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Polizeiruf 110 „Die Gurkenkönigin“ Fernsehfilm, Deutschland 2012 (90 min.)

Regie: Ed Herzog Buch: Wolfgang Stauch

Mit Sophie Rois, Horst Krause, Susanne Lothar, Bernhard Schütz, Lisa Wagner, Jennifer Ulrich, Peter Benedict, Fritz Roth, Klaus Manchen, Judith von Radetzky, Maximilian Mauff u. v. a.

Sendetermin: Sonntag, 15. April 2012, 20.15 Uhr im Ersten

Inhaltsverzeichnis Seite

Inhalt 02 Besetzung 03 Stab 04 Die Hauptdarsteller und ihre Rollen 05 Weitere Rollen 08 Interviews zum Film 09 Regie 12 Buch 12 Hintergrund: Der Spreewald 13 Pressekontakt 13

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INHALT

Luise König (Susanne Lothar) leitet seit mehr als 20 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Günther (Bernhard Schütz) das Familienunternehmen „Gurkenkönig“. Die Königs produzieren die berühmten Spreewaldgurken, das „grüne Gold des Ostens“. Einen Tag vor Luises 50. Geburtstag kommt es in der Fabrik zu einem Übergriff auf die Firmenchefin: Luise König wird gefesselt und geknebelt - allem Anschein nach von einem Vampir. Polizeihauptmeister Krause (Horst Krause) kommt ihr in letzter Minute zu Hilfe und verhindert, dass der Täter Fabrik und Fabrikantin in Brand setzt. Die Sache geht glimpflich aus, doch der Vampir flüchtet mit Krauses Dienstwaffe. Für Krause ist das ein schwerer Schlag.

Kriminalhauptkommissarin Tamara Rusch (Sophie Rois) tritt an diesem Tag die Schwangerschaftsvertretung für Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski an. Rusch und Krause ist klar, dass es sich bei dem Anschlag nicht um einen schlechten Scherz handelt, sondern um einen Mordversuch. Unangemessen scheint ihnen nur die Reaktion des Opfers: Luise zeigt sich von dem Vorfall ganz unbeeindruckt.

Mit Galgenhumor und mäßigem Interesse begegnet auch die Familie der Nachricht von dem Mordversuch. Alle Aufmerksamkeit richtet sich auf Luises bevorstehende Geburtstagsfeier. Die ältere Tochter Anne (Lisa Wagner) hilft ihrer Mutter pflichtbewusst, die jüngere Steffi (Jennifer Ulrich) und ihr neuer Freund Maurice (Hannes Wegener) beschäftigen sich mehr mit sich selbst, Günther König kümmert sich um ein frisch erlegtes Wildschwein.

Rusch und Krause aber sind überzeugt, dass Luise in Lebensgefahr ist. Gegen den Willen der Gastgeberin quartieren sich die Ermittler bei der Familie ein, um am nächsten Tag an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Noch in der Nacht wird auf die schlafende Luise geschossen. Der Schuss verfehlt nur knapp sein Ziel. Das Fest verläuft anders als gedacht, denn es kommen nicht nur die geladenen Gäste …

Rusch und Krause erleben einen ungewöhnlichen Fall, der ihnen nicht viel Zeit zum Kennenlernen lässt.

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BESETZUNG

Kriminalhauptkommissarin Tamara Rusch Sophie Rois

Polizeihauptmeister Krause Horst Krause

Luise König Susanne Lothar

Günther König Bernhard Schütz

Anne König Lisa Wagner

Steffi König Jennifer Ulrich

Fritz König, Luises Vater Klaus Manchen

Schnitthelm Peter Benedict

Maurice Schmitt Hannes Wegener

Emma Judith von Radetzky

Polizist Wolle Fritz Roth

Steffen Blöcher Maximilian Mauff

u. v. a.

