Kulturkommission Isenthal

Isenthal und die Gastfreundschaft

Die Weltrekordleiter in Isenthal mit 69 Meter Länge und 207 Sprossen, anlässlich der Eröffnung der ViaUrschweiz am 5. - 8. Juli 2018.

Geschichte von Isenthal Tourismus Chronik zur Kilbi-Präsentation 2018 *

© Josef Schuler, Kulturkommission Isenthal

In Anerkennung der langjährigen Arbeit der Akteure Isenthal Tourismus

Isenthal, im Oktober 2018

(*Broschüre für interne Zwecke, ohne kommerzielle Absicht. Unrichtigkeiten bitte melden an [email protected])

Oktober 2018 Kulturkommission, 6461 Isenthal Kilbiausstellung 2018

Inhaltsverzeichnis

1 Frühe Anfänge der Gastfreundschaft ...... 3 1.1 Wo liegen die Anfänge der Gastfreundschaft? ...... 3 1.2 Wo sind die Anfänge der Besiedlung? ...... 3 1.3 Und die dörflichen Eigenständigkeit? ...... 3 1.4 Infrastrukturen begünstigen den Fremdenverkehr ...... 5 1.5 Strassen und Postauto als Lebensader ...... 6 1.6 Wachstum begünstigt den Fremdenverkehr ...... 7 2 Aufbruch nach den zwei Weltkriegen bis heute ...... 8 2.1 Gitschenen ...... 8 2.2 Berggasthäuser Musenalp und Biwaldalp ...... 11 2.3 Gaststätten und Dienstleistungen im Dorf ...... 13 3 Verkehrs- und Wanderwegkommission (VWK) ...... 18 3.1 Kanton Uri ...... 18 3.2 Gemeinde Isenthal ...... 18 3.3 Die Verkehrs und Wanderwegkommission (1984 bis 2007) ...... 19 3.3.1 Entwicklung in den 80er Jahren ...... 19 3.3.2 Bewegte 90er Jahre ...... 21 3.3.3 Um die Jahrtausendwende ...... 23 3.3.4 Bis zur Vereinsgründung (2007)...... 26 4 Isenthal Tourismus – Von der Vereinsgründung (2007) bis heute ...... 31 4.1 Aktivitäten zwischen 2007 bis 2010 ...... 31 4.2 Isenthal Tourismus von 2011 bis 2014 ...... 37 4.3 Gegenwart von 2015 bis 2018 ...... 46 5 Exkurs: Das Projekt Naturpark Urschweiz (2005-2010) ...... 58 5.1 «Was braucht Isenthal, um die Zukunft anzupacken?» (2005) ...... 58 5.2 Das Regio Plus-Projekt «Urirotstock-Alpenarena» (2006) ...... 59 5.3 Machbarkeitsstudie Regionaler Naturpark NW-UR- ...... 60 5.4 Konstituierung Trägerschaft Naturpark Urschweiz...... 61 5.5 Managementplan zur Errichtung des Naturparks (Mai 2009) ...... 64 5.6 Gesucheingabe an das BAFU (Jan.2010) ...... 65 5.7 Ablehnung des Naturparks in den Gemeinden (Nov. 2010) ...... 67 5.8 Wie weiter? ...... 67 6 Nachwort ...... 69

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1 Frühe Anfänge der Gastfreundschaft

1.1 Wo liegen die Anfänge der Gastfreundschaft?

Urirotstock- Anfang des Isenthal liegt 780 Meter über Meer in einem stillen, gepflegten und waldreichen Hochtal Fremdenverkehrs westlich des Urnersees. Doch seit wann kann man von Fremdenverkehr sprechen, wann kamen Ferien-Gäste, die im Gasthaus oder bei Familien und Älplern wohnten? Wann stiegen erste Bergtouristen auf den Urirotstock? In der ersten Hälfte des 19. Jahr- hunderts begann der Tourismus. Der Urirotstock übte eine grosse Anziehungskraft aus.

Alter Stich: Alter Landweg beim Wätzlig im Vorderdorf von Isenthal mit Horn und Chulm im Hintergrund.

Isenthal Dorf um 1900: Die neuklassizistische Kirch St. Theodul am Eingang des Dorfes. Ein Grossteil der dörflichen Infrastrukturen und der Wohnhäuser in Isenthal wurden nach den zwei Weltkriegen gebaut.

1.2 Wo sind die Anfänge der Besiedlung?

Von Altdorf oder über Ob Isenthal vom See her oder über die Jochli besiedelt wurde? Wohl von Uri her, denn die Jochli? gemäss der ersten schriftlichen Erwähnung aus dem Jahre 1407 wurde den Talleuten von «iseltal» gestattet, zum Schutz des Weges von Isleten bis «sant nicolaus uf der frutt» den Wald in den Bann zu legen. Dieser Zugang war offenbar sehr wichtig. Ein erstes Dorf bildete sich im Spätmittelalter im Hinterdorf, wurde spätestens im 14. oder 15. Jahrhundert aufgegeben. Schon 1450 bestand der heutige Dorfkern. Erst spät wur- den Gross- und Kleintal und Gitschenen ganzjährig besiedelt. Nebst Eigenhöfen gab es auch Klosterbesitz (Muri, Lazariterhaus Seedorf, evtl. Fraumünster Zürich). Isenthal ge- hörte lange zur Landespfarrei Altdorf, ab 1591 dann zu Seedorf. Bis zur Ablösung.

1.3 Und die dörflichen Eigenständigkeit?

Seit 400 Jahre eigen- Erst 1621, vor 400 Jahren, erfolgte die Abkurung von Seedorf zu eigenständigen Kirch- ständig - 200 Jahre genossen. Der gefährliche Kirchweg über Fruttchäppeli und Ängisort entfiel. Eine erste Gotteshaus St. Theodul Kapelle St. Theodul im Gebiet Luss wurde 1409 eingeweiht. Die zweite Kirche wurden am heutigen Standort aufgebaut. Die heutige vierte, spätklassizistische Kirche (1819- 1820) weihte man am 24. Oktober 1821 ein. Isenthal feiert folglich 2021 sowohl die 400jährige Eigenständigkeit als auch das 200jährige Jubiläum seiner Pfarrkirche.

Von Bezirks-, Kirchge- Noch bis ins 19. Jahrhundert waren Korporation und Staat Uri identisch. Isenthal ge- nossen zu Einwohner- hörte zum Allmendbürgerkreis mit und . Der alte Bezirk Uri hatte zehn gemeinden

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Genossamen. Erst mit der Kantonsverfassung (KV) 1850 wurden diese durch politische Gemeinden ersetzt, so dass man sich frei niederlassen konnte. Kurz: Die Entwicklung Isenthals ging über Bezirks- und Kirchgenossen zu Einwohnergemeinden. Mit der KV 1888 erhielten die 20 Urner Gemeinden das Recht, Einwohner-, Kirch- und Bürgerge- meinde auszuscheiden. Bis 1888 wurde Isenthal von zwei, dann noch von einem Land- rat in Altdorf vertreten (Johann Joseph Infanger von 1836-1858). Jost Aschwanden war 1840 der erste Gemeindepräsident.

Isenthal Dorf anfangs 20.Jh: Blick talauswärts mit Rophaien. Um 1750 zählte das Tal weniger als 200 E., hundert Jahre später aber bereits gut 500 Einwohner. Genau so viele wie heute.

Das Grosstal vor 1850. Erst 1850 wurden die Genossamen durch die politischen Gemeinden ersetzt.

Dorfentwicklung: Das Dorf Isenthal vor 1933, vor dem Schulhausbau. Neben der Pfarrkirche waren die Pfrundhäuser, der Alte Pfarrhof (1835 renoviert) und der Gelbe Pfarrhof (1835 erbaut), für das Gemeinwe- sen zentral. Sie waren der Wohnort für Geistliche, die dort auch unterrichteten. Im heutigen Schulareal gab es bis 1933 Allmendgärten. Das Brickerhaus musste abgerissen werden.

Frühe Wirtschaftsver- Die Wirtschaft war bis weit ins 20. Jahrhundert von der Land- und Alpwirtschaft geprägt. hältnisse im Vergleich Die meisten Familien waren Bauern, hatten Land und Vieh und einen Garten. Erst spät zum Jahr 2005 entwickelten sich einige Gewerbebetriebe im Transport, Bau, in der Zimmerei und Schreinerei. - Im Jahr 2005 gab es 47 Landwirtschaftsbetriebe, die 116 Arbeitsstellen anboten. Industrie und Gewerbe beschäftigten in 6 Arbeitsstätten 22 und der Dienst- leistungsbereich in 17 Betrieben rund 71 Personen. Zum Dienstleistungssektor gehör- ten das Gastgewerbe, Strassenmeister, Bergführer, Kirche, Schule und die Lebensmit- telläden, die zum Teil als Nebenbetriebe geführt wurden. Rund die Hälfte der gut 230 Erwerbstätigen arbeitete auswärts.

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1.4 Infrastrukturen begünstigen den Fremdenverkehr

Bessere Verkehrs- Dank besseren Infrastrukturen - vor allem dank der Strassen- und der Verkehrser- Erschliessung schliessung in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts - kamen vermehrt Berggänger ins Tal. Der Fremdenverkehr als Verdienstmöglichkeit nahm zu, sei es bei der Vermie- tung von Gastzimmern oder mit dem Zuerwerb als Bergführer. Auch die italienischen Gastarbeiter beim Bau der Isenthalerstrasse, die Arbeiterschaft beim Bau der Infra- strukturen und später die IHG-Investitionskreditvorhaben im Tal begünstigten die dörf- lichen Entwicklung. Sie trugen zum touristischen Wertschöpfungskreislauf bei.

Alter Landweg, die Alter Landweg Isleten-Birchi: Er war lange Zeit die wichtige Wegverbindung von Isleten ins Isenthal Fahrstrasse und Isleten Die Fahrstrasse 1901 am Dorfeingang: Das Haus Halten, Gummen und die Kirche – mit dem bewaldeten Horn und der Kulm im Hintergrund. Die Strasse hinter dem Gasthaus Urirotstock: Der Bau und Unterhalt der Wege und Stege war stets mühsam. In den alten Gemeindeprotokollen seit 1837 finden sich unzählige Beschlüsse dazu.

Isleten und die Schifflände: Vor 1951 war der Bootsbetrieb die einzige Verbindung ins Reusstal. Mit den Fahrstrassen lösten Autos die Pferdeposthalterei ab. Mitten durch das Restaurant Isleten geht die Gemein- degrenze Isenthal-Bauen. Wem gehört die Isleten? Die Halbinsel war früher exterritoriales Gemeindegebiet von Seedorf. Als 1802 Bauen von Seedorf abgekurt wurde, verblieb Isenthal der Seezugang. Der Hauptteil ging an Bauen. Doch der Madranbrief von 1596 umschrieb auch die Rechte der Isenthaler (Holzlagerplatz, Wegrecht, Sust). Als 1943 die Sprengstoff AG den Holzlagerplatz beim «Wirtschäftli», der früheren Sust, der Korporation abtrat und 1951 südlich des Isitalerbachs der Wald mit Fabrikationsanlagen erschlossen wurde, beanspruchte Isenthal das Areal südlich des Bachs für sich. Der Streit mit Bauen wurde 1957 beigelegt. Die Grenzlegung mit Seedorf erfolgte 1964. Isenthals Seeanstoss reicht vom Restaurant bis Kropfbach/Galerie. Holz, Wald und Cheddite AG-Areal: Sicht vom Frutt-Chäppeli auf die Isleten, das früheste Industriegelände im Kanton Uri. Frühindustrie Auch die Sägerei mit Wasserantrieb in Isenthal war einer der ältesten Kleingewerbebetriebe, ebenso die Lädenhütte unterhalb Wyssig/Luss im Hinterdorf Isenthal, welche Kundenholz für Um- und Anbauten fertigte.

Holzhandel Isleten: Isleten diente als Umschlag- und Handelsplatz – vor allem für den Holzhandel. Der Wald war Isenthals wichtigste Ressource. Das Tämel- oder Sagholz wurde bis in den Chäppeli-Wald gemännt, meist mit Rindvieh über den Boden gezogen. Holztransport: Vor dem Tourist und der Alten Post gings mit Ross und Wagen an die Isleten (Johann Gasser).

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1.5 Strassen und Postauto als Lebensader

Fahrstrasse Der Fremdenverkehr profitierte, als 1901 Isenthal mit dem Hafenplatz Isleten durch die Isleten-Isenthal kunstvoll angelegte Fahrstrasse verbunden wurde. Bereits 1870 legten Isenthaler Hol- zer an der Dorfgemeinde einen Plan für eine «Tobelstrasse» vor. Sie wurde aus Gefah- rengründen abgelehnt. Eine zweite Variante (Wildberger) wurde 1896 angenommen. Gebaut wurde 1899/1900. Isenthal zählte damals 598 Einwohner, ein Höchststand. Da- runter waren auch Gastarbeiter aus Italien, die zuvor die Klausenstrasse bauten. An der Gemeindeversammlung wurden touristische Argumente für den Bau vorgebracht. Man pries die landschaftliche Schönheit, die reine Luft und den weltberühmten Urirotstock.

Isenthaler Strasse: Die kunstvoll angelegte Strasse Isleten-Isenthal wurde 1901 mit italienischen Gastarbei- tern erbaut und eröffnet. Der Bau war anspruchsvoll. Zuvor musste man für die Landreise nach Stans den Alten Landweg nehmen. Man stieg ins Isenthal hinauf, wanderte dann über die Bärchi nach Bauen hinunter und stieg wieder hinauf bis Seelisberg.

Klein- und Kleintalstrasse: Über die Alpgass (Reist-Weg) führte ein kleiner Fussweg bis unter die Vordere Schwendlen. Grosstalstrasse Nach dem Bau der Grosstalstrasse verlangten auch die Kleintaler eine Strasse. Sie wurde 1920 fertiggestellt, 1963 erweitert (anspruchsvoll war der Brückenbau vor Hermisegg), 1986 asphaltiert und bis Ney ausgebaut und 1990 mit einer gedeckten Schutzgalerie vor der Brücke geschützt. Die Bevölkerungszunahme im Tal Ende 19. Jahrhundert war mit ein Grund, dass das Gross- und Kleintal stärker ganzjährig besiedelt wurde.

Der Alte Landweg (bei Birchi): Er war vor 1901 die einzige Verbindung Isenthals bis zum Hafen an der Isleten.

Grosstalstrasse: Bis 1978 war der Fahrweg nach St. Jakob eine Naturstrasse. 1910 zerstörten Unwetter den Weg bis St. Jakob. 1913 nahm man Wegkorrekturen vor. 1966 übernahm die Gemeinde diese Strasse.

Hütten: Der Weg nach Hütten um 1900 war ein Fussweg, 1910 genehmigte der Korporationsrat den Fahrweg.

Fahrtrasse Erst Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Tourismus, auch dank der Strasse Isleten-Altdorf Altdorf-Seedorf-Isleten. Ab 1951 fuhr ein Postauto. Nun konnte man zur Arbeit pendeln.

Die Postautokurse belebten den Fremdenverkehr. Der Postkurs wurde 1971 bis nach St. Jakob ausgebaut.

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Felssturz: Allerdings kämpfte man immer wieder mit Naturgefahren. Kurz nach der Eröffnung 1905 rutschte der Fels ob dem ersten und zweiten Kehr ab. Auch am 31. März 1963 zerstörte ein wuchtiger Felsbrocken im Chäppeli-Egg die Strasse an vier Strassenschlaufen (Bild Mitte).

Bau der Bärchistrasse: 1947/48 wurde die Bärchistrasse gebaut. Die Bauleitung oblag Johann Bissig, Bächi.

Linksufrige N2 Die Planung der Güterstrasse Seedorf-Isleten-Bauen verlief harzig. Sie dauerte 20 und Seelisberg-Tunnel Jahre, bis April 1951. Schon 1964 wurde ein Vorprojekt für eine linksufrige Autobahn A2 vorgelegt. 1980 wurden der Seelisberg- und Gotthardtunnel eröffnet. Die Erschlies- sungen, auch jene der Axenstrasse 1864/65, waren touristisch von grosser Bedeutung.

1.6 Wachstum begünstigt den Fremdenverkehr

Neue Siedlungen In der Zeit um 1800 umfassten Dorfkern und Umgebung 24 Häuser. Rund 35 Häuser und Seilbahnen standen im Umkreis einer Stunde. Im 20. Jahrhundert nahmen die Wohneinheiten zu. Es entstanden von Halten bis Luss neue Siedlungen, zuletzt im Ringli. Nur dank bes- seren Erschliessungen und dem Bau von Seilbahnen wurden die hochgelegene Berg- gebiete ganzjährig bewohnbar: Gitschenen, Furggelen, Bärchi, Gietisfluh, Horlachen.

Technische Auch die Technik trug zum Fremdenverkehr bei. Seit 1923 wurden Telefonverbindun- Erneuerungen gen über das Postbüro hergestellt. Ende der 40er Jahre erfolgten dann direkte Haus- anschlüsse. In dieser Zeit wurde die Elektrifizierung vorangetrieben. Die Isenthaler Kraftwerke Bolzbach und Kleintal lieferten den Strom. In den siebziger Jahren fand Ra- dio und Fernsehen Eingang, ein Fernsehumsetzer im Saum und im der Bodmi (1981) sorgte für Empfang. 1998 gab es in Gitschenen bereits Internet und ISDN-Telefonie.

Schulhaus, Kraftwerk, Ein Vergleich des Dorfs Ende 19. Jahrhundert und nach dem neu gebauten, grosszügigen Schulhaus1933. Stausee Die Wohntätigkeit im Dorf nahm nach den zwei Weltkriegen langsam, aber stetig zu.

Staumauerbau beim Kraftwerk Isenthal: Der kulturlandschaftlich sanft eingefügte Stausee bei der Kirche er- gänzt das Dorfbild von Isenthal. Das Staubecken wird durch den Isitaler- und Chlitaler-Bach gespiesen.

Kraftwerkbau Bolzbach und Kleintal in den 50er Jahren: Elektrifizierung und Technik förderten den Tourismus. Bild: Lastwagentransport der Rohre für das Kleintalwerk mit anspruchsvoller Rohrlegung beim Kraftwerkbau.

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2 Aufbruch nach den zwei Weltkriegen bis heute1

Aufschwung im Som- Während der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts boten vorab die Dorf- und Berggast- mer & Wintertourismus stätten, aber auch private Anbieter einige Ferien- und Übernachtungsmöglichkeiten an.

Berggaststätten: Mit dem Bau der Berggaststätten Musenalp und Biwaldalp, und insbesondere mit dem Bau des Berggasthauses Gitschenen (1956/57) - mit Seilbahn und Bügellift - kam Ende der 50er Jahren Schwung in den Sommerwander- und auch in den Wintertourismus von Isenthal.

2.1 Gitschenen

Aufbruch in Gitschenen Die Alp Gitschenen (1600 m) wurde als artenreiche Kulturlandschaft erst im Verlaufe des 20. Jahrhundert zum beliebten Naherholungsgebiet und zum häufigen Ausgangs- punkt für Berg- und Skitouren. Einer der frühen Tourismuspioniere war Walter Bissig (Gitschener Walter oder ds Schueni Wendls Walter, 1924-1988). Er eröffnete 1957 das neu erbaute Berggasthaus mit dem Bügelskilift (1959) zwischen der neuen Seilbahn und Wirtschaft. Er leitete den Betrieb mit seiner Frau Cecile bis Ende der 80er Jahre. Gitschenen hat sieben ganzjährig bewohnte Liegenschaften und acht Ferienhäuser.

Der Pionier des Berggasthaus Gitschenen

Walter Bissig am Schwyzerörgeli: Gitschenen war weitherum bekannt für seine Gemütlichkeit, als Ort der Volksmusik und des Festes bei Kaffee-Schnaps, Schnupf, Gesang und Tanz.

Ausbau 1964: Schon bald zeigte sich, dass die Berggaststätte dem Ansturm nicht gewachsen war. Bissig vergrösserte 1964 die Kapazität um das Doppelte, stockte auf und erweiterte den Bau südlich mit einem Saal.

1 Urner Tourismus: Um 1850 begann mit der Eröffnung des Kurhauses Sonnenberg auf dem Seelisberg die Ära des Urner Tourismus. Die neu gebaute, ab 1864/65 befahrbare Axenstrasse verbesserte die verkehrs- mässige Anbindung des Kantons an das Mittelland. Isenthal profitierte vom Urirotstocks, aber auch dank Seeanstoss und dem Hafen Isleten. Naturschönheiten und Berge (Urirostock) und eine geschickte Vermark- tung der Gedenkstätten der eidgenössischen Befreiungstradition (Rütli) zogen viele Reisende nach Uri. Der Tourismus entwickelte sich zum bedeutenden Wirtschaftsfaktor (1900 145'000 Übernachtungen; 1925 223'100; 1945 181'981; 1962 279'878; 2000 248'528, 2017 250’000). In der Belle Epoque kam im Urserntal der Wintersport auf. Nach Einbrüchen während der zwei Weltkriege löste der Bau von Seilbahnen und Ski- liften ab den 1950er Jahren einen Tourismusboom aus, v.a. in , wo auch viele Ferienwohnungen gebaut wurden (auch in Isenthal). In jüngster Vergangenheit weist das seit 2008 entstehende Ferienressort der Orascom Development Holding AG des Ägypters Samih Sawiris den Weg in die touristische Zukunft. Davon profitieren die Seeregion und Isenthal allerdings nur indirekt.

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National bekanntes Seit der Übernahme 1990 durch das Wirtepaar Herger-Kieliger wurde das Haus erneu- Alpenkurszentrum & ert und stilvoll mit Stickereien und Kunsthandwerken ausgestattet. Die Küche wurde die Alpenmode vergrössert, Zimmer, Gaststube sowie die sanitären Einrichtungen wurden moderni- siert. Das Gasthaus bietet 10 Zimmer mit 19 Betten, 5 Massenlager mit 43 Plätzen an.

Innovative Wirtin: Unter Beatrice Herger-Kieliger entfaltete das Haus eine grosse Dynamik. Es wurde schweizweit bekannt als Alpenkurszentrum für Volkskultur, Musik und Textilkunst (Nadelmalerei).

Alpenmode: Mit der Alpenmode, lanciert zum 150. Geburtstag des Urner Wochenblatts und zum Musikfestival Alpentöne 1999 (Modeschau) - ferner mit der hauseigenen Zeitschrift «Gitschener Post» - erreichte der Be- trieb ein nationales Renommee. Die Wirtin erhielt verschiedenen Auszeichnungen für Innovationen.

Erlebnis Gitschenen: Unter der Initiative des Gasthauses Gitschenen erschien im Herbst 2006 das Buch „Er- lebnis Gitschenen – Führer zu einer Alp in den Urner Bergen“ von Eva-Maria Müller (siehe UW, 09.09.2006). Auf 248 Seiten wurden attraktive Wandervorschläge mit 150 farbige Abbildungen, eindrückliche Portraits der Gitschener-Familien und viel Wissenswertes aus früheren Zeiten beschrieben. SRF 1 strahlte am 14./15. die 2007 unter „Himmelreich-Schweiz – Trachten“ einen Beitrag über Gitschenen aus. Er zeigte auch die Ent- wicklung der Alpenmode und des Alpenkurszentrum auf und dokumentierte Nadja Räss als Jodelkursleiterin.

Kultur in Gitschenen & Die Berggaststätten und der Kapellenverein Gitschenen machten die Alp mit kulturellen, und der Kapellverein ökumenischen und musikalischen Feiern und Anlässen weitherum bekannt.

Alpenkunstraum bei der Bergstation: Die Kunstausstellung „Guggchäschtli“ von Peter Gugg löste viel Medi- enecho aus. Die Gitschener-Sommerausstellungen von Bärbel Kolberg (hier um 2005), organisiert von Beatrice Herger, zeigte realistische Betonskulpturen, u.a. mit den Musikern Bärti Denier und Res Gwerder.

Betrufkapelle Gitschenen: Die in den Jahren 1993/94 erbaute ökumenische Betrufkapelle auf Gitschenen ist wie ein Juwel in die Landschaft eingefügt. Ihr Grundriss ist der Alpsegen-Folle nachempfunden. Die Kapelle ist ein Ort des Gebets und der Stille. Sie dient für Hochzeiten, ökumenische Feiern und Kulturanlässe.

Seilbahngenossenschaft 1924 organisierten sich die Gitschener – nur kurz nach der ganzjährigen Ansiedlung – Gitschenen und sie beschlossen den Bau der ersten wasserbetriebenen Seilbahn auf die Schrindi. Dies machte den beschwerlichen Schulweg im Winter erträglicher. 1945 wurde glei- chenorts eine zweite Bahn in Betrieb genommen. Sie stürzte aber nach kurzem ab.

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Die Seilbahngenossenschaft baute 1957 eine neue Seilbahn beim Gasthaus: Die zwei gefährlichen, wasser- betriebenen Schrindi-Seilbahnen wurden abgebrochen und mit der neuen am heutigen Standort ersetzt.

Viererkabine-Seilbahn: Die neue, modernere Seilbahn baute man 1956/57 beim Berggasthaus. Leider demo- lierte 1982 ein Föhnsturm die Bergstation, so dass die Genossenschaft sie neu erstellen musste. In den 1950er und 1960er Jahren entstanden auch die ersten Ferienhäuser in Gitschenen.

Achterkabinen: Die Seilbahngenossenschaft erweiterte die Bahn anfangs Achzigerjahre mit Achterkabinen. Sie nutzte die Synergien mit dem Berggasthaus, dem Alpstubli, dem Skiclub und der Skiliftgenossenschaft.

Skilift Gitschenen und Mit dem Bau des Berggasthauses (1957) realisierte Walter Bissig den ersten Schlepplift der Skiclub Isenthal beim Gasthaus. Auch der Skiclub Isenthal (1936) machte das neue Skigebiet bekannt.

Skilift-Genossenschaft: Der Skilift ging nach der Betriebsübergabe von Walter Bissig am 17.12.1988 an die Skilift Gitschenen AG über. Sie renovierte den Lift, doch sie ging 1995 Konkurs. Die neu gegründete Skilift- Genossenschaft übernahm die Skiliftanlagen, eröffnete einen Kiosk.

Viel Ehrenamtlichkeit: Mit viel Freiwilligenarbeit und dank niedrig gehaltenen Lohnkosten wurde der für Ar- beitsplätze, Seilbahn und den Wintertourismus wichtige Betrieb aufrechterhalten und günstig betrieben.

Die Genossenschaft betrieb auch einen Kiosk, bot Ski- und Snowboardkurse an und kaufte ein Skipistenfahr- zeug und Schneekanonen. Gitschenen blieb als beliebtes nahes Skialpin- und Skitourengebiet erhalten.

Skiclub Isenthal: 1936 gründeten 16 Isenthaler den Skiclub (Präsident war Franz Bissig, Schreinerei). Der Verein trug viel zur Bekanntheit von Gitschenen, zum hohen Stellenwert des Touren- und Alpinskifahrens bei.

40 Jahre Jubiläum Skiclub Isenthal (1976): Als aktiver Vereine feierte er viele Erfolge. Zur Bekanntheit Isent- hals trugen gute SportlerInnen bei wie Käthy Furrer-Gisler als Alpin- Zentralschweizer Meisterin oder Käthi Stäbler-Aschwanden, Schweizer Meisterin Langlauf. In der Gegenwart u.a. Jugendliche der Zurfluh-Familien.

Kreuz auf Gandispitz: In der zweiten Jahreshälfte des Jahres 1958 wurde auf dem Gandispitz das 10 m hohe Kreuz mit 4.6 m langen Armen aufgestellt. Es wurde von der Firma Griesemer Altdorf hergestellt. Der Skiklub Isenthal unter dem damaligen Präsidenten Gustav Arnold war Bauherr. Man suchte viele Spender.

Bergsteigerschule Einen weitherum guten Ruf genoss die ortsansässige Anbieterin Bergerlebnisse Mon- Montanara tanara AG, die 1991 vom Isenthaler Wisi Infanger, eidg. dipl. Ski- und Bergführer, ge- gründet wurde. Das Team von Wisi Infanger und seine Firma trugen viel zum positiven Image des Isenthals bei. Seine Frau Rita leitete den Betrieb administrativ. Verschiedene Kurs- und Tourenangebote wurden auch in Gitschenen angeboten.

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Neuer Geschäftsinhaber wurde vor ein paar Jahren Alex Gisler. Noch immer stehen Bergerlebnisse und Kurse für Bergsteigen, Klettern, Skitourenfahren und auswärtige Expeditionen im Zentrum des Angebots.

Alpstubli GmbH & Das Gasthaus Gitschenen in der Ära Herger-Kieliger fokussierte sich auf Kurse und und das Alpbeizli Tagungen. Es konnte dem Tagestourismus nicht mehr gerecht werden. Unter der Mit- wirkung von Walter Zurfluh und Isenthaler Initianten wurde 2009 das Alpstubli eröffnet.

Alpstubli Gitschenen: Eine einheimische Alpstubli GmbH realisierte am beliebten Naturlehrpfad ein Alpbeizli mit Spielplatz. Auch da war Initiative von Isenthal Tourismus, der Seilbahn und des Berggasthauses gefragt. Der drei Generationenhof Bergbauernhof Kneiwies in Gitschenen bietet Schlafen im Stroh und Ferien an.

Zahlreiche Kulturan- Zahlreiche Kulturanlässe 2005 trugen zur Standortpromotion bei. Der Theaterverein Isenthal mit dem Volks- lässe - im Jahr 2005 theater „Am stille Wasser“ bis Januar 2005, der Musikverein Isenthal mit dem Ostern-Jahreskonzert, der Ka- pellverein Gitschenen mit dem Pfingstmontagkonzert der Posaunengruppe TrombUri, dem Alpenkurszent- rum-Konzert mit der Jodlerin Nadja Räss am 5. Mai 2005, dem Kapellverein-Kulturanlass zum Thema „Heilige Zeichen – Magische Welten“ und den zahlreiche Volksmusikantentreffen und Stubeten im Hotel Urirotstock.

2.2 Berggasthäuser Musenalp und Biwaldalp

Berggasthäuser am Hö- Besonderen Reiz bieten die Berggaststätten Musenalp und Biwaldalp am Weg zum Ur- henweg Isenthal irotstock. Sie wurden als gemischte Alp- und Gastwirtschaftsbetriebe mit zweckmässi- gen Massenlagern ausgebaut. Die Besitzer der Biwaldalp vermieteten die Gitschenhö- relihütte. Die beiden Sommerrestaurants liegen am naturkundlich reizvollen Höhenweg Musenalp-Sassigrat-Biwaldalp-St. Jakob. Zugleich sind sie auch Ausgangspunkte für Bergwanderungen u.a. auf den Urirotstock, Brunnistock und Gitschen.

