89 Juli 2018

Die Siedlung Zeitschrift des Bauvereins für Höchst am Main und Umgebung eG

Das Garten-Carré zwischen Königsteiner-Straße (links) und Gotenstraße (rechts oben) ist ein Schmuckstück von . Foto: Stadtvermessungsamt

2 Nachruf: Dieter Busse 10 Wie aus Fotos und Texten „Die Siedlung“ wird

3 Altbauten erhalten neue Fenster 12 Internetauftritt erfolgreich gestartet

4 Das wird die schönste Schule Frankfurts 13 Rattenplage 2018 – von Menschen gemacht

5 Nachruf: Helmut Städtler 14 Kfz-Kümmeth: Staffelübergabe an den Sohn

6 Details aus 1 800 Metern Höhe 15 Flohmarkt: Sonnenschirm statt Regenschirm

7 Unsere Siedlung aus der Vogelperspektive 16 Endlich wieder eine Bäckerei 2 Die Siedlung

Nachruf

Wir trauern um unseren langjährigen Geschäftsführer und Vorstand

Dieter Busse * 11. Oktober 1929 † 7. März 2018

Voll Dankbarkeit nehmen wir traurig Abschied von Dieter Busse. Lange Jahre hat er als Ge- schäftsführer des Bauvereins unsere Genossenschaft mitgestaltet und mitgeprägt. Er hat in Zu- sammenarbeit mit Vorstand und Aufsichtsrat einfach und unbürokratisch diskutiert, entschie- den und verwirklicht. Dieter Busse hat ganz wesentlich mitgeholfen, die Geschäfte mit Sachver- stand, Entscheidungsfreude und der notwendigen Durchsetzungsfähigkeit zu führen. Mit einem hohen persönlichen Einsatz hat er für die Fortentwicklung des Bauvereins gearbeitet. Der Name Busse steht bis heute für Qualität, den genossenschaftlichen Gedanken und soziale Verantwor- tung. Für die Mieter und Mitglieder des Bauvereins war er immer ein Ansprechpartner mit Ver- ständnis für ihre Belange. Er hatte stets ein offenes Ohr. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Büro und Werkstatt schätzten die angenehme Zusammenarbeit mit ihm. Sein Werdegang begann 1971, als sich Geschäftsführer Ludwig Noll in den Ruhestand verab- schiedete. Dem Vorstand gehörte Busse bis zu seinem Ausscheiden 1997 an. Während dieser 26 Jahre arbeitete er mit mir, Georg Stern und nach dessen Ausscheiden mit Bodo Erbe zusam- men im Vorstand des Bauvereins. Einige markante Belange aus seiner Zeit verdienen besondere Erwähnung. Die Wohnungsnot nach dem Krieg ließ ernsthafte Diskussionen über den Abbruch der Häuser des Bauvereins und den Neubau vielgeschossiger Hochhauswohnungen an deren Stelle aufkom- men. Das konnte verhindert werden. Mittlerweile genießen diese im englischen Landhausstil er- bauten und geliebten Häuser in der Sindlinger Bahnstraße, Neulandstraße, Ferdinand-Hofmann- Straße und am Richard-Weidlich-Platz sogar Denkmalschutz. Die Rahmenbedingungen im genossenschaftlichen Wohnungsbau haben sich den veränderten Verhältnissen angepasst. Wir haben der Umstrukturierung Rechnung getragen. So wurden vor Jahren die Altbauten in der Königsteiner Straße in Unterliederbach durch eine zeitgemäße Wohn- bebauung ersetzt. Dem Umstand, älteren Menschen mehr Wohnraum zur Verfügung zu stellen, wurde durch den Bau der Altenwohnanlagen Zehnthof im alten Ortskern von und in der Bielefelder Straße in Rechnung getragen. Bei all diesen Aktivitäten waren auch Im- pulse des Geschäftsführers Dieter Busse gefragt. Wir bedanken uns bei dem Verstorbenen für seine Lebensleistung. Seine Persönlichkeit und sein Wirken werden uns in guter Erinnerung bleiben.

Alfons Kaiser 3

Neue Fenster für den Altbaubestand Bauverein nimmt viel Geld für Sanierung und Erhalt der Siedlung in die Hand /erfolgreiches Geschäftsjahr 2017

