Nr. 97 2/2016

Mitteilungen des Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. Hochzeit

Am 10. Mai 2016 heirateten unsere Vereinsmitglieder Tina Seidler und Frank Thannhäuser (Thanni). Wir gratulieren recht herzlich! Das frisch gebackene Hochzeitspaar stiftet die Ge- tränke zu unserem Sommerfest. Vielen, vielen Dank dafür! Nachwuchs

01.11. Venus in größter östlicher Elongation Totale Sonnenfinsternis, von Mitteleuropa aus unbeobachtbar. Die Totalitätszone zieht 03.11. sich vom Atlantik her über Zentralafrika. 03.11. 08:00 Mond 0€2 nördlich von Merkur 06.11. Saturn in Konjunktion mit der Sonne 08.11. 01:00 Merkur im Perihel 12.11. Maximum der Tauriden mit ca. 10 Sternschnuppen pro Stunde 18.11. Merkur in größter westlicher Elongation Maximum der Leoniden. Es kann gegen Morgen mit bis zu 50 Sternschnuppen pro 18./19.11. Stunde gerechnet werden, die mit ca. 70 km/sec recht schnell sein werden. 26.11. 04:00 Mond 5€5 südlich von Jupiter

Am 29. Juli 2016 erblickte Prinzessin Leia Elli unseres Vereinsmitglieds Marco Ludwig und seiner Frau Tanja (Tanni) das Licht der Welt. Bereits jetzt hat sie die absolute Macht über ihre Eltern. :-) Wir gratulieren herzlichst zum Nachwuchs! Bildbeschreibungen

Das Titelbild von Oliver Paulien zeigt 1000Da mit CLS Filter von Astronomik. das fantastische Band der Milchstraße über Die Rückseite zeigt den 5 Tage alten Mond, dem Garder See in Lohmen, aufgenom- wie er in Lohmen auf dem Mecklenburger men mit 24 mm Brennweite, Blende 4.0, Teleskoptreffen eindrucksvoll zu sehen war 10 Minuten belichtet auf ISO 400, Canon (Ralf Biegel).

Inhaltsverzeichnis S. 2 Hochzeit & Nachwuchs S. 3 Bildbeschreibungen • Inhaltsverzeichnis • Aus der Redaktion S. 4 Aus dem Verein S. 4 Neue Mitglieder • ASL-Adventskaffeetrinken am 18. Dezember 2016 S. 4 Vortragsprogramm Herbst 2016 der Sternwarte Lübeck S. 5 Astro-Abende in der Sternwarte • Terminkalender S. 6 Berichte S. 6 Die eigene Gartensternwarte S. 10 Steckbriefe aus der Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“ S. 12 Sternwarte Beyond – eine Außenmission S. 14 Astronomische Zeichnungen S. 16 Willkommen zum ersten LTT in Lohmen! S. 18 Das MTT 2016 S. 24 Präzise Einnordung leicht gemacht S. 30 Serien S. 30 Das Sternbild Füllen () S. 36 Auflösung des Rätsels „Photonenwippe“ aus POLARIS 94 S. 30 Planeten-Sudoku S. 30 An dieser POLARIS haben mitgewirkt S. 31 Impressum Aus der Redaktion Wie allgemein bekannt erscheint die PO- lich unter einer nicht unerheblichen Verzöge- LARIS dreimal pro Jahr und zwar im April, rung, durch die ein „In-den-April-Schicken“ August und Dezember. Redaktionsschluss unjahreszeitgemäß gewesen wäre. Um den ist jeweils am Astroabend vor dem Erschei- durch die Verzögerung der April-Ausgabe nungsmonat, also an den Astroabenden im zusammengeschrumpften Zeitraum bis zur März, Juli und November. August-Ausgabe nicht zu kurz werden zu las- Achtung: Die April-Ausgabe enthält sen, wurde die August-Ausgabe kurzerhand häufiger mal einen Aprilscherz, der, wenn in den September verschoben. Zur Dezem- er gut gelungen ist, zunächst als solcher nur ber-Ausgabe hofft die Redaktion wieder in schwer zu erkennen ist. In diesem Jahr gab der Spur zu sein. Wenn das gelingt, könnte es es einen triftigen Grund auf den Aprilscherz nächstes Jahr auch wieder einen April-Scherz zu verzichten. Die April-Ausgabe litt näm- geben. Lassen wir uns überraschen! –  – Aus dem Verein Neue Mitglieder Als neue Mitglieder begrüßen wir recht herzlich: Erik Pohlmann und Volker Thom Herzlich Willkommen! ASL-Adventskaffeetrinken am 18. Dezember 2016 Das jährlich stattfindende ASL-Adventskaffeetrinken kann in diesem Jahr aufgrund des Auszugs der Sternwarte aus dem Schulgebäude nicht wie gewohnt im Seminarraum statt- finden. Wir möchten deshalb in diesem Jahr in einer Lokalität gemütlich Essen gehen. Eine gesonderte Einladung folgt. Sternwarte Lübeck Vortragsprogramm Herbst 2016 Abendvorträge Beginn: 20:00 Uhr, Dauer: ca. 60 Minuten 23.09.2016 Gravitationswellen: Was geschah am 14. IX. 2015? Dr. David Walker 30.09.2016 Asteroiden auf Crash-Kurs Marc Wiekhorst, Hamburger Sternwarte 07.10.2016 Der Mann, der den Urknall hasste Carsten Busch, Universität Hamburg 14.10.2016 Sind wir allein im Universum? Andreas Goerigk 04.11.2016 Einsteins größte “Eselei” (die vielleicht doch keine war) Prof. Dr. Jochen Liske, Hamburger Sternwarte 11.11.2016 Plejaden, Hyaden und andere Sternhaufen Volkmar Andres 18.11.2016 Astronomie und Kosmologie im 19. Jahrhundert Dr. Ulrich Steinmann 25.11.2016 Das unentdeckte Land Oliver Paulien

Sternenabende für Kinder Beginn: 18:00 Uhr, Dauer: ca. 45 Minuten 07.10.2016 Die Herbststernensage E.-Günter Bröckels 04.11.2016 Tabaluga bewacht den Himmelspol E.-Günter Bröckels

–  – Astro-Abende in der Sternwarte Der Verein trifft sich regelmäßig an den Astro-Abenden, die immer am ersten Mittwoch eines Monats (außer an Feiertagen) um 19:00 Uhr im Seminarraum der Sternwarte Lübeck beginnen. Die nächsten Termine lauten: 7. September, 5. Oktober, 2. November und 7. Dezember 2016.

Terminkalender

September Sonnabend, 03.09. ASL-Sommerfest Mittwoch, 07.09. 19:00 Astro-Abend Fr., 09.–So., 11.09. Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen (SHT) in Rendswühren bei Neumünster Sonnabend, 10.09. 16:00 Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“ Donnerstag, 15.09. 19:00 Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“ Sonnabend, 17.09. 15:00-24:00 Letzte Lübecker Sternennacht Freitag, 23.09. Beginn der Vortragssaison Sonnabend, 24.09. 14:00 BSV Herbstwaldlauf im Wesloer Forst Oktober Mittwoch, 05.10. 19:00 Astro-Abend Sonntag, 09.10. Lübecker Staffelmarathon – die Sternwarte läuft zum 5. Mal mit! Sonnabend, 15.10. 16:00 Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“ Donnerstag, 20.10. 19:00 Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“ Sonntag, 30.10. 03:00 Zeitumstellung auf Winterzeit November Mittwoch, 02.11. 19:00 Astro-Abend Sonnabend, 05.11. 11:00 Norddeutsches Astrofotografentreffen (NAFT) in der Olbers-Gesellschaft in Bremen Sonnabend, 12.11. 16:00 Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“ Donnerstag, 17.11. 19:00 Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“ Freitag, 25.11. 16:00 Ende der Vortragssaison Dezember Ggf. andere Veranstaltungsorte, da die Sternwarte im Dezember auszieht Mittwoch, 07.12. 19:00 Astro-Abend Sonnabend, 10.12. 16:00 Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“ Donnerstag, 15.12. 19:00 Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“ Sonntag, 18.12. ASL Adventskaffeetrinken (nicht in der Sternwarte, gesonderte Einladung folgt) Sonnabend, 31.12. 15:00-24:00 Silvester- und Abschiedsfeier