Urirotstock und boo- Ende 19. Jahrhundert boomte der Bergtourismus. Die Urirotstock-Erstbesteigung ver- mender Bergtourismus mutet man im Jahr 1834. Immer mehr Leute stiegen auf den weit sichtbaren Urirotstock. Seit ca. 1920 ist auch ein Weg von der Musenalp auf den Uri Rotstock erschlossen. Diese Route gilt als anspruchsvoller, da sie steiler ist als jene von der Biwaldalp. - Im Jahr 1890 reichte ein Berner Ingenieur ein kühnes Urirotstock-Bahnprojekt ein. Es sah einen 2,4 Kilometer langen Tunnel bis zum Gipfel vor. Der Initiant zog es wieder zurück.

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Die Isenthaler Bergführer Franz Infanger (Bild1+2), Jost Aschwanden, Hans Gasser und Karl Aschwanden kannten die Gipfelroute wie den Hosensack. Karl Aschwanden (1880-1941, auf Bild 3 auf dem Urirotstock) arbeitete an der Isenthaler Strasse. Er war Holzhändler, hatte Ross und Wagen und baute die Bäckerei auf.

Da es keine Postautoverbindungen gab, war der Urirotstock nur in zwei Tagen zu schaffen. Man marschierte ab der Schifflände Isleten und bezog dann auf Biwald- oder Musenalp vor dem Aufstieg ein Nachtlager.

Berggasthaus Mu- Zu den Pionieren darf man den Musenälpler Martin Bissig (Exer Martin,1893-1957) zäh- senalp und Volksmusik len. Schon ab 1915 zog es ihn mit Ziegen und Kühen auf seine Alp.

«Dr Musenälpler» improvisierte in seiner Alphütte einige Gästebetten und führte Gäste auf den Urirotstock

Urirotstock: Exer Martin und Josef Gnos bauten, als gute Führer, die Kleintaler-Route zum Urirotstock aus.

Neu- und Ausbau Musenalp: Um 1936 baute Bissig einen dritten Stock, Hütte und Stall unter einem Dach. Nach seinem Tod übernahm 1959 Exer Martins Sohn Josef mit seiner Frau Emmi (Infanger) die Alp. Sie bauten 1963 die Küche und Gaststube aus. 1982 wurde dann die Transport- auch als Personenseilbahn konzessioniert. Bis das Schicksal eintrat. Eine Lawine zerstörte 1999 die ganze Existenz. Man baute wieder auf. Seit 2017 leiten Klaus und Trudy Bissig das Gasthaus mit guter Küche und 30 einfachen Nachtplätzen.

Biwaldalp und die 1923 erwarben die tüchtige Wirtin Emma und Karl Bissig die Biwaldalp (1696 m). Die Gitschenhöreli-Hütte zahlreichen Urirotstock-Gäste erhielten ein Strohlager und eine einfache Bewirtung. 1972 erwarben Werner und Hedy Infanger-Aschwanden die Alp. Sie investierten in den heimeligen Betrieb, in die Alphütte, Gaststube, Ställe und Seilbahn. Die Pioniere führten den Betrieb bis 2000. Dann übernahmen Margrit und Werner Infanger jun. die Alp.

Die Biwaldalp nach der Renovation 1924: Der Fremdenverkehr unter Emma und Karl Bissig nahm stetig zu.

Klimahaus Bremerhaven Hedy und Werner Infanger wurden durch die Präsenz der Biwaldalp in der grossen Museumsausstellung im Klimahaus Bremerhaven in Norddeutschland bekannt. Eine Halle führt quer durch Deutschland bis in die Alpen ins Urner Isenthal, zum Gletscher der Blüemlisalpfirn, zu den „Nomaden der Berge“. Von der Biwald, vorbei an grasenden Kühen, bis hinauf auf den Gletscher. Man erfährt die Ursachen für das Abschmelzen der Gletscher, wie wichtig das gesunde Gleichgewicht zwischen Natur, Klima und technischer Fortschritt ist.

Der Urirotstock Bergwanderer profitierten vom einfacheren Aufstieg zum Urirotstock. Die Tour führt von St. Jakob (977m) zur von der Biwaldalp Biwaldalp (1697m). Dann geht’s weiter zur Gitschenhörelihütte (2325m) und von dort über den Gletschermo- ränenweg zum Rotstocksattel, und schliesslich zum Vorgipfel und zum Gipfel des Uri Rotstocks.

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Werner Infanger, jun. und Margrit führen seit 2000 den elterlichen Betrieb weiter. Sie setzen den Schwerpunkt stärker auf die Alpwirtschaft und wollen dies den Gästen zeigen. Werner Infanger bei der Klauenpflege.

Die Wirtefamilie übernahm auch die Gitschenhörelihütte (2325 m), die privat aufgebaut wurde. Dank der Gitschenhörelihütte ist der Urirotstock auch für weniger ausdauernde Berggäste einfacher zu schaffen.

Alpbeizli Oberalp Josef und Claudia Arnold-Aregger richteten vor ein paar Jahren in z'Holzschuenis Hittä in z'Holzschuenis Hittä auf Oberalp ein erfolgreiches Alpbeizli ein. Claudia Arnold wurde bereits mehrmals für ihren "z'Holzschuenis Alp- und Geisskäse" ausgezeichnet. Dazu brauchte es Leiden- schaft, zuverlässige Milchlieferanten und die Mitarbeit der Familie und der Freunde.

Das Alpbeizli liegt auf der Oberalp (1750 bis 2000 m ü.M.) auf einer Terrasse oberhalb des Grosstals, umge- ben von eindrücklichen Bergen. Die Alp ist gross, langgezogen und wird unterteilt in Vorderalp, Hinteralp und Gehrenwald. Fünf Alpbetriebe stellen Käse her, von Alpkäse bis hin zu Ziegenkäse oder Kräuterkäse. Ein beeindruckendes Naturwunder ist der grosse Wasserfall bei Gossalp. Eine Seilbahn fährt ab Gossalp.

2.3 Gaststätten und Dienstleistungen im Dorf

Verschiedene unternehmerische Privatinitiativen im Dorf trugen bei, dass touristische Arbeitsplätze erhalten blieben. Dies hat die Entwicklung in Isenthal positiv beeinflusst.

Von z’Karis Laden Ende 19. Jahrhundert eröffnete die Familie Furrer im späteren Wohnhaus von Bäcker zum Dorfladen Isenthal Paul Aschwanden den ersten Laden. 1913 kauften Karl und Marie Aschwanden das Haus, Marie führte den Laden, Karl war Fuhrhalter.1958 übernahmen Paul und Marie Aschwanden-Bissig «ds Karis Laden». Gritli Aschwanden half 75 Jahre mit. Sie bauten den heutigen Laden 1965/66 an, erweitern das Sortiment. Nach Maris und Pauls Pen- sion wurde am 16. Juni 1993 die Dorfladengenossenschaft gegründet. Sie pachtete den Laden und vermietete ihn bisher erfolgreich an tüchtige Ladenleitungen.

«z’Karis Laden»: Ab 1913 gab es das Lebensmittelgeschäft, das Zucker, Mehl, Reis etc. in grossen Säcken abpackte und so verkaufte. Bild Mitte: Am «Tante Emma-Ladentisch» mit Cecile Bissig-Aschwanden (links). Laden-Anbau 1965/66: Mit dem Anbau zeigten z`Karis Paul und Marie geist. Grösseres Sortiment.

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Dorfladengenossenschaft erwirbt Liegenschaft: Am 22. Juni 2016 konnte die früher gegründete Genossen- schaft die Liegenschaft mit Laden von der Erbengemeinschaft Aschwanden günstig erwerben. Damit bleiben Grundversorgung und Arbeitsplätze erhalten, auch für den Tourismus. Die Zukunft scheint gesichert. Bild hinten: Der mutige Vorstand 2016, vorne Monika, Brigitte Aschwanden (Erben) und Cecile Bissig (Mitte). Bisherige Ladenleitungen: Andrea Gisler übernahm 1993 die Leitung, dann Madlen Arnold (ab 1995), Josef und Doris Bissig (ab 1997). Seit 2012 leiten Bruno und Antonia Imholz (Bild) das Lebensmittelgeschäft. Von der Alten Post Am 5. Februar 1855 wurde die Poststelle Isenthal als Ablage von Flüelen errichtet. Die zur Neuen Post Leitung hatte M.A. Gasser. Ab 1873 leiteten Indergand Franz, Gisler Dominik, Gasser Johann, Gasser Alois (er ertrank 1949) und bis 1992 Margrit und Toni Gasser-Reichlin.

Alte Post: Im Postbüro steckte Johann Gasser die Telefonate per Hand. Er habe mehr gewusst als der Pfarrer. Neues Posthaus: Margrit und Toni Gasser-Reichlin erbauten 1957 die neue Post neben der Posthaltestelle. Von 1992 bis zur Schliessung der Poststelle im Jahre 2009 leitete Jakob Gisler in diesem Haus das Büro. Erste Post-Agentur in Uri: 2009 wurde im Dorfladen Isenthal unter Josef und Doris Bissig die erste Urner Post-Agentur eröffnet. Auch dank längeren Öffnungszeiten bewährte sie sich. Postverteilung von Altdorf aus. Von der Darlehenskasse Für Einheimische und touristische Gäste ist es selbstverständlich, beim Bankomat in zur Raiffeisen Bank Isenthal an der Dorfstrasse 5 (ehemals Gelber Pfarrhof) Geld abzuheben.

Darlehenskasse Isenthal: Am 29. März 1931 gründeten Pfarrer Josef Werner Barmettler und 14 Mitglieder im Gasthaus Tourist die erste «Raiffeisenbank». Gemeindeschreiber Josef Aschwanden war von 1931 bis 1955 der erste Kassier in der Gemeindekanzlei. 50 Jahr-Jubiläum 1981: Als Kassier folgten Pfr. Isidor Truttmann bis 1958; Hans Bissig, Seeliblick bis1990. Im neuen Gebäude dann ab 1991 Alois Imholz und Esther Bissig. Neues Raiffeisengebäude 1985: Die Gemeinde verkaufte bei der Dorfkernsanierung der Raiffeisenbank den Gelben Pfarrhof (Dorfstrasse 5). Chronik der Raiffeisenbank Isenthal: 1931: Gründung, 1985: Erwerb Gelber Pfarrhof u. Renovation, Bank und 2 Wohnungen; 1991: Einweihung u. Handbuchhaltung auf EDV, 1997: Bancomat; 1999: Zusammenschluss mit RB Seedorf; 2005: Fusion mit der Raiffeisenbank Urner Unterland. Vom Gasthaus Adler Vielen ist nicht mehr bewusst, dass das heutige Gemeindehaus früher das Gasthaus zum Gemeindehaus Adler war, das zwischendurch auch als Schulstube beansprucht wurde.

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Vom Gasthaus Adler zum Pfarrhelferhaus: Beim Gemeindehaus Isenthal stand früher das Gasthaus Adler.

Sekundarschule: 1960 wurde das Gebäude zum Pfarrhelferhaus umgebaut. Es beherbergte zwei Sekundar- schulzimmer, die später den Wanderkindergarten aufnahmen. 1998 wurde das Gemeindehaus eröffnet.

Hotel Urirotstock Das Hotel Urirotstock - urkundlich 1669 erstmals erwähnt - wurde für 175 Taler an Hans Huber verkauft. Es folgten viele Besitzerwechsel. In der lange Ära von 1960 bis 2002 führten Margrit und Hans Gasser das traditionsreiche Gasthaus. Es wurde 1990 nach einer umfassenden Renovation mit Anbau in ein familienfreundliches Hotel mit 50 Bet- ten, Saal und Seminarräume umgestaltet. 2002 erwarben die heutigen Besitzer, Ruedi und Marlis Bissig-Kempf, den «Stock». Die Logiernächte nahmen zu.

Der Urirotstock, 1669 erstmals erwähnt, erlebte viele Besitzerwechsel, u.a. ab 1864 an Bruno Anton Infanger, ab 1896 an Carl Furrer, ab 1913 an Franz Bissig, ab 1956 an Robert Von Arx-Bissig. Ab der Jahrhundert- wende profitierte der Betrieb von der Urirotstock-Begeisterung. Bild: Wandergruppe bei der Gartenwirtschaft.

In einer bewegten touristischen Ära von 1960 bis 2002 führten die umsichtige Wirtin Margrit und ihr Mann Hans Gasser das Gasthaus. Hans war Postchauffeur und Carunternehmer mit modernen Reisebussen, Sohn der Wirtin Marie Gasser (1911-2007), die ihren Mann 1949 beim Bootsunglück an der Isleten verlor.

Die neue Urirotstock-Ära: Ab 2002 führen Ruedi und Marlis Bissig-Kempf den «Stock». Marlis absolvierte eine Wirtschaftsfachschule und war im Gastrobereich leitend tätig, u.a. im Restaurant Wydenmatt Seedorf. Ruedi als Forstwart-Vorarbeiter suchte die Eigenständigkeit und Margrit und Hans Gasser eine Nachfolge. Im Jahr 2002 schlossen die Parteien einvernehmlich den Kaufvertrag notariell ab.

Volksmusik, Gemeinschaft und Internationalität: Dank Vertrauen bei Einheimischen, Vereinen, dank Volks- musik und Festanlässen, aber auch dank internationaler Ausrichtung und viel Arbeit gelang es den Wirtsleu- ten, Umsatz und Logiernächte zu erhöhen. Sie engagieren sich im Vereinswesen und im Tourismus.

Verein Isenthal Tourismus (seit 2007): Weltrekordleiter, dies eine Idee von Tourismuspräsident Ruedi Bissig.

Gasthaus Tourist 1840 wurde der Tourist von den Brüdern Josef und Johann Aschwanden gekauft. 1909 ging die Liegenschaft an Michael Gasser, der erstmals ein Gasthaus Gasser betrieb - ev. verbunden mit Postbüro und Laden. 1924 erwarb Jost Aschwanden (Tourist-Jostli) das Gasthaus Er war Bergführer und Frau Anna Marty erfolgreiche Wirtin. 1925 kam Walter, ein Jahr später Werner zur Welt, letzterer starb 1949 beim Bootsunglück. 1955 heirateten Walter Aschwanden (sen.) und Margrit Gisler. Sie übernahmen das zuvor vorübergehend an Gassers verpachtete «Gasthaus Gasser» und bauten es als «Gast- haus Tourist» sukzessive aus. Dies war möglich dank der Wirtin Margrit und dank dem Nebenerwerb Walters als Taxichauffeur und als Fahrer bei der Firma Gisler AG. Seit 1989 leiten Walter Aschwanden jun. (er war Koch in Zürich) und Lisbeth in der dritten Generation das Gasthaus Tourist und positionierten es mit einer qualitätsvollen Küche.

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Drei Generationen Aschwanden im Gasthaus Tourist: Viel zu früh, 1929, starb Vater Jost Aschwanden. Witwe Anna heiratete Karl Infanger, doch sie musste aus gesundheitlichen Gründen den Betrieb an Marie und Hans Gasser-Arnold verpachten («Gasthaus Gasser», 1947 bis 1951). Hans Gasser führte auch den Postautobe- trieb, ertrank aber 1949 beim tragischen Bootsunglück. Für Witwe Marie folgten harte Jahre: Mutter, Postau- tobetreiberin und Wirtin. Wegen Eigenbedarf musste sie die Pacht abgeben. Sie baute dann neben der Kirche das Haus Dorfstrasse 24 mit der Garage. Ihr Sohn Hans baute den Postauto- und Carbetrieb stark aus.

Erstes Postauto: Das Bild zeigt das «Gasthaus Gasser» (heute Tourist) mit Postauto (ev. als Postkartenmon- tage). Die Wirtin Marie Gasser (1911-2007) wurde nach dem Tode ihres Mannes Hans Gassers (gest. 1949) früh Witwe, führte dann allein das Transport- und Postautogewerbe ihres Schwiegervaters Josef Gasser wei- ter. Dieser hatte nach der Eröffnung der Isenthalerstrasse die erste Pferdepost aufgebaut. Er musste sie im 1. Weltkrieg wieder aufgeben. Marie’s Mann, Johann Gasser, kaufte 1925 mutig den ersten Occasions-Fünf- Plätzer «Itala». Er schloss mit der PTT den Postautovertrag ab. Sohn Hans kaufte dann 1960 den Urirotstock.

Umbauten: In verschiedenen Etappen wurde das und heimelige Dorfgasthaus Tourist zweckmässig saniert. Statt des abgerissenen Gartenhauses errichtete man eine Gartenwirtschaft mit Parkplätzen. Zur Vergrösse- rung baute man östlich den Saal und Eingang an. Die Dorfgaststätten arbeiten stets zusammen. Man trifft sich als Einheimische, Wanderer, Surfer und Velofahrer zu einem Trunk, zum Essen oder zu einem Jass.

Vom «Wirtschäftli» zum Das Restaurant nahe bei der Schifflände Isleten, die ehemalige Sust und ab 1913 «Ds Restaurant Seegarten Wirtschäftli», wurde in mehreren Phasen um- und ausgebaut. Unter Edy Arnold hiess es seit 1976 «Zur kleinen Kneipe», unter Michael und Sandra Grob ab 1996 Restaurant Seegarten. Dank aufkommendem Tourismus, auch dank dem Weg-der-Schweiz 1991, erlebte das Restaurant wirtschaftlich erfolgreiche Phasen. Heute ist es ein Fischrestau- rant, Rollstuhl gängig, mit grossem Wintergarten. Es ist bei Wanderern, Windsurfern und Motorradfahrern beliebt. Es ging 2018 in das Eigentum von Felix Holenstein über.

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Das «Wirtschäftli Isleten»: Ab Sommer 1913 wurde an der Isleten gewirtet. Die Dynamit Nobel AG verpach- tete das von ihr als Sust beim Holzplatz erstellte Flachdachgebäude an den Bootsführer Paul Arnold-Bühler. Dafür musste er die Isenthalerstrasse bis zur Schifflände unterhalten. Er baute die Sust zur kleinen Gastwirt- schaft aus, für Bergsteiger nach dem steilen Abstieg und beim Warten auf das Kursschiff eine Wohltat. Nach der Eröffnung der Güterstrasse Isleten-Seedorf (1951) übernahm Sohn Peter Arnold-Aschwanden (1951- 1974) das «Wirtschäftli», danach der Sohn des letzteren, Edy Arnold-Wipfli.

«Zur kleinen Kneipe»: Edy Arnold kaufte die Wirtschaft 1976 von der Schweizerische Sprengstoff AG Ched- dite ab. Er eröffnete 1978 die Wirtschaft «Zur kleinen Kneipe», die 1999 zwangsversteigert wurde. Restaurant «Seegarten»: Die neuen Eigentümer Michael und Sandra Grob führten von 1996 bis 2015 das Restaurant, ergänzten Wintergarten, Terrasse und mit einem Anbau zwei Hotelzimmer. Beim Hochwasser am 22.08.2005 stand alles unter Wasser. 2018 kaufte Felix Holenstein, Unternehmer aus Zürich den Betrieb. Als Pächter führen seit 2017 Irene Walker und Tochter Simona Walker das Seerestaurant.

Isleten, das Eingangstor ins Isenthal

Halbinsel Isleten Die Halbinsel mit dem steilen Isitalertobel ist die das Ergebnis von Gletscher- und Wasserströmen und der Die Geologie eines Deltas Kraft der mitgeführten Gesteinsfragmente. Die Geologie der Axen- und Drusbergdecke ist sichtbar. Früheste Industrialisierung: Die angeschwemmte Halbinsel, der Bach, Seeanstoss und der Wald bildeten die Voraussetzung, dass sich hier früh Gewerbe ansiedelte. Bild: Schweizerische Sprengstoff AG Cheddite.

Tourismus: Seit dem Fahrstrassenbau von Seedorf nach Isleten/Isenthal im Jahre 1951 wurde die Halbinsel Isleten mehr und mehr von Touristen besucht. Isleten war stets der Eingang zum Urirotstock-Bergtourismus.

Isleten, Freizeitparadies Auf Isenthaler-Boden liegt auch der familienfreundliche Badestrand. Die Grenze zu Bauen geht mitten durch das Restaurant hindurch. Das Delta gehört zu Bauen und das neu gestaltete Seeufer ist Eldorado für den Kite-, Surf- und Segelsport. Die felsige Uferpartie zieht Sportkletterer an. In der Nähe sind auch Posthalte- stelle und die Schiffsstation der Vierwaldstättersee-Schifffahrtsgesellschaft. Vom Wasser, dem Weg-der- Schweiz, dem Hafen und der Anbindung an den öffentlichen Verkehr profitierte stets auch das Seerestaurant.

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3 Verkehrs- und Wanderwegkommission (VWK)

3.1 Kanton Uri

Fremdenverkehr als Aus dem Bisherigen wurde deutlich, wie sich der Fremdenverkehr abhängig von der Gesamtsicht Gesamtentwicklung entwickelt hat. Verschiedene Gesellschafts- und Wirtschaftsberei- che legten die Basis für den dörflichen Tourismus. Eine wichtige Rolle spielten die Gast- stätten, aber auch die Alp- und Landwirtschaft. Basisinfrastrukturen wie Strassen, öf- fentliche Bauten, Energie, Versorgung und Raumplanung unterstützten den Tourismus.

Tourismusgesetz Der Bericht und Antrag des Regierungsrats vom 3. Juli 2007 an den Landrat umschrieb (TouG) stärkt Gemeinden die gesetzliche Grundlage zum kantonalen Tourismusgesetz (TourG, 23.09.2012). Die- ses unterstützt die Gemeinden und die überkommunale Zusammenarbeit. Es regelt bis heute die Tourismuspolitik, die Kooperationen zwischen tourismusinteressierten Krei- sen und dem Staat. Ferner regelt es die Integration tourismusnaher Politikbereiche wie Land- und Alpinwirtschaft, Outdoor- und Freizeitbereiche. Im TourG sind die Aufgaben der Tourismusorganisationen (AUT, UTAG)2 umschrieben und im Tourismusreglement näher ausgeführt (TourR,18.09.2012). Wichtig war auch die Kurtaxenvereinheitlichung.

Der Tourismus Gemäss Botschaft (2007) leistete der Tourismus bedeutendes für die Urner Wirtschaft im Kanton Uri (steigende Zahlen). 3 Der jährliche Umsatz aus Übernachtungen betrugt vor 10 Jahren 85 Mio. Franken, der Umsatz aus dem Tagesausflugstourismus ca. 70 Mio. Franken. Rund 10 Prozent der Beschäftigten in Uri arbeiten im Tourismus.

3.2 Gemeinde Isenthal

Zwischen 1970 und 1980 sank die Bevölkerungszahl in Isenthal von 570 auf 535 Ein- wohner. 1990 waren es 505, dann 2010 524 Einwohner und 2017 erstmals seit über 100 Jahren nur noch 494 Einwohner (unter 500). Das Angebot an Wohn-, Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten im Unterland bewog viele Jugendliche wegzuziehen.

1975 - Entwicklungs- Im Rahmen des Entwicklungskonzeptes Uri formulierte 1975 eine gemeindliche Arbeits- leitbild Uri und Isenthal gruppe vier übergeordnete Leitziele für das Tal, die trotz der heute veränderten Lage

2 Touristische Nutzniesser sollten zur Mitfinanzierung (Abgaben) verpflichtet werden. Dabei sollen wertschöp- fungsstarke, marktfähige Tourismusprojekte nicht vom Gemeinwesen, sondern in erster Linie von privaten Leistungserbringern und Branchenverbänden getragen werden. Die wirtschaftliche Zukunft des Kantons soll gestärkt, die Qualität der touristischen Leistungserbringung gefördert und die Zusammenarbeit und Koordi- nation aller Beteiligten verbessert werden. Am 23. September 2012 wurde das TouG vom Volk angenom- men. Uri wurde in zwei Regionen unterteilt, in Urserntal/Urner Oberland (AUT) und Urner Unterland (U- TAG). Isenthal unterzeichnete den Leistungsvertrag mit Uri Tourismus AG. Die Aufgaben umfassen die Pla- nung, Interessenvertretung, Angebotsgestaltung, Information, Marketing und Kommunikation (siehe Touris- musreglement). Der Kanton leistet jährlich 750'000 CHF, die Urner Gemeinden 500'000 CHF. 3 Urner Tourismus Statistik 2007: Anzahl Hotelbetriebe 107; Gastbetten total 6'660, davon in Hotels und Pen- sionen 2'960; in Ferienwohnungen und Chalets 940, in Gruppenunterkünften 2'760. Die Gesamtzahl an Un- terkunftsanbietern (Hütten, Berggasthäuser, Schlafen im Stroh) 200. Die Logiernächte pro Jahr 220'000; in Hotellerie 200'000 bis 250'000; Parahotellerie. Die Ø Übernachtungsdauer Hotellerie 1,9 Nächte. Dien Beschäftigten (direkt) im Tourismus 1'500 Personen. - Tagesausflugsgäste ca. 1 Mio. - Umsatz aus dem Tourismus Fr. 85 Mio. (von Mehrtagesgästen) und Fr. 70 Mio. (von Tagesausflugsgästen). Es gibt 39 Seil- bahnen, 13 Museen, rund 1'200 Wanderwegkilometer (davon über 100 km oder 10 Prozent allein in der Gemeinde Isenthal).

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noch immer aktuell anmuten.4 Dank der Unterstützung seitens Bund, Kantone und Pa- tenschaften (Stadt Zug) und der Berghilfe realisierte man in den Folgejahren viele Ba- sisinfrastrukturen, die auch dem Tourismus zugutekamen (Naherholung und Gäste).

Entwicklungskonzept Uri: Regierungsrat und Gemeinden erarbeiteten 1975 das Entwicklungskonzept Uri. Bild: Der Gemeinderat Ende 70er Jahre. Auf Toni Furrer als Gemeindepräsident folgte 1981 Kurt Infanger (v.l.: Walter Bissig, Kari Bissig, Toni Furrer, Kurt Infanger, Ernst Bissig, Gemeindeschreiber Michi Walker).

Themen waren damals u.a.: Turnhallen-Neubau (Bild), Sportplatz/Zivilschutzanlagen Gubeli, Schulhausreno- vation/Gemeindehaus, Gross- und Kleintalstrasse, Stettli- und Forststrassen, ARA-Gesamtprojekt, Wasser- versorgungen, Genereller Entwässerungsplan GEP, Integrales Schutzprojekt Isenthaler-Waldungen, Bach- und Wasserschutzmassnahmen, Dorfkerngestaltung und Pfarrhöfe, Heimarbeit-Infrastrukturen, Seilbahnum- bauten Gitschenen, Furggelen, Bärchi, ferner die Walderschliessungen und die Kirchen-Renovation, dann die Ersteigerung der Liegenschaft “Ringli”, der Arbeitsplatz-Erhalt im Dienstleistungs- und Tourismusbereich. Dank Hilfe der Stadt Zug und weiterer Partnerschaften bewältigte Isental viele Restfinanzierungen.

3.3 Die Verkehrs und Wanderwegkommission (1984 bis 2007)

3.3.1 Entwicklung in den 80er Jahren

1984 -Wahl der Verkehrs & - Die Gemeindeversammlung (GV) gab am 22.12.1984 dem Gemeinderat die Kompe- Wanderwegkommission (VWK) tenz, eine Verkehrs und Wanderwegkommission (VWK) zu wählen. Am 9. Januar 1985 wurde sie eingesetzt und startete sogleich. Ferner trat das Kurtaxenreglement in Kraft. Heftig diskutiert wurden Umsetzung und Inkasso (70 Rp/Hotels, 50 Rp/Gäste, 10 Rp/Ju- gendlager. Die Jahrespauschalen für Ferienwohnungen wurden auf 50 Fr. festgelegt.

Die Präsidenten der VWK Die Präsidenten der VWK bis 2007 waren Walter Aschwanden sen., Walter Zurfluh, Hans Arnold und Karl Bissig. Sie und ihre Kommissionen leisteten seit den 80er Jahren viel für den Aufbau des gemeindlichen Tourismus. Unter Kari Bissig, dem letzten VWK- Präsidenten, wurde die Vereinsgründung Isenthal Tourismus (2007) vorbereitet.

Schwerpunkte der VWK Jährlich wiederkehrende Themen der VWK waren: Wanderwege ausbauen und pfle- 1984 bis 2007 u.a.: gen, Mitwirkung beim Aufbau der Infrastrukturen, die z.T. touristisch genutzt werden: Turnhalle und Mehrzweckraum, Sportanlagen Gubeli, Picknick- und Spielplätze und die Themenwege. Ferner erarbeitete man PR- und Werbemassnahmen, Tourismuspros-

4 Die Leitziele waren: a) Isenthal soll langfristig als Lebensraum für die Bevölkerung gesichert werden. Die Ab- wanderung soll gestoppt, die Einwohnerzahl stabilisiert werden, b) Isenthal soll ein ausgewogenes Verhält- nis zwischen Landwirtschaft, einheimischen Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben und Arbeitspendlern aufweisen, c) Isenthal soll politisch, kulturell und in geistig-seelischer Hinsicht lebendig bleiben und von der ortsansässigen Bevölkerung getragen werden, d) Naturgefahren sollen abgewendet, die Natur- und Kultur- landschaft erhalten und gepflegt werden. Diese soll weiterhin nachhaltig als Lebens-, Arbeits- und Erho- lungsraum dienen.

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pekte und Wanderkarten. Die VWK stellte die Verbindung sicher zu kommunalen, kan- tonalen Tourismusbetrieben, zu Organisationen und kantonalen Fachstellen. In diese Zeit fiel die Gründung der Stiftung Weg-der-Schweiz (Variantenweg Bärchi), ebenso der zwei Vereine Urner Wanderwege und Tourist Info Uri. Dank Vorarbeiten von Christoph Näpflin intensivierte man die Zusammenarbeit in der Region Klewenalp. Sie führte zur Vereinsgründung und zum Aufbau einer Geschäftsstelle.

Gemeindepräsident Kari Bissig (r.) bei der Einsegnung der Kleintalstrasse, mit Pfarrer Isidor Truttmann und Gemeindeschreiber Michael Walker). Walter Aschwanden,sen., Wirt, Chauffeur war erster VWK-Präsident.

Die Turnhalle und der Sport- und Spielplatz Gubeli waren Schlüsselprojekte für Freizeit und Tourismus.

