Erlebnis Entdeckungspfad mit 27 Stationen Verdankungen

Diese Broschüre wurde nacheinem ursprünglichen Konzept der Stadt undder Natur- und Landschafts- kommission entwickelt.Ebenso war die NLKbei der Wahl der Stationen beteiligt.

BeiTourismus Lenzburg Seetal (Kronenplatz 24, 5600 Lenzburg,062 886 45 46), im Museum Burghalde (Schlossgasse 23, 5600 Lenzburg,062 8916670) sowie im Schloss Lenzburg (062 888 48 40) ist vorlie- gende Publikation gratis erhältlich. Dies wurde durchgrosszügige Spenden ermöglicht.

Sponsoren 07

Privatpersonen Beat Samuel Fey, Lenzburg Jacqueline Schneeberger Fey, Lenzburg 06 15 Institutionen 16 17 04 09 Ortsbürgerkommission Lenzburg Streethockeyclub Seetal Admirals,Lenzburg 03 18 05 20 25 19 26 Tourismus Lenzburg Seetal drucksach 10 lenzburg 24 21 27 02 01 Tourismus Lenzburg Seetal kuhn drucksa.ch gmbh,Lenzburg 08

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Impressum 23 1) Herausgeberin: Ortsbürgerkommission Lenzburg Projektleitung und Redaktion: Dr.Beat Samuel Fey 9445 12 Fotografien: Jacqueline Schneeberger Fey V0 Durchsicht und Hinweise: Helen Bisang,Barbara Gurini,Heiner Halder,Christoph Moser, (D Dr.Hans-Peter Müller Gestaltung und Druck: kuhn drucksa.ch gmbh,Lenzburg wisstopo

,s 14 1. Auflage 5000 –März2016 ©Ortsbürgerkommission Lenzburg eoProRegio ©g Erlebnis Lenzburg Entdeckungspfad mit 27 Stationen

Viele kennen Lenzburg nur von der Durchfahrt mittels Auto oder Bahn.Allenfalls be- suchten Sie einmal das Schloss oder das benachbarte Seetal.Aber dieser Ort hat Wesentliches zu bieten.Hier sind zunächst Schloss- und Goffersberg zu erwähnen, welche nicht nur durchihre Form,sondern auchdurchihren Reichtum an naturkundli- chen und kulturellen Besonderheiten beeindrucken.Aber ebenso beinhaltet der weite- re Gemeindebereichzahlreiche wertvolle und schützenswerte Güter.

Der Lenzburger Entdeckungspfad ermöglicht Ihnen,sichüber kulturelle und geschicht- lichwie auchökologischinteressante Aspekte dieser Gegend zu informieren.Die vor- liegende Broschüre lädt Sie dazu ein,bisher Unbekanntes zu erfahren und an speziel- len Orten bewusst zu verweilen.Die Lage der Stationen ist im Plan (Umschlag hinten) ersichtlich, vor Ort jedochnicht speziell bezeichnet.

Die Quellenangaben (S.50–52) dienen Interessierten zu zahlreichen weiteren Infor- mationen.

1 01 Burghalde: Gebäude

Die Alteund die Neue Burghalde … Die der Ortsbürgergemeinde gehörende Burghal- de liegt am südwestlichen Fuss des Schlossber- ges.Die Häuser stellen die kulturell wohl wertvollste Gebäudegruppe der Stadt Lenzburg dar.Kernstück ist die Alte Burghalde, erbaut 1628 für Hans Jacob Spengler,Schultheiss von Lenzburg,bestehend aus einem dreigeschossigen,spätgotischen Wohn- haus mit einem charakteristischen Treppenturm und einem östlichanschliessenden Ökonomiege- bäude, in dem sichneben Scheune und Ställen aucheine Trotte befand.Imrückwärtigen Bereich des Wohnhauses entstand 1704/18 ein prächtiger Saal im barocken Stil mit einer kostbaren Stuck- decke. 1983 wurden das Haus renoviert und das Museum Burghalde eingerichtet.

Die Neue Burghalde wurde 1793/94 nachPlänen von Johann Rudolf Dolder für Johann Jakob Bär- Seiler,den Schwiegersohn des damaligen Eigentü- mers der Burghalde, erbaut.Der streng symmetri- sche frühklassizistische Baubeeindruckt durchseine grosszügige Freitreppe und das reichgeschmiedete Flügeltor.Die Fassade beinhaltet fünf Fensterach- sen.ImInneren besticht das Obergeschoss durch den mittleren Saal und dessen Seitenzimmer,welche die Wohnatmosphäre des Louis XVI.brillant verge- genwärtigen.Der heutige Weiher bildete damals den Kutschenwendeplatz.

01 –Alte Burghalde

01 –Neue Burghalde 01 –Kutscherhaus 2 Benachbarte Bereiche … Die Burghalde wird abgerundet durchdas Kutscher- haus im Südwesten und das Hirzelhaus im Westen. Das Kutscherhaus,ein aus dem späten 18.Jahrhun- dert stammender zierlicher Bau, diente ursprünglich wohl als Unterkunft für die Bediensteten.Das Hirzel- haus wurde 1696 errichtet und gehörte wie die Burg- halde der bekannten und lange in der Burghalde lebenden Familie Ringier,die von dem 1537 in Zofin- gen eingebürgerten,aus Nîmes geflüchteten Huge- notten Jean Régnier abstammt.Haupterbe von Bär war sein Grossneffe Johann Rudolf Ringier (1797– 01 –Hirzelhaus 1879), Jurist und Nationalrat,der lange die Burghal- de bewohnte.

Die Ortsbürgergemeinde ist auchEigentümerin von zwei benachbarten Bereichen,dem Viehmarkt-Areal mit seiner Wohnüberbauung sowie dem Seifi-Areal. Hier wurden bis 1983 Seifen produziert.

Im Jahre 1846 eröffnete Alfred Hächler an der Kirch- gasse eine kleine Werkstatt.1859 wurde das Bau- ernhaus im Stadtgässli westlichdes Seifi-Areals er- worben und in den neuen Geschäftssitz umgebaut. 1911 und 1942 fanden Erweiterungen statt.Fünf Generationen Hächler hatten hier das Schreiner- Gewerbe aufgebaut und betrieben.Der letzte war Arnold «Bütz» Hächler.Mit dem Verkauf der Liegen- schaft endet ein Kapitel in der Lenzburger Gewerbe- geschichte. Geplant ist (2016), auf dem Grundstück 01 –Schreinerei und Wohnhaus Hächler ein neues Geschäfts- und Wohnhaus zu realisieren.

01 –Ökonomiegebäude Burghalde 01 –Museum Burghalde 3 02 Burghalde: Freiräume

Beider Alten und der Neuen Burghalde … Alte Stadt- und Herrschaftsgärten befanden sichaus Platzgründen ausserhalb der Mauern,welche bis Ende des 18.Jahrhunderts auchdie Aargauer Städte umschlossen.Reste der hiesigen Stadtmauer sind noch heute teils erhalten.Rund um die Altstädte wurden vermehrt Herrschaftshäuser mit anspruchsvollen Ba- rockgärten erbaut.Ein Grundbuchplan aus dem Jahre 1881 zeigt Grundrisse solcher Anlagen im Gebiet Burghalde-Grabenweg.

02 –Grundbuchplan von 1881

So ist es selbstverständlich, dass um bedeutsame Bauten wie hier die entsprechende Gartenkultur nicht fehlen durfte. Auchheute finden sichbarocke Elemente wie das schmiedeiserne Flügeltor,Symmetrien,Teich und Wasserspiele, Treppen oder gepflästerte Wege mit passender formen- und farbenfroher Bepflanzung.

Mehrheitlichkönnen die Anlagen der Burghalde in Anlehnung an die Entwicklung der Gartenkultur in Eng- land im 18.und 19.Jahrhundert als Landschaftsgarten ausgelegt werden.Wiesen,Bäume,Sträucher,Wege, Zierpflanzen,vielseitige Geländestrukturen oder Licht- und Schattenwirkungen zeigen die Spannung der Gegensätze auf. Einer der Parkbäume verdient besondere Erwähnung,nämlicheine Rosskastanie mit einem Stammumfang von 353 cm,gemessen in 1mHöhe.

4 In benachbartenGebieten … Die ältesten Weingärten von Lenzburg,von Privatleu- ten betreut,lagen an der Burghalde und am Schloss- berg.Erst im 16.Jahrhundert zogen die Landvögte eigene Reben.Weitere Reben wurden durchdie Stadt am Bölli,ander Sandrisi in Richtung Hend- schiken (Leporello,S.43) sowie am Südhang des Goffersberges angebaut.

Die während Jahrhunderten das Bild des Schloss- berges prägenden Reben liess der damalige ame- rikanische Eigentümer des Schlosses,Lincoln W. Ellsworth,inAnlehnung an die in Amerikageltende Prohibition (Staatliches Verbot,Alkohol herzustellen oder abzugeben)1927roden.

Im Jahre 1949 pflanzten die Ortsbürger einen neuen Rebberg am südlichen Schlossberghang an,den sie bis heute bewirtschaften.Der weitere, nochvorhan- dene Rebberg –der steilste im –befindet sichnachwie vor am Goffersberg und wird von der Justizvollzugsanstalt betrieben. 02 –Impression

02 –Landschaftsgarten Burghalde 5 03 Altstadt

Der Kernbereich… Seit etwa650 muss sichamAabachein alemannisches Dorf befunden haben,das 893 erstmals urkundlichals «Lencis» erwähntwurde. Die Gründung einer planmäs- sig angelegten Marktsiedlung erfolgte spätestens ge- gen 1240 durchdie Grafen von Kyburg.Die hufeisen- förmige Anlage dieser Siedlung ist nochheute deutlich zu erkennen.Sie bestand aus einer Hauptgasse und zwei Quergassen.1306 erhielt der Ort von Herzog FriedrichI.von Österreichdas Stadtrecht.1491brann- te dieStadt fast völlig nieder.Um1500 zählte man etwa 450 bis 500 Einwohner.Im17. Jahrhundert wurden Rat- haus,Stadttore, Spittel oder auchKirche neu erbaut.

Besonders erwähnenswerte Gebäude sind das Rat- haus (Rathausgasse 16), die Verwaltungszentrale der Stadt Lenzburg,dann das ehemalige Amtshaus (Rat- hausgasse 32), das fast ein Jahrhundert lang die Be- zirksbehörde beherbergte.

Der alte Gemeindesaal mit seinen Arkaden (Metzgplatz 2) dient für diverse Veranstaltungen.Die Stadtbiblio- thek (Kirchgasse 2) war früher der Spittel.Hier brachte die Stadt bedürftige und alte Menschen unter.Aber 03 –Rathausgasse auchdurchreisende Tagelöhner konnten günstig essen und übernachten.

Als gelungen kann die Verbindung moderner Stadthäu- ser mit historischen Elementen (Überreste der nördli- chen Stadtmauer)gelten,wofür die Stadt 2014 mit dem Aargauer Heimatschutzpreis ausgezeichnet wurde.

➤ 03 –Nördliche Stadtmauer 03 –Rathausgässli Die Vorstädte… Am Grabenweg ist ein kleiner Bauerngarten vorhan- den.Typischsind die Buchsbegrenzungen der Bee- te sowie der Abschluss mittels Palisadenzaun.

Südlichdes Weges liegt der Ziegelacker.Hier be- fand sichvon 1668 bis 1867 der Friedhof. Dieser wurde allmählichzueinem Park.Ab1896 diente er als Turnplatz,dann als Spiel- und Tummelplatz der Jugend,schliesslichwieder als Parkanlage. Hier ist auchdie gewaltige Stieleiche mit einem Stamm- umfang von 431cm, gemessen in 1mHöhe, zu er- wähnen.

