Was wir tun können -

Der Ausbau erneuerbarer Energien in der Praxis

im Rhein-Hunsrück-Kreis

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Vorstellung

Klimaschutzkonzept des Rhein-Hunsrück-Kreises

102.000 Einwohner

 991 km² Fläche

 137 Städte und Ortsgemeinden (75% unter 500 Einwohnern)

Frank-Michael Uhle Dipl.-Ing. (FH) Architekt Klimaschutzmanager Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis Ludwigstraße 3-5, 55469 Simmern Tel. (06761) 82611 Email: [email protected]

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 2 Übersicht

Was wir tun können - Der Ausbau erneuerbarer Energien in der Praxis

Kreispolitische Zielsetzung

Sachstand: - Handlungsfeld Strom - Handlungsfeld Wärme - aktuelle Klimabilanz

Was wir noch tun können: - Handlungsfeld Energieeinsparung - Handlungsfeld Eigenstromerzeugung - Handlungsfeld Mobilität

Fazit

3 Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern

Übersicht

Was wir tun können - Der Ausbau erneuerbarer Energien in der Praxis

Kreispolitische Zielsetzung

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 4 Energieverbräuche im Rhein-Hunsrück-Kreis im Jahr 2011

Gesamtenergieverbrauch des Rhein-Hunsrück-Kreises (IST-Zustand) (nach Sektoren und Energieträgern) Diesel CO2 - Bilanz: 1.200.000.000 Flüssiggas 573.077 Tonnen im Jahr

1.000.000.000 Ottokraftstoff 800.000.000 Kohle 600.000.000

kWh/a Wärmepumpen 400.000.000 Solarthermie 200.000.000 0 Biomasse Erdgas

Heizöl

Strom (Bilanziell 66% EE-Strom)

Wärme: ca. 1,2 Mio. MWh/a (49,5%) Verkehr: ca. 799.533 MWh/a (32%) Strom: ca. 463.040 MWh/a (18,5%)

Gesamtenergieverbrauch ca. 2,5 Mio. MWh im Jahr Dies entspricht einer Heizölmenge von ca. 250 Millionen Litern !

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 5 Energieverbräuche im Rhein-Hunsrück-Kreis im Jahr 2050

GesamtenergieverbrauchGesamtenergieverbrauch des Rhein des-Hunsrück Rhein-Hunsrück-Kreises (IST-Kreises-Zustand) 2050 (nach Sektoren und Energieträgern) Diesel (nach Sektoren und Energieträgern) Diesel CO2 - Bilanz: Guthaben 1.200.000.000 1.200.000.000 FlüssiggasWindgas 32.209 Tonnen im Jahr 1.000.000.0001.000.000.000 OttokraftstoffFlüssiggas 800.000.000800.000.000 KohleOttokraftstoff

600.000.000600.000.000 kWh/a

kWh/a WärmepumpenWärmepumpen 400.000.000400.000.000 SolarthermieSolarthermie 200.000.000200.000.000 BiomasseBiomasse 0 0 ErdgasErdgas

HeizölHeizöl

StromStrom (Bilanziell(Bilanziel 100% 66% EEEE-Strom)-Strom)

Reduktion des Gesamtverbrauchs Halbierung des Energieverbrauchs Ausnutzung der Potentiale aus um 40% auf 1,5 Mio. MWh im Jahr im Gebäudebestand Biomasse, Sonne und Wind

Verdrängung fossiler Energie durch Einsparung und Nutzung Erneuerbarer Energien entspricht einer Heizölmenge von 210 Millionen Litern im Jahr !

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 6 Das Ziel: wir wollen 290 Mio. € Energie- importe in regionale Wertschöpfung umwandeln

Gesamtausgaben für Energieimporte im Rhein-Hunsrück-Kreis ca. 290 Millionen € Rheinland-Pfalz

Gesamtausgaben Energieimporte der Bundesrepublik in 2012: rd. 92 Mrd. € Ziel unseres 40% mehr als 2010 Quelle: Faktenheft der Agentur für Klimaschutzkonzeptes: Erneuerbare Energien, Stand 05/2013

Bis zum Jahr 2050 wollen wir 250 Millionen € jährliche Energieimportkosten regional binden!