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STAB

Regie: Ed Herzog

Buch: Wolfgang Stauch

Kamera: Torsten Breuer

Szenenbild: Brigitte Schlögel

Emanuel Schleiermacher

Kostümbild: Anne-Gret Oehme

Schnitt: Vera Theden

Musik: Tamás Kahane

Produktionsleitung: Nadine Sparig

Herstellungsleitung: Manu Scheidt

Produzent: Mario Krebs

Herstellungsleitung (rbb): Torsten Klein

Produktionsleitung (rbb): Jörgen Radach

Redaktion (rbb): Daria Moheb Zandi

Drehzeit: 13. September bis 15. Oktober 2011

Drehorte: Lübbenau (Spreewald) sowie Erkner

und Umgebung

Der Polizeiruf 110 „Die Gurkenkönigin“ ist eine Produktion der EIKON Media GmbH im Auftrag des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) für Das Erste.

Honorarfreie Pressefotos stehen unter www.ard-foto.de zur Verfügung.

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DIE HAUPTDARSTELLER UND IHRE ROLLEN

Sophie Rois spielt Kriminalhauptkommissarin Tamara Rusch

Die fesche Kommissarin aus der Stadt ermittelt vertretungsweise an der Seite von Polizeihauptmeister Horst Krause. Mit ihrem spröden Charme und ihrer direkten Art gelingt es ihr schnell, Krause für sich einzunehmen - denn sie weiß, wie man einem erfahrenen Polizeihauptmeister Komplimente macht. Ob sie das, was sie sagt, immer ernst meint, ist sich Krause nicht sicher.

Sophie Rois kam in einem kleinen Dorf in Oberösterreich zur Welt. Nach der Schule bewarb sie sich am renommierten Max-Reinhardt-Seminar in Wien, wo sie von 1983 bis 1986 ihre Schauspielausbildung absolvierte. Erste Engagements führten sie nach Berlin: Sophie Rois spielte zunächst am Renaissance- und am Schillertheater. Anfang der 90er Jahre ging sie zu Frank Castorf an die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, wo sie zum gefeierten Star wurde. Sie spielte unter der Regie von Christoph Marthaler, Christoph Schlingensief und Frank Castorf, unter anderem in „Pension Schöller/Die Schlacht“, „Die Nibelungen“ und „Der Idiot“. Bis heute ist sie dem Ensemble verbunden. Am Burgtheater Wien gastierte sie in mehreren Arbeiten des Regisseurs René Pollesch. Für ihre darstellerische Leistung als Manuela in Polleschs Inszenierung von „Mädchen in Uniform – Wege aus der Selbstverwirklichung“ am Schauspielhaus erhielt sie 2010 den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“.

Parallel empfahl sich Sophie Rois für anspruchsvolle Rollen in Film und Fernsehen. Ihren Kinodurchbruch erlebte sie 1994 in Detlev Bucks Roadmovie „Wir können auch anders“ – ihre erste Begegnung mit dem Schauspielkollegen Horst Krause. In Heinrich Breloers Dreiteiler „Die Manns“ überzeugte sie 2002 in der Rolle der Erika Mann, wofür sie den Adolf-Grimme-Preis erhielt. 2010 übernahm sie unter der Regie von Tom Tykwer die Hauptrolle im Kinofilm „Drei“, womit sie sich den Bayerischen Filmpreis, den Deutschen Filmpreis, den Ernst-Lubitsch-Preis und den Preis der Filmkritiker erspielte.

Als Ermittlerin war Sophie Rois im österreichischen Tatort zu sehen, wo sie an der Seite von Harald Krassnitzer auf Verbrecherjagd ging. Ihre markante Stimme leiht Sophie Rois regelmäßig dem Hörbuchverlag, für den sie Texte interpretiert, wie etwa „Jane Eyre“ von Charlotte Brontë.

Sophie Rois lebt in Berlin.

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Horst Krause spielt Polizeihauptmeister Horst Krause

Seine ein wenig zu knapp sitzende Uniform, sein Motorrad und der Schäferhundmischling Haduck sind die Markenzeichen von Revierpolizist Horst Krause: Er kennt Brandenburg wie seine Westentasche. Krause ist ein Mann, der sein Herz auf der Zunge trägt. Er wirkt manchmal wie aus einer anderen Zeit und wird deshalb gern unterschätzt und belächelt. Doch Krause beobachtet aufmerksam und interessiert neue gesellschaftliche Entwicklungen. Es ist ihm wichtig, besonders jungen Menschen die Werte zu vermitteln, für die er einsteht: Anstand, Recht und Ordnung.

