Umweltbericht W09interthur I m p r e s s u m

Herausgeberin Organisation Umwelt und Energie der Stadt Winterthur. Vom Stadtrat am 2. Dezember 2009 zustimmend zur Kenntnis genommen. Projektleitung Umwelt- und Gesundheitsschutz Angelique Daniel, Dr. Anna Roschewitz, Claudia Schreiber Textbeiträge Amt für Städtebau Raum- und Verkehrsplanung Herbert Ernst Baupolizeiamt Fachstelle Energie Ulrich Dinkelacker Forstbetrieb Beat Kunz Stadtentwicklung Statistik und Grundlagen Guido Brunner Stadtgärtnerei Planung/Naturschutz Martin Rapold Stadtwerk Winterthur Technik Gas und Wasser Urs Buchs Stadtwerk Winterthur Wärme und Entsorgung Beat Schüpbach Tiefbauamt Entsorgung Dr. Jürg Stünzi Umwelt- und Gesundheitsschutz Fachstelle Umwelt Sandra Laubis Umwelt- und Gesundheitsschutz Dr. Anna Roschewitz Redaktion, Layout und Satz Locher, Schmill, Van Wezemael & Partner AG Fotos Kapitelanfänge, Seiten 16, 35: David Haas, Basel Seite 68 oben: Yvonne Schwarzenbach, Orniplan Übrige Fotos: Fachstellen Stadt Winterthur Druck Mattenbach AG, Winterthur Gedruckt auf Cyclus Print Bezugsquelle Umwelt- und Gesundheitsschutz Obertor 32 Postfach 8402 Winterthur Telefon 052 267 57 42 Fax 052 267 63 22 [email protected] www.ugs.winterthur.ch Winterthur, Dezember 2009 v o r w o r t

ehr als 100 000 Menschen leben mittlerweile in Winterthur. Diese Zahl macht uns stolz, zeugt sie doch von der anhaltenden Anziehungskraft Munserer Stadt. Die Menschen leben gerne hier, denn sie finden in Win- terthur alles, was sie brauchen: wirtschaftliche Möglichkeiten, eine hervorragende Infrastruktur und eine lebendige Kulturszene. Die hohe Lebensqualität hängt jedoch auch wesentlich mit den Anstrengungen zusammen, die Winterthur seit Jahren im Umweltschutz unternimmt. Dies zeigt sich im vorliegenden Umweltbericht, schon dem siebten, den Winterthur seit 1988 herausgibt. Seit der letzten Ausgabe im Jahr 2006 ist die Energie- und Klimaproblematik stärker in den Vordergrund gerückt. Winterthur nimmt diese neue Herausforderung aktiv an und darf sich heute als eine von zehn Schweizer Gemeinden «Energiestadt Gold» nennen. Das Goldlabel zeichnet Städte aus, die europaweit führend sind bei der Förderung von erneuerbaren Energien, bei der Steigerung der Energieeffi- zienz und beim Klimaschutz. Klimaschutz betreibt Winterthur unter anderem mit dem «Gebäudestandard 2008», der für sämtliche Neubauten und Sanierungen der öffentlichen Hand gilt und von begründeten Ausnahmen abgesehen mindestens den Minergie-Standard vorschreibt. Ausserdem baut Winterthur das Fernwärme- netz der KVA laufend aus. Dieses deckt inzwischen über 6 Prozent des Winterthurer Wärmebedarfs. Mit dem Rohstoff Abfall produziert die KVA überdies 15 Prozent des Winterthurer Stroms. Wir befinden uns also auf einem guten Weg. Grund, uns auf den Lorbeeren aus- zuruhen, besteht allerdings nicht. Denn bis zu einer 2 000-Watt- und 1-Tonne-CO2- Gesellschaft, die Winterthur gemeinsam mit anderen Energiestädten anstrebt, ist es noch weit. Um diese Vision zu erreichen, muss sich die Stadt nachhaltig entwickeln. Dies bedeutet in erster Linie: eine Verdichtung nach innen und die Förderung der Wohn- und Arbeitsstadt Winterthur. So erreichen wir, dass sich die Mobilität auf den innerstädtischen Verkehr konzentriert, der für den öffentlichen Verkehr und den individuellen Langsamverkehr über sehr gute Netze verfügt. Diesen umwelt- freundlichen Mobilitätsformen wird deshalb Vorrang gegeben. Enormes Potenzial schlummert zudem im energieeffizienten Bauen und Sanieren: Durch eine ener- getische Gesamtsanierung der Gebäudehülle können bis zu drei Viertel der Heiz- energie eingespart werden. Den heute eingeschlagenen Weg werden wir konsequent weiterverfolgen. Dies ist unsere Investition in die Zukunft. Denn wir wollen, dass Winterthur auch als Grossstadt so bleibt, wie wir sie kennen: dynamisch, sympathisch und lebenswert.

Der Stadtpräsident Der Vorsteher des Departementes Sicherheit und Umwelt

Ernst Wohlwend Michael Künzle

1 2 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 i n h a l t

Gemischte Bilanz 04 Stadtentwicklung 07 Verkehr 13 Versorgung und Entsorgung 19 Energie 27 Nichtionisierende Strahlung 33 Luft und Klima 37 Lärm 43 Wasser 49 Boden und Altlasten 55 Natur und Landschaft 63

Anhang Glossar 70 Tabellen 74 Abbildungsverzeichnis 78 Kontakte 79

3 G e m i s c h t e b I l a n z

interthur ist im Jahr 2008 zur Grossstadt mit über 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern Problematische Lärm- W herangewachsen. Die stetige Bevölkerungszunah- und Luftschadstoffbelastung me widerspiegelt den Wandel Winterthurs von der Indus- Der zunehmende Verkehr verursacht Lärm, den viele Men- triestadt zum multifunktionalen urbanen Zentrum mit den schen als störend empfinden. Heute sind in Winterthur Schwerpunkten Bildung, Dienstleistung und Wohnen. 15 000 Personen Strassenlärm über dem Immissionsgrenz- wert ausgesetzt. Verkehrsentwicklung Deutlich verschärft hat sich die Fluglärm-Problematik, seit die Start- und Landerouten des Flughafens Zürich spät als Herausforderung abends und früh morgens teilweise über Winterthur führen. Seit 1999 hat der Verkehr in Winterthur um 13 Prozent zuge- Die Stadt Winterthur setzt sich gegen die übermässige Belas- nommen. Ein Grossteil dieses Mehrverkehrs betrifft die Win- tung der Bevölkerung im Osten des Flughafens zur Wehr, terthurer Abschnitte der Autobahn. Auch der innerstädtische indem sie sich mit anderen betroffenen Gemeinden in der Verkehr hat sich auf hohem Niveau eingependelt. Störungen Behördenorganisation «Region Ost» engagiert. auf der Autobahn führen regelmässig zu Kapazitätsproble- Luftschadstoffe entstehen hauptsächlich bei der Verbren- men auf dem innerstädtischen Verkehrsnetz. nung von fossilen Energieträgern. Nahezu zwei Drittel der Die geplante «Südostumfahrung» Winterthurs bildete die Stickoxid-, Feinstaub- und Kohlenmonoxid-Emissionen auf Grundlage für das regionale Gesamtverkehrskonzept (rGVK) dem Winterthurer Stadtgebiet werden durch Personenwagen 2005. Die «Südostumfahrung» sowie verschiedene regional erzeugt. Sie sind damit die Hauptverursacher von Luftschad- geplante Infrastrukturprojekte, welche diese Umfahrungslö- stoffen. Die Feinstaub-Konzentrationen bewegten sich in den sung von Winterthur ergänzen sollten, wurden jedoch nicht letzten Jahren um den Langzeitgrenzwert, der Tagesgrenz- in übergeordnete Programme aufgenommen oder zurückge- wert wurde indes mehrmals überschritten. stellt. Aus diesem Grund wird gegenwärtig in Zusammenar- beit mit dem Kanton Zürich ein neues städtisches Gesamtver- kehrskonzept (sGVK) ausgearbeitet. Zukunftsgerichtete Mit dem Gesamtverkehrskonzept soll in Winterthur eine Klima- und Energiepolitik Verkehrspolitik umgesetzt werden, welche die Bedürfnisse Die Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid stiegen der Wirtschaft, der Bevölkerung und der Umwelt angemes- in den letzten Jahren dank technisch optimierter Heizungen sen berücksichtigt. Der öffentliche Verkehr, der Fuss- und und besserer Wärmedämmung von Gebäuden nicht weiter Veloverkehr sollen dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. an. Bereits 1993 hat Winterthur mit dem Beitritt zum Klima- Die Entwicklung Winterthurs als Wohn- und Arbeitsort bündnis der europäischen Städte die Reduktion der Treib- wird vorangetrieben, damit weniger Menschen pendeln müs- hausgas-Emissionen zu einem wichtigen Ziel erklärt. 2005 sen. Darüber hinaus werden die Einwohnerinnen und Ein- erhielt Winterthur für sein Engagement im Klimabereich wohner von Winterthur sowie die Pendlerinnen und Pendler den europäischen Klimaschutzpreis «Climate Star». Um sich nach Winterthur mit Informationskampagnen dazu eingela- der Vision einer 2 000-Watt- und 1-Tonne-CO -Gesellschaft den, Verkehrsmittel wie Auto, Velo, Zug oder Bus sinnvoll zu 2 anzunähern, fördert die Stadt Winterthur erneuerbare Ener- kombinieren. gien und sensibilisiert die Bevölkerung für die Themen Klima

und Energie. Der Energieverbrauch Winterthurs lag 2008 trotz Bevöl- kerungswachstum etwa gleich hoch wie 1990. Dies ist haupt-

4 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 Ü b e r s i c h t sächlich dem Strukturwandel vom industriellen Sektor zum gemacht. Im Linsental hat der Kanton Zürich die Töss gross- weniger energieintensiven Dienstleistungssektor zuzuschrei- flächig revitalisiert. Die Wiederherstellung der Ökosysteme ben. Gleichzeitig ist der absolute Energieverbrauch der Haus- wirkt sich positiv auf die Tier- und Pflanzenwelt aus und die halte aber gestiegen. renaturierten Abschnitte der Flussläufe bilden beliebte Nah- Den Hauptteil der Energie bezieht Winterthur aus fossi- erholungsziele für die Winterthurer Bevölkerung. len Quellen und Kernkraftwerken. Gemäss dem kommunalen Energieplan baut Winterthur den Anteil der erneuerbaren Energien aber laufend aus. In den letzten Jahren wurde eine Biologische Vielfalt fördern erneuerbare Ressource neu erschlossen: 900 Wohn- und mehrere Gewerbeeinheiten sind mittlerweile an Wärmever- Im Winterthurer Wald gibt es wieder mehr artenreiche Laub- bunde angeschlossen, die mit Holzheizzentralen betrieben mischbestände als früher. Die Zeit der monotonen Fichten- werden. forste ist vorbei. Der Stadtwald verjüngt sich heute fast aus- Neben der Förderung der erneuerbaren Energien ist die schliesslich natürlich, wodurch sich ein standorttypischer Steigerung der Energieeffizienz das zweite primäre Ziel der Bestand aus einheimischen Baumarten entwickeln kann. Winterthurer Energiepolitik. 2008 hat die Stadt einen Wär- Allerdings verschlechtern sich die Wachstumsbedingungen, medämmungsstandard eingeführt, der für sämtliche städ- weil zu viele Schadstoffe aus der Luft in die Waldböden tischen Sanierungen und Neubauten neue Massstäbe setzt. gelangen, insbesondere Stickstoffverbindungen. Um diese Die Stadtverwaltung bezieht ihren Strom ausschliess- Entwicklung zu stoppen, müssen die Emmissionen aus Land- lich aus der städtischen Kehrichtverbrennungsanlage (KVA). wirtschaft, Industrie und Verkehr reduziert werden. Dort werden etwa 50 Prozent des Winterthurer Abfalls ver- Das Kulturland beherbergt weniger Arten als früher. In brannt. Der Rest – hauptsächlich Grüngut, Papier, Altglas und den intensiv genutzten Äckern, Wiesen und Weiden haben Altmetall – wird rezykliert. Mit der Abwärme aus der Keh- Pflanzen und Schmetterlinge einen schweren Stand. Doch richtverbrennung produziert die KVA 15 Prozent des Win- auch den Brutvögeln setzen die modernen Bewirtschaftungs- terthurer Stroms. Einen Teil der Abwärme speist die KVA in methoden zu. Zwar brüten in Winterthur noch gleich viele ein Fernwärmenetz ein, das etwa 300 Industrie-, Gewerbe- Vogelarten wie vor zehn Jahren, die Anzahl der Individuen und Wohneinheiten versorgt. So deckt die KVA rund 6 Pro- ist aber rückläufig. zent des Winterthurer Wärmebedarfs. Diesem Trend wirken ökologische Ausgleichsflächen entgegen. Dies sind Landschaftselemente wie Hecken oder extensiv genutzte Wiesen, die vielen Pflanzen und Tieren als Sorgsamer Umgang mit dem Wasser Lebensraum dienen. Auf dem Winterthurer Gemeindegebiet gibt es heute wesentlich mehr solche Flächen als noch vor Das Winterthurer Trinkwasser ist von hervorragender Quali- einigen Jahren. Zudem haben die Winterthurer Landwirte in tät. Zwar zeigen die regelmässig durchgeführten Kontrollen Zusammenarbeit mit der Stadt verschiedene Vernetzungs- in den letzten Jahren einen leicht gestiegenen Nitratgehalt, projekte realisiert, die für die biologische Vielfalt besonders doch ist die Nitrat-Konzentration im Winterthurer Trinkwas- wertvoll sind. Diese Anstrengungen wirken sich positiv aus, ser niedriger als in manchem handelsüblichen Mineralwas- wie ein Blick in das Inventar der kommunalen und überkom- ser. munalen Natur- und Landschaftsschutzobjekte zeigt. Auch Dank moderner Kläranlagen ist die Wasserqualität der dank der Ökologisierung der Land- und Forstwirtschaft ist Winterthurer Fliessgewässer gut; die Qualitätsziele der eid- die Zahl der schützenswerten Objekte in Winterthur in den genössischen Gewässerschutzverordnung werden fast durch- letzten Jahren gestiegen. Die Bemühungen müssen aller- wegs eingehalten. Das öffentliche Kanalsystem, welches das dings weiter intensiviert werden, um die biologische Vielfalt Abwasser in die Kläranlage leitet, ist seit dem 19. Jahrhundert im Kulturland auf Dauer zu sichern. laufend den Erfordernissen der Stadtentwicklung angepasst worden. Heute liegt die Hauptaufgabe darin, das komplexe System zu erhalten. Der «Generelle Entwässerungsplan» (GEP) ist der Leitfaden, an dem sich die zuständigen Stellen orientieren, um die Siedlungsentwässerung schrittweise zu optimieren und negative Auswirkungen auf die Fliessgewäs- ser zu reduzieren. Winterthur ist bestrebt, seine verbauten Fliessgewässer ökologisch aufzuwerten. Verschiedene Bäche wurden bereits renaturiert oder ihre Renaturierung ist in Planung. Im Eulach- park Neuhegi hat die Stadt in Absprache mit dem kantonalen Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) die Eulach renaturiert, ihre steilen Böschungen teilweise abgeflacht und sie so für Parkbesucherinnen und -besucher zugänglicher

5 6 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009

S t a d t e n t w i c k l u n g s t a d t e n t w i c k l u n g

Bevölkerungsentwicklung > 8 Wohnungen > 8 Beschäftigte > 8 Bodennutzung > 8 Landwirtschaft > 9 Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf > 10

Die Bevölkerung Winterthurs ist zwischen 2005 und 2008 um jährlich 1,4 Prozent1 gewachsen. Winterthur ist damit die am schnellsten wach- sende mittelgrosse Stadt der Schweiz. 2008 wurde Winterthur offiziell zur Grossstadt mit über 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Das Bevölkerungswachstum ist in erster Linie eine Folge der Zuwanderung. Etwas weniger trägt auch die seit einigen Jahren steigende Geburtenrate dazu bei. In Winterthur gab es 2008 wieder ähnlich viele Arbeitsplätze wie im Spitzenjahr 1991. Zwischen 2005 und 2008 stieg die Zahl der Arbeitsplätze um 8,7 Prozent. Winterthur ist nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch eine attraktive Wohnstadt mit einem eigen- ständigen und vielfältigen Angebot an Kultur-, Sport- und Freizeitaktivitäten. Dies macht die Eulachstadt zu einem regionalen Zentrum von erheblicher Ausstrahlungskraft. Im Gleichschritt mit dem Bevölkerungs- wachstum ist der Wohnungsbestand Winterthurs jährlich um 1 Prozent gestiegen. Um die knapper werdende Ressource Boden zu schonen, verfolgt die Stadt eine Strategie der Verdichtung und Erneuerung.

7 Wanderungsbilanz 1985–2008 Nutzung der Gebäude nach Volumen und Jahr Wanderungsbilanz 1985 – 2008

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1 500 1 500 16

1 000 1 000 12 500 500 8 0 0 Millionen Kubikmeter 4 -500 -500 0 2009200820072006200520042003200220012000 -1 000 -1 000 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 Reines Wohnen Wohnen gemischt Verkauf, Gastronomie Ausländerinnen und Ausländer Schweizerinnen und Schweizer Industrie Büro Landwirtschaft (inkl. Öff. Gebäude Gewerbe, Lager Wohnen)

Wanderungsbilanz 1985–2008 Nutzung der Gebäude nach Volumen und Jahr Wanderungsbilanz 1985 – 2008

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Bevölkerungsentwicklung 1 500 1 500 Entwicklung1.1 Bevölkerungsentwicklung der Gesamtbevölkerung der Stadt Winterthur 16 Geburtenrate 1981 bis 2008 in der Stadt Winterthur Wohnbauzonenreserven, gemessen am Gesamttotal aller Bauzonen Winterthur wandelt sich immer mehr zu einer Wohnstadt. In den Entwicklung1 000 der Bevölkerungszahl in Winterthur 1950 bis 2008 1 000 letzten fünf Jahren ist die Bevölkerung stark gewachsen, in erster in 1 000. 12 120500 500 6 Linie durch die Zuwanderung, die durch die positive wirtschaft- liche Entwicklung im Grossraum Zürich begünstigt wird. Zwischen 300 8 100 0 0 5 2004 und 2008 betrug die jährliche Zuwachsrate 1,4 Prozent. Ende Millionen Kubikmeter 250 4 2008 waren in der Stadt Winterthur 100 978 Personen gemeldet, 80-500 -500 4 wodurch sie offiziell zur Grossstadt wurde. Gemäss Wanderungs- 200 0 bilanz der zurückliegenden fünf Jahre kommt ein Fünftel der neu- 60 2009200820072006200520042003200220012000 3 -1 000 -1 000150 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 Reines Wohnen Wohnen gemischt Verkauf, Gastronomie en Einwohnerinnen und Einwohner direkt aus dem Ausland nach Hektar 40 Ausländerinnen und Ausländer Schweizerinnen und Schweizer Industrie Büro Landwirtschaft (inkl. 2 Winterthur. 100 Öff. Gebäude Gewerbe, Lager Wohnen) Neben der Zuwanderung tragen auch steigende Geburten- im Alter von 15 im bis 44 Jahren Anzahl Einwohner/-innen Anzahl 20 50 Anzahl Geburten auf 100 Frauen 100 auf Geburten Anzahl 1 raten zum Bevölkerungswachstum bei. Im Jahr 2003 kamen pro

100 Frauen zwischen 15 und 45 Jahren 4,3 Kinder zur Welt. 2008 0 keine Erhebung 0 0 200520001995199019851980197519701965196019551950 07060504030201009998979695949392919089888786 waren es bereits 4,9 Kinder. Weiter ist bemerkenswert,08070605040302010099989796959493929190898887868584838281 dass die Sterblichkeit stark gesunken ist, was zu einem Geburtenüber- Schweizer/-innen Ausländer/-innen Wohnbauzonen schuss in der Schweizer Bevölkerung führte, wodurch sich diese Quellen: Bundesamt für Statistik, Fachstelle Statistik Winterthur (1995: keine Erhebung; etwas der ausländischen Bevölkerung anglich, die schon seit jeher 1.2 Geburtenrate 2001: Revision Bau- und Zonenordnung: mehr Wohnzonen, weniger Industriezonen) Geburtenrate 1981 bis 2008 in der Stadt Winterthur Entwicklung der Gesamtbevölkerung der Stadt Winterthur einen Geburtenüberschuss verzeichnet. Anzahl Geburten auf 100 Winterthurer Frauen zwischen Wohnbauzonenreserven, gemessen am Gesamttotal aller Bauzonen 15 und 45 Jahren. Beschäftigte nach Wirtschafssektoren und Beschäftigungsgrad Bauzonenverbrauch120 Wohn- und Mischzonen und andere Zonen 6 Ackerland und Wiesennutzung 1985 bis 2007 Wohnungen 300 100 5 Im Gleichschritt mit dem Bevölkerungszuwachs ist der Wohnungs- 250 60 000 1 000 80 15 bestand Winterthurs zwischen 2004 und 2008 jährlich um 1 Pro- 4 200 zent gestiegen. Im Gegensatz zur letzten Berichtsperiode (2001 50 000 60 12 bis 2004) wird die Zuwanderung nicht mehr hauptsächlich mit- 3 800 150 Hektar 40 000 tels Grossüberbauungen aufgefangen, sondern vor allem durch 9 40 100 mittlere und kleinere Siedlungen. Die Leerwohnungsziffer ist mit 2 600 30 000 6 im Alter von 15 im bis 44 Jahren Anzahl Einwohner/-innen Anzahl

0,13 Prozent (Sommer 2008) sehr tief. Hektar 20 Hektar 50 Anzahl Geburten auf 100 Frauen 100 auf Geburten Anzahl 1 400 20 000 Das Volumen aller Winterthurer Gebäude hat zwischen 2000 3 0 0 keine Erhebung 0 07060504030201009998979695949392919089888786 und 2008 um 8 Prozent zugenommen. Der Anteil der reinen 200 200520001995199019851980197519701965196019551950 10 000 08070605040302010099989796959493929190898887868584838281 0 Wohngebäude ist deutlich gestiegen, während viele Industriege- Schweizer/-innen Ausländer/-innen Wohnbauzonen 0 bäude abgerissen oder umgenutzt wurden. Ende 2008 befanden 0 -3 1985 1991 1995 1998 2001 2005 2008 1985 1990Quellen: Bundesamt1996 für Statistik,2000 Fachstelle2005 Statistik Winterthur2007 07060504030201009998979695949392919089888786 (1995: keine Erhebung; sich rund 1 200 Wohnungen im Bau; dies sind doppelt so viele wie Die zum Industriesektor gehörenden Branchen Hochpräzisi- 2001: Revision Bau- und Zonenordnung: mehr Wohnzonen, weniger Industriezonen) Industrie Teilzeit (<90 %) Dienstleistung Teilzeit (<90 %) Offenes Ackerland Naturwiesen und Weiden Kunstwiesen Verbrauch Wohn- und Mischzonen Verbrauch andere Bauzonen Industrie Vollzeitin den (90–100 vier Jahren %) zuvorDienstleistung im Jahresdurchschnitt Vollzeit (90–100 %) gebaut wurden. onsmechanik, Optik und Elektronik sind im Wachstum begriffen. Die rege Bautätigkeit lässt in naher Zukunft weiteren Bevölke- Überdurchschnittlich waren die Zuwachsraten im Bausektor. Das (1995: keine Erhebung; Die Daten der Jahre 1995 und 96 wurden deshalb gleichmässig rungszuwachs erwarten. In jüngster Zeit ist die Zahl der Baube- Grundstücks- und Wohnungswesen wuchs um 57 Prozent, was die auf beide Jahre verteilt.) Beschäftigte nach Wirtschafssektoren und Beschäftigungsgrad Bauzonenverbrauch Wohn- und Mischzonen und andere Zonen willigungen durch die Stadt jedoch etwas zurückgegangen. Dies rege Bautätigkeit in Winterthur widerspiegelt. Ackerland und Wiesennutzung 1985 bis 2007 und die aktuelle Wirtschaftskrise deuten darauf hin, dass sich das Der Trend zu mehr Teilzeitstellen hält ungebrochen an. Zwi- Bevölkerungswachstum mittelfristig wieder etwas abschwächen schen 2005 und 2008 schufen die Arbeitgeberinnen und Arbeitge-

wird. ber60 000 15,8 Prozent mehr Teilzeitstellen mit Stellenprozenten von 50 1 000 15 bis 90 Prozent. Bei den Teilzeitstellen mit Stellenprozenten unter 50 000 12 50 Prozent lag die Steigerung bei 5,8 Prozent, bei den Vollzeitstel- 800 len (Stellenprozente über 89 Prozent) bei 7,5 Prozent. Beschäftigte 40 000 9 600 Im Herbst 2008 waren in Winterthur 56 357 Personen beschäftigt. 30 000 6 Hektar Hektar Damit gibt es in Winterthur wieder ähnlich viele Arbeitsplätze 400 B20odennutzung 000 3 wie im Spitzenjahr 1991 (57 590 Beschäftigte). Zwischen 2005 und 200 2008 stieg die Zahl der Arbeitsplätze um 8,7 Prozent (ohne Land- Die10 000 Gemeinde Winterthur erstreckt sich über eine Fläche von 0 und Forstwirtschaft). knapp 70 Quadratkilometern. 39 Prozent davon sind Wald, 28 Pro- 0 0 -3 Im Sektor Bau und Industrie nahm die Zahl der Arbeitsplätze zent Landwirtschaftsgebiet,1985 1991 1995 1 Prozent1998 2001sind Gewässer 2005 2008 und unpro- 1985 1990 1996 2000 2005 2007 07060504030201009998979695949392919089888786

Industrie Teilzeit (<90 %) Dienstleistung Teilzeit (<90 %) um 5,7 Prozent zu, im Sektor Dienstleistungen um 9,6 Prozent. duktive Flächen. 32 Prozent werden als Siedlungsfläche genutzt Offenes Ackerland Naturwiesen und Weiden Kunstwiesen Verbrauch Wohn- und Mischzonen Verbrauch andere Bauzonen Industrie Vollzeit (90–100 %) Dienstleistung Vollzeit (90–100 %) Die stärkste Zuwachsrate verzeichnete die Branche Gesundheit und sind mit Gebäuden, Verkehrswegen, Gärten und Hinterhöfen (1995: keine Erhebung; Die Daten der Jahre 1995 und 96 wurden deshalb gleichmässig und Soziales (14,4 Prozent oder 932 Beschäftigte). Insbesonde- bedeckt. Die Siedlungsfläche dehnt sich infolge der regen Neu- auf beide Jahre verteilt.) re Spitäler und Pflegeheime haben zusätzliches Personal einge- bautätigkeit stetig aus, zumeist auf ehemaligem Kulturland. stellt. Der Ausbau der Zürcher Hochschule für Angewandte Wis- Seit dem Jahr 2000 ist die Flächenreserve, die noch bebaut wer- senschaften (zhaw) führte zu einer Mehrbeschäftigung von 349 den kann, pro Jahr um durchschnittlich 9 Hektaren geschrumpft. Personen. Die Bauzone umfasst 28 Prozent der Gemeindefläche. 178 Hekt-

8 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 Wanderungsbilanz 1985–2008 Nutzung der Gebäude nach Volumen und Jahr Wanderungsbilanz 1985 – 2008

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1 000 1 000 12 500 500 8 0 0 Millionen Kubikmeter 4 -500 -500 0 2009200820072006200520042003200220012000 -1 000 -1 000 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 Reines Wohnen Wohnen gemischt Verkauf, Gastronomie Ausländerinnen und Ausländer Schweizerinnen und Schweizer Industrie Büro Landwirtschaft (inkl. Öff. Gebäude Gewerbe, Lager Wohnen)

Wanderungsbilanz 1985–2008 Nutzung der Gebäude nach Volumen und Jahr Wanderungsbilanz 1985 – 2008

Entwicklung der Gesamtbevölkerung der Stadt Winterthur Geburtenrate 1981 bis 2008 in der Stadt Winterthur Wohnbauzonenreserven, gemessen am Gesamttotal aller Bauzonen 20 S t a d t e n t w i c k l u n g 1 500 1 500 16 Wanderungsbilanz120 1985–2008 Nutzung der Gebäude nach Volumen und Jahr 6 1 000 Wanderungsbilanz1 000 19851.3 – W2008anderungsbilanz 1.4 Gebäudenutzung Wanderungsbilanz 1985–2008 300Entwicklung der Wanderungsbilanz (Zu- und Abwanderungen) GebäudenutzungNutzung nach Volumender Gebäude und nachJahr in Volumen Millionen und Kubikmeter. Jahr 100 Wanderungsbilanz 1985 – 2008 12 5 500 500 in Winterthur. 250 20 8 1 500 80 1 500 4 200 20 0 0 Millionen Kubikmeter 16 1 500 1 500 60 4 3 1 000 1 000 150 -500 -500 16 Hektar 12 40 1 000 1 000 2 500 500 100 0 12 2009200820072006200520042003200220012000 -1 000 -1 000 im Alter von 15 im bis 44 Jahren 85Einwohner/-innen Anzahl 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 8 20 500 50500 Reines Wohnen Wohnen gemischt Verkauf, Gastronomie Anzahl Geburten auf 100 Frauen 100 auf Geburten Anzahl 1 0 Ausländerinnen und Ausländer Schweizerinnen und Schweizer 0 Industrie Büro Landwirtschaft (inkl. Millionen Kubikmeter Öff. Gebäude 8 Gewerbe, Lager Wohnen) 0 0 0 0 keine Erhebung 4

0 Millionen Kubikmeter 200520001995199019851980197519701965196019551950 07060504030201009998979695949392919089888786 08070605040302010099989796959493929190898887868584838281 -500 -500 Schweizer/-innen Ausländer/-innen Wohnbauzonen 4 0 -500 -500 2009200820072006200520042003200220012000 -1 000 -1 000 Quellen: Bundesamt für Statistik, Fachstelle Statistik Winterthur 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 85 86 87 (1995:88 89 90keine 91 Erhebung;92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 Reines Wohnen 0 Wohnen gemischt Verkauf, Gastronomie 2001: Revision Bau- und Zonenordnung: mehr Wohnzonen, weniger Industriezonen) 2009200820072006200520042003200220012000 Ausländerinnen-1 000 und Ausländer Schweizerinnen und Schweizer -1 000 Industrie Büro Landwirtschaft (inkl. 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 Öff. Gebäude ReinesGewerbe, Wohnen Lager WohnenWohnen) gemischt Verkauf, Gastronomie Ausländerinnen und Ausländer Schweizerinnen und Schweizer Industrie Büro Landwirtschaft (inkl. Öff. Gebäude Gewerbe, Lager Wohnen) Entwicklung der Gesamtbevölkerung der Stadt Winterthur Beschäftigte nach Wirtschafssektoren und Beschäftigungsgrad Geburtenrate 1981 bis 2008 in der Stadt Winterthur Bauzonenverbrauch1.5 Bauzonenverbrauch Wohn- und Mischzonen und andere Zonen 1.6 Wohnbaureserven Ackerland und Wiesennutzung 1985 bis 2007 Wohnbauzonenreserven, gemessen am Gesamttotal aller Bauzonen Entwicklung des Bauzonenverbrauchs in Hektaren pro Jahr. Wohnbauzonenreserven in Hektaren.

