LIBERAL.NRW 01 Das FDP-Magazin von Partei und Fraktion in Nordrhein-Westfalen 19

WEIL WIR EUROPA LIEBEN, WOLLEN WIR ES VERÄNDERN

STRUKTURWANDEL Aus der Jahrhundertaufgabe eine Jahrhundertchance machen

LANDESPARTEITAG Schaffen wir ein gutes Klima

EUROPAKONGRESS Starke Regionen für ein starkes Europa EDITORIAL

CHRISTOF RASCHE Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion

Liebe Leserinnen und Leser,

Europa ist für uns Freie Demokraten eine Her- Einen Konsens haben Politik, Unternehmen, Ge- zensangelegenheit. Allerdings ist Europa für viele werkschaften und Umweltverbände im Rahmen Bürgerinnen und Bürger oft abstrakt und wenig der WSB-Kommission für einen Fahrplan für greifbar. In diesem Jahr werden wichtige Weichen den Ausstieg aus der Kohleverstromung erzielt. gestellt. Wir wollen Europa besser machen – mit Die Freien Demokraten arbeiten daran, diesen Herzblut und Verstand. Die EU soll sich um die Kompromiss nun verantwortungsvoll in die Tat Themen kümmern, die für alle Europäer wichtig umzusetzen. Unser Wirtschaftsminister Prof. sind, aber Regulierung bis ins letzte Detail unter- Dr. Andreas Pinkwart hat dafür Forderungen aus lassen. Wir dürfen die Wahl im Mai nicht den Eu- Nordrhein-Westfalen im Bericht der Kommission roskeptikern und Rechtspopulisten überlassen. Europa ist verankert. Jetzt müssen in NRW alle ernst zu Kämpfen Sie daher mit uns für eine freiheitlich nehmenden politischen Parteien an einem Strang geprägte Zukunft Europas. eine Herzens- ziehen, um aus der Jahrhundertherausforderung angelegenheit. eine Jahrhundertchance zu machen. Die Opposi- Gemeinsam müssen wir auch die Herausfor- tion darf wichtige Projekte etwa beim Netzausbau derungen in Nordrhein-Westfalen angehen. Mit nicht blockieren. Die Energiewende darf nicht zu- dem Digitalpakt ist ein Schritt in Richtung welt- lasten unseres Wirtschaftsstandortes und der beste Bildung gelungen. Es ist eine wichtige und “ Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen dringend notwendige Weichenstellung, dass der gehen. Bund sich finanziell an Bildung beteiligen kann. Auch wenn wir Freie Demokraten uns sicherlich noch mehr hätten vorstellen können, stehen wir hinter dem gefundenen Kompromiss. Erfreulich christof-rasche.de/ ist auch, dass sich die CDU-NRW, die anfangs Ihr facebook.com/ J l nicht in allen Bereichen unsere Meinung teilte, ChristofRasche/ ohannes Voge unseren Positionen deutlich annähern konnte. Bei aller Freude ist aber auch klar, dass eine ein- twitter.com/ Chris_Rasche malige Geldspritze aus Berlin nicht reicht. Bes-

te Bildung muss auf allen politischen Ebenen instagram.com/ höchste Priorität erhalten. christof.rasche/ Christof Rasche

2 | SKILL CAMP | FDP-LANDESVERBAND

2015 fand das erste Skill Camp der FDP NRW statt. Ende Februar stand im fünften Jahr die sechste Auflage des zentralen Bildungsevents des Landesverbands an. Im Vorfeld der 2019 an- stehenden Wahl handelte es sich um eine Euro- pa-Edition der Veranstaltung. Neben Workshops zur Professionalisierung und Modernisierung der Parteiarbeit konnten sich die Teilnehmerin- nen und Teilnehmer auch inhaltlich für den Eu- ropa-Wahlkampf wappnen. G roß mp er A ll Ca Binnen 24 Stunden war schon die Hälfte der ndrang beim Ski Plätze vergeben. „Das freut mich sehr“, betont der Generalsekretär der Freien Demokraten in Nordrhein-Westfalen, Johannes Vogel. „Das zeigt, dass unsere Mitglieder dieses Angebot Ready for Europe Ready for schätzen. Alle wissen, dass es uns als FDP NRW noch schlagkräftiger macht.“ Rund ein Dutzend Expertinnen und Experten teilten einen Samstag über ihr Wissen mit Mitgliedern aus dem ganzen Bundesland. Henrike Brandstötter, Vorstandsmitglied der NEOS aus Österreich, fragte im Workshop-Titel „Wem gehört das Einhorn da?“ und skizzierte, wie ihre Partei effektiv und effizient Straßenwahl- kampf und PR-Aktionen gestaltet. Philipp Han- sen, Head of Political Unit der ALDE, stellte den europäischen Zusammenschluss der liberalen

Ria Schröder Parteifamilie vor. Moritz Körner, Spitzenkandidat der FDP NRW zur Europawahl, und Alexander Graf Lambsdorff, stellvertretender Vorsitzender der FDP NRW, versorgten die Anwesenden mit zahlreichen und stichhaltigen Argumenten zum Europawahlprogramm der Freien Demokraten. Auch Rhetorik-, Social-Media- oder Pressear- Joha ogel nnes V beits-Workshops standen beispielsweise auf der Agenda des Tages und gaben den Teilnehmerin- nen und Teilnehmern nützliches Wissen für den Wahlkampf an die Hand. Obwohl es eine Europa-Edition des Skill Camps im Vorfeld einer Wahl war, fand auch ein lang- fristiges Ziel der Parteientwicklung seinen Platz: „Frauen sind in den Parteien unterrepräsentiert“, so Johannes Vogel. „Wir wollen als FDP unseren Teil zur Veränderung leisten und mehr von ihnen für politisches Engagement begeistern.“ So be- richtete die Vorsitzende der Jungen Liberalen, Ria Schröder, welche erfolgreichen Maßnahmen ihr Verband dazu unternommen hat.

| 3 FDP-LANDESVERBAND | LANDESPARTEITAG

72. Ordentlicher Landesparteitag Schaffen wir ein gutes Klima.

Anfang April fand der 72. Ordentliche Landesparteitag der FDP NRW in Duisburg statt. Die Freien Demokratinnen und Demokraten des Landes beschlossen unter anderem Positio- nen zum wirksamen Klimaschutz.

4 | LANDESPARTEITAG | FDP-LANDESVERBAND

machen. Innovationen und neue Technologien seien auch eine Chance, insbesondere für NRW.

Die 400 Delegierten beschlossen den vom Lan- desvorstand eingebrachten Leitantrag für eine bessere Klimaschutzpolitik. Bei der Vorstellung des Antrags unterstrich Johannes Vogel, Gene- ralsekretär der FDP NRW: „Unser Motto des Lan- desparteitages ,Schaffen wir ein gutes Klima.‘ ist auch in übertragenem Sinne gemeint: Es muss Schluss sein mit einem angeblichen Streit über das ,Ob‘, wir müssen hin zu einem produktiven Streit über das ,Wie‘ in der Klimapolitik. Andere setzen auf eine Logik des Verzichts, wir setzen auf eine Logik der Innovation. Wo die nur verhin- dern wollen, wollen wir erfinden.“

Generalsekretär Johannes Vogel bringt den Leitantrag ein In dem Antrag fordern die Freien Demokraten unter anderem, den Internationalen Klimaschutz Der Vorsitzende der FDP NRW und stellver- als Staatsziel ins Grundgesetz aufzunehmen. tretende Ministerpräsident sowie Minister Statt mehr planwirtschaftliche Detailsteuerung, für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integra- Lasst uns aus Symbolthemen und Verbotsdebatten will die FDP tion des Landes NRW Dr. Joachim Stamp un- NRW mehr marktwirtschaftliche Instrumente, terstrich in seiner Rede, dass das Anliegen dem Europa- Wirksamkeit und Innovation. Dabei setzen die der Fridays-for-Future-Demonstrantinnen und parlament Freien Demokraten insbesondere auf eine Aus- -Demonstranten ernst genommen werden soll- weitung des Emissionshandels über alle Sekto- te. „Und das tun wir auch“, so Stamp. Angst sei eine Reform- ren und über Ländergrenzen hinweg. jedoch immer der schlechteste Ratgeber: „Wir müssen auf den Klimawandel andere Antworten und Ergebnis- Am Sonntag beschloss der Landesparteitag ei- finden und dabei setzen wir auf Einsteiger statt fabrik nen Aufruf zur Europawahl. Moritz Körner, Spit- auf Aussteiger. Wir setzen auf einen marktwirt- zenkandidat der FDP NRW und Platz vier der schaftlichen Rahmen und auf Emissionshandel, machen. FDP-Bundesliste zur Europawahl, brachte den denn das macht den Klimaschutz besser und wirk- Antrag ein und forderte: „Lasst uns aus dem samer.“ Die Freie Demokratische Partei wolle “ Europaparlament eine Reform- und Ergebnis- Klimaschutz nicht nur gut meinen, sondern auch gut Moritz Körner fabrik machen.“

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Female Forums

| 5 FDP-LANDESVERBAND | LANDESPARTEITAG

erhöhen, den für NRW geplanten Freibetrag für selbst genutzte Wohnimmobilien endlich bundes- gesetzlich zu ermöglichen. Sollte durch fortge- setzte Blockade von Union, SPD und Grünen im und Bundesrat diese zielgerichtete Entlastung der Bürgerinnen und Bürger und insbesondere junger Familien beim Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum im Laufe die- ser Legislaturperiode wider Erwarten scheitern, müsste eine Entlastung über eine Senkung des Grunderwerbsteuersatzes erfolgen.