Nach seiner Ausbildung von 1964 bis 1967 an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin, jetzt Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“, trat Horst Krause ein zweijähriges Engagement in Parchim an. Es folgten 15 Jahre am Städtischen Theater in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), dann zehn Jahre Staatsschauspiel in Dresden.

Horst Krauses Filmographie umfasst zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen. Sein Kinodebüt gab er 1981 in der DEFA-Komödie „Asta, mein Engelchen“. Mit Henry Hübchen spielte er in der Komödie „Go Trabi Go 2“ (1992). Der Durchbruch als Filmschauspieler gelang ihm 1993 mit seiner Hauptrolle in Detlev Bucks „Wir können auch anders“. Der Film erhielt den Deutschen Filmpreis in Gold. Einen großen Kinoerfolg feierte Horst Krause 2003 mit der Titelrolle in „Schultze gets the Blues“. Seine Interpretation eines ostdeutschen Bergarbeiters, der die Liebe zum Blues entdeckt, wurde für den Deutschen Filmpreis nominiert. Markante Kinoauftritte gelangen Horst Krause zudem in der Komödie „Morgen, Ihr Luschen – der Ausbilder Schmidt-Film“(2009) und in Matti Geschonnecks Berliner Milieustudie „Boxhagener Platz“ (2010).

Horst Krause spielte in zahlreichen Fernsehproduktionen, darunter „Das Mädchen Rosmarie“ (1996), „Die Bubi Scholz-Story“ (1997), „Der Laden“ (1997) oder „Gripsholm“ (2000). In Andreas Dresens preisgekröntem Drama „Die Polizistin“ (2000) gab er dem Polizisten ein unverwechselbares Gesicht.

Seit 1996 spielt Horst Krause den eigenwilligen Polizeihauptmeister im Brandenburger „Polizeiruf 110“. Die Figur kommt bei Kritik und Publikum so gut an, dass der rbb Krause drei eigene Filme widmete, die die privaten Geschichten um den beliebten Dorfpolizisten in Spielfilmlänge erzählen. Nach „Krauses Fest“ (2007) und „Krauses Kur“ (2009) zeigte Das Erste im Dezember 2011 „Krauses Braut“.

Horst Krause lebt in Berlin.

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Susanne Lothar spielt Luise König

Luise wusste früh in ihrem Leben, was es bedeutet, hart arbeiten zu müssen. Die Gurkenfabrik ist ihr Lebenswerk. Gemeinsam mit ihrem Mann Günther hat sie die verfallene Fabrik, die der Familie nach der Wende rück übereignet wurde, wieder aufgebaut. Für ihren 50. Geburtstag ist alles perfekt vorbereitet und Luise räumt mit ihrem Leben auf - was nicht alle Familienmitglieder und Freunde freut.

Susanne Lothar stammt aus Hamburg. Anfang der 80er Jahre begann sie ihr Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Bereits ihr erstes Filmengagement 1983 wurde preisgekrönt. Für „Eisenhans“ von Tankred Dorst erhielt sie den Bundesfilmpreis als „Beste Hauptdarstellerin“. Trotz des frühen Kinoerfolgs konzentrierte sich Susanne Lothar zunächst auf das Theater. Sie übernahm zentrale Bühnenrollen in Hamburg, Köln, Wien, Zürich, Stuttgart, Salzburg und Wien.1988 kürte sie das Fachblatt „Theater heute“ zur „Schauspielerin des Jahres“. In fünf Inszenierungen von zeigte sie ihr Können, darunter in Wedekinds „Lulu“ oder Sarah Kanes „Gesäubert“. Bei Luc Bondy spielte Susanne Lothar die Burgtheater- Uraufführung des französischen Erfolgsstücks „Dreimal Leben“ von Yasmina Reza. Zu Beginn der 90er Jahre verstärkte Susanne Lothar ihre Engagements in Film und Fernsehen. 1993 spielte sie unter der Regie von Gianluigi Calderone in der italienischen TV-Produktion „Der junge Mussolini“. Vier Jahre später begann ihre Zusammenarbeit mit dem Regisseur , der sie für eine Hauptrolle in der Gewalt-Parabel „Funny Games“ besetzte. Es folgten „Das Schloss“ und „Die Klavierspielerin“. 2008 beeindruckte sie in der Rolle der Hebamme im vielfach ausgezeichneten Film „Das weiße Band“. In Andres Veiels Kinofilm „Wer, wenn nicht wir“ übernahm sie 2010 die Rolle der Mutter von Gudrun Ensslin. Immer wieder ist Susanne Lothar in internationalen Produktionen zu sehen, wie etwa in der britischen Neuverfilmung von „Murder on the Orient Express“ für die BBC. Parallel zu den Dreharbeiten im Spreewald für den „Polizeiruf 110: Die Gurkenkönigin“ stand Susanne Lothar 2011 in London vor der Kamera. In der britischen Kinoproduktion „Anna Karenina“ spielte sie an der Seite von Jude Law und Keira Knightley. Regie führte Joe Wright.