120 6 60 000 1 000 15 300 100 5 Entwicklung der Gesamtbevölkerung der Stadt Winterthur 50 000 Geburtenrate 1981 bis 2008 in der Stadt Winterthur 12 250 800 Wohnbauzonenreserven, gemessen am Gesamttotal aller Bauzonen Geburtenrate 1981 bis 2008 in der Stadt Winterthur 80 Entwicklung der Gesamtbevölkerung der Stadt Winterthur 40 000 4 9 200 Wohnbauzonenreserven, gemessen am Gesamttotal aller Bauzonen 600 120 6 60 6 30000 3 300150 Hektar Hektar Hektar 120 4006 10040 5 3 300 20000 2 250100 100 im Alter von 15 im bis 44 Jahren 2005 Einwohner/-innen Anzahl 80 10 000 20 0 50 250 Anzahl Geburten auf 100 Frauen 100 auf Geburten Anzahl 41 200 80 0 40 60 -3 0 200 keine Erhebung 30 0 150 1985 1991 1995 1998 2001 2005 2008 1985 1990 1996 2000 2005 2007 200520001995199019851980197519701965196019551950 07060504030201009998979695949392919089888786 07060504030201009998979695949392919089888786 08070605040302010099989796959493929190898887868584838281 Hektar Industrie Teilzeit (<90 %) Dienstleistung Teilzeit (<90 %) 60 3 Offenes Ackerland Naturwiesen und Weiden Kunstwiesen 40 Schweizer/-innen VerbrauchAusländer/-innen Wohn- und Mischzonen Verbrauch andere Bauzonen Wohnbauzonen150 Industrie Vollzeit (90–100 %) Dienstleistung Vollzeit (90–100 %) 100

2 Hektar (1995: keine40 Erhebung; Die Daten der Jahre 1995 und 96 wurden deshalb gleichmässig (1995: keine Erhebung; im Alter von 15 im bis 44 Jahren Quellen: Bundesamt für Statistik, Fachstelle Statistik Winterthur Einwohner/-innen Anzahl 100 2 20 50 Anzahl Geburten auf 100 Frauen 100 auf Geburten Anzahl 1 auf beidearen Jahre der verteilt.) Bauzone sind noch unbebaut. 95 Hektaren dieser Reser- 2001: Revision Bau- und Zonenordnung: mehr Wohnzonen, weniger Industriezonen) im Alter von 15 im bis 44 Jahren Anzahl Einwohner/-innen Anzahl 20 ve gehören zur Wohnzone, 54 Hektaren zur Arbeitszone. 50 keine Erhebung Anzahl Geburten auf 100 Frauen 100 auf Geburten Anzahl 1 0 0 0 200520001995199019851980197519701965196019551950 07060504030201009998979695949392919089888786 08070605040302010099989796959493929190898887868584838281 0 0 keine Erhebung 0 Schweizer/-innen Ausländer/-innen WohnbauzonenÜber 100 000 07060504030201009998979695949392919089888786 Beschäftigte nach Wirtschafssektoren und Beschäftigungsgrad 200520001995199019851980197519701965196019551950 Bauzonenverbrauch« Wohn- und Mischzonen und andere Zonen 08070605040302010099989796959493929190898887868584838281 Ackerland und Wiesennutzung 1985 bis 2007 Schweizer/-innen Ausländer/-innen Menschen wohnenWohnbauzonen heute in Winterthur, Quellen: Bundesamt für Statistik, Fachstelle Statistik Winterthur Landwirtschaft (1995: keine Erhebung; 2001: Revision Bau- und Zonenordnung: mehr Wohnzonen, weniger Industriezonen) Quellen: Bundesamt für Statistik, Fachstelle Statistik Winterthur (1995:das keine Erhebung;damit offiziell zur Grossstadt Die Landwirtschaft befindet sich gegenwärtig in einem tiefgrei- 2001: Revision Bau- und Zonenordnung: mehr Wohnzonen, weniger Industriezonen) 60 000 1 000 fenden Strukturwandel. Die Zahl der Betriebe nimmt ab, während 15 geworden ist.» sich die durchschnittliche Betriebsfläche zwischen 1985 und 2007 Beschäftigte50 000 nach Wirtschafssektoren und Beschäftigungsgrad Bauzonenverbrauch12 Wohn- und Mischzonen und andere Zonen Ackerland800 und Wiesennutzungvon 12 auf 21 Hektaren1985 bis 2007 nahezu verdoppelt hat. Beschäftigte nach Wirtschafssektoren und Beschäftigungsgrad Bauzonenverbrauch Wohn- und Mischzonen und andere Zonen 40 000 AckerlandDie Schweizer und Wiesennutzung Landwirtschaft 1985 steht bis 2007unter einem starken Ra- 9 600 tionalisierungsdruck, um auf dem Weltmarkt bestehen zu können. 30 000 6 60 000 1 000 15 Hektar

Fusionen und grössere Betriebsflächen sind darauf eine möglicheHektar 400 20 000 60 000 Antwort.1 000 Die Beschäftigtenzahl in der Landwirtschaft ging durch 3 15 50 000 12 800 diese Entwicklung gegenüber 1985 um über 60 Prozent zurück. 200 10 000 50 000 0 12 40 000 2007800 waren in Winterthur noch 292 Personen in der Landwirt- 9 600 schaft beschäftigt, davon mehr als die Hälfte nebenberuflich. Die 0 40 000 0 -3 9 30 000 6 1985 1991 1995 1998 2001 2005 2008 1985 1990600 1996 2000 2005 2007 07060504030201009998979695949392919089888786 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche ist seit 1985 gesamthaft um ein Hektar Industrie Teilzeit (<90 %) Dienstleistung Teilzeit (<90 %) 400 Verbrauch Wohn- und Mischzonen Verbrauch andere Bauzonen 30 000 Offenes AckerlandFünftel geschrumpftNaturwiesen und und beträgt Weiden heuteKunstwiesen noch rund 1 500 Hektaren. 6 20 000 3 Industrie Vollzeit (90–100%) Dienstleistung Vollzeit (90–100%) Hektar 400 Hektar 20 000 200 (1995: keine Erhebung; Die Daten3 der Jahre 1995 und 96 wurden deshalb gleichmässig 10 000 auf beide0 Jahre verteilt.) 200 10 000 0 0 0 -3 1985 1991 1995 1998 2001 2005 2008 1985 1990 1996 2000 2005 2007 07060504030201009998979695949392919089888786

Industrie Teilzeit (<900 %) Dienstleistung Teilzeit (<90 %) 0 -3 1985 1991 1995 1998 2001 2005 2008 Offenes Ackerland 1985Naturwiesen1990 und Weiden1996 2000Kunstwiesen2005 2007 Verbrauch Wohn- und Mischzonen Verbrauch andere Bauzonen 07060504030201009998979695949392919089888786 Industrie Vollzeit (90–100 %) Dienstleistung Vollzeit (90–100 %) Industrie Teilzeit (<90 %) Dienstleistung Teilzeit (<90 %) Verbrauch Wohn- und Mischzonen Verbrauch andere Bauzonen Offenes Ackerland Naturwiesen und Weiden Kunstwiesen(1995: keine Erhebung; Die Daten der Jahre 1995 und 96 wurden deshalb gleichmässig Industrie Vollzeit (90–100 %) Dienstleistung Vollzeit (90–100 %) auf beide Jahre verteilt.) (1995: keine Erhebung; Die Daten der Jahre 1995 und 96 wurden deshalb gleichmässig9 auf beide Jahre verteilt.) Wanderungsbilanz 1985–2008 Nutzung der Gebäude nach Volumen und Jahr Wanderungsbilanz 1985 – 2008

20

1 500 1 500 16

1 000 1 000 12 500 500 8 0 0 Millionen Kubikmeter 4 -500 -500 0 2009200820072006200520042003200220012000 -1 000 -1 000 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 Reines Wohnen Wohnen gemischt Verkauf, Gastronomie Ausländerinnen und Ausländer Schweizerinnen und Schweizer Industrie Büro Landwirtschaft (inkl. Öff. Gebäude Gewerbe, Lager Wohnen) Wanderungsbilanz 1985–2008 Nutzung der Gebäude nach Volumen und Jahr Wanderungsbilanz 1985 – 2008

20

1 500 1 500 16

1 000 1 000 Geburtenrate 1981 bis 2008 in der Stadt Winterthur Entwicklung der Gesamtbevölkerung der Stadt Winterthur 12 Wohnbauzonenreserven, gemessen am Gesamttotal aller Bauzonen 500 500 120 8 6 0 0

Millionen Kubikmeter 300 100 4 5 -500 -500 250 80 0 4 2009200820072006200520042003200220012000 200 -1 000 -1 000 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 60 Reines Wohnen Wohnen gemischt Verkauf, Gastronomie Ausländerinnen und Ausländer Schweizerinnen und Schweizer 3 Industrie Büro Landwirtschaft (inkl. 150

Öff. Gebäude Gewerbe, Lager Wohnen) Hektar 40 2 100 im Alter von 15 im bis 44 Jahren Anzahl Einwohner/-innen Anzahl 20 50 Anzahl Geburten auf 100 Frauen 100 auf Geburten Anzahl 1

0 keine Erhebung 0 0 200520001995199019851980197519701965196019551950 07060504030201009998979695949392919089888786 08070605040302010099989796959493929190898887868584838281 Schweizer/-innen Ausländer/-innen Wohnbauzonen

Geburtenrate 1981 bis 2008 in der Stadt Winterthur Entwicklung der GesamtbevölkerungQuellen: Bundesamt der für Statistik, Stadt FachstelleWinterthur Statistik Winterthur (1995: keine Erhebung; Wohnbauzonenreserven, gemessen am Gesamttotal aller Bauzonen 2001: Revision Bau- und Zonenordnung: mehr Wohnzonen, weniger Industriezonen)

120 6 Beschäftigte nach Wirtschafssektoren und Beschäftigungsgrad 300 Bauzonenverbrauch Wohn- und Mischzonen und andere Zonen 1001.7 Beschäftigte Ziele, Massnahmen,Ackerland und Wiesennutzung Handlungsbedarf 1985 bis 2007 5 Beschäftigte nach Wirtschaftssektoren und Beschäftigungsgrad. 250 80 In Winterthur werden derzeit neue Stadtteile entwickelt, etwa in 4 200 60 000 Neuhegi, Zeughaus-Teuchelweiher,1 000 , und Mai- 15 60 3 enried. Diese Entwicklung150 verlangt nach einem Aus- und Neubau 50 000 12 der sozialenHektar Infrastruktur,800 von Schulhäusern, öffentlichen Räu- 40 2 men und von Infrastrukturen100 in den Quartieren. In Neuhegi hat 40 000 9 600 im Alter von 15 im bis 44 Jahren Anzahl Einwohner/-innen Anzahl 20 die Stadt einen Teil50 der Grünanlage Eulachpark fertiggestellt. Der Anzahl Geburten auf 100 Frauen 100 auf Geburten Anzahl 1 30 000 neue Stadtteil verfügt über eine eigene Bahnstation und damit 6 Hektar Hektar 0 4000 keine Erhebung 0 über einen S-Bahn-Anschluss. Für die soziokulturellen Bedürf- 07060504030201009998979695949392919089888786 20 000 200520001995199019851980197519701965196019551950 3 08070605040302010099989796959493929190898887868584838281 nisse Neuhegis soll eine ehemalige Industriehalle umgenutzt Wohnbauzonen Schweizer/-innen Ausländer/-innen 200 10 000 werden. 0

Quellen: Bundesamt für Statistik, Fachstelle Statistik Winterthur Zur Schonung(1995: keine der Erhebung;Ressource Boden verfolgt Winterthur eine 0 2001: Revision0 Bau- und Zonenordnung: mehr Wohnzonen, weniger Industriezonen) -3 1985 1991 1995 1998 2001 2005 2008 Strategie der inneren Verdichtung.1985 1990 Darüber1996 hinaus2000 ist eine laufen-2005 2007 07060504030201009998979695949392919089888786

Industrie Teilzeit (<90 %) Dienstleistung Teilzeit (<90 %) de Erneuerung der GebäudeOffenes Ackerland notwendig, umNaturwiesen ihren Wert und zuWeiden erhal- Kunstwiesen Verbrauch Wohn- und Mischzonen Verbrauch andere Bauzonen Industrie Vollzeit (90–100 %) Dienstleistung Vollzeit (90–100 %) ten und die Energieeffizienz zu steigern. Im Herbst 2008 hat die Beschäftigte nach Wirtschafssektoren und Beschäftigungsgrad Stadt WinterthurBauzonenverbrauch eine Kampagne Wohn- mit und Informationen Mischzonen undzur andereenerge- Zonen (1995: keine Erhebung; Die Daten der Jahre 1995 und 96 wurden deshalb gleichmässig Ackerland und Wiesennutzung 1985 bis 2007 auf beide Jahre verteilt.) 1.8 Landwirtschaft tischen Modernisierung von Wohnhäusern durchgeführt (siehe Entwicklung von Ackerland und Wiesennutzung in Hektaren. Kapitel 4 Energie). Um in den unternutzten Industriearealen eine attraktive 60 000 1 000 15 Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Freizeit zu gewährleisten,

50 000 müssen in Gestaltungsplänen12 Vorschriften über die Nutzungsver- 800 teilung festgelegt werden. 40 000 9 600 Der soziodemografische Wandel stellt Winterthur vor neue Herausforderungen. Geburtenstarke Jahrgänge erreichen in den 30 000 6 Hektar 400 nächstenHektar Jahrzehnten das Pensionsalter, was beispielweise mehr 20 000 Alterswohnungen 3notwendig macht. 200 Winterthur ist indes auch eine lebendige Studentenstadt mit 10 000 0 der grössten Fachhochschule der Schweiz. Die Stadt unterstützt 0 0 den Ausbau des Wohnungsangebots-3 für Studierende. 1985 1991 1995 1998 2001 2005 2008 1985 1990 1996 2000 2005 2007 07060504030201009998979695949392919089888786 Mehr Einwohnerinnen und Einwohner bedeuten mehr Ver- Industrie Teilzeit (<90 %) Dienstleistung Teilzeit (<90 %) Offenes Ackerland Naturwiesen und Weiden Kunstwiesen Verbrauch Wohn- und Mischzonen Verbrauch andere Bauzonen Industrie Vollzeit (90–100 %) Dienstleistung Vollzeit (90–100 %) kehr. Diesen zusätzlichen Verkehr will Winterthur vorwiegend mit öffentlichen(1995: Verkehrsmitteln keine Erhebung; Die bewältigen.Daten der Jahre 1995 Dazu und braucht96 wurden deshalb es neue gleichmässig Angebote undauf beide eine Jahre Verdichtung verteilt.) der Fahrpläne. Stark befahrene Hauptverkehrsachsen wie die Zürcherstrasse sollen umgestaltet werden, um mehr Lebensqualität zu schaffen. Mit der Neugestal- tung von Strassen und einer bedarfsgerechten Verkehrsregelung will Winterthur die Anliegen umweltfreundlicher Verkehrsteil- nehmerinnen und -teilnehmer unterstützen. Diese Massnahmen tragen dazu bei, die Mobilität der Menschen in der wachsenden Stadt Winterthur langfristig zu sichern.

10 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 S t a d t e n t w i c k l u n g

11 12 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 V e r k e h r V e r k e h r

Verkehrsentwicklung > 14 Mobilitätsverhalten > 14 Pendlerverkehr > 15 clevermobil > 15 Öffentlicher Verkehr > 16 Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf > 16

Der Verkehr in Winterthur nimmt weiter zu, insbesondere auf dem städtischen2 Abschnitt der Autobahn A1. Die Verkehrszunahme hängt in erster Linie mit dem Bevölkerungswachstum zusammen. Auf dem gesamten Stadtgebiet werden pro Jahr rund 700 Millionen Motorfahrzeugkilometer zurückgelegt – das sind rund 13 Prozent mehr als 1999. Die innerstädtischen Hauptverkehrs- achsen sind dadurch stark beansprucht, beson- ders zu Zeiten von Verkehrsspitzen. Nimmt der Verkehr zu, werden sich die Verkehrsspitzen weiter ausdehnen. Die Winterthurerinnen und Winterthurer legen pro Tag durchschnittlich rund 34 Kilometer zurück, 44 Prozent davon in ihrer Freizeit. Für etwas mehr als die Hälfte dieser Wege benut- zen sie ein Auto. Der Motorisierungsgrad Win- terthurs liegt 16 Prozent unter dem kantonalen Durchschnitt. Dies ist auf ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrs- und Velowegnetz zurück- zuführen. Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und die Förderung des Velo- und Fussverkehrs ist eine der wichtigsten Prioritäten der Winter- thurer Verkehrspolitik. Diese berücksichtigt die Bedürfnisse der Wirtschaft, der Bevölkerung und der Umwelt und legt Wert auf eine sinnvolle Kombination von Raumplanung und Umwelt- schutz.

13 Verkehrsentwicklung kehr weiter zu, werden sich die Verkehrsspitzen zeitlich ausdeh- nen, was über längere Zeit dichten Verkehr bedeuten würde. Seit der Eröffnung der Autobahnumfahrung 1970 nahm der Ver- Der Treibstoffbedarf stieg gegenüber 1990 um 44 Prozent. Der kehr auf der Autobahn A1 kontinuierlich zu, in den letzten zehn Verkehr verursacht heute (2008) in Winterthur 36 Prozent der Jahren um 25 Prozent. 2007 befuhren pro Tag rund 88 000 Fahr- Treibhausgas-Emissionen, 60 Prozent der Feinstaub-Emissionen zeuge den Winterthurer Streckenabschnitt. 2008 nahm der Auto- und 71 Prozent der Stickoxid-Emissionen (vgl. Kapitel 6 Luft und bahnverkehr gegenüber dem Vorjahr geringfügig um rund 500 Klima). Fahrzeuge pro Tag ab. Trotz dieses leichten Verkehrsrückgangs wird die A1 jedoch weiterhin stark frequentiert. Ein Teil der Auto- fahrenden weicht bei Staus auf andere Strassen aus, wodurch das Mobilitätsverhalten städtische Strassennetz überlastet wird. Stündliches Verkehrsaufkommen auf der Tösstalstrasse 1985 – 2008 Entwicklung Motorfahrzeugbestand 1960 – 2008 Auf dem Winterthurer Stadtgebiet (inklusive Autobahn) wurden Durch die wachsende Bevölkerung nimmt die Zahl der Autos und Pendlerverkehr in Winterthur 1950 – 2000 im Jahr 2007 rund 700 Millionen Motorfahrzeugkilometer zurück- Motorräder in Winterthur zu. Im Jahr 2008 waren über 41 000 Per- gelegt. Dies sind etwa 80 Millionen Kilometer oder knapp 13 Pro- sonenwagen angemeldet. Dank gut ausgebauter öffentlicher Ver- 1 600 120 000 100 000 zent mehr als 1999. Bislang nimmt die Autobahn drei Viertel des kehrs- und Velonetze lag der Motorisierungsgrad im Jahr 2008 mit Mehrverkehrs auf, während sich der innerstädtische Verkehr auf 413100 000 Personenwagen pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner 80 000 1 200 hohem Niveau eingependelt hat. Auf dem innerstädtischen Stras- (2000: 391) 16 Prozent unter dem kantonalen Durchschnitt von 80 000 3 sennetz stagnieren die Verkehrsbelastungen, weil diese Strassen1 494 Personenwagen und 12 Prozent über dem Motorisierungs- 60 000

800 keinen weiteren Verkehr mehr aufnehmen können. grad60 000 der Stadt Zürich (2007: 370). Die Belastung der Wülflingerstrasse und anderer Hauptver- Die Winterthurerinnen und Winterthurer legten laut Bun- 40 000 kehrsachsen hat sich seit den 1970er Jahren mehr als verdoppelt. desamt40 000 für Statistik im Jahr 2005 pro Tag durchschnittlich rund 400 In dieser Entwicklung widerspiegeln sich der Bevölkerungszu- 34 Kilometer zurück. Für ein Drittel dieser Strecke benutzten sie 20 000

Anzahl Fahrzeuge pro Stunde 20000 wachs und das gesteigerte Mobilitätsbedürfnis. Die meistbefah- ein öffentliches Verkehrsmittel, für etwas mehr als die Hälfte ein 0 0 rene innerstädtische Hauptverkehrsachse242322212019181716151413121110987654321 ist die Zürcherstrasse Auto. Auf dem Velo oder zu Fuss bewältigten die Bewohnerinnen2005200019951990198519801975197019651960 0 und Bewohner Winterthurs rund 10 Prozent ihrer Tageswege. 1950 1960 1970 1980 1990 2000 1985 1990 1995mit durchschnittlich2000 2004 25 5002008 Fahrzeugen pro Tag. Nimmt der Ver- Einwohnerinnen/Einwohner Motorfahrzeugbestand Zupendler Wegpendler PW-Bestand Binnenpendler Einwohner 2.1 Motorfahrzeugbestand 2.2 Verkehrsbelastung Stündliches Verkehrsaufkommen auf der Tösstalstrasse 1985 – 2008 Mittlere Tagesdistanz pro Person Entwicklungund Verkehrsmittel Motorfahrzeugbestand 2005 1960 – 2008 Verkehrsbelastung aufPendlerverkehr den Hauptachsen in Winterthur1970 – 2008 1950 – 2000 Pendlerverkehr in Winterthur 1950 – 2000 Entwicklung des Motorfahrzeugbestandes und des PW-Bestandes VerkehrsentwicklungStündliches Verkehrsaufkommen auf den Hauptachsen auf der Tösstalstrasse in Anzahl Fahrzeuge 1985 – 2008 Entwicklung Motorfahrzeugbestand 1960 – 2008 im Vergleich zur Einwohnerzahl Winterthurs. pro Tag. Pendlerverkehr in Winterthur 1950 – 2000

1 600 Velo 120000 100 000 100 000 40000 (1,3 km) 1 600 120 000 100 000 Zu Fuss 100 000

80000 1 200 80000 (2,3 km) 30000 100 000

80 000 1 200 80000 3 4 1 60 000 60 000 Auto, Motorrad 80 000 800 60 000 (19,1 km) 3 20 0001 2 60 000

40 000800 40 000 6 60000 Bahn 40 000 400 40 000 10 (9,5 km) 000 40 000 Anzahl Fahrzeuge pro Tag 20 000 20 000 Anzahl Fahrzeuge pro Stunde 20000 400

20 000

Anzahl Fahrzeuge pro Stunde 20000 0 0 0 242322212019181716151413121110987654321 0 0 Bus, Tram, Postauto 2005200019951990198519801975197019651960 1970 1975 1980 1985 19501990 19951960 20001970 20051980 1990 2000 1950 1960 1970 1980 1990 2000 0 0 1985 1990 1995 2000 2004 2008 (1,8 km) Einwohnerinnen/Einwohner Motorfahrzeugbestand Autobahn A1 WülflingerstrasseZupendler Wegpendler242322212019181716151413121110987654321 0 Zupendler Binnenpendler Wegpendler 2005200019951990198519801975197019651960 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Quelle: Mikrozensus Verkehr 2005. Total:PW-Bestand 34,8 Kilometer pro Tag Technikumstrasse BreitestrasseBinnenpendler Einwohner 1985 1990 1995 2000 2004 2008 Einwohnerinnen/Einwohner Motorfahrzeugbestand Zupendler Wegpendler 1970: Eröffnung N1 Töss-St. Gallen PW-Bestand Mittlere Tagesdistanz pro Person und Verkehrsmittel 2005 Mittlere Tagesdistanz pro Person Verkehrsbelastungund Wegzweck 2005 auf den Hauptachsen 1970 – 2008 1975: Eröffnung N1 Zürich-Töss Pendlerverkehr in Winterthur 1950 – 2000 Binnenpendler Einwohner 2.3 Tösstalstrasse 2.4Mittlere Verkehrsmittelwahl Tagesdistanz pro Person und Verkehrsmittel 2005 Verkehrsbelastung auf den Hauptachsen 1970 – 2008 Pendlerverkehr in Winterthur 1950 – 2000 StündlichesStündliches Verkehrsaufkommen Verkehrsaufkommen auf aufder derTösstalstrasse Tösstalstrasse 1985 in –Anzahl 2008 Mittlere Tagesdistanz pro PersonEntwicklung und Verkehrsmittel Motorfahrzeugbestand 2005. 1960 – 2008 Pendlerverkehr in Winterthur 1950 – 2000

Velo 100Fahrzeuge 000 pro Stunde. 40 000 (1,3 km) Arbeit (9,6 km) 100 000 Ausbildung Velo 40 000 Zu Fuss 1 600 80 000 (1,3 km) 120000 (1,5 km) 100 000 (2,3 km) Zu Fuss 30000 80 000 100 000 (2,4 km) 30 000

4 60000 Einkauf 80 000 Auto, Motorrad Anderes 1 200 (4 km) (19,1 km) 20 000 60 000 (4,1 km) 2 4 80000 Auto, Motorrad 5 3 40 000 1 60 000 6 (19,2 km) 2 20000 Bahn 800 60 000 40 000 6 (9,5 km) 10 000 Anzahl Fahrzeuge pro Tag 20000 Bahn 40 000 40 000 (9,5 km) 10 000 400 Anzahl Fahrzeuge pro Tag 20 000 0 0 20 000 Bus, Tram, Postauto Anzahl Fahrzeuge pro Stunde Freizeit 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 201950000 1960 1970 1980 1990 2000 0 (1,8 km) (15 km) Autobahn A1 Wülflingerstrasse 0 Bus, Tram, PostautoZupendler0 Binnenpendler Wegpendler 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1950 1960 1970 1980 1990 2000 0 Total: 34,8Kilometer pro Tag Technikumstrasse Breitestrasse 0 Quelle: Mikrozensus Verkehr 2005. Total: 34,2Kilometer pro Tag 242322212019181716151413121110987654321 (1,8 km) 2005200019951990198519801975197019651960 Autobahn A1 Wülflingerstrasse 1970: Eröffnung N1 Töss-St. Gallen 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Zupendler Binnenpendler Wegpendler Total: 34,2 Kilometer pro Tag Technikumstrasse 1975: Eröffnung1985 N1 Zürich-Töss1990 1995 2000 Quelle:2004 Mikrozensus2008 Verkehr 2005. Einwohnerinnen/Einwohner Motorfahrzeugbestand ZupendlerBreitestrasse Wegpendler Mittlere Tagesdistanz pro Person und Wegzweck 2005 Quelle: Mikrozensus Verkehr 2005. PW-Bestand 1970: Eröffnung N1 Töss-St. Gallen Binnenpendler Einwohner Mittlere Tagesdistanz pro Person und Wegzweck 2005 1975: Eröffnung N1 Zürich-Töss Mittlere14 Tagesdistanz pro Person und Verkehrsmittel 2005 U m w e l tVerkehrsbelastung b e r i c h t w i n auf t erthur den Hauptachsen 2009 1970 – 2008 Pendlerverkehr in Winterthur 1950 – 2000

Arbeit (9,6 km) Ausbildung

Velo Arbeit (9,6 km) 100 000 (1,5 km) 40000 (1,3 km) Ausbildung (1,5 km) Zu Fuss Einkauf 80 000 Anderes (2,3 km) 30 000 (4 km) (4,1 km) Einkauf Anderes 5 4 60000 (4 km) Auto, Motorrad (4,1 km) (19,1 km) 5 2 20 000 40 000 6 Bahn (9,5 km) 10 000 Anzahl Fahrzeuge pro Tag 20 000 Freizeit (15 km) Freizeit0 Total: 34,2 Kilometer pro Tag 0 Bus, Tram, Postauto (15 km)1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1950 1960 1970 1980 1990 2000 (1,8 km) AutobahnTotal: 34,2 A1 Kilometer proWülflingerstrasse Tag Quelle: Mikrozensus Verkehr 2005. Zupendler Binnenpendler Wegpendler Quelle: Mikrozensus Verkehr 2005. Total: 34,8 Kilometer pro Tag Technikumstrasse Breitestrasse Quelle: Mikrozensus Verkehr 2005. 1970: Eröffnung N1 Töss-St. Gallen Mittlere Tagesdistanz pro Person und Wegzweck 2005 1975: Eröffnung N1 Zürich-Töss

Arbeit (9,6 km) Ausbildung (1,5 km)

Einkauf Anderes (4 km) 5 (4,1 km)

Freizeit (15 km)

Total: 34,2 Kilometer pro Tag

Quelle: Mikrozensus Verkehr 2005. Stündliches Verkehrsaufkommen auf der Tösstalstrasse 1985 – 2008 Entwicklung Motorfahrzeugbestand 1960 – 2008 Pendlerverkehr in Winterthur 1950 – 2000

V e r k e h r 1 600 120 000 100 000

100 000

1 200 80000 Die wirtschaftliche Entwicklung sowie veränderte Wohn-, Arbeit. Die Zu- und Wegpendler benutzen für etwas mehr als die 80 000 3 Arbeits-, Konsum- und vor allem Freizeitgewohnheiten beeinflus- Hälfte der Wege das Auto,1 für rund 45 Prozent den öffentlichen 60 000

sen das800 Mobilitätsverhalten. Heute legen die Winterthurerinnen Verkehr; der langen Wege wegen 60sind 000 nur 2 Prozent der Zu- und und Winterthurer 44 Prozent der Wege in ihrer Freizeit zurück, Wegpendler mit dem Velo oder zu Fuss unterwegs. 40 000 40 000 das ist400 mehr als auf dem Weg zur Arbeit, der knapp ein Drittel der Eine durchdachte Siedlungsplanung kann die Transportnach- Tageswege ausmacht. frage und das Mobilitätsverhalten entscheidend beinflussen. Ziel 20 000

Anzahl Fahrzeuge pro Stunde 20000 der Planung ist es, Winterthur als Wohn- und Arbeitsort glei- 0 0 Pendlerverkehr 242322212019181716151413121110987654321 chermassen zu entwickeln, sodass möglichst wenige Menschen 0 2005200019951990198519801975197019651960 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Täglich fahren1985 gemäss1990 Volkszählung1995 aus2000 dem 2004 Jahr 20002008 rund wegpendeln müssen. Dadurch steigt zwar derEinwohnerinnen/Einwohner Binnenpendlerver- Motorfahrzeugbestand Zupendler Wegpendler 23 000 Personen (Zupendler) auf dem Weg zur Arbeit oder zu kehr, dieser kann aber gut mit dem öffentlichenPW-Bestand Verkehr und dem Binnenpendler Einwohner ihremMittlere Ausbildungsplatz Tagesdistanz pro in Person die Stadt und VerkehrsmittelWinterthur. 17 2005 500 Personen «Langsamen IndividualverkehrVerkehrsbelastung (LIV)» (Velo- und auf Fussverkehr) den Hauptachsen 1970 – 2008 Pendlerverkehr in Winterthur 1950 – 2000 (Wegpendler) verlassen die Stadt tagsüber. Die Personen, die bewältigt werden. ihren Arbeits- oder Ausbildungsweg innerhalb des Stadtgebietes clevermobil zurücklegen, werdenVelo als Binnenpendler bezeichnet. Sie bilden die 100 000 40 000 Mehrheit der Pendler,(1,3 km)obwohl ihre Zahl seit den 1970er Jahren Die Stadt Winterthur hat sich zum Ziel gesetzt, den Autover- Zu Fuss zurückgegangen ist, während gleichzeitig die Zahl der Zu- und kehr im Stadtgebiet zu reduzieren.80 000 Mit ihrer dreijährigen Kam- (2,3 km) 30 000 Wegpendler kontinuierlich zunahm. pagne «clevermobil» motiviert die Stadt ihre Bewohnerinnen 4 Die zurückgelegten Wegstrecken werden länger,Auto, wie Motorrad kantonale und Bewohner sowie Pendlerinnen60 000 und Pendler zu einer opti- Erhebungen zeigen. Diese Entwicklung hat sich in(19,1 den km) letzten Jah- malen Kombination verschiedener2 Verkehrsmittel. Mit einer cle- 20 000 ren beschleunigt, da immer mehr Menschen in Winterthur woh- veren Kombination von öffentlichen40 000 Verkehrsmitteln (öV), Velo- 6 nen, aber nichtBahn hier arbeiten. und Fussverkehr sowie dem Auto lassen sich Zeit, Nerven und (9,5 km) 10 000 Knapp ein Drittel der Binnenpendler fahren mit dem Auto zur Geld sparen. Und WinterthurAnzahl Fahrzeuge pro Tag gewinnt20 000 durch die Entlastung des Arbeit oder zur Ausbildungsstätte. Etwa gleich viele nutzen den Strassennetzes an Lebensqualität (weitere Informationen unter 0 0 öffentlichen Verkehr, Bus,rund Tram, ein Postauto Fünftel das Fahrrad. Etwas weni- www.ugs.winterthur.ch/clevermobil). 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1950 1960 1970 1980 1990 2000 (1,8 km) ger als ein Fünftel der innerstädtischen Pendler geht zu Fuss zur Autobahn A1 Wülflingerstrasse Zupendler Binnenpendler Wegpendler Quelle: Mikrozensus Verkehr 2005. Total: 34,8 Kilometer pro Tag Technikumstrasse Breitestrasse 1970: Eröffnung N1 Töss-St. Gallen Mittlere2.5 W Tagesdistanzegzweck pro Person und Wegzweck 2005 1975: Eröffnung N1 Zürich-Töss Mittlere Tagesdistanz pro Person und Wegzweck 2005. Stündliches Verkehrsaufkommen auf der Tösstalstrasse 1985 – 2008 Entwicklung Motorfahrzeugbestand 1960 – 2008 Pendlerverkehr in Winterthur 1950 – 2000 «700 Millionen Arbeit (9,6 km) Ausbildung Motorfahrzeugkilometer wurden 1 600 120 000 100 000 (1,5 km) in Winterthur im Jahr 2007 zurückgelegt.

100 000 80 000 Einkauf Dies sind etwa 80 Millionen Kilometer 1 200 Anderes (4 km) 3 1 80 000 5 (4,1 km) oder knapp 13 Prozent mehr als 1999. 60 000 » 800 60 000

40 000 40 000 400

20 000 Anzahl Fahrzeuge pro Stunde 20000 Freizeit (15 km) 0 0 242322212019181716151413121110987654321 0 Total: 34,2 Kilometer pro Tag 2005200019951990198519801975197019651960 1950 1960 1970 1980 1990 2000 1985 1990 1995 2000 2004 2008 Einwohnerinnen/Einwohner Motorfahrzeugbestand Zupendler Wegpendler PW-Bestand Quelle: MikrozensusBinnenpendler Verkehr 2005. Einwohner 2.6 Pendlerverkehr Mittlere Tagesdistanz pro Person und Verkehrsmittel 2005 Verkehrsbelastung auf den Hauptachsen 1970 – 2008 PendlerverkehrEntwicklung des in WinterthurPendlerverkehrs 1950 in – 2000Winterthur.

Velo 100 000 40 000 (1,3 km) Zu Fuss 80 000 (2,3 km) 30 000

4 Auto, Motorrad 60 000 (19,1 km) 2 20 000 40 000 6 Bahn (9,5 km) 10 000 Anzahl Fahrzeuge pro Tag 20 000

0 0 Bus, Tram, Postauto 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1950 1960 1970 1980 1990 2000 (1,8 km) Autobahn A1 Wülflingerstrasse Zupendler Binnenpendler Wegpendler Quelle: Mikrozensus Verkehr 2005. Total: 34,8 Kilometer pro Tag Technikumstrasse Breitestrasse 1970: Eröffnung N1 Töss-St. Gallen Mittlere Tagesdistanz pro Person und Wegzweck 2005 1975: Eröffnung N1 Zürich-Töss 15

Arbeit (9,6 km) Ausbildung (1,5 km)

Einkauf Anderes (4 km) 5 (4,1 km)

Freizeit (15 km)

Total: 34,2 Kilometer pro Tag

Quelle: Mikrozensus Verkehr 2005. 2.7 Verkehrspolitik Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und die Förderung des langsamen Individualverkehrs gehören zu den wichtigsten Zielen der Winterthurer Verkehrspolitik.

