Leitthema: EU-Recht und nationales Gesundheitswesen: Infektionsschutz

Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - A. Ammon1 · D. Faensen2 Gesundheitsschutz 2009 · 52:176–182 1 European Centre for Disease Prevention and Control, Schweden · 2 Robert-Koch- DOI 10.1007/s00103-009-0759-y Institut, , BRD Online publiziert: 6. Februar 2009 © Springer Medi zin Verlag 2009 Surveillance von Infektionskrankheiten auf europäischer Ebene

Hintergrund Organisiert und kofinanziert wurden sie jeweils einen hohen finanziellen und jeweils von einer Institution in einem der personellen Aufwand für die Ent- Die Surveillance von Infektionskrank- EU-Mitgliedsstaaten. In der Regel wurde wicklung und Erhaltung der tech- heiten auf EU-Ebene hat ihre Wurzeln in versucht, zur jeweiligen Krankheit oder nischen Infrastruktur, der Entscheidung 2119/98/EC vom Sep- Krankheitsgruppe je einen nationalen Ex- F die Surveillance-Daten eines MS tember 1998 [1], die einen Rahmen vor- perten aus den Bereichen Epidemiologie m ussten an viele verschiedene DSN gab, der in den Jahren 1999–2003 mit ver- und Labor aus möglichst vielen MS zu- gesendet werden, die unterschiedliche schiedenen Folgeentscheidungen präzi- sammenzubringen, um durch die Zusam- Datenaustauschformate und Variab- siert wurde. Dazu gehören im Wesentlichen menführung von Daten einen „europä- lendefinitionen vorgaben. Daraus die Entscheidung über die Krankheiten, ischen Mehrwert“ zu erzielen. Dieser resultierte ein erheblicher Aufwand die nach und nach erfasst werden sollen kann sich zum einen in einer Standardi- sowohl für die Datenlieferanten in [2, 3, 4], die Veröffentlichung von EU- sierung der verwendeten epidemiolo- den MS als auch für die DSN, Falldefinitionen [3, 4, 5] sowie die Ent- gischen Erhebungsmethoden oder der F um EU-weite Surveillance-Daten zu scheidung zu krankheitsspezifischen angewandten Labormethoden zeigen, erhalten, mussten verschiedene DSN Surveillance-Netzwerken (Dedicated Sur- zum anderen aber auch in der Identifika- konsultiert werden, veillance Networks, DSN) [6]. Ein soge- tion von Länder übergreifenden Ausbrü- F trotz der Standardisierungsbestrebung nanntes Netzwerk-Komitee, in dem jeder chen liegen, die andernfalls nicht oder der einzelnen DSN war eine übergrei- Mitgliedsstaat (MS) vertreten ist, unter- später entdeckt worden wären. Insbeson- fende Vergleichbarkeit der Daten auf stützt die Kommission bei der Umsetzung dere durch die Standardisierung von und EU-Ebene nur sehr bedingt gegeben, der Ziele. Deutschland ist darin mit je dem Training in Labormethoden haben F da die Förderung nur maximal 3 Jahre einem Vertreter des Bundesministeriums diese Netzwerke auch zur Verbesserung betrug, musste jeweils ein Folgeantrag für Gesundheit (BMG), des Robert Koch- der Surveillance in den MS beigetragen gestellt werden, sodass die Kontinuität Instituts (RKI) und des Bundesrats reprä- (siehe [7]). nicht immer gewahrt werden konnte. sentiert. Grundlage dieses EU-Netzwerks Diese Organisationsstruktur und Art für Infektionskrankheiten sind die in den der Förderung brachten jedoch eine Reihe Die Grenzen dieser Surveillance, die auf MS vorhandenen nationalen Überwa- von Nachteilen mit sich, die mit jedem einem Netzwerk der Netzwerke basiert, chungssysteme. neu errichteten Netzwerk evidenter wur- wurden sehr deutlich, als im Frühjahr Zur Erfassung der verschiedenen In- den: 2003 weltweit erstmalig SARS-Erkran- fektionskrankheiten auf EU-Ebene för- F nicht alle DSNs deckten die gesamte kungen auftraten. Das zu diesem Zeit- derte die Kommission krankheitsspezi- EU ab, punkt existierende System konnte die Er- fische Netzwerke (. Tabelle 1) im Rah- F die geförderten DSNs bearbeiteten wartungen an eine Koordinierung der men des Programms für Öffentliche nur einen Teil der vom Gemein- Erfassung nicht erfüllen. Innerhalb der Gesundheit, die eine der in der Entschei- schaftsnetz nach und nach zu erfas- Jahresfrist wurde durch das Europäische dung 2119/98 aufgeführten Krankheits- senden 49 übertragbaren Krankheiten Parlament und den Rat die Errichtung des gruppen (z. B. IPSE, EARSS) oder nur eine und Gesundheitsrisiken, Europäischen Zentrums für die Präventi- einzige der gelisteten Erkrankungen (z. B. F jedes DSN besaß eine eigene Daten- on und die Kontrolle von Krankheiten EuroTB, EuroHIV, EISS) bearbeiteten. bank zur Erfassung. Dies bedeutete (European Centre for Disease Prevention

