LANDTAGSWAHL 2021 · LANDKREIS STENDAL · DIELINKE-SACHSEN-ANHALT.DE

DIE LINKE – nicht nur in der Krise Als Linker solidarisch bei Fridays In Krisenzeiten wie jetzt in der Pande­ mie ist nichts wichtiger als solidari­ for Future sches und verantwortungsbewusstes Handeln. So lieferte das Jahr 2020 glo­ Klimaschutz ist ein internationales Dieses rücksichtslose Agieren führte bal, aber auch regional zahlreiche Her­ Thema – so habe ich das schon immer zu massiven Klimaveränderungen und ausforderungen für die Gemeinschaft gesehen. Dazu gehört der Kampf ge­ gefährdet massiv unsere Zukunft. Da­ und jeden Einzelnen. gen die großen Konzerne, die mit mo­ gegen muss man sich wehren. Solidarität und Während für einige Hetzen, Diffamie­ nopolistischen Bestrebungen Natur Aber Klimaschutz beginnt schon hier, ren und Spalten im Vordergrund stand, und Umwelt zerstören – allein mit dem in den Dörfern und Städten der Alt­ hatte DIE LINKE von Beginn der Krise Ziel, den höchsten Profit zu erzielen. mark. Am Anfang waren es Studieren­ Verantwortung an den gesellschaftlichen Zusammen­ de der Hochschule, die sich auf dem Eva von Angern gehört zu denen, die halt und die Unterstützung durch die Campus trafen, um ihre Ziele zum Kli­ ihrer ostdeutschen Heimat auch in Krise am meisten Gefährdeten im maschutz zu formulieren. Heute gehö­ schwierigsten Zeiten nicht den Rü- Blick. Der Einkauf für die ältere Nach­ ren zur Aktivgruppe, Schüler:innen, cken gekehrt haben. Politisch posi- barin, die Fahrt zur Apotheke für den Studierende, Werktätige und Senio­ tioniert hat sich die Rechtsanwältin Vereinsfreund – die Möglichkeiten zum r:innen. Die Parteizugehörigkeit spielt für die Linken in den 1990er Jahren, Helfen waren vielfältig und wurden von keine Rolle. Bei FFF sieht man das gro­ in denen wir jeden Tag im Kreuzfeuer Mitgliedern der Partei DIE LINKE in gro­ ße Ganze, verliert aber auch nicht den der Kritik standen. Eines zeichnet die ßer Zahl genutzt. Blick für die »kleinen« Dinge vor Ort. dreifache Mama besonders aus: Sie ist Im Frühjahr hat der Kreisverband So steht die Forderung nach einer eine, die sich Herausforderungen mu- DIE LINKE. Stendal die Stendaler Ta­ »Fairkehrswende« auf der Agenda. Das tig stellt und einen starken Willen zum fel mit einer Spende von Lebensmit­ heißt, die Innenstädte fahrradfreund­ Gestalten hat – allen Widerständen teln und anderen notwendigen Dingen licher und den öffentlichen Personen­ zum Trotz. Eva engagiert sich auch für des täglichen Bedarfs unterstützt. Die nahverkehr nutzerfreundlicher zu ge­ die, die oft ihre Rechte und Anliegen Solidarität der Mitglieder hat viele Fa­ stalten. Dafür lohnt auch mal ein Streik nicht selbst vertreten können – für die cetten. Nicht nur in Krisenzeiten sind für die Zukunft an einem Freitag. Kinder und die Alten. Ihnen gehört ihr Solidarität und soziale Gerechtigkeit Bastian Müller Herz. der Markenkern der Partei DIE LINKE. Augenhöhe LANDTAGSWAHL 2021 IN SACHSEN-ANHALT und Vertrauen

Im Gespräch mit Eva von Angern, Vorsitzende der Landtagsfraktion DIE LINKE und Spitzenkandidatin zur Landtagswahl.

Sie waren gerade Mitte 20 und noch Studentin, da zogen Sie erstmals in den Landtag ein. kunft haben. Das muss ernst genom- Das war im Jahr 2002. Warum men und dringend verändert werden. wollten Sie in die Politik? Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, Politisch aktiv war ich schon lange zu- warum man dann aber Parteien wählt, vor, allerdings weniger parteipolitisch. die definitiv keine Antworten haben, Ich habe mich gegen Rechtsextremis- gern aber in der Wunde rumstochern. mus engagiert. Die schrecklichen Vor- Ich erwarte schon, dass genau hinge- fälle in Mölln und Rostock-Lichtenha- schaut wird, wo welche Partei Konzep- gen haben mich sehr politisiert. 2002 te hat, um meine persönliche Situation wurde ich dann gefragt, ob ich mir vor- oder die meiner Familie zu verbessern. stellen könnte, für die PDS zu kandidie- Ich habe mir in all den Jahren die Fä- ren. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, higkeit bewahrt, viel zuzuhören und was das wirklich bedeutet, als Abge- miteinander zu reden. Dazu gehört ordnete zu arbeiten. Ich hatte gerade auch manchmal als Politikerin, klar mein erstes juristisches Staatsexamen zu sagen, da kann ich dir nicht helfen, in der Tasche, dazu einen zweijährigen Männliche Abgeordnete werden weil das an anderer Stelle entschieden Sohn. Als ich dann tatsächlich auf den kaum bis gar nicht befragt, wie sie wird. Einfache Antworten auf schwe- Listenplatz 13 gewählt wurde, war ich denn Familie und diesen Politikjob re Fragen, die gibt es nicht. Aber ich überrascht. Das war ein enormer Ver- zusammenbekommen. Sie haben gebe die Hoffnung nicht auf, dass die trauensvorschuss. Und das hat mein drei Kinder. Wie bekommen Sie Sachsen-Anhalter:innen genau hin- Leben völlig durcheinandergebracht. das hin? schauen, wer wirklich ihre Interessen Ich befand mich noch im Referendari- Wir kriegen das hin, weil wir ein wun- am besten vertritt. at, wollte das Jurastudium unbedingt derbares soziales Umfeld haben: Fa- beenden. Ich weiß noch genau, dass milie, viele Freunde, gute Nachbarn. Zukunftsforscher sagen, Zukunft ich damals mit meiner Fraktionsvor- Wenn meine Familie nicht gesagt hät- hänge besonders von denen ab, sitzenden Petra Sitte gesprochen hat- te, mach das, hätte ich es nicht getan. die sie aktiv gestalten. Es müsse te und sie klar sagte, du machst dein Ich habe vor einiger Zeit das Angebot, mehr über das Morgen als über zweites Staatsexamen. Ein Riesen- als Justizministerin in zu das Heute nachgedacht werden. kraftakt, aber ich würde mich immer arbeiten, wegen meiner Kinder abge- Das ist Aufgabe von Politik. wieder so entscheiden. lehnt. Bin da auch im Reinen mit mir, Welche Zukunft möchten Sie diese berufliche Chance nicht ge- für Sachsen-Anhalt? Aus dem Vertrauensvorschuss nutzt zu haben. Trotzdem bleibt, wenn gebracht zu haben. Ich habe da enga- Ich würde mir so sehr wünschen, dass wurde offensichtlich Vertrauen. ich unterwegs bin, immer ein Stück gierte Partner:innen bei vielen Sozial- wir irgendwann nicht mehr über das Seit Dezember 2020 sind Sie schlechtes Gewissen, dass meine Fa- verbänden, den Gewerkschaften, der Thema Kinderarmut reden müssen. Ich Fraktionschefin. Welche Erwartun- milie und die Freunde zu kurz kommen. SPD, CDU und bei Bündnis 90/Die Grü- möchte, dass die Forderung »gleicher gen haben Sie an sich selbst und nen gefunden. Besonders gefreut habe Lohn für gleiche Arbeit« irgendwann spüren Sie da auch einen inneren Das Netzwerk gegen Kinderarmut ich mich, dass mein Antrag im Landtag, überflüssig ist, weil Menschen in