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DAS HAUSMÄDCHEN (Originaltitel: Hanyo)

PRESSEHEFT Start: 21. April 2011

Verleih: Pressebetreuung: Alamode Filmdistribution Cinemaids Dachauer Str. 233 Kidlerstraße 4 80637 München 81371 München Tel: 089 - 17 99 92 0 Tel: 089 / 44 23 98 11/12 Fax: 089 / 17 99 92 13 Fax: 089 / 44 23 98 13 [email protected] [email protected] www.alamodefilm.de www.cinemaids.de

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INHALTSVERZEICHNIS

BESETZUNG / STAB / TECHNISCHE DATEN 3

KURZINHALT 4

PRESSENOTIZ 4

INHALT 5

DAS REMAKE EINES KOREANISCHEN KLASSIKERS 7

INTERVIEW MIT IM SANG-SOO 8

DIE DARSTELLER UND IHRE CHARAKTERE 11

REGIE & PRODUKTION 14

INTERNATIONALE PRESSESTIMMEN 15

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BESETZUNG

BESETZUNG

Jeon Do-youn Eun-yi

Lee Jung-jae Hoon

Seo Woo Hae-ra

Ahn Seo-hyun Nami

Youn Yuh-jung Byung-sik

STAB

Regie Im Sang-soo

Drehbuch Im Sang-soo, Kim Ki-young

Produktion Jason Chae, Kim Jin Sup, Choi Pyung Ho, Kim Dong Won, Kim Kyung

Kamera Lee Hyung Deok

Schnitt Lee Eun Soo

Szenenbild Lee Ha Jun

Musik Kim Hong Jip

TECHNISCHE ANGABEN

Länge 106 Min.

Bildformat 2,35:1

Tonformat Dolby Digital

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KURZINHALT

Die hübsche Eun-yi wird von einer reichen koreanischen Familie als neues Hausmädchen eingestellt. Sie soll sich um die kleine Tochter des Hauses und die mit Zwillingen schwange- re Mutter kümmern. Der Hausherr Hoon ist es gewohnt, sich zu nehmen was ihm gefällt. Eines Abends verführt er das neue Hausmädchen und beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit ihr. Doch den wachsamen Augen der erfahrenen alten Hausdame Byung-sik entgeht nichts. Sie bemerkt auch als erste, dass Eun-yi von Hoon schwanger ist. Als sie die berechnende Schwiegermutter und die eifersüchtige Ehefrau einweiht, muss Eun-yi um ihr ungeborenes Kind und bald sogar um ihr eigenes Leben fürchten…

Im Sang-Soos Remake des gleichnamigen koreanischen Klassikers ist ein facettenreicher Thriller, im Stile Hitchcocks und Chabrols. Gefeierter Wettbewerbsfilm in Cannes 2010 und gleichzeitig einer der erfolgreichsten koreanischen Filme der letzten Jahre, überzeugt Das Hausmädchen mit einer exzellenten Besetzung, opulenter Ausstattung und einer betörenden Bildsprache.

PRESSENOTIZ

Regisseur Im Sang-soo transportiert bei seiner klugen Adaption des koreanischen Filmklassi- kers von Kim Ki-young die Geschichte um ein neues Hausmädchen in die heutige Zeit. Eine offenherzige junge Frau aus einfachen Verhältnissen wird in der elitären Welt der oberen 10.000 von ihrem Arbeitgeber verführt. Hinter den dicken Mauern des modernen Marmorpalas- tes wartet auf das neue Hausmädchen eine gefährliche Melange aus Lust, Betrug und Neid. Denn ihr Verführer ist ebenso charismatisch wie kalt und als Gegenspielerinnen erwartet sie zwei bösartig-durchtriebene Hausherrinnen sowie eine linkische Hausdame, die sie planvoll in ihr Verderben treiben.

Das Hausmädchen ist ein hintergründiger, sinnlicher Thriller mit einem furiosen Finale, der in seinen Untertönen ein scharfes Bild des sozialen Gefälles zeichnet. Gekonnt teilt Im Sang-soo Spitzen gegen eine dekadente Bourgeoisie aus und bedient sich hierbei einer feinsinnigen Gesellschaftskritik à la Chabrol. Seinen opulenten wie bedächtigen Erzählduktus lädt der kore- anische Regisseur mit sinnlicher Erotik und einer perfekt inszenierten Spannung auf. Er kreiert einen verhängnisvollen Sog, dem das Hausmädchen nicht entfliehen kann und erschafft ein Szenario wie es Hitchcock kaum hätte besser entwerfen können.

Das gefeierte Original aus dem Jahr 1960 gehört zu den Lieblingsfilmen von Martin Scorsese, der sich für die Wiederaufführung des Films in Cannes und auf zahlreichen Filmfestivals ein- setze.