176 | Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 2 · 2009 Vertrag mit ECDC 2007-2010, dann Vertrag Vertrag mit ECDC 2006–2009, dann Vertrag Vertrag mit ECDC 2006–2009, dann Vertrag Seit Januar 2008 im ECDC (gemein- für gesamte WHO Europa sam mit Region) Vertrag mit Kommission bis Ende mit Kommission Vertrag transferiert zu ECDC Seit 2007 im ECDC Oktober Seit Januar 2008 im ECDC (gemein- für gesamte WHO Europa sam mit Region) Vertrag mit Kommission bis mit Kommission Vertrag Oktober 2008 Vertrag mit Kommission bis Ende mit Kommission Vertrag 2008 mit ECDC Vertrag Vertrag seit 2007 mit ECDC Vertrag Seit Juli 2008 im ECDC transferiert zu ECDC transferiert zu ECDC Laboratory“Assistance Netzwerks des ECDC transferiert zu ECDC weitergeführt 2009 Seit Ende 2006 im ECDC Bis 2007, dann Surveillance nicht Seit 2007 im ECDC Oktober Seit 2008 Teil des „Outbreak des Teil Seit 2008 2001 1999 1984 1996 1999 2002 Projektbeginn Derzeitiger Status 2000 2004 1995 1996 mit ECDC 2006-2008, dann Vertrag RIVM, Bilthoven Health Protection Agency, London Agency, Health Protection 1987 INVS, Paris INVS, Paris Lyon Claude Bernard, Université 1994 Health Protection Agency, London Agency, Health Protection 2006 Microbiology and InfectiousMicrobiology Diseases Koordination SSI, Kopenhagen Health Protection Agency, London Agency, Health Protection 2001 RKI, Berlin London Agency, Health Protection 1993 RIVM, Bilthoven SMI, Stockholm Health Protection Agency, London Agency, Health Protection 2003 NIVEL, Utrecht Nosokomiale Infektionen Nosokomiale Surveillance von HIV und AIDS in der Surveillance von WHO gesamten EURO-Region in der Tuberkulose Surveillance von Variante Creutzfeld-Jakob-KrankheitVariante Edinburgh Hospital, General Western 2004 WHO gesamten EURO-Region Krankheiten Impfpräventable Reiseassoziierte Legionellosen Harmonisierung von ResistenztestsHarmonisierung von Infektionen bakterielle Invasive Society Clinical for European Thema Surveillance von Anti-Infektiva-VerbrauchSurveillance von Antwerpen von Universität übertragbaren sexuell Surveillance von Infektionen Diagnostik von „importierten“ viralen Diagnostik von Erkrankungen Infektionen gastroenterische Bakterielle (Salmonella, Campylobacter) E coli, Antimikrobielle Resistenz Antimikrobielle Surveillance von Norovirus-Ausbrüchen Norovirus-Ausbrüchen Surveillance von Viren) gastrointestinale (und andere Erfassung allgemeinen Surveillance- von aus den Mitgliedstaaten Daten Diphtherie EuroHIV: European Centre for the Epidemiological for Centre European EuroHIV: of AIDS Monitoring in Surveillance of EuroTB: IPSE: Improving Patient Safety in Europe Patient IPSE: Improving EuroCJD: European Creutzfeldt Jakob Disease Jakob Creutzfeldt European EuroCJD: Surveillance for Network Surveillance Community EUVAC.NET: Diseases Preventable Vaccine EWGLINET: European Surveillance of travel associated associated Surveillance of travel European EWGLINET: disease legionnaires’ EUCAST: European Committee on Antimicrobial Committee European EUCAST: Susceptibility Testing Bacterial Infections Surveillance EU-IBIS: Invasive Union in the European Tabelle 1 Tabelle Surveillance-Netze geförderte (DSN) und ihr derzeitiger Status Kommission der Europäischen Von Netzwerk ESAC: European Surveillance of Antimicrobial European ESAC: Consumption Transmitted Surveillance of Sexually ESSTI: European Infections ENIVD: European Network for Diagnostics of for Network ENIVD: European „Imported“ Viral Diseases enteric for surveillance network Dedicated Enter-net: – Salmonella, and Campylobacter pathogens E. coli EISS: European Influenza Surveillance SchemeEISS: European Influenza EARSS: European Antimicrobial Resistance Surveillance Resistance Antimicrobial EARSS: European System DIVINE: Prevention of emerging (food-borne) enteric (food-borne) of emerging DIVINE: Prevention viability infections: testing, diagnoses, viral networking and epidemiology BSN: Basic Surveillance Network DIPNET: Diphtheria Surveillance Network DIPNET:

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and Control, ECDC) verabschiedet [8], alle Daten werden an eine Stelle geliefert tigen EU-Surveillance kompatibel sind. das am 20. Mai 2005 seine Arbeit auf- und können von dieser auch wieder abge- Zu diesem Zweck wird auf die generellen nahm. Das Europäische Zentrum hat kei- rufen werden. Kriterien für Ziele einer international aus- nerlei regulative Macht, sondern soll im Zur Nutzung und Publikation der gerichteten Surveillance aus der Arbeit Wesentlichen koordinierend wirken. TESSy-Daten wird mit den Mitglieds- von Ruutu et al. Bezug genommen [11]. In Eine der Hauptfunktionen des ECDC staaten eine Vereinbarung geschlossen der