–  – Berichte Die eigene Gartensternwarte von Frank Szemkus

Die hellen Sommernächte im Juni und Nach langwierigen Recherchen im In- Juli lassen für ausgedehnte astronomische ternet und einer ebenso langwierigen Suche Exkursionen am Nachthimmel nicht viel eines geeigneten Fleckchens im Garten war Platz. Nur das schmale Zeitfenster zwi- mir klar: Es sollte ein offener, aber befestigter schen Mitternacht und 02:00 Sommerzeit Beobachtungsplatz mit möglichst viel unver- sind für DeepSky-Safaris am Südhimmel bauter Südsicht werden, auf dem eine Be- einigermaßen geeignet. Doch wie kann der tonsäule aufgebaut ist, die eine Celestron dahinsiechende Hobby-Astronom mehr von CGEM-Montierung trägt. Zum Schutz des der Sommerzeit für seine Lieblingstätigkeit Aufbaus sollte eine bewegliche Holzbox, z.B. nutzen? eine Art Gartenschrank, beschafft werden. Als Therapiemaßnahme schlage ich ein Die Optik wird nach der Beobachtung wieder astronomischen Projekt vor, was sich auch abmontiert; die eingenordete Montierung am Tage mit Inbrunst durchführen lässt: Der verbleibt draußen. Aufbau einer kleinen Freiluft-Gartensternwar- Das Rohr te. Kein Gebuckel mehr mit Stativ aufbauen, In der letzten Juniwoche startete schließ- Kabelrolle schleppen, Montierung einnorden lich das Projekt ‚Gartensternwarte‘ mit dem usw. Beschaffen eines KG-Rohres aus dem nächst- gelegenen Baustoffmarkt. Länge: 1,20 m, Durchmesser 20 cm. Als Fundament sollte ein Betonpflanzstein dienen; einer von der großem Sorte (50 cm im Durchmesser, 35 cm hoch). Das Ding hatte schon ein sattes Eigengewicht; etwa 30-40 kg. In das KG-Rohr wurden Durchlässe für ein Kabelrohr und für Messingdübel gebohrt, die u.a. eine Doppelsteckdose verankern sollen. Stromanschluss Anschließend wurde ein Graben für ein Erdkabel ausgegraben; vom Gartenschuppen bis zu meinem Beobachtungsplatz im Garten. Der Anschluss im Schuppen ist jedoch nicht fest; sondern endet dort auf einem Stecker, der nur bei Bedarf in die dortige Steckdose gesteckt wird. Das Kabel wurde in 80 cm Tiefe frostsicher in einem Sandbett verlegt. Klackermatsche Abbildung 1: KG-Rohr, 1.2m Höhe, 20cm Durch- Am Ende des Erdkabel-Grabens wurde messer, schon mit schwarzer Farbe vorlackiert. eine 80 cm tiefe Grube ausgehoben, welche

–  – unten zur Vermeidung von Staunässe etwa 20 cm mit Kieselsteinen und Sand ausgefüllt wurde. Dann wurde der Betonpflanzstein in die Grube gelegt und dieser schließlich mit der Säule zusammen mit Beton verfüllt. Im unteren Bereich zwischen Pflanzstein und KG-Rohr habe ich noch etwas Eisenarmie- rung verfüllt; jedoch nur im unteren Drittel. Nachdem auch das KG-Rohr fast fertig mit Beton verfüllt war, wurde eine Adapterplatte zur späteren Aufnahme der Montierung hi- neingelassen (bestellt habe ich sie bei Astro- Mechanik). Die Gestänge der Adapterplatte, die unten miteinander verbunden sind, rei- chen etwa auch ein Drittel von oben in das KG-Rohr herab. Beim Verfüllen der Betonsäule ist pein- lichst genau darauf zu achten, dass die Säule wirklich senkrecht steht. Immer schön wäh- rend des Einbetonierens mit der Wasserwaa- ge nachmessen! Und beim Einbau der Adap- Abbildung 2: Verlegen des Erdkabels terplatte muss deren Azimutzapfen möglichst für den Stromanschluss der Säule exakt nach Norden zeigen; am besten geht das noch mit einem Kompass. Mit zunehmendem Konstruktives Warten... Verfüllungsgrad wurde das ganze - Kelle für Dann war zunächst 2-3 Tage Warten und Kelle - zusehends stabiler. Insgesamt sind so Kontrollieren angesagt. In der Zwischenzeit etwa 200 kg Beton verbraucht worden. habe ich mich um das Befestigen des Beobach-

Abbildung 3: Der Sternwartenchef in spe höchstselbst beim Einbetonieren

–  – Abbildung 4: Adapterplatte für die Abbildung 5: Die fertige Betonsäule CGEM-Adapter mit verbundenem Gestänge mitAdapterplatte und Steckdosen tungsplatzes gekümmert: Um die Betonsäule einbetoniert und oben mit 75 kg Zierkies sta- herum wurde der Rasen abgetragen und etwa bilisiert. 20 cm mit Sand und Kies ausgekoffert; in der Fläche etwa ein Quadrat von 1,5 m Seiten- länge. Dann habe ich mir 8 Betonplatten zu 50 cm Seitenlänge besorgt und diese bis auf die Mittelfläche auf der Beobachtungsfläche verlegt. Die zentrale Mittelfläche, wo das Rohr herausschaut, habe ich bis auf Höhe des Be- tonpflasters mit Zierkies (etwa 75 kg) verfüllt, um eine möglichst gute Entkopplung zu den Betonplatten hinzubekommen. Drum herum wurden zur Stabilisierung, quasi als Rahmen, Kantensteine aus Beton eingelassen. Und so sieht sie nun aus (ohne Wetter- schutz-Box): Siehe Abbildung 6 Von der 1,2 m Gesamtlänge des Rohres schauen nur noch etwa 50 cm aus dem Bo- den heraus. Der Rest ist im untersten Bereich Abbildung 6: Gartensternwarte im Testflug...

–  – Abbildung 7: Richtfest mit Probebeobachtung Richtfest! tungs-Lücken der Mülltonnenbox wurden Am Vollmondtag, den 19. Juli, war schließ- zugeschraubt und das ganze schließlich mit lich Richtfest! Meine Astrokurs-Teilnehmer Holzlasur behandelt; wobei im Inneren nur ließen es sich nicht nehmen, sich das Ding eine Grundierung verwendet wurde, damit mal aus der Nähe zu betrachten und eine Pro- das Holz die Feuchte gut absorbieren kann. bebeobachtung durchzuführen. Zu diesem Zeitpunkt war die Montierung aber nur grob für die visuelle Beobachtung eingenordet. Last but not least: Wetterschutz Damit meine Montierung bei Wind und Wetter draußen bleiben kann, wird noch eine Art Unterstand benötigt. Als Wetterschutz verwende ich eine einfache Mülltonnenbox aus Holz (für 240 l -Tonnen) mit einem ge- neigten Alu-Dach. Zum einen ziemlich preis- wert und zum anderen schon relativ weit vorgefertigt. Die Mülltonnenbox wurde je- doch noch etwas umgestaltet und stabilisiert; etwa wurde die untere, feste Metallleiste mit der oberen Holzleiste vertauscht, da diese abnehmbar ist und somit die Mülltonnen- box einfach seitwärts über die Säule samt Montierung geschoben werden kann. Auch die für meinen Zweck viel zu breiten Belüf- Abbildung 8: Mülltonnenbox als Wetterschutz

–  – Steckbriefe aus der Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“ von Jörg Reinhold

