherung GmbH 08.01.2018 09

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Schutz ziviler Flugsicherungseinrichtungen

Kurzfassung der Anregungen:

Stellungnahme zu Belangen des Anlagenschutzes (§18a LuftVG) Bezeichnung der Maßnahme: Stadt Pattensen: 39. Änderung des Flächennutzungsplans (Wind- energie-Vorentwurf) Durch oben genannte Plangebiete ist der Anlagenschutzbereich gem. §18a Luftverkehrsgesetz (LuftVG) der folgenden Flugsicherungseinrichtungen betroffen:

 DVOR Leine - Geogr. Koordinaten (ETRS89): 52° 15' 01,15" N / 09° 53' 00,58" E; Höhe des Geländes 110,46 m ü. NN  Alle Plangebiete liegen im Anlagenschutzbereich.

 RADAR Deister - Geogr. Koordinaten (ETRS89): 52° 15' 10,48" N / 09° 29' 33,03" E; Höhe des Geländes 396,21 m ü. NN  Die Plangebiete A2 und A3 liegen im Anlagenschutzbereich.

Wir empfehlen, innerhalb von Anlagenschutzbereichen keine Vorrang- und Eignungsgebiete zur Windenergienutzung auszuweisen, da die im Genehmigungsverfahren gem. §18a LuftVG zu er- wartenden Einschränkungen bezüglich Anzahl und Höhe der geplanten Windenergieanlagen (WEA) dem eigentlichen Ziel von Vorrang- und Eignungsgebieten entgegenstehen.

Bei der Beurteilung des Vorhabens wurden die oben angegebenen Koordinaten berücksichtigt. Die Koordinaten wurden von uns aus den vorgelegten Unterlagen ermittelt.

Diese Beurteilung beruht auf den Anlagenstandorten und -schutzbereichen Stand Januar 2018. Momentan beabsichtigen wir im Plangebiet keine Änderungen, diese sind jedoch aufgrund be- trieblicher Anforderungen nicht auszuschließen. Wir empfehlen daher, Windenergievorhaben grundsätzlich bei der zuständigen Luftfahrtbehörde zur Prüfung gem. §18 LuftVG einzureichen.

WEA, die eine Bauhöhe von 100 m über Grund überschreiten, bedürfen gemäß § 14 Luftver- kehrsgesetz (LuftVG) der luftrechtlichen Zustimmung durch die Luftfahrtbehörde. Art und Umfang der Tag- und Nachtkennzeichnung wird im Rahmen des Genehmigungsverfahrens von der Luft- fahrtbehörde festgelegt. 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 13 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Von dieser Stellungnahme bleiben die Aufgaben der Länder gemäß § 31 Luftverkehrsgesetz (LuftVG) unberührt.

Die gemäß LuftVG angemeldeten Anlagenschutzbereiche orientieren sich an den Empfehlungen aus ICAO EUR DOC 015, 3. Ausgabe 2015. Aufgrund betrieblicher Erfordernisse kann der an- gemeldete Schutzbereich im Einzelfall von der Empfehlung des ICAO EUR DOC 015 abweichen (insbes. bei Radaranlagen). Für weitere Fragen zu den angemeldeten Anlagenschutzbereichen stehen wir oder das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BaF) Ihnen gerne zur Verfügung.

Hinweis: Das BaF stellt unter dem nachfolgenden Link eine interaktive Karte mit den aktuell gül- tigen Anlagenschutzbereichen gem. §18a LuftVG zur Verfügung: http://www.baf.bund.de/DE/- Themen/Flugsicherungstechnik/Anlagenschutz/anlagenschutz_node.html

Stellungnahme der Verwaltung:

Gemäß § 18a LuftVG dürfen Bauwerke nicht errichtet werden, wenn dadurch Flugsicherungsein- richtungen gestört werden können. Bei den in der Umgebung von Pattensen relevanten Flugsi- cherungseinrichtungen handelt es sich um das Drehfunkfeuer ‚DVOR Leine‘ in Sarstedt sowie die Radaranlage auf dem Kamm des Deisters. Über eine mögliche Störung entscheidet die zu- ständige Flugsicherungsorganisation in einer gutachtlichen Stellungnahme. Die Bereiche, in de- nen Störungen von Flugsicherungseinrichtungen durch Bauwerke nicht ausgeschlossen werden können (Anlagenschutzbereiche), werden vom Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung veröffent- licht. Das Gebiet der Stadt Pattensen liegt vollständig im Anlagenschutzbereich der Flugsicherungs- einrichtung ‚Leine DVORDME‘, welche östlich der Leine bei Sarstedt gelegen ist. Zudem liegt das westliche Randgebiet der Stadt im Anlagenschutzbereich des Deister-Radars SREM PSR + Mode S‘, welches sich auf dem Deisterkamm befindet.

Die im Internet veröffentlichten Anlagenschutzbereiche stimmen mit den Angaben in der Stel- lungnahme der Deutschen Flugsicherung (DFS) vom 08.01.2018 überein. Die DFS empfiehlt in ihrer Stellungnahme, von einer Ausweisung von Vorranggebieten für WEA innerhalb von Anla- genschutzbereichen abzusehen, da die vermutlich im Genehmigungsverfahren notwendig wer- denden Auflagen hinsichtlich der Höhe und der Anzahl der WEA möglicherweise dem Ziel eines Vorranggebietes entgegenstehen könnten.

Die Technik und die Berechnungsverfahren der Navigationsanlagen befinden sich derzeit im Umbruch. Bezogen auf das Drehfunkfeuer bei Sarstedt hat das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am 26.02.2021 Folgendes berichtet: „Hoffnung für die Windkraftbranche in der Region Hannover: Die Deutsche Flugsicherung will das provisorische Funkfeuer bei Sarstedt durch ein dauerhaftes ersetzten – Baustart: Juni. Es soll weniger anfällig gegen Störeinflüsse sein, damit könnten mehr Windräder genehmigt werden. (…). Das dürfte die Windenergiebranche freuen, da doch wegen der seit Mitte 2019 installierten „Zwischenlösung“ und alter Berechnungsmethodik manches Projekt in der Region Hannover nicht genehmigt worden ist. (…). Durch eine neue Berechnungsmethode der Störeinflüsse durch Windräder würden aber Genehmigungen von Windenergieprojekten begünstigt. Die DFS- Sprecherin geht davon aus, dass so in der Region Hannover einiges an Windkraftanlagen ge- nehmigungsfähig werden könnte, wo die Flugsicherung bislang die Empfehlung zur Ablehnung an die Baubehörden gegeben habe.“ Seite: 14 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Das neue DVOR Sarstedt soll „spätestens im 1. Quartal 2022 in Betrieb gehen“.

Diese Entwicklung hatte sich im Vorfeld bereits abgezeichnet. Damit ist klargestellt, dass die Be- lange der zivilen Flugsicherung einer Errichtung von WEA im Stadtgebiet von Pattensen nicht flächendeckend entgegenstehen. Sofern es in Zukunft in Einzelfällen dennoch zu Restriktionen für die Errichtung von WEA kommt, lassen diese sich im Rahmen einer Einzelfallprüfung im immissionsschutzrechtlichen Genehmi- gungsverfahren lösen. Zu diesem Zeitpunkt sind auch die genaue Höhe, der genaue Standort sowie die technischen Maße der geplanten WEA bekannt, so dass die Deutsche Flugsicherung die erforderlichen Berechnungen durchführen kann. Diese Detailinformationen liegen für die vor- bereitende Bauleitplanung (Flächennutzungsplanung) noch nicht vor.

Aus diesen Gründen fließen die Anlagenschutzbereiche für das Drehfunkfeuer Sarstedt und die Radaranlage Deister nicht als hartes oder weiches Kriterium in das Konzept zur 39. Flächennut- zungsplanänderung der Stadt Pattensen ein. Die Belange der Deutschen Flugsicherung sind im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren in jedem Einzelfall zu prüfen. Eine solche Prüfung durch die zuständige Luftfahrtbehörde ist gem. § 18 LuftVG generell für Windenergie- vorhaben erforderlich. Zudem bedarf die Errichtung von Anlagen mit einer Gesamthöhe von über 100 m nach § 14 LuftVG grundsätzlich der Zustimmung der zuständigen Luftfahrtbehörde.

Die Belange der zivilen Flugsicherung werden auf diese Weise für die Planungsebene des Flä- chennutzungsplanes zutreffend bewertet.

Entscheidungsantrag:

Die Hinweise der Deutschen Flugsicherung zum Thema Flugsicherungseinrichtungen werden zur Kenntnis genommen. Diese Belange werden nicht als harte oder weiche Tabuzone in der 39. Änderung des F-Planes berücksichtigt.

39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 15 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

14. Harzwasserwerke

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.:

Harzwasserwerke 06.08.2018 14

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Wassertransportleitungen

Kurzfassung der Anregungen:

Durch das von Ihnen angezeigte Plangebiet B für Windenergieanlagen in der Gemarkung Pat- tensen verlaufen die Wassertransportleitungen „Söse Nord“ und „Grane-West“ der Harzwasser- werke GmbH, Nennweite 600 mm bzw. 1000 mm. Oberhalb der Leitungen verläuft jeweils ein be- triebseigenes Steuer- und Fernmeldekabel. Die Leitungen liegen in einem Geländestreifen (Schutzstreifen) von insgesamt 10 m Breite, der durch Eintragung im Grundbuch dinglich gesichert ist. Auf diesem Geländestreifen dürfen Verän- derungen jedweder Art (z. B. Errichtung von Bauwerken jeder Art, Verlegung von Fahrbahnde- cken, Bepflanzung mit Bäumen) nur mit Einwilligung der Harzwasserwerke GmbH durchgeführt werden. Die Leitungen bestehen aus Stahlmuffenrohren bzw. Spannbetonmuffenrohren. Sollten im Zuge des Wegeausbaues Abtragungen im Bereich der Leitungen erforderlich sein, bitten wir, diese vorab mit uns abzustimmen.

Beim Bau von WEA ist aus Sicht der Harzwasserwerke GmbH Folgendes zu beachten:

 Zwischen den Bauwerken (Fundament, Trafostation etc.) und unseren Wassertransportleitun- gen sollte als Mindestabstand die Kipphöhe der WEA eingehalten werden, um die Wasserver- sorgung auch im Falle eines Umknickens der Anlage zu gewährleisten.

 Mögliche Beeinträchtigungen der Wassertransportleitungen der Harzwasserwerke durch die Erdung der WEA müssen ausgeschlossen werden.

 An Überfahrten von Baufahrzeugen über die Leitungstrasse sind entsprechende Oberflächen- befestigungen (Baustraßen) erforderlich. Zur Lastverteilung empfehlen wir Stahlplatten in Baustraßenbreite und 3 m Überstand vor und hinter der Leitungskreuzung.

 Die dauerhafte Zuwegung ist im Bereich der Leitungsquerung ebenfalls hinreichend zu befes- tigen, so dass eine gleichmäßige, die Leitung nicht gefährdende Lastverteilung erfolgt.

 Erdaushub ist außerhalb eines 10 m breiten Sicherheitsstreifens zu lagern.

 Bei der Planung von Ver- und Entsorgungsleitungen ist zu beachten, dass bei Kreuzungen ein lichter Abstand von 0,5 m zu unseren Leitungen einzuhalten ist. Bei Parallelverlegungen bitten wir, einen Achsabstand von 3,0 m vorzusehen. Seite: 16 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

 Im Nahbereich der Leitungen - bis zu einem Abstand von 3,0 m - sind keine Baumpflanzungen vorzusehen.

Da die tatsächliche Lage von dem im Plan dargestellten Leitungsverlauf noch abweichen kann, ist es erforderlich, die Leitungstrasse vor Beginn jeglicher Bau- und Bepflanzungsmaßnahmen vor Ort von unserer Vermessungsabteilung abstecken zu lassen. Wir bitten Sie daher, uns früh- zeitig zu informieren.

[Der Originalstellungnahme liegt ein Übersichtsplan mit Eintragung der Leitungen bei].

Stellungnahme der Verwaltung:

Die Wassertransportleitungen „Söse Nord“ und „Grane-West“ queren in ein- und derselben Lei- tungstrasse die geplante WEA-Konzentrationszone (Potenzialfläche B) der Stadt Pattensen. Weiterhin wird auch der vorhandene Windpark im Norden des Stadtgebietes (an der Grenze zur Gemeinde Hemmingen) von dieser Leitung gequert.

Die Belange dieser Leitungstrasse sind im Zuge der konkreten Windparkplanung für das immis- sionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren zu berücksichtigen, z.B. durch kleinräumige Ver- schiebungen einzelner WEA-Standorte. Das Einhalten der Kipphöhe der WEA als ‚Mindestab- stand‘ zu dieser Leitung ist als Wunsch der Einwenderin zu bewerten. Eine rechtliche Grundlage für diese Anforderung gibt es nicht. Sofern es zu einem immissionsschutzrechtlichen Genehmi- gungsverfahren innerhalb der Fläche B kommt, sind die Harzwasserwerke GmbH erneut zu be- teiligen. In diesem Verfahren werden die Belange des Vorhabenträgers und der Leitungsbetrei- berin abschließend abgewogen. Bei Bedarf können geeignete Maßnahmen zum Schutz dieser Leitung festgelegt werden (z.B. Schutzvorkehrungen für den Fall eines Befahrens mit Baufahr- zeugen). Für die Planungsebene des Flächennutzungsplanes ist die Feststellung ausreichend, dass diese Hauptwasserleitung der Errichtung eines Windparks innerhalb der WEA-Konzentrationszone nicht entgegensteht.