Beurteilung geben die Teams ihre besteht darin, die europäische Infektions- werden, in der die Rechte, Pflichten und Meinung darüber ab, welche Netzwerkak- überwachung zu standardisieren. Dabei Rollen der Datenübermittler und Daten- tivitäten weitergeführt, modifiziert und sollen die etablierten Strukturen weiter- nutzer festgelegt werden. beendet werden sollten, ob das ECDC die entwickelt werden. Insbesondere sollen Koordination übernehmen oder ob die die Verfahrensweisen der bisher weitge- Evaluation der Surveillance- Aktivitäten nach außen vergeben werden hend voneinander unabhängigen Surveil- Netzwerke sollten. Die Instrumente für die Evaluati- lance-Netzwerke für die verschiedenen on und Bewertung werden nach Abschluss Krankheiten vereinheitlicht und vom Da die einzelnen Netzwerke als Projekte aller Netzwerk-Evaluationen veröffent- Zentrum koordiniert werden. Die im unabhängig voneinander beantragt wur- licht (voraussichtlich 2. Quartal 2009). Rahmen der DSN bereits etablierten Ko- den, haben sich zwangsläufig uneinheit- Da sich der Prozess der Evaluation al- operationen zwischen Laboratorien in liche Verfahrensweisen entwickelt (hin- ler Surveillance-Netzwerke über mehr als den MS sollen weiterentwickelt und auf sichtlich der inhaltlichen Schwerpunkte, 3 Jahre erstreckt (bedingt durch die unter- zusätzliche Erreger ausgedehnt werden, der Verfahrensweisen zur Erfassung und schiedlichen Auslaufzeitpunkte der Ver- da das Zentrum keine eigenen Laborato- Auswertung der Daten sowie zur Infor- träge), wurde ein Lenkungsausschuss ge- rien besitzt. Ziel der Erfassung von Sur- mation der Netzwerkpartner und der wei- gründet, der den Prozess begleitet. Seine veillance-Daten am ECDC ist es, diese zu teren Fachöffentlichkeit). Mitglieder setzen sich aus Vertretern der analysieren, zu interpretieren und die Er- Das ECDC hat daher in enger Zusam- Kommission, dem Europäischen Parla- gebnisse den Entscheidungsträgern in den menarbeit mit Experten der MS ein Pro- ment, der WHO, den Centers for Disease MS, dem EU-Parlament, der Kommission tokoll zur Evaluation und Bewertung die- Control and Prevention (CDC) und dem und anderen Organisationen zeitnah und ser EU-Netzwerke entwickelt. Dabei wur- Verwaltungsrat des ECDC zusammen. in geeigneter Form zur Verfügung zu stel- de auf die Ergebnisse eines früheren Die Entscheidung des ECDC über die len. Projekts der Kommission aufgebaut [10]. Fortführung der Netzwerke basiert auf Durch diesen Prozess sollen Aktivitäten mehreren Komponenten: Priorität der je- Entwicklung einer EU-weiten der Netzwerke identifiziert werden, die weils bearbeiteten Erkrankung(en), Er- einheitlichen Surveillance die zukünftige Surveillance auf EU-Ebene gebnis der Evaluation, ausreichende Per- unterstützen. Die Evaluation erstreckt sich sonalkapazität im ECDC vorhanden, Kos- Das ECDC hat kürzlich die Strategie für auf den Nutzen des Netzwerks, die Quali- teneffektivität. Für den Transfer der die zukünftige Surveillance in der EU ver- tät der technischen Ausführung und die Koordinationstätigkeit an das ECDC wird öffentlicht [9] (web-link zum Dokument: Erfüllung der im Vertrag mit der Kom- mit den Netzwerk-Koordinatoren ein http://ecdc.europa.eu/documents/pdf/ mission genannten Zielstellungen. Neben Transferplan ausgearbeitet, der alle Ele- Surveillance_of_CD_EU.pdf). In diesem der Auswertung einer umfangreichen Do- mente des jeweiligen Netzwerks berück- Dokument wird unterschieden zwischen kumentation über das jeweilige Netzwerk sichtigt. Er umfasst u. a. den Transfer der der traditionellen, auf Indikatoren basie- werden den Evaluations-Teams die Ergeb- Datenbanken und Webseiten-Inhalte, ei- renden Surveillance (indicator-based sur- nisse standardisierter Nutzerbefragungen nen orientierenden Besuch von ECDC- veillance) und der Überwachung von Me- (das sind die epidemiologischen und mi- Mitarbeitern bei der Koordinationsstelle, dien und Internet auf Ereignisse, die auf krobiologischen Netzwerkpartner und die um die täglichen Arbeitsabläufe kennen- Infektionskrankheiten hindeuten (event- nationalen Surveillance-Koordinatoren) zulernen, und die Vorbereitung von Aus- based surveillance). Im Folgenden wird zur Verfügung gestellt. Ein Besuch beim schreibungen, z. B. für Labortätigkeiten. die Entwicklung der EU-weiten Indicator- koordinierenden Institut mit ergänzenden Die Netzwerk-Mitglieder in den MS wer- based-Surveillance beschrieben. Interviews der Mitarbeiter der Koordina- den über die Veränderungen informiert Das zukünftige EU-Surveillance-Sys- tionsstelle rundet die