– 10 – – 11 – Sternwarte Beyond – eine Außenmission von Christoph Quandt und Knud Henke

Der Weltraum – unendliche Weiten: Wir Besucherzahlen postierten sich geschickt zwei schreiben das Jahr 2016. Heute ist Donners- unserer Helden so in den Gang, dass die Kino- tag, der 22. Juni, Sternzeit: 76118,35. Dies gäste verschiedenster Kulturkreise über den sind die Abenteuer der Crew der Sternwarte ASL-Stand ausweichen mussten. Dank dieser Lübeck, welche mit ihrer vier Mann starken psychologischen Kriegsführung war der Stand Besatzung im Außeneinsatz für die glorreiche von 19:00 bis 21:00 gut besucht und viele Lü- Zukunft des Vereins auf Werbefeldzug ins becker konnten auf zwei Stellwänden über die Cinestar-Kino „Stadthalle“ auszog, um den visuellen und fotografischen Aktivitäten der Unwissenden von den Heldentaten des ASL Sternwarte informiert werden. Die extra aus- zu berichten. gearbeiteten wissenschaftlichen Erklärungen Da in drastischer Unterzahl, beschlos- zur Physik der StarTrek-Filme interessierten sen Captain Andreas Goerigk, Chefingeni- die meisten nur peripher. Das Interesse lag eur Knud Henke, Lieutenant Frank Pultar eindeutig bei der realen Astronomie – und und Sicherheitschef Christoph Quandt ihr wie jedes Mal gab es wieder viele, die noch nie 20m² großes Informationscamp, flankiert davon gehört hatten, dass Lübeck eine Stern- vom 16 Zöller, gegenüber den Kassen aufzu- warte hat und daraufhin beschlossen haben bauen, damit jeder Kinogänger gezwungen einmal vorbei zu kommen. Dies bekräftigte war, an ihnen vorbei zur Premiere des neuen auch noch einmal die Überlegungen der vi- StarTrek-Films „Beyond“ zu gehen. Gezielt suellen Fachgruppe „Starhopper“ durch wei- wurden Paare angesprochen, der eine solle tere Aktivitäten wie der Sidewalk Astronomie sich doch über das reale Universum infor- (Aufstellen von Teleskopen zur Beobachtung mieren, während der andere für Popcorn und für Jedermann in Fußgängerzonen etc.) auf Cola anstünde. Zur weiteren Steigerung der uns und unsere Aktivitäten aufmerksam zu

– 12 – machen. Besonderes Interesse zog das Baa- bereit erklärt. Und so haben wir abends ab- der Planetarium mit der Hertzsprung-Russell gebaut und das Equipment wieder zur Stern- Funktion auf sich, welches durch Temperatur- warte gebracht. und Helligkeitsveränderung die Entwicklung In Summe hat es sich aus unserer Sicht eines Sterns von O bis M durch alle Klassen gelohnt, es gab viele interessierte Gäste und hindurch zeigen konnte. vertiefende Gespräche. Vielen Dank an das Am Freitag war das Interesse sogar noch Cinestar, das uns die Möglichkeit zur Präsen- größer und das Kino besser besucht. Die tation gegeben, seinerseits über die Sternwar- Samstagsschicht fiel in Ermangelung von te via Facebook und Internet informiert und Crewmitgliedern aus, nur Thomas hatte sich uns mit Getränken versorgt hat.

– 13 – Astronomische Zeichnungen von Silke Moll

M 27, der Hantelnebel Helligkeit: 7,3 mag Entfernung: 1200 Lichtjahre Auch M 27 ist ein planeta- rischer Nebel und liegt im Sternbild Vulpecula (Füchs- chen). Das Sternbild selbst liegt zwischen den Sternbil- dern Schwan und Pfeil. Die Zeichnung entstand in Utecht.

M 8, der Lagunennebel Helligkeit: 5,8 mag / 4,6 mag Entfernung: 4.300 Lichtjahre M 8 liegt im Sternbild Sagittarius (Schütze) und ist ein Emissionsnebel. Die Zeichnung entstand in Schweden mit einem 4“ Mono- kular, einem umgebauten Fern- glas (Christoph sei Dank!). Die Sommermilchstraße war sehr ausdrucksstark. Ich habe mich auf den Nebel konzentriert und den offenen Sternhaufen außer Acht gelassen. Leider konnte ich nur einen kleinen Teil des Nebels sehen.

– 14 – Sternbild Leier (Lyra) Dieses Sternbild gehört zur griechischen Sagenwelt. Es soll die Leier Orpheus‘ dar- stellen. Überragender Stern in diesem relativ kleinen Stern- bild ist Wega. Die Zeichnung ist in Schweden entstanden, ohne Teleskop.

M 57, der Ringnebel Helligkeit: 8,8 mag Entfernung: 1.800 Lichtjahre M 57 ist ein planetarischer Nebel im Sternbild Leier. Die Zeichnung ist in Utecht entstan- den, mit unserem 10“ Dobson. Der Ring war sehr deutlich zu erkennen, die Nacht sehr klar.

– 15 – Willkommen zum ersten LTT in Lohmen! von Malin Moll

Wir waren am Montagmittag nach einem dem Plakat ein L und somit war es das erste Großeinkauf eigentlich auf dem Weg zum Lübecker Teleskoptreffen. 7. MTT in Lohmen am Garder See, doch bei Wir stellten also wieder die größte Truppe unserer Ankunft war von den Veranstaltern mit 25 Leuten. Was das Wetter betraf, hatten noch niemand in Sicht. Als diese am Diens- wir trotz schlechter Vorhersagen Glück und tag dann ankamen, klebte über dem M auf bekamen doch noch drei Nächte in Folge kla-

Sternbild Adler: 02:10 Uhr; 11.08.2016; M74: Galaxie im Sternbild Fische; 00:15 Uhr; mit bloßem Auge 10.08.2016; 16“ Dobson; 64,5fach vergrößert

– 16 – M28: Kugelsternhaufen im Sternbild Sagittarius; PK 104-29,1: (Jones 1) planetarischer Nebel im 23:25 Uhr; 10.08.2016; 16“ Dobson; Sternbild Andromeda; 01:00 Uhr; 11.08.2016; 64,5fach vergrößert 16“ Dobson + OIII Filter; 64,5fach vergrößert ren Himmel. Da ich nicht die Möglichkeit hat- See gejoggt bzw. ich bin Fahrrad gefahren, te mein eigenes Teleskop mitzunehmen, habe weil ich mir den Fuß verknackst hatte. Auch ich den 16“ Dobson der Sternwarte genutzt, wenn ich am Donnerstagabend schon abrei- woran auch einige Zeichnungen entstanden sen musste, weil es Samstag nach Schweden sind. Tagsüber haben wir Wikinger-Schach weitergeht, war es ein schönes Lohmen und gespielt und am Mittwoch sind wir um den ich freue mich schon auf nächstes Jahr.

