GWS Nord, Chemnitzstr. 18, 24114 Kiel

Per Mail

Kiel, im Januar 2017

Aktuelles zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Schleswig-Holstein Grundwasserschutzberatung im Beratungsgebiet 3 (Geest zwischen und – Rundschreiben 1, Januar 2017)

Inhalt:  Weniger P-Unterfußdünger zu Mais: 1. Phosphor – Bilanzsalden nach novellier- Laut Richtwerten für die Düngung Seite ter Düngeverordnung 38 (LWK S-H 2013) sollte die P-Gabe Unterfuß 40 kg P205/ha nicht über- 2. N-Anfall aus der Tierhaltung ist zu hoch schreiten und kann bei P- – was tun? (170 kg N/ha) Bilanzüberhängen reduziert werden. 3. Neuer Mitarbeiter: Marc Stieper Danach kann eine Unterfußgabe von 1 bis 1,5 dt/ha 20/20 oder 0,5 dt/ha DAP 4. Einladung zur Infoveranstaltung am ausreichen. Durch Mais in Fruchtfolgen, 01.03.2016 in Bendorf/Oersdorf Zwischenfruchtanbau, gute Boden- 5. Einladung zur Feldführung am struktur, etc. wird das Wurzelwachstum 01.03.2016 in Bendorf/Bornholt der Jungpflanze und damit die P- Aufnahme gefördert. Einige unserer Be- ratungsbetriebe (Ackerbau mit Schwei- 1. Phosphor – Bilanzsalden nach nemast) kommen bei hohem Ertragsni- novellierter Düngeverordnung veau (50 t FM/ha) sogar ohne Unter- fußdüngung aus. Wir empfehlen die An- Nach dem aktuellen Entwurf der Novelle lage eines Düngefensters. der Düngeverordnung soll der zulässige P- Überschuss im betrieblichen Nährstoff- gleich 10 kg P2O5 je ha zukünftig nicht überschreiten. Für die meisten Milchvieh- betriebe in der GWS-Beratung liegen die P-Salden bei 20 kg P2O5 je ha und mehr. Die Analyse von Hoftor-Bilanzen zeigt, dass vielfach allein über zugekauftes Kraft- futter ausreichend Phosphor in den Be- triebskreislauf gelangt und schließlich im

Boden akkumulieren kann. Um den zu- künftig geforderten P-Saldo einzuhalten, Abb.1: Gülle-Grubber vor der Mais-Aussaat sind die folgenden Maßnahmen in viehhal-  Gülle/Gärrest Unterfuß plazieren: Wird tenden Betrieben zu ergreifen: die Güllegabe zu Mais mit einem „Gül-

GWS Nord - Gewässerschutzberatung

Chemnitzstraße 18 - D-24114 Kiel - Tel.: 0431/2099921 - Fax: 0431/ 2099922 – [email protected] - www.gws-nord.de

le-Grubber“ als Band unter der Saatrei- oftmals oberhalb der zulässigen Werte. he abgelegt, kann die mineralische P- Wird die gesamte anfallende Gülle se- Unterfußdüngung je nach Bodenzu- pariert, können über die Feststoffe aus stand ganz oder teilweise eingespart Rindergülle mehr als 20 % des anfallen- werden. den P exportiert werden.  Phosphor-Importe vermeiden: Über Hühnertrockenkot, Klärschlämme, Komposte sowie Importe von Gülle und Gärresten kommt zusätzlich Phosphor in den Betrieb.

Nicht vergessen: Frist für elektronische Meldung bei Wirt- schaftsdüngerabgaben endet am 31. März 2017 für das 2. Halbjahr 2016 ! www.meldeprogramm-sh.de Der Wirtschaftsdünger abgebende Betrieb hat die Meldung halbjährlich bis spätes- tens 3 Monate nach Ablauf eines Halbjah- res vorzunehmen.