Ost Druck? Denn sicherlich sind damit wurde von Ihnen mitbegründet. das Kindergeld nicht auf den Hartz-IV- und in West und egal ob Mann oder Frau ja auch Hoffnungen verbunden? Die Pandemie hat jetzt unabweis- Bezug anzurechnen – dass der tatsäch- nicht nur das Gleiche für ihre Arbeit ver- Der Druck ist enorm und ist nochmal bar offengelegt, dass besonders lich von allen demokratischen Frakti- dienen, sondern von ihrer Arbeit auch stärker geworden, als ich Ja zur Spit- einkommensschwache Familien onen mitgetragen wurde. So wie der gut leben können. Wir brauchen eine zenkandidatur gesagt habe. Grund- davon betroffen sind. Wie sehr Antrag von mir und meiner Fraktion andere Arbeits- und Wirtschaftspolitik. sätzlich bin ich ein ehrgeiziger Mensch, trifft das auf Sachsen-Anhalt zu eingebracht wurde, wurde er auch be- Ich erachte gerade in der momentanen ich möchte aber auch Spaß haben und und konnten Sie aus der Opposition schlossen. Es ist manchmal durchaus Situation mehr Mitspracherecht der auf Augenhöhe arbeiten. Und ja, ich heraus etwas für die betroffenen möglich, auch aus der Opposition her- Menschen in Sachsen-Anhalt für er- möchte auch erfolgreich sein. Kinder und Eltern tun? aus erfolgreich zu sein, wenn man ein forderlich. Ein »Pandemierat«, in dem Insofern kommt der größte Druck von Mich bewegt diese unfassbare Unge- Thema glaubwürdig vertritt und dran- Landtag, Landesregierung, Wissen- mir selbst. Es gibt aber viele Menschen rechtigkeit ungemein. In meiner ersten bleibt. schaft und Forschung, Gewerkschaf- um mich herum, die mich tatkräftig un- Wahlperiode war Kinder- und Jugend- ten, Sozialverbände, Kunst- und Kul- terstützen und die mir vertrauen. Da politik mein Fachthema. Die Zahlen Sachsen-Anhalt hat gesellschaft­ turschaffende gemeinsam über den ist ein Geben und Nehmen. Die Her- armer Kinder und Jugendlicher waren liche Verschiebungen aushalten besten Weg aus dieser Krise beraten, ausforderung ist, werde ich meinen damals ähnlich hoch. Im Finanzaus- müssen. Auch erhebliche nach wäre ein sinnvolles, notwendiges Gre- eigenen Ansprüchen gerecht und de- schuss konnte ich dann sehen, dass rechts. Nicht selten aus Frust oder mium. Es reicht nicht, die Maßnahmen nen Dritter? Ich kenne diesen Charak- selbst in wirtschaftlich guten Zeiten aus dem Gefühl heraus, mit den von oben nach unten durchzudrücken. terzug von mir. Mittlerweile bin ich 44 die fließenden Steuereinnahmen zu eigenen Nöten nicht ernst genom- Sie müssen verstanden und mitgetra- Jahre alt und habe gelernt, damit um- keinem Zeitpunkt diesen Kindern und men zu werden. Können Sie das gen werden. Diesen Ansatz zu pflegen, zugehen. Manchmal stelle ich mich Jugendlichen zugutekamen. Mir wurde verstehen? mehr Miteinander, mehr Solidarität zu ganz entspannt neben mich und sage: klar, da müssen wir überparteilich ak- Was ich verstehe, sind Unsicherheit wagen, das ist aus meiner Sicht das Eva, komm mal runter, schau mal, was tiv werden, und ich bin wirklich stolz und Existenzängste. Mit großer Sorge wichtige Zukunftsthema und dafür tra- du geschafft hast und sei einfach mal darauf, auch in Sachsen-Anhalt ein beobachte ich, dass bis zu 60 Prozent gen wir als LINKE Verantwortung. stolz darauf. solches Netzwerk mit auf den Weg der Jugendlichen Angst vor der Zu- Das Gespräch führte Gisela Zimmer. Kurze Beine, kurze Wege – Keine Schulschließungen mehr! Die Schullandschaft im Landkreis nen des Landes weiter deutlich erhöht. nicht gesichert, dass landesweit ein Havel-Land und Arneburg-Goldbeck Stendal hat in den letzten 30 Jahren Proteste und Resolutionen aus betrof­ ausgeglichenes und bedarfsgerech­ sowie der Einheitsgemeinde Tanger­ erhebliche Einschnitte erlebt. Bei allen fenen Kommunalparlamenten und In­ tes Schulnetz erhalten werden kann. hütte müssen die gewählten Kommu­ allgemeinbildenden Schulformen – von teressenvertretungen verhallten wir­ Der Wegfall der bisherigen Sonder­ nalpolitiker:innen aktuell wieder Schlie­ der Grundschule bis zum Gymnasium – kungslos an der Tür des Hauses von regelungen für die Bestandsfähigkeit ßungsdiskussionen führen. Letztlich mussten Schulen geschlossen werden. Minister Tullner (CDU). Der bisher gül­ von Grundschulen in dünn besiedel­ muss auch der Kreistag sich wieder mit Das war mit schmerzhaften Prozessen tige Flächenfaktor für dünn besiedelte ten Regionen kann durch die Bildung den Auswirkungen der landesseitig auf­ verbunden. Im Landkreis Stendal wur­ Regionen wurde aus der Verordnung sogenannter Grundschulverbünde gestellten Rahmensetzung befassen den nach 2014 allein im Bereich der gestrichen. Ein geplanter Angriff auf die nicht aufgefangen werden, denn die und entsprechende Beschlüsse fällen. Grundschulen noch einmal 10 Schul­ mit viel politischem Engagement erst Mindestschüler:innenzahlen für die­ Und das, obwohl weitgehende Einigkeit standorte geschlossen. Das führt in ei­ vor wenigen Jahren eingeführten Ge­ se Verbünde halten der Realität nicht darüber bestand, dass Einschnitte in nem Kreis mit einer Gesamtfläche, die meinschaftsschulen, wie in Seehausen stand. In den Verbandsgemeinden Elbe- das Schulnetz im Landkreis beendet fast so groß wie die des Saarlandes und Tangerhütte, konnte zwar zunächst sein müssen. ist, zu deutlich längeren Schulwegen. abgewendet werden, sie sind aber der Und das muten wir den Jüngsten zu! CDU weiterhin ein Dorn im Auge. Die »Kurze Beine, kurze Wege« – das ist Der Versuch, mit der Einrichtung von Entwicklung dieser insbesondere auf mit der CDU im Land nicht zu machen. Außenstellen auf diese bedenkliche dem flachen Land beliebten Schulform Die CDU-geführte Landesregierung hat Entwicklung zu reagieren, scheiterte hin zur Schule mit gymnasialer Ober­ nicht nur die notwendige Weichenstel­ in zwei Fällen. stufe wurde zunächst verhindert. lung in der Personalpolitik im Schulbe­ reich verschlafen, sondern verschärft Im letzten Jahr setzte das CDU-geführ­ Eine parlamentarische Initiative der erheblich die Situation durch weitere te Bildungsministerium Sachsen-An­ Landtagsfraktion DIE LINKE zur Än­ Vorgaben. Wir brauchen endlich eine an halts eine neue Verordnung zur Schul­ derung der Verordnung zur Schulent­ den Bedürfnissen orientierte Bildungs­ entwicklungsplanung ab dem Jahr 2022 wicklungsplanung 2022 scheiterte im politik. DIE LINKE ist bereit, hier Ver­ in Kraft. Damit wird in der Konsequenz Herbst 2020 an den erforderlichen antwortung zu übernehmen, und steht der Druck auf die Schulträger insbe­ Mehrheiten. Durch die jetzt festge­ konsequent für eine Stärkung des öf­ sondere in ländlich geprägten Regio­ schriebenen Rahmenbedingungen ist fentlichen Schulwesens. Katrin Kunert Unsere Direktkandidat:innen