Entscheidungsantrag:

Die Hinweise der Harzwasserwerke GmbH zu Wassertransportleitungen werden zur Kenntnis genommen.

39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 17 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

16. LBEG

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.:

Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) 20.08.2018 16

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Erdfallgefährdung, Baugrunderkundung, Erdgashochdruckleitungen

Kurzfassung der Anregungen:

1.) Fachbereich Bauwirtschaft: Die in der 39. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Pattensen für Windenergieanlagen (WEA) ausgewiesenen Konzentrationszonen A und B liegen in einem Gebiet mit im Untergrund anstehenden wasserlöslichen Karbonatgesteinen aus der Oberkreide. Im Untergrund der Kon- zentrationszone C können wasserlösliche Sulfatgesteine des Mittleren Keuper und Mittleren Mu- schelkalk anstehen.

Die löslichen Gesteine können in Tiefenlagen anstehen, in der durch Auslaugungsprozesse lokal Verkarstungserscheinungen möglich sind. Infolge von Lösungsprozessen (Subrosion) können sich im Untergrund Hohlräume bilden. Wird die Grenztragfähigkeit des über einem Hohlraum lie- genden Gebirges überschritten, kann dieser Hohlraum verstürzen und bis zur Erdoberfläche durchbrechen (Erdfall). Bisher sind uns jedoch im Bereich der Konzentrationszonen A, B und C keine Erdfälle bekannt. Da es nach unserem Kenntnisstand in den Planungsbereichen keine Hinweise auf Subrosion gibt, werden die Konzentrationszonen A und B formal der Erdfallgefähr- dungskategorie 1 zugeordnet und die Konzentrationszone C der Erdfallgefährdungskategorie 2 (gemäß Erlass des Niedersächsischen Sozialministers "Baumaßnahmen in erdfallgefährdeten Gebieten" vom 23.02.1987, AZ. 305.4 - 24 110/2 -).

Die vom LBEG hinsichtlich der Erdfallgefährdung standardisiert empfohlenen Sicherungsmaß- nahmen beziehen sich auf Wohngebäude und sind für die Planung von WEA nur eingeschränkt anwendbar. Wir können daher nur allgemein empfehlen, die Gründungen der WEA in den drei ausgewiesenen Konzentrationszonen so vorzunehmen, dass mögliche Erdfälle durch die Grün- dungskonstruktionen schadlos aufgenommen werden können bzw. die Gebrauchstauglichkeit der Anlagen dauerhaft sichergestellt ist.

Für die geotechnische Erkundung des Baugrundes sind die allgemeinen Vorgaben der DIN EN 1997-1:2014-03 mit den ergänzenden Regelungen der DIN 1054:2010-12 und nationalem An- hang DIN EN 1997-1/NA:2010-12 zu beachten. Der Umfang der geotechnischen Erkundung ist nach DIN EN 1997-2:2010-10 mit ergänzenden Regelungen DIN 4020:2010-12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-2/NA:2010-12 vorgegeben. Vorabinformationen zum Baugrund können dem Internet-Kartenserver des LBEG (www.lbeg.niedersachsen.de) entnommen werden. Seite: 18 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Diese Stellungnahme ersetzt keine geotechnische Erkundung des Baugrundes.

2.) Fachbereich Bergaufsicht Hannover: Den Planungsbereich durchqueren möglicherweise Erdgashochdruckleitungen der  Nowega (Münster) sowie der  Avacon AG (Helmstedt).

Um einen sicheren Betrieb der Leitungen zu gewährleisten, müssen WEA außerhalb eines Si- cherheitsabstandes errichtet werden. Dieser ist der folgenden Tabelle zu entnehmen. Dieser Mindestabstand setzt voraus, dass die WEA entsprechend dem Stand der Technik geplant, er- richtet und betrieben werden und die Belastungen der WEA statisch und dynamisch bestimmt wurden.

Sie werden gebeten, die o.g. Unternehmen am Verfahren zu beteiligen und deren Stellungnahme zu beachten.

Mindestabstand zur Windenergieanlage

Schutzobjekt: Erdverlegte Süßgasleitung Mindestabstand in [m] für WEA mit einer Leistung von maximal Nabenhöhe in [m] bis 1000 kW bis 2000 kW bis 5000 kW 60 25 25 25 80 25 25 25 100 25 25 25 120 25 25 30

Weitere Anregungen oder Bedenken aus Sicht unseres Hauses bestehen unter Bezugnahme auf unsere Belange nicht.

Stellungnahme der Verwaltung:

zu 1.) Bauwirtschaft Nach Aussage des LBEG besteht im Bereich der beiden Potenzialflächen A und B nur eine sehr geringe Erdfallgefährdung (Kategorie 1). Im Bereich der Potenzialfläche C (Erdfallgefährdungs- kategorie 2) sind bereits heute WEA vorhanden. Die letztgenannte Fläche wird in Zukunft nicht mehr im Flächennutzungsplan als WEA-Konzentrationszone dargestellt. Eine Überprüfung der Erdfallsituation am konkreten Standort der geplanten WEA erfolgt bei Be- darf im Rahmen der Baugrunderkundung für das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsver- fahren. Der Fachbereich Bauwirtschaft empfiehlt, „die Gründungen der WEA (…) so vorzunehmen, dass mögliche Erdfälle durch die Gründungskonstruktionen schadlos aufgenommen werden können bzw. die Gebrauchstauglichkeit der Anlagen dauerhaft sichergestellt ist“. Die Baugrunduntersuchung, die Statik und die Gründung der WEA werden im Rahmen des im- missionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens beurteilt. Diese Aspekte sind nicht Gegen- stand der vorbereitenden Bauleitplanung. Die (geringe) Erdfallgefährdung steht einer Errichtung von WEA nicht entgegen.

39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 19 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

zu 2.) Bergaufsicht Die Erdgashochdruckleitungen der Avacon AG sowie der Nowega GmbH im Bereich der Poten- zialflächen A und B sind der Stadt bekannt. Die Leitung der Avacon AG berührt die geplante WEA-Konzentrationszone der Stadt Pattensen nicht (Stand: Entwurf zur 39. Änderung des F- Planes).

Die Leitung der Nowega GmbH verläuft quer durch die geplante WEA-Konzentrationszone (Po- tenzialfläche B). Die Belange dieser Leitungstrasse sind im Zuge der konkreten Windparkplanung für das immis- sionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren zu berücksichtigen, z.B. durch kleinräumige Verschiebungen einzelner WEA-Standorte. In diesem Zuge sind auch die konkret einzuhaltenden Abstände zwischen WEA und Leitungstrasse zu klären. Vom Fachbereich Bergaufsicht werden Mindestabstände angegeben, welche maximal 30 m betragen. Es ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um den Abstand zwischen dem Mastfuß (bzw. dem Fundament) der WEA und der Leitungstrasse handelt. Somit können die Leitungen von den Rotorblättern (welche eine Länge von z.B. 50 m aufweisen), überstrichen werden. Aus diesem Grund können die Leitungstrassen nicht als harte oder weiche Tabuzone gewertet werden. Sofern es zu einem immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren innerhalb der Fläche B kommt, ist die Nowega GmbH als Leitungsträgerin erneut zu beteiligen. In diesem Verfahren werden die Belange des Vorhabenträgers und der Leitungsbetreiberin abschließend geprüft und berücksichtigt. Bei Bedarf können geeignete Maßnahmen zum Schutz dieser Leitung festgelegt werden (z.B. Schutzvorkehrungen für den Fall eines Befahrens mit Baufahrzeugen). Für die Planungsebene des Flächennutzungsplanes ist die Feststellung ausreichend, dass diese Ferngasleitung der Errichtung eines Windparks innerhalb der WEA-Konzentrationszone nicht entgegensteht.

Die Avacon AG und die Nowega GmbH als Leitungsträger wurden am Bauleitplanverfahren be- teiligt.

Entscheidungsantrag:

Die Hinweise des LBEG zu den Themen Erdfallgefährdung, Baugrund und Erdgashochdrucklei- tungen werden zur Kenntnis genommen. Aussagen zu diesen Themen sind in Begründung bzw. Umweltbericht zur 39. Änderung des F-Planes enthalten.

Seite: 20 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

19. Landkreis Hildesheim

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.:

Landkreis Hildesheim 03.08.2018 19

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Raumordnung, Naturschutz

Kurzfassung der Anregungen:

1.) Raumordnung: Das Regionale Raumordnungsprogramm des Landkreises Hildesheim 2016 stellt jeweils angren- zend an die WEA-Konzentrationszonen Flächen B und C ein Vorranggebiet Windenergienutzung ohne Ausschlusswirkung dar. Bei der Potenzialanalyse wurde zur Minimierung der Auswirkungen versucht, möglichst Gemein- de- bzw. Landkreis-übergreifende Standorte festzulegen. Daher wird die Planung grundsätzlich begrüßt. Die jeweiligen Vorkommen des Rotmilans sind bekannt; es sollte trotzdem versucht werden, zu einer verträglichen Umsetzung der Standorte zu kommen. Im Bereich der Gemeinde Nordstemmen (Fläche C) befindet sich eine diesbezügliche Bauleitplanung im Verfahren, im Be- reich der Stadt Sarstedt (Fläche B) derzeit jedoch nicht.

2.) Naturschutz: Im Zuge der Aufstellung des RROP 2016 durch die Region Hannover wurden bezüglich der ge- planten Windkraft-Vorrangstandorte Untersuchungen der Avifauna durchgeführt. Dabei wurden im Planungsraum liegende Brut- und Rastplätze windkraftrelevanter Vogelarten (ABIA 2013, A- BIA 2015) sowie Raumnutzungen des Rotmilans (ABIA 2014) untersucht und der Planungsebe- ne entsprechend artenschutzrechtlich bewertet. Im Falle der WEA-Konzentrationszonen B und C erstreckten sich diese Untersuchungen auch auf den direkt angrenzenden Landkreis Hildesheim und dortige Brutplätze bzw. Vorkommen.

Es wird hier davon ausgegangen, dass die o.g. genannten Gutachten und Bewertungen im – noch zu erstellenden - Umweltbericht für die vorliegende 39. F-Planänderung Berücksichtigung finden.

Sollten im Zuge der vorliegenden Planung aktuelle bzw. vertiefende Untersuchungen stattfinden, sind diese entsprechend der Betrachtungsradien gemäß Windenergieerlass bzw. Artenschutzleit- faden ggf. auch auf den Landkreis Hildesheim auszudehnen.

39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 21 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Südlich an die Konzentrationszone C grenzt im Landkreis Hildesheim der Windkraftstandort Adensen unmittelbar an. Es wird darauf hingewiesen, dass die Naturschutzbehörde des Land- kreises Hildesheim für diesen Standort, im Zuge der aktuellen Flächennutzungsplanung der Ge- meinde Nordstemmen, eine artenschutzrechtliche Ausnahme in Aussicht gestellt hat.

Stellungnahme der Verwaltung:

zu 1.) Raumordnung Die zustimmende Stellungnahme der Raumordnung des Landkreises Hildesheim wird von der Stadt Pattensen begrüßt. Die Zielsetzung, im Sinne einer bestmöglichen Konzentrationswirkung Standorte zu suchen, die an der Grenze des Stadtgebietes liegen und sich in der jeweiligen Nachbarkommune grenzüberschreitend fortsetzen, wird vom Landkreis Hildesheim und von der Stadt Pattensen gleichermaßen verfolgt.

zu 2.) Naturschutz Die von der unteren Naturschutzbehörde aufgeführten Gutachten des Büros ABIA aus dem Jah- ren 2013 bis 2015 liegen der Stadt Pattensen vor. Die Ergebnisse dieser Gutachten fließen in die Bearbeitung der 39. Änderung des F-Planes mit ein.

Die von der Stadt Pattensen beauftragten Brutvogelkartierungen windenergiesensibler Vogelar- ten (durch das Büro von Luckwald, Hameln) wurden flächendeckend im Stadtgebiet von Patten- sen sowie in der Umgebung des Stadtgebietes (in einem Radius von ca. 1 km außerhalb der Stadtgrenze) durchgeführt. Insofern wurden Teile des Landkreises Hildesheim in diese Untersu- chungen mit einbezogen. Die artenschutzrechtliche Beurteilung der 39. Änderung des F-Planes wird in einem artenschutz- rechtlichen Fachbeitrag vorgenommen, welcher sich zurzeit noch in Bearbeitung befindet.

Entscheidungsantrag:

Die zustimmende Stellungnahme der Raumordnung des Landkreises Hildesheim wird begrüßt. Die Hinweise der unteren Naturschutzbehörde werden zur Kenntnis genommen.

