Schiphorst, Iris ter

Iris ter Schiphorst ihrer Mutter, die als Pianistin tätig war. Von 1973 bis 1978 folgte das Klavier-Studium an der Bremer Musik- * 1956 in Hamburg, Deutschland hochschule. Nach zahlreichen Reisen durch Europa und Afrika (1978-80) wechselte sie – auch bedingt durch eine Komponistin, Pianistin, Autorin, Bassistin, persönliche Krise – das Instrument: sie spielte fortan als Schlagzeugerin, Keyboarderin. Bassistin, Schlagzeugerin und Keyboarderin in diversen Rockgruppen, unter anderem in der Bremer Frauenband "Musik ist für mich Sprache, ob ich will oder nicht. Es "Seven kick the can". 1986 begann ter Schiphorst an der geht mir in ganz ursprünglichem Sinne darum, etwas aus- Berliner FU ein Studium der Geisteswissenschaften (Phi- zudrücken, etwas mitzuteilen. Ausgangspunkt ist dabei losophie, Theater- und Kulturwissenschaft), das später immer mein Körper. Wenn mich etwas sehr bewegt, wird an der kulturwissenschaftlichen Fakultät der Humboldt in mir eine Art innerer Monolog in Gang gesetzt, der auf Universität fortgeführt wurde. Parallel zum Studium be- ganz verschiedenen Ebenen, ja über ganz verschiedene suchte sie Kompositionskurse bei und Sinne den ganzen Körper erfasst." (In: Programmheft . Zudem nahm ter Schiphorst an musikwissen- zur Uraufführung von „Hundert Komma Null“ im Rah- schaftlichen Seminaren bei Helga de la Motte Haber an men der Münchener Konzertreihe Musica Viva.) der Technischen Universität teil. Ende der 1980er Jahre gründete sie mit Mayako Kubo, Frank Hilberg, Franz Profil Martin Olbrisch u.a. den Verein "zeit-Musik", 1990 folgte Ter Schiphorst ist ab etwa Mitte der 1990er Jahre im Be- die Gründung des auf live-elektronische Musik speziali- reich des Musiktheaters, der Orchester- und Ensemble- sierten Ensembles „Intrors“. Seit 1996 erfolgte eine – komposition hervorgetreten. Geschlechtsspezifische Fra- mittlerweile eingestellte – künstlerische Zusammenar- gen sind vor allem den Musiktheatern inhärent. So kehrt beit mit dem Berliner Komponisten und ehemaligen Le- ter Schiphorst die Erzählperspektive des Orpheusmythos bensgefährten . Heute lebt ter Schiphor- im 2002 auf einen Text von Karin Spielhofer entstande- st als freischaffende Komponistin und alleinerziehende nen "Euridice" um; nicht die Akzentuierung des Or- Mutter in Berlin. pheus’schen Hadesgangs steht im Vordergrund, sondern Würdigung die Empfindungen Eurydikes: "Bemerkenswert finde ich, dass die Erzählung immer nur aus Orpheus’ Perspektive Iris ter Schiphorst ist als Komponistin mit Ensemblekom- erzählt wird. Nie wird die Frage gestellt, wie es Eurydike positionen, Orchesterwerken und musiktheatralischen geht, wenn sie in der Unterwelt landet und was ihr in der Stücken bekannt geworden. Obgleich sie bereits 1992 Unterwelt widerfährt." (ter Schiphorst, in: Eurydike oder mit dem ersten Preis des Braunschweiger Kompositions- der Topos des Verschwindens, NZfM 5.2003, S. 31) Ne- wettbewerbs für Synthesizer- und Computermusik ausge- ben ihrem mittlerweile umfangreichen kompositorischen zeichnet wurde, trat sie erst Ende der 1990er Jahre ins Oeuvre verfasste ter Schiphorst zahlreiche kulturwissen- Blickfeld