ie Nachricht war im Grunde nicht anders zu erwarten. 2017 war ein Derfolgreiches Geschäftsjahr, be- richtete Aufsichtsratsvorsitzender Man- fred Ruhs den Mitgliedern in der Jahres- hauptversammlung. Der Chef des Kon­ trollgremiums dankte dem Vorstand für die gute Zusammenarbeit. Gleichzeitig appellierte Ruhs an Mitglieder und Orga- ne des Bauvereins, auch die anstehen- den Zukunftsthemen nicht aus den Augen­ zu verlieren. Ruhs erinnerte dar- an, dass sich der Bauverein durch die neue Europäische Datenschutz Grund- verordnung gezwungen sah, für die kom- plizierte Materie extra einen externen Berater zu engagieren. Vorstand Brigitte Erbe berichtete aus- Mit der Eröffnung des Café Rado ist der Richard-Weidlich-Platz noch attraktiver geworden. führlich über die Investitionen in den Alt- Vor­stand Brigitte Erbe hofft, dass die Bewohner der Siedlung das neue Angebot auch gut baubestand, die Sanierung der Häuser annehmen und es sich zu einem Treffpunkt unserer Mieter entwickelt. Foto: Hans-Joachim Schulz der Baujahre 1951 – 1969 sowie beson- ders über die Erhaltungsmaßnahmen ­ für das Hochhaus Hermann-Küster- brauch zu machen. Die Homepage des Zum festen Bestandteil im Siedlungs­ Straße 58-62. Das Gebäude mache im Bauvereins biete interessante Informati- kalender entwickle sich inzwischen auch Gegensatz zu vielen typischen Betonrie- onen zur Historie unserer Genossen- der jährliche Vorgarten-Flohmarkt An- geln der 1970er-Jahre „wirklich nicht den schaft, zum richtigen Heizen und Lüf- fang Juni. Aus der Initiative einiger Mieter Eindruck einer Vernachlässigung“. Nach- ten, aber auch Ansprechpartner für Not- unserer Genossenschaft sei mittlerweile dem inzwischen rund sechs Millionen fälle außerhalb der Öffnungszeiten der ein „buntes, nettes Treiben geworden, an Euro in die Sanierung des Hauses ge- Geschäftsstelle. dem alle Beteiligten sichtbar Spaß ha- steckt wurden, zeige die Nachfrage nach ben“, betonte Vorstand Brigitte Erbe. dortigen Wohnungen, dass die Wohnver- Ein Café zum Verweilen Großen Raum nahm in der Aussprache hältnisse intakt seien und die Mieter Sehr erfreut zeigte sich der Vorstand, das Thema Müll ein. Etliche Bewohner dort gerne wohnten. dass die Suche nach einem neuen Bäcker klagten wieder über wilde Müllablage- Wie bereits angekündigt, werde auch am Richard-Weidlich-Platz von Erfolg ge- rungen von Leuten aus anderen Stadttei- 2018 der Austausch aller Fenster des Alt- krönt war. „Wir wollten kein Tattoo-­ len und forderten mehr eingezäunte baubestandes fortgesetzt. Schwerpunkt Studio und auch kein Wettbüro“, sagte Müllplätze, zu deren Türen nur Mieter ei- ist dabei die Ferdinand-Hofmann-Straße.­ Brigitte Erbe. Zur Nahversorgung für die nen Schlüssel haben. Der Vorstand wer- Wegen der großen Zahl zu ersetzender Siedlung habe der Bauverein beharrlich de sich mit der Problematik noch einmal Fenster und der entsprechend hohen einen Bäcker gesucht. Dass zur Bäckerei beschäftigen müssen, betonte Vorstand Kosten werden die Arbeiten in der Ferdi- auch ein kleines Café gehöre, sei umso und Geschäftsführer Wolfgang Kretz- nand-Hofmann-Straße in vier Bauab- schöner. Brigitte Erbe rief die Bewohner schmar. Allerdings weiß auch er, dass schnitten erfolgen. Für das Programm der Siedlung dazu auf, „von dem vielfälti- die sogenannten Einhausungen teuer Fenstertausch stehen jährlich etwa gen Angebot auch rege Gebrauch zu ma- und keine Wunderwaffe gegen Mülltou- 215 000 Euro zur Verfügung. chen, sodass wir auf Dauer inmitten un- rismus sind. Fremde, die ihren Abfall in Brigitte Erbe erläuterte Aufbau und In- serer Siedlung nicht nur einen Bäcker, unserer Siedlung entsorgen wollten, halte des neuen Internetauftritts und er- sondern ein Café zum Verweilen und als würden den Dreck dann einfach vor den mutigte die Mieter, davon reichlich Ge- Treffpunkt haben werden.“ eingezäunten Plätzen abstellen. WoS ❚ 4 Die Siedlung

Das wird die schönste Schule von ganz

Viel Lob bei einem Richtfest-Rundgang durch den Neubau der Ludwig-Weber-Schule

Schon die Draufsicht auf den Rohbau der Ludwig-Weber-Schule zeigt es deutlich: Es gibt keine strenge Geometrie, die Gänge sind fließend und geschwungen. Foto: Hans-Joachim Schulz

ainer Keller kommt beim Rundgang Die Gänge sind geschwungen. Die Ter- dern füge sich in die Nachbarschaft der über die Baustelle der Ludwig-We- rassen sind geschwungen, alles er- Ferdinand-Hofmann-Siedlung ein. Die Rber-Schule nicht mehr aus dem scheint in schwingenden Formen. Selbst Freiflächen mit Spielinseln, Rückzugs- Schwärmen: „Das wird die schönste das riesige Oberlicht im Foyer, das reich- räumen und Bewegungszonen sowie Schule Frankfurts.“ Keller ist Land- lich Tageslicht einfallen lässt, ist ge- insgesamt 39 Bäumen seien Bindeglied schaftsarchitekt aus Kronberg, für die Au- schwungen realisiert. Die Architektur zur Internationalen Schule und der nahe- ßengestaltung der 4 000 Quadratmeter stammt vom Büro Behnisch Architekten gelegenen Kindertagesstätte. Freifläche rings um den Neubau verant- in Stuttgart. Bürogründer Günter Beh- Das lichtdurchflutete Foyer bezeichnete wortlich und einer der Gäste beim Richt- nisch kam zu Ehren durch den Bau des August als „Herz des Gebäudes“, das fest des Projektes. Sein Urteil teilen so Münchner Olympiastadions. Sichtbezüge zu allen relevanten Einrich- ziemlich alle Teilnehmer des Rundgangs. tungen herstelle: zur Turnhalle, dem Ver- Schule mit geraden Gängen und Klassen- In die Nachbarschaft integriert waltungstrakt, dem Pausenhof sowie der räumen, die streng geometrisch nach Das Schulgebäude, sagt Behnisch-Archi- zweiseitig verglasten Cafeteria mit voll links und rechts abzweigen, war gestern. tekt Konstantin August, sei nicht als al- eingerichteter Küche. Die Turnhalle ist Heute ist Ludwig-Weber-Schule. leinstehendes Gebäude konzipiert, son- nicht als eigenständiger Baukörper er- 5