Seite: 22 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

22. Leineverband

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.:

Leineverband 17.08.2018 22

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Gewässerschutz, Gewässerunterhaltung, naturschutzrechtl. Ausgleichs- u. Ersatzmaßnahmen

Kurzfassung der Anregungen:

Durch die o.g. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Pattensen werden Belange des Leineverbandes lediglich am Rande betroffen, da nur die Teilfläche C im Verbandsgebiet liegt. Durch den Leineverband zu unterhaltende Gewässer II. Ordnung sind in dieser Teilfläche jedoch nicht vorhanden.

Aus Sicht des Unterhaltungsverbandes ist im Zuge der Planungen sicherzustellen, dass die Windenergieanlagen (WEA) einen ausreichenden Abstand zu den vorkommenden Gewässern und deren Uferzonen haben. Die Gewässerunterhaltung ist nicht einzuschränken. Daher begrü- ße ich die Berücksichtigung der Wasserflächen als harte Tabuzone.

Bezüglich notwendig werdender Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen rege ich an, diese als Ge- wässerrandstreifen an die Gewässer II. Ordnung (Leine und Gestorfer Beeke) zu legen. Ebenso können Gehölzpflanzungen auf bestehende Gewässerrandstreifen durchgeführt werden. Im Zuge der Planung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen bitte daher um erneute Beteiligung am Verfahren.

Stellungnahme der Verwaltung:

In der 39. Änderung des Flächennutzungsplans werden Wasserflächen als harte Tabuzone be- rücksichtigt. Außerdem halten die WEA-Konzentrationszonen einen Abstand von mind. 50 m zu Wasserflächen ≥ 1 ha ein. Dies entspricht den Vorgaben des Windenergieerlasses (WEE 2016). Die Anforderungen des Leinverbandes bezüglich Gewässerunterhaltung und der Freihaltung von Gewässerrandstreifen werden damit erfüllt.

Die Planung von naturschutzrechtlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erfolgt nicht auf der Planungsebene des Flächennutzungsplanes. Sie ist Gegenstand des immissionsschutzrechtli- chen Genehmigungsverfahrens.

39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 23 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Entscheidungsantrag:

Die Hinweise des Leineverbandes zu den Themen Gewässerschutz bzw. Gewässerunterhaltung werden zur Kenntnis genommen.

Seite: 24 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

24. NLStBV - GB Wolfenbüttel, Luftverkehr

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.: Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr 06.08.2018 24 (NLStBV) - Geschäftsbereich Wolfenbüttel, Luftverkehr

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Interessen des Modellflugklubs Pattensen e. V.

Kurzfassung der Anregungen:

Ich bitte um Berücksichtigung der Interessen des Modellflugklubs Pattensen e. V. Der Verein ist im Besitz einer unbefristeten, luftrechtlichen Aufstiegserlaubnis vom 13.02.2008 und betreibt das Modellfluggelände in der Gemarkung Pattensen, Flur 6, Flurstück 14/1.

Die von Ihnen beabsichtigte Konzentrationszone B umfasst das genannte Modellfluggelände. Ich bitte das Gelände einschließlich des Flugraumes (Flugzone) vollständig von der Ausweisung als Fläche für Windenergieanlagen auszunehmen und verweise auf anliegende Karte.

Nach meinem Kenntnisstand hat die Region Hannover zudem die betreffende Fläche bei der Aufstellung des RROP 2015 wegen der Nutzung für den Modellflugsport nicht als Windvorrang- gebiet festgelegt. Folglich mache ich insofern rechtliche Bedenken geltend, wenn dies jetzt sei- tens der Stadt Pattensen im Rahmen der Änderung des Flächennutzungsplans erfolgen soll.

Bitte beteiligen Sie den o. a. Verein außerdem direkt im Verfahren.

Stellungnahme der Verwaltung:

Es trifft zu, dass der Betrieb des Modellfluggeländes des Modellflugklubs Pattensen e. V. bei ei- ner vollständigen Ausnutzung der geplanten WEA-Konzentrationszone (Potenzialfläche B) an diesem Standort nur noch eingeschränkt oder ggf. gar nicht mehr möglich ist.

Die Stadt Pattensen hat die Gründe, die für die Auswahl der Potenzialfläche B als WEA- Konzentrationszone sprechen, ausführlich in der Begründung zur 39. Änderung des F-Planes dargelegt. Die Vorteile, die für diesen Standort als WEA-Konzentrationszone sprechen, sind aus Sicht der Stadt Pattensen so groß, dass sie die Interessen des Modellflugklubs an der (uneinge- schränkten) Ausübung des Modellflugsports auf dem derzeitigen Modellfluggelände überwiegen.

39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 25 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Gleichzeitig wird von der Stadt angestrebt, dass es zu einer einvernehmlichen Regelung zwi- schen dem Modellflugklub Pattensen e. V. und einem möglichen Vorhabenträger innerhalb der WEA-Konzentrationszone kommt. Die Stadt ist sehr gerne dazu bereit, im Zusammenhang mit einer solchen Vereinbarung vermittelnd und unterstützend tätig zu werden. Denkbar wären z.B. eine räumliche Verlegung des Modellfluggeländes, eine Freihaltung bestimmter Flugschneisen bzw. -radien im Zuge der konkreten Windparkplanung und/oder eine Entschädigung des Vereins für Beeinträchtigungen und Nutzungsausfälle im Zusammenhang mit seiner Sportausübung.

Das Modellfluggelände des Modellflugklub Pattensen e. V. steht einer Ausweisung der geplanten WEA-Konzentrationszone in der Potenzialfläche B nicht grundsätzlich entgegen. Es sollte jedoch parallel an einer Lösung gearbeitet werden, welche es ermöglicht, dass einerseits die WEA- Konzentrationszone durch die Errichtung von WEA ausgenutzt und andererseits der Modellflug- sport durch den Modellflugklub Pattensen e. V. weiter ausgeübt werden kann.

Der Modellflugklub Pattensen e. V. wurde an der Planung beteiligt und hat am 02.08.2018 eine Stellungnahme abgegeben.

Entscheidungsantrag:

Die Hinweise der zivilen Luftfahrtbehörde (NLStBV, GB Wolfenbüttel) zum Thema Modellflug werden zur Kenntnis genommen.

Seite: 26 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

25. NLStBV - GB Hannover

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.: Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr 13.08.2018 25 (NLStBV) - Geschäftsbereich Hannover

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Bundesstraßen (B 3), verkehrliche Belange

Kurzfassung der Anregungen:

Durch das o.g. Vorhaben werden die Belange der in der Zuständigkeit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Hannover liegenden Bundes- straße 3 berührt.

Gegen den vorliegenden Plan bestehen im Grundsatz keine Bedenken.

Ungeachtet dessen gebe ich hinsichtlich der Abstandsregelungen zu Verkehrsstraßen auf Seite 36 der F-Planbegründung folgende Anmerkungen zur konkreten Genehmigungsfähigkeit von Windenergieanlagen (WEA) auch in Konzentrationsflächen:

Die Straßenbauverwaltung wird bei der Anlage neuer WEA von den Genehmigungsbehörden um Stellungnahme gebeten. Diese Genehmigung richtet sich unter anderem nach der „Richtlinie für Windenergieanlagen; Einwirkungen und Standsicherheitsnachweise für Turm und Gründung" des zuständigen Nds. Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit (MS).

Nach den vom MS herausgegeben „Technischen Baubestimmungen" wird unter der Ziffer 2.2. definiert, dass „Abstände wegen der Gefahr des Eisabwurfs unbeschadet der Anforderungen aus anderen Rechtsbereichen zu Verkehrswegen und Gebäuden einzuhalten sind, soweit eine Ge- fährdung der öffentlichen Sicherheit nicht auszuschließen ist. Abstände größer als 1,5 x (Rotor- durchmesser plus Nabenhöhe) gelten im Allgemeinen in nicht besonders eisgefährdeten Regio- nen gemäß DIN 1055-5: 1975-06, Abschnitt 6 als ausreichend", Bekanntgabe des MS vom 10.05.2005 -53.2-24 011.

Ausnahmen von dieser Entfernung unter Auflagen (Sachverständigengutachten, Rohrblatthei- zung) sind ebenfalls in den Technischen Baubestimmungen enthalten. Diese können aber von der Straßenbauverwaltung weder gefordert noch beurteilt oder deren Einhaltung nachgeprüft werden. Die Erteilung oder Beurteilung von Ausnahmen liegt nicht im Zuständigkeitsbereich der Straßenbauverwaltung.

39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 27 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Es obliegt der jeweiligen Genehmigungsbehörde, Ausnahmen unter bestimmten Auflagen zuzu- lassen bzw. zunächst zu überprüfen, ob von diesen Ausnahmen unter Berücksichtigung des As- pekts der „Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" - die zunächst von jeder technischen Anlage ausgeht - Gebrauch gemacht werden kann.

Die Genehmigungsbehörde benötigt hierfür nicht das Einverständnis der Straßenbauverwaltung. Die Straßenbauverwaltung wird sich allerdings auch nicht dazu äußern, ob die von der Geneh- migungsbehörde angeordneten Auflagen geeignet sind, das Gefährdungspotenzial der Anlagen angemessen zu reduzieren.

Diesen Sachverhalt bitte ich entsprechend zu berücksichtigen und die notwendigen Abstandsre- gelungen nicht allein auf die straßenrechtlichen Bauverbots-/Baubeschränkungszonen zu redu- zieren.

Zum Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung habe ich von hier aus nichts beizufügen.

Stellungnahme der Verwaltung:

Die Stadt Pattensen begrüßt die Aussage, dass seitens der NLStBV, Geschäftsbereich Hanno- ver, keine grundsätzlichen Bedenken gegenüber der Planung bestehen.

Die Empfehlungen bezüglich der Abstandswerte zwischen klassifizierten Straßen und Windener- gieanlagen (WEA) werden zur Kenntnis genommen.

Die Stadt Pattensen berücksichtigt die straßentechnischen Belange wie folgt (s. Begründung zur 39. Änderung des F-Planes): Mit dem Windenergiekonzept wird insbesondere die Absicht verfolgt, vorsorgeorientierte Abstän- de zu Wohnbebauung zu berücksichtigen sowie wertvolle Bereiche von Natur und Landschaft von WEA freizuhalten. Um dies zu erreichen und gleichzeitig ausreichend Fläche für die sub- stanzielle Nutzung der Windenergie bereitzustellen, wird angestrebt, die Abstände zu Infrastruk- turtrassen auf das notwendige Maß zu beschränken. Eine prophylaktische Vergrößerung dieser Abstände aus Vorsorgeerwägungen ist nicht Ziel der Stadt. Eine Errichtung von WEA in mög- lichst geringem Abstand zu Infrastrukturanlagen wie Straßen, Bahnanlagen oder Freileitungen dient einer räumlichen Bündelung von Vorbelastungen in der Landschaft und damit gleichzeitig der Freihaltung von anderen, bisher unbelasteten Landschaftsräumen von Beeinträchtigungen

Die Stadt stuft die straßenrechtliche Anbauverbotszone als harte Tabuzone ein. Die Anbauver- botszone umfasst einen Streifen von 20 m beidseitig der Fahrbahn (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 FStrG und § 24 Abs. 1 Nr. 1 NStrG). In dieser Zone dürfen WEA nicht errichtet werden, auch der Rotor darf diese Zone nicht überstreichen.

Weitergehende Abstände können sich ggf. zum Schutz gegenüber Eiswurf ergeben. Der konkret einzuhaltende Abstand bzw. die erforderlichen Schutzvorkehrungen sind auf Grundlage einer Einzelfallprüfung festzulegen. Diese Prüfung erfolgt im immissionsschutzrechtlichen Genehmi- gungsverfahren; der Flächennutzungsplan kann sie nicht vorwegnehmen. In diesem Zusammen- hang werden in der Stellungnahme der NLStBV „Sachverständigengutachten oder Rotorblatthei- zung“ als mögliche Auflagen aufgeführt.

Seite: 28 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Eine Kernaussage der Stellungnahme der NLStBV betrifft eine Frage der Zuständigkeiten. Sie führt aus, dass die erforderliche Einzelfallprüfung von der Genehmigungsbehörde für die WEA und nicht durch die Straßenbauverwaltung (NLStBV) vorzunehmen ist.

Die beschriebene Vorgehensweise der Stadt Pattensen entspricht den Anforderungen des Nie- dersächsischen Windenergieerlasses (WEE v. 24.02.2016, Nrn. 6.1 und 3.4.4.3).

Entscheidungsantrag:

Die Hinweise der NLStBV (Geschäftsbereich Hannover) werden zur Kenntnis genommen.

39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 29 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

26. Nds. Landesforsten - FA Fuhrberg

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.:

Niedersächsische Landesforsten – Forstamt Fuhrberg 17.08.2018 26

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Belange des Waldes: Waldrandabstand, Abgrenzung von Waldflächen

Kurzfassung der Anregungen:

Diese Stellungnahme ergeht auch im Namen des Forstamts Saupark der Niedersächsischen Landesforsten.

Den von Ihnen angewandten Kriterien zur Abgrenzung der Konzentrationszonen für Windener- gieanlagen (WEA) wird aus Waldsicht weitgehend zugestimmt. Dies gilt für den grundsätzlichen Ausschluss von Waldflächen und den Abstandsradius von 200 m zu Waldflächen von mindes- tens 2,5 ha Fläche.