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INHALT Die hübsche, kindlich-naive und offenherzige Eun-yi lebt zusammen mit einer Freundin in einer kleinen Wohnung in der Großstadt und arbeitet in einer Garküche. Aus diesen beengten Ver- hältnissen bewirbt sie sich auf eine Stelle als Hausmädchen bei der schwerreichen Familie Goh und erhält die Stelle. Eun-yis Aufgabe in ihrer neuen Funktion ist es, sich um die jüngste Tochter des Hauses, Nami, und ihre schwangere Mutter zu kümmern. Im eleganten Haus der Familie trifft sie auf die hübsche, zierliche Hausherrin Hae-ra, die gerade ihre Schwanger- schaftsgymnastik macht. Die ältere, strenge Hausdame Byung-sik weist die neue Hilfe ein und gibt ihr ihre Hausmädchen- Uniform. Spät am Abend trifft auch Hausherr Hoon ein, der Eun-yi begrüßt und sie darauf hinweist, wie wichtig ihre Position im Haus sei, wo sie doch seine Kinder erziehen und sein Essen kochen soll. Eun-yi verrichtet alle ihre täglichen Aufgaben sogleich mit viel Sorgfalt und Leichtigkeit; freundlich serviert sie Essen und Getränke und sie sorgt herzlich für die kleine Nami. Einen ersten gefälligen Blick wirft Hoon seinem neuen Hausmäd- chen zu, als sie die Badewanne schrubbt. Als ein paar Tage da- rauf die hochschwangere Hae-ra ihrem Mann im Bett nicht mehr die volle Befriedigung verschafft, zieht Hoon mit einer Weinflasche weiter zu Eun-yi. Zunächst verschüchtert und überrascht von den Avancen, findet Eun-yi schnell Gefallen an der Liebschaft mit ih- rem Arbeitgeber. Das nächtliche Treffen wiederholt sich, doch es bleibt von dem umherschleichenden, alten Hausmädchen Byung- sik nicht unbemerkt. Schon bald stellt Byung-sik erste Anzeichen für eine mögliche Schwangerschaft bei Eun-yi fest und horcht sie abends geschickt nach einem festen Freund oder einer Affäre aus. Da Eun-yi beides verneint, folgert Byung-sik daraus, dass das neue Hausmädchen nur von Hoon schwanger sein kann. Byung-sik trifft sich darauf mit Hae-ras berechnender Mutter Mi-hee und weiht sie in ihr verräterisches Wissen ein. Mi-hee beschließt sofort Taten folgen zu lassen: Als sie im Haus der Familie auftaucht und sieht, wie das neue Hausmädchen auf einer hohen Leiter den Kronleuchter putzt, stößt sie geschickt die Leiter um. Eun-yi baumelt am Kronleuchter, doch niemand versucht, sie zu retten. Sie fällt tief auf den harten Marmorboden. Hae-ra stellt ihre Mutter wegen des absichtlich verur- sachten Unfalls zur Rede, denn noch weiß sie weder von der Affäre zwischen dem Hausmädchen und ih- rem Mann, noch der Schwangerschaft. Die Mutter weiht ihre Tochter ein, und die beiden sind sich einig, dass Eun-yi dieses Kind von Hoon niemals bekom- men darf. Der Plan der hinterhältigen Mutter geht nicht auf, bis auf kleine Verletzungen geht es Eun-yi und dem Kind gut. Eun-yi, die von ihrer Schwanger- schaft bisher nichts gewusst hatte, wird erst im Krankenhaus aufgeklärt.

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Als sie in das Haus zurückkehrt, zweifelt sie, ob sie bleiben soll. Das alte Hausmädchen Byung-sik bestätigt sie darin, sofort ihre Koffer zu packen. Doch als sie den Hausherrinnen ihre Entscheidung mitteilen will, erwarten Hae-ra und ihr Mutter Mi-hee sie bereits. Sie wird von ihnen geohrfeigt, in die Mangel genommen und zu einer Abtreibung gedrängt. Allmählich be- kommt die gutgläubige Eun-yi eine Ahnung, mit wem sie es hier zu tun hat, denn am Abend erzählt ihr die kleine Nami zudem, dass ihr Sturz von der Leiter kein Unfall sondern pure Ab- sicht war. Da die beiden durchtriebenen Hausherrinnen nicht glauben, dass Eun-yi auf ihre Drohungen eingeht und das Kind abtreibt, besorgen sie ein Gift, dass das Problem aus der Welt schaffen soll. Sie schmuggeln es unbemerkt unter Eun-yis Medizin, die sie wegen des Leiterunfalls ein- nehmen muss. Noch hat Eun-yi Hoffnung, dass sie sich von der Familie lösen kann und beschließt das Kind zu behalten. Sie teilt Byung-sik ihre Entscheidung mit, die ihr scheinbar zuspricht, doch als Eun-yi das Haus verlassen will, wird sie vom Wachpersonal aufgehalten, ihr wird das Handy abgenommen und sie wird zurück ins Haus ge- bracht. Zur gleichen Zeit hat Hae-ra ihre Zwillinge zur Welt ge- bracht. Hoon besucht sie im Krankenhaus und beglückwünscht seine Frau. Hae-ra, die die ganze Zeit ihrem Mann gegenüber kein Wort über seine Untreue verloren hat, wird von seinem heuchlerischen Kuss wütend und beißt ihm in die Lippe. Irritiert und wütend verlässt Hoon seine Frau und kehrt nach Hause zu- rück. Hier hat es sich die eingesperrte Eun-yi in seiner Badewan- ne bequem gemacht. Erst jetzt erfährt Hoon, dass sie schwanger ist und von dem, was sich in seiner Abwesenheit im Haus zuge- tragen hat. Eun-yi bittet Hoon das Kind behalten zu dürfen, doch es ist bereits zu spät: das Mittel, dass ihr die Frauen unbemerkt verabreicht haben, zeigt seine Wirkung. Eun-yi wird von Sanitätern abgeholt und Hoon stellt seine Schwiegermutter Mi-hee zur Rede. Im Krankenhaus beichtet Byung-sik, die allmählich eine Beziehung zu Eun-yi aufgebaut hat, dass sie es war, die den Frauen von der Schwangerschaft erzählt hat. Eun-yi schwört Rache. Nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen wird, macht sie sich auf zur Villa ihrer ehemali- gen Arbeitgeber, wo Byung-sik ihr Zutritt verschafft. Eun-yi schleicht durchs Haus, geht zu den Neugeborenen und wird dabei von Hoon entdeckt. Er nimmt ihr die Kinder aus dem Arm, doch Eun-yi streunt weiter durch die Flure. Im Wohnzimmer hat sich die Familie Goh verängstigt auf dem Sofa versammelt. Sie befehlen Byung-sik, die verrückt gewordene Eun-yi los zu werden. Doch Byung-sik teilt ihnen voller Genugtuung ihre sofortige Kündigung mit und verlässt das Haus. Während dessen hat sich Eun-yi zur Galerie über dem Wohnzimmer bewegt und blickt herab auf die Familie. Sie könne das, was hier passiert sei und was ihr angetan wurde einfach nicht vergessen, sagt Eun-yi. So wählt sie einen dramatischen Ausweg und setzt ein mahnen- des Zeichen…