Neben den Reden und Antragsberatungen gab es am Parteitagswochenende wie gewohnt ein span- nendes Rahmenprogramm für alle Mitglieder, das nochmals massiv ausgebaut wurde: Rund Joachim Stamp sagte bereits am Samstag mit ein Dutzend Veranstaltungen wie beispielsweise Blick auf die Europawahl: „Das geeinte Europa Ideenlabore, Female Forum, Neumitgliedersemi- gehört zur DNA der Freien Demokratischen nare, Schatzmeister-Schulungen oder eine Cryp- Partei. Wir brauchen ein Bollwerk für die euro- to-Party boten die Möglichkeit, sich einzubringen päischen Werte und gegen die Populisten – ein oder dazuzulernen. Außerdem gab es ein Novum Bollwerk der Demokraten.“ Die FDP sei ge- bei einem FDP-NRW-Landesparteitag: Erstmalig fragt, dieses gemeinsam mit Macron und En wurde elektronisch abgestimmt. Marche auf den Weg zu bringen. Mit dem Aufruf setzen sich die Freien Demokraten für beste Bildung und eine dynamische Wirtschaft in Europa Wir brauchen ein Bollwerk ein, für ein Europa der Innovationen und mit einem stabilen Euro, für ein sicheres und starkes gegen die Populisten – ein Europa der Freiheit, das mit einer Stimme spricht. Bollwerk der Demokraten.

Reden als Video Darüber hinaus fassten die Freien Demokraten bit.ly/2Zww1E3 weitere Beschlüsse, unter anderem zu Leitlini- en liberaler Strukturpolitik und zur Entlastung “ Beschlüsse des Joachim Stamp Landesparteitags: der Bürgerinnen und Bürger bei der Grunder- i fdp.nrw/lpt19 werbsteuer. Dabei will die FDP NRW den Druck

Diskussion im Ideenlabor zum Klimaschutz Joachim Stamp, Vorsitzender der FDP NRW

6 | KULTURPOLITIK | FDP-LANDTAGSFRAKTION

Als Regierungskoalition wollen wir den Kom- munen bei der (Weiter-)Entwicklung solcher „Dritter Orte“ helfen und haben hierzu bereits erste Schritte auf den Weg gebracht. Auf Antrag der Koalitionspartner wurde für die ländlichen Regionen ein Förderprogramm zur Konzeptent- wicklung für die (Weiter-)Entwicklung von Kul- tureinrichtungen zu „Dritten Orten“ und der an- schließenden Umsetzung dieser Konzepte ins Le- ben gerufen. Dieses Förderprogramm sieht Mittel in Höhe von 9,75 Millionen Euro vor und wird die „Dritten Orte“ in den ländliche Regionen nach Kulturpolitik vorne bringen.

Tolle Beispiele für solche Orte sind moderne Bi- Moderne Bibliotheken und bliotheken, die bereits als „Dritte Orte“ fungie- ren, wie etwa die Familienbibliothek in Köln-Kalk „Dritte Orte“ für NRW oder die Bibliothek in Mönchengladbach-Rheydt. Sie können als Vorbild für ähnliche Angebote im ganzen Land dienen. Aber wir wollen unsere Bi- bliotheken noch attraktiver machen und haben Die Freien Demokra- Für liberale Politik gehören Kunst und Kultur zum deshalb für sie eine besondere Initiative gestar- ten sind ein verläss- Markenkern. Seit der Bildung der NRW-Koalition tet. Gerade an dem Tag, wo die gesamte Fami- steht die Kulturlandschaft NRWs deshalb auch lie die Räumlichkeiten nutzen kann, haben die licher Partner der wieder im Fokus des Regierungshandelns. Dabei Bibliotheken bislang geschlossen. Aus diesem Kulturschaffenden. In geht es nicht nur um Leuchttürme, sondern um Grund wollen wir die Sonntagsöffnung der Bi- Regierungsverantwor- das ganze Land. bliotheken in NRW ermöglichen. Denn kaum eine tung stärkt die Koaliti- Kulturinstitution hat in den letzten 15 Jahren ei- on aus FDP und CDU die Nordrhein-Westfalen ist ein kulturell reiches nen so tiefgreifenden Wandel ihrer Funktion und Land. Das gilt nicht nur für die Ballungsräume an Nutzung erlebt wie die Bibliotheken. Von einem Kulturlandschaft NRWs Rhein und Ruhr. Viele meiner Besuche von groß- reinen Ausleihort hat sich die Bibliothek zu ei- nachhaltig. Wie das ge- artigen Kultureinrichtungen führen mich eben nem niederschwelligen Lern- und Begegnungs- lingt, erklärt der kultur- nicht in die großen Städte, sondern von Korneli- ort mit hoher Aufenthaltsqualität gewandelt. Sie politische Sprecher der münster nach Kleve oder von Herford nach Heek. ist des Weiteren als sozialer und kultureller Ort FDP-Landtagsfraktion Diesen Reichtum gilt es zu stärken, damit Nord- im Gemeindeleben fest verankert und kann für rhein-Westfalen in allen Landesteilen attraktiv zahlreiche Bildungs- und Kulturveranstaltungen Lorenz Deutsch. und lebenswert ist. Wir wollen Kultur in der Flä- genutzt werden. che stärken und den Zugang zum kulturellen Le- ben in allen Landesteilen ermöglichen. Um dieses Als öffentliche Einrichtungen stehen die kommu- Ziel zu erreichen, wird man nicht einfach die be- nalen Bibliotheken daher in einer Reihe mit Mu- Lorenz Deutsch, kulturpolitischer Sprecher stehenden „hochkulturellen“ Institutionen in den seen, wissenschaftlichen Bibliotheken, Theatern der FDP-Landtagsfraktion NRW Blick nehmen können, sondern man muss über und Kinos. Anders als diese Einrichtungen dür- neue Orte die beziehungsweise die Stärkung oder fen die Bibliotheken aber sonntags nicht öffnen. gar Rettung von bestehenden Orten nachdenken. Diese Ungleichbehandlung ist gerade mit Blick Deshalb bringen wir nun Initiativen zu „Dritten auf das veränderte Angebot der Bibliotheken nicht Orten“ und den Bibliotheken auf den Weg. mehr zeitgemäß. Deshalb haben wir im Jahr 2018 auf dem Parteitag beschlossen, das zu ändern, „Dritte Orte“ sind Orte neben der eigenen Wohnung und ein Jahr später unseren Gesetzentwurf ge- und dem Arbeitsplatz, die als niederschwellige meinsam mit der CDU auf den Weg gebracht. Kommunikationsräume zum Verweilen einladen und der gesellschaftlichen Begegnung, dem Aus- tausch und der Bildung dienen. Es handelt sich um Begegnungsstätten jenseits Religion, Ethnie, Alter und Herkunft.

| 7 FDP-LANDTAGSFRAKTION | STRUKTURWANDEL

Strukturwandel Aus der Jahrhundertaufgabe ...

... eine Jahrhundertchance machen

Die Freien Demokraten haben sich seit Jahren Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat zudem erreicht, für mehr Marktwirtschaft in der Energiepolitik dass die Kommission sich im Abschlussbericht ausgesprochen. Die Große Koalition aus Union auch mit der Kompensation für Standorte von und SPD im Bund hat mit der Einsetzung der Steinkohlekraftwerken im Ruhrgebiet beschäftigt. Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ (WSB) und der Zielvorgabe, ei- In einer Unterrichtung der Landesregierung ha- nen Termin für das Ende der Kohleverstromung ben sowohl Ministerpräsident Armin Laschet als Im Jahr 2038 soll die politisch festzulegen, jedoch einen anderen Weg auch Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pink- eingeschlagen. „Als FDP hätten wir uns auf wart betont, dass der Bericht nur als Gesamtpaket Kohleverstromung in Bundesebene einen anderen Weg gewünscht, das Ziel erreichen könne und daher 1:1 umgesetzt Deutschland enden – der eine zukunftsorientierte Energiepolitik mit werden müsse. Der Vorsitzende der FDP-Land- das hat die Kommissi- marktwirtschaftlichen Elementen einschlägt“, tagsfraktion Christof Rasche betont: „Die Gestal- on „Wachstum, Struk- sagt Dietmar Brockes, energiepolitischer Spre- tung des Strukturwandels und der Ausstieg aus turwandel und Beschäf- cher der FDP-Landtagsfraktion. der Kohleverstromung stellen NRW vor gewaltige Herausforderungen, aber bieten auch Chancen.“ tigung“ im Abschluss- So sind beispielsweise die Möglichkeiten des Nordrhein-Westfalen habe bereits zahlreiche Maß- bericht empfohlen. Die Emissionshandels nicht ausreichend ausge- nahmen vorbereitet, die im Bericht aufgegriffen FDP-Landtagsfraktion schöpft worden. „Aus NRW haben wir Versor- wurden. „Es gibt Konzepte, Institutionen, Know- sieht das Rheinische Re- gungssicherheit, die Bezahlbarkeit der Energie how. Selbst weit jenseits der Landesgrenzen ist zu vier und ganz Nord- für Verbraucher und Industrie sowie einen sozial hören: Kein Bundesland war so gut vorbereitet auf verträglichen Ausstieg gefordert. Diese Bedin- die WSB-Kommission und die nun notwendigen rhein-Westfalen für die gungen sind durch den Bericht und insbesonde- Schritte wie NRW. Wenn nun alle gemeinsam an Herausforderungen gut re die Revisionsklauseln erfüllt“, sagt Brockes. der Umsetzung dieser Schritte arbeiten, können aufgestellt und möchte Daher sei das im Konsens erreichte Ergebnis für wir diese riesige Chance für unser Land nutzen“, die Chancen nutzen. Nordrhein-Westfalen positiv. Wirtschaftsminister sagt Rasche. 15 Milliarden Euro können in den

8 | STRUKTURWANDEL | FDP-LANDTAGSFRAKTION

nächsten 20 Jahren in das Rheinische Zukunftsre- vier fließen. Auch für das Ruhrgebiet werden durch den Einsatz des FDP-Wirtschaftsministers neue Perspektiven geschaffen. Besonders betroffene Steinkohlekraftwerksstandorte erhalten ebenfalls Mittel – und zwar zusätzlich zu den 15 Milliarden Euro, die zur Kompensation des Braunkohleaus- stiegs dienen. „Damit hat die NRW-Koalition ein echtes ‚Zukunftsbudget für NRW‘ geschaffen“, un- terstreicht Rasche.