Eine abweichende Auffassung besteht dagegen hinsichtlich der Wälder unter 2,5 ha Größe. Waldnahe WEA können die Lebensräume von Wald und Waldrand bewohnenden Arten erheb- lich beeinträchtigen oder zerstören. Die negativen Auswirkungen sind gerade in kleinen Wäldern besonders stark. Es ist für den betroffenen Wald besonders schwerwiegend, wenn er durch stö- rende Einflüsse auf seiner gesamten Fläche beeinträchtigt wird, als wenn es sich nur um Störun- gen handelt, die auf die Randbereiche begrenzt sind. Gleichzeitig haben insbesondere die kleinen Waldinseln in der vergleichsweise strukturarmen Agrarlandschaft vielfältige ökologische Vorteile: sie dienen als Rückzugsraum für die Tiere der freien Landschaft, bilden Trittsteine für wandernde Arten, bieten Lebensräume für bedrängte Pflanzenarten der Feldflur, gliedern das Landschaftsbild und wirken ausgleichend auf das Klein- klima. Wegen der besonders starken Auswirkungen und der gleichzeitig besonderen ökologi- schen Bedeutung ist daher aus Waldsicht zu den kleinen Waldinseln grundsätzlich ebenfalls ein Abstand von 200 m erforderlich. In der anliegenden Karte sind einige derartige Waldflächen für die Potentialbereiche A und B markiert.

Die Entscheidung, die Potentialfläche D unberücksichtigt zu lassen und die Potentialfläche C nur im bestehenden Umfang zu übernehmen, ist auch aus Waldsicht nachvollziehbar und wird unter- stützt.

Weitere Bedenken, Anregungen oder Hinweise bestehen derzeit nicht.

[Der Originalstellungnahme ist eine Karte mit Waldflächen als Anlage beigefügt.]

Seite: 30 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Stellungnahme der Verwaltung:

Das Windenergiekonzept der Stadt Pattensen sieht vor, dass eine Windenergienutzung im Wald ausgeschlossen wird. Die Zustimmung der Nieders. Landesforsten hierzu wird begrüßt.

In ihrem Windenergiekonzept berücksichtigt die Stadt Pattensen einen Waldrandabstand von 100 m. Dieser Abstand dient dem Schutz des Waldes und den forstlichen Belangen.

Bezüglich der kleinen Waldflächen (< 2 ha) stellt sich der Sachverhalt wie folgt dar:

 Die Potenzialfläche A wird nicht als WEA-Konzentrationszone dargestellt. Insofern bestehen hier keine Konflikte mit kleinen Waldflächen.

 Ob ein besonderer Schutz aller kleinen Waldflächen zuzüglich eines Abstandes von 100 m tat- sächlich gerechtfertigt ist, wird von der Stadt in Frage gestellt. Das Land Niedersachsen ver- folgt zurzeit die Absicht, eine Windenergienutzung unter bestimmten Umständen in Waldberei- chen zuzulassen. Im Entwurf für eine Fortschreibung des Landesraumordnungsprogramms (LROP-Entwurf, Stand Dez. 2020) heißt es hierzu: „Wald kann für die windenergetische Nut- zung unter Berücksichtigung seiner vielfältigen Funktionen und seiner Bedeutung für den Kli- maschutz gemäß den Einschränkungen der Sätze 8 und 9 in Anspruch genommen werden“. Wenn also von Seiten des Landes die Zulassung einer Windenergienutzung innerhalb von Wäldern vorbereitet wird, dann lässt sich ein Schutzabstand für kleine und teils naturferne ‚Wäldchen‘ innerhalb der Feldflur nicht rechtfertigen.

 Zu den einzelnen kleinen Waldflächen im Bereich der geplanten WEA-Konzentrationszone (Potenzialfläche B): Zwei der vom Forstamt Fuhrberg markierten Flächen befinden sich nord- westlich der B 3 (Ortsumgehung Pattensen), während die WEA-Konzentrationszone südöstlich der B 3 liegt. Hier ergibt sich ein angemessener (Schutz-)Abstand durch die Breite der Bun- desstraße selbst sowie die straßenrechtliche Anbauverbotszone (20 m), welche als harte Tabuzone von einer Windenergienutzung freigehalten wird. Die Stadt Pattensen verfolgt bei ih- rem Windenergiekonzept das „Rotor-in-Prinzip“, welches bedeutet, dass sich auch die Spitze des sich drehenden Rotorblattes in ‚ungünstigster Stellung‘ noch innerhalb der WEA- Konzentrationszone befinden muss und nicht darüber hinausragen darf. Insofern hält der Mastfuß der nächstgelegenen WEA zusätzlich die Länge eines Rotorblattes als Abstand ein. Der Fall, dass sich der Rotor direkt über der kleinen Waldfläche dreht, kann somit nicht eintre- ten. Ein weiterer kleiner Waldbereich im Südosten (Nahe der Wüstung Ippenstedt) befindet sich auf Gebiet der Stadt Sarstedt. Hier hat der Landkreis Hildesheim in seinem RROP (2016) bereits rechtskräftig eine WEA-Vorrangfläche festgelegt, welche den kleinen Wald mit einschließt. Ein Abstand wurde vom Landkreis Hildesheim nicht berücksichtigt. Bei dem vierten, vom Forstamt Fuhrberg markierten kleinen Wald handelt es sich um eine kleine Fläche in der Art eines ‚Hegebuschs‘ mit hohem Nadelholzanteil am südlichen Rand der Fläche B. Eine besondere Schutzwürdigkeit dieses Gehölzes gegenüber einer heranrücken- den Windenergienutzung ist nicht zu erkennen. Aus den dargelegten Gründen wird die Stadt keinen zusätzlichen Schutzabstand für kleine Waldflächen (< 2 ha) vorsehen.

39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 31 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Entscheidungsantrag:

Die Hinweise des Forstamtes Fuhrberg zu den Belangen des Waldes werden zur Kenntnis ge- nommen. Der Anregung, auch sehr kleine Waldflächen mit einem Schutzabstand von 200 m zu versehen, wird nicht gefolgt.

Seite: 32 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

30. Region Hannover

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.:

Region Hannover 11.09.2018 30

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Naturschutz, Bodenschutz, Regionalplanung

Kurzfassung der Anregungen:

Aus der Sicht der Region Hannover wird wie folgt Stellung genommen:

1.) Naturschutz

Bei der Ausweisung von Windenergie-Konzentrationszonen sind die Regelungen des § 44 BNatSchG zum Artenschutz zu beachten. Grundsätzlich sind bei der Errichtung von Windener- gieanlagen (WEA) Konflikte mit Vögeln und Fledermäusen zu erwarten. Des Weiteren liegt die Stadt Pattensen in der Calenberger Börde und damit im Verbreitungsge- biet des streng geschützten Feldhamsters. Bei allen potenziellen Windenergie-Standorten in Pattensen sind im Zuge des Genehmigungs- verfahrens mindestens Brutvögel, Fledermäuse und Feldhamster zu untersuchen und ggf. Maß- nahmen für die betroffenen Arten zu ergreifen.

Auf Ebene des Flächennutzungsplans sind für die einzelnen Teilgeltungsbereiche die folgenden artenschutzrechtlichen Aspekte zu berücksichtigen:

Fläche A (westlich der Kernstadt Pattensen in Richtung Springe) Gegen die Ausweisung einer Windenergie-Konzentrationszone im Teilgeltungsbereich A beste- hen naturschutzfachliche Bedenken aufgrund des Rotmilan-Vorkommens. Kartierungen und Raumnutzungsanalysen aus dem Jahr 2016 zeigen, dass sich hier ein essenti- elles Nahrungshabitat des Rotmilans befindet. Im Umkreis der geplanten Konzentrationszone A wurden mehrere Rotmilan-Horste nachgewiesen. Die Errichtung von Windenergieanlagen würde hier voraussichtlich zu einer signifikanten Erhö- hung des Tötungsrisikos für Rotmilane führen. Sie wäre damit unzulässig und die 39. Änderung des Flächennutzungsplanes „Windenergie“ nicht vollzugsfähig. Der Ausweisung einer Windenergie-Konzentrationszone ist in diesem Bereich aus Sicht des Na- turschutzes nicht zuzustimmen. Die Daten zum Rotmilan-Vorkommen wurden Ende 2016 bei der Unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover eingereicht. 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 33 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Fläche B (südöstlich der Kernstadt Pattensen in Richtung Sarstedt) Gegen die Ausweisung einer Windenergie-Konzentrationszone im Teilgeltungsbereich B beste- hen naturschutzfachliche Bedenken aufgrund der vorkommenden Gastvögel. Der Bereich befindet sich in einem Gebiet, dem das Land Niedersachsen eine landesweite Be- deutung für Gastvögel zuschreibt. Ein Gastvogelgutachten aus dem Jahr 2014 bestätigt dies. Auf Basis der 2013/2014 beobachteten Bestandszahlen wurde für Kiebitze, Saatgänse und Sil- bermöwen eine landesweite Bedeutung, für Silberreiher und Mornellregenpfeifer eine regionale Bedeutung und für Kraniche eine lokale Bedeutung ermittelt. Die Errichtung von WEA würde zu einer Scheuch- und Barrierewirkung für Vögel führen. Daraus resultieren Verluste von Rast- und Nahrungsflächen und ein genereller Bedeutungsverlust des Gebietes für Gastvögel. Der Ausweisung einer Windenergie-Konzentrationszone ist in diesem Bereich aus Sicht des Na- turschutzes nicht zuzustimmen.

Fläche C (westlich von Schulenburg) Auch im Teilgeltungsbereich C sind bedeutende Vorkommen von Rotmilan und anderen Brutvö- geln bekannt. Es liegt ebenfalls eine landesweite Bedeutung als Vogellebensraum vor. Laut Vorentwurf wird im Bereich der Potenzialfläche C aber lediglich der bestehende Windpark mit seinen bestehenden Abgrenzungen (gemäß gültigem Flächennutzungsplan) als Konzentrati- onszone festgesetzt. Daher kommt es im Vergleich zum Ist-Zustand nicht zu einer Verschlechterung durch die geplan- te 39. Änderung des Flächennutzungsplans. Nichtsdestotrotz sind im Falle weiterer Windenergie-Genehmigungsverfahren in diesem Bereich artenschutzrechtliche Konflikte zu erwarten.

2.) Bodenschutz

Im Rahmen nachfolgender Baugenehmigungsverfahren für die betreffenden Flächen ist die unte- re Bodenschutzbehörde der Region Hannover zu beteiligen. Im Plangebiet befindet sich die Altablagerung mit der Nr. 2530064007 (siehe auch beiliegender Lageplan, Anlage). Es handelt sich hierbei um eine ehemalige, mit Haus- und Sperrmüll sowie Boden und Bauschutt verfüllte, Sandgrube. Ferner wird darauf hingewiesen, dass im Zuge des weiteren Verfahrens Auflagen zur boden- kundlichen Baubegleitung anhand der konkretisierten Standorte erfolgen werden.

3.) Regionalplanung Grundlage für die raumordnerische Stellungnahme bilden das Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP) sowie das Regionale Raumordnungsprogramm Region Hannover 2016 (RROP 2016). Eine abschließende Stellungnahme zum Vorentwurf der 39. Flächennutzungsplanänderung kann erst erfolgen, wenn das vorgelegte Planungskonzept inhaltlich vollständig ist.

Die vorgelegte Planung ist nur teilweise mit den Erfordernissen der Raumordnung verein- bar - d. h. es sind grundsätzlich nur solche Konzentrationszonen für Windenergieanlagen der 39. Änderung des Flächennutzungsplans „Windenergie“ zulässig, die sich innerhalb der im RROP 2016 festgelegten Vorranggebiete Windenergienutzung befinden und sich im Seite: 34 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Rahmen des zulässigen Konkretisierungsspielraums bewegen. Sie verstößt in Teilen ge- gen die Ziele der Raumordnung, die zu beachten sind.

Im RROP 2016 sind für eine geordnete Entwicklung und Steuerung des Ausbaus der Windener- gienutzung Vorranggebiete Windenergienutzung mit Ausschlusswirkung festgelegt worden (s. RROP 2016 Abschnitt 4.2.3 Ziffer 02). Auf dem Gebiet der Stadt Pattensen sind mit „Pattensen-Schulenburg“ und „Hemmingen/ Pat- tensen/Springe-Pattensen“ (stadtgebietsübergreifend) zwei Vorranggebiete Windenergienutzung festgelegt (vgl. RROP 2016 zeichnerische Darstellung und Anhang zu 4.2.3 Ziffer 02, Gebiets- blätter Windenergienutzung, Pattensen-Springe 01 und Hemmingen-Pattensen-Springe 01).

