Bekanntmachung der Anordnung zum Schutz gegen die Geflügelpest vom 12.11.2016 3. Änderung

Amtliche Bekanntmachung des Kreises Schleswig-Flensburg

Tierseuchenbehördliche Anordnung zum Schutz gegen die Geflügelpest vom 12.11.2016 für den Kreis Schleswig-Flensburg 3. Änderung 14.11.2016

In der Gemeinde , wurde am 12.11.2016 der Ausbruch der Geflügelpest amtlich festgestellt.

Aufgrund der §§ 165 und 166 des Landesverwaltungsgesetz (LVwG) vom 2. Juni 1992 (GVOBl. 1992, S. 234, 534) zuletzt geändert durch Art. 6 (Ges. v. 26.03.2009, GVOBl. S. 93), § 6 des Gesetz zur Vorbeugung vor und Bekämpfung von Tierseuchen (Tiergesundheitsgesetz - TierGesG) vom 22. Mai 2013 (BGBl. I S. 1324), der §§ 18, 21 und 27 der Verordnung zum Schutz gegen die Geflügelpest (Geflügelpest-Verordnung) vom 08. Mai 2013 (BGBl I S. 1212) in der zur Zeit geltenden Fassung, in Verbindung mit § 1 Abs. 3 des Gesetz zur Ausführung des Tiergesundheitsgesetzes (AG TierGesG) vom 16.07.2014 (GVOBl. S. 141) wird hiermit der Ausbruch der Geflügelpest in der Gemeinde Twedt, amtlich bekanntgemacht und folgendes angeordnet:

I.) Gebiete

1) Amt Südangeln mit den Gemeinden und sowie Teile der Gemeinden Twedt, , Süderfahrenstedt, Böklund, und Nübel Amt Süderbrarup mit Teilen der Gemeinde werden zum Sperrbezirk erklärt (Anlage 1).

An den Hauptzufahrtswegen zum Sperrbezirk werden von der örtlichen Ordnungsbehörde Schilder mit der Aufschrift

„Geflügelpest - Sperrbezirk“

gut sichtbar angebracht.

2) Amt Südangeln mit den Gemeinden Brodersby, Goltoft, , , , , und sowie Teile der Gemeinden Schaalby, Nübel, Süderfahrenstedt, Böklund, Struxdorf und Twedt Amt mit den Gemeinden Mittelangeln und Schnarup-Thumby Amt Süderbrarup mit den Gemeinden , Böel, Brebel, Steinfeld, , Notfeld, Boren, Süderbrarup, , , und Dollrottfeld sowie Teile der Gemeinde Loit Amt Haddeby mit den Gemeinden und Amt Arensharde mit der Gemeinde Lürschau sowie die Stadt Schleswig werden zum Beobachtungsgebiet erklärt (Anlage 2).

An den Hauptzufahrtswegen zum Beobachtungsgebiet werden von der örtlichen Ordnungsbehörde Schilder mit der Aufschrift

„Geflügelpest - Beobachtungsgebiet“

gut sichtbar angebracht.