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DAS REMAKE EINES KOREANISCHEN KLASSIKERS

Für die zentrale Rolle des Hausmädchens Eun-yi konnte Regisseur Im Sang-soo die Cannes- Preisträgerin Jeon Do-youn gewinnen. Lee Jung-jae als Hausherr Hoo und Seo Woo als seine verwöhnte Ehefrau vervollkommnen den koreanischen Top-Cast des Remakes von Kim Ki- youngs gleichnamigen Klassikers von 1960.

In den 60er Jahren war Hanyo mit seinen unerwartet hohen Zuschauerzahlen eine kleine ko- reanische Kino-Sensation. Mittlerweile gehört das Original zu den Klassikern seines Genres. Kim Ki-youngs beeindruckende, kompromisslose Darstellung von Betrug, kleineren und größe- ren Grausamkeiten und sexueller Obsession, die mit der Ankunft eines neuen Hausmädchens zum Vorschein kommen, revolutionierte das koreanische Kino. Der Film hatte einen enormen Einfluss auf die kommende Generation koreanischer Filmemacher und beeinflusste die Werke von koreanischen Regiegrößen wie Park Chan-wook, Kim Ki-Duk oder Bong Joon-ho.

„Das Original hatte zu seiner Zeit einen großen Einfluss auf die koreanische Ge- sellschaft und es ist bis heute auf der ganzen Welt Koreas meist gefeierter Klas- siker. Daher ist ein Remake diese Films seit langem der Traum jedes koreani- schen Filmemachers. Natürlich hatte ich auch eine gewisse Ehrfurcht vor diesem Remake. Doch mei- ne ersten Bedenken haben sich sofort in Luft aufgelöst, als ich wusste, dass Im Sang-soo Regie führt und der Film mit Jeon Do-youn und Lee Jung-jae in den Hauptrollen so großartig besetzt ist. Auch dass Youn Yuh-jung mit von der Par- tie ist, hat mich sehr gefreut. Schließlich stand sie für Kim Ki-young selbst in den 70ern bei Fire Woman vor der Kamera.“ – Jason Chae (Produzent)

Für das neu entflammte internationale Interesse an Kim Ki-youngs Meisterwerk hat vor allem die Begeisterung für den Film von Regiealtmeister Martin Scorsese beigetragen. Er hat, zu- sammen mit dem koreanischen Filmarchiv, die digitale Restaurierung des Filmklassikers vo- rangetrieben, sodass Kim Ki-youngs Hanyo 2007 in Cannes und auf vielen weiteren Filmfesti- vals wiederaufgeführt wurde.

Das neu erweckte Interesse an Hanyo hat große Erwartungen an Im Sang-soos Neuinterpre- tation geweckt, die er genau 50 Jahre später inszenierte. Der koreanische Regisseur und Fes- tival-Liebling verspricht „ein ‚Hausmädchen‘, das die grundlegendsten, essentiellen menschli- chen Bedürfnisse verkörpert und das immer ein Lächeln auf dem Gesicht hat. Ein Charakter, der gedankenverloren und naiv erscheint – doch es gab etwas (ein dunkles Geheimnis) in ih- rem Leben, das sie nicht ertragen konnte.“

Gemein haben Original und Remake neben dem Titel die zentrale Geschichte um ein neues Hausmädchen, das nach einer Affäre mit dem Hausherren schwanger wird und die Familien- idylle zerstört. In Kims Film gehört die Familie jedoch der Mittelschicht an, hier ist es ein Kla- vierlehrer, der eine Liebschaft mit dem Hausmädchen hat. Auch ist das Hausmädchen weniger die unschuldig Verführte, als die Verführende. So wie Kims Film in den 60er Jahren seine Zeit wiederspiegelte, übersetzt Im Sang-soo den Stoff ins 21. Jahrhundert, was dem ‚neuen Haus- mädchen‘ eine wesentlich stärkere politisch-soziale Brisanz verleiht und durch die Umkehr der (auch sexuellen) Machtverhältnisse einen neuen Interpretationsspielraum eröffnet.