Susanne Lothar lebt in Berlin.

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WEITERE ROLLEN

Bernhard Schütz spielt Günther König

Günther ist ein Macher, dem Luise viel verdankt. Ohne ihn wäre aus den einstigen Ruinen niemals eine florierende Gurkenfabrik geworden. Günther liebt seine Frau und würde alles für sie tun, doch er spürt, dass sie dieses Gefühl nicht gleichermaßen erwidert.

Lisa Wagner spielt Anne König

Auch in Annes Leben drehte sich immer alles um die Gurkenfabrik der Eltern. Früh fügte sie sich in ihre Rolle als ältere Tochter und hat fast schon verbissen Verantwortung und Pflichten in der Fabrik der Eltern übernommen, während ihre Schwester Steffi seit einigen Jahren unbehelligt in Berlin lebt. Als Anne begreift, von welcher Last sich ihre Mutter zu befreien sucht, bricht eine Welt für sie zusammen.

Jennifer Ulrich spielt Steffi König

Steffi hat es geschafft, der häuslichen Enge ihrer Familie und dem Leben in der Provinz zu entfliehen. Sie studiert Betriebswirtschaftslehre in Berlin und fährt nur nach Hause, wenn es nötig ist. Während Günther die Tochter freudig willkommen heißt, beäugt Luise Steffis neuen Freund argwöhnisch – denn es ist ausgerechnet Schnitthelms Sohn Maurice.

Peter Benedict spielt den Künstler Schnitthelm

Mit gerade mal 18 Einträgen im Internet ist sein Bekanntheitsgrad als Künstler eher bescheiden. Eitel und selbstverliebt, scheint Schnitthelm das wenig zu kümmern. Auch der Umstand, dass ihn seine Frau vor sechs Wochen vor die Tür gesetzt und sein Sohn Maurice nur noch Verachtung für ihn übrig hat, macht ihm offenbar wenig aus. Oder? Als ungebetener Gast erscheint Schnitthelm auf Luises Fest und genießt es, den anderen die Laune zu verderben.

Hannes Wegener spielt Maurice Schmitt

Maurice liebt Anne. Doch diese Liebe wurde ihm ausgeredet. Auf der Geburtstagsfeier tritt er als Steffis Freund auf – fühlt sich aber wieder ganz stark zu Anne hingezogen ...

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INTERVIEWS ZUM FILM

Kurzinterview mit Sophie Rois

Sie spielen Tamara Rusch, die für einen Fall die Schwangerschaftsvertretung für Olga Lenski übernimmt. Was hat sie an dieser Rolle gereizt? Was für eine Frau ist die Kommissarin?

Mich hat gereizt, die Chefin von Krause zu sein. Toll! Am Set ist dann natürlich er der Chef. Wir wissen nicht, was für eine Frau die Kommissarin ist, weil wir Gott sei Dank nichts über ihr Privatleben erfahren. Sie erklärt sich uns nicht. Wir können sie nur beim Ermitteln beobachten. Viel spannender!

Polizist Krause ist eine der wichtigen „Säulen“ des brandenburgischen Polizeirufs 110. Welche typische oder besondere Situation haben Sie beim Dreh mit Ihrem Schauspielkollegen Horst Krause erlebt?

Krause weiß genau, was er da macht. Und er kennt seine Wirkung. Ein verdammt alter Hase. Ich habe immer auf ihn gehört beim Entwickeln einer Szene.

Im Krimi „Die Gurkenkönigin“ kommen Sie als Kommissarin aus der Stadt in den Spreewald. Trifft die Beschreibung „eher Stadtmensch“ auch für Sie zu?

