Unterrichtung

über die öffentliche Sitzung des Ortsgemeinderates am Dienstag, dem 10. Dezember 2013 um 19.30 Uhr im Bürgerhaus in Rorodt

Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung und begrüßte die Anwesenden. Er stellte fest, dass der Rat nach ordnungsgemäßer Einladung in beschlussfähiger Zahl erschienen war. Gegen Form und Frist der Einladung wurden keine Bedenken erhoben.

Tagesordnung:

I. Öffentlich

1. Einwohnerfragestunde

2. Teilnahme am kommunalen Entschuldungsfonds

3. Teilfortschreibung des Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde am für die Teilbereiche „Windenergie“ und „Photovoltaik“

4. Solidarfonds „Windenergie“

5. Windpark Thalfang---Rorodt

6. Nationalpark Hunsrück

7. Informationen und Verschiedenes

I. Öffentlich

Zu 1.: Einwohnerfragestunde

Ein Zuhörer beklagte das laute Bellen eines Hundes in seiner Nachbarschaft, insbesondere in den Nachtstunden. Zudem würde der Hund ständig auf seinem Grundstück herumlaufen. Er bat, die Halter des Hundes auf diesen unerträglichen Umstand hinzuweisen. Ihm wurde empfohlen, das zuständige Ordnungsamt bei der Verbandsgemeindeverwaltung hiervon in Kenntnis zu setzen.

Zu 2.: Teilnahme am kommunalen Entschuldungsfonds

Ortsbürgermeister Klein nahm Bezug auf die von der Verwaltung erarbeitete Sitzungsvorlage zu diesem Tagesordnungspunkt. Nach der Prüfung der durch die Verbandsgemeindeverwal- tung Thalfang eingereichten Unterlagen bezüglich der Teilnahme am kommunalen Entschul- dungsfonds des Landes Rheinland-Pfalz kommt die Kommunalaufsicht des Landkreises Bern- kastel- zu dem Ergebnis, dass der vorgelegte Konsolidierungsvertrag in der vorgeleg- ten Form nicht abgeschlossen werden kann. Die Berechnung des Konsolidierungsbeitrages erfolgte auf der Grundlage des gemeldeten Standes der Liquiditätskredite zum 31.12.2009. S e i t e | 2

Gemeldet wurde seinerzeit der unbereinigte Bestand der Verbindlichkeiten der Ortsgemein- de Rorodt gegenüber der Verbandsgemeinde. Maßgeblich für die Teilnahme am kommuna- len Entschuldungsfonds sind jedoch die bereinigten Verbindlichkeiten gegenüber der Ver- bandsgemeinde, d.h. Auszahlungen für Investitionstätigkeit, auch wenn sie noch nicht durch langfristige Investitionskredite gegenfinanziert wurden und gegenwärtig den Liquiditätskre- ditbestand der Ortsgemeinde belasten dürfen nicht berücksichtigt werden. Insofern musste eine Neuberechnung des Konsolidierungsbeitrages und der daraus resultierenden Landes- zuwendung erfolgen.

Durch die Neuberechnung ergibt sich folgender neuer Konsolidierungsbeitrag:

Bereinigte Liquiditätskredite zum 31.12.2009: 4.976 € Gesamtleistung (= 78,26 %) 3.894 € Jahresleistung: 260 € 1/3 der Jahresleistung als Konsolidierungsbeitrag der Gemeinde: 87 €

Die festgelegten Konsolidierungsmaßnahmen werden durch die Kommunalaufsicht dem Grunde nach mitgetragen. Bei der Berechnung des Konsolidierungsanteiles aus der Anhe- bung der Realsteuerhebesätze wurde das Mehraufkommen um die Umlagebelastung ge- kürzt. Eine Kürzung muss jedoch nur anteilmäßig erfolgen, sodass sich hier nach einer Neu- berechnung (zum positiven) veränderte Beträge ergeben.

Als zu erbringende Konsolidierungsmaßnahmen werden nun in Anlehnung an den ursprüng- lichen Vertrag unter Berücksichtigung der erforderlichen Neuberechnungen folgende Konso- lidierungsmaßnahmen vorgeschlagen:

Erhöhung des Hebesatzes der Grundsteuer A von 300 % auf 319 % 100 € Erhöhung des Hebesatzes der Grundsteuer B von 320 % auf 342 % 63 € Summe: 163 €

Die Entnahme aus der Jagdpachtrücklage ist nach den vorliegenden Neuberechnungen nicht mehr notwendig, da der Konsolidierungsbeitrag allein aus der Erhöhung der Hebesätze im Jahr 2012 erbracht werden kann.