Grundsätzlich besteht gemäß § 4 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 Raumordnungsgesetz (ROG) und § 1 Abs. 4 Baugesetzbuch (BauGB) bei den regionsangehörigen Städten und Gemeinden die Pflicht, in der Bauleitplanung die raumordnerischen Ziele des RROP zu beachten und nicht wesentlich zu be- einträchtigen, sodass das regionalplanerische Ziel der Steuerung der Windenergienutzung erhal- ten bleibt. Die Bauleitpläne (hier die 39. Änderung des Flächennutzungsplans) sind nach § 1 Abs. 4 BauGB den Zielen der Raumordnung anzupassen. Die Pflicht dieser Anpassung reicht soweit, dass sie nicht auf eine punktuelle Kooperation, sondern auf dauerhafte Übereinstimmung der Planungs- ebenen der übergeordneten Landesplanung und der gemeindlichen Bauleitplanung gerichtet ist (Gatz 2013, Rd.-Nr. 63). Im Anpassungsgebot sind nach § 1 Abs. 7 BauGB die Ziele der Raumordnung für die Bauleitpla- nung unmittelbar bindende Vorgaben und nicht Gegenstand der Abwägung. Ein zu beachtendes Ziel der Raumordnung ist in der Regel durch die planende Kommune zwar konkretisierbar, ist in seinem Kern aber durch die Abwägung auf kommunaler Ebene nicht überwindbar (vgl. BVerwG, Beschl. v. 20.08.1992 - 4 NB 20.91; Gatz 2013, Rd.-Nr. 64-65). Das bedeutet, dass im RROP festgelegte Vorranggebiete Windenergienutzung im Flächennut- zungsplan (FNP) als Konzentrationszonen übernommen werden müssen, wobei die Möglichkeit einer innergebietlichen Feinsteuerung besteht (vgl. auch Albrecht/Zschiegner in UPR 5/2016; Gatz 2013, Rd.-Nr. 64). Es ist den Städten und Gemeinden im Zuge der Bauleitplanung mithin verwehrt, die Planung von Windenergieanlagen auf anderen Flächen, als der im RROP festgelegten Vorranggebiete Wind- energienutzung (mit Ausschlusswirkung), vorzusehen. Die vorliegende Vorentwurfsfassung der 39. Änderung des Flächennutzungsplanes kommt nach eigenen Planungsaussagen der Stadt Pattensen explizit nicht dem Anpassungsgebot nach (sie- he S. 4 der vorgelegten Planunterlagen, Kapitel 1.4 „Anpassung an die Raumordnung“) und ist damit unzulässig. Die geplanten drei Konzentrationszonen für Windenergieanlagen der 39. FNP-Änderung weichen zum Teil erheblich von der Kulisse der Vorranggebiete Windenergienutzung gemäß RROP 2016 ab. Zudem ist geplant, die Konzentrationsflächen im Weiteren Planverfahren zu verkleinern bzw. Flächen „auszuscheiden“. Eine abschließende Stellungnahme ist daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Im Folgenden werden zunächst Belange, die das gesamte Planungskonzept (und damit das ge- samte Plangebiet) betreffen können und dann die Konzentrationszonen für Windenergieanlagen einzeln betrachtet.

39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 35 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Planungskonzept 39. FNP-Änderung

Im Vorentwurf der 39. FNP-Änderung wird ein größerer Siedlungsabstand als im RROP 2016 (1.000 m zu Wohnbauflächen und gemischten Bauflächen und 700 m zur Wohnbebauung au- ßerhalb von Bauflächen) angewendet. Damit ist der zulässige Konkretisierungsspielraum verlas- sen und die Planung steht in Widerspruch zu den Grundzügen des Planungskonzeptes Wind- energie und den raumordnerischen Zielen des RROP 2016.

Der Belang der militärischen Flugkorridore ist im Planungskonzept Windenergienutzung des RROP 2016 und im Planungskonzept des Vorentwurfs der 39. FNP-Änderung unterschiedlich berücksichtigt. Dieser Belang betrifft unter anderem das im RROP 2016 festgelegte Vorrangge- biet Windenergienutzung „Hemmingen/Pattensen/Springe-Pattensen“, welches im Bereich der „Konzentrationsfläche für Windenergie Teilfläche A“ gemäß Vorentwurf der 39. FNP-Änderung liegt. Während der Aufstellung des RROP 2016 war zwar bekannt, dass der Belang des Flugkor- ridors die Genehmigung von Windenergieanlagen in diesem Bereich negativ beeinflussen könn- te, ein dortiger Ausschluss der Windenergienutzung rechtfertigten diese vagen Informationen je- doch nicht (s. RROP 2016 Begründung zu Abschnitt 4.2.3 Ziffer 02 und Anhang zu 4.2.3 Ziffer 02, Gebietsblatt Windenergienutzung „Hemmingen-Pattensen-Springe 01“).

Die Stadt Pattensen stuft im Vorentwurf der 39. FNP-Änderung den Belang der militärischen Flugkorridore als harte Tabuzone ein (s. S. 18 f. Teil A Begründung des Vorentwurfs der 39. FNP-Änderung). Diese Abweichung wären aus regionalplanerischer Sicht vertretbar, sofern neue und fundierte Erkenntnisse im Vorentwurf der 39. FNP-Änderung berücksichtigt worden wären, welche der Region Hannover zum Zeitpunkt des Aufstellungsverfahrens des RROP 2016 nicht vorlagen.

Genau wie im RROP 2016 sind in der 39. FNP-Änderung linienhafte Infrastrukturanlagen als har- te Tabuzone von der Windenergienutzung ausgeschlossen. Im Bereich aller drei Konzentrations- zonen für Windenergieanlagen werden linienhafte Infrastrukturanlagen „ausgeschnitten“. Aus kartographischen Gründen (Maßstab von 1:50.000) werden im RROP 2016 jedoch linienhafte Infrastrukturanlagen, welche Potenzialflächen bzw. Vorranggebiete Windenergienutzung „zer- schneiden“, nicht wiedergegeben, sondern zeichnerisch überlagernd dargestellt. Auf zu beach- tende Schutzabstände wird im RROP 2016 hingewiesen (s. RROP 2016 Begründung / Erläute- rung zu Abschnitt 4.2.3 Ziffer 02). Diese Abweichung in der Darstellung zum RROP 2016 ist als Konkretisierung zu verstehen und wird aus regionalplanerischer Sicht als vertretbar angesehen.

Teilfläche A

Die Konzentrationszone für WEA „Teilfläche A“ gemäß Vorentwurf der 39. FNP-Änderung befin- det sich räumlich im Bereich des im RROP 2016 festgelegten Vorranggebietes Windenergienut- zung „Hemmingen/Pattensen/Springe-Pattensen“. Die Kartierungen und Raumnutzungsanalysen, auf die in der Stellungnahme der unteren Natur- schutzbehörde zu der Teilfläche A eingegangen werden, lagen vor Satzungsbeschluss des RROP 2016 nicht vor und konnten bei der Festlegung des entsprechenden Vorranggebiets Windenergienutzung nicht berücksichtigt werden.

Im Norden der Teilfläche A wird der Bestandwindpark vollständig als Konzentrationszone für WEA im Vorentwurf der 39. FNP-Änderung dargestellt und befindet sich teilweise im Aus- schlussgebiet für Windenergienutzung gemäß RROP 2016. Dies widerspricht Zielen der Raum- ordnung: Außerhalb der Vorranggebiete Windenergienutzung gemäß RROP 2016 ist die Errich- Seite: 36 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

tung raumbedeutsamer WEA, einschließlich des Repowerings bestehender WEA, im baupla- nungsrechtlichen Außenbereich unzulässig (Ausschlusswirkung) (RROP 2016 Abschnitt 4.2.3 Ziffer 02). (Mit der Darstellung des gesamten Bestandwindparks als Konzentrationszone für WEA wird zudem dem eigenen Planungskonzept der 39. FNP-Änderung widersprochen, da der dort angelegte 1.000 m Siedlungsabstand unterschritten wird.)

Im Westen und Süden der Teilfläche A wird jeweils ein kleiner Bereich außerhalb des entspre- chenden Vorranggebiets Windenergienutzung „Hemmingen/Pattensen/Springe-Pattensen“ ge- mäß RROP 2016 als Konzentrationszone für WEA im Vorentwurf der 39. FNP-Änderung darge- stellt. Dies widerspricht Zielen der Raumordnung: Außerhalb der Vorranggebiete Windenergie- nutzung gemäß RROP 2016 ist die Errichtung raumbedeutsamer WEA, einschließlich des Repowerings bestehender WEA, im bauplanungsrechtlichen Außenbereich unzulässig. Im RROP 2016 sind diese Bereiche im Zuge der einzelgebietlichen Abwägung aufgrund des sehr hohen ar- tenschutzrechtlichen Konfliktpotenzials ausgeschlossen. Die Abweichungen sind im Vorentwurf der 39. FNP-Änderung nach derzeitigem Stand nicht nachvollziehbar.

Teilfläche B

Die Konzentrationszone für WEA „Teilfläche B“ gemäß Vorentwurf der 39. FNP-Änderung liegt vollständig nicht in einem Vorranggebiet Windenergienutzung gemäß RROP 2016. Dies wider- spricht den Zielen der Raumordnung: Außerhalb der Vorranggebiete Windenergienutzung ge- mäß RROP 2016 ist die Errichtung raumbedeutsamer WEA, einschließlich des Repowerings be- stehender Windenergieanlagen, im bauplanungsrechtlichen Außenbereich unzulässig (Aus- schlusswirkung) (RROP 2016 Abschnitt 4.2.3 Ziffer 02).

Teilfläche C

Die Konzentrationszone für WEA „Teilfläche C“ gemäß Vorentwurf der 39. FNP-Änderung befin- det sich räumlich im Bereich des im RROP 2016 festgelegten Vorranggebietes Windenergienut- zung „Pattensen-Schulenburg“. Die gesamte nördliche Teilfläche sowie große südliche und östliche Bereiche der südlichen Teil- fläche des dort festgelegten Vorranggebiets Windenergienutzung „Pattensen-Schulenburg“ ge- mäß RROP 2016 sind im Vorentwurf der 39. FNP-Änderung nicht als Konzentrationszonen dar- gestellt. Diese Abweichungen werden im Vorentwurf der 39. FNP-Änderung mit der Überlage- rung mit hohen artenschutzrechtlichen Konflikten begründet (s. S. 39 Teil A Begründung Vorent- wurf der 39. FNP-Änderung). Nach derzeitigem Stand kann diese Entscheidung nicht nachvoll- zogen werden, da eine detaillierte Begründung fehlt.

Die Teilfläche C umfasst den dortigen Bestandwindpark. Dieser wird vollständig als Konzentrati- onszone für WEA im Vorentwurf der 39. FNP-Änderung dargestellt. Bereiche im Westen befinden sich im Ausschlussgebiet für Windenergienutzung gemäß RROP 2016. Dies widerspricht Zielen der Raumordnung: Außerhalb der Vorranggebiete Windenergie- nutzung gemäß RROP 2016 ist die Errichtung raumbedeutsamer WEA, einschließlich des Repowerings bestehender WEA, im bauplanungsrechtlichen Außenbereich unzulässig (Aus- schlusswirkung) (RROP 2016 Abschnitt 4.2.3 Ziffer 02).

Hinweise: Seite 18 Teil A der Begründung: Ob die Kenntnis über die genaue Lage der Flugkorridore und die Ablehnung von Genehmigungsanträgen für WEA aufgrund von militärischen, flugbetriebli- 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 37 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB) chen Gründen die Einstufung als harte Tabuzone rechtfertigt, ist zweifelhaft. Der Hinweis „laut Stellungnahme der Bundeswehr ist eine Realisierung von WEA in einem solchen Flugkorridor unwahrscheinlich. Jedoch ist jeweils eine Einzelprüfung im Rahmen des immissionsschutzrecht- lichen Genehmigungsverfahrens notwendig“ deutet vielmehr auf eine Abschichtung dieses Be- langes auf die Ebene des Genehmigungsverfahrens hin.

[Der Originalstellungnahme ist ein Lageplan zum Thema Altlasten (Bodenschutz) als Anlage bei- gefügt].

Stellungnahme der Verwaltung: zu 1.) Naturschutz

Die allgemeinen Hinweise der unteren Naturschutzbehörde (UNB) zum Artenschutz, zur Art Feldhamster sowie zum Untersuchungsumfang im Zuge des immissionsschutzrechtlichen Ge- nehmigungsverfahrens werden zur Kenntnis genommen. Zuständige Behörde für das immissi- onsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren ist die Region Hannover. Die Stadt Pattensen geht davon aus, dass die UNB in diesem Verfahren hausintern beteiligt wird und ihre Anregungen einbringen kann.

Anschließend bewertet die UNB die drei im Vorentwurf der 39. Änderung des F-Planes darge- stellten WEA-Konzentrationszonen A, B und C. Hierbei ist zu erkennen, dass aus Sicht des Na- turschutzes alle drei Flächen abgelehnt werden: Einer Ausweisung der Flächen A und B könne die UNB nicht zustimmen. Zu Fläche C wird zwar anerkannt, dass es sich ausschließlich um ei- nen bestehenden Windpark handelt, so dass es bei Ausweisung dieser Fläche im Vergleich zum Ist-Zustand nicht zu einer Verschlechterung der Situation käme. Nichtsdestotrotz seien auch dort artenschutzrechtliche Konflikte zu erwarten.