Im Rahmen von «clevermobil» bietet Winterthur unter ande- als 1992. Die Förderung des öffentlichen Verkehrs ist eines der rem das Programm «Mobilität in Unternehmen» (MIU) an. Fach- Hauptziele der städtischen Verkehrspolitik. leute beraten und begleiten teilnehmende Unternehmen bei der Erarbeitung eines umfassenden Mobilitätskonzeptes. Das Programm soll die Ökoeffizienz der Unternehmen verbessern, Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf ihre Mobilitätskosten senken und die Zufriedenheit der Mitar- beitenden steigern. Seit 2005 haben über 30 Firmen aus Win- Der wachsende Individualverkehr verlangt nach einer Verkehrs- terthur und Umgebung die Unterstützung der Fachstelle «Mobi- politik, die diesen Herausforderungen gewachsen ist und gleich- lität in Unternehmen» genutzt (weitere Informationen unter zeitig die standorttypischen Anforderungen in Winterthur berück- www.ugs.winterthur.ch/mobilitaet). sichtigt. Da der Raum limitiert ist, stellt sich für die Politik die Frage, wie viel Platz den verschiedenen Verkehrsmitteln einge- räumt werden soll. Ausschlaggebend für die Entscheidungsfin- Öffentlicher Verkehr dung sind in erster Linie die Anliegen von Raumordnung und Umweltschutz. Die Stadt fördert jene Verkehrsmittel, die für die Die Zahl der Personen, die im Grossraum Winterthur-Zürich im jeweiligen Gebiete am besten geeignet sind und die Verkehrsbe- Zug unterwegs sind, stieg zwischen dem Jahr 2001 und 2007 um dürfnisse möglichst umweltschonend befriedigen. rund ein Viertel auf über 138 000 Reisende pro Werktag. Rund Die geplante «Südostumfahrung» Winterthurs war Basis des 76 600 Personen fahren jeden Werktag von Winterthur nach regionalen Gesamtverkehrskonzepts (rGVK) 2005. Die «Südost- Zürich. umfahrung» sowie verschiedene regional geplante Infrastruk- Die Busse von Stadtbus Winterthur legten 2008 rund 3,5 Milli- turprojekte wie die Entlastungsstrasse oder die onen Kilometer innerhalb des Stadtgebiets zurück. An Werktagen Untere Vogelsangstrasse, welche diese Umfahrungslösung ergän- nehmen im Durchschnitt rund 83 000 Personen in den 77 Stadt- zen sollten, wurden jedoch nicht in übergeordnete Programme bussen Platz. Das sind fast 60 Prozent oder 30 000 Personen mehr aufgenommen oder zurückgestellt. Aus diesem Grund wird gegen-

16 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 V e r k e h r

stimmt die Stadt die Verkehrswege auf den öffentlichen Ver- kehr ab; • setzt sich ein für den Ausbau der Bahnverbindung zwischen «3,5 Millionen Winterthur und Zürich. Das Bahnnetz mit gegenwärtig zehn Kilometer legten die Busse von Stadtbus innerstädtischen Stationen soll an Bedeutung gewinnen; Winterthur 2008 auf dem Stadtgebiet • fördert Verkehrslenkungs- und Strassenprojekte, die Wohn- quartiere dauerhaft vom Verkehr entlasten oder Entwicklungs- zurück und beförderten 83 000 Personen gebiete erschliessen. Die Stadt befürwortet den Bau der Süd- pro Werktag. ostumfahrung. » Die Neuausrichtung mit dem Gesamtverkehrskonzept und den «Leitsätzen Verkehr» ermöglicht es den Verkehrsplanerinnen und Verkehrsplanern, eine ausgewogene und umfassende Verkehrs- politik umzusetzen, welche die Bedürfnisse der Wirtschaft, der Bevölkerung und der Umwelt angemessen berücksichtigt. Der Fuss- und Veloverkehr soll einen erheblichen Beitrag zur Lösung der Verkehrsprobleme leisten. Die Stadt will die Lücken im Rad- wegnetz schliessen und attraktive Infrastrukturen wie Velo- und Fussgängerwege bereitstellen. Dem Hauptbahnhof und seiner Umgebung kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu. Der am stärks- ten frequentierte Ort Winterthurs bildet die Drehscheibe zwi- schen den Stadtquartieren und dem Zugverkehr. Seine benutzer- freundliche und attraktive Gestaltung ist daher sehr wichtig. Im Mai 2009 haben die stimmberechtigten Winterthurerinnen und Winterthurer den etappenweisen Umbau des Stadtraums Bahn- hof genehmigt. Eine weitere Vorgabe des regionalen Gesamtverkehrskonzepts ist die Verdichtung der Zentrumsgebiete mit einem angepassten Verkehrsnetz und einer optimalen Anbindung an den öffent- lichen Verkehr. Umgekehrt richtet sich das Gesamtverkehrskon- zept gegen neue Infrastrukturen, die zu einer Zersiedelung und zu längeren Pendlerwegen führen. Das rGVK verlangt ausserdem, dass Einrichtungen wie Einkaufszentren oder Stadien, die viele Menschen anziehen, an den öV angeschlossen werden. Eines der wichtigsten Ziele des rGVK ist der Ausbau des öffent- wärtig in Zusammenarbeit mit dem Kanton Zürich ein neues städ- lichen Verkehrs, insbesondere des Stadtnetzes. Bis 2025 soll der tisches Gesamtverkehrskonzept (sGVK) ausgearbeitet. öffentliche Verkehr in der Region Winterthur 60 Prozent mehr Das Gesamtverkehrskonzept ist ein langfristig ausgerichtetes Fahrgäste als im Jahr 2005 befördern. Planungsinstrument für die kommunalen und regionalen Behör- den. Es dient als Leitlinie und zeigt auf, wo noch vertiefte Abklä- rungen erforderlich sind. Ausgehend vom Gesamtverkehrskonzept hat die Stadt Leit- sätze für den Verkehr formuliert, die seit November 2008 in Kraft sind. Die nachfolgenden Grundsätze bringen die Haltung des Stadtrates zum Ausdruck und sind handlungsweisend für die städtischen Behörden. Die Stadt Winterthur • sucht nach nachhaltigen Verkehrslösungen, die auf eine hohe Lebensqualität abzielen; • berücksichtigt die Anliegen von Fussgängerinnen und Fuss- gängern, öV-Benutzerinnen und -Benutzern, Velo-, Motorrad- und Autofahrerinnen und Autofahrern und bringt diese in Ein- klang mit den Interessen der Stadt und ihrer Quartiere; • fängt den Verkehrszuwachs so weit als möglich mit öV und Langsamverkehr auf; • setzt sich ein für einen optimierten Verkehr auf dem beste- henden Strassennetz. Dabei stellt die Stadt die Interessen des innerstädtischen Verkehrs über jene des Durchgangverkehrs; • verschafft den Stadtbussen möglichst freie Fahrt. Busse trans- portieren Fahrgäste effizienter als Privatfahrzeuge. Deshalb

17 18 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 V e r s o r g u n g u n d e n t s o r g u n g V e r s o r g u n g u n d E n t s o r g u n g

Wasser > 20 Wasserversorgung > 20 Abwasser > 20 Abfall > 21 Kehrichtverbrennungsanlage > 22 Deponie > 22 Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf > 24

Die Bewohnerinnen und Bewohner Winterthurs können bedenkenlos Leitungswasser3 trinken, denn ihr Trinkwasser ist von hervorragender Qualität. Das Winterthurer Abwasser wird in einem Kanalisationsnetz gesammelt. Dieses Leitungs- netz von rund 1 000 Kilometer Länge wird lau- fend ausgebaut und optimiert. Mit der schritt- weisen Umsetzung des «Generellen Entwässe- rungsplans» (GEP) werden die Auswirkungen des Abwassers auf die Gewässer sukzessive reduziert. Die Winterthurer Kläranlage wird ab Ende 2009 teilweise erneuert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Ihr Wert und die Klärleistung der Anlage werden damit erhalten. Aus dem Schlamm, der bei der Klärung anfällt, wird zunächst Biogas für ein Blockheiz- kraftwerk gewonnen. Danach wird der Klär- schlamm getrocknet und in der betriebseigenen Schlammverbrennungsanlage verbrannt. Als Dünger darf Klärschlamm seit 2006 nicht mehr verwendet werden. Kleingewerbe und Haushalte produzieren ungefähr 1 Kilogramm Abfall pro Kopf und Tag. Rund 50 Prozent dieses Abfalls wird rezykliert. Den Rest verwertet die Kehrichtverbrennungs- anlage (KVA). Mit dem Rohstoff Abfall produziert die KVA, die derzeit modernisiert wird, 15 Pro- zent des Winterthurer Stroms und deckt über

Wasser > 14 6 Prozent des Wärmebedarfs der Stadt. Abfall > 16 Entsorgungsanlagen > 16 Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf > 19

19 Entwicklung und Verwertungsweise des Klärschlamms 1965–2008 Abwasseranfall in der Kläranlage Hard 1970–2008 Wasserverbrauch nach Verbrauchergruppen 1980–2008 Reinigungsleistung der Kläranlage 1971–2008

30 12 100 100

25 10 80 80

20 8 3 60 60 15 6 40 40 10 4 Verbrennung

20 5 2 20 Millionen Kubikmeter pro Jahr Abscheidegrade in Prozent Millionen Kubikmeter pro Jahr Tausend Kubikmeter pro Jahr Landwirtschaft 0 0 0 0 19751970 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1980 1985 1990 1995 2000 2005 19751971 1980 1985 1990 1995 2000 2005 200520001995199019851980197519701965 Haushalt und Kleingewerbe Gewerbe u. Industrie BSB Phosphor Ammonium Öffentliche Zwecke u. Brunnen Untergrundspeicherung 5

BSB5: Biologischer Sauerstoffbedarf innerhalb von 5 Tagen (siehe Glossar).

Quecksilber- und Cadmiumgehalte im Klärschlamm 1984–2008 Abfallmengen und -verwertung Kehrichtverbrennung Zink-, Chrom- und Nickelgehalte im Klärschlamm 1984–2008

20 500 200 2 000

400 15 150 1 500 6 300 10 100 1 000

200 Verbrennung Grenzwert seit 1992 5 50 500 100 Tausend Tonnen pro Jahr Kilogramm pro Kopf und Jahr Verwertung

0 0 0 0 Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 08070605040302010099989796959493929190898887868584 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 08070605040302010099989796959493929190 Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 90898887868584 080706050403020100999897969594939291 Cadmium Quecksilber Grüngut Glas Weiteres Angelieferte Kehrichtmenge Schlacke Zink (Grenzwert: 2 000 mg) Chrom (500 mg) Nickel (50 mg) Papier und Karton Metalle Kehricht

DeponieraumverbrauchWasser nach Materialhauptgruppen 1991–2008 Pro Kopf3.1 Wasserverbrauch Wasserverbrauch in Winterthur pro 1965–2008 Person Grüngutanlieferung 1990–2008 Entwicklung des mittleren Trinkwasserverbrauchs in Winterthur pro Person in Liter pro Tag. Wasserversorgung

600 16 000 35 Das qualitativ hervorragende Winterthurer Trinkwasser stammt

14 000 30 zu 97 Prozent aus dem Grundwasser der Töss. Detaillierte Infor- 500

12 000 25 mationen zur Wasserzusammensetzung sind dem Kapitel 8 Was- 400 ser und der Tabelle «Zusammensetzung des Trinkwassers» im 10 000 20 Anhang zu entnehmen. Rund drei Viertel des Winterthurer Was- 300 8 000 15 sers werden in der Gemeinde Zell gefasst. Weil die dortigen Was- 6 000 serfassungen etwas höher liegen als die wichtigsten Reservoirs, 200 10

gelangt das Wasser ohne Fremdenergie in die Haushalte. Dies ist Tausend Tonnen pro Jahr 4000 Liter pro Kopf und Tag 100 Tausend Kubikmeter pro Jahr 5 in ökologischer Hinsicht ein Vorteil, nicht zuletzt, weil das Gefälle 2 000 0 genutzt wird, um eine Turbine anzutreiben, die 30 Haushalte mit 0 0 080706050403020100999897969594939291 200520001995199019851980197519701965 08070605040302010099989796959493929190 Entwicklung und Verwertungsweise des Klärschlamms 1965–2008 KVA-SchlackeStrom versorgt.Reststoffe Div. Reaktormaterial Abwasseranfall in der Kläranlage Hard 1970–2008 Wasserverbrauch nach Verbrauchergruppen 1980–2008 ReinigungsleistungGrüntour der KläranlageGrüngut Stadtgärtnerei 1971–2008 Privatanlieferungen Die Winterthurerinnen und Winterthurer konnten ihren Was- Grüngut Strasseninspektorat Wurzelstöcke serverbrauch im Laufe der letzten 40 Jahre stark reduzieren. Von 3.2 Wasserverbrauch nach Gruppen einem Spitzenwert Mitte der 1960er Jahre ausgehend sank der Entwicklung des Trinkwasserverbrauchs nach Verbrauchergruppen durchschnittliche Wasserverbrauch bis 2008 auf etwa die Hälfte in Millionen Kubikmeter pro Jahr. 30 12 100 100 oder knapp 240 Liter pro Person und Tag. Selbst in den letzten 25 Jahren stagnierte der Gesamtwasserverbrauch, obwohl die Ein- 10 80 80 wohnerzahl deutlich zunahm. Dazu haben einerseits technische 20 8 3 Fortschritte beigetragen, etwa die gesteigerte Effizienz von Spül- 60 60 15 und Waschmaschinen. Andererseits reduzierten Industrie- und 6 Gewerbebetriebe ihren Wasserverbrauch. Hinzu kamen Gesetze, 40 40 10 die moderne Verdunstungskühlungen vorschreiben. Dadurch 4 Verbrennung benötigen die Betriebe wesentlich weniger Kühlwasser als frü- 20 5 2 20 Millionen Kubikmeter pro Jahr Abscheidegrade in Prozent Millionen Kubikmeter pro Jahr her. Weitere Sparanstrengungen sind nur bedingt sinnvoll. Denn Tausend Kubikmeter pro Jahr Landwirtschaft 0 schon heute müssen Mitarbeitende von Stadtwerk Winterthur 0 0 0 19751970 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1980 1985 1990 1995 2000 2005 19751971 1980 1985 1990 1995 2000 2005 200520001995199019851980197519701965 Hydranten in verbrauchsschwachen Bereichen periodisch spülen, Haushalt und Kleingewerbe Gewerbe u. Industrie BSB5 Phosphor Ammonium um den Wasseraustausch im Verteilnetz zu gewährleisten. Öffentliche Zwecke u. Brunnen Untergrundspeicherung

BSB5: Biologischer Sauerstoffbedarf innerhalb von 5 Tagen (siehe Glossar). Abwasser hingegen spülen schadstoffabbauende Bakterien aus den Reini- Das öffentliche Kanalsystem Winterthurs ist seit dem Ende des gungsbecken und ein zu schneller Wasserabfluss verhindert eine 19. Jahrhunderts laufend den Erfordernissen der Stadtentwick- vollständige Reinigung. lung angepasst worden. Mittlerweile ist das öffentliche Kanal- Bei Normalbetrieb reinigt die ARA das Abwasser sehr gründ- netz über 300 Kilometer lang. In die Kanalisation münden die lich. Die Anlage eliminiert chemische Stoffe nahezu vollständig. Quecksilber- und CadmiumgehalteLeitungen sämtlicher im Klärschlamm Winterthurer 1984–2008 Liegenschaften. Das gesamteAbfallmengen Bereits seitund -verwertung 1978 wendet die ARA die Phosphorfällung an, mit Kehrichtverbrennung Zink-, Chrom- und Nickelgehalte im Klärschlamm 1984–2008 Netz aus privaten und städtischen Leitungen ist rund 1 000 Kilo- der sie über 90 Prozent des Phosphors zurückhält; in einem Liter meter lang. Wasser verbleiben nach der Klärung durchschnittlich lediglich Neben den Abwässern aus Haushalten, Industrie und Gewerbe 0,3 Milligramm Phosphor. Auch organischen Kohlenstoff ent- 20 500 200 2 000 gelangt auch Regenwasser in die Kanalisation. Durch die Versie- fernt die ARA weitgehend. Der sogenannte BSB5-Wert, der Auf- gelung der Böden sammelt sich bei Niederschlägen viel Oberflä- schluss über die Belastung mit organischem Kohlenstoff gibt, 400 15 chenwasser, was zu hohen Ablaufspitzen führt. Um zu verhindern, liegt im geklärten Abwasser bei rund 1 Milligramm Sauerstoff pro 150 1 500 dass dabei Keller oder Unterführungen überschwemmt werden, Liter. Der Gehalt an Ammoniumstickstoff betrug 2004 weniger als 300 6 ist das Kanalsystem mit 60 Regenüberläufen und 6 Regenbecken 0,06 Milligramm pro Liter. Diese Werte gelten als unproblema- 10 100 1 000 ausgestattet. Letztere können gesamthaft fast 7 500 Kubikme- tisch. 200 Verbrennung ter Wasser aufnehmen, das sie später dosiert an die Kläranlage Bei der Klärung der Abwässer fallen pro Einwohner und Tag Grenzwert seit 1992 5 50 500

abgeben. Rund 60 Prozent des Regenwassers fliessen indes über rund 100 Gramm Klärschlamm an. Aus dem Klärschlamm wird Tausend Tonnen pro Jahr 100 Kilogramm pro Kopf und Jahr die Regenüberläufe ab. Dieses verunreinigte Wasser belastet die zunächst Biogas gewonnen, das in einem BlockheizkraftwerkVerwertung ver- 0 Fliessgewässer. brannt0 wird, um Strom und Wärme für den Eigenbedarf der ARA 0 0 Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 08070605040302010099989796959493929190898887868584 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 90898887868584 080706050403020100999897969594939291 Der Grossteil der Abwässer, die in die städtische Abwasserrei- zu produzieren. Was danach von dem Klärschlamm übrig bleibt, 08070605040302010099989796959493929190 Cadmium Quecksilber Grüngut Glas Weiteres Angelieferte Kehrichtmenge Schlacke Zink (Grenzwert: 2 000 mg) Chrom (500 mg) Nickel (50 mg) nigungsanlage (ARA) Hard fliessen, stammt aus privaten Haus- verbrenntPapier die und Stadt Karton in der Schlammverbrennungsanlage,Metalle Kehricht die seit halten, ein kleinerer Teil aus der Industrie. Jährlich fliessen zwi- Mitte der 1970er Jahre in Betrieb ist. Etwa 10 Prozent des Klär- schen 17 und 25 Millionen Kubikmeter Abwässer in die ARA, die schlamms brachten die Landwirte früher als Dünger auf ihre Fel- auf 150 000 Einwohnergleichwerte ausgelegt ist. Die schwanken- der aus. Diese Praxis hat der Bund jedoch 2006 untersagt, denn den Wassermengen stellen eine Herausforderung dar, denn am Klärschlamm enthält Schwermetalle, die bei der Düngung teilwei- Deponieraumverbrauchbesten nach reinigen Materialhauptgruppen Kläranlagen das 1991–2008 Wasser bei konstanten Wasser-Pro Kopfse in Wasserverbrauch Boden, Oberflächengewässer in Winterthur 1965–2008 und Grundwasser gelangten. Grüngutanlieferung 1990–2008 mengen und Verschmutzungsgraden. Hohe Regenwassermengen

20 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009

35 600 16 000

14 000 30 500

12 000 25 400 10 000 20 300 8 000 15 6 000 200 10

Tausend Tonnen pro Jahr 4000 Liter pro Kopf und Tag 100 Tausend Kubikmeter pro Jahr 5 2 000 0 0 0 080706050403020100999897969594939291 200520001995199019851980197519701965 08070605040302010099989796959493929190 KVA-Schlacke Reststoffe Div. Reaktormaterial Grüntour Grüngut Stadtgärtnerei Privatanlieferungen Grüngut Strasseninspektorat Wurzelstöcke V e r s o r g u n g u n d e n t s o r g u n g

Entwicklung und Verwertungsweise des Klärschlamms 1965–2008 Abwasseranfall3.3 Abwasser in der Kläranlage Hard 1970–2008 Wasserverbrauch nach Verbrauchergruppen 1980–2008 Reinigungsleistung der Kläranlage 1971–2008 Abwassermengen in der Kläranlage Hard in Millionen Kubikmeter pro Jahr. «240 Liter 30 12Wasser verbrauchen die Winter- 100 100 25 10 thurerinnen und Winterthurer pro Tag. 80 80 20 Seit8 Mitte der 1960er Jahre konnten 3 60 60 15 sie den6 Wasserverbrauch auf etwa die Entwicklung und Verwertungsweise des Klärschlamms 1965–2008 Entwicklung und Verwertungsweise des Klärschlamms 1965–2008 Hälfte reduzieren. 40 40 Abwasseranfall in der Kläranlage Hard 1970–2008 Wasserverbrauch nach Verbrauchergruppen 1980–2008 ReinigungsleistungAbwasseranfall10 der in Kläranlageder Kläranlage 1971–2008 Hard 1970–2008 Wasserverbrauch4 nach Verbrauchergruppen 1980–2008» Reinigungsleistung der Kläranlage 1971–2008 Verbrennung 20 5 2 20 Millionen Kubikmeter pro Jahr Abscheidegrade in Prozent Millionen Kubikmeter pro Jahr Tausend Kubikmeter pro Jahr Landwirtschaft 0 0 0 0 30 12 100 30 19751970 1980 1985 1990 1995 2000 2005 Entwicklung100 und12 Verwertungsweise1980 1985 des1990 Klärschlamms1995 1965–20082000 2005 100 19751971 1980 1985 1990 1995 2000 2005 100 200520001995199019851980197519701965 Haushalt und Kleingewerbe Gewerbe u. Industrie BSB Phosphor Ammonium Entwicklung und VerwertungsweiseÖffentliche des KlärschlammsZwecke u. Brunnen 1965–2008Untergrundspeicherung 5 25Abwasseranfall in der Kläranlage Hard 1970–2008 10Wasserverbrauch nach Verbrauchergruppen 1980–2008 Reinigungsleistung25 der Kläranlage 1971–2008 10 Abwasseranfall in der Kläranlage Hard 1970–2008 Wasserverbrauch nach Verbrauchergruppen 1980–2008 Reinigungsleistung80 3.4 R dereinigungsleistung Kläranlage 1971–2008 der Kläranlage 3.580 Klärschlamm 80 80 BSB : Biologischer Sauerstoffbedarf innerhalb von 5 Tagen (siehe Glossar). 20 8 Entwicklung20 der Abscheidungsgrade für Phosphor, Ammonium Mengenentwicklung8 und Verwertungsweise des Klärschlamms 5 3 60 60 3 60 und BSB in Prozent. in60 der Kläranlage Hard in 1 000 Kubikmeter pro Jahr. 15 5 6 15 30 6 12 100 100 30 12 10040 10040 40 40 10 4 Verbrennung Verbrennung 10 25 4 10 80 80 25 10 20 8020 5 8020 2 20

5 2 Millionen Kubikmeter pro Jahr Millionen Kubikmeter pro Jahr Abscheidegrade in Prozent Millionen Kubikmeter pro Jahr 20 8 Tausend Kubikmeter pro Jahr Abscheidegrade in Prozent

Millionen Kubikmeter pro Jahr Landwirtschaft Quecksilber- und Cadmiumgehalte im Klärschlamm 1984–2008 Tausend Kubikmeter pro Jahr AbfallmengenLandwirtschaft und -verwertung Kehrichtverbrennung Zink-, Chrom- und Nickelgehalte im Klärschlamm 1984–2008 3 20 8 60 60 0 0 0 0 0 0 0 0 3 1519751970 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1980 6 1985 1990 1995 2000 2005 60 19751971 19751970 1980 19801985 19851990 19901995 19952000 20002005 2005 60 1980 1985 1990 1995 200520001995199019851980197519701965 2000 2005 19751971 1980 1985 1990 1995 2000 2005 200520001995199019851980197519701965 Haushalt und Kleingewerbe Gewerbe u. Industrie 15 6 Haushalt und Kleingewerbe Gewerbe u. Industrie 40BSB Phosphor Ammonium 40 BSB5 Phosphor Ammonium Öffentliche Zwecke u. Brunnen Untergrundspeicherung 5 Öffentliche Zwecke u. Brunnen Untergrundspeicherung 10 4 40 40 Verbrennung 10 4 20 500 Verbrennung 200 2 000 20 20 BSB : Biologischer Sauerstoffbedarf innerhalb von 5 Tagen (siehe Glossar). 5 2 BSB5: Biologischer Sauerstoffbedarf innerhalb von 5 Tagen (siehe Glossar). 5 Millionen Kubikmeter pro Jahr Abscheidegrade in Prozent Millionen Kubikmeter pro Jahr Tausend Kubikmeter pro Jahr 20 5 2 20 Landwirtschaft Millionen Kubikmeter pro Jahr 400 Abscheidegrade in Prozent Millionen Kubikmeter pro Jahr Tausend Kubikmeter pro Jahr Landwirtschaft 0 0 150 0 150 1 500 0 19751970 1980 1985 1990 1995 2000 2005 0 1980 1985 1990 1995 2000 2005 0 19751971 1980 1985 1990 1995 2000 2005 0 200520001995199019851980197519701965 19751970 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1980 1985Haushalt1990 und Kleingewerbe1995 2000 Gewerbe2005 u. Industrie 19751971 BSB1980 1985Phosphor1990 1995 Ammonium2000 2005 200520001995199019851980197519701965 Öffentliche Zwecke u. Brunnen Untergrundspeicherung 5 300 Haushalt und Kleingewerbe Gewerbe u. Industrie 6 BSB Phosphor Ammonium Öffentliche Zwecke u. Brunnen Untergrundspeicherung 10 5 100 1 000

BSB : Biologischer Sauerstoffbedarf innerhalb von 5 Tagen (siehe Glossar). 200 Verbrennung Quecksilber- und Cadmiumgehalte im Klärschlamm 1984–2008 Abfallmengen und -verwertung KehrichtverbrennungQuecksilber-5 3.6 S undchwermetalle Cadmiumgehalte imim Klärschlamm Klärschlamm 1984–2008 I Zink-,3.7 Chrom- Schwermetalle Abfallmengenund Nickelgehalte und -verwertungim im Klärschlamm Klärschlamm 1984–2008 II Kehrichtverbrennung Zink-, Chrom- und Nickelgehalte im Klärschlamm 1984–2008 BSB5: Biologischer Sauerstoffbedarf innerhalb von 5 TagenGrenzwert (siehe Glossar). seit 1992 Quecksilber-5 und Cadmiumgehalte im Klärschlamm der Kläranlage Zink-, Chrom- und Nickelgehalte im Klärschlamm der Kläranlage 50 500 100 Tausend Tonnen pro Jahr

Hard in Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz. Hard inKilogramm pro Kopf und Jahr Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz. Verwertung

0 0 0 0 Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 200 2 000 90898887868584 080706050403020100999897969594939291 20 500 200 20 08070605040302010099989796959493929190898887868584 2 000 500 08070605040302010099989796959493929190 Cadmium Quecksilber Grüngut Glas Weiteres Angelieferte Kehrichtmenge Schlacke Zink (Grenzwert: 2 000 mg) Chrom (500 mg) Nickel (50 mg) Quecksilber- und Cadmiumgehalte im Klärschlamm 1984–2008 Abfallmengen und -verwertung Kehrichtverbrennung Zink-, Chrom- und NickelgehaltePapier und Karton im KlärschlammMetalle 1984–2008Kehricht 400 Quecksilber- und Cadmiumgehalte im Klärschlamm 1984–2008 Abfallmengen400 und -verwertung Kehrichtverbrennung Zink-, Chrom- und Nickelgehalte im Klärschlamm 1984–2008 150 1 500 15 150 15 1 500 300 6 300 6 100 1 000 10 100 10 1 000 20 500 200 2 000 Verbrennung 200 Verbrennung 200 2 000 200 20 500 Deponieraumverbrauch nach Materialhauptgruppen 1991–2008 Pro Kopf Wasserverbrauch in Winterthur 1965–2008 Grüngutanlieferung 1990–2008 Grenzwert seit 1992 Grenzwert seit 1992 5 400 50 5 500 50 500 150 1 500 Tausend Tonnen pro Jahr 15 100 Tausend Tonnen pro Jahr 100 400 Kilogramm pro Kopf und Jahr Verwertung Kilogramm pro Kopf und Jahr 15 Verwertung 150 1 500 300 0 0 0 0 0 0 Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 0 0 Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 6 Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 300 100 08070605040302010099989796959493929190898887868584 1 000 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 90898887868584 080706050403020100999897969594939291 10 08070605040302010099989796959493929190898887868584 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 35 08070605040302010099989796959493929190 600 90898887868584 080706050403020100999897969594939291 16 000 08070605040302010099989796959493929190 6 Zink (Grenzwert: 2 000 mg) Chrom (500 mg) Nickel (50 mg) 100 Cadmium Quecksilber 1 000 Zink (Grenzwert:Grüngut 2 000 mg) Chrom (500Glas mg) NickelWeiteres (50 mg) Angelieferte Kehrichtmenge 10 Cadmium Quecksilber 200Grüngut Glas Weiteres Verbrennung Angelieferte Kehrichtmenge Schlacke Schlacke Papier und Karton Metalle Kehricht 30 Papier und Karton Metalle Kehricht 14 000 Verbrennung 500 Grenzwert seit 1992 200 5 50 500 12 000 Grenzwert seit 1992 Tausend Tonnen pro Jahr 100 50 25 500 5 Kilogramm pro Kopf und Jahr 400 Verwertung Ende 2009 wird mit Erneuerungsarbeiten an der Abwasser- Abfall 100 Tausend Tonnen pro Jahr 10 000 Kilogramm pro Kopf und Jahr Verwertung reinigungsanlage20 begonnen, um ihre Klärleistung weiter zu ver- 0 0 0 0 Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 300 90898887868584 080706050403020100999897969594939291 8 000 0 08070605040302010099989796959493929190898887868584 0 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 0 bessern. Die ARA stammt aus den 1950er Jahren und08070605040302010099989796959493929190 ihre letz- 20080 wurden in der Stadt Winterthur rund 37 000 Tonnen Abfäl- Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 15 Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm Zink90898887868584 (Grenzwert: 2 000 mg) Chrom (500 mg) 080706050403020100999897969594939291 Nickel (50 mg) Cadmium Quecksilber 08070605040302010099989796959493929190898887868584 85 86 87 88 89Grüngut 90 91 92 93 94 95 96 97 98Glas 99 00 01 02 03 Weiteres04 05 06 07 08 Angelieferte Kehrichtmenge Schlacke 08070605040302010099989796959493929190 6 000 Deponieraumverbrauchte umfassende Modernisierung nach Materialhauptgruppen liegt rund 151991–2008 Jahre zurück. Die le eingesammelt.Pro Kopf200 DiesWasserverbrauch sind 365 Kilogramm in Winterthur pro Einwohnerin 1965–2008 und Grüngutanlieferung 1990–2008 Deponieraumverbrauch nach Materialhauptgruppen 1991–2008 Pro Kopf WasserverbrauchPapier und in Karton WinterthurMetalle 1965–2008Kehricht Grüngutanlieferung 1990–2008 Zink (Grenzwert: 2 000 mg) Chrom (500 mg) Nickel (50 mg) Cadmium Quecksilber Grüngut Glas Weiteres 10Angelieferte Kehrichtmenge Schlacke

Papier und Karton Metalle Kehricht mechanische Reinigung, die Papier, Zigarettenstummel und der- Einwohner im Jahr oder 1 Kilogramm pro Person und Tag. Die Tausend Tonnen pro Jahr 4000 Liter pro Kopf und Tag 100 Tausend Kubikmeter pro Jahr gleichen5 zurückhält, stammt aus den 1960er Jahren und entspricht Abfallmenge pro Kopf und Jahr liegt damit ungefähr auf dem glei- 2 000 nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. chen Niveau wie vor 20 Jahren. Noch in den 1980er Jahren stieg 0 0 0 35 600 16 000 35 600 16 000 080706050403020100999897969594939291 die Abfallmenge Jahr für Jahr bis auf den Höchststand von 444200520001995199019851980197519701965 08070605040302010099989796959493929190 KVA-Schlacke Reststoffe Div. Reaktormaterial Grüntour Grüngut Stadtgärtnerei Privatanlieferungen 14 000 14 000 30 Kilogramm im Jahr 1995. Dann führte die Stadt die Sackgebühr 30Deponieraumverbrauch nach Materialhauptgruppen 1991–2008 500Pro Kopf Wasserverbrauch in Winterthur 1965–2008 Grüngutanlieferung 1990–2008 500 Grüngut Strasseninspektorat Wurzelstöcke Deponieraumverbrauch nach Materialhauptgruppen 1991–2008 Pro Kopf Wasserverbrauch in Winterthur 1965–2008 Grüngutanlieferung 1990–2008 ein, und 1997 füllten die Winterthurerinnen und Winterthurer 12 000 12 000 25 25 400 400 10 000 10 000 20 20 21 300 8 000 300 8 000 35 600 16 000 15 15 000 35 600 166000 000 6 200 14 000 200 30 500 10 10

Tausend Tonnen pro Jahr 14 000 4000 Tausend Tonnen pro Jahr 4000 30 500 12000 Liter pro Kopf und Tag Liter pro Kopf und Tag 100 25 100 Tausend Kubikmeter pro Jahr Tausend Kubikmeter pro Jahr 5 000 5 400 122000 000 2 25 10 000 20 400 0 0 0 0 10 0000 0 20 080706050403020100999897969594939291 300 200520001995199019851980197519701965 8 000 08070605040302010099989796959493929190 080706050403020100999897969594939291 200520001995199019851980197519701965 08070605040302010099989796959493929190 15KVA-Schlacke Reststoffe Div. Reaktormaterial 300 8 000 GrüntourKVA-SchlackeGrüngut StadtgärtnereiReststoffe PrivatanlieferungenDiv. Reaktormaterial Grüntour Grüngut Stadtgärtnerei Privatanlieferungen 6 000 15 200 Grüngut Strasseninspektorat Wurzelstöcke Grüngut Strasseninspektorat Wurzelstöcke 10 6 000

200 Tausend Tonnen pro Jahr 4000

10 Liter pro Kopf und Tag

100 Tausend Tonnen pro Jahr

Tausend Kubikmeter pro Jahr 4000 5

Liter pro Kopf und Tag 2000 100 Tausend Kubikmeter pro Jahr 5 2 000 0 0 0 080706050403020100999897969594939291 0 0 200520001995199019851980197519701965 0 08070605040302010099989796959493929190 KVA-Schlacke Reststoffe Div. Reaktormaterial080706050403020100999897969594939291 200520001995199019851980197519701965 Grüntour Grüngut Stadtgärtnerei Privatanlieferungen08070605040302010099989796959493929190 KVA-Schlacke Reststoffe Div. Reaktormaterial GrüntourGrüngutGrüngut Strasseninspektorat Stadtgärtnerei WurzelstöckePrivatanlieferungen Grüngut Strasseninspektorat Wurzelstöcke Entwicklung und Verwertungsweise des Klärschlamms 1965–2008 Abwasseranfall in der Kläranlage Hard 1970–2008 Wasserverbrauch nach Verbrauchergruppen 1980–2008 Reinigungsleistung der Kläranlage 1971–2008

30 12 100 100

25 10 80 80

20 8 3 60 60 15 6 40 40 10 4 Verbrennung

20 5 2 20 Millionen Kubikmeter pro Jahr Abscheidegrade in Prozent Millionen Kubikmeter pro Jahr Tausend Kubikmeter pro Jahr Landwirtschaft 0 0 0 0 19751970 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1980 1985 1990 1995 2000 2005 19751971 1980 1985 1990 1995 2000 2005 200520001995199019851980197519701965 Haushalt und Kleingewerbe Gewerbe u. Industrie BSB Phosphor Ammonium Öffentliche Zwecke u. Brunnen Untergrundspeicherung 5 Entwicklung und Verwertungsweise des Klärschlamms 1965–2008

Abwasseranfall in der Kläranlage Hard 1970–2008 Wasserverbrauch nach Verbrauchergruppen 1980–2008 Reinigungsleistung der Kläranlage 1971–2008 BSB5: Biologischer Sauerstoffbedarf innerhalb von 5 Tagen (siehe Glossar).