einer größeren Öffentlichkeit. Dem gemeinsam schaftliche Aufsätze. Zu ihren Hauptthemen zählt die Au- mit dem Berliner Komponisten Helmut Oehring geschaf- seinandersetzung mit Analogien zwischen Sprache und fenen Bühnenwerk "Silence Moves" für Stimme, Violine, Musik. Cello, E-Bass, präpariertes Klavier, Zuspielbänder, Video- installation und Live-Elektronik (1997) folgte 1999 die Orte und Länder Uraufführung des Werkes, mit dem ihr schließlich der Iris ter Schiphorst wurde in Hamburg geboren. Sie stu- Durchbruch gelang: die „Ballade für Orchester: Hundert dierte Klavier in Bremen und unternahm 1978-1980 Rei- Komma Null". Ter Schiphorsts extrovertierte und unge- sen durch Europa und Afrika. Ab 1986 studierte sie in künstelte Musiksprache kommt in diesem während der Berlin, wo sie heute als freischaffende Komponistin lebt. Münchener Konzertreihe Musica Viva uraufgeführten Werk exemplarisch zum Ausdruck. Im Anschluss an die Biografie Uraufführung schrieb der Musikkritiker Christoph Schlü- Iris ter Schiphorst, am 22. Mai 1956 in Hamburg gebo- ren: "Ter Schiphorst baut ihre Formteile – auch dies Zei- ren, wollte als Kind eigentlich Tänzerin werden, doch chen der Art-Rock-Affinität – vorzugsweise über struktu- krankheitsbedingt blieb es bei diesem Wunsch. Sie wand- rellen Versatzstücken, alla passacaglia oder in Ostinati te sich dem Klavier zu und bekam ersten Unterricht von auf. Es ist Direttissima-Musik, [d.h. eine Musik, die auf

– 1 – Schiphorst, Iris ter eine direkte Wirkung beim Zuhörer zielt.] hochfahrend, Player (2005) zu Grunde liegen. Im Falle des etwa 20-mi- lebenslustig und todesfreudig, bei allen instrumentalen nütigen Werks bestimmt kindliche Neugierde das Kon- Tricks und Extravaganzen nicht die Spur toten Papiers, zept: "Es geht mir in dieser Arbeit um eine spezielle Ener- was die packende Aufführung unterstrich. ‚Hundert Kom- gie, die ich mit der Kindheit verbinde. Um eine Energie, ma Null’ ist eigentlich ein bewegender Roadmovie fürs die gespeist ist durch Neugier auf Leben, die Suche nach Konzertpublikum. Nach diesem Einstand muss Iris ter Abenteuer, Wildheit, nach Ungebändigt sein. Eine Ener- Schiphorst als eine der viel versprechenden Gestalten im gie, die sich nicht schert um Regeln, Verbindlichkeiten, Dschungel mitteleuropäischer Orchesterkomposition gel- Formen." (zit. nach: Nauck 2005, S. 12). In dem in drei ten." (Frankfurter Rundschau, 22.2.2000) Abschnitte geteilten Werk (Annäherung 1, Annäherung Als szenische Komposition schuf ter Schiphorst 2001 die 2, 1 + 1 = 3) beschränkt sich die Komponistin zu keinem im selben Jahr in Bonn uraufgeführte und auf Theodor Zeitpunkt auf vorab ausgewählte Materialien oder eine Fontanes gleichnamigen Roman basierende Oper "Effie festgelegte Form. Mikrotonale Elemente sind ebenso prä- Briest". Im Zentrum des in Kooperation mit Helmut Oeh- sent wie Glissandi der Streicher, Präparationen des Kla- ring entstandenen Werkes steht die Darstellung der Rom- viers oder auch Einspielungen der CD-Player, die sich oft anhandlung. Das Geschehen konzentriert sich auf unter- auf Kinderlieder beziehen. schiedliche Wesenszüge von Fontanes Hauptperson: drei Für