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INTERVIEW MIT IM SANG-SOO

Welchen Stellenwert hatte für Sie das Original, also der Film Hanyo von Kim Ki-young aus dem Jahr 1960? In Südkorea genießt Hanyo einen geradezu legendären Status: Es ist ein Film, mit dem wir alle früher oder später einmal konfrontiert waren. Er ist fester Bestandteil unserer Geschichte, und so dürfte es wohl kaum einen südkoreanischen Kinogänger geben, der diesen Film nicht als Meilen- stein unserer Kultur betrachten würde. Unser Produzent Jason Chae trug sich schon seit länge- rem mit der Absicht, ein Remake daraus zu machen. Er hatte sogar schon ein fertiges Drehbuch dafür und ein ganzes Filmteam auf die Beine gestellt, doch irgendwie kam das Projekt dann zum Erliegen. Aber dann fragte er bei mir an, ob ich ihm vielleicht helfen würde. Natürlich bedeutete es eine riesige Herausforderung, sich an solch einem Schwergewicht unserer Kultur zu messen. Als erstes beschloss ich, das Skript vollständig umzuschreiben, um mich so zum alleinigen Autor des Films zu machen. Ich wollte das Projekt nämlich auf keinen Fall so an- gehen, als würde es nur um die Erfüllung eines bloßen Auftrags gehen. Meine Haltung war ganz darauf ausgerichtet, Kim Ki-youngs Film zu übertreffen oder zumindest etwas Ebenbürtiges zu schaffen. "Hanyo" zeichnet sich dadurch aus, dass er die koreanische Gesellschaft der damaligen Zeit sehr realitätsnah darstellt. Nachdem aber nun einmal 50 Jahre seither verstrichen sind, habe ich mich von vornherein auf den Standpunkt festgelegt, dass mein Film die Entwicklung widerspiegeln sollte, die sich in der Zwischenzeit vollzogen hat, um auf die- se Weise den Zustand dieser selben Gesellschaft im Jahre 2010 abbilden zu können.

Ihre ersten drei Filme sind allesamt durch einen offenkundigen soziologischen Ansatz ge- prägt. "Das Hausmädchen" hingegen würde man wohl kaum primär mit solch einem Attri- but beschreiben. Für mich ging es in diesem Film vor allem darum, die Gesellschaftsschicht zu porträtieren, die ich als die "Superreichen" bezeichnen würde: Leute also, die hinter dicken Mauern leben, vom Rest der Gesellschaft abgeschottet sind und Schutz hinter einem Kult der Verschwiegenheit finden. In Wirklichkeit sind dies aber die wahren Machthaber im heutigen Südkorea. Hinter geheimnisvollen Schleiern verborgen, sind es ihre goldenen Käfige, von wo aus diese Schicht einer ganzen Ge- sellschaft den Ton vorgibt. Bei meinen ersten drei Filmen bin ich den Figuren gleichsam mit den Augen eines Anthropologen gefolgt. Und jetzt, bei "Das Hausmädchen", bin ich im Grunde nicht anders vorgegangen.

Die Grundkonstellation beruht nicht etwa auf dem bloßen Gegensatz zwischen Herrin und Dienerin, wobei ein Mann im Mittelpunkt ihres Spannungsverhältnisses steht. Vielmehr haben wir es mit zwei Herrinnen zu tun, Mutter und Tochter nämlich, denen auf der ande- ren Seite auch zwei Dienerinnen in Gestalt eines alten und eines jungen Hausmädchen gegenüberstehen. Die Ausgangslage des Films gestaltet sich hierdurch sehr viel komple- xer. Diese Konstellation erlaubte es mir, den Wandel des sittlichen Verhaltens zu thematisieren: das, was sich ändert, und das, was von einer Generation an die nächste weitergegeben wird. Das alte Hausmädchen verkörpert eine fast schizophrene Haltung: Sie würde gerne so leben wie ihre Ge- bieter und neigt zunächst dazu, ihre Partei zu ergreifen; im Grunde weiß sie aber nur zu gut, dass sie niemals eine der ihren werden kann. Sie ist eine sehr zwiespältige Figur, die den Reichen mit ebenso viel Argwohn begegnet wie dem neuen Hausmädchen Eun-yi. Sie beneidet diese um ihrer Reinheit willen und auch wegen der unbeschwerten Einstellung, mit der sie ihre Arbeit ver- richtet. Was die junge Hausherrin betrifft, so findet sich diese mit der erwiesenen Untreue ihres Gatten allein deshalb ab, weil ihr gar nichts anderes übrig bleibt. In gewisser Weise ist also sie es, die vor Eun-yi niederkniet. Eun-yi wiederum bleibt vom Anfang bis zum Ende des Films sich

8 selbst und ihren Überzeugungen treu. Ich betrachte sie als die einzige wirklich freie Person des Films: die einzige, die sich niemals unterwirft – und somit ist sie letzten Endes die einzige, die keine Sklavin ist.

