Ev. Kindertagesstätte St. Marien in

Wiedüppel 2 24392 Scheggerott Telefon 0 46 41 / 21 29 Email: [email protected]

Konzeption

Träger : Ev. Kindertagesstättenwerk des Kirchenkreises Schleswig-Flensburg Mühlenstraße 19 24937 Flensburg Tel. 0461/50 30 9 26

INHALTSVERZEICHNIS

Seite

Präambel 3

Wir über uns 4

Tagesablauf 8

Gesetzliche Grundlagen unserer Arbeit 9

Unser christliches Profil 11

Unser Selbstverständnis als pädagogische Fachkräfte 12

Unser Bild vom Kind 13

Beobachtung und Dokumentation 14

Zusammenarbeit mit den Eltern 15

Übergänge gestalten – das letzte Jahr vor der Schule 16

Übergänge gestalten – von der Krippen- in die Regelgruppe 17

Bildungsarbeit in unserer Kita 18

Bildungsbereiche 29

Bildungsbegleitung in Kooperation 35

Unser Team 36

Letzte Seite 37

Anhänge 38

2 PRÄAMBEL

Jedes Kind ist einmalig

In den Kindertagesstätten des Evangelischen Kindertagesstättenwerkes des Kirchenkreises Schleswig-Flensburg nehmen wir jedes Kind in seiner Einmaligkeit an und stimmen damit dem liebevollen ‚Ja’ Gottes zu jedem Menschen zu. Wir bieten allen Kindern, unabhängig von Entwicklungsstand, Nationalität, sozialer Herkunft oder Religion, im Rahmen unserer Möglichkeiten einen Platz. In geborgener Umgebung ermöglichen wir ihnen, sich individuell zu entwickeln und in Gemeinschaft mit anderen zu wachsen. Dabei liegt es uns am Herzen, jedes Kind möglichst optimal und individuell zu fördern.

Unsere Kitas sind Lern- und Erfahrungsorte des Glaubens In der christlichen Grundhaltung von gegenseitiger Achtung und respektvollem Umgang miteinander lernen und wachsen Kleine und Große aneinander; diese Grundhaltung zieht sich wie ein roter Faden durch die pädagogische Arbeit. Bildung und Glaube sind für uns untrennbar mit einander verbunden.

Jede Familie ist einmalig Kein Kind kommt allein in die Kita, jedes Kind bringt seine Familie mit. Jede Familie bringt ihre Wünsche, Bedürfnisse und Kompetenzen in die Kita mit ein. Eine ver-trauensvolle Erziehungspartnerschaft mit den Eltern ist für uns selbstverständlich und Voraussetzung für gelingende Bildung und Erziehung.

3 WIR ÜBER UNS

Lage, Geschichte und Räumlichkeiten

Herzlich willkommen in unserer evangelischen Kindertagestätte St. Marien!

Unsere Kita liegt im Dorf Scheggerott. Das Einzugsgebiet umfasst die Gemeinden , Rügge, , Waggersrott, Scheggerott und .

1972 wurde die Kita in den Räumen der ehemaligen Dorfschule Scheggerott gegründet und erhielt durch An- und Ausbauten im Jahr 1999 und 2010 ihre heutigen Räumlichkeiten. Die Trägerschaft wurde ursprünglich von der evange- lischen Kirchengemeinde Norderbrarup wahrgenommen. Seit dem 01.10.2012 gehören wir dem Ev. Kindertagesstättenwerk des Kirchenkreises Schleswig-Flens- burg an. Wenn Sie unsere Kita betreten, sind Sie sozusagen schon mittendrin – nämlich in unserem großzügigen Einzugsbereich. Von da aus finden Sie leicht zu unseren drei gut geschnitten Gruppenräumen, die den Bedürfnissen der Kinder ent- sprechend gestaltet sind. Besonders die Mäusegruppe (Krippe) ist mit ihrem Wickel- und Toilettenraum, dem angrenzenden Schlafraum sowie der integrierten Küchenzeile liebevoll den Bedürfnissen der Kinder angepasst. Hier gibt es im Gruppenraum Bewegungs-elemente, eine Hängematte sowie der Körpergröße angepasste Tische und Stühle. Leicht ist es, sich in unserer Einrichtung zurechtzufinden, im Eingangsbereich befindet sich unsere Pinnwand, die über unsere täglichen Aktivitäten informiert sowie Infos über Elternangebote etc. enthält. Außerdem befindet sich dort die Frühstücksecke für das freie Frühstück, eine Lernwerkstatt, die Kindertoiletten. In einem halbrunden Anbau sind dann das Büro, der Personalraum und ein Gruppennebenraum untergebracht. Bei Aufnahme in die Kita bekommt jedes Kind ein eigenes Symbol, das sich an seiner Geraderobe, dem Gummistiefelregal, am Handtuch im Waschraum sowie den Eigentumsfächern wiederfindet. Jede Gruppe hat eigene Postfächer für die Elternbriefe o. ä.

4 WIR ÜBER UNS

Unser großzügiges Außengelände zeichnet sich durch eine Bewegungsbaustelle, eine Wasserspielanlage, eine Fahrzeugstrecke, Schaukeln, Wippen, Kletter- und Rutschmöglichkeiten und eine Vogelnestschaukel aus. Zu jedem Zeitpunkt unseres Kita-Alltags ist es möglich, sich draußen zu bewegen und kreativ zu sein.

Wir sind davon überzeugt, dass Kinder selbständige und aktiv handelnde Men- schen sind, die für ihre Weiterentwicklung, ihr Lernen und Ihre Zufriedenheit selbst tätig werden möchten. Hierbei begleiten wir sie, geben ihnen Halt und möchten ihnen Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Wir nehmen die Kinder so an, wie sie sind und geben ihnen den nötigen Rahmen, um sich zu entwickeln und ihre Fähig- und Fertigkeiten zu erweitern.

Bei uns gibt es einen festen Tagesablauf und mit den Kindern gemeinsam aufge- stellte Regeln (Partizipation) unseres Zusammenlebens. Innerhalb dieser haben die Kinder viel Raum für eigene Aktivitäten und Spielmöglichkeiten und entschei- den oft über inhaltlichen Themen mit. DENN WIR KÖNNEN DIE KINDER NACH

UNSEREM SINNE NICHT FORMEN : Uns ist bewusst, dass wir wichtige Bindungs- SO WIE GOTT SIE UNS GAB , SO MUSS MAN partner für die uns anvertrauten Kinder sind SIE HABEN UND LIEBEN , SIE ERZIEHEN AUFS BESTE UND JEGLICHEN und ihnen auf dieser Grundlage ermög- LASSEN GEWÄHREN . lichen unsere Bildungsangebote wahrzu- nehmen. JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

Busverbindung : Ihre Kinder haben die Möglichkeit, unsere Kita mit dem Bus aus Richtung Süder- und Norderbrarup sowie aus Rügge, Saustrup und Brarupholz zu erreichen und werden bei ihrer Ankunft und Abfahrt von uns dabei begleitet.

5 WIR ÜBER UNS

Das sind wir:

Unsere Gruppenstrukturen:

20 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren 20 Kinder von 3 bis 6 Jahren

10 Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren

Unser Fachpersonal:

Pädagogisches Personal : 4 Erzieherinnen (inkl. Leitung) 2 Sozialpädagogische Assistentinnen

Hauswirtschaftliches Personal: 1 Reinigungskraft 1 Hausmeister

Externe Fachkräfte: HeilpädagogInnen, PraktikantInnen, Schülerinnen

Unser Team setzt sich aus ausgebildeten Fachkräften zusammen, die sich durch Fort- und Weiterbildung stetig weiterentwickeln. Wir haben eine Fachkraft f ür die besondere Sprachförderung, eine Kollegin mit einer religionspädagogischen Langzeitfortbildung sowie Kolleginnen, die sich in „Faustlos“ (Gewaltprävention) weitergebildet haben. Die Kolleginnen im Krippenbereich haben einen Grundkurs im U3 -Bereich absol- viert und bilden sich in diesem Bereich stetig fort.