M16/IC 4703: offener Sternhaufen/Adlernebel im Sternbild Adler; 00:05 Uhr; 11.08.2016; 16“ Dobson + OIII Filter; 64,5fach vergrößert

– 17 – Das MTT 2016 von Oliver Paulien

Das war wieder sam in die Sterne einmal Astrourlaub schauen. Ja, das ist vom Feinsten. Vom einfach nur schön 11. bis 14. August mit seinen Stern- 2016 fand das Me- freunden gemein- cklenburger Te- sam diese Tour zu leskoptreffen in planen und durch- Lohmen auf dem zuführen. Das gan- Campingplatz am ze Jahr über haben Garder See statt. wir eigentlich nur Das von den Rosto- die Monate, Wo- cker Sternfreunden chen und Tage run- organisierte Tele- Lageplan des MTT in Lohmen ter gezählt, wann es skoptreffen ist hier denn nun endlich im hohen Norden zum festen Termin im As- wieder los geht zum MTT nach Lohmen. trokalender geworden. Der Nachthimmel in Mit 25 Teilnehmern aus Lübeck stellten Lohmen gehört tatsächlich zu den dunkelsten wir wie in den Vorjahren die größte Truppe Orten in Deutschland und liegt nur 130 Kilo- unter den Sternguckern. In einer Nacht- und meter von Lübeck entfernt. Eigentlich fährt Nebelaktion wurde das Banner des MTT in man da viel zu selten hin. Aber nun war es LTT umgewandelt. Lübecker Teleskoptreffen wieder soweit. Fünf Tage Zelten in der Natur, klingt doch einfach besser. Die Sternfreunde die Seele baumeln lassen, Abstand nehmen aus Rostock nahmen es natürlich mit Humor, vom Alltagsstress und mit Freunden gemein- ja so sind wir Nordlichter nun mal. In ge-

Solman bei der Arbeit am Bino Ein Sternfreund im Einsatz auf Zeus und Klaus mit dem neuen von Rainer aus Rostok der Suche nach dem besten Motiv Fernrohr von Ulrich. Ein neuer 5-Zoll-Newton von SkyWatcher. – 18 – Die Lübecker Teilnehmer des MTT LTT. Zu diesem Zeitpunkt (Mittwochvormittag) waren ausschließlich Lübecker Sternfrende anwesend.

Pluto in seinem Home Unsere Jugend im Verein, Malin Moll und Christoph Quandt bei der Auswertung von Spek- tren (oder bei der Planung ihrer Zukunft.....)

R2D2 und C3PO haben Spaß im Hangar Unser jüngster Wikinger im Verein und Darth Vader kurz vor dem Start in die Nacht von Lohmen.

– 19 – oben: M45 mit 5 Zoll Starfire. Fokal mit 0,6x Korrektor mit ISO 800, 10 Minuten belichtet , CLS-Filter, Canon 700 D. unten: Das Sommerdreieck. 18mm Brennweite, 8 Minuten belichtet mit ISO 800, Blende 3.5 . Nachführung aller Astroaufnahmen mit einer 25 Jahre alten Saturn-Montierung von Vixen Japan

– 20 – Aktuelle Lichtverschmutzungskarte Im Juni 2016 wurde ein neuer Lichtver- schmutzungsatlas veröffentlicht. Er zeigt, dass es in Deutschland nur noch wenige Ge- biete gibt, die einen wirklich dunklen Him- mel haben (www.lichtverschmutzung.de). Wenn wir außerhalb Lübecks, z.B. in Utecht, beobachten, erscheint uns der Himmel dunkel und wir sind fasziniert von der Fülle von Sternen, die wir in der Stadt nicht sehen können. Begeben wir uns aber in eine wirklich dunkle Gegend, dann wird der Sternenhimmel so prächtig, dass man Schwierigkeiten hat, im Sternengewimmel die Sternbilder zu identifizieren. Lohmen (weißer Ring) liegt in einer der dunkelsten Gegenden Deutschlands und bietet optimale Beobachtungsmög- lichkeiten. mütlicher Stimmung und bei sommerlichen langweilig. Der Garder See lud auch dieses Temperaturen wurde tagsüber die Sonne be- Jahr wieder zum Baden ein. Allerdings waren obachtet, geklönt und gefachsimpelt, Tele- die Wassertemperaturen nur was für echte skope gekauft, verkauft und Wikinger-Schach Kerle. Mein mitgebrachtes Raumschiff hau- gespielt. Dabei wurde der „Erhabene“ fast te alle aus den Socken! Jeder wollte einmal von 20 Holzklötzen erschlagen. Aber er hat es Luke Skywalker sein und sich vom Steg mit überlebt. Viele unserer Mitglieder sind schon Anlauf in das kalte Universum katapultieren. am Montag angereist und waren überwältigt Ein irres Gaudi. Der Platzwart des Camping- von der Schönheit der Milchstraße in der platzes erspähte meinen X-Fighter und sagte Nacht. Es sind so viele Sterne zu sehen, dass nur trocken – Angeber; aber das war natürlich man selbst die bekannten Sternbilder echt humorvoll gemeint. suchen muss. In den drei Nächte, die super klar waren, Ralf, Michael, Anja, Mike und ich schlugen konnten wir schöne Astrobilder aufnehmen. unsere Zelte auf und erlebten die Natur so wie Die Sternschnuppen der Perseiden hatten sich unsere Vorfahren vor 10.000 Jahren. Ja, das ist auch in der Nacht vom 11. auf den 12. August Urlaub, abgesehen von den Rückenschmerzen angesagt, aber Murphy hatte was dagegen und am nächsten Morgen. es regnete die ganze Nacht durch. Aber das Unsere Rentner Willy und Norbert und war auch nicht schlimm, so konnten wir im Knud mit Familie schlugen ihr Nachtlager Kreise von echten Freunden im Kreis bei Wil- im Wohnwagen auf. Unsere anderen Kame- ly unter dem Vordach sitzen und die ganze raden wollten der Zivilisation nicht entsa- Bandbreite von leckeren Rotweinen ausgiebig gen und bevorzugten feste Unterkünfte, wie testen. Gegen zwei Uhr am Morgen ging der

– 21 – Gute Freunde und Wikinger ;-)

Himmel dann auch kurz auf und wir waren uns alle einig, der Himmel besteht eindeutig aus Doppelsternen. Unsere Visuellen konnten auch ein paar schöne Zeichnungen erstellen von Deep Sky Objekten. Und so endete unsere MTT Woche wie- der viel zu schnell, aber dieses Jahr wollen wir endlich ein Winter-Lohmen durchfüh- ren. Wer also Lust hat auf blaue Finger und Nasen sowie auf taube Füße, darf sich gerne dazugesellen. Ansonsten freuen wir uns auch im nächsten Jahr wieder zum MTT nach Loh- men zu reisen und abzutauchen in ein Meer von Milliarden Sternen.

Die Sonne im Teleskop. Gut zu sehen sind die dun- klen Flecken, die in Lohmen einen faszinierenden Bild rechts: Lagunen- und Trifidnebel: Anblick boten (Ralf Biegel) 80mm ED mit 0,8x Reducer und Flattener (Brenn- weite 448mm), Canon EOS 450Da mit CLS- Clip- filter, 5 x 5min bei ISO 400 (Ralf Biegel)

– 22 – – 23 – Adlernebel: : 80mm ED mit 0,8x Reducer und Flattener (Brennweite 448mm), Canon EOS 450Da mit CLS Clipfilter, 4 x 5min +2 x 10min +3 x 20min bei ISO 400 (Ralf Biegel)

Präzise Einnordung leicht gemacht von Knud Henke Um längere Belichtungszeiten in der As- nach dem Stern Kochab im kleinen Wagen. trofotografie realisieren zu können, benötigt Die Position, die er uns in Bezug auf Polaris man entweder einen Autoguider, der das Te- anzeigt, ist exakt die Richtung, in der die Po- leskop mit Hilfe eines Leitsterns ausrichtet, larsternmarkierung in Bezug auf das Zentrum oder eine absolut exakte Ausrichtung der des Polsuchers durch Drehen der RA-Achse Montierung entlang der Erdrotationsachse. positioniert werden muss. (Stellen wir uns Alleine der Gedanke an das Einnorden löst Kochab als Stundenzeiger um Polaris vor, so bei vielen eine leichte Panik aus, aber das ist müssten wir die Polarsternmarkierung im Bei- alles halb so schlimm: spiel auf der rechten Seite auf ca. 7:00 Uhr Eine hinreichend genaue Methode für positionieren. Dabei zeigt Kochab immer die Belichtungszeiten von ein bis zwei Minu- wahre Sternzeit an.) Anschließend Polaris ten ist die Kochab-Methode. Sie ist benannt in der Polarsternmarkierung zentrieren und