Im Gegensatz zum Originalfilm nehmen Sie eher den Blickwinkel des Hausmädchens Eun- yi als denjenigen des Hausherrn ein. Ich glaube, dass die Perspektive des Regisseurs Kim Ki-young seinerzeit vor allem dessen eige- ner gesellschaftlicher Stellung geschuldet war. Er war ja damals ein Mann Anfang 40, der mit dem Film sicherlich etwas über seine eigene Herkunft, sein eigenes Hausmädchen, seine eige- nen Phantasien und seine eigenen Gewissenskonflikte inmitten eines Milieus mitteilen wollte. In diesem Milieu war es für die gehobene Mittelschicht durchaus üblich, häusliches Dienstpersonal zu beschäftigen, was zwangsläufig zu gewissen sexuellen Spannungen führen musste. Der Film folgte also einer ganz einfachen, fast schon zu einfachen Grundidee: Ein Held fühlt sich bedroht und versucht, seine Familie zu retten. Heute jedoch, im Jahr 2010, ist von dieser Mittelschicht nicht mehr viel übrig geblieben.

Durch diese Änderung erlangt der Film eine gänzlich andere ethische und politische Be- deutung. Das war das Ziel. Ich wollte ganz offen das Problem der sozialen Schichten in Südkorea anspre- chen und den Film so gestalten, dass er politisch eher links anzusiedeln wäre. Kim Ki-young war ja ein Regisseur, der politisch rechts stand. Auch ich betrachte mich eher als einen Konservati- ven, jedoch bin ich für bestimmte Werte der Linken empfänglich geblieben. Sagen wir es einmal so: Ich bin ein Liberaler, der die Linken versteht (lacht).

Sie haben einmal behauptet, dass das Schreiben des Drehbuchs die eigentliche künstleri- sche Leistung bei der Herstellung eines Films wäre – mehr jedenfalls als die Inszenierung. Sieht man nun aber, mit welcher Bilderfülle "Das Hausmädchen" gedreht ist – die Dekors erinnern ja geradezu an Orson Welles –, so fällt es einem zunehmend schwer, dieser Aus- sage Glauben zu schenken. Derlei habe ich mit gutem Grund nach "A Good Lawyer's Wife" ("Eine Familie geht fremd") be- haupten können, und selbst bei "The President's Last Bang" habe ich wohl noch ähnlich empfun- den. Doch Sie haben recht, denn seither haben sich die Dinge tatsächlich gewandelt: Bei "Das Hausmädchen" ist es mir zum ersten Mal so ergangen, dass ich hinter der Kamera, also bei den Aufnahmen, die Freude und die Euphorie dessen verspürt habe, der künstlerisch tätig ist. Ich nehme also zurück, was ich früher einmal zu diesem Thema geäußert haben könnte.

Die Filmhandlung wird durch einen Prolog und einen Epilog eingerahmt. Beide heben sich stark vom Rest des Films ab, dessen Resonanzkörper sie aber gewissermaßen bilden. Können Sie uns erklären, welches Anliegen Sie damit verfolg haben? Die erste Szene haben wir innerhalb von zwei Nächten mit rund 200 Komparsen in einem volks- tümlichen Viertel gedreht. Unseren Produzenten und Geldgebern war diese Szene im Grunde ein Gräuel: Sie fanden sie viel zu lang. Für mich aber würde der ganze Film ohne diesen Prolog überhaupt keinen Sinn ergeben, er wäre einfach bedeutungslos. Warum? Weil sich die Reichen niemals in diese Viertel vorwagen würden und schon gar nicht auf die Idee kämen, ein Stück Fleisch zu verzehren, das direkt an der Straße gegrillt wird. Umgekehrt zeigt der Epilog die Rei- chen inmitten der Sphäre, die ihnen eigen ist: eines jener luxuriösen Anwesen von riesenhaften Dimensionen, von deren Existenz die Armen noch nicht einmal etwas ahnen. Wir haben es hier mit zwei Gemeinschaften zu tun, die im gleichen Land leben, ohne sich jemals zu begegnen. Die Absicht des Films bestand aber gerade darin, mittels der Figur der Eun-yi diese beiden Welten aufeinanderprallen zu lassen.

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Der Prolog zeigt den Selbstmord einer jungen Frau. Von diesem ersten Selbstmord bekommt Eun-yi nichts weiter zu sehen als die Blutspuren, die auf dem Boden zurückgeblieben sind, nachdem der Leichnam längst weggeschafft wurde. Ausge- hend von diesen ersten Bildern folgt der Film dem Schicksal Eun-yis. Der Zuschauer wird einge- laden, sie auf dem Weg zu begleiten, der letztlich mit ihrem eigenen Selbstmord enden wird. Er soll nachvollziehen, wie und warum es zu diesem tragischen Ende kommen konnte. Diese An- ordnung ermöglicht es dem Zuschauer überdies, sich im Nachhinein darüber klar zu werden, dass gewiss auch das anonyme Mädchen am Anfang des Films, von dem man überhaupt nichts weiß, schwerwiegende und tiefgreifende Gründe gehabt haben muss, um sich das Leben zu nehmen – auch wenn wir niemals Näheres darüber erfahren werden.

Eun-yi lässt sich durch diesen ersten Selbstmord inspirieren, um ihren eigenen zu insze- nieren? Für Eun-yi ist der Selbstmord eine Rache: Sie bringt sich selbst als Opfer dar, um anderen Scha- den zuzufügen: eine Verletzung, die nicht physischer, sondern psychischer Natur ist. Tag für Tag begegnen einem in den Nachrichten Beispiele für diesen Wunsch, den eigenen Tod zu zelebrie- ren, um auf diese Weise eine Wirkung zu erzielen und Schaden anzurichten.