Zu den bemerkenswerten Gebäuden im Vorstadtbe- reichzählen das Försterhaus (Kronenplatz 24), das Hünerwadelhaus (Aavorstadt 2), heute KV-Schul- haus,oder dann das Wirtshaus zum alten Land- gericht (Aavorstadt 18).

03 –Arkaden am alten Gemeindesaal 03 –Durchbruch

03 –Ziegelacker 03 –Wirtshaus zum alten Landgericht 7 04 Reformierte Kirche

Geschichteund Gebäude … Mitten in Lenzburg,ander Nordwestecke der histori- schen,hufeisenförmig angelegten Altstadt,befindet sichdie Stadtkirche. Diese steht seit 1960 unter eid- genössischem und kantonalem Denkmalschutz.

Ursprünglichgab es in Lenzburg nur eine –1372 erst- mals urkundlicherwähnte –Filialkapelle der Stauf- bergkirche. Die nachdem Stadtbrand von 1491 er- neuerte Kapelle wurde 1514durchden Bischof von Konstanz zur Pfarrkirche erhoben.Bald nachder Re- formation um 1529 wurden Gotteshaus und Kirchhof erweitert.ImJahre 1565 erlangte die Gemeinde die Abtrennung von der Mutterpfarrei Staufberg.

Danachentstand ein typischprotestantischer Bau mit einem schlichten Innenraum,damit die Kirchgän- ger möglichst wenig abgelenkt werden.

Während der 1601/04 errichtete Turm nochdeutlich spätgotischangelegt ist,präsentiert sichdas Kir- chenschiff von 1667 bereits frühbarock.

Immer wieder erfolgten bauliche Erneuerungen.So ersetzte ab 1761 die von Jacob Mäussburger stam- mende Rokoko-Stuckdecke die vorherige Holzdecke. Seit 1938 schmücken Glasmalereien von Paul Zehnder (1884–1973)die beiden Fenster linksund rechts neben der Kanzel.Seit ihrer Erbauung ist die Stadtkirche sowohl in der Aussenansicht als auchin den Proportionen des Kircheninnenraumes im We- sentlichen gleichgeblieben. 04 –Kirchturm

04 –Orgel und Stuckdecke 04 –VordererTeil 8 Die Umgebung … 1897/98 entstand unmittelbar neben der Kirche ein neues Pfarrhaus.Das klassizistische Gebäude diente während Jahrzehnten als Wohnstätte der Lenzburger Pfarrer.Seit 1954 gehört auchdas an der Schützen- mattstrasse gelegene und unter Denkmalschutz stehende Rosenhaus und seit 1969 das Kirchgemeinde- haus an der Zeughausstrasse der Kirchgemeinde.

Das Kirchgelände wurde bis 1668 als Friedhof benützt.Heute weist es Merkmale eines Landschaftsgartens auf. Ehrwürdige Bäume wie Rotbuchen und zahlreiche Sträucher,aber auchRasen und Steinplatten sollen auf die Vielfalt der Natur hinweisen.Das 1995 erstmals errichtete Labyrinth orientiert sichander Kreuzform. Es lädt zum Innehalten und Umkehren ein.Die Mitte deutet auf Christus,Ziel und Mittelpunkt des christlichen Lebens,hin.Das Areal soll insgesamt den Menschen dazu anregen,zuseinen Wurzeln –dem Schöpfer sowie der Schöpfung –zufinden.

04 –Inschrift im Eingangsbereich

04 –Labyrinth 9 05 Klein-Venedig

EinmaligesAmbienteund industrielle Bedeutung … Als Klein-Venedig wird das Teilstückdes Aabaches samt angrenzenden Gebäuden von der Aabachbrü- ckeamBleicherain bis hinunter zur Mühle Remund bezeichnet.Die Häuserzeilen beidseitig des Aa- bachs erinnern an das venezianische Kanalsystem und bilden einen der romantischsten Orte im Lenz- burger Stadtbild.

Einst befandsichhier die «alte Bleiche», von welcher nochdas herrschaftlicheHauptgebäude, wohl um 1775 entstanden,vorhanden ist.Eswurde später zu- sätzlichmit einem Erker erneuert (Impression I, links).

05 –Wehr Die Bleiche gilt zusammen mit dem Müllerhaus,die- ses wurde 1785 im Auftrag von Gottlieb Hünerwadel errichtet,als Ursprung der Lenzburger Textilindustrie. Die Tücher wurden jeweils an der Sonne weiss gebleicht und danachweiter behandelt.

Die Hünerwadel waren als Indienne-Drucker,Bleichebesitzer und Textilhändler die Pioniere der Lenzburger Baumwollindustrie im 18.und 19.Jahrhundert.Hünerwadel ist ein Bürgergeschlecht von Lenzburg.Hans Martin Hünerwadel kam1609 von Schaffhausen nachLenzburg und wurde 1615 eingebürgert.Erwar hier auchStadtschreiber.

Ein Wasserrad aus der Zeit um 1850 und mehrere aneinandergebaute Fabrikliegenschaften,aber auch Kanäle und Wehre zeugen von der hier ansässigen Textilindustrie –nebst den Flurnamen Bleicherain und Bleichemattstrasse.

05 –Mühlestein 05 –Impression I 10 Europäische Tage desDenkmals … Historische Gemälde und eine um 1900 gemachte Fotografie zeigen Schiffe auf dem Aabach; ob dieser regelmässig zu Transporten benutzt wurde, ist nicht eindeutig belegt.

Am Wochenende vom 13./14.September 2014 fei- erte die Kulturkommission Lenzburg ihren 40. Ge- burtstag mit einem Kulturfestival.Amgleichen Datum fanden die Europäischen Tage des Denkmals statt.

Der Verein «Industriekultur am Aabach» tourte am Samstag anlässlichdes Kulturfestivals mit einem Weidling auf dem Aabach. DieFahrten starteten bei der Oberen Mühle, führten vorbei am geschichts- trächtigen Müllerhaus,dann unter der Aabachbrücke hindurchins Klein-Venedig von Lenzburg.

05 –Impression II

05 –Impression III 05 –Impression IV 11 06 Katholische Kirche

Vonden Anfängen bis nachdem ersten Weltkrieg … Den ersten Versuch, katholische Gottesdienste in Lenzburg nachder Reformation wieder einzuführen,un- ternahm 1810 Michael Traugott Pfeiffer.Der Stadtrat erlaubte ihm schliesslich, solche in seiner Wohnung durchzuführen.

Während der Präsenz des Kantonalen Lehrerseminars im heutigen KV-Schulhaus Lenzburg von 1836 bis 1846 durfte die Stadtkirche auchfür katholische Gottesdienste benutzt werden.

1867 fand ein erster regulärer Gottesdienst in der reformierten Kirche statt.Einen herben Rückschlag erlitt die römisch-katholische Kirche im Jahr 1872.Der zweite katholische Pfarrer trat mit den wenigen Lenzburger Katholiken zum christkatholischen Glauben über.

Die Aargauische Staatsverfassung von 1885 schuf die Grundlage für das Landeskirchentum.Seit diesem Jahr wurden in Lenzburg regelmässig katholische Gottesdienste abgehalten.Diese feierte man anfänglich in einem bescheidenen Häuschen an der Schlossgasse. Dochbald konnte ein passendes Grundstückfür einen Kirchenbau an der Bahnhofstrasse erworben werden.ImJahre 1891 erfolgte die Grundsteinlegung. Ein Jahr später fand die Glocken- und Kirchenweihe statt.Nachdem ersten Weltkrieg erwies sichjedochdas bescheidene Lenzburger Kirchlein als zu klein für alle Gläubigen.

06 –Anblickvon Süden 12 Die Entwicklung der Herz Jesu Pfarrei … In der Folge begann nacheinigen Jahren der Vorbe- reitung 1933 der Baueiner ersten grossen Kirche, welche ein Jahr später eingeweiht wurde. Dennoch wurde der Ruf nacheinem Pfarreizentrum in Lenz- burg immer lauter.Eine Spezialkommission bekam 1979 den Auftrag zur Planung eines Gesamtkonzep- tes.Das formulierte Raumprogramm bildete Basis eines öffentlichen Architekturwettbewerbs.Aus 13 eingereichten Arbeiten ging das Projekt des Tessiner Architekturbüros Snozzi und Jenni als Sieger hervor.

Im Sommer 1992 war Baubeginn des Pfarreizen- 06 –Erweiterungen trums an der Bahnhofstrasse und am 4. September 1994 konnte die sanierte und im Inneren neu gestal- tete HerzJesu Kirche samt Werktagskapelle und Pfarreizentrum eingeweiht werden.

06 –VordererTeil 13 07 Im Lenz

Arbeiten und Wohnen … Dort,wodie «Hero» früher beheimatet war,liegt der sichgegenwärtig (2016)nochimAufbau befindende moderne Stadtteil «Im Lenz». «Hero» ist die Abkür- zung für die Namen der ersten Besitzer des 1886 gegründeten Unternehmens,Henckell &Roth.Ab 1910 wurde systematischund mit grossem Aufwand für «Lenzburger Conserven» und «Lenzburger Konfi- türen» geworben.

Ziel ist es,dass «Im Lenz» nicht einfachgewohnt wird,hier soll auchgelebt werden.Mit rund 500 Wohnungen und 800 Arbeitsplätzen im Herzen von Lenzburg,welche Tradition mit Fortschritt verbin- den,wird eine soziale und generationenübergreifen- de Durchmischung der Bewohnerschaft angestrebt. 07 –Impression I Dazu gehören auchein zeitgemässes Wohn- und Pflegezentrum sowie Seniorenwohnungen.

Die Konzeption der Gebäude im Minergie-Standart bietet einen hohen Grad an Nutzungsflexibilität.«Im Lenz» liegen optimale Voraussetzungen für Handel,Gewerbe und Dienstleistung durchdie zentrale Lage, den attraktiven Standort und die optimale Verkehrsanbindung vor.

Dank dem unterirdischen Parking,welches direkt von den umgebenden Strassen erreichbar ist,ist das ganze Quartier «Im Lenz» frei von Autos.Dies ermöglicht das Flanieren auf den baumgesäumten Wegen und eine konfliktfreie Nutzung des zentralen Markus Roth-Platzes (ehemaliger Stadtschreiber,Grossrat und «Hero»- Direktor).

07 –Impression II 14 Erleben … Sanfte Mobilität steht im Vordergrund.Fussgänger,Velo- und Trottinettfahrer oder auchJogger sind anzu- treffen.Motorisierten Fahrzeugen wird hier nur Auf- und Ablad grösserer Güter bewilligt.Die Kinder können somit sorglos im Quartier spielen.

Blumenwiesen,Hecken und Bäume, Kleinstrukturen wie Stein- und Asthaufen sowie eine ursprüngliche Uferzone des Aabachs ermöglichen neue Lebensräume mit besonderer Atmosphäre und einer vielfältigen Fauna und Flora.

Diese, wenn auchnicht sehr ausgedehnte, naturnahe Gestaltung zieht sichvom Aabachindas Quartier hinein,bis es vom urbanen Teil abgelöst wird.Nebst den extensiv genutzten Bereichen mit einheimischen Pflanzen findet man aber auchgepflegte Rasenflächen zum Spielen und Verweilen.

07 –Impression III

07 –Impression IV 15 08 Quartiere mit erhaltenswertenSiedlungsstrukturen bzw. Elementen

Gebäude und Freiräume … Die Räumliche Entwicklungstrategie (RES) Lenzburg bezeichnet unter anderem «Quartiere mit erhaltens- werten Siedlungsstrukturen bzw.Elementen».

Exemplarischsei hier der Bereicherwähnt,welcher zwischen Bleicherain,Aarauerstrasse, Wiligraben, Stadtsüdgrenze und Seonerstrasse liegt.