6 WIR ÜBER UNS

Mittagessen: Wir bieten täglich ein warmes Mittagessen an. Zubereitet wird dies von der Gaststätte ‚Pfefferkorn‘ in Brarupholz. Das erste Mittagessen findet gegen 12.00 Uhr statt, daran nehmen die Krippen - kinder teil, die anschließend Mittagsschlaf machen. Die älteren Kinder essen um 12.30 Uhr. Familien, die unterstützende Leistungen bekommen, können Hilfen aus dem Bildungspaket beantragen und einen Zuschuss zum Mittagessen bekommen. Bitte wenden Sie sich an uns, wenn Sie dazu Fragen haben.

Eingewöhnung : In unserer Mäusegruppe wird die Eingewöhnungszeit nach dem „Berliner Eingewöhnungsmodell“ gestaltet. Gemeinsam mit den Eltern treffen wir konkrete Absprachen, die auf die Bedürfnisse ihres Kindes abgestimmt sind.

7 TAGESABLAUF

Täglicher Ablauf Was machen die Kinder? Was machen die „Großen“?

7.30 Uhr Ankommen, Spielen Begrüßen, besprechen, 8.00 Uhr Gruppeninterne Zeit spielen, beobachten

9.00 Uhr Morgenkreis Erzählen, begrüßen, singen 9.15 Uhr Morgenkreis Krippe Projektarbeit

9.30 Uhr Freies Frühstück Essen Krippe gemeinsames Frühstück Wickeln Öffnung der Regelgruppen

10.00 – 12.00 Uhr Freispiel, gestalten, Spielen, Gestalten, Draußen spielen Angebote, Beobachtung

11.30 Uhr Mittagessen

11.45 – 12.30 Uhr Abholzeit Essen 12.30 Uhr Mittagsschlaf der Krippenkinder Spielen Mittagessen

13.00 – 14.00 Uhr Freispiel und Abholzeit

Weitere Angebote Montag : …. von Januar bis Juli: Riesentag Mittwoch Turnen in der Claus-Jeß-Halle in Süderbrarup; Plattdeutsch Donnerstag : Andacht mit Pastor Jackisch Freitag : ‚Faustlos‘ für alle Kinder ab 4 Jahren; Obstfrühstück; zweimal jährlich Wald- bzw. Strandwochen

Nachmittag, Elterngespräche – Kindergartenbeirat – interne Elternabende – Abend, thematische Elternabende – Bastelabende – Feste und Wochenende Veranstaltungen im Jahreskreis – Kinderfreizeiten – Fortbildungen – Team-Tage

8 GESETZLICHE GRUNDLAGEN UNSERER ARBEIT

Unsere Arbeit in der evangelischen Kindertagesstätte basiert auf folgenden rechtlichen und gesetzlichen Grundlagen: • Verfassung der Nordkirche • SGB VIII (Aufgaben der Kindertageseinrichtungen, Kinderschutz) • Kindertagesstättengesetz des Landes Schleswig-Holstein (Betreuungs-, Erziehungs-, und Bildungsauftrag) • Kindertagsstättenverordnung des Landes Schleswig-Holstein (Rahmenbedingungen der Bildungsarbeit) • Infektionsschutzgesetz und EU-Hygieneverordnung (Gesundheitsschutz für Kinder und Fachkräfte)

Unsere Kita erfüllt die im Kita-Gesetz beschriebenen Aufgabenbereiche Betreuung – Erziehung – Bildung .

Betreuung bedeutet für uns Angebots- und Betreuungsstrukturen zu schaffen und immer wieder anzupassen an die Bedarfe der Familien mit dem Ziel, Familien zu entlasten und familienergänzend zu arbeiten.

Erziehung heißt für uns vor allem Beziehung. Wir pädagogischen Fachkräfte der Ev. Kindertagesstätte sind uns unserer Rolle als außerfamiliäre Bindungspersonen für die Kinder und professionelle Ansprechpartnerinnen für die Eltern bewusst. Erziehung heißt für uns auch die bewusste, d. h. von den pädagogischen Fachkräften immer wieder reflektierte Vermittlung gesellschaftlicher Grundwerte auf der Basis des christlichen Menschenbildes.

9 GESETZLICHE GRUNDLAGEN UNSERER ARBEIT

Bildung bedeutet Lernen – und Lernen kann man immer nur selbst. Wir erfahren Kinder als neugierige und entwicklungsbereite Wesen. Um ihren Forscher- und Wissensdrang zu unterstützen, ist es für uns Aufgabe und Heraus- forderung, ihnen Raum, Zeit und Materialien zur Verfügung zu stellen, damit sie ihnen angemessene Lern- und Sinneserfahrungen erleben können. Bildung im Kindergarten bedeutet für die Kinder vor allem experimentelles Lernen und für die Erwachsenen, die Kinder auf die Pfade der Fragen zu lenken. Das Fragen positiv zu bewerten, ist der Beginn der Erkenntnisse und der Antworten. Die Erwachsenen helfen ihnen dabei, sich das Leben, die Erde und den Himmel zu erschließen, ihre Erkenntnisse, weiterführenden Fragen, ihre Ideen und Hoffnun-gen voranzubringen und ihnen dabei nicht eigene Erkenntnisse über-stülpen, sondern ihnen als Mit-Forscher zur Seite stehen.

10 UNSER CHRISTLICHES PROFIL

Groß werden mit Gott als Leitziel der Ev. Kitas hat für uns zwei Bedeutungen. Zum einen: Mit Gott aufzuwachsen, von ihm zu hören, in der Gemeinschaft mit anderen von ihm zu erfahren, sich geborgen zu fühlen. Und zum zweiten: mit Gott wachsen und stark werden. Die Gewissheit zu haben, ‚so wie ich bin, bin ich richtig, wichtig und gewollt‘. In den evangelischen Kitas nehmen wir jedes Kind in seiner Einmaligkeit an und stimmen damit dem liebevollen ‚Ja‘ Gottes zu jedem Menschen zu.

Jedes Kind ein einzigartiges Geschöpf Gottes, mit vielen

Begabungen und Fähigkeiten beschenkt.

Dies vermitteln wir durch: einen wertschätzenden Blick auf jedes Kind Erleben und Gestalten des Kirchenjahres, z. B. Ostern, Advent das Erleben christlicher Lebensformen im Tagesablauf verankerte Gebete, Lieder, biblische Geschichten religionspädagogische Projekte und Familiengottesdienste wöchentliche Andachten in der Kita bzw. der Kirche das Einbeziehen der Eltern in unsere Kitaarbeit – ihnen einen Ort der Begegnung zu geben, sie über das Gemeindeleben zu informieren und ihnen für Fragen zum Glauben offen gegenüber zu stehen.

11 UNSER SELBSTVERSTÄNDNIS ALS PÄDAGOGISCHE FACHKRÄFTE

Wir verstehen uns als Bildungsbegleiterinnen, die die Selbstbildungsprozesse der Kinder unterstützen sowie anregen. Wir schaffen Bildungsräume, die dem Forscherdrang und Wissensdurst der Kinder gerecht werden. Jedem Kind geben wir die Zeit, die es braucht, um sich in seinem Tempo entwickeln zu können. Raumgestaltung (der Raum als zweiter Erzieher) lädt ein zu erforschen und zu gestalten.

Dies vermitteln wir durch: • Möglichkeiten zum Rollenspiel (Verkleidung, Puppenecke/Küche) • Rückzugsmöglichkeiten schaffen (Lese-Ecke, ‚Riesen‘-Raum, Höhle) • Materialien bereitstellen und beschaffen (Einladung zur kreativen Auseinandersetzung) • „unfertige“ Materialien zum Ausprobieren (z. B. im Außenbereich : Stöcker, Bretter, Klötze, Steine, Wasser; im Innenbereich : kleine Werkstatt, Toaster, Computer auseinanderbauen, Alltagsmaterialien wie Korken, Knöpfe, Papierrollen) • Kindern Zeit geben (neugierig werden können, in ihrem Tempo entdecken) • Sandkiste auch mit wechselnden Materialien, wie z. B. Sand, Matsch, Erbsen • Bewegungsfreiräume schaffen • Bindung zum Kind / Vertrauen schaffen, um mutig ausprobieren zu können • Bindung ist als Vertrauensgrundlage wichtig

12 UNSER BILD VOM KIND

Kinder sind von Geburt an aktive, handelnde Menschen, die ihre Entwick- lungsarbeit selbst leisten, sich die Welt in ihrem Tempo, auf ihren Lernwegen aneignen. Bewegung, Tätigkeit und Neugier sind der Motor bei der Aneignung der Welt. Um sich ein Bild von der Welt machen zu können, brauchen Kinder konstante Bezugspersonen, denn Lernen geschieht immer in Beziehungs- strukturen.

