2 | KANTON URI Urner Wochenblatt | 143. Jahrgang | Nr. 32 | Mittwoch, 24. April 2019 SVP Uri spricht sich gegen mehr Majorz aus PERSÖNLICH Generalversammlung | Stimmfreigabe bei der Staf beschlossen Unesco-Welterbe

Zweimal Nein, einmal Ja glieder nach kurzer Diskussion mit 28 Uri? und einmal Stimmfreigabe: zu 2 bei 3 Enthaltungen deutlich zu. Wo befindet sich das bedeu­ So lauten die Parolen der «Laut dem Bundesgericht haben wir keine andere Alternative», erklärte tendste Bauwerk der moder­ SVP Uri für die Abstim­ Fabio Affentranger, der die Vorlage nen Schweiz? Natürlich im mung vom 19. Mai. Am vorstellte. Bei der Änderung der Kan- Kanton Uri meisten zu reden gaben die tonsverfassung aber habe der Landrat (und Tessin). kantonalen Vorlagen. über das Ziel hinausgeschossen, kriti- Mit dem sierte der SVP-Vizepräsident. Mit der damals längs­ Simon Gisler Ausdehnung der Majorzwahl auf die ten Tunnel der vier Gemeinden Attinghausen, Flüe- Welt und den Nach der FDP und der CVP hat am len, Seedorf und Silenen sei eher den Gründonnerstag auch die SVP Uri linken Parteien geholfen. «Für die spektakulären ihre Parolen für die Abstimmung vom SVP war das Majorzsystem noch nie Kehrtunneln 19. Mai gefasst. Wenig zu reden gaben ein gutes.» Junge, die sich in der Poli- eröffnete die die beiden eidgenössischen Vorlagen – tik engagieren möchten, hätten im Schweiz 1882 ein Bauwerk, allen voran der Bundesbeschluss be- Majorz nur wenig Chancen, gewählt das in wenigen Jahren zur treffend die Übernahme der Richtlinie zu werden, gab Fabio Affentranger wichtigsten Alpentransversale zur Änderung der EU-Waffenrichtli- weiter zu bedenken. «Wahlsysteme aufstieg. Die Linienführung nie. Bundesrat und Parlament empfeh- sind sehr komplex, wenn wir zu viel war so grosszügig geplant, len ein Ja zu dieser Teilrevision des ändern, dann wird es für die Wähle- dass diese mehr als 100 Jahre Schweizer Waffenrechts. Die Schiess- rinnen und Wähler noch viel schwie- den wachsenden Bedürfnissen tradition sei durch die Änderung in An der Generalversammlung der SVP Uri am Gründonnerstag in Bürglen wur- riger. Zudem ist eine Majorzausdeh- angepasst werden konnte. keiner Weise gefährdet. Zudem drohe de eifrig diskutiert. Im Bild von rechts: Präsident Pascal Blöchlinger, Vizepräsi- nung immer auch eine Gefahr, dass es Mit der Eröffnung des Basis­ im Falle einer Ablehnung das Ende dent Fabio Affentranger und Geschäftsleiter Ralph Wyrsch. FOTO: SIMON GISLER zweite Wahlgänge gibt, welche die der Zusammenarbeit mit dem Ver- Partei noch einmal kosten, und bei tunnels 2016 steht die Strecke bund der Schengen- und Dublin-Staa- denen die Abstimmenden noch ein- für eine abgeschlossene ten. Ganz anders sieht dies Christian wehre und Pistolen in den nächsten ten für Stimmfreigabe. «Die Staf ist mal an die Urne müssen.» In Anbe- historische Phase der Indus­ Simmen, der die Vorlage am vergan- drei bis acht Jahren dem Staat abgege- ein Kompromiss, mit dem eigentlich tracht der ohnehin schon tiefen trialisierung. Die Gott­ genen Donnerstagabend im Restau- ben werden müssen», warnte Chris- niemand zufrieden ist», sagte Pascal Stimmbeteiligung mache ein solches hard-Bergstrecke zeichnet sich rant Tell in Bürglen vorstellte: «Das tian Simmen. «Schlussendlich geht es Blöchlinger, der das Geschäft vorstell- Szenario keinen Sinn. mit der integral erhaltenen von der EU vorgeschlagene Gesetz um die