Besprechungsprotokoll vom 12.05.2020 DB Netz AG 5. Runder Tisch, Niedersachsen, Ausbaustrecke Ostkorridor Nord Kantstraße 4 Stendal – , 2. Baustufe (Teil des 39104 Magdeburg Ostkorridor Nord) https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/stendal- salzwedel-uelzen

Teilnehmende: Name Institution Niedersächsisches Dr. Carla Ministerium für Wirtschaft, Eickmann Arbeit, Verkehr und Digitalisierung Andreas Hartwig DB Netz AG Bauernverband Johannes Heuer Nordostniedersachsen e.V. Alisa Janik DB Netz AG NABU Kreisgruppe Uelzen Friedrich Kaune e.V. Denis Koch DB Netz AG Julian Koepff IFOK Christine Körber DB Netz AG Stefanie Lotz Landkreis Uelzen NLStBV, Geschäftsbereich Holger Meins Lüneburg Wilfried Meyer Dorfleben NLStBV, Geschäftsbereich Dirk Möller Lüneburg

Samtgemeinde , Gem. Michael Müller Ort/Zeit: Wrestedt und Virtuelle Veranstaltung, Microsoft Teams Joachim Partzsch Projektbeirat Alpha-E Konferenz, 12.05.2020, 17:00-20:00 Uhr Peter Ramünke Gemeinde Wrestedt

Herbert Rathje Gemeinde Soltendieck Protokollumfang: Rebecca Ruhfaß IFOK 14 Seiten Gemeinde Wrestedt,

Dieter Schoop Wieren 2030 – Verein Für Anlagen: Dorfentwicklung e.V. - Präsentation 5. Runder Tisch – Landkreis Lüchow- Jürgen Schwarz Ausbaustrecke Stendal – Uelzen, Dannenberg Niedersachsen Heiko Steinbrück DB Netz AG Freiwillige Feuerwehr Wolfgang Struck Billerbeck Erstellt von: IFOK GmbH | Julian Koepff Silke Hansestadt Uelzen Erstellt am: 19.05.2020 Weidenhöfer Versandt am: 02.06.2020 Wieren 2030 – Verein Für Überarbeitet am: 22.06.2020 Albert Wieblitz Dorfentwicklung e.V. Yvonne Wutzler DB Netz AG Joseph Gemeinde Soltendieck Zettelmaier

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Nr. Inhalte/Maßnahmen 1. Begrüßung

▪ Der Projektleiter des Ostkorridors Nord bei der DB Netz AG, Andreas Hartwig, und die Moderatorin Rebecca Ruhfaß, IFOK GmbH, begrüßen die Teilnehmenden. Rebecca Ruhfaß hat die Moderation von Arne Spieker übernommen. Andreas Hartwig betont, die Online-Konferenz stelle unter den gegebenen Umständen das bestmögliche Angebot dar, um den gemeinsamen Dialog weiterzuführen. Rebecca Ruhfaß dankt allen Beteiligten für ihre Bereitschaft zur Teilnahme an dem virtuellen Format und stellt die Tagesordnung vor, welche ohne Änderungen angenommen wird. ▪ Rebecca Ruhfaß begrüßt Holger Meins und Dirk Möller von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV). Der Teilnehmendenkreis des Runden Tisches sei gemäß Wunsch aus der letzten Sitzung um die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) erweitert worden.

Protokoll ▪ Das Protokoll der 4. Sitzung wird nach kurzer Diskussion unverändert angenommen. ▪ Andreas Hartwig bedauert im Namen des Projektteams den verzögerten Versand des Protokolls der vergangenen 4. Sitzung. ▪ Ein Teilnehmender bittet um den Versand der Teilnehmendenliste im Excel- Format.

Anregungen aus der letzten Sitzung ▪ Nachdem in der letzten Sitzung die Teilnahme der zuständigen Landesstraßenbaubehörde angeregt worden war, sind in dieser Sitzung zwei Vertreter der NLStBV anwesend. ▪ Schriftlich eingereichte Nachfragen auf Grundlage des Protokolls der letzten Sitzung werden unter den inhaltlichen Punkten der heutigen Sitzung behandelt.

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Nr. Inhalte/Maßnahmen ▪ Andreas Hartwig betont, dass die Projektleitung weiterhin gerne im Rahmen der terminlichen Möglichkeiten auf Anfrage an Gremiensitzungen teilnehme und zum aktuellen Projektfortschritt informiere, wie bereits im Stadtrat Stendal. Dies könne auch online geschehen.