Um diesen Schaden geht es dann im Epilog, wo man die traumatische Wirkung erahnt, die der Selbstmord auf das kleine Mädchen gehabt haben muss. Genau. Ich brauchte noch eine letzte Szene, in der das Ergebnis von Eun-yis Rache greifbar wird; wo man deutlich spürt, dass das kleine Mädchen eine Wunde erlitten hat, die früher oder später notgedrungen wieder aufreißen wird. Ich habe mich da durch ein Gemälde mit dem Titel "Marilyn" des US-amerikanischen Pop-Art-Künstlers Robert Indiana inspirieren lassen: Dieses haben sich die Eltern ausgesucht, um es ihrer Tochter zum Geburtstag zu schenken – ganz so, als könnte man sich mit viel Geld den Seelenfrieden eines Kindes erkaufen! Im Garten des riesi- gen Familiengrundstücks wird dem Mädchen also das Gemälde feierlich überreicht. Freilich ha- ben wir dafür eine Kopie verwendet, denn das Original wäre teurer gewesen als das gesamte Filmbudget. Wir wollten diese Szene mit einer surrealistischen und dekadenten Atmosphäre auf- laden, beispielsweise dadurch, dass es der Mutter in den Sinn kommt, Marilyn Monroe zu imitie- ren, wie sie dem Präsidenten Kennedy "Happy Birthday" vorträgt. Das Geschenk hätte dazu die- nen sollen, das Mädchen zu trösten und es von seinem Trauma zu heilen. In Wirklichkeit spürt man aber nur zu deutlich, dass es niemals über das schockierende Erlebnis hinwegkommen wird, Zeugin des Selbstmords von Eun-yi gewesen zu sein. Sie könnte das Trauma vielleicht überwin- den, wenn ihre Eltern sich nur entschließen würden, mit ihr darüber zu reden. Doch gerade was dies betrifft, so kann man sicher davon ausgehen, dass sie das nie tun werden: Eher werden sie bemüht sein, stets so zu tun, als wären diese Dinge nie passiert. Indem sie sich aber so verhal- ten, verurteilen sie das Mädchen erst recht dazu, ein Ungeheuer zu werden – da mag der Vater auch noch so sehr davon träumen, ein Vorzeigekind aus seiner Tochter zu machen.

Was sind Ihre nächsten Projekte? Ich habe zwei Jahre lang in Frankreich gelebt. Ich sollte dort einen Film mit dem Arbeitstitel "Eine Frau in Paris" drehen, der von einer jungen Asiatin handelt, die nach Frankreich kommt und um sich herum sexuelle Verwirrung stiftet. Ein sehr erotischer Film, in dessen Mittelpunkt jedoch das Rassenproblem steht. Das Projekt konnte bisher nicht so umgesetzt werden, wie dies vorgese- hen war, aber ich lasse nicht locker und habe sehr wohl die Absicht, mich baldmöglichst wieder dahinterzuklemmen.

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DIE DARSTELLER UND IHRE CHARAKTERE

Jeon Do-youn als EUN-YI

Die Rolle: Eun-yi

Eine junge Frau mit reinem Herzen, unschuldig und fast ein bisschen kindlich – das ist das Hausmädchen Eun-yi. Für ihre neue Arbeit zieht sie in das herrschaftliche Haus der Familie Goh, mühelos fügt sie sich in den Haushalt ein. Sie ist gera- deheraus und hat einen direkten Zugang zu ihren Instinkten und Sehnsüchten.

„Eun-yi ist ein komplexer Charakter, der nicht einfach zu greifen ist. Auf der einen Seite ist sie eine unschuldige, auf der anderen Seite aber auch eine sehr aufreizende Er- scheinung. In diesen Besonderheiten ihres Charakters übertrifft sie das Original. Und genau das macht sie zu einem viel aufregenderem Hausmädchen: Es das Spiel um ihre Unschuld, das Spannung und Suspense im Film schafft.“ – Jeon Do-youn

Die Schauspielerin: Jeon Do-youn

Nach ihrem Kino-Debüt 1997 mit Der Kontakt – zeigte Jeon Do-youn ihre große schauspieleri- sche Wandlungsfähigkeit in Filmen, wie A Promise , The Harmonium In My Heart , Happy End , Untold Scandal , You Are My Sunshine , Secret Sunshine und My Dear Enemy . Als eine von Koreas gefragtesten Schauspielerinnen blieb auch der internationale Erfolg nicht lange aus. Bei den Filmfestspielen in Cannes 2007 gewann sie für ihre Rolle der Shin-ae, einer verwitwe- ten Klavierlehrerein in Secret Sunshine , die begehrte Auszeichnung als beste Schauspielerin. Nun kehrt sie mit ihrer starken wie intensiven Performance in Das Hausmädchen auf die Kino- leinwand zurück.