richtet, sondern in den Schulkörper inte- ches Fazit.“ Trotz der mit Staub und griert und fast so lichtdurchflutet wie der Lärm verbundenen Abbrucharbeiten Eingangsbereich. und dem Schwerlastverkehr zur und von der Baustelle habe es keinerlei Beschwer- Keine Beschwerden der Anwohner den der Anwohner gegeben. Es habe Zwei gegenläufige, breite Treppen führen sich bewährt, die Anwohner per Flyer zu in die beiden Obergeschosse, in denen informieren und den zuständigen Orts- jeweils vier Klassenräume und zwei beirat, der im Westen Frankfurts noch ei- Gruppenräume angeordnet sind. Alle ne gute Bindung zu den Anwohnern ha- Räume haben einen direkten Zugang zu be, in die Planungen einbezogen zu ha- den rings ums Gebäude verlaufenden ben. Hoch erfreut war Faust auch aus Balkon-Terrassen, die gleichzeitig die anderen Gründen: Die Arbeiten sind to- Funktion der Fluchtwege haben. Die tal im Zeitplan und sogar leicht unter Schulleitung ist im ersten Stock, im den veranschlagten Kosten. zweiten Geschoss soll eine große Terras- Selbst für die Zukunft ist vorgesorgt: se als „grünes Klassenzimmer“ dienen. Sollte das Baugebiet „Sindlingen-West“ Nachdem der Rohbau abgeschlossen ist, für bis zu 2 000 Bewohner irgendwann folgt in den kommenden Monaten der realisiert und die Ludwig-Weber-Schule Feinschliff im Inneren. Nach Plan sollen dann zu klein sein, ist ein Erweiterungs- die rund 200 Schülerinnen und Schüler bau nicht nur kein Problem, sondern be- sowie der Lehrkörper im Sommer 2019 reits vorgesehen. Wo heute das Proviso- aus dem bisherigen Provisorium in das rium steht, ist Platz für die Erweiterung. neue Schulgebäude ziehen. Am Verwaltungstrakt ist dafür bereits ei- Das riesige Oberlicht ist ein Zeichen Christian Faust vom kommunalen Hoch- ne Tür vorgesehen. ❚ für die architektonische Qualität des bauamt zog ein für ihn „höchst erfreuli- Wolfgang Schubert Schulneubaus. Foto: Hans-Joachim Schulz

Nachruf – Abschied von Helmut Städtler

vollen und meist gut gelaunten Maler. Er sagte einmal, er habe schon alle Häuser des Bauvereins „mindestens ein- mal von außen neu gestrichen.“ Und er war stolz, dass er in den ersten 25 Jahren beim Bauverein keinen Tag gefehlt hatte. Ordnung und Pflichtbewusstsein waren seine Tugenden.­ Die Familie, die Freunde und gute Laune waren sein Leben. Er hatte sich auf die Zeit „nach dem Bauverein“ gut vorbe- reitet: Da warteten der Garten und das Fahrrad. Mit den Wanderkameraden war er zwischen Taunus und Odenwald unterwegs, mit der Familie ging es zum Skilaufen nach Südtirol, Österreich und in die Schweiz. Sein handwerkli- ches Können war nach wie vor begehrt: bei den zwei Töch- tern und später bei der Enkelin. Er war fit bis zuletzt. Am Abend saß er gut gelaunt bei Mit 33 Jahren Betriebszugehörigkeit hat er den Bauver- ­einem Glas Wein im Hof. Am nächsten Tag brach er nach einsrekord aufgestellt, als er 1998 in den Ruhestand ver- der Morgentoilette zusammen. Gehirnblutung. Vier Tage abschiedet wurde. Im April ist Helmut Städtler gestor- später, am 29. April, verstarb Helmut Städtler im Kranken- ben. Er wurde 84 Jahre alt. haus. Helmut Städtler war über Jahre das Gesicht des Regiebe- triebes. Wer in der Siedlung wohnte, kannte den humor- Wir werden ihn in guter Erinnerung behalten. 6 Die Siedlung

Details aus 1 800 Metern Höhe Vermessungsamt lässt jährlich das Stadtgebiet befliegen und fotografieren

s war ein beinahe wolkenloser Him- eines Autos, zum Teil sogar die Auto­ Gebäude und werden bei Restaurierun- mel über dem Frankfurter Westen, typen erkannt werden. gen und Rekon­struktionen benötigt. Eals die zweimotorige Cessna 404 Seit zehn Jahren fliegt die Dortmunder Titan der Dortmunder Spezialfirma Handwerkszeug der Stadtvermesser Spezialfirma regelmäßig den Großraum Aero­west aus Richtung Hattersheim an- Seit dem Jahre 2000 verfügt das Stadt- Frankfurt ab. Um das gesamte Gebiet von flog. Im Auftrag des Frankfurter Stadt- vermessungsamt über digitale Ortho­ rund 2 800 Quadratkilometern zu erfas- vermessungsamtes und der Mainova fotos von Frankfurt. Orthofotos sind ent- sen, sind jeweils acht bis zehn Flüge erfor- machten die Spezialkameras der Ma- zerrte, lagerichtige Luftbilder, bei denen derlich, sagt Aerowest-Geschäftsführer schine am Sonntag, dem 11. Juni 2017, die Erdkrümmung quasi beseitigt wurde. und Pilot Hans Joachim Benfer. Der Ein- Luftbilder vom Westen Frankfurts. Fünf Seit 2004 finden die Befliegungen im satz der Cessna ist bis ins letzte Detail Kameras sind dabei simultan geschaltet. jährlichen Turnus statt. Dabei wird das mit der Deutschen Flugsicherung abge- Vier Objektive mit einer Neigung von Stadtgebiet in parallel verlaufenden Flug- stimmt, denn der Großraum Frankfurt ist 45 Grad liefern Schrägaufnahmen, eines streifen lückenlos erfasst. Die Luftbilder wegen des regen Flugverkehrs am Frank- ist senkrecht eingestellt und liefert für sind so etwas wie das Handwerkszeug furter Rhein-Main- ein höchst die Stadtplanung wichtige Senkrechtbil- der Stadtvermessung und der Stadtpla- sensibles Areal. „Wir müssen exakt unsere­ der. Die besondere Anmutung der nung und dokumentieren den rasanten Flughöhe von 1 800 Metern einhalten, an- Schräg­aufnahmen zeigt sich markant an Wandel der Stadt. Sie werden bei der Ver- und abfliegende Passagiermaschinen den Häusern der Sindlinger Bahnstraße, messung von Alt- und Neubauten heran- werden dann um uns herum geleitet“, den beiden Querriegeln am Paul-Kirch- gezogen, aber auch bei der Dokumenta­ sagt Hans Joachim Benfer. Die Cessna hof-Platz oder am Hochhaus Hermann-­ tion von Bauschäden benötigt. Zudem 404 startet jeweils in Dortmund, fliegt Küster-Straße 58-62. Am Boden können sind die Aufnahmen ein wichtiges Hilfs- nach Frankfurt und kehrt ohne Zwischen- noch Fahrbahnmarkierungen, Parkplätze mittel für die Denkmalpfleger. Die Fotos landung wieder zum Dortmunder Airport oder auch Gegenstände von der Größe zeigen den Zustand alter, geschützter zurück. „Im Tower sind die froh, wenn wir wieder weg sind“, sagt Benfer schmun- zelnd, macht der Flugsicherung aber auch ein großes Kompliment für deren Bereit- schaft zur Zusammenarbeit. Die Stadt Frankfurt bietet die Luftauf- nahmen auch Planungs- und Architek- turbüros für deren Arbeit an. Auch Pri- Die Cessna 404 Titan ist vatleute, die sich eine Luftaufnahme am Flughafen Dortmund ­ihres Häuschens an die Wand des heimi- startklar für den Flug schen Wohnzimmers hängen wollen, nach Frankfurt. Die Hochleistungskameras an können die Fotos beim Geo-Service- Bord werden von Uwe Center des Stadtvermessungsamtes Behrendt und Susanne (Tel. 069/21233326, E-Mail: Geo-Service- Benfer bedient. Center.stadtvermessungsamt@stadt- Fotos: Aerowest frankfurt.de) kaufen. 7 Bielefelder Straße

