(l.) FAIRLIGHT (r.) B. BOSTELMANN / ARGUM Deutsche Rap-Stars*

Produkte einer fehlfarbenfreien Wohlstandsjugend B. BOSTELMANN / ARGUM

POESIE Flüsterpost aus der Disko Die deutschen Rap-Poeten erreichen mit ihren Versen ein größeres Publikum als die anderen zeitgenössischen Lyriker. Die fantastischen Vier und ihre Pop-Kollegen kümmern sich nicht um Form und Tiefsinn – und basteln ein Alltags-Lego auf der Höhe der Zeit. Von Georg Diez

erwegenes meldet der Dichter der desreimer Nr. 1“; und tatsächlich könnte feiert, scheren sich die Rezensenten um modernen Zeit: „Der neue Künstler Pelham den Berliner Dichter allerhand Rap-Künstler wie Pelham gewöhnlich einen Vhat kein Programm mehr, sondern über den Reibach mit Reimen lehren. Pel- Dreck. Dabei liefert Pelham nach eigener nur noch Nerven“, so Durs Grünbein, ham, 26, und sein Mitdichter Thomas Hof- Aussage die „feinste Poesie in Hessen“, „zwischen Nekrophilie und Neurologie mann, 23, erreichen mit ihren Versen Um- und auch die rappenden Schwabenreimer führt ihn sein Weg im Zickzack durch die satzzahlen, die kein lebender Suhrkamp- von den fantastischen Vier oder ihre Pin- urbanen Gefahrenzonen, nicht anders als Lyriker je schaffen wird: Das Erstlingswerk neberger Kollegen Fettes Brot schmücken der von Kinderbanden, die ihre Zeit mit der beiden Frankfurter hieß „Direkt aus sich durchaus mit lyrischer Ambition. Autojagden, S-Bahn-Surfing oder Kauf- Rödelheim“ und verkaufte sich seit seinem Die dichtende Avantgarde produziert haus-Piraterie verbringen.“ Erscheinen 1994 200000mal, ebenso wie Poesie, die zwischen zwei Buchdeckel Grünbein, 34, darf derart Programmati- „Zurück nach Rödelheim“ aus dem Jahr paßt; die Deutschrapper dagegen sind ge- sches ausposaunen: Seit die Deutsche Aka- 1996. Pelham und sein Kumpan sind Pop- rade so poetisch, wie es ein Millionenpu- demie für Sprache und Dichtung seine Ly- stars: Ihre Rapgruppe Rödelheim Hartreim blikum fordert und verträgt. Wo die einen rik 1995 mit dem Georg-Büchner-Preis be- Projekt ist eines der erfolgreichsten Pro- über Sinn und Unsinn der klassischen Form glaubigte, gilt der Mann als Deutschlands dukte der deutschen Rap-Offensive. nachgrübeln, folgen die Reime der Pop- bedeutendster junger Versmeister. Während die Literaturkritik gern junge Propagandisten allein den Gesetzen des Doch der von den Feuilletons verwöhn- Poeten wie Grünbein (Gesamtauflage Beat. Die Eigenart seiner Arbeitsweise be- te „Götterliebling“ ( frankfurter allge- 48500) oder seine Suhrkamp-Kollegen schreibt Pelham selbst am besten: „Ich meine ) Grünbein hegt Zweifel, was die Marcel Beyer, 31, und Thomas Kling, 39, rülps’ ins Mikrofon und die Masse springt Sprengkraft seiner lyri- weil / es eigentlich scheiß- schen Produktion angeht. egal ist was ich laber futt es So sei, orakelte er, „die „Reime“ aus Rödelheim klingt geil“. orgiastische Überschrei- Sag mir wer, wie, was, der, die, das, wieso, Die deutsche Reim- tung“ heute weniger in Weshalb, warum, kommst du mir krumm? schwemme brach Anfang der Poesie als im Pop zu Bist du denn dumm rundherum? der neunziger Jahre los. finden, dort spiele nun Vier smarten