1991-2011

Stattlich! STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN EINFÜHRUNG 21

Einführung

Innenstadt- sanierung

Kirchen und Klöster

Marktplätze

Am Wasser

Private Selten hat Stadtentwicklung in einem so hohen Tempo stattgefunden wie in den Modernisierung vergangenen 20 Jahren. Die beeindruckenden historischen Bauten an vielen Or- ten sind zwar schon viel älter, aber Ende der 1980er Jahre standen Teile der Innen- Stadtumbau städte in Mecklenburg-Vorpommern ebenso wie in der gesamten DDR vor dem Ost Verfall. Soziale Stadt Die Entwicklung Denkmal schutz von 1991 bis heute Urlaub

In den vergangenen 20 Jahren hat sich diese Entwicklung umgedreht: Die Nach- Museen frage nach Wohnungen in der Innenstadt steigt, Stadtzentren sind zu beliebten Einkaufsmeilen geworden und Touristen besuchen das Land auch wegen seiner Kindertages- malerischen Städte. Stralsund und Wismar zählen zu den deutschlandweit nur stätten sechs Altstadtensembles, die Teil des Weltkulturerbes sind. und Schulen Den größten Anteil an dieser Entwicklung hat das Städtebauförderprogramm, das Horizonte zu je einem Drittel von Bund, Land und Kommunen finanziert wird. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, die sich für ihre Städte engagiert haben und Zukunft Ideen hatten, was aus historisch wertvollen, aber ungenutzten Gebäuden in der Städtebau- Innenstadt werden kann und die die Stadtentwicklung maßgeblich mit gestaltet förderung haben. Gespräch mit dem Das erste landeseigene Städtebauförderprogramm wurde im Frühjahr 1991 aufge- Minister stellt. Der Fokus hat sich im Laufe der Jahre gewandelt und wurde immer wieder den aktuellen Entwicklungen angepasst. Zunächst stand im Vordergrund, die ge- fährdete Bausubstanz zu erhalten und wertvolle Gebäude denkmalgerecht zu sa- nieren. Heute werden auch Stadtteile mit sozialen Problemen unterstützt. Gefördert wird heute auch der Abriss nicht mehr benötigter Wohnungen und die Umgestaltung ganzer Stadtviertel. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! EINFÜHRUNG 21

 Beutel, Schwerin

Einführung

Innenstadt- sanierung Stellen Sie sich vor… Kirchen und Klöster 20 Jahre Gefördert Marktplätze Seit 1991: 119 Kommunen Städtebau- Fördervolumen: 2,6 Milliarden Euro Am Wasser förderung in Zahlen: von Bund, Land und Kommunen Private Modernisierung 9.000 private Sanierungen  Stadtumbau 2.500 Straßen und Wege Ost 264 Museen und kulturelle Einrichtungen Soziale 230 Parkplätze Stadt  197 Rathäuser und dergleichen Denkmal schutz 130 Kirchen und Klöster

120 Marktplätze Urlaub 41 Kindertageseinrichtungen  Museen 32 Schulen 20 Sporthallen und Sportplätze Kindertages- stätten 20 Stadtmauern und Schulen Dranske Wiek Horizonte Lohme Vitte Sagard Sassnitz Zukunft Städtebau- Gingst förderung Bergen Sellin Wustrow Putbus Göhren Gespräch Altefähr Stralsund mit dem Garz Graal-Müritz Minister Ribnitz- Damgarten Richtenberg Franzburg Marlow Peenemünde Kühlungsborn Grimmen Bad Doberan Bad Sülze Greifswald Rerik Tribsees Kröslin Zinnowitz Kröpelin Wolgast Koserow Süderholz Ückeritz Neubukow Bansin Loitz Bobbin Heringsdorf Lassan Ahlbeck Klütz Gützkow Jarmen Usedom Dassow Wismar Dargun Bützow Stolpe Kamminke Grevesmühlen Neukloster Anklam Schönberg Güstrow Teterow Neukalen Leopoldshagen Lüdersdorf Bad Kleinen Warin Ueckermünde Malchin Altentreptow Sternberg Eggesin Brüel Ferdinandshof Ahlbeck/Gegensee Torgelow Krakow a. See Heinrichswalde Schwerin Neubrandenburg Goldberg Rothenklempenow Waren Möllenhagen Strasburg Penzlin Pasewalk Burg Hagenow Lübz Ankershagen Stargard Löcknitz Parchim Plau a. See Boizenburg Neustadt/Gl. Neustrelitz Röbel Ludwigslust Feldberg Rechlin Carwitz Penkun Lübtheen Wesenberg Mirow

Dömitz

Übersichtskarte Mecklenburg-Vorpommern (alle Orte, die mit Städtebaufördermitteln seit 1991 unterstützt wurden) STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! INNENSTADTSANIERUNG 21

 Universitätsplatz Rostock

Einführung

Innenstadt- sanierung g Kirchen Bereits seit einigen Jahren liegt der Schwerpunkt der Städtebauförderung auf der und Klöster Stärkung der Innenstädte. Seitdem blühen die Zentren noch mehr auf. Gerade die lebendigen Altstadtkerne sind zu beliebten Wohnorten geworden. Zentren von Marktplätze Städten wie Rostock, Stralsund, Bad Doberan und Wismar haben seit dem Jahr

2000 zwischen fünf und 26 Prozent mehr Einwohner gewonnen. Am Wasser Spielplätze, Grünflächen, neue Straßen und Häuser machen Innenstädte beson- ders für Familien attraktiv. Wohnen, arbeiten und leben in der City – dieser Trend Private ist überall spürbar. Aber auch Touristen besichtigen die historischen Altstädte in Modernisierung Mecklenburg-Vorpommern. Der Städtetourismus hat sich zu einem echten Wirt- schaftsfaktor entwickelt. Stadtumbau Ost Die Wittenburger und der Hofbaurat Demmler Soziale Wittenburg. Wie in den meisten Städten Mecklenburg-Vor- Stadt pommerns gab es gerade nach der Wende auch in Wittenburg eine Menge zu tun. Auf die Stadtsanierung wurde von Anfang an viel Wert gelegt und die Wittenburger haben die Sanierung Denkmal schutz ihrer Stadt zielstrebig in Angriff genommen. Dass sie dabei ein gutes Händchen hatten, ist nicht zu übersehen: Herausragendes Beispiel ist die Sanierung und der Umbau des Rathauses in den 1990er Jahren. Nach Plänen des Hofbaurats Georg Adolf Demm- Urlaub ler 1852 erbaut, gehört es heute im Landkreis Ludwigslust zu den beachtlichsten Gebäuden aus der Zeit des Historismus. Da musste Bürger meister Norbert Hebinck 1999 einfach einer der Museen Ersten sein, der sich in diesem wunderbaren Rathaus trauen ließ.

Kindertages- stätten und Schulen Das gibt es nur in Friedland Horizonte Die kleine Stadt Friedland bietet etwas Unverwechselbares in Sachen Stadtentwicklung: Stadtumbau in der Innenstadt. Unmit- Zukunft telbar am Eingang in den historischen Stadtkern wurden seit der Städtebau- Wende Stadtumbaumaßnahmen durchgeführt. Auf dem Eckgrundstück gegenüber dem Neubrandenburger förderung Tor wurden eine alte Kaufhalle sowie drei Wohnblöcke abgebro- Gespräch chen. Die Stadt wollte die Fläche zügig wieder bebauen. mit dem So ist ein Wohnhaus mit 27 kleinen und barrierefreien Zwei- Minister raumwohnungen mit Betreuungsangeboten in erstklassiger Lage entstanden. Ein sinnvolles Stadtumbauprojekt mitten im Zentrum, das ein Alleinstellungsmerkmal für Friedland ist.

Lange Einkaufsbummel in der Langen Straße Waren. Im Jahr 2010 wurde die Stadt Waren (Müritz) als 1a-Ein- kaufsstadt ausgezeichnet. Aus gutem Grund: Die Lange Straße im Herzen der Stadt hat sich wahrlich herausgeputzt und ist zu einer Flanier- und Einkaufsmeile geworden, in der es sich gut und lange bummeln lässt. Bewohner und Touristen fühlen sich in dieser lebendigen Stadt sichtbar wohl. Jedem Betrachter wird klar: Der Luftkuro rt hat es geschafft, sich in den vergangenen 20 Jahren nicht nur als Tourismusstandort, sondern auch als Wirtschaftsstandort rasant zu entwickeln und sendet auch Impulse für die Ent wicklung der Stadt.

Neues Wohnen in Teterow Teterow ist es mit der Neubebauung der Grundstücke Nummer 11 und 13 in der Alten Poststraße gelungen, das Stadtquartier zukunftsfähig und strukturell zu ergänzen – ganz im Sinne des Anliegens „Neues Wohnen in der Innenstadt“. Auch hinsichtlich des architektonischen Anspruchs ist ein eigen- ständiges Zeugnis heutigen Bauens entstanden, das sehr zur Entwicklung der historischen Stadtgestalt beigetragen hat. Zusammen mit dem sanierten Altbau Alte Poststraße 9 wurde eine substanzielle Sicherung der baulichen Struktur und des städtischen Umfeldes an einem Standort erreicht, der noch vor kurzer Zeit dem völligen Verfall preisgegeben schien. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! INNENSTADTSANIERUNG 21 Gute Laune trotz Bauarbeiten Greifswald sanierte Einkaufsstraße Schuhhagen gemeinsam mit seinen Bürgern

Einführung

Innenstadt- sanierung „Alles ist so großzügig, das Gefühl beim Gehen Kirchen und Klöster einfach schön. Und ich habe festgestellt, dass mehr Leute Marktplätze hier vorbeikommen.“ Anette Schulz, Händlerin

Am Wasser

Private Oh Gott! Eine Baustelle vorm Laden und das Modernisierung in der Hauptsaison! Das kann ja was werden! Solche Gedanken kreisten Bäckereigeschäfts- Stadtumbau inhaberin Anette Schulz und all den anderen Ost Greifswalder Händlern durch den Kopf, als sie davon erfuhren, dass die Hauptgeschäfts- Soziale straße Schuhhagen saniert werden sollte. Stadt Doch dann erlebten sie Bauarbeiten, die so reibungslos und rücksichtsvoll abliefen, Denkmal schutz wie nie zuvor. Beispielhaft war dabei die frühzeitige Bürgerbeteiligung. Die Bauarbeiten am Schuhhagen konnten  Geschäftsfrau Anette Schulz schwärmt bis heute von den Urlaub Bauarbeiten im Schuhhagen. „Von wegen mufflige Bauarbeiter“, acht Wochen früher als geplant am 3. Okto- stellt sie fest. Die seien so nett gewesen, dass sie die Männer kur- ber 2009 beendet werden – ein seltener zerhand zum Frühstück eingeladen habe. Museen Fall im Bauwesen. Die Granit-Pflasterung ist modern, passt sich aber dem alten Stil der Kindertages- stätten Häuser an. und Schulen

Horizonte „Überall stand nach dem Regen Zukunft das Wasser. Die Pflasterung des Städtebau- förderung Schuhhagens war so porös, dass man Gespräch sich fast die Haxen gebrochen hat.“ mit dem Anette Schulz, Händlerin Minister  Nicht ein einziges Mal hat die Händlerin einen ihrer Kunden über die Bauarbeiten in der Einkaufsstraße meckern hören. „Wir wurden alle bei Laune gehalten“, sagt sie. „Letztlich waren es die Eigentümer der anliegenden Gebäude, die durch die freiwillige vorzeitige Zahlung ihrer Ausgleichsbeiträge eine zügige und umfassende Sanierung überhaupt erst möglich machten.“ Mario Wittkopf, Verein Greifswalder Innenstadt

 Auf keiner anderen Straße in Greifswald tummeln sich so vie- le Menschen wie auf dem Schuhhagen. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! KIRCHEN & KLÖSTER 21

 Kloster Zarrentin

Einführung

Innenstadt- sanierung

Kirchen und Klöster Das Backsteinrot der Kirchen und Klöster in Mecklenburg-Vorpommern ist im Blau des Wassers, im Grün der Wiesen und im Gelb der Rapsfelder nicht zu übersehen. Die Kirchtürme und die Klöster ragen über Städte und bilden aus der Ferne eine Marktplätze wundervolle Silhouette. Sie sind es auch, die dem Nordosten einen eigenen Lieb- reiz vermitteln. Am Wasser Die Kirchen als weithin sichtbare Zeichen einstiger geistlicher Macht und die Klös- ter als Orte geistigen und geistlichen Lebens und als Zentren von Landwirtschaft, Private Handwerk, Forschung und Lehre ziehen heute tausende Einheimische und Gäste Modernisierung an. Sie sind zu Besuchermagneten geworden. Ihr Backsteinrot ist ihr gemeinsa- mes Merkmal, aber ihre Nutzung kann unterschiedlicher nicht sein. Mal sind sie Stadtumbau Museen, mal Bibliotheken, mal Veranstaltungsorte und mal Konzertsäle. Ost