Nach der derzeitigen Entwicklung der Liquiditätskredite ist mit einem weiteren Anstieg in 2013 zu rechnen (als logische Folge des trotz der ergriffenen Maßnahmen unausgeglichenen Haushaltes). Von der Einhaltung des Konsolidierungsziels (Verringerung der Liquiditätskredi- te jährlich um 80 % der Jahresleistung) kann nur unter besonders außergewöhnlichen Belas- tungen abgesehen werden. Selbst in diesem Fall muss die Neuverschuldung zumindest in dem möglichen Umfang reduziert werden. Durch den trotz der ergriffenen Konsolidierungs- maßnahmen unausgeglichenen Haushalt wird sich die Neuverschuldung der Ortsgemeinde Rorodt zwar verringern; die Kommunalaufsicht sieht jedoch keine besonderen außerge- wöhnlichen Belastungen, die die Abweichung vom Konsolidierungsziel rechtfertigen würden. Insoweit wird die Ortsgemeinde Rorodt das vereinbarte Ziel im Haushaltsjahr 2013 nicht erreichen können.

Das Land eröffnet nunmehr den Beitritt zum Kommunalen Entschuldungsfonds zum 01.01.2014 (eine Entscheidung muss dennoch bis 13.12.2013 getroffen sein). Im Hinblick auf S e i t e | 3

die zu erwartenden Windkrafteinnahmen und den dadurch zu erwartenden Haushaltsaus- gleich besteht zumindest die Möglichkeit, dass die Ortsgemeinde Rorodt das vereinbarte Konsolidierungsziel erreichen wird.

Nach eingehender Aussprache beschloss der Ortsgemeinderat den durch die Verwaltung geänderten Konsolidierungsvertrag zur Teilnahme am kommunalen Entschuldungsfonds des Landes Rheinland-Pfalz in der vorgelegten Form. Der Beitritt erfolgt zum 1. Januar 2014.

Der Beschluss erfolgte einstimmig.

Zu 3.: Teilfortschreibung des Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf für die Teilbereiche „Windenergie“ und „Photovoltaik“

Der Vorsitzende informierte die Ratsmitglieder über den aktuellen Planungsstand. Der beschlos- sene Planentwurf der bezeichneten Flächennutzungsplanfortschreibung habe bei der Verbands- gemeindeverwaltung Thalfang am Erbeskopf für die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung nach § 3 Absatz 1 Baugesetzbuch zu jedermanns Einsicht in der Zeit von Montag, 7. Oktober 2013 bis einschließlich Mittwoch, 6. November 2013 öffentlich ausgelegen. Anregungen konnten während der Auslegung schriftlich oder zur Niederschrift vorgebracht werden. Die eingegangenen Stel- lungnahmen wurden inzwischen dem mit der Flächennutzungsplanung beauftragten Planungsbü- ro B.K.S. aus Trier mit der Bitte um Zusammenstellung und Berücksichtigung bei der künftigen Überlegung zur Fortführung des Bauleitplanverfahrens zugeleitet. Es steht jedoch noch die bean- tragte landesplanerische Stellungnahme der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich aus.

Nach kurzer Diskussion sprach sich der Rat grundsätzlich für die geplante Fortführung der Flä- chennutzungsplanung aus. Allerdings wird gefordert, dass in den Gemeinden, welche dem Soli- darfonds nicht zustimmen, keine Vorrangflächen für Windkraftanlagen zugelassen werden sollen.

Der Beschluss erfolgte einstimmig.

Zu 4.: Solidarfonds „Windenergie“

Einleitend stellte Ortsbürgermeister Klein heraus, dass für einen fairen und gerechten Interessen- ausgleich der Ortsgemeinden untereinander die Vereinbarung eines Solidarfonds für die Errich- tung künftiger Windenergieanlagen außerordentlich wichtig ist und dies auch in der am 4. De- zember 2013 stattgefundenen Ortsbürgermeisterdienstbesprechung bekräftigt wurde. Von ver- schiedenen Gemeinden seien jedoch folgende Änderungswünsche geäußert worden: • Die in § 7 festgesetzte Laufzeit des Vertrages soll von 30 auf 20 Jahre reduziert werden. • Im Hinblick auf die anstehende Kommunal- und Verwaltungsreform soll ein neuer Paragraf (§ 8) eingefügt werden mit folgendem Wortlaut: Wechselt eine Gemeinde aus der Verbandsgemeinde in eine andere Verbandsgemeinde oder verbandsfreie Gemeinde, ist der Solidarfonds für die verbleibenden Ortsgemeinden nach dem gleichen Verteilungsschlüssel wie im Vertrag beschrieben neu zu berechnen. Die ausgegliederte Gemeinde scheidet aus dem Solidarfonds der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf zum 31. Dezember des Jahres aus.