Informationserfas- und insbesondere in die Diskussion um tem, TESSy (The European Surveillance sung für die Evaluation ab. Im Bericht eine Weiterentwicklung der bisherigen System) hat zum Ziel, die EU-weite Erfas- nimmt das Evaluationsteam Stellung zu Surveillance mit einbezogen. Die Daten sung, Validierung und Verbreitung von den Stärken und Schwächen des Netz- der Netzwerke werden in die neue Daten- Surveillance-Daten der EU-Mitglieds- werks und beschreibt, welche Komponen- struktur des TESSy überführt und in die staaten, Islands, Liechtensteins und Nor- ten gut etabliert bzw. noch entwicklungs- Datenbank importiert. Die Nutzer werden wegens zu verbessern. Das übergeordnete bedürftig sind. Mit einem speziell erstell- spezifisch geschult. Bestreben ist es, die derzeitige Komplexi- ten Bewertungsinstrument beurteilen die tät zu vereinfachen. Zu diesem Zweck Evaluationsteams abschließend, inwieweit wird die Datenerfassung standardisiert, die Netzwerkaktivitäten mit der zukünf-

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TESSy Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 2009 · 52:176–182 DOI 10.1007/s00103-009-0759-y © Springer Medi zin Verlag 2009 Im Jahr 2006 wurde mit der Entwicklung von TESSy begonnen. Sein Kernstück ist A. Ammon · D. Faensen ein System, das den Nutzern eine einheit- liche Schnittstelle zur Übermittlung und Surveillance von Infektionskrankheiten auf europäischer Ebene Nutzung europaweiter Surveillance-Daten bietet. Zusam men fas sung Im Februar 2007 wurde vom ECDC Mit der im Jahr 1998 von EU-Parlament standardisierten Protokoll evaluiert, bevor ein Treffen der potenziellen TESSy-Nutzer und Ministerrat getroffenen Entscheidung im ECDC eine Entscheidung über die Zu- organisiert. Eingeladen waren je ein Ver- zur Etablierung eines EU-weiten Netzwerks kunft der einzelnen Netzwerkaktivitäten treter der Epidemiologie und des Daten- zur Überwachung von Infektionskrank- getroffen wird. Parallel wurde mit der Ent- managements aus allen EU-/EEA-Mit- heiten wurde die Grundlage für die EU- wicklung eines einheitlichen Datenerfas- gliedsstaaten sowie aus den DSN. Ziele weite Surveillance geschaffen. Seit Mai sungssystems (The European Surveillance dieses Treffens waren die Identifikation 2005 hat das Europäische Zentrum für die System, TESSy) begonnen. Seit Beginn von Anforderungen an TESSy sowie die Prävention und die Kontrolle von Krank- 2008 werden die Nutzer spezifisch ge- Entwicklung von Vereinbarungen zur Da- heiten (ECDC) die Aufgabe, dieses Netz- schult. TESSy ist seit April 2008 funktions- tennutzung. Seine Ergebnisse sind in [12] werk zu koordinieren und weiterzuent- fähig. Zukünftig muss das Hauptaugen- dokumentiert. Sie wurden weitestgehend wickeln. Eine der Hauptfunktionen des merk auf die Qualität und Vergleichbarkeit bei der Entwicklung des TESSy und dem ECDC besteht darin, die europäische Infek- der Daten gerichtet sein, da nur valide und Wechsel der DSNs an das ECDC berück- tionsüberwachung zu standardisieren und vergleichbare Daten eine gute Grundlage sichtigt. insbesondere die Verfahrensweisen der für Entscheidungen im Gesundheitsbe- Innerhalb von TESSy wird für alle weitgehend voneinander unabhängigen reich sind. Krankheiten unter EU-Surveillance ein Surveillance-Netzwerke zu vereinheitli- limitierter Satz von Standardvariablen er- chen. Als einer der ersten Schritte wurden Schlüssel wör ter fasst. Für Krankheiten mit hoher Priorität in Zusammenarbeit mit den Mitglieds- Surveillance · ECDC · Datenqualität · werden zusätzliche Informationen (hin- staaten die EU-Falldefinitionen für die elektronische Datenerfassung · sichtlich der Labormerkmale, Informati- Surveillance revidiert. Die Surveillance- Surveillance-Netzwerke onen über Reisen in der Inkubationszeit, Netzwerke werden derzeit nach einem Verhaltensparameter etc.) erhoben. TESSy ist so konzipiert, dass jederzeit durch Änderungen von Metadaten (also Surveillance of infectious diseases at the EU level von Daten, die die Datenstruktur be- schreiben) neue Variablen zu bestehenden Abstract Variablensätzen hinzugefügt oder auch The basis for EU wide surveillance was made at the ECDC on the continuation of ganz neue Variablensätze definiert werden Decision 2119/98/EC of the European Parlia- the individual network activities. Simultane- können, etwa wenn zusätzliche Informa- ment and the Council in 1998. Since May ously, the development of The European tion bzw. neue Erreger oder Krankheiten 2005 it is the task of the European Centre for Surveillance System (TESSy) progressed. in