ihr vielfältiges Schaffen erhielt ter Schiphorst neben Schauspielerinnen verkörpern dabei – teils simultan agie- dem Braunschweiger Kompositionspreis für Synthesizer- rend – diese Charaktereigenschaften. und Computermusik den ersten Preis des internationa- Ähnlich konzipierte 2002 ter Schiphorst ihr Musikthea- len Kompositionswettbewerbs „Blaue Brücke“ (Dresden ter "Euridice" für eine tanzende Vokalistin, drei Sängerin- 1997) für ihr Bühnenwerk "Silence Moves". nen/Erzählerinnen, Tänzer, Bassflöte, Kontrabassklari- Rezeption nette, Violine, Cello, Kontrabass, Klavier/Keyboard, Schlagzeug und Elektronik (Text: Karin Spielhofer). Sowohl in der deutschen Presselandschaft als auch in der Auch hier konzentriert sich das Geschehen auf die Haupt- Fachliteratur wird das Schaffen von ter Schiphorsts figur: Ausschließlich aus der Perspektive Euridices deu- durchaus positiv aufgenommen. Besondere Erwähnung tet ter Schiphorst die Orpheus Sage, in der gewöhnlich findet – wiederkehrend – der Bezug zur Rocksphäre und der Hadesgang und Orpheus’ Entdeckung des Gesangs die damit zusammenhängende kraftvolle Rhythmik ihrer im Vordergrund steht. Besonders betont sie die subjekti- Kompositionen. Größere, bereits in Auftrag gegebene ven Empfindungen Euridices (vgl. ter Schiphorst, in: Werke verweisen darauf, dass ter Schiphorst sich im ge- NZfM 5.2003, S. 30-33). genwärtigen Musik- und Kulturleben etabliert hat. Neben Orchester- und Bühnenwerken liegt der Schwer- Werkverzeichnis punkt des Schaffens auf Ensemblekompositionen. In die- sen bedient sich ter Schiphorst meist der Elektronik (bei- In der Werkliste sind die von Boosey & Hawkes verlegten spielsweise eines Samplers), live zugespielter Elemente Kompositionen mit einer Anmerkung (BH) versehen. oder auch des Zuspielbandes. Beispielhaft steht hier Die meisten Kompositionen werden jedoch im Eigenver- "Eden Cinema" für präpariertes Klavier und Sampler aus lag vertrieben und sind jeweils mit einem „E“ gekenn- dem Jahr 1995. Eine "offene" Kompositionshaltung zeichnet. kommt hier durch die Kombination heterogener Kompo- sitionsmittel zum Ausdruck: zuweilen wird die Originals- A. Bühnenwerke timme von Marguerite Duras eingespielt, auf deren Thea- 1. Opern terstück die Komposition basiert. Präparationen des Kla- "Anna’s Wake", 3D-Oper für Tonband, Live-Sängerin viers verweisen wiederum auf John Cage, zusätzlich ist und 16mm Film, 1992, UA Berlin 1993, E. ein Zitat aus Beethovens "Hammerklavier-Sonate" Op. "Effie Briest" für taubstumme weibliche Solistin, Stim- 106 eingearbeitet. Wie in der Orchesterkomposition men, Sopranist, Solo-Trompete, drei Klarinetten, zwei "Hundert Komma Null" spielen Loops und repetitive Ele- Trompeten, zwei Schlagzeuge, Akkordeon, Klavier (Sam- mente in "Eden Cinema" eine hervortretende Rolle. plekeyboard), E-Gitarre, E-Bass, zwei Celli, drei Kontra- Zahlreich sind auch die Einflüsse, die der ausschweifen- bässe und Live-Elektronik, Text: Iris ter Schiphorst und den Komposition "" für E-Gitarre, präpariertes Klavier, Helmut Oehring nach Effie Briest von Theodor Fontane, Sampler, Violine, Viola, Streichquartett und zwei CD- 2001, UA Bonn 2001, BH.