Soziale Architektonisches Juwel im Nordosten Stadt Die Klosteranlage in Bad Doberan gilt als eine der am vollstän- digsten erhaltenen Zisterzienserklosteranlagen Norddeutsch- Denkmal schutz lands. Jährlich besuchen mehr als 170.000 Menschen aus der ganzen Welt die Anlage. Bis weit ins 16. Jahrhundert hinein gehörte sie zu den bedeutendsten Klöstern im Norden Europas. Umgeben ist die Klosteranlage von einer vollständig erhaltenen Urlaub Mauer. Sie ist ein geschichtliches und architektonisches Juwel in Mecklenburg-Vorpommern. Und auch wenn hier heute nicht mehr Mönch und Abt das Sagen haben – ein Hauch Kirchen- geschichte umweht die Klosteranlage immer noch. Dies ist ein Museen gutes Beispiel für lebendige Geschichte. Kindertages- stätten und Schulen

Horizonte Kloster am Schaalsee – ein beliebtes kulturelles Zentrum Das imposante Kloster in Zarrentin lädt ein: Leseratten in die Zukunft Biblio thek, kulturell Interessierte in das Refektorium und in den Städtebau- Kreuzgang und alle Bürger in die Stadt- und Amtsverwaltung im förderung Obergeschoss. Bei der Sanierung galt es, möglichst viele archä- ologische, bauhistorische, denkmalpflegerische und restaura- Gespräch torische Befunde freizulegen, zu sichern und zu dokumentie- mit dem ren. Außerdem sollte das Gebäude nachhaltig genutzt werden. Minister Durch das große Engagement aller Beteiligten ist dieses Zusam- menspiel in dem 1246 gegründeten Kloster hervorragend gelun- gen. Das Kloster am Schaalsee hat sich zu einem beliebten kultu- rellen Zentrum mit überregionaler Ausstrahlung entwickelt.

Ausgezeichnete Kirche von nationaler Bedeutung Gadebusch ist eine Stadt, die stolz auf ihr Stadtbild sein kann. Und das nicht zuletzt wegen der Kirche St. Jakob und St. Diony- sius – eine der ältesten romanischen Stadtkirchen Norddeutsch- lands und auch der älteste erhaltene Sakralbau Mecklenburgs. Dass dieser Bau zu den bedeutendsten Kirchen Norddeutsch- lands zählt, haben die Gadebuscher schwarz auf weiß. 2005 wurde St. Jakob und St. Dionysius als Denkmal von nationa- ler Bedeutung eingestuft. Wer sieht, wie mit Hilfe der Sanie- rungsarbeiten die Kirche mit Triumphbogen, Südportal, den schmücken den Säulen und mittelalterlichen Ornamenten in neuem Glanz erstrahlt, kann nur sagen: Diese Auszeichnung ist absolut berechtigt.

Das ganze Jahr ein weihnachtliches Gefühl Güstrow. Eine wechselvolle Geschichte nimmt ein außerge- wöhnliches Ende. Aber von vorn: Die um 1300 errichtete Heilig- geistkirche war ursprünglich ein Spitalbau zur Versorgung von Armen und Alten. Später stand der zweitälteste Sakralbau Güstrows über Jahr- zehnte leer. Da brachte die Hamburgerin Mechthild Ringguth wieder Leben in die Kirche. Sie suchte eine Heimstatt für ihre in aller Welt zusammengetragene Sammlung von rund 400 Weih- nachtskrippen. Nach umfangreicher Sanierung und einem Umbau der Heiliggeistkirche, die übrigens heute auch ein Teil der Europäischen Route der Backsteingotik ist, wurde Ende 2007 Norddeutschlands erstes Krippen museum in Güstrow eröffnet. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! KIRCHEN & KLÖSTER 21 Alte Mauern, neues Leben Wismars Kirchen geben Impulse für die Entwicklung der Innenstadt

Heute sind die Wismarer Bürger unglaublich stolz auf St. Georgen. Die Kirche ist wieder ein Schmuckstück in der Wismarer Altstadt.

Einführung

Innenstadt- sanierung

Kirchen und Klöster

Marktplätze

Am Wasser

Private Modernisierung Schon aus der Ferne zeigen Sie sich. St. Georgen mit dem von Türmen flankierten Giebel, St. Nikolai mit dem hoch aufstrebenden Mittelschiff Stadtumbau und St. Marien, deren Turm scheinbar die Wolken berührt. Wer auf Wis- Ost mar zufährt, sieht zuerst die drei großen Kirchen. Sie waren einst Aus- druck des stolzen Selbstbewusstseins Wismarer Bürger. Soziale Heute stehen sie auch für den Wiederaufbau und die Sanierung der Stadt Altstadt, die seit 2002 als UNESCO-Weltkulturerbe viele Touristen aus aller Welt anzieht. Der Wiederaufbau der Georgenkirche ist eine Denkmal schutz Dr. Rosemarie Wilcken, Erfolgs geschichte, an der neben der Deutschen Stiftung Denkmal- Vorsitzende Deutsche schutz zahlreiche Förderer mitgeschrieben haben. Die Stiftung unter- Stiftung Denkmalschutz Urlaub und ehemalige Wisma- stützte das Jahrhundertprojekt mit 45 Millionen Euro. Auch aus der rer Bürgermeisterin. Städtebauförderung flossen erhebliche Mittel in den Aufbau. Seit der Der Wiederaufbau von St. Georgen wurde zur Wiedereröffnung kommen die Gäste in Scharen: 2009 zählte St. Geor- Museen Herzensangelegenheit. gen 180.000 Besucher.

Kindertages- stätten und Schulen aDiese Kirche ist von Wismarer Bürgern Horizonte erbaut worden. Deshalb ist es für mich selbstverständ lich, Zukunft dass Wismarer Bürger auch den Wieder- Städtebau- förderung aufbau unterstützen.“ Gespräch Ines Raum, seit sechs Jahren Vorsitzende des Aufbauvereins mit dem von St. Georgen, erhält vom Vorsitzenden des Förderkreises Minister St. Georgen zu Wismar e.V., Carl-Christian Wahr mann, eine Spende über 1.000 Euro. Mitglieder des Förderkreises beteiligen sich damit an der „Stühleaktion“ des Aufbau vereins.

 Besucher können in Wismar für zehn Euro ihren persönlichen Backstein kaufen und beschriften. Der Stein wird anschließend in der Kirche ver baut.

7 Ein weiteres markantes Wahrzeichen der Hansestadt ist die spätgotische St.-Nikolai- Kirche, die einst die Kirche der Seefahrer und Fischer war. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! MARKTPLÄTZE 21

 Marktplatz Ribnitz-Damgarten

Einführung

Innenstadt- sanierung p Kirchen und Klöster Anziehungspunkte für Jung und Alt – das sind die Marktplätze in den Städten. Als Mittelpunkt prägen sie das Ortsbild und bieten eine lebendige und zugleich gemütliche Atmosphäre zum Schlendern oder Kaffeetrinken. Meist gehen vom Marktplätze Marktplatz Flaniermeilen, Einkaufsstraßen oder kleinere Gassen ab, die den Charme der Stadt widerspiegeln. Auch die meist gut erhaltenen Häuser, die den Platz säu- Am Wasser men, spiegeln den reprä sentativen Charakter des Stadtmittelpunktes wider. Egal wie groß – Marktplätze versprühen immer ein besonderes und weltstädti- Private sches Flair. Oftmals mit einem Brunnen versehen, kommen Marktplätze auch bei Modernisierung den kleinen Einwohnern und Gästen gut an. Bänke laden eher Erwachsene zum Genießen und Entspannen ein. Stadtumbau Ost Gleich drei Plätze haben sich herausgeputzt Soziale Röbel. Die Stadt an der Müritz hat gleich drei zentrale Flächen Stadt zu bieten – und alle drei wunderbar herausgeputzt. Sowohl Kirchplatz als auch Pferdemarkt sind neu hergerichtet worden – Denkmal schutz und auch der Marktplatz strahlt in neuem Licht. Die Inbetriebnahme des Brunnens war die letzte Maßnahme der Gesamtsanierung von Kirchplatz, Marktplatz und Pferde- markt. Durch die Neugestaltung kommen nicht nur das Rathaus Urlaub und die Kirche viel besser zur Geltung – das gesamte Stadtzent- rum ist aufgewertet und bei Besuchern und Einheimischen sehr beliebt. Museen

Kindertages- stätten und Schulen Leuchtender Stern in Neustrelitz Horizonte Neustrelitz. Im Jahr 2004 wurde der Marktplatz in Neustrelitz saniert und neu gestaltet. Er ist das Zentrum des 1733 angeleg- ten Straßensystems: es sind acht Achsen, die sternförmig zum Zukunft Markt führen. Städtebau- Durch die Umgestaltung kommt die städtebauliche Idee des förderung „Stern“ wieder stärker zur Geltung. Dem historischen Erbe der Gespräch herzoglichen Residenzstadt wurde Modernes hinzugefügt. mit dem Doch nicht nur das: Auch die bis ins Detail hervorragend sanier- Minister ten klassizistischen Gebäude, die den Platz und die Straßen säu- men, stechen dem Besucher ins Auge und bilden mit dem Platz ein harmonisches Ganzes aus Barock, Klassizismus und Jugend- stil.

Bernsteinfischer auf dem Markt Ribnitz-Damgarten. Auf dem Marktplatz in Ribnitz-Damgarten spielt sich etwas ganz Außergewöhnliches ab: Ein Bernsteinfi- scher mit seiner Familie sucht nach dem edlen gelben Schmuck- stein. Was so echt wirkt, ist in einem Brunnen mit mannshohen Bronzefiguren dargestellt und erfreut immer wieder die Besu- cher und Bewohner der Stadt. Der Brunnen „Bernsteinfischer“ ist eingebettet in den neu gestalteten Marktplatz. Zusammen mit dem Kirchumfeld und dem Brunnen war die Erneuerung des Marktes eine der anspruchsvollsten Projekte der Stadtsanierung in Ribnitz-Damgarten.

Erntedankfest, Weihnachts- und Lämmermarkt Usedom. Wer in Usedom auf der gleichnamigen Insel genug von Strand und Meer hat, der geht am besten auf den histori- schen Marktplatz der Stadt. Durch seine Neugestaltung kom- men prägende Gebäude, wie die Marienkirche oder das Rathaus viel besser zur Geltung. Im Zuge der Sanierung wurde die Fläche vor dem Rathaus ent- schieden vergrößert. Damit bietet Usedom noch mehr Platz für Begegnungen und Veranstaltungen. Dieses Ziel ist opti- mal erreicht worden, denn jährlich finden auf dem historischen Markt platz Erntedankfest, Weihnachts- und Lämmermarkt und viele andere Veranstaltungen statt. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! MARKTPLÄTZE 21 Rostocks schöner Mittelpunkt Auf dem Neuen Markt pulsiert nach aufwändiger Sanierung wieder das Leben

Einführung

Innenstadt- sanierung Schon im Mittelalter war er das Herz der Stadt und heute pulsiert das Kirchen und Klöster Leben wieder auf dem Neuen Markt.

Marktplätze

Am Wasser Der Neue Markt in der historischen Mittelstadt Private gehört mit dem Alten Markt in der östlichen Modernisierung Altstadt und dem Hopfenmarkt, der heute Universitätsplatz heißt, zu den ältesten Plätzen Stadtumbau Ost der rund 800-jährigen Warnow-Metropole. Seit 1999 ist er nach einem Wettbewerb der Soziale Stadt von renommierten Architekten auch mit Stadt Mitteln aus dem Städtebauförderungspro- gramm neu- und umgestaltet worden. Denkmal schutz Den Alten Markt an der Petrikirche hat die Stadt bereits in den 1990er Jahren wiederbe-  Blick über den Neuen Markt auf den Rostocker Boulevard. Der lebt. Der geschichtsträchtige Platz wurde mit Urlaub neu gestaltete Platz mit seinem Wochenmarkt ist Aus gangs punkt Hilfe von Städtebaufördermitteln erneut in ein für viele Einkaufsbummel und touristische Stadtrundgänge. Schmuckstück verwandelt. Museen Einer, der sich mit den Plätzen bes- Kindertages- tens auskennt, ist Rainer Schwie- stätten ger. Er ist Historiker, aber seit er und Schulen 2005 eine Tourismus-Agentur in Horizonte Rostock eröffnet hat, schlüpft er auch hin und wieder in die Rol- Zukunft le des Nachtwächters. Städtebau- Dass seine Touren für Groß und förderung Klein oft auf dem Neuen Markt Gespräch  mit dem beginnen, ist kein Zufall. Der mit- Von Montag bis Sonnabend laden vor dem Rostocker Rat- Minister telalterliche Platz liegt an zen- haus viele Händler auf den Wochenmarkt ein. Und für Citybesu- cher heißt es: „Wir treffen uns am Brunnen!“ traler und markanter Stelle: Rostocks schöner Mittelpunkt.