Der Fraktionsvorsitzende betont, dass es beim Strukturwandel um Zukunft für die Menschen und Arbeitsplätze geht. Fast 2,5 Millionen Menschen in NRW arbeiten in der Industrie. „Sie haben Fami- Ralph Bombis, wirtschaftspolitischer Sprecher, lie, zahlen Steuern, engagieren sich. So hängen Christof Rasche, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion, die Zukunftsperspektiven von 60 Prozent der Men- und Dietmar Brockes, energiepolitischer Sprecher schen im Land unmittelbar oder mittelbar von der NRW-Industrie ab.“ Die Strukturmittel müssen in Rede von Christof Rasche: Innovationen und Infrastrukturen investiert wer- auch unter den, die wieder Jobs schaffen. Und die Menschen bit.ly/2VQ1UEV müssen bei den notwendigen Strukturmaßnahmen mitgenommen werden.

ECKPUNKTE DES KOMMISSIONSBERICHTS

Wir werden die Region auf Bis 2022 Abschaltung von Kraftwerkskapazitäten im ihrem Weg begleiten. Umfang von 12,5 GW auf dann 30 GW (15 Braun- + 15 Steinkohle)

Bis 2030 Reduzierung der deutschen Kraftwerkskapazitäten “ auf 17 GW (9 Braun-, 8 Steinkohle) Ralph Bombis Revisionszeitpunkte: 2023, 2026, 2029 und 2032 zur Überprüfung Rasche nimmt auch die Opposition in die Pflicht der Umsetzung der Ziele hinsichtlich Klimaschutz, Strompreisen, und warnte insbesondere die Grünen davor, nötige Versorgungssicherheit, Beschäftigung und Strukturwandel sowie Projekte wie etwa den Netzausbau zu blockieren. des Abschlussdatums „Ohne Netzausbau, ohne Infrastrukturprojekte, ohne Forschung und Technologieoffenheit wird der Bedingungen NRW: Ausstieg aus der Kohleverstromung und damit die 1. Sichere Energieversorgung (Stresstest, Monitoring, Energiewende nicht gelingen.“ Revisionsklauseln) 2. Bezahlbare Energieversorgung Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Land- 3. Schnelle Strukturanpassungen durch Entfesselung tagsfraktion Ralph Bombis ist mit Blick auf das 4. Echter Neustart für das Rheinische Revier Rheinische Revier ebenso optimistisch: „Das Rhei- 5. Bereitstellung angemessener Strukturmittel nische Revier hat sich selbst das Gestaltungsmotto 6. Sozialverträglicher Arbeitsplatzabbau eines ‚präventiven Strukturwandels‘ gegeben, bei 7. Kompensationsregelung für Steinkohle- dem vorausschauend bereits heute die Weichen kraftwerksstandorte für eine erfolgreiche Zukunft gestellt werden.“ Die FDP-Fraktion möchte, dass mit diesen vor Ort entwickelten Ideen weitergearbeitet wird und dass gute Ideen auch umgesetzt werden. „Wir werden die Region auf ihrem Weg begleiten und unterstüt- zen den Vorschlag der Kommission zur Einrichtung einer Sonderwirtschaftszone.“ sagt Bombis.

| 9 FDP-LANDESVERBAND | NEUJAHRSEMPFANG

Chancen 2019

Mit Begeisterung für Europa beim Neujahrsempfang

Motiviert, optimistisch Christof Rasche, Vorsitzender der FDP-Land- Joachim Stamp, Landesvorsitzender der FDP und mit guten Nach- tagsfraktion, betonte die Bedeutung Europas für NRW und stellvertretender Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen. „Was kann Politik tun, um Nordrhein-Westfalens, ging in seiner Rede auf richten – so starteten Zusammenhalt in Europa zu stärken und gerade das Ziel beste Bildung ein. Mit Blick auf den Di- FDP-Landesverband junge Menschen Europa erleben zu lassen? Wir gitalpakt richtete er auch eine Bitte an den Koali- und FDP-Fraktion Nord- schlagen dazu ein ,Parlamentarisches Euro- tionspartner CDU: „Denkt hier ein bisschen grö- rhein-Westfalen ins neue pa-Stipendium des Landtags‘ vor.“ Der Bundes- ßer. Große Aufgaben brauchen große Bündnisse Jahr. Unter dem Motto tag vergibt jährlich Stipendien für einen Schüler- – auch mit dem Bund.“ Mit dem Pakt für Kinder austausch mit den USA. „Wir möchten, dass der und Familien lösen die Freien Demokraten das „Chancen 2019“ hatten Landtag auch ein solches Stipendienprogramm Versprechen ein, „dass wir auf Kinder und Fa- sie zum traditionellen auflegt: Für ein Austauschprogramm junger milien einen Schwerpunkt setzen“, sagte Stamp. gemeinsamen Neujahrs- Menschen zwischen NRW und unseren Nachbar- Rund 1,3 Milliarden Euro fließen ab dem Kin- empfang eingeladen. ländern Benelux, nach UK, in unsere Partner- dergartenjahr 2020/21 jährlich zusätzlich in die Mehr als 1.000 Gäste region Schlesien in Polen, aber auch in andere frühkindliche Bildung, insbesondere zur Verbes- europäische Länder. Ein ,Parlamentarisches serung der Qualität. Er erneuerte auch seine For- stimmten sich in Düssel- Europa-Stipendium des Landtags‘ wäre ein kon- derung nach einem Migrationsgipfel und sagte dorf auf das neue Jahr kreter Beitrag der Politik zu Zusammenhalt und mit Blick auf Horst Seehofer: „Man muss den Wil- ein. Zukunft Europas“, sagte Rasche. len haben, etwas zu tun. Diesen Willen erkenne

10 | NEUJAHRSEMPFANG | FDP-LANDTAGSFRAKTION

Im Talk kamen neben Meinl-Reisinger Clarisse Höhle, Europakandidatin der FDP Düsseldorf, Moritz Körner, Spitzenkandidat der FDP NRW zur Europawahl, und Johannes Vogel, General- sekretär und Wahlkampfmanager der FDP NRW, zusammen. Der Parlamentarische Geschäftsfüh- rer der FDP-Landtagsfraktion, Henning Höne, moderierte. „Gerade, wenn das Projekt Euro- pa insgesamt infrage gestellt wird, braucht es Kandidaten, die Europa nicht rückabwickeln, sondern dessen Zukunft gestalten wollen“, be- schrieb Höhle ihre Motivation zu kandidieren. Moritz Körner stellte heraus, dass Europa für ihn Zukunft und Herzensangelegenheit sei. Um die EU beispielsweise sicherer zu machen, brauche es mehr grenzüberschreitende Zusammenarbeit. ich bei Horst Seehofer nicht, deshalb wünsche ich Ich weiß, „Die Zusammenarbeit der europäischen Sicher- mir im neuen Jahr einen neuen Innenminister.“ heitsbehörden muss besser organisiert sein als wovon ich rede, das Verbrechen und der Terrorismus“, forderte Gastrednerin war Beate Meinl-Reisinger, Vorsit- ich habe Orban der Freidemokrat. Johannes Vogel schwor als zende der liberalen Schwesterpartei NEOS aus Wahlkampfleiter des größten FDP-Landesver- Österreich. Sie unterstrich, wer sich mit Populis- vor der Tür. bandes den Saal ein: „Wir haben die Aufgabe, die ten ins Bett lege, wache in einer illiberalen De- Europawahl mit voller Leidenschaft und Energie mokratie auf. „Ich weiß, wovon ich rede, ich habe anzugehen.“ Für ihn ist klar: „Wer die Mitte stark Orban vor der Tür. Da merkt man, was es heißt, “ machen will, muss bei der Europawahl die Libe- wenn Pressefreiheit, Meinungsfreiheit und wis- Beate Meinl-Reisinger ralen und Moderaten unterstützen.“ Nach Ende senschaftliche Freiheit eingeschränkt werden.“ des Programms waren die zahlreichen Gäste Liberale Parteien seien die Gegenspieler dieser noch zu einem geselligen Ausklang eingeladen, Populisten. Meinl-Reisinger betonte, dass das Videos zum Thema bei dem sich die Gelegenheit zur Fortsetzung des Austausches bot. Bündnis der ALDE-Parteien mit En Marche das Rede Beate Meinl-Reisinger: richtige Zeichen für ein lebendiges Europa sei. bit.ly/2Tzvpy0 „Gehen Sie als Europabotschafter hinaus auf al- len politischen Ebenen“, rief sie den Anwesenden Rede Dr. Joachim Stamp: bit.ly/2UE98f3 zu. Sie erinnerte an die Gründung der NEOS im Jahr 2012. Damals habe man sich nicht vorstel- Rede Christof Rasche: len können, dass die europäischen Werte 2019 bit.ly/2UzADq2 wieder zur Verhandlung stehen und warnte, dass Talk mit Meinl-Reisinger, man die Europäische Gemeinschaft nicht durch Höhle, Körner, Vogel und Höne: Lügen-Kampagnen kaputt machen dürfe. bit.ly/2VRq2qt