Dies vermitteln wir durch: • jedes Kind annehmen, wie es ist (Persönlichkeit, Lebensumstände) • den Kindern Freiraum für ihren Weg geben, zu lernen, sich Dinge anzueignen, ohne Wertung (wir begleiten und unterstützen) • sie kommen als aktiv handelnde Persönlichkeiten zu uns, unsere Aufgabe ist es, sie zu schätzen, sie zu stützen und in ihrer Weiterentwicklung zu begleiten • Zeit zum Kennenlernen, Bindung aufbauen (das Kind entscheidet, wie schnell und zu wem) • wertschätzend Bedürfnisse erkennen, ressourcenorientierter Blick • jedes Kind kommt mit seinem „Rucksack“ an angeborenen Fertigkeiten/ Fähigkeiten an; wir helfen, diese herauszufinden und zu unterstützen • jedes Kind ist Akteur seines Handelns und seiner Entwicklung.

„H ERRLICH , DASS DIE WELT SO

VOLLER ABENTEUER IST “, SAGT ER . „H OFFENTLICH SCHAFF ICH DAS ALLES AUCH .“

ABBE IN : ‚M ADITA UND PIMS ‘, ASTRID LINDGREN

13 BEOBACHTUNG UND DOKUMENTATION

Beobachtung und Dokumentation kindlichen Handelns ist für uns die Grundlage der pädagogischen Arbeit. Wir versuchen durch die Beobachtung Einblicke in die Welt-Aneignung der Kinder zu bekommen. Aus einer wertschätzenden Grundhaltung heraus beobachten wir das Kind mit einem positiven, ganzheitlichen Blick, das Kind erlebt sich als bedeutsam: Die Erwachsenen beobachten ‚was ich alles kannst, wie ich lerne und was ich gerade neu lernen möchte‘ .

Das bedeutet für uns: O jährliche Entwicklungsdokumentation, u. a. anhand eines an Kuno Beller angelehnten Entwicklungsbogens O besondere Spielsituationen herstellen um gezielt Entwicklung zu dokumentieren O jährliche Entwicklungsgespräche mit den Eltern O Fotobücher, Fotos O wir beobachten die Bedürfnisse der Kinder, ermöglichen ihnen auszuprobieren und zu verändern. O Austausch im Team, kollegiale Beratung, Supervision O regelmäßige Auseinandersetzung und Reflexion des eigenen Handelns

14 ZUSAMMENARBEIT MIT DEN ELTERN

Jede Familie ist wie jedes Kind einmalig und bringt ihre Wünsche, Bedarfe und Kompetenzen in die Kita mit ein. Für uns sind die Eltern die Experten ihrer Kinder , die uns helfen, die Stärken, Fähigkeiten und Interessen der Kinder kennenzulernen und an deren Erfahrungs- und Lebenshintergrund anzuknüpfen.

Gute Kita-Arbeit ist familienergänzend – deshalb ist es uns wichtig, mit Ihnen immer im Gespräch zu bleiben, sei es nun das tägliche Gespräch oder verein- barte Termine. Um für ihr Kind entwicklungsfördernd tätig zu werden und eine Beziehung zu ihm aufzubauen, brauchen wir Ihre Kompetenz und Ihr Wissen in Bezug auf Ihr Kind. Tragen Sie zu einer gelungenen Zusammenarbeit bei und sprechen Sie mit uns – auch wenn Sie etwas irritiert oder stört.

Einmal im Jahr erstellen wir für Ihr Kind einen Entwicklungsbericht, resultierend aus unseren Beobachtungen. Um Ihnen einen Überblick über die Entwicklung Ihres Kindes zu vermitteln, laden wir Sie in dem Monat, in dem Ihr Kind Geburtstag hat, zu einem Elterngespräch ein. Diese Berichte bekommen Sie dann am Ende der Kita-Zeit ausgehändigt mit der Bitte, sie an die Grundschule weiterzugeben. Wenn Sie sich darüber hinaus engagieren möchten, gäbe es das Amt der Elternvertreterin, des Elternvertreters. Diese werden zu Beginn des Kita-Jahres in den Gruppen gewählt (jeweils zwei Personen pro Gruppe). Sie wirken im Beirat der Kita mit und sind AnsprechpartnerInnen für alle Eltern. Darüber hinaus setzen sie sich mindestens zweimal jährlich mit uns Mitarbeiterinnen zusammen, um Termine zu planen und Themen zu besprechen.

Wir bieten Ihnen an: - Anmeldegespräche - Elternabende

- Beratungsgespräche – Elterngespräche - Entwicklungsgespräche

- Elternbriefe - Hospitation

- Mama-/ Papa-Tag - regelmäßige Beiratstage

- Vorbereitung und Durchführung von Kita-Festen

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16 ÜBERGÄNGE GESTALTEN – DAS LETZTE JAHR VOR DER SCHULE

Der Übergang von der Kita in die Schule stellt für Kinder eine der größten Veränderungen in ihrem Leben dar. Dieser Übergang verlangt von den Kindern Anpassungsleistungen an unbekannte Erwachsene, neue Räumlichkeiten und das Hineinwachsen in die Rolle des Schulkindes vom „du darfst“ in das „du musst“. Um eine freudigen und entspannten Übergang in die Schule zu erreichen, arbeitet die Kita im letzten Jahr vor der Schule in besonderer Weise mit den Eltern und der Schule zusammen. Im letzten Jahr vor der Schule werden die Stärken, Fähigkeiten der Kinder, aber auch ihre Lern- und Bildungswege besonders in den Blick genommen, dokumentiert und mit den Eltern besprochen.

In ihrem letzten Kita-Jahr passiert ganz viel Besonderes mit unseren „Riesen“:

Angebote:

Riesen-Tag einmal wöchentlich Waldwoche der Riesen Gestaltung des Adventsgottesdienstes

Phonologische Bewusstheit: Wuppis Abenteuer-Reise durch die Phonologische Bewusstheit – da geht es um Konzentration, Zuhören, Silbenklatschen, Reimen – eine wunderbare Vorbereitung zum Erlernen der Schriftsprache

Einstern´s kleine Schwester: „Riesen-Aufgaben“ zum Thema Silben, Reime etc.

Ausflüge, z. B. Zahnarztpraxis, Weihnachtsmärchen, Obstmosterei Waldwoche Freizeitfahrt der Riesen Ausflüge Übernachtung in der Kita mit anschließendem Rausschmiss Projektarbeit, z. B. Kleiner Wassermann, Plock der Regentropfen, der Regenbogenfisch

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18 ÜBERGÄNGE GESTALTEN – VON DER KRIPPEN - IN DIE REGELGRUPPE

Übergang von der Krippengruppe in die Regelgruppe

Im Früh- und Spätdienst sind bei uns alle Kinder aus den Gruppen in einem Gruppenraum zusammen. So entsteht ein enger sozialer Kontakt zwischen Kindern und MitarbeiterInnen, der den Übergang der Krippenkinder in die Regelgruppen erleichtert.