3 Am Alten Markt stand vor rund 800 Jahren die „Wiege der Stadt“. Der ge- schichtsträchtige Ort rund um St. Petri wurde saniert, seine Westseite erhielt wieder eine vollständige Bebauung.

7 Mit dem „Brunnen der Lebensfreude“ zählt der Universitäts- platz zu den schöns- ten Orten der Stadt. Zu besonderen An- lässen werden auch noch wie einst Markt- stände aufgebaut. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! AM WASSER 21

 Seebrückenvorplatz Kühlungsborn

Einführung

Innenstadt- sanierung gp Kirchen und Klöster Typisch für die Siedlungsstruktur in Mecklenburg-Vorpommern ist die Lage am Wasser. Ob Ostsee, Binnenseen oder Wasserläufe – die dort gelegenen Städte bie- ten dieser Wassernähe ein unglaubliches Potenzial. Marktplätze Anbindungen der historischen Innenstädte an den Hafen oder an die Wasserkante spielen für Wohnortwahl, Urlaubsziel oder für gewerbliche Ansiedlungen, mariti- Am Wasser men Handel oder Gastronomie eine immer größere Rolle. Besonders Wohnungen am Wasser werden immer mehr nachgefragt. Und auch Wassertouristen zieht es Private verstärkt in die Stadthäfen und dann weiter in die Innenstadt. Modernisierung Aus Sitzmöbelfabrik wird Hafen mit Bänken Stadtumbau Malchow. Wo einst in einer Sitzmöbelfabrik hart gearbeitet und Ost produziert wurde, befindet sich heute eine der schönsten Hafen- anlagen in der Mecklenburgischen Seenplatte. Nachdem die Soziale Fabrik zurück gebaut wurde, diente die Fläche lange als unbefes- Stadt tigter Parkplatz. Mitte der 1990er Jahre wurden die ersten Auf- wertungen am Hafen in Angriff genommen: zunächst der Dreh- brückenplatz und der Anleger der Fahrgastschifffahrt, dann der Denkmal schutz Hafen, der schließlich ein attraktiver Freizeit- und Tourismus ort geworden ist.

Urlaub

Museen

Kindertages- Ein Balkon zum Meer stätten Sassnitz hat sich etwas Großes vorgenommen. Die Stadt will die und Schulen besonderen natürlichen und städtebaulichen Ressourcen nut- zen, um eine der interessantesten und attraktivsten Städte für Horizonte Einwohner und Touristen an der deutschen Ostseeküste zu wer- den. Große Impulse hat die neue Fußgängerbrücke „Balkon zum Meer“ gegeben. Sie verbindet die Altstadt mit dem Stadthafen. Zukunft Das außergewöhnliche Bauwerk und die Neugestaltung im Städtebau- Stadthafen stärken die Wirtschaftskraft und ziehen private Inves- förderung toren an, die vom Potenzial des Stadthafens begeistert sind. Gespräch mit dem Minister

Am Amazonas des Nordens Loitz liegt an der Peene, die liebevoll „Amazonas des Nordens“ genannt wird. Die Lage ist eine Chance für die vorpommersche Kleinstadt, denn dadurch entwickelt sie sich als Stadt am Wasser mit einem spannenden Kontrast zwischen der Stadt selbst und der sie umgebenden einzigartigen reizvollen Landschaft. Durch den Hafen gewinnt Loitz. Die ehemals industriell ausgerichtete Nutzung wird nun durch Naherholung und Tourismus ersetzt. Der Hafen und die neue Sportbootmarina können aus städte- baulicher, wirtschaftlicher und kultureller Sicht für die Stadt und die gesamte Region nicht hoch genug geschätzt werden.

Nah am Wasser gebaut In Barth hat sich seit der Wende eine Menge getan. Die Stadt an der Vorpommerschen Boddenküste zieht jährlich viele Touristen an. Das hat sich Barth auch verdient, denn seit 1991 entwickelte die Stadt zielstrebig Strategien, damit Altstadt und Wasser noch näher zusammenrücken. Der neu gestaltete Hafenplatz und die sanierte historische Altstadt harmonieren so gut, dass Gäste gern im Zentrum sowie auf der Promenade spazieren gehen. Das Ensemble der Altstadtkulisse und des Hafens erlaubt weitere Entwicklungsmöglichkeiten für die Stadt. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! AM WASSER 21 „Küss‘ mich wach!“ Schwerins ungeliebte Werderstraße verwandelte sich nach Sanierung in begehrte Wohngegend

Einführung

Innenstadt- sanierung

Kirchen und Klöster „Letztlich hat die Bundesgartenschau 2009 Marktplätze das ganze Projekt befördert.“ Andreas Thiele, Amt für Stadtentwicklung Schwerin Am Wasser

Private Noch vor fünf Jahren galt die Schweriner Werder- „Die Fußgänger- Modernisierung straße als äußerst unattraktiv. Die bevorstehende wege sind jetzt Bundesgartenschau 2009 brachte schließlich das deutlich breiter Stadtumbau Projekt Werderstraße ins Rollen. „Allen war klar, und auch für Ost dass die Haupteingangsstraße zur Gartenschau Fahrradfahrer nicht so aussehen kann“, erinnert sich Stadtplaner Soziale benutzbar. Stadt Andreas Thiele. Im Jahr 2007/08 startete der Um- bau. Gleichzeitig wurden mit Hilfe kreativer Pla- Durch Park- taschen und Denkmal schutz kate wie „Ich habe eine Schraube locker“, „Ich bin ein Sanierungsfall“ oder „Küss mich wach!“, die Bäume erhielt die Werderstraße städtischen Häuser an den Mann oder die Frau ge- den Charakter einer Wohnstraße.“ Urlaub bracht. Heute wohnen auch junge Familien wie Andreas Thiele, Stadtplaner Jane Kanieser mit ihrem Mann Jens und den drei Kindern hier. Sie haben ihr Herz an ein altes Fach- Museen werkhaus mit einem kleinen Hinterhof verschenkt. Kindertages- Auch die Schwestern Juli und Resi Heintze fühlen stätten sich in der Werderstraße wohl. In ihrem Hostel bie- und Schulen ten sie auch ihren Gästen ein Zuhause am nördli- chen Eingangstor zur schönen Altstadt. Horizonte „Wir wollten gern ein eigenes Fach- Zukunft Städtebau- werkhaus haben. Und wir wollten in förderung der Schelfstadt bleiben. In der Werder- Gespräch straße fanden wir, was wir suchten.“ mit dem Minister Jane Kanieser, Anwohnerin

„Mir ist aufgefallen, dass sich jetzt von der Werderstraße aus so schön aufs Schloss blicken lässt. Für unser Hostel ist das eine Traumlage, super zentral!“

Resi Heintze, Hostelbesitzerin

 Grün und freundlich wirkt die umgestaltete Werderstraße heute STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! PRIVATE MODERNISIERUNG 21

 Münzstraße, Schwerin

Einführung

Innenstadt- sanierung

Kirchen und Klöster Erschreckend viele historische Gebäude in den Innenstädten standen nach 1990 vor dem Zusammenbruch. Aber dann taten viele fleißige Hände ihr Werk. Mit viel Liebe zum Detail wurden sie saniert und umgebaut. Viele private Hauseigentümer Marktplätze haben sich mit unglaublichem Engagement beteiligt und Geld, Zeit und Energie geopfert. Das hat sich gelohnt. Am Wasser Entstanden sind sehenswerte Häuser, die aus dem Dornröschenschlaf wach ge- küsst worden sind und sich heute optimal in das Stadtbild einfügen und attrakti- Private ven Wohn- und Arbeitsraum bieten. Durch private Initiativen konnten auch etliche Modernisierung Baulücken in den Innenstädten geschlossen werden. Damit bilden die privaten Modernisierungen das Kernstück der Stadterneuerung. Stadtumbau Ost Historische Post wird moderne Arztpraxis Soziale Gnoien. Die Friedensstraße 33 ist den Bürgern in Gnoien noch Stadt gut als historisches Postgebäude in Erinnerung. Auf dem Hof befand sich eine Umschaltstelle. Die Gebäude im Herzen der Stadt konnten an eine private Denkmal schutz Investorin verkauft werden. Sie hat sowohl die alte Post als auch das Nebengebäude auf dem Hof unter denkmalpflegeri- schen Gesichtspunkten saniert und zu einer Arztpraxis, einer Physiotherapie sowie zu Wohnungen umgebaut. Auch der Urlaub Innenhof ist mit kreativen Ideen liebevoll gestaltet und aufge- wertet worden.

Museen

Kindertages- stätten und Schulen

Horizonte

Zukunft Wohnen im Bahnhof Städtebau- förderung Warin. Ein bisschen erinnert das dunkelrote Gebäude in der Straße am Bahnhof 1-3 noch an ein Bahnhofsgebäude. Es zeich- Gespräch net sich heute noch durch die typische historische Bauweise für mit dem Bahnhofsgebäude aus. Minister Und noch heute ziert das Markenzeichen Ortsschild das große Haus. Das Einzeldenkmal beherbergt nach einer umfassenden privaten Sanierung in den Jahren 2005 und 2006 drei Wohnun- gen.

Wohnen in einer Scheune Laage. Das ist mal etwas anderes, sagten sich drei Familien aus Laage. Das Scheunenviertel in Laage aus dem 19. Jahrhundert stellt heute in seiner Größe und Geschlossenheit ein herausra- gendes Zeugnis des Ackerbürgerstandes in mecklenburgischen Kleinstädten dar. Von ursprünglich 34 Scheunen sind noch 27 erhalten. Mitte der 1990er Jahre wurde die erste Scheune modernisiert und zu einem Wohnhaus umgebaut. Weitere zwei Scheunen wurden später umgebaut und sind ebenfalls bewohnt. Auf der Grundlage eines Gestaltungskonzeptes sollen schrittweise alle Scheunen umgebaut werden.

Schmuckstück in der Kirchenstraße Goldberg. Als Schmuckstück hat sich das ehemalige Wohn- haus eines Lederfabrikanten in der Goldberger Kirchenstraße entpuppt. In dem zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Jugend- stil errichteten Gebäude finden sich Stuckarbeiten, verzierte Türen und Fußböden sowie ein historisches Treppenhaus. Reich verziert ist auch die Fassade des denkmal geschützten Hau- ses. Zu schade, hätte man es verfallen lassen. Und so wurde das Gebäude aufwändig saniert und für fünf Wohnungen herge- richtet. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! PRIVATE MODERNISIERUNG 21 Alte Fachwerkhäuser wurden zu Perlenkette Sternberg setzt bei der Sanierung der Altstadt auf eine öffentlich-private Partner schaft – mit Erfolg!

Einführung

Innenstadt- sanierung „Die Stadt war nicht in der Lage, die Kirchen Sanierungsmaßnahmen an den städtischen und Klöster Fachwerkhäusern aus eigener Kraft zu stemmen. Vielfältige Versuche, die Häuser zu Marktplätze privatisieren, führten nicht zum Erfolg.“ Bürgermeister Jochen Quandt Am Wasser „Lass uns in die Stadt ziehen Günter!“ Mit diesen Worten  Wie aus dem Ei gepellt sieht Sternbergs Zen- Private trum aus. Bürgermeister Jochen Quandt (links) versuchte Monika Rädelstorff ihren Mann zu überreden, und Unternehmer Norbert Rethmann sind froh Modernisierung vom Dorf nach Sternberg zu ziehen. Mit Erfolg. über das Erreichte. Die öffentlich-private Partner- Seit vier Jahren wohnt das Ehepaar in einem der frisch sa- schaft in Form der Sternberg Immobilien GmbH & Co. KG trägt Früchte. Stadtumbau nierten Fachwerkhäuser mitten in der Innenstadt. Genau- Ost so, wie viele andere Zugezogene auch. Dass ihre Häuser Soziale sich heute wie eine bunte Perlenkette durch die vor kur- Stadt zem noch graue, verfallene Altstadt ziehen, ist einer er- folgreichen öffentlich-privaten Partnerschaft zu verdan- Denkmal schutz ken. Mit der Bildung der Sternberg Immobilien GmbH & Co. KG im Jahr 2003 startete die öffentlich-private Partner- schaft. In den letzten Jahren konnte die Sternberg Immo- Urlaub bilien GmbH & Co. KG insgesamt 22 historische Häuser sa-

nieren. In 2011 sollen sieben weitere Gebäude folgen. Museen

Kindertages- stätten und Schulen

Horizonte

Zukunft Städtebau- förderung Gespräch mit dem „ Es ging darum, die historische Substanz der teils aus „Wir genießen es, den Minister dem 17. Jahrhundert stammenden alten Gebäude Einkaufsmarkt, die Apotheke soweit wie möglich zu erhalten und sie gleichzeitig und Physiotherapie gleich für zeitgemäßes Wohnen umzugestalten.“ um die Ecke zu haben.“ Bürgermeister Jochen Quandt (rechts) Mieterin Monika Rädelstorff

 Höchste Eisenbahn: So heruntergekommen wie dieses Haus  Nach der Sanierung erstrahlt dieses alte Fachwerkhaus in der in der Luckower Straße sahen fast alle alten Fachwerkhäuser Luckower Straße wieder im neuen Glanz. rund ums Rathaus aus, bevor die Sternberg Immobilien Verwal- tungsgesellschaft sie sanierte.