Die Amtsperiode VWK An der ersten Sitzung am 9. Januar 1985, die Kari Bissig als Gemeindepräsident leitete, von 1985 bis 1989: wurde die VWK gewählt. Erster Präsident VWK wurde Aschwanden-Gisler Walter, Tou- rist (1985-1992). Als Vertreter des Gemeinderats und Vize nahm Imholz Alois Einsitz (bis 1988)). Die Mitglieder waren: Aschwanden Willi, Bergblick; Rita Gisler, Hofstatt (bis 1992); Josef Zurfluh, Säge (bis 1992). Ab 1988 vertrat Walter Zurfluh den Gemeinderat.

Arbeitsschwerpunkte Schwerpunkt im Gemeinderat war die Überarbeitung des Entwicklungskonzept Uri von 1984-1992: 1975. Ab 1985 amtete Karl Bissig als Präsident, 1989 Augustin Gisler und 1993 Walter Zurfluh. Der neue Ideenkatalog betraf z.T. freizeitliche und touristische Wünsche. Es waren Jugendliche und Vereine, die 1986 den Antrag für einen Sportplatz stellten. Erst- mals musste die Gemeinde auch einen Defizitbeitrag an den Postautodienst entrichten, da die Frequenzen nicht selbstragend waren. Intensiv setzte sich die VWK mit der Wer- bung für Isenthal auseinander. Man erarbeitete 1987 einen neuen Tourismus-Prospekt.

Arbeitstage, Wegausbes- Isenthal hat ein Wanderwegnetz von über 100 Kilometer zu unterhalten. An den jährli- serung und Rastplätze chen Arbeitstagen wurden stets Teilrouten gepflegt, ausgebessert oder neue erstellt.

Bachwanderweg «Schat- Viel Energie steckte die VWK in das Zukunftsprojekt Wanderweg Isitalerbach «Schat- tenhalb Dorf-Grosstal» tenhalb Dorf-Grosstal». Wegen eines Einspruchs musste es 1990 leider sistiert werden.

Spielfilm 1988 begannen die Dreharbeiten des Spielfilms «Gekauftes Glück», der Isenthal «Gekauftes Glück», schweizweit bekannt machte. Die Musikgesellschaft Isenthal trat im Film prominent auf, auch im Dokumentarfilm «Wir Kinder aus dem Bergdorf Isenthal». Der Verein umrahmte stets zahlreiche Ereignisse und feierte am 19 bis 21.Mai 1989 sein 50Jahr Jubiläum.

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«Fortschritt ohne Seelenverlust» (1976): Der Entwicklungsplaner Theodor Abt unterstützte die Gemeinden Uris, indem er sie anhielt, auch kollektive unbewusste Seiten in die Dorfplanung einzubeziehen. - Die Einwei- hung der umfassend neurenovierten Kirche St. Theodul fand am 23. April 1989 statt.

«Gekauftes Glück»: Im deutsch-schweizerischer Spielfilm von Urs Odermatt (1988) spielten der deutsche Regisseur Werner Herzog und der Österreicher Wolfram Berger, auch Isenthaler Spieler warben für das Tal.

An den jährlichen Arbeitstagen wurden Teilrouten des 100 Kilometer langen Wegnetzes unterhalten.

In den ersten Jahren (1984 bis 1992) wurden durch die VWK viele Wege ausgebessert: Brisen, Schartihöreli- Saum, Alter Landweg-Isenthal, Scheidegg, Steinhüttli-Wilderbutzen, Gitschenen-Bolgen-Jochli. Man errich- tete das Wegkreuz Schwanden oder unterstützte den Wegbau in Gitschenen. Auch Rastplätze, Sitzbänke wurden erstellt: im Schwarzwald, Birchi, Mättlirank, Staldenweg, Wyler, Luegi, Chimiboden, Bärchi, Scho- negg-Kaiserstuhl, Bösenboden, Brisenweg-Gipfel, Biwald-Jäntli, Landweg, Schrindi, Horlachen.

3.3.2 Bewegte 90er Jahre

Bewegte 1990er In den 90er Jahre ging vieles vorwärts, doch das CH91 Projekt lehnte das Volk ab. Der Jahre Weg-der-Schweiz blieb übrig. Er wurde zum 700 Jahre Bundesjubiläums 1991 reali- siert. Entlang Bauen-Isleten unterstützte die Berner Regierung den Ausbau des Varian- tenwegs Bärchi-Bauen, eröffnet am 3. Mai 1991. Irene Elber erarbeitete zum Anlass CH’91 mit der gemeindlichen Arbeitsgruppe die Tonbildschau «Das Tal hinter der In- sel». Die Fotoausstellung thematisierte Isenthal. Die Arbeitsgruppe wurde dann zur Kul- turkommission. 1990 erfolgten die Ausbauarbeiten an der Grosstalstrasse,1993 jene ins Kleintal. In die gleiche Zeit fiel die Neugründung der Dorfladengenossenschaft und Kauf und Einzonung des Heimet «Ringli». Aber auch die neue Ära des Gasthauses Gitschenen durch das Wirtepaar Herger-Kieliger wurde eingeläutet.

Sportplatz und Mehr- Im Jahr 1988 bewilligte die Gemeindeversammlung den Baukredit für die Sport- und zweckanlage Gubeli Zivilschutzanlage Gubeli mit den Heimarbeit und Feuerwehrlokalitäten. Das gemeindli- che Schlüsselprojekt wurde 1993 eröffnet. Es brauchte mehrere Nachtragskredite, um die Anlage zu sichern und in die schwierige Topografie einzufügen. Die Kosten beliefen sich viel höher, gegen 1,5 Mio. Franken. Die Gemeinde trug rund eine halbe Million.

Freizeitanlage Gubeli: Über der Betondecke des Mehrzweckgebäudes Gubeli wurden der Sportplatz, ein Grill- platz mit Feuerstelle und ein Kinderspielplatz eingerichtet.

Der Spielplatz wurde 2018 vollständig erneuert (Bild 3). Weitere Rastplätze mit Sitzbänken entstanden auch u.a. im Neien, Sack, Kleintal, Ausser Birchi, Stettli, Bärchi.

Isenthal – am Die VWK setzte sich stark für den Variantenweg «Isleten-Bärchi-Bauen» als Bestandteil Weg-der-Schweiz des Weg-der-Schweiz ein. Dieser wurde von der Berner Regierung mit 40'000 Fr. gross- zügig unterstützt. Damit konnte auch Isenthal vom Weg-der-Schweiz profitierten. Mit zwei Aussichtsplattformen (Frutt Chäppeli und Bärchi) und mit der Restauration des alten Kalkbrennofens in der Nähe von Biel-Birchi (10'000 Fr.) wurde der Alte Urner Landweg aufgewertet.

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Der Weg der Schweiz zur 700-Jahr-Bundesfeier: Die Wanderroute 99, 35 km vom Rütli bis Brunnen, war die Idee der Zürcher Architekten Stefan Rotzler und Peter Lanz. Sie wurde von allen Kantonen mitgestaltet und am 4. Mai 1991 eröffnet. Aus der Stiftung CH91 (Volks-Nein) wurde später die Stiftung Weg der Schweiz.

Am Variantenweg Isleten-Bauen restaurierte man den Kalkofen (Bild) und realisierte zwei Aussichtsorte. Von den rund 200’000 Wanderern wählten aber wenige den Variantenweg Isleten-Bärchi-Bauen. Wie lockt man Leute ins Tal? Der Weg wurde mit dem Sagen- und Skulpturenweg (2006), dem Zwärgli-Kinderspielplatz, dem Erlebnisweg «Urchigs Handwärch» (2016) und dem Rätsel-App Sqwiss (2018) erlebnishaft aufgewertet.

Die Liegenschaft “Ringli” wurde am 24.09.1993 durch Gemeinde für 270‘000 Franken ersteigert und in die Bauzone aufgenommen. Familien bauten Wohnhäuser und blieben im Tal (Hintergrund: Sportplatz Gubeli).

„Isenthal im Wandel der Zeiten“: Rechtzeitig zum Jubiläum’91 veröffentlichte Michael Walker sein Buch.

VWK 1993-1996 Wiederum musste die Verkehrs- und Wanderwegkommission für eine zweite Amtsperi- Zurfluh Walter Präsident ode 1993-1996 Jahre gewählt werden: Neuer Präsident wurde Zurfluh Walter, Gum- men. Vizepräsident war neu Arnold Hans, Sonnheim, der Verwalter Bissig Kari, Berg- heim, Protokoll Aschwanden Walter, jun., Tourist und Mitglied Gasser Cecile, Guetig.

Umsetzung der Kurta- Die VWK nahm 1993 rund 6000 CHF an Kurtaxen ein. Für den Druck des Isenthaler xenverordnung Prospekts, für Wegunterhalt und das Tourismusschaufenster entstanden Ausgaben von 11'000 CHF. Man schloss mit Defizit ab, doch der Tourismus brauchte neue Impulse.

Arbeitsschwerpunkte Arbeitsschwerpunkte 1993-1996 waren erneut die Arbeitstage für Wegausbesserun- 1993-1996 gen, u.a. im Gebiet Risettenstock-Steinalperjochli und Schartiweg, ferner die Signalisa- tion zum Urirotstock und das Ergänzen verschiedener Wegweiser und Neumarkierun- gen. Ferner ging man an die Planung einer eigene Wanderkarte «Isenthal». Neu wurde im Dorfladen das Tourismus-Schaufenster gestaltet und eine SOS-Telefonstelle auf der Oberalp installiert. Erstmals wurde ein Inventar aller Sitzbänke erstellt.

Mitwirkungsprojekt 1994 Wie kann die Bevölkerung an ihrer Zukunft mitwirken? Im November 1994 fand die erste und Auszeichnungen Mitwirkungswoche «midänand wyyterslüägä» mit 30 Küchentischgesprächen und einer gut besuchten öffentlichen Abendveranstaltung in der Turnhalle statt.

Zehn Jahre später folgte ein zweites Mitwirkungsprojekt unter der Leitung der ETH Zü- rich. Es wurde in Arbeitsgruppen ein Leitbild mit Massnahmenplan entwickelt. Für das Engagement und den Naturlehrpfad Gitschenen wurde Isenthal 1995 der Kantonale Umweltschutzpreis zugesprochen. Zwei Jahre später erhielt die Gemeinde Isenthal den Montagna-Preis der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete (SAB).

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Die Kilbiausstellungen dokumentierten stets lokale Themen: u.a.1991 Tonbildschau Isenthal; 1993 Kirchenar- chiv; 1994 Gemeinde-Mitwirkungsprojekt Mitänand wyytersluägä; 1997 Die Isenthaler Vereine laden ein.

3.3.3 Um die Jahrtausendwende

VWK 1997 bis 2000 Erneut musste die Verkehrs- und Wanderwegkommission für die dritte Amtszeit gewählt Hans Arnold, Präsident werden. Auf Ende 1996 demissionierten der Präsident Walter Zurfluh und das Mitglied Cecil Gasser. Für die Jahre 1997 bis 2000 liessen sich verpflichten: Arnold Hans, Sonn- heim als neuer Präsident. Bissig Kari, Bergheim übernahm das Vizepräsidium und die Kasse. Der Vertreter des Gemeinderats war Hans Infanger, Dorf. Protokoll: Aschwan- den Walter, jun., Tourist. Mitglied: Edith Arnold-Bissig, Wyler. Der Voranschlag der VWK 1997 rechnete mit Kosten von 15'700 Fr. und Erträgen von 8500 Franken.

Arbeitsschwerpunkte Arbeitsschwerpunkte 1997 bis 2000 waren die Mitgestaltung von kulturellen Anlässen, 1997-2000 insbesondere wiederum die Gestaltung der 1. August-Feier auf der Bärchi. Seelisberg und Isenthal wurden eingeladen, einen LUGA-Tag an der Luzerner Messe zu gestalten, Dies gelang erfolgreich und ergab beste Werbung. 1998 wurde der Neubau Heimar- beitswerkstatt und der Mehrzweckraum Gubeli (Fr. 567'669.-) eingeweiht.

Arbeitstage und Weg- Die Bevölkerung half mit, den Viehtriebweg St. Jakob-Gitschenen auszubessern. Fer- ausbesserungen ner wurde der Weg zum Stettli saniert und die Route Hinter Gitschenen bis Sulztal aus- gekoffert. Die VWK entschied, dass man prioritär jene Wege pflegt, die auf der neuen Wanderkarte eingezeichnet sind, u.a. Musenalp-Biwaldalp und der Weg zum Ur- irotstock, ferner der ursprüngliche Bärchiweg vom Sportplatz zum Acherli, vom Chäp- peli bis Isleten und der Variantenweg Bärchi-Bauen, zudem die Routen Bannalp und Gitschen.

Inventare Die VWK erstellte eine neue Feuerstelle im Chimiboden und erarbeitete ein Verzeichnis der 5 Grill- und Feuerstellen. In einem Verzeichnis sind rund 20 Sitzbänke aufgeführt: Ausserbirchi, Chäppeli-Aussichtsplattform, Haltestelle Chäppeli, Kalkofen Biel, Obhegli, Mättlirank, Gietisfluh, Ney, Bärchi-Halten, Abherli, Vorderbärchi, Aussichtsplattform- Rastplatz, Stalden-Strasse, Bodmi, Stettlirank, Chimiboden, Luegi-Alt-Rütti, Gische- nen-Schrindi, Chneuwis, Wasenegg, ev. neu Biwald-, Musenalp.

Urner Wanderwege & Die VWK war vertreten beim Aufbau von kantonalen Organisationen: Dem Verein Urner Tourist Info Uri Wanderwege, bei der Vernehmlassung Wanderweggesetz und bei der Gründung des Tourismusvereins Uri, der Einrichtung des operativen Büros Tourist Info Uri und Isent- hal unterzeichnete eine Leistungsvereinbarung. Und später begann die Zusammenar- beit Isenthals mit Seelisberg, den Nidwaldner Gemeinden und der IG Klewenalp.

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1998 wurde der Verein Urner Wanderwege gegründet. Nach der Gründung des Vereins Tourist Info Uri wurde das operative Büro Tourist Info Uri am 7.9.2000 im Tellspielhaus eröffnet (Bild: Posthaltestelle Dorf, Isenthal). Christoph Näpflin leitete jahrelang die Geschäftsstelle IG Weg-der-Schweiz und die IG Klewenalp, die auch das Logo «Luzern» zur wirksameren Vermarktung mitbenutzte. Die VWK arbeitete von Beginn an aktiv mit.

Planung eines neuen Ein Schwerpunkt war die Planung eines neuen Werbeprospekts über Isenthal. Um die Werbe-Prospekts Werbung zu verstärken, inserierte man in der Gitschener Post (Gasthaus Gitschenen), platzierte auch zwei Werbe-Leuchtbilder in der Gotthard-Raststätte in .

Neue Wanderkarte Bislang fehlte eine Wanderkarte, auf der das ganzen Gemeindegebiet mit allen Wan- Isenthal derwegen abgebildet waren. In mehreren VWK-Sitzungen wurde die Karte erarbeitet. Auf der Rückseite wurden die Unterkünfte, Verkehrsverbindungen, dann auch die leich- ten, mittelschweren Wanderungen und die schweren Bergtouren inkl. Marschzeiten auf- geführt. Die Karte wurde für 12 Franken gut verkauft. Sie entsprach einem Bedürfnis.

Natur-Rundweg Gitsche- VWK-Präsident Hans Arnold eröffnete am 31.08.1997 den neue Naturlehrpfad Gitsche- nen, 1997 feierlich eröffnet nen. Im Urner Wochenblatt erschien eine ganzseitige, farbige Beilage. Mit dem Rund- weg wollten die VWK, Wegbaugenossenschaft und Gasthaus Gitschenen die Wert- schöpfung für Seilbahn und Gaststätten erhöhen, aber auch die reiche Biodiversität in Gitschenen zeigen. Die Pläne zeichnete Walter Müller. Der Voranschlag von 52'000 Fr. wurde dank Eigenarbeit unterschritten. Einnahmen von 31'365 Fr. standen Ausgaben von 15'706 Fr. gegenüber. Man realisierte noch die Feuer- und Grillstelle und konnte dank Beiträgen des Kanton von 9500 Fr. und der Hanns und Gretl Karr-Stiftung von 25'000 Franken willkommene Rückstellungen für den langjährigen Unterhalt machen.

Naturlehrpfad Gitschenen: Er führte von der Bergstation Gitschenen über Chneuwis zur Geissbodenalp. Unter der Geissbodenhütte wurde der Weg dem Hang entlang zum Älpelerboden gekoffert und ein Grillplatz einge- richtet. Dann ging der Weg auf die Krete und hinunter Richtung Gitschenberg, dem Waldsaum entlang gegen den bestehenden Sulztalweg und dort wieder zurück zur Betrufkapelle (Bild mit Glasfenster) und zum Berg- gasthaus und zur Seilbahn Gitschenen. Der Weg wurde oft mit dem Besuch des Berggasthauses verbunden.

Prospekt dank Umweltschutzpreis: Auch am Gemeinde-Mitwirkungsprojekts «midänand wyytersluägä» 1995 wurde über den Naturlehrpfad gesprochen. Dank dem kantonalen Umweltschutzpreis konnte der erste, von Walter Brücker verfasste, schwarz-weiss Prospekt erstellt und gedruckt werden.

Betrufkapelle Gitschenen: Am 12. Juni 1994 wurde die Betruf-Kapelle Gitschenen eingeweiht. Eine lang ge- hegter Wunsch der Gitschener ging in Erfüllung. Der Kapellenverein übernahm die Trägerschaft.

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Verbindungshöhenweg An der Gemeindeversammlung vom 28.04.1999 beantragte die Verkehrs- und Wander- Neien-Schloffenwald wegkommission einen Kredit von 84'500 Franken für den Höhenweg Sonnenhalb, im oberen Neien mit Verbindungswegnetz Stalden-Sack-Neien. Walter Müller zeichnete den Plan. Der Weg führte durch den Wald bis zur Schloffenwaldstrasse und zum Stett- likehr (1,450 Kilometer). Das Bedürfnis war da, nachdem der Bachweg schattenhalb sistiert war. Dem Gemeindeversammlungsbeschluss wurde zugestimmt. Das Ziel war, die Gästefrequenzen (Postauto, Seilbahn Gitschenen, Gaststätten) zu erhöhen. Der Rundweg wurde drei Jahre später nach längerem Leidensweg wegen Einsprachen sis- tiert. Auch der Wildhüter zeigte sich kritisch, er legte einen Alternativvorschlag vor.

1998/1999 1995 wurde eine Planungskommission für die Sanierung des Schulhauses und der Ge- Schulhaus, Gemeinde- meindekanzlei gewählt. Das neu renovierte Gemeindehaus (im Pfarrhelferhaus) wurde haus und Heimarbeit an der Kilbi eingeweiht - mit einer Ausstellung «Generationen» im neuen Kulturraum. Ein Jahr später fand die Einweihungsfeier des gesamtrenovierten Schulhauses statt. Die Heimarbeit-Baracke wurde abgerissen, die neue Werkstatt 1998 eingeweiht.

Einweihung Gemeindehaus (1998) und Schule (1999): Erstmals wurden die Funktionen getrennt. Der archi- tektonisch gut gelungene Schulhausbau wurde 1999 mit einer Ausstellung und der Buchvernissage «Isenthal – Dorferneuerung als Generationenwerk» eröffnet. Lea Achermann gestaltete im Aufgang die Kunst-im-Bau.

Die Heimarbeit Uri - auch in Isenthal musste Ende 2014 aus Rentabilitätsgründen aufgehoben werden, so war die Antwort des Regierungsrats auf die Interpellation Bernhard Walkers (CVP). Bis zu 12 Isenthaler und Isenthalerinnen arbeiteten in den zurückliegenden Jahren in der Heimarbeit, verloren den Teilzeit-Verdienst.

Ferienwohnungen In den 90er Jahren betrieben Private eine Maultierhaltung und boten Trekkingangebote an. Auch weitere private Dienstleistungen unterstützen den Aufbau des sanften Touris- mus. Zu erwähnen sind insbesondere die 10 bis 15 Ferienwohnungen im Tal.

Landwirtschaft und Angeboten wurden auch Ferien in Alphütten oder auf dem Bauernhof im Chneuwis, Direktvermarktung ferner Hof-Führungen, Schlafen im Stroh, Zelten auf dem Bauernhof. Einzelne Bauern- familien bauten die Direktvermarktung ihrer Qualitätsprodukte aus. Insbesondere Alpkäse, Biofleisch, Kräuter, Eier und Milchprodukte wurden direkt vermarktet.

Dorfführungen & Die VWK bot vermehrt Dorfführungen an. Gastfreundschaft und Engagement für eine Studienprojekte lebendige Stadt-Land-Beziehung lag Behörden, aber auch der VWK am Herzen.

Dorfführungen und Masterarbeiten: Immer wieder führte die VWK Gästegruppen, Persönlichkeiten aus Kultur und Wirtschaft oder Studierende durch das Tal. Man beteiligte sich auch an Veranstaltungen zu Berggebiets- themen. Über 15 Master- und Diplomarbeiten zu Aspekten und Themen über Isenthal wurden eng begleitet.

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3.3.4 Bis zur Vereinsgründung (2007)

2001 Erneut wählte der Gemeinderat die Verkehrs- und Wanderkommission für die Periode VWK nach Jahrtausendwende von 2001-2004. Hans Arnold blieb im Vorstand, er trat aber als Präsident zurück.

Neuer Präsident wurde der bisherige Vize und ehemalige Gemeindepräsident Kari Bis- sig, Bergheim. Als Vizepräsident stellte sich Aschwanden Walter, Tourist zur Verfü- gung, Hans Infanger, Dorf vertrat weiterhin den Gemeinderat, für das Protokoll war neu Hans Arnold, Sonnheim verantwortlich, für die Kasse Edith Arnold-Bissig, Wyler.

Die VWK 2005 bis 2007 Ab 2005 bis 2007 bis zur Vereinsgründung setzte sich der Vorstand neu zusammen. bis zur Vereinsgründung Hans Arnold und Walter Aschwanden, jun. demissionierten auf Ende 2004, auch Hans Infanger trat als Gemeinderatsvertreter zurück. Neu vertrat Robi Walker den Gemein- derat. Er leistete über viele Jahre einen grossen Einsatz für die Isenthaler Wanderwege.

VWK-Präsident blieb wie bisher: Kari Bissig, Bergheim; Vizepräsident/Kasse neu: Edith Arnold, Wyler; Gemeinderatsvertreter war Robert Walker, Bärchi. Als Protokollführerin wurde neu Herger-Kieliger Beatrice und als Beisitzer Ruedi Bissig in die VWK gewählt.

Haupt-Aktivitäten bis 2007 Zu den Hauptaktivitäten zwischen 2001 bis 2007 zählten der neue Tourismusprospekt, die Pflege der Gastfreundschaft zur Gemeinde Therwil, der Aufbau der Website www.isenthal.ch, ferner die Aktivitäten rund um das 10jährige Bestehen des Weg-der- Schweiz und schliesslich auch die Frage: Braucht es einen Tourismusverein ja, nein?

Ab 2002 nannte sich die VWK «Kommission Isenthal Tourismus». Ein wichtiger Meilen- stein war die Realisierung des neuen Tourismusprospektes. Nach langer Vorarbeit wurde er am 28.04.2001 beim Gemeindebesuch in Therwil erstmals präsentiert. Die Patengemeinden Therwil, wie auch die Stadt Zug, unterstützten Isenthal beim Ge- meinde- und Schulhausumbau. Therwil lud den Isenthaler Gemeinderat an ein Therwi- ler-Fest ein. Gemeinderat, Musikgesellschaft und Tourismus boten ein unterhaltsames Programm. - Die VWK lud auch den Berner Wanderwegverein ein. Dies als Dank an Bern, die den Variantenweg Isleten-Bärchi-Bauen stets stark unterstützten.

Die Stadt Zug unterstützte die Gemeinde Isenthal nicht nur bei Infrastrukturen. Die Stadt übernahm 2004 die Kosten für die Zirkuswoche in Isenthal. Schule und Zirkusprofis boten ein eindrückliches Programm.

Der Stadtpräsident Walther A. Hegglin (1978-1982) und Stadtschreiber Dr. Albert Müller (1981-1998) waren Hauptakteure beim Aufbau der Stadt-Landpartnerschaft (Bild: Müller mit Johann Bissig bei der Kilbi-Ausstel- lung 2009 «Wille und Gemeinsinn». Diese wurde dann ein Jahr später auch in der Stadt Zug gezeigt.

2001 -Buch Naturkundlicher Die Vernissage des Buchs «Naturkundlicher Höhenweg Isenthal» fand am 6. Juni 2001 Höhenweg Isenthal im Hotel Urirotstock statt. Der Wanderführer stiess auf grosses Interesse. An der Pla- nung wirkte die VWK aktiv mit. Die Buchreihe begann 1989 mit «Naturkundlicher Hö- henweg Schächental», Maderanertal (1993), Surenen (1997), und Isenthal (2001).

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Die Hauptroute «Naturkundlicher Höhenweg Isenthal» verläuft über Isenthal-Musenalp-Sassigrat-Biwaldalp- St. Jakob-Isenthal. Das Horn scheidet das Klein- und Grosstal (Bild) Auch die Nebenrouten Wilderbutzen- Steinhüttli-Chimiboden sind im Buch beschrieben, ferner die Königsroute Gitschenhörelihütte-Urirotstock.

Stettli-Schluchen-Neien: Es war Kari Bissig, der ergänzend diese Zusatzroute vorschlug. Er nahm erstmals am 11.09.1998 an einer AG-Sitzungen teil. Verantwortlich für die wissenschaftlichen Arbeiten waren Emil Amacher (Routenbeschriebe), Urs Kälin (Historisches), Felix Aschwanden (Flurnamen), Walter Brücker (Klima, Höhenstufen, Pflanzen, Tiere), Max Rotenfluh (Geologie, Alpwirtschaft) und Ernst Püntener. Man rechnete mit 53'700 Fr., der Druck kostete 21'000 Fr. Dank Sponsoring von 36'000 Fr. und dem Verkauf konnte Isenthal den Buch-Restbestand günstig erwerben. Walter Brücker schlug Isenthal zudem für den kan- tonalen Umweltschutzpreis vor. Die AG dieser Buchreihe unter Ernst Püntener löste sich am 04.06.2007 auf.

2004: LUGA, Wandercup Ein glanzvoller Auftritt hatte die Gemeinde Isenthal mit Seelisberg am 28.04.2004 an und «Gwärb-Ausstellung» der LUGA Luzern. Man zeigte die kulturlandschaftlichen und touristischen Schönheiten und nutzte den Tellsommer’04 auf dem Rütli und im Tellspielhaus für die eigene Wer- bung. - Zum 10jährigen Bestehen des Weg-der-Schweiz organisierte die VWK mit Part- nern einen Wandercup, der erfolgreich über die Bühne ging. Die Tourismuskommission nahm mit einem Plakat auch an der Kilbiausstellung 2003 «Gwärb und Arbet» teil. Diese wurde anlässlich der Einladung an der 1. August-Feier in Altdorf noch einmal gezeigt.

«Strategieentwicklung Die VWK wirkte zwischen November 2004 bis November 2005 beim Gemeinde-Mitwir- Zukunft Isenthal» kungsprojekt «Strategieentwicklung Zukunft Isenthal» mit. Mit dem Berggebietsmodell der Nutzungsanalyse unter Leitung von ETH-Prof. Peter Rieder wurden in Arbeitsgrup- pen Leitziele und Massnahmen erarbeitet. Das Leitbild wurde dann an einer Gemein- deveranstaltung im März 2005 der Bevölkerung umfassend vorgestellt.

«Was braucht Isenthal, um die Zukunft anzupacken», so der Schlussbericht der ETH Zürich, Nov. 2005, der mit vier Arbeitsgruppen erarbeitet wurde. Im Gemeinde-Mitwirkungsprojekt kamen nebst touristischen Vor- schlägen auch der Holzwärmeverbund Dorf zur Sprache. Eine zentrale Holzschnitzelheizung bei der Turn- halle wurde durch Energie Schweiz abgeklärt. Die Wirtschaftlichkeit war für die Bürgergemeinde zu riskant. Bilder: Der Gemeinde-Infoabend 2009. Bernhard und Robert Walker. Peter Kempf, Toni und Oski Bissig.

Web, Informationstafeln Die VWK setzte sich ein, dass Isenthal Tourismus sich auf der neuen Website der Ge- und viel Werbung meinde wirksam präsentierte; www.isenthal.ch ging am 16.12.2000 online. Der ehema- lige Gemeindepräsident Toni Gasser leistete als langjähriger Webmaster über viele Jahre freiwillig eine grosse Aufbauarbeit. Die VWK gab die Neuauflage des Prospekts Naturlehrpfad Gitschenen (10'000 St.) in Auftrag. Informationstafeln warben neu an der Isleten, im Dorf und in St. Jakob. Auf den Tafeln wurden auch die Isenthaler Firmen

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beworben. Neu warben auch Tonbildschau und Gästekarten (Tellpass, Gästekarte Lu- zern-Vierwaldstättersee, Urnersee-Tageskarten). Auf Initiative der Firma Baumann-Fry- berg kam mehrmals eine Ferienzeitung «Ferien und Freizeit Uri» heraus. Mit Unterstüt- zung der Justizdirektion gelang auch die Herausgabe einer neuen Urner Wanderkarte.

Schwerpunkte im Die VWK war wiederum aktiv im Unterhalt: Die Wege und der Spielplatz Gitschenen Wanderwegunterhalt wurden unterstützt, auch ein neuer Brunnentrog bei der Seilbahn St. Jakob, ferner die Wegsanierungen Gitschenen bis Bolgen, Horlachen-Sulztal, Sulztal bis St. Jakob. Mit einem Zivilschutzlager wurden der Naturkundliche Höhenweg Isenthal und Ney-Wang- Weg ausgebessert. Zudem wurden die Grünflächen und der Sitzplatz Sportplatz Gubeli und der Rastplatz Bärchi saniert. Der Arbeitstag am 24.04.2000 diente der Wegbesse- rung des Wegs und des Aufbaus einer Waldhütte im Schartiwald ob Birchi.

Neuer Grosstalwanderweg, Am 22. Mai 2006 luden Gemeinderat, Tourismus Isenthal und Isenthal Netzwerk+ die Hochwasser-Katastrophe 2005 Grundeigentümer und Anstösser zu einer Besprechung betreffend Wanderweg Isent- hal-Grosstal ein. Toni Furrer hatte den Vorsitz. Er erwähnte, dass Gitschenen vom Rundweg profitiere, dies auch ohne Grundbucheinträge. Er sei überzeugt, dass viele von einem Dorf-Grosstal-Weg profitierten. Auch Toni Gasser, Gemeindepräsident und Margrit Arnold-Gasser, Landrätin unterstützten dies. Kari Bissig, Tourismus Isenthal, stellte das Projekt vor (Planung Thomas Walker). Er erwähnte, dass es früher schon zwei Projekte gegeben habe, diese sistiert wurden. Das erste Projekt 1991 schattenhalb dem Bach entlang, ein zweites Projekt 1994 sonnenhalb Richtung Neien-Schloffen.