schwäbischen die Show – deshalb emp- Bum, bum könnt’ es machen, es gibt Sachen, Jungs dämmerte damals, finde zumindest er selber Die da krachen, einen 9 Millimeter Pfropf daß für sie nichts zu holen „diese Kränkung beim Für deinen Kopf oder den Rachen, war mit einer von den Anblick eines “. Lachen sollten nur Gewinner, drum wein und Schwarzen Amerikas ent- Beim Anblick von Mo- Wimmer auf deinem Zimmer, du kleiner Spinner, liehenen Ghetto-Romantik, ses Pelham zum Beispiel. Wie auch immer, es wird schlimmer, du liegst da die die Wut und das Elend Pelham ist ein massiger In einer Lache von Blut und dummen Reimen, der amerikanischen „inner Mensch und Versever- In jeder Sprache muß ich dich dissen, anpissen, cities“ beschwor. Das er- käufer im großen Stil, er Du solltest wissen, du bist weich wie ein Kissen, ste Produkt der fehlfar- selbst nennt sich „Bun- Ich komme hart wie Thyssen- benfreien Wohlstandsju- Stahl, du siehst, die Sprache ist mir egal gend der fantastischen Vier hieß „Jetzt geht’s ab“, ver- * Die fantastischen Vier, Rödel- Auszug aus dem Songtext „Reime“ von Moses Pelham und Thomas Hofmann heim Hartreim Projekt, Sabrina kaufte sich seit 1991 über Setlur. 160000mal und gab den Ton

216 der spiegel 19/1997 Kultur vor: War Hip Hop in den USA noch, wie Chuck D von der Rap-Gruppe Public Ene- my sagte, das „CNN der Schwarzen“ gewe- sen, so präsentierte sich das, was die deut- schen Wortspucker abließen, als pointensi- chere Flüsterpost der Mittelstandsjugend. Mit ihrem Hit „die da!?!“ erwiesen sich die vier Reimknaben 1992 als Alltagsrhap- soden, die eine smarte Geschichte aus dem Zwielicht der Diskotheken erzählen – über gerissene Mädchen und die hilflosen Ma- cho-Allüren der Jungs, die sie anbaggern. Abgeklärt, ohne lästiges Sentiment wird da der Geschlechterkampf als sportliches Match beschrieben, in dem alle Kniffe er- laubt sind. Die rappenden Helden stehen am Ende als Trottel da, doch von einer klei- nen Blamage lassen sie sich noch lang nicht die Laune verderben. „Ich schneide eine Schneise durch die Scheiße / Entscheide auf der Reise wie ich heiße“, prosteten sich die Stuttgarter in ei- nem späteren Song zu. Die dreiste Ge- heimnislosigkeit ihrer Verse war ihr Kapi- tal. Die Zeit schien plötzlich reif für eine neue Launigkeit: Party, Mädchen und aus- reichend Bier – eine Generation, die mit dem Wissen aufgewachsen war, daß die Welt kaputt ist, hustete auf Politik und so- zialen Streit. Was sie wollten, war Spaß, Ruhm und Erfolg: das eigene Wohlbefinden als Maß aller Dinge. Bis heute beschränken sich fast alle Rap- Dichter in ihren Texten darauf, von dem zu erzählen, was sie kennen – also von sich selbst. Während ein Lyriker wie Marcel Beyer in ein vergangenes Wien ausweicht, um der poetischen Frage nachzugehen, „aus welchem Sektor / jene Wurst stammt, zum Kaffee gereicht“, oder Durs Grünbein mit sezierendem Blick durch das Berlin von heute läuft, bleiben die poppenden Jungpoeten aus den Vorstädten lieber bei Vertrautem. Einziger Existenzgrund ihres elektronischen Einsiedlertums ist die Lo- sung: Ich reime, also bin ich. Die Welt, die sie sehen, ist die