 Auch die Hofseite der Pastiner Straße 39 bot ein tristes Bild.  Viel Platz für die Einwohner bietet der Innenhof nach der Neu- gestaltung. Auch die Häuser selbst sind viel attraktiver geworden. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! STADTUMBAU OST 21

 „Ahornhof“, Rostock Groß Klein

Einführung

Innenstadt- sanierung

Kirchen und Klöster Der Stadtumbau Ost mit den Programmteilen Rückbau und Aufwertung bietet die einmalige Chance, die demografische Entwicklung aktiv zu gestalten. Rück- läufige Bevölkerungszahlen bedeuten zwar weniger, aber dafür qualitativ besse- Marktplätze ren Wohnraum. Daher wurden in den vergangenen Jahren Wohn blöcke aus den zu DDR-Zeiten Am Wasser entstandenen Plattenbaugebieten abgetragen. Je nach der demografischen und städtebaulichen Situation war auch manchmal nur der Rückbau einzelner Ge- Private schosse ausreichend. Entstanden sind neue Wohn typen, beispielsweise für Sing- Modernisierung les oder ältere Menschen.

Stadtumbau Parchims Grüne Mitte im Land der Mitte Ost Parchim. Das war ein Erfolg für die Kleinstadt an der Elde: Im Jahr 2010 wurde das Parchimer Stadtumbauprojekt „Grüne Soziale Mitte” unter dem Motto „Großwohnsiedlungen im Wandel“ auf Stadt der EXPO in Shanghai gezeigt. Als gelungenes Beispiel für eine Wohnumfeldverbesserung war Denkmal schutz Parchim neben Berlin und Dessau im Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung zu sehen. Durch den Rückbau einiger Wohnblö- cke ist in der Weststadt eine parkähnliche Anlage mit Bäumen, Sträuchern und Wiesen entstanden. Ganz nach dem Motto: Grün Urlaub statt eintönig.

Museen

Kindertages- stätten Rückbau eröffnet Chancen für mehr Grün und Schulen Pasewalk. Ein Drittel der Einwohner Pasewalks wohnt in der 60 Hektar großen Oststadt. Hier dominieren Plattenbauten aus den Horizonte 1960er bis 1980er Jahren. Nach der Wende standen immer mehr Wohnungen leer, viele Einwohner zogen von der Oststadt auf die grüne Wiese an den Stadtrand. Zukunft Doch grüner wurde es auch bald in der Oststadt. Mit 183 Woh- Städtebau- nungen wurden doppelt so viele zurück gebaut wie in allen förderung anderen Stadtteilen zusammen. Das eröffnete Chancen für Gespräch mehr Grün: Freiflächen mit Bepflanzungen und Kinderspielplät- mit dem zen sind entstanden. In der Herderstraße wurden 2009 erstmals Minister auch einzelne Geschosse zurückgebaut.

Großes Spielparadies für die Kleinen Anklam. Schaukeln, rutschen, klettern: Im Anklamer Wohn- gebiet Südstadt ist ein Spiel- und Freizeitpark entstanden. Als idea le Fläche zum Austoben und Johlen erwies sich das Gelände der ehemaligen Südstadtschule. Durch die Nähe zu den Wohnhäusern, das vorhandende Spiel- feld und die vielen Bäume waren gute Voraussetzungen für den Spiel- und Freizeitpark gegeben. Mit dem drei Meter hohen Kunststoffhügel, den Sportanlagen und dem umfangreichen Spielangebot hat sich die Anlage zu einem beliebten Aufent- haltsort für alle Altersklassen entwickelt.

Eine Brache sinnvoll nutzen Malchin. Getreu dem städtischen Leitbild „Zurück zu neuem Glanz“ wird das seit 65 Jahren brachliegende Nord- und Süd- quartier der nördlichen Altstadt grundlegend umgestaltet. Mit Hilfe des Programmteils Stadtumbau Ost ist beabsichtigt, hier neue Wohn- und Gewerbeangebote in unmittelbarer Nähe der Innenstadt zu schaffen. Der Startschuss für dieses umfangreiche Projekt soll im Jahr 2011 mit dem Bau einer Seniorenwohnanlage in der Schulte- tusstraße erfol gen. Der Neubebauung, die in mehreren Bau- abschnitten erfolgt, haben sich vor allem ortsansässige Investo- ren verschrieben. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! STADTUMBAU OST 21 Städte ändern ihr Gesicht Eggesin, Torgelow und Ueckermünde meistern Herausforderungen – manchmal auch gemeinsam

 Blick auf den neu gebauten Rathauskomplex und die Christuskirche in Torgelow

Einführung

Innenstadt- sanierung

Kirchen Gemeinsam wollen Eggesin, und Klöster Torgelow und Ueckermünde ihre Stadtzentren zu beliebten Wohn- Marktplätze und Urlaubsorten entwickeln. Dabei soll das Regionale Entwicklungskonzept U.T.E. helfen. Am Wasser

Private Die Einwohnerzahl in den Städten Eggesin, Tor- Modernisierung gelow und Ueckermünde sinkt. Eggesin verlor „Es war richtig, die Neubaublöcke mit dem fast vollständigen Bundeswehrabzug zu kaufen. Anderenfalls wäre Stadtumbau seinen wichtigsten Wirtschaftsfaktor: Ganze Eggesin heute eine Ruinenstadt.“ Ost Wohnblöcke standen plötzlich leer. Doch die Stadt stellte sich dem Problem und nutzte den Dennis Gutgesell, stell vertre tender Soziale Landrat von Uecker-Randow Stadt Stadtumbau als Chance. Auch Torgelow und Ueckermünde haben in

Denkmal schutz den zurückliegenden Jahren ihr Gesicht verän- dert. Ueckermünde lockt mit der schmucken Altstadt viele Touristen, in Torgelow entstand Urlaub ein völlig neues Zentrum. Die Zusammenarbeit aller drei Städte hilft, Herausforderungen noch besser zu meistern Museen und davon gemeinsam zu profitieren – zum Kindertages- Beispiel im Tourismus. stätten und Schulen „Wir haben festgestellt, dass wir gleiche „Alles ist sehr schön geworden. Horizonte oder ähnliche Probleme haben. Sogar aus Sachsen sind Leute nach Und dass es sich lohnen kann, Eggesin gekommen und haben sich Zukunft Aufgaben gemeinsam anzupacken.“ unsere Neubau gebiete angeschaut.“ Städtebau- Dietmar Jesse, Bürgermeister von Eggesin Herbert Schrötter, Mieter förderung Gespräch mit dem Minister

 Dietmar Jesse (links), Bürgermeister von Eggesin, Heidi Micha elis,  Das Kunstwerk „U.T.E.“ vor dem Rathaus in Eggesin Bürgermeisterin von Ueckermünde und Ralf Gottschalk, Bürgermeister besteht aus drei unterschiedlich hohen Holzstelen und von Torgelow, im Gespräch. symbolisiert die Zusammenarbeit der drei Städte.

 Ueckermünde ist ein Schmuckkästchen: Zahlreiche unter Denkmalschutz stehende Gebäude reihen sich zu attraktiven Straßen- zügen; Einheimische und Gäste flanieren gern über den umgestalteten Marktplatz. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! SOZIALE STADT 21

 Sportplatz am Börgerhus, Rostock Groß Klein

Einführung

Innenstadt- sanierung

Kirchen und Klöster Bei der Stadtentwicklung geht es nicht allein ums Bauen, sondern auch um die so- ziale Sicherheit und den sozialen Zusammenhalt der Stadtteilbewohner. Das För- derprogramm „Soziale Stadt“ verfolgt genau dieses Ziel: mehr Lebensqualität für Marktplätze alle. Das Programm leistet einen Beitrag in den Stadtteilen, in denen sich soziale Herausforderungen konzentrieren und gibt Hilfestellungen. Es stärkt die Gemein- Am Wasser schaft und damit das ganze Quartier. Dadurch werden vor Ort gute Voraussetzun- gen geschaffen, sozial benachteiligte Gebiete zu lebendigen attraktiven Stadttei- Private len zu machen. Modernisierung Investiert wird in Mecklenburg-Vorpommern besonders in Kindertageseinrichtun- gen, Schulen und Stadtteilzentren, in Spielplätze, Skaterbahnen und Grünflächen Stadtumbau sowie in lokale Projekte, die den Zusammenhalt im Gebiet fördern. Ost

Soziale Ein gutes Rezept zum Wohlfühlen Stadt Wismar. Man nehme: eine schmuck verzierte Fassade, Reste einer großzügigen historischen Treppenanlage, Wand- und Denkmal schutz Deckenbemalung aus klassizistischer Zeit und neue Fenster, Innentüren, Decken sowie einen Fahrstuhl. Fertig ist die gesunde Mischung aus Historischem und Neuem. Und fertig ist ein Haus der Begegnung. In dem denkmalgeschützten einstigen Kauf- Urlaub mannshaus aus dem 17. Jahrhundert sind nach der Sanierung hervorragende Bedingungen für die Betreuung von Menschen mit psychischen Behinderungen entstanden. Der Verein „Das Boot“ bietet in diesem schmucken Gebäude Museen neben der Betreuung auch eine offene Begegnungsstätte, im großen Foyer können öffentliche Veranstaltungen, Ausstellun- Kindertages- gen, Vorträge und Konzerte stattfinden. stätten und Schulen

Horizonte Zuschauen – Mitmachen – Selbermachen Neubrandenburg. Nach diesem Motto gestalten Menschen im Zukunft Neubrandenburger Reitbahnviertel ihre Freizeit. Hintergrund ist Städtebau- das Modellprojekt „Familienzentrum Nord“. Es will die Einwoh- ner zusammenbringen und sie nach dem Zuschauen zum Mit- förderung machen und Selbermachen aktivieren. Gespräch Apropos Selbermachen: Engagierte Bewohnerinnen und mit dem Bewohner kümmern sich bereits seit 2007 um die Stadtteilzei- Minister tung „3-Viertel-Report“, die in den Neubrandenburger Stadttei- len Nordstadt und Ihlenfelder Vorstadt vierteljährlich erscheint. Interessierte Leser können sich unentgeltlich unter anderem über Projekte des Förderprogramms „Soziale Stadt“ oder über städtebauliche Entwicklungen in ihrem Stadtteil informieren.

Gemeinsam anpacken Stralsund. In den Stadtteilen Grünhufe und Frankenvorstadt wird das Programm „Die Soziale Stadt“ erfolgreich umgesetzt. Viele Projekte wurden bisher gemeinsam in Angriff genommen: Begegnungszentren wurden aufgebaut, Freizeitanlagen mit Ska- terpark, Beachvolleyballfeld und Rodelberg errichtet, Turnhallen wurden zur öffentlichen Nutzung saniert und Ak tionen mit Kin- dern und Eltern zur Umgestaltung der Schulhöfe gestartet. Besonders beliebt ist das Nachbarschaftszentrum in der Auf- erstehungskirche in Grünhufe. Hier können Eltern, Kinder und Jugendliche in nachbarschaftlicher Gemeinschaft Beratungsleis- tungen entgegennehmen, ihre Freizeit gestalten oder auch den „Umsonstladen“ nutzen.