Ich komme aus einem kleinen Dorf in Oberösterreich und ich kann Ihnen sagen: Nur der Provinzler weiß die Segnungen der Großstadt wirklich zu schätzen.

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Kurzinterview mit Horst Krause

Sophie Rois als Tamara Rusch übernimmt in dieser Folge die Schwangerschaftsvertretung für Maria Simon alias Olga Lenski. Wie haben Sie die Dreharbeiten mit ihr erlebt?

Es war ein wunderbares Erleben, nach 18 Jahren wieder gemeinsam vor der Kamera zu stehen. 1993 haben wir „Wir können auch anders“ gedreht.

Um die Fabrikantin zu schützen, wird Ihnen im aktuellen Film extremer körperlicher Einsatz abverlangt: Krause wirft sich einem Feuerzeug entgegen, um einen Großbrand zu verhindern. Wie ist diese Szene entstanden?

So extrem war der körperliche Einsatz nun auch wieder nicht. Mich hat aber gefreut, dass wir keinen Stuntman gebraucht haben.

Sie drehen ja nicht zum ersten Mal im Spreewald und gehörten zur „Spreewaldfamilie“ um die Patriarchin Anna Lutki (Helga Göring). Wie hat sich der Spreewald in Ihrer Wahrnehmung verändert, seit die DFF-Serie Anfang der 90er Jahre entstand?

Für mich war es damals wie heute ein interessantes Fleckchen Erde in der Nähe von Berlin. Der Spreewald und seine Menschen – zum Verlieben. Ich fahre auch privat immer wieder gerne dorthin.

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Kurzinterview mit Susanne Lothar

Zu Beginn des Films wird Luise König Opfer eines Mordanschlags, der misslingt. Später wird sogar auf sie geschossen. Luise lässt das scheinbar kalt. Sie versucht, davon abzulenken und spielt die Anschläge herunter. Was treibt diese Frau an?

Luise König lässt es nur scheinbar kalt. Sie hat trainiert, eine Fassade zu tragen und ist entschlossen, ihr Leben zu ändern und sich nicht davon abbringen zu lassen. Vielleicht verdrängt sie auch die Angst, die sie hat. Es gibt nur einen Moment in dem Film, in dem der Zuschauer an der angstvollen Seite von Luise König teilnehmen kann. Ansonsten ist sie in ihren alten Verhaltensmustern verhaftet, Dinge wegzuschieben, die sie an ihrer Entfaltung hindern.

Wie reagieren Sie auf brenzlige Situationen – haben Sie auch so starke Nerven?

Ich habe persönlich auch starke Nerven, das muss man in meinem Beruf. In Lebensgefahr war ich allerdings noch nie. Ich weiß also nicht, wie ich dann reagieren würde, wahrscheinlich anders.

Sie haben im Spreewald den rbb-Polizeiruf gedreht und standen parallel in England vor der Kamera für die britische Kinoproduktion „Anna Karenina“ neben Jude Law und Keira Knightley. War das eine Herausforderung für Sie? Und wenn ja, worin bestand sie?

Das war eine sehr aufregende, spannende Zeit, da ich zwei komplett verschiedene Projekte gedreht habe und das auch noch in verschiedenen Ländern, was sehr viel Fliegerei bedeutete. Die zum Teil mehrmals in der Woche stattfindenden Drehortwechsel waren mit einer langen Reisezeit und wenig Schlaf verbunden. Schade, dass die Sets so weit voneinander entfernt waren. Ein Leben aus zwei Koffern. Das gehört aber auch als freischaffende Schauspielerin zu meinem Beruf. Beide Teams waren großartig, alle Kollegen waren phantastisch. Die Herausforderung bestand für mich darin, immer den Spaß und die Konzentration auf beide Filme abwechselnd zu behalten, und nicht einen Film mit zu dem anderen zu nehmen. Das ging aber auch gar nicht, denn die Rollen und die Dreharbeiten waren so unterschiedlich und vor allem in verschiedenen Sprachen. Alles in allem hat es einfach sehr viel Spaß gemacht.