Welt in ihrem Kopf – und gerade dadurch rotzen sie sich auf die Höhe der Zeit.Wo die Suhr- kamp-Boys mit den Fragmenten einer ver- lebten Moderne hantieren, da puzzeln etwa die Reimer aus dem Frankfurter Stadtteil Rödelheim Banales und Brutales so selbstverliebt zusammen, daß sie höchst elegant immer wieder dort ankommen, von wo sie aufgebrochen waren. Sie seien „roh ungeschnitten und extrawahr“, brül- len sie ins Mikrofon – doch die Reise durch die Nacht endet im eigenen Hirn. Pulp fic- tion als Pose. Deutscher Rap und deutsche Räuber: Die Rödelheimer simulieren am besten, was die Gangsta-Rapper aus den USA ih- nen vorgelebt haben. „Der erste der ab- streßt wird aufgeschlitzt / Ist das ’n Witz das glaub’ ich nicht / Damit du das raffst nehm’ ich als ersten dich / Ich wisch’ mir dein Blut an meine Jacke / Damit die Jungs sehen das ist ’n harter Kanacke“. Da mischt

der spiegel 19/1997 Kultur sich gesunder Weltekel mit fußschwachen Als der Glaube an die Wirklichkeit noch Allmachtsphantasien – und vollführt ulki- geholfen hat, war der deutsche Schlager ge Pirouetten. Denn die Stadtteil-Kracher ein Mittel, sich in ein herbeiphantasiertes und ihre Kollegen sind eine Generation Paradies zurückzuretten. „Psychologische ohne Geschichte. Und weil es nicht genügt, Alleskleber“ erkannte der Schriftsteller nix zu erzählen zu haben, muß man jede Peter O. Chotjewitz 1971 in der Literatur- Menge Worte herausschleudern, um eben zeitschrift akzente in den Glanzstücken das zu verkünden. der deutschen Unterhaltungsmusik. Da konnte Deutschlands Pop-Denker Heute berichtet das Raptrio Tic Tac Toe, vom Dienst, Diedrich Diederichsen („Frei- nett zusammengeklont in den Versuchsla- heit macht arm“), noch so eindringlich de- bors der Plattenindustrie, in seinen Songs kretieren, der amerikanische Hip Hop sei von allerlei Düsterem wie Kindesmiß- „das Master Narrative unserer Epoche“, brauch, Sextourismus und Aids (und der jener Mythenstrom, der von der Hoffnung Name der Krankheit reimt sich dann auf Revolution und Utopie berichte: Die tatsächlich auf „Keks“): Mit der Beschrei- Deutschrapper sind viel zu abgebrüht für solche Schmacht-Parolen. Moses Pelham Bestseller will nichts versprechen „außer Wahrheit und ’nem Lächeln“, denn schließlich gilt: „Wir werden nicht so enttäuscht wenn wir Belletristik nicht soviel erwarten“. Derart auf Null-Erwartung getrimmt, be- 1 (1) Grisham Das Urteil schränken sich die deutschen Pop-Poeten Hoffmann und Campe; 48 Mark aufs Leben als Lego. Sie jonglieren mit Worten, Bedeutungen, Selbstzitaten und 2 (3) Fredriksson Hannas Töchter mit der Medienrealität, sie flippern mit sich W. Krüger; 39,80 Mark selbst und gegeneinander. Da rappt das Rö- delheimer Familienmitglied Schwester S. 3 (4) McCourt Die Asche (die heute unter ihrem Klarnamen Sabrina Setlur auftritt) von der „Dröhnung mit Ver- meiner Mutter wöhnaroma“, von Mädchen so „verführe- Luchterhand; 48 Mark risch wie Schoko Crossies“; Spiegelungen einer schalen Supermarkt-Welt, die nur 4 (2) Walters Dunkle Kammern spannend wird, wenn man „Angst in Bil- Goldmann; 42,80 Mark dern verbreiten“ kann. Der Zuhörer aber