– 24 – – 25 – fertig ist das Einnorden. Das ganze Getüdel 6 Euro pro Folgejahr für die meisten auch mit Datumsscheibe, Uhrzeit, Sommer- oder verschmerzbar. Winterzeit an der Montierung könnt ihr Euch Die Funktionsweise beider Methoden mit der KochabMethode sparen! ist gleich, wobei der MGEN etwas komfor- [An dieser Stelle solltet Ihr einmalig te- tabler ist (die Schritte im Detail seht ihr auf sten, ob Euer Polsucher justiert ist. Wenn der rechten Seite). Man wählt einen Stern bei Ihr die Polaris mittig in der Polarsternmar- laufender Montierung aus und das Programm kierung positioniert habt und Ihr nun die misst, in welche Richtung und wie stark sich RA-Achse löst und einmal um 360° rotiert, der Stern über die Pixel des Kamerachips be- dann muss Polaris exakt konzentrisch auf wegt. Hieraus wird der Einnordungsfehler der bei vielen Montierungen vorhandenen berechnet. Zuerst überprüfen wir die Dekli- Kreismarkierung mitlaufen. Tut er das nicht, nations-, dann die RA-Achse: müsst Ihr Euren Polsucher justieren, sonst 1) Montierung grob einnorden und ein- werdet ihr beim optischen Einnorden immer schalten (Siderale Nachführung) danebenliegen!] 2) Das Teleskop auf einen hellen Stern am Für noch längere Belichtungszeiten Südhimmel in 20° bis 30° Höhe (Deklination muss die Montierung noch exakter, als es nahe 0) positionieren über den Polsucher möglich ist, eingenordet 3) Im MGEN / in ATP einen Stern zum werden. Viel schneller und einfacher als die Guiden aussuchen klassische Methode des Einschreinerns ist 4) Im MGEN auf dem Polausrichtungs- dabei das Vermessen und die Korrektur der bildschirm „Nordpol“ einstellen / in ATP Einnordung per Kamera. Dafür möchte ich unter Tools „DARV“ auswählen Euch zwei Methoden ans Herz legen, einmal 5) Im MGEN / in ATP die Zeit zur Ver- den MGEN ab SW 2.3 und einmal das Astro messung einstellen (kleine Werte reichen am Photography Tool (APT) mit der Funktion Anfang). Dies ist die Zeit, die genutzt wird, DARV (Drift Alignment by Robert Vice). Der um den Drift der Montierung zu vermessen. MGEN ist teuer, klein und handlich und das 6) Im MGEN „Messen“ drücken / in ATP Ganze macht nur Sinn, wenn man eine Zweit- „Align Azimuth“ montierung einnorden möchte, da der MGEN 7) Die Abweichung der Einnordung zur als Autoguider eine falsche Einnordung korri- Erdrotationsachse wird im MGEN ange- giert. Auch ist eine marginale Fehleinnordung zeigt, z.B. „Pol ist 3,2‘ links“ bedeutet, dass beim Autoguider durchaus vorteilhaft, um der Himmelspol sich 3,2 Bogenminuten links eine Korrektur immer nur in einer Richtung der aktuellen Einnordung befindet. Bei ATP durchführen zu lassen. Aber nicht jeder besitzt zeigt sich bei exakter Einnordung eine Linie, einen MGEN. Da betritt ATP die Bühne - mit bei Fehleinnordung ein V-förmiger Verlauf, dem Nachteil, dass man einen Laptop braucht da die Montierung erst in die eine Richtung und auch die Montierung mit ATP verbunden und dann zurück bewegt wird. werden muss. Dafür kann ATP sich mit fast 8) Die Montierung entsprechend der Ab- allen Spiegelreflexkameras verbinden und ihr weichung korrigieren. Bei „Pol ist links“ muss Bild für das exakte Einnorden nutzen. ATP der Montierungskopf mit Hilfe der kleinen inklusive deutschem Sprachpaket kann hier gegenüberliegenden Schrauben am Nordbein heruntergeladen werden: www.ideiki.com. gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden. Die Demoversion ist extrem umfangreich, 9) Die Schritte 3 bis 8 wiederholen, bis die Vollversion mit 19 Euro für das erste und Ihr mit dem Ergebnis im MGEN unter eine

– 26 – – 27 – Bogenminute kommt bzw. bei DARV eine den warten und anschließend bei geringer nahezu parallele Linie abgebildet wird. Je Ansteuergeschwindigkeit (0,5 bis 1 fach) den geringer, desto besser. Dann klappt es auch „West“-Knopf der Montierung für 10 Sekun- mit zehn Minuten Belichtungszeit ohne Au- den drücken. Nach 30 Sekunden wieder den toguider. „West“-Knopf für 10 Sekunden dücken, 30 s Anschließend wiederholen wir das Ganze warten, 10 s drücken u.s.w. Das macht man für die RA-Achse, indem wir das Teleskop ho- fünf- bis zehnmal in Richtung Westen und rizontnah nach Osten oder Westen schwenken dann mit demselben Intervall zurück in Rich- (Deklination wieder nahe 0) und die Schritte tung Osten (Für die RA-Achse entsprechend 3) bis 9) analog durchführen. Der MGEN zeigt mit „Nord“ und „Süd“). So erhält man nach nun Pol ist höher/tiefer, was entsprechend Abschluss der Belichtung dieselbe V-Form über die Polhöhenschrauben korrigiert wird. wie beim DARV Tool – es sei denn, die je- Bei ATP statt „Align Azimuth“ auf „Align Al- weilige Achse ist perfekt ausgerichtet. Mit titude“ drücken und wieder so lange korrigie- ein bisschen Übung könnt Ihr abhängig von ren, bis strichförmige Linien entstehen. Brennweite und Chipgröße die Zeiten so an- Alternativ zu diesen automatisierten passen, dass sich der gesamte Chip für die Methoden bei der die Montierung jeweils Analyse nutzen lässt. über die Software angesteuert werden muss, Für alle hier besprochenen Methoden gilt: kann man auch rein manuell das DARV Tool je länger die Messdauer ist, desto exakter ist nachahmen: Nachdem ein Stern in Schnritt die Einnordung bei zufriedenstellendem Mess­ 3) gefunden ist, die Kamera auf Langzeitbe- ergebnis. lichtung stellen und diese starten. 30 Sekun- Viel Erfolg und stets runde Sterne!

– 28 – Der Lagunennebel im 5 Zoll Starfire, fokal mit 1016 mm Brennweite, ISO 400 mit einer Canon– 29 1000 – Da (Oliver Paulien) Serien Das Sternbild Füllen (Equuleus) Herkunft, Mythologie, Beobachtungshinweise zusammengestellt von E.-Günter Bröckels Mit dem heutigen Sternbild möchte ich der Götter-Sicht, auf das Sternbild schaut. eines der weniger bekannten Sternbilder Nachfolgende Bilder mögen dies etwas deut- vorstellen. Es gehört zu den kleinen und licher machen. lichtschwachen Sternbildern, die oft völlig Celeris bzw. Chrysaor, so heißt das Kleine zu Unrecht ihr Dasein am Himmel im Schat- Pferd oder Füllen in der griechischen Mytho- ten der großen Sternbilder fristen. Dieses logie, ist ein Zwilling zum geflügelten Roß Pe- Sternbild gehört sogar zu den 48 klassischen gasus. Der Name Celeris bedeutet Schnellig- Sternbildern der Antike und ist im Katalog keit oder Geschwindigkeit. Auch er entstammt von Claudius Ptolemäus verzeichnet. Nach somit einer Verbindung des Gottes Poseidon der Neuordnung der Sternbildgrenzen durch mit der sterblichen Gorgone Medusa in der die IAU im Jahre 1929 ist es nach dem Kreuz Gestalt eines Rosses; die Medusa wurde nicht Redaktionsschluss des Südens das zweitkleinste Sternbild. Leider immer als ein „alles in Stein verwandelndes wird die figurale Darstellung immer wieder Scheusal mit Schlangenhaaren“ dargestellt. für die POLARIS 93 unterschiedlich in den Katalogen gezeigt. Bildnisse aus der Zeit 400 v.Chr. stellen sie Meistens wird das Füllen, wie auch Pegasus, als durchaus schöne Frau dar und noch ältere ist der Astro-Abend am mit dem Rücken südwärts abgebildet – siehe Aufzeichnungen beschreiben sie als ein Wesen linkes Bild nach J. Hevelius – aber auch auf- den Centauren ähnlich, als Mischwesen von recht wie bei G. Cornelius. Auf allen Darstel- Frau und Stute. Als Perseus der zum Scheusal 4. März 2015. lungen ist vom Füllen jedoch nur der Kopf zu gewordenen Medusa den Kopf vom Rumpf sehen. Bei Globusabbildungen ist Umdenken trennt, entsteigen der Medusa die göttlichen angesagt, da man jetzt von außen, also aus Zwillingsrosse Pegasus und Chrysaor.