Wir wandeln Energieimportkosten durch Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in regionale Arbeitsplätze und Wertschöpfung um!

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 7 Übersicht

Was wir tun können - Der Ausbau erneuerbarer Energien in der Praxis

Sachstand: - Handlungsfeld Strom - Handlungsfeld Wärme - aktuelle Klimabilanz

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 8

Handlungsfeld Strom: Der Regenerativstromanteil im Landkreis lag Mitte 2014 bereits bei 177 %

nachrichtlich: Wasserkraft

Ø Bund 3,3 % seit 2010: Pilotprojekt Flussturbinen im Rhein bei St. Goar

Windenergie 34,33 % 65,67 % Stand Juli 2014 158,69 % nicht regenerative Ø Bund 8,4 % regenerative Energien Energien (Bund 16,8 %) Juli 2014 Photovoltaik in Betrieb 13,19 % Ø Bund 4,7 %

Biomasse 5,65 %

Ø Bund 7,6 %

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 9 Handlungsfeld Strom: Der Regenerativstromanteil im Landkreis lag Ende 2015 bereits bei 226 %

nachrichtlich: Wasserkraft

Ø Bund 3,3 % seit 2010: Pilotprojekt Flussturbinen im Rhein bei St. Goar

Windenergie 34,33 % 65,67 % Stand Juli 2014 genehmigt & 158,69 % nicht regenerativeim Bau (50 Anlagen) Ø Bund 8,4 % regenerative Energien Energien (Bund 16,8 %) Juli 2014 Photovoltaik in Betrieb 13,19 % Ø Bund 4,7 %

Biomasse 5,65 %

Ø Bund 7,6 %

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 10 Handlungsfeld Strom: Der Regenerativstromanteil im Landkreis liegt Ende 2016 bereits bei 262 %

nachrichtlich: Wasserkraft

Ø Bund 3,3 % seit 2010: Pilotprojekt Flussturbinen im Rhein bei St. Goar

beantragt & genehmigungsfähig (38 Anlagen) Windenergie 34,33 % Stand Juli 2014 genehmigt & 158,69 % nicht im Bau (50 Anlagen) Ø Bund 8,4 % regenerative Energien Juli 2014 Photovoltaik in Betrieb 13,19 % Ø Bund 4,7 %

Biomasse 5,65 %

Ø Bund 7,6 %

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 11 Handlungsfeld Wärme: Bereits drei Interkommunale Nahwärmeverbünde auf Basis von Abfallbiomasse

Öffentliche Gebäudekomplexe (Kreisschulen, Verbandsgemeinden, Städte) werden zu Nahwärmeverbünden zusammengeführt und mit Baum- und Strauchschnitt beheizt (120 Sammelplätze, zentraler Aufbereitungsplatz) Erster Schritt: Stoffliche Aufbereitung des Brennmaterials auf dem zentralen Aufbereitungsplatz Sternsieb

2009 ausgezeichnet mit dem Hochwertiger Kompost ca. 50% des Materials Umweltpreis des Landes Rheinland-Pfalz

Zweiter Schritt: Brennstoff ca. 50% des Materials Thermische Verwertung in Heizzentralen mit einer Brennleistung von 500 bis 850 kW

Heizzentrale Brennstofflager

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 12 Handlungsfeld Wärme: Bereits drei Interkommunale Nahwärmeverbünde auf Basis von Abfallbiomasse Öffentliche Gebäudekomplexe (Kreisschulen, Verbandsgemeinde, Stadt) werden zu Nahwärmeverbünden zusammengeführt und mit Baum- und Strauchschnitt beheizt (120 Sammelplätze, zentraler Aufbereitungsplatz)

Drei Nahwärmeverbünde für:  Gesamtinvestition 22 Schulgebäude, 8 Sporthallen, 7,1 Millionen € netto 2 Hallen- und 1 Freibad 1 Mensagebäude  Jährliche Ersparnis 1 Bibliothek, 1 Stadthalle, 2 Seniorenwohnheime 673.500 Liter 1 VG-Verwaltung / Rathaus Heizöläquivalent