Mit Großen und Klein querfeldein Schwerin. Querfeldein arbeitet der QUERFELDverEIN in der Schweriner Feldstadt. Seine Arbeit reicht von A wie Advents- lagerfeuer über eine Stadtteilzeitung, Stadtteilfeste, Tage der offenen Höfe und Trödelmarkt, Puppentheater, Spiel- und Informationsnachmittage bis Z wie Zusammenarbeit mit den verschiedenen Institutionen des Stadtteils. Der 2006 gegründete Verein löste das 2001 beauftragte Quar- tiersmanagement ab und ist ein erster Schritt, selbsttragende Strukturen aufzubauen und den sozialen Zusammenhalt unab- hängig zu gestalten. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! SOZIALE STADT 21 Erst jeder allein – jetzt alle zusammen Im Börgerhus von Rostock Groß Klein treffen sich Groß und Klein

Einführung Das Börgerhus in Rostock Groß Klein bietet sowohl Raum für Bürgerveranstaltungen Innenstadt- sanierung als auch für überregionale Tagungen und Workshops. Kirchen und Klöster

Marktplätze

Am Wasser

Private Modernisierung

Stadtumbau Das Börgerhus in Rostock Groß Klein ist ein be- Ost liebtes Stadtteil- und Begegnungszentrum. Es entstand 2005 aus einer Schule, die nicht mehr Sich begegnen, sich Soziale „ gebraucht wurde, weil immer mehr Familien das Stadt gebraucht fühlen – und das Viertel verließen. über Altersgrenzen hinweg, Um dem Trend entgegen zu wirken, haben Bund Denkmal schutz genau das ist Sinn und und Länder 1999 das Programm „Die Soziale

Zweck des Börgerhuses.“ Stadt“ aufgelegt. Seitdem sind auch Fördermit- Urlaub Lars Müller, Sozialpädagoge und tel in die Neugestaltung von Straßen, Grünanla- Leiter des Hauses, dessen Trägerin gen und Spielplätzen geflossen. Seit 2005 steigt die Arbeiterwohlfahrt ist die Einwohnerzahl wieder. Ende 2010 lag sie bei Museen knapp 13.000. Ähnliche Entwicklungen gibt es auch in den Stadt- Kindertages- teilen Schmarl, Dierkow und Toitenwinkel, die stätten und Schulen ebenfalls vom Förderprogramm profitieren. Die 67-jährige Anita Alm hat viele Freunde im Börger- Horizonte hus gefunden: „Vorher kannten wir uns gar nicht. Erst kam jeder allein. Jetzt kommen wir alle zu- Zukunft sammen“. Auch Philipp kommt fast täglich her. Städtebau- Der Zwölfjährige findet im Ju gend klub genau- förderung so Gesellschaft bei Altersgefährten wie die Rent- Gespräch mit dem nerinnen drüben im Bistro. Minister „Groß Klein ist wieder ein an- sehnlicher Stadtteil geworden. Das liegt auch am Börgerhus.“ Monika Schneider, Quartiersmanagerin

 Das Börgerhus – beliebter Treffpunkt für Groß und Klein. Hier wird ein breites Spek- trum von Senioren-Sport über Kochkurse für Schüler, Fahr- radwerkstatt, Rechtsberatung und Filmabenden bis hin zu multikulturellen Festen gebo- ten.

 Bibliothekarin Antje Klimas leiht nicht nur Bücher aus und gibt Lesetipps für Jung und Alt. Sie lädt auch zu Lesungen, ver- anstaltet mit den Schulen wett- bewerbe und als jährlichen Hö- hepunkt eine ganze Nacht für kleine Leseratten.

 Gehört seit Jahren zum Börgerhus- Programm: Weihnachtsbäckerei für Kinder STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! DENKMALSCHUTZ 21

 Burg Neustadt-Glewe

Einführung

Innenstadt- sanierung

Kirchen und Klöster Viele Städte in Mecklenburg-Vorpommern konnten aus der Zeit der Stadtgrün- dung bis heute ihre Stadtgrundrisse bewahren. Diese historisch gewachsenen Stadtkerne mit ihren denkmalgeschützten Gebäuden und Straßen gilt es zu er- Marktplätze halten und zu schützen. So werden zum einen einzelne erhaltenswerte Gebäude gesichert, zum anderen Am Wasser werden aber auch Gebäudeensembles modernisiert und instand gesetzt. Bei der Sanierung von denkmalgeschützten Objekten kommen überproportional viele Private Handwerker aus dem Baugewerbe oder der Restaurierung zum Einsatz. Dadurch Modernisierung wird auch die örtliche mittelständische Wirtschaft gestärkt.

Stadtumbau Ost Fahrradfreundliche Stadt mit Burg und viel Charme Wesenberg. Als südliches Tor zum Müritz-Nationalpark ist Soziale Wesenberg ein Anziehungspunkt für Touristen geworden. Mit Stadt Ideen wie dem Konzept „Fahrradfreundliche Stadt“ ist die Klein- stadt für Urlauber noch attraktiver geworden. Immerhin füh- ren die Fernradwege Berlin-Kopenhagen und der Mecklenbur- Denkmal schutz ger Seenradweg durch Wesenberg. Da lohnt es sich auf jeden Fall, einmal abzusteigen. Allein schon wegen der Burganlage. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt und nach mehreren Bränden Urlaub mehrfach wieder aufgebaut worden. Sie befindet sich auf einem angelegten Hügel, ist schon von weitem zu erkennen und zieht bestimmt nicht nur Radfahrer an. Museen

Kindertages- stätten und Schulen Fürstlich barocke Stadtanlage in Klein Versailles Ludwigslust. Straßen, die auf das Schloss zulaufen und streng Horizonte geometrisch geplante Wegeführungen: der Grundriss der Stadt Lud- wigslust ist unverkennbar. Die ehemalige Residenzstadt der Meck- Zukunft lenburger Herzöge – auch Klein Versailles genannt – entwickelte Städtebau- sich von einem verträumten kleinen Ort mit Jagdschloss zu einer fürstlichen Stadtanlage mit einem Residenzschloss. förderung Herzog Friedrich der Fromme ließ Baupläne einer barocken Stadt- Gespräch anlage entwickeln. Das Ergebnis macht Ludwigslust für viele Gäste mit dem zu einem „Muss“. Oval angelegte Häuserfronten am Bassin, Wasser- Minister kaskaden und der Schlosspark als größter Landschaftspark in Meck- lenburg-Vorpommern machen den Reiz der Lindenstadt aus.

Kultur genießen und Historisches entdecken Putbus ist mit seinem klassizistischen Stadtkern und dem Landschaftspark der Kulturstandort der Insel Rügen. Mit der Sanierung des Marstalls wird die Idee eines kulturellen Veranstal- tungszentrums neben dem bereits liebevoll restaurierten Thea- ter und Ausstellungsräumen in der Orangerie umgesetzt. Putbus hat seinen Gästen viel zu bieten: Von den Festspielen Mecklen- burg-Vorpommern, Putbus-Festspielen sowie verschiedenen Konzert- und Theaterveranstaltungen bis hin zu Regatten und Schiffsfahrten – Putbus ist ein Veranstaltungs- und Fremdenver- kehrsort von überregionaler Bedeutung. Bewohner und Touris- ten können Kultur genießen, am Circus flanieren und Histori- sches entdecken.

Im Brandstall brennt noch heute die Luft Ferdinandshof. Konzerte, Ausstellungen und Dorffeste – im Brandstall geht es heiß her. Aber erst seit der umfangreichen Modernisierung des gesamten Ensembles „Gut Domäne“. Das Anfang des 18. Jahrhunderts erbaute Gut mit Stallanlagen und Remisehäusern wurde damals als Amtshof sowie als Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude errichtet. Nach der Wende wurde die landwirtschaftliche Nutzung aufge- geben und das Gut Domäne mit der Gutsmauer wurde umfas- send saniert. In dem Gebäude „Alte Feuerwehr“ sind heute eine Bibliothek und eine Jugendfreizeiteinrichtung untergebracht. Und der „Lange Stall“ wurde zum Betreuten Wohnen umgebaut. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! DENKMALSCHUTZ 21 Stadt der vier Tore mit neuem alten Wall Neubrandenburgs sanierte Stadtmauer gefällt Touristen und Einheimischen

Einführung

Innenstadt- sanierung

Kirchen und Klöster Die berühmten Wiekhäuser Marktplätze in der Wehranlage werden unterschiedlich genutzt – als

Am Wasser Ferienhäuser, Restaurants, Werkstätten oder für Vereinsarbeit. Private Modernisierung Einst sollte sie Feinde abwehren. Heute lockt sie Men- Stadtumbau schen an – und die sind willkommen. Die mittelalter- Ost liche Feldsteinmauer, die Neubrandenburgs Zentrum fast vollständig umschließt, ist längst zum touristi- Soziale Stadt schen Markenzeichen geworden. Den Portalen in der Wehranlage verdankt Neubrandenburg den stolzen  Für Janine Büttner war das besondere Denkmal schutz Beinamen „Stadt der vier Tore“. Ambiente ein Grund, von Berlin nach Neu- Rund zweieinhalb Kilometer ist die bis zu sieben Me- brandenburg zu ziehen. Sie und ihre Mut- ter waren bei einem Besuch so begeistert, ter hohe Umfriedung lang und berühmt auch durch dass sie in zwischen eine Boutique in ei - Urlaub die Wiekhäuser. Die Mauer umgibt ein Wall. 1995 be- nem der Wiekhäuser eröffneten. gannen die Sanierungsarbeiten an der denkmalge- schützten Anlage. Museen Der urwüchsige Wald verwandelte sich allmählich in eine nach historischem Vorbild gestaltete parkähnli- Kindertages- stätten che Anlage. Es entstand ein lichter Hain mit schönen und Schulen Wegen, die den sanierten Stadtkern mit der interna- tional bekannten Konzertkirche und dem neu einge-  Claudia Weigel will aus dem Horizonte Wiekhaus Nr. 53 den Menschen den weihten Markt würdevoll umschließen. Europagedanken nahe bringen. Zukunft Städtebau- förderung „Der Wall sah Anfang der 1990er Jahre schlimm Gespräch aus – düster, zugewachsen mit Büschen mit dem Minister und Bäumen, die den Blick versperrten“, erinnert sich Rita Lüdtke, damalige Leiterin des Grünflächenamtes.

 Der Fangelturm, ein ehemaliger Gefängnisturm,  Das Neue Tor ist eines der vier noch erhaltenen gibt heute, nach umfassender Sanierung, einen wun- historischen Stadttore mit dem auf der städtischen derbaren Ausblick auf die mittelalterlichen Wall- Schauseite angebrachten Adorantinnen. anlagen und die Stadt frei. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! URLAUB 21

 Hochseilgarten Neukloster

Einführung

Innenstadt- sanierung

Kirchen und Klöster Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige für das Land. Dabei spielt der Städtetourismus eine immer gewichtigere Rolle. Die Städte halten für die Urlauber einen guten Mix aus Erlebnis, Erholung, Kunst Marktplätze und Kultur parat. So profitiert Mecklenburg-Vorpommern nicht nur von seiner langen Ostseeküste, sondern auch vom städtebaulich-touristischen Potenzial der Am Wasser Städte am Wasser. Seit Beginn der Stadterneuerung hat das Land großen Wert auf die Gestaltung von Straßen, Plätzen, Wegen, Gassen und Promenaden gelegt. Private Viele Touristen begeistern sich für die großen Backstein kirchen oder Hansebau- Modernisierung ten. Sie orientieren sich an der „Route der Backsteingotik“ und erforschen die Ge- schichte. Aber auch zeitgenössische Architektur ist eine Attrak tion. Stadtumbau Ost Über den Dächern Neuklosters Soziale Neukloster. Die historische Klosteranlage vor Augen, den Natur- Stadt park Sternberger Seenlandschaft im Rücken. Keine Frage, den besten Blick über Natur und Kultur haben kleine und große Klet- terer im Hochseilgarten. Hier finden Ferien- und Klassenfahrten Denkmal schutz buchstäblich ihren Höhepunkt. Und hier liegt ihnen die meck- lenburgische Stadt mit Klostergebäude, Kirchen, historischer Alt- stadt und dem Neuklostersee zu Füßen. Dieses Panorama macht Urlaub selbst die anstrengendste Kletterei lohnenswert.

Museen

Kindertages- stätten und Schulen Einladung an Wasserwanderer und Kulturinteressierte Viele Wasserwanderer entdecken die Kleinstadt Mirow. Nicht Horizonte ohne Grund: Mirows Besucherattraktion ist das Schloss, in dem die historischen Räume wieder hergestellt werden. Und Mirow Zukunft liegt inmitten der Mecklenburgischen Kleinseenplatte am Miro- Städtebau- wer See und ist auf dem Wasserwege von Hamburg und Berlin förderung zu erreichen. Für die wachsende Zahl an Wasserwanderern wurde ein Was- Gespräch serwanderrastplatz mit einer Steganlage geschaffen. Durch die mit dem geschützte Lage bietet der Rastplatz auch bei Sturm Schutz für Minister Paddler und Segler. Diese Anlage ist eine klare Einladung an Gäste, die die Mecklenburger Seenplatte entdecken und sie in vollen Zügen genießen wollen.