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REGIE

Ed Herzog wurde 1965 in Calw im Schwarzwald geboren. Von 1991 bis 1998 absolvierte er sein Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin (dffb), wo er mit „Happy Weekend“ (1993) und „Eine Schürze aus peck“ (1994) erste Kurzfilme realisierte. 1996 gab er mit der Fortsetzung von „Happy Weekend“ sein Spielfilmdebüt. Ein Jahr später folgte der vielfach preisgekrönte Kurzfilm „Ku‘damm Security“.

Nach seinem Studium führte Ed Herzog Regie bei zahlreichen Folgen erfolgreicher Fernsehserien wie „Himmel und Erde“, „Der Fahnder“, „Der Elefant“, „Polizeiruf 110“ und „Tatort“. 2002 inszenierte Herzog den abendfüllenden TV-Film „Bloch: Schwarzer Staub“. Seinen zweiten Kinofilm inszenierte er 2005: Heike Makatsch übernahm die Hauptrolle in dem Roadmovie „Almost Heaven“, für das Herzog, gemeinsam mit Co-Autor Paul Herzberg, auch das Drehbuch geschrieben hatte. In „Schwesterherz“ aus dem Jahr 2006 spielte Heike Makatsch erneut die Hauptrolle.

Ed Herzogs Arbeiten wurden mehrfach bei Festivals ausgezeichnet.

DREHBUCH

Wolfgang Stauch wurde 1968 im rheinland-pfälzischen Contwig geboren. Bereits als Schüler begann er zu schreiben. Wolfgang Stauch studierte zunächst an der Universität Saarbrücken Germanistik und Sozialwissenschaften. Nebenbei arbeitete er als freier Journalist für verschiedene Tageszeitungen und Magazine in den Bereichen Sport und Kultur. 1992 erschien sein erstes Buch „Eine schlechte Geschichte“ in der edition suhrkamp. Wolfgang Stauch verfasste zahlreiche Erzählungen, Theaterstücke und Hörspiele. Seit 1997 schreibt der Wahlberliner vorwiegend Drehbücher für Fernsehfilme und -serien: Unter anderem war er Autor für vier Folgen der ZDF-Reihe „Unter Verdacht“ mit Senta Berger. 2009 schrieb er das Drehbuch für den ersten deutsch-israelischen Krimi im deutschen Fernsehen „Die Seele eines Mörders“. Mehrere Folgen verfasste Stauch für die ZDF-Reihe „Marie Brand und das mörderische Verbrechen“. Zudem ist Stauch ein gefragter Autor für „Polizeiruf 110“ und „Tatort“. „Die Gurkenkönigin“ ist bereits sein viertes gemeinsames Projekt mit Regisseur Ed Herzog und das fünfte mit Produzent Mario Krebs (EIKON Film).

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HINTERGRUND: DER SPREEWALD

Der Spreewald ist bekannt als „Land der Gurken“. Der Landstrich im Süden Brandenburgs, auf halber Strecke zwischen Berlin und Dresden, hat jedoch weit mehr zu bieten als die grünen Spreewald-Botschafter: Hier teilt sich die Spree in zahllose Wasserläufe. Die sogenannten Fließe durchziehen wie ein Netz das Land; viele Orte liegen auf Inseln oder Halbinseln und sind nur mit dem Boot zu erreichen.

Der Spreewald, heute UNESCO Biosphärenreservat, bietet zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen einmaligen Lebensraum. Das Biosphärenreservat Spreewald entstand 1990 im Rahmen des Nationalparkprogramms der DDR. Auf der letzten Sitzung des Ministerrates am 12. September 1990 wurden fünf Nationalparks, sechs Biosphärenreservate und drei Naturparks ausgewiesen. Wenige Monate später, im März 1991, erhielt das Biosphärenreservat Spreewald seine internationale Anerkennung durch die UNESCO.

Der Spreewald (Błota) ist zweisprachig. In der Lausitz (Łužyca) gelegen, gehört die Region zum Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden. Das slawische Volk kultivierte diese Landschaft vor mehr als 1.000 Jahren. Die Sprache der Sorben, ihre Trachten und ihr Brauchtum sind noch heute lebendig. Sorbisch zählt zu den westslawischen Sprachen und ist mit dem Polnischen, Tschechischen und Slowakischen verwandt. Noch heute wird Sorbisch in der Ober- und Niederlausitz gesprochen.

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