 Im Laufe der nächsten 20 Jahre verbleiben mind. 11 Millionen € Energiebezugskosten in der Region (bei 6% Energiekostensteigerung 21 Millionen €)

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 13 Handlungsfeld Wärme: Nahwärmeverbünde in den Ortsgemeinden

Erster Nahwärmeverbund: 7 Häuser von 5 Eigentümern Ortsgemeinde 2006 Holzhackschnitzel Betrieb seit 10 Jahren ohne nennenswerte Bürgermeister Günter Steffens Probleme mit einheimischen Resthölzern (verstorben 7. September 2015)

Quelle: Günter Steffens, Fronhofen

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 14 Wege zum Ziel: Nahwärmeverbünde in den Ortsgemeinden

Zweiter Nahwärmeverbund: 12 Häuser, Privat und Ortsgemeinde Ortsgemeinde Külz 2009 Holzpellets Betrieb seit 7 Jahren ohne nennenswerte Bürgermeister Aloys Schneider Probleme mit Holzpellets

Quelle: Aloys Schneider, Külz

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 15 Wege zum Ziel: Nahwärmeverbünde in den Ortsgemeinden

Nahwärmeverbund: 20 Häuser von 42 Häusern Ortsgemeinde Mannebach 2012 Holzhackschnitzel (102 Einwohner) In Betrieb seit 10.12.2012 Ortsvorsteher Wolfgang Wagner Genossenschaft „Energie für Mannebach eG“

Quelle: RHZ vom 6.März 2012

Quelle: Wolfgang Wagner, Mannebach

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 16 Wege zum Ziel: Nahwärmeverbünde in den Ortsgemeinden

Nahwärmeverbund: Ortsgemeinde 2013 72 Häuser von 91 Häusern (256 Einwohner) Holzhackschnitzel, Bürgermeister Gerd Schreiner Energie-Genossenschaft Genossenschaft Ober Kostenz eG Baubeginn 06.09.2013, in Betrieb seit Januar 2014

Quelle: RHZ vom 9. Oktober 2012

Quelle: Broschüre Ober Kostenz

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 17 Handlungsfeld Wärme: Nahwärmeverbünde in den Ortsgemeinden

Nahwärmeverbund: Ortsgemeinde Kappel 2015 Energie-Genossenschaft 87 Häuser von 135 Häusern (496 Einwohner) Kappel eG Holzhackschnitzel und Biogas (Grundlast), Bürgermeister Klemens Hartig Genossenschaft in Betrieb seit Mitte 2015, Einweihung Juni 2016

Quelle: www.eg-kappel.de

Quelle: RHZ vom 1. Februar 2014

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 18 Handlungsfeld Wärme: Nahwärmeverbünde in den Ortsgemeinden

Nahwärmeverbund II: 37 Häuser Ortsgemeinde Fronhofen 2016 Holzhackschnitzel Inbetriebnahme Winter 2015 Bürgermeister Dirk Klöckner Einweihung 08. Juli 2016

Energieversorgung der Region Simmern (ERS) Angesiedelt beim Eigenbetrieb VG-Werke Simmern

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 19 Handlungsfeld Wärme: Nahwärmeverbünde in den Ortsgemeinden Gemeinsamer Nahwärmeverbund: Ca. 142 Häuser angeschlossen Ortsgemeinden Külz und 2015 (insgesamt 757 Einwohner) Bürgermeister a.D. Aloys Schneider und Volker Wichter Planung: Energieversorgung der Region Simmern 2 Holzhackschnitzel-Kessel, (ERS) Angesiedelt beim Eigenbetrieb 1.422 qm Solarthermie-Feld VG-Werke Simmern Baubeginn 30.04.2015, Inbetriebnahme Sommer 2016

Übersichtsplan: ERS Simmern Gebaut ist die größte solarthermisch Fotos: Bioenergiedorf Büsingen, F.M. Uhle unterstützte Nahwärmeversorgung in Rheinland-Pfalz