– 2 – Schiphorst, Iris ter

"Euridice – Szenen aus der Unterwelt" für eine tanzende "Polaroids Melodram" für eine Taubstumme, einen So- Vokalistin, drei Sängerinnen/Erzählerinnen, Tänzer, pranisten, zwölf Instrumente und Live-Elektronik, 1996, Bassflöte, Kontrabassklarinette, Violine, Cello, Kontra- UA Donaueschingen 1996, (Gemeinschaftsarbeit mit Hel- bass, Klavier/Keyboard, Schlagzeug und Elektronik, mut Oehring), BH. Text: Karin Spielhofer, 2002, UA Bielefeld 2002, E. "Live (aus Androgyn)" für Stimme, Violine, Cello, präpa- riertes Klavier/Sample Keyboard und Live-Elektronik, 2. Szenische Kompositionen 1997. UA Witten 1997, (Gemeinschaftsarbeit mit Helmut "1055, die Welt ist noch in Ordnung" für drei Scheinwer- Oehring), BH. fer, eine Tänzerin, einen Tänzer und ein Paar, 1984, E. "Silence Moves" für Stimme, Violine, Cello, E-Bass, prä- "Strings" für Tonband und Solo-Tänzer, 1991, UA Berlin pariertes Klavier, Zuspielbänder, Videoinstallation und 1991, E. Live-Elektronik, 1997, UA Dresden 1997, (Gemeinschafts- "Z.B. Herz" für Synthesizer/Sampler und Performerin, arbeit mit Helmut Oehring), BH. 1992, UA Braunschweig 1992, E. "Silence Moves II" für Stimme, Violine, Cello, präparier- "Der Blick des Ohrs" für fünf Darsteller, Bassklarinette tes Klavier/Sample Keyboard, E-Gitarre, E-Bass, Zuspiel- und 8-Spurtonband nach einem Text von Karin Spielho- bänder und Live-Elektronik, 1997, UA Rom 1997, E. fer, 1995, UA Wien 1995, E. "A.N. (evita-che guevara-madonna)" für zwei Stimmen, "Mischwesen (la tristessa durera)" für eine gehörlose Dar- acht Instrumente und Live-Elektronik, 1998, UA Lüttich stellerin, drei Trompeten und Sample-Keyboard, 1998, 1998, (Gemeinschaftsarbeit mit Helmut Oehring), BH. UA Gent 1998, (Gemeinschaftsarbeit mit Helmut Oeh- "Requiem" für drei Countertenöre, zwölf Instrumente ring), BH. und Live-Elektronik, 1998 (UA Paris 1998), (Gemein- "Bernada Albas Haus" für sieben Tänzer, eine gehörlose schaftsarbeit mit Helmut Oehring), BH. Darstellerin, einen Sopranisten, präpariertes Kla- "Gestures" für fünf Männerstimmen, präpariertes Kla- vier/Sample-Keyboard, E-Gitarre, Kontrabass und Live- vier/Keyboard und Zuspielband, 2001, UA Oldenburg Elektronik, 1999, UA Basel 1999, (Gemeinschaftsarbeit 2001, E. mit Helmut Oehring), BH. "rumgammeln+warten" für eine Stimme, eine gehörlose "Der Ort ist nicht der Ort" für Instrumentalensemble, ei- Solistin und Instrumente, 2001, UA Basel 2001, BH. ne gehörlose Darstellerin, Sopranist, Sopranistin und Li- "wie einen Wasserfisch" für Stimme und Instrumentalen- ve-Elektronik, 2000, UA Hannover 2000, BH. semble, 2002, UA Forbach/Frankreich 2003, E. "Als ob: SUITE". Musik- und Tanzprojekt für Tänzer, E- "Changeant" für Stimme Solo und CD-Zuspiel ad libit- Gitarren, zwei Klarinetten, Klavier, Akkordeon, Perkussi- um, 2005, UA Stockholm 2005, E. on und Live-Elektronik, 2000, UA Dresden 2000, E. "Erlaube, Fremdling..." für zwei Instrumentalensembles "Erlaube, Fremdling, dass ich dich berühre" für einen Mi- und Stimme, geplante UA 2006 Berlin, E. men, zwei