Mit dem Hochwasser im August 2005 ergab sich die Chance, den Grosstal-Bachwanderweg schattenhalb bis zum Seikbergsteg zu führen. Der Kostenvoranschlag der Etapppe 1 Wanderweg Schattenberg – Schweig- matt – Stertenberg – Seikbergsteg (schattenhalb des Bachs) betrug rund 45'000 Franken,

Die Kosten der Etappe 2 mit Weg-Ergänzungen zwischen Seikbergsteg - Schluchen - Neien - Stalden – Weid betrugen rund 15'000 Franken. Interessant am Grosstalweg sind die unterschiedlichsten Landschaftstypen.

Zwei Stationen «Urchigs Handwerk» (2016) ergänzen diesen Weg. Hinter Schluchen, beim Erlebnisstand «Holz sagä» quert die ViaUrschweiz die Grosstalstrasse. Man wechselt über eine Holzbrücke die Bachseite.

Bachlandschaft: Der Isitalerbach fliesst vom Gletschervorfeld bis zum Urnersee. Am Eindrücklichsten formte er das enge V-Tal im Isitalertobel. Die Bachlandschaft Schattenberg-Schluchen beinhaltet wertvolle Auenge- meinschaften und eine grosse Vielfalt hinsichtlich Fauna und Flora. Dank Bach und Auen werden ständig neue Lebensräume für Pioniere unter den Pflanzen und Tieren geschaffen.

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JA zur Neuanlegung des Wanderweges Grosstal-Dorf: Am 22. November 2006 stimmte die Gemeindever- sammlung dem Gesamtkredit Fr. 60'000.- deutlich zu. Nach mehreren Sitzungen wurde mit den Eigentümern eine Vereinbarung abgeschlossen. Der Auftrag für das Wegteilstück Schattenberg-Schweigmatt (Unwetter 2005) und Oberer Schluchen Richtung Dorf wurde erteilt. Der Wegneubau wurde 2007 realisiert. Isenthal Tourismus suchte die Restfinanzierung. Die Grosstalerschliessung war ein Meilenstein für den jungen Verein.

Erstmals wurde ein zusammenhängender naturnaher, wunderschöner Panoramaweg ab Weg-der-Schweiz (Isleten/Bauen) nach Gitschenen realisiert. Er wurde sowohl mit dem Urirotstock-Wegnetz (Naturkundlicher Höhenweg) verbunden und er war auch Voraussetzung für die «ViaUrschweiz», die 2018 eröffnet wurde.

Wildheulandschaft: Uri umfasst die grösste Wildheufläche der Schweiz. In Isenthal ist die artenreiche Kultur- landschaft bei Haldifeld, Gitschenen und Baberg (Bild) ausgeprägt. Man reichte früh Pilotprojekte für ökologi- sche Ausgleichsflächen ein. Ob es auch in Zukunft gelingt, Wildheuer für die gefährliche Arbeit zu motivieren?

Wald- und Tallandschaft im Grosstal: Isenthal ist geprägt durch Misch- und Tannenwald-Gemeinschaften bis in hohe Lagen. Der Wechsel der Jahreszeiten und Licht- und Schattenverhältnisse prägen die Wahrnehmung.

Gemeindeabend Am 26. September 2006 fand ein Nachfolge-Gemeindeabend „Naturpark Urirotstock“ Isenthal Netzwerk+ unter der Mitwirkung der Kulturgruppe Isenthal statt. Die Bevölkerung zeigte sich offen und interessiert. Beniamin Hitz erklärte seine Arbeit während seines Zivildiensteinsat- zes im Sommer 2006: den Isenthal Tourismusprospekt, die Willkommensbroschüre, die Website www.isenthal.ch. Toni Furrer berichtete über den Stand der Machbarkeitsstu- die Naturpark und Kari Bissig über die touristischen Projekte von Isenthal Tourismus.

1. Alpen-Bildhauersymposium Am 17. Januar 2006 wurde auf Initiative von Peter Bissig, Holzbildhauer (Präsident) und 2006 in Gitschenen dem Gasthaus Gitschenen der Verein „Kunsthandwerk & Bildhauersymposium Isent- hal“ gegründet. Ziel des Vereins war die Durchführung eines Alpen-Bildhauersymposi- ums Gitschenen. Gasthaus und Bissig luden im Sommer 2006 zehn BildhauerInnen aus der Schweiz und Deutschland für 9 Tage nach Gitschenen ein. Sie wurden durch den Sagenforscher Dr. Josef Arnold eingeführt. Am 30. Juli 2006 wurde mit Alpen-Risotto und Volksmusik das Eröffnungsfest gefeiert.

Initiant Peter Bissig: Vom 22. bis 30. Juli 2006 lud der Verein „Kunsthandwerk & Bildhauersymposium Isent- hal“ die Öffentlichkeit ein, den Künstlerinnen bei der Arbeit neben dem Berggasthaus zuzuschauen. Die Seil- bahngenossenschaft half beim Holztransport. Die Zwergli-Skulpturen erforderten hohe Konzentration.

Die Sagen-Skulpturen waren bis Mitte Oktober in Gitschenen ausgestellt. Sie wurden von rund 10'000 Gästen besucht. Dank Ehrenamt, Sponsoring und Mitgliederbeiträgen schloss die Projektrechnung ausgeglichen ab (Aufwand Fr. 21'879.-). Der Vorstand, das Gasthaus und viele privater Helfer leisteten Freiwilligenarbeit.

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Sagen-Kilbi-Ausstellung Die Kulturkommission Isenthal zeigte vom 13. - 16. Oktober 2006 zum Thema „Sagen- 2006 Leben-LeidenSchaft“ diese Sagenskulpturen in der Turnhalle. Hobbyfotograf Peter Gasser gestaltete Landschaftsfotografien, die im Dialog und Kontrast zu den Skulpturen standen (Siehe Buch: Isenthal – eine kleine Welt, 2005 Eigenverlag Peter Gasser).

Die Kilbi-Ausstellung „SagenLeben-LeidenSchaft“ interessierte viele. Über das 1. Alpensymposiums Gitsche- nen wurde ein 30min. DVD-Film gedreht und öffentlich gezeigt. Die Gemeinde trug das Defizit von Fr. 3'000.- und kaufte zehn gerahmte Fotos von Peter Gasser an. Diese präsentierte die Kulturkommission im neuen Kulturraum des Gemeindehauses. Dort hängt auch die Leihgabe, das Kleinmeister-Ölbild Urirotstock.

Ankauf Sagenskulpturen: Dank der Stadt Zug kaufte der Verein Bildhauersymposium fünf der 10 Sagens- kulpturen an. Sie gingen ins Eigentum der Gemeinde über. Isenthal Tourismus übernahm Organisation und Finanzierung der Platzierung entlang der ViaUrschweiz Isleten bis Weid. Auch ein Flyer wurde gedruckt.

„Erlebnis Gischenen-Führer zu Unter der Initiative des Gasthauses Gitschenen erschien im Herbst 2006 die Neuer- einer Alp in den Urner Bergen“ scheinung „Erlebnis Gitschenen – Führer zu einer Alp in den Urner Bergen“ von Eva- Maria Müller (UW, 09.09.2006). Eine kulturgeschichtlich interessante Dokumentation.

Eröffnung 2008 - Klima- Im Frühjahr 2008 wurde das Museum Klimahaus Bremerhaven in Norddeutschland er- haus Bremerhaven öffnet (Kosten: 70 Millionen Euro). Isenthal wird dort ausgestellt.

Die Ausstellung zeigt eine Reise entlang der Klimazone des 8. Längengrades (8 Grad Ost). In einer Ausstel- lungshalle wird Isenthal gezeigt, der Gletscherschwund (Blüemlisalp Sage) und die Auswirkungen. Kurzfilm auf www.klimahaus-bremerhaven.de. Jährlich 500'000 Besuchende auf 11'500 qm Fläche.

Tourismusverein: Fünf Jahre vor der Vereinsgründung, am 20.04.2002 lud die VWK alle Kurtaxenzahler Ja oder nein? zu einer Besprechung ein. Es ging um Anpassungen der Kurtaxenverordnung und die Frage, ob es sinnvoll wäre, einen Verein zu gründen.

Urirotstock – Urirotstock – das touristische Faszinosum der Gemeinde Isenthal seit Ende des 19. Jahrhunderts. ein Faszinosum Der Küssnachter Gemeinderat Martin Bachmann (SZ) überbrachte Ende 2006 dem Gemeindepräsidenten Toni Gasser ein grossformatiges wertvolles Ölgemälde "Urnersee mit Blick auf Urirotstock" ins sanierte Ge- meindehaus. Joseph Nikolaus Bütler (1822 bis 1885) malte in der Tradition der Schweizer Kleinmeister. Diese prägten das alpine Landschaftsbild Ende des 18. Jahrhunderts sehr stark. Die Bilder - in spätromanti- scher, idealisierender Art gemalt - verbreiteten sich in ganz Europa.

Das Urirotstock-Bild steht am Beginn der touristischen Entwicklung Isenthals. Es trug zur Faszination des Urirotstocks bei. Der Künstler wuchs sehr arm in einer kinderreichen Aargauer Künstlerfamilie auf. Er malte heroische Landschaftsbilder, heimatliche Berge und Stimmungsbilder (Im Kunstmuseum Luzern: Der Eiger). Bild 2: Isenthaler Behördenmitglieder bei der Übergabe der Leihgabe aus Küsnacht: Margrit Arnold, Priska Bissig, Toni Gasser mit dem Küsnachter Gemeinderat Martin Bachmann.

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4 Isenthal Tourismus – Von der Vereinsgründung (2007) bis heute

Mitwirkung und Wert- Die gemeindliche Verkehrs- und Wanderkommission Isenthal (VWK) erkannte früh, schöpfung dass die touristische Entwicklung alle örtlichen Kräfte einbeziehen muss. Der Verein will geeignete Rahmenbedingungen und erstklassige Freizeit- und Kulturangebote für Gäste schaffen, aber auch die Verbindung zur Landwirtschaft und zum Gewerbe för- dern. Vermarktung, Verkauf, Wertschöpfung und Zusammenarbeit stehen im Zentrum. Ziel ist es, die Anbieter einzubinden, um Tourismusoffenheit und Zusammenarbeit in der Bevölkerung zu verankern. Gaststätten, Ferienwohnungen, Landwirtschaft, das Ge- werbe und die Dienstleistungen sollten mithelfen, Wertschöpfung im Tal zu erhalten.

Gemeinderat unter- Der Gemeinderat unterstützte die Gründung der privatrechtlichen Vereinsform. Sie baut auf Selbsthilfe und stützt Gründung privater Eigenverantwortung auf. Der Gemeinderat (Ressort Tourismus) erfüllt ergänzende Aufgaben gemäss dem Kantonalen Fuss- und Wanderweggesetz (KFWG vom 27.09.19981). Er ist im Vorstand vertreten, wirkt subsidiär und koordinierend. Diese enge Zusammenarbeit erfolgte schon in der VWK. Die Vereinsform er- möglichte jedoch noch stärker, weitere Bevölkerungskreise einzubeziehen.

Gemeinde-News 2006 Seit Anfang 2006 erschien ein Gemeinde-Informationsblatt namens „Leiterli“ (in Anlehnung an das Isenthaler „Leiterli“ Nr. 1/06 Wappen). Es wurde redaktionell stets durch die Verwaltung betreut. Ziel sei die Verbesserung der Information bei Gemeindebewohnern und Ehemaligen. Die Printversion könne später als Newsletter verbreitet werden.

4.1 Aktivitäten zwischen 2007 bis 2010

Vereinsgründung am Am 30. März 2007 gründeten unter Federführung der VWK die 50 Anwesenden im Hotel 30.03.2007 Urirotstock den Verein «Isenthal Tourismus». Er wird die Aufgaben der gemeinderätli- chen Tourismuskommission übernehmen. Vorangegangen waren Abklärungen mit Kur- taxenzahlern, Tourismusanbietern und Behörden. Tagespräsident war Walter Zurfluh, anwesend Kari Bissig, bisherige Präsident der Tourismuskommission Isenthal. Gemein- depräsident Toni Gasser und Landrätin Margrit Arnold unterstützten die Vereinsgrün- dung, beide setzten sich in ihren Funktionen auch für den Tourismus in Isenthal ein.

Vorstand des Vereins Walter Zurfluh wurde einstimmig als Vereinspräsident gewählt. Mit seiner Erfahrung als Isenthal Tourismus ab 2007 vormaliger Gemeindepräsident, Präsident der VWK und als Praktiker war er unbestrit- ten. Bis zu seinem Tode im Jahr 2017 engagierte er sich sehr verdient für den Verein.

Als Mitglieder wurden in den Gründungs-Vorstands gewählt: Beatrice Herger, Vizeprä- sidentin, auch als Vertreterin der Gastwirte und der Gitschener; Ursi Gehrig, Aktuarin mit Tourismuserfahrung; Ruedi Bissig, Rechnungsführer und Vertreter der Dorfgaststät- ten; Claudia Arnold (bis 2008, dann Ruth Aschwanden), als Vertretung der Alpbeizli und Ferienwohnungen; ferner der Kunsthandwerker Peter Bissig, zuständig für Wege und Rastplätze und ab 2015 als Gemeinderatsvertreter. Bis 2014 wirkte Robi Walker, als Gemeinderatsmitglied des Ressorts Wanderwege. Als Vereins-Revisoren gewählt wur- den die bisherigen VWK-Mitglieder Kari Bissig und Edith Arnold.

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2007 Die Hauptaktivitäten im Gründungsjahr 2007 waren der Isenthaler-Prospekt, die Erwei- Hauptaktivitäten terung des bisherigen Bärenwegs für Kinder, der Wanderweg mit Brücke vom Grosstal bis Dorf, der neue Sagen und Skulpturenweg und verschiedene Arbeitseinsätze.

Zusätzlich beschäftigte sich der Vorstand mit einem Tourismus-Schaufenster im Dorf- laden, ferner mit Anpassungen im Kurtaxenreglement, mit der Erweiterung der Website isenthal.ch und mit dem Gemeinde-Infoblatt «Leiterli». Er veranstaltete die 1. August- Feier auf der Bärchi, organisierte ein weiteres Treffen mit den Ferienhausbesitzern und beteiligte sich schliesslich am ersten Infoabend zur «Machbarkeitsstudie Regionaler Naturpark Urschweiz». Mit dem Naturpark erhoffte sich die Kommission Isenthal Netz- werk+ Bundesgelder für Projekte und eine Geschäftsstelle für den Naturtourismus.

Projekt „Ökologische Das Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG) verpflichtet die Kantone, für ökologischen Ausgleichsflächen“ Ausgleich zu sorgen (Art. 18b Abs. 2 NHG; Art. 15 NHV). Ziel des ökologischen Aus- gleichs ist die Förderung der einheimischen Artenvielfalt. Gitschenen war das erste Pi- lotprojekt in Uri. Nun wurde es auf ganz Isenthal ausgeweitet. Es verpflichtet die Land- wirte zur Pflege von Hecken, Tümpeln, Feuchtgebieten, Trockenbiotopen. Das Wan- derwegnetz in Isenthal wurde erneut aufgewertet und weist hohe Landschafswerte auf.

Eröffnung «Bärenweg für Der «Bärenwegs für Kinder» eröffnete Isenthal Tourismus am 01.09.2007 mit einem Kinder» am 01.09.2007 Rundgang. Dabei waren Kinder und der Textautor lic. phil. Felix Aschwanden, die Ver- tretungen der Gemeinde und der Hans Z’graggen-Stiftung. Der letzte Isenthaler Bär kam überlebensgross zurück! Zwar aus Holz geschnitzt, neben dem Kleintal-Kehr direkt am neu eröffneten Bärenweg, ob dem Dorf, wo er 1820 geschossen wurde.

Eröffnung des ersten Der erste Isenthaler Bärenwegs wurde am 14. Mai 2005 mit einer Bärenausstellung Bärenwegs 2005 eröffnet. In den Schaufenstern des Dorfladens (Teddybären), bei Heiris Lädeli (Bären- weginformationen) und bei der Schreinerei Peter Bissig (Bären-Schnitzereien) wurde der Bär thematisiert. Zur gleichen Zeit kehrte mit grossem Medienecho der Bär am Ofenpass in die Schweiz zurück. Die am Eingang des Hauses von Josef Zurfluh aufge- hängten Bärentatzen mussten dort weg. Sie wurden im Schaufenster von Hans und Pia Infanger ausgestellt. Dies gab der VWK die Idee für einen «Isentaler Bärenweg». Lic. phil. Felix Aschwanden erarbeitete den Text. Statt der Variante Lätten-Bächi-Dorf ent- schied sich die VWK für den Rundweg Ringli-Mättlikehr. Die Hans Zgraggen Stiftung leistete 8000 Franken, Raiffeisen Isenthal und Möbel Bär finanzierten den Prospekt.

Der Isenthaler Bärenweg (3 km) startet im Dorf. Bei der Posthaltestelle, beim Schaufenster Haus Infanger, hängen die neu-präparierten Bärentatzen des letzten Bären (Video: App Sqwiss.ch). Ferner beleben den Bärenweg die überlebensgrosse Bärenskulptur im Mättli-Rank, die kleine Skulptur im Ringli (Peter Bissig) und der gemütliche Rastplatz beim Mättli-Stei. Für Schulen ist der Weg auf www.schooltrip.ch aufgeschaltet. Edith Arnold und Ursi Gehrig (Mitte v.l.), langjährige Tourismusvereins-Vorstandsmitglieder waren die trei- benden Kräfte für diese kindergerechte Erweiterung des bestehenden Bärenwegs von 2005. Die Kinder lernen durch Spiel, Handeln und durch Zuordnen das Leben der Braunbären kennen. An vier Stationen ab der Kreuzung Hofstatt-Schattigmatt bis zum Kleintal-Kehr erfährt man viel Interessantes über die Ausbreitung des Bären in Europa, über den letzten Bären in der Schweiz und über sein Leben in Uri. Und über das Schicksal des letzten Bären in Isenthal!

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Bärenskulpturen von Pascal Sturm und Peter Bissig. 1820 wurde in Isenthal der letzte Bär bei einer wilden Treibjagd erschossen. Es sei in Altdorf genüsslich verspiesen worden. Seit 2005 ist der Bär in die Schweiz zurück, Kinder sind stets fasziniert. Auf dem Isenthaler Bärenweg für Kinder lernt man auf spielerische Art und Weise den achtsamen, vorsichtigen Umgang mit Wildtieren kennen (Flyer, Spiele, Filme, Sqwiss-Rätsel). An der Bären-Station 5 wird erklärt, warum sich der Bär im 19. Jahrhundert im waldreichen Isenthal so lange aufhalten konnte. Ein Isenthaler Kind entdeckte ihn. Das Dorf machte sich auf die Jagd. Welche Angst trieb sie zur Hetzjagd? Schulklassen und Bär: Nach dem Rundweg lockt der Kinderspielplatz im Gubli mit der Feuerstelle oder der Spielplatz auf dem Schulhausplatz. Isenthal im Klimahaus Mit dem Bau des Klimahaus Bremerhaven 8° Ost (D) kam 2007 ein deutsches Filmteam Bremerhaven und auf ins Isenthal. Das Museum zeigt in grossen Hallen eine virtuelle Reise durch acht Länder dem Schulhausplatz und unterschiedliche Klimazonen entlang des 8. Längengrads. Eine Halle zeigt Isenthal. Die Besucher der Reisestation Schweiz erleben, wie der Klimawandel das Leben der Menschen im Isenthal veränderte (Interview mit Biwaldalp). Die Eröffnung März 2009.

Die Stationen: Isenthal – Schweiz; Sardinien – Italien; Kanak – Niger; Ikenge – Kame- run; Königin-Maud-Land – Antarktis; Satitoa – Samoa; Gambell – Alaska; Hallig Lan- geneß – Deutschland und retour nach Bremerhaven. www.klimahaus-bremerhaven.de.

An der Eröffnung der ViaUrschweiz am 5. Juli 2018 stellten Martin Weiss und Simone Baumann erstmals die Kultur-App «SQWISS» vor, eine Art Schnitzeljagd per Handy wie «Poke mon go» (mit «augmented reality»). Mit vielen Rätsellöchern im Dorf.

Klimahaus-Tafel auf dem Schulhausplatz: Um das Weltklima und die Verbindung Isenthals zu Bremerhaven bewusst zu machen, wurde 2018 eine 8’-Ost-Linie mit Tafel beim Schulplatz angebracht (www.Sqwiss.ch).

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2008 Im Vorstand gab es keine Veränderungen. Wiederum wurden Wegverbesserungen und Hauptaktivitäten die jährlichen Arbeitstage durchgeführt. Der Kino-Dokumentarfilm „Mitwinter – Im Land der armen Seelen“ wurde 2008 auch in Isenthal gedreht. Hauptdarsteller war der Isent- haler Erzähler Remigi Bissig (Calypso AG, Edwin Beeler).

Live-Sendung Ein Höhepunkt war die DRS Radio-Live-Sendung «Zoogä-n-am-Boogä», die am «Zoogä-n-am-Boogä 28.3.2008 unter Leitung von Beat Tschümperlin direkt aus Isenthal ausgestrahlt wurde. Sie war beste Werbung war (Teilnehmer: MG Isenthal, Jodelduet Zanini-Brun, Echo vom Schlierä, Schuler- Muheim, Bärenstock). – Weitere Themen im Vorstand waren der Prospekt und die Wanderkarte Isenthal, auch der Prospekt Sagen- und Skulpturenweg und die Verteilung des Prospekts Weg-der-Schweiz. Wiede- rum erschien die Ferienzeitung Uri.

Ferienwohnungen Die Gemeinde schaltete ihre Web www.isenthal.ch auf, auch als Chance für den Tou- Isenthal online rismus und die Ferienwohnungsbesitzer. Die Kurtaxen wurden auf 1.50 CHF erhöht.

«Ferienwohnungen Isenthal»: Der Vorstand organisierte für die Ferienwohnungsbesitzern einen Infoabend um den FeWo-Auftritt auf www.isenthal.ch zu koordinieren. Bereits 10 Jahre zuvor, am Infoabend März1998 wurde mit den FeWo-Besitzern über die Vermarktung und die Infotafeln im Dorf diskutiert.

Diplomarbeiten zu Land- Auf Anregung des Gasthauses Gitschenen bereitete der Vorstand einen Tourismus- schaft & Tourismus Workshops mit Dr. Jürg Meister und einer Studiengruppe der Uni St. Gallen vor.

Die Projektarbeit - ein Zwischenbericht vom 6.12.2007 - von Ralph Bärtsch, Christoph Borner und dem Urner Rachel Herger zu «Touristische Positionierung Isenthals» wurde an der GV des Tourismusvereins vorgestellt. Der Bericht war das erste und umfassendste Tourismuskonzept der Gemeinde Isenthal.

Diplomarbeit „Regionaler Ferner erarbeiteten - unter Prof. Joachim Kleiner - Roger Bräm und Benjamin Burkhard Naturpark Uri Rotstock von der Hochschule für Technik, Rapperswil HSR eine Diplomarbeit zum Naturpark Uri- Rotstock. Alp-, Wald-, Berglandwirtschaft wurde einbezogen (Unterkunft Chneuwis).

Natur- und Landschaftspfad: Die Arbeitsgruppe schlug ein Massnahmenpaket vor, u.a. ein Natur- und Land- schaftspfad mit Infos zu extensiven Weiden, zum Wildheuen, zu wertvollen Waldgesellschaften und zur Schutzwaldpflege mit gestuften Waldrändern und Informationen zur Alpwirtschaft.

Labels Regionaler Naturpark: Der Bericht zeigte auch Vermarktungspotential mit dem Label «Regionaler Na- turpark» auf. Insbesondere für Käse- und Fleisch-Produkte (Käserei Isenthal mit Wildiheu- und Grotzen-Chäs oder Wildi-Trockenfleisch. Ferner Tee, Punsch und Badzusätze, auch Uri-Rotstock-Kräutertee, Uri- Rotstocker Lindenblütenpunsch, Uri-Rotstocker Beruhigungsbad. Einiges wurde unter «Hiäsigs» umgesetzt.

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Alpstubli Gitschenen Der Vorstand beschäftigte sich mit Gitschenen und dem «Provisorium Alpstubli» mit dem Ziel zur Gründung einer GmbH. Da das Berggasthaus Tagestouristen nicht mehr versorgen konnte, musste eine Lösung gefunden werden.

Positiv war die neue WC-Anlage bei der Talstation Gitschenen. Themen waren zudem: Abrechnung Wanderweg Grosstal (1. Etappe bis Schluchen) und die neue Holzbrücke und der Rastplatz Schweigmatt. Und generell der stete Unterhalt der Wanderwege.

2008 - Impuls-Tagung Die Gemeinde, Isenthal Netzwerk+ und Tourismusvorstand übernahmen es, die Impuls- Reg. Naturpark Urschweiz Tagung «Regionaler Naturpark Urschweiz» vom 28.06.2008 in der Turnhalle Isenthal zu organisieren. Rund 70 Personen nahmen teil. Die Tagung entwickelte die Pro- gramme für den Managementplan Naturpark Urschweiz (siehe Kap. 5).

2009 Vorstand & Hauptaktivitäten 2009 Ruth Aschwanden kam neu in den Vorstand. Claudia Arnold demissionierte, sonst blieb der Vorstand unverändert. Die Weiterplanung des Alpstubli Gitschenen erfolgte nun in der GmbH. Geschäftsleiter war Walter Zurfluh. Das Beizli drängte sich auf als Ergän- zung zum Winterkiosk und zum Kurszentrum Gitschenen. Das Berggasthaus konnte Tagesgäste bei geschlossenen Gesellschaften zunehmend weniger aufnehmen.

Spiel- und Rastplätze Der Vorstand diskutierte die Überdachung des Rastplatzes beim Sportplatz-Gubeli- und die Realisierung des Rastplatzes Birchi. Die Pläne wurden vorerst verschoben.

Realisiert wurde ein Schindeldach beim Rastplatz Schattenberg. Unter Leitung des Schulrats wurde der tou- ristisch viel benutzte Kinderspielplatz Schulhausplatz realisiert. Für Wurst-Brätler errichtete man kleine ge- deckte Holzhüttli bei den Feuerstellen im Schwarzwald, Chimiboden, Langenboden, Schweigmatt und Bärchi.

Wanderwegarbeitstage Ein Zivilschutzlager sorgte für den Unterhalt des Wanderwegs Gietisfluh-Oberberg. Ei- nige Anpassungen waren nötig bei der Wegquerung der neuen Fahrstrasse Weid-Furg- gelen. Die Bergtour Uri-Rotstock wurde neu markiert und z.T. gesichert. Der Vorstand setzte sich das Ziel jährlich 10 km des 105 km Wegnetzes zu signalisieren, vorab Gitschenen, Sassigrat, Scheidegg, Scharti und Oberalp-Bannalp. Realisiert wurde mit einem Lagereinsatz auch die 2. Etappe des Grosstalwegs Schluchen-Wyssig.

Fotowettbewerb «Mein Isent- Erstmals lancierte der Vorstand einen Fotowettbewerb «Mein Isenthal». Ziel war es, die hal» & Tele-Tell-Sendung besten Fotosujets von Isenthal zu entdecken. Der Vorstand erarbeitete ein Dossier für «Dorfführungen im Bärendorf», dazu erschien am 16.11.2009 ein Beitrag auf Tele Tell. Der Vorstand organisierte zudem einen Bergvortrag von Wisi Infanger/Ueli Arnold.

Gast-Dorf Isenthal an der Gemeinde und Tourismus wurden zur 1. August-Feier 2009 in Altdorf eingeladen. 1. August-Feier’09 Altdorf

Die Musikgesellschaft Isenthal umrahmt jährlich zahlreiche Anlässe und unterstützt damit die Gemeinde, hier beim Auftritt als Gastgemeinde an der 1. Augustfeier 2009 in Altdorf. Isenthal Tourismus präsentierte sich den Altdorfern mit einer Dia-Show und der Ausstellung «Gwärb & Arbet»

Schulkinder: Die Kinder und Jugendlichen wurden sympathisch ins Altdorfer Unterhaltungsprogramm einbe- zogen. Gemeindepräsidentin Priska Bissig und Landrätin Margrit Arnold bei Ansprachen und der Moderation.

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2010 Vorstand Hauptaktivitäten Im Vorstand gab es 2010 keine Veränderungen.

Der Arbeitstag galt dem Wegunterhalt Furggelen-Bärchi über die Scheidegg. Wiederum half ein Zivilschutzlager das Wegstück Bärchi-Bauen auszubessern.

Werbung: Der Vorstand gab ein Tischset mit der Isenthaler Panoramakarte in Auftrag (Winter/Sommer). Ferner liess er verschiedene Prospekte nachdrucken. Erstmals be- teiligte sich die Seilbahn Gitschenen an der Gästekarte Tellpass.

Viertagestour Kari Bissig erwähnte die Chancen eines zusammenhängenden und beschilderten Wan- derwegnetzes UR-NW und die Idee einer Viertagestour: 1. Tag: Klewen-Hinterjochli, Risetten, Steialperjochli-Gitschenen; 2. Tag: Gitschenen Sisgauer Schonepp, Oberri- ckenbach, Bannalp; 3. Tag: Banalp, Banalper Schonegg, Biwaldalp oder Musenalp oder Dorf; 4. Tag: Isenthal-Isleten oder Isenthal-Bauen, mit dem Schiff nach oder über Seelisberg nach Nidwalden.

Naturpark Urschweiz Schwerpunkte 2009 und 2010 waren die Projekteingaben zum Managementplan und die Vereinsgründung «Regionaler Naturpark Urschweiz» am 24.04.2010. Der Vorstand gab folgende Projekte ein: Klewen-Rundreise; Urirotstock-Tour; Bergdorf erleben mit a) Schiff-Postauto, b) Workshop Holzschuhmacher, c) Mittagessen und d) einem Dorfrun- dgang mit Bärenweg. Ferner: Isenthal in 5 Tage mit 5 Seilbahnen auf 5 Gipfeln = 55 Erlebnisse auf Schwalmis-Kaiserstuhl-Scheidegg-Schartihöreli und Sassigrat.