Diese ablehnende Haltung der UNB blendet die gesetzlichen Anforderungen aus, die zu erfüllen sind, um eine räumliche Steuerung der Windenergienutzung gemäß § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB zu erreichen. Diese ist auf der Planungsebene des Flächennutzungsplanes nur möglich, wenn die Ausweisung mindestens einer WEA-Konzentrationszone im Stadtgebiet erfolgt. Diese WEA- Konzentrationszone(n) muss/müssen nach ständiger Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte groß genug sein, um der Windenergie substanziell Raum zu geben. Wenn die Stadt Pattensen hier die Argumentation der UNB aufgreifen würde und zu dem Schluss käme, dass aufgrund ar- tenschutzrechtlicher Belange keine oder keine ausreichenden Flächen für die Windenergienut- zung zur Verfügung stehen, dann würde die Rechtsfolge der Planung, nämlich die räumliche Steuerung der Windenergie nicht eintreten. Diese räumliche Steuerung ist aber auch im Interesse des Naturschutzes, denn nur durch die Ausweisung einer ausreichend großen WEA-Konzentrationszone können andere - auch natur- schutzfachlich sensible - Teile des Stadtgebietes von einer Windenergienutzung freigehalten werden.

Der Stadt Pattensen ist bekannt, dass alle im Stadtgebiet verfügbaren Windenergie-Potenzial- flächen artenschutzrechtliche Konflikte verursachen. Es ist jedoch nicht zielführend, aufgrund dieser Konfliktsituation auf eine Ausweisung einer WEA-Konzentrationszone vollständig zu ver- zichten, sondern die planerische Aufgabe besteht gerade darin, diejenige(n) Fläche(n) ausfindig zu machen, bei der/denen die artenschutzrechtliche Konfliktdichte am geringsten ist, so dass die Genehmigung von WEA dort (unter Auflagen) möglich erscheint. Gegebenenfalls muss eine sol- Seite: 38 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

che konfliktträchtige WEA-Konzentrationszone auch räumlich etwas größer abgegrenzt werden, damit ein Ausweichspielraum zur Verfügung steht, falls im Genehmigungsverfahren der Standort einer einzelnen WEA aus artenschutzrechtlichen Gründen nicht genehmigt werden kann. Ohne einen solchen räumlichen Spielraum würde sich umgehend erneut die Frage stellen, ob die Flä- che noch ausreichend Raum für eine substanzielle Nutzung der Windenergie bietet.

Diese Bemerkungen seien vorweggeschickt, bevor im Folgenden auf die Einwendungen der UNB gegen die einzelnen potenziellen WEA-Konzentrationszonen eingegangen wird: zu Fläche A (westlich der Kernstadt Pattensen in Richtung Springe) Die Ausweisung der Fläche A als WEA-Konzentrationszone wird von der UNB abgelehnt. Die ar- tenschutzrechtlichen Konflikte - insbesondere mit der Art Rotmilan - seien auf dieser Fläche der- art gravierend (essentielles Nahrungshabitat sowie mehrere Rotmilan-Horste im Umkreis), dass die Errichtung von WEA voraussichtlich zu einer signifikanten Erhöhung des Tötungsrisikos füh- ren würde. Damit wäre eine solche Planung artenschutzrechtlich unzulässig und nicht vollzugs- fähig. Die naturschutzfachlichen Grundlagendaten, welche zu dieser strikten Ablehnung der Fläche A geführt haben, werden von der UNB in dieser Stellungnahme nicht mitgeteilt. Der Stadt Patten- sen kommt jedoch eine Recherchepflicht zu. Sie darf sich in ihrer Abwägung nicht auf Behaup- tungen stützen, sondern sie muss die relevanten Belange als Grundlage für ihre Bauleitplanung detailliert ermittelt. Die Stadt steht daher zurzeit noch mit der UNB Region Hannover im Aus- tausch, um die Grundlagendaten zu erhalten, welche zu dieser strikt ablehnenden Bewertung ge- führt haben.

Gleichwohl ist die Stadt bereit, der von der UNB vorgetragenen fachlichen Bewertung zu folgen und auf eine Ausweisung der Fläche A als WEA-Konzentrationszone zu verzichten. Es ist beab- sichtigt, diese Fläche im Entwurf der 39. Änderung des F-Planes nicht mehr als WEA- Konzentrationszone darzustellen. zu Fläche B (südöstlich der Kernstadt Pattensen in Richtung Sarstedt) Auch der Fläche B kann die UNB aus Sicht des Naturschutzes nicht zustimmen. Grund sind bei dieser Fläche nicht die Brutvögel, sondern die Gastvögel. Aufgeführt werden die Arten Kiebitz, Saatgans, Silbermöwe, Silberreiher, Mornellregenpfeifer und Kranich. Die UNB geht bei dieser Fläche jedoch in ihrer Bewertung nicht so weit, dass im Falle einer Windenergienutzung die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände (§ 44 Abs. 1 BNatSchG) überschritten seien. Anders als bei Fläche A wird hier nicht die Aussage getroffen, dass die Aus- weisung der Fläche B als WEA-Konzentrationszone „unzulässig“ oder „nicht vollzugsfähig“ sei. Die Stadt Pattensen möchte diese Fläche als WEA-Konzentrationszone weiterverfolgen. Die ar- tenschutzrechtlichen Belange des Vogelschutzes werden von der Stadt sorgfältig aufgearbeitet und geprüft. Die Potenzialfläche B wird für die Ausweisung als WEA-Konzentrationszone in ihrer Ausdehnung reduziert, um die für den Vogelschutz wertvollsten Teilflächen nach Möglichkeit nicht zu beeinträchtigen. zu Fläche C (westlich von Schulenburg) Auch in Fläche C bestehen Konflikte mit dem Brutvogelschutz (Rotmilan und andere Arten). Im Falle eines immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens seien in diesem Bereich ar- tenschutzrechtliche Konflikte zu erwarten. Die Stadt Pattensen wird die Fläche C nicht mehr als WEA-Konzentrationszone in die 39. Ände- rung des F-Planes aufnehmen. Dies gilt auch für diejenige Teilfläche, auf welcher bereits WEA vorhanden sind. 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 39 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

zu 2.) Bodenschutz

Die von der unteren Bodenschutzbehörde (UBB) mitgeteilte Altablagerung befindet sich knapp außerhalb der Stadtgrenze auf Gebiet der Gemeinde Hemmingen unmittelbar nördlich der Po- tenzialfläche A. Da die Potenzialfläche A im weiteren Verfahren nicht mehr als WEA- Konzentrationszone verfolgt werden soll, ist diese Altablagerung von der Planung nicht berührt. Weiterhin gibt die UBB Hinweise für das Baugenehmigungsverfahren. Für WEA wird ein immis- sionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren durchgeführt. Dieses liegt in der Zuständigkeit der Region Hannover. Die Stadt Pattensen geht davon aus, dass die UBB in diesem Verfahren hausintern beteiligt wird. Die Stadt Pattensen begrüßt es ausdrücklich, dass die Genehmigung von WEA mit der Auflage verbunden werden soll, eine bodenkundliche Baubegleitung durchzuführen. zu 3.) Regionalplanung

Mit dem Urteil des OVG Lüneburg im Normenkontrollverfahren vom 05.03.2019 (12 KN 202/17) wurde das RROP 2016 der Region Hannover hinsichtlich der Windenergiekonzeption für unwirk- sam erklärt. Insofern haben sich seit der Stellungnahme der Region Hannover vom 11.09.2018 die Grundlagen für die raumordnerische Bewertung der Planung maßgeblich verändert. Die da- mals getroffenen Aussagen und Bewertungen des Amtes für Regionalplanung entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand. Die Aussage, dass die 39. Änderung des F-Planes gegen Ziele der Regionalplanung verstoße und damit das Anpassungsgebot gem. § 1 Abs. 4 BauGB verletzt sei mit der Folge, dass die Planung unzulässig sei, trifft nicht mehr zu. Ein unwirksames RROP entfaltet keine Zielwirkung und keine Zielbindung mehr. Ein Verstoß gegen das Anpassungsgebot gemäß § 1 Abs. 4 BauGB liegt somit nicht vor.

Zum Hinweis bezüglich des Hubschraubertiefflugkorridors: Gemäß den Stellungnahmen der Bundeswehr vom 13.12.2017 bzw. 14.12.2017 sowie vorlie- genden Karten zu luftverkehrlichen Belangen verläuft über das Gemeindegebiet der Stadt Pat- tensen ein Hubschraubertiefflugkorridor der Bundeswehr. Er weist eine Breite von insgesamt 3 km auf (Mittelachse sowie beidseitig ein Abstand von 1.500 m) und quert das Gemeindegebiet aus nordwestlicher in südöstliche Richtung. Der Verlauf des Korridors ist der Stadt bekannt, da die Bundeswehr die entsprechenden geografischen Eckkoordinaten mitgeteilt hat. Laut Stellungnahme der Bundeswehr ist eine Realisierung von WEA in einem solchen Flugkorri- dor „eher unwahrscheinlich“. Jedoch ist jeweils eine Einzelprüfung im Rahmen des immissions- schutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens notwendig. Der Stadt Pattensen liegen Informationen vor aus zwei zeitlich parallel laufenden immissions- schutzrechtlichen Genehmigungsverfahren, in welchen eine derartige Einzelfallprüfung durch die Bundeswehr durchgeführt wurde: Im Zuge dieser beiden Genehmigungsverfahren für ursprünglich insgesamt 13 WEA auf Gebiet der Städte Pattensen und Springe5 wurden sieben WEA u. a. aus militärischen, flugbetrieblichen Gründen (aufgrund der nicht erteilten Zustimmung nach § 14 LuftVG) abgelehnt6.

5 Davon zwei WEA auf Gebiet der Stadt Pattensen und fünf WEA auf Gebiet der Stadt Springe. 6 Angaben gemäß schriftlichen Mitteilungen der Region Hannover, Fachbereich Umwelt, Team Immissionsschutz vom 04.01.2017 und 28.02.2017. Seite: 40 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Anhand des Abstandes der 13 WEA zur Mittelachse des Hubschraubertiefflugkorridors wird er- sichtlich, dass für die Stellungnahme der Bundeswehr im o. g. immissionsschutzrechtlichen Ge- nehmigungsverfahren ein Kernkorridor von ca. 2.000 m (jeweils 1.000 m beidseitig der Mittelach- se des Korridors) entscheidungsrelevant war: Die beantragten WEA, deren Standorte näher als 1.000 m an der Mittelachse liegen, wurden abgelehnt, während den weiter entfernt liegenden WEA keine Belange des militärischen Flugbetriebs entgegenstanden. Aus einem Planungsverfahren einer anderen, nahegelegenen Stadt7 ist bekannt, dass die Bun- deswehr in Einzelfällen auch ihre Zustimmung erteilt zu WEA-Konzentrationszonen, welche bis in eine Entfernung von 750 m an die Mittelachse des Korridors heranreichen. Die Stadt Pattensen zieht aus diesen Erkenntnissen die Schlussfolgerung, dass ein Korridor in einer Gesamtbreite von 1.500 m (750 m beidseitig der Mittelachse) als harte Tabuzone in das Windenergiekonzept eingestellt wird. Innerhalb dieses engeren Korridors (‚Kernkorridor‘) ist nach allen verfügbaren In- formationen davon auszugehen, dass eine Errichtung von WEA daran scheitern würde, dass die luftfahrtrechtliche Zustimmung nach § 14 Abs. 1 LuftVG aus Gründen des militärischen Flugbe- triebs nicht erteilt wird. Erfahrungsgemäß wird hier auch eine Einzelfallprüfung der Bundeswehr nicht zu einer Zustimmung für die Errichtung von WEA führen. Eine WEA-Konzentrationszone innerhalb dieses engeren Korridors würde aus diesem Grund dazu führen, dass die 39. Ände- rung des F-Planes nicht vollziehbar und damit nicht erforderlich wäre (§ 1 Abs. 3 BauGB). Dies hätte die Unwirksamkeit der Planung zur Folge.

Weiterhin ist festzustellen, dass die sich geplante WEA-Konzentrationszone (39. Änderung des F-Planes, Entwurf) außerhalb des militärischen Hubschraubertiefflugkorridors befindet. Es beste- hen somit keine Konflikte mit den Belangen des militärischen Tiefflugs.

Der niedersächsische Windenergieerlass (WEE 2016) sieht vor, dass Belange der militärischen Luftfahrt als harte Tabuzone gewertet werden können (siehe Tab. 3 in Anlage 2 zum WEE). Die Stadt Pattensen ist davon überzeugt, dass in dem engeren Korridor in der Breite von 1,5 km kei- ne WEA genehmigt werden können. Daher ist die Einstufung als harte Tabuzone zutreffend.

Entscheidungsantrag: zu 1.) Naturschutz: Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. Die artenschutzrechtlichen Belange werden für die 39. Änderung des F-Planes vertieft behandelt. zu 2.) Bodenschutz: Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. zu 3.) Regionalplanung: Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. Alle Aussagen, die sich unmittelbar auf das Windenergiekonzept des RROP Region Hannover 2016 beziehen, sind hin- fällig, da dieses Konzept unwirksam ist.

7 81. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Bad Münder (Windenergie). 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 41 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

35. Stadt Springe

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.:

Stadt Springe 24.08.2018 35

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Umzingelung der Ortschaft Gestorf, fehlende Übereinstimmung mit dem RROP 2016, planeri- scher Umgang mit der Potenzialfläche C

Kurzfassung der Anregungen:

Gegen die o. g. geplante Bauleitplanung bestehen aus Sicht der Stadt Springe grundsätzliche Bedenken.