Instrumentalensembles, Videoprojektionen und CD-Zuspiel, 2004, UA Dresden 2004, E. C. Instrumentalmusik 1. Orchester B. Vokalmusik "Hundert Komma Null" Ballade für Orchester und Samp- "Terrible" für Stimme, drei Trompeten, E-Gitarre, E- le-Keyboard, 1999, UA München 2000, BH. Bass und Schlagzeug, 1982, UA Lüneburg 1984, E. "Broken/Why don’t you say a word?" für Orchester und "Postludium aus Vergessenem" für gemischten Chor und Sample-Keyboard, 2002, UA Potsdam 2002, E. Schlagzeug, 1985, E. "Symphonie einer Großstadt" für großes Orchester, Film- "Liebesgeschwüre" für Stimme, Querflöte, zwei Violinen, musik zum gleichnamigen Film, 2002, UA Berlin 2002, Synthesizer/Sampler, 1991, UA Berlin 1991, E. E (Gemeinschaftswerk mit Helmut Oehring). "Anna’s Song" für Stimme, Violine, Bratsche, Cello, Syn- "A little madness in the spring" für Orchester und drei Vi- thesizer/Sampler, 1992, UA Berlin 1993, E. deozuspiele, geplante UA Porto 2006. "Nightdances" für zwei Stimmen, zwei Violinen, E-Bass, N.N. für Orchester und Streichquartett, geplante UA Synthesizer/Sampler, 1993, UA Berlin 1994, E. München 2007. "Eiszeit" für zwei Stimmen, zwei Querflöten, Violine, Bratsche, Synthesizer/Sampler, 1993, UA Berlin 1994, E. 2. Kammermusik

– 3 – Schiphorst, Iris ter

"Minimal(e) String(en)z" für drei Violinen, Cello, Synthe- "Inside-outside II", Hörstück nach Texten von Gertrude sizer/Klavier, 1989, UA Oldenburg 1991, E. Stein, 1989, Ursendung Radio 100 1989, E. "Ergo sum-pf-maschinerie" für Violine, Synthesi- "Und was, wenn die Schlange ein Schwein gewesen wä- zer/Sampler, 1990, UA Berlin 1990, E. re?" Hörstück nach einem Text von Karin Spielhofen, "Ballade für einen Bulldozer" für Violine, Synthesi- 1989, Ursendung ORF in der Reihe "Kunstradio-Radio- zer/Sampler, 1990, UA Berlin 1990, E. kunst" 1989, E. "Zerstören sagt sie" für Violine, Synthesizer/Sampler, "In meinem Herzen wächst ein Hühnerauge", Klangins- 1990, UA Berlin 1990, E. tallation für 16 Kleinstlautsprecher und vier Autoreverse- "Drowned" für Violine und Synthesizer/Sampler, 1990, recorder, 1990, Präsentiert in Berlin 1990, E. UA Oldenburg 1991, E. "Engeltropfen", Hörstück nach einem Text von Karin "Eis" für Querflöte und Synthesizer/Sampler, 1992, UA Spielhofer, 1993, Ursendung in der ORF-Reihe Kunstra- Berlin 1992, E. dio-Radiokunst 1993, E. "Eden Cinema" für präpariertes Klavier und Sampler, Quellen 1995, UA Berlin 1996, BH. "Eden Cinema II" für präpariertes Klavier und Sampler, A. Verlag 1996, BH. Boosey & Hawkes / Bote und Bock Berlin, Lützowufer "PRAE-SENZ (Ballet blanc II)" für Violine, Cello, präpa- 26, 10787 Berlin riertes Klavier/Sample-Keyboard, 1997, UA Berlin 1997. (Gemeinschaftswerk mit Helmut Oehring), BH. B. Eigene Schriften, Vorträge und Gespräche "Im Vormonat..." für neun Instrumente, 1998, UA Saarb- "Texte ohne Spuren? Vom Verhältnis von Stimme und rücken 1998. (Gemeinschaftswerk mit Helmut Oehring), Frau...". In: Frauenrundbrief 4.94 und 1.95. BH. "Vom Ohrsinn und Unsinn / Der Blick in der Musik". "Etius" für E-Gitarren, zwei Klarinetten, Klavier, Akkor- Vortrag