Neben zahlreichen wunderschönen Einfamilienhäu- sern in verschiedenen Baustilen und aus diversen Epochen finden sichneben vielfältigen und teilweise kunstvollen Ziergärten kleinere Landschaftsgärten. Da diese relativ naturnah sind,leisten sie ökologi- sche Beiträge zu wünschbaren Grünkorridoren im Siedlungsgebiet.Näher beschrieben sind sie in den Stationen 02 und 16.Zubeachten sind bei Rund- gängen in solchen Quartieren wichtige Grundsätze der Gartengestaltung.Gärten sollten «Kopf, Herz und Hand» herausfordern,möglichst viele unserer Sinne ansprechen sowie dem Motto «Erde, Wasser, Feuer,Luft» gerecht werden.

An dieser Stelle sei auf einige weitere Landschafts- gärten im Stadtgebiet hingewiesen.Eindrückliche Anlagen finden sichrund um den Schlossberg,west- lichdes Goffersberges und der Schützenmatte so- wie am Lindenplatz.

08 –Neumattstrasse

08 –Impression I 16 Allgemeines… Die rund 1’200 Gartenanlagen in Lenzburg sind grossmehrheitlichZiergärten.Esgibt davon wohl mehr als 1’000 in unterschiedlichster Form,was über 80% entspricht.AnLandschaftsgärten sowie Ansät- zen dazu zählt man in etwa deren 90 (7,5%), während nur knapp 20 Naturgärten (1,5%) vorkommen.Letz- tere sind in Station 21 genauerumschrieben.Zuden übrigen knapp 100Anlagen (8%) gehören beispiels- weise barocke Elemente, Pärke oder Baumgärten.

Vonden 1’133 ha von Lenzburg bilden etwa 980 ha Ökoflächen.Darunter versteht man naturnahe Be- reiche wie Wälder oder Wiesenund grob geschätzt wohl die Hälfte des Siedlungsgebietes,denn selbst Ziergärtenenthaltenoft biologischwertvolleElemente.

Die obersten 30 cm einer Ökofläche von 1habein- halten etwa 4x1017 Bakterien.Für Lenzburg bedeu- tet dies beinahe 4x1020 solcher einzelligen Lebe- 08 –Garten im Winter wesen.Dies entspricht 1/25 der geschätzten Anzahl Sterne des Universums (10 22).

Gartentyp Anzahl Prozent Ziergärten 1’000 83 Landschaftsgärten sowie Ansätze dazu 90 7. 5 Naturgärten und ähnliche Landschaftselemente 15 1.5 Restliche Gärten 95 8 Total 1’200 100

08 –Impression II 17 09 Angelrain

Im Schulbereich… Das Schulhaus Angelrain,zur Liste der Kulturgüter von Lenzburg gehörend,wurde 1903 eingeweiht und dient zusammen mit dem nebenstehenden Neubau des Mühlematt-Schulhauses von 2013 als Primar- schulzentrum.Die Fresken des Lenzburger Malers Werner Büchli (1871–1942) bezüglichTell,Winkel- ried,Zwingli und Pestalozzi geben der Fassade ein besonderes Gepräge.

Das benachbarte Bezirksschulhaus,1930eröffnet, wird später ebenfalls der Primarschule dienen.Das Schulhaus Lenzhard ist neu für die gesamte Ober- stufe, einschliesslichBezirksschule, vorgesehen. Zum Schulareal Angelrain gehört neben der alten Turnhalle seit 2008 auchdie halb unterirdische Drei- fachturnhalle.

Der östliche Pausenplatz ist bestückt mit hochstäm- migen Bäumen wie einer Roteiche mit einem Stamm- umfang von 397cm, gemessen in 1m Höhe. Auch verdient die künstlerischgestaltete Rutschbahn ihre 09 –Angelrainschulhaus –Ostseite Beachtung.

Vonhier aus kann man einen Teil der Kerntangen- te erkennen.Sie entlastet die historische Altstadt von Lenzburg.Der Spatenstichdazuerfolgte am 2. Februar 2000. In einem festlichen Akt wurde die Umfahrungsstrasse mit zwei Tagbautunneln am 2. Dezember 2005 eröffnet.Eine der bepflanzten Tunnelüberdeckungen befindet sichhier unmittelbar östlichdes Angelrain-Pausenplatzes.

09 –Angelrainschulhaus –Westseite 09 –Angelrainschulhaus –Pausenplatz 18 Zur Seetalbahn …

Im Angelrain lohnt es sichauch, Geschichtliches zur Seetalbahn zu erfahren.Für diese stellt Lenzburg seit dem 15.Oktober 1883 einen Endbahnhof dar. Die Verlängerung der Seetalbahn nachWildegg am 1. Oktober 1895 führte jedochnicht über den er- wähnten Endbahnhof, sondern zweigte bei der Spitz- 09 –Kerntangente –Seetalplatz kehre Lenzburg ab. Diese befand sichnördlichder Barriere oben am Bleicherain.Gleichzeitig entstand der Bahnhof Lenzburg Stadt samt Industriegeleisen.

Um vom Bahnhof Lenzburg nachWildegg fahren zu können,musste immer eine Spitzkehre gemacht wer- den.Dieses Kuriosum fand mit der Stilllegung der Linie Lenzburg Spitzkehre-Wildegg am 2. Juni 1984 ein Ende. Bis zu deren AbbruchAnfang 2005 wurde das Gleis nochfür die Zustellung von Güterwagen zum damaligen Futtermischwerk der UFAnördlich des Bahndammes genutzt.

09 –Benachbarte Villa

09 –Angelrainschulhaus –Fresken I09–Angelrainschulhaus –Fresken II 19 10 Müllerhaus

Geschichtliche Aspekte … Im Stile des Berner Frühklassizismus wurde das Müllerhaus an der Handelsstrasse zwischen Zürich und im Jahre 1785 für den Baumwollhändler und Bleicheunternehmer Gottlieb Hünerwadel er- baut.Die Pläne stammen vom Berner Architekten Carl Ahasver von Sinner,der auchden Repräsenta- tionssitz des Bundesrates,den «Lohn» in Kehrsatz, errichtet hat.Esgilt als Lenzburgs herrschaftlichstes Bürgerhaus und als eines der schönsten des gan- zen Kantons Aargau.Zur ursprünglichen Anlage ge- hörten auchdie südlichangrenzende Liegenschaft sowie die ehemalige Scheune (heutiges Kino)und weitere Gebäude nördlichdes Bleicherains. 10 –Impression I Mit dem Hausbau wurde eine Gartenanlage auf drei Geländeebenen im barocken Stil errichtet.Durchden häufigen Besitzerwechsel um 1850 bis 1900 wurde der Garten immer wieder verändert.Verloren ging auf der untersten Ebene der ursprüngliche Barockgarten mit zentralem Springbrunnen.

Die letzten Besitzer,Dr. Hans und Gertrud Müller,gründeten 1987 eine Stiftung,sodass das Gebäude heute der Öffentlichkeit für kulturelle Zwecke zur Verfügung steht.Sobefinden sichheute das Aargauer Literatur- haus sowie verschiedene Sekretariate kultureller Institutionen an dieser Adresse. Ausserdem sind im Keller Galerieräume vorhanden.

10 –Impression II 10 –Impression III 20 Die Gärtenvon heute… Barocke Elemente stellen heute nochder Verlauf der Wege, die mit Kapitellen verzierten Portalpfosten, das Hofhalbrund mit der Brunnenanlage, die Kopf- steinpflästerung,die grossen Muschelkalksteinqua- der sowie der architektonischangeordnete Baum- bestand dar.Wie so manche Anlage im Stadtgebiet entwickelte sichder barocke Herrschaftsgarten zu einem lauschigen Landschaftsgarten.

Der Bauder Kerntangente mit der Vergrösserung des Knotens Bleiche verursachte eine leichte Verfor- mung der untersten Gartenterrasse. Trotzdem blie- ben als einmaliges Merkmal an der Kreuzung östlich des Geländes zwei mächtige Bäume erhalten: eine Platane mit einem Stammumfang von 510 cm sowie eine Rotbuche mit einem solchen von 430 cm,je- weils gemessen in 1mHöhe. Diese symbolisieren eindrücklichEin- und Ausgang des engeren Stadt- bereiches.

10 –Impression IV

10 –Mächtige Bäume am Knoten Bleiche 21 11 Schwimmbad und Tommasini

Das Schwimmbad … Das Schwimmbad Walkematt,erbaut in den Jahren 1948 und 1949, erweitert um 1965, renoviert und mo- dernisiert um 1991,stellt eine parkartige Anlage mit verschieden geformten Wasserbecken,ausgedehnten Rasenflächen,gut integrierten Spielanlagen sowie Bäumen und Sträuchern dar.Als naturnahe Abgrenzun- gen dienen der Aabachund diverse Gehölze, was insgesamt eine spannungsgeladene Einheit ergibt.

Zur Infrastruktur desFreibades gehörenein 50-m- Schwimmbecken,dann Nichtschwimmerbecken,ein Sprungbecken mit 1- und 3-m-Brett,diverse Spiel- möglichkeiten sowie Kiosk und Restaurant.Ausser- dem werden periodischAktivitäten wie Vollmond- schwimmen oder Beachvolleyball-Turniere organi- siert.

Ein Plan aus dem Jahre 1919 zeigtdie damalige Si- tuation nördlichdes heutigen Schwimmbades auf. Männer- und Frauenbad waren getrennt; sie befan- den sichdirekt am Aabach, östlichvom heutigen Tommasinihaus. 11 –Schwimmbad Walkematt

11 –Plan aus dem Jahre 1919–linksFrauen-, rechts Männerbad 22 Zum Tommasini … Erstmals 1794 ist am Standort des heutigen Gebäudes eine Hanfreibe erwähnt.Im19. Jahrhundert wech- selte die Fabrik häufig den Besitzer.1830 ist eine Walke verbürgt,1860 ein Ausrüstungsgeschäft für rohe und gefärbte Tücher,dann folgte die Nutzung als Weberei,1889 alsHanf- und Flachsspinnerei sowie als Tabakstampfe.

1918 übernahm die Kolonialwarenhändlerin Bertschinger &Co. dieLiegenschaft.Sie richtete eine Teigwa- renfabrik ein,die 1933 an Alfredo Neuroni und 1950 an Vittorio Tommasini überging.Nachdiesem wurde das Gebäude schliesslichbenannt.Ab1953 war die Getreideflocken AG Eigentümerin.

Die Stadt Lenzburg übernahm im Jahr 1971 die Liegenschaft.Diese bildete das erste Lenzburger Jugend- haus.Heute ist es Kulturhaus und Jugendwerkhof und damit auchein Treffpunkt für aktuelle und etablierte, regionale bis internationale Kulturschaffende.

Im Tommasini verwendete man seit mindestens 220 Jahren das Wasser des hier kanalisierten Aabachs als Energieträger.Ende 2014 wurde der Kanal aufgefüllt; Spuren davon sind indessen immer nochsichtbar.

11 –Tommasini mit aufgefülltem Kanal 23 12 Aabach

Integration von Gewässerkorrekturund Natur … Die für die Stadt unabdingbare Hochwasserentlas- tung besteht aus einem unterirdischen Stollen vom Tommasini bis zum Anschluss an den Hochwasser- entlastungsstollen in .Als Grundlage für die damaligen Tiefbauprojekte «Aabachkorrektion und Altstadtumfahrung» wurden auchGrün- und Freiräume definiert.