Diese Änderungen sind in dem jedem Ratsmitglied vorliegenden neuen Vertragsentwurf berück- sichtigt. S e i t e | 4

Nach eingehender Beratung stimmte der Ortsgemeinderat dem geänderten Vertragsentwurf zum Beitritt in den Solidarfonds „Windenergie“ in der von der Verwaltung vorgelegten Form zu.

Der Beschluss erfolgte mit 5 Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen.

Zu 5.: Windpark Thalfang-Deuselbach-Immert-Rorodt

Der Vorsitzende teilte mit, dass im Rahmen einer in der letzten Woche stattgefundenen Bespre- chung der Ortsbürgermeister von Deuselbach, Immert, Rorodt und Thalfang darüber beraten wurde, einen gemeinsamen Windparks zu errichten. Alle vier Gemeinden sollen die aus diesem Windpark zu erzielenden Einnahmen zu je einem Viertel erhalten, unabhängig von der Anzahl der Anlagen auf den einzelnen Gemarkungen. Es ist allerdings noch nicht absehbar, wie viele Wind- kraftanlagen auf welchen Gemarkungsbereichen errichtet werden können. Die weitere Vorge- hensweise wird im Rahmen einer am 12. Dezember 2013 in Deuselbach stattfindenden nichtöf- fentlichen Sitzung der vier Ortsgemeinderäte erörtert.

Aus der Mitte des Rates wurde angemerkt, dass ein gemeinsamer Windpark nur Sinn mache, wenn auf jedem Gemarkungsteil mindestens ein Windrad errichtet werden könne. Ansonsten würden die Gemeinden, auf deren Gemarkung keine Anlagen errichtet werden können, von den übrigen Ortsgemeinden profitieren. Ortsbürgermeister Klein erläuterte, dass die einzige Chance, überhaupt Windenergieanlagen im Bereich der Ortsgemeinde Rorodt zu errichten, im Abschluss eines Kooperationsvertrags liege.

Nach eingehender Beratung stimmte der Rat der Gründung eines gemeinsamen Windparks der Ortsgemeinden Deuselbach, Immert, Rorodt und Thalfang zu.

Der Beschluss erfolgte mit 6 Ja-Stimmen und 1 Enthaltung.

Zu 6.: Nationalpark Hunsrück

Ortsbürgermeister Klein nahm Bezug auf die am 17. Oktober 2013 stattgefundene Ortsbürger- meisterdienstbesprechung, in der durch Herrn Dr. Egidi vom Ministerium für Umwelt, Landwirt- schaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz das Nationalparkkonzept vorgestellt wurde. Er ging dabei insbesondere auf die von der Landesregierung geplanten Maßnahmen zur Förderung der Regionalentwicklung (Kapitel 4 des Landeskonzeptes) ein. Mit den darin genann- ten Förderprogrammen und sonstigen Aktivitäten will die Landesregierung angesichts des demo- grafischen Wandels und seiner Auswirkungen auf den ländlichen Raum die gesamte National- park-Region, wozu aus dieser Region die gesamte Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf und nicht nur die Belegenheitskommunen und gehören, in ihrer Regionalentwick- lung unterstützen. Zudem sei beschlossen worden, dass für das Frühjahr 2014 von der Landesre- gierung eine ÖPNV-Studie für den ländlichen Raum einschließlich Nationalparkgebiet von der Landesregierung erstellt werde. Bezüglich der Priorisierung betont er, dass dies alle Bereiche der Regionalentwicklung sowie der Infrastrukturmaßnahmen betreffe, ausdrücklich auch Straßen- baumaßnahmen.

Ortsbürgermeister Klein plädiert dafür, den Nationalpark als Chance für die Regionalentwicklung im Hunsrück zu sehen und auch zu nutzen. S e i t e | 5

Nach eingehender Diskussion stimmte der Ortsgemeinderat dem Nationalparkkonzept zu.

Der Beschluss erfolgte bei 6 Ja-Stimmen und 1 Enthaltung.

Zu 7.: Informationen und Verschiedenes

Der Vorsitzende teilte den Ratsmitgliedern mit, dass ein privater Eigentümer sein Waldstück ab- geholzt habe.