Der Vorstand bedauerte, dass der Naturpark im November 2010 abgelehnt wurde (Ver- einsauflösung im März 2011). Der Präsident Kari Bissig wirkte in der Kommission Isent- hal Netzerk+ und im Vorstand Naturpark Urschweiz aktiv mit (Businessplan Alpenzent- rum Schulhaus, Via Regio Urschweiz über Jochli-Klewen, Leiterliweg Isenthal).

1. Augustfeier 2010 auf der In einer sympathischen Art feierte die Gemeinde Isenthal den 1. August auf der Bärchi, Bärchi mit Jugendgruppe mit Blick nach Brunnen und den Urner Talboden, wo die Feuerwerke gut sichtbar sind.

Eigene 1. Augustfeier: Gebannte Blicke in die brennende Holzbaumkerze. Die Getränke, Kaffee und Kuchen für Gäste standen bereit, die Grillade nahmen alle selbst mit. Die Feier wurde später wieder aufgegeben, da sich niemand mehr für die Organisation zur Verfügung stellen wollte.

«Isenthal:100 Jahre Die Kilbi Ausstellung 2009 würdigte die Selbstbehauptung und die Geschichte: «Isenthal:100 Jahre Wille und Wille und Gemeinsinn» Gemeinsinn». Bild: Bini Gisler und Peterlis Hans Arnold im Gespräch in der Turnhalle. Erfolgreicher 1. Isenthaler Am 3. Oktober 2010 organisierte der Vorstand mit der der IG Tourismusregion Kle- Handwerksmarkt 2010 wenalp den 1. Handwerksmarkt Isenthal mit der Alpenwanderung Klewen-Gitschenen. Ziel sei eine verstärkte touristische Zusammenarbeit, wie es später bei der Naturpark- region Urschweiz geplant sei, hiess es. Der erste Handwerksmarkt in Isenthal war ein Erfolg. Mehrere Dutzend Gäste wanderten über das Hinterjochli nach Gitschenen.

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In Isenthal hat altes Handwerk Tradition. Hunderte besuchten den Dorfrundgang. Korber, Schnitzer, Schindel- , Heugarn-, Holzschuh- und Treichel-Macher zeigten bei strahlendem Wetter ihr Handwerk. In den Folgejah- ren wurden die Stände stark ausgebaut.

ASK-Anerkennungspreis 2010 Für ihr langjähriges Engagement zur Pflege des kulturellen dörflichen Erbes erhielt die der Albert Köchlin Stiftung Kulturkommission Isenthal am 24.09.2010 den ASK-Anerkennungspreis von 30 000 Franken zugesprochen. Auch eine Delegation des Vorstands Isenthal Tourismus nahm an der Übergabefeier teil. Seit 20 Jahren realisierte die Kulturkommission Anlässe und eine Kilbiausstellung. Die Vereine, Isenthal Tourismus und die Kulturkommission arbei- ten zusammen. Das Ziel ist, ein lebendiges und gastfreundliches Dorf zu zeigen.

Isenthaler Delegation im Bus auf dem Weg zum Hotel «Schweizerhof» Luzern: Mit dem Anerkennungspreis der Albert Köchlin Stiftung (AKS) wurde das Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeitenden gewürdigt.

Würdigung durch ASK-Präsident Urs Korner: «Seit 1991 verwirklicht die Kulturgruppe kontinuierlich Projekte. Sie gestaltet Kulturaustauschanlässe, inventarisiert Bild-, Foto- und Filmarchiv in Isenthal», begründet die AKS in der Medienmitteilung ihre Anerkennung. KuKo-Präsidentin Margrit Arnold (rechts) verdankte diese. Mitte: Die Delegation mit Pia Herger, Fridl Gisler, Josef Gasser, Bernhard Walker, Pirmin Bissig, Erika Gasser, Toni Gasser, Kurt Infanger, Ruedi Bissig, Kari Bissig, Vreni Bissig, Wisi u. Priska Bissig, Margrit Arnold.

4.2 Isenthal Tourismus von 2011 bis 2014

2011 Vorstand & Verkauf Gasthaus Gitschenen Beatrice Herger-Kieliger trat vom Vorstand zurück. Das Wirtepaar verkaufte das Gast- haus Gitschenen auf den 01.01.2011 an Pia Huwyler und Ursula Burkart. Pia Huwyler nahm neu Einsitz im Vorstand. Franz und Beatrice Herger-Kieliger trugen während 17 Jahren sehr viel für die Bekanntheit von Gitschenen und Isenthal bei.

Am 1. Januar 2011 übernahmen die Luzernerinnen Pia Huwiler und Ursula Burkart das Gasthaus von Beatrice und Franz Herger-Kieliger. «Die beiden Nachfolgerinnen waren jahrzehntelang als Reiseleiterinnen unterwegs. Zu Fuss und per Velo betreuten sie unzählige Gruppen in Europa, sie führten Trekkingtouren im Himalaya, Tibet und in den Anden durch, begleiteten Reisen im arabischen Raum, in Asien und Südame- rika», hiess es in einer Medienmitteilung am 28.10.2010. Die neuen Eigentümer führten den Betrieb bis

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2014 im bisherigen Sinn weiter. Wegen eines schweren Unfall kam es zu einem Wechsel. Daniel und Ursula Reinhardt übernahmen das Haus am 01.07.2014 und führen es seither mit viel Herzblut. Beim Alpstubli gab es mehrere Wechsel. Es wird z.Z. erfolgreich von Franz Dreis und Partnerin geführt.

Hauptaktivitäten 2011 und Wegunterhalt: Die vordere Etappe des Grosstalwegs Luss-Wyssig wurde mit einem La- Umlegung Bärchiweg gereinsatz instand gestellt. Weitere Wanderwege wurden gepflegt und ausgebessert. Die Umlegung des Bärchi-Wegs wurde notwendig durch den Ausbau der Bärchistrasse.

Wanderweg Bärchi: Mit der Asphaltierung der Bärchistrasse wurde vom Sportplatz bis Acherli und neu zur Hinteren Bärchi ein Ersatzweg geschaffen (Bild: Kari Bissig, Hans Arnold und Walter Zurfluh).

Aktive IG Tourismusre- Die IG Tourismusregion Klewenalp unter Leitung von Christoph Näpflin gab ein Projekt gion Klewenalp zur neuen Regionalpolitik (NRP) für die Tourismusförderung ein. Bund und Kantone unterstützten die «Entwicklung touristischer Produkte» für die Sommer- und Wintersai- son mit einer eigenen Tourismusbroschüre. Der Auftritt wurde aktiv unter Klewenalp und Lucerne Tourismus vermarktet.

Dorfrundgang mit Besuch bei Bildhauer Peter Bissig. Steinwildbeobachtungstage mit Oski Bissig, die Stein- wildkolonie Brisen umfasst heute rund 280 Steintiere. Alpenwanderung Klewenalp-Gitschenen: Karin Gaiser und der Nidwaldner Regierungsrätin Karin Kayser anlässlich der Eröffnung der ViaUrschweiz 2018.

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Zu den Isenthaler-Anlässen, die von der IG Klewenalp vermarktet werden gehörten: a) der Alpiner Wander- plausch Klewen-Isenthal (mit günstigem Rundticket), b) der Handwerksmarkt, der 2011 erfolgreich zum 2. Mal stattfand, c) der neue Dorfrundgang mit Imbiss mit der geleiteten Führung «Bergdorf-Isenthal-Erleben», d) die Steinwildbeobachtungstage (Juni, August, September) mit Wildhüter Oski Bissig.

20jährigen Bestehen Der Vorstand beteiligte sich an Anlässen zum 20jährigen Bestehen Weg-der-Schweiz. des Weg-der-Schweiz Ein weiterer Anlass war die 1. Augustfeier mit der Jugendgruppe. All diese Anlässe brachten viel Gäste ins Tal und erhöhten die Einnahmen im Tages-Tourismus.

Gruppenunterkunft & Seit 2010 fand in der Gruppenunterkunft Schulhaus Isenthal jeden Sommer das Kinder- Kindervolksmusiklager volksmusiklager des Haus der Volksmusik statt. Regelmässig mieteten auch Guggen-, Blasmusiken oder Chöre die Gruppenunterkunft mit Küche und Gemeindesaal.

Die Kindervolksmusikwoche 2011: 20 Kinder gaben ein Schlusskonzert. Im Gemeindesaal waren viele Eltern aus der ganzen Schweiz. Die Gemeinde vermietet die Unterkunft auch an Musikgruppen.

Musikantentreffen 2011 Seit Anfang der 80er Jahren fanden «Isenthaler Musikantentreffen» statt. Sie trugen – und viel Volksmusik wie auch weitere Dorfveranstaltungen von Privaten und Vereinen (Tourismus, Theater, MG Isenthal, Kapellverein etc.) - viel zur authentischen Ausstrahlung bei. Das Tal war in den Lokalzeitungen sehr präsent. Das Hotel Urirotstock erwarb sich einen guten Ruf als Volksmusik-Hochburg, auch mit dem eigenen Ländlertrio Echo von Schlierä.

Isenthaler Musikantentreffen 2011 im vollen Saal des Gasthauses Urirotstock: Zur Tradition gehörte es, dass als Höhepunkt am Schluss die Grossformation mit allen anwesenden Örgeli-Spielern auftrat. Das Echo vom Schlierä moderierte seit vielen Jahren das Musikantentreffen. Es spielte jeweils selbst auch auf.

Bike-Karte und Kantonales Für die kantonale Bike-Karte schlug der Vorstand die Bike-Route St. Jakob-Steihüttli- Bike-Routennetz 2011 Biwaldalp vor. Dies ging aber nicht, da sie das eidgenössisches Jagdbanngebiet tan- gierte. Neu wurde die Route 403 Gossalp-Waldegg-Bösenboden mit Oberalp realisiert.

Schweiz Mobile Isenthal Bike 403: Die rund 50 Kilometer führen von Altdorf ins Grosstal und über Chimiboden und Altrütti bis zur Abzweigung Gossalp. Auf einem neu erstellten, anspruchsvollen Wegstück gehts zum Steihüttli und dann talwärts zurück über den Langboden nach St. Jakob und Altdorf. Eröffnung im Jahr 2012.

Steinwild-Beobachtung 2011 Zum 100-Jahr-Jubiläum der Wiederansiedlung der Steinböcke in der Schweiz führte – im Brisengebiet in Isenthal Isenthal Tourismus mit Wildhüter Oskar Bissig Wildbeobachtungstage durch.

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Wildbeobachtungstage: Oskar Bissig, Wildhüter, Meisterlandwirt und Agrotechniker HF (seit 2009 Jagdauf- seher beim Amt für Forst und Jagd) führte am 9. Juni, 4. August und 29. September 2011 Gäste ins Brisen- Gebiet. Dank der Zusammenarbeit mit der IG Klewenalp stiegen die Frequenzen für Seilbahnen und Post. Dank Rundreisebillett Alpenwanderung Klewen-Hinterjochli-Isenthal profitierte auch die Seilbahn Gitschenen.

Bundesratsrücktritt 2011 Zum zweiten Mal fand der Isenthaler Handwerksmarkt statt, es gab grossen Andrang. - Rücktritt Bernhard Walker 2016 Auch Peter Bissig öffnet das Atelier. Seine Bekanntheit stieg, auch dank der schlanken Figuren. Bekannt sind auch Micheline Clamy-Rey und Bernhard Walker.

Bundesrätin Micheline Calmy-Rey trat 2011 zurück. Sie liess sich in die Kunst des Schnitzens einführen. Wer war Coach? Bildhauer Peter Bissig, Isenthal. Seine roten Figuren wurden sein Markenzeichen. Seit 2005 wirkte der Holzbildhauer in Vaters ehemaliger Werkstatt, die sein Grossvater vor 90 Jahren aufgebaut hatte.

Bernhard Walker, zwar kein Bundesrat aber bis 2016 Gemeindeschreiber: Matthias Fürst würdigte sein Werk nach 35 Jahren als Gemeindeschreiber am 9.1.2016 im Urner Wochenblatt «Dorfkönig will er nicht sein». Zu seinen Aufgaben gehörten Administration und die Begleitung von Projekten, auch in der Tourismusförderung.

Gastfreundschaft mit Auch im Sommer 2011 trafen sich ehemalige und gegenwärtige Behördenmitglieder der Stadt Zug 2011 Stadt Zug und der Gemeinde Isenthal zum freundschaftlichen Austausch. Am 11 März 2011 lud der Stadtrat - nach der der Ausstellungseröffnung «Zug-Isenthal» - eine Isent- haler Delegation zum Nachtessen ein. Man pflegte das kulturelle Erbe. So setzte sich die „IG Zuger Chriesi“ das Ziel, 1000 Kirschbäume zu pflanzen, zwei davon in Isenthal. Diese wurden im Ringli anlässlich des Pensionierten-Ausflugs ehemaliger Zuger Bau- amtsarbeiter feierlich eingepflanzt. Als Zeichen der Verbundenheit Isenthal - Zug.

Der Zuger Stadtpräsident Dolfi Müller und die Isenthaler Gemeindepräsidentin Prisca Bissig setzten am 24. August 2011 als Zeichen der Freundschaft zwei Zuger Chriesibäume in Isenthal. Verschiedene Isenthaler Gemeindebehörden und ehemalige Zuger Stadtpräsidenten, Stadträte und der Stadtschreiber wohnten der Zeremonie im Urner Bergdorf bei.

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Kulturelles Erbe in Isenthal: Alljährlich organisiert der Seelsorgeraum Seedorf Segnungen auf Isenthaler Alpen. Man Die Alpsegnung 2011 erbittet den Schutz Gottes. Das Ritual gehört zu den ältesten christlichen Traditionen.

Alpsegnung im Juni 2011: Bilder: Auf der Musenalp. Und mit dem Jodelchörli auf der Alp Gitschenen.

Junge Botschafter aus Isenthal Was haben jungen Isenthaler mit Gastfreundschaft oder Tourismus zu tun? Sie tragen tragen zur Ausstrahlung bei Isenthal und ein positives Image hinaus. Sie sorgen auch für mediales Echo.

Der Isenthaler Metallbauer Thomas Zurfluh: Er errang an den Berufsweltmeisterschaften in London die Sil- bermedaille. Die Aufgabe von Thomas Zurfluh bestand darin, ein Modell der Tower Bridge nachzubilden. Der Vizeweltmeister war bei der Ruch Griesemer AG in Altdorf als Chefmonteur angestellt.

Der aufstrebender Jungschreiner Reto Kempf wurde 2013 vom Publikum an der Fachmesse Holz 2013 zum Nachwuchsstar 2013 erkoren, 98 Konkurrenten liess er hinter sich. Der «Sitz-Tisch» (kurz «SiTi») überzeugte.

Masterarbeit «Mit Lei- Der Vorstand entschied, die ausgezeichnete Masterarbeit und das Fotobuch von Juli- tern ins Isenthal» ana Aschwanden «Mit Leitern ins Isenthal», welches sie an der Hochschule für Technik und Landschaft (HSR) Rapperswil unter Professor Dominik Siegrist erarbeitete, in einer Auflage von 10 Exemplaren drucken zu lassen. Die Arbeit beschreibt alle Landschafts- stufen vom See zum Gletscher. Sie entwickelte die Idee eines «Leiterli-Wegs Isenthal».

2012 Die Hauptaktivitäten Schwerpunkte im Jahr 2012 waren die Erneuerung des Naturlehrpfads Gitschenen, die Wegsanierungen über Musenalp-Sassigrad-Biwaldalp bis Wilderbutzen und nach Hüt- ten. Ferner die Sicherung, Verlegung und die Neumarkierung der Schlossstocklücke. Diskutiert wurde, eine Begrüssungstafel am Dorfeingang zu setzen (pendent).

Neubau Rastplatz Im Neiberg im hinteren Kleintal befindet sich ein wenig bekanntes, aber ein spezielles bei Neiberg im Kleintal Erholungsgebiet. Isenthal Tourismus realisierte hinter den Ställen im «Chessel», neben dem Bachlauf, eine gemütliche Feuerstelle mit Sitzgelegenheit.

Veranstaltungen - PR Wiederum fanden die Steinwild-Beobachtungstage statt. Tele 1 berichtete in der regio- nalen Fernsehsendung über Isenthal. Erstmals nahm Isenthal Tourismus an der Ge- werbeausstellung NW in Buochs teil, ebenso mit einem Stand beim Urner Kantonalen Schützenfest. Auch in der Broschüre Weg-der-Schweiz war Isenthal präsent. Mit der IG Klewenalp nahm der Vorstand an den ersten Urschweizer Wochen in Basel teil.

Erneut war der Handwerksmarkt mit der Alpenwanderung ein Erfolg, so dass das Ver- kehrskonzept gründlich überdacht werden musste.

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Gästival und Der Vorstand besprach die Mitwirkung bei «200 Jahre Gastfreundschaft Zentral- JA zum Tourismusgesetz schweiz» (Gästival), ferner sprach er sich ab mit der Kulturkommission betreffend der Kilbiausstellung «So isch äs gsii» (Perlen aus dem Fotoarchiv der Gemeinde). - Das Urner Volks sagte JA zum Tourismusgesetz, die Gemeinde Isenthal bezahlte seither rund 10'000 CHF an die neu strukturierte Geschäftsstelle «Uri Tourismus AG – UTAG».

NRP-Projekt ViaUr- Wiederum erschien die Infobroschüre IG Klewenalp. Der Vorstand beteiligte sich aktiv schweiz – IG Klewenalp bei der Umsetzung des NRP-Projekts ViaUrschweiz. Kanton Uri und Nidwalden bewil- ligten sich mit je 40'000 CHF. Namhafte Beiträge leisteten die Albert Köchlin und die Ernst Göhner Stiftung. In der Arbeitsgruppe war Isenthal mit Josef Schuler vertreten.

Alpenausstellung «Bergleuch- Unter «Bergleuchten trifft Alpkäsekunst. Die grösste Wander-Ausstellung der Schweiz!» ten trifft Alpkäsekunst» wurden während des ganzen Sommers in Isenthaler Alphütten beleuchtete Berg- und Nachtaufnahmen von Adrian Bischof (www.adrianbischoff.de) ausgestellt.

Die Eröffnung war am 19.06.2012. Geführte Wanderungen inkl. Übernachtung wurden an Wochenenden vom 7./8. Juli, 28./29. Juli, 11./12. August und 1./2. September angeboten und über den Vorverkauf bei Tourist Info Uri, Hotel Urirotstock, Holzbildhauerei Bissig und Verkaufsstellen IG Klewenalp vermarktet.

Unter dem Inserat «Geheimtipps über dem Vierwaldstättersee» wurden im Juni 2012 im Anzeiger Luzern 12 Wandertipps beschrieben, darunter der Tipp 4: Bergleuchten trifft Alpkäsekunst, der Tipp 6 Zum Wildheuer- pfad und der Tipp 9 Bauen mit dem Alberik Zwyssig Denkmal mit Gaststube.

Die «Alpenwanderung Via Urschweiz Klewenalp–Isenthal» wurde aktiv vermarktet, das Rundreiseticket mit Schiff, Bahnen und Postauto kostet 39.50 CHF.

Neugestaltung des Na- 1996 wurde erstmals der Naturlehrpfad Gitschenen errichtet. 2011 beschloss die VWK, turlehrpfads Gitschenen den beliebten Weg gründlich zu erneuern. Die Eröffnung mit neuen Tafeln fand am Eröffnung 12.06.2012 12.06.2012 statt. Der Experte, Biologe Walter Brücker erarbeitete - wie schon 1996 - das Konzept mit Texten und Fotos für sechs Stationen: Landwirtschaft, Feuchtgebiete, Alpwirtschaft, Geologie und Wald. Die Gemeinde und der Tourismusverein sorgten für die Infrastruktur, den Unterhalt der Wege und die Eröffnung.

Der «Naturlehrpfad Gitschenen» beginnt ob der Bergstation und beleuchtet Aspekte der alpinen Landschaft. Die Moorlandschaft Schrindi ist geschützt, sie war früher ausgedehnter. Chneuwis mit Flachmoor, Kleinseg- genried und Hochmoorstellen ist ein Lebensraum für Grasfrosch, Erdkröte und Libellen (Gelbe Trollblumen).

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Der Hof Chneuwis (Bild) baut auch Kräuter für den Urner Tee an. Daneben steht die Sagenfigur «Manschet- tler». Man wandert bis zur Alp Geissboden. Die Alp Gitschenen (1600 m) ist eine der beeindruckendsten Kulturlandschaften in Uri, ein beliebtes Naherholungsgebiet und Ausgangspunkt für Berg- und Skitouren.

Nach dem Grillplatz geht der Naturrundweg unter dem Alpeler zur Wegkreuzung Sulztal. Früher war Gitsche- nen mit Wald bedeckt. Die Geologie hinter Geiss- und Maisanderboden ist äusserst vielfältig. Kalkfelsen sind vorherrschend, es wachsen angepasste Pflanzen, Soldanellen, Enziane und Anemonen. Zum Schluss des Rundganges lohnt sich ein Besuch in der stilvollen Betrufkapelle, in der ruhigen Bergwelt eine lautlose Insel.

2013 Vorstand & Hauptaktivitäten Kurt Infanger kam neu in den Vorstand als Ersatz für Ruth Aschwanden. Als Revisorin wurde neu Priska Bissig für Edith Arnold gewählt (mit Kari Bissig).

Der Präsident berichtete, dass im Vereinsjahr 2012 sechs ordentliche und zahlreiche Ressortsitzungen stattfanden. Bei der IG-Klewenalp waren es sieben Sitzungen. Der Verein zählte 65 Einzel- und 20 Kollektivmitglieder. Sie steuerten jährlich rund 2120 CHF zu den Einnahmen bei.

Alphütten-Ausstellung Die zweite Wander-Fotoausstellung organisierte der Vorstand mit Valentin Luthiger. Er «Ansichtssache» stellte in verschiedenen Alphütten auf Gitschenen seine Bilder aus.

Eröffnet wurde «Ansichtssache» am 12.06.2018 mit einer Kunst-Wanderführung beim Rundweg Gitschenen. Valentin, Sohn von Meinrad Luthiger, 1991 geboren, lebt und arbeitet in Altdorf. Er schloss 2013 den Studi- engang Fotografie' am MAZ (Medien Ausbildungs-Zentrum) in Luzern ab. «Ansichtssache» präsentierte Luft- aufnahmen aus Uri und Bilder aus Isenthal, die aufzeigten, wie sich der Mensch der Natur angepasste.

Patengemeinden- Erstmals bot der Vorstand die Wildbeobachtungstage auch für Schulklassen der Paten- Schulklassen gemeinden Zug und Hergiswil an. Die Schule Hergiswil nutzte dieses Angebot.

Eurotreck-Seilbahn- Der Vorstand half mit, für den Ferienveranstalter Eurotrek eine Seilbahnwanderung zu wanderungen organisieren. Der Gepäcktransport von einer Unterkunft zur anderen war im Pauschal- preis eingeschlossen. Der erste Tag führte auf die Obere Bärchi über die Scheidegg und mit der Seilbahn Furggelen-Weid zurück. Am zweiten Tag ging es auf die Gietisfluh übers Schartihöreli und zurück. Die Seilbahnen profitierten.

Isenthaler Handwerks- Erneut war der Isenthaler Handwerksmarkt’13 mit der Klewen-Alpenwanderung und markt 2013 erstmals mit einem Alpabzug ein riesiger Publikumserfolg.

«Gästival»-Mitmach- Der Vorstand wurde angefragt, ob er sich an der Mitmachkampagne «Gästival 2015» kampagne 2015 beteilige. Vorgeschlagen wurden a) «offene Stalltüren», buchbares Angebot über Uri-

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Tourismus AG, b) «Holzworkshop Isenthal, c) Leben im Bergdorf und d) Seilbahnwan- derungen. Die Kulturkommission schlug den Urner Mundartweg Scheidegg vor.

SRF-Wunderland – Nik Hart- Der Vorstand freute sich und sagte zu, bei einer Sendung «SRF-Wunderland – Nik mann unterwegs in Isenthal Hartmann unterwegs in Isenthal» mitzumachen.

Nik-Hartmanns Crew filmte vom 13. bis 16. Mai 2013. Auch Helfer aus Isenthal waren in Gitschenen/Staldeli beim Wildiheu-Transport und auf dem Schartihöreli. Die Ausstrahlung auf SRF 1 fand erstmals am 7. Juni 2013 statt. Naturfilm-Abend mit Toni Gnos: Der Urner Filmer zeigte im Urirotstock seine Tierfilme.

Wanderweg-Sanierungen Der Vorstand beschäftigte sich mit der Wegsanierung Unterbolgen-Bolgen-Seelenen- Gandispitz-Baberg und dem Ney-Rastplatz. Er bewilligte einen Beitrag an die Rettungs- station Gitschenhörelihütte und realisierte sieben Sitzbänke und Einrichtungen im Ma- terialdepot Schulhaus. Der Urner Mundartweg wird geplant. Zudem wird geprüft, ob der Wanderweg-Schattenhalb Schluchen-Dorf verlängert werden könnte?

Freesyler-Anlass Big Air Contest Gitschenen: GreenHorn ist seit ca. 2010 eine Gesellschaft junger Free- styler aus Uri. Sie bauten im Winter 2013 erstmals einen Fun-Park in Gitschenen.

Freestyler-Anlass: Erstmals organisierten junge Isenthaler diesen Contest auf Gitschenen. Die Freeskier und Snowboarder zeigten waghalsige Sprünge.

2014 Hauptaktivitäten Der Vorstand bewarb sich nach dem Erfolg von SRF-Wunderland für das Mitmachen bei «SRF bi de Lüt – Unser Dorf». Diesmal klappte es nicht und es kam eine Absage. Um die Werbung für Isenthal dennoch zu verstärken, liess man den Faltprospekt Isent- hal auf Englisch übersetzen. Zudem wurde der «Isenthaler Bärenweg» auf der Schul- reiseplattform www.schooltripp.ch aufgeschaltet.

Wanderwege Das kantonale Projekt «Wanderweg-Signalisation» konnte abgeschlossen werden (Ge- meindeanteil 30'000 CHF). Auch eine Schulung im Wegunterhalt wurde durchgeführt. Beim Bärenweg im Kleintal-Mättlistein wurde der morsche Bär ersetzt. - Der Vorstand wurde über die Restauration der Trockenmauern im Ringli-Birchi-Kleintal informiert, die zwischen 2016 bis 2018 neu aufgebaut wurden (u.a. Projekt mit der ViaUrschweiz). Das Naturfreundehaus im Stettli wurde an die Naturfreunde Schweiz verkauft.

Sicherung Urirotstock in Ein exponiertes Wegstück von 600 Metern wurde neu angelegt und rund 30 Meter mit 150 Arbeitsstunden Ketten gesichert. Auf 50 Metern wurde der Weg neu in den Felsen gehauen und ein- zelne Wegabschnitte verbreitert. 20 Steinmandli weisen auf die Route hin.

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Hauptveranstaltungen Der Vorstand war in die Vorbereitung verschiedener Anlässe involviert: Wiederum war der Handwerksmarkt – erstmals mit einem Schaf-Alpabzug - ein Publikumsrenner. Für die Alpenwanderung Klewen-Gitschenen 2013 wurden 553 Rundtickets verkauft, rund 64% mehr als im Vorjahr. In einem NZZ-Artikel von Erich Aschwanden «Geheimtipp Hotel Urirotstock» wurde das Hotel sympathisch beschrieben. Der Vorstand wirkte beim Vortrag über Bergrettung und bei der Einweihungsfahrt des neuen Postautos mit.

2. Urner Blasmusikfesti- Für den Grossanlass der Urner Blasmusik Uri suchte der Kantonalverband eine Gast- val in Isenthal gemeinde. Die Musikgesellschaft Isenthal - unter dem OK-Präsident alt Regierungsrat Josef Arnold - lud 20 Musikvereine, davon drei ausserkantonale, zum 2. Urner Blasmu- sikfestival ein. Rund 160 Helfer wirkten mit, 600 Musikantinnen und Musikanten zeigten ihr Können. Für die Gemeinde Isenthal war dies eine logistische Meisterleistung.

Studenten-Arbeiten zur Studierende erarbeiteten Ideen für kommende Isenthaler Tourismus-Projekte: ViaUrschweiz Katharina Müller schrieb unter Leitung von Dominik Siegrist und André Stapfer die Ba- chelorarbeit zur ViaUrschweiz «Stufe um Stufe Isenthal erklimmen» (2014). Das Land- schaftsentwicklungskonzept beschreibt «Aktiv erleben», «Wissen», «Natur und Land- schaft» und «Vermarktung». Interessant war die Idee des «Leiterlispiels für Gruppen».

Michael Fuchs erarbeitete mit der Masterarbeit «Isleten – 180’ Dynamit… Sprengstoff am Urnersee» (bei D. Siegrist, 2012, HSR Rapperswil) ein Landschafts- und Erholungskonzept für die Isleten (inkl. Cheddite AG). Dies unter der Berücksichtigung der dortigen Gefahrenzonen und der Kultur- und Landschaftswerte.

Sarah Hofers Bachelorarbeit «Sagenweg in Isenthal – nachhaltiger Tourismus als Zukunftsperspektive» (2014, Prof. Dr. Giovanni Danielli, HSLU, Luzern) zeigte auf, wie mit einem "Urschweizer Sagenweg" als Erweiterung des Sagen- und Skulpturenweges auf der Route Isenthal-Schartiwald-Schartihöreli-Kleintal- Isenthal der Tages- und Übernachtungstourismus - ergänzend zur Via Urschweiz - gestärkt würde.

«Mit Poesie auf Berg- Literatur in 39 Urner Seilbahnen «Mit Poesie auf Berg- und Talfahrt» von Niklaus Lehn- und Talfahrt» herr. Fünf Seilbahnen beteiligten sich in Isenthal. Die Eröffnung war am 28.6.2014.

Mit Poesie auf Berg und Talfahrt: Das Literaturprojekt von Niklaus Lenherr (rechts) setzte sich 2014 zum Ziel, Literatur an Orte zu holen, wo man sie nicht erwartet, in 39 Urner Seilbahnen. Gedichte an Kabinenfenstern gab’s von Peter Bichsel, Franz Hohler, Lisa Elsässer. Max Huwyler veranstaltete eine Lesung in Isenthal.

Projekt Literatur-mobil: Gegen 30 Leute trafen sich 2013 auf Einladung von Niklaus Lenherr (rechts) zur Le- sung des Autors Dominik Brun (Mitte) bei der Familie Furrer. Lesungen, Vorträge auch in der Kapelle.

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4.3 Die Gegenwart von 2015 bis 2018

2015 Vorstand und Hauptaktivitäten Im Vorstand demissionierten Robi Walker (Rücktritt im Gemeinderat) und Pia Huwiler (seit 2014, sie trat aus gesundheitlichen Gründen zurück). Neu gewählt wurden die Rechnungsfachfrau Antonia Furrer und Gastwirt Daniel Reinhard, beide Gitschenen.