Mein Name ist Anke Hain, ich bin in Rogätz an der Elbe aufgewachsen. Schon als Kind paddelte ich im Kanu gegen den Elbstrom. Irgendwie be­ Wulf Gallert: Ich komme aus der wunderschö­ Anisa Fliegner: Ich wurde 1975 als Tochter ei­ stimmt diese Anstrengung mein ganzes Leben. nen Stadt Havelberg. Bin dort geboren, zur nes Inders und einer Polin in geboren und Ich machte die Berufsausbildung mit Abitur in Schule gegangen und habe dann dort später habe dort bis zu meinem 12. Lebensjahr gelebt. Gardelegen, lernte Landmaschinenschlosserin. einige Jahre als Lehrer gearbeitet. Anfang der Nach dem Abitur, das ich 1995 in Baden-Würt­ 1984 bewarb ich mich bei der NVA. Das Offi­ neunziger Jahre habe ich für kurze Zeit das Ju­ temberg abgelegt habe, bin ich zum Jurastudium ziersstudium in Zittau beendete ich als Diplom­ gendfreizeitzentrum der Domstadt geleitet. wieder nach Berlin zurückgekehrt. Irgendwann ökonomin, danach arbeitete ich bis 1990 im Aus­ Obwohl ich inzwischen mit meiner Frau und un­ ist es mir dann dort zu laut und zu voll geworden bildungszentrum Burg. Ab 1991 fand ich eine seren beiden Söhnen in lebe, hat und ich habe den Mietenwahnsinn in Berlin nicht neue Herausforderung im öffentlichen Dienst. mich meine alte Heimat nie losgelassen. mehr ausgehalten. In der Bundeswehrverwaltung war ich in ver­ Deshalb habe ich mich zur Landtagswahl 2021 Inzwischen arbeite ich als Rechtsamtsleiterin in schiedenen Bereichen und an verschiedenen für den Wahlkreis Havelberg-Osterburg bewor­ der Hansestadt Salzwedel und genieße es seit Dienstorten tätig. Jetzt arbeite ich im Haupt­ ben und wurde von meiner Partei hier als Di­ über drei Jahren, mit meinem Mann und meinen zollamt Magdeburg. rektkandidat nominiert. Dieser schöne Teil des beiden Kindern hier in der Altmark zu wohnen. In der Zeit der Pandemie ist solidarisches Han­ Landes Sachsen-Anhalt hat den Menschen, die Hier haben wir den Platz, um unsere Hobbys deln von jedem wichtiger denn je. Menschlich­ hier leben, aber auch jenen, die als Gast hierher auszuleben und Haustiere zu halten. Der Weg keit, ein respektvoller Umgang miteinander und kommen wollen, viel zu bieten. Wofür ich aber an die Elbe oder in den Wald ist kurz – ich kann Zuverlässigkeit sind dabei wichtige Bausteine. kämpfen will, ist, die Voraussetzungen für ein mich an der Natur erfreuen. Ich möchte mich für die Stärkung des Ehrenam­ gutes Leben in unserer Region zu verbessern. Voraussetzungen für ein zufriedenes Leben sind tes auf allen Ebenen einsetzen. Mit aller Kraft will ich mich für eine wohnort­ aber auch eine funktionierende Infrastruktur Auch dem Ausbau von mehr barrierefreien Treff­ nahe gesundheitliche Versorgung und ein be­ und ausreichende Daseinsvorsorge. Dazu ge­ punkten für Jung und Alt mit jeweils Zugang zu darfsgerechtes öffentliches Verkehrsangebot hört auch die digitale Infrastruktur – sie ermög­ öffentlichem WLAN gilt meine Aufmerksamkeit. einsetzen. Ich werde mich gegen ein weiteres licht digitale Teilhabe und gleichen Zugang zu Eine Betreuung durch Fachpersonal ist in diesen Schulsterben in der Region engagieren. Bildungsangeboten. Dafür möchte ich kämpfen! niedrigschwelligen Einrichtungen anzubieten. Deshalb werbe ich um Ihre Stimme für mich als Deshalb werbe ich um Ihre Stimme als Direkt­ Ich werbe um Ihre Stimmen als Direktkandidatin Direktkandidat und für die Partei DIE LINKE. kandidatin und für die Partei DIE LINKE. und für die Partei DIE LINKE. Mehr Chancen LANDTAGSWAHL 2021 IN SACHSEN-ANHALT durch bessere Bildung – für alle und von Anfang an!

Bildung ist der Schlüssel für die Zu- onen in Bildung wollen wir verhindern, mehr praxisorientiertes Lernen ein kunft – das bestreitet kaum jemand. dass der Bildungserfolg der Kinder und polytechnisches Profil herausbilden. Doch getan wird dafür seit Jahren viel Jugendlichen weiterhin so stark von ih- Außerdem sollen sie künftig alle schu- zu wenig. Die schlimmsten Defizite in rer sozialen Herkunft abhängt. lischen Abschlüsse einschließlich der unserem Schulsystem sind der Lehr- Fachhochschulreife und des Abiturs kräftemangel, die fehlende Perspek- Dazu zählt eine Ausbildungs- und Ein­- anbieten können. tive für die Schulsozialarbeit, der Still- stellungsoffensive, um schnellstmög- stand auf dem Weg zu einer inklusiven lich bis zu 2 000 zusätzliche Lehrkräf- Unsere besondere Unterstützung brau- Schule, die mangelnde Integration von te und bis zu 1 000 zusätzliche päda­- chen vor allem die vielen Schüler:in­- Schüler:innen mit Migrationserfahrun- gogische Mitarbeiter:innen und Schul­ nen, die jedes Jahr unsere Schulen gen und nicht zuletzt der Rückstand sozialarbeiter:innen bedarfsgerecht ohne einen regulären Schulabschluss in der digitalen Ausstattung. Das sind in den Schulen einsetzen zu können. verlassen. Für sie ist es äußerst schwer, Thomas Lippmann die Folgen von fast 20 Jahren CDU-Re- Es gilt aber auch, digitale Lernformen später im Leben richtig Fuß zu fassen – gierungen in Sachsen-Anhalt, in denen künftig für alle nutzbar zu machen. Da- für sie und für uns alle werden wich- entwickeln und voneinander lernen die Qualität der schulischen Bildung für sollen die Schulen schneller Glasfa- tige Potenziale vergeudet. Wir wollen können. Wir wollen, dass alle Kinder und der Schulabschlüsse immer weiter seranschlüsse für ein leistungsfähiges deshalb durch mehr individuelle För- die Tageseinrichtungen wieder unein- gesunken ist. Wir wollen das ändern Internet und jede Schülerin und jeder derung sowie Angebote für »Produkti- geschränkt für täglich 10 Stunden be- und den Mangel in unseren Schulen Schüler ein internetfähiges Gerät und ves Lernen« und »Werkstattunterricht« suchen können und dieser Besuch für beenden. einen Internetzugang erhalten. die Möglichkeiten zur Erlangung eines die Eltern beitragsfrei ist. Außerdem Schulabschlusses verbessern und er- wollen wir bis zu 3 000 Erzieher:innen Während der Zeit der Pandemie wur- In den letzten Jahren haben sich die weitern. zusätzlich einstellen und die Arbeit mit den durch die teilweise oder voll- Gemeinschaftsschulen als Schulform dem bewährten Programm »Bildung ständige Aussetzung des Präsenzun- für längeres gemeinsames Lernen eta- Bei der Bildung kommt es vor allem auf elementar« intensivieren. terrichts viele Schüler:innen in ihrer bliert, weil hier die Entscheidung über einen gelingenden Anfang an. Deshalb Entwicklung zusätzlich benachteiligt. den weiteren Bildungsweg länger of- müssen die Kindertageseinrichtungen Sachsen-Anhalt soll sich zu einem Bil- Wir wollen die erforderlichen Ressour- fengehalten wird. Diese Schulform noch stärker als Orte frühkindlicher Bil- dungsland