Am 24. Mai 1995 genehmigte der Regierungsrat des Kantons Aargau das Projekt für die Hochwasserent- lastung und Renaturierung des Aabaches in Lenz- burg.Nachder Vergabe der Arbeiten erfolgte am 20. Dezember 1995 der Spatenstich. Nach fast drei 12 –Impression I Jahren Bauzeit konnte am 4. November 1998 ein ers- tes Hochwasser durchden Stollen abgeleitet wer- den.Am30. April 1999 wurde die Hochwasserentlastung eingeweiht.Beim «Jahrhunderthochwasser» vom 12.Mai 1999 und bei allen weiteren,kleineren Hochwassern hat sichdas Bauwerk bisher ausgezeichnet bewährt.

In den darauf folgenden Monaten wurde der Badisteg erstellt und die Renaturierung des Aabaches mit Schwergewicht im Abschnitt zwischen der Sportanlage Wilmatten und dem Einlaufbauwerk der Hochwas- serentlastung beim Tommasini durchgeführt.

12 –Impression II 12 –Impression III

12 –Impression IV 12 –Wehrvon 1931 24 Umwelt ganzheitlicherleben … Im Rahmen des Hochwasserschutzes der Stadt Lenzburg entstand um 1999 östlichund südlichdes Schwimmbades durchdie Schaffung einer Über- schwemmungszone und eines Auengebiets entlang des Aabaches eine grossartige Naturlandschaft. Sie stellt im eigentlichen Sinne eine Naturgarten- anlage in grosser Dimension dar.Bäume, Sträu- cher,Hecken wie auchoffene Zonen fördern die Bio- diversität.Ziel der Renaturierung war die Schaffung von Strukturen,die früher an unverbauten Bächen 12 –Teile von Nahrungsnetzen häufig vorkamen.Periodischüberflutete Flächen,Sei- nh Naturhecke 6EinzelligeTiere 16 Bergmolche tenbäche oder besonnte Geröll- und Asthaufen bie- pl Plankton 7Regenwürmer 17 Amseln ten Lebensräume für viele, auchseltene Tier- und pv Pioniervegetation 8Webspinnen 18 Feldsperlinge tc Teich 9Hüpferlinge 19 Spitzmäuse Pflanzenarten.Ineinem Ökosystem sind alle Orga- → liefern Nahrung für 10 Libellen 20 Füchse nismen voneinander abhängig,beispielsweise in 1Bakterien 11 Mücken 21 Hausmäuse 2Pilze 12 Raupen 22 Menschen Bezug auf ihre Ernährung.Esbilden sichNahrungs- 3Pflanzl.Plankton 13 Schmetterlinge netze. 4Tierisches Plankton 14 Rückenschwimmer 5Höhere Pflanzen 15 Schnecken An ruhigen Orten können Vielfalt und Schönheit der Natur mit allen Sinnen erlebt werden.

Zum nahe gelegenen Alterszentrum Obere Mühle … 1958 wurde der aus dem Jahre 1792 stammende «Spittel» an der Kirchgasse geschlossen.Nachaufwen- digen Planungsarbeiten konnte im Herbst 1965 das neue Altersheim am Mühleweg in Betrieb genommen werden.Später entstanden zusätzlichein Anbau als Leichtpflegeabteilung sowie Alterswohnungen.ImJahre 2000 nahm das beliebte Müli Kafi seinen Betrieb auf.

Weil das Alterszentrum immer weniger den zeitgemässen Bedürfnissen entsprach, musste ein Neubau ge- plant werden.ImOktober 2013 wurden die Bewohnerinnen und die Bewohner in das notwendig gewordene Provisorium auf der Baumannsmatte verlegt.Danachwurde das alte Zentrum abgerissen.Der Neubau konn- te im April 2016 bezogen werden.

Die naturhahe Situation am Aabachweist einen hohen Erholungswert auf, was auchdem Alterszentrum zugutekommt.

12 –Provisorium Alterszentrum I12–Provisorium Alterszentrum II 25 13 Friedhof Rosengarten

Geschichtliche Aspekte… Der kleine, im Jahre 1306 zur Stadt erhobene Marktflecken Lenzburg besass ursprünglichkeinen eigenen Friedhof, sondern bestattete seine Verstorbenen zusammen mit den benachbarten Dörfern um das Kirchlein der Urpfarrei Staufberg.Der Friedhof, auchGottesacker oder später Lenzburger Rosengarten genannt,be- fand sichab1514 bei der Stadtkirche, ab 1668 beim Ziegelacker ausserhalb der Stadtmauer.

Im Jahre 1865 begann die Planung des neuen Friedhofs an der Wylgasse; 1867 wurde dieser eröffnet.Sein barocker Aufbau sowie sein eindrucksvoller Sichtbezug zum Schloss Lenzburg schaffen ein würdiges Ge- samtbild.1896 fand eine erste Erweiterung in östlicher,1908eine zweite in nördlicher Richtung statt.1975 wurde die Abdankungshalle abgebrochen.

Auchheute nochkönnen in Anlehnung an barocke Anlagen verschiedene entsprechende Merkmale festge- stellt werden: Symmetrien in der Gesamtgestaltung,Hauptachse mit Wasserspiel in der Mitte, Abgrenzung teilweise mittels Mauer,Reichtum an Rosen und anderen Zierpflanzen oder kunstvoll geschnittene Sträucher.

13 –Impression 26 Heutiger Aufbau … Auf der Basis eines Masterplanes wird im Auftrag der Stadt Lenzburg seit 1999 die Friedhofsanlage um- gestaltet und den aktuellen Bedürfnissen angepasst.Dabei spielen Planungsgrundlagen eine grosse Rolle: Bedarfsanalyse, Nutzung der Geländebereiche, Pflege der ganzen Anlage, Bepflanzungs- und Gestaltungs- konzept.ImZuge einer etappierten Realisierung entstanden in den letzten Jahren ein schlichtes Gemein- schaftsgrab, später auchFelder für Urnenplattengräber.Mittelfristig ist im südwestlichen Arealteil eine Ab- dankungshalle geplant.Das Konzept sieht in jedem Falle vor,dass der Rosengarten Lenzburg weiterhin Grundzüge barocker Gartenanlagen aufweisen wird.

13 –Gemeinschaftsgrab 27 14 Bölli

Besonderheiten … Der Nordosthang des Böllis ist der Schlittelhang der Stadt.Lenzburgerinnen und Lenzburger genies- sen diese einzigartige Möglichkeit,sobald etwas Schnee liegt.Das Gelände hat eine besondere Geschichte. WilhelmWillener-Winkler(1873–1958),Kaufmann,schenkteanlässlichseines70.GeburtstagesimJahre1943 vorliegende 7’450 m2 der Einwohnergemeinde Lenzburg,verbunden mit den Wünschen,dass dieses Areal nie überbaut werde und dass es immer der Schuljugend von Lenzburg zur Verfügung stehe. Dabei soll es insbesondere durchdie Kleinen als Wintersportübungsplatz genutzt werden können.Ein Gedenkstein am Fusse des Hanges weist auf den Stifter und dessen Willen hin.

Eine weitere Besonderheit in südöstlicher Richtung ist der Weiler Wildenstein mit Viehzucht und Obstbau, der stark an die Zeit erinnert,als Lenzburg nochein Bauernort war.

Früher gab es in Lenzburg diverse Weiher,die im 16.Jahrhundert angelegt wurden.Ihre Hauptaufgabe bestand darin,bei Brandfällen das erforderliche Löschwasser zu liefern.Der Fünfweiher im stadtnahen Berg- wald mit seinen gut eingerichteten Grillstellen ist ein beliebtes Ausflugsziel.Hier kann die Natur in vielerlei Hinsicht entdeckt und erlebt werden.

Aus dem südlichen Bergwald ragt der markante Esterliturm.1905wurde der erste Aussichtsturm aus Holz erbaut.Inseiner heutigen Form ist er 1974 durchdie Ortsbürgergemeinde errichtet worden.Der Turm hat eine Höhe von 48 Metern und bietet ein traumhaftes Panorama.Vom Fünfweiher aus ist er zu Fuss in rund 20 Minuten erreichbar.

14 –Schlittelhang Bölli 14 –Wildenstein

14 –Fünfweiher 14 –Esterliturm 28 Verdichtetes Bauen mit integrierterNatur … Südlichdes Schlossberges kann man die sichge- genwärtig (2016)imBau befindende Überbauung Widmi erkennen.Sie ist geprägt durchzeitgemässe Wohnbauten und einen ausgedehnten Freiraum. Zwischen den Baufeldern entsteht im Bereichdes Widmiweges eine naturnahe Zone. Das Quellwas- ser fliesst offen in einer Rinne und mündet dann in einen Teichimnordöstlichen Teil des Widmiparks. Der Widmiteichbesitzt eine differenzierte Uferge- staltung.Die öffentlichen Allmendflächen werden als durchgehende Wiesen angelegt.Eine dichte Hoch- 14 –Wendeltreppe Esterliturm staudenflur bildet zusammen mit den grosskronigen Bäumen einen visuellen Abschluss der Wiesen.ImWandelder Jahreszeiten entsteht ein lebhaftes und wechselndes Bild mit unterschiedlichen Wuchshöhen und Farben.

14 –Überbauung Widmi 29 15 Freiämterplatz

Zu Plätzenund Bahn … Am 2. Dezember 2005 durchschnitten die Zuständigen im Bereichdes Freiämterplatzes das Band und übergaben die Kernumfahrung dem Verkehr.

An dieser Stelle sei auf einige andere, sehenswerte Plätze von Lenzburg (Ortspläne) hingewiesen:

Bahnhofplatz,Freischarenplatz,Gerichtsplatz Fünflinden,Hünerwadelplatz,Hypiplatz,Kronenplatz,Linden- platz,Metzgplatz.

Unweit vor uns liegt der um 1875 geplante SBB-Bahndamm,welcher danachinaufwendiger Weise mit dem Aushubmaterial des Einschnittes zwischen Schützenmatte und Gexischrittweise erstellt wurde.

Der kleine Tunnel durchden Bahndamm war zunächst ein Wegtunnel und diente später dem neuen Seetal- bahnast zwischen Lenzburg Spitzkehre und Wildegg.Dieser Ast wurde am 2. Juni 1984 stillgelegt.Bis zum Abbruchdieses Astes Anfang 2005 brauchte man den Tunnel nochfür die Zustellung von Güterwagen zum damaligen Futtermischwerk der UFAnördlichdes Bahndammes.Dann wurde er wieder zu einem Wegtunnel ausgebaut.

An den ehemaligen Bahnhof Lenzburg Stadt erinnert heute nichts mehr.ImJahre 2003 fand sein Abbruch statt.Beim Bauder Umfahrungsstrasse um die Altstadt von Lenzburg wurde das betreffende Quartier im Be- reichdes Seetalplatzes neu gestaltet,wodurchsämtliche Spuren der einstigen Bahnlinie verwischt wurden.

15 –Bahnhof Lenzburg Stadt der damals nochprivaten Seetalbahn 15 –Situation wohl um etwa 1970 (STB)mit versammelter Mannschaft um 1902

15 –Tunnel durchden Bahndamm 15 –Blickgegen Westen 30 Zum Malagagebäude … Das heutige Malagagebäude ist ein Geschäftshaus von 1991 mit integrierter maurischer Fassade. Diese geht auf eine Kellerei zurückund prägt Lenzburg mit einem spanischen Flair.

Die Malaga-Kellerei mit weitem Hof und ausgedehn- ten Kellern für die Lagerung der Weinfässer wurde 1889 vom Weinimporteur Alfred Zweifel erstellt.

Am Rundgiebel der Fassade prangt in Stuckder Leuchtturm El Faro,das eigentliche Markenzeichen der Zweifel’schen Weine, auf deren Etiketten die Kel- lereigebäude abgebildet sind.

In Lenzburg gelang es nachhartnäckigem Kampf – 15 –Integrierte maurische Fassade ähnlichwie bei der Stadtmauer 1992 –das zum Ab- bruchverurteilte Bauwerk in Kombination mit Neu- bauten wenigstens als Fassade nochder Nachwelt zu erhalten.Nicht nur die Behörde, sondern auch die Bevölkerung und der Heimatschutz setzten sich dafür ein.