fragt sich: Kann Reimen wirklich weh tun? 5 (5) Leon Vendetta Es kann. Natürlich darf man Verse wie Diogenes; 39 Mark „Ihr macht dumm rum, also machen wir euch um / Erkennt die Forelle auf eurer 6 (6) Crichton Airframe Schwelle“ dadapeinlich finden und peini- Blessing; 45 Mark gend doof. Die Kampfansage von Schwe- ster S. und ihren großen harten Brüdern an 7 (7) Heller Erst die Rache, die lästige, weil schwächlich reimende Rap- Konkurrenz lautete denn auch: „Lutscher dann das Vergnügen Droemer; 39,80 Mark lauf / Und paß auf deinen Rücken auf“. 8 (9) Proulx Das grüne Akkordeon Nach amerikanischem Vorbild kultivie- ren die deutschen Rapper seltsame Feind- Luchterhand; 48 Mark schaften. Mal pöbelt Sabrina Setlur gegen Tic Tac Toe, mal verhöhnen die Rödelhei- 9 (8) Follett Die Brücken der Freiheit mer Rowdies den Stuttgarter Softie-Vierer, Lübbe; 46 Mark mal geben sie den Nordlichtern von Fettes Brot Saures: Hahnenkämpfe mit geschwol- 10 (10) Noll Kalt ist der Abendhauch lenem Kamm und stumpfem Schnabel. Diogenes; 36 Mark Immer wieder aber gibt es Momente, in denen die Deutschrapper in jene Tiefen 11 (11) Michaels Fluchtstücke der Bedeutungslosigkeit vordringen, die Berlin; 39,80 Mark sie als echte Konkurrenten ihrer schrei- benden Dichterkollegen ausweisen. „Har- 12 (12) Gaarder Sofies Welt te Reime, kein Geschleime, / Fast wie Stei- Hanser; 39,80 Mark ne so sind meine, meine, meine, / Deine, deine, seine, seine, nein äh hart / Wie die 13 (13) Grisham Der Regenmacher Bones, Besetzer des Throns, / Könige des Mikrofons“, fabuliert Moses Pelham. Der Hoffmann und Campe; 48 Mark hochgelobte literarische „Berserker“ ( die 14 (14) Jacq Ramses – Der Sohn des zeit ) und begnadete Live-Performer Tho- mas Kling schreibt schon mal Sachen wie: Lichts Wunderlich; 42 Mark „billige öldrucke, schiefe reste. das / bes- sere abgeräumt. das beckn. di leere. / di 15 (15) Tamaro Anima mundi wasser. nässe. di reste.“ Diogenes; 39 Mark

218 der spiegel 19/1997 bung von Realität aber hat das ebensowe- tionären Anspruch des deutschen Rock- nig zu tun wie mit einer Flucht aus ihr. Die klassikers „Keine Macht für niemand“ der Mädchen und ihre Macher haben nur Gruppe Ton Steine Scherben; ziemlich weit gründlich kapiert, daß nichts so real ist wie entfernt auch von der schlichten Allge- die medialen Abziehbilder von Wirklich- meingültigkeit legendärer Zeilen wie „Ver- keit – von denen sie selbst, Ironie der Sa- piß dich“ oder „Ich find’ dich Scheiße“. che, mitunter eingeholt werden. Bau dir eine Welt aus den vorgestanzten Also sind die drei nicht nur auf beson- Formen der Wirklichkeit, nach dieser Regel ders jugendfreie Art und Weise direkt funktioniert das Spiel der zeitgenössischen („Und zieht sich jetzt dein Pillermann Deutschrap-Poeten: Je geklauter, desto nicht sofort einen Gummi an“), sondern wahrer. Und so spiegeln die Songs von zeigen sich auch überraschend einsichtig: Gruppen wie Fettes Brot, Fischmob oder „Ich hab da nen Verdacht wer das Geld dem Rapper Der Wolf ein Leben zwischen hat hat die Macht“, grölen sie voller Won- Atari-Computer, Fußgängerzonen, U-Bah- ne. Ziemlich weit entfernt vom