Das bedeutet für unsere pädagogische Arbeit: O -gemeinsame auf die Altersstufe abgestimmte Themen und Projekte

O gemeinsame Gestaltung des Freispiels auf dem Spielplatz O Übergangsgespräche der MitarbeiterInnen

O Infogespräche mit den Eltern beim Übergang in die Regelgruppen O Schnupperbesuche in der „neuen „ Gruppe

19 BILDUNGSARBEIT IN UNSERER KITA

Bei der Gestaltung der Bildungsarbeit in unserer Kindertagesstätte orientieren wir uns an den Leitlinien zum Bildungsauftrag in Kindertageseinrichtungen des Landes Schleswig-Holstein. Wir berücksichtigen in unserer Arbeit die Querschnittsdimen- sionen von Bildung und setzen uns dazu immer wieder im Team fachlich auseinander, um die individuellen Bildungsprozesse jedes einzelnen Kindes zu fokus- sieren und Unterschiede bei allen Beteiligten zu berücksichti- gen. Das Kindertagesstättenwerk un- terstützt uns in dieser fachlichen Auseinandersetzung durch Wei- terbildung und Beratung.

Quelle: Handreichung ‚Erfolgreich starten‘ Ministerium Schleswig-Holstein, Seite 24

Ziele unsere Arbeit Ziel unserer Bildungsbegleitung ist es, jedes Kind auf seinem Weg zu einem eigenständigen und gemeinschaftsfähigen Menschen zu unterstützen und die Erfahrung zu ermöglichen: ‚ich bin ein wichtiger Teil der Gemeinschaft und kann die Welt, in der ich lebe, selbstwirksam mitgestalten‘. Dazu fördern wir die Entwicklung folgender Schlüssel-kompetenzen: Selbstkompetenz, Sozialkompe- tenz, Sachkompetenz und Lernkompetenz.

20 BILDUNGSARBEIT IN UNSERER KITA

Selbstkompetenz bedeutet die Fähigkeit, mit sich, den eigenen Gefühlen, dem eigenen Denken, Werten und Handeln selbständig umgehen zu können. Sie umfasst O sich seiner selbst bewusst zu sein O sich selbst zu vertrauen und sich etwas zuzutrauen O sich seiner selbst sicher zu sein O sich einschätzen zu können O sich als selbst-wirksam erfahren zu haben O Entscheidungen zu treffen und deren Konsequenzen zu tragen.

Im Kita-Alltag bedeutet dieses für uns: Vertrauen haben Lob und Anerkennung (positive Verstärkung) Bewegungsangebote schaffen: das Kind entscheidet selbst, wie hoch es krabbelt, kann immer wieder neu probieren wir bieten ihnen feste Bezugspersonen und eine Vertrauensbasis Wertschätzung den Kinder gegenüber Rollenspiele vor der Gruppe sprechen lernen (Erzählkreis/Fotobücher vorstellen) Vorbild sein Freiräume ermöglichen / im ständigen Dialog sein (Partizipation) die Kinder zu selbständigem Denken und Handeln ermutigen Meinungen und Entscheidungen der Kinder zulassen feste Abläufe und Regeln

21 BILDUNGSARBEIT IN UNSERER KITA

Sozialkompetenz entwickelt sich nur in der Gemeinschaft und kann nur dort eingeübt werden. Sozialkompetenz bedeutet die Fähigkeit, die eigenen Bedürfnisse und die der anderen wahrzunehmen, Verantwortung für das eigene Handeln zu überneh- men, Enttäuschungen auszuhalten, Wünsche und Bedürfnisse ausdrücken zu können und sich konstruktiv mit sich und anderen auseinanderzusetzen.

Im Kita-Alltag bedeutet dieses für uns: Regeln mit den Kindern gemeinsam erarbeiten, über Normen und Werte sprechen/erklären den Kindern aktiv zuhören angemessener Umgangston Konfliktlösestrategien unterstützen Vorbild sein Kommunikation mit anderen HILF MIR , ES SELBST ZU TUN Kreisspiele ZEIGE MIR , WIE ES GEHT Rollenspiele christliche Werte vermitteln TU ES NICHT FÜR MICH . Faustlos * ICH KANN UND WILL ES ALLEINE TUN .

Streit schlichten HAB GEDULD , MEINE WEGE ZU BEGREIFEN .

im Dialog bleiben SIE SIND VIELLEICHT LÄNGER ,

VIELLEICHT BRAUCHE ICH MEHR ZEIT ,

WEIL ICH MEHRERE VERSUCHE MACHEN WILL .

MUTE MIR FEHLER UND ANSTRENGUNGEN ZU ,

DENN DARAUS KANN ICH LERNEN .

M. MONTESSORI

* Faustlos: Seit einigen Jahren führen wir mit unseren Kindern ab vier Jahren dieses gewaltprä-

ventive Projekt durch. Gemeinsam mit der „ruhigen Schneck“ und dem „wilden Willi“ üben wir soziale Fähigkeiten im Miteinander ein. Ebenso geht es um Empathie, Impulskontrolle (Umgang mit Wut) und wir lernen unterschiedliche Konfliktlösungsstrategien kennen.

22 BILDUNGSARBEIT IN UNSERER KITA

Sachkompetenz beinhaltet die Fertigkeiten und Kenntnisse von Kindern, ihr Können und Wissen sowie der Erwerb von Sprachen. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit den Erscheinungen dieser Welt, die Wieso- Weshalb-Warum-Fragen, um sich die Welt aneignen zu können und das Weltwissen zu erweitern.

Im Kita-Alltag bedeutet dieses für uns: O die Kinder wählen den Ort und die Dauer des Spiels O vielfältige Angebote an Raum und Material zur ganzheitlichen Erfahrung O im ständigen Dialog bleiben, um die Themen der Kinder zu erkennen, aufzugreifen und zu vertiefen O wertschätzende und motivierende Haltung der Pädagoginnen O Beschäftigung mit Sachthemen aus allen Bildungsbereichen O liebevolle Atmosphäre in der Kita O Lernwerkstatt O gemeinsames Kochen O Ausflüge zum Bäcker, Bauernhof etc.

23 BILDUNGSARBEIT IN UNSERER KITA

Lernmethodische Kompetenz aufzubauen bedeutet für Kinder, sich ihrer eigenen Lern- und Bildungsprozesse bewusst zu werden und die eigenen Veränderungen wahrzunehmen. Sie erfahren, dass es Zeiten gab, in denen sie Fertigkeiten, die ihnen heute selbstverständlich erscheinen (laufen, alleine Essen, sprechen) noch nicht konnten und finden so Antworten und Vertrauen in das lebenslange Lernen.

Im Kita-Alltag bedeutet dieses für uns: Lernwerkstatt * Riesenarbeit – die „Riesen“ sind die Vorschulkinder in unserer Kita Wahrnehmungsförderung (besonders Krippe): Wir geben den Kindern die Möglichkeit, mit allen Sinnen zu erleben und zu entdecken – z. B. beim Matschen mit unterschiedlichen Materialien wie Rasierschaum, Lehm etc. Austausch und Kommunikation in der altersgemischten Gruppe Eigenständigkeit, selbst bestimmtes Handeln Beobachtungen und Erfahrungen austauschen vielfältige Spielmaterialien Bastelangebote Freiräume/Experimentierräume Themen gemeinsam erforschen Körpererfahrung

* Die Lernwerkstatt befindet sich für alle Regelkinder zugänglich in einer abgetrennten Ecke des Flures. Sie ist mit unterschiedlichen Materialien ausgestattet, z. B. Schrauben und -muttern, Steckspiele, Waage etc., die die Kinder zum Experimentieren und Erforschen anregen.

24 BILDUNGSARBEIT IN UNSERER KITA

QUERSCHNITTDIMENSIONEN beschreiben die Differenzen/Unterschiede, die für gelin- gende Bildungsprozesse berücksichtigt werden müssen.

In einem ganzheitlichen Prozess des Lernens beeinflussen die folgenden Quer- schnittsdimensionen die Entwicklung des Kindes und fließen in alle Bildungs- bereiche hinein: • Partizipation: Kinder wollen beteiligt sein, wir beziehen die Kinder in Entscheidungen mit ein und suchen gemeinsam mit ihnen nach Lösungsmöglichkeiten.

• Gender: Kinder nehmen sich als Junge bzw. Mädchen wahr, wir berücksichtigen die unterschiedlichen Weltansichten von Mädchen und Jungen.