| 11 FDP-LANDESVERBAND | EUROPAWAHL

Europawahl 2019

Positionen der Freien Demokraten

Die Einheit Europas ist Europa besser machen Chancen für Europa durch das Beste, was uns allen beste Bildung! passieren konnte. Nach Wir Freie Demokraten wollen die Europäische Union reformieren und damit die ungenutzten Potenziale Die größten Chancen – gerade auch für junge Men- Jahrhunderten von Krieg Europas entfesseln. Menschen aller Bevölkerungs- schen – entstehen durch Bildung, Forschung und und Zerstörung hat uns gruppen sollen unmittelbar in ihrem Alltag erfahren Innovationen. Sie sichern das persönliche Voran- die Einigung Europas können, warum Europa ihre Zukunft ist. Dazu brau- kommen jeder und jedes Einzelnen und den Wohl- stark gemacht. Sie hat chen wir Mut zu Reformen und neue Impulse. Wir stand des ganzen Kontinents. Wer die Chancen in Freiheit, Frieden, Wohl- müssen vieles anders und besser machen, damit Europa nutzen können soll, muss Europa kennen- wir uns neu für Europa begeistern können. lernen können. Und das so früh wie möglich. Wir stand und Chancen für wollen deshalb, dass EU-Bürgerinnen und EU- jede Einzelne und jeden Bürger Bildungsangebote in jedem EU-Land ih- Einzelnen von uns ge- rer Wahl wahrnehmen können. Deswegen fordern schaffen. In der ganzen wir die Einführung einer neuen Grundfreiheit – Welt ist die Europäische der Bildungsfreizügigkeit! Union deswegen zum Chancen für Europa durch Vorbild des demokrati- eine neue Verfassung! schen Miteinanders ge- Die Europäische Union gewinnt neue Chancen – worden – und zur Heimat durch mehr Nähe und Mitspracherecht. Wir wol- Chancen für Europa durch tolle Ideen! von mittlerweile 512 Mil- len die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger lionen Menschen. stärken, institutionelle Reformen vorantreiben und In einer Welt voller Veränderungen werden wir auch dabei Bürokratie abbauen. Das Europäische Parla- in Zukunft nur dann erfolgreich sein, wenn Europa ment soll endlich auch eigene Gesetzesinitiativen besonders innovativ, kreativ und schnell ist. Wir einbringen können. Die EU-Kommission soll ver- Freie Demokraten wollen genau deswegen die For- kleinert werden. Und bis spätestens 2022 muss ein schung und Entwicklung fördern und auch die Rah- Europäischer Konvent einberufen werden, der den menbedingungen für Startups und junge Unterneh- Weg zu einer gemeinsamen Verfassung ebnet. men deutlich verbessern.

12 | EUROPAWAHL | FDP-LANDESVERBAND

Chancen für Europa durch eine ge- Europa ist unsere Zu- meinsame Stimme! kunft. Doch wir müssen sie gestalten – mutig, sach- Die großen Fragen unserer Zeit erfordern gemein- lich, reformbereit und vor same europäische Antworten: etwa beim Freihan- allem nicht allein. Son- del, den wir gegen zunehmenden Protektionismus in der Welt, gerade auch von Populisten, verteidi- dern gemeinsam mit den gen müssen. Denn freier Handel bringt allen, die anderen freiheitlich den- daran beteiligt sind, mehr Wohlstand, in welchem kenden Kräften des Kon- Land auch immer. Auf Augenhöhe mit den USA, tinents. Zeigen wir Mut Russland oder China verhandelt Europa aber nur, zur Veränderung und ma- Chancen für Europa durch eine wenn es mit einer Stimme spricht. Oder auch bei dynamische Wirtschaft! der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik chen wir Europa zu einem bis hin zum Aufbau einer europäischen Armee. Raum der unbegrenzten Digitaler Binnenmarkt, europäische Energiepolitik und Für den gemeinsamen Schutz der Außengrenzen Möglichkeiten. Verwandeln Zukunftsinvestitionen: Europa muss die Grundlagen zum Beispiel muss die Grenzschutzagentur Fron- wir Europa in eine Her- seines Wohlstands sichern und neue Chancen schaf- tex endlich zu einer echten europäischen Grenz- zensangelegenheit für fen. Für den EU-Binnenmarkt brauchen wir faire Wett- schutzbehörde mit eigenen Handlungsbefugnissen jede Einzelne und jeden bewerbsregeln – ebenso wie faire Chancen für den Mit- und Personal ausgebaut werden. Die Mitgliedstaa- telstand. Denn kleine und mittlere Unternehmen sind ten an den geografischen Außengrenzen dürfen Einzelnen. Nutzen wir die das Rückgrat der europäischen Wirtschaft und Motor hier nicht alleingelassen werden. Und beim Ein- Chancen Europas! für Wachstum und Innovation. Zentral ist eine solide wanderungs- und Asylrecht muss auf rechtsstaat- Politik beim Euro. Hier müssen alle Staaten mehr Ver- liche Prinzipien und vor allem auf faire Lösungen antwortung übernehmen und sich an die gemeinsam gesetzt werden. beschlossenen Regeln halten. So erhalten wir eine starke und stabile Gemeinschaftswährung. Den Ener- gie- und Klimaschutz können wir auch nur gemeinsam angehen – international mithilfe des Emissionshandels. Machen wir eine große Idee noch größer

Wir brauchen einen selbstbewussten und muti- Chancen für Europa durch Freiheit gen Kontinent, der seinen Bürgerinnen und Bür- und gemeinsame Werte! gern Frieden, Freiheit und Wohlstand bewahrt. Wir wollen auch skeptische Bürgerinnen und Bürger Europa basiert auf einer gemeinsamen freiheit- von den vielfältigen Vorteilen eines gemeinsamen lichen Werteordnung. Es ist nicht ein Europa der Europas überzeugen. Wir brauchen – gegen die Komplettes Wahl- Wirtschaft, Behörden und Institutionen, sondern Gefährdungen Europas von außen, gegen die po- programm der Freien ein Europa der Menschen. Sie teilen ein gemein- litische Gleichgültigkeit in vielen Ländern, gegen Demokraten zur Europawahl: sames Bewusstsein für fundamentale Menschen- das Gebrüll der Populisten – ein starkes Europa mit bit.ly/2u4FV15 und Freiheitsrechte. Der Drang der Menschen nach dem Mut zu entschlossenen Reformen. Bei allen Freiheit hat den Eisernen Vorhang zerrissen. Frei- Reformen folgen wir einem klaren Kompass: Wir heit braucht einen überall in der Europäischen Uni- wollen ein einiges, kein vereinheitlichtes Europa. on funktionierenden Rechtsstaat, eine unabhängige Wir stehen für ein mannigfaltiges Europa der Men- Justiz und eine freie Presse. Der Rechtsstaat vertei- schen – für Einheit in Vielfalt. Denn genau daraus digt diese Werte und benötigt dazu wirksame Mittel. erwächst unsere Kraft.

| 13 FDP-LANDTAGSFRAKTION | EUROPAKONGRESS

Europakongress

Starke Regionen für ein starkes Europa

Europa ist unsere Zu- Für die Menschen in Nordrhein-Westfalen ist wir alltägliche Hindernisse aus der Welt räumen kunft, eine andere haben Europa greifbarer als für Menschen in anderen können“, betonte Thomas Nückel, europapoliti- Regionen. Beim Europakongress „Starke Re- scher Sprecher der FDP-Landtagsfraktion. Die wir nicht. Diese Worte gionen für ein starkes Europa“ diskutierte die Wahrnehmung der EU beschränke sich zu oft auf Hans-Dietrich Genschers FDP-Landtagsfraktion mit Experten und Gästen die Bürokratie und die Probleme, bedauerte Nü- möchte die FDP-Land- darüber, wie die grenzüberschreitende Zusam- ckel. Seit fast drei Jahren überlagert der Brexit tagsfraktion dauerhaft menarbeit weiter verbessert werden kann. die öffentliche Wahrnehmung. Nückel äußerte mit Leben füllen. Das die Hoffnung, dass Europa durch den Gegenwind Binnenmarkt und Freizügigkeit sichern den wieder an Bedeutung gewinnen wird. „Gemein- Jahr 2019 wird für die Zu- Wohlstand der Bürgerinnen und Bürger sowie sam mit unseren europäischen Nachbarn wollen kunft der Europäischen den Erfolg der exportorientierten nordrhein- wir Europa noch besser machen.“ Union wichtige Weichen- westfälischen Industrie. Zudem ist durch die stellungen bringen: Der Lage im Herzen Europas die grenzüberschrei- Eine Umfrage in den Niederlanden hat ergeben, Austritt des Vereinigten tende Kooperation nicht nur Theorie, sondern dass die Menschen sich wünschen, dass Euro- Alltag für unzählige Menschen. Aber noch ist der pa sich auf die großen, grenzüberschreitenden Königreichs, die Europa- Alltag nicht so unkompliziert, wie er sein könn- Fragen konzentrieren sollte. Wepke Kingma, wahl und die Neuaufstel- te. „Wir sprechen nicht darüber, ob wir Europa Botschafter des Königreichs der Niederlande in lung der Europäischen wollen, sondern darüber, in welche Richtung Deutschland, führte in seiner Rede Migration, Kommission. Europa sich entwickeln soll. Und darüber, wie Grenzschutz, Außenpolitik und Klimaschutz

Alexander Miesen, Parlamentspräsident der Deutschsprachigen Gut besucht war der Europakongress der FDP-Landtagsfraktion Gemeinschaft Belgiens