Foto: Hans-Joachim Schulz

Die Seniorenwohnanlage in der ­Bielefelder Straße 138 wurde ab 1. Juni 1983 bezogen. Die Anlage umfasst 42 Eineinhalb-, 12 Zwei- und eine Drei- zimmerwohnung für das Betreuerehe- paar. Der Komplex mit 2 370 Quadrat- metern Wohn- und Nutzfläche be- steht aus vier unterschiedlich großen und hohen Gebäudeteilen, die durch Foto: Stadtvermessungsamt einen zentralen Eingangsbereich mit- einander verbunden sind. In den beiden großen Teilen befinden sich die Woh- nungen, die beiden kleineren Trakte beherbergen die Aufenthalts- und Gemein- schaftsräume für den Altenclub. Das Grundstück hatte die damalige Hoechst AG dem Bauverein verkauft. Auf dem Luftbild sehr schön zu sehen ist die charakte- ristische Form der Mansardensatteldächer. Die Aufnahme zeigt auch die direkte Nachbarschaft zu den Ackerflächen von Zeilsheim sowie das „Heranrücken“ der Reihenhaus-Bebauung in den zurückliegenden Jahren.

Zehnthof Foto: Hans-Joachim Schulz

Mit dem Bau der Altenwohnanlage Zehnthof begann ab 1976 ein neuer Ab- schnitt in der Geschichte des Bauver- eins. Erstmals wurde ein Wohnprojekt außerhalb der Siedlung im alten Orts- kern von Sindlingen realisiert. Das ehe- malige Herrenhaus des Gutshofes wur- de renoviert, eine Scheune zu Woh- nungen umgebaut und um einen Neu- bau mit altengerechten Wohnungen ergänzt. 1978 wurde nach dem Erwerb zweier landwirtschaftlicher Anwesen in der Huthmacherstraße direkt gegen- über ein zweiter Bauabschnitt verwirk- licht. Dabei wurde ein Fachwerkhaus direkt an der Straße originalgetreu wie- der aufgebaut und die Anlage mit ei- nem dreigeschossigen Winkelbau mit Satteldach und Dachgauben komplet- tiert. Insgesamt gibt es in der Alten- wohnanlage Zehnthof 43 Eineinhalb- und 13 Zweizimmerwohnungen.

Foto: Stadtvermessungsamt 8 Die Siedlung

Unsere Siedlung aus der Vogelperspektive Aus 1 800 Metern Höhe fotografiert sieht unsere Siedlung aus wie die grüne Oase im Westen Frankfurts. Dass zwischen den Gleisen der S2 nach Niedernhausen (im Bild oben) und der S1 nach Wiesbaden (rechts unten) so viele Grünflächen, Gärten und Bäume vorhanden sind, zeigt erst die Vogelperspektive. Das Foto entstand am 11. Juni 2017 bei einer Stadtbefliegung im Auftrag des Stadtvermessungsamtes. Ganz links im Bild ist der Sportplatz der Internationalen Schule zu ­sehen, ganz rechts unten der Kunstrasen-Sportplatz von Viktoria Sindlingen. Neben­ dem Kom- plex der Internationalen Schule ist sehr deutlich die Baugrube der neuen Ludwig- Weber-Schule zu erkennen. Foto: Stadtvermessungsamt 9

Foto: Stadtvermessungsamt 10 Die Siedlung

Foto: Henrich Druck + Medien Wie aus Fotos und Texten „Die Siedlung“ wird

Unsere Mitgliederzeitung wird in einer Druckerei hergestellt, die zu einem Familien­ unternehmen gehört, aber mit Henrich Editionen auch hochwertige Bücher zu Themen ­ rund um Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet herausgibt.

ie beiden Mitarbeiter in der Buch- letzte Hand an Heft Nr. 88 unserer Mit- sowie die letzte Seite. Auf dem großen binderei tragen Ohrenschützer. gliederzeitung „Die Siedlung“ gelegt. Im Bogen sind die restlichen acht Seiten ge- DEs rattert und dröhnt in der Halle sogenannten Sammelhefter wird aus druckt. Da liegt Seite 10 neben Seite 3 an der Schwanheimer Straße in Nieder- zwei Bögen eine Zeitung samt Heftklam- und 6 neben 7. Auf der Rückseite des rad. In der Druckerei „Henrich mern in der Mitte. Der kleinere Bogen 44 x 63 Zentimeter messenden Bogens Druck + Medien GmbH“ wird gerade enthält das Titelblatt, die Seiten 2 und 11 gucken sich die Seiten 4 und 9 sowie 5

Von der Vorstufe ...