1. 2. Projektstand

Technische Planung ▪ Andreas Hartwig stellt den aktuellen Projektstand zur Technischen Planung an der Ausbaustrecke Stendal-Uelzen vor (Folie 4). Über die in der Folie dargestellten Informationen hinaus erläutert er: Der Bau des zweiten Gleises gliedere sich in drei Phasen. In einer ersten Phase setze man bestehende Signalanlagen, die im Bereich des künftigen zweiten Gleises stehen, auf die andere Gleisseite um. Darüber hinaus würden die elektronischen Stellwerke angepasst und für den weiteren Streckenausbau vorbereitet. In der zweiten Phase werde das noch aufzubauende Gleis errichtet, während der bestehende Verkehr weiterhin das Bestandsgleis nutze. In der dritten Phase werde der bestehende Verkehr eingleisig auf dem neuen Gleis geführt, während man am Bestandsgleis die notwendigen Umbaumaßnahmen vornehme. ▪ Danach erläutert Andreas Hartwig, dass im Rahmen einer ersten Inbetriebnahmestufe punktuelle Maßnahmen auf Grundlage des bestandskräftigen Planrechts im Vorfeld der geplanten Hauptbaumaßnahmen umgesetzt werden sollen. Er erklärt die vorgezogene Maßnahme am Bahnhof Schnega (Folie 5). Zur Folie erläutert er: Aktuell seien im Bahnhof Schnega von vier Gleisen zwei aufgebaut. Vorgezogen solle ein weiteres Gleis zwischen den beiden bestehenden Gleisen aufgebaut werden. Die Bauzeit werde ca. zwei bis drei Monate betragen. In der Hauptbauphase der Ausbaustrecke folgten dort dann noch weitere Maßnahmen, wie der Aufbau des noch fehlenden vierten Gleises, Lärmschutzmaßnahmen, sowie die Anpassung der Bahnsteige.

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Fragen und Diskussion: Technische Planung ▪ Gibt es Neuigkeiten zur Anpassung der Verkehrsstation Wieren? Andreas Hartwig erklärt, es gebe dazu aktuell keinen neuen Stand. Die Verkehrsstation werde ausgebaut und die bestehenden Bahnsteigkanten verlängert. Die Personenunterführung zum Inselbahnsteig erhalte einen niveaufreien Zugang und werde dank eines Durchbruchs künftig auch von nördlicher Seite aus zugänglich sein. ▪ Haben sich die prognostizierten Zugzahlen verändert? Andreas Hartwig verneint: Die Prognose für 2030 habe sich seit März 2019 nicht verändert. Eine Teilnehmende erklärt, aus Sicht des Niedersächsischen Verkehrsministerium gebe es unterschiedliche und in sich nicht konsistente Zugzahlen. Die derzeit angesetzten Güterzugzahlen entsprächen nicht den angrenzenden Projekten. Eine diesbezügliche Anfrage beim Bundesverkehrsministerium habe noch zu keiner Klärung geführt. ▪ Im Bahnhof Schnega gibt es bisher Außenbahnsteige. Wird das vierte Gleis zwischen den Bahnsteigen verlegt? Andreas Hartwig erläutert: Der Bahnsteig in Richtung Uelzen werde abgebrochen und hinter dem vierten Gleis neu aufgebaut. Die Eisenbahnunterführung bleibe bestehen. ▪ In welche Richtung werden die Bahnsteigkanten im Bahnhof Schnega verlängert? Andreas Hartwig antwortet: Die Bahnsteigkante in Schnega werde voraussichtlich in Richtung Salzwedel verlängert. Das liege am schwierigen Gelände (Straße in Troglage aufgrund der Eisenbahnüberführung, starke Hanglagen). Andreas Hartwig stellt in Aussicht, dass für den Bereich Schnega eine 3D-Simulation erstellt werde. Eine Verlängerung in Richtung der Unterführung ergäbe wenig Verbesserungen für die Zugänglichkeit. ▪ Sind die Anpassungen im Bahnhof Schnega auf den Grundstücken der DB möglich oder müssen weitere Flächen erworben werden? Andreas Hartwig antwortet, die Flächen der zukünftigen Gleisanlagen gehörten