15 –Freiämterplatz –Malagagebäude –Bahndamm

31 16 Schützenmattstrasse

Zu den Bauten … Die reizvolle Vorstadtanlage aus dem 18.und 19. Jahrhundert an der Lenzburger Schützenmattstras- se ist nahezu vollständig erhalten.Die Pflästerung, die die Gärten abschliessenden steinernen und ge- schmiedeten Einfriedungen sowie die bergseitige Stützmauer ergeben eine wohlgestaltete Umgebung der Villen.

Vonder Altstadt her gesehen bildet das Gasthaus zur Krone den markanten Auftakt zur Schützenmatt- strasse. Das Gasthaus wurde 1760 bis 1770 errich- tet.Die frontseitige Giebelfassade ist besonders beeindruckend.

Auf der Bergseite der Strasse grüssen,oberhalb der Stützmauer,etwas zurückversetzt,ein zweigeschos- siges klassizistisches Wohnhaus und das um 1735 errichtete Gebäude Steinbrüchliweg 2. Das wohl prächtigste Gebäude an der Schützenmattstrasse ist das bergseitig gelegene dreigeschossige Haus Steinbrüchliweg 1, erbaut 1767/68.

Ihm folgt das 1768 vorerst als Tabakfabrik errichtete, später zum Wohnhaus umgebaute Haus Schützen- mattstrasse 6. Dann vollenden drei klassizistische Villen das städtebauliche Ensemble, nämlichdie 1837/38 errichtete Villa Alice Hünerwadel (Nr. 3), das Rosenhaus (1840, Nr.5)und die Villa Malaga (1840, Nr.7).

16 –Schützenmattstrasse

16 –Impression I 32 Zu den Freiräumen … Im 18.und 19.Jahrhundert suchte der Menschinder Gartenkunst eine möglichst freie Entfaltung.Erbe- sann sichzurückauf die ursprüngliche Natur.Esent- wickelte sichder Englische Garten,welcher als Bestandteil seiner natürlichen Umgebung,eben als Landschaftsgarten,verstanden wurde. Die hier vor- liegenden Anlagen sind zwar kleine, aber typische Beispiele dazu.

Gegensätze wie zum Beispiel Licht- und Schatten- wirkungen sind dabei von grosser Bedeutung.Insge- samt ergibt sicheine eindrückliche Mannigfaltigkeit, 16 –Impression II welche dennochals Einheit wirkt.

Barockgestaltete Elemente sind selten anzutreffen,zeigen sichjedochteilweise in geometrischgeformten Zier- pflanzen- und Rosenbeeten oder in Wasserspielen.

Speziell hingewiesen sei auf eine eindrückliche Zeder im südlichen Bereichund einen mächtigen Mammut- baum im benachbarten Tannengut.

16 –Impression III 33 17 Schlossberg

Ein lohnender Rundgang … Der Schlossberg bietet dank seiner Lage eine Viel- falt von Standorten für verschiedenartige Gehölze. Entlang eines Pfades sind über 60 einheimische Arten bezeichnet.Zuunterscheiden sind Bäume mit einem senkrecht wachsenden Stamm,dessen obe- rer Teil die Blattorgane als Krone trägt.Dann gibt es Sträucher mit mehreren gleichwertigen Achsen.Im Bereichdes Pfadanfangs befindet sichein mächti- ger Bergahorn mit einem Stammumfang von 515 cm, gemessen in 1mHöhe.

Die selten gewordenen Magerwiesen leisten im Ge- gensatz zu intensiv bewirtschafteten Flächen einen 17 –Nordseite Schlossberg wichtigen Beitrag für den ökologischen Ausgleich in der modernen Kulturlandschaft.Deshalb wurde 1988 der Versuchgewagt,das südexponierte Gelände am Schlossberg in eine Magerwiese überzuführen. Die optimale Lage, die natürliche Abmagerung des Bodens am steilen Hang,dann auchdas Einstreuen von Heublumensamen führten raschzum Erfolg.Die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere vergrösserte sichvon Jahr zu Jahr.

Schloss- und Goffersberg bestehen zumeist aus hartem Sandstein,imobersten Abschnitt aus Muschelsand- stein.Muschelsandsteinbänke können längs des Fahrweges um den Schlossfelsen beobachtet werden.Zu- dem sind schräge Standsteinschichten,sogenannte Kreuzschichtungen,längs der südlichen Schlossmauer zu entdecken.

Trockenmauern … Die hier vorliegenden Trockenmauern sind Zeugen früheren Weinbaus.Ein Trockenmauerwerk besteht aus Bruch- oder Natursteinen,das ohne Mörtel er- richtet wurde. In Terrassenkulturen unterstützen sie den Bodenschutz,indem sie den Bodenabtrag durch die Erosionswirkung des Wassers vermindern.Der Niederschlag versickert langsam hinter der Trocken- mauer im Boden,sodass das Wurzelwerk der Pflan- zen das Bodenwasser allmählichaufnehmen kann und der Oberflächenabfluss reduziert wird.

Da das Mauerwerk nicht abgedichtet ist,kann das Wasser bei anhaltendem Niederschlag,der zu einer 17 –Magerwiesen und Trockenmauern Sättigung des Bodens führt,zwischen den Steinen austreten,ohne Druckauszuüben.Trockenmauern mit ihren Fugen sind dank ihren speziellen Standortsbedingungen wichtige Lebensräume für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. 34 18 Die Freiräume desSchlosses

Stapferhausgarten… Geprägt wird der imponierende Stapferhausgarten durchdie Barocke oder Französische Gartenkultur, deren Blütezeit Ende des 16.bis Mitte des 18.Jahr- hunderts war.Garten und Herrschaftshaus bilde- ten jeweils eine Einheit.Soverlief die Hauptachse des Gartens von seinem Eingang hin zur Mitte des Gebäudes.ImZentrum des Gartens fanden sich oft Wasserspiele. Auf Symmetrien wurde grosser Wert gelegt.Die Beete waren streng ausgerichtet und in klaren Linien mit Buchs begrenzt.Gewürz-, Heil-, Nutz- oder Zierpflanzen sowie künstlerischzu- geschnittene Buchssträucher in festgelegter Anord- nung kamen häufig vor. 18 –Stapferhausgarten Die früheste Erwähnung eines Schlossgartens geht auf das Jahr 1560 zurück. Seit 1982 wird der Stapfer- hausgarten östlichbegrenzt durchein schönes Gittertor mit Rosenranken.Erenthält eine barocke Vierfelder- gliederung mit Längs- und Querachse. Im Zentrum befindet sichein rundes Wasserbecken mit einer kleinen Fontäne. Die vier Rasenelemente sind mit Blumenbeeten umgeben,wobei diese wiederum mittels Buchs be- grenzt sind.Östlichund westlichdieses Gartenteils liegen grössere Rasenstücke mit Buchskugeln an ihren Ecken.Ander Peripherie des Gartens zeigen sichdurchBuchs eingefasste Rabatten mit Dauerbepflanzung. Die Wege besitzen als Belag feinen Rundkies.

18 –Schlosshof Übrige Freiräume … Der Schlosshof enthält ebenfalls einen Kiesbelag. Entlang der Fassaden ist eine unterschiedlichbreite Pflästerung vorgelagert.Neben grossen Bäumen und einem Springbrunnen schmücken in der warmen Jah- reszeit Kübelpflanzen südländischer Herkunft den Schlosshof. Die Südbastion ist schlicht gestaltet.Sie wird geprägt durcheine wohl im 18.Jahrhundert entstandene, eindrückliche Lindenallee. Dieser Be- reichweist Elemente von Landschaftsgärten auf. Auf der Ostbastion befindet sichein Rosengarten,an- gelehnt an die Situation um 1900, als er entstand.Er enthält neben Rosen zwei grosse Gartenvasen,ein Schmuckbeet sowie an den Fassaden ein Randbeet mit Stauden,Gehölzen und Schlingrosen.

18 –Rosengarten 19 Geschichtsträchtige Friedhöfe

Jungsteinzeit … 1959 führten die Bauarbeiten für das Wasserreservoir Goffersberg zur Entdeckung und auchteilweisen Zer- störung des bis heute grössten jungsteinzeitlichen Gräberfeldes der Schweiz.Dieses geht auf rund 4’000 v. Chr.zurück. Das Zentrum des Friedhofes bildete eine etwa 7mx7mmessende Grossgrabanlage mit mindestens 12 kleinen Steinkisten,indenen Kinder aller Altersstufen bestattet wurden.Die Untersuchung der Skelette ergab eine hohe Kindersterblichkeit.Nur wenige Menschen wurden wohl älter als dreissig Jahre. In 15 weiteren Steinkisten lagen zwischen 5und 17 Personen.Eshandelte sichoffenbar um kollektive Fami- lien- oder Sippengräber,indenen die Toten zeitlichnacheinander bestattet wurden.

Die Grabkammern bestanden aus sorgfältig zusammengefügten,bis zu 200 kg schweren Muschelkalkplat- ten und waren mit einer sichtbar verlegten Deckplatte verschlossen.Ineiner weiteren Steinkiste lag ein etwa 35-jähriger Mann in einem Einzelgrab. Er bekleidete offenbar einen hohen sozialen Rang.

Alle Toten wurden auf die gleiche Weise bestattet.Sie lagen wie Schlafende mit angezogenen Knien auf der linken Seite mit BlicknachOsten zur aufgehenden Sonne; ihr Kopf ruhte meistens auf den aufeinander gebetteten Händen.

Ein Teil der Gräber ist im Museum Burghalde ausgestellt.

Bronze- und Hallstattzeit … Im Seoner Niederholz wurden Reste von Grabhügeln aus der Bronzezeit gefunden.Die Anlage wurde um 1’500 v. Chr.angelegt.Jedochgeriet sie in Vergessenheit,bis gegen Ende der Hallstattzeit dort wieder Tote bestattet wurden.Die Gräber gehörten vermutlichzukleinen,weilerartigen Siedlungen in der Umgebung. 1932 fanden Ausgrabung und Rekonstruktion der vier Grabhügel statt.Zwei erkennt man andeutungswei- se. Ein weiterer ist mit einem Steinkranz aus senkrecht gestellten Steinplatten angelegt.Inden steinernen Überresten ist ein Totenhäuschen auszumachen.Die vierte Grabanlage ist viereckig,zwei hochgestellte Steine deuten den Eingang an.

Aus der Hallstattzeit um 600 v. Chr.stammt ein Frauengrab im Lenzburger Lind (Leporello,S.43), welches 1949 mit reichlichBronzeschmuckaufgefunden wurde.

19 –Grabhügelreste 20 –Chlausbrunnen 36 20 Wasserversorgung

Grundwasser … Die Schweiz organisiert die Trinkwasserversorgung überwiegend kommunal.InLenzburg wird diese durchdie SWLEnergie AG mittels Grund- und Quellwasser sichergestellt.Rund 85% des Trinkwas- sers werden aus den Grundwasserfassungen Hard I (erbaut 1931)und Hard II (erbaut 1960) im Länzert- wald gefördert.

Grundwasser ist Wasser unterhalb der Erdoberflä- che, das durchVersickern von Niederschlägen oder teilweise auchaus Seen und Flüssen dorthin gelangt. Dieses unterirdische Wasser,das die Hohlräume der 20 –Reservoir Goffersberg Erdrinde zusammenhängend ausfüllt,bewegt sich ausschliesslichdurchdie Schwerkraft.Aus den wasserführenden Schotterschichten des Aaretals dürfen rund 21’600 Liter pro Minute sauberes Trinkwasser gefördert werden,damit sichder Grundwasserspiegel im Aaretal nicht merkbar verändert.Dieses Wasser ist sehr kalkhaltig.Esweist 35–37französische Härtegrade auf. Am Bauund Betrieb des Pumpwerkes Hard II hat sichauchdie Gemeinde Wohlen beteiligt,welche ein Bezugsrecht von 7’000 Litern pro Minute hat.Leistungsfähige Pumpen befördern das Grundwasser in das vor uns liegende Reservoir Goffersberg mit einem Speichervolumen von 5’000’000 Litern.Seine Wasser- spiegellage befindet sichauf 468 mü.M.Damit steht es rund 50 müber den obersten Gebäuden der aus diesem Reservoir versorgten Liegenschaften.