in der West-Berliner Akademie der Künste, MS, deon, Perkussion und Live-Elektronik, 2001, UA Olden- 1994. burg 2001 (Gemeinschaftswerk mit Helmut Oehring), E. "Musikwissenschaft als Geisterwissenschaft, oder: Das "My Sweet Latin Lover" für verstärkte Flöte mit Effekten, Ver-Sprechen von SOUND". Vortrag auf dem 9th Interna- fünf E-Gitarren, Sample-Keyboard und zwei Schlagzeu- tional Congress on Women in Music, MS, 1995. ger, 2002, UA München 2002, E (Eine weitere Version "Einige Anmerkungen zum Verhältnis von Stimme und des Stücks entstand für Flöte und E-Gitarre, UA Köln Schrift", Vortrag an der Humboldt Universität Berlin, 2005). MS, 1997 . "My Sweet Latin Lover II" für verstärkte Flöte, E-Gitarre Gespräch mit Iris ter Schiphorst. In: Hören – eine ver- und Live-Elektronik, 2002, UA Leipzig 2002, E. nachlässigte Kunst, hg. v. Karl-Heinz Blomann und "...und Pommernland ist abgebrannt" für Englischhorn, Frank Sielecki, Wolke Verlag, 1997, S. 121-132. Bassflöte, Bassklarinette und CD-Zuspielung, 2003, UA Ohrsinn/Unsinn/Eigensinn – eine kurze Abhandlung Berlin 2003, E. über Schrift, In: Kommunikation und Ästhetik, Ausgabe "La Coquille et le Clergyman" für zwölf Instrumente und 101, Juni 1998. CD-Zuspiele, 2005, UA Amsterdam 2005, E. "Die stillschweigende Verschaltung von Stimme und Sch- "" für E-Gitarre, präpariertes Klavier, Sampler, Violine, rift", Vortrag in der Galerie Waszkowiak Berlin, MS, Viola, Streichquartett und zwei CD-Player, 2005, UA 2000. Köln 2005, E. "Berühren". In: Positionen 44, August 2000, S. 37-39. "Zerstören" für Ensemble, geplante UA Witten 2006. Gesamtkunstwerk aus Musik und Bildern, Iris ter Schip- horst und Helmut Oehring feilen an einer Filmmusik (Ge- 3. Solo-Werke spräch mit dem Musikwissenschaftler Lasse Ole Hem- "Geschlossene Welt" für präpariertes Klavier, 1986, E. pel). In: Neue Musikzeitung 10.2001, S. 10 (siehe auch: "Für Akkordeon", 2003, UA Krefeld 2003, E. www.nmz.de/nmz/nmz2001/nmz10/medien-schiphor- st.shtml). D. Installationen/Hörspiele "Dimensionen des Handwerks heute". In: Positionen 51, "Inside-outside", Installation für Walkmen und Vierspur- November 2002. tonband, 1988, UA Berlin 1988, E. Interview mit Susanne Binas. In: Erfolgreiche Künstlerin-

– 4 – Schiphorst, Iris ter nen, Arbeiten zwischen Kultur und Eigensinn, hg. v. Kul- ten, drei Schlagzeuger, E-Gitarre, E-Bass, drei Violinen turforum der Sozialdemokratie, 2003 (siehe unter: und Sampler, 1996 (Gemeinschaftsarbeit mit Helmut http://193.175.148.227/mugi/interview/schiphor- Oehring). st.htm). CD Dokumentation Wittener Tage für Neue Kammermu- eurydike oder der topos des verschwindens, die kompo- sik 1997; erhältlich über WDR 3, Köln. Darauf: "Live", 18 nistin iris ter schiphorst im gespräch mit frank kämpfer. Songs für Stimme, Violine, Cello, präpariertes Kla- In: Neue Zeitschrift für Musik, 5.2003, S. 31-33. vier/Sampler und Live Elektronik, nach dem gleichnami- "Warum ein Stipendium für Künstlerinnen?" Vortrag ge- gen Gedicht von , 1997 (zusammen mit Hel- halten auf der Abschlussveranstaltung auf dem Künstler- mut Oehring). hof Die Höge, MS, 2004. CD Dokumentation der Donaueschinger Musiktage "Komponieren heute? Einige Anmerkungen zum Verhält- 1998, publ. bei Col legno. Darauf: "Requiem" für drei Co- nis von Schrift und Musik, Moderne/Postmoderne, Neue untertenöre, zwölf Instrumente und Live-Elektronik, (Massen-) Medien". In: Parergon (Norwegen), Nummer 1998, (Gemeinschaftsarbeit mit Helmut Oehring). 