mit besseren Chancen für cen mobilisieren, um diese Nachteile wollen wir wieder stärker fördern. dung profiliert werden, wo die Kinder alle entwickeln und das von Anfang an! auszugleichen. Durch höhere Investiti- Gemeinschaftsschulen sollen durch in der Gemeinschaft aufwachsen, sich Thomas Lippmann Wer bezahlt die Krise? Die Landtags- und Bundestagswahl der Kosten der Pandemie, übrigens kommen würde – je nach Ausgestal- 2021 werden mit ihrem Ausgang ei- auch 65 Prozent der befragten CDU- tung – zwischen 70 und 93 Prozent von ne Frage beantworten, die die Politik Wähler:innen. Aber ganz gleich ob dem reichsten Tausendstel der Bun- der nächsten Jahre dominieren wird. Vermögensabgabe oder Vermögens- desrepublik getragen werden. Die Frage lautet: Wer bezahlt die Kri- steuer, die direkt in den Landeshaus- se? Hier stehen sich zwei Strategien halt fließen würde, die Besteuerung Natürlich gibt es auch andere Wege, gegenüber. der großen Vermögen hat auch noch die Kosten der Krise zu finanzieren. Be- eine andere Funktion. Die starke Kon- reits im Januar diesen Jahres hat CDU - DIE LINKE will für gute Schulen, gute zentration von Geld in den Händen des Finanzminister Richter gefordert, dass Kinderbetreuung, für ein leistungsfä- reichsten Tausendstels in Deutschland der Haushalt Sachsen-Anhalts für 2022 higes staatliches Gesundheitswesen, hat fatale Auswirkungen auf unsere um etwa 7,5 Prozent gegenüber dem für eine Rentengarantie und vieles Gesellschaft insgesamt, denn Kon- Jahr 2021 zusammengestrichen werden mehr die öffentlichen Haushalte stär- zentration von Geld ist immer auch ei- muss. Berücksichtigt man dabei, dass ken. Dazu braucht es Geld und dieses ne Konzentration von Macht. Macht, sich viele Ausgaben gar nicht so schnell Geld ist ausreichend in unserer Gesell- die sich politisch nicht kontrollieren senken lassen, bedeutet ein solches schaft vorhanden. lässt, sondern so stark ist, dass ge- Vorhaben ein radikales Zusammenstrei- wählte Politiker:innen wie Bettler um chen von vielen Dingen, die uns wichtig Auch und gerade während der Kri- die Gunst der Superreichen ringen. So sind. Die Kommunen würden noch är- se wuchsen sowohl international als etwas aber macht eine Gesellschaft mer werden. Es könnte kein Personal auch in Deutschland die großen Ver- kaputt und deswegen ist es wichtig, für Schule und Polizei eingestellt wer- mögen weiter stark an, während vie- dern eine Vermögensabgabe, die über die finanzielle Macht einiger weniger den. Krankenhäuser würden weiter an le Menschen in unserem Land in exis- einen Zeitraum von 20 Jahren jährlich zu beschneiden. Private verkauft und damit dem öffent- tenzielle Bedrängnis gerieten. Diese zwischen 17 und 34 Milliarden Euro lichen Einfluss entzogen werden. Entwicklung vollzieht sich aber schon zur Unterstützung der öffentlichen Natürlich kennen wir die Argumente seit vielen Jahren. Der frühere SPD- Daseinsfürsorge bereitstellen würde. der Gegner:innen einer solchen Ver- Das sind die Alternativen, die 2021 Bundeskanzler Gerhard Schröder hat- Übrigens ist diese Idee im Grundsatz mögensbesteuerung. Sie verbreiten zur Wahl stehen. Eine Wahl zwischen te zusammen mit den Grünen eine nicht neu. Sie ist schon einmal in der Falschmeldungen und behaupten, LINKE und CDU im Juni in Sachsen- grundgesetzkonforme Vermögens- Bundesrepublik Deutschland umge- dass dann das sprichwörtliche kleine Anhalt und im September bundesweit. besteuerung verhindert. Angela Mer- setzt worden, und zwar von dem CDU- Häuschen von Oma und Opa vom Staat Und weil es entscheidend ist, welche kel hat diese Politik zugunsten einiger Bundeskanzler Konrad Adenauer. weggenommen werden würde, was na- dieser beiden Möglichkeiten Realität Tausend Familien in der Bundesrepu- türlich Unsinn ist. Die Vorschläge einer wird, ist es so wichtig, dass jede:r zur blik fortgeführt. Und selbst jetzt, in Mit diesem Vorschlag trifft DIE LINKE solchen Vermögensbesteuerung ge- Wahl geht. Noch eine letzte Bemer- der Corona-Krise, reagiert die CDU den Nerv der Menschen in Sachsen- hen von Freibeträgen pro Person von kung: Im Gegensatz zur LINKEN sagt auf die Vorschläge, endlich die Super- Anhalt. Im September 2020 befür- bis zu zwei Millionen Euro aus. Erst ein die AfD nicht, woher sie das Geld für ih- reichen für die Finanzierung der Krise worteten 62 Prozent der Befragten in Vermögen, das darüber liegt, würde re Forderungen nehmen will. Eine Ver- heranzuziehen, allergisch und malt unserem Land nach einer von uns be- überhaupt zur Besteuerung herangezo- mögensbesteuerung lehnt sie genauso Schreckensgespenster an die Wand. auftragten Umfrage zu Stimmungen gen werden und jährlich das Vermögen ab wie die CDU, weil sie sich – auch DIE LINKE ist die einzige Partei, die und Meinungen im Land eine solche zwischen 0,5 und 2 Prozent belasten. wie die CDU – mit den wirklich Mächti- sich mit den Mächtigen anlegt. Wir for- Vermögensabgabe zur Finanzierung Das gesamte zusätzliche Steuerauf- gen in diesem Land nicht anlegen will. Neustart nach Corona erfordert neuen Lastenausgleich

Die Corona-Pandemie stellt die Kom- zusätzlich und Liquiditätsengpässe munen personell und finanziell vor be- sind hier vorprogrammiert. Die Kom- sondere Herausforderungen, denn sie munen werden im Ergebnis all dessen sind es, die die getroffenen Maßnah- auch für die nächsten Jahre auf zusätz- men umzusetzen haben. Sie sind das liche Finanzhilfen angewiesen sein. Rückgrat der Gesellschaft. Die Verwal- Ohne einen weiteren Rettungsschirm tung muss trotz weitgehender Arbeit zum Ausgleich von Einkommens- und im Homeoffice funktionsfähig gehal- Gewerbesteuerverlusten werden die ten werden und für die Bürger:innen Kommunen die notwendigen Investiti- erreichbar sein. Besonders gefordert onen nicht auf den Weg bringen kön- sind die Gesundheits- und Ordnungs- nen, die wiederum notwendig sind, ämter, die jedoch weder personell um die Wirtschaft wieder anzukur- noch finanziell für die bestehende Si- beln. DIE LINKE fordert bereits seit tuation ausgestattet sind. Vielmehr Jahren eine Weiterentwicklung der rächt sich jetzt, dass gerade im Ge- Gewerbesteuer zu einer Gemeinde- sundheitsbereich über die Jahre Stel- wirtschaftssteuer, die die Einnahmen len den Sparmaßnahmen zum Opfer der Städte und Gemeinden nachhaltig gefallen sind, mit der Folge nunmehr stärken würde. Ohne eine nachhaltige völlig überlasteter Gesundheitsämter. Verbesserung der Kommunalfinanzen Der Bund hat zwar schnell finanzielle sind Investitionen in kommunales Ei- Hilfen für Personal, Digitalisierung und gentum dauerhaft auf Hilfen von Bund moderne Strukturen im öffentlichen und Land angewiesen. Hier besteht Gesundheitsdienst bereitgestellt, um dringender Handlungsbedarf – wenn die Versäumnisse der vergangenen nicht in der Reform der Kommunalfi- Jahre auszugleichen, wichtig ist aber nanzen, dann in Form eines kommuna- für die kommunalen Träger auch über len Investitionsprogramms. 