Deutscher Drucksache 17/10981

17. Wahlperiode 15. 10. 2012

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (15. Ausschuss)

zu dem Antrag der Abgeordneten Bettina Herlitzius, , , weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 17/9171 –

Städtebauliche Qualität des Regierungsviertels verbessern

A.Problem Die Antragsteller haben einen Antrag eingebracht, der unter anderem beinhal- tet, dass der Deutsche Bundestag die Bundesregierung auffordern soll, ein Kon- zept zu entwickeln, das unter Berücksichtigung der Sicherheitsfragen eine öf- fentliche Nutzung der Erdgeschosse in Bundesbauten erlaubt; ein städtebau- liches Konzept für mehr öffentlich zugängliche Nutzungen im Regierungs- viertel zu entwickeln; bei dem geplanten „Haus der Zukunft“ eine öffentliche Nutzungumzusetzen; bei demaktuellen Bau des Bundesministeriums für Bil- dungund Forschung (BMBF) eine öffentliche Erdgeschossnutzung zu prüfen und ein entsprechendes Konzept vorzulegen und Nutzungskonzepte für Flä- chenüberkapazitäten in Bundesbauten zu erarbeiten.

B.Lösung Ablehnung des Antrags mit denStimmen der Fraktionen der CDU/CSU und FDP gegen die Stimmen der Fraktionen DIE LINKE. und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der Fraktion der SPD.

C.Alternativen Annahme des Antrags.

D.Kosten Wurden nicht erörtert. Drucksache 17/10981 – 2 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode

Beschlussempfehlung

Der Bundestag wolle beschließen,

den Antrag auf Drucksache 17/17/9171 abzulehnen.

Berlin, den 27. September 2012

Der Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Dr. Peter Götz Vorsitzender Berichterstatter Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 3 – Drucksache 17/10981

Bericht des Abgeordneten Peter Götz

I. Überweisung Die Fraktion der SPD bekundete, sie hege für einige Teile des Antrags große Sympathie, anderen Teilen könne sie Der Deutsche Bundestag hat den Antrag auf Drucksache aber nicht zustimmen. Man müsse sich aber mit dem Ver- 17/9171 in seiner 172. Sitzung am 29. März 2012 beraten hältnis zwischen Sicherheitsbedürfnis und Freiheit ausein- und an den Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwick- andersetzen und solle sich nicht abschotten. Gastronomie lung zur Beratung überwiesen. und Läden seien für die Infrastruktur des Regierungsviertels erforderlich. II. Wesentlicher Inhalt der Vorlage Die Fraktion der FDP vertrat die Auffassung, wenn der Der Antrag beinhaltet im Wesentlichen, dass der Deutsche Deutsche Bundestag die in dem Antrag vorgeschlagenen Bundestag die Bundesregierung auffordern soll, ein Kon- Vorgaben für die Nutzung der Bauten mache, laufe er Ge- zept zu entwickeln, das unter Berücksichtigung der Sicher- fahr, dass Flächen vorgehalten würden, die dann vielleicht heitsfragen eine öffentliche Nutzung der Erdgeschosse in nicht genutzt würden. Noch schwerer wiege aber der Bundesbauten erlaubt; ein städtebauliches Konzept für mehr Sicherheitsaspekt; weshalb man nicht generell die Erdge- öffentlich zugängliche Nutzungen im Regierungsviertel zu schossflächen der Bauten öffentlich zugänglich machen entwickeln; bei dem geplanten „Haus der Zukunft“ eine könne. öffentliche Nutzung umzusetzen; bei dem aktuellen Bau des Die Fraktion DIE LINKE. kündigte an, dem Antrag zuzu- BMBF eine öffentliche Erdgeschossnutzung zu prüfen und stimmen. Es sei zwar richtig, dass man sich im Zweifel für ein entsprechendes Konzept vorzulegen und Nutzungskon- die Sicherheit entscheiden müsse. Hier gehe es aber auch zepte für Flächenüberkapazitäten in Bundesbauten zu erar- um den Bau eines Ministeriums an einer Stelle, wo viele beiten. Besucherinnen und Besucher zu erwarten seien. Bei den derzeitigen Planungen schließe man diese von vornherein III. Beratungsverlauf undBeratungsergebnisse im aus. Ausschuss Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN betonte, man Der Ausschussfür Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat dürfe bei dem vorgesehenen Bau des BMBF am Spreeufer den Antrag auf Drucksache 17/9171 in seiner 72. Sitzung die sich bietenden Chancen nicht vergeben. Man baue dort am 9. Mai 2012 beraten. für tausend Mitarbeiter, wisse aber, dass zwei Drittel der Flächen frei blieben. Wenn man diese Flächen – wie vorge- Die Fraktion der CDU/CSU betonte, sie habe sich schon sehen – vermiete, stelle sich die Sicherheitsfrage ebenfalls. in der Vergangenheit für öffentliche Bereiche in den Gebäu- Sie plädierte dafür, die Erdgeschossräume des Bildungs- den im Regierungsviertel eingesetzt. Zwischenzeitlich habe ministeriums flexibel zu ausgestalten und dann in Ruhe ein sich aber die Sicherheitslage verändert, was einen Abwä- Konzept auszuarbeiten. gungsprozess im Hinblick auf den Zugang der Öffentlich- keit zu Parlaments- und Regierungsbauten erfordere. Des- Der Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung halb sei es sehr schwierig, hier ein Gesamtkonzept für alle empfiehlt mit den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU Häuser zuerstellen, zumal die verschiedenen Ressorts ganz und FDPgegen die Stimmen der Fraktionen DIE LINKE. unterschiedliche Sicherheitsanforderungen hätten. Man und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Stimmenthaltung der müsse hier eine Kompromisslinie finden, im Zweifel gehe Fraktion der SPD die Ablehnung des Antrags auf Druck- die Sicherheit aber vor. sache 17/9171.

Berlin, den 27. September 2012

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