Filmografie (Auswahl)

• My Dear Enemy (Meotjin haru), R: Yoon-ki Lee, 2008 • Secret Sunshine (Milyang), R: Chang-dong Lee, 2007 • You Are My Sunshine (Neoneun nae unmyeong),R:Jin-pyo Park, 2005 • Untold Scandal (Scandal – Joseom namnyeo sangyeoljisa), R: Je-young-Lee, 2003 • No Blood No Tears(Pido nunmuldo eobshi), R: Seung-wan Ryoo, 2002 • I Wish I Had a Wilfe (Nado anaega isseosseumyeon johgessda), R: Heung-Sik Park, 2001 • Happy End (Haepi-endeu), R: Ji Woo Chung, 2000 • The Harmonium In My Heart (Nae maeumi punggeum), R: Lee Young-jae, 1999 • A Promise (Yakshok), R: Kim Yu-jin, 1998 • Der Kontakt (Cheob-sok), R: Chang Yoon-Hyun, 1997

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Lee Jung-jae als HOON

Die Rolle: Hoon

Geld, Ehre und Macht: der smarte Hoon ist mit all dem, was man mit Geld bekommen kann, aufgewachsen. Er gehört zur Top Elite des Landes. Hoon lebt ihn seiner eleganten und modern eingerichteten Villa, er trinkt gerne erlesene Weine und spielt virtuos Klavier. Niemand hat ihm in seinem privilegierten Leben je Steine in den Weg gelegt. Er kann immer das tun, was ihm beliebt und nimmt sich einfach das, was er will. In seinem Haus ist er der einzige Mann, alle im Haus haben sich aufzureihen, wenn er kommt und geht. Gewissensbisse wegen der Affä- re mit dem Hausmädchen Eun-yi hat Hoon keineswegs und auch seiner Frau gegenüber zeigt er keinerlei Reue.

Der Schauspieler: Lee Jung-jae

Bereits vor 17 Jahren begann die Karriere des koreanischen Schauspielers. Als charismati- scher Bodyguard in Hourglass trat er das erste Mal auf der Kinoleinwand auf. Mit einer großen Vielfalt an Filmen wie Eine Affäre , City of the Rising Sun , Das Haus am Meer – Il Mare , Oh! Brothers und Typhoon erlangte Lee Jung-jae internationale Bekanntheit.

Filmografie (Auswahl)

• The Accidental Gangster (1724 Gibangnandongsageon), R: Kyun-dong Yeo, 2008 • Typhoon (Tar-poong), R: Kyung-Taek Kwak, 2005 • Oh! Brothers, R: Young-hwa Kim, 2003 • Over the Rainbow (Obeo deo reinbou), R:Jin-woo Ahn, 2002 • Das Haus am Meer – Il Mare (Siworae), R: Hyun-seung Lee, 2000 • Interview (Dogme # 7 – Interview), R: Hyuk Byun, 2000 • City of thr Rising Sun (Taeyangeun eobda), R: Sung-su Kim, 1999 • Eine Affäre (Jung sa), R: Je-young Lee, 1998

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Seo Woo als HAE-RA

Die Rolle: Hae-ra Hae-ra hat sich bereits in jungen Jahren einem Mann aus reichem Hause geangelt. Was sie antreibt ist ihr großes Verlangen nach Reichtum und Macht. Auch als sie entdeckt, dass ihr Mann eine Affäre mit dem Hausmädchen hat, bevorzugt sie die Unwissende zu spielen, um nicht all das, was sie erreicht hat, aufs Spiel zu set- zen. Doch ihr Mann Hoon treibt Hae-ra mit seinem ungeniert heuchlerischen Verhalten an ihre Grenzen.

Die Schauspielerin: Seo Woo 2008 hatte die junge Schauspielerin mit Crush and Blush ihr Filmdebüt und gewann hierfür sogleich den koreanischen Best New Actress Award, den Director’s Cut Film Award und den Korean Film Critics Award. Auch ihr folgender Film Paju (2009) war ein großer Erfolg. Bei Das Hausmädchen spielt sie zum ersten Mal die Rolle einer Erwachsenen und zeigt auch hier neue, gereifte Facetten ihres schauspielerischen Könnens.

Filmografie • Paju, R: Cahn-ok Park, 2009 • Crush and Blush (Misseu Hongdangmu), R: Kyoung-mi Lee, 2008

Youn Yuh-jung als BYUNG-SIK

Die Rolle: Byung-sik Das gealterte Hausmädchen Byung-sik ist seit vielen Jahren für die Haushaltsführung verantwortlich und ist dem allmählich überdrüssig. Sie würde selber gerne leben wie ihre Vorgesetzten, doch sie weiß, dass sie es nie wird. Ihr Frust richtet sich gegen die reiche Familie und auch gegen Eun-yi, die sie um ihr unbekümmertes Wesen be- neidet. Als sie die heimliche Affäre zwischen Eun-yi und Hoon be- merkt, versucht sie zunächst den für sich größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen.

Die Schauspielerin: Youn Yuh-jung Youn Yuh-jung spielte bereits in Kim Ki-youngs (Regisseur der Erstfassung von The Housemaid ) Fire Woman , der zu seiner ‚Maid Triologie‘ gehört, eine zentrale Rolle. Der korea- nische Meisterregisseur besetzte sie auch in seinem folgenden Film The Insect Woman . Zahl- reiche nationale wie internationale Auszeichnungen erhielt die Schauspielerin in ihrer bisheri- gen Karriere.