2026 hinaus ein angemessener finan- zieller Ausgleich für den Personal- und Sachkostenaufwuchs. Altschulden­regelung für Kommunen Die Krise zeigt somit im Ergebnis ein Gesundheitssystem, das seit Jahren Und auch die Altschuldenfrage, die ge- kaputtgespart wurde, während Profit rade strukturschwächere Kommunen und Effizienz den Gesundheits- und betrifft, ist noch nicht gelöst. Hier ist Pflegebereich bestimmten. Hier hat eine Länderlösung gefragt. Hessen hat die Politik versagt. Und auch der enor- mit der Hessenkasse ein eigenes Pro- me Nachholbedarf beim Ausbau der gramm aufgelegt. DIE LINKE hat im digitalen Infrastruktur ist uns in der Landtag dazu eine Debatte angestoßen, in der Lage, schnell und großzügig Al- tigt und Verkehrsströme werden sich Krise vor Augen geführt worden. die darauf abzielt, mithilfe der Investiti- ternativen aufzuzeigen, wie Gutscheine infolgedessen verändern. Die Innen- onsbank ein eigenes Programm zur Un- oder Liefermöglichkeiten. städte stehen nicht nur aufgrund des terstützung der Kommunen aufzulegen. Online-Handels vor einem grundlegen- Kommunen brauchen eine Die Corona-Pandemie hat noch einen den Wandel. All dies wird das Leben in bessere Finanz­ausstattung weiteren Missstand in der Gesellschaft den Kommunen beeinflussen. statt neuer finanzieller Hilfen Missstände wurden deutlich gemacht – die Konzeptionslo- in der Krise deutlich sigkeit im Bildungsbereich. Seit langem Die Corona-Krise hat für die kommu- redet die Politik von der Digitalisierung Vermögens­abgabe nalen Haushalte erhebliche Folgen, Vor allem die Schwächsten der Gesell- im Bildungswesen, doch die Pandemie gegen Corona-Schulden womit für die Städte und Gemeinden schaft sind von der Corona-Krise stark hat schonungslos aufgezeigt, dass es einschneidende Folgen vorprogram- getroffen worden. Viele Leistungen, sowohl an der digitalen Infrastruktur Die Corona-Pandemie hat die Staats- miert sind. So droht nach den pan- insbesondere für Kinder, sind nicht als auch an überzeugenden Konzepten schulden anwachsen lassen. Spätes- demiebedingten Schließungen das mehr angekommen, da Einrichtungen für den Online-Unterricht fehlt. Dabei tens nach den Bundestagswahlen wird wirtschaftliche Ende von gastronomi- geschlossen oder Angebote weggefal- darf man auch nicht vergessen, dass die Frage, wer die Folgen der Corona- schen Einrichtungen und Einzelhan- len sind. So konnten zum Beispiel durch nicht alle Schülerinnen und Schüler so Krise bezahlt, beantwortet werden delsgeschäften, was insbesondere in die Schließung von Kitas und Schulen gut ausgestattet sind, dass sie von zu müssen. Ab 2022 soll die Schulden- den Innenstädten sichtbar sein wird. die im Bildungs- und Teilhabepaket vor- Hause aus online unterrichtet werden bremse wieder gelten. Der Staat kann Bereits jetzt sind die Steuereinnahmen gesehenen Leistungen zur Teilhabe am können. Die Kommunen als Schulträ- entweder sparen und damit Ausga- der Kommunen eingebrochen und die sozialen und kulturellen Leben für Kin- ger müssen auch diese Aufgabe stem- ben drastisch kürzen oder aber seine finanziellen Belastungen zum Beispiel der oft nicht mehr abgerufen werden, men. Dank des Digitalpakts werden in Einnahmen – also Steuern – erhöhen. durch Mehrausgaben für Hygienemaß- und die Kommunen waren leider nicht den nächsten Jahren in den Städten Damit stellt sich die Frage nach einer nahmen gestiegen. Dieses finanzielle und Gemeinden Millionen für die digi- gerechten Verteilung der Folgekosten. Ungleichgewicht wird auch zukünftig tale Ausstattung der Schulen ausgege- Wir fordern eine mit dem Grundgesetz die kommunalen Haushalte bestimmen ben. Vernachlässigt werden darf dabei im Einklang stehende Vermögensab- und die Planungsunsicherheit ist trotz aber nicht, dass damit ein weiterer fi- gabe. Diese Abgabe würde einmalig Corona-Konjunkturpaket aus 2020 an- nanzieller Aufwuchs verbunden ist. für Milliardäre und Multimillionäre er- gesichts der dynamischen Entwicklung Denn es wird weiterhin die Aufgabe der hoben, soll über 20 Jahre in Raten ab- in der Krise groß. Die Übernahme der Kommunen und Schulträger sein, Be- bezahlt werden und würde weniger als Gewerbesteuerausfälle für 2020 darf trieb, Support und Wartung der Tech- ein Prozent der Bevölkerung betreffen. deshalb auch kein einmaliger Akt blei- nik in den Schulen sicherzustellen. ben. Insbesondere die Eigenbetriebe Langfristig kommt niemand daran vor- der Kommunen sind betroffen, da sie In jeder Krise liegen bekanntlich auch bei, die Frage zu beantworten, wie die nicht an den Hilfsprogrammen des Chancen, und so hat die Pandemie den Kosten der Krise bewältigt werden sol- Bundes teilhaben dürfen. Die Einnah- Städten und Gemeinden den dringend len und wer damit schlussendlich zur meausfälle in den Bereichen Kultur, notwendigen Digitalisierungsschub Kasse gebeten wird. Sie als Wähler:in ÖPNV, Schwimmbäder und Kitas belas- nolens volens verpasst. Zukünftig wer- werden dafür bei den Wahlen die Wei- ten damit die kommunalen Haushalte den wohl weniger Büroflächen benö- chen stellen. Flächendeckende Gesundheitsversorgung auch für den ländlichen Raum sichern! Ich wurde im Havelberger Kranken­ ches Ziel Rendite ist. Gesundheit ist Wulf Gallert haus geboren, ein Krankenhaus, das keine Ware! Aber genau darauf ist fordert auf der es trotz des bewundernswerten und das gegenwärtige Gesundheitssys­ Demonstration im Januar 2020 aufopferungsvollen Kampfes vieler tem ausgerichtet. Die Honorierung den Erhalt des Menschen aus der Region leider nicht von Leistungen seitens der Kranken­ Havelberger mehr gibt. kassen erfolgt zu oft nach rein techni­ Krankenhauses schen Parametern, d. h. nach Fallzah­ Seit der Ankündigung des privaten Kli­ len, und vergisst das Krankheitsbild nikbetreibers KMG im Januar 2020, der Menschen. Krankenhäuser rentie­ das Krankenhaus schließen zu wollen, ren sich vor diesem Hintergrund erst habe ich mich vor Ort, auf der Kreis­ dann, wenn bei möglichst niedrigen ebene, im Landtag und gegenüber der Kosten viele teure Fälle in kurzer Zeit Landesregierung für den Erhalt des behandelt werden. Dieses Fallpau­ Standortes stark gemacht. Die Ergeb­ schalen-System führt vor allem klei­ nisse des Kampfes sind jedoch unbe­ nere Krankenhäuser in die Krise. Der friedigend, weil die Rahmenbedingun­ Staat »vergoldet« derzeit sogar solche gen unbefriedigend sind! Schließungspläne. Das ist perfide!