Quellwasser … 20 –Brunnen beim Museum Burghalde Zusätzlichbezieht die Stadt rund 15%des Trink- wassers aus versickertem Oberflächenwasser als Quellwasser.Ein Teil davon stammt aus dem Gebiet Stöckhof (rund 550 mü.M.) in Egliswil. Dieses wird in das auf 483 mü.M.gelegene Reservoir Schloss geleitet.Weitere teilweise genutzte Quellen ent- springen im Gebiet Lütisbuech-Chäälematte-Berg. Über das Pumpwerk Wildenstein wird ihr Wasser ins Netz befördert.

Allgemeines… Das Wasserversorgungsnetz der Stadt Lenzburg umfasst insgesamt über 67 km Leitungen und 465 Hydranten.Über 3’500 Haushaltungen werden mit- tels 29 km Anschlussleitungen versorgt.Ausserdem spenden zahlreiche schöne und historischinteres- sante Brunnen täglichfrisches Wasser.Der bedeu- tendste ist der Chlausbrunnen auf dem Metzgplatz. Wann genau der rund 17 mtiefe Sodbrunnen in der Rathausgasse gegraben wurde, lässt sichnicht mehr feststellen –möglicherweise zu der Zeit,als Lenzburg im Jahre 1306 durchHerzog FriedrichI.von Öster- reichdas Stadtrecht erhielt. 21 Hecken und Gärten

Hecken … Hecken säumenFlurgrenzen, umschliessenGärten undtrennenAcker- von Wiesland. Sie befestigen Bachuferund verhindern das Abrutschen von Böden an Hängen.Sie schützen benachbarte Getreidefelder vor der Erosionund sorgen für ausgewogene klimati- sche Verhältnisse in Bodennähe. Ausserdem stellen sieeinen Sicht-und Lärmschutz dar.Hecken liefern auchNutz- und Brennholz, Blüten, Früchte oder Pilze.

Mit ihrer Vielfalt an Bäumen,Sträuchern und Kräu- tern verschönern Hecken die Landschaft und das Siedlungsgebiet.Ausserdem sind sie Lebensraum für zahlreiche Tierarten,indem sie ihnen Nahrung, Schutz,Winterquartier oder auchBrutraum in Baum- kronen anbieten; damit liefern sie Beiträge an die Erhöhung der Biodiversität.Ökologische Zonen wie Hecken in Siedlungsgebieten vernetzen naturnahe Lebensräume im Kulturland; sie bilden Korridore für zahlreiche Lebewesen.

21 –Hecken am Grabenweg In Lenzburg finden sichwie fast überall Hecken im Kulturland nicht mehr häufig.ImSiedlungsgebiet dagegen kommen öfters zugeschnittene Hecken aus nur einer Strauchart vor.Naturnahe Gärten weisen aber auchsehr vielfältige Hecken auf.

Zwei gegensätzliche Gartentypen … Ziergärten bilden,wie in Station 08 dargelegt,die grosse Mehrzahl der Gartenanlagen in Lenzburg. So sind vielfältige Anlagen –von relativ einfachstrukturierten bis hin zu äusserst kreativ gestalteten – festzustellen.Sträucher aus fernen Ländern,gezüchtete Kräuter oder «sterile» Rasenflächen sind häufig anzutreffen.Der gepflegte, farbenfrohe Garten ist zwar durchaus schön anzusehen,besitzt aber weniger ökologischen Wert.

Dank der Rückbesinnung auf biologische Grundsätze entstehen ab und zu auchNaturgärten mit heimischen Sträuchern,Naturwiesen oder Feuchtbiotopen.Bereichert werden sie durchBäume. Speziell erwähnens- wert sind ästhetische Begrünungen von Mauern,Wänden und Dächern.

21 –Naturgarten an der Neumattstrasse 21 –Hecken am Goffersberg 38 22 Steinbrüche

Geschichte… Ein Steinbruchdient der Gewinnung von Festgestei- nen aus einer Gesteinslagerstätte. BeiLockergestein spricht man nicht von einem Steinbruch, sondern von einer Kiesgrube, welche bei grossindustriellem Aus- mass als Kieswerk bezeichnet wird.Die Ortsbürger- gemeinde Lenzburg verfügt heute über ein solches im Länzert.

Seit der Römerzeit wurde der harte, widerstandsfä- hige Muschelsandstein,wie er in der Gegend von Lenzburg vorkommt,abgebaut und zu Bauzwecken genutzt.Zahlreiche offene Steinbrüche am Goffers- berg,imLütisbuechund im Berg,aber auchrund um das Meiengrün lieferten Bausteine aller Art,die unter 22 –Eindrückliches Wurzelwerk der Bezeichnung «Muschelkalk» oder «Mägenwiler- stein» weite Verbreitung fanden.

Der weichere Sandstein der unteren Schichten begünstigte das Anlegen von grösseren und kleineren Stol- len,von Gängen,Höhlen und Kavernen.Beispiele sind der Felsenkeller im Goffersberg oder der Bierkeller im Staufberg.Diese Bauten dienten vor allem der Lager- und Vorratshaltung,insbesondere der Frischhaltung von Lebensmitteln.

Als der Abbau im Laufe des 20. Jahrhunderts eingestellt wurde, entstanden in den aufgegebenen Stein- brüchen neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere, welche durchdie Intensivierung der Landwirtschaft und andere zivilisatorische Entwicklungen sonst wenig Überlebensmöglichkeiten hätten.

Ökologie … Das Wäldchen um den SteinbruchamGoffersberg befindet sichinEntwicklung zu einem wertvollen Na- turwald mit Totholz und spezifischen Lebensgemein- schaften.Hier fühlt man sichineine geheimnisvolle, ja beinahe übersinnliche Welt versetzt.

Beachtenswert sind die Vielfalt und die reizvollen Strukturen des Geländes sowie der einheimischen Baumarten mit Buchen,Eichen,Birken,Hagebuchen, Föhren,Vogelkirschen,Spitz- und Feldahornen.Be- sonders eindrücklichzeigen sichinder Zone der Bruchwände oben zahlreiche, formschön verzweigte Wurzeln.Man kann sichauf diese Weise ganz all- gemein die gewaltigen Ausmasse der unterirdischen Wurzelwerke von Bäumen vorstellen.Speziell zu erwähnen ist eine mächtige Rotbuche mit einem Stammumfang von 320 cm,gemessen in 1mHöhe.

22 –Impression 23 Goffersberg Süd: Historisches

Zur örtlichen Geologie … Wiedas gesamte Mittelland war auchdiese Gegend vor wohl 20 Millionen Jahren von einem flachen Meer bedeckt.Flüsse schwemmten enorme Mengen von Geröll,Sand undTon in diesen Meeresarm,der da- durchallmählichaufgefüllt wurde. Es entstanden Sedimentgesteine. Staufberg,Schloss- und Goffersberg, Lütisbuechund Berg,Schürberg und Lotten bestehen in ihren obersten Abschnitten aus abgelagertem Sandstein,der häufig Muschelreste, Haifischzähne und verkohlte Holzreste enthält (Obere Meeresmolasse).

Während der vorletzten Eiszeit (Riss)wurden Schloss- und Goffersberg sowie Bölli und Staufberg vom Eisstrom der vereinigten Reuss-, Aare- und Rhonegletscher um- und überflossen und erhielten ihre heutige Form.Sie stellen somit durchrisseiszeitliche Gletscher geschliffene Rundhöcker dar,die sichüber die mit würmeiszeitlichem Schotter versehene Ebene erheben.

Während dieser letzten Eiszeit (Würm)reichte der Reussgletscher nur nochwährend kurzer Zeit bis in die Gegend von Lenzburg; dadurchwurden die weiten Ebenen um Schloss- und Goffersberg mit mächtigem Schotter aufgefüllt.

Endmoränen der Würmeiszeit befinden sichnördlichvon Seon wie auchaufgrund des Bünztallappens im Gebiet um den Römerstein.

23 –Justizvollzugsanstalt und Überbauung Widmi 40 Weitere Hinweise … In südwestlicher Richtung sehen wir die Justizvoll- zugsanstalt (JVA).Sie wird oft als «Fünfstern» be- zeichnet.Ineiner mehrflügeligen Anstalt sind von der Zentrale in der Mitte aus alle Gänge zur Über- wachung einsehbar.Das 1864 eröffnete Gefängnis galt als pionierhaft und sorgte mit seinem Haftsystem schweizweit für Aufsehen.InEinzelhaft verbüssten die Verurteilten abseits der Stadt ihre Strafe.

Etwas weiter unten in nordwestlicher Richtung er- kennen wir die 1894 für den damaligen Besitzer der Seifenfabrik Lenzburg,Rudolf Ringier-Roth,inhis- torisierendem Stil erbaute Villa «Bärenburg». Er war der Schwager des «Hero»-Mitbegründers Karl Roth.

An dieser Stelle sei auf den über 100Jahre alten Mammutbaum am Oberen Haldenweg 54 hingewie- sen.

23 –Bärenburg undReben am Schlossberg

23 –Prächtiges Panorama 41 24 Wald

Geschichtliches… Wirbefinden uns hier neben einem spätgotischen Gebäude. Das ehemals zum Schloss gehörende Go- fischlösschen wurde 1644 vom gleichen Steinmetz erbaut wie die Alte Burghalde. Es diente einst wohl als Jagd- oder Lustschlösschen.

Auchdie Landschaft um Lenzburg war ursprünglich fast durchwegs mit Wald bedeckt.Die Kelten und Römer,vor allem aber die Alemannen griffen schon früh in den Urwald ein und verwandelten das Mit- telland in eine Kulturlandschaft.Sie rodeten und benützten das neue Gelände als Weiden und Nah- rungsquellen.

Aufgrund einer Forderung der Berner Regierung ro- dete die Stadt Lenzburg 1588 den bis dahin bewal- deten Goffersberg,damit das Schloss im Kriegsfall besser gesichert werden konnte.

Dank dem Forstgesetz von 1902 ist der Schweizer 24 –Gofischlösschen Wald dauerhaft geschützt.Seither sind Rodungen verboten.Ungefähr die Hälfte der Fläche von Lenzburg beherbergt immer nochWald,welcher der Orts- bürgergemeinde gehört.Ein Teil davon findet sichimvor uns liegenden Lütisbuech.

Wald wie auchHecken sind durchihre Transpiration wichtige Glieder im Wasserkreislauf der Erde. Ausser- dem binden sie in ihrer Biomasse langfristig das den Treibhauseffekt auf der Erde fördernde Kohlendioxid. Beider Fotosynthese entziehen die grünen Pflanzen der Luft dieses Gas und setzen dafür Sauerstoff frei. Daher wäre sinnvoll,gar weltweit möglichst viel aufzuforsten!