14 | EUROPAKONGRESS | FDP-LANDTAGSFRAKTION

Tanja Nackmayr von unternehmer nrw Talkrunde zum Arbeitsmarkt

als mögliche Themen an. Zudem sei Gerech- Mobilität war Schlagwort bei der Diskussions- tigkeit ein wichtiges Anliegen der Bürgerinnen runde zum grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt. und Bürger. „Es gibt keine einfachen Lösungen Regionen und Mobilität beginnt im Kopf bei der Bereitschaft, für komplexe Probleme“, unterstrich Kingma die Städte sind der woanders zu lernen oder zu arbeiten. Wichtig sind Herausforderungen, vor denen die Europäische aber auch Sprache, Verständnis für die andere Union steht. beste Mittler Kultur und nicht zuletzt Transparenz darüber, was sich hinter einem bestimmten Bildungs- Wenn sich die EU auf die großen, alle Mitglieder zwischen EU oder Berufsabschluss verbirgt. Positionen, hin- betreffenden Fragen konzentriert, bleibt viel Ge- und Bürgern. ter denen sich die Diskutanten Tanja Nackmayr staltungsmöglichkeit für alle anderen Ebenen. (Geschäftsführerin Bildungs- und Arbeitsmarkt- Alexander Miesen, Parlamentspräsident der politik bei unternehmer nrw), Dr. Joost van den Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, ist “ Akker (Regionalminister für Wirtschaft, For- überzeugt: Regionen und Städte sind der beste Alexander Miesen schung und Wissenschaft der Provinz Limburg), Mittler zwischen EU und Bürgern, betonte er. Das Dion Schneider (Beigeordneter der Stadt Kerk- zeigt: Auch in einem zusammengewachsenen rade) sowie Dietmar Brockes (Vorsitzender des

Europa haben Lokal- und Regionalpolitik eine Video zum Europa- Europaausschusses im Landtag NRW) vereinen immense Bedeutung, denn dort kennt man die kongress: auch unter konnten. Bedingungen vor Ort am besten. bit.ly/2Hh1aW0

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit For- schung und Lehre hieß das Thema der ersten Diskussionsrunde. Grundsätzlich herrschte Thomas Nückel, europapolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion zwischen den Diskussionsteilnehmern Prof. Hans-Henning von Grünberg (Präsident der Hochschule Niederrhein), Raphael Jonas (Abtei- lungsleiter Innovation, Umwelt, Industrie bei der IHK Aachen) und Moritz Körner (hochschulpoli- tischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion) Ei- nigkeit, dass mehr Zusammenarbeit wünschens- wert ist. Aber bei der Frage nach dem Weg gingen die Meinungen auseinander. Luft nach oben sa- hen alle Diskutanten, aber ob es eine Europa-Uni sein soll oder bestehende Strukturen ausgebaut und auf digitale Angebote gesetzt werden soll, das blieb offen. Für die parlamentarische Arbeit gab es aber viele Denkanstöße.

| 15 FDP-LANDESVERBAND | EUROPAPARTEITAG

Europaparteitag

Europaparteitag der Freien Demokraten

In Berlin haben die Delegierten am 27. Januar Dass die EU eine Wertegemeinschaft und kein Das Spitzenteam der FDP zur das Programm und die Liste der Kandidatinnen Subventionsumverteilungstopf sei, unterstrich Europawahl mit dem Bundes- und Kandidaten der Freien Demokraten zur Eu- Michael Kauch in seiner Rede. „Europa steht für vorsitzenden ropawahl beschlossen. Menschen- und Bürgerrechte, Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, die Freiheit der Wissenschaft, Unter den ersten 15 Kandidatinnen und Kandi- die Gleichberechtigung von Frauen und Männern daten sind mit Moritz Körner (Platz 4), Michael und die Rechte von Lesben und Schwulen. Die- Kauch (Platz 8) und Dr. Michael Terwiesche (Platz se Grundrechte dürfen nirgends infrage gestellt 13) gleich drei Kandidaten aus NRW. Angeführt werden. Wir haben ein gemeinsames Schicksal wird die Liste der FDP von einer weiblichen Dop- in Europa. Unser Schicksal ist der gemeinsame pelspitze mit und Svenja Hahn. Kampf für ein Europa der Freiheit“, sagte Kauch.

Joachim Stamp, Landesvorsitzender der FDP „Ich stehe für Europa-Universitäten auf der Gren- NRW, unterstrich: „Wir haben ein sehr gutes Pro- ze zwischen den Mitgliedstaaten. Früher haben gramm für die Europawahl verabschiedet, das die Grenzen die Menschen getrennt. Heute führen den Blick auf die Zukunftsaufgaben für Europa die Grenzen die Menschen zusammen“, betonte lenkt: beste Bildung, Sicherheit, Einwanderung, Michael Terwiesche in seiner Rede. Er unter- Klimaschutz und Digitalisierung. Aus Sicht der strich: „Was für ein starkes Signal für ein geein- FDP NRW freuen wir uns, dass gleich drei Kan- tes Europa!“ didaten auf den vorderen Listenplätzen stehen – so gut war der Landesverband noch nie bei einer Insgesamt treten aus Nordrhein-Westfalen Europawahl platziert.“ 26 Kandidatinnen und Kandidaten für die Freien Demokraten bei der Europawahl an. Europa sei kein Projekt, das abgewickelt werden könne. „Europa ist Tatsache, Herzensangelegen- heit und Zukunft“, sagte Moritz Körner in seiner Europa ist Tatsache, Rede. Ein konkretes Anliegen des 28-Jährigen: Herzensangelegenheit „Lasst uns endlich die Zusammenarbeit in Euro- pa verbessern und ein europäisches Kriminalamt und Zukunft. gegen Terrorismus schaffen – nur gemeinsam machen wir Europa sicherer und freier.“ Sein Ziel Alle Infos zum im EU-Parlament sei es, Anwalt der Bürgerrechte “ Europaparteitag und der Freiheit der Bürgerinnen und Bürger zu sein. Moritz Körner i bit.ly/2uaa0MO

16 | KATERFRÜHSTÜCK | FDP-LANDESVERBAND

Politisches Katerfrühstück der FDP NRW Christof Rasche, Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Clarisse Höhle, Moritz Körner

Brexitkrise – wir müssen endlich wieder über Lö- Video vom Politischen Katerfrühstück sungen reden“, forderte er. Als ein Beispiel für ein auch unter bit.ly/2F6sMuK Politikfeld, in dem die EU gestärkt werden müsse, nannte er die Handelspolitik. „Wir sind mit einem amerikanischen Präsidenten konfrontiert, der an Zollwut leidet. Wenn Trump den freien Welthandel infrage stellt, müssen neue Handelsabkommen mit anderen Regionen der Welt die Antwort der EU sein“, sagte Körner.

Zum Abschluss ging Christof Rasche, der Vorsit- zende der FDP-Landtagsfraktion, nochmals auf Zum zweiten Mal luden die Freien Demokraten die politische Lage im Land ein. Mit Blick auf die NRW zum Politischen Katerfrühstück am Ascher- Prioritäten der Regierungskoalition stellte er fest: mittwoch in die Seifenfabrik Dr. Thompson’s in „Die NRW-Koalition fördert Familien. Außer Fami- Düsseldorf – und der Andrang war erneut groß! lien-Clans – denen treten wir auf die Füße, immer So konnte Moderatorin und Europakandidatin wieder.“ Sein abschließender Appell richtete sich Clarisse Höhle einen voll besetzten Saal bei bes- noch einmal auf die Europawahl: „Bei der Europa- ter Laune – trotz oder gerade wegen der zurück- wahl geht es darum, die Mitte zu stärken und die liegenden Karnevalstage – begrüßen. Ränder links und rechts klein zu machen. Denn wir müssen aufpassen, dass wir nicht am Tag nach der Als erste Rednerin ging Dr. Marie-Agnes Europawahl aufwachen und denken, es ist schon Strack-Zimmermann auf die politische Lage im wieder Karneval: weil die Clowns in Europa die Bund ein und bezog in Richtung der CDU-Vor- Macht übernommen haben.“ sitzenden klar Stellung. „Das Problem von Frau Kramp-Karrenbauer ist nicht ihr missglückter Karnevalswitz über das dritte Geschlecht. Das Problem ist, dass da kein Humor hintersteckt, son- dern ihr reales, erzkonservatives Menschenbild.“ So könne jemand dieses Land nicht als Kanzlerin führen, sagte sie. Mit Blick auf die SPD stellte sie fest: „Die SPD will, dass nur noch Eigentümer die Grundsteuer zahlen. Politisches Denken bis zum Gartenzaun mit dem Intellekt eines Gartenzwergs.“

Moritz Körner, NRW-Spitzenkandidat zur Europa- wahl, stellte die Herausforderungen und vor allem die Chancen für Europa in den Mittelpunkt seiner Rede. „Finanzkrise, Eurokrise, Migrationskrise,

| 17 FDP-LANDTAGSFRAKTION | SICHERHEIT

NRW IST FÜR VERBRECHER SCHATTENWIRTSCHAFT UND CYBERCRIME UNGEMÜTLICHER KONSEQUENT BEKÄMPFEN GEWORDEN

Nordrhein-Westfalen ist im Jahr 2018 sicherer geworden. Die Polizeiliche Kri- minalstatistik für enthält viele po- sitive Nachrichten für NRW: Die Zahl der Straftaten ist im vergangenen Jahr erneut gesunken, die Aufklärungsquote weiter gestiegen. „Das ist ein gutes Zeugnis für die Arbeit unserer Polizei. Aber es ist kein Grund, sich zurückzulehnen. Bei Organisierter Kriminali- tät und im Dunkelfeld bleibt viel zu tun“, sagt Marc Lürbke, stellvertretender Vorsitzender und innen- politischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion.