30 12 100 100

25 10 Quecksilber- und Cadmiumgehalte im Klärschlamm 1984–2008 Abfallmengen80 und -verwertung 80 Kehrichtverbrennung Zink-, Chrom- und Nickelgehalte im Klärschlamm 1984–2008 20 8 3.8 Abfall 3.10 Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) 3 60 60 Mengen und Verwertung in Kilogramm pro Kopf und Jahr. 2008 verwertete die KVA rund 180 000 Tonnen Kehricht. 15 6 20 50040 40 200 2 000 10 4 Verbrennung

40020 20 5 152 150 1 500 Millionen Kubikmeter pro Jahr Abscheidegrade in Prozent Millionen Kubikmeter pro Jahr Tausend Kubikmeter pro Jahr Landwirtschaft 0 0 3000 0 19751970 1980 1985 1990 1995 2000 2005 6 1980 1985 1990 1995 2000 2005 19751971 1980 1985 1990 1995 2000 2005 200520001995199019851980197519701965 100 1 000 10 Haushalt und Kleingewerbe Gewerbe u. Industrie BSB5 Phosphor Ammonium Öffentliche Zwecke u. Brunnen Untergrundspeicherung 200 Verbrennung Grenzwert seit 1992 5 50 500

BSB : Biologischer Sauerstoffbedarf innerhalb von 5 Tagen (siehe Glossar). Tausend Tonnen pro Jahr 5 100 Kilogramm pro Kopf und Jahr Verwertung

0 0 0 0 Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 08070605040302010099989796959493929190898887868584 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 08070605040302010099989796959493929190 Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 90898887868584 080706050403020100999897969594939291 Cadmium Quecksilber Grüngut Glas Weiteres Angelieferte Kehrichtmenge Schlacke Zink (Grenzwert: 2 000 mg) Chrom (500 mg) Nickel (50 mg) Papier und Karton Metalle Kehricht

Quecksilber- und Cadmiumgehalte im Klärschlamm 1984–2008 Abfallmengen und -verwertung Kehrichtverbrennung Zink-, Chrom- und Nickelgehalte im Klärschlamm 1984–2008 3.9 Kehrichtverbrennung Verbrannte Kehrichtmengen und anfallende Schlacke in der KVA Winterthur in 1 000 Tonnen pro Jahr. Deponieraumverbrauch nach Materialhauptgruppen 1991–2008 Pro Kopf Wasserverbrauch in Winterthur 1965–2008 Grüngutanlieferung 1990–2008 20 500 200 2 000

400 15 150 1 500

35 600 16 000 300 6 14 000 10 30 100500 1 000

Verbrennung 12 000 20025 Grenzwert seit 1992 400 5 50 500 10 000 10020 Tausend Tonnen pro Jahr

Kilogramm pro Kopf und Jahr

Verwertung 300 8000 15 0 0 0 0 6 000 Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 200 Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 90898887868584 080706050403020100999897969594939291 08070605040302010099989796959493929190898887868584 1085 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 08070605040302010099989796959493929190

Tausend Tonnen pro Jahr 4000 Cadmium Quecksilber Grüngut Glas Weiteres Angelieferte Kehrichtmenge Schlacke Zink (Grenzwert: 2 000 mg) Chrom (500 mg) Nickel (50 mg) Liter pro Kopf und Tag 100 Tausend Kubikmeter pro Jahr Papier und Karton Metalle Kehricht 5 2 000 0 0 0 080706050403020100999897969594939291 im Jahresdurchschnitt über 100 Kilogramm Abfall weniger200520001995199019851980197519701965 in ihre zu. 24 000 Tonnen davon liefert der Sammeldienst der Stadt Win- 08070605040302010099989796959493929190 KVA-Schlacke Reststoffe Div. Reaktormaterial Kehrichtsäcke. Seit dem Jahr 2000 ist die Abfallmenge ungefähr terthur in Form von HaushaltsmüllGrüntour Grüngut in Kehrichtsäcken Stadtgärtnerei an. PrivatanlieferungenDer Rest stabil geblieben. stammt aus Industrie undGrüngut Gewerbe. Strasseninspektorat Weitere AbfälleWurzelstöcke kommen per Deponieraumverbrauch nach Materialhauptgruppen 1991–2008 Pro Kopf Wasserverbrauch in Winterthur 1965–2008 GrüngutanlieferungMit der Sackgebühr 1990–2008 änderte sich auch die Zusammensetzung Bahn aus den Kantonen Tessin und Zug. der Abfälle. Die Menge an gemischtem Hauskehricht ging deutlich Die Verbrennung in der KVA reduziert Abfälle auf etwa ein zurück, während der Anteil der separat gesammelten Abfälle und Fünftel ihres ursprünglichen Gewichts und auf 10 Prozent ihres damit die Recyclingquote auf ungefähr 50 Prozent stiegen. Mög- Volumens. Zurück bleiben Schlacke und Rückstände aus der

35 600 16lich 000 war dies einerseits durch eine Sensibilisierung der Bevölke- Rauchgasreinigung. 2008 produzierte die KVA rund 33 500 Ton-

14rung. 000 Andererseits ergänzte die Stadt Ende der 1980er Jahre die nen Schlacke. Daraus werden Schrott und Buntmetalle entfernt 30 500 bereits existierenden Sammlungen für Glas und Metall durch eine und wiederverwertet; der Rest der Schlacke wird deponiert. Seit 12 000 25 400 Papier- und eine Grüngutsammlung. 2004 beträgt die Menge der Rückstände aus der Rauchgasreini- 10 000 20 Der rezyklierbare Separatabfall setzt sich heute zu 50 Prozent gung knapp 3 700 Tonnen pro Jahr. 300 8aus 000 Grüngut, zu 32 Prozent aus Altpapier, zu 14 Prozent aus Alt- Dank ihrer guten Auslastung kann die KVA jährlich rund 90 15 6 000 200 glas und zu 4 Prozent aus Altmetall zusammen. Hinzu kommen Millionen Kilowattstunden Strom produzieren – dies sind 15 Pro- 10

Tausend Tonnen pro Jahr 4Kleinmengen000 an Altöl, Batterien und dergleichen. Nur sortenreine zent des Winterthurer Stroms. Die Abwärme speist die KVA in ein Liter pro Kopf und Tag 100 Tausend Kubikmeter pro Jahr Wertstoffe können mit vertretbarem Aufwand wiederverwertet Fernwärmenetz ein, das über 6 Prozent des Winterthurer Wär- 5 2 000 werden. Die Stadt strebt daher eine weitere Qualitätssteigerung mebedarfs deckt. 0 0 0 080706050403020100999897969594939291 200520001995199019851980197519701965 bei den Separatsammlungen an. 08070605040302010099989796959493929190 Die KVA ist Mitglied des Zürcher Abfallverwertungs-Verbunds KVA-Schlacke Reststoffe Div. Reaktormaterial Grüntour Grüngut Stadtgärtnerei Privatanlieferungen (ZAV). Der ZAV stimmt die Tätigkeiten der kantonalen KVAs auf- Grüngut Strasseninspektorat Wurzelstöcke Kehrichtverbrennungsanlage einander ab, um eine optimale Abfallverwertung sicherzustellen. Die Kehrichtverbrennungsanlage Winterthur (KVA) verbrennt Dazu gehört auch eine gemeinsame Kapazitätsplanung. Abfälle von Haushalten, Industrie und Gewerbe aus Winterthur und rund fünfzig weiteren Gemeinden. Früher durfte die KVA jähr- Deponie lich höchstens 110 000 Tonnen Abfall verbrennen. Diese Beschrän- Rund die Hälfte der Schlacke aus der KVA wird auf der Deponie Riet kung hoben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger im Jahr 2000 in Oberwinterthur abgelagert. Dorthin gelangen ausserdem mine- auf. Seither steigerte die KVA ihre Auslastung, und die Menge ralische Abfälle (Reaktormaterial und Reststoffe) aus der gesam- an verbranntem Abfall nahm bis 2008 auf rund 180 000 Tonnen ten Region. Die Abfälle werden gewogen und nach Bestandteilen

22 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 Entwicklung und Verwertungsweise des Klärschlamms 1965–2008 Abwasseranfall in der Kläranlage Hard 1970–2008 Wasserverbrauch nach Verbrauchergruppen 1980–2008 Reinigungsleistung der Kläranlage 1971–2008

30 12 100 100

25 10 80 80

20 8 3 60 60 15 6 40 40 10 4 Verbrennung

20 5 2 20 Millionen Kubikmeter pro Jahr Abscheidegrade in Prozent Millionen Kubikmeter pro Jahr Tausend Kubikmeter pro Jahr Landwirtschaft 0 0 0 0 19751970 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1980 1985 1990 1995 2000 2005 19751971 1980 1985 1990 1995 2000 2005 200520001995199019851980197519701965 Haushalt und Kleingewerbe Gewerbe u. IndustrieEntwicklung und Verwertungsweise des Klärschlamms 1965–2008 BSB5 Phosphor Ammonium Abwasseranfall in der Kläranlage Hard 1970–2008 Wasserverbrauch nach Verbrauchergruppen 1980–2008 Reinigungsleistung der KläranlageÖffentliche Zwecke1971–2008 u. Brunnen Untergrundspeicherung

BSB5: Biologischer Sauerstoffbedarf innerhalb von 5 Tagen (siehe Glossar).

30 12 100 100

25 10 80 80 20 8 Quecksilber- und Cadmiumgehalte im Klärschlamm 1984–2008 Abfallmengen und -verwertung Kehrichtverbrennung Zink-, Chrom- und Nickelgehalte im Klärschlamm 1984–2008 3 60 60 15 6 40 40 10 4 Verbrennung 20 500 200 2 000 20 5 2 20 Millionen Kubikmeter pro Jahr Abscheidegrade in Prozent Millionen Kubikmeter pro Jahr Tausend Kubikmeter pro Jahr Landwirtschaft 400 0 0 15 0 0 150 1 500 19751970 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1980 1985 1990 1995 2000 2005 19751971 1980 1985 1990 1995 2000 2005 200520001995199019851980197519701965 Haushalt und Kleingewerbe Gewerbe u. Industrie BSB Phosphor Ammonium 6 Öffentliche Zwecke u. Brunnen Untergrundspeicherung 5300 10 100 1 000

BSB5: Biologischer Sauerstoffbedarf200 innerhalb von 5 Tagen (siehe Glossar). Verbrennung Grenzwert seit 1992 5 50 500 100 Tausend Tonnen pro Jahr Kilogramm pro Kopf und Jahr Verwertung

0 0 0 0 Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 08070605040302010099989796959493929190898887868584 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 08070605040302010099989796959493929190 Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 90898887868584 080706050403020100999897969594939291 Cadmium Quecksilber Grüngut Glas Weiteres Angelieferte Kehrichtmenge Schlacke Zink (Grenzwert: 2 000 mg) Chrom (500 mg) Nickel (50 mg) Quecksilber- und Cadmiumgehalte im Klärschlamm 1984–2008 Abfallmengen und -verwertung Kehrichtverbrennung Papier und Karton Metalle Kehricht Zink-, Chrom- und Nickelgehalte im Klärschlamm 1984–2008

V e r s o r g u n g u n d e n t s o r g u n g

20 500 200 2 000 Deponieraumverbrauch nach Materialhauptgruppen 1991–2008 Pro Kopf Wasserverbrauch in Winterthur 1965–2008 Grüngutanlieferung 1990–2008 400 3.11 Deponieraumverbrauch 3.12 Deponie Riet 15 150 1 500 Deponieraumverbrauch nach Materialhauptgruppen in 1 000 Kubik- Der alte Deponieteil wird mit einer dichten, sauberen Oberflächen- 6 300 meter pro Jahr. abdeckung versehen. 10 35 100 600 1 000 16 000

200 Verbrennung 14 000 30 500 Grenzwert seit 1992 5 50 500 12 000 100 25 Tausend Tonnen pro Jahr

Kilogramm pro Kopf und Jahr 400 Verwertung 10 000 20 0 0 0 0 Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 300 Trockensubstanz Kilogramm pro Milligramm 8 000 08070605040302010099989796959493929190898887868584 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 08070605040302010099989796959493929190 90898887868584 080706050403020100999897969594939291 15 Zink (Grenzwert: 2 000 mg) Chrom (500 mg) Nickel (50 mg) Cadmium Quecksilber Grüngut Glas Weiteres Angelieferte Kehrichtmenge Schlacke 6 000 200 Papier 10und Karton Metalle Kehricht

Tausend Tonnen pro Jahr 4000 Liter pro Kopf und Tag 100 Tausend Kubikmeter pro Jahr 5 2 000 0 0 0 080706050403020100999897969594939291 200520001995199019851980197519701965 08070605040302010099989796959493929190 KVA-Schlacke Reststoffe Div. Reaktormaterial Grüntour Grüngut Stadtgärtnerei Privatanlieferungen Deponieraumverbrauch nach Materialhauptgruppen 1991–2008 Pro Kopf Wasserverbrauch in Winterthur 1965–2008 Grüngutanlieferung 1990–2008 Grüngut Strasseninspektorat Wurzelstöcke 3.13 Bauarbeiten Deponie Riet 3.14 Grüngut Bei der Sanierung des alten Deponieteiles Rietberg werden über Anlieferung von Grüngut in Riet in 1 000 Tonnen pro Jahr. einer lehmigen Abdichtung und einer Drainageschicht zwei neue 35 600 16 000 Bodenschichten als Basis für eine stabile Böschung aufgebracht. 14 000 30 500

12 000 25 400 10 000 20 300 8 000 15 6 000 200 10

Tausend Tonnen pro Jahr 4000 Liter pro Kopf und Tag 100 Tausend Kubikmeter pro Jahr 5 2 000 0 0 0 080706050403020100999897969594939291 200520001995199019851980197519701965 08070605040302010099989796959493929190 KVA-Schlacke Reststoffe Div. Reaktormaterial Grüntour Grüngut Stadtgärtnerei Privatanlieferungen Grüngut Strasseninspektorat Wurzelstöcke

sortiert. Mehr als 80 Prozent der angelieferten Materialien werden im Riet bloss zwischengelagert und verlassen die Deponie wieder, um rezykliert zu werden. Durch die steigende Recyclingquote ist der jährliche Deponieraumverbrauch in den zurückliegenden 15 «90 Millionen Jahren um rund ein Drittel gesunken. Kilowattstunden Strom produziert Das Grüngut, welches die Stadt einmal wöchentlich einsam- die KVA jährlich mit der Verwertung melt, wird nicht mehr kompostiert, sondern vollumfänglich in speziellen Anlagen vergärt. Aus rund 9 000 Tonnen Grüngut wer- von Abfall. Sie deckt 15 Prozent des Strom- den so jährlich 750 000 Kubikmeter Biogas gewonnen. Dies ent- und über 6 Prozent des Wärmebedarfs von spricht einer Energiemenge von 4,5 Millionen Kilowattstunden. Winterthur. Das so gewonnene Biogas wird mit Erdgas vermischt und kann » so als Treibstoff an drei Tankstellen in Winterthur gezapft wer- den. Dadurch gelangen weniger CO2 und Feinstaub in die Luft, als wenn Diesel oder Benzin verbrannt werden. Das Grüngut aus Gartenbaubetrieben, der Stadtgärtnerei und dem Strasseninspek- torat, das sich nicht zur Vergärung eignet, liefert die Stadt an eine Kompostieranlage bei Frauenfeld.

Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf

Die Bevölkerung Winterthurs ist ausreichend mit Trinkwasser ver- sorgt. Das Risiko einer Unterversorgung ist gering, selbst wenn die Zulieferung durch den Grundwasserstrom der Töss einge- schränkt würde. Es gilt, die Qualität des Trinkwassers sicherzu- stellen – auch dann, wenn beispielsweise neue Stoffe mit teil- weise unbekannten Eigenschaften in das Grundwasser gelangen.

23 Strenge Kontrollen sorgen dafür, dass auch minimale Spuren gif- tiger Substanzen sofort entdeckt werden. So können Massnah- men ergriffen werden, bevor eine Gefährdung von Gesundheit und Umwelt besteht. Während es früher darum ging, ein funktionstüchtiges Kanal- netz und die Kläranlage aufzubauen, liegt die Hauptaufgabe heu- te darin, das komplexe System zu optimieren. Im Jahr 2003 hat die Stadt Winterthur einen Generellen Entwässerungsplan (GEP) erstellt. Der GEP ist die Grundlage für den verantwortungsvollen Umgang mit den Gewässern und gibt vor, wie die Abwasseranla- gen erhalten werden sollen. Die wichtigsten Ziele des GEP sind: • Die Minimierung der negativen Auswirkungen der Siedlungs- entwässerung auf die Fliessgewässer. Durch den Abbau von Regenüberläufen soll die Wasserqualität weiter verbessert werden. Insbesondere kleinere Bäche sollen nur noch in Aus- nahmefällen durch Abwasser belastet werden. • Die Erhaltung der teilweise überalterten Abwasseranlagen durch Sanierungen oder Ersatz. Dazu gehört die Vergrösse- rung überlasteter Kanalabschnitte. Abdichtungsarbeiten sollen den Anteil des Fremdwassers in der Kanalisation verringern. Fachleute eliminieren systematisch Fremdwasserquellen wie Drainagen, Bäche oder Fehlanschlüsse. • Die laufende Erhaltung und Erneuerung der Klär- und Schlamm- verbrennungsanlage. • Der Ausbau getrennter Ableitungssysteme für häusliches Abwasser und Regenabwasser (Trennsystem). Unver- schmutztes Regenwasser soll über Versickerungsanlagen ins Grundwasser versickern. Der Umgang mit Abfall im öffentlichen Raum ist in den letzten Jahren stärker ins Blickfeld der Behörden gerückt, insbesondere das sogenannte Littering (Liegenlassen von Abfällen) und unkor- rekt entsorgte Haushaltabfälle. Um diese Probleme kümmert sich die Arbeitsgruppe «Sauberkeit», in der Fachleute aus verschie- denen Dienststellen vertreten sind. Die Arbeitsgruppe realisiert Veranstaltungen mit Schulen, organisiert Aufräumtage im Wald («Clean-up-day»), veranstaltet Wettbewerbe, Ausstellungen oder Plakat-Aktionen. Die KVA betreibt Öffentlichkeitsarbeit und informiert die Bevöl- kerung über die positiven Aspekte der Kehrichtverbrennung – die sorgfältige Abgasreinigung, die Energiegewinnung, das Fernwär- menetz. Derzeit wird der Kehrichtbunker der KVA vergrössert und der Ofen der Verbrennungslinie 1 ausgetauscht. Darüber hinaus wird bis 2012 eine vierte Rauchgasreinigungsstufe eingebaut. Auch die Energiezentrale wird modernisiert: In naher Zukunft werden die zwei Dampfturbinen, die gegenwärtig im Einsatz sind, durch eine grössere und effizientere Turbine ersetzt. Dadurch wird die Strom- produktion auf 110 Millionen Kilowattstunden jährlich steigen. Zwischen 2006 und 2008 sanierte die Stadt Winterthur den alten Teil der Deponie Riet und ergriff Massnahmen, damit kein verschmutztes Deponiesickerwasser ins Grundwasser gelangt. Über dem sanierten Deponieteil erstreckt sich heute ein attrak- tives Naherholungsgebiet mit Familiengärten (Pünten), Spazier- wegen, standortgerechter Bepflanzung und einem ausgedehnten Biotop. Der weiterhin genutzte Teil der Deponie Riet verfügt über eine ausreichende Kapazitätsreserve, sofern die nächsten Aus- bauetappen wie geplant realisiert werden können.

24 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 V e r s o r g u n g u n d e n t s o r g u n g

25 26 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 E n e r gi e E n e r gi e Energieverbrauch > 28 Energiequellen > 28 Strom > 28 Erneuerbare Energien > 28 Energieeffizienz > 29 Sensibilisierung > 30 Klimaschutz > 30 Energiestadt Gold > 30 Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf > 31

Der Energieverbrauch Winterthurs ist heute etwa gleich hoch wie 1990, trotz4 wachsender Bevölkerung. Dies ist in erster Linie dem Struk- turwandel vom industriellen Sektor hin zum weniger energieintensiven Dienstleistungssektor zuzuschreiben. Der absolute Energieverbrauch der Haushalte ist indes gestiegen und nach wie vor zu hoch. Ein Grossteil der Winterthurer Energie stammt aus fossilen Quellen und Kernkraftwer- ken. Winterthur ist aber bestrebt, den Verbrauch an Erdöl und langfristig auch an Erdgas zu redu- zieren und den Anteil der erneuerbaren Energien zu erhöhen. Der Ausbau der Fernwärmenetze, die Förderung von Wind- und Solarenergie, die Nutzung von Geothermie und Biogas gehören zu den Prioritäten der Winterthurer Energiepolitik. Winterthur hat Massnahmen ergriffen, um die Energieeffizienz zu steigern und den Kohlen- dioxid-Ausstoss von Wirtschaft, Privathaushal- ten und öffentlicher Hand zu reduzieren. Der Gebäudestandard 2008 setzt für städtische Liegenschaften hohe Massstäbe bezüglich Wärmedämmung, Energieeffizienz und für den Einsatz von erneuerbaren Energien. Die Stadt- verwaltung deckt ihren Strombedarf zu hundert Prozent mit Strom aus der städtischen Kehricht- verbrennungsanlage. Dank ihrer aktiven Energiepolitik darf sich Winterthur seit 2007 als eine von zehn Schwei- zer Gemeinden «Energiestadt Gold» nennen.

27 Energieverbrauch serkraftwerke sind die Kleinkraftwerke Rieter Töss, Rieter Nieder- töss, Wäspimühle und Hard. Auch mit dem Trinkwasserkraftwerk In Winterthur werden pro Jahr rund 2 400 Millionen Kilowattstun- Ganzenbüel wird Strom erzeugt. Das Kraftwerk nutzt den Höhen- den Energie verbraucht. Das sind 4 Prozent mehr als 1990, und unterschied zwischen der Wasserfassung und dem Reservoir. dies, obwohl die Bevölkerung Winterthurs in der Zwischenzeit stark gewachsen ist. Der Verbrauch pro Kopf konnte von 26 000 Erneuerbare Energien Kilowattstunden im Jahr 1990 auf 24 500 Kilowattstunden im Jahr Sonne und Wind werden in Winterthur genutzt, wenn auch in 2008 reduziert werden. Dies ist in erster Linie dem Strukturwandel relativ geringem Umfang. Im Jahr 2008 stammten 0,087 Prozent vom industriellen Sektor zum weniger energieintensiven Dienst- des Stroms aus Sonnenenergie und 0,005 Prozent aus Windkraft- leistungssektor zu Beginn der 1990er Jahre zu verdanken. Positiv werken. Die Firma Aventa unterhält mit Unterstützung der Stadt ausgewirkt hat sich zudem die Steigerung der Energieeffizienz von drei Leichtwindanlagen in Winterthur, die in erster Linie Mess- Gebäuden, industriellen Prozessen, Geräten und Fahrzeugen. zwecken dienen. In Zell ist seit dem Jahr 2008 eine grosse Pho- Seit dem Jahr 2000 nimmt der totale Energieverbrauch pro Kopf tovoltaikanlage in Betrieb, die jährlich durchschnittlich 95 000 jedoch wieder zu. Auch der Stromverbrauch der Haushalte steigt Kilowattstunden Strom produziert. Damit können rund 20 Haus- weiter. halte versorgt werden. Mit der Solardachaktion «100jetzt!» hat die Stadt Winterthur 2008 zudem 100 neue solarthermische Anlagen gefördert. Energiequellen Die Energieversorgung in Winterthur entwickelt sich tenden- ziell hin zu erneuerbaren Energien. Dies entspricht dem Willen Die Stadt Winterthur deckt ihren Energiebedarf zu 68 Prozent mit des Stadtrats, der sich im kommunalen Energieplan ausdrückt. fossiler Energie aus Erdöl und Erdgas. Vor allem Heizungen und Der Energieplan gibt vor, in welchen Stadtteilen welche Energie- Kraftfahrzeuge werden mit fossiler Energie betrieben. Die Zahl träger bevorzugt genutzt werden sollten. Der Energieplan wurde der Ölheizungen ist allerdings rückläufig, da heute wesentlich 1998 als Teil der städtischen Raumplanung erarbeitet und im Jahr mehr Haushalte ans Erdgasnetz angeschlossen sind als früher. 2006 teilweise revidiert. Gemäss Energieplan baut die Stadt das Fernwärmenetz der KVA laufend aus – zwischen 2004 und 2008 Strom um über 8 Kilometer auf rund 28 Kilometer Länge. Der Absatz an Ein Viertel der Gesamtenergie wird in Winterthur in Form von Fernwärme stieg um rund 5 Prozent auf über 102 Millionen Kilo- Strom verbraucht. 2008 waren es insgesamt 602,26 Millionen Kilo- wattstunden pro Jahr. 2008 waren insgesamt 300 Anschlüsse an wattstunden. Der Winterthurer Strom setzte sich 2008 zu 57 Pro- das KVA-Fernwärmenetz realisiert, das Industrie, Gewerbe und zent aus Kernstrom, zu 25 Prozent aus erneuerbaren Energien private Haushalte versorgt. Dies sind rund 100 Anschlüsse oder und zu 18 Prozent aus Strom zusammen, der grösstenteils von der 50 Prozent mehr als 2004. Die KVA deckt heute über 6 Prozent des städtischen Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) produziert wird. Winterthurer Wärmebedarfs. Rechnet man die Hälfte des Recyclingstroms noch dazu, da dieser Während Abfall erst seit einiger Zeit in grösserem Umfang als zu 50 Prozent als erneuerbar gilt, so sind gesamthaft 34 Prozent Energiequelle genutzt wird, gilt Holz als einer der traditionellsten des Winterthurer Stroms erneuerbar. Energieträger. Holz ist eine erneuerbare Ressource, solange sie Der Strom aus erneuerbaren Quellen stammt hauptsächlich aus nicht übernutzt wird. Dies ist heute nicht der Fall, da im Schwei- der Wasserkraft. Von 2005 bis 2008 nahm der Anteil des Stroms zer Wald mehr Holz nachwächst als genutzt wird. Kurze Trans- aus erneuerbaren Energien um fast 10 Prozent zu; der Anteil der portwege und eine lokale Wertschöpfung sind weitere Vorteile neuen erneuerbaren Energien wie Sonnen- und Windenergie des Energieträgers Holz. Jedoch muss der Feinstaub-Ausstoss mit stieg um 0,04 Prozent auf knapp 0,1 Prozent. Die Stadtverwaltung neuer Filtertechnologie reduziert werden, damit die Holzheiz- deckt ihren Strombedarf zu hundert Prozent mit CO2-armem Strom zentralen keine lufthygienischen Probleme verursachen. aus der KVA. Die Stadt Winterthur betreibt gegenwärtig zwei Wärmever- Seit April 2007 können die Bewohnerinnen und Bewohner bunde mit Holzheizzentralen. Der Wärmeverbund «Im Gern» wur- ihren Strommix selber wählen und so die Stromzusammenset- de in den letzten Jahren ausgebaut. Heute (2008) sind in diesem zung beeinflussen. Zur Auswahl stehen Ökostrom, Recycling- Stadtteil fast 900 Wohn- und diverse Gewerbeeinheiten an den strom, Wasserstrom und Kernstrom sowie der Standardmix. Rund Wärmeverbund angeschlossen, unter anderen eine Zimmerei ein Drittel der Kundschaft entschied sich bisher für einen individu- und ein Einkaufszentrum. Die Anlage produziert durchschnittlich ellen Strommix. Wer nicht wählte, erhielt den Standardmix. Die- rund 7,5 Millionen Kilowattstunden Wärme pro Jahr. Eine weitere ser besteht zu 1 Prozent aus Ökostrom, 54 Prozent Wasserstrom, Holzheizzentrale im Quartier «» versorgt rund 150 Wohn- 10 Prozent Recyclingstrom und 35 Prozent Kernstrom. Der Öko- einheiten, darunter eine Schule, einen Kindergarten und diverse strom wiederum setzt sich aus «naturemade star»-zertifiziertem Gewerbeeinheiten. Die Anlage produziert jährlich rund 2,4 Milli- Solar- (5–10 Prozent) und Wasserstrom zusammen. Einen Teil onen Kilowattstunden Wärme. Insgesamt sind in Winterthur über davon produzieren Firmen oder Privatpersonen lokal mit Photo- 1 000 Haushalte und zahlreiche Gewerbebetriebe an holzbeheizte voltaikanlagen und kleinen Wasserkraftwerken. Der Rest wird aus Wärmeverbunde angeschlossen. Hinzu kommen etliche städtische der näheren Region zugekauft. Die Zertifizierung mit «nature- Schulhäuser mit eigenen Anlagen. Alle städtischen Holzschnitzel- made star» garantiert, dass die Kraftwerke strenge ökologische anlagen zusammen produzieren rund 13 Millionen Kilowattstun- Auflagen einhalten. Zertifizierte Wasserkraftwerke müssen zum den Wärme pro Jahr. Beispiel höhere Restwassermengen gewährleisten und mittels Biogas ist ein relativ neuer Energieträger mit einigem Poten- Fischtreppen den Fischzug ermöglichen. Beispiele für solche Was- zial. Die Kläranlage Winterthur gewinnt Biogas aus dem anfal-

28 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 E n e r gi e

lenden Klärschlamm und produziert damit in einem Blockheiz- des Stadtparlaments werden in der Stadtverwaltung sogenannte kraftwerk Strom und Wärme für den Eigenbedarf. Biogas entsteht Stromsparmäuse eingeführt. Diese funktionieren ähnlich wie Ste- auch bei der Vergärung von Grüngut, das die Stadt Winterthur ckerleisten und verhindern, dass Geräte im Standby- oder Aus- einsammelt. Jährlich werden rund 9 000 Tonnen zu etwa 750 000 Modus unnötig Strom verbrauchen. Demselben Zweck dienen Kubikmeter Biogas vergärt. Dies entspricht einer Energiemenge Zeitschaltuhren, die Geräten wie Druckern oder Kaffeemaschinen von 4,5 Millionen Kilowattstunden (siehe Kapitel 3 Versorgung vorgeschaltet werden. und Entsorgung). Zum Vergleich: Der Gesamtenergieverbrauch Als weitere Massnahme liess die Stadt 35 ihrer energieinten- pro Kopf betrug im Jahr 2008 durchschnittlich 24 500 Kilowatt- sivsten Liegenschaften vom Verein «energho» überprüfen. Der stunden. Biogas kann auch aus Schlachtabfällen gewonnen Energieverbrauch dieser Liegenschaften soll um mindestens werden. Auf diesen Prozess hat sich die Firma Biorender AG in 10 Prozent gesenkt werden. Ab 2012 will die Stadt dadurch jähr- Münchwilen spezialisiert, an deren Aktienkapital sich die Stadt lich 4 Millionen KilowattstundenEnergieverbrauch Energie einsparen, in Winterthur also unge- 2008 ProduktionWinterthur erneuerbarer zu einem EnergieViertel in(3 Winterthur Millionen 2008Franken) beteiligt. Die fähr die gleiche Energiemenge, die bei der Grüngutvergärung in Biorender AG baut derzeit eine Anlage, die jährlich 30 000 Tonnen Form von Biogas entsteht. Dadurch soll der CO2-Ausstoss um über Schlachtabfälle zu Biogas mit einem Energiewert von rund 41 Mil- 400 Tonnen pro Jahr sinken. lionen Kilowattstunden verarbeiten wird. Nach entsprechender Weitere bauliche Massnahmen sind notwendig, um den Erneuerbare Strom ohne Abfall (nicht erneuerbar) (15 %) Aufbereitung wird das Biogas voraussichtlich ab 2010 ins Erd- «Gebäudestandard 2008» zu erreichen, der in Zukunft für städ- Energien (13 %) gasnetz eingespeist und versorgt dann etwaAbfall (273 000 %) Haushalte mit tische Neubauten und Sanierungen gilt. Gemäss neuem Standard Abfall (nicht 3 Heizenergie. sollen diese von begründeten Ausnahmen abgesehen mindestens1 erneuerbar) (4 %) Wasserkraft den Minergie-Standard erreichen. Dasselbe gilt für die Beleuch- (57 %) tungsanlagen. Ausserdem sollen städtische Neubauten ihren Benzin und

Wärmebedarf zu 40 Prozent oder mehr aus erneuerbaren Ener- Heizöl (21 %) Energieeffizienz Holz (8 %) Diesel (27%) gien decken. Während einer speziellen EnergiesparwocheUmweltwärme im Jahr (7 %) 2007 gelang Mit Anreizen will die Stadt Industrie und Gewerbe dazu ermuti- es städtischen Angestellten, gegenüberSonne dem Normalbetrieb zwi- gen, eine möglichst hohe Energieeffizienz anzustreben. Das «KMU- (1 %) schen 5 und 10 Prozent Strom einzusparen. Die Erkenntnisse aus Modell der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW)» verfolgt das Erdgas (20 %) dieser Aktion flossen in die Verwaltungsabläufe ein. Im Auftrag Ziel, die Energieeffizienz von kleinen und mittleren Unternehmen Total: 2400 Millionen Kilowattstunden Energieverbrauch in Winterthur 2008 Total: 319 Millionen Kilowattstunden Produktion erneuerbarer Energie in Winterthur 2008 4.1 Energieverbrauch Energieverbrauch der wichtigsten Energieträger in Winterthur 2008.

Erneuerbare Strom ohne Abfall 2 400 Millionen « (nicht erneuerbar) (15%) Energien (13 %) Kilowattstunden Energie werden in Abfall (27 %) Abfall (nicht 3 1 erneuerbar) (4 %) Winterthur pro Jahr verbraucht. Das sind Wasserkraft 4 Prozent mehr als 1990. (57 %) » Benzin und

Holz (8 %) Diesel (27 %) Heizöl (21 %)

Umweltwärme (7 %) Sonne

(1%) Erdgas (20 %)

Total: 319 Millionen Kilowattstunden Total: 2400 Millionen Kilowattstunden Energieverbrauch in Winterthur 2008 Energieverbrauch4.2 Energieträger nach wichtigsten Energieträgern 1980 – 2008 4.3Produktion Erneuerbare erneuerbarer E Energienergie in Winterthur 2008 Anteile der wichtigsten Energieträger am Gesamtenergieverbrauch Produktion von erneuerbarer Energie in Winterthur 2008. von Winterthur in Gigawattstunden.