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 20 Handlungsfeld Wärme: Nahwärmeverbünde in den Ortsgemeinden

93 von 105 Häusern werden bereits komplett regenerativ beheizt (insgesamt 284 Einwohner im Ort)

Nahwärme II Inbetriebnahme 2016 (gemeinsam mit Külz)

Bestandsanalyse Wärmeversorgung Neuerkirch

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 21 Handlungsfeld Wärme: Nahwärmeverbünde in den Ortsgemeinden

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 22 Handlungsfeld Wärme: Nahwärmeverbünde in den Ortsgemeinden

Folgende 10. Nahwärmeverbünde waren 2015 im Landkreis in Betrieb:

 Fronhofen I (7 Häuser, seit 2006)  Külz I (12 Häuser, seit 2009)  Mannebach (20 Häuser, seit 2012)  Ober Kostenz (72 Häuser, seit 2014)  Niederweiler (10 Häuser, seit 2013)

 Rheinböllen (seit 1984, seit 2009 Pellets)  (seit 2006)  Schulzentren Simmern, Kirchberg, (35 Gebäude, seit 2009-2011)

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 23

Handlungsfeld Wärme: Nahwärmeverbünde in den Ortsgemeinden

In folgenden Gemeinden wurden 2016 Verbünde in Betrieb genommen:

 Kappel (88 Häuser)  Fronhofen II (37 Häuser im restlichen Dorf)  Külz & Neuerkirch (142 Häuser)  Simmern Innenstadt (22 Häuser)

Folgende Ortsgemeinden planen derzeit an Nahwärmekonzepten:

(93 Häuser, Bau beschlossen)   Kümbdchen &  ...

24 Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern

Handlungsfeld Wärme: Offizielle Vorstellung des Praxisleitfadens am 15.04.2015

Der Leitfaden steht zum Download bereit: www.kreis-sim.de/klimaschutz dort „Projekte und Kampangen“

Das lokale Knowhow über Bürgernahwärme wurde von den kommunalen Praktikern in einem Praxisleitfaden gebündelt

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 25

Aktuelle Klimabilanz

Bilanzjahr 2013:

. Emissionen Strom: -171.715 t/CO2-e

. Emissionen Wärme: 279.177 t/CO2-e

. Emissionen Verkehr: 212.034 t/CO2-e

. Emissionen Abfall: 312 t/CO2-e

Gesamtemissionen 2013: 321.235 t/CO2-e

Reduktionspfad Emissionen:

. Jahr 2011: -35% geg. 1990 . Jahr 2012: -56% geg. 1990 . Jahr 2013: -64% geg. 1990

(Reduzierung seit 1990 um 561.839 t/CO2-e)

Quelle: IfaS Birkenfeld, Fortschreibung Klimabilanz RHK, Juli 2014  Null-Emission im Stromsektor ist erreicht !!!!

Bei der Berechnung des Bilanzjahres 2013 wurden alle EE-Analgen bis Juli 2014 mit einbezogen, darüber hinaus wurde auf die 26 jeweils aktuell vorliegenden Verbrauchsdaten (Strom 2010 und Gas 2007 zurückgegriffen). Prognose Klimabilanz

Quelle: IfaS Birkenfeld, Fortschreibung Klimabilanz RHK, Juli 2014

Bei der Berechnung des Bilanzjahres 2013 wurden alle EE-Anlagen bis Juli 2014 mit einbezogen, darüber hinaus wurde auf die 27 jeweils aktuell vorliegenden Verbrauchsdaten (Strom 2010 und Gas 2007 zurückgegriffen). Übersicht

Was wir tun können - Der Ausbau erneuerbarer Energien in der Praxis

Was wir noch tun können: - Handlungsfeld Energieeinsparung - Handlungsfeld Eigenstromerzeugung - Handlungsfeld Mobilität

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Handlungsfeld Energieeinsparung: Kampagne „Rhein-Hunsrück spart Strom“

Zwischenfazit im Dezember 2015 Austausch von weißer Ware

Austausch von Pumpen

Auftakt im September 2014

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 29 Handlungsfeld Energieeinsparung: Kampagne „Rhein-Hunsrück spart Strom“