Filmografie (Auswahl) • Maundy Thursday (Urideul-ui haengbok-han shigan), R: Hae-sung Song, 2006 • Eine Familie geht fremd (Baramnan gajok), R: Im Sang-soo, 2003 • The Insect Woman (Chungnyeo), R: Kim Ki-young, 1970 • Fire Woman (Hawanyeo), R: Kim Ki-young, 1970

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REGIE & PRODUKTION

Im Sang-soo – Regie

Nach seinem Studium an der Korean Academy of Film Arts, wurde Im Sang-soos erster Spiel- film Girl’s Night Out von Publikum und Presse begeistert aufgenommen. Bei seinem nächsten Film Tears ging es um vier Ausreißer-Kids in den Straßen von Seoul, womit er einen empfind- samen Nerv der koreanischen Gesellschaft traf. Mit Tears wurde der koreanischen Regisseur erstmals zur Berlinale eingeladen. Sein folgender Film Eine Familie geht fremd lief 2003 im Wettbewerb der Biennale in Venedig und erhielt auf europäischen und asiatischen Filmfesti- vals zahlreiche Auszeichnungen. Nach Cannes wurde Im Sang-soo mit The President’s Last Bang eingeladen. The Housemaid gehörte zur offiziellen Auswahl in Cannes 2010 und wurde mit begeistertem Beifall und lobender Presse bedacht.

Filmografie

• The Old Garden (Orae-doen jeongwon), 2007 • The President’s Last Bang (Geuddae geusaramdeul), 2005 • Eine Familie geht fremd (A Good Lawyer’s Wife / Baramnan gajok), 2003 • Tears (Nunmul), 2001 • Girl’s Night Out (Chunyudleui jeonyuksiksah), 1998

Jason Chae – Produzent

Der 1974 in Seoul geborene Jason Chae begann seiner Kariere im Filmbusiness als Redak- teur von Koreas bekanntester Filmzeitschrift Cine21 und produzierte nebenbei erste Indepen- dent Filme, wie Brushing und Fly Low . 1998 gründete er Mirovision Inc., den ersten internatio- nalen Weltvertrieb und Verleih für Koreanische Filme. Chae brachte aber nicht nur koreani- sches Kino ins Ausland, sondern auch internationales Arthouse-Kino, zum Beispiel Filme von Lars von Trier oder Pedro Almodovar, nach Südkorea. Seit 2002 ist Jason Chae erfolgreicher Ko-Produzent von internationalen Produktionen, wie Kiyoshi Kurosawas Film Loft oder seiner ersten englischsprachigen Produktion See des Grauens . Als erfolgreicher Produzent hat er in den letzten Jahren koreanische Filme produziert, wie Woman on the Beach oder Les Formi- dables .

Filmografie (Auswahl, Produzent & ausführender Produzent)

• Les Formidables (Gang-jeok), R: Min-Ho Cho, 2006 • Woman on the Beach (Haebyeonui yeoin), R: Sang-soo Hong, 2006 • See des Grauens (Sam’s Lake), R: Andrew C. Erin, 2006 • Loft, R: Kiyoshi Kurosawa, 2004 • Cry Woman (Ku qi de nü ren), R: Bingjian Liu, 2002 • Baby, R: Pil-Sung Yim, 1999

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INTERNATIONALE PRESSESTIMMEN

Die US Presse:

„Sex, Macht, Klasse und Geld – das sind die Mächte, die in dem opulenten und resolu- ten koreanischen Haushalt in DAS HAUSMÄDCHEN walten, ein schillernder Cocktail aus Lust und Betrug. Ein bewundernswertes, cleveres Remake von Kim Ki-youngs le- gendärem Film von 1960 unter der Regie von Im Sang-soo.“ – New York Times

„Im Sang-soos sinnliche visuelle Palette und die Gewandtheit seines Casts rauben ei- nem den Atem“ – New York Times

„Wunderschön gefilmt, mit einem grandiosen Schauspiel und einer Fülle an visuellen Details.“ – New York Post

„Ein spektakuläres Ende, das niemanden unberührt lässt“ – Cinema 24/7

„Regisseur und Drehbuchautor Im Sang-soo beweist mit seiner eleganten Adaption des koreanischen Schlüsselfilms der 60er Jahre ein untrügliches Auge für fantastische Kompostionen. Es ist nicht nur ein Remake, sondern ein komplettes Überdenken von Kim Ki-youngs verstörendem Schwarz-Weiß-Klassikers. Dieser Thriller ist ein reizvoller Filmgenuss vom Anfang bis zum Ende.“ – Variety

Die Französische Presse:

„Ein verwegenes und zugleich sinnlich wie eiskaltes Werk, das es verdient, entdeckt zu werden.“ – Metro

„Ein prächtiger Thriller unter den oberen 10.000: sinnlich und furchteinflößend zu- gleich.“ – Télérama

„Im Sang-soo jongliert mit den Elementen eines klaustrophobischen Thrillers um eine Gesellschaft zu beschreiben, die vom Geld korrumpiert ist.“ – 20 Minutes

„Prächtige Bilder, makellose Schauspieler, virtuose Inszenierung…“ – La Croix

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„Von einfallsreicher, schlichter aber effektiver Ästhetik, ohne Tabus und doppeltem Bo- den.“ – L’Express

„Im Sang-soo tappt nicht in die Remake-Falle, sondern triumphiert mit einem persönli- chen Film, der sich in seine Epoche einschreiben wird.“ – Positif

„Dieser Film zeigt ein unbekanntes Bild Südkoreas, eine fremde Welt, kalt, aber den- noch nicht weit entfernt…“ – Elle

„Eine ausgefeilte, hochklassige und erotische Version des Klassenkampfes. Aufwüh- lend.“ – Les Inrockuptibles

„Ein hochästhetisches und bitteres Porträt der Oberschicht.“ – Le Figaroscope

„Von einer seltenen visuellen Eleganz ist diese schwindelerregende zeitgenössische Fabel in bester Hitchcock-Manier.“ – Le Journal du Dimanche

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