Worum geht es im Einzelnen? Das Das Fallpauschalen-System zur Ab­ Krankenhaus der Domstadt sollte rechnung von Gesundheitsleistungen nach 20 Jahren im Eigentum des Kon­ gehört auf Bundesebene abgeschafft. zerns KMG geschlossen werden, weil Es kommt ja auch niemand auf die Idee, es für diesen nicht rentabel genug war. Gelder für die Feuerwehren nach der Die Patientinnen und Patienten sollen Zahl und Größe der im letzten Jahr ge­ künftig in das konzerneigene Kran­ löschten Brände zu bemessen. Brand- kenhaus nach Kyritz fahren. Die sim­ wie Gesundheitsschutz müssen be­ ple Logik dahinter ist: gleiche Einnah­ darfsgerecht vorgehalten werden. Patient:innen aus dem Havelberger deckende stationäre Gesundheitsver­ men, weniger Kosten. Die Qualität der Raum vor Ort behandelt werden kön­ sorgung überall im Land garantieren Gesundheitsversorgung in Havelberg, In Havelberg wurde aber noch ein an­ nen, statt in konzerneigenen Kranken­ soll. Mit der Salus GmbH gibt es im die schlechte Erreichbarkeit von Kyritz deres Problem deutlich. Da der Ge­ häusern im Land Brandenburg. Altmarkkreis Salzwedel ein gutes Bei­ mit Bus oder Bahn, spielten in dieser sundheitsbereich durch neoliberale spiel dafür, wie die Kooperation zwi­ Rechnung keine Rolle. Politik wie ein Markt strukturiert ist, Die Konkurrenz unterschiedlicher Trä­ schen Land und Landkreis funktionie­ konkurrieren verschiedene Träger der ger im Krankenhausbereich führt da­ ren kann. Mein Ziel ist es, gerade für Ein System, welches diese Logik för­ Gesundheitsversorgung untereinan­ rüber hinaus zu Qualitätsverlusten, unsere ländliche Region im Norden dert, ist krank und muss politisch ver­ der, doch leider nicht zum Wohl der Pa­ weil Renditeerwartungen von Kapi­ des Landes die stationäre Gesund­ ändert werden. Krankenhäuser müs­ tienten. Diese Konkurrenz führt dazu, taleignern bedient werden müssen. heitsversorgung in öffentlicher Hand sen für die Versorgung der Menschen dass die KMG die Immobilie des Kran­ DIE LINKE kämpft deshalb für eine ge­ zu sichern. Denn es bleibt dabei: auch und gerade im ländlichen Raum kenhauses in Havelberg nicht an einen meinsame Krankenhausgesellschaft Gesundheit ist keine Ware! zur Verfügung stehen. Sie dürfen keine anderen Träger abgeben möchte. Da­ des Landes Sachsen-Anhalt und sei­ Wulf Gallert – Direktkandidat im Unternehmen sein, deren vordringli­ mit soll verhindert werden, dass die ner Landkreise, welche die flächen­ Wahlkreis Havelberg-Osterburg Digitalisierung – ein Perspektivenöffner für die Altmark Der Kampf gegen Netzsperren und für ternehmen abhängig zu sein. Außer­ nicht an eine:n Vertragspartner:in ge­ Bürger- und Freiheitsrechte hat mich dem sollen offene Lehr- und Lernma­ schickt werden können. politisiert. Mir ist wichtig, dass wir uns terialien verwendet werden. Wichtig gegen die immer weiter um sich grei­ ist, dass Lehrer:innen freigestellt wer­ Die Digitalisierung muss auch in den fende Überwachung der Menschen den, damit sie sich um die Betreuung Verwaltungen Sachsen-Anhalts voran­ stellen. Dazu gehört, dass es keinen der Lernplattform kümmern können. schreiten. Bis Ende 2022 sollen die Ver­ Einsatz von Staatstrojanern geben Aber ebenso wichtig ist auch die Wei­ waltungsleistungen nach dem Online­ darf. Auch Videoüberwachung führt terbildung, um digitale Lernwerkzeu­ zugangsgesetz digital zugänglich sein. nicht zu mehr Sicherheit, denn keine ge und Plattformen sicher und sinn­ Bei der Software sollte in den Verwal­ Kamera kann Straftaten im öffentli­ voll anzuwenden, denn allein mit der tungen vornehmlich auf Open-Source- chen Raum verhindern. Technik ist es nicht getan. Nicht nur Software und offene Standards gesetzt für die Grund- und weiterführenden werden, um eine Abhängigkeit von ein­ Es geht aber nicht nur um Freiheits­ Schulen, sondern auch für die Hoch­ zelnen Softwareunternehmen zu mini­ rechte, sondern auch um digitale schule Magdeburg-Stendal sind Open mieren. Bei offenen Standards kann ein Teilhabe und Daseinsvorsorge. Die Access, offene Forschungsdaten und Datenaustausch mit geringerem tech­ Digitalisierung hat inzwischen jeden digitale Lehrformate wichtig. nischem Aufwand möglich gemacht Lebensbereich erreicht. Die Corona- werden. Leider werden bei vielen Soft­ Pandemie hat gezeigt, wie wichtig ein Eine gut ausgebaute digitale Infra­ wareprodukten Daten an den Hersteller schneller Internetzugang ist – Stich­ struktur ist auch wichtig für Arbeit­ weitergeleitet. Bei Open-Source-Soft­ wort: Homeoffice und Homeschoo­ nehmer:innen, Selbständige und ware ist der Quellcode der Software ling – und wie schlecht der Stand der kleine Unternehmen. Nur dann kann einsehbar und deshalb kann eine sol­ Digitalisierung in Sachsen-Anhalt man verlässlich im Unternehmen, im che Weiterleitung einfach unterbunden ist. Hier hat die Kenia-Koalition ver­ Homeoffice oder in einem Co-Wor­ werden. Gerade in der Verwaltung ist sagt. Zunächst einmal benötigt jede:r se, sowohl im Upstream als auch im king-Space arbeiten und braucht der Umgang mit persönlichen und oft Schüler:in ein digitales Endgerät, um Downstream, damit die Schüler:innen nicht zu befürchten, dass bei einer sensiblen Daten an der Tagesordnung. die Online-Lernplattformen überhaupt mit den Lernplattformen auch effektiv wichtigen Videokonferenz die Über­ Daher ist der Schutz dieser Daten von nutzen zu können. Weiterhin brauchen arbeiten können. Diese Lernplattfor­ tragungsrate einbricht, man Vergabe­ großer Bedeutung. alle Schulen und alle Schüler:innen men sollen auf Open-Source-Software unterlagen nicht mehr vor Fristablauf Anisa Fliegner – Direktkandidatin im Land schnelle Glasfaseranschlüs­ basieren, um nicht von einzelnen Un­ übertragen kann oder große Dateien im Wahlkreis Stendal Für einen LANDTAGSWAHL 2021 IN SACHSEN-ANHALT öffentlichen Klinikverbund kommunaler Krankenhäuser