Quelle: Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 30 Handlungsfeld Energieeinsparung: Kampagne „Rhein-Hunsrück spart Strom“

Quelle: Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 31 Handlungsfeld Energieeinsparung: Kampagne „Rhein-Hunsrück spart Strom“

550 Euro jährliche Ersparnis sind möglich !

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 32 Handlungsfeld Energieeinsparung: Kampagne „Rhein-Hunsrück spart Strom“

Gewinner des Wettbewerb ältester Kühlschrank

Foto: Werner Dupuis

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 33 Handlungsfeld Energieeinsparung: Kampagne „Rhein-Hunsrück spart Strom“

Gewinner des Wettbewerb älteste Heizungspumpe

Foto: Klemens Hauröder

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 34 Was wir noch tun können: Handlungsfeld Strom

Kommunen sind oftmals bereits Vorbild beim Stromsparen

 Straßenbeleuchtung in zahlreichen Orten ist bereits komplett auf LED umgerüstet, bzw. Umrüstung ist in Umsetzung / geplant

Gemeinden erstellen Energiesparkonzept für ihre Bürger

 Neuerkirch war die erste Gemeinde, welche die Idee hatte, die Stromsparkampagne für Privathaushalte als Dorfkampagne Förderung von: zu organisieren.  Energieberatung  Das Pilotprojekt (Übernahme 10 € bzw. 20 € wurde im Mai Eigenanteil der Bürger) 2015 in Schnor-  Austausch weiße Ware bach gestartet.  Austausch Heizungsumwälzpumpe  Hydraulischer Abgleich

Schnorbacher

Energiesparrichtlinie Foto: Werner Dupuis

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Handlungsfeld Energieeinsparung: Gemeinden erstellen Energiesparkonzept für ihre Bürger

Schnorbacher Förderung von: Energiesparrichtlinie  Energieberatung Start im Mai 2015:  Austausch weiße Ware „landesweit einmaliges Pilotprojekt“  Austausch Heizungsumwälzpumpe  Hydraulischer Abgleich

 Photovoltaik-Anlage  Batteriespeicher  Gebäudedämmung  Austausch Fenster und Türen  Austausch Nachtspeicheröfen  Einbau erneuerbare Heizsysteme  Einbau Lüftungsanlagen  Neubau Passivhaus

 Maximal 6.000 € Zuschuss je Haushalt

Foto: Werner Dupuis

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 36

Handlungsfeld Energieeinsparung: Gemeinden erstellen Energiesparkonzept für ihre Bürger

Das „Schnorbacher Modell“ ist Vorbild für zahlreiche Gemeinden

Auftakt in Kappel 01.02.2016 Förderrichtlinien beschlossen in:

 Kappel 

 zahlreiche weitere Gemeinden haben ihr Interesse bekundet

Auftakt in Reckershausen 14.06.2016

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank -Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 37 Handlungsfeld Eigenstromnutzung: Dächer zu Einnahmequellen – Stromkosten vermeiden

Ziel: 1000-Dächer-Photovoltaik-Programm (Ergebnis: 3.600 Anlagen) Rhein-Hunsrück-Kreis; Volks- und Raiffeisenbanken im Kreis; Smart Geomatics; Landesamt für Vermessung

Nur die Hauseigentümer erhalten die Detailinformationen:

- Dachneigung - Dachfläche Bilanz: - PV-Leistung - Energieertrag, etc. Von insgesamt ca. 80.000 Dachflächen im Landkreis eignen sich 58.600. Hierauf könnte fast der gesamte Strombedarf - das sind ca. 488 Mio. kWh im Jahr - gedeckt werden.

Derzeit werden bereits 13% dieses Potentials genutzt.

www.solarkataster-rhein-hunsrueck.de seit 05.08.2011 online

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 38 Handlungsfeld Eigenstromnutzung: Umstellung von Volleinspeisung auf Eigenverbrauch

Bestandsanalyse Photovoltaik-Anlagen in Fronhofen

38 private PV-Anlagen erzeugen bilanziell das 1,6-fache des Gesamtstromverbrauches des Ortes.