Für uns Menschen stellen Wälder ein wesentliches Naherholungsgebiet dar.Sie schaffen einen wichtigen Bezug zur Natur und laden zum Verweilen ein.

nh Naturhecke pl Plankton pv Pioniervegetation 24 –Kreislauf von Sauerstoff und Kohlendioxid tc Teich 42 Natur und Kultur im Forstrevier Lenzia … Die Leporellos (S.50) ermöglichen zahlreiche wert- volle Entdeckungen:

•Berg-Ebnet Fünfweiher mit benachbartem Glo- ckenstuhl,Walo von Greyerz-Stein,Esterliturm,Hei- delbeeren im Buchenwald,Sumpfwald am Drittwei- her,Aabach, Heideburg

•Länzert Kantonsmitte, Pumpwerke Hard Iund II, Spuren der Seetalbahn,Länzerthütte, Kieswerke Lenzburg und Niederlenz,Mammutbaum

•Lind-Boll Wasserreservoir für Niederlenz,Kleiner 24 –Totholz-Denkmal im Lütisbuech und Grosser Römerstein,Römisches Theater,Richt- stätte, Gexi, Hallstatt-Grab, Bünztäli

•Lütisbuech-Eichholz Chaibegarte, Alte Pflanzgarte, Bim grosse Platz,SteibruchLütisbuech, Vue des Alpes,Totholz-Denkmal,Alte Steibruch, Sandrisi

Besonderes… Die Mitte des Kantons Aargau liegt im nördlichen Teil des BezirksLenzburg.Als Resultat einer aufwendigen Mathematikaufgabe errechneten Studenten der HTL Windischderen Koordinaten: 654 217/251240. Dieser Punkt liegt am nördlichen Rand des Niederlenzer Gemeindegebietes im Länzert.

Die 1133haGesamtfläche von Lenzburg beinhalten 566 ha Wälder und Gehölze mit mindestens 350’000 Bäumen.Diese weisen wohl gegen 5x10 20 Zellen auf, was zahlenmässig rund 1/20 der Sterne des Univer- sums (10 22)entspricht.

24 –Impression 43 25 Lenzburg nördlichdes Goffersberges

Zur Römerzeit …

25 –Römisches Theater

Im Waldeinschnitt beim Autobahnzubringer liegen die Ruinen eines römischen Schauspieltheaters.Das halbkreisförmige Bauwerk mit einem Durchmesser von 74 mkonnte über 4’000 Personen aufnehmen.Die Entdeckung eines so grossen Theaters bei einer Siedlung (Vicus)mit 400 bis 600 Menschen bildete 1964 eine riesige Überraschung.Inder Regel hatten nur grosse Städte wie Aventicum (Avenches)oder Augusta Raurica (Augst)ihre Theater.

Auf Luftbildern lässt sicherkennen,dass sichsüdwestlichdes Theaters nochweitere Gebäude befanden; diese wurden aber bisher nicht freigelegt.Dazugehören mindestens zwei Tempel.

Wahrscheinlichwar das Theater zusammen mit den Tempeln ein kultisches,religiöses Zentrum von regio- naler Bedeutung.

Weiter südlichdes Theaters,imBereichdes Eisenbahneinschnittes,erstreckte sichbeidseits einer 6m breiten Hauptstrasse eine rund 400 mlange Siedlung.Die Gebäude, denen strassenseitig ein Laubengang (Porticus)vorgelagert war,beherbergten Tabernen (Kneipen), Verkaufsläden und Handwerksbetriebe. Im rückwärtigen Teil der Grundstücke lagen Wohn- und Ökonomiegebäude. Bewohnerinnen und Bewohner eines Vicus bildeten eine privatrechtliche Korporation mit einem jährlichgewählten Vorsteher.

25 –Kleiner Römerstein 25 –Grosser Römerstein 44 Spezielles…

Der Grosse Römerstein im Lindwald ist mit einem Volumen von 120Kubikmetern der grösste Findling auf einer Endmoräne der Würmeiszeit.Aber auchder Kleine Römerstein ist durchaus imposant.

Johann Rudolf Ringier verhinderte 1867,dass die Lenzburger Ortsbürger den Grossen Römerstein für 1’000 Franken einem italienischen Steinhauer veräusserten,der ihn als Baumaterial verwenden wollte.

Voruns sehen wir in der Nähe des ehemaligen Vicus als Gegensatz zu den damaligen Kleinbetrieben die Neubauten der «Hero». Sie ist ein internationaler Konzern,wurde 1886 gegründet und hält auchheute noch den Hauptsitz in Lenzburg.

«Hero» bezieht sichauf die Namen der Gründer Henckell &Roth.Die Fabrik wurde samt weitläufigen Plan- tagen in Lenzburg erstellt,weil die klimatischen Bedingungen sichindieser Gegend als besonders günstig erwiesen.

25 –Neubauten der Hero 45 26 Goffersberg Nord: Blickauf das Schloss

Südliche Gebäude…

26 –Impression

VomGoffersberg aus geniesst man einen umfassenden Blickauf verschiedene Gebäude der Schlossanlage. Das markanteste ist das Ritterhaus.Eswurde um 1340 wahrscheinlichimZusammenhang mit der vorgese- henen Hochzeit eines Habsburgers mit der englischen Königstochter errichtet.Grabungen belegen ein bis 1509 westwärts angegliedertes Wohnhaus und eine Kapelle.

Da der Habsburger Prinz bereits 1344 nochvor der Hochzeit verstarb, blieb das Ritterhaus unvollendet.Die Berner,welche das Schloss ab 1442 als Landvogtei nutzten,stellten das Gebäude fertig,allerdings nicht als Palast,sondern als Lagerhaus.Erst der Amerikaner Augustus Edward Jessup,dem das Schloss von 1893 bis 1911 gehörte, renovierte Ritterhaus und Bergfried (Südturm)zum Zustand,wie wir das Schloss heute kennen.

Anschliessend folgt der Palas (Wohntrakt). Er wurde um 1100von den Grafen von Lenzburg als bewehrter dreigeschossiger Wohnbau mit Zinnenabschluss errichtet.Hier spielte sichim12. Jahrhundert das tägliche Leben ab. Im 16.Jahrhundert erhielt der Bauein Pultdach. Beider Sanierung um 1900 wurde das Pultdach wieder durchZinnen ersetzt.

46 Östliche Gebäude … Mit dem Bauder als Amts- und Wohnhaus dienenden Landvogtei wurde das Hauptgeschoss des Palas zur Folterkammer umfunktioniert.

Die Ausbuchtungen zwischen Palas und Landvogtei sind Teile der Ostbastion.UmSchwachstellen der Be- festigung zu beseitigen,wurde im 17.Jahrhundert die Lücke zwischen Palas und Landvogtei geschlossen. Damit mit modernen Geschossen vom Goffersberg aus kein Schaden angerichtet werden konnte, wurde ein 11 mhoher Erdwall aufgeschüttet,der aussen von einer Mauer gestützt wurde. Durchdie Erde drang jedoch bald Feuchtigkeit in die Landvogtei und machte sie unbewohnbar; deshalb entstand direkt anschliessend ein neues Wohnhaus für den Landvogt.Mit der Sanierung um 1900 erhielten die Gebäude ihr heutiges Aussehen.

Historische Eckdaten … Im Jahre 1036 wird erstmals das Schloss als Stammsitz der Grafen von Lenzburg erwähnt.

Zeitbereiche Bemerkungen 1100 –1415Die Lenzburg alsAdelssitz 1415 –1803 Berner Epoche 1803 –1860StaatsbesitzKantonAargau 1860 –1956Die Lenzburg alsprivates Wohnschloss Seit 1956 DieLenzburg öffentlich zugänglich

1956 erwerben der Kanton Aargau und die Stadt Lenzburg die Anlage und gründen die Stiftung Schloss Lenzburg.

Schloss Lenzburg 1Torhaus 6Wohnturm 11 Barockgarten 2Schlosseingang 7Ostbastion 12 Westbastion 3Eingang Museum/Shop 8Rosengarten 13 Südbastion 4Turm 9Landvogtei 14 Ritterhaus 5Café 10 Kindermuseum 15 Stapferhaus 47 27 Goffersberg Mitte:Visionen

Gärteninder Stadt … Gartenanlagen sind Zeichen menschlicher Geschichte und spiegeln Anschauungen und Einsichten be- stimmter Epochen wider.Sozeigt ein Grundbuchplan von 1881 Grundrisse von Barockgärten südlichder Altstadt von Lenzburg (Station 02). Landschaftsgärten sind neben ihrer lauschigen Vielfalt auchökologisch wertvoll.Vermehrt sollten deshalb historische Beispiele erhalten oder sogar rekonstruiert werden.

Daneben ist dem Errichten von Naturgärten oder Elementen davon in Ziergärten immer grössere Bedeutung beizumessen.AuchWand-oder Dachbegrünungen könnten stark gefördert werden.Selbst in Städten sind zahlreiche Naturoasen möglich. Die Mannigfaltigkeit der Natur –Typen von Laubblättern,Blattstellungen, Farben und Formen von Blüten und Früchten,Harmonien im Pflanzenaufbau,Gehölzstrukturen,Webspin- nennetze, Libellen-Paarungsräder oder Vielfalt der Steine –beeinflusst den Menschen ganzheitlichpositiv.

In dieser Hinsicht ist das Schulwesen auf allen Stufen –keineswegs nur in Lenzburg –vermehrt gefordert. AuchbezüglichPausenplatzgestaltung liegt ein grosses entsprechendes Potenzial vor.

27 –Naturnähe in Gärten und entlang von Bahnlinien fördern Grünkorridore 48 «Unendliches» durchdringt unsere Endlichkeit … Viele grossartige Naturelemente sind bereits in Lenzburg erlebbar.Ein spezielles biologisches Merk- mal des Menschen löst Nachdenklichkeit aus:

Ein Erwachsener besteht aus rund 100’000’000’000’000 Zellen (1014). Die rund 9’300 Einwohnerinnen und Einwohner von Lenzburg (Ende 2015)beinhalten somit etwa 930’000’000’000’000’000 Zellen (9,3 ×1017). Reiht man gedanklichsämtliche dieser durchschnittlichnur 40 Tausendstel Millimeter kleinen Zellen aneinan- der,entsteht eine unvorstellbare Strecke von etwa 37 Milliarden Kilometern (3,7×1010), was ungefähr 27 –Impression I 925’000 Erdumrundungen entspricht.Wenninjeder Sekunde eine Zelle eines Einheimischen an die andere gereiht würde, wird das Ziel erst nachrund 30 Mil- liarden Jahren (3 ×1010)erreicht.

Dieses Beispiel soll stellvertretend für die unvorstellbare Reichhaltigkeit des Lebens sein.Deshalb sind vielfältige Naturelemente selbst in überbauten Gebieten von grosser Bedeutung.

Grünkorridore … Das Garteninventar der Stadt Lenzburg (Fey 1998) zeigt auf, wo sichökologischwertvolle Zonen befinden. Bezieht man auchLandschaftsgärten als relativ naturnahe Bereiche in die Planung ein,wäre ein stark ver- netztes System von Grünkorridoren im Siedlungsgebiet denkbar.

Mit Sicherheit muss in Anbetracht der weltweiten ökologischen Probleme ein Umdenken stattfinden.Men- schen mit einem naturorientierten Bewusstsein können in einem überblickbaren Rahmen beginnen,Visionen zu verwirklichen.