Grundsatzfrage, dass wir wie- te. Zwei sachfremde Themen mitein- Linienführung, dem Doppel­ hilft nicht, auch nur einen Terrorakt zu der ein Stück unserer Freiheit und ander zu verknüpfen, verstosse gegen Kandidaten würden verheizt spurausbau, der Elektrifizie­ verhindern, es hilft auch nicht, die Kri- Selbstbestimmung verlieren», ergänz- den Grundsatz von der Einheit der Es gab aber auch Stimmen, die sich rung und ein wenig einge­ minalität oder einen Suizid zu verhin- te SVP-Geschäftsleiter Ralph Wyrsch. Materie, kritisierte der Parteipräsi- für die Verfassungsänderung und die schränkt mit den erneuerten dern.» Stattdessen führe das Gesetz zu Die anwesenden Parteimitglieder fass- dent: «Der Bürger kann nicht zur damit verbundene Ausdehnung der Brücken als einzigartiges einem sehr hohen administrativen ten schliesslich einstimmig die Steuervorlage Ja sagen und zur AHV Majorzwahl aussprachen. In Gemein- Aufwand und unnötigen Kosten. «Die Nein-Parole zur Umsetzung der ver- Nein, sondern er kann nur zum Gan- den, in denen nach dem Doppelten Denkmal aus. Die Antwort Gesetzesvorlage bestraft viele Unbe- schärften EU-Waffenrichtlinie. zen Ja oder Nein sagen.» Für die SVP Pukelsheim gewählt werde, bestünde des Bundesrates auf das scholtene und ist alles andere als ver- sei die Steuervorlage annehmbar, so die Gefahr, dass Kandidaten ohne re- Postulat von Ständerat Isidor hältnismässig», so der Präsident des Verstoss gegen Einheit Pascal Blöchlinger. Das neue Unter- elle Wahlchance verheizt würden, nur Baumann bestätigte 2014 Kantonalschützenverbands Uri. Da der Materie nehmenssteuersystem sei internatio- um einige Stimmen zu holen, die in einerseits, dass die Gotthard­ das Gesetz keine Verbesserung bringe, Beim Bundesgesetz über die Steuerre- nal akzeptiert und attraktiv. Schwei- der Summe einen zusätzlichen Sitz linie welterbewürdig ist und sei eine weitere Verschärfung des Waf- form und die AHV-Finanzierung zer KMU und ausländische Unterneh- bedeuten könnten, so Alois Arnold andererseits die Eröffnung des fenrechts durch die EU nur eine Fra- (Staf) folgten die Mitglieder der SVP men würden gleich besteuert, und (1981). «Und da frage ich mich, ob Ceneritunnels abgewartet ge der Zeit. «Wenn wir diese Richtli- Uri mit 16 zu 6 Stimmen dem Be- Kantone sowie Gemeinden profitier- sich dieser Aufwand lohnt oder ob werden soll, um zu prüfen, nie annehmen, werden die Sturmge- schluss ihrer Mutterpartei und votier- ten von bis zu 1 Milliarde Franken. man mit dem Majorz nicht besser fah- wie die Strecke in Zukunft Dagegen werde einmal mehr einfach ren würde.» betrieben wird und welches Geld in die AHV hineingepumpt, oh- Bei der mitunter emotional geführten touristische Potenzial diese Am 23. Mai wird nominiert ne dass das demografische Problem Diskussion um die Änderung der hat. Für die Erhaltung der Vor der Parolenfassung für die Ab- Arnold aus gesundheitlichen Grün- gelöst werde, monierte der Altdorfer: Kantonsverfassung wurde vor allem «Man gibt ein Zückerchen, ohne dass auch eines klar: Die Vorlage ist sehr Strecke wichtig ist, dass die stimmung vom 19. Mai hielt die SVP den seinen Verzicht für die kom- Südostbahn ab Ende 2020 Uri ihre 21. Generalversammlung menden Wahlen bekannt gab, hat die linke Seite Kompromisse einge- komplex und für viele nur teilweise vom Mittelland wieder ohne ab. Der Jahresbericht und die Jah- die SVP für die Regierungsratswah- hen