Eine Lehre aus der Corona-Pandemie terhin für faire Löhne streiten. Die Ge- steht aus unserer Sicht schon fest: haltsunterschiede zwischen priva- Das Gesundheitssystem muss wie- ten und öffentlichen Krankenhäusern der auf einer stabilen Basis stehen. sowie in Ost und West sind eklatant. Konzerne kaufen Kranken­häuser und Abwanderung ist die Folge. Deshalb Pflegeeinrichtungen – diese Entwick- ist der Arbeitskampf der Beschäftig- lung hat in Sachsen-Anhalt enorm ten für einen Tarifvertrag so wichtig. zugenommen mit fatalen Folgen. Um Ameos, mittlerweile an zehn Standor- darüber miteinander ins Gespräch zu ten in Sachsen-Anhalt präsent, zeigt, kommen, trafen sich Holger Waack, wie wichtig es ist, künftige Privatisie- Oberarzt in Aschersleben und Be- rungen konsequent zu verhindern. triebsrat in der dortigen Ameos-Klinik, und der LINKEN-Politiker Gregor Gysi. Gysi: Mit einer Privatisierung steigt der eh schon starke Druck des wirt- ten EU-Ländern an, um den Weggang rufsgruppen immer weiter abnimmt. Gysi: Herr Oberarzt, ich beobachte schaftlichen Handelns in den Kliniken langjähriger Kolleginnen und Kollegen Leider denken viele nur an sich statt schon lange, dass sich Ameos als Pri- weiter an. Die Privatisierung hat im- zu kompensieren. Dann wird argumen- an die gesamte Belegschaft. vatkonzern gerade in Sachsen-Anhalt mer zum Ziel, Gewinn zu machen und tiert, der Weggang von Fachkräften an den ehemaligen Kreiskrankenhäu- zu steigern und Kosten niedrig zu hal- entspräche der natürlichen Fluktuati- Gysi: Als wenn das alles nicht schon sern massiv bedient, um mit der Kran- ten. Fließt kein Gewinn mehr, werden on. Die Klinik-Kette Ameos stand aus schlimm genug sei, gab es im Pande- kenversorgung Gewinne zu maximie- die Häuser geschlossen. Die Kranken- meiner Sicht bislang für Tarifflucht, für mie-Jahr 2020 sogar Schließungen ren. In Ihrem Krankenhaus werden die häuser sind durch die politischen ungleiche Gehälter bei gleicher Arbeit. von Kliniken. Und das in einer äußerst Beschäftigten unterdurchschnittlich Rahmenbedingungen zu Rendite- belastenden Situation für das Gesund- bezahlt. Von 600 Euro weniger als in Objekten geworden statt zu Orten Gysi: Die Pandemie hat noch einmal heitssystem und alle Menschen. öffentlichen Kliniken ist dort die Rede. der Gesundheitsversorgung. sehr deutlich gezeigt: In einem Kran- Die durch die Krise hervorgerufenen Tarifverhandlungen lehnt das Unter- kenhaus muss man sich vornehmlich Mehrkosten im Gesundheitsbereich nehmen ab. Noch schlimmer, Sie als Waack: Genau. Und durch die Prämis- um Gesundheit kümmern, nicht um sollen, so ein Vorschlag des Bundes- Betriebsrat sollten zwischenzeitlich se der Gewinnmaximierung verkommt Profite. Dafür braucht die Gesund- gesundheitsministers Jens Spahn, die aus der Klinik geworfen werden. bei vielen privaten Klinikbetreibern die heitsversorgung eine stabile Finanzie- öffentlichen Krankenversicherungen Gesundheitsleistung am Patient zur rung durch die öffentliche Hand sowie zahlen und damit jeder einzelne Bei- Waack: Ja, das stimmt. Ich habe mich Ware. Das Personal wird ausgedünnt eine klare politische Zuständigkeit, tragszahler – das heißt am Ende wieder allerdings erfolgreich gegen diese und schlecht bezahlt. Ameos selbst um private Klinikbesitzer wenigstens weniger Netto vom Brutto statt Tarif- Maßnahmen gewehrt und werde wei- wirbt Fachkräfte aus den benachbar- zu prüfen. verträge und Krisenzuschlag.

Waack: Wir brauchen eine Tarifbin- Waack: Ich bin sehr traurig darüber. dung für alle an der klinischen Pati- Wir als Betriebsräte sind gut vernetzt entenversorgung Beteiligten. Das untereinander und waren bestürzt, als schließt Pflegekräfte und ärztliches, im letzten Jahr in Havelberg das einzi- aber auch nicht medizinisch tätiges ge Krankenhaus vollständig geschlos- Personal ein. Die Löhne müssen sich sen wurde. Der private Investor sah es an denen des öffentlichen Dienstes vermutlich als lukrativer an, die medi- orientieren. Die Beschäftigen brau- zinische Versorgung zugunsten von chen finanzielle Sicherheit, um sich Pflegeeinrichtungen aufzugeben. Sol- gut um Patienten kümmern zu können. che Managemententscheidungen im Gesundheitswesen haben, nicht nur Gysi: Ja, Tarifverträge wären wichtig. in Sachsen-Anhalt, krankenhausfreie Aber sie fallen nun einmal nicht vom Regionen zur Folge. Himmel. Das Pflegepersonal muss in die Gewerkschaften zurückkehren, Gysi: Der Artikel 2 des Grundgesetzes dazu gehören im Übrigen auch die Ärzte. steht für den Schutz der psychischen Woran liegt es eigentlich, dass sie sich und physischen Gesundheit eines oftmals den Streiks oder kollektiven jeden Menschen ein. Von einer Zwei- Tarifverhandlungen entziehen? Klassen-Gesellschaft bei der Gesund- heitsversorgung ist dort keine Rede. Waack: Die privaten Kliniken wollen Gleiche Arbeit muss auch gleich be- die Mitbestimmung des Personals ver­- zahlt werden, egal ob als Angestellte hindern. Die Beteiligung der Ärzte- im privaten Unternehmen oder öffent- schaft an den Streiks zu Jahresbeginn lichen Dienst. Die Kette der Unruhen 2020 ließ auch in Aschersleben sehr zu unter dem Klinikpersonal in Sachsen- wünschen übrig. Viele Ärztinnen und Anhalt muss mit zeitgemäßer, an Tarife Ärzte werden außertariflich bezahlt, gebundener Bezahlung beantwortet was dazu führt, dass die Solidarität un- werden. Das Outsourcing muss ter den Ärzten und zwischen den Be- ebenfalls beendet werden. Zusammenhalt LANDTAGSWAHL 2021 IN SACHSEN-ANHALT

Gemeinsam mit meinem Mann unter­ amt. Und das ist verständlich, denn die Anke Hain stütze ich seit 2015 Familien aus Af­ Aufgaben in der Erwerbsarbeit werden engagiert sich ghanistan und Syrien auf dem Weg in immer anspruchsvoller. Ihre Erfüllung im Netzwerk ihre noch fremde, neue Heimat. Der wird in immer kürzerer Zeit abverlangt, »Neue Nachbarn« ist für die Familien nicht einfach, denn egal ob im Büro, im Krankenhaus, im für sie ist in Deutschland alles anders, Kindergarten oder an der Werkbank. alles neu. Die Menschen werden physisch und psychisch am Arbeitsplatz ausgebeu­ Madina sagte einmal zu mir: »Anke, in tet. Wer nicht mithält, wird krank, wird Syrien gibt es jeden Tag Bomben; und entlassen oder durch neue, junge Ar­ hier in Deutschland gibt es jeden Tag beitskräfte ersetzt. Papier, Papier!