die Surveillance aufgenommen werden Disease Prevention and Control to coordi- Since the beginning of 2008 data users have sollen. Die Datenaustauschformate sind nate and further develop this network. One been trained and TESSy has been in use in TESSy vereinheitlicht. Es werden 2 For- key function of the ECDC is to standardise since April 2008. In the future the main mate unterstützt: ein vergleichsweise ein- European surveillance and especially to focus must be the improvement of the faches Format mit kommaseparierten harmonise the procedures of the surveil- quality and comparability of the data as Werten (CSV-Format), das aus den meis- lance networks that developed independ- such data are the essential prerequisite for ten Datenbanken oder Kalkulationspro- ently of each other. As a first step, the EU decision making in public health. grammen exportiert werden kann, sowie case definitions have been revised jointly ein XML-Format1. Letzteres erfordert with the Member States and the Commis- Keywords zwar eine gewisse Expertise bei der Erstel- sion. All surveillance networks are evaluated surveillance · ECDC · data quality · electronic lung, es ist jedoch flexibler und unterstützt with a standard protocol before a decision is data collection · surveillance networks Strukturen, die in einem CSV-Format nicht möglich sind, wie zum Beispiel wie- derholbare Datenfelder. Die neuen For-

1 XML= eXtensible Markup Language. World Wide Web Consortium: Extensible Markup Language (XML). http://www.w3.org/XML/

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Übersicht 1 mate lösen alle in den DSN verwendeten Formate ab. Um den Datenlieferanten den Erfasste Eigenschaften zur Beschreibung der Surveillance-Systeme in TESSy Übergang zu erleichtern, bietet TESSy ei- F nen Konvertierungsdienst für die im Basic Gesetzliche Meldepflicht oder Sentinel Surveillance Network, im EuroTB und im F Verwendete Falldefinition EuroHIV verwendeten Formate auf der F Geografische Abdeckung (ganzes Land oder nur Teile) TESSy-Homepage an. F Verfügbarkeit von Einzelfalldaten oder aggregierten Daten Je nach Verfügbarkeit von Surveillance- Daten auf nationaler Ebene können so- F Verfügbare Informationen auf nationaler Ebene (klinische Daten, Laborbestätigung, wohl einzelfallbasierte als auch aggregier- epidemiologischer Zusammenhang) te Daten an TESSy übermittelt werden. F Wer meldet die Daten (Labor, Ärzte, Krankenhäuser …) Beide Typen werden in einem gemein- F Bezug der Surveillance-Daten zu den Labordaten der nationalen Referenzzentren samen Data Warehouse zusammengefasst. F Dabei werden die Surveillance-Daten mit Zeitpunkt, ab wann vergleichbare Daten verfügbar sind einer Beschreibung der Datenquelle (also des Surveillance-Systems, mit dem die eingeführt war. Eine Entscheidung über „Daten für Taten“ – Veröffent- Daten erfasst wurden) verknüpft [13]. Da- die zukünftige Meldefrequenz wird im lichung und Nutzung der Daten mit wird das Problem der Vergleichbar- Zusammenhang mit den EU-Surveil- keit der Daten zwar nicht gelöst, aber zu- lance-Zielen für die jeweilige Erkrankung Die Erfassung von Surveillance-Daten auf mindest entschärft. Außerdem kann die im Konsens mit den MS getroffen werden. EU-Ebene ist kein Selbstzweck. Neben der Herkunft der Daten in den Analysen an- Erste Probeläufe haben mit der Lieferung regelmäßigen Berichterstattung soll sie gegeben werden. Diese Beschreibung um- eines Basisvariablensatzes zu allen Krank- vor allem dazu dienen, frühzeitig Trends fasst zwar nur einige Schlüsseleigen- heiten (in Entscheidung 2119/98) für den bei Krankheiten oder Risikofaktoren zu schaften des Surveillance-Systems, kann Jahresbericht 2006 des ECDC sowie mit erkennen, früh vor Bedrohungen der Ge- aber beim Vergleich zumindest einen der Lieferung der erweiterten Daten zu sundheit der EU-Bürger zu warnen und Hinweis darüber liefern, ob Unterschiede Zoonosen für den von der Europäische insbesondere Ereignisse zu erkennen, die in den Fallzahlen oder Inzidenzen ver- Behörde für Lebensmittelsicherheit mehr als einen MS betreffen. Zur Nutzung schiedener Länder möglicherweise auf (EFSA) herausgegebenen Zoonosenbe- der Daten steht auf der TESSy-Homepage Unterschiede in den Surveillance-Syste- richt 2007 stattgefunden. eine Reihe von Standardberichten bereit. men beruhen. In . Übersicht 1 sind die Für die Datenlieferung wird eine XML- Regelmäßig genutzt werden die Daten für erfassten Eigenschaften zur Beschreibung oder CSV-Datei (s. o.) erstellt, die die den epidemiologischen Jahresbericht des der Datenquellen