Von Schaumschlägern und Küsschen Die Feinschmecker wissen es schon lange: In Grabow sind die leckeren Schaumküsse mit dem Zipfel zu Hause. Seit neuestem wird in der Kleinstadt an der Elde auch öffentlich kräftig Schaum geschlagen. In der im Jahr 2010 eröffneten Schau(m)manufaktur der Grabower Küsschen GmbH dürfen alle Neugierigen die belieb- ten Küsschen nach alten Rezepturen und mit Maschinen von einst selbst herstellen. In dem Fachwerkhaus des 18. Jahrhunderts werden nicht nur Schaumküsse produziert, sondern Interessierte können sich in der Ausstellung „Fachwerkstatt Grabow“ umsehen. So ist aus einem grauen Haus ein Schmuckstück im Herzen der bunten Fachwerk- stadt Grabow geworden.

Charaktervolles Gesicht am Salzhaff Rerik. Surfen, Segeln, Radfahren, Wandern, Baden und Angeln – Rerik ist dafür wie geschaffen: Gäste können hier einen aktiven Urlaub und eine ruhige Entspannung inmitten herrlicher Natur mit Heilklima direkt an der Ostsee erleben. Vom großzügig gestalteten Haffplatz mit Ferien- und Geschäfts- häusern gelangt man über die ebenfalls erneuerte Haffprome- nade bis zum Gelände der Mutter-Kind-Klinik und zum Fami- lienferiendorf. Wer durch Rerik bummelt, sollte auch den neu gestalteten Kurpark und den Aussichtspunkt vom Schmiede- berg nicht auslassen. Insgesamt hat die Stadtsanierung mit dazu geführt, dass die Stadt am Salzhaff ein charaktervolles Gesicht und damit ein ganz eigenes Profil entwickelt hat und staatlich anerkanntes Seebad wurde. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! URLAUB 21 An Stralsund kommt keiner vorbei In der Welterbestadt Stralsund sind Touristen und Einheimische begeistert

 Junge Generation im alten Heilgeistkloster

Einführung

Innenstadt- sanierung

Kirchen „Für die Häuser hier war und Klöster es höchste Zeit, dass die politische Wende kam.“ Marktplätze Wolf Thormeier, der in der Stralsunder Altstadt wohnt.

Am Wasser

Private Mit mehr als 500 Einzeldenkmalen lockt das historische Zentrum Modernisierung von Stralsund, das seit 2002 zusammen mit der Altstadt von Wismar auf der UNESCO-Welterbeliste steht. Das Rathaus gilt Stadtumbau als einer der schönsten Profanbauten der Backsteingotik und Ost viele weitere Gebäude erzählen die Geschichte einer blühenden Hansestadt. Seit 2008 das Ozeaneum seine Türen öffnete, ist auch Soziale Stadt der Stadthafen ans Zentrum herangerückt und zum pulsierenden Treffpunkt geworden. Die Stralsunder lieben ihre Altstadt: Alte Häuser fanden neue Besitzer und wurden mit Liebe zum Detail Denkmal schutz saniert.

Urlaub

Museen

Kindertages- stätten und Schulen

Horizonte

Zukunft Städtebau- förderung a a Gespräch „Heute ist die Altstadt Wenn man sich Einen wirklichen Hype mit dem der einzige Stadtteil, Stralsund nähert haben wir, seit das Minister in dem die Zahl der und die Kirchen sich Ozeaneum hier ist.“ Einwohner steigt.“ erheben, dann muss Sandy Obermann führt seit elf Jahren die Bar „Café Brazil“ am Stadthafen. Swanhild Kluge, Bewohnerin man einfach abbiegen der Stralsunder Altstadt und in die Stadt fahren.“ Wolf Thormeier, Stralsunder

 Die Hansestadt hat ihr Antlitz behalten und verschönert. In der Altstadt erstrahlen Rathaus, alte Giebelhäuser, zum Beispiel das Wulflamhaus am Alten Markt, und viele weitere historische Bauten in neuem Glanz. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! MUSEEN 21

 Fritz-Reuter-Museum Stavenhagen

Einführung

Innenstadt- sanierung

Kirchen und Klöster Ob Gemälde, Fotografien, historische und magische Zeugnisse, Bernsteine oder Fliesen – wer gern Museen besichtigt, der wird in Mecklenburg-Vorpommern auf jeden Fall fündig. Zu den unterschiedlichsten Themen präsentieren die Museen Marktplätze ihre Ausstellungen. Einige haben sich schon zu echten touristischen Rennern ent- wickelt. Man denke an das Bernsteinmuseum in Ribnitz-Damgarten, die Synago- Am Wasser ge in Hagenow oder das Fischlandhaus in Wustrow. Viele Gebäude wurden bereits saniert und einige haben einen Anbau erhalten – Private meist architektonisch sehr anspruchsvoll. Wer mag, kann auch auf den Spuren Modernisierung großer deutscher Schriftsteller in Literaturstätten wandeln. Fritz Reuter, Hans Fal- lada oder Uwe Johnson haben sich vom Nordosten inspirieren lassen. Stadtumbau Ost Bibliothek im Fischlandhaus Soziale In einer der ältesten Straßen in Wustrow findet man auch die Stadt wohl ältesten Häuser des Ortes. Ein besonderes Kleinod befindet sich unter der Hausnummer 38 – hier steht das rund 200 Jahre alte Fischlandhaus. Denkmal schutz In den Jahren 2009 und 2010 wurde das historische Bauernhaus saniert und in seiner ursprünglichen Form wieder hergerichtet. Seitdem beherbergt das unter Denkmalschutz stehende Fisch- Urlaub landhaus die Bibliothek und Ausstellungsräume. Für viele Veran- staltungen und kleinere Konzerte ist das rote Fachwerkhaus zu einer festen Adresse geworden. Museen

Kindertages- stätten und Schulen Magie und Hexerei in Penzlin Penzlin. Was in einer alten Burg so alles gezeigt werden kann! Horizonte Penzlin hat sich da etwas ganz Außergewöhnliches ausgesucht. Hier dürfen die Besucher auf Magie und Hexen gespannt sein. Zukunft Das Museum für Magie und Hexenverfolgung zieht jährlich viele Städtebau- Interessierte an. Burg und Museum sind es in erster Linie, denen förderung die Stadt Penzlin ihren Bekanntheitsgrad über die Landesgren- zen hinaus verdankt. Gespräch Nach umfangreichen Rekonstruktionsarbeiten in den 1990er mit dem Jahren wurde nicht nur das Museum neu gestaltet, sondern die Minister Burg entwickelte sich mit ihrem slawischen Wall, dem Burghof, dem Burggarten sowie den Resten der alten Stadtmauer wieder in eine in sich geschlossene reizvolle Anlage.

Fliesen von gestern für die Meister von morgen Boizenburg. Ob blau, gelb oder rot, ob Blumen, Muster oder Ornamente – in Boizenburg hat seit einiger Zeit ein ganz außer- gewöhnliches Museum seine Pforten geöffnet. Hier werden Flie- sen in allen Farben und Größen gezeigt. „Boizenburger Fliesen – handwerkliche Arbeit in ausgezeichne- ter Qualität mit hohem künstlerischem Anspruch“ heißt diese sehenswerte Ausstellung in einem Handwerkergebäude aus dem 19. Jahrhundert. Sie wird ergänzt von einem Atelier im Dachgeschoss. Hier wird bei Kindern und Jugendlichen das Inte- resse für künstlerische und handwerkliche Fähigkeiten geweckt. Und hier wird vielleicht der Grundstein gelegt für die Meister der Fliesen von morgen.

Einziges vollständiges Synagogenensembles in M-V Hagenow. Aus dem Haupthaus, der Synagoge, dem Wagen- schauer und dem ehemaligen Schulhaus besteht das einzige vollständig erhalten gebliebene Synagogenensemble Mecklen- burg-Vorpommerns in Hagenow. Nicht nur das – es ist ein einmaliges kulturhistorisches Denk- mal, das überregional bekannt ist und zu den letzten Zeugnis- sen jüdischer Gemeindekultur Westmecklenburgs gehört. Als Teil des städtischen Museums ist die Synagoge ein lebendiges Kultur-, Forschungs- und Informationszentrum mit Galerie sowie Tagungs- und Konferenzsaal. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! MUSEEN 21 Ein Museum zum Anfassen Das Literaturhaus Uwe Johnson ist ein guter Grund, in Klütz zu verweilen

Das Literaturhaus soll den Zugang zu Schriftsteller und Werk erleichtern und auch eingefleischten Johnson-Fans

Einführung Interessantes bieten. Innenstadt- sanierung

Kirchen und Klöster

Marktplätze

Am Wasser

Private Modernisierung Klütz, die 3.000-Einwohner-Stadt, ist ein Kleinod im ver- träumten, ländlich geprägten . Stadtumbau Und das hat auch mit dem denkmalgeschützten Ge- Ost treidespeicher zu tun. Heute beherbergt das Gemäuer das Literaturhaus „Uwe Johnson“, das 2010 mit dem Kul- Soziale Stadt tur-Förderpreis Mecklenburg-Vorpommern ausgezeich- net wurde. Dabei drohte dem Speicher ein unwürdiges

Denkmal schutz Schicksal. „Er sollte noch kurz vor dem Mauerfall zum Getränkelager für den Konsum werden“, sagt Werner Pe-  Der Ar chitekt Werner Peters ters, Architekt aus dem nahen Lübeck. „1991 haben wir erkannte das Potenzial, das im Urlaub kurzerhand mit den Sicherungsarbeiten im Speicher be- ge samten Stadt kern steckt. gonnen“, erinnert er sich. Die ersten Gelder aus der Städ- tebauförderung wurden unbürokratisch zur Verfügung Museen gestellt. Kindertages- Der damalige Direktor der Realschule kam auf die Idee, stätten mit einem Literaturhaus das Erbe Uwe Johnsons zu be- und Schulen wahren. „Der Speicher sollte von Anfang an zu einem Treffpunkt entwickelt werden“, sagt Anja-Franziska Schar- Horizonte sich. Sie leitet das Literaturhaus, seit es 2006 erstmals die gläserne Pforte öffnete. Ein Museum zum Anfassen. Das Zukunft Konzept ging auf. 2010 kamen rund 17.000 Gäste.  Anja-Franziska Scharsich: Städtebau- Die Museumschefin hat den förderung Speicher zu einem Treffpunkt Gespräch entwickelt. mit dem Minister „Hier kann und soll der Besucher alles anfassen.“ Mit der Aus stellung wollte Innenarchitektin Christine Rutsch den Zugang zu Johnson erleichtern.

 Das Stockwerk „Johnson“ macht vertraut mit dem vielfältigen Werk des Schriftstellers STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! KINDERTAGESSTÄTTEN & SCHULEN 21

 Kindertagesstätte „Kleine Entdecker“, Greifswald

Einführung

Innenstadt- sanierung g Kirchen und Klöster Kinder und Jugendliche sind ein lebendiger Teil der Städte. Gerade sie brauchen „ihre“ Orte. In Mecklenburg-Vorpommern sind die Gebäude und Freiflächen für Marktplätze Kinder und Jugendliche ganz speziell gestaltet und haben ihr eigenes Gesicht. So wurden in den vergangenen Jahren viele Schulen, Turnhallen, Kindertagesstätten und Jugendtreffs saniert, erweitert und neu gestaltet. Am Wasser Entweder sind sie rund oder ganz bunt – auf jeden Fall treffen sie den Nerv der Kinder und Jugendlichen. Und manchmal freuen sich nicht nur die Jungen – auch Private die ältere Generation profitiert von neu gestalteten Treffpunkten und den Ange- Modernisierung boten.

Stadtumbau Ost Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen Bützow. Seit Beginn war es turbulent in dem Haus am Bützo- Soziale wer Schlossplatz. Genutzt als Gefängnis, Polizei, Arbeitsamt und Stadt Amtsgericht gingen unzählige Menschen dort ein und aus. Auch heute ist es noch aufregend hier: viele wissbegierige Kin- der tummeln sich in der erneuerten Ganztagsschule. Der Altbau Denkmal schutz wurde umgebaut und modernisiert. Damit wurden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Durch die Lage am Schlossplatz wurde einerseits der Stadteingang aufgewertet und die Innen- stadt gestärkt, andererseits wurde die Schule aus einem Platten- Urlaub bau ins Zentrum verlegt.

Museen

Kindertages- stätten und Schulen Neue Kita in der Stadt ohne Watt Das wissen in Grevesmühlen schon die Kleinsten: Solarzel- Horizonte len, Lüftungsschlitze und Lehmwände in ihrer Kita schonen die Umwelt und schützen damit Mensch und Tier. Ihre sanierte und teilweise neu gebaute Kindertagesstätte „Am Zukunft Lustgarten“ steht für ein umweltbewusstes und nachhaltiges Städtebau- Bauen und den ressourcenschonenden Einsatz von Energie und förderung Rohstoffen. Und jeder kann unter dem Motto „Stadt ohne Watt“ Gespräch mitmachen, anregen und dazu lernen – auch Mama und Papa mit dem beim Abholen der kleinen Steppkes. Minister

Campus für alle Generationen Beim Generationszentrum ist der Name Programm: In Ahlbeck entsteht ein Campus, der künftig alle Generationen vereint. Angefangen von einer Kita, über eine Schule, eine Jugendfrei- zeitstätte bis zum Seniorentreff – unterschiedliche Altersgrup- pen treten in Kontakt, sind füreinander da, lernen voneinander und verbringen gemeinsam ihre Zeit. Der Neubau einer Kinder- tagesstätte ist der erste Baustein für das Generationszentrum im Ostseebad.