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II.) Sperrbezirk

1) Sämtliches Geflügel ist in geschlossenen Ställen oder unter einer Schutzvorrichtung zu halten. 2) Tierhalter haben unverzüglich die Anzahl des gehaltenen Geflügels unter Angabe ihrer Nutzungsart und ihres Standortes per Mail oder Fax anzuzeigen. 3) Es ist die Anzahl der verendeten gehaltenen Vögel per Mail oder Fax unverzüglich anzuzeigen. 4) Gehaltene Vögel, Fleisch von Geflügel und Federwild, Eier sowie von Geflügel und Federwild stammende sonstige Erzeugnisse und tierische Nebenprodukte dürfen weder in einen noch aus einem Bestand verbracht werden. Ausnahmeanträge, insbesondere in Bezug auf die Eier, sind schriftlich per Mail oder Fax an das Veterinäramt zu stellen. 5) Säugetiere aus geflügelhaltenden Betrieben dürfen nur nach Genehmigung des Veterinäramtes aus einem Bestand verbracht werden, wenn nachgewiesen wird, dass kein Kontakt zum gehaltenen Geflügel bestand und besteht. Säugetiere aus nicht geflügelhaltenden Betrieben dürfen verbracht werden. 6) Futtermittel dürfen nicht aus einem Bestand verbracht werden. 7) Die Ein- und Ausgänge zu den Ställen bzw. die sonstigen Standorte des Geflügels sind gegen unbefugten Zutritt bzw. unbefugtes Befahren zu sichern. 8) Betriebsfremde Personen dürfen die Ställe und sonstige Standorte des Geflügels nur mit betriebseigener Schutzkleidung/Einwegbekleidung betreten. Die Bekleidung ist nach Verlassen des Stalles/sonstiger Standorte des Geflügels unverzüglich abzulegen. Die Schutzkleidung ist sofort zu reinigen und zu desinfizieren. Einwegkleidung ist unverzüglich nach Gebrauch unschädlich zu beseitigen. 9) Nach jeder Ein- oder Ausstallung von Geflügel müssen die dazu eingesetzten Gerätschaften und der Verladeplatz gereinigt und desinfiziert werden. Nach jeder Ausstallung müssen die frei gewordenen Ställe einschließlich der dort vorhandenen Einrichtungen und Gegenstände gereinigt und desinfiziert werden. 10) Betriebseigene Fahrzeuge sind unmittelbar nach Abschluss eines Geflügeltransports auf einem befestigten Platz zu reinigen und zu desinfizieren. 11) Fahrzeuge, Maschinen und sonstige Gerätschaften, die in der Geflügelhaltung eingesetzt und von mehreren Betrieben gemeinsam benutzt werden, sind jeweils im abgebenden Betrieb vor der Abgabe zu reinigen und zu desinfizieren. 12) Es ist eine ordnungsgemäße Schadnagerbekämpfung durchzuführen. Es sind Aufzeichnungen hierüber zu machen. 13) Der Raum, der Behälter oder die sonstigen Einrichtungen zur Aufbewahrung verendeten Geflügels sind bei Bedarf, mindestens jedoch einmal im Monat, zu reinigen und zu desinfizieren. 14) Eine betriebsbereite Einrichtung zum Waschen der Hände sowie eine Einrichtung zur Desinfektion der Schuhe sind vorzuhalten. 15) Die Beförderung von frischem Fleisch von Geflügel aus einer Schlachtstätte, einem Zerlegebetrieb oder einem Kühlhaus ist verboten. 16) Frisches Fleisch, Hackfleisch, Separatorenfleisch, Fleischerzeugnisse und Fleischzubereitungen von Geflügel und Federwild dürfen nicht verbracht werden. 17) Gehaltene Vögel zur Aufstockung des Wildvogelbestandes dürfen nicht frei gelassen werden. 18) Gehaltene Vögel, Eier und Tierkörper verendeter gehaltener Vögel dürfen nicht auf öffentlichen oder privaten Straßen und Wegen transportiert werden. Ausgenommen sind betriebliche Wege. 19) Die Jagd auf Federwild ist verboten. 20) Die Durchführung von Geflügelausstellungen, Geflügelmärkten oder Veranstaltung ähnlicher Art ist verboten. 21) Transportfahrzeuge und Behälter, mit denen gehaltene Vögel, frisches Fleisch von Geflügel, tierische Nebenprodukte von Geflügel, Futtermittel und sonstige Materialien, die Träger des hochpathogenen aviären Influenzavirus sein können, befördert worden sind, sowie Fahrzeuge mit denen ein Bestand mit gehaltenen Vögeln befahren worden ist, sind unverzüglich nach jeder Beförderung nach näherer Anweisung des Fachdienstes Veterinärmedizin und Verbraucherschutz zu reinigen und zu desinfizieren. 22) Der Fachdienst Veterinärmedizin und Verbraucherschutz führt in den Beständen, in denen Vögel zu Erwerbszwecken gehalten werden, Untersuchungen durch.