Celestial global Atlas nach Johannes Hevelius Equuleus bei G. Cornelius

– 30 – Pegasus und Equuleus auf dem Himmelsglobus Auszug aus Atlas Dunlop-Tyrion von Gerard Mercator (1512-1594) Das Füllen wird, entsprechend dem da- Equuleus, das Fohlen, wurde in einer ande- maligen regionalen Götterkult, entweder von ren mythischen Version mit Hippe, der Toch- Hermes/Merkur an den sterblichen Zwilling ter des Centauren Chiron, in der griechischen Castor oder von Hera an den unsterblichen Mythologie verbunden. Hippe wurde von Polydeukes (Pollux) verschenkt. Aeolus verführt und von ihm schwanger. Zu Andere Mythen sagen, dass Equuleus von beschämt, um dies ihrem Vater zu erzählen, Poseidon mit seinem Dreizack angestachelt verbarg sie die Schwangerschaft vor Chiron. wurde während des Wettbewerbs zwischen Sie versteckte sich in den Bergen und blieb ihm und der Göttin Athena. Da dieser Ab- dort, bis sie das Kind mit dem Namen Mela- schnitt der Sterne vor Pegasus an den Himmel nippe gebar. Als Chiron kam auf der Suche steigt, wird er auch als Equus Primus oder das nach Hippe, betete sie zu den Göttern, dass erste Pferd bezeichnet. er sie nicht finden möge und sie verwandelten

Epona von Alesia (Musée Municipale, Alise-Ste. Reine) Epona, keltische Pferdegöttin, bei der Fütterung der Füllen

– 31 – sie in eine Stute. Die Göttin Artemis versetzte sten und Norden eingeschlossen. Sein Him- die Hippe zu den Sternbildern. Sie erscheint melsareal mit nur 72 Quadratgrad erstreckt dort immer noch versteckt vor Chiron, nur sich von 20h56m bis 21h26m in Rektaszension mit dem Kopf hinter Pegasus. Chiron wird und in Deklination von +2°28´ bis 13°02´. Es von dem Sternbild Zentaur dargestellt. ist somit vom gesamten Norden bis hinunter Bei den Kelten ist Epona eine Pferdegöt- nach 77° südlicher Breite vollständig sichtbar. tin, Schutzgöttin der Reiter sowie Fruchtbar- Seine beste Beobachtungszeit, gleichzeitig sein Durchgang um 22 Uhr MEZ durch den Equuleus Meridian, ist vom 5. bis 19. September, also Abkürzung: Equ im Herbst. Genitiv: Equulei α Equ, der mit 3m9 hellste Stern im Fül- deutsch: Füllen – Fohlen – len, ist 186 Lichtjahre entfernt und trägt den Kleines Pferd Eigennamen Kitalpha. Er ist ein spektrosko- pischer, gelblich leuchtender Doppelstern der keitsgöttin mit dem Füllhorn. Ihre besondere Spektralklasse G0 III. Der Name Kitalpha ist Aufmerksamkeit galt der Aufzucht der Füllen, altarabischen Ursprungs qiṭ‘a(t) al-faras und von denen eines zu ihrer Erinnerung an den bedeutet „der vordere Teil des Pferdes“. Kital- Himmel versetzt wurde. pha ist über 75-mal leuchtkräftiger als unsere Das Füllen ist ein unscheinbares Sternbild Sonne und hat die 2,72 fache Sonnenmasse. nördlich des Himmelsäquators. Es setzt sich β Equ markiert in der Darstellung in aus fünf mit bloßem Auge sichtbaren Ster- Bayer´s Uranometria aus dem Jahr 1603 die nen zusammen, die den Kopf eines jungen Nase des Kleinen Pferdes. Der Kopf des Foh- Pferdes darstellen sollen. Nur ein Stern ist lens ist dort normal aufrecht dargestellt. Beta heller als die 4. Größenklasse. Man findet es Equulei ist ein Hauptreihenstern der Spektral- vor der Nase des Pegasus, die von dem hellen klasse A3V. Es hat vier visuelle Begleiter, die Stern Enif (ε Peg) markiert wird. Es wird von jedoch nicht physisch mit dem Hauptstern den Nachbarsternbildern Delphin im Osten, verbunden sind. Dieses optische Mehrfach- Wassermann im Süden und Pegasus im We- system verfügt über eine kombinierte schein-

– 32 – bare Helligkeit von 5m2 und ist etwa 360 Licht- visuelle Helligkeit von 5m6 und ist 949-mal jahre von der Erde entfernt. heller als die Sonne. γ Equ ist mit bloßem Auge als Doppelstern λ Equ ist ein weiterer Doppelstern im sichtbar, Voraussetzung ist allerdings eine klare Sternbild. Er steht in RA auf 21h02m und in und mondlose Nacht. Neben dem 4m7 hellen Höhe auf DEC 07°10´. Die Hauptkomponente Hauptstern wird in 6 Bogenminuten Abstand des Systems ist ein Hauptreihenstern der Spek- ein 6m0 helles Sternchen sichtbar. Es handelt tralklasse F6V. Das System hat eine scheinbare sich allerdings nur um einen „optischen Dop- Helligkeit von 6m72 und ist etwa 332 Lichtjahre pelstern“, d.h., die Sterne stehen von der Erde entfernt von unserem Sonnensystem. aus gesehen in einer Richtung, sind jedoch un- R Equulei ist ein pulsationsveränderlicher terschiedlich weit entfernt. Der Hauptstern ist Sterne vom Typ Mira. Es handelt sich dabei tatsächlich ein physikalischer Doppelstern. In um leuchtkräftige rote Riesen oder Überrie- einem Abstand von 2 Bogensekunden befindet sen, die sich rhythmisch aufblähen und wieder sich ein lichtschwacher Begleiter der Größen- zusammenziehen, was als deutliche Helligkeits- klasse 11m6, der gravitativ an den Hauptstern schwankung beobachtet werden kann. Wäh- gebunden ist. Zu seiner Beobachtung benötigt rend des Maximums wird R Equ so hell, dass er man jedoch ein Teleskop von mindestens 15 mit einem normalen Fernglas gesehen werden cm Durchmesser. Der Hauptstern des Systems kann. Zum Minimum sinkt die Helligkeit in 261 γ Equulei gehört der Spektralklasse A9SrEu Tagen auf 15,7m ab, so dass man zur Beobach- an, steht in einer Entfernung von 118 Lichtjah- tung ein größeres Teleskop benötigt. ren und ist ein kurzperiodisch Veränderlicher HD 200964 ist ein Unterriese der Spek- Stern vom Typ Alpha-Canes Venaticorum, tralklasse K0 IV mit 44% mehr Masse als dessen Helligkeit in 12 Stunden und 12 Minu- unsere Sonne aber kühler. Bei einem Alter ten zwischen 4m58 und 4m77 variiert. von 3 Milliarden Jahren bedeutet dies, dass es δ Equ ist ein weiteres Doppelsternsystem. sich um einen entwickelten A-Stern handelt. Für dessen Hauptstern habe ich den Eigenna- Er hat eine visuelle Helligkeit von 6,64 und men Pherasauval jedoch keine Übersetzung ist etwa 223 Lichtjahre entfernt. Der Stern ist gefunden. Die beiden 4m49 und 5m4 hellen deswegen so bemerkenswert, weil zwei große Komponenten umkreisen einander bei einem extrasolare Planeten in seiner Umlaufbahn Abstand von 0,35“ in nur 5,7 Jahren. Sie gehö- am 26. Juli 2010 vom Kalifornien- und Car- ren den Spektralklassen G0 und F7V an und negie-Planet-Search-Team entdeckt wurden. sind von uns etwa 60,3 Lichtjahre entfernt. Der Planet, welcher näher am Stern umläuft, ε Equ ist ein Mehrfachsystem bestehend hat fast das Doppelte der Masse des Jupiter, aus vier Sternen der Größen 5m3, 6m0, 6m3, während der weiter entfernte Planet etwas 7m2, die um einen gemeinsamen Schwerpunkt weniger als Jupitermasse besitzt. Der inne- kreisen. Ihr Licht braucht bis zu uns über 196 re Planet hat eine Umlaufzeit von 614 Tagen Jahre. Epsilon Equulei steht, in der Normal- bei einer Distanz von 1,6 AU und der äußere abbildung am Himmel mit dem Rücken nach umkreist den Stern alle 825 Tage in einem Ab- unten, bei den Ohren des Füllens und in der stand von 1,95 AU. Dies summiert sich zu ei- unteren rechten Ecke des Sternbildes nahe ner 4:3-Resonanz; das heißt, jedes Mal, wenn der Grenze zum Delphin. der größere Planet den Stern viermal umkreist ζ Equ oder 3 Equulei, ist ein alter Riesen- hat, sind dem kleineren Planeten drei Umläufe stern der Spektralklasse K5 III. Er ist ungefähr gelungen. Ob es sich hierbei möglicherweise 770 Lichtjahre entfernt. Der Stern hat eine um bewohnbare Planeten handelt, müssen