Aktivitäten Nach dem Felssturz ob Biwaldalp - mit Abgang von 5000 Kubikmeter Fels beim Chli Schlieren - musste der Weg aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Mit einem Themenweg «Urner Sagenweg. Gietisfluh-Schartihöreli» bewarb sich Isenthal beim Wettbewerb des Migros-Kulturprozent, erhielt eine Absage. Dafür leistete die Hanns Gretl Karr Stiftung einen hohen Beitrag. Das Projekt wurde auf 2019/20 verschoben.

Erfolgreiche Werbe- Erfolgreich waren erneut das Gratis-Postautofahrt-Wochenende im Juni. Auch das Al- massnahmen penwanderung-Klewen-Rundtickets erzielte mit 486 verkauften Billetten einen hohen Stand. Die Übernachtungen in Hotels und Ferienwohnungen stiegen an, eine erfreuli- che Entwicklung für Isenthal Tourismus, wie Präsident Walter Zurfluh an der General- versammlung mitteilte. Das Bulletin der Patenschaft für Berggemeinden berichtete mit einem Artikel über das Bergdorf Isenthal.

Planung «Urner Mundartweg» Schwerpunkte des Vorstands und der Kulturkommission waren die Umsetzung von und «Erlebnisweg Handwerk» zwei Themenwegen: «Urner Mundartweg» und «Erlebnisweg Altes Handwerk». Beide Themenwege zeigten hiesige Traditionen auf und inszenierten diese erlebnishaft.

Der Urner Mundartweg wertete die Route über die Scheidegg auf. Sie brachte einen Nutzen für die Seilbah- nen Weid-Furggelen und Obere Bärchi (Projektleitung J. Schuler). Dank Zusage des Mundartforschers Felix Aschwanden rekognoszierte eine Delegation die Route und bestimmte die Dialektwortpaare (in Stein gemeis- selt), die zu entdecken sind. Auch die Schweizer Berghilfe mit Beat Looser und Frau erkundeten den Weg.

Die Handwerks-Tradition einer breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen, das war das Ziel des Vorstands Isenthal Tourismus (Leitung Walter Zurfluh). Mit einer Wanderung ab Chäppeli bis St. Jakob - als Ergänzung zum jährlichen Handwerkmarkt - sollten Gäste das traditionelle Handwerk selbst ausprobieren können. Z.B. Schindlä machen, Holz schittä, Lederriemen besticken, Leitern machen, Stüdägarbä. Ein Glück war, dass die Eingabe beim Wettbewerb 100 Jahre «unser uri» zu den Siegerprojekten gehörte. Bis Sommer 2016 wurden die sechs Stationen gebaut.

Erneuter Erfolg beim Handwerksmarkt (1000 Gäste, 90 Alpenwanderer), weitere Angebote aus Isenthal sind auch unter www.regionklewenalp.ch aufgeschaltet.

Wegunterhalt und Frei- Dank der Emil Huber Stockar-Stiftung konnte die Routensanierung vom Kleintal-Ur- zeit-Infrastrukturen irotstock, als Folge des Gletscherrückgangs, finanziell bewältigt werden. Viele ehren- amtliche Arbeiten wurden von Einheimischen geleistet.

Ersatz-Spielturm Schul- Weil die Geräte auf dem Schulhausplatz zu morsch und zu gefährlich wurden, realisierte hausplatz der Schulrat einen neuen Spielturm auf dem Schulhausplatz (Gesuch des Schulrats an den Isenthal Tourismus). Der Spielplatz Schulhaus wird viel benutzt, auch von Gästen.

Zeltplatz-Infrastrukturen Der Chimiboden in Hütten (Grosstal) ist im Sommer beliebt als Zeltplatz für Pfadfinder, Chimiboden aber auch als Naherholungsgebiet für Einheimische. Wasser und WC fehlten bislang.

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Die kantonale Kultur- und Jugendförderung vermittelte Kontakte zum Pfadibund Schweiz, um den Platz mit Trocken-WC, Wassertrog, Feuerstelle für 20'000 CHF ein- richten. Der Vorstand übernahm die Koordination des Geschenks. Isenthal Tourismus organisierte die Eröffnung am 28.08.2015 mit Vertretern von Pfadfinder und Rotary Schweiz (Geldgeber), ferner der Korporation Uri und der kantonalen Jugendförderung.

Umsetzung der ViaUrschweiz - Fünf Massnahmenpakete der ViaUrschweiz wurden umgesetzt: a) Natur-Kultur, b) Tou- Kulturpanoramaweg rismus, c) Landschaft, d) Didaktik. Die Eröffnung des fünftägigen Kulturpanoramawegs soll am 5. – 8. Juli 2016 stattfinden. In der Zwischenzeit wurden 200'000 CHF zugesi- chert, dank Beiträgen der kantonalen NRP-Fachstelle UR/NW, der Albert Köchlin und Ernst-Göhner Stiftung. Die Arbeitsgruppe konnte den Zeitplan einhalten. Durch den Lei- tungswechsel im Rotpunkt-Verlag musste allerdings für den 2019 vorgesehenen «Kul- turführer ViaUrschweiz» ein neuer Verlag gefunden werden (neu AS-Verlag).

Gründung Verein Tou- Mit der Gründung des Vereins Tourismusregion Klewenalp wurde die IG Klewenalp in rismusregion Klewenalp eine privatrechtliche Struktur überführt. Isenthal Tourismus beteiligte sich aktiv. Neu ka- men Buochs und Ennetbürgen dazu. Der Verein kümmerte sich um die Bereiche Ange- botsgestaltung, Gästeinformation, Verkaufsförderung und Marketing, jeweils in Zusam- menarbeit mit den Tourismusorganisationen Uri, Nidwalden und Luzern.

Verein Waldstätterweg löst Mit der Eröffnung des Waldstätterwegs 2015 wurde ein neuer Verein «Waldstätterweg» IG Weg-der-Schweiz ab gegründet. Dieser wurde mit dem Weg-der-Schweiz fusioniert. Die IG Weg-der- Schweiz» wurde aufgelöst. Die Geschäftsstelle ist neu in Brunnen (bisher Seelisberg).

1991 wurden zum 700-Jahr-Jubiläum der Schweiz der Waldstätterweg und der Weg-der-Schweiz eingeweiht. Der 120 Kilometer lange Weg wurde von 1985 bis 1991 gebaut, kostete 2,8 Millionen Franken. Dank der IG (und Leiter Christoph Näpflin) wurde der Weg-der Schweiz zur Marke, den Waldstätterweg vergass man. Genutzt wurde das touristische Potenzial nicht. Es ist der Albert Köchlin Stiftung zu verdanken –Martino Fro- elicher war Projektleiter - dass im Gästival-Jahr der Waldstätterweg neu belebt wurde (Buch, App und neuer Verein). Ziel ist die kulturlandschaftliche Aufwertung. Die Hälfte der Route um den See verläuft auf histori- schen Pfaden. Die Geschichte wird erwandert, zum Beispiel zum Rütli oder zum Felsenweg Bürgenstock.

Mitte: Wandern in Beckenried, Bild rechts: Martina Stadler, Vizepräsidentin und Vendelin Coray, Präsident.

Gästival 2015 2015 war in der Zentralschweiz das Jahr der Gastfreundschaft. Zu diesem Zweck schlossen sich die Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden zu einem Träger- verein zusammen, um – mit Beteiligung des Bundes und Unterstützung von Privaten – die 200-jährige Zentralschweizer Tourismusgeschichte zu feiern.

Auch Isenthal Tourismus machte an der Mitmachkampagne-Gästival 2015 mit. Einer- seits mit «Offene Stalltüren», anderseits mit der Planung des «Urner Mundartwegs».

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Das Gästival-Herzstück war die Seerose, die schwimmende Plattform auf dem Vierwaldstättersee. Sie wurde im Sommer 2015 von 67‘000 Gästen besucht und 2018 in Flüelen verschrotet. Weitere Kernprojekte waren a) der Waldstätterweg, b) die Friendly Hosts und c) eine breitangelegte Gästival-Mitmachkampagne.

«Offene Stalltüren» begann in der Innerschweiz, wo Landwirte schon 2004 ihre Stalltüren für Gäste öffneten (Kampagne "Gut, gibt's die Schweizer Bauern"). Jährlich machten 80'000 Personen eine Hofvisite, privat oder von landwirtschaftlichen Organisationen organisiert. Bild: Die Mundartlesung Obere Bärchi, 7. Juli 2018.

2016 Hauptaktivitäten Die Hauptschwerpunkte des Vorstands waren a) die Eröffnung des Mundartwegs, b) die Eröffnung «Urchigs Handwärch» und c) die Mitwirkung bei der Organisation des Symposiums und bei der Preisverleihung der Stiftung Landschafsschutz an die Wild- heuer Isenthal. Zudem wurde die Gemeindewebsite neu «responsive» gestaltet (für Smartphone).

Wanderweg-Unterhalt Am jährlichen Wanderwegtag wurde der Mundartweg Furggelen-Scheidegg ausgebes- sert. Die Brücke Schattenhalb-Sonnenhalb hinter Schluchen musste saniert werden. Der Lionsclub Herrliberg leistete einen Arbeitstag für die Sanierung Chäppeli bis St. Jakob und Chimiboden. Im Mättlirank, mit Aussicht aufs Dorf, konnte eine UKB-Liege- bank (UKB-Geschenk) installiert werden. Schliesslich wurde ein neuer Dorfrundweg über Lätten-Horn (Wegrecht) eingerichtet. Picknickplätze und Feuerstellen mussten un- terhalten werden im Schwarzwald, Schartiwald, Neyberg und in der Schweigmatt.

«Schutz des bedrohten In Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Kanton, Korporation und Pro Natura und mit Alpenbock-Käfers» dem Forstdienst Isenthal startete man das Projekt «Schutz dem Alpenbock-Käfer».

Für den Alpenbock fällte man im Scheideggwald 100 grosse Buchen. Das Totholz bildete die Lebensgrund- lage für die Brut, aber auch für andere Lebewesen und Pflanzen. Dies trug zur Vermehrung des Käfers bei.

Die kleine Nidwaldner Landschnecke lebt meist versteckt unter flachen Steinen, auch im Gebiet Schwalmis. Sie lebt auf einer Höhe von 2400 bis 2600 Metern und ist wegen der Klimaerwärmung sehr bedroht.

Veranstaltungen Zu den wichtigsten touristischen Anlässen 2016 gehörten: Jubiläumsfeier «25 Jahre Weg-der-Schweiz», die u.a. auf dem Rütli im Beisein des Bundespräsidenten Berset stattfand. Ferner beteiligte sich Isenthal am Weihnachtsmarkt Herrliberg mit dem Ver- kauf von «Hiäsigs üs Isital». Erfolgreich war der Gratis-Postautotag mit 700 Personen und Berichterstattung in den Zeitungen. Dank Zusammenarbeit mit Postauto AG gibt es ein Spezial-Kombi-Billett, inkl. Zabigplättli in Gasthäusern. Auch das Alpenwanderung- Rundreisebillett wurde um 28% gesteigert. An der GV erwähnte der Präsident die gute Bettenauslastung in Isenthal mit rund 9'000 Hotel- und FeWo-Übernachtungen (+10%). Der Dorfrundgang «Erleben im Bergdorf» mit Imbiss wurde von 466 Personen besucht.

Kunstprojekt «Landschafts- Ein Anlass der besonderen Art war die Eröffnung des Kunstprojekts «Landschaftsro- roman-Sehnsucht». man-Sehnsucht», das von der Albert Köchlin Stiftung unterstützt wurde. Die in Gitsche- nen aufgewachsenen Künstlerin Franziska Furrer klebte poetische Texte auf Sitzbänke in Gitschenen. Sie luden zum Geniessen und Verweilen ein.

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Eröffnung «Urner Mundart- Am 2. Juli 2016 wurde bei kühlem Wetter mit 40 Gästen der erste Mundartweg der weg» Scheidegg, 2.7.2016 Schweiz eröffnet. Über die Scheidegg begegnet man eingrafierten Mundart-Steinen, Holzpflöcken mit abhörbaren QR-Tondokumenten (Sagen, Lieder) und seit 2018 auch SQWISS-Rätsel. Wanderer erhalten eine Gratis-Mundartbroschüre. Die Gesamtkosten von 30'000 CHF wurden dank Berghilfe und Stiftungen gesichert. Viele Medienberichte erschienen, u.a. im SRF-Bericht-Regionaljournal 09.06.2016 und im BLICK.

Der erste Mundartweg der Schweiz führt vom Dorf (Post) zur Weid (Seilbahn) bis zur Furggelen. Und über die Scheidegg zur oberen Bärchi (Seilbahn) zurück ins Isenthal. Initiant und Projektleitung Josef Schuler. Die Doppel-Dialektbegriffe nehmen Bezug zu typischen Gegenständen, Praktiken oder Tätigkeiten in Uri.

Felix Aschwanden (Text) setzte sich zum Stein «Grüäwä-Träumä».Der Urner Dialekt ist der am besten doku- mentierte der Schweiz. Dies dank dem Mundartforscher, der das «Urner Mundartwörterbuch» verfasste.

Christoph Hirtler (Mitte, bei der Eröffnung) gestaltete die Broschüre, Markus Aschwanden die Website auf www.isenthaler.ch. Und Leza Aschwanden (rechts) führte das Interview für die Erlebnis-App Sqwiss.ch.

Felix Aschwanden, Walter Zurfluh und Kurt Infanger beim Rekognoszieren. Kurt und Vreni Infanger und Hans und Margrit Arnold leisteten viel für die Sicherung des Wegs. Bild rechts: Letzter Stein «Gifi-Seilä».

Eröffnung Erlebnisweg «Ur- Präsident Walter Zurfluh steckte in die Umsetzung des Erlebniswegs «Urchigs Hand- chigs Handwärch», 20.8.2016 wärch» sehr viel Herzblut. Das Schlüsselprojekt des Vorstands wurde am 20.8.2016 eröffnet. Unterwegs kann man sich mit traditionellen Handwerksmethoden auseinan- derzusetzen, die in Isenthal praktiziert wurden. Die Baueingabe für die gedeckten Far- nisbauten bewilligte der Gemeinderat, doch nur dank dem UKB-Wettbewerbspreis von 67’000 CHF gelang die Finanzierung des schweizweit einmaligen Themenwegs.

«Urchigs Handwärch» beinhaltet sechs Stationen a) im Saum (Stüdägarbä), b) Birchi (Schnätzesel), c) Ring- lihaus (Heugarä), d) im Urirotstock-Stall (Leder), e) Brücke Seikstutz (Schittä/Sagä) und f) Schweigmatt

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(Schindeln). Alle Arbeiten wurden von Isenthaler Firmen ausgeführt, Dölf Ehrler gestaltete die Infotafeln. Am Handwerksmarkt-Tag strahlte zur allerbesten Sendezeit die SRF-Tageschau einen längeren Beitrag aus.

Der Erlebnisweg «Urchigs Handwärch» wurde im Beisein der UKB, der Korporation, der Bauherren und aller Beteiligten am 20.8.2016 mit einer Begehung feierlich eröffnet.

Der Erlebnisweg ist das ganze Jahr zugänglich. Er kann selbständig begangen werden. Auf Anfrage organi- siert Isenthal Tourismus begleitete Wanderungen, mit zusätzlichen Erklärungen zu den Handwerksarbeiten. Bild Mitte: Walter Zurfluh mit UKB-Marketingchefin Petra Fischer und (rechts) am Schnätzesel der Allmend- aufseher Beat Infanger. Die Korporation Uri stellte einzelne Standorte unentgeltlich zur Verfügung.

Walter Zurfluh trug viel zu diesem Erfolg bei. Am Handwerksmarkt zeigte er als Hobbymaler auch seine Bilder.

Die Posten sind zwischen Chäppeli und St. Jakob angesiedelt. Sie sind alle nahe bei Postauto-Haltestellen und gut erreichbar. Die reine Wanderzeit beträgt dabei zirka 2 Stunden. Der Untergrund der Farnisbauten bei den Handwerksständen musste gut vorbereitet sein (Bild Mitte). Ruedi Bissig erklärt «ds Garä knipfä».

Isenthaler Themenwege wie der Bärenweg, Mundartweg, Sqwiss (Bild Mitte), Naturlehrpfad etc. richten sich auch an Schulen und Familien. Bild rechts

Grosse Ehre! Grosse Auszeichnung für die Gemeinde. Das Urner Isenthal und die dortigen Wildheuer Die Isenthaler Wildheuer – wurden geehrt: Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz ernannte das Tal zur Schwei- Landschaft des Jahres 2016 zer Landschaft des Jahres 2016. Für ihre nicht ungefährliche Arbeit erhielten die Wild- heuer 10'000 Franken. Am 12.8.2016 fand eine Fachtagung im Schulhaus statt und am 13.8.2016 wurde im Beisein der Regierungsrätin Heidi Z’graggen den 33 Bauern im Chneuwis Gitschenen der Preis übergeben. Das Medienecho war riesig. Die Wildheuer betreiben «sportliches Wirtschaften in einer vertikalen Kulturlandschaft», hiess es.

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Im Jahr 2016 gab es Höhepunkte für Isenthal: Die Isenthaler Wildheuer gewannen den Landschaftspreis 2016 und schafften es in alle grösseren Tageszeitungen (Bild: Die Pingel wurden am Seil ins Tal gelassen). Auch die Eröffnung des Mundart- und Handwerk-Erlebnisweges - und ferner die Wettbewerbsnominierung beim „Das schönste Dorf der Schweiz“ der Schweizer Illustrierten sorgten für Medienecho. Auch das Naturschutz- Projekt Alpenbock-Käfer machte Schlagzeilen.

Preisübergabe Landschaftspreis 2016 am 13. August 2018 in Gitschenen: Der Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz, Raimund Rodewald (v.l.) moderierte die Feier. Michael Zezzi, SRF- Redaktor interviewte Toni Jauch, Gitschenen. Josef Aschwanden, jun. mit der Urkunde. Aufgrund des Landschaftspreises 2016 erfolgte ein längere SRF-Tagesschau-Bericht anlässlich des Isenthaler Handwerksmarkts.

2017 Vorstand Walter Zurfluh, Präsident und Ursi Gehrig, Aktuarin, die beide seit Gründung des Ver- eins 2007 dabei waren, und Kurt Infanger (seit 2013) traten zurück.

Neu in den Vorstand gewählt wurden Edith Gasser, Gubeli. Sie übernahm als Finanz- fachfrau die Kasse. Gewählt als Mitglieder wurden Renate Gasser und Bruno Imholz.

Bestätigt und gewählt wurden: Ruedi Bissig, Hotel Urirotstock wird neuer Präsident. Peter Bissig bleibt Verbindungsmitglied zum Gemeinderat und betreut die Wander- wege, Antonia Furrer, Sekretariat und Daniel Reinhardt als Mitglieder. Als Revisoren gewählt wurden Kari Bissig (bisher) und Ursi Gehrig (neu).

Walter Zurfluh und Ruedi Bissig: Der abtretende und neue Präsident von Isenthal Tourismus. Beide arbeiteten seit Gründung eng zusammen. Sie machten viele Dorfführungen, initiierten zahlreiche touristische Projekte.

Generalversammlung 2017: Die erfolgreiche Aufbauphase mit Walter Zurfluh war abgeschlossen. Ruedi Bis- sig und Antonia Furrer verabschiedeten Walter Zurfluh (+ 2018), ebenso Uris Gehrig, die zurücktretende Ge- meindepräsidentin Priska Bissig und Kurt Infanger, ehemals Gemeindepräsident Isenthal. Bild rechts: Ruedi Bissig verwöhnt im Anschluss an die GV die Mitglieder mit einem Dessertbuffet.

Hauptaktivitäten Ein Arbeitsschwerpunkt war die Totalüberarbeitung des Prospekts Isenthal. Er wird neu als bebilderte Broschüre aufgelegt und löst den grünen Faltprospekt ab. Alle Themen wie der neue Handwerksweg, Mundartweg wurden im Überblick dargestellt. Zudem er- schien im «Image – Wirtschafts- und Kulturmagazin Uri» ein Portrait zu Isenthal.

Panoramakarten & Die Panoramakarte Isenthal wurde überarbeitet. Im Rahmen des Projekts ViaUrschweiz Verein Urner Wanderwege wurde neu eine Panoramakarte ViaUrschweiz in Auftrag gegeben. Sie gibt einen Über- blick über die Urner Seegemeinden und Klewenregion (Karte: www.via-urschweiz.ch).

Der Geschäftsstellenleiter und Präsident des Verein Urner Wanderwege, Peter Tre- soldi, setzte das Isenthaler Wanderangebot auf die Wander-Webplattform www.out- dooractive.com und trug zur Bekanntheit der neuen Themenwege bei. Neu boten der der Verein und die Gesundheitsförderung Uri Wandertouren in Isenthal an, u.a. zum Thema «1 Tag Wanderwäg - 6 Tag gsund und zwäg».

Kilbi-Ausstellung 2017 «Zum Die Kulturkommission lancierte 2016 einen Fotowettbewerb, um die umfangreiche Fo- Verlieben - das Isenthal» todokumentation der Gemeinde zu ergänzen und insbesondere um die Bevölkerung und Gäste auf die Schönheiten und Besonderheiten des Tals aufmerksam zu machen.

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An der Kilbi vom 14. bis 16. Okt. 2017 konnte Initiant Markus Aschwanden die 45 Sie- gerplakate küren, die eine Jury aus den insgesamt 328 Eingaben auswählte.

Das Plakat war inspiriert von der anmutigen Sagenfigur aus dem Gitschener Bildhauersymposium, die am Sagen und Skulpturenweg am Birchi-Waldrand steht. Es ist der verliebte Bursche bei der zweiten Station des Handwerkwegs. Josef Müllers Sage sagt, dass der verliebte Bursche zwei wunderliche Isenthaler Jungfrauen besuchte. Es habe ihn urplötzlich durchs Kamin hinaufgezogen. Nur dank Wanderschaft und Hilfe der Mutter Gottes habe er ins Isenthal zurückgefunden. Ein Bild für die Persönlichkeits- und Gemeinschaftsentwicklung.

Das Siegerbild heisst «Puderschicht im Sommer» von Marlies Planzer. Als Preise winkten: Saisonabo Skilift Gitschenen, Ferienwohnungs-Gratiswoche, Übernachtungen Berggasthaus, Schlafen im Stroh, Gitschenhö- reli und Sewenhütte, Hotelweekends, Schlemmer-Nachtessen, Wildhüter Beobachtungstour, Montanara Bergführertour, Rot-Zipfelkappenskulptur, Rustikal-Sitzbank, Alpkäse, Geschenkekörbe Huisgmachts, Dorftheatereintritte, Fotoposter und Jahreskalender, Isenthaler Bücherkorb, auch Foto-Jahreskalender.

«Das schönste Schwei- Die «Schweizer Illustrierte» wollte erneut herausfinden, welches Dorf das Allerschönste ist. Von 50 nominier- zer Dorf 2017» ten Gemeinden waren sieben aus der Zentralschweiz: Isenthal UR, UR, Melchtal OW und Oberri- ckenbach NW und aus Luzern Romoos, Menzberg und Schwarzenberg. Isenthal und Gurtnellen schafften den Preis beim Publikumsvoting nicht, Schwellbrunn Appenzell Ausserrhoden wurde ausgewählt.

«Ave Maria-Glocke» - Ein Seit Frühsommer 2017 ziert die 400jährige, älteste Ave-Maria-Glocke den neu gestal- Kulturerbe auf dem Friedhof teten Bergfriedhof Isenthal. Sie trägt zur Aufwertung des Dorfkerns bei.

Ursprung der Ave-Maria Glocke: Eine erste Kapelle wird 1409 erwähnt, Isenthal gehörte zum Seelsorgeraum Altdorf, ab 1591 zur Pfarrei Seedorf. 1621 löste sich das Tal von Seedorf und wurde eine eigene Pfarrei. Kurz zuvor - 1616 - kam die wertvolle Ave-Maria Glocke ins Isenthal. Sie läutete zur Geburt und zur Beerdigung.

Anlässe in Wiederum lockte der Handwerksmarkt mit Alpabzug 1000 Besuchende ins Dorf. Zahl- Isenthal reiche Gruppen wurden durch das Dorf, oder entlang des Landwegs durch den Erleb- nisweg «Urchigs Handwärch» geführt. Auch die Kindervolksmusikwoche war ein Erfolg.

«Gekauftes Glück» lebte im März 2017 in Isenthal neu auf. Vor fast dreissig Jahren wurde der grosse Schwei- zer Film im Bergdorf gedreht. Da er neu auf DVD erhältlich ist, kam Regisseur und Crew nach Isenthal.

Mit «Klingende Spurensuche» gingen die fünf Musiker der Bauernmusik Altdorf am 22.09.2017 den Spuren der alten Volksmusik in Uri nach. Ein Projekt, dass zum Jubiläum der UKB im Jahr 2015 unterstützt wurde. Am Ende des Kindervolksmusiklagers präsentierte das Haus der Volksmusik im Juli ein Schlusskonzert.

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Dorf-Bierbrauerei am Handwerksmarkt: Erstmals beteiligte sich die Bierbrauerei „Anderthaler“ mit einem Stand und öffnete die neue Kleinbrauanlage in der alten Bäckerei des Dorfladen fürs Publikum. Das Geld kam durch Crowdfunding zusammen. „Das AnderThaler Bier“ erinnert an den Wohnort der Initianten aus Andermatt und Isenthal. Die Jungunternehmer benutzten den Handwerksmarkt als Werbe-Plattform.

2018 Vorstand und Hauptaktivitäten Im Vorstand gab es keine Veränderungen.

Die Hauptaktivitäten 2018 waren verschiedene Wegverbesserungen, die Sanierung des beschilderten Bärenwegs am Arbeitstag (5.5.2018), ferner der Wegunterhalt des 20jäh- rigen naturkundlichen Rundwegs Gitschenen. Auch die Feuerstelle und der Picknick- platz Geissboden wurden neu saniert. Geplant ist ferner die Sanierung eines Trocken- mauern-Teilstück an der ViaUrschweiz im Bereich Wätzlig.

Handwerksmarkt mit Al- Zum neunten Mal lockte der „Handwärchermarkt“ am 23.9.2018 über 1000 Gäste ins pabzug am 23.9.2018; Isenthal. Bei sommerlich-warmen Temperaturen, kurz bevor sich Sturm und Herbst an- kündeten. Die 27 Markstände und der Alpabzug wirkten einmal mehr als Publikums- magneten. In der Berichterstattung wurden die Marktstände der Frauen hervorgehoben.

Gratis- Postautofahrt- An der GV wertete der Präsident die neue Wanderkarte und den Gratis-Postautotag als Wochenende Erfolg. 800 Personen nutzten die kurvenreiche Gratisfahrt. Mit Themenwandern, Dorf- rundgängen und kulinarischen Angeboten blieb auch Wertschöpfung im Tal.

Uri und Nidwalden rücken Positiv waren die 700 verkauften Alpenwanderungs-Rundticket. Gemäss Sepp Gabriel, touristisch zusammen Tourismuspräsident von Buochs-Ennetbürgen will man künftig noch mehr Synergien nutzen, um den Verkauf gemeinsam mit den Tourismus-Destinationen Luzern, Engel- berg, Bürgenstock und Andermatt anzukurbeln. Auf den 1.1.2018 schlossen sich die Tourismusorte um die Klewenalp (Isenthal, Seelisberg, , Beckenried, Buochs und Ennetbürgen mit den Bergbahnen Beckenried Emmetten und der Treib-Seelisberg- Bahn) zu einer Verkaufsorganisation zusammen. Die Geschäftsstelle in Beckenried soll die ganze Region, auch das Online Gästeportal bewirtschaften. Ursi Aschwanden ist Präsidentin, Sepp Gabriel Vizepräsident.

Tourismusregion Klewenalp: Ursi Aschwanden aus Seelisberg (Bildmitte) ist neu Präsidentin des Vereins, Vizepräsident ist Sepp Gabriel aus Buochs (vor Christoph Näpflin, Seelisberg und vor Ruedi Bissig, Isenthal. Uri und Nidwalden haben Tourismusgesetze. Die Hochschule für Tourismus und Wirtschaft in Luzern betreute den Zusammenschluss und das NRP-Projekt.

Klewenalpbahn mit Beckenried (Bild Mitte) und die Sicht auf Isenthal mit Nieder- und Oberbauen (rechts). Die ViaUrschweiz (2018) verbindet die Region. Als buchbare Erlebnisangebote wurden ferner vermarktet: die Seemeile Buochs, die Goldi-Familien-Safari Klewen-Seelisberg, die Alpenwanderung Beckenried-Isenthal, der Handwerksmarkt und die Erlebniswege in Isenthal und die Bikearena Emmetten.

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Eröffnung des Kulturwanderwegs Am 5. und 7./8. Juli 2018 wurde die ViaUrschweiz eröffnet. Die Kantone UR/NW, die ViaUrschweiz, 5.-8. Juli 2018 Albert-Köchlin und Ernst-Göhner-Stiftung sicherten die Finanzierung (200'000 Fran- ken). Die Arbeitsgruppe setzte fünf Massnahmenbereiche um: Natur, Kultur, Tourismus, Landschaft und Didaktik. Der alpine Kulturweg zwischen dem Weg-der-Schweiz (UR) und dem Waldstätterweg (NW) erhöhte den Umsatz für Bahnen (TSB, Gitschenen, Kle- wen), Postauto, Schiff, Verkaufsstellen und Gaststätten.

Medien-VIP-Eröffnung ViaUrschweiz am 5. Juli 2018: Im Haus Treib wurden zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft mit einem eigens geschriebenen Dorftheater aus der Zeit um 1900 begrüsst. Der Urner Regie- rungsrat Urs Janett (links) und der Nidwaldner Regierungsrat Alfred Bossard eröffneten die 76 Kilometer lange ViaUrschweiz. Sie trugen symbolisch zwei Trachtenkinder auf einer Sänfte. Alphornmelodien erklan- gen, zwei ViaUrschweiz-Volksmusikkompositionen (Fränggi Gehrig) wurden uraufgeführt und der Sqwiss- App-Erfinder lockte Murmeltiere aus dem Bau und zeigte die filmische SQWISS-Treibgeschichte.

Die Trägerschaft übernahm der Verein Tourismusregion Klewenalp und eine Arbeitsgruppe setzte das Projekt um (v.r.): Christoph Näpflin (Leitung), Josef Schuler, Bernadette Christen, Toni Waser, Oskar Schuler.