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III. Beobachtungsgebiet:

1) Tierhalter im Beobachtungsgebiet haben sämtliches Geflügel in geschlossenen Ställen oder unter einer Schutzvorrichtung zu halten. 2) Tierhalter im Beobachtungsgebiet haben dem Fachdienst Veterinärmedizin und Verbraucherschutz unverzüglich die Anzahl des gehaltenen Geflügels unter Angabe ihrer Nutzungsart und ihres Standortes anzuzeigen. 3) Es ist die Anzahl der verendeten gehaltenen Vögel unverzüglich anzuzeigen. 4) Gehaltene Vögel, frisches Fleisch von Geflügel und Federwild, Eier sowie von Geflügel und Federwild stammende sonstige Erzeugnisse und tierische Nebenprodukte dürfen weder in einen noch aus einem Bestand verbracht werden. Ausnahmeanträge, insbesondere in Bezug auf die Eier, sind schriftlich per Mail oder Fax an das Veterinäramt zu stellen. 5) Es ist sicherzustellen, dass Unbefugte die Geflügelställe nicht betreten. 6) Betriebsfremde Personen dürfen die Ställe und sonstige Standorte des Geflügels nur mit betriebseigener Schutzkleidung/Einwegbekleidung betreten. Die Bekleidung ist nach Verlassen des Stalles/sonstiger Standorte des Geflügels unverzüglich abzulegen. Die Schutzkleidung ist sofort zu reinigen und zu desinfizieren. Einwegkleidung ist unverzüglich nach gebrauch unschädlich zu beseitigen. 7) Gehaltene Vögel zur Aufstockung des Wildvogelbestandes dürfen nicht frei gelassen werden. 8) Die Jagd auf Federwild ist verboten. 9) Die Durchführung von Geflügelausstellungen, Geflügelmärkten oder Veranstaltung ähnlicher Art ist verboten. 10) Transportfahrzeuge und Behälter, mit denen gehaltene Vögel, frisches Fleisch von Geflügel, tierische Nebenprodukte von Geflügel, Futtermittel und sonstige Materialien, die Träger des hochpathogenen aviären Influenzavirus sein können, befördert worden sind, sowie Fahrzeuge mit denen ein Bestand mit gehaltenen Vögeln befahren worden ist, sind unverzüglich nach jeder Beförderung nach näherer Anweisung des Fachdienstes Veterinärmedizin und Verbraucherschutz zu reinigen und zu desinfizieren. 11) Die zuständige Behörde führt in den im Beobachtungsgebiet gelegenen Beständen, in denen Vögel zu Erwerbszwecken gehalten werden, Untersuchungen über den Verbleib von gehaltenen Vögeln, Fleisch von Geflügel, Eiern, tierischen Nebenprodukten und Futtermitteln durch.

Auf eine vorherige Anhörung der betreffenden Geflügelhalter wird gem. § 87 Abs. 2 Nr. 4 LVwG verzichtet.

IV.) Hinweise

Die erforderlichen Anzeigen haben bei dem Fachdienst Veterinärmedizin und Verbraucherschutz des Kreises Schleswig-Flensburg ( [email protected] / Fax: 04621 9615- 33) zu erfolgen. Dort sind auch mögliche Genehmigungen zu beantragen.

Die Schutzmaßregeln können erst aufgehoben werden, wenn aufgrund einer Untersuchung aller Bestände eine weitere Verschleppung der Geflügelpest nicht mehr zu befürchten ist.

Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung stellen gemäß § 32 Abs. 2 Nr. 4 a des TierGesG eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einer Geldbuße bis zu 30.000,00 € geahndet werden kann. Auf die Strafbarkeit einer vorsätzlichen oder fahrlässigen Verschleppung einer Tierseuche wird hingewiesen.

Diese Anordnung wird wirksam mit dem Tage nach der öffentlichen Bekanntmachung.

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Rechtsbehelfsbelehrung:

Gegen diese Allgemeinverfügung kann innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe schriftlich oder zur Niederschrift Widerspruch beim Landrat des Kreises Schleswig-Flensburg, Bellmannstr. 26, 24837 Schleswig erhoben werden.

Der Widerspruch hat gemäß § 37 Tiergesundheitsgesetz keine aufschiebende Wirkung.

Das Schleswig-Holsteinische Verwaltungsgericht in 24837 Schleswig, Brockdorff-Rantzau-Str. 13, kann auf Antrag die aufschiebende Wirkung des Widerspruchs gegen diese Anordnung ganz oder teilweise wieder herstellen (§ 80 Abs. 5 Verwaltungsgerichtsordnung).

Kreis Schleswig-Flensburg Der Landrat Fachdienst Veterinärmedizin und Verbraucherschutz Schleswig, den 14.11.2016

Im Auftrage gez. Dr. Sekulla

Anlage 1: Kartenausschnitt mit Sperrbezirk Anlage 2: Kartenausschnitt mit Beobachtungsgebiet

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