• Interkulturelle Orientierung: Kinder machen interkulturelle Erfahrungen, wir begreifen die Vielfalt der Kulturen als eine Bereicherung und fördern ihre Erweiterung.

• Inklusion: Kinder haben individuelle Bedürfnisse, wir nehmen die Stärken der Kinder wahr und suchen mit ihnen Wege, ihre Handlungs- und Bildungsmöglichkeiten zu erweitern.

• Lebenslagenorientierung: Kinder sind in ihrer Umwelt zu Hause, wir orientieren uns an ihren Lebenswelten und begreifen ihre Umwelt und ihre Interessen als Lernfeld.

• Sozialraumorientierung: Kinder brauchen Zukunft, wir setzen uns mit den Kindern über die ökologischen, kulturellen, sozialen und ökonomischen Folgen unseres Tuns auseinander.

25 BILDUNGSARBEIT IN UNSERER KITA

Partizipation – Berücksichtigung des Verhältnisses der Generationen Wir verstehen die Gestaltung des Alltags in unseren Kindertageseinrichtungen als gemeinsame Aufgabe von Kindern und Erwachsenen. Dabei haben wir im Blick, dass Kinder schutz- und erziehungsbedürftig sind, aber ein Recht auf Beteiligung, ein Interesse an Eigenverantwortlichkeit und Selbstwirksamkeit haben. Die Erfahrung: ‚ich werde ernst genommen und ich kann etwas bewirken‘, ist die Grundlage von Demokratie und Verantwortungsbewusstsein und steht für uns in engem Zusammenhang mit christlichen Glaubensgrundsätzen.

Für unsere pädagogische Arbeit bedeutet dies:

• eine wertschätzende Haltung untereinander (Kinder und Erwachsene)

• regelmäßige Erzählkreise • situationsorientierter Ansatz, die Wünsche und Ideen der Kinder werden

wahrgenommen und in unseren Projekten umgesetzt • Mitbestimmungsrecht bei der Gestaltung des Kitaalltags (Spielauswahl

drinnen und draußen, offene Spiel- und Arbeitsangebote) • die ‚Riesen‘ haben große Gestaltungsmöglichkeiten, haben ihren eigenen Raum und Materialien zur Verfügung • gemeinsam Konflikte thematisieren und Lösungen finden, gemeinsames

Aufstellen von Regeln • Wünsche, Ideen und Lebensereignisse der Kinder aufnehmen

26 BILDUNGSARBEIT IN UNSERER KITA

Genderbewusstsein – Berücksichtigung des Verhältnisses der Geschlechter

Wir setzen uns mit unseren Vorstellungen von Frauen- und Männerrollen auseinander. Wir nehmen die unter-schiedlichen Bedürfnisse und Entwicklungs- themen von Jungen und Mädchen wahr, greifen sie auf und bieten ihnen Möglichkeiten zur Erweiterung ihrer persönlichen Kompetenzen. Wir thematisieren Gender-Aspekte in der Zusammenarbeit mit Eltern und beziehen männliche Identifikationspersonen in die Kinderarbeit ein.

Für unsere pädagogische Arbeit bedeutet dies: O eigenes Rollenverständnis verstehen und reflektieren O dass ich mich auf jungen- oder mädchenweise den Dingen und Themen annähern kann O Materialangebote für Jungen und Mädchen gleich O Vater–Kind–Tag O Rollenspiele und Verkleidungskiste O Kennenlernen von unterschiedlichen Arbeitsfeldern O Bücher, Materialien, Medien und Lieder O Toleranz gegenüber den unterschiedlichen Lebensfeldern und der häuslichen Situation

Interkulturalität – Berücksichtigung des Verhältnisses unterschiedlicher Kulturen

Wir berücksichtigen in der pädagogischen Arbeit das Verhältnis unterschied- licher Kulturen. Die Auseinandersetzung mit Werten und Normen der eigenen Kultur, die Begegnung mit Menschen anderen kulturellen Hintergrunds und Muttersprache ist für uns dabei wichtige Voraussetzung für interkulturelle Verständigung.

27 BILDUNGSARBEIT IN UNSERER KITA

Für unsere pädagogische Arbeit bedeutet dies: offene und interessierte Grundhaltung aller Mitarbeiter Toleranz und Akzeptanz Projektarbeit, z. B. Inuits wir sehen Interkulturalität als Bildungschance thematische Vertiefung, wenn Kinder aus anderen Ländern/Kulturen in der Kita sind – z. B. Sitten und Gebräuche des Landes kennen lernen, typische Gerichte kochen, Lieder und Spiele ausprobieren Entstehung und Pflege von sozialen Kontakten

Inklusion – Berücksichtigung unterschiedlicher Begabungen und Beeinträchtigungen Wir berücksichtigen die individuellen Voraus-setzungen und Bedürfnisse, Bega- bungen und Beeinträchtigungen der einzelnen Kinder. Inklusion nimmt immer die ganze Persönlichkeit eines Kindes in den Blick. An erster Stelle steht die Wahrneh-mung der Fähigkeiten und Ressourcen – auch von Kindern mit Behinderungen, Sonderbegabungen, mangelnden Sprachkenntnissen etc. Alle Kinder bringen unterschiedliche Voraussetzungen mit und haben damit auch spezifische Bedürf-nisse in Bezug auf Bildungsunterstützung.

Für unsere pädagogische Arbeit bedeutet dies:

• Anpassung von Angeboten und Situationen (Alter, Handicap etc.) • reflektiertes Beobachten zum bedarfsorientierten Handeln

• heilpädagogische Maßnahmen, im Krippenbereich Frühförderung

• Austausch mit den Eltern • altersgemischte Angebote und Gruppen (Kinder fordern und fördern sich gegenseitig)

28 BILDUNGSARBEIT IN UNSERER KITA

Lebenslagenorientierung

Wir wissen, kein Kind kommt alleine in die Kita, sondern bringt seine Familie und bisherigen Lebenserfahrungen mit. Deshalb berücksichtigen wir die familiäre Konstellation des Kindes, seine kulturelle Herkunft und seine individuelle Lebens- situation. Wir stehen in engem Kontakt mit den Eltern um Unterstützungsbedarfe zu erfahren, um so Benachteiligungen ausgleichen zu können.

Für unsere pädagogische Arbeit bedeutet dies:

• eine offene willkommene Haltung der Mitarbeiterinnen

• Aufnahmegespräch mit der Kita-Leitung

• Erstgespräch mit der Gruppenleitung • regelmäßiger Austausch, Entwicklungsberichte (nach Kuno Beller u. a.) und

Elterngespräche

• Zusammenarbeit mit den Eltern

• KollegInnen in der Krippengruppe tauschen sich aus, Krippengruppentreffen

• Fotobücher

• familienunterstützende Maßnahmen

• Transparenz unserer Arbeit

• Mama-Papa-Großelterntag

• Tür- und Angelgespräche beim Bringen und Abholen der Kinder • kollegiale Beratung mit Fallbesprechung (Team) • Infomaterial zur Erziehungsberatung / Elternschule

29 BILDU NGSARBEIT IN UNSERER KITA

Sozialraumorientierung

Unsere Kindertagesstätte ist ein Teil ihrer Umgebung, Teil der Kirchengemeinde, der Kommune. Wir stehen darum in engem Kontakt zu den Menschen und Institutionen des Umfeldes und nutzen die Ressourcen der Umgebung für die Kinder und Familien. Wir wissen um die Lebensbedingungen der Kinder und Familien unseres Einzugsbereiches und beziehen dieses Wissen in die pädagogische Arbeit mit ein.

Für unsere pädagogische Arbeit bedeutet dies:

• Öffentlichkeitsarbeit • Feste in den Gemeinden vor Ort feiern, z. B. Laternelaufen, Landeserntedank -

fest etc.