25 der 38 PV-Anlagen sind wirtschaftlich sinnvoll von Volleinspeisung auf Eigenverbrauch umzustellen (rot markiert).

Stromverbrauch: ca. 404.000 kWh / a Vorbild für den Ort ist eine private Stromerzeugung: ca. 686.000 kWh / a PV-Anlage mit 5 kWh Lithium-Ionen- Speicher (grün markiert). Hinzu kommen 3 WKA auf der Der Autarkiegrad betrug im ersten Gemarkung, die ca. 15 Million kWh / a Betriebsjahr 80%. erzeugen.

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 39 Handlungsfeld Eigenstromnutzung: Umstellung von Volleinspeisung auf Eigenverbrauch

EEG-Umlagetopf entlasten & Mehrwert für Bürger und Gewerbe schaffen (win-win)

 Im Landkreis gab es Ende 2013 bereits 3.600 PV-Anlagen, die bilanziell 13,2% des Gesamtstrombedarfs decken. Der Bundesdurchschnitt liegt mit 4,7% deutlich niedriger.

 Der überwiegende Teil dieser Anlagen wurde in der Zeit vom 01.01.2009 bis zum 31.03.2012 in Betrieb genommen und könnte auch noch heute von Volleinspeisung auf Eigenverbrauch umgemeldet und mit Batteriespeichern, welche in den Schwarmstromspeicher integriert sind, nachgerüstet werden.

Beispiel: Anlage mit 9,6 kWp auf einem Wohnhaus. Inbetriebnahme 2009, angemeldet auf Volleinspeisung. EEG-Vergütung für Einspeisung: 43,01 Cent / kWh netto. Nach erfolgter Umstellung auf Eigenstromnutzung beträgt der Eigenverbrauchsbonus 25,01 Cent / kWh netto. Durch jede selbstgenutzte kWh wird die EEG-Umlage somit um 18 Cent netto entlastet. Der Privathaushalt hat bei Strombezugskosten von 25 Cent / kWh netto einen wirtschaftlichen Vorteil von 7 Cent / kWh netto.

. Selbst bei Anlagen größer 10 kWp und einer EEG-Umlage auf den eigenverbrauchten Strom in Höhe von 2,5 Cent (40% der EEG-Umlage) verbleibt ein wirtschaftlicher Vorteil.

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 40

Handlungsfeld Eigenstromnutzung: Pilotprojekt „Smart Operator“ in

RWE testet mit Partnern aus Wirtschaft und Ortsgemeinde Kisselbach (565 Einwohner) Wissenschaft das intelligente Nieder- Ca. 140 Haushalte nehmen an dem Praxistest teil spannungsnetz der Zukunft in der Praxis Offizielle Inbetriebnahme: 27.09.2014

Ziele:

Tageverlauf ohne Smart Operator

Vorbild für Idee „Schwarmstromspeicher Rhein-Hunsrück-Kreis“ Smart Operator: Tageverlauf mit Smart Operator

Quelle: RWE Deutschland AG

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 41 Handlungsfeld Eigenstromnutzung: Installation von Batteriespeichersystemen

Monatliche Stromproduktion einer WKA im benachbarten Park Faas-Nord

Winterzeit rund 600.000 kWh im Monat

Sommerzeit rund 300.000 kWh im Monat

Quelle: ENERCON IPP Deutschland GmbH, techn. Betriebsführung, 26605 Aurich

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 42 Handlungsfeld Eigenstromnutzung: Installation von Batteriespeichersystemen

Monatliche Strombilanz eines Haushaltes mit PV und Stromspeicher in Fronhofen

„Winterlücke“ rund 300 kWh im Monat

Im Sommer faktisch „autark“

Jahres- Autarkiegrad 70%

Quelle: Wolfgang Buschbaum, Fronhofen

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 43 Handlungsfeld Eigenstromnutzung: Installation von Batteriespeichersystemen

Das Stromsystem der (nahen) Zukunft: 70% autark – 30% intelligent vernetzt !!!