Runde Sache für kleine Entdecker Greifswald. Der allererste Neubau einer Kindertagesstätte nach der Wende wurde in Greifswald mit Argusaugen verfolgt. Schon beim ersten Spatenstich im November 2009 waren die künfti- gen kleinen Mieter dabei und warteten gespannt, was da wohl kommen möge. Ein Jahr später staunten die Sprösslinge nicht schlecht: entstanden ist ein modernes, oval geformtes und far- benfrohes Kindergartengebäude mit viel Platz für Sport und Spiel. In der Gützkower Straße 42 können die Kleinen in großzü- gigen Gruppenräumen und in einer tollen Spiellandschaft auf dem Hof ihre Energie rauslassen. Jeden Tag eine runde Sache für kleine Entdecker. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! KINDERTAGESSTÄTTEN & SCHULEN 21 Ein lebendiges Schulzentrum mitten in der Stadt Direkt neben dem Güstrower Dom entsteht ein Campus

Einführung

Innenstadt- sanierung

Kirchen und Klöster Das John-Brinckman-Gymnasium Marktplätze in der Güstrower Innenstadt

bringt viele Vorteile für die Am Wasser Schülerinnen und Schüler.

Private Modernisierung Die alte Güstrower Domschule ist mehr als 450 Jahre alt. Die Schüler, die sie bald besuchen werden, sind zwischen 12 und 19: Sie freuen Stadtumbau sich schon, dass mit der Sanierung des historischen Schulhauses das Ost benachbarte John-Brinckman-Gymnasium ein zusätzliches Gebäude bekommt – und endlich mehr Platz. Soziale Stadt Junges Leben im alten Gebäude: Das ist möglich, weil Städtebauför- dermittel auch für Schulen eingesetzt werden können. In der Güstro-

Denkmal schutz wer Altstadt hat diese Entscheidung einen regelrechten Sanierungs- schub ausgelöst – ein Zusatzpunkt für das quirlige Stadtzentrum.

Urlaub

Museen

Kindertages- stätten und Schulen

Horizonte

Zukunft Städtebau- förderung Gespräch aMit den Künsten aVielleicht werden die aViele Eltern arbeiten in mit dem Minister in diesem Haus Schüler erst später der Stadt. Sie schätzen entsteht eine gute merken, an welchem es, wenn sie ihre Kinder Verbindung zwischen wunderbaren Ort sie zur bequem abholen innen und außen.“ Schule gegangen sind.“ können.“ Arne Schuldt, Bürgermeister Helmut Hickisch, Schulleiter Ilona Schurig, Hortleiterin Güstrow

 Das Gebäude der Domschule (links) wurde zwischen 1575 und 1579 im Renaissance-Stil errichtet. Eine Besonderheit ist die bemalte Fassade. Mit der Sanierung wird der älteste Schulbau Mecklenburgs wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! HORIZONTE 21

 Mueßer Holz, Schwerin

Einführung

Innenstadt- sanierung

Kirchen und Klöster Wie die Nachbarschaft vor der eigenen Haustür funktioniert auch die deutsch- polnische Nachbarschaft oder die Kooperation zwischen Bundesländern. Beson- ders die Schleswig-Holstein-Häuser in Neubrandenburg, Ros tock und Schwerin Marktplätze stehen heute noch beispielhaft für Nachbarschaftshilfe und erste sichtbare Zei- chen der gemeinsamen Stadterneuerung nach der Wende. Am Wasser Auch in den Gebieten nahe Polen halten Nachbarn zusammen. Besonders im Stet- tiner Raum wurden die in der Vergangenheit durch den Zweiten Weltkrieg unter- Private brochenen Kontakte wieder belebt. Projekte, wie die Europäische Jugendwerk- Modernisierung statt in Rothenklempenow zeugen von der Zusammenarbeit und Freundschaft bei der Länder. Immer mehr polnische Bürger entdecken die Vorzüge eines Wohn- Stadtumbau standortes jenseits der Grenze. Ost

Soziale Aus dem Dornröschenschlaf wach geküsst… Stadt … das hat Frau Dr. Anita Olejnik in Penkun getan. Schon wäh- rend ihres Geschichtsstudiums an der Stettiner Universität führte Denkmal schutz ihr Weg in die kleinste Stadt des Landes. Auf der Suche nach güns tigem Wohnraum wurde sie in der Sandkuhlstraße fündig. Sie erneuerte das über Jahre leer stehende Haus. Es ist eines von Urlaub vielen Beispielen. Viele Menschen aus der Region wandern ab und Häuser stehen leer. Durch die Nähe zu Stettin hat sich im Zuge der Erweite rung der Europäischen Union für Penkun eine neue Perspektive ent wickelt. Mehr und mehr junge polnische Museen Bürger und Familien sie deln sich in Penkun an. Wie auch Frau Olejnik pendeln sie dann täglich zwischen ihrem Wohnort Pen- kun und ihrem Arbeitsort Stettin. Kindertages- stätten und Schulen

Horizonte Zwei Unternehmer mischen Ueckermünder Markt auf Ueckermünde. Einer, der nicht aus dem Land kommt und Zukunft trotzdem den Ueckermünder Markt aufmischt, ist ein Unter- Städtebau- nehmer nahe Berlin. Er bietet gemeinsam mit dem Initiator, förderung einem gebürtigen Ueckermünder, in einer ehemaligen Fleische- Gespräch rei Kaffee, Whisky und Zigarren feil. Ein Kundenmagnet sind mit dem dabei sicherlich auch die attraktiven Räume mit Fliesen- und Minister Deckenstuckarbeiten aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Das neu gestaltete Haus reiht sich in die schmucken Gebäude am Marktplatz ein. Nicht zuletzt gab die Sanierung des Markt- platzes auch den Anstoß zur Modernisierung der anliegenden Gebäude und Straßen. Und so hat der Markt seine Lebendigkeit behalten.

Neues Leben in alten Gemäuern Rothenklempenow. In der rund 300 Jahre alten Gutsanlage Rothenklempenow ist neues Leben eingezogen: In die Europäi- sche Jugendwerkstatt kommen Jugendliche aus Europa, die sich in den verschiedensten Ausbildungsstätten fortbilden. Denn in den sanierten Gebäuden konnten Werkstätten, Internatsplätze und Ausbildungsstätten für Köche und Hoteliers sowie Holz- und Metallbearbeiter etabliert werden. Und nicht zuletzt hat auch ein Kindergarten im ehemaligen Schlossgebäude seinen Platz gefunden. Und so tummeln sich Kinder und Jugendliche in den nach historischem Vorbild erneu- erten Stallungen und Scheunen, in der ehemaligen Dampfmühle und im Schloss sowie auf den Freiflächen und Straßen. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! HORIZONTE 21 „Dzień dobry, guten Tag“ Löcknitz wächst – auch dank polnischer Einwanderer, die hier ein neues Zuhause finden

Johannes Ackermann aus dem Saarland und Eike Wüstenhagen aus Glückstadt

Einführung in Schleswig-Holstein stehen vor dem sanierten Innenstadt- Bürgerhaus in Löcknitz. sanierung Sie übernachteten in der Gemeinde und fühlten sich Kirchen dort sehr gut aufgenommen. und Klöster Im Bürgerhaus sind Bibliothek, eine deutsch- Marktplätze polnische Beratungsstelle,

Vereine und das Bau amt Am Wasser untergebracht.

Private Modernisierung Die Gemeinde Löcknitz an der deutsch-polnischen Stadtumbau Ost Grenze war 1945 zu 60 Prozent zerstört, Lücken wurden in der DDR mit Plattenbauten „aufgefüllt“. Soziale Mit Hilfe von Städtebaufördermitteln hat der Ort Stadt seit 1997 eine Trendwende geschafft, wie keine zweite Kommune entlang der Grenze. Viel Geld Denkmal schutz wurde über die Städtebauförderung in Häuser, Straßen, das Burgensemble und ein Baugebiet investiert und auf diesem Weg sogar die Urlaub Abwanderung gestoppt. In Löcknitz siedeln sich wegen der Nähe zu Polen, Museen der ausgebauten Infrastruktur mit Schulen und Ärzten sowie der reizvollen Umgebung gern pol- Kindertages- nische Bürger an. Das nächste Baugebiet in der stätten Randowaue wird bereits geplant. und Schulen  Löcknitz empfängt seine Gäste zweisprachig. Horizonte

Zukunft Städtebau- „Hier hat man alles, was man braucht förderung und vor allem: Kurze Wege“, Gespräch erklärt Gabriel Wojtowicz, der mit Frau und Sohn mit dem Jacob von Bayern nach Löcknitz gezogen ist. Minister „Meine Frau wollte dichter an Polen heran und Jacob sollte zweisprachig aufwachsen.“

„Wir haben die Praxis erst im Juli 2010 eröffnet, aber es läuft sehr gut“, sagt Kathleen Melech, die eine Physiotherapie im Baugebiet „Schwarzer Damm“ betreibt. Sie kam aus Schleswig-Holstein nach Löcknitz zurück, hat schon drei Angestellte und auch eine Familie gegründet.

 In dem neugebau- ten Haus im Bauge- biet Schwarzer Damm befindet sich im Erd- geschoss die Praxis von Kathleen Melech. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! ZUKUNFT DER STÄDTEBAUFÖRDERUNG 21

Einführung

Innenstadt- sanierung Noch viel zu tun

Kirchen In den vergangenen 20 Jahren ist enorm viel erreicht worden: Innenstädte sind und Klöster aufgeblüht, Plattenbaugebiete haben ein neues Gesicht bekommen, Schulen und Kindertagesstätten sind bunter geworden, Kirchen, Klöster und Museen laden zu Marktplätze interessanten Besichtigungen ein, Marktplätze ziehen Groß und Klein an und ins-

gesamt kommen Touristen gern in den Nordosten. Mecklenburg-Vorpommern Am Wasser zeigt sich als offenes und freundliches Land – auch oder gerade wegen der zum Teil einzigartigen Bauten. Private Dennoch bleibt noch viel zu tun. Derzeit ist erst rund die Hälfte der anerkann- Modernisierung ten städtebaulichen Defizite behoben. Die Städtebauförderung wird daher auch in den nächsten Jahrzehnten dringend gebraucht. Sechs Zukunftsvisionen, die Stadtumbau schon bald keine Visionen mehr sein sollen, werden hier vorgestellt. Ost