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Nr. Inhalte/Maßnahmen bereits der DB. Eventuell sei aber geringfügiger Flächenerwerb z.B. für Lärmschutzmaßnahmen oder Bahnsteigverlängerungen notwendig. ▪ Auf Nachfrage erklärt Andreas Hartwig, an der Brücke an der K7 in Schnega seien keine Anpassungen notwendig. ▪ Müssen Überholgleise immer in Bahnhöfen verlegt werden oder könnten sie auch in Bereichen mit weniger kreuzendem Straßenverkehr liegen? Andreas Hartwig bestätigt, dass auf Strecken mit wenig oder keinem Fernverkehr die Verlegung von Überholgleisen außerhalb von Haltepunkte Vorteile bringe. Bei der Ausbaustrecke Stendal-Uelzen sei die Anordnung der Überholbahnhöfe und der Verkehrsstationen in der vorliegenden Art und Weise planfestgestellt. Das Projekt müsse sich an diesen gegebenen Umständen orientieren. ▪ Sind für den Haltepunkt Soltendieck weitere Maßnahmen für die Erreichbarkeit beider Gleise geplant? Andreas Hartwig weist darauf hin, dass im Rahmen des Projekts in Soltendieck keine zusätzliche Fußgängerquerung zur Erreichung der Bahnsteigkanten errichtet werde, da die Zugänglichkeit zu den Bahnsteigkanten über den bestehenden Bahnübergang gewährleistet sei. Es bestehe immer die Möglichkeit, eine neue Kreuzung (z.B. Fußgängerbrücke) zu fordern, wobei die Kosten einer neuen Kreuzung gemäß Eisenbahnkreuzungsgesetz (EKrG) vom Baulastträger des neuen Verkehrswegs zu tragen wären. ▪ Ist in Soltendieck eine Absperrung an den Gleisen vorgesehen, damit die Strecke durch Fußgänger nicht gekreuzt werden kann? Andreas Hartwig verneint. Für Fußgänger bestünden grundsätzliche Regeln zu Nutzung von Verkehrswegen. Die Gleise müssten ordnungsgemäß am Bahnübergang gekreuzt werden. ▪ Der Bahnübergang in Soltendieck liegt an einer Landesstraße mit steigendem Verkehrsaufkommen und besitzt nur sehr schmale Fußgängerwege. Das stellt, insbesondere mit Reisegepäck, eine Gefahrenstelle dar. Andreas Hartwig teilt mit, dass der Bahnübergang im Zuge des Streckenausbaus angepasst werde. Dazu gehöre auch die Herstellung eines ausreichend

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Nr. Inhalte/Maßnahmen dimensionierten Gehwegs zur Fußgängerquerung. Ein Teilnehmender erklärt für die Gemeinde Soltendieck, die künftige Gestaltung der Kreuzung müsse noch im Detail festgelegt werden.

Bahnübergänge ▪ Andreas Hartwig stellt den aktuellen Projektstand zu den Bahnübergängen entlang der Ausbaustrecke vor (Folie 6). Über die in den Folien dargestellten Informationen hinaus erläutert er: - Für den Bahnübergang km 93,8 über die L270 in Wieren sei eine Eisenbahnüberführung gemäß jetzigem Planungsstand (Machbarkeitsstudie) die präferierte Lösung der Kreuzungspartner. Die DB prüfe jedoch auch weitere Varianten. - Die DB setze die bereits seit Jahren intensiv geführten Gespräche mit Straßenbaulastträgern und Rettungsdiensten fort. Darüber hinaus gebe es keinen neuen Sachstand. Falls das Rettungswesen Verschlechterungen durch die Ausbaustrecke erkenne, durch welche die Rettungszeiten nicht mehr eingehalten werden könnten, insbesondere bei verzögerter Realisierung der Bundesautobahn 39, bittet er um detaillierte Rückmeldung an das Projektteam.