• Spaziergänge in der näheren Umgebung

• Wald – und Strandwochen • Projekte zum Thema Feuerwehr und Polizei

sowie anderen ortsansässigen Einricht ungen

• Andacht in der Kirche und in der Kita

• Sport in der Süderbraruper Turnhalle

• enge Zusammenarbeit und Besuche mit der Grundschule • Besuch beim Zahnarzt, beim Bauern, beim Bäcker etc. • Tag der offenen Tür, Sommerfest, Flohmarkt

30 BILDUNGSBEREICHE

Im Folgenden stellen wir eine exemplarische Übersicht der Themen und Angebote dar, mit denen Kinder in unserer Kindertagesstätte zu den einzelnen Bildungs-bereichen in Kontakt kommen. Wir richten alle Angebote nach dem individuellen Entwicklungsstand und den eigenen jeweiligen Entwicklungsthemen der Kinder aus.

Musisch-ästhetische Bildung und Medien – oder: sich und die Welt mit allen Sinnen Wahrnehmen

einen Ausdruck seiner Selbst finden, der über Sprache hinausgeht oder der der Sprache vorausgeht (z. B. Kinder von 0 bis 3 Jahren) Sinneswahrnehmung und Sinnesausdruck erlernen

etwas bewirken und Spuren hinterlassen, Schöpfer sein Umgang mit Medien lernen, selbsttätig sein in der Nutzung von Medien

Medien als Technik kennen, um sich künstlerisch auszudrücken

Für unsere pädagogische Arbeit bedeutet dies:

• vielfältige Angebote zur Entwicklung von Kreativität und Phantasie

• Singen, Fingerspiele Klatschen, Trommeln • CD hören • Musikinstrumente spielen + bauen • Kreisspiele (z. B. Bären-/Löwenjagd) • Tuschen/Fingerfarbe • Gestalten mit unterschiedlichen Materialien • Verkleiden/Theater • unfertige (Natur-)Materialien anbieten (Werkbank/Außenbereich)

• Kunstausstellung

31 BILDUNGSBEREICHE

Körper, Gesundheit, Bewegung – oder: mit sich und der Welt in Kontakt treten

Aneignung der Welt über Sinneswahrnehmung der eigene Körper und seine Grenzen: Ich und Du, Ich und Gruppe Körper als Schatz erfahren selbst-verantwortlicher Umgang mit eigenen Ressourcen (Ruhe, Erholung, Anstrengung, gute Ernährung, Sauberkeit) Gesundheit = Wohlbefinden, Bedürfnisbefriedigung und Genuss

Für unsere pädagogische Arbeit bedeutet dies: • Obst-Tag, gesundes Frühstück, Info-Veranstaltung „Gesundes Frühstück“ • vielfältiges Arbeitsmaterial • Bewegungsbaustelle Krippe • Sinneserfahrungen (Matschen, Bällebad) • Sport in der Sporthalle • Freispiel draußen und drinnen • Wald- und Strandwoche • Zahnärztlicher Dienst • Allgemeine Bewegungsangebote • Körpererfahrung (plantschen etc., Sport) • Kochen • Selbständigkeitserziehung im Bereich der Körpflege, z.B. Nase putzen, Hände waschen, Toilettentraining etc.

„Sie warf Tannenzapfen ins Wasser und lachte, als sie merkte, dass sie davonschaukelten, wenn sie nur mit den Füßen plätscherte. So viel Spaß hatte sie noch nie gehabt! Ihre Füße fühlten sich so froh und frei an beim Plätschern und noch froher beim Klettern.“

Aus: Ronja Räubertochter, Astrid Lindgren

32 BILDUNGSBEREICHE

Sprache, Kommunikation und Zeichen – Lisbet hat aufgegessen und jetzt oder: mit Anderen sprechen und denken leckt sie den Teller ab. „Aber

Lisbet!“, ermahnt Mama sie. „Das ☺ Kommunikation mit „aneinander interessiert tut man nicht. Du weißt, dass man sein“ verbinden nie den Teller ablecken darf!“

☺ im Gespräch sein Lisbet sitzt still da und denkt nach, ☺ Sprache als persönliche Ausdrucksmöglichkeit und dann sagt sie: „Warum gibt´s und gesellschaftliches Verständigungsmittel denn dann überhaupt ein Wort, das ablecken heißt, wenn man es ☺ Sprache als Instrument, um eigene Interessen zu doch nie tun darf?“ Wörter sind vertreten etwas, worüber Lisbet viel grübeln

☺ Schrift als Mittel zur Überlieferung von kann. Traditionen und Geschichten aus: Madita und Pims, Astrid Lindgren ☺ Spuren hinterlassen und etwas bewirken können ☺ bei Bedarf werden in dem Bereich sprachliche Bildung Kleingruppen durch speziell geschulte Fachkräfte angeboten

Für unsere pädagogische Arbeit bedeutet dies:

• Phonologisches Bewusstsein , Reimen, Anlaute Ein Kind hat hundert Sprachen " Wuppi Ein Kind hat hundert Sprachen • Abzählreime / Fingerspiele hundert Hände, hundert Weisen • Gefühle thematisieren (z. B. Faustlos) zu denken, zu spielen und zu sprechen. Immer hundert Weisen • Plattdeutsch zuzuhören zu staunen und zu • Gespräche, stetiger Dialog lieben, hundert Weisen zu singen • Erzählkreis – für die Kinder und zu verstehen, hundert Welten • Bilderbücher, Morgenkreis, biblische zu entdecken, hundert Welten zu Geschichten erfinden, hundert Welten zu träumen. Ein Kind hat hundert • Zeichen/Symbole für die Kinder " Symbole für Sprachen, doch es werden ihm Aktivitäten in der Woche " Klingel zum neunundneunzig Aufräumen etc. geraubt … • Rollenspiele, Aufführungen Loris Malaguzzi, Reggio Emilia, 1985 • Morgenkreis mit Gebeten, Liedern,

33 Fingerspielen, Reimen und Kreisspielen

BILDUNGSBEREICHE

Mathematik – Naturwissenschaften – Technik – oder: die Welt und ihre Regeln erforschen

+ naturwissenschaftliche Phänomene wahrnehmen, untersuchen; versuchen, sie zu erklären

+ dabei steht der Forschergeist der Kinder im Vordergrund, nicht die erwachsene „Erklärer-Sicht“

+ verantwortlicher Umgang mit Natur-Ressourcen, Bewahrung der Schöpfung

+ Erforschen von Technik

Für unsere pädagogische Arbeit bedeutet dies: • Strand – und Waldprojekte • Arktis-Projekt

• Lernwerkstatt: Gewichte, Schrauben… • Umgang mit Formen, Zahlen und Zeichen • Kinder zählen

• Spiele mit Mengenerfahrungen

• Steckspiele

• Raumgestaltung zur räumlichen Wahrnehmung

• Begrenzung der Kinderzahl bei Freispielmöglichkeit

• Kochen

• Angeleitete Experimente

• vielfältige Konstruktionsmaterialien • Projektarbeit

34 BILDUNGSBEREICHE

Kultur, Gesellschafft und Politik – oder: die Gemeinschaft mit gestalten

Auseinandersetzung mit eigener Kultur eigene Familie, gesellschaftliches Leben im eigenen Lebensort Begegnung mit Menschen anderer Kulturen, Sprachen, anderer Länder Kita-Gemeinschaft als Teil von Gesellschaft Regeln in Gemeinschaften demokratische Grundthemen: Individuum und Gemeinschaft, Konfliktlösung, Beteiligung und Mitbestimmung Kenntnis der Umgebung mit Entscheidungsträgern (z. B. Bürgermeister) gesellschaftspolitische Ereignisse, Weltpolitik thematisieren und verarbeiten Geschichtskenntnis, z. B. des eigenen Ortes, der Familie Veränderungen bemerken, um eigene Geschichte wissen (Familie, Kita)

Für unsere pädagogische Arbeit bedeutet dies: • gesellschaftliche Ereignisse thematisieren • Geburtstagsrituale • Theater spielen/besuchen • Laterne laufen • Gottesdienste • wertschätzende begleitende Unterstützung bei persönlichen Ereignissen/ Anliegen (z. B. Geburt, Tod ) • aktuelle Themen im Erzählkreis • Besuch von der Polizei, Feuerwehr, Besuche beim Landwirt, Feuerwehr, Bäcker, Besuche in der Gastwirtschaft ‚Pfefferkorn‘ • Weihnachtsmärchen • Besuch in der Schule • Leben in der Gemeinde (Bürgermeister, Pastor etc.) • kultureller Austausch – andere Lände/Kulturen " Akzeptanz, Info; landestypisches Frühstück etc.