An der Eröffnung am 8. Juli 2018 feierte man auch auf der Klewen- und Gitscheneralp Gottesdienste. Auch die Freunde der Jodel- und Alphornklänge kamen voll auf die Rechnung (Bild: Gitschenen).

Begleitete Alpenwanderung: Über 40 Personen und viel Prominenz wanderten am 8.7.2018 bei Sonnen- schein über Klewen-Gitschenen. Bild: alt Regierungsrat Josef Arnold und Ständerat Isidor Baumann mit Gat- tinnen. Bild rechts: Gruppenbild auf Hinter Jochli. U.a. Regierungsrätin Karin Kayser und Franz Steinegger.

Weltrekordleiter: Isenthaler Der Höhepunkt des vielseitigen Programms am Eröffnungswochenende am 7./8. Juli schaffen den Weltrekord 2018 war in Isenthal. Die längste Leiter der Welt mit 69 Metern und 207 Sprossen! Das Ziel wurde mit Schmunzeln erreicht! Denn die Leiter ist keine Kür, sie ist Zierde (Bild).

Klein und Gross beim Befestigen der Weltrekordleiter. Hoch hinaus! Der Landratspräsident Peter Tresch mit Landrat Toni Infanger (Mitte) und Ständerat Isidor Baumann mit Tourismuspräsident Ruedi Bissig (rechts).

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Gemeindepräsidentin Antoinette Kempf und Ruedi Bissig bei der Begrüssung der Gäste. Musikalisch wurde die Eröffnung von der Isenthaler Jungformation Chlitalsträssler umrahmt. Der Ballonwettflug mit vielen Prei- sen. Die Weltrekordleiter musste vorerst in sechs Längen auf dem Schulhausplatz zusammengebaut werden.

Die Nidwaldner Regierungsrätin Karin Kayser (links). Regierungsrat Urs Janett, Isidor Baumann, Karin Kayser und Josef Arnold bei der Ankunft. Toni Furrer, alt Landratspräsident, daneben vergnügte Isenthaler Kinder.

Die Leiter wird zum zierlichen Haaggeländer ins Bächi. Hotelier Ruedi Bissig hatte die Idee, Bildhauer Peter Bissig baute den Wappenleiter-Prototyp. Prominente Gäste und Jung und Alt halfen beim Bau und Transport.

Die ViaUrschweiz Erstmals hat auch Isenthal eine Schweiz-Mobile Route (Nr. 599). Sie ergänzt das 100 www.via-urschweiz.ch Kilometer weite Wanderwegnetz und den Rundweg Gitschenen, Bärenweg, Mundart- weg, Skulpturenweg oder den Erlebnisweg «Urchigs Handwerk».

Die ViaUrschweiz (www.via-urschweiz.ch) führt auf 76 Kilometer und 7000 Höhenmeter durch Naturschutz- gebiete, schützenswerte Landschaften und historische Orte. Die 28 Stunden Wanderzeit lassen sich in fünf Etappen aufteilen. Der ganze Weg kann mit Schiff, Bergbahnen und Postauto bequem abgekürzt werden. Mehr www.via-urschweiz.ch; www.isenthal.ch und www.sqwiss.ch.

Folgende Projekte wurden verwirklicht: Neuer Faltprospekt ViaUrschweiz, eine Panoramakarte; ein Webauf- tritt www.via-urschweiz.ch, Ausbau/Signalisation der 5 Tages-Etappen und der Zusatzetappe Buochs bis Bür- genstock, ein Kurzanimationsfilm, touristische Angebote mit Flyer Alpenwanderung; Landschaftsaufwertung.

Mit SQWISS-Kultur- Die Gemeinde Isenthal und die AG ViaUrschweiz unterstützten die Erlebnis-App App auf Rätseltour SQWISS. Rund 100 Löcher sind an der ViaUrschweiz zu entdecken, 40 in Isenthal. Die www.sqwiss.ch innovative App bietet Spiele, Rätsel, Videos. Die offizielle Eröffnung war am 30.08.2018

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im Landesmuseum ZH und auf dem Lehnplatz Altdorf, kurz darauf an der Wirtschafts- messe Uri’18. Wer ein Handy mit GPS hat, kann die Murmeltiere hervorzaubern und Wissenspunkte und Preise gewinnen, Fotos senden und das Telldenkmal versetzen.

Virtuelle Murmeltiere lockt man überall mit Rüebli aus dem Loch. Sie tanzen meistens, freuen sich, wenn man sie fotografiert und weitermailt. Sie stellen Rätsel und führen Wanderlustige künftig durch Uri und die ganze Schweiz (Bild: Murmeltier im Chäppeli-Kehr).

An der Eröffnung der ViaUrschweiz am 5. Juli 2018 stellte Erfinder Martin Weiss und Simone Baumann (Bild) erstmals die Kultur-App «SQWISS» vor. Offiziell lanciert wurde sie am 30. August 2018 in Zürich und Altdorf

Sqwiss auf dem Schulplatz: Die Linie verweist auf 8’Ost und auf das Klimahaus Bremerhaven. Dort im Mu- seum sind Isenthal und der Klimawandel prominent vertreten. Bild: Die Schulkinder bemalen die Mauer.

Der ehemalige Isenthaler Gemeindepräsident Pirmin Bissig hilft beim Verhüllen des Urania-Brunnens Altdorf. Die Urner Zeitungen lancierten einen Sqwiss-Wettbewerb. In Isenthal war die Ave-Maria-Glocke verhüllt.

In Isenthal/Isleten gibt es 50 Rätsellöcher. Dazu gibt es unterhaltsame Kurzvideos. Martha Gisler ruft den Betruf, Leza Aschwanden erweckt ein Totenskelett und Peter Bissig erklärt das Kunsthandwerkatelier.

Kilbi-Ausstellung «Isenthal Erstmals wurden an der Isenthaler Kilbi 2019 die Leistungen im Tourismus gewürdigt – an der Urschweiz» (auch mit dieser Broschüre). Nebst privaten Kräften setzten sich in den letzten drei Vernissage 20.10.2018 Jahrzehnten die Verkehrs- und Wanderwegkommission (1984) und ab 2007 der neu gegründete Verein Isenthal Tourismus für die touristische Entwicklung ein. Die Zusam- menarbeit mit Uri Tourismus und der IG Klewenalp forderte diese Entwicklung.

Schon im letzten Jahrhundert wurden die Berg- und Feriengäste in Gaststätten und privaten Haushalten untergebracht, der Urirotstock lockte viele Gäste an. Der Ausbau der Gaststätten, Fahrstrassen, Seilbahnen förderte den Fremdenverkehr. Bis heute si- chert der Tourismus Arbeitsplätze. Er ergänzt Landwirtschaft, Forst, Gewerbe und Dienste. Er trägt im Bergdorf wesentlich zum Überleben und zur Wertschöpfung bei.

Würdigung zum Abschluss Die Kilbiausstellung bildet die Schlussveranstaltung im Eröffnungsjahr ViaUrschweiz. der ViaUrschweiz Sie zeigt die fünf Wanderetappen, die Angebote in Isenthal und die Geschichte des Isenthaler Tourismus. Sie würdigt die Arbeit, die Persönlichkeiten, privaten Firmen, Ini- tiativen und Anbieter, aber auch den Einsatz der Behörden- und Kommissionen, der Freiwilligen und der Vereine und Genossenschaften. Gemeinsam haben viele mitge- wirkt, das Dorf Isenthal bekannter zu machen. Die Broschüre vermittelt eine Chronolo- gie der touristisch wichtigsten Ereignisse.

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Ab Sommer 2018 verbindet nun der neue, alpine Kulturwanderweg in fünf Etappen den Urner- mit dem Vier- waldstättersee. Die Via Urschweiz führt von Flüelen und Seedorf ins Isenthal und weiter über die Klewenalp nach Beckenried und Emmetten und dann übers Rütli und Seelisberg nach Bauen. Die Eröffnung des Pano- ramawegs fällt ins europäische Kulturerbejahr 2018. Die ViaUrschweiz beinhaltet landschaftliche Aufwer- tungsmassnahmen, touristische Erlebnisangebote, die Erlebnisapplikation Sqwiss, eine Karte und eine Website. Ferner erscheinen 2019 der Wanderführer und später das Unterrichts-Lehrmittel (2020).

Ausblick 2019-2020 Gegenwärtig sind zwei Projekte noch in Arbeit. Der Kulturführer ViaUrschweiz, der 2019 im AS-Verlag erscheinen wird. Autor ist Erich Herger. Ferner die Erarbeitung von Un- terrichtsmitteln, damit Schulen angesprochen werden können (Zeitensprung GmbH).

BUCH: ViaUrschweiz – Die Kulturlandschaft rund um den Oberbauen ist äusserst vielfältig. Das Buch (Juni 2019) erschliesst die Wanderungen durch die Entwicklungsregion der Urner See- und Nidwaldner Klewen-Gemeinden. Der reich bebilderte Wanderführer Kulturlandschaft UR-NW verbindet Routenbeschreibungen, Kurzportraits zu den Gemeinden und vertiefende Hintergrundthemen für Wanderfreudige und kulturgeschichtlich und kulturlandschaftlich Interessierte. Die Publikation ist eingebettet in eine Reihe von Massnahmen zur touristischen Aufwertung des Gebiets (neue Wanderkarte, App…) und wird von diesen in idealer Weise ergänzt.

UNTERRICHT «Lernen Lernen unterwegs. Dies sind Lerneinheiten und Unterrichtsmaterialen für Primar- und Oberstufen-Schulen unterwegs», entlang des Waldstätterwegs und des Weg-der-Schweiz. Die AG ViaUrschweiz mandatierte die Didaktikerin bis 2020 Andrea Huwyler, zeitensprung.ch, für ein Zusatzmodul Unterrichtseinheit ViaUrschweiz. Es thematisiert, Na- tur, Geschichte und Handwerk entlang der Themenweg. Es ergänzt die bestehenden Lernmodule.

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5 Exkurs: Das Projekt Naturpark Urschweiz (2005-2010)

Regionale Naturpark Gleich zweimal reichte der Gemeinderat Isenthal ein Gesuch für einen regionalen Na- Urirotstock-Arena, 2005 turpark (RNP) ein. Am 31.10.2005 beim Bundesamt für Wirtschaft (Seco) für das Projekt „Regionale Naturpark Urirotstock-Arena“. An zwei gutbesuchten Gemeindeabenden 2005 und 2006 wurden die entsprechenden Massnahmenpläne vorgestellt.

Machbarkeitsstudie Regionaler Beim zweiten Anlauf 2007 bewilligte der Bund die Machbarkeitsstudie Regionaler Na- Naturpark UR-NW, 2007 turpark UR-NW-Engelberg, welche die 15 Gemeinden eingaben. Anfangs 2010 akzep- tierte das BAFU zudem den umfassenden Managementplan und das Gesuch um die Errichtung eines RNP Urschweiz. Neun Gemeinden lehnten deutlich ab, Seelisberg und Isenthal sagten knapp Nein und die Gemeinde Seedorf stimmte als einzige zu.

Masterarbeit «Akzeptanz Im September 2018 legte Magdalena Arnold an der HSR Hochschule für Technik Rap- Park Landschaft», 2018 perswil eine Masterarbeit «Akzeptanz Park Landschaft» zu den Hintergründen der Ab- lehnung des NRP Urschweiz vor. Ihr Fazit: Die Bevölkerung mehr einbeziehen, von Beginn weg aktiver und gezielter kommunizieren, den Perimeter verkleinern, ev. auf vier Gemeinden (UR) oder auf sechs (Klewen) beschränken und schliesslich konkretere Projekte, auch für «Skeptiker», mit klarerem Nutzen für Landwirtschaft und Tourismus.

5.1 «Was braucht Isenthal, um die Zukunft anzupacken?» (2005)

2005: Was braucht Isenthal, Zwischen November 2004 bis Ende 2005 fand ein Gemeinde-Entwicklungsplanungs- um die Zukunft anzupacken? projekt mit Beteiligung von gut 40 Bürgerinnen und Bürger aus Isenthal statt. Die Lei- tung hatte eine einheimische Projektgruppe, begleitet von Dr. Peter Rieder, ETH Zürich und Simon Bucheli. Sie erarbeiteten Ziele anhand der von Rieder entwickelten Methode der Nutzwertanalyse. Konkret bedeutete dies, dass bei jeder Massnahme untersucht wurde, wie gross mit dieser Massnahme die Wertschöpfung im Tal gesteigert werden kann. (Bericht Juni 2004: „Was braucht Isenthal heute, um die Zukunft anzupacken?).

2005: «Isenthal - als Wirtschafts-, Wohn- & Lebensraum!»

Die drei Arbeitsgruppen erarbeiteten 40 Massnahmen. Sie wurden am 05. März 2005 am Gemeinde-Infor- mationsabend vorgestellt. Toni Furrer, Präsident der Kommission Isenthal Netzwerk+ leitete. Alle Massnah- men stützten sich auf das erarbeitete Leitbild ab. Es enthielt ein Oberziel: „Isenthal soll in Zukunft ein sicherer, attraktiver Wirtschafts-, Wohn- & Lebensraum für alle sein.“

Die sechs Teilziele waren: a) Bevölkerungszahl halten; b) Dienstleistungen und Gewerbebetriebe im Tal si- chern; c) Arbeitsplätze erhalten oder schaffen; d) Pendleranzahl halten; e) Steuerkraft und Einkommenssitu- ation verbessern; f) Innovationen und Image des Dorfes fördern. - Für die Umsetzung waren dann die Behör- den, Kommissionen, aber auch Vereine und Private verantwortlich. Isenthal Netzwerk+ hatte leitende, infor- mierende und koordinierende Aufgaben.

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2007-Die Auswertung Drei Jahre später, am 3. Dezember 2007 erfolgte erstmals eine Auswertung des Mass- des Massnahmenplans nahmenkatalogs. Die Ziele waren hochgesteckt, sie konnten nicht alle eingelöst wer- den. Die Bevölkerungszahlen um 2000 waren eher zunehmend, bis 2007 wieder ab- nehmend. Landwirtschafts-, Gewerbe und Dienstleistungsbetriebe blieben gleich, auch die Pendlerzahl. Die Verschuldung hielt sich in Grenzen. Steuerkraft, Einkommens- & Kaufkraft entwickelten sich weniger stark als kantonal. Doch viele Massnahmen von 2005 wurden umgesetzt: Verbesserungen erreichte man bei der Parkplatzsituation (Dorf, Kleintal und Grosstal), ebenso bei der Wasserversorgung (Dorf, Grosstal und Gitschenen). Auch die Unwetterschäden 2005 waren grösstenteils behoben. Das Ge- meindehaus war renoviert, eine neue Holzfeueranlage war im Betrieb.

Auch neue Gewerbebetriebe und Jungunternehmer traten nach aussen (Bildhauer-Atelier. Rundholzbau).

Mit der Gründung des Tourismusvereins verstärkte man die Präsenz (Flyer, Web, Leiterli, Themenwege). Zudem wurden mehr Freiwillige eingebunden. Ab 2004 realisiert man den Gitschener Schneeschuh-Trail und Themenwege (Bärenweg, Sagenweg, Grosstalbachweg). Dank Ortstafeln, Flyern, Internet und Veranstal- tungskalender wurde die Werbung für den Sommer- und Wintertourismus verstärkt. Auch im Sozial- und Al- tersbereich, bei der Schule, Seelsorge und im Kulturellen wurden die Massnahmen umgesetzt.

Abhängigkeit und Her- Auch Kritisches war im Info-Bulletin Isenthal „Leiterli“ (16.12.07) zu lesen. Abwande- ausforderungen rungsdruck und Aussenabhängigkeit bestünden weiterhin. Bund und Kanton zögen sich aus wirtschaftsschwachen Regionen zurück (Service Public). Die Regierung konzent- riere sich auf Reusstal und Tourismusressort Andermatt. Der NFA Uri (2007) habe Isenthal nicht entlastet. Die Landschaftslasten, Unwetterrisiko, das weitläufige Siche- rungs- und Wegnetz, aber auch die Schülerpauschale bringe bei sinkenden Kinderzah- len die Gemeindefinanzen aus dem Lot. Mit nur 500 Einwohnern seien Seelsorge, La- den, Post, Gastbetriebe, Skilift, öffentlicher Verkehr finanziell unter Druck.

Positives Fazit Doch der Auswertungsbericht 2007, zwei Jahren nach dem „Entwicklungsleitbild 2005» schloss positiv. Der wirtschaftliche Aufschwung seit 2005 mache Pendeln attraktiver. Junge Familien hätten Wohnsitz genommen, Häuser, Betriebe seien auf gutem Niveau. Die Gemeinde weise eine zweckmässig Basisinfrastruktur aus, auch dank Unterstüt- zung von aussen. Tagestourismus und Übernachtungszahlen hätten sich erhöht. Das Gewerbe sei wettbewerbsfähig und der Preis für Holz und landwirtschaftliche Produkte seien gestiegen. Der Auswertungsbericht wurde online auf www.isenthal.ch gestellt.

5.2 Das Regio Plus-Projekt «Urirotstock-Alpenarena» (2006)

Regio-Plus-Projekt Doch nun wie weiter? Ende 2005 reichte die Gemeinde Isenthal beim das Staatssekre- Urirotstock-Alpenarena, 2005 tariat für Wirtschaft (seco) das Gesuch für ein Regio-Plus-Projekts „Regionaler Natur- park Urirotstock-Alpenarena“ ein. Die Kommission Isenthal Netzwerk+ erarbeitete das Gesuch. Es enthielt a) eine Machbarkeitsstudie Naturpark Uri, b) Verbesserung der Wege in der Urirotstock-Alpenarena, c) die Vermarktung des Tagungszentrums Schul-

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haus Isenthal, d) Internetplattform und e) Projekte zur Wohn-, Familien- und Standort- verbesserung im Tal. Das Seco lehnte das Gesuch aus formalen Gründen ab, der Pe- rimeter war zu klein. Die Aussicht auf Bundes-Finanzhilfe war vorerst vom Tisch.

Informationsabend! Netzwerk Isenthal+ lud am 25. März 2006 zu einem Info-Abend ein. Einziges Thema 25.03.2006 «Naturpark „Urirotstock-Arena“! Luftschloss oder Chance für Urner Seitentäler?».

Die Bevölkerung, RR Heidi Zgraggen, auch die Verwaltung und Aussengemeinden sassen in der voll besetz- ten Turnhalle. Es gab auch kritische Voten zum Park. Doch zum Schluss die Aufforderung weiterzumachen.

Auch im Kanton Nidwalden formierte sich eine Arbeitsgruppe, die eine Machbarkeitsstudie Naturpark im Ge- biet Oberbauenstock-Chaiserstuhl-Urirotstock plante. Isenthal Netzwerk+ stand in Verbindung mit Nidwalden, auch den Urner Gemeinden.5 Im Mai 2006 schlossen sich diese zur gemeinsamen Arbeitsgruppen zusam- men.6

5.3 Machbarkeitsstudie Regionaler Naturpark NW-UR-Engelberg

Naturpark UR-NW-OW Nach dem Informationsabend im März 2006 in Isenthal interessierten sich weitere Urner mit 15 Gemeinden Gemeinden und der Nachbarkanton Nidwalden für den Park. 15 Perimetergemeinden in Uri, Nidwalden und Engelberg im Umfeld des Uri-Rotstocks bildeten den Projektper- imeter. Sie beteiligten sich an der Machbarkeitsstudie der Hochschule Luzern. Im Au- gust 2007 lag die Studie vor. 7 Diese war Grundlage für die Erarbeitung eines Gesuchs.

5 Bereits im Jahr 2000 lancierte die Naturschutzorganisation Pro Natura die Kampagne „Gründen wir einen neuen Nationalpark“ und stellte eine Million Franken in Aussicht. Nun wurde im Kanton Uri im Herbst 2003 eine Machbarkeitsstudie für einen Nationalpark präsentiert – das naturräumliche Potential war grundsätzlich vorhanden. Seitens der Bevölkerung stiess das Vorhaben jedoch auf grosse Ablehnung. Es wurde aufgrund der vorhandenen Befürchtungen ab 2004 nicht weiterverfolgt. Stattdessen wurden Abklärungen bezüglich eines Regionalen Naturparks aufgenommen. Göschenen, , Gurtnellen, und Seedorf sowie die Korporation Uri zeigten sich interessiert. Isenthal lud im März 2005 zu einem Infoabend ein. 6 Auch Engelberg OW hatte sich 2004 mit dem Thema Naturpark befasst. Die Ausgangslage in den Gemeinden war sehr unterschiedlich. Isenthal war bestrebt, bestehende Betriebe zu erhalten und die Abwanderung zu stoppen. Nidwalden wollte in der Klewenregion die touristische Wertschöpfung verbessern. Und Engelberg prüfte zum Titlis-Intensivtourismus ein naturnahes zusätzliches touristisches Angebot. Behörden und Klos- ter befürworteten das Projekt, doch ein Teil der Landwirtschaft und die Titlis-Bahnen waren skeptisch. 7 Der Auftrag wurde der Hochschule Luzern, Wirtschaft vergeben. Die Steuerungsgruppe bestand aus je zwei Vertretern der drei Kantone. Die Projektleitung oblag Giovanni Danielli (Institut für Tourismuswirtschaft, HSW Luzern) und Georg Zumbühl (Ingenieurbüro für Umweltfragen, Stans). Im Juli 2007 zeigten die Ergeb- nisse der Machbarkeitsstudie, dass das landschaftliche und touristische Potential vorhanden war. Auch Ge- schichte und Mobilität bildeten USP-Schwerpunkte. Der Parkperimeter zählte zu den flächengrössten der Schweiz.

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Machbarkeitsstudie Regionaler Der Bericht zeigte, dass das Gebiet ein grosses Potential für einen Naturpark mit natür- Naturpark NW-UR-Engelberg lichem, kulturellem und touristischem Potential hat.

Aufgezeigt wurden die aktuellen und die zukünftigen Nutzungen. Gezeigt wurden die touristische Angebote, aber auch Vorschläge für die Profilierung des Parks im Vergleich mit andern Pärken in der Schweiz. Die Gemeinde Isenthal wies innerhalb des Perimeters die höchsten Natur- und Kulturwerte auf.

Gesetzliche Ausgangslage war das 2007 ergänzte Natur- und Heimatschutzgesetz. Der Bund hatte neu die Möglichkeit, Nationalpärke, Regionale Naturpärke oder Naturerlebnispärke finanziell zu unterstützen. Bun- des- und Kantonsbeiträge erhoffte sich auch Isenthal Netzwerk+. Man sah Chancen, auch Synergien zwi- schen Natur- und Landschaftsschutz, zwischen Regionalentwicklung und dem wertschöpfenden Tourismus.

Informationsveranstal- Nach dem Info-Abend im März 2006 in Isenthal fanden am 29.08.2006 und am tungen 26.10.2006 die ersten Informationsveranstaltungen mit Vertretern aller Interessenorga- nisationen aus Nidwalden, Engelberg und Uri über den Stand der laufenden Machbar- keitsstudie statt. Sie nahmen mit Fragebogen zum Projekt Stellung.

Bilder: Der Urirotstock als Mittelpunkt; Die Pärke in der Schweiz; Der Schwalmis von der Nidwaldnerseite.

Im Mai 2007 fand die zweite Informationsveranstaltung über den Stand der Machbarkeitsstudie statt. Die Ergebnisse wurden im August 2007 an einer Informationsveranstaltung für geladene Gäste und im Oktober 2007 an einer öffentlichen Informationsveranstaltung vorgestellt. 13 der 15 Gemeinden beschlossen, gemein- sam den nächsten Schritt zu wagen und dem Bund ein Gesuch für die Errichtung eines Naturparks einzu- reichen. Nicht mehr dabei waren die Gemeinden Göschenen und die Gemeinde Buochs.

5.4 Konstituierung der Trägerschaft Naturpark Urschweiz

Trägerschaft, Organisation, Als nächster Schritt musste nun eine Trägerschaft gegründet, ein Finanzierungs- und Finanzplan, Managementplan Projektplan erarbeitet und die Eingabe des Managementplans an den Bund vorbereitet werden. Die Gemeinden trafen sich am 28. Februar 2008 in Seedorf mit dem Referen- ten Dieter Müller vom Parc Ela, GR. Mit diesem Anlass wurde Phase 1 (Machbarkeits- studie) abgeschlossen und die 2. Phase (Projekterarbeitung/Finanzierungsgesuch) ein- geleitet. Ein Hauptanliegen war, die Interessen der Bevölkerung einzubeziehen.

Am 09. April 2008 wurde in Stans die Konstituierung der Steuerungsorgane vorgenommen für Phase 2: Projekterarbeitung Regionalen Naturpark UR-NW-Engelberg. Gewählt wurde der Ausschuss. Das polit-stra- tegische Steuerungsorgan bestand aus den folgenden Delegierten: 13 Delegierte der Perimetergemeinden mit Ruedi Wyrsch, Attinghausen als Präsident, 3 Kantonsvertreter (Hanspeter Schüpfer, Kt. NW, Andreas Bacher, Kt. OW, Georges Eich, Kt. Uri) und einem Vertreter der Korporation Uri (Hans Tresch).

In den Projektausschuss wurden gewählt: Margrit Kopp, Vertretung Gmd. und Präsidentin REV NW (bisher Steuergruppe); Philipp Sicher, Vertretung Gmd. Gurtnellen (bisher Steuergruppe); Klaus Hurschler, Vertretung Gmd. Engelberg; Hanspeter Schüpfer, Kantonsvertreter (bisher Steuergruppe); Korpo- ration Uri (Hans Tresch); Josef Schuler, Vertreter der Gemeinde Isenthal (seit Beginn in der Steuergruppe).

Das Budget Konstituierung vom 28. Februar 2008 in Seedorf rechnete mit Fr. 200'000.-, davon Fr. 80'000.- für die Projektleitung und 30'000.- für das Sekretariat und die Spesen.

Erste Impuls-Tagung, Isenthal nahm eine wichtige Rolle bei der Erarbeitung des Projekts Regionaler Natur- 28.06.2008 in Isenthal park NW-UR-Engelberg ein. Deshalb bot sich die Gemeinde an, den ersten öffentlichen Arbeitstag am 28.06.2008 im Dorf durchzuführen. Thema: "Wie lässt sich regionale

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Wertschöpfung mit Natur-& Kulturwerten verbinden?“ Ziel war, dass an dieser Arbeits- tagung ganz konkrete Parkideen aufgelistet und die Arbeitsgruppen gebildet sind.

Leit-Foto des NRP Naturparks war die Kapelle St. Jakob. Als Moderatoren der Tagung wirkten Dr. Dominik Siegrist von der Hochschule für Technik Rapperswil und vom Projektausschuss Josef Schuler (Bild: RR Ste- fan Fryberg). Vorbereitet hatte die Tagung der Projektausschuss "Regionaler Naturpark NW-UR-Engelberg".

Ruedi Wyrsch war der Präsident des Steuerungsorgans. Die Co-Leitung des Ausschusses oblag Margrit Kopp (NW) und Philipp Sicher (UR).

Arbeitsgruppen im Zwischen 29. Juli und 7. August 2008 trafen sich die sechs thematischen Arbeitsgrup- Sommer pen in Altdorf, um konkrete Parkprojekte für den Managementplan zu entwickeln.

1. Bergland- & Alpwirtschaft – welche Angebote? 29.07.08 2. Freizeit & Tourismus – naturnah! Was & wie? 07.08.08 3. Kleingewerbe – Forst-, Holz-, Energie- und Wasserwirtschaft. 07.08.08 4. Natur und Landschaft – nachhaltige Grundlagen. 31.07.08 5. Kultur und Mitgestaltung – Identität und Wille! 05.08.08 6. Kommunikation & Marketing – In-Wert-Setzung! 29.08.08

Zweite Arbeitstagung, Der Projektausschuss und das Steuerungsorgan luden nun zur 2. Arbeitstagung nach am 23. August 2008 in Wolfenschiessen NW ein. Wolfenschiessen NW Ziel war, die Projekt-Ideen, die im Sommer erarbeitet wurden, vorzustellen, zu diskutieren und mit Ideen der Anwesenden zu ergänzen. Wiederum stand im Zentrum: Trägt ein Regionaler Naturpark zur Stärkung und Entwicklung der Region bei? Wo liegt der Nutzen? Die Moderation oblag P. Sicher und J. Schuler. Vorgestellt wurde auch das Programm der Gemeinde-Info-Anlässe. Ziel war es, in allen Gemeinden einen Info-Abende durchzuführen, um die lokale Bevölkerung stärker in die Parkentwicklung miteinbeziehen zu können.

Das Steuerungsorgan beschloss an der 2.Sitzung in Attinghausen, nach Rücksprache mit dem BAFU, den Managementplan ein Jahr später, jedoch spätestens Ende Januar 2010 einzureichen. Damit stand mehr Zeit für die Projekterarbeitung und vertiefende Mitwirkung und Abklärungen zur Verfügung. Um die Einwohner des Naturparks Urschweiz besser zu informieren und einzubeziehen, plante man im November und Dezem- ber 2008 in jedem Dorf einen Gemeindeinformationsabend. Moderatoren waren externe Persönlichkeiten.

Gemeindeinformationsabend Für die Bevölkerung der Gemeinden Bauen und Isenthal fand der Informationsabend für Isenthal und Bauen am 2.12.2008 in der Turnhalle Isenthal statt. Thema: Was bringt uns ein Naturpark? am 2.12.2008 Verschiedene Ideen wurden eingebracht:

Natur und Landschaftsschutz: Touristische Vermarktung des BLN-/Jagdbanngebietes Kleintal-Urirotstock.

Land- und Alpwirtschaft: Direktverkauf mit dem Label Alpprodukte: Alpkäse, Butter, Jogurt, Zieger, Alpkäse mit Nebenprodukten; ferner der Kräuteranbau mit verschiedenen Teekräutersorten. Dann auch die Fleisch- Vermarktung wie Alpschweine, Mastkälber, Mastrinder (Texter), aber auch Schafe, Ziegen, Gitzi Fleisch, Hauswürste. Erwähnt wurde auch die Rolle und die Erhaltung des Dorfladens Isenthal.