Soziale Stadt

Denkmal schutz

Urlaub

Museen

Kindertages- stätten Markante Stadtkante – Traumhaftes Ziel für Stralsunder Im Westen was Neues – Gestaltung und Schulen Eine Hafenpromenade für den Jugendliche – sie gestalten Zukunft der Westseite des Anklamer Marktes Schweriner Ziegelsee im Stadtteil Frankenvorstadt mit soll Zentrum lebendig machen Horizonte Schwerin. Zu den vielen wunderschön Stralsund. Im Stralsunder Wohngebiet Anklam. Mit dem Abbruch von mehrge- gelegenen Seen in und um Schwerin Frankenvorstadt ist schon einiges saniert schossigen Wohnblöcken an der Westseite Zukunft gehört auch der sogenannte Zielgelinnen- worden, aber viel bleibt noch zu tun, um des Anklamer Marktplatzes im Jahr 2005 Städtebau- see. Seit jeher zieht es viele Schweriner zu die Wohnungen attraktiv zu gestalten und ergaben sich verschiedene Möglichkeiten förderung dem Gewässer: zum Wohnen, zum Spazie- das Umfeld aufzuwerten. Dabei gilt das der weiteren städtebaulichen Entwicklung. Motto: Der Mensch ist Mittelpunkt. Und Ein Entwurf sieht vor, drei- bis viergeschos- Gespräch rengehen, zum Bootfahren oder zum Kaf- feetrinken im ehemaligen Speicher. Die nicht: der Mensch ist Mittel. Punkt. Insbe- sige Gebäude zu errichten. Im Erdgeschoss mit dem Hafenkante ist nach einem Rundweg um sondere Kinder und Jugendliche sollen könnten Geschäfte oder Restaurants und Minister den Ziegelinnensee ein beliebtes Ziel. Das sich einbringen. Denn sie haben einen klei- Cafés das innerstädtische Angebot berei- Panorama und der Blick zur Innenstadt- nen Traum: Eine BMX- und Skaterbahnan- chern. In den Obergeschossen könnten silhouette und auf die Landschaft sind lage soll ihre Freizeit versüßen. Und damit Wohnungen angeboten werden. überragend schön. Gründe genug für eine es nicht lange bei einem Traum bleibt, Eine andere Idee ist, die Fläche in Anleh- Aufwertung des ehemaligen Schweriner knien sich die Kinder und Jugendlichen nung an die historische Situation in klei- Stadthafens. mächtig rein. nere Grundstücke aufzuteilen. Die Bebau- In der 1990er Jahren wurde der ehema- Im Dezember 2010 wandten sie sich an ung der westlichen Seite des Marktes stellt lige Hafenspeicher zu einem attraktiven die Stadtteilkoordination und zeigten ihre aus städtebaulicher und Stadtbild prägen- Hotel umgestaltet. Wenn dieser ehemalige Wünsche und Bedürfnisse auf. Seitdem der Sicht sehr hohe Anforderungen an die Getreidespeicher, die Kaimauer und der setzen sie sich mit Planern, der Stadtteilko- Planer. Denn zum einen soll ein zeitgemä- Portalkran in die Gestaltung mit einbezo- ordination und der Verwaltung zusammen ßes Stadtbild entstehen, zum anderen soll gen werden, entsteht wasser- und landsei- und diskutieren über Ideen und geeignete sich die Neubebauung in das historische tig eine einprägsame und markante Stadt- Standorte. Ist ein optimaler Ort für die Frei- Ensemble des Marktes einfügen. kante. Aus den Betonbalken, die parallel zeitanlage gefunden, soll ein Workshop ins Und so ist das große Ziel, eine Identität zum Kai zur Kranführung dienten, könnten Leben gerufen werden, der die Jugendli- stiftende und abwechslungsreiche Bebau- Sitzgelegenheiten werden. Kleinere Plätze chen intensiv in die weitere Planung ein- ung mit moderner Architektur zu schaf- am Wasser und am einstigen Speicher bindet. Und so wird hoffentlich schon fen. Nichtsdestotrotz bietet die Westseite könnten den Auftakt für die Promenade bald ein kleiner Traum für die Kinder und eine einmalige Chance für die Neugestal- geben. Durch die Herrichtung der ehema- Jugendlichen wahr und es kommt noch tung der entstandenen Freifläche. Sie wird ligen Hafenanlage zu einem öffentlichen mehr Leben und Bewegung in den Stadt- die Anklamer Innenstadt noch lebendiger Erholungsgebiet werden der östliche Ufer- teil. machen und die historische Anklamer Bau- abschnitt und auch die Verbindung zur weise unterstützen. Innenstadt attraktiver. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! ZUKUNFT DER STÄDTEBAUFÖRDERUNG 21

Einführung

Innenstadt- sanierung Noch viel zu tun

Kirchen und Klöster

Marktplätze

Am Wasser

Private Modernisierung

Stadtumbau Ost Farbtupfer für die Kleinen Altes herzogliches Amtsgericht Postgebäude wird zu Kulturhistori- Soziale im Rostocker Stadtteil Toitenwinkel wird zu Verwaltungssitz umgebaut schem Zentrum Mecklenburg-Strelitz Stadt Rostock. Da macht das Lernen bestimmt Boizenburg bekommt ein modernes Neustrelitz. Es war und bleibt ein Ort der doppelt so viel Spaß, wenn die kleinen und bürgerfreundliches Verwaltungszen- Kommunikation: Das Gelände des ehema- Rostocker im Stadtteil Toitenwinkel in trum mitten in der City. Die Mitarbeiterin- ligen Postgebäudes in der Schlossstraße 12 Denkmal schutz naher Zukunft ihre Schule schon von wei- nen und Mitarbeiter der Verwaltung arbei- und 13 in Neustrelitz. Wo einst Briefe auf- tem in leuchtenden Farben erkennen. Über ten derzeit noch in vier verschiedenen gegeben, Pakete befördert und Urkunden- einen weiteren Farbtupfer im Stadtteil Gebäuden teilweise unter sehr schlechten geschäfte vorgenommen wurden, entsteht Urlaub freuen sich aber alle Einwohner, denn so Arbeitsbedingungen. bald ein Ort für Bildung und lebendiger wie Groß Klein, Schmarl und Dierkow hatte Mit dem Sanierungsbeginn des Gebäu- Geschichtsvermittlung. Schon Ende 2011 auch Toitenwinkel ab Mitte der 1990er des am Kirchplatz 1 fiel bereits im Jahr soll mit den Arbeiten für das Kulturhistori- Jahre mit einem schlechten Ruf zu kämp- 2010 der Startschuss für ein neues Verwal- sche Zentrum Mecklenburg-Strelitz begon- Museen fen. tungszentrum. Fassaden, Fenster, Türen nen werden. Auf der Grundlage der verein- Um Lebendigkeit nach Toitenwinkel zu und Dach werden unter anderem erneu- barten interkommunalen Zusammenarbeit bringen und das Image des Stadtteils auf- ert. Wenn das etwa 150 Jahre alte, stadt- der Städte Neustrelitz, Burg Stargard, Penz- Kindertages- zuwerten, engagieren sich Stadt und Woh- bildprägende Gebäude in unmittelbarer lin und der Gemeinde Feldberger Seen- stätten nungswirtschaft seit einigen Jahren. Nachbarschaft zu Kirche und Rathaus kom- landschaft soll das Haus auch auf die Re- und Schulen Ein weiterer Baustein, der den Stadtteil plett modernisiert ist, verbessern sich die gion bezogene Angebote bereits stellen. aufwerten wird, ist die Grundschule in der Arbeitsbedingungen für die Verwaltungs- Neben dem Museum, der Stadtbiblio- Horizonte Pablo-Picasso-Straße. Die Schule wurde mitarbeiter erheblich. Noch im Jahr 2011 thek und dem Karbe-Wagner-Archiv wird bereits grundlegend saniert. Nun soll unter soll damit begonnen werden, das einstige das Ensemble auch die Bibliothek der Stif- anderem die Gebäudehülle energetisch herzogliche Amtsgericht am Kirchplatz 6, tung Mecklenburg, das Archiv des ehema- Zukunft saniert und ein Fahrstuhl eingebaut wer- das später die August-Bebel-Schule beher- ligen Landestheaters und den Theaterser- Städtebau- den. Was aber die ABC-Schützen wohl am bergte, zu einem Verwaltungsgebäude vice Neustrelitz beherbergen. Empfangen förderung meisten freuen wird, ist die neue Farbe an umzubauen. Vom Keller bis zum Dach ist wird der Besucher des Kulturhistorischen Gespräch und in der Schule. So leuchtet ihnen das eine umfangreiche Modernisierung not- Museum übrigens in der alten Schalter- mit dem Schulgebäude nicht nur von weitem ent- wendig, um sowohl den Verwaltungsmit- halle des Postgebäudes. In Neustrelitz ent- Minister gegen, auch innen zeigt es sich von einer arbeitern als auch den Bürgern in der Stadt steht damit wieder ein Ort der Kommuni- farbenfreundlichen Seite. an der Elbe eine freundliche und großzü- kation, der sicher lich schon bald für guten gige Atmosphäre zu bieten. Gesprächsstoff sorgt. STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich! GESPRÄCH MIT DEM MINISTER 21  Schloßstraße Ludwigslust

„Wir haben bei der

Einführung Stadt sanierung etwa Innenstadt- sanierung die Hälfte der Arbeit geschafft.“ Gespräch mit dem Minister für Verkehr, Bau und Landesentwicklung Kirchen und Klöster Mecklenburg-Vorpommern, Volker Schlotmann

Marktplätze Was hat die Städtebau- „Sie hat die Stadtentwicklung der vergangenen 20 Jahre erst mög- förderung bei der lich gemacht. Nur durch die hohen Investitionen sind die Innen-

Am Wasser Stadtentwicklung be- städte wieder zu beliebten Wohnorten und belebten Einkaufsstra- wirkt? ßen geworden. Auch viele Touristen kommen zu Besuch, weil die historischen Innenstädte so aufwändig saniert wurden. Ohne die Private Städtebauförderung würde heute noch vieles aussehen wie um Modernisierung 1990.“ Stadtumbau Ost Wann wird die Stadt- „Das wird noch viele Jahre dauern. Wir haben bei der Stadtsanie- sanierung abge- rung etwa die Hälfte der Arbeit geschafft. In den meisten Städten Soziale schlossen sein? sind die Marktplätze, die Fußgänger zonen und einige markante Stadt Orte zu einem großen Teil saniert. Vieles fehlt aber noch. Und natür- lich brauchen wir weiterhin das Programm „Soziale Stadt“, um so- Denkmal schutz ziale Probleme in den betroffenen Stadtteilen besser abfedern zu

können. “ Urlaub Ist das vor dem „Ich hoffe sehr, dass die drastischen Kürzungen nicht das letzte Wort Hintergrund der Bundesregierung gewesen sind. Es ist absolut falsch, bei der Museen der drastischen Städtebauförderung zu streichen. Denn jeder Euro Bundesgeld löst Bundeskürzungen weitere acht Euro öffentliche und private Investitionen aus. Außer- Kindertages- realistisch? dem werden die Bauaufträge fast ausnahmslos an regionale Unter- stätten und Schulen nehmen vergeben, so dass die Städtebauförderung auch der Bau- wirtschaft Impulse gibt und Arbeitsplätze sichert. Die Einschnitte Horizonte wirken sich nicht nur negativ auf das Leben in den Städten aus, sondern auch auf die einheimische Wirtschaft. Zukunft Städtebau- Wie viel Geld ist „Die Städtebauförderung muss wieder auf das Niveau von 2010 an- förderung notwendig? gehoben werden. Dies würde ein Programmvolumen für Mecklen- Gespräch mit dem burg-Vorpommern von knapp 100 Millionen Euro erlauben. Dafür Minister werde ich mich entschieden einsetzen.

Das Geld aus der Städte- „Wir wollen die Mittel auf die Zentren des Landes konzentrieren. Da- bauförderung wird ja mit sind aber nicht nur die größten Städte wie Rostock und Schwe- vom Land verteilt. rin gemeint, sondern alle größeren und kleineren Städte, die An- Welche Schwerpunkte laufpunkt für die umliegenden Gemeinden sind und umgekehrt setzen Sie dabei? positiv auf ihr Umland ausstrahlen. Also auch zum Beispiel Demmin oder Teterow. Die Konzentration auf die Zentren ist aber nicht in Stein gemeißelt. Wo es sinnvolle Projekte gibt, wollen wir sie nach Möglichkeit unterstützen.

Wer entscheidet über die „Zum großen Teil die Städte selbst. Es geht schließlich darum, die Auswahl der Projekte: Entwicklung der Städte zu begleiten und nicht vom runden oder Das Ministerium oder die fernen Tisch aus Schwerpunkte vorzugeben, die vielleicht vor Ort Städte selbst? gar nicht akzeptiert werden! Es bringt viel mehr, wenn die Men- schen vor Ort dahinter stehen. Daran wollen wir uns orientieren.

Herausgeber: Ministerium für Verkehr, Bau und Landes entwicklung Mecklenburg-Vorpommern, Schloßstraße 6-8, 19053 Schwerin Schwerin, im April 2011 Layout: Janner & Schöne Medien, Arno Krause Fotos: A&S GmbH Neubrandenburg Angelika Heim Anja Boelck Architekturbüro Disterheft BauBeCon Sanierungsträger GmbH Bernd Lasdin BHBVT Gesellschaft von Architekten mbH Berlin BIG-STÄDTEBAU GmbH Brigitte Heymann Büro Drebing-Ehmke Büro Seebauer Wefers Christian Rödel Corinna Pfaff Corneluis Kettler Designmühle Grevesmühlen EGS Entwicklungsgesellschaft Foto Volster Wismar franke.stenzel.architekten/ Peter Eichler Leipzig GOS mbH Gunter Rambow Günther Schulz Hanne Luhdo H-J Paulsen (fotolia) Ingenieurbüro Neuhaus & Partner GmbH Joachim Kloock Jörn Lehmann Katja Haescher KEG – Kommunale Entwicklungsgesellschaft mbH Lutz Goethel Marianne Firgt Michael Böttcher, Foto Design Michaela Gillrath Milatz-Schmidt-Hammer Querfeldverein Schwerin Ralf Lehm Ralf Meyer René Legrand RGS/FBM SES mbH Stadt Barth Stadt Parchim Stadt Wismar Sternberg Immobilien GmbH & Co. KG Thomas Grundner Tim Kraus, WES & Partner Landschaftsarchitekten Tom Clauß Uwe Rogal Volker Pesch WIMES, Wirtschaftsinstitut für Marktforschung, Evaluation, Strukturentwicklung STADTANSICHTEN AUS 20 JAHREN 20 AUS STADTANSICHTEN Stattlich!