 Die WKA haben die höchsten Erträge in der Herbst- und Winterzeit.

 Diese Monate sind weitestgehend identisch mit der sogenannten „Winterlücke“ in der Photovoltaik (Oktober bis März)

 Umstellung aller möglichen PV-Anlagen von Volleinspeisung auf Eigenverbrauch.

 Nachrüstung von Batteriespeichern.

 Power-to-heat für die zentralen Pufferspeicher, der Nahwärmeverbünde, sowie den dezentralen Pufferspeichern in den Haushalten prüfen.

Riesiges Potential: Mit der winterlichen Mehrproduktion einer WKA könnte die Winterlücke von perspektivisch 1.000 Haushalten gedeckt werden !!!

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 44 Handlungsfelder Energieeinsparung und Eigenstromnutzung: Zusammenfassung

Vorteile für die teilnehmenden Bürger:

 Kostenlose, unabhängige Energiesparberatung. Hilfe bei der Umsetzung der hierbei aufgezeigten Stromsparmaßnahmen. Möglichkeit zur dauerhaften Senkung des Stromverbrauches und der hiermit verbundenen Kosten.

 Wirtschaftlicher Vorteil durch die Umstellung von Volleinspeisung auf Eigenverbrauch bei gleichzeitiger volkswirtschaftlicher Entlastung des EEG-Umlagetopfes (win-win).

 Der Strombezug und die hiermit verbunden Kosten können nach Installation eines Batteriespeichers um rd. 70% gesenkt werden. Somit Erreichung einer hoher Stromunabhängigkeit „Autarkie“.

 Möglichkeit, Photovoltaik-Erzeugungsspitzen mittels elektrischen Heizstäben in den Pufferspeichern in Wärme umzuwandeln. Hierdurch Reduzierung des Brennstoffbedarfes, auch der Nahwärmeverbünde.

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 45 Handlungsfeld Elektromobilität: Dörfer setzen Akzente für nachhaltige Mobilität

Ideen der Ökogruppe Neuerkirch für das Elektromobilitätskonzept:

 Bereitstellung eines E-Bürger-KFZs, E-Bikes und Lasten-E-Bikes für die Bürgerinnen und Bürger  Solarladestationen, möglicher Standort am Heizhaus, direkt am Radweg gelegen.

Ziele:

 Verbesserung der Mobilität von Gemeindemitgliedern, vor allem junge Familien ohne Zweitauto bzw. Bürgern ohne Wir fahren mit Wind und Sonne eigenes Auto vom Hunsrück und vom Rhein  Anreiz bieten, um ein (Zweit-) Auto abzuschaffen oder zumindest die Kurzstrecken mit einem günstigen, umweltfreundlichen E-Auto / E-Bike zu fahren.

 Beitrag zur Verringerung des CO2-Ausstoßes in der Mobilität

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 46

Übersicht

Was wir tun können - Der Ausbau erneuerbarer Energien in der Praxis

Fazit

Fachkonferenz Klimawandel im Hunsrück, Beitrag von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle am 06.09.2016 in Simmern 47

Der Rhein-Hunsrück-Kreis steckt voller Energie … Das machen unsere Gemeinden draus !

Fazit:

 Durch den ganzheitlichen Ansatz in den Handlungsfeldern Energieeinsparung, Wärme, Strom und Möbilität würden gelungene Praxisbeispiele geschaffen, an denen jedem Bürger die Sinnhaftigkeit der Energiewende sowie der individuelle wirtschaftliche Nutzen anschaulich vermittelt werden könnte.

 Ein schlüssiges Gesamtkonzept bestehend aus Energieeinsparung, möglichst autarker Vollversorgung im Wärme und Strombereich und Akzente in der Elektromobilität wären somit erlebbar und im Sinne unserer „Referenzregion für Klimaschutz“ vorbildlich.

 Insbesondere würde eine allgemeinverständliche Antwort auf die oft gestellte Frage der Speicherung der fluktuierenden erneuerbaren Stromerzeugung gegeben.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Sachstandsbericht von Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle, 14.06.2016 48