muss!» oder gar nicht verständlich. Oder wie es ein Parteimitglied aus dem Ober- Umsteigen über den Gotthard resrechnung 2018, die mit einem len die Kandidatur von Landrat Übers Ziel hinausgeschossen Minus von 113 Franken schloss, Christian Arnold (Seedorf) ange- land formulierte: «Jetzt erklär doch fährt. Damit dient die Strecke wurden einstimmig genehmigt. Der kündigt. Wer für die SVP sonst noch Weitaus mehr zu reden als die beiden Du einem normal denkenden Ur- nicht nur der regionalen Mitgliederbeitrag bleibt unverän- ins Rennen um einen Sitz im Regie- eidgenössischen gaben die beiden schner diesen blöden Pukelsheim! Erschliessung, sondern bringt dert. Mario Schmidt () rungs- beziehungsweise National- kantonalen Vorlagen – insbesondere Lasst das System doch so, wie es ist!» Touristen mit dem öV in die wurde für zwei weitere Jahre als und Ständerat gehen wird, wird sich die Änderung der Kantonsverfassung. Mit 29 zu 3 Stimmen bei 1 Enthaltung Region und vermindert damit Der Änderung des Gesetzes über die sprachen sich die Anwesenden letzt- Mitglied in den Kantonalvorstand an der Nominiertenversammlung auch das Verkehrschaos Verhältniswahl des Landrats (Pro- lich klar gegen die Annahme der Ver- gewählt. Nachdem Nationalrat Beat der Partei am 23. Mai weisen. (sigi) zwischen Göschenen und porzgesetz) stimmten die Parteimit- fassungsänderung aus. . Im Kanton Uri beginnen um die Gott­ hard-Bergstrecke erste touris­ tische Angebote zu blühen. «Der Regierungsrat fällt den Gemeinden in den Rücken» Im Sommer befahren die SBB die Strecke regelmässig mit SVP | Strategie 2021 der Urner Kantonalbank dem Gotthard-Panoramaex­ press. Uri Tourismus bietet Die SVP ist alles andere als Bei der SVP stösst die Antwort des sen und wiederum will die im vergangenen Geschäftsjahr wegen auf www.tunnel-erlebnis.ch zufrieden mit der Antwort Regierungsrats auf die Motion von grösste Urner ganz aufgeben. Aufwendungen im Zusammenhang verschiedene Führungen an. Christian Schuler und Pascal Blöch- Aus Sicht der SVP ist die Antwort des mit diversen Strategieprojekten um des Regierungsrats auf ihre SBB Historic fährt im Som­ linger auf völliges Unverständnis. Regierungsrats auf die Motion von 1,74 Millionen Franken erhöht habe. Motion zur Strategie der «Der Regierungsrat hat erneut eine Christian Schuler und Pascal Blöch- «Die behauptete Nachhaltigkeit die- mer jeden ersten Samstag im Urner Kantonalbank – und Chance verpasst, bei der Urner Kan- linger nichts weiter als «alter Wein in ser sogenannten Investitionen wird Monat mit einem historischen hält daher an ihrer Forde­ tonalbank einzugreifen», heisst es in neuen Schläuchen»: «Der Regie- die Bankleitung beziehungsweise der Zug schon fast im Takt. Nicht rung nach Abberufung des einer Medienmitteilung der Partei rungsrat befasst sich darin mehr um Bankrat noch im künftigen Ge- zu vergessen sind der Stein­ vom Montag, 22. April. «Anstelle juristisches Geplänkel als um die zen- schäftsalltag beweisen müssen. An- bruch Antonini in Bankratspräsidenten fest. dringend notwendiger Korrekturen tralen Anliegen des Vorstosses. Er ist stelle von mehr Vertrauen beim Per- und der Rundgang mit der stärkt der Regierungsrat dem Bankrat sich seiner Verantwortung nicht be- sonal und in der Urner Bevölkerung Sprengschau in Göschenen. Simon Gisler und der Bankleitung den Rücken und wusst und macht dies sogar in seinen zu erarbeiten, wurde