Im Vorentwurf der Stadt Pattensen sind 3 Konzentrationszonen für Windenergieanlagen darge- stellt.

Konzentrationszone A Die Konzentrationszone A der Stadt Pattensen grenzt an das Stadtgebiet der Stadt Springe und führt die Konzentrationsfläche A für Windkraftnutzung des Vorentwurfes der 24. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Springe auf dem Gebiet der Stadt Pattensen fort. Die nächst- gelegene Ortschaft, Lüdersen, ist 1,8 km entfernt. Die Fläche A der Stadt Pattensen ergänzt die relativen kleinen Teilflächen der Fläche A der Stadt Springe. Eine Abstandskonkurrenz möglicher Windenergieanlagen (WEA) in den Konzentrationsflächen Pattensen und Springe besteht nicht, da die Flächen im Gesamtzusammenhang zu sehen und im RROP 2016 zusammenhängend festgelegt worden sind.

Konzentrationszonen B und C Die Konzentrationszonen B und C grenzen nicht direkt an das Stadtgebiet der Stadt Springe. Der nächstgelegene Ort, Gestorf, ist 3,8 km entfernt von der Konzentrationszone B und 2,2 km ent- fernt von der Konzentrationszone C. Die Konzentrationszone B liegt außerhalb der im RROP 2016 festgelegten Vorranggebiete für Windenergienutzung.

Bei Beibehaltung aller drei auf dem Stadtgebiet Pattensen dargestellten Konzentrationszonen wird der Stadtteil Gestorf zusammen mit der Konzentrationsfläche Medefelder Berg auf dem Stadtgebiet Springe in allen 4 Himmelsrichtungen durch Windenergiekonzentrationszonen beein- flusst und somit überlastet. Das OVG Sachsen-Anhalt (Beschluss vom 16.03.2012) stellt fest, dass auf die Ausweisung von WEA-Flächen zu verzichten ist, wenn diese zu einer Einkreisung von Siedlungsflächen führen und damit auf die Bewohner bedrohlich wirken und sie belästigen. Eine Einkreisung wird ab einem Winkel von 120° festgestellt, der für Gestorf deutlich überstiegen wäre. Seite: 42 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

[In der Originalstellungnahme ist ein Kartenausschnitt eingefügt, welcher diesen Sachverhalt verdeutlicht].

Die Stadt Springe hatte bereits zur Aufstellung des RROP 2016 im Beteiligungsverfahren eine Stellungnahme abgegeben, die die Umzingelung des Stadtteiles Gestorf insbesondere durch die massive Vergrößerung des Vorranggebietes Hemmingen-Pattensen kritisiert. Durch die Redukti- on dieses Vorranggebietes im Rahmen der 24. Flächennutzungsplanänderung der Stadt Springe, wird dieser Konflikt entschärft. Würden jedoch durch die Stadt Pattensen sowohl die Konzentrationszone A als auch B dauer- halft in die Flächennutzungsplanänderung übernommen, wäre die Ortschaft Gestorf in allen 4 Himmelsrichtungen von WEA umgeben, es gäbe keine Blickrichtung mehr, die nicht durch solche Anlagen verstellt wäre. Sprich, die Situation für Gestorf wird weiterhin verschärft und kann nicht akzeptiert werden.

Die Darstellungen der Konzentrationszonen für WEA der Stadt Pattensen entsprechen in Teilen nicht den im RROP 2016 festgelegten Vorranggebieten. Im weiteren Planverfahren bleibt abzu- warten, wie mit diesen Zielabweichungen umgegangen wird.

Das RROP 2016 weist direkt südlich von Vardegötzen ein Vorranggebiet für Windenergie aus. Die Stadt Pattensen hat dieses Gebiet nicht in ihre Planungen übernommen. Ein sehr kleiner Teilbereich dieses Vorranggebietes ragt westlich auch auf das Stadtgebiet Springe. Die 24. Än- derung des Flächennutzungsplanes der Stadt Springe stellt im Vorentwurf diesen kleinen Teilbe- reich als Konzentrationsfläche für Windkraftnutzung dar. Dieser ist jedoch nur in Ergänzung zum wesentlich größeren, östlichen, auf dem Gebiet der Stadt Pattensen befindlichen Teilbereich des Vorranggebietes sinnvoll und alleine nicht mit einer WEA bebaubar. Sollte die Stadt Pattensen dieses Vorranggebiet dauerhaft nicht in ihre Planungen übernehmen, kann auch in der 24. Flä- chennutzungsplanänderung der Stadt Springe diese Teilfläche entfallen. Im Verlauf des weiteren Verfahrens beider Flächennutzungsplanänderungen (Pattensen und Springe) ist seitens der Stadt Springe über den Verbleib der Konzentrationsfläche C in ihrer 24. Flächennutzungsplanän- derung zu entscheiden.

Einwände gegen die Bauleitplanung der Stadt Pattensen sind seitens des Fachdienstes Stadt- planung aufgrund der möglichen Umzingelung des Stadtteiles Gestorf vorzubringen. Im weiteren Verfahren der Stadt Pattensen ist dementsprechend die Fläche B nicht auszuweisen. Sollte das Vorranggebiet bei Vardegötzen weiterhin nicht ausgewiesen werden, kann die westlich anschlie- ßende Konzentrationsfläche C der Stadt Springe ebenfalls entfallen.

Stellungnahme der Verwaltung:

Im Windenergiekonzept der Stadt Pattensen in seiner aktuellen Fassung (Entwurf der 39. Ände- rung des F-Planes) ist die Potenzialfläche A nicht mehr als WEA-Konzentrationszone vorgese- hen. Durch den Verzicht auf die Potenzialfläche A reduziert sich auch der von der Stadt Springe ge- schilderte Konflikt einer möglichen Umzingelung der Ortschaft Gestorf. In nördlicher Richtung, von Gestorf aus gesehen, sind auf eine große Entfernung keine WEA vorhanden. Die nächstge- legenen WEA befinden sich auf Gebiet der Gemeinde Hemmingen in einem Abstand von ca. 5,5 km. Auch die von der Stadt Pattensen neu vorgesehene WEA-Konzentrationszone (Potenzialfläche B) hält einen Abstand von ca. 3,8 km zum Ortsrand von Gestorf ein. Von einer unzumutbaren 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 43 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Umzingelung mit negativen Auswirkungen auf die Bewohner kann in diesem Zusammenhang keine Rede sein. Die Potenzialfläche C einschließlich des dort vorhandenen Windparks wird nicht mehr als WEA- Konzentrationszone in den Flächennutzungsplan der Stadt Pattensen aufgenommen.

Die Stadt Springe verweist auf das RROP Region Hannover 2016, welches hinsichtlich der Windenergienutzung Darstellungen enthielte, welche der geplanten 39. Änderung des F-Planes widersprechen würden. Mit dem Urteil des OVG Lüneburg im Normenkontrollverfahren vom 05.03.2019 (12 KN 202/17) wurde das RROP 2016 der Region Hannover hinsichtlich der Windenergiekonzeption für unwirk- sam erklärt. Insofern haben sich seit der Stellungnahme der Stadt Springe vom 24.08.2018 die Grundlagen für die raumordnerische Bewertung der Planung maßgeblich verändert. Die 39. Än- derung des F-Planes verstößt somit nicht gegen das Anpassungsgebot gem. § 1 Abs. 4 BauGB.

Die von der Stadt Springe angesprochene Potenzialfläche südlich von Vardegötzen, welche im (inzwischen unwirksamen) RROP 2016 als Vorranggebiet für Windenergienutzung vorgesehen war, wird von der Stadt Pattensen nicht als WEA-Konzentrationszone in den F-Plan aufgenom- men.

Der Anforderung der Stadt Springe „die Fläche B nicht auszuweisen“, kann seitens der Stadt Pat- tensen nicht gefolgt werden. Eine Erläuterung dieser Entscheidung ist ausführlich in Begründung und Umweltbericht zur 39. Änderung des F-Planes enthalten. Der Verzicht auf die Potenzialfläche A als WEA-Konzentrationszone kommt jedoch den Belangen der Stadt Springe ebenfalls in hohem Maße entgegen. Der geschilderte Konflikt einer möglichen Umzingelung der Ortschaft Gestorf wird auf diese Weise vermieden.

Entscheidungsantrag:

Die Hinweise der Stadt Springe werden zur Kenntnis genommen. Der Anregung, die Potenzial- fläche B nicht als WEA-Konzentrationszone darzustellen, wird nicht gefolgt. Den Belangen der Stadt Springe wird jedoch durch den Verzicht auf die Potenzialflächen A und C Rechnung getra- gen.

Seite: 44 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

38. Deutsche Telekom Technik GmbH

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.:

Deutsche Telekom Technik GmbH 20.08.2018 38

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Richtfunkverbindungen

Kurzfassung der Anregungen:

Wir haben Ihre Anfrage bezüglich unserer Richtfunkstrecken untersucht. Die Konzentrationszo- nen A und B sind frei von Richtfunk. Jedoch verläuft durch die Konzentrationszone C derzeitig unsere Richtfunkverbindungen HH1156-HH4450.

Um das Funkfeld nicht zu beeinträchtigen muss ein Abstand von 25 m rechts und links der Richt- funktrasse eingehalten werden.

Wir bitten Sie, dies in Ihren Unterlagen zu übernehmen.

In der Anlage "Pattensen_Trassenschutz Report" finden Sie in der Datei „Trassendaten.csv“ die Daten der beschriebenen Richtfunkstrecke. Die beigefügten Shapes sind im Koordinatensystem WGS84 und können in ein Geo-Daten Pro- gramm geladen werden.

Die Telekom hat auch bei der Fa. Ericsson Services GmbH weitere Verbindungen angemietet. Die Daten dieser Strecken stehen uns leider nicht zur Verfügung. Wir weisen darauf hin, dass diese Stellungnahme nur für Richtfunkverbindungen des Telekom – Netzes gilt. Bitte beziehen Sie, falls nicht schon geschehen, die Firma Ericsson Services GmbH, in Ihre Anfrage ein. Bitte richten Sie diese Anfrage an:

Ericsson Services GmbH, Prinzenallee 21, 40549 Düsseldorf oder per Mail an [email protected]

39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 45 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Stellungnahme der Verwaltung:

Die Potenzialfläche C einschließlich des dort vorhandenen Windparks wird von der Stadt Patten- sen nicht mehr als WEA-Konzentrationszone in den Flächennutzungsplan aufgenommen. In der Potenzialfläche C befindet sich ein bestehender Windpark. Die von der Telekom ange- sprochene Richtfunkverbindung läuft im derzeitigen Zustand zwischen den WEA des Bestands- Windparks hindurch. An dieser Situation ändert die aktuelle Planung nichts.

Die Firma Ericsson Services GmbH wurde und wird weiterhin an dem Verfahren zur 39. Ände- rung des F-Planes beteiligt.

Entscheidungsantrag:

Die Hinweise der Telekom Technik GmbH zum Thema Richtfunkverbindungen werden zur Kenntnis genommen. Die Potenzialfläche C einschließlich des dort vorhandenen Windparks wird von der Stadt Pattensen nicht mehr als WEA-Konzentrationszone in den Flächennutzungsplan aufgenommen.

Seite: 46 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

44. Nowega GmbH

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.:

Nowega GmbH 04.09.2018 44

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Gashochdruckleitungen

Kurzfassung der Anregungen:

Von dem Vorhaben sind nachfolgende Anlagen der Noweqa GmbH betroffen: Gashochdruckleitung 14b Beckedorf - Gr. Düngen, Schutzstreifenbreite 10,00 m Station Pattensen 1S14 Station Pattensen 1A19 Kabel K-14b Beckedorf- Gr. Düngen Kabel LWL-100 Empelde - Gr. Giesen

Mit diesem Schreiben erhalten Sie Quickplot(s), in denen unsere in den Teilbereichen A und B befindlichen Anlagen grob dargestellt sind. Sie dienen zur unverbindlichen Vorinformation und ist zeitlich nur begrenzt gültig. Die Angaben über Lage und Verlauf unserer Anlagen sind so lange als unverbindlich anzusehen, bis sie durch unseren nachfolgend genannten Betriebsführer bei einem Einweisungstermin in der Örtlichkeit bestätigt werden:

Wintershall Holding GmbH –Erdölwerke-, Betrieb Barnstorf Rechterner Straße 16, 49406 Barnstorf, Tel.: 05442 / 20 211

Unsere Leitungen sind jeweils in einem Schutzstreifen verlegt, der in der Regel durch beschränk- te persönliche Dienstbarkeiten rechtlich gesichert ist. Nach dem Wortlaut der zur Leitungssicher- heit eingetragenen beschränkten persönlichen Dienstbarkeiten sind innerhalb des Schutzstrei- fens die Errichtung von Gebäuden sowie leitungsgefährdende Einwirkungen untersagt.