– 33 – weitere Forschungen ergeben. Die Umlauf- bahnen der beiden Planeten sind nur 0,35 AU voneinander getrennt. Aufgrund des gerin- gen Abstandes sind die gravitativen Kräfte zwischen den beiden Planeten nahezu drei Millionen Mal größer als die Gravitationskraft zwischen Erde und Mars, siebenhundert Mal größer als die zwischen Erde und Mond, und vier Mal größer als die zwischen der Sonne NGC7040 Foto Sloan Digital Sky Survey und Erde. NGC7045 wurde ursprünglich, wegen In diesem kleinen Sternbild Füllen sind der damals noch minderen Qualität der nicht weniger als vier erwähnenswerte Ga- Fernrohre, als Galaxie angesehen und auch laxien. Sie sind allerdings allesamt nur grö- so eingestuft. Erst John Herschel entdeckte ßeren Amateur- bzw. Sternwartenteleskopen im Juli 1827 die wahre Identität dieses nur zugänglich, besonders wenn man eine schö- 12m0 lichtschwachen Himmelsobjektes als ne bildliche Auflösung erhalten möchte. In Doppelstern auf der Position RA 21h14m50s kleineren Teleskopen sind sie gerade noch als und DEC 04°30´25“. „unscharfe oder verwaschene“ Lichtpünkt- NGC7046 ist eine Balkenspiralgalaxie mit chen zu erkennen. einer Winkelausdehnung von 1.9’x1.4′. Auf NGC7015 ist eine Spiralgalaxie vom diese Fläche verteilt sie ihre visuelle Helligkeit Hubbletyp Sbc auf der Position RA 21h05m37s von nur 13m1. Diese Galaxie wurde entdeckt / DEC 11°24`50“. Ihre Helligkeit von nur 12m5 von William Herschel im Oktober 1790. Lei- verteilt sich auf eine Fläche von 1,9´x 1,7´. Di- der habe ich von dieser Galaxie kein hochauf- ese Galaxie wurde am 29.09.1878 von Edouard gelöstes Foto gefunden. So wie auf dem Foto Stephan mit einem 800 mm Spiegelteleskop hier etwa muss Herschel damals dieses Objekt in einer Entfernung von 212 Millionen Licht- gefunden haben. jahren entdeckt und später von J. Draper in dessen Katalog aufgenommen.

NGC7046 Literatur- und Quellenhinweise: NGC7015 Foto: AstroBin/Matthew • Cornelius, G., Was Sternbilder erzählen • Rükl, A., Sternbilder von A – Z NGC7040 ist eine Spiralgalaxie mit einer • Hunger, H., Lexikon der griech. und röm. Mythologie visuellen Helligkeit von 14m0. Ihre Koordi- • Internet, z.B. Wikipedia, div. Autoren • Botheroyd, S.u.P.F., Lexikon der keltischen Mythologie naten sind 21h13m16.5s Rektaszension und +08°51’53” in Deklination. Ihr Licht brauchte Die Serie der Sternbild- bis zu uns 281 Millionen Jahre. beschreibungen wird fortgesetzt.

– 34 – Unsere Galaxie, aufgenommn mit 18mm Brennweite, ISO 800, Blende 3.5, 8 Minuten belichtet ohne CLS-Filter im Zenit (Oliver Paulien)

– 35 – Auflösung des Rätsels „Photonenwippe“ aus POLARIS 94 Lösungswege von Ulrich Steinmann und Michael Kremin Die Aufgabe bestand darin, mit maximal 3 Messungen herauszufinden, welcher der 12 Sterne (gekennzeichnet mit A–L bzw. 1–12) heller bzw. schwächer als die anderen leuchtet.

Lösungsweg von Ulrich Steinmann: __ABCD < EFGH _____ABE / CDF ABCD / EFGH ______ABE > CDF ______C / D __ABCD > EFGH ______C > D _____ABE / CDF ______D ist dunkler ______ABE > CDF ______C = D ______A / B ______E ist heller ______A > B ______C < D ______A ist heller ______C ist dunkler ______A = B ______ABE = CDF ______A / G ______F ist dunkler ______A = G ______A < B ______H ist heller ______B ist heller ______A < G ______ABE = CDF ______G ist heller ______A / G ______ABE < CDF ______A > G ______A / B ______G ist dunkler ______A > B ______A = G ______B ist dunkler ______H ist dunkler ______A = B ______F ist heller ______ABE < CDF ______A < B ______C / D ______A ist dunkler ______C > D ______C ist heller Lösungsweg von Michael Kremin: ______C = D ______E ist dunkler Ich versuche nun, die Lösung in eine ver- ______C < D ständliche Textform zu fassen: ______D ist heller Zur Erklärung: Zunächst werden die 12 __ABCD = EFGH Sterne der Einfachheit halber durchnum- _____ABC / IJK meriert (1-12). Tatsächlich werden nur die ______ABC > IJK Photonen der Sterne gewogen, nicht die ______I / J ______I > J Sterne selbst. Für die Erklärung ist es jedoch ______J ist dunkler einfacher, die Sterne zu wiegen. Dabei ist der ______I = J ______K ist dunkler gesuchte Stern schwerer (=heller, da er mehr ______I < J Photonen aussendet) oder leichter (=dunkler, ______I ist dunkler da er weniger Photonen aussendet). ______ABC = IJK ______A / L Bei der ersten Wägung werden die Sterne, ______A > L bzw. deren Photonen, mit den Nrn. 1-4 auf ______L ist dunkler die linke Waagschale gelenkt und die Sterne ______A < L ______L ist heller 5-8 auf die rechte. Die Sterne 9-12 werden ______ABC < IJK nicht gewogen. ______I / J Es gibt 2 Möglichkeiten: ______I > J ______I ist heller 1. Im Idealfall bleibt die Waage im ______I = J Gleichgewicht. Das heißt, der gesuchte Stern ______K ist heller ______I < J muß sich unter den noch nicht gewogenen ______J ist heller Sternen (Nr. 9-12) befinden.