Fragen und Diskussion: Bahnübergänge ▪ Angesprochen auf die Planungen der Bundesautobahn 39 sagt ein Teilnehmender im Namen der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV), es sei nicht richtig, dass es grundsätzliche Verzögerungen bei den Planungen gebe. Im Abschnitt 4 der geplanten Bundesautobahn 39 sei für das erste Halbjahr 2021 der Antrag auf Einleitung des Planfeststellungsverfahrens vorgesehen. Mit einem Planfeststellungsbeschluss (d.h. Genehmigung und Erteilung Baurecht) werde im Laufe der nächsten Jahre gerechnet. ▪ Die geplante Bundesautobahn 39 wird die Ausbaustrecke Stendal-Uelzen einmal kreuzen. Inwiefern wirkt sich der Bau der Autobahn verkürzend auf die

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Nr. Inhalte/Maßnahmen Rettungszeiten entlang der Strecke aus? Für die NLStBV antwortet ein Teilnehmender, in die Planungen der A39 würden alle Träger öffentlicher Belange einbezogen. Dabei würden auch die Rettungskonzepte zum Gegenstand gemacht. Andreas Hartwig verdeutlicht, dass zu dieser Frage eine Aussage des Rettungswesens notwendig sei. Er bittet die Verantwortlichen zu klären, ob die A39 eine Verbesserung für die Erreichbarkeit der Orte entlang der Ausbaustrecke bringe oder nicht. Ein Teilnehmender gibt zu bedenken, dass dafür zentral sei, an welchen Stellen zwischen Uelzen und Autobahnabfahrten geplant seien. Dies stehe jedoch noch nicht endgültig fest. Seitens der NLStBV wird ergänzt, dass die Lage der Anschlussstellen zwischen Uelzen und Bad Bodenteich fest steht. ▪ Wie hat sich die Rettungskonzeption für Wieren und Soltendiek inzwischen durch kommunale Planung verändert? Ein Teilnehmender antwortet, das Ergebnis einer Vorabbeurteilung durch einen Gutachter im Auftrag der Samtgemeinde Aue liege der DB inzwischen vor. Ein anderer Teilnehmender ergänzt, der Landkreis Uelzen werde in Abstimmung mit der Samtgemeinde Aue ein Gutachten in Auftrag geben. Es gebe die Auffassung, an einigen Stellen sei noch genauer zu prüfen, ob die höhengleichen Kreuzungen (Bahnübergänge) ausreichten, oder ob die Gemeinden aus Gründen des Rettungswesens niveaufreie Kreuzungen (Brücken, Unterführungen) fordern müssten. ▪ Wenn das Konzept der Planung von Bahnübergängen inzwischen erarbeitet worden ist, sind dann auch die Straßenbaulastträger erneut damit konfrontiert, um sich mit der DB darüber abzustimmen, ob sie im Falle von Gleiswechseln über Bahnübergänge damit einverstanden sind? Andreas Hartwig erklärt, hierzu sei noch keine Aussage möglich.

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Nr. Inhalte/Maßnahmen ▪ Hat das Land Niedersachsen bereits einer Finanzierung des Bahnübergangs in Wieren zugestimmt? Andreas Hartwig verneint. Es bestehe bereits Einigkeit mit dem Straßenbaulastträger über die Notwendigkeit der Eisenbahnüberführung. Darauf aufbauend müssten nun Land und Bund prüfen, ob aus ihrer Sicht ebenfalls der Bedarf bestehe. Die DB übernehme die Planungen. ▪ Falls bei den Trägern des Rettungswesens Zweifel aufkommen, dass sich Rettungszeiten durch den Ausbau der Bahnstrecke weiter einhalten lassen: Wann sollten diese auf das Projektteam der DB zugehen? Andreas Hartwig antwortet: Sobald aus Sicht des Rettungswesens die klare Aussage bestehe, dass die Beibehaltung eines niveaugleichen Bahnübergangs das bisherige Rettungskonzept unmöglich mache, dann bitte er die Träger des Rettungswesens, Kontakt zum Projektteam der DB aufzunehmen. Die DB initiiere dann eine Abstimmung mit dem Straßenbaulastträger sowie Verantwortlichen des Rettungswesens. Falls dabei Einvernehmen bestehe, dass die Sicherheit durch die verlängerten Schließzeiten nicht mehr gewährt sei, könnten Planungen für eine niveaufreie Kreuzung eingeleitet werden. Notwendige Grundlage sei jedoch eine saubere und rechnerisch fundierte Argumentation zur Notwendigkeit einer niveaufreien Kreuzung. Er bittet die Verantwortlichen des Rettungswesens um klare und belegbare Aussagen, an welchen Bahnübergängen entsprechende Anpassungen notwendig werden. ▪ Gibt es zum Bahnübergang der L270 in Wieren bereits eine Priorisierung der Variante Eisenbahnüberführung? Andreas Hartwig verweist auf die Machbarkeitsstudie, in der verschiedene Optionen untersucht wurden. Die Eisenbahnüberführung sei derzeit die Vorzugslösung, es müssten jedoch weiterhin andere Varianten betrachtet werden. Eine Teilnehmende ergänzt, das Landesverkehrsministerium präferiere eine Lösung an Ort und Stelle und begrüße das Vorgehen der DB. Seitens der Gemeinde Wrestedt wird geäußert, bisher sei nur eine Machbarkeitsstudie vorgestellt worden. Auch die Gemeinde favorisiere eine