35 BILDUNGSBEREICHE

Ethik, Religion und Philosophie – oder: Fragen nach dem Sinn Stellen

Ethik : Maßstäbe des eigenen Handelns setzen: was ist richtig? Folgen eigenen Handelns für sich selbst und die Gemeinschaft Religion : Fragen nach dem Glauben stellen christliche Religion als fester Bestandteil des Alltags in den Ev. Kitas erleben Feste, Rituale, Gebete feiern Geschichten aus der Bibel in den Bezug zum eigenen Leben stellen Themen wie Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Umgang mit Schöpfung, Vergebung bedenken Philosophie: Fragen nach dem Woher und Wohin Fragen stellen und gemeinsam verfolgen, ohne Antworten vorzugeben Kinder als Philosophen und Gottessucher unterstützen Erklärungen suchen, aber nicht alles erklären können, staunen

Für unsere pädagogische Arbeit bedeutet dies:

• Lieder, Tischgebete, Morgenkreislieder, biblische Geschichten • Morgenkreistisch mit religionspädagogischen Symbolen • wöchentliche Andacht mit dem Pastor der Kirchengemeinde • Familiengottesdienste zu Ostern, Erntedank, St. Martin, Weihnachten • Jahreszeiten, Rituale und Feste • religionspädagogische Projekte • religiöse Werte/Normen im Alltag • Fortbildungen • Themen Trauer und Tod • Einschulungs-, Begrüßungs-, Adventsgottesdienst • christliche Lebensformen einüben • christliche Symbole und deren Bedeutung • Eltern über christlichen Glauben informieren, Ort der Begegnung, Kita-Arbeit aktiv mitgestalten

36 BILDUNGSBEGLEITUNG IN KOOPERATION

Um ein Kind zu erziehen, bedarf es eines ganzen Dorfes. Afrikanisches Sprichwort

Wir verstehen Bildung als Gemeinschaftsaufgabe, deshalb kooperieren wir mit folgenden Institutionen:

• Knüttel-Antonius-Schule in Norderbraup • Kirchengemeinde Norderbrarup • Diakonie Süderbrarup • Familienzentrum Süderbrarup • Amt Süderbrarup • ortsansässige Feuerwehr • Förderverein • Polizei • Zahnarzt • Gaststätte „ Pfefferkorn“ • Kita´s im Amtsbereich • ortsansässige Gewerbe, z. B. Bäcker, landwirtschaftliche Betriebe • Gesundheits- und Jugendamt des Kreises Schleswig-Flensburg • weiterführende Schulen im Amtsbereich

37 UNSER TEAM

Als pädagogisches Fachpersonal der Ev. Kita Scheggerott verstehen wir uns als Bildungsbegleiter, Beobachter und wich-tige Bezugspersonen für die Kinder. Pla-nung, Überprüfung, Weiterentwicklung der Inhalte unserer pädagogischen Arbeit sehen wir als eine gemeinsame Aufgabe an.

Zur Evaluation unserer Bildungsqualität nutzen wir Zeit für O regelmäßige und spontane Kommunikation/Austausch O Feedback – Kultur O Freundlichkeit O Aufgaben verteilen/übernehmen

O Füreinander da sein O regelmäßige Dienstbesprechung O Supervision O einheitliche Pädagogik – ständiger Austausch O Projektarbeit O wertschätzende Grundhaltung Eltern/Kindern gegenüber

O Bildungspartnerschaft mit Eltern O regelmäßige Fort- und Weiterbildung

O regelmäßige Krippentreffen O Begleitung durch Fachberatung O Kooperation mit der Grundschule

O Vernetzung mit anderen Institutionen

38 LETZTE SEITE

Diese Konzeption wurde erstellt vom Team der Ev. Kindertagesstätte St. Marien in Scheggerott und der Pädagogischen Fachberaterin des Ev. Kindertagesstättenwerkes des Kirchenkreises Schleswig-Flensburg, Dagmar Lenz.

Scheggerott, Oktober 2014

39 ANHANG 1: MAßNAHMEN ZUM SCHUTZ DES KINDESWOHLS

Die Ev. Kindertageseinrichtungen sind freie Träger der Jugendhilfe und als solche Träger eigener Aufgaben. Sie haben aus den jeweiligen Betreuungsverhältnissen eigene vertragliche Leistungspflichten gegenüber den zu betreuenden Kindern, die sich in erster Linie auf die Förderung von deren Entwicklung beziehen. Als vertragliche Nebenpflicht übernehmen sie dabei auch eine Schutzpflicht für die ihnen anvertrauten Kinder. Darüber hinaus kommt ihnen nach § 2 des Kinderschutzgesetzes Schleswig-Holstein bei der Sicherung des Rechtes von Kindern auf Schutz vor Gefahren für ihr körperliches, geistiges und seelisches Wohl eine besondere Bedeutung zu. Allerdings reicht die eigene Schutzpflicht der evangelischen Kindertageseinrichtungen nur so weit, wie eine Gefährdung des Kindeswohls in der jeweiligen Ein-richtung oder aufgrund konkreter erkennbarer Anhaltspunkte besteht.

Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung sind insbesondere: Auffälligkeiten • des äußeren Erscheinungsbildes des Kindes • des Verhaltens des Kindes • der körperlichen Entwicklung des Kindes • der kognitiven und sozialen Entwicklung des Kindes • des Verhaltens der Erziehungspersonen der häuslichen Gemeinschaft • der familiären Situation • der Wohnsituation.

Die Fachkräfte der Einrichtungen werden hierzu in Fortbildungen geschult. Näheres ist in Trägervereinbarungen, die aufgrund § 8a SGB VIII zwischen dem Ev. Kindertagesstättenwerk Flensburg und der Stadt Flensburg bzw. dem Kreis Schleswig-Flensburg geschlossen wurden, geregelt und in einem internen Handlungsablauf konkretisiert, der allen Beschäftigten der angeschlossenen Kinder- tagesstätten bekannt und zugänglich ist. Hinsichtlich der Übermittlung von Informationen werden die datenschutz-rechtlichen Regelungen des DSG-EKD, der DVO-NEK und der §§ 61ff. SGB VIII beachtet und die Weitergabe der Daten erfolgt in anonymisierter Form, soweit dies mit dem konkreten Schutzauftrag vereinbar ist. Der Träger beschäftigt nur Personen, die für die Tätigkeit persönlich geeignet sind. Insbesondere dürfen im Hinblick auf den Schutz des Kindeswohls keine Personen beschäftigt werden, die wegen einer in § 72a (1) SGB VIII aufgeführten Straftat rechtskräftig verurteilt worden sind.

40 ANHANG 2: VERFAHRENSABLAUF

VERFAHRENSABLAUF IM UMGANG MIT EINEM VERDACHT AUF KINDESWOHLGEFÄHRDUNG IN DEN KINDERTAGESSTÄTTEN DE S EV. KINDERTAGESSTÄTTENWER KES DES KIRCHENKREISES SCHLESWIG -FLENSBURG

•Verdacht auf Kindeswohlgefährdung Fallverantwortliche Fachkraft

• Fallverantwortliche Fachkraft nimmt Verdachtsmerkmale einer Kindeswohlgefährdung wahr. Anhaltspunkte werden dokumentiert. Fallverantwortliche • Vorlage: Risikoeinschätzung bei Kindeswohlgefährdung Fachkraft

• Information an die Leitung, ggf. kollegiale Beratung oder • bei notwendiger professioneller Hilfe: Einschaltung der InsoFa zur Fallverantwortliche gemeinsamen Risikoabschätzung Fachkraft, Leitung, • Entwicklung eines Unterstützungsplanes im Rahmen der Einrichtung und InsoFa der Vernetzungspartner, u.a. Kirche, Diakonie,...