revolu- nen, Werbung und den Fernsehserien in der Wiederholungsschleife: Asbach Uralt Im Auftrag des SPIEGEL wöchentlich ermittelt vom Fachmagazin BUCHREPORT eben und Starsky und Hutch. Verbindendes Erlebnis dieser Genera- tion, die sich nun anschickt, den Rap-Pop Sachbücher der fantastischen Vier zu beerben, scheint ausgerechnet die Konfrontation mit dem 1 (1) Ehrhardt Gute Mädchen kommen Fahrkartenkontrolleur zu sein. Auf einer in den Himmel, böse überall hin Stufe damit stehen nur noch die Demo- W. Krüger; 32 Mark kratie, die verwahrlost („zuwenig Mickey Mäuse, zu viele Kater Karlos“), Polizisten 2 (2) Carnegie Sorge dich nicht, lebe! mit Oberlippenbärten und eine Currywurst Scherz; 46 Mark um Mitternacht. Und natürlich Party – die reimt sich auf Bacardi. 3 (3) Goeudevert Wie ein Vogel Vorbei sind die Tage, in denen sich deut- im Aquarium Rowohlt Berlin; 38 Mark scher Hip Hop progressiv oder politisch gab; noch 1993 erzählten etwa Advanced 4 (4) Knopp Hitlers Helfer Chemistry, drei Heidelberger mit Vorfah- C. Bertelsmann; 46,80 Mark ren aus Ghana, Haiti und Italien, von dem Gefühl, „fremd im eigenen Land“ zu 5 (5) Krämer/Trenkler Lexikon der sein; und „Tiefflieger, vollgepackt mit populären Irrtümer Sprengstofftexten“ von der Iserlohner An- Eichborn; 44 Mark archist Academy skandierten: „Bundes- tag, brenn!“ 6 (10) Rabin Ich gehe weiter auf Moses Pelham, der „stracke Kanacke mit seinem Weg Droemer; 44 Mark der Macke“ (Selbstbeschreibung), hat nur Verachtung übrig für den ganzen „Multi- 7 (6) Goldhagen Hitlers willige kultischeiß“. Und so machen es sich die Vollstrecker Siedler; 59,80 Mark deutschen Rapper in den großen und klei- nen Katastrophen des Lebens gemütlich: 8 (7) Goleman Emotionale Intelligenz softe Anklagen, groovende Ernüchterung Hanser; 49,80 Mark zwischen Hautkrebs und der ganz alltägli- chen Vergewaltigung. „Ich hab’ nichts ge- 9 (8) Frister Die Mütze oder gen Konsequenz, solange sie nicht weh Der Preis des Lebens tut“, dichten fröhlich zynisch die Ham- Siedler; 49,80 Mark burger Hip-Hopper von Fischmob. Der neueste Teenagerheld, Der Wolf, 10 (9) Jürgs Die Treuhändler gibt sich zwar kämpferisch multikulturell List; 44 Mark („Nicht einer von uns ist Deutscher, / Wir alle kommen aus Dortmund“), seinen 11 (11) Reemtsma Im Keller Pennäler-Pop aber garniert er mit trüben Hamburger Edition; 32 Mark Männerphantasien: „Auf ’ner Party oder auf ’ner Frau werd’ ich zum Tier“. 12 (12) Kelder Die Fünf „Tibeter“ Die Lifestyle-Lutscher und die haß- Integral; 19,80 Mark erfüllten Herostraten der deutschen Rap- Szene haben sich unter dem Motto 13 (13) Martin/Schumann Die „Sei dein eigener Held“ allesamt bequem Globalisierungsfalle Rowohlt; 38 Mark eingerichtet in ihren Scheinwelten: Lau- ter Identitätssimulanten, die nicht weni- 14 (15) Huntington Kampf der Kulturen ger unwirklich sind als die Welt um sie Europa; 68 Mark herum. Dem klugen Durs Grünbein schwante 15 (14) Ogger König Kunde – schon früh: „Die meisten hier“, schrieb angeschmiert und abserviert er, „sind süchtig / nach einer Wirklichkeit Droemer; 39,80 Mar k wie / aus 2ter Hand“. ™

der spiegel 19/1997 219