2 500 Erneuerbare Strom ohne Abfall

Energien (13 %) (nicht erneuerbar) (15%)

Abfall (27 %) 2 000 Abfall (nicht 3 1 erneuerbar) (4 %) 2 1 500 Wasserkraft (57 %) Benzin und 1 000 Holz (8 %) Diesel (27 %) Heizöl (21 %) Gigawattstunden 500 Umweltwärme (7 %) Sonne 0 (1 %) 1990 1995 2000 2004 2008 Erdgas (20 %) Heizöl Elektrizität Holz Benzin Erdgas Abfall (KVA) Kohle und Diesel Total: 319 Millionen Kilowattstunden Total: 2400 Millionen Kilowattstunden Energieverbrauch nach wichtigsten Energieträgern 1980 – 2008 29

2 500

2 000

2 1 500

1 000 Gigawattstunden 500

0 1990 1995 2000 2004 2008 Heizöl Elektrizität Holz Benzin Erdgas Abfall (KVA) Kohle und Diesel

Energieverbrauch nach wichtigsten Energieträgern 1980 – 2008

2 500

2 000

2 1 500

1 000 Gigawattstunden 500

0 1990 1995 2000 2004 2008 Heizöl Elektrizität Holz Benzin Erdgas Abfall (KVA) Kohle und Diesel 4.4 Sensibilisierung Bei der sogenannten Eisblockwette schätzten Passantinnen und Passanten, wie viel von einem Eisblock von einer Tonne Gewicht nach drei Wochen in einem nach Minergie-P-Standard gedämmten Holzhäuschen abgeschmolzen sein würde. Die Hälfte des Eisblockes blieb erhalten, während in einem durchschnittlich gedämmten Häuschen der Eisblock nach drei Wochen geschmolzen war. Dies belegt die Wirksamkeit einer optimalen Wärmedämmung eindrücklich.

(KMU) zu verbessern. Teilnehmende KMU verpflichten sich frei- den Klimawandel und praktische Möglichkeiten zur CO2-Reduk- willig zu energiesparenden Massnahmen. Dabei werden sie von tion informieren. der Stadt unterstützt. Bislang nahmen 21 KMU am Programm teil. Jene 15 Unternehmen, die sich bereits seit 2004 am Programm Klimaschutz beteiligen, konnten ihre Heizenergie um rund 2,7 Millionen Kilo- Winterthur engagiert sich im Klimaschutz und ist seit 1993 Mit- wattstunden oder insgesamt 8 Prozent senken. Damit übertrafen glied von «KlimaBündnis-Städte Schweiz». Das Bündnis aus der- sie bereits 2007 die Zielsetzung für 2010. Indes gelang es den zeit 21 Städten tritt in der Klimapolitik mit geeinter Stimme auf. Als KMU bislang nicht, ihren Treibstoffverbrauch zu reduzieren. Die- Bündnisstadt hat sich Winterthur verpflichtet, sämtliche Bereiche ser nahm um 3 Prozent zu; das Reduktionsziel für 2014 liegt bei 14 der Verwaltung beim Klimaschutz einzubeziehen. Prozent. Dank der guten Resultate im Wärmebereich konnten die Seit September 2008 ist Winterthur die erste sogenannte KMU ihren CO2-Ausstoss aber um rund 7 Prozent reduzieren. Sie «BlueCity» der Schweiz. BlueCities bekämpfen den Klimawandel treten damit den Beweis an, dass es möglich ist, als Unternehmen und sind bestrebt, ihre CO2-Emissionen zu senken. zu wachsen und gleichzeitig den CO2-Ausstoss zu senken. Der zunehmende Verkehr macht die Bemühungen um mehr Energieeffizienz und Klimaschutz teilweise zunichte. Heute gibt Sensibilisierung es mehr Autos pro Haushalt als früher und jedes Auto legt im Verschiedene Veranstaltungen im Rahmen der Aktionswoche Durchschnitt längere Wege zurück. Gesamthaft betrug der Ver- «Energie bewegt Winterthur» wiesen im September 2008 darauf kehrszuwachs zwischen 2004 und 2008 4,4 Prozent. Gleichzeitig hin, wo und auf welche Weise Energie gespart und effizient ein- nahm der Treibstoffverbrauch zu, dank verbesserter Technologien gesetzt werden kann und worin die Chancen von erneuerbaren und angepasstem Fahrverhalten jedoch lediglich um 1 Prozent. Energien liegen. Die Winterthurerinnen und Winterthurer konn- Mit der dreijährigen Kampagne «clevermobil» möchte die Stadt ten zum Beispiel eine «Eisblockwette» abschliessen und schät- ihre Bewohnerinnen und Bewohnern zu einer optimalen Kom- zen, wie viel von einem tonnenschweren Eisblock innerhalb von bination verschiedener Mobilitätsformen animieren (siehe auch drei Wochen in einem nach Minergie-P-Standard (siehe Glossar) Kapitel 2 Verkehr). gedämmten Holzhäuschen abschmelzen würde. Die Hälfte des Blockes blieb erhalten. Während der Aktionswoche fand auch die Blue-Tech-Messe Energiestadt Gold statt, auf der effiziente Energielösungen und erneuerbare Ener- gien präsentiert wurden. Im Rahmen der Mobilitätstage «cle- Seit 2008 darf sich Winterthur «Energiestadt Gold» nennen. Die- vermobil» und der Klimawerkstatt der Winterthurer Bürgerini- se Auszeichnung verleiht der Trägerverein «Energiestadt» – eine tiative «myblueplanet», die ebenfalls während der Aktionswoche Partnerorganisation des Bundesprogramms EnergieSchweiz. stattfanden, konnten Bürgerinnen und Bürger sich über Mobilität, Bereits 1999 erhielt Winterthur das Label «Energiestadt». Im Rah- men eines Re-Audits prüften externe Fachleute 2007, ob Win-

30 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 E n e r gi e

4.5 Energiestadt Gold Resultate des Audits aus dem Jahr 2007. Dank einer Erfolgsquote von 77 Prozent bei den ergriffenen Massnahmen erhielt Winterthur das Label «Energiestadt Gold».

Massnahmen maximal mögliche Für Winterthur maximal erreichte Erfolgsquote Punktzahl mögliche Punktzahl Punktzahl in Prozent

Entwicklungsplanung, 78 78 64,6 83 Raumordnung Kommunale Gebäude, Anlagen 77 77 37,2 48 Versorgung, Entsorgung 127 106 79,2 75 Mobilität 88 88 83 94 Interne Organisation 48 48 39,9 83 Kommunikation, Kooperation 82 82 64,5 79 Total 500 479 368,4 77

terthur die Anforderungen des Labels weiterhin erfüllte. Dabei werden soll. Beim Heizen sollen erneuerbare Energiequellen die erreichte Winterthur einen Zielerreichungsgrad von 77 Prozent; fossilen Brennstoffe Heizöl und langfristig auch Heizgas weitge- ab 75 Prozent erhalten Energiestädte das Sonderprädikat «Euro- hend ersetzen. 2010 wird der städtische Energieplan revidiert. Ein pean Energy Award Gold». Folgende Faktoren haben zu diesem spezielles Augenmerk gilt dabei der Tiefen-Geothermie. Erfolg beigetragen: Ab Herbst 2009 nimmt Winterthur am Programm «Jetzt – ener- • die konsequente Umsetzung der kommunalen Energie- getisch modernisieren» teil, das vom Kanton Zürich und wei- planung, teren Partnern getragen und durch den Verein «Energie Zukunft • der kontinuierliche Ausbau des KVA-Fernwärmenetzes, Schweiz» koordiniert wird. Die Aktion bietet neutrale Informa- • der Ausbau von Wärmeverbunden mit Holzheizzentralen, tionen und setzt finanzielle Anreize für Hausbesitzerinnen und • die Nutzung von Abwärme aus der Kanalisation, Hausbesitzer, die eine neue Heizung brauchen, einen Check von • der Verkauf von Ökostrom, Gebäudehülle und Heizung wünschen oder eine umfassende • die intensive Öffentlichkeitsarbeit für mehr Energieeffizienz. Gebäudemodernisierung anstreben. Experten zufolge kann eine Städte, die das Goldlabel tragen, gelten als europaweit führend Gesamtsanierung den Energieverbrauch um bis zu 70 Prozent bei der Förderung erneuerbarer Energien, bei der Steigerung der reduzieren. Fachleute beraten die Hauseigentümerinnen und Energieeffizienz und beim Klimaschutz. Winterthur ist eine von -eigentümer und begleiten sie Schritt für Schritt bei der Moderni- zehn Schweizer Gemeinden mit dem Goldlabel. sierung ihres Hauses (weitere Informationen: www.energetisch- modernisieren.ch). Gemäss kommunalem Energieplan baut die Stadt ihre Wär- Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf meverbunde laufend aus. Dies gilt für das Fernwärmenetz der KVA ebenso wie für die holzbefeuerten Wärmeverbunde. Gegen- Mit dem «Energiekonzept Winterthur 2 000-Watt-Gesellschaft», wärtig baut die Stadt einen neuen Wärmeverbund im Stadtteil welches das Energiekonzept 2000–2020 ablöst, macht sich Win- Zinzikon. Eine Mehrfamilienhaussiedlung wurde bereits Anfang terthur auf den Weg in Richtung 2 000-Watt-und 1-Tonne-CO2- 2009 an diesen Verbund angeschlossen, der derzeit noch mit Öl Gesellschaft, welche die schweizerischen Energiestädte anstre- beheizt wird. Bis spätestens 2011 nimmt die Stadt jedoch eine ben. Der durchschnittliche Energieverbrauch muss dafür auf etwa Holzheizzentrale in Betrieb, die eine Schule und etwa 350 Woh- ein Drittel des heutigen Wertes von 6 000 Watt gesenkt werden. nungen mit Wärme versorgen wird. Ein weiterer holzbeheizter Das Energiekonzept 2050 wird aufzeigen, mit welchen Mass- Wärmeverbund ist rund um das Schulhaus Wyden in Wülflingen nahmen diese Ziele erreicht werden können, und konkrete Ziele geplant, das derzeit gebaut wird. Dieser Wärmeverbund wird vor- für Wirtschaft, Verkehr, private Haushalte und öffentliche Hand aussichtlich ab 2010 das dortige Neubaugebiet mit erneuerbarer vorgeben. Wärmeenergie versorgen. Handlungsbedarf besteht bei der Gebäudedämmung und beim Strommix, der mit erneuerbaren Energien weiter angereichert

31 32 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 n i c h t i o n i s i e r ende strahlun g n I c h t i o n i s i e r e n d e S t r a h l u n g

Was ist nichtionisierende Strahlung? > 34 Rechtliche Grundlagen > 34 Netze und Standorte > 34 Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf > 35

In der Schweiz gibt es mehr Mobiltelefone als Einwohnerinnen und Einwohner.5 Im ganzen Land stehen Anlagen, um ein störungsfreies Telefonie- ren zu ermöglichen. In Winterthur gibt es 137 Mobilfunk-Sendeanlagen mit insgesamt 455 Antennen. Diese Antennen geben nichtionisierende, hochfrequente Strahlung an die Umgebung ab. Ähnliche Strahlungen entstehen durch Radaran- lagen, durch Radio- und Fernsehsendeanlagen und in der Nähe von Hochspannungsleitungen. Auch innerhalb von Gebäuden befinden sich Strahlungsquellen, etwa Mikrowellenherde, elektrische Leitungen und Kleintransformer. Um die Bevölkerung vor übermässiger Strah- lung zu schützen, hat der Bundesrat im Jahr 2000 Grenzwerte für die nichtionisierende Strahlung festgelegt. In Winterthur wacht das Baupolizei- amt darüber, dass diese Grenzwerte eingehalten werden. Das Bundesamt für Kommunikation hat die Auflagen für bereits in Betrieb stehende Anlagen in den letzten Jahren deutlich verschärft. Die Anlagebetreiber sind verpflichtet, regelmässig detaillierte Betriebsprotokolle einzureichen. So wird garantiert, dass die Grenzwerte jederzeit eingehalten werden.

33 Was ist nichtionisierende Strahlung? Die NIS-Verordnung schreibt für den Bau von neuen Anlagen ein detailliertes Bewilligungsverfahren vor. Trotz dieser stren- Nichtionisierende Strahlung (NIS) entsteht überall da, wo elek- gen Vorschriften werden nur wenige Antennen ohne Einsprachen trischer Strom fliesst oder Radio- und Mikrowellen ausgesendet errichtet. Neben gesundheitlichen Bedenken sind es meistens werden. Die NIS ist zu schwach, um Atome zu verändern – zu ioni- ästhetische Gründe, die zu Einsprachen führen. sieren. Dies unterscheidet die NIS von Röntgen- oder radioaktiver Bislang haben kantonale Instanzen oder das Bundesgericht die Strahlung. NIS geht vor allem von Radio-, Fernseh-, Mobilfunk- Mehrheit der Einsprachen abgewiesen. Das Baupolizeiamt klärt sowie Radar- und Stromanlagen aus. vor jedem Bau ab, ob Antennen in der jeweiligen Bauzone zulässig Dieser sogenannte Elektrosmog ist eine Folge unseres techni- sind. Zudem wird überprüft, ob die technischen Angaben zu den sierten Lebensstils. Im Siedlungsgebiet ist die Anlagendichte der Anlagen korrekt sind. Ein von den Behörden autorisiertes Unter- Mobilfunkantennen gross, damit störungsfrei telefoniert werden nehmen misst die Strahlung von Anlagen, sofern sich diese an kann. Dies beunruhigt Anwohnerinnen und Anwohner, die sich neuralgischen Stelle befinden. Das Baupolizeiamt begleitet diese um ihre Gesundheit sorgen, während Hauseigentümerinnen und Messungen und begutachtet den abschliessenden Bericht. Durch Hauseigentümer eine Wertverminderung ihrer Liegenschaften dieses detaillierte Verfahren wird garantiert, dass neue Anlagen befürchten. die gesetzlichen Bestimmungen einhalten. Neu müssen die Anlagebetreiber alle zwei Monate ein Proto- koll über die Sendeleistung ihrer Anlagen einreichen. So können Rechtliche Grundlagen die Behörden verschiedene technische Parameter kontinuierlich überwachen. Bislang mussten die zuständigen Stellen noch keine Dem Wunsch nach uneingeschränkter Kommunikation steht also Überschreitungen der Grenzwerte beanstanden. eine ernstzunehmende Sorge in der Bevölkerung gegenüber. Ver- suche haben gezeigt, dass intensive NIS menschliches Gewebe erwärmen kann. Das Umweltschutzgesetz und die Verordnung Netze und Standorte über nichtionisierende Strahlung (die sogennante NIS-Verord- nung) setzen den Emissionen von Sendeanlagen aber enge Gren- In Winterthur gibt es 137 Mobilfunk-Sendeanlagen mit insgesamt zen. Die Gesetze fordern den Schutz der belebten Umwelt vor zu 455 Antennen (siehe www.funksender.ch). Dies sind Anlagen auf starker elektromagnetischer Strahlung, sie verlangen aber nicht, Gebäuden oder an Masten und auch kaum sichtbare Mikroanla- diese vor jeglicher Strahlung abzuschirmen. gen im Stadtzentrum. Die Mobilfunkabdeckung hat in der Schweiz seit einigen Jahren die angestrebte Dichte erreicht; es werden nur

5.1 Antennenkarte Übersicht über die Mobilfunkanlagen in Winterthur. Einzelstandorte können unter www.funksender.ch > Übersichtskarte eingesehen werden. Dazu Postleitzahl von Winterthur (8400) eingeben und per Mausklick zum gewünschten Standort zoomen.

Rundfunkantenne N UMTS*-Antenne GSM*-Antenne

GSM+UMTS-Antenne

Wald, Freifläche

Strasse

Bahnlinie

Stadtgrenze

*UMTS=Universal Mobile Telecommunications System (siehe Glossar) *GSM=Global System for Mobile Communication (siehe Glossar)

34 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 n i c h t i o n i s i e r ende strahlun g noch wenige neue Sendeantennen gebaut. Einzig der Ausbau des Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf UMTS-Netzes und der Fernsehempfang mit Handy erforderten in letzter Zeit einige neue Sender und eine Erhöhung der Kapazi- Winterthur verfügt über ein gut ausgebautes Mobilfunknetz, das täten. nur noch geringfügig erweitert werden soll. Bestehende und neue Neben dem weitgehend fertig gebauten Mobilfunknetz ent- Anlagen müssen die Grenzwerte und die noch strengeren Vorsor- stehen indes neue Funknetze. Die SBB baut ein eigenes Funk- gewerte (Anlagegrenzwerte) einhalten. Trotzdem sind Bedenken netz entlang ihrer Trassees. Die Polizei und das Grenzwachtkorps über die gesundheitlichen Risiken der nichtionisierenden Strah- errichten im Kanton Zürich ebenfalls Antennen für ein eigenes lung weit verbreitet. Netz. Schliesslich benötigen Fernsehen und Radio zusätzliche Der Bund nimmt die Befürchtungen der Bevölkerung ernst und Antennen, um auf die digitale Übertragung umzustellen. hat ein nationales Forschungsprogramm zu den Auswirkungen Bei der Standortwahl gilt es abzuwägen zwischen der Funkti- der NIS auf die Umwelt und auf die menschliche Gesundheit lan- onstüchtigkeit des Mobilfunknetzes einerseits sowie dem Schutz ciert. Erste Ergebnisse werden für 2010 erwartet. vor Strahlung und einem attraktiven Orts- und Landschaftsbild Das Bundesamt für Kommunikation hat die Kontrolle für neue andererseits. Die Sendegebiete müssen aneinander angrenzen, Anlagen in den letzten Jahren noch einmal deutlich verschärft. damit die mobile Kommunikation störungsfrei funktioniert. In der Sender, welche die Grenzwerte zwar insgesamt einhalten, in eine Schweiz begrenzt das Gesetz die Sendeleistung stärker als bei- gewisse Richtung aber stärker strahlen als erlaubt, müssen ihre spielsweise in Deutschland. Deshalb ist hierzulande die Anten- Strahlung reduzieren. nendichte höher. An empfindlichen Orten, zum Beispiel in Natur- Wer sich dennoch Sorgen um die Gesundheit macht, kann die schutzgebieten, in Zonen mit Sonderbauvorschriften, in der Nähe «Ärztliche Sprechstunde Mobilfunk und Gesundheit» kontaktie- von Grünanlagen oder Kindergärten, sind Antennen jedoch uner- ren, die das Institut für Umweltmedizin des Kantonsspitals Luzern wünscht. anbietet (www.sprechstundemobilfunk.ch). Moderne Antennen sind so programmiert, dass sie nur so lange Strahlung abgeben, wie sie tatsächlich gebraucht werden. In der Nacht, wenn weniger Menschen telefonieren, reduzieren diese Anlagen ihre Sendeleistung auf ein Minimum. Auch die Sendeleis- tungen von Rundfunk- und Radarsendeanlagen konnten dank fortschreitender digitaler Technik in den letzten Jahren schritt- weise reduziert werden.

5.2 Sendeanlagen Die Mobilfunkabdeckung hat in der Schweiz die gewünschte Dichte erreicht. Es werden nur noch wenige neue Antennen errichtet. «137 Mobilfunk- Sendeanlagen mit 455 Antennen gibt es in Winterthur, darunter kaum sichtbare Mikroanlagen im Stadtzentrum.»

35 36 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 L u f t u n d K l i m a L u f t u n d K l i m a

Luftqualität > 38 Schadstoffe > 38 Klima > 40 Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf > 40

Wie in anderen Schweizer Städten von vergleich- barer Grösse ist auch die Luft in 6Winterthur mit Schadstoffen belastet. Hauptemittent von Luft- schadstoffen ist der motorisierte Verkehr. Die Feinstaub- und Stickstoffdioxidkonzentrationen lagen in den letzten Jahren nahe am Grenzwert und teilweise darüber. Die ultrafeinen Russ- partikel aus Holzfeuerungen und Dieselmotoren können gesundheitsschädigend sein. Treibhausgase wie Kohlendioxid oder Methan sind mitverantwortlich für den globen Klimawan- del. Der Kohlendioxid-Ausstoss in Winterthur blieb seit 2004 konstant. Dies ist unter anderem der technischen Optimierung von Feuerungsan- lagen und Wärmedämmung sowie der verbes- serten Motorentechnologie zu verdanken. 1993 trat die Stadt Winterthur dem Klima- bündnis von europäischen Städten bei, die eine Reduktion der Treibhausgase anstreben. 2005 erhielt Winterthur für sein bisheriges Engage- ment im Klimabereich den europäischen Klima- schutzpreis «Climate Star». Längerfristig ver- folgt die Stadt die Vision einer 2 000-Watt- und

1-Tonne-CO2-Gesellschaft.

37 Die bedeutendsten Treibhausgase (in CO -Äquivalenten) in Winterthur 2008 2 Die Luftschadstoffe stammen aus unterschiedlichen Quellen: Feinstaub-BelastungLuftqualität in Winterthur 2000 – 2008 Treibhausgas-Emissionen 2008 (CO -Äquivalente) nach Verursachern Zu nennen sind insbesondere Motorfahrzeuge,2 Heizungen, indus- Zwei Messstationen registrieren in Winterthur die Belastung der trielle Betriebe,Die bedeutendsten Gewerbebetriebe Treibhausgase sowie (in die CO 2 Kehrichtverbren--Äquivalenten) in Winterthur 2008 Luft durch Schadstoffe. Die wichtigste Messstation am Obertor 32 nungsanlage (KVA). Feinstaub-Belastung in Winterthur 2000 – 2008 Treibhausgas-Emissionen 2008 (CO2-Äquivalente) nach Verursachern misst seit nunmehr zwanzig Jahren die Konzentration von Stick- Luftschadstoffe verursachen sogenannte «externe Kosten», die Lachgas oxiden35 und Ozon und seit dem Jahr 2000 auch jene des lungen- nicht von den Verursachern, sondern vonVerkehr den Geschädigten oder N2O (3 %) Landwirtschaft 33 (36 %) gängigen30 Feinstaubs. Eine weitere Messstation stellt die Ozon- der Allgemeinheit(1 %) getragen werden. Den Hauptteil dieser Kosten Methan konzentration und Stickstoffdioxidbelastung beim Schulhaus verursachenBaugewerbe der Strassenverkehr,Lachgas Baumaschinen und landwirt- 35 CH4 (2 %) 25 Verkehr (1 %) N2O (3 %) Landwirtschaft Kohlendioxid fest. Die aktuellen Daten zu den Luftschadstoffen bei schaftliche Fahrzeuge durch Feinstaub-Emissionen. Im Kanton 33 (36 %) 2 30 (1 %) CO2 (95 %) 20 Grenzwert (Jahresmittelwert) Prozesse, Methan der Station Obertor finden sich im Internet unter www.ostluft.ch. Zürich werden zwei Drittel der externen Luftverschmutzungskos- Baugewerbe Haushalte (2 %) CH4 (2 %) 25 8 15 Die Luft ist in Winterthur16 wie in anderen Schweizer Städten ten durch Gesundheitsschäden verursacht. In geringerem Mas- (1 %) Kohlendioxid 2 von vergleichbarer Grösse 13 mit Luftschadstoffen belastet. Die se entstehen externe Kosten auch durch Gebäudeschäden, Ernte- 20 10 12 CO2 (95 %) Grenzwert (Jahresmittelwert) Prozesse, Vergleich Schweiz (2007): 10 10 Abfallver- Haushalte (2 %) N2O (6 %) Belastung lag im Jahr 2008 tiefer als im Durchschnitt der letzten ausfälle und Waldschäden. Diese Aussagen zum Kanton sind auf CH (7 %) Mikrogramm pro Kubikmeter 8 brennung 15 4 5 7 16 zehn 5Jahre. Diese5 Reduktion ist jedoch nicht auf eine nachhaltige Winterthur übertragbar.(1 %) Insgesamt führt die Luftverschmutzung 13 Feuerungen 10 12 Verbesserung0 der Luftqualität zurückzuführen, sondern liegt im im Kanton Zürich zu externen Kosten von 800 Millionen FrankenVergleich Schweiz (2007): 10 10 Abfallver- (59 %) 20072006200520042003200220012000 2008 N2O (6 %) CH4 (7 %) Mikrogramm pro Kubikmeter 7 brennung Winterthur: 100 % = 0,5 Mio Tonnen CO2-Äquivalente witterungsbedingten Schwankungsbereich der letzten Jahre. Win- pro Jahr. Eine Verbesserung der Luftqualität ist also von gesund- 5 5 5 (1 %) CO (87 %) Jahresdurchschnitt Anzahl Tage mit Überschreitungen Schweiz: 100% = 50 Mio Tonnen CO2-Äquivalente 2 terthur hat die Ziele der schweizerischen Luftreinhalteverordnung heitlichem und volkswirtschaftlichemTotal Treibhausgas-Emissionen Nutzen. 2008: 469 221 Tonnen Feuerungen 0 (LRV) noch nicht erreicht. Die Grenzwerte für Feinstaub und Ozon 20072006200520042003200220012000 2008 (59 %) Winterthur: 100 % = 0,5 Mio Tonnen CO2-Äquivalente (siehe Tabelle im Anhang) werden weiterhin überschritten: Der Jahresdurchschnitt Anzahl Tage mit Überschreitungen Schweiz: 100 % = 50 Mio Tonnen CO2-Äquivalente CO2 (87 %) Total Treibhausgas-Emissionen 2008: 469 221 Tonnen höchste in Winterthur gemessene Stundenmittelwert für Ozon lag Die bedeutendsten Treibhausgase (in CO -Äquivalenten) in Winterthur 2008 Schadstoffe 2 im Jahr 2008 mehr als 40 Prozent über dem Grenzwert. Auch der Feinstaub-Belastung in Winterthur 2000 – 2008 Treibhausgas-Emissionen 2008 (CO -Äquivalente) nach Verursachern Jahresmittelwert für Feinstaub und 212 Tagesmittelwerte überstie- Die gesundheitsschädigende Wirkung von Feinstaub wurde in gen den Grenzwert. An verkehrsbelasteten Orten liegt die Kon- denFeinstaub-Emissionen letzten Jahren zunehmend 2008 als Problem erkannt. Als Feinstaub Luftschadstoff-Emissionen aus Verkehr und Feuerungen in Tonnen pro Jahr Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen 2000–2008 in Tonnen pro Jahr Ozon: Anzahlzentration Stundenüberschreitungen von Stickstoffdioxid über 1989 dem – 2008 Langzeitgrenzwert. (PM10) bezeichnet man winzige Staubteilchen, deren Durchmes- ser kleiner sind als 10 Mikrometer. Ein durchschnittliches mensch- Lachgas 35 Die bedeutendsten Treibhausgase (in CO -Äquivalenten) in Winterthur 2008 Feinstaub-Emissionen 2008 Luftschadstoff-Emissionen2 aus Verkehr und FeuerungenVerkehr in Tonnen pro Jahr Ozon: Anzahl Stundenüberschreitungen 1989 – 2008 N2O (3 %) Landwirtschaft Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen 2000–2008 in Tonnen pro Jahr 33 (36 %) Feinstaub-Belastung in Winterthur 2000 – 2008 Treibhausgas-Emissionen 2008 (CO2-Äquivalente) nach Verursachern 30 6.1 Schadstoffemissionen(1 %) 6.2 Feinstaub I Methan Landwirtschaft 120 120 600EntwicklungBaugewerbe der Schadstoffemissionen aus Verkehr und Feuerungen Entwicklung der Feinstaubbelastung in Mikrogramm pro Kubikmeter. CH4 (2 %) 25 (5 %) in Prozent.(1 %) Der Wert von 2000 entspricht jeweils 100 Prozent. Kohlendioxid 2 500 100 100 Baugewerbe (14 %) CO2 (95 %) 20 Grenzwert (Jahresmittelwert) Prozesse, Landwirtschaft 59 58 143 304 600 %)

120 725 %)

2655 Lachgas 120 8 400Haushalte (2 %) 35 Verkehr (5%) 80 817 15 16 Landwirtschaft 80 51 104 N O (3%)

783 2 33 1 2233 500 (36%)

587 100 709 13 30 100 (1 %) Baugewerbe (14 %) 451 446 104 12 Prozesse,

10 59 58 143 300 304 Vergleich Schweiz (2007): Methan%) 60 Abfallver- 725 %)

60 10 10 2655

197 Baugewerbe

1784 Haushalte (13%) N2O (6 %) Mikrogramm pro Kubikmeter CH (2 %) 400 926 Tonnen pro Jahr CH (7%) brennung 25 4 7 4 80 817 80 51 104

035 Tonnen pro Jahr (1%)

783

161 5 200 5 5 2233 66 1 (1%) Kohlendioxid

40 587

709 2

Prozent (2000: 100 (2000: Prozent 40 Abfallver- 451 Prozent (2000: 100 (2000: Prozent 514 446 Feuerungen 104 Prozesse, 322 CO (95 %) 20 Grenzwert (Jahresmittelwert) Prozesse, 300 0 60 2 brennung (160 %) 197 (59 %)

1784 Haushalte (13%) 20072006200520042003200220012000 2008 100 Verkehr Haushalte (2 %)

20 926 Tonnen pro Jahr 20 Feuerungen Winterthur: 100% = 0,5 Mio Tonnen CO -Äquivalente 8 15 035 Tonnen pro Jahr 16 2 161 (60 %) 200 Jahresdurchschnitt Anzahl Tage mit Überschreitungen 40 66 CO (87 %) 100 (2000: Prozent 40 (7%) Abfallver- Schweiz: 100% = 50 Mio Tonnen CO -Äquivalente 100 (2000: Prozent 2 2 Total Treibhausgas-Emissionen 2008: 469221 Tonnen 514 13 Anzahl Stundenüberschreitungen pro Jahr 0 322 12 0 10 Stickoxide (NO ) NMVOC* Kohlenmonoxid (CO) Schwefel- 0 Vergleich Schweiz (2007): 0807060504030201009998979695949392919089 10 10 Abfallver- brennung (1%) X Kohlendioxid (CO2) Methan (CH4) Distickstoffmonoxid (N2O) 100 Verkehr 20 N2O (6 %) Mikrogramm pro Kubikmeter 20 dioxid (SO ) CH4 (7 %) Feinstaub-Emissionen7 2008: 120 Tonnen brennung Feuerungen 2000 2004 2008 2 2000 2004 2008 5 (60 %) *NMVOC = flüchtige organische Verbindungen ohne Methan 5 5 (1 %) (7 %) Anzahl Stundenüberschreitungen pro Jahr 0 0 0 Feuerungen Stickoxide (NOX) NMVOC* Kohlenmonoxid (CO) Schwefel- 0 0807060504030201009998979695949392919089 Kohlendioxid (CO2) Methan20072006200520042003200220012000 (CH4) 2008Distickstoffmonoxid (N2O) (59 %) dioxid (SO ) Feinstaub-Emissionen 2008: 120 Tonnen Winterthur: 100 % = 0,5 Mio Tonnen2000 CO2-Äquivalente 2004 2008 2 2000 2004 2008 *NMVOC = flüchtige organische Verbindungen ohne Methan Jahresdurchschnitt Anzahl Tage mit Überschreitungen Schweiz: 100 % = 50 Mio Tonnen CO2-Äquivalente CO2 (87 %) Total Treibhausgas-Emissionen 2008: 469 221 Tonnen Feinstaub-Emissionen 2008 Stickoxid-Emissionen 2008 Luftschadstoff-Emissionen aus Verkehr und Feuerungen in Tonnen pro Jahr Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen 2000–2008 in Tonnen pro Jahr Ozon: Anzahl Stundenüberschreitungen 1989 – 2008 6.3 Feinstaub II 6.4 Stickoxid Feinstaubemissionen nach Verursachergruppen 2008. Stickoxidemissionen nach Verursachergruppen 2008. Stickoxid-Emissionen 2008

Landwirtschaft 120 120 600 Abfallver- Feinstaub-Emissionen 2008 (5 %) Feuerungen Luftschadstoff-Emissionen aus Verkehr und Feuerungen in Tonnen pro Jahr brennung (10 %) Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen 2000–2008 in Tonnen pro Jahr Ozon: Anzahl Stundenüberschreitungen(17 %) 1989 – 2008 500 100 100 Baugewerbe (14 %) Landwirtschaft (1 %) 59 58 143 304 Abfallver- %)

725 %)

2655 Feuerungen 400 brennung (10 %)

80 817

80 51 104

(17%) 783

1 2233

587 709 Landwirtschaft (1%) 451 446 104 Prozesse, 60 60 300 4 600 Landwirtschaft 197 120

1784 120 Haushalte (13%) (5 %) 926 Tonnen pro Jahr 035 Tonnen pro Jahr

161 200

40 66

Prozent (2000: 100 (2000: Prozent 40 Abfallver- 500

Prozent (2000: 100 (2000: Prozent 100 514 100 Baugewerbe (14 %) 322 brennung (1%) 59 58 143 304 4 %)

725 %)

100 2655 Verkehr Verkehr 20 20 Feuerungen 400

80 817

80 51

104

(60%) 783 (72%)

1 2233 (7 %) 587 709 Anzahl Stundenüberschreitungen pro Jahr

0 451 446 0 0 104 300 Prozesse, Stickoxide (NOX) NMVOC* Kohlenmonoxid (CO) Schwefel- 60 0807060504030201009998979695949392919089 60 Kohlendioxid (CO2) Methan (CH4) Distickstoffmonoxid (N2O) 197

1784 Haushalte (13%) Verkehr

2000 2004 2008 dioxid (SO2) 926 Tonnen pro Jahr Feinstaub-Emissionen 2008: 120 Tonnen Stickoxid-E missionen 2008: 720 Tonnen 035 Tonnen pro Jahr

2000 2004 2008 161 200 (72%)

*NMVOC = flüchtige organische Verbindungen ohne Methan 40 66

Prozent (2000: 100 (2000: Prozent 40 Abfallver- Prozent (2000: 100 (2000: Prozent 514 322 brennung (1 %) 100 Verkehr 20 20 38 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 Feuerungen Stickoxid-E missionen 2008: 720 Tonnen (60 %) (7 %) 0 Anzahl Stundenüberschreitungen pro Jahr 0 Stickoxide (NO ) NMVOC* Kohlenmonoxid (CO) Schwefel- 0 0807060504030201009998979695949392919089 X Kohlendioxid (CO2) Methan (CH4) Distickstoffmonoxid (N2O) dioxid (SO ) Stickoxid-Emissionen 2008 2000 2004 2008 2 2000 2004 2008 Feinstaub-Emissionen 2008: 120 Tonnen *NMVOC = flüchtige organische Verbindungen ohne Methan

Abfallver- Feuerungen brennung (10 %) Stickoxid-Emissionen 2008 (17 %) Landwirtschaft (1 %)

4 Abfallver- Feuerungen brennung (10 %) (17 %) Landwirtschaft (1 %) Verkehr (72 %) 4 Stickoxid-E missionen 2008: 720 Tonnen

Verkehr (72 %)