27 –Impression II 27 –Impression III 49 Hinweise auf weitere Erlebnismöglichkeiten der Region und Quellen

Foxtrail –die Trilogie / www.schlossfoxtrail.ch Industriekultur am Aabach/www.lenzburg.ch/de/industriekulturpfad.html Nordic Walking Trail 1und 2/http://www.lenzburg.ch/de/nordic-walking-trail-_content---1--1076--527.html Vita Parcours / http://www.lenzburg.ch/de/vita-parcours-_content---1--1347--91.html Leporello: Willkommen im Waldgebiet Berg-Ebnet http://www.lenzburg.ch/de/unser-wald-erzaehlt-_content---1--1333--516.html Leporello: Willkommen im Waldgebiet Länzert http://www.lenzburg.ch/de/unser-wald-erzaehlt-_content---1--1333--516.html Leporello: Willkommen im Waldgebiet Lind-Boll http://www.lenzburg.ch/de/unser-wald-erzaehlt-_content---1--1333--516.html Leporello: Willkommen im Waldgebiet Lütisbuech-Eichholz http://www.lenzburg.ch/de/unser-wald-erzaehlt-_content---1--1333--516.html

Zahlreiche Angaben –inder Tabelle unten nicht speziell erwähnt –entstammen den Inhalten der beiden folgenden nun zusammengelegten und ergänzten Rundwege: •Fey,Beat Samuel: Gartenpfad Stadt und Schloss Lenzburg.Lenzburg: Natur- und Heimatschutzkommis- sion.2001. www.lenzburg.ch/de/gartenpfad.html •Schärer,Fritz: Natur- und Kulturpfad Schloss- und Goffersberg.Lenzburg: Natur- und Heimatschutzkom- mission.1998. www.lenzburg.ch/de/kulturpfad.html

Wesentliche Angaben finden sichin: Stationen Quellen 01 •Steiner,Ruth: Schreinerei Hächler,Lenzburg.In: Aargauer Zeitung.30. 01 .2016: 29. • https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kulturg%C3%BCter_in_Lenzburg • www.museumburghalde.ch • www.lenzburg.ch/de/haeusergruppe-burghalde-_content---1--1308.html 02 •Fey,Beat Samuel: Untersuchungen über Bauund Geschichte der Gartenanlagen in Lenzburg.In: Lenzburger Neujahrsblätter.1998: 3–40. •Schmocker,Andres: Mitteilung der Baummasse. • www.jvalenzburg.ch • www.lenzwein.ch 03 •Tourismus Lenzburg Seetal: Rundgang Altstadt &Schloss Lenzburg. •Tourismus Lenzburg Seetal: Lenzburg auf eigene Faust entdecken. • http://www.lenzburg.ch/de/_print-content---1--1045--36.html • https://de.wikipedia.org/wiki/Lenzburg#Geschichte • https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kulturg%C3%BCter_in_Lenzburg 04 • http://www.bezg.ch/img/publikation/11_1/fundstueck_01_11.pdf • http://www.kirchenbund.ch/de/themen/religionslandschaft-schweiz-die-reformierte-kirche/ reformation-und-architektur • www.ref-kirchen-ag.ch/kirchen/lenzburg 05 • www.aargauerzeitung.ch • www.industriekultur-aabach.ch 06 • www.pfarrei-lenzburg.ch/geschichte.html 07 • http://www.imlenz.ch • http://www.lenzburg.ch/de/raeumliche-entwicklungsstrategie-res-_content---1--1355.html

50 08 •Brenner,Christian: Durchsicht und Hinweise. •Fey,Beat Samuel: Untersuchungen über Bauund Geschichte der Gartenanlagen in Lenzburg.In: Lenzburger Neujahrsblätter.1998: 3–40. •Fey,Beat Samuel: Untersuchungen in einem Naturgarten von Lenzburg.In: Lenzburger Neujahrsblätter.2003: 30–79. •Fey,Beat Samuel: Lenzburg –eine Gartenstadt. In: Heimatkunde aus dem Seetal.2004: 5–48. •Fey,Beat Samuel: 400’000’000’000’000’000’000 Bakterien im Boden: Ein Vergleichvon Lenzburg mit dem Universum.In: Lenzburger Neujahrsblätter.2013: 28–38. • http://www.lenzburg.ch/de/raeumliche-entwicklungsstrategie-res-_content---1--1355.html 09 •Schmocker,Andres: Mitteilung der Baummasse. • http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Lenzburg • http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17, 6248982 • http://www.lenzburg.ch/upload/cms/user/InbetriebnahmederKernumfahrung1.pdf • https://www.geocaching.com/geocache/GC22PP7_alter-bahnhof-lenzburg 10 •Schmocker,Andres: Mitteilung der Baummasse. • http://www.muellerhaus.ch/home • https://www.lenzburg.ch/de/_print-content---1--1045--37. html 11 • http://www.badi-info.ch/a/lenzburg.html • http://www.lenzburg.ch/upload/prj/externpresentation/TomasiniVisionLeitbild.pdf • http://www.tomm.ch/?p=tommasini&s=geschichte 12 •Fey,Beat Samuel: Untersuchungen in einem Naturgarten von Lenzburg. In: Lenzburger Neujahrsblätter.2003: 30–79. • http://www.lenzburg.ch/upload/cms/user/hochwasserentlastung.pdf • http://www.obere-muehle.ch • https://www.lenzburg.ch/upload/cms/user/aabachkorrektion.pdf 13 • http://www.skk.ch/fileadmin/Daten/Unser_Angebot/Sachgebiete/Friedhoefe/Friedhof_ Rosengarten_Lenzburg.pdf 14 • http://issuu.com/lenzburg/docs/ausgabe_11-1/19 • http://www.lenzburg.ch/de/esterliturm.html • http://www.lenzburg.ch/de/fuenfweiher-_content---1--1311.html • http://www.lenzburg.ch/de/raeumliche-entwicklungsstrategie-res-_content---1--1355.html • http://www.lenzburg.ch/upload/cms/user/er13104.pdf 15 • http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Lenzburg • http://www.aargauerzeitung.ch/aargau/lenzburg/malaga-spanisches-flair-praegt-lenzburg- seit-ueber-100-jahren-127601707 • http://www.chriguseisenbahnseiten.ch/lenzwil.html 16 •Fey,Beat Samuel: Untersuchungen über Bauund Geschichte der Gartenanlagen in Lenzburg.In: Lenzburger Neujahrsblätter.1998: 3–40. • http://www.lenzburg.ch/de/_print-content---1--1045--36.html 17 •Schmocker,Andres: Mitteilung der Baummasse. • http://dav0.bgdi.admin.ch/kogis_web/downloads/geologie/geotope/geotope-CH_104.pdf • http://de.wikipedia.org/wiki/Trockenmauerwerk#.C3.96kologischer_Nutzen 18 •Fey,Beat Samuel: Hof und Gärten.In: Schloss Lenzburg /Lenzburg . Stiftung Schloss Lenzburg.2006:72–85. • https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Lenzburg 19 •Altorfer,Kurt: Durchsicht und Hinweise. •von Arx,Christine: Durchsicht und Hinweise. • http://www.aargauerzeitung.ch/aargau/lenzburg/graeber-aus-der-bronzezeit-wurden- freigelegt-124715202

51 20 •Steiger,Patrick: Durchsicht und Hinweise. • http://www.lenzburg.ch/de/brunnen-_content---1--1307. html • http://www.swl.ch/home 21 •Fey,Beat Samuel: Untersuchungen über Bauund Geschichte der Gartenanlagen in Lenzburg.In: Lenzburger Neujahrsblätter.1998: 3–40. •Fey,Beat Samuel: Untersuchungen in einem Naturgarten von Lenzburg.In: Lenzburger Neujahrsblätter.2003: 30–79. 22 •Müller,Hans-Peter: Die Geologie von Lenzburg.Lenzburg: Museum Burghalde. 1991 . •Schmocker,Andres: Mitteilung der Baummasse. • http://de.wikipedia.org/wiki/Steinbruch 23 •Müller,Hans-Peter: Die Geologie von Lenzburg.Lenzburg: Museum Burghalde. 1991 . • http://dav0.bgdi.admin.ch/kogis_web/downloads/geologie/geotope/geotope-CH_104.pdf • https://www.ag.ch/de/dvi/strafverfolgung_strafvollzug/jva_lenzburg/jva_lenzburg.jsp 24 •Fey,Beat Samuel: Untersuchungen in einem Naturgarten von Lenzburg. In: Lenzburger Neujahrsblätter.2003: 30–79. •Fey,Beat Samuel: 400’000’000’000’000’000’000 Bakterien im Boden: Ein Vergleichvon Lenzburg mit dem Universum.In: Lenzburger Neujahrsblätter.2013: 28–38. • http://de.wikipedia.org/wiki/Wald • http://www.lenzburg.ch/de/kantonsmitte.html • http://www.lenzburg.ch/de/wald-ein-netzwerk-der-natur-mit-vielfaeltigen-funktionen-_ content---1--1109--174.html 25 •Altorfer,Kurt: Durchsicht und Hinweise. •von Arx,Christine: Durchsicht und Hinweise. • http://www.lenzburg.ch/de/roemerstein.html • https://de.wikipedia.org/wiki/Vicus_Lindfeld • https://www.hero.ch 26 •Fey,Beat Samuel: Hof und Gärten.In: Schloss Lenzburg /Lenzburg Castle. Stiftung Schloss Lenzburg.2006:72–85. •Kanton Aargau /Departement Bildung,Kultur und Sport /Museum Aargau / Schloss Lenzburg /Prospekt. • http://www.lenzburg.ch/de/geschichte-schloss-lenzburg-_content---1--1129.html • http://www.schloss-lenzburg.ch 27 •Fey,Beat Samuel: Untersuchungen über Bauund Geschichte der Gartenanlagen in Lenzburg.In: Lenzburger Neujahrsblätter.1998:3–40. •Fey,Beat Samuel: Lenzburg –eine Gartenstadt.In: Heimatkunde aus dem Seetal.2004: 5–48. •Fey,Beat Samuel: 400‘000‘000‘000‘000‘000‘000 Bakterien im Boden: Ein Vergleich von Lenzburg mit dem Universum.In: Lenzburger Neujahrsblätter.2013: 28-38. • http://www.lenzburg.ch/de/lenzburg-in-zahlen-_content---1--1032.html • http://www.spektrum.de/frage/wie-viele-zellen-hat-der-mensch/620672

Erklärungen für im Text vorhandene Fachbegriffe wie Barockgarten,Klassizismus,Stuckdecke usw.sind abrufbar beispielsweise in: www.google.ch / https://de.wikipedia.org/wiki Sämtliche erwähnten Publikationen von Beat Samuel Feykönnen eingesehen werden unter: www.beat-samuel-fey.ch

52 Verdankungen

Diese Broschüre wurde nacheinem ursprünglichen Konzept der Stadt undder Natur- und Landschafts- kommission entwickelt.Ebenso war die NLKbei der Wahl der Stationen beteiligt.

BeiTourismus Lenzburg Seetal (Kronenplatz 24, 5600 Lenzburg,062 886 45 46), im Museum Burghalde (Schlossgasse 23, 5600 Lenzburg,062 8916670) sowie im Schloss Lenzburg (062 888 48 40) ist vorlie- gende Publikation gratis erhältlich. Dies wurde durchgrosszügige Spenden ermöglicht.

Sponsoren 07

Privatpersonen Beat Samuel Fey, Lenzburg Jacqueline Schneeberger Fey, Lenzburg 06 15 Institutionen 16 17 04 09 Ortsbürgerkommission Lenzburg Streethockeyclub Seetal Admirals,Lenzburg 03 18 05 20 25 19 26 Tourismus Lenzburg Seetal drucksach 10 lenzburg 24 21 27 02 01 Tourismus Lenzburg Seetal kuhn drucksa.ch gmbh,Lenzburg 08

22

13 11

Impressum 23 1) Herausgeberin: Ortsbürgerkommission Lenzburg Projektleitung und Redaktion: Dr.Beat Samuel Fey 9445 12 Fotografien: Jacqueline Schneeberger Fey V0 Durchsicht und Hinweise: Helen Bisang,Barbara Gurini,Heiner Halder,Christoph Moser, (D Dr.Hans-Peter Müller Gestaltung und Druck: kuhn drucksa.ch gmbh,Lenzburg wisstopo

,s 14 1. Auflage 5000 –März2016 ©Ortsbürgerkommission Lenzburg eoProRegio ©g Erlebnis Lenzburg Entdeckungspfad mit 27 Stationen