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Nr. Inhalte/Maßnahmen Lösung an Ort und Stelle. Die Gemeinde kündigt an, es der Runde bekanntzugeben, wenn Grobplanungen vorlägen. ▪ Bezüglich des Bahnübergangs in Soltendieck bestätigt Andreas Hartwig, ein niveaugleicher Bahnübergang sei weiterhin aktueller Stand der Planung. Ein Teilnehmender ergänzt, es lägen dort auch schon Einschätzungen zum Brandschutz vor. ▪ Entstehen durch die geplante Absenkung der L270 in Wieren für die Eisenbahnüberführung möglicherweise Probleme für die Erschließung der angrenzenden Gebäude oder für das Ortsbild? Andreas Hartwig erläutert, im Rahmen der Machbarkeitsstudie sei die Erschließung der angrenzenden Grundstücke bereits betrachtet worden. Im Rahmen der weiteren Planungen müssten die angesprochenen Aspekte weiter untersucht werden. ▪ Ist durch die Bauausführung gewährleistet, dass die neue Eisenbahnüberführung in Wieren in etwa zeitgleich mit der Neubaustrecke in Betrieb genommen werden kann? Andreas Hartwig bestätigt, es sei insbesondere im Hinblick auf den hohen Aufwand das Ziel der Planungen, die neue Eisenbahnüberführung im Rahmen des Bahnausbaus zu errichten. ▪ Ist in Stederdorf für die Erreichbarkeit der Verkehrsstation für Fußgänger die Errichtung eines höhenungleichen Übergangs geplant, wie von Frau Lühmann MdB in Aussicht gestellt? Andreas Hartwig verneint. Im Rahmen des Projektes seien keine Planungen für die Errichtung eines solchen Fußgängerübergangs vorgesehen, da aufgrund der Erreichbarkeit der Bahnsteigkanten über den Bahnübergang keine Notwendigkeit bestehe. Dem Projekt sei keine Forderung eines höhenungleichen Übergangs im Bereich Stederdorf von Frau Lühmann MdB bekannt. Ein Teilnehmender ergänzt, dass soweit ihm bekannt für die Gemeinde Wrestedt dazu keine weiteren Informationen vorlägen.

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Lärm- und Erschütterungsschutz ▪ Andreas Hartwig stellt den aktuellen Projektstand zum Lärm- und Erschütterungsschutz entlang der Ausbaustrecke vor (Folien 7-8). Über die in den Folien dargestellten Informationen hinaus erläutert er: - Die Erstellung der Gutachten habe sich aus Qualitätsgründen verzögert. Die eingegangenen Anmerkungen würden eingearbeitet. Die Finalisierung insbesondere des Gutachtens zu übergesetzlichen Maßnahmen aus dem Dialogforum Schiene Nord gestalte sich einerseits aufgrund der nicht vorhandenen Planungsgrundsätze und andererseits aufgrund der derzeitigen Gesundheitslage schwierig. Ziel sei es, beide Gutachten im Laufe des dritten Quartals 2020 abzuschließen. - Entlang der Strecke würden aus heutiger Sicht ca. 40 km Lärmschutzwände errichtet. - Die Bebauung liege teilweise direkt an der Bahnlinie und Straßenquerungen machten Durchschneidungen von Lärmschutzanlagen notwendig. Deshalb seien aktive Lärmschutzmaßnahmen voraussichtlich nicht ausreichend. Oberstes Ziel sei die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. - Für Einhausungen der Strecke wie sie erforderlich wären, um den Forderungen des Dialogforums Schiene Nord nach vollständiger Lösung aller Schutzfälle mit aktiven Lärmschutzmaßnahmen zu entsprechen, seien Kosten von ca. 50.000 bis 70.000 Euro pro laufendem Meter zu erwarten. - Die Fertigstellung des Gutachtens zu „Untersuchungen zu betriebsbedingten Erschütterungsimmissionen“ sei noch im laufenden Quartal geplant.