Die Kriminalstatistik ist nicht perfekt – sie enthält nur die Taten, die bekannt werden, und sie kann nicht abgleichen, welche Straftat aufgeklärt und bestraft wird. Aber sie ist das einzige über Jahre vergleichbare Instrument zur Erfassung der Kriminalitätsentwicklung. Das machte auch Christian Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Organisierte Kriminalität Mangen, rechtspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion und schädigen die Allgemeinheit und ehrlich wirtschaftende Unterneh- Mitglied im Innenausschuss, in der Aktuellen Stunde im Land- men. Effektiver Wirtschaftsschutz ist daher inzwischen zu einem tag klar. „Jede Statistik hat Unschärfen. Es liegt in der Natur der Sache, dass Einstellungszahlen von Staatsanwaltschaften maßgeblichen Aspekt für NRW, die öffentliche Hand ebenso wie die und Gerichten sich in der Polizeilichen Kriminalstatistik nicht Privatwirtschaft geworden. Doch wie gelingt Wirtschaftsschutz? wiederfinden können“, sagte Mangen. Und aus dieser Statis- Darüber hat die FDP-Landtagsfraktion mit Experten und mehr als tik wird deutlich, dass präventive Maßnahmen, eine Null-Tole- 100 Gästen bei einem Werkstattgespräch diskutiert. ranz-Strategie und eine verbesserte personelle und sachliche Ausstattung der Polizei sich auszahlen. Die Zahl der Woh- nungseinbrüche ist niedriger als in den letzten 38 Jahren, „Wir wollen ehrliche Unternehmer und Verbraucher bewahren vor Taschendiebstahl ging massiv zurück und es können insge- Kriminalität und unlauterem Wettbewerb. In einer hohen Milliarden- samt mehr Straftaten aufgeklärt werden. größenordnung entstehen der Allgemeinheit und Betrieben jedes Jahr viele Schäden durch Schattenwirtschaft, Cybercrime, Produktpi- Marc Lürbke: „Unsere Polizistinnen und Polizisten in raterie oder organisierte Clankriminalität“, erklärte Ralf Witzel, Frak- NRW leisten hervorragende Arbeit, davon zeugt die Po- lizeiliche Kriminalstatistik. Die Zahl der Straftaten geht tionsvize und finanzpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion. massiv zurück. Nordrhein-Westfalen wird für Verbre- cher ungemütlicher.“ Mit der strategischen Fahn- Wie steigern Unternehmer das Bewusstsein für die Sicherheit be- dung hat die Polizei seit diesem Jahr ein weiteres ziehungsweise Gefährdung der eigenen IT-Systeme? Wie kann man Instrument, um den häufig mobilen Tätern das k geeignetes Personal zur Bekämpfung der Cybercrime gewinnen? Handwerk zu legen. Die FDP-Fraktion wird ti weiterhin alles daransetzen, die Rahmen- s Als Experten für diese und viele andere Fragen saßen Manfred ti bedingungen für gute Polizeiarbeit a Lehmann, Landesvorsitzender der Deutschen Steuer-Gewerkschaft, weiter zu verbessern und Nord- st Dieter Schürmann, Landeskriminaldirektor NRW, Christian Vogt, rhein-Westfalen sicherer zu al Landesvorsitzender der Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft, sowie machen. in m vom Verfassungsschutz auf dem Podium. ri Aufklärungsquote r K de Und was kann die Landespolitik tun? Marc Lürbke, innenpolitischer aus +2,5 % Sprecher der FDP-Fraktion: „Die NRW-Koalition stellt die Polizei per- Zahlen (53,7 %) sonell und technisch besser auf und hat zudem bei der Bekämpfung der Clankriminalität einen Schwerpunkt gelegt.“ Ralph Bombis, wirt- Straftaten insgesamt schaftspolitischer Sprecher, betonte: „Die FDP treibt die digitale Bil- dung und Aufklärung voran, damit junge Menschen und Betriebe die -6,6 % Awareness für Sicherheit in der digitalen Welt erhalten.“ (1.282.441) Wohnungseinbrüche Taschendiebstähle -23,4 % -17,3 % 18 | (29.904) (34.064) LÜGDE | FDP-LANDTAGSFRAKTION

Konsequenzen aus Lügde

JEDER FALL IST EINER ZU VIEL

Der Kampf gegen Kindesmissbrauch geht alle keinen Unterschied macht, in welcher Stadt oder an. Das Parlament hat sich nach den monströsen welchem Landkreis Kinder aufwachsen, und dass Vorfällen auf einem Campingplatz in Lügde ge- sich Täter nicht zwischen den Strukturen und Be- schlossen dafür ausgesprochen, die Prävention hördenzuständigkeiten verstecken können“, sagt zu verbessern. Hafke.

„Jeder Fall von Missbrauch ist ein Fall zu viel. Die FDP-Fraktion warnt zugleich davor, auf dem Zum Wohle der Kinder müssen wir alle Kräfte Rücken der Schwächsten unserer Gesellschaft bündeln und bislang Versäumtes aufarbeiten“, politische Profilierung zu betreiben. „Ich begrü- sagt Marcel Hafke, stellvertretender Vorsitzender ße sehr, dass Familienminister Joachim Stamp und familienpolitischer Sprecher der FDP-Land- bereits aktiv geworden ist, um die Prävention zu Marcel Hafke, stellvertretender Vor- tagsfraktion. Kinder und Jugendliche sind im All- verbessern. Und es ist ein starkes Signal, dass sitzender und familienpolitischer tag vielfältigen Gefahren ausgesetzt. Es ist origi- sich auch der Landtag über die Fraktionsgrenzen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion näre Aufgabe von Eltern, Familien, Freunden und einig ist, dass der Kinderschutz gestärkt werden Betreuern, Kinder zu schützen. „Millionen Kinder muss.“ In den zuständigen Ausschüssen sollen Ex- und Jugendliche erleben täglich Liebe, Zeit, Zu- perten gehört und bestehende Schutzmaßnahmen wendung, Aufmerksamkeit und Unterstützung. und Behördenstrukturen überprüft werden. Wir dürfen jedoch nicht die Augen davor ver- schließen, dass sich die Realität für viele Kinder und Jugendliche anders darstellt“, unterstreicht LÜCKENLOS AUFKLÄREN Hafke. Kinderschutz muss einen neuen Stellen- wert erhalten. Denn selbst, wenn staatliche Insti- Der Missbrauchsfall in Lügde lässt den Beobachter tutionen eingreifen, kann Missbrauch nicht immer fassungslos zurück. Nicht nur die schrecklichen verhindert werden. Taten an sich, sondern auch die offenkundigen Versäumnisse und Pannen müssen lückenlos auf- geklärt werden. Im Landtag hat sich der Innenaus- schuss bereits in einer Sondersitzung mit dem Ver- Zum Wohle der Kinder müssen schwinden von Beweismaterial befasst. Marc Lürbke, wir alle Kräfte bündeln stellvertretender Vorsitzender und innenpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, erklärt: „Die k ti und bislang Versäumtes Vorgänge vor Ort in Lippe müssen klipp und klar auf- is gearbeitet werden, damit die grundsätzlich sehr gute t aufarbeiten. Marc Lürbke, stellvertretender a Arbeit der Polizei im Land und das Vertrauen in den t Vorsitzender und innenpolitischer ls Rechtsstaat nicht weiter leiden.“ a Sprecher der FDP-Landtagsfraktion in im “ Nach Bekanntwerden von Ermittlungspannen hat r Marcel Hafke r K das Innenministerium einen Sonderermittler einge- de aus „Es gibt allein in NRW 186 Jugendämter, in de- schaltet und die Ermittlung einer anderen Polizeibe- Zahlen nen wertvolle Arbeit geleistet wird“, betont Hafke. hörde übertragen. „Der Fall wirft auch die Frage auf, Dezentralität darf kein Nachteil für den Schutz wie man für mehr Expertise sorgen kann. Kinderpor- von Kindern und Jugendlichen sein. Grenzen zwi- nographie, Cybercrime oder Organisierte Krimina- schen Bundesländern, Regierungsbezirken oder lität sind für kleine Behörden kaum zu bewältigen“, Städten dürfen keine Barrieren beim Kinder- sagt Lürbke. Klar ist: Die Freien Demokraten wollen schutz sein. Ärzte-Hopping zur Vertuschung von die Polizeipräsenz und Ansprechbarkeit der Polizei Missbrauch muss bekämpft werden. „Wir müssen vor Ort erhalten. Zugleich muss aber die Schlagkraft sicher sein können, dass es für den Kinderschutz gegen Kriminelle weiter gestärkt werden.

| 19 FDP-LANDESVERBAND | KIBIZ

NRW in Zahlen

KIBIZ

Pakt für Kinder und Familien

Pakt für Kinder und Die KiBiz-Reform kommt: Gemeinsam mit den und stellen die Auskömmlichkeit dauerhaft und Familien. Ab dem Kita- Kommunalen Spitzenverbänden hat Kinder- und nachhaltig her“, betonte Joachim Stamp bei der Familienminister Joachim Stamp den Pakt für Vorstellung des Paktes. Zudem gibt die NRW-Ko- Jahr 2020/21 werden in Kinder und Familien geschlossen. Damit wird alition den Kommunen eine Platzausbaugarantie: NRW über 1,3 Milliarden für eine dauerhaft auskömmliche Finanzierung Jeder notwendige Betreuungsplatz wird bedarfs- Euro pro Jahr zusätz- der Kindertagesbetreuung, eine Verbesserung gerecht bewilligt und gefördert. lich in die frühkindliche der Qualität und mehr Flexibilität bei den Be- Bildung investiert. treuungszeiten gesorgt. „Der Pakt für Kinder Die zusätzlichen Mittel für die Qualität machen und Familien ist ein Meilenstein. Wir verbessern es unter anderem möglich, den Personaleinsatz die Chancen für unsere Kinder und entlasten die in den Kitas zu erhöhen und damit für einen bes- Familien“, so Joachim Stamp. seren Personalschlüssel zu sorgen. Zudem soll zum Beispiel die Ausbildung zur Erzieherin und Was Rot-Grün in sieben Jahren trotz wiederholter zum Erzieher finanziell unterstützt und damit Ankündigungen nicht gelungen ist, setzt Joachim attraktiver werden. Insbesondere wird durch die Stamp damit bereits im zweiten Regierungsjahr Mittel auch mehr Flexibilität durch verlängerte in die Tat um: das Kinderbildungsgesetz zu re- Öffnungszeiten ermöglicht. formieren und die Kindertagesbetreuung damit deutlich zu stärken. Auch die chronische Unter- Den nach der Sicherstellung der Auskömmlich- finanzierung der Kitas findet ein Ende: „Wir besei- keit und der deutlichen Steigerung der Mittel für tigen die strukturelle Unterfinanzierung der Kitas die Qualität der Kinderbetreuung noch vorhan- denen Spielraum wird die NRW-Koalition für die Finanzierung eines weiteren beitragsfreien Kin- dergartenjahres nutzen und so Familien spürbar entlasten. „Angesichts der guten konjunkturellen Lage wollen wir die Familien am Aufschwung teil- haben lassen“, erklärte Joachim Stamp. Der Pakt für Kinder und Familien ist ein Meilenstein. “