Abb.2: Wurzelwachstum von Silomais nach breitflächiger Ausbringung von Rindergülle (links) und Unterfuß-Bandablage mit einem 2. N-Anfall aus der Tierhaltung ist zu Güllegrubber (rechts) hoch – was tun? (170 kg N/ha)  Weniger Kraftfutter zukaufen: Durch Der N-Anfall aus der Tierhaltung darf im verbessertes Grünland-Management betrieblichen Nährstoffvergleich nach DüV (Nachsaat, Narbenpflege, Kalkung, Kali- 170 kg N/ha nicht überschreiten. Verstöße Düngung, etc.) und hohe Energiedich- sind CC-relevant und werden üblicherwei- ten im Grundfutter kann die Grundfut- se mit einer Prämienkürzung von 3 % ge- terleistung verbessert werden. Details ahndet. Ist der Nährstoffvergleich fehler- sollten mit dem Fütterungsberater ab- haft erstellt, weil z.B. im Meldeprogramm gestimmt werden. Über Kraftfutter erfasste Im- oder Exporte nicht berück- kommen etwa 2/3 der P-Importe in ei- sichtigt werden, drohen ebenfalls Prä- nen intensiven Milchviehbetrieb. mienkürzungen. Der Nährstoffvergleich  Verzicht auf NPK- und PK-Dünger: In soll zum 31. März für das abgelaufene viehhaltenden Betrieben wird die P- Düngejahr (meist Wirtschaftsjahr) vorlie- Versorgung der Böden in der Regel gen. Findet die Prüfung vor diesem Termin über die regelmäßige Gabe von Wirt- statt und liegt der neue Nährstoffvergleich schaftsdüngern sichergestellt. Anstelle noch nicht vor, wird für das vorletzte ab- von NPK- oder PK-Düngern zu Grünland gelaufene Düngejahr geprüft. Man sollte sollten NK-Mischungen oder Kali- also rechtzeitig und vorausschauend den Dünger eingesetzt werden. N-Anfall des Betriebes im Blick behalten,  Export von Wirtschaftsdüngern: Bei weil Überschreitungen rückwirkend nicht knapper Flächenausstattung und ho- mehr korrigiert werden können. hem Viehbesatz liegen die Bilanzsalden

GWS Nord - Gewässerschutzberatung Chemnitzstraße 18 - D-24114 Kiel - Tel.: 0431/2099921 - Fax: 0431/ 2099922 – [email protected] - www.gws-nord.de

zu 20 % reduziert. Die Dünngülle lässt sich leichter aufrühren, verschmutzt die Pflan- ze weniger und lässt sich durch die besse- re Infiltration verlustärmer und exakter ausbringen. Das landwirtschaftliche Lohnunternehmen Hans Thun GmbH aus Oldenhütten bietet einen sechsstufigen, mobilen Separator für die regelmäßige Separation direkt aus dem Stall kostenfrei für den Milchviehbe- trieb an. So verteilen sich die Nährstoffe Durch die Separation kommt es nur zu einer leichten Verschiebung der Nähr- stoffgehalte im Vergleich zur Rohgülle. Phosphor und organische N-Verbindungen sind in den Feststoffen leicht erhöht, wäh- rend Ammonium-N und Kalium oftmals in der Dünngülle in höherer Konzentration zu finden sind. Erst Laboranalysen von Dünn- Abb.3: Sechs parallel geschaltete Separator- gülle und Feststoffen geben letztlich Auf- einheiten trennen aus frischer Rindergülle 15 bis 20 schluss über die Nährstoffgehalte. Tonnen Feststoff in einer Stunde ab. (Fotos: Buch- holtz) 3. Neuer Berater: Marc Stieper Fallen im nächsten Jahr Pachtflächen weg? Seit einigen Monaten verstärkt Marc Stie- Soll der Viehbestand aufgestockt werden per unser Berater-Team. Der 39-jährige ohne Flächenzuwachs? Wird Gülle expor- bewirtschaftet einen landwirtschaftlichen tiert und Gärrest importiert? In diesen Nebenerwerbsbetrieb mit Rindermast und Fällen sollten die folgenden Maßnahmen -zucht in südlich von Rendsburg. zur Verminderung des N-Anfalls aus der Marc Stieper kennt die Besonderheiten Tierhaltung geprüft werden: und Probleme eines Milchviehbetriebes 1. Export von Gülle/Gärrest aus eigener Erfahrung und kann seine um- 2. Export von separierten Feststoffen fassenden, praktischen Kenntnisse in der 3. Zupacht/Zukauf von Grün- und Acker- Beratungsarbeit einbringen. Der Vater land zweier Kinder 4. Tierbestand anpassen hat lange Jah- 5. N-Ausscheidungen vermindern (vgl. re aktiv Fuß- Anlage DüV) ball gespielt, Separation: 20 % N-Export, 20 % Lager- ist einge- raum-Gewinn zum Nulltarif fleischter Betriebe mit hohem N-Anfall aus organi- HSV-Fan und schen Wirtschaftsdüngern („170 kg N- trainiert heu- Grenze) können durch Separation bis zu te eine Ju- 20 % des N-Anfalls kurzfristig und kosten- gend-Fußball-Mannschaft. Marc Stieper neutral exportieren. Der Lagerraumbedarf wird neben Neubetrieben auch Betriebe, für die verbleibende Dünngülle ist um bis die bereits in der Beratung sind, als Ge- wässerschutz-Berater übernehmen.