... über die Druckerei ... 11

und 8 an. Die zwei Teile des Sammelhef- ters bringen die scheinbare Unordnung zum Schluss in die richtige Reihenfolge. Die Druckerei mit anspruchsvollen Dann werden noch ein paar überflüssige Ränder an den Heften abgeschnitten Publikationen und das fertige Endprodukt in einen Auf- Das Druck- und Verlagshaus „Henrich Apfel­wein-Lokalen ein. In dem Band fangbehälter transportiert. Je 150 Hefte Druck + Medien“ mit heute rund „Süss – ­Sauer –­ Pur“ begeben sich werden in einen Karton verpackt – und 35 Mitarbeitern wurde 1901 von Franz- zwölf Frankfurter Autoren auf die Su- ab geht es im Kleinlastwagen von Nieder­ Josef Henrich in Schwanheim als Dru- che nach der Wahrheiten über die Ap- rad nach Sindlingen. ckerei gegründet. 1990 zog das Unter- felweinkultur zwischen Bornheim und nehmen nach um. 1994 er- der Normandie. „Mein Frankfurt am Erst wird die Qualität folgte der Kauf einer ersten Fachzeit- Main“, der Stadtführer für Kinder, der Farbe überprüft schrift und die Gründung eines zeigt, dass Frankfurt mehr zu bieten In der Praxis geht es nicht ganz so fix. Vor eigenen Fachverlages unter dem Na- hat als Römer und Paulskirche. Klas- den beiden letzten Stationen, dem Sam- men Henrich Publikationen. 2010 kam sisch hessisch geht es im Taschen- melhefter und der Schneidemaschine, der Kunst- und Kulturverlag Henrich buch „Handgefertigt – Manufakturen muss erst einmal Karim Dahmane den Edition hinzu, der sich auf ­Bücher zur in Frankfurt und Umgebung“ zu, eben- Daumen nach oben strecken. Der 41-Jäh- Frankfurter Geschichte und Kultur so wie im „Frankfurter Apfelweinfüh- rige prüft erst am Leitstand, ob die Sei- spezialisierte. rer“ mit 39 ausgewählten Lokalen oder tenzahlen in der richtigen Reihenfolge Die Palette reicht von der Fachzeit- im Büchlein „Kartoffel, Fisch & Feder- stehen und sich die Seiten auf der Vor- schrift über Firmenchroniken und vieh – Gute Lebensmittel einkaufen in derseite des Bogens hundertprozentig Festschriften bis zu Katalogen für Frankfurt und Umgebung“. mit denen auf der Rückseite überlappen, Frankfurter Museen. Unter der Rubrik Den Schauspieler und Kabarettisten damit später beim Schneiden alles passt. „Frankfurt Books – Kunst + Geschich- Michael Quast hat der Verlag für eine Schließlich kontrolliert Karim Dahmane, te + Kultur“ sind Bücher wie „Die Bren- Hörbuchreihe gewinnen können, die ob die Druckqualität auch exakt mit dem tanos – Eine romantische Familie?“ Illustratorin Ingeborg Schindler hat „Proof“ übereinstimmt. Der Proof (vom oder der Bildband „Schauplätze – Frankfurt neu entdeckt und verrät ihre englischen prüfen) ist ein farbverbind­ Frankfurt in den 50er Jahren“ erschie- Lieblingsorte. Schließlich gibt es sogar licher Ausdruck der Titelseite von Heft 88. nen und lädt der Band „Frankfurt wunderschönes Geschenkpapier mit Regio­nal“ zum Entdecken von origi- Weihnachtsdekoren oder lokalen Mo- Ohne Astrid Scherpf läuft nichts nellen Läden, Manufakturen oder tiven zu kaufen. WoS ❚ Es passt. Die Druckmaschine Roland 700 mit ihren vier Türmen hat perfekt gearbeitet und die Farben Cyan, Gelb, Magenta und Schwarz supergenau aufs Scherpf erst einmal die zwölf Seiten ten, eine Auswahl der dazu gehörenden Papier gebracht. Der Druckvorgang in konzipieren, die Ausgabe Nr. 88 haben Fotos, die Überschriften der einzelnen zwei Abschnitten dauerte für die vom soll. Zwölf Seiten sind die Regel, acht Artikel sowie die Bildunterschriften. Bauverein bestellten 1 500 Zeitungsex- Seiten eher die Ausnahme, genau wie Auf zwölf DIN-A4-Seiten hat die Re- emplare zweimal 20 Minuten, hinzu kam jene 24 Seiten zum 100-jährigen Jubi- daktion zuvor ein grobes Layout ent- noch einmal die gleiche Zeit für das ein- läum des Bauvereins 2014. Was die ge- worfen und in Grundzügen skizziert, richten der Offset-Druckmaschine. lernte Mediengestalterin für ihre Ar- wo die Texte stehen und die Fotos hin- Bevor die Roland 700 viel leiser als er- beit benötigt, ist alles auf einem USB- gehören sollen. In aller Regel ist das, wartet den Druck startet, muss Astrid Stick: die Texte für die jeweiligen Sei- was Astrid Scherpf aus den Skizzen »

... in die Buchbinderei ...

... und ab in den Versand.