– 36 – Bei der zweiten Wägung werden die Sterne Nr. 2-4 werden nicht gewogen. Nun gibt es 3 Nr. 9-11 auf die linke Waagschale gelegt und Möglichkeiten: 3 beliebige von den Nrn. 1-8 auf die rechte, 1. Die Waage hält das Gleichgewicht. da diese ja alle gleich hell sein müssen. Stern Das bedeutet, daß der gesuchte Stern unter Nr. 12 wird nicht gewogen. den Nrn. 2-4 zu finden ist und daß er heller Nun gibt es 2 Möglichkeiten: sein muß, da er von der linken Waagschale 1. Die Waage bleibt wiederum im stammt, die sich in unserem Beispiel gesenkt Gleichgewicht. Das bedeutet, daß Stern Nr. hat. (Im anderen Fall wäre der gesuchte Stern 12 der gesuchte Stern ist. Mit der dritten Wä- dann dunkler.) gung kann nun zweifelsfrei bestimmt werden, Mit der dritten Wägung werden nun die ob er heller oder dunkler leuchtet als die üb- Sterne Nr. 2 und 3 gegeneinander gewogen rigen Sterne. (Stern Nr. 12 wird gegen einen und Stern Nr. 4 außer Acht gelassen. Hält die beliebigen anderen Stern gewogen. Je nach Waage das Gleichgewicht, so ist Stern Nr. 4 dem, ob sich die Seite mit Stern Nr. 12 nun der gesuchte und er ist heller. Schlägt die senkt oder steigt, ist der Stern heller oder Waage aus, dann ist der Stern der gesuchte, dunkler.) dessen Seite sich gesenkt hat, da er ja heller 2. Die Waage schlägt nach einer Seite ist. (Im anderen Fall wäre der gesuchte Stern aus. Das bedeutet, daß der gesuchte Stern dann dunkler.) unter den Nrn. 9-11 zu suchen ist und ent- 2. Die Waage senkt sich wieder zur lin- weder heller, wenn sich die linke Waagschale ken Seite. Das bedeutet, daß entweder Stern senkt, oder dunkler, wenn die linke Waag- Nr. 1 heller oder Stern Nr. 8 dunkler ist. (Die schale steigt, ist. Wir nehmen mal an, die linke „vertauschten“ Sterne Nr. 5-7 können es nicht Waagschale senkt sich, der gesuchte Stern ist sein, da sonst die Waage anders ausgeschla- also heller, da er ja mehr Photonen aussendet. gen hätte.) Mit der dritten Wägung wird nun (Im anderen Fall ist es analog zu sehen.) Mit Stern Nr. 1 gegen einen Referenzstern (bei- der dritten Wägung werden nun die Sterne Nr. spielsweise Stern Nr. 9) gewogen. Hält die 9 und 10 gegeneinander gewogen und Stern Waage das Gleichgewicht, so ist Stern Nr. 8 Nr. 11 außer Acht gelassen. Hält die Waage das der gesuchte und er ist dunkler. Schlägt die Gleichgewicht, so ist Stern Nr. 11 der gesuchte Waage aus, dann ist Stern Nr. 1 der gesuchte und er ist heller. Schlägt die Waage aus, dann und er ist heller. ist der Stern der gesuchte, dessen Seite sich 3. Die Waage senkt sich zur rechten Sei- gesenkt hat, da er ja heller ist. (Im anderen te. Das bedeutet, daß der gesuchte Stern unter Fall wäre der gesuchte Stern dann dunkler.) den Nrn. 5-7 zu finden ist und daß er dunkler 2. Bleibt die Waage nach der ersten Wä- sein muß. (Wären die „vertauschten“ Sterne gung aber nicht im Gleichgewicht, so befindet Nr. 5-7 heller, also schwerer, dann müßte sich sich der gesuchte Stern unter den Nrn. 1-8. die linke Seite, auf der sie gewogen werden, Wir nehmen an, daß sich die linke Waag- senken und nicht die rechte.) Mit der dritten schale senkt. (Im anderen Fall ist es analog Wägung werden nun die Sterne Nr. 5 und 6 zu sehen.) gegeneinander gewogen und Stern Nr. 7 außer Bei der zweiten Wägung werden nun in Acht gelassen. Hält die Waage das Gleichge- der linken Waagschale die Sterne 1, 5, 6, 7 und wicht, so ist Stern Nr. 7 der gesuchte und er in der rechten die Sterne 8, 9, 10, 11 gewo- ist dunkler. Schlägt die Waage aus, dann ist gen. (Aus der ersten Wägung wissen wir, daß der Stern der gesuchte, dessen Seite steigt die Sterne 9-11 gleich hell sind.). Die Sterne und er ist dunkler.

– 37 – Planeten-Sudoku

Man fülle die Feld- er so aus, dass jede waagerechte Zeile, jede senkrechte Spalte und jedes Quadrat aus 3 mal 3 Kästchen die neun Planetensymbole jeweils nur einmal enthält.

An dieser POLARIS haben mitgewirkt: Ralf Biegel, E.-Günter Bröckels, Knud Henke, Michael Kremin, Malin Moll, Silke Moll, Oliver Paulien, Christoph Quandt, Jörg Reinhold, Frank Szemkus und Ulrich Steinmann Herzlichen Dank!

E-Mail-Adresse der POLARIS-Redaktion:

Auflösung aus POLARIS 96 [email protected] – eingesandt von Michael Kremin –

– 38 – ASL – Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. Der Jahresbeitrag beträgt 30€. Schüler, Auszubildende und Studierende bis zum 25. Lebensjahr sowie Rentner zahlen einen ermäßigten Beitrag von 15€. Für Familien wird ein Familienrabatt gewährt. Eine Aufnahmegebühr wird nicht erhoben. Der Beitrag ist innerhalb der ersten zwei Monate eines Jahres unaufgefordert zu entrichten; eine Beitragsrechnung wird nicht zugesandt. Ein entsprechender Hinweis findet sich in der letzten POLARIS-Ausgabe des jeweiligen Vorjahres. Die Zahlung soll über das Vereinskonto erfolgen. Aber auch Barzahlung bei einem Vorstandsmitglied ist im Rahmen von Veranstaltungen des Vereins oder der Sternwarte Lübeck möglich. Mitglieder, die mit der Beitragszah- lung in Verzug geraten sind, haben keinen Anspruch auf Leistungen des Vereins. Ein Austritt aus dem Verein ist nur zum Ende eines Kalenderjahres möglich und mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten schriftlich zu beantragen.

Impressum

POLARIS – Mitteilungen des Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. ISSN 0930-4916 Redaktion Redaktionsteam: Klaus Ammann Reinhard Albert Torsten Lohf E-Mail: [email protected] Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Vorstandes bzw. der Re- daktion wieder. Nachdruck, Vervielfältigung oder sonstige Verarbeitung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Vorstandes. Das Copyright verbleibt bei den einzelnen Autoren. Verantwortlicher Herausgeber Anschrift: Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. • Postfach 2209 • 23510 Lübeck Homepage: www.sternwarte-luebeck.de E-Mail Vorstand: [email protected] E-Mail Homepage: [email protected] Vereinskonto: Sparkasse zu Lübeck AG IBAN: DE64 2305 0101 0002 2095 00 • BIC: NOLADE21SPL Der Vorstand Vorsitzender: Oliver Paulien Geschäftsführer: Michael Kremin Schriftführerin: Felicitas Rose Fachwarte und Fachgruppen des ASL Bibliothek: Michael Kremin, Malin Moll Geräte: Ralf Biegel Digitale Astrofotografie: Torsten Brinker Visuelle Beobachtung: Christoph Quandt Sport: Oliver Paulien

Redaktionsschluss für die nächste POLARIS ist der 2. November 2016.