Fragen und Diskussion: Lärm- und Erschütterungsschutz ▪ Wann werden die Anliegerinnen und Anlieger über den aktuellen Stand zum Lärmschutz informiert? Andreas Hartwig antwortet, seit den Bürgerinformationsveranstaltungen in den einzelnen Gemeinden liege aktuell kein neuer Sachstand vor. Derzeit würden noch

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Nr. Inhalte/Maßnahmen die Rückmeldungen aus den Veranstaltungen eingearbeitet. Wenn sich ein neuer Stand ergebe, werde die DB diese Informationen weitergeben. ▪ Auf Bitte eines Teilnehmenden berichtet Andreas Hartwig von den Bürgerinformationsveranstaltungen im vergangenen Jahr. Unter den Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertretern sowie den Bürgerinnen und Bürgern überwiege die Zufriedenheit, dass durch Lärmschutzwände eine Verbesserung des Status Quo in Aussicht stehe. Vereinzelt habe es aber auch kritische Anmerkungen gegeben. ▪ Für den Projektbeirat des Dialogforums Schiene Nord erklärt ein Teilnehmender, man werde keine Forderung nach einer umfassenden Einhausung der Ausbaustrecke erheben. Der Projektbeirat unterstütze die Gemeinden in ihren Forderungen. Er unterbreitet den Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden entlang der Strecke den Vorschlag, Forderungen nach übergesetzlichen Maßnahmen in einer gemeinsamen Stellungnahme mit dem Projektbeirat zu sammeln. ▪ Ist in der Lärmschutzanalyse inzwischen auch eine Gesamtlärmbetrachtung mit einbezogen worden? Andreas Hartwig antwortet: Wo immer eine Gesamtlärmbetrachtung erforderlich sei, werde sie durchgeführt. Gemäß der Lärmkartierung sei die höchste Lärmbelastung an der Bundesstraße B4/B191 festzustellen. Da in diesen Bereichen keine schutzbedürftige Nutzung vorliege, sei dort jedoch keine Gesamtlärmbetrachtung erforderlich. In allen anderen Streckenbereichen gebe es keinen nennenswerten Umgebungslärm, sodass dort ebenfalls auch keine Gesamtlärmbetrachtung erforderlich sei.

Umweltplanung ▪ Christine Körber, DB Netz AG, stellt den Stand der Umweltplanung zur Ausbaustrecke Uelzen-Stendal vor (Folien 9-26). Über die in den Folien dargestellten Informationen hinaus erläutert sie:

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Nr. Inhalte/Maßnahmen - Die Kartierung sei abgeschlossen. Die Dokumentation werde als Anhang in die Genehmigungsunterlagen übernommen und sei dann im Genehmigungsverfahren öffentlich einsehbar. - Mit Fortschreiten der technischen Planung würden die Betroffenheiten einzelner Arten eingeschätzt und nach Möglichkeiten zur Verringerung der Betroffenheiten durch Anpassungen der Planungen gesucht. ▪ Abschließend richtet Christine Körber eine Bitte an die Teilnehmenden: Um Eingriffe in den Naturhaushalt entlang der Strecke auszugleichen, müssten in unmittelbarere Nähe der Trasse Ausgleichsflächen, insbesondere für artenschutzrechtliche Maßnahmen, gefunden werden. Denkbar seien sowohl ein breiter Streifen entlang der Strecke als auch größere konzentrierte Bereiche in den einzelnen Landkreisen. Aufbauend auf den Ergebnissen der Kartierung müssten dort dann für einen garantierten Zeitraum von ca. 25 Jahren vor allem Lebensräume für Brutvögel, Fledermäuse und Zauneidechsen geschaffen werden. Die Suche nach geeigneten Flächen in Streckennähe gestalte sich schwierig. Die Teilnehmenden seien daher aufgerufen, Kenntnis zu geeigneten Flächen an das Projektteam der DB weiterzugeben.