Fotos: Hans-Joachim Schulz 12 Die Siedlung

macht, sehr viel besser als die Vorlage Bauverein über eine Vergabe der Trep- dinand-Hofmann-Straße wieder ein der Redaktion. penhausreinigung und des Winterdiens- ­Thema für die Mitgliederzeitung. Karl- Seit Juli 2011 wird „Die Siedlung“ im tes nachdenkt. Das ist inzwischen umge- Heinz Kümmeth hat die Verantwortung Druckhaus Henrich hergestellt. Kontinu- setzt. Man kann sagen, mit Erfolg, wie in für die Werkstatt an seinen Sohn Kon­ ität wird seit Heft 74 groß geschrieben, diesem Heft noch einmal bilanziert wird. stantin übergeben. Der ist als Meister sowohl was das Erscheinungsbild angeht Oder: Wir haben über das 30-jährige Fir- aus einer BMW-Werkstatt in den väterli- als auch den Inhalt. In Heft 74 hatten wir menjubiläum der Kfz-Werkstatt von Karl- chen Betrieb gewechselt. Auch das ist über das „Dauerthema Hausordnung“ Heinz Kümmeth berichtet. Sieben Jahre Kontinuität. Wie bei unserer Zeitung. ❚ berichtet und angekündigt, dass der später ist der Meisterbetrieb aus der Fer- Wolfgang Schubert

Internetauftritt erfolgreich gestartet www.bauvereinhoechst.de ging wie angekündigt am 15. Januar in Betrieb

betreut, Informationen über die Stadttei- le Sindlingen, Zeilsheim und Unterlie- derbach parat, lässt Ortsunkundige viel- leicht staunen, dass Naherholungsge- biete wie der Taunus oder der Frankfur- ter Stadtwald quasi vor der Haustür liegen und es in den Rheingau auch nur einen Katzensprung ist.

Für Mieter: freie Parkplätze Wer hilft, wenn der Strom ausfällt oder am Wochenende die Heizung streikt, ist auf einen Blick unter der Rubrik „Repara- tur + Notfälle“ nachzulesen. Dort wird auch um Verständnis gebeten, dass ein tropfender Wasserhahn kein Notfall ist und – auch aus Kostengründen – Zeit bis zum nächsten Wochentag hat. Bewohner der Hermann-Küster-Straße, die sich oft über mangelnde Parkplätze Foto: Bauverein am Straßenrand ärgern, werden unter dem Stichwort „Für Mieter“ vielleicht enn Kritik das Maß für Misser- dass die meisten Häuser des Bauvereins mit Freude lesen, dass es im Parkhaus folg ist, dann ist unsere neue in Sindlingen und Unterliederbach ste- am Ende der Straße noch etliche freie WWebseite offenbar erfolgreich hen, die Genossenschaft dennoch den Stellplätze für zurzeit 38 Euro im Monat gestartet. Seitdem die Homepage des Namen „Bauverein für Höchst am Main zu mieten gibt. Bauvereins wie angekündigt am 15. Janu- und Umgebung“ trägt. Der Grund liegt Fotofreunde kommen in der Rubrik Akti- ar online ging, haben wir keine bösen in den Anfängen unserer Genossen- onen/Termine auf ihre Kosten. Dort hat Mails erhalten, hat niemand den Dau- schaft: Als der Bauverein 1914 gegründet unser Fotograf Hans-Joachim Schulz men nach unten gesenkt und über wurde, sollte er eigentlich auf einem ­Fotos vom letzten Vorgarten-Flohmarkt irgend­welche Fehler gemeckert. weitläufigen Grundstück in Höchst star- und vom Kreativmarkt der Sindlinger Der neue Internetauftritt hat für langjäh- ten. Doch das wurde nach dem Ende des Hobbykünstlerinnen in den Räumen des rige Mieter ebenso Interessantes zu bie- Ersten Weltkriegs für den Bau von Kaser- Frankfurter Vereins in der Edenkobener ten wie für junge Menschen, die eine nen der französischen Siegermacht ge- Straße zusammengestellt. In Zukunft Wohnung suchen und Mitglied im Bau- braucht. wollen wir auf diesen Seiten auch ver- verein werden wollen. Vielleicht lesen so- Für Neu und Alt hält die Webseite, die stärkt auf Treffen und aktuelle Veranstal- gar „alte Sindlinger“ zum ersten Mal, unser Vorstandsmitglied Christoph Wild tungen hinweisen. WoS ❚ 13

Rattenplage 2018 – von Menschen gemacht Bewohner füttern Wildkaninchen oder Tauben und die Ratten bedanken sich auf ihre Art.