« Und sie lachte. Das konnte ich nur bestätigen. Jedes Formu­ Deshalb bleibt wenig Zeit für Politik lar muss genauestens ausgefüllt wer­ und Ehrenamt. Aber sind Menschen, den – Fehler werden materiell wirksam. die sich im Ehrenamt engagieren, für eine solidarische Gesellschaft kämp­ Mit Unterstützung der Bürgerinitiative fen oder ihre Zeit für politische Arbeit Stendal und des Deutschen Roten Kreu­ einsetzen für unser Zusammenleben zes bieten wir in unserem Treffpunkt nicht sehr wichtig? Wie soll die Teilha­ »nebenan« in Tangerhütte entsprechen­ be an Politik und Gesellschaft sicher­ de Hilfe an. Wir bringen junge und ältere gestellt werden, wenn alles so sehr auf Mitbürger:innen zusammen und vermit­ die Erwerbsarbeit reduziert wird? teln zwischen den unterschiedlichen Kulturen. Das Miteinander beim ge­ Die Digitalisierung unserer Gesell­ meinsamen Basteln, Malen und Kochen schaft, der ökologische Umbau ver­ ist uns sehr wichtig. Die Bürger:innen schiedener Industriezweige, der aus der Stadt kommen gerne zu uns. Kohleausstieg sowie die anhaltende beit oder Ehrenamt, eine starke integra­ kennung und eine höhere finanzielle Ich denke da zum Beispiel an Timm, der Pandemie werden in Zukunft noch tive Kraft. Wer für die geleistete Arbeit Unterstützung erfährt. Gerade in Kri­ in einem Heim wohnt. Er war bei jeder viele Erwerbsarbeitsplätze kosten und Bestätigung und Anerkennung erhält, senzeiten ist solidarisches Handeln Aktion mit Elan und Freude dabei. Im das Leben in unserem Land nachhaltig fühlt sich wohl. Teilzeitarbeit oder ver­ wichtig und muss von der Landespoli­ Treffpunkt organisieren wir aber nicht verändern. Ein Umdenken in unserer kürzte Arbeitszeit, um mehr Zeit für Eh­ tik auch finanziell unterstützt und ge­ nur Feste, sondern auch Projekte zum Gesellschaft ist notwendig! Der ge­ renämter, Politik oder die Familie zu ha­ fördert werden. Thema »Demokratie leben!« Dabei sind nannte ökologische Umbau der Wirt­ ben, ist nicht nur für das Wohlbefinden uns neue Mitstreiter:innen immer will­ schaft muss mit der Transformation in jedes Einzelnen wichtig, sondern würde Dafür bitte ich um Ihre Stimme – für kommen. Je mehr wir sind, desto mehr eine solidarische Gesellschaft einher­ auch unsere Gesellschaft solidarischer ein Umlenken in ein solidarisches Mit­ können wir bewirken. gehen. Ein emanzipatorisches, bedin­ und entspannter machen. einander im Land! gungsloses Grundeinkommen (BGE) Die Menschen, die im Berufsleben ste­ kann dabei ein wichtiger Baustein sein. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass Anke Hain – Direktkandidatin hen, haben wenig Zeit für ein Ehren­ Für mich entfaltet Arbeit, ob Er werbsar­ die Arbeit im Ehrenamt mehr Aner­ im Wahlkreis Genthin Öffentlicher Nahverkehr: flächendeckend, bedarfsgerecht und umweltschonend!

Es ist einer dieser trüben, nasskalten hat Frau Müller mit einer Erkältung zu muss Politik die Rahmenbedingungen Novembertage. Die Sonne hat sich be­ kämpfen, seit gestern Abend kam Fie­ schaffen. Jede Gemeinde, jeder Ort reits seit einer Woche nicht mehr her­ ber hinzu. Jetzt steht sie an der Halte­ muss bedarfsgerecht an das Netz des vor gewagt. Frau Müller lebt seit Anfang stelle und schaut auf den Fahrplan. Vor öffentlichen Nahverkehrs angeschlos­ Impressum der neunziger Jahre auf einem kleinen 20 Minuten fuhr der Bus, der nächste sen werden. Wahlzeitung zur Landtagswahl Hof in der Wische. Unter der Woche ist kommt in gut drei Stunden. Dann ist in Sachsen-Anhalt 2021 sie allein. Herr Müller arbeitet seit nun­ die Praxis ihrer Hausärztin in Osterburg Die Verbindungen, insbesondere im Herausgeberin: mehr zwanzig Jahren von Sonntag bis aber bereits geschlossen. Busverkehr, sind unabhängig vom DIE LINKE. Sachsen-Anhalt Donnerstagabend für ein großes, über­ Schüler:innenverkehr zu planen. In Landesgeschäftsführerin regional agierendes Bauunternehmen Familie Müller ist natürlich fiktiv, aber Fällen, bei denen die Kosten für den Sabine Krems-Jany (V. i . S . d . P. ) auf Montage. Zurzeit arbeitet er an ei­ so oder ähnlich klingen viele Erzäh­ traditionellen öffentlichen Personen­ in Zusammenarbeit mit dem nem Tunnelprojekt in Thüringen. Für lungen hier in der Altmark. Mobilität nahverkehr in einem groben Missver­ Kreisverband Stendal die wöchentlichen Fahrten nutzt er das ist in einer der am geringsten besie­ hältnis zur Nutzung stehen, können Erscheinungstermin: April 2021 Familienauto. Die mittlerweile 56-jähri­ delten Regionen des Landes ein ganz Ruf- oder Bürgerbusse oder andere Auflage: 60 000 Exemplare ge Frau Müller ist schon seit längerem wesentlicher Schlüssel für Lebens­ innovative Konzepte eine Alternative [email protected] ohne Arbeit. Sie hatte im Einzelhandel qualität. Hier leben im Durchschnitt darstellen. Welcher Bedarf besteht und www.dielinke- gelernt und nach der politischen Wen­ weniger als 50 Menschen auf einem welche Angebote in welcher Region sachsen-anhalt.de de auch noch einige Jahre bei einem Quadratkilometer. Die Entfernungen in sinnvoll sind, das muss mit den Men­ Discounter gearbeitet. Dann ging das Orte mit zentralen Funktionen für das schen vor Ort diskutiert werden. Die Auto kaputt. Für die Reparatur oder Leben wie Hausarzt, Einkaufsmöglich­ betroffenen Bürger:innen sind in die ein neues zweites Familienauto fehl­ keiten, Verwaltung aber auch Theater Entscheidungsfindung einzubeziehen. te schlicht das Geld. Frau Müller war oder Kino – sind zum Teil erheblich. Es Die Landkreise sind seitens der Lan­ nicht mehr mobil und somit schwer auf bedarf eines klugen Zusammenspiels despolitik finanziell in die Lage zu ver­ dem Arbeitsmarkt vermittelbar. Allein aller Möglichkeiten der Fortbewegung, setzen, dass sie eine bedarfsgerechte die Behördenfahrten, meist nach Os­ aber Mobilität im ländlichen Raum soll­ Verkehrsinfrastruktur vorhalten kön­ Die Nutzungsrechte nicht terburg, sind immer eine Herausforde­ te auch ohne eigenes Auto möglich nen. Mobilität muss fester Bestandteil gekennzeichneter Bilder liegen rung. Den großen Einkauf erledigen die sein. Menschen, die bewusst auf ein der öffentlichen Daseinsvorsorge sein. bei der Partei DIE LINKE. Müllers am Wochenende, für die klei­ Auto verzichten wollen, die sich keines An dem Ziel, den öffentlichen Perso­ Layout und Satz: nen Ergänzungseinkäufe nutzt sie das leisten oder nicht selber fahren kön­ nennahverkehr mittelfristig kostenfrei DiG / P l u s G m b H Fahrrad und den kleinen Lebensmittel­ nen, müssen eine Möglichkeit für eine zur Nutzung anzubieten – daran hält Druck: Berliner Zeitungsdruck markt im Nachbarort. Seit zwei Tagen eigenständige Mobilität haben. Hierzu DIE LINKE fest. Mario Blasche