Fragen und Diskussion: Umweltplanung ▪ Wurden auch die Wildbestände untersucht? Christine Körber antwortet, auch die Wildbestände seien Gegenstand der Untersuchung in Form von Recherchen bei der DB (Aufzeichnung von Unfallereignissen) sowie Behörden und Pächtern gewesen. Aufgrund der geringen Rückmeldung auf Anfragen an die Jägerschaft basiere die Untersuchung vor allem auf bahninternen Meldungen zu Vorkommnissen. Ein Teilnehmender bietet an, die Kreisjägerschaft für die Anfrage zu sensibilisieren und um Rückmeldung zu werben. Christine Körber sagt zu, die entsprechenden Informationen an den NABU weiterzuleiten.

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Nr. Inhalte/Maßnahmen ▪ Zu Folie 25 merkt ein Teilnehmender an, hier sei vermutlich statt des Uelzener Stadtforsts der Veerßer Wald gemeint. Anmerkung: Dies wurde geprüft, ist richtig und wurde im Foliensatz korrigiert.

Fragen und Diskussion: Sonstiges ▪ Wie planen Sie die umweltfreundliche Vegetationskontrolle der Trasse? Verwenden Sie weiterhin Glyphosat? Andreas Hartwig antwortet, dass dem Projektteam keine aktuellen Informationen dazu vorlägen, da es sich dabei um ein Thema des laufenden Betriebs handle. Er sagt zu, die Frage bahnintern weiterzugeben und die Antwort den Teilnehmenden des Runden Tisches mitzuteilen.

2. 3. Terminschiene, Themen der nächsten Sitzung, Sonstiges

▪ Andreas Hartwig erklärt den Zeitplan der weiteren Projektschritte (Folie 27). Er ergänzt: - Die Umweltplanung könne erst finalisiert werden, wenn die technische Planung abgeschlossen sei. Erst dann seien verlässliche Aussagen zu Art und Umfang der Eingriffe in den Naturhaushalt möglich. Daher verzögere sich die Fertigstellung der Umweltplanung mit jeder Verzögerung der technischen Planung. ▪ Auf Nachfrage eines Teilnehmenden erklärt Andreas Hartwig, für die Ausbaustrecke Stendal-Uelzen sei keine Parlamentarische Befassung vorgesehen. Das Projekt befinde sich bereits in Leistungsphase 3 (Entwurfsplanung) bzw. 4 (Genehmigungsplanung) gemäß Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Die Ergebnisse der Untersuchung zu übergesetzlichen Forderungen gemäß Dialogforum Schiene Nord würden zur Verfügung gestellt. ▪ Andreas Hartwig weist auf die anstehenden Termine der Öffentlichkeitsbeteiligung hin (Folie 28). Darüber hinaus teilt er mit:

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Nr. Inhalte/Maßnahmen - Im laufenden Jahr 2020 sei noch mindestens eine Sitzung des Runden Tisches Niedersachsen geplant. - Für das 4. Quartal 2020 seien analog der letzten Jahre wieder Bürgerinformations-Veranstaltungen geplant. Aufgrund der anhaltend unklaren Situation könne sich der avisierte Zeitraum, gegebenenfalls auch das avisierte Format, ändern. ▪ Rebecca Ruhfaß fasst die zwei Bitten des Projektteams an die Teilnehmenden zusammen: - Bitte nehmen Sie Kontakt mit dem Projektteam auf, wenn Sie Hinweise auf trassennahe Komplexe (Flächen) haben, die sich möglicherweise für Kompensationsmaßnahmen eignen. - An die für das Rettungswesen zuständigen Stellen: Wenn die Einschätzung besteht, dass an einem Bahnübergang das Rettungswesen durch den Ausbau der Strecke beeinträchtigt ist, formulieren Sie die Bedenken und Argumente deutlich und konkret, bezogen auf den jeweiligen Bahnübergang. Bitte geben Sie die Informationen an den zuständigen Straßenbaulastträger und das Projektteam, um die Abstimmung zu erleichtern. ▪ Rebecca Ruhfaß bittet zum Abschluss um Rückmeldung zum gewählten Online- Format. Die Teilnehmenden äußern sich zufrieden. Teilweise wird geäußert, Präsenzsitzungen ermöglichten einen besseren persönlichen Austausch und würden bevorzugt. Andreas Hartwig betont, dass der DB ein intensiver persönlicher Austausch wichtig sei, der online manchmal schwierig sei. Sobald die Situation dies zulasse, werde der Runde Tisch zu Präsenztreffen zurückkehren. ▪ Andreas Hartwig und Rebecca Ruhfaß danken den Teilnehmenden für die Annahme des Formats und die disziplinierte Teilnahme.