• Fallverantwortliche Fachkraft führt ein Elterngespräch, ggf. mit dem Kind, zur Abklärung des Verdachts • Entsprechende Angebote werden entwickelt und schriftliche Vereinbarungen Fallverantwortliche mit den Eltern getroffen Fachkraft

• Weitere kontinuierliche Beobachtung zur Abklärung der Entwicklung und Lebenssituation des Kindes, weitere Gespräche mit den Eltern Fallverantwortliche Fachkraft

• Sind die Maßnahmen der Zielvereinbarung erreicht: Gespräch mit Eltern zur Stabilisierung der Situation und weitere Beobachtung Fallverantwortliche • Gibt es akuten Handlungsbedarf: Einschalten der InsoFa, Weiterleitung an Fachkraft, InsoFa, den ASD mit gleichzeitiger Benachrichtigung der Eltern ASD

41 ANHANG 3: BETEILIGUNG UND MÖGLICHKEITEN DER BESCHWERDE FÜR ELTERN UND KINDER

Entsprechend §45 SGB VIII hält das Kindertagesstättenwerk in seinen Einrichtungen folgende Verfahren zur Qualitätssicherung zum Thema Beteiligung und Möglichkeiten der Beschwerde in persönlichen Angelegenheiten vor:

Maßnahmen zur Qualitätssicherung im Mitarbeiterbereich

• erweitertes Führungszeugnis für Mitarbeiterinnen aller Qualifikationen sowie Ausbildungspraktikantinnen bei Neueinstellung • Personalentwicklungsgespräche • Fortbildungen zu Themen wie Beschwerdemanagement, Kommunikation, Grenzverletzungen, Kindeswohlgefährdung • Fachberatung, Supervision und kollegiale Beratung • Möglichkeiten der Selbstreflexion in Teamgesprächen und Fachaustauschgruppen

Elternbeteiligung

• Kindertagesstättenbeirat ein- bis zweimal jährlich • regelmäßige Treffen der Leitungen mit den ElternvertreterInnen • jährlicher Elternfragebogen zur Elternzufriedenheit • regelmäßige Gespräche zwischen pädagogischer Fachkraft und Eltern zur Entwicklung des Kindes

Möglichkeiten der Beschwerde in persönlichen Angelegenheiten

• festgelegter Verfahrensablauf zu Beschwerden von Eltern (s. Anhang 1) • Vorhalten von Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten von Kindern (s. Anhang 2)

42 ANHANG 4: VERFAHRENSABLAUF BEI ELTERNBESCHWERDEN

Eltern oder andere für die Kinder zuständige Personen beschweren sich.

Jede pädagogische Fachkraft Bei Beschwerden über nimmt die Beschwerde entgegen. Leitung wird grundsätzlich der Träger informiert.

Bagatellbeschwerden Bei schwerwiegenderen Beschwerdeführende wird in werden sofort Beschwerden verweist die Kenntnis gesetzt, dass zeitnah behandelt. Aufnehmende an zuständige die Bearbeitung der Kollegin oder Leitung. Beschwerde erfolgt. Entgegennehmende Fachkraft informiert grundsätzlich Leitung.

Leitung bezieht alle betroffenen Kolleginnen mit ein.

Betroffene Kollegin oder Aufnahme in Leitung spricht Eltern zeitnah Beschwerdeformular an, vereinbart ggf. ein Gespräch.

Über das Gespräch gibt es ein Ergebnisprotokoll für alle Beteiligten mit Unterschrift aller Beteiligten.

Info an Beschwerdeführenden Ablage der Dokumentation

43 ANHANG 5: VORAUSSETZUNGEN FÜR BETEILIGUNGS - UND BESCHWERDEMÖGLICHKEIT EN DER KINDER

• Die pädagogischen Fachkräfte nehmen das Kind ernst, hören ihm zu, nehmen es wahr in seiner individuellen Situation und erörtern mit dem Kind gemeinsam Fragen und Lösungsansätze.

• Die pädagogischen Fachkräfte schaffen Möglichkeiten, in denen die Kinder ihre Gefühle wahrnehmen und äußern können, wie z. B. das „Faustlos“- Präventionsprogramm, regelmäßige Gesprächskreise, Kinderversammlungen.

• Sie reflektieren und pflegen die Gesprächskultur im Umgang zwischen Kindern untereinander, Kindern und Erwachsenen und Erwachsenen untereinander

• Sie sind sich des ungleichen Verhältnisses zwischen Erwachsenen und Kindern bewusst stärken das Selbstbewusstsein der Kinder.

44 ANHANG 6: VORAUSSETZUNGEN FÜR BETEILIGUNGS - UND BESCHWERDEMÖGLICHKEIT EN DER KINDER

Freiwillige Selbstverpflichtung

Die Leitungskonferenz der evangelischen Kindertagesstätten der Propsteien Angeln und Flensburg im Evangelischen Kindertagesstättenwerk im Kirchenkreis Schleswig- Flensburg haben eine Selbstverpflichtung zur Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeit und zum Schutz von Kindern in ihren Kindertagesstätten beschlossen.

Wir sorgen dafür, dass die Kinder in unseren Kindertagesstätten folgende Erfahrungen zur Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeit machen und das Kindeswohl geschützt wird:

1. Ich kann mich informieren (auch unabhängig von der Verfügbarkeit und Zuwendung der Erwachsenen) und orientieren über Dinge, die ich tun kann in der Kita und damit selbstbestimmt lernen. Das kann mir u. a. durch folgende Beispiele ermöglicht werden:

- Symbole, Fotos, Zeichen stehen für bestimmte Aktivitäten oder Regeln, deren Bedeutung ich verstehe und die in der Gruppe vereinbart wurden

- Die pädagogischen Fachkräfte gestalten die Räume der Kita aus der Perspektive der Kinder

- Andere Kinder sind für mich Pate und stellen mir ihre Sicht, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen zur Verfügung.

- Ich habe Zugang zu den Räumen und zu Material und meine Auswahl hängt nicht vom momentanen Angebot der Pädagogin ab.

2. Ich kann größtenteils wählen, an welchen Aktivitäten des Kita -Alltags ich teilnehme

- Wenn die pädagogischen Fachkräfte wichtig finden, dass bestimmte Dinge gemeinsam stattfinden sollten, besprechen sie diese Entscheidung mit den Kindern und beachten die Meinung der Kinder.

45 ANHANG 6: VORAUSSETZUNGEN FÜR BETEILIGUNGS - UND BESCHWERDEMÖGLICHKEIT EN D ER KINDER

3. Ich kann mit bestimmen, ich bin „gefragt“ mit meiner Meinung und nach meinen Interessen, ich lerne unterschiedliche Mitbestimmungsmöglichkeiten kennen und kann sie initiieren

- z. B. Mehrheitsabstimmungen, Abstimmung durch „Abgeordnete“ aus den Gruppen mit Abstimmungsberechtigung, durch Abfrage der Interessen durch die Pädagoginnen. Die Erwachsenen akzeptieren die Ergebnisse der Abstimmung.

- Auch bei Dingen, die auch bestimmten Gründen festgelegt bleiben sollen, sind die Erwachsenen mit den Kindern im Gespräch, spiegeln die Gefühle der Kinder, fragen nach, bemühen sich ggf. um Kompromisse.

4. Ich kann mit gestalten (ich kann Regeln mitgestalten, meine Meinung hat Auswirkungen)

- Die pädagogischen Fachkräfte erlauben es, Bestehendes zu hinterfragen und ggf. zu verhandeln. Sie akzeptieren die Ergebnisse aus Verhandlungen und lassen auch Ergebnisse aus Verhandlungen unter Kinder gelten.

5. Ich erlebe, dass die Erwachsenen meine Grenzen erkennen, achten und einhalten oder dafür sorgen, dass s ie von anderen eingehalten werden

6. Die Erwachsenen begegnen mir mit Achtung und Respekt. Sie tragen zu einem vertrauensvollen Umgang mit Nähe und Distanz bei.

7. Ich kann mich beschweren (ich kann darauf vertrauen, dass meine Beschwerde gehört und ernstgenom men wird)

- Die pädagogischen Fachkräfte fragen das Kind, wie mit der Beschwerde umgegangen werden soll und handeln entsprechend.

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