Stickoxid-E missionen 2008: 720 Tonnen L u f t u n d K l i m a liches Haar ist ungefähr siebenmal dicker. Feinstaub entsteht bei Russ ein grundsätzliches Minimierungsgebot. Dies bedeutet, dass Verbrennungsprozessen oder durch Abrieb und Aufwirbelung. der Russausstoss so weit wie technisch möglich reduziert werden Feinstaub kann sich aber auch in der Atmosphäre aus gasför- muss. Potenzial für Verbesserungen ist vorhanden: Der Russaus- migen Vorläufersubstanzen bilden. Fachleute schätzen, dass in stoss von Holzfeuerungen kann bei einem rauchfreien Betrieb um Winterthur 120 Tonnen Feinstaub pro Jahr ausgestossen werden. bis zu 80 Prozent, jener von Dieselmotoren um über 90 Prozent Davon sind 29 Tonnen besonders schädliche Russpartikel. reduziert werden, sofern diese mit geschlossenen Partikelfiltern 60 Prozent des Feinstaubs (72 Tonnen) verursacht der motori- ausgerüstet werden. sierte Verkehr. Ein Fünftel bis ein Viertel (14 Tonnen) des verkehrs- Im Januar und Februar 2006 führten lang anhaltende Hoch- bedingten Feinstaubs entsteht in den Verbrennungsmotoren, der drucklagen zu aussergewöhnlich hohen Feinstaubbelastungen. Rest bei Abrieb- und Aufwirbelungsvorgängen. Die Baubranche Der Regierungsrat des Kantons Zürich reagierte und erliess im verursacht weitere 14 Prozent des Feinstaubs (16 Tonnen). Bau- Herbst des gleichen Jahres die sogenannte Smog-Verordnung, um maschinen ohne Partikelfilter stossen Dieselruss aus und beim die akuten Belastungsspitzen zu bekämpfen. Auch die eidgenös- Bearbeiten von Baustoffen oder beim Hantieren mit Schüttgü- sische Luftreinhalteverordnung (LRV) enthält seit Juli 2007 neue, tern wird Feinstaub aufgewirbelt. Holzfeuer emittieren 6 Prozent strengere Bestimmungen. (7 Tonnen) der Gesamtfeinstaubmenge. Verantwortlich dafür sind Ähnlich wie Feinstaub entstehen Stickoxide (NOx) als Neben- vor allem kleine, suboptimal betriebene Holzfeuerungen sowie produkt bei Verbrennungsprozessen. Insgesamt werden in Win- das Verbrennen von Holzabfällen im Freien. terthur pro Jahr 720 Tonnen NOx emittiert, 70 Prozent (516 Ton- Je kleiner die Staubpartikel, desto tiefer dringen sie in die Atem- nen) davon durch Motorfahrzeuge. Feuerungsanlagen emittieren wege ein und desto schädlicher sind sie für die Gesundheit. Russ- weitere 27 Prozent (193 Tonnen), 10 Prozent davon die KVA. partikel gelangen bis in die Lungenbläschen und von dort ins Blut Die NOx-Emissionen des Verkehrs sind seit 2004 um 18 Prozent und in den restlichen Organismus. Solche Partikel können deshalb gesunken, obwohl der Verkehr in dieser Zeit um über 4 Prozent nicht nur Atemwegserkrankungen (etwa chronische Bronchitis) zugenommen hat. Dies ist den strengeren Abgasvorschriften für auslösen, sondern auch Herz-Kreislauferkrankungen. Die inter- Motorfahrzeuge zu verdanken. Zudem führten technische Opti- nationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stuft Russ zudem als mierungen bei den Heizungen zu einem weiteren Emissions- krebserregend ein. Wie für andere krebserregende Stoffe gilt für rückgang. Stickoxide können wie Feinstaub zu Atemwegserkran- kungen führen. Sie sind an der Bildung von bodennahem Ozon beteiligt und für ein Drittel der übermässigen Stickstoffeinträge in die Böden verantwortlich. Weitere Stickstoffeinträge erfolgen in der Form von Ammoniak «60 Prozent (NH ). Ammoniak entsteht hauptsächlich beim Lagern und Aus- 3 des Feinstaubs verursacht der motorisierte bringen von Gülle und Mist. So gelangen in Winterthur pro Jahr Verkehr. Ein Fünftel bis ein Viertel des 43 Tonnen Ammoniak in die Umwelt. Weitere 14 Tonnen werden durch den Strassenverkehr emittiert. Die Stickstoffeinträge lassen verkehrsbedingten Feinstaubs entsteht in die betroffenen Böden versauern, was zu einer Abnahme der bio- den Verbrennungsmotoren, der Rest bei logischen Vielfalt führt. Ammoniak ist zudem an der Bildung von Abrieb- und Aufwirbelungsvorgängen. sekundären Partikeln (Aerosolen) beteiligt. » VOC (volatile organic compound) sind flüchtige organische Verbindungen. VOC fördern die Bildung von bodennahem Ozon und wirken als Treibhausgas. VOC werden bei der Verdunstung von Lösungsmitteln und Treibstoffen sowie durch unvollständige Verbrennungsprozesse freigesetzt. 20 Prozent der VOC (294 Ton- nen) gelangen bei industriellen und gewerblichen Reinigungs- vorgängen oder bei der Kunststoffverarbeitung in die Luft. Haus- halte tragen mit 16 Prozent (232 Tonnen) zu den Emissionen bei (Reinigungsmittel, Farben, Sprays), der Verkehr mit 10 Prozent (151 Tonnen). Weitere 13 Prozent (193 Tonnen) verflüchtigen sich bei Bauarbeiten. Im Jahr 2000 hat der Bund eine Lenkungsabgabe auf VOC eingeführt. Seither sind die Emissionen gegenüber 1995 um rund die Hälfte gesunken. Zusammen mit den Stickoxiden und den VOC trägt das Atemgift Kohlenmonoxid (CO) zur Ozon-Bildung bei. Der Strassenverkehr verursacht 76 Prozent (1 564 Tonnen) des CO-Ausstosses, mehr als die Hälfte davon bei Start- und Stoppvorgängen. Die sekun- däre Luftverunreinigung Ozon (O3) entsteht aus den erwähnten Vorläufersubstanzen unter Einwirkung von intensiver Sonnen- einstrahlung. In der Stratosphäre filtert die Ozonschicht gefähr- liche UV-Strahlen aus dem Sonnenlicht. In den bodennahen Luft- schichten ist Ozon jedoch unerwünscht, da es die Lungenfunktion beeinträchtigt und zu diversen gesundheitlichen Beschwerden

39 Die bedeutendsten Treibhausgase (in CO2-Äquivalenten) in Winterthur 2008 Die bedeutendsten Treibhausgase (in CO2-Äquivalenten) in Winterthur 2008 Feinstaub-Belastung in Winterthur 2000 – 2008 Treibhausgas-Emissionen 2008 (CO2-Äquivalente) nach Verursachern Feinstaub-Belastung in Winterthur 2000 – 2008 Treibhausgas-Emissionen 2008 (CO2-Äquivalente) nach Verursachern

Lachgas 35 Verkehr N2O (3 %) Landwirtschaft Lachgas 35 33 (36 %) Verkehr 30 (1 %) N2O (3 %) Landwirtschaft 33 Methan (36 %) 30 (1 %) Baugewerbe CH4 (2 %) 25 Methan (1 %) Baugewerbe Kohlendioxid 2 CH4 (2 %) 25 (1 %) CO (95 %) 20 Grenzwert (Jahresmittelwert) Kohlendioxid 2 2 Prozesse, 20 Haushalte (2 %) CO2 (95 %) Grenzwert (Jahresmittelwert) 8 Prozesse, 15 16 Haushalte (2 %) 13 8 15 16 12 Vergleich Schweiz (2007): 10 Abfallver- 13 10 10 N2O (6 %) 12 Mikrogramm pro Kubikmeter 10 CH4 (7 %) brennung Vergleich Schweiz (2007): 10 10 Abfallver- 5 7 5 5 N2O (6 %) (1%) Mikrogramm pro Kubikmeter brennung CH4 (7%) 5 7 Feuerungen 5 0 5 (1%) (59 %) Feuerungen 20072006200520042003200220012000 2008 0 Winterthur: 100 % = 0,5 Mio Tonnen CO2-Äquivalente 20072006200520042003200220012000 2008 (59 %) Jahresdurchschnitt Anzahl Tage mit Überschreitungen Schweiz: 100 % = 50 Mio Tonnen CO2-Äquivalente CO2 (87 %) Total Treibhausgas-Emissionen 2008: 469 221 Tonnen Winterthur: 100 % = 0,5 Mio Tonnen CO2-Äquivalente Jahresdurchschnitt Anzahl Tage mit Überschreitungen Schweiz: 100 % = 50 Mio Tonnen CO2-Äquivalente CO2 (87 %) Total Treibhausgas-Emissionen 2008: 469 221 Tonnen

Feinstaub-Emissionen 2008 Luftschadstoff-Emissionen aus Verkehr und Feuerungen in Tonnen pro Jahr EntwicklungFeinstaub-Emissionen der Treibhausgas-Emissionen 2008 2000–2008 in Tonnen pro Jahr Ozon: Anzahl Stundenüberschreitungen 1989 – 2008 Luftschadstoff-Emissionen aus Verkehr und Feuerungen in Tonnen pro Jahr Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen 2000–2008 in Tonnen pro Jahr Ozon:6.5 Anzahl O zonStundenüberschreitungen 1989 – 2008 6.6 Treibhausgase I Anzahl der Stunden pro Jahr mit Überschreitungen des Stunden- Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen in Prozent. Der Wert mittel-Grenzwerts von 120 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft. von 2000 entspricht jeweils 100 Prozent. Landwirtschaft 120 120 600 (5 %) Landwirtschaft 120 120 600 (5 %) 500 100 100 Baugewerbe (14 %) 59 58 143 304 %)

725 %)

100 500 2655 100 Baugewerbe (14 %) 400

80 817 59

80 51 58 143 304 %) 104

725 783 %)

2655 1 2233 587 709 400 451

80 817 446 104 Prozesse,

80 51 104

783 60 300 2233 60

1 197 587 709

1784 Haushalte (13%) 451 446 104 Prozesse, 926 Tonnen pro Jahr 300

60 035 Tonnen pro Jahr

60 161 200 197

1784 Haushalte (13%) 40 66

Prozent (2000: 100 (2000: Prozent 40 Abfallver- 926 Tonnen pro Jahr Prozent (2000: 100 (2000: Prozent 514 322 035 Tonnen pro Jahr

161 200 brennung (1 %)

40 66

Prozent (2000: 100 (2000: Prozent 40 Abfallver- 100 Prozent (2000: 100 (2000: Prozent 514 20 Verkehr 322 20 brennung (1 %) Feuerungen 100 (60 %) 20 Verkehr (7 %)

20 Feuerungen Anzahl Stundenüberschreitungen pro Jahr 0 0 (60 %) Stickoxide (NO ) NMVOC* Kohlenmonoxid (CO) Schwefel- 0 0807060504030201009998979695949392919089 X Kohlendioxid (CO2) (7 %)Methan (CH4) Distickstoffmonoxid (N2O) Anzahl Stundenüberschreitungen pro Jahr 0 0 Die bedeutendsten Treibhausgase (in CO2-Äquivalenten) in Winterthur 2008 dioxid (SO ) Die bedeutendsten Treibhausgase (in CO2-Äquivalenten) in Winterthur 2008 Stickoxide (NO ) NMVOC* Kohlenmonoxid (CO) Schwefel- 0 2000 2004 2008 2 0807060504030201009998979695949392919089 2000 2004 2008 Feinstaub-Emissionen 2008: 120 Tonnen X KohlendioxidFeinstaub-Belastung (CO2) Methan in Winterthur (CH4) Distickstoffmonoxid 2000 – 2008 (N2O) Treibhausgas-Emissionen 2008 (CO -Äquivalente) nach Verursachern Feinstaub-Belastung in Winterthur 2000 – 2008 Treibhausgas-Emissionen 2008 (CO -Äquivalente) nach Verursachern dioxid (SO ) *NMVOC = flüchtige organische Verbindungen ohne Methan 2 2 2000 2004 2008 2 2000 2004 2008 Feinstaub-Emissionen 2008: 120 Tonnen *NMVOC = flüchtige organische Verbindungen ohne Methan 6.7 Treibhausgase II 6.8 Treibhausgase III Treibhausgas-Emissionen in CO2-Äquivalenten nach Verursacher- Anteile der Treibhausgase (in CO2-Äquivalenten) in Winterthur 2008. gruppen 2008. Lachgas 35 Lachgas 35 Stickoxid-Emissionen 2008 Landwirtschaft Verkehr Verkehr N2O (3 %) N2O (3 %) Landwirtschaft 33 (36 %) 33 (36 %) 30 (1 %) Stickoxid-Emissionen 2008 30 (1 %) Methan Methan Baugewerbe Baugewerbe CH4 (2 %) 25 CH4 (2 %) 25 (1 %) (1 %) Kohlendioxid 2 Kohlendioxid 2 20 CO2 (95 %) Grenzwert (Jahresmittelwert) Prozesse, CO2 (95 %) 20 Grenzwert (Jahresmittelwert) Prozesse, Abfallver- Feuerungen Haushalte (2 %) Haushalte (2 %) 8 15 8 brennung (10 %) 16 Abfallver- 15 16 (17 %) Feuerungen 13 brennung (10 %) 13 Landwirtschaft (1 %) 12 (17 %) 12 Vergleich Schweiz (2007): 10 Abfallver- Vergleich Schweiz (2007): 10 10 10 Landwirtschaft (1 %) 10 10 Abfallver- N2O (6 %) N O (6 %) Mikrogramm pro Kubikmeter 2 CH (7 %) brennung Mikrogramm pro Kubikmeter brennung 4 5 7 CH4 (7%) 5 7 5 5 (1 %) 5 5 (1 %) Feuerungen Feuerungen 0 0 4 20072006200520042003200220012000 2008 (59 %) 20072006200520042003200220012000 2008 (59 %) Winterthur: 100 % = 0,5 Mio Tonnen CO2-Äquivalente 4 Winterthur: 100 % = 0,5 Mio Tonnen CO2-Äquivalente Jahresdurchschnitt Anzahl Tage mit Überschreitungen CO (87 %) Jahresdurchschnitt Anzahl Tage mit Überschreitungen Schweiz: 100% = 50 Mio Tonnen CO2-Äquivalente 2 Total Treibhausgas-Emissionen 2008: 469 221 Tonnen Schweiz: 100 % = 50 Mio Tonnen CO2-Äquivalente CO2 (87%) Total Treibhausgas-Emissionen 2008: 469 221 Tonnen Verkehr (72 %) führen kann. Ozon hemmt zudem das Wachstum von Bäumen, samkeit als KlimagasVerkehr ist jedoch sogar 310-mal stärker als jene von (72 %) reduziert ihre Vitalität und verringert ihre Resistenz gegen Tro- CO2. Ausgestossen wird Lachgas unter anderem von der KVA, es ckenheit und Frost. entsteht auch bei der Denitrifikation (siehe Glossar) des Abwas- Stickoxid-E missionen 2008: 720 Tonnen sers in der ARA. Der Klimafonds Stadtwerk Stickoxid-E Winterthur missionen 2008: unterstützt 720 Tonnen Feinstaub-Emissionen 2008 lokale Projekte, die den CO -Ausstoss reduzieren und dadurch Feinstaub-Emissionen 2008 Luftschadstoff-Emissionen aus Verkehr und Feuerungen in Tonnen pro Jahr Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen 2000–2008 in Tonnen pro Jahr Ozon: Anzahl Stundenüberschreitungen 1989 – 2008 Luftschadstoff-Emissionen aus Verkehr und Feuerungen in Tonnen pro Jahr Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen2 2000–2008 in Tonnen pro Jahr Ozon: Anzahl Stundenüberschreitungen 1989 – 2008 Klima dazu beitragen, die Treibhausgas-Emissionen einzudämmen.

Die Stadt Winterthur erhebt regelmässig die wichtigsten Treib- hausgase, die den Treibhauseffekt verursachen und zum globa- 600 Landwirtschaft Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf Landwirtschaft 120 120 120 120 600 len Klimawandel beitragen. Zu(5 %) den wichtigsten Treibhausgasen (5 %) 100 500 gehören Kohlendioxid (CO ), Methan (CH ) und Lachgas (N O). Die Stadt Winterthur verfolgt eine Umweltpolitik, die sowohl die 500 100 100 Baugewerbe (14 %) 2 4 2 100 Baugewerbe (14 %) 59 59 58 143 304 %) 58 143 304 %)

725

%) 725 %) Insgesamt wurden in Winterthur im Jahr 2008 nahezu 470 000 Klimaschutz- als auch die Luftreinhalteziele berücksichtigt. Die 2655

400 2655 400

80 817

80 817

80 51

80 51 104 104 Tonnen CO -Äquivalente ausgestossen. Dazu trugen die CO - konsequente Umsetzung von verfügbaren Technologien im Trans- 783

783

2 2 2233 1 2233 587 709 1 587 709 451 451 446 104 446 300 EmissionenProzesse, 95 Prozent bei, Methan und 104 Lachgas zusammen rund portbereich (Flotteneffizienz), Feuerungssanierungen und eine Prozesse, 60 60 60 60 300 197 197

1784 Haushalte (13%) 5 Prozent. 1784 energetische Optimierung der Gebäudehüllen tragen zu Luftrein- Haushalte (13%) 926 Tonnen pro Jahr 926 Tonnen pro Jahr 035 Tonnen pro Jahr 035 Tonnen pro Jahr

161

200 161 200 66 40 40 Zwei Drittel der CO -Emissionen entstehen66 beim Heizen, bei haltung und Klimaschutz bei.

Prozent (2000: 100 (2000: Prozent 40 Abfallver-

Prozent (2000: 100 (2000: Prozent 40 Abfallver- Prozent (2000: 100 (2000: Prozent 514 Prozent (2000: 100 (2000: Prozent

2 514 322 der Warmwassererzeugungbrennung (1 %) und bei industriellen Prozessen. Ein Der Bundesrat hat im Bericht «Konzept322 betreffend lufthygie- brennung (1 %) 100 Verkehr 100 Verkehr 20 20 20 Feuerungen 20 Feuerungen Drittel setzt der motorisierte Verkehr frei. Die(60 %) CO2-Emissionen nischer Massnahmen des Bundes» vom September 2009 definiert, (60 %) (7 %) (7 %) Anzahl Stundenüberschreitungen pro Jahr 0 0 0 sind in Winterthur seit 2004 nicht mehr angestiegen, trotz des wie stark die Schadstoffemissionen gegenüber dem Jahr 2005 Anzahl Stundenüberschreitungen pro Jahr 0 Stickoxide (NO ) NMVOC* Kohlenmonoxid (CO) Schwefel- 0 0807060504030201009998979695949392919089 Stickoxide (NO ) NMVOC* Kohlenmonoxid (CO) Schwefel- 0 0807060504030201009998979695949392919089 X Kohlendioxid (CO2) Methan (CH4) Distickstoffmonoxid (N2O) X Kohlendioxid (CO2) Methan (CH4) Distickstoffmonoxid (N2O) dioxid (SO ) zunehmenden Verkehrs. Dies ist derFeinstaub-Emissionendioxid technischen (SO ) Optimierung 2008: 120 Tonnen von gesenkt werden müssen, damit die Grenzwerte der Luftreinhalte- 2000 2004 2008 2 2000 2004 2008 2000 2004 2008 2 2000 2004 2008 Feinstaub-Emissionen 2008: 120 Tonnen *NMVOC = flüchtige organische Verbindungen ohne Methan *NMVOC =Feuerungsanlagen flüchtige organische Verbindungen und Wärmedämmungen ohne Methan sowie einer verbes- Verordnung (LRV) eingehalten werden können: serten Motorentechnologie zu verdanken. • Feinstaub (PM10): um 45 Prozent; Die Methanemissionen fallen im Vergleich zum CO2-Ausstoss • krebserregende Stoffe wie Russ: so weit wie technisch mög- mengenmässig wenig ins Gewicht. Methan erwärmt das Klima lich; allerdingsStickoxid-Emissionen 23-mal stärker 2008 als CO2. Emissionsquellen in Winterthur • Stickoxide: um 50 Prozent; Stickoxid-Emissionen 2008 sind die Tierhaltung, entweichendes Erdgas und die Deponie Riet. • flüchtige Kohlenwasserstoff-Verbindungen (VOC): um 20 bis 30 Pro- Auch Lachgas (N2O) ist mengenmässig unbedeutend, seine Wirk- zent;

40 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 Abfallver- Abfallver- Feuerungen Feuerungen brennung (10 %) brennung (10 %) (17 %) (17 %) Landwirtschaft (1 %) Landwirtschaft (1 %)

4 4

Verkehr Verkehr (72 %) (72 %)

Stickoxid-E missionen 2008: 720 Tonnen Stickoxid-E missionen 2008: 720 Tonnen L u f t u n d K l i m a

• Ammoniak: um 40 Prozent; • Schwefeldioxid: Wiederanstieg verhindern. Der «Massnahmenplan Luftreinhaltung» des Kantons Zürich stützt sich auf die LRV ab und nennt für alle Verursacher Mass- nahmen, um die Emission von Luftschadstoffen zu reduzieren. Die Ozonbelastung kann indes nur zurückgehen, wenn die Emissionen der Vorläufersubstanzen (vor allem Stickoxide und flüchtige Kohlenwasserstoff-Verbindungen) reduziert werden. Kurzfristige und lokale Massnahmen fördern zwar das Bewusst- sein für das Problem, die Gesamtbelastung wird dadurch jedoch nur geringfügig beeinflusst, da die örtlichen Ozonbelastungen in erster Linie durch überregionale Emissionen entstehen. Der Stadtrat Winterthur setzt daher auf langfristige Massnahmen, die sich an der Strategie des Bundes und des Kantons Zürich orien- tieren. Hierzu gehören der Vollzug der LRV und die Umsetzung von kantonalen Massnahmeplänen. Winterthur fördert ausserdem den langsamen Individualverkehr (zu Fuss gehen und Velofahren) und den öffentlichen Verkehr. Um den Ausstoss von Feinstaub und Russ zu reduzieren, hat Winterthur sämtliche städtischen Dieselfahrzeuge mit einer Leis- tung von über 18 Kilowatt mit Partikelfiltern ausgerüstet. Die Stadt kontrolliert zudem Holzfeuerungen in regelmässigen Abständen, neu auch jene mit einer Leistung von unter 70 Kilowatt. Die kon- sequente Optimierung der Heizungsanlagen und die Substitution von Heizöl und Erdgas durch biogene Energieträger verbessert die Luftqualität und trägt zum Erreichen der Winterthurer Klima- ziele bei. Eine Überarbeitung des Massnahmenplans für Feue- rungen wird deshalb geprüft. Mit dem Ersatz der Verbrennungslinie 1 und dem Einbau einer vierten Rauchgasreinigungsstufe wird die KVA ab 2012 die Abluft wesentlich besser reinigen als dies bereits heute der Fall ist. Ins- besondere die Emissionen von Dioxinen und Feinstaub werden dadurch weitgehend vermieden. Eine wichtige Voraussetzung, um die Klimaziele zu erreichen, ist die Förderung des öffentlichen Verkehrs. 2007 startete die Stadt Winterthur die dreijährige Kampagne «clevermobil». Sie soll die Bevölkerung mit dem Angebot an verschiedenen Verkehrsmitteln vertraut machen und sie dazu ermuntern, öffentliche und private Verkehrsmittel sinnvoll zu kombinieren (siehe auch Kapitel 2 Ver- kehr und Kapitel 4 Energie). Bereits 1993 erklärte die Stadt Winterthur mit ihrem Beitritt zum Klimabündnis der europäischen Städte die Reduktion der Treibhausgase zu ihrem Ziel. Für ihr bisheriges Engagement und ein Energie-Effizienz-Programm für kleine und mittlere Betriebe wurde die Stadt im Frühling 2005 mit dem europäischen Klima- schutzpreis «Climate Star» ausgezeichnet (siehe auch Kapitel 4 Energie). Das Ziel des CO2-Gesetzes, die CO2-Emissionen bis 2010 um 10 Prozent gegenüber 1990 zu senken, ist der Stadt Winterthur ein grosses Anliegen. Winterthur macht sich deshalb mit anderen Energiestädten auf den Weg zur 2 000-Watt- und 1-Tonne-CO2- Gesellschaft. Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, sind neben lokalen Massnahmen zusätzlich solche auf nationaler und internationaler Ebene erforderlich. Der Stadtrat befürwortet daher die Einführung wirksamer CO2-Lenkungsabgaben auf Brenn- und Treibstoffe, wie sie das CO2-Gesetz vorsieht.

41 42 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 L ä r m L ä r m

Verkehrslärm > 44 Strassenlärm > 44 Eisenbahnlärm > 44 Fluglärm > 45 Schiess- und Freizeitlärm > 45 Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf > 45

15 Prozent der Winterthurer Bevölkerung sind von Strassenlärm über den Immissionsgrenz-7 werten betroffen. Die Stadt schützt ihre Bürge- rinnen und Bürger im Rahmen der Möglichkeiten vor zu viel Strassenlärm. Um die Wohnquartiere zu entlasten, leitet sie den Verkehr auf die Hauptstrassen um. Dort übersteigt der Lärm teil- weise die Alarmwerte, weshalb die Stadt entlang der betroffenen Strassenabschnitte Lärmschutz- sanierungen durchführen liess. Diese wurden 2007 fertiggestellt. Weitere Lärmquellen sind die Eisenbahn und der Flugverkehr. Die SBB ist gesetzlich verpflich- tet, den Eisenbahnlärm einzudämmen. Die Lärm- schutzmassnahmen entlang der Winterthurer Bahnstrecken wird die SBB mit einer Ausnahme bis 2012 zum Abschluss bringen. Die Entwicklung beim Fluglärm ist hingegen ungewiss. Die Stadt Winterthur hat sich mit 86 Gemeinden in der Behördenorganisation «Region Ost» zusammengeschlossen, um sich wirksam gegen eine übermässige Lärmbelastung der Bevölkerung östlich des Flughafens Zürich einzusetzen.

43 Anzahl Ostanflüge pro Jahr 1993–2008

25 000

20 000 Verkehrslärm vor zu viel Lärm abgeschirmt, in erster Linie durch Lärmschutz- fenster, teilweise auch durch Lärmschutzwände oder -wälle. Anzahl Ostanflüge pro Jahr 1993–2008 Strassenlärm 15 000 Eisenbahnlärm Die Grossstadt Winterthur ist wie viele andere Städte von ver- Der Schutz vor Eisenbahnlärm liegt in der Kompetenz des Bundes. 10 000 gleichbarer Grösse von Verkehrslärm betroffen. 15 Prozent der Bei der sogenannten FinöV-Abstimmung (Finanzierung des 25 000 Winterthurer Bevölkerung, etwa 15 000 Personen, sind Strassen- öffentlichen Verkehrs) hat das Schweizer Volk 1998 grünes Licht lärm über den Immissionsgrenzwerten der eidgenössischen Lärm- für die Lärmsanierung der Eisenbahnen gegeben und dafür ein 5 000 20 000 schutzverordnung (LSV) ausgesetzt. In der Innenstadt haben sich namhaftes Budget bewilligt. Die Schweizerischen Bundesbahnen die gemessenen Werte seit 1999 kaum verändert. Dasselbe gilt für (SBB) sind verpflichtet, die Lärmschutzmassnahmen auf ihrem 15 000 0 die Zufahrtsachsen. Trotz stetiger Zunahme des innerstädtischen Streckennetz bis 2015 abzuschliessen. 08070605040302010099989796959493 Verkehrs (siehe Kapitel 2 Verkehr) konnte die Strassenlärmbelas- Im Rahmen dieser Gesamtsanierung befassen sich die SBB 10 000 tung stabilisiert werden. auch mit den Strecken in Winterthur. Dort waren im Jahr 2008

In besonderem Masse leiden die Anwohnerinnen und Anwoh- insgesamt 260 Gebäude einem Lärm über den erlaubten Grenz- 5 000 ner der grossen Einfallstrassen unter dem Strassenlärm, etwa werten für die Eisenbahn ausgesetzt, bei 15 Gebäuden lag der an der Technikumstrasse, der Zürcher-, St. Galler-, Frauen- Lärm über dem Alarmwert. Insbesondere entlang der Hauptli- 0 felder-, Tösstal-, Schaffhauser- oder Wülflingerstrasse. Entlang nie Töss–Hauptbahnhof–Grüze und bei der Station Oberwin- 08070605040302010099989796959493 dieser Strassen wird neben dem Immissionsgrenzwert teilweise terthur liegen die Messwerte zum Teil deutlich über 70 Dezibel. auch der Alarmwert überschritten. Die Stadt leitet den Verkehr Entlang dieser Strecken müssen die SBB Lärmschutzwände bau- bewusst über diese Hauptverkehrsachsen. Dadurch wird der Ver- en. Dies ist zwischen der Station Töss und dem Hauptbahnhof kehr konzentriert, was es erlaubt, Lärmschutzmassnahmen effi- bereits erfolgt, vorerst auf der Seite Tössfeld. Im Quartier «Inne- zient umzusetzen und die Wohnquartiere vom motorisierten Ver- res Lind» verzögern sich die Bauarbeiten, weil es aus städtebau- kehr zu entlasten. lichen Gründen zu Einsprachen gegen die geplanten vier Meter Wo der Alarmwert überschritten wird, ergreift die Stadt bau- hohen Lärmschutzwände kam. Derzeit steht ein Gegenvorschlag liche Massnahmen. Seit dem Jahr 2000 wurden sämtliche betrof- mit zwei Meter hohen Wänden zur Diskussion. Auf dem restli- fenen 500 Gebäude lärmsaniert. Heute sind diese Lärmbetroffenen chen Stadtgebiet setzen die SBB die geplanten Lärmschutzmass-

7.1 Strassenlärm Übersicht Strassenlärmkataster Winterthur 2008. Tageswerte in Dezibel. Die roten Zahlen bedeuten eine Überschreitung Wald, Freifläche des Alarmwertes von 70 Dezibel. Dieser Wert gilt als gesundheitsgefährdend. N Wald, Freifläche Wald, Freifläche Strasse

N Strasse Strasse Stadtgrenze

Stadtgrenze Stadtgrenze

66 67 66 67 66 66 71 71 6868 6363 61 61 6565 63 69 63 62 69 696060 62 62 69 62 69 66 67 6162 61 62 69 66 6367 69 61 61 63 66 6965 63 66 63 65 65 68 69 68 65 65 71 65 70 6871 68 64 68 62 6964 60 65 65 71 68 7164 64 7064 67 69 64 70 62 60 65 65 64 64 6664 64 64 67 69 ImmissionsGrenzwerte für 70 64 68 65 64 Strassenverkehrslärm in 66 68 Dezibel pro Tag 64 68 65 Erholungszone 55 68 Wohnzone, 60 öffentliche Bau- ten und Anlagen Wohn- und 65 Gewerbezone, Landwirt- schaftszone Industriezone 70

44 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 L ä r m

nahmen ab 2009 um. Ziel ist es, die Lärmschutzmassnahmen bis Winterthur hat sich mit 86 anderen Gemeinden in der Behör- 2011 abschliessen. denorganisation «Region Ost» zusammengeschlossen, die für die Interessen von rund 450 000 Menschen östlich des Flughafens Fluglärm Zürich eintritt. Die «Region Ost» setzt sich für eine gerechte Ver- Viele Winterthurerinnen und Winterthurer empfinden den Flug- teilung des Fluglärms ein und kämpft gegen die einseitige Bela- lärm zunehmend als Belastung, obwohl die Fluglärmbelastung stung der Bevölkerung im Osten des Flughafens Zürich. generell unter den gesetzlichen Grenzwerten liegt. Diese Unter- Derzeit werden im Rahmen des Sachplans Infrastruktur der schreitung ist indessen eher theoretischer Natur, denn die Grenz- Luftfahrt (SIL, siehe Glossar) raumplanerische Rahmenbedin- werte werden als Mittelwert für den ganzen Tag oder sogenannte gungen ausgearbeitet, um die Flugbewegungen neu zu regeln «umhüllende» Werte für Tag und Nacht berechnet. Zu gewis- und die Grundlage für ein definitives Betriebsreglement für den sen Zeiten ist der Fluglärm aber besonders störend, etwa wenn Flughafen Zürich zu schaffen. Zuständig für die Planung ist der Anwohnerinnen und Anwohner früh morgens aufgeweckt werden Bund, der seine Pläne mit den Kantonen abstimmen muss. Bislang oder abends nicht einschlafen können. ist es indes nicht gelungen, die verschiedenen Interessen um das Die Fluglärmproblematik hat sich durch die Anpassung des zukünftige Flugregime auszugleichen und den SIL-Prozess abzu- Flugbetriebs an die deutsche Durchführungsverordnung ver- schliessen. schärft. Diese Regelung gilt seit 2002 und schreibt vor, dass zu bestimmten Zeiten keine Anflüge über Süddeutschland erfolgen dürfen. Dadurch führen die Flugrouten in der Nacht und am frü- Schiess- und Freizeitlärm hen Morgen über dicht besiedeltes Schweizer Gebiet, wodurch viel mehr Menschen von Fluglärm betroffen sind als früher. Tags- Nachdem die Schiessanlage Wülflingen-Niderfeld 2008 geschlos- über verteilt sich die Belastung gemäss Zürcher Fluglärm-Index sen worden ist, ist auf dem Stadtgebiet Winterthur derzeit nur (ZFI) gleichmässig auf alle vier Himmelsrichtungen. Nachts hin- noch eine Anlage in Betrieb: der 300-Meter-Schiessplatz Ohrbühl. gegen fallen 77 Prozent aller Lärmbelastungen auf die Gebiete Dieser muss, wie alle Schiessanlagen in der Schweiz, die Grenz- nördlich und östlich des Flughafens. Die Ostanflüge haben sich in werte der Lärmschutzverordnung einhalten. Dies ist in Ohrbühl den letzten Jahren mehr als verachtfacht: von rund 2 200 Anflügen der Fall, seitdem die Halbtage, an denen geschossen werden darf, im Jahr 1993 auf 19 000 im Jahr 2008. von 60,5 auf 55 gesenkt wurden. Sonntags dürfen die Schützen hier gar nicht mehr schiessen und auch werktags meist weniger als zwei Stunden lang. In den nahen Gebieten Hegifeld, , Neuhegi und Wingertli wird der Immissionsgrenzwert dadurch schon seit langem nicht mehr überschritten. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, kontrolliert die Stadt jedes Jahr, ob Grenzwerte «19 000 und Schiesstage in Ohrbühl eingehalten werden. Anflüge auf den Flughafen Kloten Anwohnerinnen und Anwohner von Freizeitanlagen, Pärken, führten im Jahr 2008 über das Gebiet Schulhäusern, Jugendtreffpunkten und Unterhaltungscentern beklagten sich vermehrt bei der Polizei über zu viel Freizeitlärm. östlich des Flughafens. Dies sind rund Auch im Bereich von Waldrändern und Aussichtspunkten (zum achtmal so viele wie 1993. Beispiel dem Bäumli oder Paradisli) gingen mehr Lärmklagen als » früher ein.

Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf

Die Lärmschutzgesetzgebung setzt hohe Ziele. Einige davon sind bereits erreicht: Dank grosser Sanierungsanstrengungen und Anzahl7.2 OstanflügeFluglärm pro Jahr 1993–2008 sorgfältiger Planung ist die Lärmsituation an den Einfallstrassen Anzahl der Ostanflüge auf den Flughafen Kloten pro Jahr. und im Stadtzentrum deutlich entschärft worden. Die Anwohnerinnen und Anwohner der Autobahn A1 sind heu- te grösstenteils durch Lärmschutzwälle und -wände geschützt. 25 000 Zwischen Ohringen und der Kantonsgrenze zum Thurgau lässt der Bund derzeit Lärmschutzwände errichten und Schallschutzfens- 20 000 ter einbauen. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis 2012 abgeschlossen. Notwendig wurden sie, weil der Verkehr auf der 15 000 A1 in den letzten Jahren stark zugenommen hat (siehe Kapitel 2 Verkehr). 10 000 Neu werden in Winterthur Lärmsanierungen auch entlang von Strassen durchgeführt, die von Überschreitungen des Immissions- 5 000 grenzwertes (nicht des Alarmwertes) betroffen sind. 2009 wurde 0 mit der Planung der Lärmsanierung von 42 Winterthurer Strassen- 08070605040302010099989796959493 abschnitten begonnen. Diese Sanierungen sollen bis 2018 abge-

45

Wald, Freifläche

N Strasse

Stadtgrenze

66 67 66 71 68 63 61 65 63 69 62 69 60 62 62 69 66 67 61 61 69 63 66 63 65 65 65 68 69 68 71 71 68 64 70 65 65 62 64 60 64 70 64 64 67 69 66 64 64 68 65 68 schlossen sein. In den Wohnquartieren sind weitere Massnahmen vorgesehen, um den Lärm zu reduzieren, etwa die Umlenkung des Verkehrs oder das Einrichten von Langsam-Verkehr-Zonen. Die SBB werden sämtliche Bahnstrecken, die durch Winterthur führen, lärmsanieren. Die Sanierungen sind vom Bundesamt für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) geneh- migt und müssen bis 2012 abgeschlossen sein. Für die Strecke im «Inneren Lind», wo die Bauarbeiten durch Einsprachen unterbro- chen wurden, ist die Frist bis 2015 verlängert worden. Der Stadtrat setzt sich gegen das im Jahr 2005 bewilligte pro- visorische Betriebsreglement des Flughafens Zürich juristisch zur Wehr, weil es die Bevölkerung im Osten des Flughafens unver- hältnismässig belastet. Der Stadtrat fordert die Einführung des sogenannten gekröpften Nordanflugs (siehe Glossar) während der deutschen Sperrzeiten, eine Beschränkung auf maximal 320 000 Flugbewegungen pro Jahr sowie die Einhaltung einer angemes- senen Nachtruhe. Er stellt sich zudem gegen eine Verlängerung der Piste 28, weil dies zu einem Ausbau der Flughafenkapazitäten und zu mehr Fluglärm über der Region Winterthur führen wür- de, und hat die Behördeninitiative «Keine Neu- und Ausbauten von Pisten» mit initiiert. Diese wurde inzwischen vom Kantonsrat unterstützt; das Zürcher Stimmvolk wird voraussichtlich im Som- mer 2010 darüber abstimmen können. Der Stadtrat und die Behördenorganisation «Region Ost» sind sich bewusst, dass es rund um den Flughafen Zürich unterschied- liche Interessen gibt. Sie anerkennen den Flughafen Zürich als wichtigen Standortvorteil für die Schweiz und die Region. Win- terthur setzt sich deshalb für ein Flugregime ein, welches die Lärmschutzanliegen der Bevölkerung berücksichtigt und gleich- zeitig dem Flughafen ein angemessenes Entwicklungspotenzial sichert, so wie es dem kantonalen Gesamtverkehrskonzept ent- spricht.

46 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 L ä r m

47 48 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 W a s s e r W a s s e r

Fliessgewässer > 50 Wasserqualität der Fliessgewässer > 50 Grundwasser > 51 Grundwasser der Töss > 51 Grundwasser der Eulach > 52 Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf > 52

Dank moderner Kläranlagen ist die Wasser- qualität der Winterthurer Bäche8 und Flüsse gut. Die Qualitätsziele, welche die eidgenössische Gewässerschutzverordnung vorgibt, werden fast durchwegs eingehalten. Winterthur ist bestrebt, seine verbauten Fliessgewässer ökologisch aufzuwerten. Ver- schiedene Bäche wurden bereits renaturiert oder ihre Renaturierung ist geplant. An den renatu- rierten Abschnitten der Töss haben sich viele Pflanzen und Tiere angesiedelt. Diese Flussab- schnitte sind zu einem beliebten Naherholungs- ziel der Winterthurer Bevölkerung geworden. Im Eulachpark in Neuhegi hat die Stadt die befestigte Flusssohle der Eulach entfernen las- sen. Die steilen Böschungen wurden teilweise abgeflacht und mit standortgerechten Pflanzen begrünt. Die Eulach wurde damit revitalisiert und für Parkbesucherinnen und Parkbesucher zugänglicher gemacht. Das Winterthurer Trinkwasser ist von hervor- ragender Qualität. Es stammt fast gänzlich aus dem Grundwasser der Töss. Deren Einzugsgebiet steht unter Schutz, ist grösstenteils bewaldet und wird nachhaltig bewirtschaftet. Dadurch gelangen kaum Schadstoffe ins Trinkwasser. Eine Ausnahme bildet Nitrat, dessen Gehalt im Winterthurer Wasser in den letzten Jahren etwas zunahm, nachdem der Wert zuvor rund 15 Jahre lang kontinuierlich zurückgegangen war. Allerdings ist die Nitratkonzentration nach wie vor niedriger als in manchem handelsüb- lichen Mineralwasser.

49 Fliessgewässer 8.1 Renaturierung Renaturierter Abschnitt der Töss: Die Mittlere Aue 2007. Dank moderner Kläranlagen ist die Wasserqualität der Win- terthurer Fliessgewässer gut. Fachleute beurteilen die Wasser- qualität der Bäche und Flüsse mehrere Male pro Jahr anhand der eidgenössischen Gewässerschutzverordnung (GSchV). Viele Winterthurer Gewässer sind verbaut. Ihr ökologischer Wert ist dementsprechend gering. Dies zeigt eine Studie, in deren Rahmen 80 der rund 170 Bäche, Klein- und Kleinstgewäs- ser der Stadt Winterthur untersucht wurden. Die Gewässer wur- den zu einer Zeit verbaut, als sich die Stadt schnell entwickel- te. Die Behörden wollten damals Hochwassern vorbeugen und Platz schaffen für die Entwicklung der Stadt. Dazu liessen sie die Fliessgewässer in Kanäle leiten oder unter den Boden ver- bannen. Ökologisch wertvoll sind die renaturierten Abschnitte der Töss im Linsental. Die Wiederherstellung des Ökosystems wirkt sichNitratgehalt in der Töss (5-Jahres-Mittelwerte) positiv auf die Tier- und Pflanzenwelt aus. Zum Beispiel brüteten 8.2 Nitrat in der Töss hier schon mehrfach Eisvögel. Ausserdem werden die renaturier- Entwicklung der Nitratgehalte in der Töss (5-Jahres-Mittelwert) ten Flussabschnitte von der Bevölkerung gerne aufgesucht, da in Milligramm pro Liter. keine Verbauungen den Zugang zum Wasser behindern. Rena- 25 turierungen können für die Grundwasserqualität kritisch sein, wenn durch eine Verbreiterung des Bachbetts mehr Flusswas- 20 ser ins Grundwasser gelangt. Die Renaturierung der Töss hatte jedoch keinen Einfluss auf die Qualität des Grundwassers. 15 Die Eulach, nach der Töss der zweitgrösste Fluss in Winterthur, ist zwischen Stadtgrenze und Neuwiesenstrasse über weite Stre- 10 cken kanalisiert. Das Wasser der Eulach kann deshalb im Sied- Milligramm pro Liter lungsgebiet an den meisten Stellen nicht versickern, was sich 5 auf den Grundwasserspiegel auswirkt. Im Bereich des Eulach- 0 parks in Neuhegi liess die Stadt in Absprache mit dem kantonalen 66–70 71–75 76–80 81–85 86–90 91–95 96–00 01–04 05–08 Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) die befestige Nach der Kläranlage Winterthur Vor der Eulachmündung Bachsohle entfernen und das steile Ufer teilweise abflachen. Die Nach der Eulachmündung Obere Au nährstoffarmen Uferböschungen wurden mit standortgerechten Gehölzen, Hochstauden und einer artenreichen Wiesensaatmi- anlage keine Abhilfe schaffen. Als Ausweg bietet sich eine Exten- schung bepflanzt. sivierung und Ökologisierung der Landwirtschaft an. In Zukunft sollen weitere Flüsse und Bäche ökologisch auf- Die Wasserqualität der Kempt blieb in den letzten Jahren nahe- gewertet, der Bevölkerung zugänglicher gemacht und besser in zu gleich. Das Qualitätsziel für Nitrat wird erreicht. Der Gehalt an den Stadtraum eingebettet werden. Teilweise sind jedoch frühere DOC (Dissolved Organic Carbon – gelöster, organisch gebundener Eingriffe, wie zum Beispiel die Tieferlegung der Eulach, nur mit Kohlenstoff) liegt jedoch knapp über dem Grenzwert. sehr hohem Aufwand rückgängig zu machen. Auch die Wasserqualität der Eulach veränderte sich in den letz- ten Jahren kaum; die Qualitätsziele der eigenössischen Gewässer- Wasserqualität der Fliessgewässer schutzverordnung werden von wenigen Ausnahmen abgesehen Die Töss entwässert ein waldreiches, landwirtschaftlich nur eingehalten. wenig genutztes und dünn besiedeltes Tal. Ihre Wasserquali- Der Mattenbach folgt auf weiten Strecken einem korrigierten tät ist gleichbleibend gut. Die Abwässer der Tösstal-Gemeinden Bachbett mit künstlicher Sohle. Die Wasserqualität des Matten- Turbenthal, Wila, Zell, Wildberg und Kyburg werden über ein bachs ist etwas besser als jene der Eulach. Das Qualitätsziel wird Abwasserpumpwerk in die Kläranlage Hard geleitet. Die gerei- bei allen gemessenen Stoffen erreicht. nigten Abwässer gelangen erst unterhalb von Winterthur in die Die Qualität des Wiesenbachs hat sich in den letzten Jahren Töss. Die Wasserqualität ist unterhalb der Stellen, wo die weni- kontinuierlich verbessert. Auch die Qualitätsziele für Ammonium ger sauberen Flüsse Kempt und Eulach in die Töss einmünden werden nun eingehalten. Einzig der DOC-Gehalt veränderte sich sowie unterhalb der Kläranlage Hard etwas schlechter. Die eid- kaum und ist weiterhin leicht zu hoch. genössischen Qualitätsziele, welche die Gewässerschutzverord- Die beiden Fliessgewässer Wiesenbach und Eichwaldgraben nung vorschreibt, werden aber durchwegs eingehalten. vereinen sich und fliessen als Riedbach in die Eulach. Seit die Nach rund 15 Jahren stetigen Rückgangs ist bei den Nitrat- Kläranlage Wiesendangen ihren Betrieb 1999 eingestellt hat und werten eine Trendwende festzustellen – eine Tendenz, die die Abwässer in die Kläranlage Hard geleitet werden, ist die Stick- momentan schweizweit zu beobachten ist. Die Landwirtschaft ist stoffbelastung durch Nitrat und Ammonium deutlich gesunken. eine der grössten Nitratquellen. Da der Eintrag in die Umwelt Heute liegt wie in der Kempt und im Wiesenbach nur noch der diffus erfolgt, können technische Lösungen wie etwa eine Klär- DOC-Wert über dem Qualitätsziel.

50 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 W a s s e r

8.3 Eulach im Bereich Eulachpark Auf einer Strecke von rund 500 Metern hat die Stadt die zuvor befestigte Sohle der Eulach entfernen lassen. Die steilen Uferböschungen wurden teilweise abgeflacht und mit standortgerechten Pflanzen begrünt. Die Eulach hat damit deutlich an ökologischer Qualität und Attraktivität gewonnen.

Grundwasser

Ein grosser Teil des Siedlungsgebietes von Winterthur liegt über «Ökologisch den beiden bedeutenden Grundwasserströmen der Töss und der wertvoll sind die renaturierten Abschnitte Eulach. Kleinere Grundwasser-Vorkommen finden sich in Reut- der Töss und der Eulach. Die Wiederher- lingen und im Weiertal, diese sind für die Trinkwasserversorgung von Winterthur jedoch von eher untergeordneter Bedeutung. stellung der Ökosysteme wirkt sich positiv auf die Tier- und Pflanzenwelt aus. Grundwasser der Töss » Rund 97 Prozent des Winterthurer Trinkwassers stammen aus dem Grundwasser der Töss. Die Qualität des Winterthurer Trink- wassers hängt somit mit derjenigen des Tössgrundwassers zusam- men. Beide sind qualitativ hervorragend und können bedenkenlos ohne weitere Behandlung getrunken werden. Das Trinkwasser wird laufend überprüft. Alle zwei Wochen werden an 28 Stellen Proben aus den Fassungen, den Speicher- behältern und dem Leitungsnetz entnommen und bakteriologisch sowie chemisch untersucht. Die Beurteilung der Wasserqualität erfolgt anhand des Schweizerischen Lebensmittelbuches (SLMB). Für die meisten Probestellen liegen Datenreihen von über 30 Jah- ren vor. Erstmals seit rund 20 Jahren hat der Nitratgehalt im Töss- grundwasser wieder leicht zugenommen. Der Nitratgehalt ist aber nach wie vor niedriger als in manchem handelsüblichen Mineral-

51 8.4 Grundwasserbrunnen Rund 97 Prozent des Winterthurer Trinkwassers wird aus dem Grundwasserstrom der Töss hochgepumpt. Regelmässige Kontrollen zeigen, dass das Tössgrundwasser höchsten Ansprüchen genügt.

wasser. Seit einigen Jahren wird das Trinkwasser auch auf Stoffe Stadtwerk Winterthur die Revision des Grundwasser-Pumpwerks wie Hormone, Antibiotika und Arzneimittel untersucht, die früher Hard abgeschlossen und dessen Betrieb für die nächsten 25 Jahre nicht nachgewiesen werden konnten und heute dank verbesserter sichergestellt. Analysemethoden bereits in extrem niedrigen Mengen festgestellt werden können. Bislang wurden im Winterthurer Trinkwasser erfreulicherweise keine solchen Stoffe gefunden. Wie sich dieses Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf im Detail zusammensetzt, geht aus einer Tabelle im Anhang her- vor. Die Wasserqualität der Winterthurer Fliessgewässer ist in den Die Qualität des Grundwassers hängt auch von der Beschaf- letzten Jahren leicht gestiegen. Ein Problem stellt jedoch der fenheit und der Nutzung des darüber liegenden Geländes ab. Das hohe Chloridgehalt dar. Dieser hängt mit dem Einsatz von Tau- Linsental bei Winterthur ist vollständig bewaldet, was sich posti- salz zusammen. Die Wasserqualität könnte sich verbessern, wenn tiv auf die Grundwasserqualität auswirkt. Wege und Strassen vor dem Salzen mechanisch geräumt würden, sodass nicht unnötig viel Salz gestreut werden muss. Der Anstieg Grundwasser der Eulach der Nitratkonzentrationen wird genau beobachtet, der Handlungs- Das Eulachgrundwasser liegt über weite Strecken direkt unter spielraum der Stadt für Gegenmassnahmen ist aber begrenzt, da der Stadt. Der Boden über dem Grundwasser ist mehrheitlich ver- Nitrat vor allem aus der Landwirtschaft stammt. siegelt, sodass nur wenig Wasser versickern kann. Die Gegend Mit dem «Generellen Entwässerungsplan» (GEP; 2003) ver- entlang des Eulachtals und des Wiesendangerfeldes wird zudem fügt Winterthur über ein umfassendes und langfristiges Vorge- landwirtschaftlich intensiv genutzt, was die Wasserqualität etwas henskonzept, um die negativen Auswirkungen der Siedlungsent- beeinträchtigt. wässerung auf die Gewässer zu minimieren. Positiv wirkt sich Der Eulachgrundwasserstrom hat viel von seiner früheren inzwischen die Renaturierung der Töss aus, ebenso die Renatu- Bedeutung eingebüsst. Einerseits ist das Tössgrundwasser qua- rierung der Eulach in Neuhegi. Die hohen Besucherzahlen in die- litativ deutlich besser, andererseits haben diverse Industrieunter- sen Naherholungsgebieten lassen indes Arten wenig Raum, die nehmen, die das Eulachgrundwasser früher nutzten, ihren Betrieb empfindlich auf Störungen reagieren. Eine bessere Besucherlen- inzwischen eingestellt. In Notlagen könnte das Eulachgrundwas- kung, insbesondere die Ausdünnung des Wegenetzes direkt am ser jedoch zur Trinkwasserversorgung der Stadt beitragen. Des- Ufer, könnte die Situation entschärfen. Da die bisherigen Renatu- halb nutzt die Stadt das Eulachgrundwasser weiterhin. 2009 hat rierungsarbeiten die Qualität des Tössgrundwassers nicht beein-

52 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 W a s s e r trächtigt haben, plant der Kanton Zürich, weitere Flussabschnitte zu renaturieren. Seit 2003 liegt für Winterthur eine Gefahrenkarte zum Hoch- wasserschutz vor. Gefährlich für die Innenstadt könnte vor allem die Eulach werden. Ihr Bachbett ist zwischen dem Rietbach und der Mündung in die Töss zu eng, um ein grosses Hochwasser aufzunehmen, wie es erfahrungsgemäss alle hundert Jahre vor- kommt. Dieser Gefahr kann jedoch mit dem Bau des geplanten Rückhaltebeckens Hegmatten begegnet werden. Um Winterthur mit sauberem Trinkwasser zu versorgen, wer- den auch in Zukunft strenge Qualitätskontrollen durchgeführt. Zur Qualität trägt die vorausschauende Planung mittels Generellem Wasserversorgungsprojekt (GWP) und GEP bei. Dass bisher kaum gefährliche Stoffe wie Hormone oder Arzneimittel ins Grundwas- ser gelangten, ist vor allem der frühen Anbindung der Tösstalge- meinden an die Kläranlage Hard zu verdanken. Auch genügend grosse und nachhaltig bewirtschaftete Grundwasserschutzzo- nen, sowohl in Winterthur als auch in Zell, sind wichtige Stützen des Grundwasserschutzes. Mit dem vom Winterthurer Stimmvolk genehmigten Neubau des Bio-Hofs Ifang in Zell, aus dessen Ein- zugsgebiet 75 Prozent des Winterthurer Trinkwassers stammen, konnte die Stadt die Versorgung mit qualitativ hervorragendem Grundwasser aus dem Tösstal langfristig sichern. Der Grundwasserstrom der Eulach, der unter dem Einfluss intensiver Nutzung und Besiedelung steht, ist geringfügig weni- ger belastet als früher. Nach wie vor besteht aber Handlungsbe- darf: Die grossflächige Versiegelung behindert die Neubildung des Grundwassers. Altlasten und wassergefährdende Flüssig- keiten sind potenzielle Gefahrenquellen. Darüber hinaus ver- schmutzen undichte Stellen im Kanalisationsnetz das Grundwas- ser, besonders im Bereich privater Hausanschlüsse. Den Höhenunterschied zwischen der Grundwasserfassung Zell und dem tiefer gelegenen Reservoir Ganzenbüel nutzt die Stadt zur Stromproduktion. Das kleine Wasserkraftwerk, welches 2009 in Betrieb genommen wurde, produziert erneuerbaren Strom für 30 Haushalte.

53 54 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 B o d en und altlasten B oden und altlasten

Boden > 56 Bodenkarten > 56 Fruchtfolgeflächen > 56 Schadstoffbelastung > 57 Altlasten > 58 Altlasten-Situation in Winterthur > 58 Schiessanlage Schützenweiher > 59 Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf > 60

Die Vielzahl der Bodentypen und ihre Eigen- schaften stellt der Kanton Zürich9 auf Bodenkar- ten dar. Aus diesen Informationen lässt sich zum Beispiel ableiten, wofür sich die Böden nutzen lassen. Ein Blick auf die Bodenkarte zeigt, dass sich mehr als die Hälfte der Winterthurer Böden für den Ackerbau eignen. Besteht der Verdacht, dass Böden mit Schad- stoffen belastet sind, werden diese im sogenann- ten «Prüfperimeter für Bodenverschiebungen» (PBV) eingetragen. Bevor auf solchen Böden gebaut werden kann, müssen die Eigentüme- rinnen und Eigentümer die Schadstoffbelas- tung abklären lassen. So wird verhindert, dass verschmutzter Boden auf unbelastete Flächen gelangt. In Winterthur ist etwa ein Drittel des Stadtgebietes im Prüfperimeter erfasst, insbe- sondere der Stadtkern und die Böden entlang der Hauptverkehrsachsen. Die industrielle Vergangenheit hinterliess in Winterthur zahlreiche Altlasten. Entstanden sind die Altlasten bei Produktionsprozessen, durch Abfallablagerungen oder Havarien. Gegenwärtig führt der Kataster der belasteten Standorte (KbS) etwas mehr als 300 belastete Standorte in Win- terthur. 27 Standorte müssen in den nächsten drei Jahren untersucht werden. Bereits saniert wurde der Zielbereich der stillgelegten Schiess- anlage Schützenweiher. Dieser war mit den Schwermetallen Blei und Antimon verunreinigt.

55 Boden

Der Boden besitzt eine Reihe unterschiedlicher Funktionen. Er speichert Wasser und Nährstoffe, ist Lebensraum zahlreicher «40 Prozent Tiere und Grundlage für das Wachstum der Pflanzen. Darüber der Landwirtschaftsböden in Winterthur hinaus filtert er Schadstoffe und schützt das Grundwasser vor Ver- eignen sich für den Anbau sämtlicher unreinigungen. Natürliche Böden von guter Qualität sind wich- tig für die Nahrungsmittelproduktion. Stadtböden unterscheiden in unseren Breitengraden üblichen sich meistens erheblich von natürlichen Böden. Sie werden bei Kulturpflanzen. Bauarbeiten häufig umgelagert und sind in der Regel stärker mit » Schadstoffen belastet. In Winterthur, mit seinem urbanen Kern und seiner ländlich geprägten Umgebung, finden sich beide Arten von Böden nebeneinander. Der Entstehungsprozess von Böden ist abhängig von Klima, Gelände und Ausgangsgestein. Winterthur liegt in einem Gebiet mit mächtigen Molassesedimenten, die bei der Entstehung der Alpen abgelagert wurden. Ihre heutige Gestalt hat die Landschaft während der letzten Eiszeit angenommen. Damals überdeckten Moränen die Molassesedimente teilweise und die Flüsse lagerten Schotter in den Tälern ab. In den Ebenen und auf Geländeterrassen besteht der Win- terthurer Boden überwiegend aus tiefgründiger Braun-, Kalk- braun- oder Parabraunerde (siehe Glossar). Daneben gibt es jün- gere Auenböden, sogenannte Fluvisole. In Muldenlagen sind die Böden oft vom stehenden Grundwasser geprägt. Typisch dafür sind die sogenannten Gleyböden. Bodenkarten Bodenkarten geben Auskunft über die vorkommenden Bodentypen. Sie enthalten Informationen zu Bodeneigenschaften, Ausgangs- material (Muttergestein, Substrat) und Entwicklungsprozessen. Nützlich sind die Bodenkarten für die Land- und Forstwirtschaft, die Orts- und Regionalplanung (Ausscheidung unterschiedlicher Nutzungszonen), die Forschung und den Umweltschutz (Hoch- wasserschutz, Gewässerschutz, Umweltverträglichkeit). Der Kan- ton Zürich hält in seiner Bodenkarte Informationen zu sämtlichen landwirtschaftlichen Böden bereit. Die Karte im Massstab 1:5 000 ist seit 2008 auf der Internetseite des Kantons Zürich einsehbar (www.gis.zh.ch). Mittels GIS-Browser lassen sich verschiedene Daten in Kartenform darstellen. Interessierte sehen beispielswei- se, welche Böden für die Landwirtschaft geeignet sind, oder mit welchen Risiken für die Nahrungsmittelproduktion diese behaf- tet sind. Aus der Bodenkarte lässt sich herauslesen, dass Winterthur überwiegend fruchtbare Böden besitzt. Rund 40 Prozent der Land- der landwirtschaftlichen Flächen erhalten und die Ernährungssi- wirtschaftsböden eignen sich für den Anbau sämtlicher in unseren cherheit gewährleistet werden. Weiter dienen FFF den Zielen der Breitengraden üblichen Kulturpflanzen. Ein Viertel der Landwirt- Raumordnung, wie zum Beispiel der Bewahrung von Grüngürteln schaftsfläche ist für den Anbau von Hackfrüchten, wie zum Beispiel um die Ortschaften herum. Kartoffeln oder Zuckerrüben, weniger oder überhaupt nicht geeig- Die Kantone sind verpflichtet, einen gewissen Gesamtumfang net. Dort bringt dafür Getreide gute Erträge. Auf einem weiteren an FFF langfristig zu erhalten und diese im kantonalen Richtplan Fünftel des Bodens ist Ackerbau aufgrund des Reliefs oder der zu auszuweisen. Der GIS-Browser des Kantons zeigt auch die FFF hohen Feuchtigkeit nur eingeschränkt möglich. Auf diesen Böden im Kanton Zürich an; zu finden sind diese in der Richtplan-Karte werden deshalb mehrheitlich Futterpflanzen angebaut. Etwa 15 «Siedlung und Landschaft». Auf dem Gebiet der Stadt Winterthur Prozent der Landwirtschaftsböden werden extensiv genutzt. gibt es relativ viele FFF. Der Kanton Zürich wird die FFF im Jahr 2009 in Zusammen- Fruchtfolgeflächen arbeit mit den Gemeinden und Fachleuten aus Landwirtschaft, Fruchtfolgeflächen (FFF) gehören zu jenen Flächen, die für die Raumplanung und Bodenkunde neu beurteilen. Dies wird auch ackerbauliche Nutzung geeignet sind. FFF werden abwechslungs- auf dem Gemeindegebiet Winterthur zu einzelnen Verände- weise als Äcker oder Wiesen genutzt. Mit den FFF soll die Qualität rungen führen.

56 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 B o d en und altlasten

9.1 Bodenkarte Bodenkarte der Gemeinde Winterthur.

• Uneingeschränkte Fruchtfolge, 1. Güte • Uneingeschränkte Fruchtfolge, 2. Güte • Getreidebetonte Fruchtfolge, 1. Güte • Getreidebetonte Fruchtfolge, 2. Güte • Futterbaubetonte Fruchtfolge • Futterbau bevorzugt, Ackerbau stark eingeschränkt • Gutes bis mässig gutes Wies- und Weideland •Wiesland, wegen Nässe nur zum Mähen geeignet •Extensives Wies- und Weideland Quelle: Fachstelle Bodenschutz Kanton Zürich

Schadstoffbelastung der Hauptverkehrsachsen. Ausserdem erfasst der PBV auch eine Rund zwei Millionen Kubikmeter Boden werden im Kanton Zürich Reihe speziell genutzter Flächen wie Rebberge, Schiessanlagen jährlich bei Bauarbeiten ausgehoben. Nur ungefähr ein Drittel und Schrebergärten. Wird ein Gebiet vom PBV erfasst, bedeutet des Bodens verbleibt auf der jeweiligen Baustelle. Der Rest wird dies noch nicht, dass die dortigen Böden tatsächlich mit Schad- abtransportiert. Dabei besteht die Gefahr, dass mit Schadstof- stoffen belastet sind. Es gibt aber Hinweise darauf, weshalb solche fen verunreinigtes Bodenmaterial auf zuvor unbelastete Flächen Böden untersucht werden müssen, bevor darauf gebaut wird. gelangt. Diese Gefahr soll eine Bestimmung im Baubewilligungs- Wie stark die Böden, die mit einem Belastungshinweis im verfahren unterbinden, die seit 2004 die Entsorgung von Boden- PBV vermerkt sind, tatsächlich belastet sind, zeigen die Untersu- aushub regelt. Zentraler Bestandteil dieser Regelung ist der soge- chungen, die in den letzten Jahren bei Bauvorhaben gemacht wur- nannte «Prüfperimeter für Bodenverschiebungen» (PBV), eine den. Der Bleigehalt lag bei mehr als der Hälfte der untersuchten Karte, auf der alle bekannten und vermuteten Bodenbelastungen Böden über dem Richtwert. Der Richtwert für Cadmium, ein wei- eingezeichnet sind. Der PBV kann bei der Stadtverwaltung einge- teres Schwermetall, wurde dagegen nur vereinzelt überschritten. sehen werden. Der Gehalt an Polycyclischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen In Winterthur umfasst der PBV etwa ein Drittel des Stadtge- (PAK) lag bei mehr als drei Vierteln der untersuchten Proben über bietes, in erster Linie das Siedlungsgebiet und die Böden entlang dem Richtwert.

57 Sammlung von Schadstogehalten von Boden-Proben, die auf Flächen mit Hinweisen auf eine Schadstobelastung im Prüfperimeter für Bodenverschiebungen entnommen wurden.

Die Daten stammen aus unserer Firmen-Datenbank und sind nicht bestimmten Standorten zuzuweisen und verteilen sich über das gesamte Kantonsgebiet. Zeitraum: seit bestehen des Prüfperimeters (also etwa ab 2004)

Das VorgehenAblauf bei der der AltlastenbearbeitungUntersuchung und Sanierung von belasteten Standorten ist in der Altlasten-Verordnung geregelt.

Schadstoff-Gehalte von Bodenproben Verdachtsstandort

9.2 Schadstoffgehalte von Bodenproben Schadstoffbelastung der im Prüfperimeter für Bodenverschiebungen (PBV) erfassten Böden. Die Grafik zeigt für die einzelnen Schadstoffe die Anzahl Messwerte, die über oder unter dem Richtwert lagen. Lesebeispiel: In der Hälfte der untersuchten Böden liegen die Bleikonzentrationen über dem Richtwert. Bei den PAK* liegen 75 Prozent der Messwerte über dem Richtwert. Ermittlung durch AWEL* 400 % 400

300 % 300 Ist der Standort mit Schad- nein nicht belasteter Altlastenverdachts- stoffen belastet oder ist Standort 200 dies sehr wahrscheinlich? 200% flächen-Kataster (VFK) ja Überschreitung Überschreitung in Prozent 100 % 100 Kataster der belasteten Standorte (KbS) Richtwert* Richtwert* belasteter Standort

Blei Cadmium Kupfer Zink PAK* Blei Cadmium Kupfer Zink PAK* In diesem Bereich liegen 95 Prozent aller Messwerte Ausreisser 50 Prozent aller Messwerte und Medianwert

In diesem Bereich liegen 50 Prozent aller Messwerte Median (Zentralwert) *PAK = Polycyclische Einteilung *Gemäss Verordnung über Belastungen des Bodens (VBBo) *gemäss Verordnung über *PAK = Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (siehe Glossar) Belastungen des Bodens (VBBo) Aromatische Kohlenwasserstoffe durch AWEL*

In Winterthur gibt es relativ viele Böden, auf denen frü- Altlasten-Situation in Winterthur her Wein angebaut wurde. Der Weinanbau erreichte im Kanton Winterthur war früher eine Industriestadt. Aus diesem Grund Zürich Ende des 19. Jahrhunderts seinen Höhepunkt. Damals war erfasst der KbS im Vergleich zu ländlicheren Gemeinden relativ ja nein die Rebberg-Fläche in Winterthur wesentlich grösser als heute. viele Standorte. Ende 2008 waren es 317: 115 Ablagerungs-, 192 Viele mehrheitlich südexponierte Hänge in allen Stadtteilen fallen Betriebs- und 10 Unfallstandorte. Das sind deutlich weniger Flä- unter Kupferverdacht und sind deshalb im PBV verzeichnet. Das chen als vier Jahre zuvor. Damals erfasste der KbS noch über 500 Kupfer stammt aus den früher verwendeten Schädlingsbekämp- Standorte in Winterthur. Inzwischen haben sich viele Standorte, fungsmitteln. Die Erfahrung zeigt, dass der Kupfergehalt jener die im Altlastenverdachtsflächen-Kataster, dem Vorläufer des KbS, untersuchungs- Sind schädliche oder lästige Rebberg-Böden, die im PBV eingetragen sind, in der Regel über aufgeführt waren, bei ihrer Untersuchung als unbelastet heraus- dem Richtwert liegt. stellt. Zudem wurden viele tatsächlich belastete Standorte von bedürftiger belasteter Einwirkungen zu erwarten? schadstoffhaltigem Material gereinigt. Standort Legende: Gegenwärtig müssen noch 27 Winterthurer Standorte auf Alt- Altlasten lasten untersucht werden. Bei 5 bereits untersuchten Betriebs- Schadstoffbelastung der im Prüfperimeter für Bodenverschiebungenstandorten sind Sanierungen (PBV) zwingend erfassten notwendig, da Böden. diese die Seit 1998 sind die Kantone verpflichtet, einen öffentlich zugäng- Umwelt gefährden. 14 Ablagerungsstandorte werden dahin- Lesebeispiel:lichen Kataster der belasteten Standorte (KbS) zu führen – so gehend überwacht, wie sich die Schadstoffkonzentrationen im schreibt es die Verordnung über die Sanierung von belasteten darunter liegenden Grundwasser entwickeln. Die Mehrzahl der Voruntersuchung Blei überschrittStandorten («Altlasten-Verordnung») den Richtwert bei vor. der Als belastet Hälfte gilt der ein Standorte.Ablagerungsstandorte Bei den ist PAK jedoch lagen weder überwachungs-sogar 75 Prozent noch Ist der Standort der MesswerteStandort dann, überwenn imdem Untergrund Richtwert. umweltgefährdende Stoffe sanierungsbedürftig. Bei solchen Standorten sind keine weiteren festgestellt wurden oder dies mit grosser Wahrscheinlichkeit zu Altlastenuntersuchungen erforderlich – ausser, es wird gebaut. In überwachungsbedürftig? erwarten ist. Es gibt drei Arten von belasteten Standorten: Ablage- diesem Fall muss das Aushubmaterial untersucht werden. rungsstandorte (Deponien oder mit belastetem Aushub aufgefüllte Sanierungsbedürftige Standorte werden saniert, es sei denn, Kiesgruben), Betriebsstandorte (Industrie- und Gewerbeliegen- die Sanierung würde die Umwelt stärker belasten als der unsa- Ist der Standort nein nein schaften) und Unfallstandorte (von Havarien mit umweltgefähr- nierte Standort. Auch wenn eine Sanierung unverhältnismässig denden Stoffen betroffene Bereiche). teuer zu stehen käme, können die Behörden ein weniger strenges sanierungsbedürftig? Sanierungsziel ausgeben oder in Einzelfällen auf die Sanierung verzichten. ja ja

58 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 sanierungsbedürftiger überwachungs- weder überwachungs- belasteter Standort bedürftiger belasteter noch sanierungsbedürftiger (Altlast) Standort belasteter Standort

Sanierung Überwachung A Abfallrecht

*AWEL = Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich Sammlung von Schadstogehalten von Boden-Proben, die auf Flächen mit Hinweisen auf eine Schadstobelastung im Prüfperimeter für Bodenverschiebungen entnommen wurden.