Hinsichtlich der Planungsvorgaben für Vorrang- und Eignungsgebiete zur Windenergienutzung ist darauf hinzuweisen, dass einzelne Anlagen außerhalb eines Sicherheitsabstandes zu unseren Anlagen errichtet werden müssen. Die einzuhaltenden Mindestabstände ergaben sich bisher aus einer Rundverfügung des Landesbergamtes Clausthal-Zellerfeld - heute Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) - vom 12.01 .2005. Aufgrund der sich verändernden Rahmenbe- dingungen - z. B. Repowering - wurden die notwendigen Sicherheitsabstände in Abstimmung mit dem LBEG einer gutachterlichen Überprüfung unterzogen. Mittlerweile liegen die Ergebnisse der gutachterlichen Überprüfung vor, aus denen sich neue einzuhaltende Mindestabstände zu unse- ren Anlagen ergeben. 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 47 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Die Definition der Mindestabstände ist in dem vorgenannten Gutachten in Abhängigkeit der Art unserer Anlagen oder des transportierten Mediums sowie der Anzahl/ Anordnung der Windener- gieanlagen (WEA) differenzierter vorgenommen worden. Das Gutachten setzt im Übrigen voraus, dass die betreffenden WEA unter Einhaltung der einschlägigen sicherheitstechnischen Vorschrif- ten errichtet und betrieben werden.

Nach den aktuellen gutachterlichen Überlegungen ist je nach Nabenhöhe und Leistung einer ge- planten WEA ein Mindestabstand von bis zu 35 m zur Leitungsachse unseren Süßgasleitungen einzuhalten. Bei übertägigen Stationen beträgt der einzuhaltende Mindestabstand bis zu 255 m.

Eine genaue Prüfung kann erst erfolgen, wenn uns die technischen Daten und genauen Standor- te für geplante WEA in Form von Koordinaten vorliegen.

Bei der weiteren Planung ist sicherzustellen, dass auch durch den Bau von Nebenanlagen (z. B. Erdungsanlagen, Verlegen von Erdkabeln, Anlegen/ Ausbau von Zuwegungen, Anpflanzen von Bäumen oder Sträuchern etc.) keine leitungsgefährdenden Einwirkungen resultieren.

Die Auflagen und Hinweise des beigefügten Merkblattes "Schutzanweisung Gashochdruckleitun- gen" sind zu berücksichtigen. Ergänzend hierzu haben wir unser Merkblatt "Bauleitplanung" bei- gefügt.

Wir behalten uns vor, bei sämtlichen Arbeiten und vorbereitenden Maßnahmen im Leitungsbe- reich anwesend zu sein. Zu diesem Zweck ist unser vorgenannter Betriebsführer mindestens ei- ne Woche vor Beginn der Arbeiten zu benachrichtigen.

Wir bitten Sie, uns am weiteren Verfahren zu beteiligen und stehen Ihnen für Rückfragen gerne zur Verfügung.

[Die Originalstellungnahme enthält einen Übersichtlageplan und zwei Lagepläne zum Verlauf der Ferngasleitung, ein Merkblatt Schutzanweisung Gashochdruckleitungen sowie ein Merkblatt Bau- leitplanung].

Stellungnahme der Verwaltung:

Die Erdgashochdruckleitung der Nowega GmbH im Bereich der Potenzialflächen A und B ist der Stadt Pattensen bekannt. Sie verläuft quer durch die geplante WEA-Konzentrationszone (Poten- zialfläche B)8. Die Potenzialfläche A soll nicht (mehr) als WEA-Konzentrationszone ausgewiesen werden. Inso- fern ergibt sich in diesem Bereich keine Betroffenheit der Belange der Nowega GmbH.

Die Belange dieser Leitungstrasse sind im Zuge der konkreten Windparkplanung für das immis- sionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren zu berücksichtigen, z.B. durch kleinräumige Verschiebungen einzelner WEA-Standorte. In diesem Zuge sind auch die konkret einzuhaltenden Abstände zwischen WEA und Leitungstrasse zu klären. Vom der Nowega GmbH wird ein Min- destabstand angegeben, welcher maximal 35 m beträgt9. Es ist davon auszugehen, dass es sich

8 Die Gashochdruckleitung der Nowega GmbH verläuft innerhalb desselben Leitungskorridors wie die Gashochdruck- leitung der Erdgas Münster GmbH (siehe Stellungnahme der Erdgas Münster GmbH vom 04.09.2018). 9 Das LBEG gibt in seiner Stellungnahme vom 20.08.2018 Mindestabstände bis maximal 30 m an. Seite: 48 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

hierbei um den Abstand zwischen dem Mastfuß (bzw. dem Fundament) der WEA und dem Scheitel der Leitungstrasse handelt. Somit können die Leitungen von den Rotorblättern (welche eine Länge von z.B. 50 m aufweisen), überstrichen werden. Aus diesem Grund können die Lei- tungstrassen nicht als harte oder weiche Tabuzone gewertet werden. Sofern es zu einem immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren innerhalb der Fläche B kommt, ist die Nowega GmbH als Leitungsträgerin erneut zu beteiligen. In diesem Verfahren werden die Belange des Vorhabenträgers und der Leitungsbetreiberin abschließend geprüft und in die Genehmigungsentscheidung eingestellt. Bei Bedarf können geeignete Maßnahmen zum Schutz dieser Leitung festgelegt werden (z.B. Schutzvorkehrungen für den Fall eines Befahrens mit Baufahrzeugen). Für die Planungsebene des Flächennutzungsplanes ist die Feststellung ausreichend, dass diese Ferngasleitung der Errichtung eines Windparks innerhalb der WEA-Konzentrationszone nicht entgegensteht.

Entscheidungsantrag:

Die Hinweise der Nowega GmbH zu ihrer Gashochdruckleitung werden zur Kenntnis genommen.

39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 49 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

45. Erdgas Münster

Stadt Pattensen 39. Änderung Flächennutzungsplan Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange

Name: Datum: TÖB-Nr.:

Erdgas Münster, vertreten durch Nowega GmbH 04.09.2018 45

Sachgebiet / thematischer Aspekt:

Gashochdruckleitungen

Kurzfassung der Anregungen:

Im Zuge einer konzerninternen Neuorganisation zwischen der Erdgas Münster GmbH und der Nowega GmbH ist die Nowega GmbH von der Erdgas Münster GmbH mit der Wahrnehmung ih- rer Interessen bei Fremdplanungsanfragen und öffentlichen-rechtlichen Beteiligungsverfahren beauftragt. Namens und in Vollmacht der Erdgas Münster GmbH teilen wir Folgendes mit:

Von dem Vorhaben sind nachfolgende Anlagen der Erdgas Münster GmbH betroffen: Gashochdruckleitung 100 Empelde - Gr. Giesen, Schutzstreifenbreite 8,00 m

Mit diesem Schreiben erhalten Sie Quickplot(s), in denen die in den Teilbereichen A und B be- findlichen Anlagen der Erdgas Münster GmbH grob dargestellt sind. Diese dienen zur unverbind- lichen Vorinformation und sind zeitlich nur begrenzt gültig. Die Angaben über Lage und Verlauf der Anlagen der Erdgas Münster GmbH sind so lange als unverbindlich anzusehen, bis sie durch den nachfolgend genannten Betriebsführer bei einem Einweisungstermin in der Örtlichkeit bestä- tigt werden:

Wintershall Holding GmbH –Erdölwerke-, Betrieb Barnstorf Rechterner Straße 16, 49406 Barnstorf, Tel.: 05442 / 20 211

Die Leitung ist in einem Schutzstreifen (Breite s. o.) verlegt, der durch beschränkte persönliche Dienstbarkeiten rechtlich gesichert ist. Nach dem Wortlaut der zur Leitungssicherheit eingetrage- nen beschränkten persönlichen Dienstbarkeiten sind innerhalb des Schutzstreifens die Errich- tung von Gebäuden sowie leitungsgefährdende Einwirkungen untersagt.

Hinsichtlich der Planungsvorgaben für Vorrang- und Eignungsgebiete zur Windenergienutzung ist darauf hinzuweisen, dass einzelne Anlagen außerhalb eines Sicherheitsabstandes zu den An lagen der Erdgas Münster GmbH errichtet werden müssen. Die einzuhaltenden Mindestabstände ergaben sich bisher aus einer Rundverfügung des Landesbergamtes Clausthal-Zellerfeld - heute Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) - vom 12.01.2005. Aufgrund der sich ver- ändernden Rahmenbedingungen - z. B. Repowering - wurden die notwendigen Sicherheitsab- stände in Abstimmung mit dem LBEG einer gutachterlichen Überprüfung unterzogen. Mittlerweile liegen die Ergebnisse der gutachterlichen Überprüfung vor, aus denen sich neue einzuhaltende Mindestabstände zu den Anlagen ergeben. Seite: 50 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Nach den aktuellen gutachterlichen Überlegungen ist je nach technischer Auslegung (Nabenhö- he, Rotordurchmesser und Nennleistung) sowie Anzahl und Anordnung der geplanten WEA ein Mindestabstand zu den Anlagen der Erdgas Münster GmbH einzuhalten. Zur Leitungsachse der Gashochdruckleitung beträgt der Mindestabstand im vorliegenden Fall bis zu 35 m. Vorausset- zung hierfür ist, dass die WEA nach den einschlägigen sicherheitstechnischen Vorschriften er- richtet und betrieben werden.

Eine genaue Prüfung kann erst erfolgen, wenn uns die technischen Daten und genauen Standor- te für geplante WEA in Form von Koordinaten vorliegen.

Bei der weiteren Planung ist sicherzustellen, dass auch durch den Bau von Nebenanlagen (z. B. Erdungsanlagen, Verlegen von Erdkabeln, Anlegen/ Ausbau von Zuwegungen, Anpflanzen von Bäumen oder Sträuchern, etc.) keine leitungsgefährdenden Einwirkungen resultieren.

Die Auflagen und Hinweise des beigefügten Merkblattes "Schutzanweisung Gashochdruckleitun- gen" sind zu berücksichtigen. Ergänzend hierzu haben wir das "Merkblatt ‚Bauleitplanung‘" bei- gefügt.

Die Erdgas Münster GmbH behält sich vor, bei sämtlichen Arbeiten und vorbereitenden Maß- nahmen im Leitungsbereich anwesend zu sein. Zu diesem Zweck ist der vorgenannte Betriebs- führer mindestens eine Woche vor Beginn der Arbeiten zu benachrichtigen.

Wir bitten Sie, uns am weiteren Verfahren zu beteiligen und stehen Ihnen für Rückfragen gerne zur Verfügung.

[Die Originalstellungnahme enthält einen Übersichtlageplan und zwei Lagepläne zum Verlauf der Ferngasleitung, ein Merkblatt Schutzanweisung Gashochdruckleitungen sowie ein Merkblatt Bau- leitplanung].

Stellungnahme der Verwaltung:

Die Erdgashochdruckleitung der Erdgas Münster GmbH im Bereich der Potenzialflächen A und B ist der Stadt Pattensen bekannt. Sie verläuft quer durch die geplante WEA-Konzentrationszone (Potenzialfläche B)10. Die Potenzialfläche A soll nicht (mehr) als WEA-Konzentrationszone ausgewiesen werden. Inso- fern ergibt sich in diesem Bereich keine Betroffenheit der Belange der Erdgas Münster GmbH.

Die Belange dieser Leitungstrasse sind im Zuge der konkreten Windparkplanung für das immis- sionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren zu berücksichtigen, z.B. durch kleinräumige Verschiebungen einzelner WEA-Standorte. In diesem Zuge sind auch die konkret einzuhaltenden Abstände zwischen WEA und Leitungstrasse zu klären. Von der Erdgas Münster GmbH wird ein Mindestabstand angegeben, welcher maximal 35 m beträgt11. Es ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um den Abstand zwischen dem Mastfuß (bzw. dem Fundament) der WEA und dem

10 Die Gashochdruckleitung der Erdgas Münster GmbH verläuft innerhalb desselben Leitungskorridors wie die Gashochdruckleitung der Nowega GmbH (siehe Stellungnahme der Nowega GmbH vom 04.09.2018). 11 Das LBEG gibt in seiner Stellungnahme vom 20.08.2018 Mindestabstände bis maximal 30 m an. 39. Änderung des Flächennutzungsplans - Stadt Pattensen Seite: 51 Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB)

Scheitel der Leitungstrasse handelt. Somit können die Leitungen von den Rotorblättern (welche eine Länge von z.B. 50 m aufweisen), überstrichen werden. Aus diesem Grund können die Lei- tungstrassen nicht als harte oder weiche Tabuzone gewertet werden. Sofern es zu einem immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren innerhalb der Fläche B kommt, ist die Erdgas Münster GmbH als Leitungsträgerin erneut zu beteiligen. In diesem Ver- fahren werden die Belange des Vorhabenträgers und der Leitungsbetreiberin abschließend ge- prüft und in die Genehmigungsentscheidung eingestellt. Bei Bedarf können geeignete Maßnah- men zum Schutz dieser Leitung festgelegt werden (z.B. Schutzvorkehrungen für den Fall eines Befahrens mit Baufahrzeugen). Für die Planungsebene des Flächennutzungsplanes ist die Feststellung ausreichend, dass diese Ferngasleitung der Errichtung eines Windparks innerhalb der WEA-Konzentrationszone nicht entgegensteht.

Entscheidungsantrag:

Die Hinweise der Erdgas Münster GmbH zu ihrer Gashochdruckleitung werden zur Kenntnis ge- nommen.