joachimstamp.de Joachim Stamp

20 | AUS DER LANDESREGIERUNG | FDP-LANDESVERBAND

STÄRKUNG DES RECHTSCHREIBUNTERRICHTS

ordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer hat einen weiteren NBaustein des „Masterplans Grundschule“ präsentiert: Mit einer neuen Hand- NRW reichung als Leitfaden für Lehrerinnen und Lehrer und zum ersten Mal mit einem verbindlichen Grundwortschatz wird der Rechtschreibunterricht an den Grund- in Zahlen schulen gestärkt. „Die Regeln der deutschen Rechtschreibung können und müs- sen von der ersten Klasse an gelernt werden“, sagt Gebauer. Die Handreichung bietet Lehrern fachdidaktische Informationen. „Mit dem Grundwortschatz vermit- teln wir Schülerinnen und Schülern anhand konkreter Wortbeispiele grundlegen- de Einsichten in die Struktur der Rechtschreibung“, ergänzt Gebauer. Aus der Landesregierung

Über 1.300.000.000 Euro pro Jahr zusätzlich für frühkindliche Bildung

DIGITALSTRATEGIE

rof. Dr. Andreas Pinkwart, NRW-Digitalisierungsminister, hat die mit um- Pfangreicher Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern entwickelte Digi- talstrategie des Landes vorgestellt. Darin sind über 40 Ziele formuliert. 2. „Wir wollen Vorreiter werden und Nordrhein-Westfalen bis 2025 in die digitale Ein Spitzengruppe führen, damit wir zum innovativsten und umweltfreundlichsten beitragsfreies Industrie- und Dienstleistungsstandort Europas werden“, kündigt Pinkwart an. Kita-Jahr So soll es beispielsweise weitere erhebliche Erleichterungen für Antrags-, Pla- nungs- und Genehmigungsverfahren durch digitale Angebote geben. Oder: Das Land baut zügig eine Kompetenzplattform für Künstliche Intelligenz KI.NRW auf.

Rund 1 Milliarde LANDESENTWICKLUNGSPLAN Euro zusätzlich jedes Jahr ie Änderung des Landesentwicklungsplans (LEP) eröffnet mehr Spielraum, für die Qualität in Kitas Dum attraktives Bauland für Wohnen und Gewerbe auszuweisen. Durch die beschlossene Änderung des LEP wird die Zuweisung von Bauland flexibilisiert. „Damit geben wir Regionen und Kommunen dringend benötigte Entscheidungs- spielräume, um bestehenden Unternehmen attraktive Bedingungen zu bieten und Mindestens Neuansiedlungen zu erleichtern“, so Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pink- wart. Das mache NRW zukunftsfest für die Weiterentwicklung guter Lebensbedin- 115 Millionen gungen, freut sich der Minister. Alle Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen, Euro pro Jahr für sich bei der Entscheidungsfindung zu beteiligen. So gingen mehr als 700 Stellung- den investiven nahmen ein, die in die Änderung des LEP mit einflossen. Kita-Ausbau BESSERE BLEIBECHANCEN FÜR GUT INTEGRIERTE GEDULDETE ährend NRW weiter mit aller Härte gegen Integrationsverweigerer und WGefährder vorgeht, werden die Perspektiven für gut Integrierte verbes- sert. Der Bleiberechtserlass des Chancenministeriums gibt Ausländerbehörden 2020/21 mehr Sicherheit – und gut integrierten Geduldeten bessere Bleibechancen. „Menschen, die sich bereits über längere Zeit bei uns aufhalten, hier Fuß gefasst haben, sehr gut integriert sind und im Wesentlichen auf eigenen Beinen stehen, Zu diesem Kita-Jahr soll die Reform verdienen eine reelle Perspektive auf Rechtssicherheit. Sie weiter im Schwe- in Kraft treten bezustand zu halten oder abzuschieben, ist menschlich nicht in Ordnung und volkswirtschaftlich falsch“, betont Integrationsminister Dr. Joachim Stamp.

| 21 FDP-LANDTAGSFRAKTION | MELDUNGEN

VERNETZUNG VEREINFACHEN DURCHSTARTEN IN MIT DER EHRENAMTS-APP AUSBILDUNG UND ARBEIT

Rund sechs Millionen Menschen Das Land Nordrhein-Westfalen will engagieren sich in Nordrhein- jungen Menschen zu einem erfolg- Westfalen ehrenamtlich. Mit einer reichen schulischen oder berufli- App will das Land es erleich- chen Abschluss verhelfen und sie in tern, dass Ehrenamtlerinnen und Ausbildung oder Beschäftigung ver- Ehrenamtler sich vernetzen. „Der mitteln. Die FDP-Landtagsfraktion FDP und der gesamten NRW- begrüßt das Programm „Durchstar- Koalition ist es ein wichtiges Anlie- ten in Ausbildung und Arbeit“. Das gen, das Ehrenamt und die vielen Programm richtete sich insbeson- Ehrenamtlichen zu unterstützen. dere an junge Geflüchtete. „Arbeit ist Bürgerschaftliches Engagement der Schlüssel für gesellschaftliche ist die Grundlage einer freien, Teilhabe. Als Freie Demokraten wol- pluralistischen und lebendigen len wir diese Chance auf Teilhabe für Angela Freimuth, Vizepräsidentin Stefan Lenzen, Sprecher für Inte- Zivilgesellschaft und damit auch möglichst viele Menschen in unse- unserer Demokratie“, betont des Landtags NRW und Spreche- rem Land ermöglichen, unabhängig gration und Flüchtlinge sowie Arbeit Angela Freimuth, Vizepräsidentin rin der FDP-Landtagsfraktion im davon, in welchem Land sie geboren und Soziales des Landtags und Sprecherin der Hauptausschuss wurden“, betont Stefan Lenzen, in- FDP-Landtagsfraktion im Haupt- tegrationspolitischer Sprecher der ausschuss. Bei der Entwicklung der Ehrenamts-App sollen be- FDP-Landtagsfraktion. Es stehen stehende und funktionierende Online-Angebote zum Beispiel der Mittel in Höhe von 50 Millionen Euro Freiwilligenagenturen einbezogen werden. Gerade junge Ziel- zur Verfügung. gruppen sollen durch digitale Technologien und soziale Medien besser erreicht werden.

KOMMUNALWAHLGESETZ REFORMIERT IMPFPFLICHT SCHÜTZT LEBEN Der Landtag hat Änderungen am Kommunalwahlgesetz NRW be- Die FDP-Fraktion begrüßt die Ini- schlossen. Mit der Gesetznovelle tiative, eine Impfpflicht für Kinder wird die Berechnung der Wahl- einzuführen. Zahlreiche schwere kreisgrößen für Kommunalwah- Erkrankungen konnten durch die len an die Regelungen für die systematische Einführung von Bundestagswahl angeglichen. Schutzimpfungen bereits aus- Das heißt, Einwohner aus Nicht- gerottet werden. Die notwendige EU-Staaten, die kein Wahlrecht Durchimpfungsquote von über 95 haben, werden für die Wahlkreis- Prozent zur wirksamen Bekämp- einteilung nicht berücksichtigt. fung von Masern wird leider oft- „Damit werden Verzerrungen

mals nicht erreicht. Das ist eine Henning Höne, Parlamentarischer beim Stimmgewicht in den Wahl- echte Gefahr. „Wer seine Kinder kreisen korrigiert“, erläutert Geschäftsführer und kommunalpo- nicht impfen lässt, gefährdet nicht Henning Höne. Zudem wird der Susanne Schneider, Sprecherin für nur die eigenen Kinder, sondern litischer Sprecher der FDP-Land- zweite Wahlgang bei Wahlen von Gesundheit der FDP-Landtagsfrak- auch andere Menschen. Impfen tagsfraktion Bürgermeistern und Landräten tion heißt auch, soziale Verantwortung abgeschafft. 2009 hat der Verfas- zu übernehmen für Menschen, sungsgerichtshof in Münster klargestellt, dass der Gesetzgeber die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können Gestaltungsspielräume bei der konkreten Ausgestaltung von oder zu jung für eine Impfung sind. Daher müssen verbindliche Wahlen hat. Die Auswertung der Kommunalwahlen 2014 und Vorgaben zum Impfschutz gemacht werden“, erklärt die gesund- 2015 zeigt, dass die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl massiv zu- heitspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion Susanne rückging und sie dadurch eben nicht – wie zunächst erhofft – für Schneider. mehr demokratische Legitimation sorgte.