Tourismus in Isenthal: Campingplatz erstellen in Isenthal oder an der Isleten mit Bauen; ferner der Ausbau und Unterhalt der Wanderwege und der Bike Routen (z.B. Bike Route Grosstal-Bywald-Sassiggrat-Musenalp mit einem Ausbau auf Sassigrat; dann der Ausbau eines Wanderwegs von Oberalp zum Bannalppass (inkl. Bikerroute); ferner die Kletter-Routen an der Isleten besser vermarkten und ausbauen (Flyer, Hinweistafel); ferner ein kleiner Übungsklettergarten beim Grosstalweg im Neien (beim Grossen Stein) oder im Sulztal „ein Alpeler Klettersteig“. Denkbar wäre auch das Tor im Oberalp-Grad als Sehenswürdigkeit zu vermarkten (Son- nenstrahl wie beim Martinsloch), eventuell das Tor mit einem Weg erschiessen; ferner ein Klettersteig Git- schen einrichten; auch die Isenthaler Seilbahnen besser vermarkten, vor allen die kleinen wie Gietisfluh, Hor- lachen, Oberbärchi und Furggelen; diese Seilbahnen mit Rundwegen verbinden oder ein Rundticket anbieten.

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Alpwirtschaften im Sommer: Geführte Exkursionen ins Wildbanngebiet oder Schutzwald Exkursionen; Wild- heuen und Wildheuerpfad im Kleintal oder auf Gitschenen-Bolgen-Schwalmis.

Ideen zum Wintertourismus: Skilift Gitschenen und Skigebiet erhalten, den Lift mit einem Sessellift erneuern; Sicherheit erhöhen wegen dem steilen Skiliftgelände; Schneeschuhlaufen fördern, z. B. mit Vollmondwande- rungen/Sagenerzähl-Abende im Winter (mit Gaststätten-Nachtessen); Skitouren anbieten mit Übernach- tungsmöglichkeit auf der Oberalp.

Projekt-Erarbeitung Isenthal Netzwerk+ lud am 13. Januar 2009 die Interessierten in Isenthal zu einer Pro- am 13.01.2009 jekt-Erarbeitungs-Sitzung ein. Angesprochen waren Interessierte aus Tourismus, Ge- werbe, Landwirtschaft von Isenthal und Bauen.

Die Kommission Isenthal Netzwerk+ konkretisierte die Projektideen-Liste z.H. des Projektausschusses:

Projektideen aus Sicht der Gemeinde Bauen: − Bessere Vermarktung und neue Gästemärkte: Neue Produkte erschliessen und vermarkten durch Park- management, bessere Vermarktung der Wege. − Mehr buchbare Packages: Online-Angebote für den naturnahen Tourismus, ein Beispiel wären Stroh- touren: von Brunnen mit Schiff zum Rütli und Übernachten bei Oswald Ziegler Seelisberg, dann nach Bauen und hinauf nach Isenthal-Gitschenen Schlafen mit Schlafen im Stroh im Chneuwis, dann weiter nach Nidwalden. − Erschliessung von Bauland für ganzjährige Bewohner/Familien: Die Gemeinde Bauen erwarb Bauland, z.B. Sozialer Wohnungsbau, wie am Beispiel Ringli in Isenthal. − Info zur Vermarktung; Angaben fehlenauf den Gemeinde-Webportalen Bauen und Isenthal − Sprengstoff-Fabrik Cheddite Isleten: In-Wert-Setzung des Areals als Camping-, Trailerplatz und als Standplatz für Wohnwagen (Vermarktung über http://www.eurocampings.de/de/europa/).

Massnahmen aus Sicht Isenthals: − Bildungszentrum Schulhaus Isenthal und Bauen: Parkmanagement-Zentrum im Schulhaus, Vermark- tung von Packages, bildungsmässige, kulturelle und naturpädagogische Lagerwochen mit Wochen- und Weekendkursprogramm, Bed und Breakfast http://www.bnb.ch/ − Schulreise-Unterkunft Schulhaus Isenthal: mit Turnhalle/Sportplatz und Küche/Gemeindessaal (Som- mer- und Herbstferien). Schulhaus-Dachgeschoss für Kleintagungen einrichten, Zusammenarbeit mit Dorfgaststätten. Vorbild: Alpenkurszentrum Gitschenen. Vermarktung durch Parkmanagement. − Behindertengerechte Wanderwege: Karte mit Angeboten, Familien-Kinderwagenwege, für Ältere, kuli- narische Angeboten in den Gaststätten, WC-Anlagen (Z.B. am Weg-der-Schweiz, beim Bärchiweg, oder Grosstalerweg, ev. auch ein behindertengerechter Ausbau des Rundwegs Gitschenen. − Panorama-Wanderwege Isenthal: Diese vermarkten, beschildern, erwähnt wird die Idee eines Klet- tersteigs Gitschenen, Neuweg auf Alpeler, Vermarktung des Gitschener-Tors, Stockzahn, Bärenstock. − Naturpark Urschweiz-Übergänge: Verbindende des Wanderwegnetzes zwischen drei Kantonen, u.a. Surenen-Engelberg; Oberalp-Bannalper-Schonegg-Chrüzhütte-Oberrickenbach, dann Oberalp-Schön- tal-Hasenstock-Ruckhubel-Engelberg; ferner Gitschenen-Sulztal-Sinsgäuer Schonegg-Oberrickenbach, Wolfenschiessen; oder Steinalperjochli-Wolfenschiessen/Niederrickenbach/Klewen; Hinter Jochli-Kle- wen; Vorder Jochli-Emmetten; Baberg-Zingel-Emmetten; Baberg-Oberbauen; Bauen-Niederbauen; etc. − Oberalp als Ausgangsstandort für die Naturpark-Übergänge: Alpbeizli oder Alprestauration, Direktver- marktung Käse, Informationstafeln. − Panoramawege zur Auslastung der Seilbahnen: wie Bärchi/Furggelen mit dem Scheidegg-Rundweg (Bärchi-Oberbärchi-Scheidegg-Furggelen), dann auch Gietisfluh mit Wang-Schartihöreli-Saum oder Oberberg-Gitschen-Musenalp und Musenalp. Bewerben des Naturkundlichen Höhenwegs nach Biwald- alp mit Variante Urirotstock). Ferner bessere Auslastung der Postkurse ins Isenthal. − Urirotstock-Alpentaxi: Verbesserung des ö.V, Einrichten eines Rufbustaxi wie Göscheneralp, Koordina- tion des Taxibetriebs mit dem Postauto, der Schifffahrtgesellschaft SGV, den Seilbahnen. Weitere Vari- ante für Einheimische wäre: ein Handy-Abruf-Taxinetz Isenthal-Bauen-Seedorf für Nachtkurse.

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Projektblätter für den Die Gemeinden priorisierten nun die zahlreichen Ideen. Auch Isenthal Netzwerk+ konkretisierte diese. Managementplan Die Gemeinde gab acht detaillierte Projektblätter für den Managementplan ein: − Endlich ins Bergland! – Themenwege Isenthal − Übergänge – Wandern in die Urschweiz − Bildungszentrum Pro-Stadt-Land in Isenthal − NATURschutz Urschweiz: VEREINbart! − Gebirgswald-ARTENreich − NATURschweizTage Isenthal (und in andern Gemeinden) − Wohnen / Ferien im Naturpark − Campingplatz in Isenthal

Terminplanung Aus- schuss im März 2009

Nun definierte der Ausschuss die Terminplanung für die weiteren Arbeiten. Im Vordergrund stand das Ver- fassen eines Entwurfs für den Managementplan zur Errichtung des Naturparks. Für den Park-Namen lancierte man einen Wettbewerb. Der Name «RNP Urschweiz» obsiegte. Das Logo wurde verabschiedet.

5.5 Managementplan zur Errichtung des Naturparks (Mai 2009)

Managementplan für die Er- Am 7. Mai 2009 verabschiedete das Steuerungsgremium den Vernehmlassungsbericht richtung“, Mai 2009 „NATURPARK URSCHWEIZ: Managementplan für die Errichtung“, Mai 2009. Die Ge- meinden hatten bis 17. Juni 2009 Zeit für die Vernehmlassung. Sowohl der Gemeinde- rat Isenthal, Netzwerk+ und der Vorstand Isenthal Tourismus nahmen positiv Stellung. Man beschloss, an der Gemeindeversammlung vom 25.11.2009 über den Stand zu in- formieren und den Kredit zur Annahme zu empfehlen.

Interpellation Bernhard Landrat Bernhard Walker reichte zum Naturpark Urschweiz am 13. Mai 2009 dem Landrat noch eine Inter- Walker, CVP, Isenthal pellation ein, die im Herbst vom Regierungsrat beantwortet wurde. Ferner kam es am 30. April 2009 zu einer Aussprache mit RR Heidi Zgraggen, die erstmals bekannt gab, dass die Justizdirektion dem Gesamtregie- rungsrat von den drei zu prüfenden Optionen (Naturpark Urschweiz, Nationalpark Uri, Gotthard-Naturpark) nun doch den Naturpark Urschweiz zur Unterstützung vorschlagen werde. Die Interpellationsantwort des Re- gierungsrats war zurückhaltend: Die Wertschöpfung (2 bis 8 Millionen Franken) werde mit dem Ausstieg En- gelberg wohl nicht erreicht. Betreffend einer kantonalen Unterstützung müsse die Initiative vorerst von der Bevölkerung ausgehen und getragen werden. Der RR sei bereit, eine allfällige Eingabe RNP Urschweiz der Gemeinden an den Bund (BAFU) zu unterstützen, doch die Mehrheit der Parkgemeinden erfülle die Quali- tätsansprüche nur teilweise. Weshalb noch Aufwertungsmassnahmen nötig seien, die zu Nutzungseinschrän- kungen führen können. Diese Antwort gab zum Teil den Parkgegnern Aufwind. - Der Gemeinderat Isenthal gab der Enttäuschung in einem Brief an den Regierungsrat Ausdruck. Walter Zurfluh bemängelte, dass eine Strategie der Regierung für die Randgemeinden fehle. Er forderte die Berggemeinden auf, mehr zu mobili- sieren. Denn das Parteiendenken und die Eigeninteressen seien zu stark. Das hindere das Parkprojekt. Das Potential des naturnahen Tourismus werde insgesamt unterschätzt.

Der Regierungsrat bestätigte den Eingang des Briefs. Der Gemeinderat entschied Ende 2009, beim Regie- rungsrat eine Aussprache zu verlangen betreffend der Entwicklung in Isenthal (Themen: bei der BD-Aus- weichstelle Birchi, JD-Unterstützung beim Naturpark, FD-NFA-Umsetzung in Isenthal).

Projekt Holzverbund Auch das Projekt Holzverbund Isenthal wurde unabhängig vom Managementplan in die Isenthal Wege geleitet. Es wurde aber bewusst nicht in den Managementplan integriert.

Man zog Fachleute für eine Studie bei. 19 Wohnungseigentümer füllten den Fragebogen aus und bekundeten Interesse. Auch am Informationsabend vom 20. Mai 2009 nahmen rund 35 EinwohnerInnen teil. Ein Jahr später (26.5.2010) wurde dann der Bericht «Machbarkeitsstudie Holzverbund Isenthal» öffentlich vorgestellt. Der Bürgerrat lehnte das Projekt wegen der hohen Restfinanzierung von 500'000 Franken ab. Er empfahl, die Privaten sollen sich zu kleinen Holzverbünden zusammentun.

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Vernehmlassung - Naturpark Der Entwurf des Managementplans wurde bei den Gemeinden und den verschiedenen Urschweiz auf Kurs Akteuren im Parkperimeter in die Vernehmlassung geschickt (15.5. bis 17.07.2009).

51 Antworten gingen ein. Mehrheitlich wurde die Stossrichtung des Managementplanes positiv beurteilt. Es gab Vorbehalte, insbesondere die bekannten Konflikte zwischen Schutz und Nutzung Zwei Drittel der Ver- nehmlassungsteilnehmer gaben an, sie würden bei der Errichtung des Naturparks mitmachen.

5. Hearing auf der Klewenalp Am 10. November 2009 fand auf der Klewenalp das 5. Hearing mit den Gemeindever- am 10.11.2009 tretern und Interessensverbänden statt. Dr. Giovanni Danielli, Hochschule Luzern und die Studenten der Tourismushochschulen Luzern und Zürich präsentierten die Projekt- blätter des Managementplans (Es waren verschiedene Diplomarbeiten).

Beteiligung der Gemeinde Am 16. November 2009 wurde der Managementplan inkl. Anhang an die Gemeinden Isenthal an den Kosten versandt. Es ging um die Mitfinanzierung des Parks während der Errichtung 2010-2013. Gemäss Finanzierungsplan hätte sich Isenthal im Jahr 2010 mit 931 Franken an den Kosten beteiligt. Für 2011 bis 2013 wären dies 2795 Franken pro Jahr, oder ein Fünfli- ber pro Einwohner gewesen.

Der Gemeinderat war bereit, diesen Kredit der Gemeindeversammlung im November 2010 zu empfehlen. Robert Walker schlug namens des Gemeinderats vor, alt Landratspräsident Toni Furrer in den Vorstand des neu zu gründenden Trägervereins Naturpark Urschweiz vorzuschlagen, was dieser im Hinblick auf sein Alter ablehnte. An der Steuerungsgremiumssitzung vom 26.11.2009 in Seedorf nahmen Gemeindepräsidentin Priska Bissig und Gemeinderat Robert Walker teil.

Wie wird die Errich- Die Errichtungsphase (2010 bis 2013) für den gesamten Regionalen Naturpark Urschweiz hätte gemäss tungsphase finanziert? Budget Managementplan (Tabelle 27, Seite 131) Kosten in der Höhe von Fr. 2'578'000.-- verursacht. Die Finanzierung wäre durch Bund (43% Fr. 1'100'000), die Kantone (18%, Fr. 471'000), die Parkgemeinden, Trägerschaft und Drittbeiträgen (40% Fr. 1'007'000) erfolgt. Globale Finanzhilfen des Bundes (Artikel 23k NHG) würden gewährt, wenn sich die Kantone Nidwalden und Uri und die Gemeinden finanziell beteiligten.

Regierungsrat Uri – JA zur Er- Am 15. Dezember 2009 erklärte sich der Regierungsrat Uri damit einverstanden, dass richtung RNP Urschweiz der Kanton Nidwalden das Gesuch um globale Finanzhilfen für die Errichtung des Re- gionalen Naturparks Urschweiz beim Bund einreicht. Gemäss RRB würde sich Uri mit einem Kantonsbeitrag von insgesamt Fr. 235'500.—beteiligen.

5.6 Gesucheingabe an das BAFU (Jan.2010)

BAFU-Eingabe, 9.Jan. 2010 Die Regierungen von Uri und Nidwalden deponierten am 9.1.2010 persönlich beim Bun- zur Errichtungsphase desamt für Umwelt das Gesuch für die Errichtung eines regionalen Naturparks Ur- schweiz mit der Gesamtfläche von 550 Quadratkilometern.

Managementplan-Projekteingabe war am 8.1.2009 beim BAFU, Bundesamt für Umwelt in Bern (v.l.): Simone Reimund, BAFU; Philipp Sicher, Co-Leitung; Heidi Zgraggen RR-UR; Paul Achermann, Trägervereinspräsi- dent; Gerhard Odermatt RR-NW; Hanna Baumann, Sekretariat; Magrit Kopp, Co-Leitung Ausschuss.

Träger des Projektes war der Verein Naturpark Urschweiz, dem zwölf Gemeinden angehörten. Die acht Urner Gemeinden waren: Attinghausen, Bauen, Erstfeld, Gurtnellen, Isenthal, Seedorf, Seelisberg und Wassen so- wie die vier Nidwaldner Gemeinden: Beckenried, Emmetten, Oberdorf, und Wolfenschiessen. Die Gemeinden Göschenen, Buochs und Engelberg zogen sich in einer früheren Phase zurück.

Für die Errichtung des Parks rechnete man mit Kosten von rund 2,6 Millionen Franken. Das letzte Wort oblag den Stimmberechtigten der jeweiligen Gemeinden, die über den definitiven Beitritt zu entscheiden hatten.

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Vereinsgründung Regionaler Die Vereinsgründung «Regionaler Naturpark Urschweiz» fand am 24.04.2010 statt. Zu- Naturpark Urschweiz vor erarbeitete man die Statuten, suchte die Mitglieder der Organe, ermittelte per Wett- (24.04.2010) bewerb einen Namen und das Logo. An 10 Sitzungen zwischen Mai und Dezember wurden die umfangreichen Arbeiten erledigt.

Für die Errichtungsplanung des Naturparks Urschweiz war die Zeit von 2010 bis 2013 vorgesehen. Die Ent- wicklung der Park-Charta und das Umsetzen der vorgesehenen Projekte und Angebote war Hauptziel dieser Phase. Detaillierte Angaben zu den Umsetzungsterminen waren in den Projektblättern (Beilage 1) aufgeführt.

Als Meilensteine in der Errich- − Gründung Trägerverein Frühjahr 2010 tungsphase waren vorgesehen: − Aufnahme der Kommissionsarbeiten Sommer 2010 − Abstimmungen in den Gemeinden zu den Budgets für die Errichtungsphase Sommer / Herbst 2010 − Einsetzung der Geschäftsstelle, Wahl der Geschäftsleitung Herbst 2010 − Start Charta-Entwicklung Herbst 2010 − Detailprogramm Umsetzung Projekte (Errichtungsphase) Frühjahr 2011 − Gemeindeorientierungen regelmässig − Allgemeine öffentliche Tagungen jährlich mindestens zweimal − Entwicklung der Park-Charta, bereinigte Vorlage bis Ende 2012 − Genehmigungsverfahren Park-Charta, Einreichung beim Bund 2013

Präsentation der Am 1./2. Juni 2010 besuchte das BAFU die Kantone UR/NW. Ziel war die Prüfung der Gesucheingabe ans BAFU Gesucheingabe. Der Vorstand Trägerverein und der ehemalige Ausschuss wirkten bei der Präsentation, der Vorbereitung und Beantwortung der zahlreichen Fragen des BAFU mit. Die Fragen wurden schriftlich zugestellt und beantwortet. Bereits im Februar erhielt der Ausschuss den Brief mit Fragen des BAFU. Der Ausschuss reichte ein um- fangreiches Papier mit „Nachbesserungen“ ein.

Kari Bissig und Josef Schuler wirkten beim BAFU-Besuch am 1./2. Juni mit. Man besuchte Bannalp (Skige- biet), Wassen (Verkehrsadern), Meiental (Naturlandschaft, Verbauungen).

Am Abend moderierte Christoph Näpflin und Josef Schuler in Seelisberg im Beisein des BAFU einen Info- Unterhaltungsabend zum Alleinstellungsmerkmal des Naturparks "Geschichte und lebendige Traditionen". Der Abend kam bei den Gemeindevertretern und auch beim BAFU sehr gut an.

Der BAFU-Besuch bildete die Grundlage für das Gesuch um globale Finanzhilfe beim Bund. Die Prüfung wurde Ende August abgeschlossen. Die Kantone UR und NW erhielten eine positive Zusage des Bundes. Der Entwurf "Botschaft für die Krediterteilung Naturpark Urschweiz" wurde gutgeheissen.

Gemeinde-Aussprache Am 27. Sept. 2010 luden der Isenthaler Gemeinderat (Präsidentin Priska Bissig) und 27.9.2010 mit RR H. Zgraggen Isenthal Netzwerk+ (Toni Furrer) die Bevölkerung zu einer Aussprache in den Gemein- desaal ein. Themen waren: Stand Naturpark Urschweiz! (www.naturpark-urschweiz.ch) der Kredit zur Errichtungsphase 2011-2013. Eingeladen waren auch Paul Achermann als Präsident des Trägervereins und Regierungsrätin Heidi Zgraggen.

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Kari Bissig und Walter Zurfluh informierten über diese Themen: a) Isenthaler Leiterli-Weg – Aufwertung der historischen Verkehrswege; b) «Übergänge – Wandern in der Urschweiz», der ViaUrschweiz-Weg als Haupt- wanderweg) mit Hinterjochli-Klewenalp (Kantonsweg-Verbesserungen); c) Oberalp-Bannalppass (als neuer Wanderweg) und d) weitere Projekte Tourismus Isenthal. Das Schlusswort hielt Heidi Zgraggen.

5.7 Ablehnung des Naturparks in den Gemeinden Nov. 2010

Ablehnung in Gurtnel- Nach dem Nein der Gemeinde Gurtnellen lehnte am 17.11.2010 auch die Gemeinde len und Isenthal Isenthal nach intensiver Diskussion das Kreditbegehren von 9000 Franken für die drei- jährige Errichtungsphase des regionalen Naturparks Urschweiz an der Gemeindever- sammlung ab.

Die Turnhalle war übervoll, 58 Prozent der Stimmberechtigten erschienen. 119 Bürger stimmten gegen den Kredit, 102 waren dafür. Isenthal war nach Gurtnellen die zweite Urner Gemeinde, die den Naturpark Ur- schweiz ablehnte. Seedorf hingegen stimmte zuvor dem Projekt und dem Kredit über 26'000 Franken zu. Auch in Seelisberg war die Ablehnung äusserst knapp.

Neun Gemeinden Neun von zwölf Gemeinden in Uri und Nidwalden sagten Nein zum Naturpark-Errichtungsphase, zuerst die sagen Nein Urner Gemeinden Gurtnellen (20.8.2010), Isenthal (17.10.2010), Bauen (22.11.2010), Erstfeld (24.11.2010), Wassen (24.9.2010) und Seelisberg (26.11.2010). Auch die vier Nidwaldner Gemeinden Wolfenschiessen, Oberdorf, Beckenried und Emmetten lehnten an einem Abstimmungswochenende an der Urne den Kredit ab, mit Nein-Anteilen zwischen 60 und 70 Prozent.

Seedorf sagte JA Einzig Seedorf (11.11.2010) stimmte an der Gemeindeversammlung dem Kredit deutlich zu.

5.8 Wie weiter?

Zwei studentische Arbeiten befassten sich inzwischen mit dem Nein zum Regionalen Naturpark Urschweiz.

Diplomarbeit von Mi- 2011 verfasste Miranda Ritschard eine Diplomarbeit «Widerstände und Nutzen Regio- randa Ritschard, 2011 naler Naturpärke der Schweiz. Widerstände und Nutzen am Beispiel der Naturpärke Urschweiz und Thunersee-Hohgant» an der Internationalen Schule für Touristik AG Zü- rich. Sie reichte die Arbeit bei Prof. Dr. Giovanni Danielli ein (Zürich, Mai 2011).

Die Autorin kam zum Schluss, «….dass in der Planungsphase und in den folgenden Entwicklungsstufen der Regionalen Naturpärke Urschweiz und Thunersee-Hohgant verschiedene Widerstandsströmungen bestan- den. Es fiel ihr auf, dass gewisse Beschlüsse der lokalen Politik, die nichts mit den Parkprojekten zu tun hatten, einen grossen Einfluss auf die Einstellung der Lokalbevölkerung hatten. Viele Gegner waren unter den Landwirten und Jägern zu verzeichnen, die neue Einschränkungen durch den Bund befürchteten. In beiden Parkprojekten kam es zu Boykotten und Morddrohungen. Dies löste einen Domino-Effekt bei Volks- vertretern und anderen Personen im öffentlichen Bereich aus, die sich darauf nicht mehr öffentlich für den

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Park einsetzten. Dieser Zuspruch wäre jedoch für das Gewinnen der Abstimmungen in den Parkgemeinden wichtig gewesen, denn es ist in der Schweiz vorgeschrieben, dass der Park von der Lokalbevölkerung mehr- heitlich befürwortet wird ….». Ihr Fazit war, dass von Beginn an ein Kommunikationskonzept nötig gewesen wäre, auch eine klare Strategie, wie mit diesen Gegenströmungen umzugehen sei.

Masterarbeit Magda- Die zweite Arbeit verfasste Magdalena Arnold zum Titel «Akzeptanz Park Landschaft. - lena Arnold, 2018 Hintergründe der Ablehnung von Schweizer Naturpärken durch die Bevölkerung – un- tersucht am Beispiel des Regionalen Naturpark Urschweiz». Sie reichte die Masterar- beit im September 2018 bei der HSR Hochschule für Technik Rapperswil, bei Prof. Dr. Dominik Siegrist ein.

Magdalena Arnold schreibt: «Im Zeitraum 2010 bis 2018 wurde im Projektgebiet trotz abgelehntem Naturpark knapp die Hälfte der Massnahmenvorschläge aus dem Managementplan vollständig bzw. teilweise umge- setzt. Diese erfreuliche Entwicklung beweist die grosse Akzeptanz der im Projekt entwickelten Ideen.

Hingegen sind die Ursachen der Ablehnung weitgehend unbekannt. Auf dieser Grundlage wurden im Rahmen der vorliegenden Arbeit acht Experteninterviews mit Personen aus dem Projektgebiet durchgeführt. Aus der qualitativen Analyse der Gesprächsprotokolle resultierten fünf Ursachen der Ablehnung, die sich weitgehend mit den Erkenntnissen bestehender Studien zu Einflussfaktoren der Akzeptanz decken.

Die unterschiedlichen Voraussetzungen in den Gemeinden und die Komplexität des Projektgebietes waren für den Regionalen Naturpark Urschweiz nicht förderlich. Die Kommunikation konnte nicht zur Akzeptanzstei- gerung des Projektes beitragen. Eine weitere Ursache liegt darin, dass die Partizipation der Bevölkerung keinen ausreichenden Beitrag zur Identitätsbildung zu leisten vermochte. Zudem gaben sich die Gegner we- nig erkenntlich, was ihre Einbindung in den Prozess stark erschwerte. Schliesslich befürchteten die Gegner des Naturparks zusätzliche Einschränkungen und eine Fremdbestimmung durch Kanton und Bund.»

Projektvariante «Mini» - Die Autorin beschreibt drei Varianten bezüglich künftigem Vorgehen. Die Variante Urner Seegemeinden «Maxi» entspricht dem Perimeter des abgelehnten Naturparks von 2010, «Midi» dem Perimeter der Tourismusregion Klewenalp und «Mini» die Urner West-Seegemeinden.

Ausführlich beschreibt die Autorin die Variante «Mini», die sich auf ein kleines und homogenes Gebiet fokus- siert und die grössten Erfolgschancen verspricht. Mit 106 Km2 Fläche handelt es sich beim Projektgebiet «Mini» um die Urner Seegemeinden Bauen, Isenthal, Seedorf und Seelisberg mit ähnlichen Ausprägungen.

Zu den Vorteilen «Mini» Er wäre flächenmässig der kleinste Schweizer Park (klein-aber-fein). Zudem gehört zum Alleinstellungsmerk- mal, dass alle Seeanschluss haben. Die Schweizer Geschichte wird eng mit dem Perimeter in Verbindung gebracht (Urschweiz). Positiv ist, dass die Region am Vierwaldstättersee als Ausflugs- und Feriengebiet be- kannt ist (Lucerne). Während in der Region Intensiv-Tourismusanlagen (Andermatt, Rigi, Engelberg) entstan- den, ist das naturnahe Potential nicht ausgeschöpft (weisse Fläche in der Parklandschaft).

Die einmalige Landschaft hat Werte von nationaler Bedeutung: BLN-Gebiet Vierwaldstättersee, Moorland- schaft Oberbauen-Scheidegg, Flachmoore Gitschenen und Seedorfer Ried, Auengebiete Reussdelta und Grosstal, Amphibienlaichgebiete Reussdelta, Bi den Seelenen, Schlossried, viele Trockenwiesen und -wei- den (Wildi), insbesondere in Isenthal, Jagdbanngebiet Urirotstock, Landschaftsschutzgebiete Rütli und Schwäntlen, Waldreservate Rütliwald und Smaragd-Gebiete Brisen. Dieser Perimeter wies beim Manage- mentplan 2010 die höchste Punktezahl bei natur- und kulturräumlichen Eigenschaften aus.

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6 Nachwort

Mit Unterstützung der Kantone Uri und Nidwalden, der Standortgemeinden, von Stiftun- gen und zahlreichen Gönnern hat eine Arbeitsgruppe eine neue Wanderwegverbindung zwischen Uri und Nidwalden geschaffen, den Kulturpanoramaweg „ViaUrschweiz“. Die- ser führt von Flüelen über das Isenthal nach Beckenried und über Emmetten, Seelis- berg und Bauen wieder zurück ins Isenthal. Er verbindet den Weg der Schweiz mit dem Waldstätterweg und ist als Wanderroute „599“ auch bei „SchweizMobil“ verzeichnet.

Isenthal war eine treibende Kraft. Die Zusammenarbeit mit den Tourismusregionen Uri und der Klewenalp war zentral. Deshalb setzte sich Isenthal - Behörden und Private, der Verein Isenthal Tourismus und die Kulturkommission - seit längerem dafür ein, im Tal qualitätsvolle touristische Wander- und Erlebnisangebote zu schaffen.

Die Chilbi-Ausstellung 2018 «Isenthal – im Herzen der ViaUrschweiz» zeigt mit Aus- stellungstafeln, Kurzfilmen, vielen Fotos und Geschichten die abwechslungsreichen Wanderetappen der ViaUrschweiz, die Erlebnisangebote in der Region, aber auch das Angebot des Tourismus im Tal. Sie würdigt erstmals die Leistungen im Tourismus, die grosse Arbeit, die Persönlichkeiten, private Anbieter, Freiwillige und auch Vereine für das Gastdorf Isenthal erbrachten.

Schon im letzten Jahrhundert wurden Feriengäste in Gaststätten und privaten Haushal- ten untergebracht, als Zusatzverdienst. Der Ausbau der Strassen, des öffentlichen Ver- kehrs wie Schiff, Post und Seilbahnen und der Gaststätten förderten die Entwicklung.

Früher und heute! Isenthal ist auf touristische Einnahmen angewiesen. Sie sichern Ar- beitsplätze, fördern wirtschaftliche Wertschöpfung. Sie ergänzen Landwirtschaft, Forst, Gewerbe und Dienste. Zudem öffnen sie das schöne Tal.

1984 wurde die Kurtaxenverordnung angenommen, trotz heftigen Diskussionen setzte man eine Verkehrs- und Wanderwegkommission ein. Sie und der spätere Verein Isent- hal Tourismus erreichten sehr viel. Der Weg-der-Schweiz als überkommunales Ge- meinschaftsprojekt wurde realisiert. Dank Unterstützung Berns wurde der Variantenweg Isleten-Bärchi-Bauen saniert. Es folgten weitere Wander- und Themenwege, Auszeich- nungen. Gitschenen wurde schweizweit bekannt. Bergführer zeigten das Tal. Zahlrei- che Einheimische leisteten riesige Freiwilligenarbeit.

Und nun die ViaUrschweiz, ein Gemeinschaftsprojekt mit der Klewenregion. Und mit lustigen Murmeltieren –der Sqwiss-App – wird der Rundweg auch mit digitalen Medien erlebbar, für Familien und Junge.

Gemeinderat, Isenthal Tourismus und die Kulturkommission möchten den vielen Hel- fern, Geldgebern, Unterstützern und Besuchern herzlich danken. Seit Jahren konnte die Gemeinde auf ein grosses Wohlwollen zählen.

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