ift allein wirkt nicht mehr. Rat- schaffenen Verstecken für die Vierbeiner Essensresten oder gar halben Broten.“ tenplage in Berlin.“ „Paris er- sind die eigentliche Triebfeder für die Was die Kaninchen nicht wegputzen, ho- Gstickt in Horden von Ratten“, modernen Rattenplagen. Häufig gelan- len sich anschließend die Ratten. „Stuttgart beliebt bei Ratten“, „Allein in gen Ratten auch durch marode und brü- Schädlingsbekämpfer appellieren zudem Dresden leben zwei Millionen Ratten.“ chige Abwasserrohre, die im Laufe der an Anwohner, keine Speisereste auf dem Deutschlands Printmedien, allen voran Jahre immer mehr Löcher aufweisen, in Komposthaufen im Garten oder durch „Bild“, sind voll von solchen oder ähn­ das Innere von Häusern. die Toilette zu entsorgen. Werden Es- lichen Schlagzeilen. Die Vierbeiner, die sensreste regelmäßig im WC entsorgt, über Jahrhunderte Seuchen über die Schädlingsbekämpfer warnen lockt das die in der Kanalisation leben- Menschheit brachten, sind wieder auf Für Ingolf Sommer, technischer Leiter den Ratten an und lässt sie die Futter­ dem Vormarsch. Auch in unserer Sied- des Bauvereins, liegt eines der Haupt- suche in den Häusern fortsetzen. „Rat- lung sind die Nager immer häufiger in übel in der Fütterung von Wildkanin- ten können durch senkrechte Rohre Haus und Garten. chen, die seit Jahren in der Siedlung zu mehrere Stockwerke hochklettern und Hause sind. Obwohl sich die Tiere als dann plötzlich im WC oder im Bad auf- Essensreste fliegen aus dem Wildtiere selbst ihre Nahrung suchen, tauchen“, weiß ein Schädlingsbekämpfer Fenster oder über den Balkon sagt Sommer, „werden sie immer wieder aus Erfahrung. Fürwahr kein schöner Wenn Klaus Zinsser auf seinem Balkon von Anwohnern auch noch gefüttert, mit ­Anblick. Wolfgang Schubert ❚ in der Hermann-Küster-Straße 9 steht, sieht er die Tiere fast jeden Tag über die Wiese huschen. „Genau so wie Tauben und Karnickel nimmt die Zahl der Ratten kontinuierlich zu“, hat Klaus Zinsser be- obachte. Er ist sich sicher, warum dies so ist: „Die Anwohner schmeißen doch im- mer öfter ihre Essenreste aus dem Fens- ter oder über den Balkon.“ Ein paar Blö- cke weiter klagt auch Hans-Jürgen Kolibay­ über die Zunahme der Wildkaninchen und Ratten. Längst, so scheint es dem Mann, haben insbesondere Ratten die Scheu vor Menschen verloren und sind deshalb vermehrt auch tagsüber zu se- hen. Dass die Tiere in Gärten auftau- chen, ist für Schädlingsbekämpfer ei- gentlich normal. Dass sie sich aber auch an Bushaltstellen tummeln, auf Spiel- plätzen anzutreffen sind und zuneh- mend verstärkt auch in Kellern und Hof- bereichen auftauchen, sei allein die Schuld der Menschen. Das an der Bus- haltestelle weggeworfene Croissant, die angebissenen Laugenbrötchen auf dem Kinderspielplatz oder die Unordnung in Die ach so süßen Häschen werden gefüttert. Was sie liegen lassen, fressen dann die Ratten.

Grafik: fotolia/frilled_dragon Kellern und Garagen mit ihren so ge- Fotos: Hans-Joachim Schulz 14 Die Siedlung

Staffelübergabe an den Sohn Konstantin Kümmeth übernimmt die Kfz-Werkstatt von Vater Karl-Heinz

Das Dreirad verfügt nämlich über einen alten VW-Motor, der noch mit einer tra- ditionellen Zündpistole eingestellt wer- den muss und nicht mit einem hochmo- dernen Computer. „Ohne Computer sind die jungen Leute heute doch total hilflos“, sagt der Vater lächelnd und meint es doch nicht so ganz ernst.

13 Jahre Erfahrung bei BMW Dabei hat auch der Filius das Kfz-Hand- werk von der Pike auf gelernt. Er bringt 13 Jahre Erfahrung bei so ziemlich allen BMW-Niederlassungen in der Region mit, die Lehre bei BMW in Niederrad ein- geschlossen und den Meisterbrief natür- lich auch. Konstantin Kümmeth weiß, dass er in ein gut bestelltes Haus über- nommen hat, in dem es technisch an nichts fehlt. Dass zeitgleich mit der Übergabe der Verantwortung ein neuer Bremsenprüfstand sowie ein neuer Lichteinstellplatz angeschafft wurden, habe nichts mit der Staffelübergabe zu Konstatin Kümmeth hat jetzt das Sagen. Er kann sich aber auf ein starkes Team verlassen. tun: „Beides haben wir aufgrund neuer Foto: Hans-Joachim Schulz EU-Vorschriften ohnehin gebraucht.“

„Werde Rad nicht neu erfinden“ ie Szene hat etwas Charakteristi- hin bleibt die Werkstatt in der Familie „Ich werde das Rad nicht neu erfinden“, sches: Karl-Heinz Kümmeth (65) und ist der Vater noch geduldet. „Wenn betont der Junior, „das Geschäft geht Dpoliert das blau-schwarz-metallic ich das Geschäft an einen Fremden über- weiter wie bisher. Den Kunden verspre- lackierte Trike während Sohn Konstatin geben hätte, wäre es sicherlich vom Ge- che er „die gleiche Qualität und den glei- (32) letzte Hand an ein Kundenauto fühl her total anders gewesen“, weiß der chen Service wie bisher“, andererseits legt, das zur Inspektion in der Werkstatt Senior, und es tut ihm gut, „dass ich ja hoffe er, „dass die Kunden mich ebenso war. Die Politur am Motorrad mit seinen noch ein bisschen dabei bin.“ Mal holt er akzeptieren wie meinen Vater.“ Auf der drei wuchtigen Rädern ist Hobby, der dringend benötigte Teile, mal bringt er Auszeichnung „Werkstatt des Vertrau- Check am Auto reine Arbeit. Bei KFZ einem Kunden das Auto bis vor dessen ens 2018“ lässt sich zumindest aufbau- Kümmeth, dem „Meisterservice für ihr Haustür oder holt ein Fahrzeug für die en. Denn das Votum stammt schließlich Auto“, hat ein Generationenwechsel große Inspektion ab. von den Kunden des Kümmeth-Betrie- stattgefunden. Seit 1. Januar hat Sohn bes. Zur Not steht ja auch noch der Konstatin das ­Sagen, der Vater darf zwar „Vielleicht werde ich ab ­Senior bereit. noch ein bisschen mitmischen, unterm und zu noch um Rat gefragt.“ Und Mutter Gabriele: Wie zu Zeiten ih- Auto aber liegt er nicht mehr. Dafür ist „Ab und an“, so hofft Karl-Heinz Küm- res Mannes kümmert sich Gabriele Küm- mehr Zeit für das Trike und die Pflege meth, „werde ich vielleicht auch noch meth weiterhin um Buchhaltung und des Gartens. mal um Rat gefragt.“ Ganz bestimmt. Rechnungswesen. „Da bin ich“, sagt „Das Loslassen“, sagt Karl-Heinz Zum Beispiel beim Trike, das er sich Sohn Konstatin erleichtert, „auf der si- ­Kümmeth, „ist mir nach immerhin zwar mit dem Sohn teilt, für dessen Mo- cheren Seite“. Was will er mehr. ❚ 36 Jahren nicht schwer gefallen.“ Immer- tor aber allein der Vater zuständig ist. Wolfgang Schubert 15