22 | MELDUNGEN | FDP-LANDESVERBAND

LEBENDSPENDE HEISST AUSBAU DER INFRASTRUKTUR LEBEN RETTEN BESCHLEUNIGEN

Rechtlich sind Lebendorganspen- Die Bundesregierung versäumt den in Deutschland immer noch Zukunft – auch beim Ausbau der nur in Ausnahmefällen möglich. Infrastruktur in NRW. Beispiel: Die Bundestagsabgeordnete Ka- die Fahrinnenvertiefung an Mittel- trin Helling-Plahr aus Hagen setzt und Niederrhein. „Die lang an- sich im Parlament dafür ein, den haltende Niedrigwasserperiode ver- Weg zu Lebendspenden zu verein- deutlicht die Bedeutung dieses fachen. Projektes. Über Monate hinweg Wer in Deutschland eine Niere konnten Schiffe nur einen Bruch- oder einen Teil seiner Leber spen- teil der Ladung aufnehmen“, den möchte, dem gibt das Trans- so Bernd Reuther, Mitglied der plantationsgesetz klare Regeln FDP-Bundestagsfraktion und des vor. Nur wer mit dem Empfän- Verkehrsausschusses. Die Folge Katrin Helling-Plahr, Abgeordnete Bernd Reuther, Abgeordneter der ger verwandt oder nachweislich waren hohe Benzinpreise im Sü- eng befreundet ist, kann eine Le- der FDP-Bundestagsfraktion und Mit- den und Westen des Landes. Auch FDP-Bundestagsfraktion und Mit- bendspende tätigen – so werden glied des Gesundheitsausschusses an anderer Stelle gibt es akuten glied des Ausschusses Verkehr und zum Beispiel Überkreuzspenden Nachholbedarf. Die Infrastruktur digitale Infrastruktur beinahe unmöglich gemacht. Das bei den Wasserstraßen an Rhein möchte Helling-Plahr ändern: „Wir müssen die Nachrangigkeit und Ruhr bröckelt genauso wie bei den Straßen und Brücken der Lebendspenden gegenüber der postmortalen Spende auf- in Bundesverantwortung. Reuther sieht Handlungsbedarf: „Das heben.“ Wer sich gut informiert habe und spenden wolle, dem führt zu stundenlangen Verspätungen an Schleusen. Für die Ver- dürfe der Gesetzgeber keine Steine in den Weg legen. „Alle acht sorgung der örtlichen Industrie ist das ein Desaster.“ Gemein- Stunden stirbt ein Mensch auf der Warteliste. Die Lebendspen- sam mit der FDP-Landtagsfraktion NRW setzt sich der Liberale de könnte viele dieser Leben retten“, so Helling-Plahr. für die Beschleunigung beim Infrastrukturausbau und die Behe- bung von Engpässen ein. Aus der Landesgruppe

DIE BASIS-RENTE: FAIR, ZIELGENAU UND FINANZIERBAR

Während die SPD und Arbeitsminister Heil sich beitsleben auch bei einem durchgehend geringe- mit der Grundrente für einen Weg entschieden ren Einkommen im Alter mindestens rund 1.000 haben, der teuer und unfair ist, weil das Geld Euro übrig blieben. Gleichzeitig würden keine ord- mit der Gießkanne verteilt werden soll, haben nungspolitischen Probleme wie etwa die Abkehr die Freien Demokraten mit der Basis-Rente ein vom Äquivalenzprinzip in der Rentenversicherung Modell vorgelegt, das eine schlüssige Lösung oder die Nutzung von Beitragsgeldern für versi- zur zielgenauen Vermeidung von Altersarmut cherungsfremde Leistungen aufgeworfen. bietet. „Ebenso erhält die Basis-Rente nur, wer auch „Wer gearbeitet und vorgesorgt hat, hat bei un- wirklich Unterstützungsbedarf hat. Dafür soll serem Konzept immer mehr als die Grundsiche- man aber im Alter nicht zum Sozialamt gehen rung. Und ebenfalls immer mehr als jemand, der müssen, denn Beantragung und Auszahlung lau- das nicht getan hat“, erläutert Johannes Vogel, fen über die Rentenversicherung. Wir rechnen für rentenpolitischer Sprecher der FDP-Bundes- unser Modell mit Kosten in Höhe von rund 400 Johannes Vogel, rentenpolitischer tagsfraktion und Generalsekretär der FDP NRW. Millionen Euro – ein Bruchteil jener 5 bis 6 Milli- Sprecher der FDP-Bundestags- Durch einen Freibetrag in der Grundsicherung arden, die etwa für die SPD-Grundrente ins Kon- fraktion sowohl auf Einkünfte aus der Rentenversiche- tor schlagen würden. Dadurch ist unser Modell Weitere Informatio- rung als auch aus privater Vorsorge werde zum das wesentlich bessere Modell: Es ist fair, ziel- nen und Argumente: Beispiel ermöglicht, dass nach einem langen Ar- genau und finanzierbar“, sagt Johannes Vogel. i bit.ly/2F67XOV

| 23 Menschen und Themen und mancher (schönen) Überraschung. Ein Tag von 06:30bis22:30Uhrmitunglaublichspannenden vorstellen? Wie kannmansichsonst einenüblichenTag alsMinister Indem mansichgutvorbereitet undweiß, wasmanwill. marathon durch? haben. Wiehältmansoeinen21-Stunden-Verhandlungs- „Wachstum, Beschäftigung, Strukturwandel“mitberaten Energieversorgung, überdieSieauchinderKommission Ein wichtigesThemaist nachwievor dieZukunftder und klimafreundliche Energieversorgung. vationen, digitale Kompetenz und einesichere, bezahlbare balen Wettbewerb dringendangewiesen aufstarke Inno- mit einerleistungsfähigen Wirtschaft.Unddieseist imglo- im Mittelpunkt. Wohlstand gibtesfürjedeneinzelnennur Mit einerklaren Orientierung:Für michsteht derMensch Überblick? breites Themenfeld zuständig. Wiebehältmandaden schaft, Innovation, Digitalisierung undEnergie fürein Herr Prof. Dr. Pinkwart,SiesindalsMinister fürWirt- in Nordrhein-Westfalen, inDeutschland undauchweltweit. Es gibtviele schöneOrte, von denen ichbegeistert bin–hier Und außerhalbvon NRW:Was ist IhrLieblings-Reiseziel? ich zugegebenermaßenauchnochnichtgewesen. lingen imKreis Siegen-Wittgenstein zumBeispiel.Dortbin In derGemeindeBenolpeimKreis OlpeoderinOberheus- versorgt undwir konnten viele „weiße Flecken“ schließen. der nordrhein-westfälischen Haushalte mitLTE-Netzen Mobilfunknetze vorankommen. Inzwischensind99Prozent Ich konnte gerade vorstellen, wie wirmitdemAusbauder noch Ecken inNRW,dieSienichtkennen? Sie sinddauerndimLandunterwegs. Gibteseigentlich FDP-LANDESVERBAND i Besuchen Sie dazueinfach: issuu.com/liberal-nrw Sie können dasliberal.nrw auchonlinelesen! |INTERVIEW Prof. Dr. Andreas Pinkwart ist seit 2017 Minister für Wirtschaft, Innovation, Digita sowie Rektor derHHLLeipzigGraduate SchoolofManagement. Von 2011bis2017warerProfessor fürInnovationsmanagement undEntrepreneurship sitzender undvon 2003bis2011zudemstellvertretender Bundesvorsitzender derFDP. des LandesNRWwurde. Von 2002bis2010warAndreas PinkwartLandesvor- tag ein,bevor er2005Wissenschaftsminister undstellvertretender Ministerpräsident an derUniversität Siegenberufen. 2002zogererstmals indenDeutschenBundes schen Berg Seelscheid geboren und 1997 auf den Lehrstuhl für Betriebswirtschaft lisierung undEnergie desLandesNordrhein-Westfalen. Erwurde 1960imrheini INTERVIEW twitter.com/a_pinkwart entschieden werden kann,dezentral belassen. sich dieEUeherzurückziehenundalles, wasvor Ortbesser gemeinsam undstark handeln.Ausanderen Fragen könnte cherheitspolitik, freier Welthandel undSprunginnovationen, Europa sollte beidengroßen Aufgaben,wieAußen- undSi- Herausforderungen, dieangegangenwerden müssen? Was sindinIhren Augendiedrängendsten europäischen freiheitlichen undfriedlichenZusammenlebens begeistern. pen undbesonders jungeMenschenfürEuropa alsIdeedes wollen. Wirmüssen dasAuseinanderdriften Europas stop- ausgeht, dasdieKräfte stärkt, dieEuropa weiterbringen Dass von derEuropawahl imMaieinSignaldesAufbruchs wäre das? Wenn SieeinenpolitischenWunschfrei hätten –welcher Öffentlichkeit zugänglichmachenkönnen. ihre PublikationenundForschungsarbeiten einerbreiteren struktur für Museen bereitstellen möchten, mit der diese eine GründerinundeinenGründer, dieeinedigitale Infra- fördern zumBeispiel durch unserGründerstipendium.NRW Mich faszinieren immer wieder lebenspraktische Ideen. Wir Und welche Appsollte dringendeinmalerfundenwerden? Das ist einegute Frage –Twitter würde ichsagen. figsten? Welche AppöffnetderDigitalminister eigentlichamhäu- Dingen desLebensimmerwiederneubegeistern zulassen. siertem BlickfürMenschundNaturvon denvielen schönen ren, Landschaften undJahreszeiten undsichmitinteres- dend ist fürmich,offen zuseinfürunterschiedliche Kultu- Ich willdagarkeinen einzelnen herausheben. Entschei-

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IMPRESSUM Herausgeber: FDP-Landtagsfraktion NRW und FDP-Landesverband NRW | Redaktion: verantwortlich für Inhalt und Seiten der FDP-Fraktion Nadja Kremser, verantwortlich für Inhalt und Seiten des Landesverbandes Mirco Rolf-Seiffert Anschrift der Redaktion: FDP-Landtagsfraktion NRW, Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf, [email protected] | FDP NRW, Wolfgang-Döring-Haus, Sternstraße 44, 40479 Düsseldorf, [email protected] Herstellung: Loyalty Lab GmbH | Bildquelle: fotolia.de