mit einem teu- Ein schönes Symbol, die Gott­ fällt damit unter anderem den Ge- Ausführungen noch deutlich.» Und ren Strategieprojekt viel Unmut und hard-Bergstrecke als Unesco- In der Februarsession des Landrats meinden in den Rücken.» Indem er weiter: «Dass mit der faktischen Unsicherheit geschaffen», kritisiert Welterbe­ erhalten zu wollen, hatten die beiden SVP-Landräte sich voll hinter die Strategie 2021 der Schliessung fast aller Filialen die die SVP. «Verantwortlich für diesen wäre ein Bild des Regierungs­ Christian Schuler () als Erst- UKB stelle, spiele der Regierungsrat Eigentümerstrategie verletzt werden Zustand ist der Bankrat und die rats mit diesem Denkmal im unterzeichner und Pascal Blöchlin- auf Zeit und wolle sich so aus der Ver- könnte, eine Strategie, über die der Bankleitung und nicht zuletzt auch ger (Altdorf) als Zweitunterzeichner antwortung nehmen, kritisiert die Landrat beschliesst, zu diesem der Regierungsrat, welcher die Trag- Hintergrund. Der Regierungs­ eine Motion eingereicht, in der sie SVP: «Der Regierungsrat und insbe- schwerwiegenden Vorwurf bekommt weite der ganzen Problematik nicht rat könnte sich zum Beispiel den Kopf von Heini Sommer, dem sondere der Finanzdirektor haben es der Leser keine Antwort.» Zudem ge- verstanden hat.» im «Brückenmuseum» in Bankratspräsidenten der Urner Kan- bereits im Dezember 2019 verpasst, he der Regierungsrat mit keinem Satz Göschenen ablichten lassen. tonalbank (UKB), forderten. Gleich- bei der Nichtkonsultation und ersten auf den geplanten neuen Hauptsitz Partei hält an Motion fest Die Bilder vor dem Rathaus zeitig verlangten die beiden Motio- Kommunikation korrigierend einzu- der Bank am Bahnhof Altdorf ein. Aus diesen Gründen will die SVP und der Teufelsbrücke sowie näre vom Regierungsrat, den volks- greifen.» Das 30-Millionen-Franken-Projekt denn auch nicht von ihrer Forderung dem Eingangsportal des wirtschaftlichen Auftrag an die sei «überdimensioniert» und ein nach Abberufung des UKB-Bankrats- Basistunnels der letzten Jahre «Alter Wein in neuen Schläuchen» grösste Urner Bank neu zu definie- «Klumpenrisiko», für das am Schluss präsidenten sowie der Neudefinie- decken die Zeit vor und nach ren. Vor einer Woche gab der Regie- Die neue Distributionsstrategie der der Urner Steuerzahler als Eigentü- rung des volkswirtschaftlichen Auf- der Gotthardlinie schon rungsrat schliesslich bekannt, dass er UKB sieht vor, klassische Bankfilia- mer die Verantwortung trage, warnt trags an die UKB abrücken. «Wir hal- stimmungsvoll ab. hinter der Strategie 2021 der UKB len künftig nur noch in Altdorf und die SVP in ihrer Medienmitteilung. ten klar an den Forderungen der Mo- steht und weder einen Grund für die Andermatt zu betreiben. In den tion fest», betont die Partei in ihrer Abberufung des Bankratspräsiden- Zweigstellen in Bürglen, Schattdorf «Tragweite der Problematik Medienmitteilung vom Montag. Kilian T. Elsasser ten sieht noch für eine Neudefinition und Erstfeld soll das Schalterpersonal nicht verstanden» Über die Motion der SVP wird der Kilian T. Elsasser ist selbstständiger Mu- des volkswirtschaftlichen Auftrags durch einen Videoservice ersetzt wer- Weiter weist die Partei darauf hin, Landrat an seiner Sitzung vom 22. seumsexperte, Ausstellungskurator und Gotthardspezialist. an die Bank. den. Die Standorte Göschenen, Was- dass sich der Sachaufwand der UKB Mai befinden.