25/26, 2004. Neue Musik in Deutschland 1950 – 2000. Reihe Experi- mentelles Theater. Visible music, Sony/BMG B0001 D0MZO. Darauf: "Polaroids", Melodram für eine Taubs- C. Sekundärliteratur tumme, einen Sopranisten, drei Trompeten, drei Schlag- Waltz, Yoreme: Artikel über Iris ter Schiphorst. In: Annä- zeuger, E-Gitarre, E-Bass, drei Violinen und Sampler, herung IX – an sieben Komponistinnen, Furore Edition 1996 (Gemeinschaftsarbeit mit Helmut Oehring). 894.1998, S. 108-126. Kammermusik von Iris ter Schiphorst und Helmut Oeh- Waltz, Yoreme: SchriftBild Musik – Postludium aus Ver- ring, ARS MUSICI, 2000. gessenem von Iris ter Schiphorst, Jahrg. 29/Heft 101, Komponistenporträt von Iris ter Schiphorst und Helmut 1998, S. 67-70. Oehring, CYPRES 5602, 2000. Waltz, Yoreme: Über die Zusammenarbeit von Iris ter Schiphorst und Helmut Oehring, 1998 (publiziert auf der E. Links Website von Helmut Oehring: www.helmutoehring.de). www.iris-ter-schiphorst.de Tanzstück über ungelebtes Leben, Bernarda Albas Haus Die Website von Iris ter Schiphorst bietet eine Werkliste, von H. Oehring, I. ter Schiphorst und J. Schloemer. In: eine Biographie, Pressestimmen zu einzelnen Komposi- Positionen 42.2000, S. 60/61. tionen, Werkkommentare von ter Schiphorst und die Nauck, Gisela: Iris ter Schiphorsts Orchesterballade Hun- Möglichkeit zum Download einiger Soundfiles. dert Komma Null. In: Positionen 44.2000, S. 45/46. www.swr.de/swr2/donaueschingen/archiv/1998/kompo- Susanne Binas. Erfolgreiche Künstlerinnen, Arbeiten zwi- nisten/terschiphorst_iris.html schen Kultur und Eigensinn, Essen 2003. Im Internet-Archiv des Südwestrundfunks findet sich un- Möller, Torsten; Stäbler, Gerhard; Shim, Kunsu (Hg.): ter anderem ein ausführliches Interview mit ter Schiphor- SoundVisions, Saarbrücken (Pfau-Verlag) 2005 (hier fin- st und Helmut Oehring, das anlässlich der Uraufführung det sich auf den Seiten 280/281 ein Ausschnitt aus der ihres gemeinsam geschaffenen Requiems mit Reinhard Partitur zu "Broken/Why don’t you say a word"). Dusella geführt wurde. Nauck, Gisela: Disparate Einheit von Klang, Bild, Spra- www.helmutoehring.de che und Körper. In: Programmheft zum "Forum Neuer Auf der Website des Komponisten Helmut Oehring ste- Musik", ausgerichtet vom DeutschlandFunk Köln, Köln hen u.a. Downloads mancher Gemeinschaftswerke zur 2005, S. 14/15 (Kommentare zu einzelnen Werken fin- Verfügung sowie ein Text von Yoreme Waltz über die Zu- den sich auf den Seiten 10-12). sammenarbeit von ter Schiphorst und Oehring. Möller, Torsten: Artikel Iris ter Schiphorst. In: Kompo- www.deafmedia.de/Report/effiebriest.htm nisten der Gegenwart (erscheint demnächst). Auf der Seite des Zentrums für Kultur und visuelle Kom- munikation Gehörloser Berlin/Brandenburg e.V. ist die D. Diskographie Oper Effie Briest, die ter Schiphorst gemeinsam mit Hel- CD-Dokumentation der Donaueschinger Musiktage mut Oehring schuf, verzeichnet. 1996, publ. Bei Col legno. Darauf: "Polaroids", Melodram www.boosey.com für eine Taubstumme, einen Sopranisten, drei Trompe- Boosey and Hawkes, der Verleger eines Teils von ter Schi-