GWS Nord - Gewässerschutzberatung Chemnitzstraße 18 - D-24114 Kiel - Tel.: 0431/2099921 - Fax: 0431/ 2099922 – [email protected] - www.gws-nord.de

4. Einladung zur Infoveranstaltung / Forum am 08.02.2017 Bilanzen: Hoftor, Feld-Stall, Stoffstrom? Wat nu? Termin: Mittwoch, den 08. Februar 2017 von 10:00 – 11:30 Uhr, Ort: Gasthof „Zum Iselbek“, Oersdorfer Str. 17 in 25557 Bendorf Tagesordnungspunkte: TOP 1: Ergebnisse aus der Gewässerschutzberatung: Herbst-Nmin-Ergebnisse 2016, Tiefenprofile: Nitrat im Sickerwasser TOP 2: Phosphor: Bilanz-Salden müssen runter! TOP 3: Bilanzen: Hoftor, Feld-Stall, Stoffstrom? Wat nu?

5. Einladung zur Feldführung mit Maschinenvorführung am 08.02.2017 Grasuntersaaten: sichere und kostengünstige Winterbegrünung Termin: Mittwoch, den 08. Februar 2017 von ca. 11:45 – ca. 12:30 Uhr, Ort: Betrieb Fam. Willmann, Treffpunkt: Rapsfeld im Windpark (Siehe Lageplan)

Station 1: Untersaat im Winterraps vor Sommerung mit Landsberger Gemenge/Humus plus spät Maschinenvorführung Pneumatikstreuer (Lohnunternehmen Pentrup) Station 2: Sommergerste (GPS) mit Gras-Untersaat zur Weiternutzung

Ihre Ansprechpartner

Dr. Heidi Schröder Dr. Jürgen Buchholtz Johannes Tode 0431 20 999 21 0431 20 999 21 0431 20 999 21 Mobil: 0172 8712988 Mobil: 0151 12701623 Mobil: 015774016122 [email protected] [email protected] [email protected]

Dörte Hartges Jörg Gerken Marc Stieper 0431 20 999 21 Außenstelle Hohenwestedt Mobil: 0172 4379809 Mobil: 0175 3229258 Mobil: 0152 29575589 [email protected] [email protected] [email protected]

GWS Nord - Gewässerschutzberatung Chemnitzstraße 18 - D-24114 Kiel - Tel.: 0431/2099921 - Fax: 0431/ 2099922 – [email protected] - www.gws-nord.de