Sonnenschirm statt Regenschirm

er Wettergott hatte es mit den Weile an Hüften und Oberschenkeln Flohmarktbeschickern, den vie- spannte. Dlen Besuchern und den Organisa- Das Angebot reichte von Skiern über toren Elke Erd, Ilona Klein, Tanja Llorente-­ Kinder-Autositze, Inlineskates, Spiele- Haid, Marion Lenz, Irmgard Pfahler und konsolen, Puppen und Teddys über Achim Schulz wieder gut gemeint. So Schallplatten und CDs bis hin zu jeder gut, dass etliche der eigentlich zum Ver- Menge Bücher. Auffallend oft hingen im kauf angebotenen Regenschirme lieber Vorfeld der WM Fußball-Trikots mit den als Sonnenschirme genutzt wurden. Namenszügen ehemaliger und aktueller Nationalspieler auf Draht- oder Holz­ Winterkleider haben es schwer bügeln, auch die Frankfurter Eintracht Bei Temperaturen von knapp unter war gut vertreten. 30 Grad hatten es natürlich die vielen Der Bauverein hatte für Mieter, die kei- Winterklamotten schwer, neue Besitzer nen Vorgarten haben, seinen Parkplatz zu finden. Ansonsten hatten um die hinter der Geschäftsstelle geöffnet, und 50 Teilnehmer wieder Dachböden und in der Ferdinand-Hofmannstraße sah es Keller ausgeräumt und aus den Kleider- gegen 11 Uhr aus, als sei die ganze Stra- schränken aussortiert, was schon eine ße ein einziger Flohmarkt. WoS ❚

Alle Fotos: Hans-Joachim Schulz 16 Die Siedlung

Endlich wieder eine Bäckerei Am Richard-Weidlich-Platz bietet das Café Rado seit dem 3. Juni Kuchen, Brot und noch viel mehr. Foto: Hans-Joachim Schulz

ndlich. Endlich wieder eine Bäckerei Die Radovanovics wollen ihren Beitrag stimmt wie die Platzierung der Kaffeema- am Richard-Weidlich-Platz. Endlich leisten, dass die Bäckerei wieder zu einem schine oder die Wahl des Kaffees. Eauch ein kleines Café mit ein paar Anziehungspunkt am Richard-Weidlich- ­Tischen und Stühlen. Frische Brote und Platz wird. Ehemann Dragan musste sich Schnitzel und Nudelsalat Brötchen, „von Hand gemacht“, sagt allerdings noch eine Weile mit der Rolle Der wird künftig von der Privatrösterei ­Merima Radovanovic, „keine aufgebacke- einer Hilfskraft zufriedengeben. Mitten in Schmidt-Kaffee aus Dreieich-Busch- ne Ware, keine Teiglinge.“ Brötchen, Brot, der Renovierungsphase Anfang Mai hatte schlag kommen. Dort hat sich der ge- Kuchen und Torten werden jeden Morgen er sich beim Fußballspielen Schlüssel- lernte Banker Michael Schmidt vor Jah- um 4.20 Uhr frisch von der Stadtbäckerei bein, Jochbein und vier Rippen gebro- ren einen Traum verwirklicht und sich Frankfurt aus geliefert. chen. So war es fast ein kleines Wunder, der Leidenschaft verschrieben, im tradi- dass das Café Rado noch zeitgleich mit tionellen Trommelröstverfahren wie vor Der Platz hat Charme dem Vorgarten-Flohmarkt in der Siedlung 100 Jahren Kaffee höchster Qualität zu Merima Radovanovic steht strahlend am 3. Juni öffnen konnte. produzieren. Den Kaffee gibt es abge- hinter der ausladenden Theke und bewir- „Von günstig bis Bio“ reicht das Angebot. packt auch in der Bäckerei Radovanovic tet die ersten Gäste mit Kaffee und Ku- „Wir haben die Möglichkeit, 30 verschie- zu kaufen. chen. „Wir haben eine Ewigkeit gesucht, dene Brote zu bestellen“, sagt Merima Zum Angebot werden für Frühaussteher um solch ein Lokal zu finden“, sagt die in Radovanovic. Und wenn auch nur ein ein- und Berufstätige auch Snacks und beleg- Bad Homburg geborene Frau, die lange ziger Kunde ein Nussbrot wünsche, „wird te Brötchen gehören. Für Handwerker Zeit beruflich zwischen Deutschland er von uns das Nussbrot bekommen.“ und Berufskraftfahrer will Merima Rado- und Serbien hin- und herpendelte: „Die- „Auf individuelle Wünsche einzugehen, vanovic mit ihrem Café auch eine Art ser Platz hat Charme und Charakter, hier wäre unmöglich gewesen“, sagt die ge- Mittags-Bistro sein – mit Schnitzel und trifft sich Jung und Alt, schauen Sie sich lernte Personalmanagerin, „wenn wir als Frikadellen, Nudelsalat und Kartoffel­ diese prächtigen Bäume an, die herrli- Franchise-Unternehmen von Heberer­ salat. „Ich will alles das anbieten, was es chen Fenster unseres Geschäftes, hier oder Eifler angetreten wären.“ Die Ketten an der Tanke eben nicht gibt.“ ❚ ist Leben.“ hätten dann das Sortiment ebenso be- Wolfgang Schubert

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