– 5 – Schiphorst, Iris ter

phorsts Werken, bietet neben einer Werkliste und einer Deutsche Nationalbibliothek (GND): englischen und deutschen Biographie einen ausführli- http://d-nb.info/gnd/124680127 chen – 2000 in den Positionen veröffentlichten – Artikel Library of Congress (LCCN): der Musikwissenschaftlerin Gisela Nauck über das Or- http://lccn.loc.gov/no2002012459 chesterwerk "Hundert Komma Null". Autor/innen www.musikmph.de/rare_music/reportsandessays/musi- ca_viva/4.html Torsten Möller Auf der Seite der "Musikproduktion Jürgen Höflich" fin- Bearbeitungsstand det sich der komplette Abdruck der anlässlich der Mün- chener Uraufführung verfassten Rezension über "Hun- Redaktion: Sophie Fetthauer dert Komma Null" von Christoph Schlüren. Zuerst eingegeben am 26.05.2004 www.taz.de/pt/2002/04/12/a0177.nf/text.na- Zuletzt bearbeitet am 02.01.2006 me,%20askJCZjsx.n,0 Die TAZ veröffentlichte in ihrem Internet-Archiv eine Re- mugi.hfmt-hamburg.de zension des Musikkritikers Björn Gottstein zu ter Schip- Forschungsprojekt an der horsts und Helmut Oehrings Musik zum Filmklassiker Hochschule für Musik und Theater Hamburg "Die Sinfonie der Großstadt" von Walter Ruttmann. Projektleitung: Prof. Dr. Beatrix Borchard Harvestehuder Weg 12 Forschung D – 20148 Hamburg In der Sekundärliteratur findet Iris ter Schiphorst neben der Veröffentlichung von Susanne Binas („Europäischen Komponistinnen“, 2003) vor allem in musikjournalisti- schen Überblicksartikeln Erwähnung.

Forschungsbedarf

Speziellere Analysen zu ausgewählten Kompositionen wä- ren ein dringliches Forschungsgebiet. Da innerhalb des Musikschaffens eine Koproduktion eher exzeptionell ist, wäre die Untersuchung des Schaffensprozesses im Falle der Gemeinschaftswerke ein interessantes Untersu- chungsfeld. Darüber hinaus könnten geschlechtsspezifi- sche Fragestellungen an ter Schiphorsts Bühnenwerke herangetragen werden und somit möglicherweise einen wertvollen Beitrag zu den Gender-Studies liefern. Da Iris ter Schiphorst die Abseitsstellung von Frauen im zeitgenössischen Musikbetrieb kritisiert und ihr gerade in der Zusammenarbeit mit Helmut Oehring die Proble- matik komponierender Frauen bewusst wurde (vgl. Ge- spräch mit Susanne Binas, Erfolgreiche Künstlerinnen, 2003), wäre die Relevanz ihrer Kommentare durch ge- nauere Untersuchungen zu überprüfen. Das Gespräch mit Binas eröffnet zudem Einblicke in die Arbeitsorgani- sation einer alleinerziehenden Mutter und in die Selbst- einschätzung einer Komponistin, die sich unter schwieri- gen Rahmenbedingungen zu behaupten hat.

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