gelistet. Surveillance-Daten enthält. Ein autori- ECDC [14], dessen erste Ausgabe 2007 Zugang zu TESSy haben derzeit aus- sierter Nutzer kann diese Datei über die zum ersten Mal eine Übersicht über schließlich Personen, die von den zustän- TESSy-Homepage an die TESSy-Daten- Trends bei allen unter EU-Surveillance digen Stellen in den Mitgliedstaaten als bank übertragen. In TESSy ist eine Reihe stehenden Krankheiten präsentiert. Auch solche nominiert wurden. Die zustän- von Validierungsregeln hinterlegt, die für die Humandaten im Europäischen digen Stellen können das Recht zur Nomi- nach der Datenübertragung auf die Daten Zoonosenbericht, den die EFSA jährlich nierung von Nutzern an eine Person dele- angewandt werden. Der Nutzer kann das veröffentlicht, werden die Daten aus gieren. Validierungsergebnis prüfen und die TESSy durch das ECDC zur Verfügung Für die nominierten Nutzer organisiert übermittelten Daten anschließend freige- gestellt [15]. WHO Europa und das ECDC das ECDC Schulungen. Die anfallenden ben. Erst dann werden sie in die EU-Da- führen die gemeinsame Surveillance von Kosten werden vom ECDC getragen. Ei- tenbank aufgenommen und für andere HIV/AIDS nach dem Vertragsende von nige Schulungen finden am ECDC statt: Nutzer sichtbar. EuroHIV gemeinsam weiter. Dabei dient Zur Auffrischung des Erlernten oder zur Mittelfristig wird zusätzlich zur Daten- TESSy als gemeinsame Datenbank. Vermittlung der erforderlichen Kennt- übertragung über die TESSy-Homepage nisse zur Datenaufbereitung für spezielle eine Maschine-zu-Maschine-Schnittstelle Rolle Deutschlands Krankheitsgruppen wurden und werden (Web Service) zur Verfügung stehen. Die- Online-Schulungsmaterialien vorbereitet. se wird eine vollautomatische Datenliefe- Deutschland ist beziehungsweise war in Außerdem werden die Nutzer zur Teil- rung ermöglichen, bei der nur im Falle den meisten DSN als Mitglied vertreten. nahme an Telefonkonferenzen eingeladen. eines Fehlers eine menschliche Interventi- Von Deutschland aus wurde aber nur ein Bei Fragen und Problemen inhaltlicher on nötig ist. Datenlieferungen in kürzeren Netzwerk koordiniert, das European Net- und technischer Art steht ein Helpdesk Intervallen, wie sie etwa bei Großveran- work for Diagnostics of „imported“ Viral zur Verfügung. staltungen oder im Falle einer Pandemie Diseases (ENIVD, siehe dazu auch . Ta- Die Datenlieferung durch die Mit- erforderlich werden könnten, sind dann belle 1). gliedsstaaten soll zunächst in dem Rhyth- ohne nennenswerten Mehraufwand mög- Die Surveillance-Daten, die aus mus erfolgen, der in den jeweiligen DSN lich. Deutschland an die DSN und nachfolgend

180 | Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 2 · 2009 an TESSy übermittelt werden, entstam- öffentlicht [4]. Es überrascht nicht, dass Einführung von SurvStat@RKI gemacht men unterschiedlichen Datenquellen. In hierbei einige in Deutschland geltende wurde. Planungen in dieser Richtung be- den meisten Fällen werden jedoch Daten Kriterien nicht in die EU-Falldefinitionen stehen, jedoch muss hier ein Konsens zwi- der nach dem Infektionsschutzgesetz übernommen werden konnten. So ver- schen allen Dateneigentümern gefunden (IfSG) erhobenen Fälle meldepflichtiger langt beispielsweise die aktuelle EU-Fall- werden. Infektionserreger gesendet. An einige definition für Syphilis einen Nachweis Zur Detektion von Ausbrüchen sollen Netzwerke wurden alternativ oder zusätz- von Tp-IgM-Antikörpern zur Erfüllung unter anderem Algorithmen eingesetzt lich Labordaten aus den Nationalen Refe- der Laborkriterien, wenn kein direkter werden, die insbesondere solche Ereig- renzzentren und Konsiliarlaboratorien Erregernachweis vorliegt. Ein solcher ist nisse anzeigen sollen, die auf nationaler geliefert. Wie eingangs erwähnt, mussten für die Syphilisfälle in Deutschland aber Ebene nicht erkennbar sind, z. B. aufgrund zu diesem Zweck mehrere unterschied- nicht regelmäßig vorhanden und ist auch mangelnder Ressourcen oder weil in ein- liche Datenschnittstellen bedient werden. nicht Bestandteil der deutschen Falldefi- zelnen Ländern nur Einzelfälle auftreten. Die Entwicklungen, die sich durch die Im- nition. Es ist angestrebt, solche Inkompa- Dies spielt insbesondere bei lebensmittel- plementierung von TESSy als zentraler tibilitäten zu beseitigen. bedingten Infektionen, aber z. B. auch bei Datenquelle für europäische Surveillance- reiseassoziierten Legionellosen eine Rol- Daten abzeichnen, werden daher zu einer Diskussion und Ausblick le. erheblichen Entlastung aufseiten der Da- Gemäß Zoonosenrichtlinie [19] sind tenlieferanten führen. Am Robert Koch- Mit der Entwicklung des europäischen die EU-Mitgliedsstaaten verpflichtet, Da- Institut (RKI) wurden Routinen entwi- Surveillance-Systems TESSy wurde eine ten zu Ausbrüchen an die EFSA zu über- ckelt, um die Daten im einheitlichen einheitliche Schnittstelle für die Lieferung mitteln (siehe hierzu auch den Beitrag von XML-Format aufzubereiten. Die direkte von Surveillance-Daten geschaffen, die H. Wichmann-Schauer et al. im vorlie- Datenlieferung an TESSy wird nach und den EU-Mitgliedsstaaten und weiteren genden Heft). In Deutschland sind die nach die Lieferung an die DSN in unter- Ländern in Zukunft die Arbeit erheblich Meldungen zu Ausbrüchen und Fällen schiedlichen Formaten ablösen. Langfris- erleichtern wird. Mit dem Übergang der von Infektionskrankheiten nach IfSG im tig soll auch in Deutschland die Lieferung DSN an das ECDC wird TESSy die zentra- Meldesystem eng miteinander verknüpft vollautomatisch über den TESSy-Web- le Quelle für Surveillance-Daten auf EU- [20]. Es wäre daher zu begrüßen, wenn in Service erfolgen. Ebene sein. Derzeit können die Anwender Zukunft Ausbrüche und Einzelfälle an das Bei der durch das ECDC koordinierten nur auf vordefinierte Tabellen und Be- TESSy gemeldet würden, sodass das Revision der EU-Falldefinitionen wurde richte zugreifen, die zwar täglich aktuali- ECDC diese dann im Auftrag der Mit- auf die Erfahrungen in Deutschland zu- siert werden, jedoch keine Flexibilität bei gliedstaaten an die EFSA weiterleiten rückgegriffen. Hier wurden die 2001 ver- der Auswahl von Variablen, Gruppie- könnte. Die integrierte Meldung von Aus- öffentlichten Falldefinitionen in einem rungen usw. bieten. Es ist geplant, eine brüchen bietet auch einen Mehrwert für Ringversuch auf ihre Eindeutigkeit und Abfrageschnittstelle zu entwickeln, bei der die automatisierte Ausbruchserkennung, Anwendbarkeit getestet [16]. Basierend abhängig von den Berechtigungen des da hier bereits erkannte und bearbeitete auf den Ergebnissen dieser Studie wurde Anwenders beliebige Variablen kombi- Ausbrüche aus den generierten Signalen für die am 1.1.2004 in Kraft getretenen niert werden können – ähnlich wie dies ausgefiltert werden könnten. Falldefinitionen eine neue, für alle Über- für die Meldedaten nach IfSG in Deutsch- Ein Problem der internationalen Sur- mittlungskategorien einheitliche Struktur land durch SurvStat@RKI (http://www3. veillance ist die Vergleichbarkeit der Da- festgelegt [17, 18]. Außerdem wurde auf rki.de/SurvStat) möglich ist. ten. Verschiedene Länder haben sehr un- eindeutige Formulierungen geachtet. Der Zugang zu TESSy ist derzeit nur terschiedliche Surveillance-Systeme. Sie Für die EU-Falldefinitionen wurde ei- autorisierten Nutzern vorbehalten. Die unterscheiden sich in Bezug auf die Mel- ne an das deutsche Muster angelehnte Allgemeinheit und Fachöffentlichkeit er- depflichten, es sind zum Teil Systeme ein- Struktur verwendet. Der erste Entwurf halten gegenwärtig nur aufbereitete und gerichtet, bei denen ausgewählte Einrich- der neuen EU-Falldefinitionen wurde kommentierte Daten in Form von Berich- tungen der Gesundheitsvorsorge oder vom ECDC den zuständigen Stellen in ten und anderen Publikationen des ECDC -versorgung Surveillance-Daten erheben den MS mit der Bitte um Kommentierung und dessen Partnerorganisationen. Es wä- (Sentinel-Systeme). Weitere Einschrän- zur Verfügung gestellt. In Deutschland re zu begrüßen, wenn ein Teildatensatz kungen bei der Datenvergleichbarkeit re- wurden die Entwürfe am RKI begutachtet frei zugänglich gemacht werden könnte. sultieren aus der unterschiedlichen Bereit- und zum Teil ausführlich kommentiert. Dies könnte unter anderem die wissen- schaft der Ärzte zur Durchführung einer Die Kommentare der MS wurden vom schaftliche Nutzung der Daten stimulie- Labordiagnostik und der Meldepflichti- ECDC zusammengetragen und nach ren. Außerdem könnte die Fachöffentlich- gen zur Einhaltung der Meldepflicht. Möglichkeit eingearbeitet. Widersprüche keit viele Fragen eigenständig beantwor- Gründe sind auch Unterschiede in den in den Kommentaren wurden – wenn ten, was zur Entlastung der Experten in Systemen der Krankenversicherungen möglich – aufgelöst. Die Revision wurde den nationalen und internationalen Sur- und im Verhalten der Patienten (Health im zweiten Anlauf durch das Netzwerk- veillance-Instituten führen würde – eine Care Seeking Behaviour). Langfristig soll Komitee akzeptiert und am 28.4.2008 ver- Erfahrung, die am RKI bereits mit der die Vergleichbarkeit verbessert werden.

Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 2 · 2009 | 181 Leitthema: EU-Recht und nationales Gesundheitswesen: Infektionsschutz

Erste diesbezügliche Schritte sind die Ver- 5. Entscheidung 2002/253/EC der Kommission vom 20. Krause G, Altmann D, Faensen D, et al. (2007) 19. März 2002 zur Festlegung von Falldefinitionen SurvNet electronic surveillance system for infec- knüpfung der Daten mit den Beschrei- für die Meldung von Infektionskrankheiten an das tious disease outbreaks, . Emerg Infect bungen der Systeme zur Datenerfassung Gemeinschaftsnetz. OJ L86, 3.4.2002, S 44–62 Dis 13:1548–1555 sowie die Neufassung der Falldefinitionen, 6. Entscheidung 2003/542/EG der Kommission vom 17. Juli 2003 zur Änderung der Entscheidung die von den Mitgliedsstaaten umgesetzt 2000/96/EG betreffend die Betreibung spezieller werden sollen. Weiterhin wird versucht, Überwachungsnetze. OJ L185, 24.7.2003, S 55–58 die Untererfassung in den verschiedenen 7. Fisher IST on behalf of the Enter-net participants (1999) The Enter-net international surveillance Ländern zu quantifizieren und die Dun- network – how it works. Euro Surveill 4:52–55 kelziffer bei den Meldungen zu erhellen. 8. Verordnung (EG) Nr. 851/2004 des Europäischen Auch wenn dies noch ein hartes Stück Ar- Parlaments und des Rates vom 21. April 2004 zur Errichtung eines Europäischen Zentrums für die beit sowohl für das ECDC als auch für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten. OJ Mitgliedsstaaten bedeutet, sind sich alle L142, 30.4.2004, S 1–11 einig, dass nur valide und vergleichbare 9. Amato-Gauci A, Ammon A (2008) The surveillance of communicable diseases in the Daten eine gute Grundlage für Entschei- – a long-term strategy (2008–2013). Euro Surveill dungen im Gesundheitsbereich sowohl 13 (26):pii=18912. Available online: http://www. auf nationaler als auch auf EU-Ebene eurosurveillance.org/ViewArticle.aspx?ArticleId= 18912 sind. 10. Protocol for the evaluation of EU-wide surveillance networks on communicable diseases, Kansanter- Danksagung veyslaitos Folkhälsoinstitutet Finland, 2004 http:// ecdc.europa.eu/documents/surveillance/Surveval Unser besonderer Dank gilt Frau Dr. Pog- %202004.pdf gensee für die Informationen zur Rolle 11. Ruutu P, et al. (2001) A framework and recommen- Deutschlands bei der Revision der EU- dations for evaluating surveillance systems within the community network for communicable dis- Falldefinition, Herrn Dr. Claus für die eases. : Directorate General Durchsicht des Manuskripts sowie dem Health & Consumer protection. Agreement No. TESSy-Team für seinen Einsatz bei der S12.300119 (2000CVG4-030), 2001, http://ecdc. europa.eu/documents/surveillance/Conceptual_ Entwicklung des europäischen Surveil- Framework%20Ruutu%20Feb%202001%20(3).pdf lance-Systems. 12. ECDC: First Meeting of the TESSy Working Group. Stockholm , 14–15 February 2007 http://ecdc. europa.eu/pdf/TESSy_workgroup.pdf Kor re spon die ren de Au torin 13. Rolfhamre P, Faensen D, van Straten E, Ammon A (2007) The European Surveillance System (TESSy) Dr. Andrea Ammon, MPH – strengthening the infectious disease surveillance in Europe. European Scientific Conference on European Centre for Disease Prevention and Applied Infectious Disease Epidemiology ESCAIDE Control (ECDC) Stockholm, 1–20 October 2007, Poster 14.23 17183 Stockholm, Schweden 14. European Communicable Disease Epidemiological E-Mail: [email protected] Report. http://www.ecdc.europa.eu/pdf/ECDC_ epi_report_2007.pdf 15. The Community Summary Report on Trends and Literatur Sources of Zoonoses, Zoonotic Agents, Antimicro- bial resistance and Foodborne outbreaks in the European Union in 2006. http://www.efsa.europa. 1. Entscheidung 2119/98/EC des Europäischen Parla- eu/EFSA/efsa_locale-1178620753812_ ments und des Rates vom 24. September 1998 1178671312912.htm über die Schaffung eines Netzes für die epidemio- 16. Krause G, Brodhun B, Altmann D, et al. (2006) Relia- logische Überwachung und die Kontrolle über- bility of case definitions for public health surveil- tragbarer Krankheiten in der Gemeinschaft. OJ lance assessed by Round-Robin test methodology. L268, 3.10.1998, S 1–6 BMC Public Health 6:129 2. Entscheidung 2000/96/EG der Kommission vom 17. Benzler J, et al. (2004) Zur Ausgabe 2004 der Fall- 22. Dezember 1999 betreffend die von dem Ge- definitionen für die Surveillance meldepflichtiger meinschaftsnetz nach und nach zu erfassenden Infektionskrankheiten in Deutschland. Bundesge- übertragbaren Krankheiten. OJ L28, 3.2.2000, sundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz S 50–53 47:141–146 3. Entscheidung 2003/534/EG der Kommission vom 18. Poggensee G, et al. (2006) Falldefinitionen für die 17. Juli 2003 zur Änderung der Entscheidungen Surveillance meldepflichtiger Infektionskrank- 2119/98/EG, 2000/96/EG betreffend der aufgelis- heiten in Deutschland, Ausgabe 2007. Bundesge- teten Infektionskrankheiten und 2002/253/EG sundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz betreffend der Falldefinitionen. OJ L184, 49:1189–1194 23.7.2003, S 35–39 19. Richtlinie 2003/99/EG des Europäischen Parla- 4. Entscheidung 2008/426/EC der Kommission vom ments und des Rates vom 17. November 2003 zur 28. April 2008 zur Änderung der Entscheidung Überwachung von Zoonosen und Zoonoseerre- 2002/253/EG der Kommission zur Festlegung von gern und zur Änderung der Entscheidung 90/424/ Falldefinitionen für die Meldung übertragbarer EWG des Rates sowie zur Aufhebung der Richtlinie Krankheiten an das Gemeinschaftsnetz gemäß der 92/117/EWG des Rates: OJ L 325, 12.12.2003, Entscheidung 2119/98/EG des Europäischen Parla- S 31–40 ments und des Rates. OJ L159, 18.6.2008, S 46–90

182 | Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 2 · 2009