Die Daten stammen aus unserer Firmen-Datenbank und sind nicht bestimmten Standorten zuzuweisen und verteilen sich über das gesamte Kantonsgebiet. Zeitraum: seit bestehen des Prüfperimeters (also etwa ab 2004)

B o d en und altlasten Das VorgehenAblauf bei der der AltlastenbearbeitungUntersuchung und Sanierung von belasteten Standorten ist in der Altlasten-Verordnung geregelt.

9.3 Ablauf der Altlastenbearbeitung Das Vorgehen bei der Untersuchung und Sanierung von belasteten Standorten ist in der Altlasten-Verordnung geregelt.

Schadstoff-Gehalte von Bodenproben Verdachtsstandort

Ermittlung durch AWEL* 400 %

300 % Ist der Standort mit Schad- nein nicht belasteter Altlastenverdachts- stoffen belastet oder ist Standort dies sehr wahrscheinlich? 200% flächen-Kataster (VFK) ja Überschreitung

100 % Kataster der belasteten Standorte (KbS) Richtwert* belasteter Standort

Blei Cadmium Kupfer Zink PAK* 50 Prozent aller Messwerte und Medianwert Einteilung *gemäss Verordnung über *PAK = Polycyclische Belastungen des Bodens (VBBo) Aromatische Kohlenwasserstoffe durch AWEL*

ja nein

untersuchungs- Sind schädliche oder lästige bedürftiger belasteter Einwirkungen zu erwarten? Standort Legende: Schadstoffbelastung der im Prüfperimeter für Bodenverschiebungen (PBV) erfassten Böden.

Lesebeispiel: Voruntersuchung Blei überschritt den Richtwert bei der Hälfte der Standorte. Bei den PAK lagen sogar 75 Prozent Ist der Standort der Messwerte über dem Richtwert. überwachungsbedürftig?

Ist der Standort nein nein sanierungsbedürftig? ja ja

sanierungsbedürftiger überwachungs- weder überwachungs- belasteter Standort bedürftiger belasteter noch sanierungsbedürftiger (Altlast) Standort belasteter Standort

Sanierung Überwachung A Abfallrecht

*AWEL = Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich

Schiessanlage Schützenweiher ehemalige Zielbereich in den KbS eingetragen wurde. Der Stand- Die Zielbereiche von Schiessanlagen sind stark mit Blei und dem ort galt indessen nicht als sanierungsbedürftig, weil es dort kein Legierungsmetall Antimon verschmutzt. Sämtliche Zielhänge oder Grundwasser-Vorkommen gibt. Kugelfänge, die sich in Grundwasserschutzzonen befinden, müs- Bei einer 2005 durchgeführten Altlasten-Voruntersuchung sen deshalb saniert werden. Insbesondere das toxische Schwer- stellte sich aber heraus, dass der Boden im Zielbereich so stark mit metall Antimon kann sonst ins Grund- oder Quellwasser gelan- Blei belastet war, dass auch ohne Grundwasser eine Sanierung gen. unumgänglich war. Denn wenn schadstoffbelastete Kugelfänge Die Schiessanlage Schützenweiher im Winterthurer Ortsteil ein Schutzgut wie den Boden gefährden, muss die Gefahr besei- Veltheim stellte vor mehr als 35 Jahren ihren Betrieb ein, die Anla- tigt werden. Die Kantone sind in solchen Fällen dazu verpflichtet, ge samt Zielbereich wurde eingeebnet. Das mit Blei und Anti- abzuklären, ob eine vermutete Gefährdung tatsächlich vorliegt. mon belastete Bodenmaterial verblieb im Erdreich, weshalb der

59 9.4 Belasteter Boden oder Altlast? deshalb eine Bodenkundliche Baubegleitung (BBB). Die BBB em- Belastete Böden oder Altlasten – zwei Begriffe, die scheinbar pfiehlt Massnahmen zum Schutz des Bodens und überwacht deren das Gleiche bedeuten. Die Tabelle erläutert die Unterschiede. Ausführung. Das Winterthurer Trinkwasser stammt aus dem Grundwasser Belastete Böden Belastete Standorte von Töss und Eulach. Standorte, die über diesen beiden Grund- Verzeichnis Prüfperimeter für Kataster der belasteten wasserströmen liegen, sind möglichst rasch zu sanieren. Bodenverschiebungen Standorte (KbS) (PBV) Es gibt in Winterthur aufgrund der industriellen Vergangen- Gesetzliche Verordnung über Altlasten-Verordnung heit relativ viele belastete Standorte. Von der Mehrzahl dieser Grundlage Belastungen des (AltlV) Standorte geht nach heutiger Erkenntnis jedoch keine Gefahr aus. Bodens (VBBo) Diese Standorte zu bebauen, kann indes kostspielig sein, weil die Betroffene oberster Meter des Untergrund unterhalb Untersuchung des Aushubmaterials, die fachliche Begleitung der Schicht Bodens des Bodens Arbeiten und die Entsorgung des belasteten Aushubmaterials Herkunft via Luft (z.B. Blei aus frühere Produktions- finanziert werden müssen. Um Planungssicherheit für Eigentü- der Belastung Benzin), Hilfsstoffe prozesse, Abfallabla- gerungen, Havarien merinnen und Eigentümer oder Investorinnen und Investoren zu Belastet, über den Richtwerten über den Grenzwerten schaffen, gilt es, die noch ausstehenden Altlastenuntersuchungen wenn Schad- der VBBo U der Technischen durchzuführen und den Altlasten-Kataster möglichst bald zu ver- stoffgehalte Verordnung über vollständigen. Abfälle (TVA) Gefährdete Mensch, Tier, Pflanze Grundwasser, Bäche, Schutzgüter Flüsse Bewilligungs- kommunal kantonal verfahren Bewilligungs- Gemeinde Abt. Abfallwirtschaft behörde des Amtes für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL)

Da eine Entsorgung des Bodens zu kostspielig gewesen wäre, entschied sich die Stadt Winterthur, das verunreinigte Erdreich mit sauberem Bodenmaterial zu überdecken. Diese Form von Sanierung wird Sicherung genannt und ist gemäss Altlasten-Ver- ordnung zulässig, sofern sich dadurch die Ausbreitung der Schad- stoffe langfristig verhindern lässt. Im Sommer 2006 liess die Stadt eine Fläche von rund 2 500 Quadratmetern mit einer frischen Erd- schicht von knapp einem Meter bedecken. Auf dem neuen Boden wurde eine robuste Wiesenmischung angesät, die auch starken Belastungen standhält. Eine Gefährdung geht von dem Standort seither nicht mehr aus. Da der belastete Boden nicht entfernt wur- de, bleibt der Zielbereich der ehemaligen Schiessanlage jedoch im KbS eingetragen.

Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf

Im Boden können sich zahlreiche Schadstoffe anreichern, ins- besondere Schwermetalle. Das vordringlichste Ziel ist es daher, Schadstoffeinträge wenn möglich zu verhindern. Besonders erfolgreich sind Massnahmen an der Quelle, wie etwa die Umstel- lung auf bleifreies Benzin. Damit konnte der Bleieintrag nahe- zu gestoppt werden. Die Regelung zur Entsorgung von ausgeho- benem Bodenmaterial, die 2004 in Kraft trat, verhindert zudem, dass verunreinigtes Bodenmaterial auf bisher unbelastete Flä- chen gelangt. Insbesondere in der Landwirtschaftszone sind jedoch weitere Massnahmen erforderlich. So muss die Verdichtung der Unterbö- den und die Erosion gestoppt werden. Als Unterboden wird jener Teil des Bodens bezeichnet, der sich unter der gepflügten Schicht befindet. Er verdichtet sich bei der Bearbeitung mit schweren Geräten, wodurch sich die Qualität des Bodens verschlechtert. Bei grösseren Erdbauarbeiten verlangen die Vollzugsbehörden

60 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 B o d en und altlasten

61 62 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 N a t u r u n d L a n d s c h a f t N a t u r u n d L a n d s c h a f t

Lebensräume > 64 Inventar > 64 Ökologische Ausgleichsflächen > 64 Wald > 65 Waldlehrpfad > 67 Pflanzen und Tiere > 67 Brutvögel > 67 Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf > 69

Seit 1980 führt Winterthur ein Inventar der Natur- und Landschaftsschutzobjekte.10 Die jüng- ste Ausgabe vom November 2008 umfasst 26 Objekte mehr als jene von 1999. Die erfreulich hohe Zahl neuer Objekte hängt unter anderem mit der Ökologisierung der Land- und Forstwirt- schaft zusammen. Das Inventar beinhaltet neu auch den ehe- maligen Kiesumschlagplatz Lantig. Diese struk- turreiche und dynamische Fläche beherbergt viele seltene Pflanzen- und Tierarten, die Mühe bekunden, geeignete Lebensräume zu finden. In Winterthur brüteten in den letzten Jahren über 80 Vogelarten. Diese Zahl blieb seit 1999 nahezu unverändert. Allerdings sind die Bestän- de weiterhin rückläufig. Dies geht aus langjäh- rigen Beobachtungen auf verschiedenen Mess- flächen hervor. Der Winterthurer Wald wird dank des natur- nahen Waldbaus immer strukturreicher und vielfältiger. Ziel ist es, den Anteil der Laubbäume im Stadtwald von heute 37 auf 50 Prozent zu erhöhen. Der Anteil der Naturvorrangflächen am Stadtwald beträgt gegenwärtig knapp 20 Pro- zent. Derzeit identifiziert der Forstbetrieb wei- tere Flächen mit hohem ökologischem Potenzial, um diese ökologisch aufzuwerten.

63 Lebensräume erfasst das Inventar neu auch den ehemaligen Kiesumschlagplatz des stillgelegten Betonwerks im Lantig. Ein wichtiger Mosaikstein Die Winterthurer Landschaft ist in einem steten Wandel begrif- für die biologische Vielfalt ist auch der revitalisierte Dättnauer- fen, nicht zuletzt wegen der regen Bautätigkeit. Neue Häuser bach. werden oft auf ehemaligen Kulturflächen erstellt (siehe Kapi- tel 1 Stadtentwicklung). Untersuchungen zeigen, dass einzelne Ökologische Ausgleichsflächen Lebensräume verschwinden, gleichzeitig jedoch andernorts neue Ökologische Ausgleichsflächen (öAF) leisten einen wichtigen Bei- entstehen. Besonders wertvoll sind brachliegende, unbewach- trag zu einer gesunden, vielfältigen Landschaft mit einer hohen sene Parzellen, auf denen sich Pionierpflanzen ohne Konkurrenz- Biodiversität. Hecken, extensiv genutzte Wiesen oder Buntbra- druck ansiedeln können. chen bieten Tieren und Pflanzen, die im intensiv genutzten Land- wirtschaftsgebiet wenige geeignete Lebensräume finden, ein Inventar Rückzugsgebiet. Im Vergleich zur restlichen Kulturfläche sind öAF Seit 1980 führt Winterthur ein Inventar der kommunalen und artenreicher und beherbergen mehr anspruchsvolle und speziali- überkommunalen Natur- und Landschaftsschutzobjekte. Das sierte Arten. Inventar beinhaltet unterschiedliche Objekte: Wiesen, Weiher, Die Stadt Winterthur unterstützt die Landwirte beim Anlegen Bachläufe, Hecken, freistehende Bäume oder Aussichtspunkte. der Flächen und bietet ihnen eine kostenlose Beratung an. Für Die Aufsicht über die Naturschutzobjekte obliegt der Stadtgärt- ihre öAF erhalten die Bauern finanzielle Beiträge gemäss Öko- nerei. Das jüngste Inventar von 2008 umfasst 26 Objekte mehr Qualitätsverordnung (ÖQV). Dafür verpflichten sie sich, die öAF als jenes von 1999. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Objekte nicht anderweitig zu nutzen und diese nach bestimmten Kriterien auf 244. zu pflegen. Die erfreulich hohe Zahl neuer Objekte ist vor allem auf die Derzeit unterhalten die Winterthurer Landwirte 1 054 öAF. Das Ökologisierung der Land- und Forstwirtschaft zurückzuführen. sind 110 Ausgleichsflächen mehr als 2005. In den letzten Jahren Sie hängt aber auch mit der Umsetzung der Nassbiotop-Konzepte kamen weniger neue öAF hinzu als früher. Erfreulicherweise gibt Lindberg und Eschenberg zusammen, in deren Zuge mehrere es heute aber mehr öAF, die den Anforderungen bezüglich Ver- kleinere Weiher gestaltet wurden. Neben diesen Waldweihern netzung genügen.

10.1 Natur- und Landschaftsschutzobjekte Winterthurer Inventar der Natur- und Landschaftsschutzobjekte 2008.

Objektart kommunal regional kantonal Total Total bedeutend bedeutend bedeutend Anzahl Flächen Trockenstandorte 17 6 23 1 527 a Nassstandorte 35 3 4 42 2 212 a Gruben und Ödflächen 2 1 1 4 685 a Hecken 61 61 Einzelbäume 8 8 Bäche 29 29 Geologische und geomorphologische 28 2 5 35 Gebiete und Objekte Aussichtslagen und -punkte 31 11 42 Total 211 17 16 244 4 424 a

10.2 Ökologische Ausgleichsflächen Ökologische Ausgleichsflächen im Landwirtschaftsgebiet der Stadt Winterthur in den Jahren 2005 und 2008.

Anzahl Objekte Fläche [Aren] Anzahl Bäume 2005 2008 2005 2008 2005 2008 Total Vernet- Quali- Total Vernet- Quali- Total Vernet- Quali- Total Vernet- Quali- zung* tät** zung* tät** zung* tät** zung* tät** Hochstamm-Obstbäume 440 470 5 209 590 512 4 717 2 553 610 Laubbäume 30 42 59 8 0 101 36 0 Magerwiesen 362 433 14 031 656 1 450 15 090 5 359 1 215 Hecken 94 100 735 123 45 838 435 57 Buntbrachen 18 9 890 20 0 482 15 0 Total 944 1 054 15 656 799 1 495 16 410 5 809 1 272 5 268 598 512 4 818 2 589 610

*Anteil mit Vernetzungszuschlag nach Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV) **Anteil mit Qualitätszuschlag nach Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV)

64 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 N a t u r u n d L a n d s c h a f t

Gemäss ÖQV erhalten Landwirte Vernetzungszuschläge, wenn dern geworden sind. Derzeit beträgt der Anteil der Nadelbäume sie im Rahmen von Vernetzungsprojekten an geeigneter Stelle am Holzvorrat im Stadtwald noch 63 Prozent. öAF anlegen. Die Vernetzungsprojekte sollen bestimmte Arten Im Rahmen des interkantonalen Dauerbeobachtungspro- und Strukturen wie zum Beispiel Magerwiesen oder Hecken för- grammes für den Wald werden seit 25 Jahren der Gesundheits- dern. Bislang wurden in Winterthur Vernetzungsprojekte in den zustand und Nährstoffhaushalt von über 12 000 Bäumen auf 133 Landschaftsräumen /, Dättnau, und Beobachtungsflächen in der gesamten Schweiz untersucht. Zwei / bewilligt. dieser Flächen liegen im Winterthurer Stadtwald. Die Langzeitstu- Trotz Vernetzungsprojekten wurden auf dem Gemeindege- die deutet darauf hin, dass sich die Wachstumsbedingungen für biet von Winterthur im Jahr 2008 keine neuen Buntbrachen mehr den Wald an vielen Orten verschlechtern, auch auf den Flächen angemeldet. Buntbrachen sind brachliegende Flächen, auf denen in Winterthur. Durch übermässige Stickstoffeinträge versauern einheimische Wildkräuter angesät werden. Die Absenz von Bunt- die Böden (siehe Kapitel 6 Luft und Klima). Dies stört die Nähr- brachen hängt mit der Acker-Kratzdistel zuzusammen. Dieses auf stoffversorgung der Bäume und reduziert das Stamm- und Trieb- Kulturflächen unerwünschte Kraut kann sich über Brachflächen wachstum. mittels Wurzelausläufern und Samen ausbreiten. Um dies zu ver- Um die schleichende Verschlechterung der Bodenfruchtbarkeit meiden, legen die Landwirte offenbar keine Buntbrachen an. im Wald zu stoppen, müssen die Stickstoffeinträge aus Landwirt- schaft, Industrie und Verkehr reduziert werden. Die Waldwirtschaft Wald kann bloss die Symptome bekämpfen. Ein wichtiges Element ist Der Anteil artenreicher Laubmischbestände nimmt dank kon- die Minimierung des Nährstoffentzuges durch die Holzernte. Dies sequenter Förderung in den städtischen Wäldern stetig zu. Der könnte durch die Rückführung von Asche aus naturbelassenem Stadtwald, zu dem rund 63 Prozent der Wälder in Winterthur Holz erreicht werden, weil damit der Nährstoffkreislauf geschlos- gehören, verjüngt sich fast ausschliesslich natürlich. Durch die sen würde. Das Ausbringen von Asche ist aber verboten. Der Forst- PhosphorkonzentrationAnsamung ohne im menschliches Buchenlaub 1984–2007 Zutun entwickelt sich ein stand- betrieb Winterthur setzt sich bei Bund und Kanton dafür ein, dass in Miligrammorttypischer pro Gramm Bestand Trockensubstanz aus heimischen Baumarten. Allerdings wird in Winterthur unter kontrollierten Bedingungen Pilotversuche zur es noch einige Jahrzehnte dauern, bis die letzten grossen mono- Ascheausbringung durchgeführt werden können, mit dem Ziel, die Kaliumkonzentration im Buchenlaub 1984–2007 tonen Nadelholzkulturen wieder zu standortgerechten Mischwäl- Ascherückführung in den Wald zu legalisieren. in Miligramm pro Gramm Trockensubstanz Brutvögel in Winterthur nach verschiedenen Lebensräumen 10.3 Naturvorrangflächen Verteilung der Naturvorrangflächen im Winterthurer Wald 2008.

Art FLäche Anteil 9 1,6 1 045 (Hektaren) (Prozent der « Waldfläche) Unspezifischeökologische Ausgleichsflächen 8 1,4 Arten (21) Altholzinseln 19,10 0,72 unterhalten die Winterthurer Landwirte Waldreservate 52,79 2,00 7 1,2 zurzeit. Dies sind 110 Ausgleichsflächen Lichte Wälder von kantonaler Bedeutung 15,34 0,58 Waldarten (49) 6 1,0 Waldrandpflege (20 Meter) 74,21 2,82 Kulturland- mehr als 2005. arten (15) » Weiher 3,76 0,14 5 0,8 weitere Nassstandorte 7,15 0,27 Waldstandorte von naturkundlicher 251,06 9,52 Siedlungsarten (13) 4 0,6 Bedeutung 1984 1987 1991 1995 1999 2003 2007 1984 1987 1991 1995 1999 2003 2007 Eibenförderung kantonal 51,80 1,97 Flächen in Winterthur Durchschnitt Schweiz Flächen in Winterthur Durchschnitt Schweiz Normbereich EichenförderungNormbereich kantonal 51,00 1,93 Mittelwald projektiert 21,40 0,81 Quelle: Zürcher Brutvogelatlas 2006/08 Mittelwald ausgeführt ca. 1,00 Magnesiumkonzentration im Buchenlaub 1984–2007 Übersicht der Schutzobjekte in MiligrammTotal Naturvorrangflächen pro Gramm Trockensubstanz 526,21 19,96 10.4 Schutzobjekte Anzahl Schutzobjekte 2008, gegliedert nach Objekttypen. Total Wald auf Stadtgebiet 2 636,00 100,00

3,0 Aussichtslagen und Trockenstandorte (23) -punkte (42) 2,6 Nassstandorte (42) 2,2 Geologische und geomorphologische Gruben und Gebiete (35) 1,8 Ödflächen (4)

1,4 Bäche (29) Bedeutung: regional kantonal Hecken (61) (17) (16) 1,0 Einzelbäume (8) 1984 1987 1991 1995 1999 2003 2007 Flächen in Winterthur Durchschnitt Schweiz Total: 244 Objekte Normbereich kommunal (211)

65 Auf Initiative des Forstbetriebs Winterthur hin haben sich im Der Forstbetrieb erarbeitet derzeit eine «Naturschutzstrategie Jahr 2005 verschiedene Waldbesitzer zur Zertifizierungsgruppe Wald». Diese sieht unter anderem vor, gewisse Waldstücke der «WinWald» zusammengeschlossen. Mitglieder der Gruppe pfle- Natur vorzubehalten. Der Anteil dieser sogenannten Naturvor- gen ihre Waldgebiete nach den Kriterien des Forest Stewardship rangflächen an der gesamten Waldfläche beträgt gegenwärtig Council (FSC) für vorbildliche Waldwirtschaft. Mittlerweile haben knapp 20 ProzentPhosphorkonzentration und wird mit der Umsetzung im Buchenlaub der 1984–2007Naturschutz- sich fast alle Privatwaldeigentümerinnen und -eigentümer der strategie Wald inweiter Miligramm zunehmen. pro Gramm Trockensubstanz Gruppe angeschlossen. Gestufte Waldränder mit reichhaltigen Strauch- und Kraut- Kaliumkonzentration im Buchenlaub 1984–2007 schichten sind wichtige Übergangszonen zwischen Wald und Feld in Miligramm pro Gramm Trockensubstanz 10.5 Kalium im Buchenlaub 10.8 Arten im Naturschutzgebiet Lantig Brutvögel in Winterthur nach verschiedenen Lebensräumen Kaliumkonzentration im Buchenlaub in Milligramm pro Gramm Trockensubstanz. Artengruppe gefährdete Anzahl Arten Arten insgesamt 9 Schmetterlinge 1,6 1 17 Unspezifische Heuschrecken 1 8 8 1,4 Arten (21) Libellen - 12 Amphibien 1 2 7 1,2 Reptilien 1 1 Waldarten (49) 6 1,0 Kulturland- Gehölze - 32 arten (15) 5 Gräser 0,8 3 27 Phosphorkonzentration im Buchenlaub 1984–2007 Seggen 3 11 Siedlungsarten (13) in MiligrammPhosphorkonzentration4 pro Gramm Trockensubstanz im Buchenlaub 1984–2007 0,6 in Miligramm1984 pro1987 Gramm1991 Trockensubstanz1995 1999 2003 2007 1984 1987 1991 1995 1999 2003 2007 Kaliumkonzentration im Buchenlaub 1984–2007 Flächen in Winterthur Durchschnitt Schweiz Flächen in Winterthur Durchschnitt Schweiz Normbereich Normbereich in MiligrammKaliumkonzentration pro Gramm Trockensubstanz im Buchenlaub 1984–2007 Quelle: Zürcher Brutvogelatlas 2006/08 in Miligramm pro Gramm Trockensubstanz Brutvögel in Winterthur nach verschiedenen Lebensräumen 10.6 Phosphor im Buchenlaub 10.9Brutvögel Inventare in WinterthurMagnesiumkonzentration der nachTie reverschiedenen und im P Buchenlaubfl anzenLebensräumen 1984–2007 Übersicht der Schutzobjekte Phosphorkonzentration im Buchenlaub in Milligramm pro Gramm Übersicht über diein Tier- Miligramm und Pflanzeninventare pro Gramm Trockensubstanz der Stadt Winterthur. Trockensubstanz. 9 1,6 Inventarart Jahr 9 1,6 ReptilieninventarUnspezifische 1990 3,0 Aussichtslagen und 8 1,4 ArtenUnspezifische (21) Trockenstandorte (23) Flora und Fauna «Sandlochgrube Dättnau» 1992/1993 -punkte (42) 8 1,4 Arten (21) Tagfalter- und Heuschreckeninventar2,6 1992/1994 7 1,2 Flora und Fauna «Lehmgrube Dättnau» 1994 Nassstandorte (42) 7 1,2 Waldarten (49) Ornithologisches Inventar2,2 Waldarten1995/1996 (49) Geologische und 6 1,0 • Teil I GesamtübersichtKulturland- geomorphologische artenKulturland- (15) Gruben und 6 1,0 • Teil II Mauer- und Alpensegler Gebiete (35) arten (15) 1,8 Ödflächen (4) 5 0,8 Flora und Fauna einzelner Naturschutzgebiete 2002/2003 5 0,8 • 11 Trockenstandorte (Magerwiesen) Siedlungsarten 1,4(13) Bäche (29) Bedeutung: 4 0,6 • 7 Nassstandorte (Weiher, Riedflächen) regional kantonal 1984 1987 1991 1995 1999 2003 2007 0,61984 1987 1991 1995 1999 2003 2007 Siedlungsarten (13) Hecken (61) (17) (16) 4 • 2 Gruben und Ödflächen Einzelbäume (8) Flächen1984 in Winterthur1987 1991 1995Durchschnitt1999 Schweiz2003 2007 Flächen1984 in Winterthur1987 1991 1995Durchschnitt1999 Schweiz2003 2007 1,0 1984 1987 1991 1995 1999 2003 2007 NormbereichFlächen in Winterthur Durchschnitt Schweiz NormbereichFlächen in Winterthur Durchschnitt Schweiz Ergänzung Naturschutzgebiete 2008/2009 Normbereich Normbereich • 4 Trockenstandorte (Magerwiesen)FlächenQuelle: in Zürcher Winterthur BrutvogelatlasDurchschnitt 2006/08 Schweiz Total: 244 Objekte Normbereich • 14 Nassstandorte (Weiher, Riedflächen)Quelle: Zürcher Brutvogelatlas 2006/08 kommunal (211) Magnesiumkonzentration im Buchenlaub 1984–2007 Übersicht der Schutzobjekte in MiligrammMagnesiumkonzentration10.7 M proagnesium Gramm Trockensubstanz im Buchenlaub Buchenlaub 1984–2007 Übersicht der Schutzobjekte inMagnesiumkonzentration Miligramm pro Gramm imTrockensubstanz Buchenlaub in Milligramm pro Gramm Trockensubstanz.

3,0 Aussichtslagen und Trockenstandorte (23) 3,0 Aussichtslagen-punkte (42) und Trockenstandorte (23) 2,6 -punkte (42) 2,6 Nassstandorte (42) 2,2 Geologische und Nassstandorte (42) 2,2 geomorphologischeGeologische und Gruben und geomorphologischeGebiete (35) 1,8 ÖdflächenGruben (4) und Gebiete (35) 1,8 Ödflächen (4) 1,4 Bedeutung: Bäche (29) kantonal 1,4 regionalBedeutung: Bäche (29) Hecken (61) (17) (16) Einzelbäume (8) regional kantonal 1,0 Hecken (61) (17) (16) 1,01984 1987 1991 1995 1999 2003 2007 Einzelbäume (8) Flächen1984 in Winterthur1987 1991 1995Durchschnitt1999 Schweiz2003 2007 Total: 244 Objekte NormbereichFlächen in Winterthur Durchschnitt Schweiz Total: 244 Objekte kommunal (211) Normbereich kommunal (211) 66 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 N a t u r u n d L a n d s c h a f t mit einer besonders hohen Artenvielfalt. Knapp 35 Kilometer der bung, da man aus ihrer Verbreitung auf den Zustand der Land- Winterthurer Waldränder verfügen über ein hohes ökologisches schaft oder einzelner Lebensräume schliessen kann. Potenzial. Jährlich wertet die Stadt ein bis zwei Kilometer dieser Auf dem Gelände Lantig, wo die Firma Holcim früher Beton Waldränder durch spezielle Pflegemassnahmen weiter auf. produzierte und Kies lagerte, fliegen heute Libellen und summen Auf dem Lindberg hat der Forstbetrieb 2003/2004 ein ökolo- Wildbienen. 2002 stellte Holcim in Lantig den Betrieb ein und gisch vernetztes System von Weihern geschaffen, einen soge- wandelte das Gelände in Absprache mit den Stadtbehörden in ein nannten Nassstandort-Verbund. Innert Kürze belebten Grasfrö- reich strukturiertes Naturschutzgebiet um. Was sich auf den ers- sche und Wasserinsekten die acht neuen Amphibienweiher. Ein ten Blick als öd und unansehnlich präsentiert, ist bei genauerem ähnliches Projekt mit fünf Nassstandorten realisierte der Forstbe- Hinsehen ein faszinierender Lebensraum. Denn bei dem rund trieb zwischen 2005 und 2008 auf dem Eschenberg. 19 000 Quadratmeter umfassenden Naturschutzgebiet handelt sich um einen sogenannten Ruderalstandort. Der Name «Rude- Waldlehrpfad ral» leitet sich vom lateinischen Wort für Schutt ab und deutet auf Im Seemer Tobel zwischen Oberseen und hat der Forst- ein spezielles Merkmal dieses Lebensraums hin. Ruderalstandorte betrieb 2007 mit Unterstützung des Rotary Club einen Waldlehr- sind offene, anfangs auch karge Flächen mit einer hohen Entwick- pfad eingerichtet. Informationstafeln und Anschauungsobjekte lungsdynamik. Das Ruderalgelände im Lantig ist sehr struktur- erörtern verschiedene Aspekte der Waldnutzung und des Natur- reich: Die Boden- und Wasserverhältnisse reichen von trocken bis schutzes. Die Waldbesucherinnen und Waldbesucher lernen den feucht, und die Vegetation befindet sich in unterschiedlichen Suk- Wald als vielfältigen Lebensraum kennen und erfahren, wozu zessionsstadien von spärlich bewachsen bis verbuscht. Ausser- gewisse forstliche Eingriffe erforderlich sind. dem gibt es Steinhaufen, Totholzinseln und Ähnliches. Von dieser Strukturvielfalt profitieren viele Pflanzen und Tiere, darunter sel- tene Arten, die andernorts kaum geeignete Lebensräume finden. Pflanzen und Tiere Brutvögel Die Stadtgärtnerei erfasst periodisch den Bestand ausgewählter Ruderalflächen wie der Lantig sind für gefährdete Vogelarten wie Tier- und Pflanzenarten mit speziellen Ansprüchen an ihre Umge- den Flussregenpfeifer wichtige Brutplätze. Neben dem Flussre-

10.10 Naturschutzgebiet Lantig Das Naturschutzgebiet Lantig umfasst rund 19 000 Quadratmeter Fläche und beherbergt verschiedene Pflanzen- und Tierarten, darunter auch viele seltene Arten.

67 10.11 Brutplatz des Flussregenpfeifers Brutplatz des Flussregenpfeifers in Oberwinterthur. Der seltene Vogel hat hier im Jahr 2007 nachweislich gebrütet.

10.12 Brutvögel Artenzahl und Bestand der Brutvögel zwischen 1999 und 2008 in ausgewählten Landschaftsräumen Winterthurs.

Arten Total Indikatorarten Bestand Gebiet Typ 99 04 08 99 04 08 99 04 08 Schwarzhus Kulturland 21 19 16 3 3 2 76 72 66 Veltheim Siedlung 21 22 18 3 2 1 149 122 66 Wolfensberg Wald 25 25 25 0 0 2 171 128 106 Neudorf Seen Siedlung 20 26 24 2 3 4 94 76 64 Nachtweid Wald 23 25 26 0 0 0 90 91 77 (Quelle: Avimonitoring im Kanton Zürich/ Orniplan)

10.13 Bienenhotel Wildbienenhotel für Solitärbienen auf dem Areal des neuen Reservoirs Oberwinterthur. Die stark bedrohten Solitärbienen sind wertvolle Bestäuber vieler Pflanzen und Nahrungsgrundlage für insektenfressende Tiere. Solitärbienen finden in der Schweizer Kulturlandschaft immer weniger geeignete Unterschlüpfe. Stadtwerk Winterthur hat im Rahmen des betrieblichen Umweltmanagements viele seiner Firmenareale öko- logisch aufgewertet und mehrere Wildbienenhotels eingerichtet.

68 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 N a t u r u n d L a n d s c h a f t genpfeifer brüteten in den letzten Jahren weitere 81 Vogelarten auf dem Winterthurer Stadtgebiet, darunter auch seltene Arten wie der Eisvogel, der Alpensegler oder der Neuntöter. Nahezu 60 Prozent aller Brutvogelarten, die im Kanton Zürich vorkommen, gibt es auch in Winterthur. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass rund die Hälfte der Vogelarten im Raum Winterthur Wald- arten sind und nur ein Sechstel typische Siedlungsarten. Das Avimonitoring des Kantons Zürich erfasst in Winterthur seit 1993 systematisch sämtliche Brutvogelarten auf fünf Stich- probeflächen in den Lebensräumen Wald, Siedlung und Kultur- land. Aus diesen Beobachtungen geht hervor, dass sich die Zahl der Arten in der Zeit zwischen 1999 und 2008 nur unwesentlich verändert hat. Die Zahl der Indikatorarten – das sind Arten, die Rückschlüsse auf die Qualität ihres Lebensraums ermöglichen – blieb unverändert. Die Bestände, also die Anzahl der Individuen, sind jedoch auf allen Probeflächen rückläufig.

Ziele, Massnahmen, Handlungsbedarf

Die bestehenden «Naturlebensräume» in Winterthur sind reich strukturiert und von hoher Qualität. Die Stadt pflegt diese Natur- lebensräume und gestaltet wenn möglich neue Gebiete. So schafft Winterthur die Voraussetzungen für eine vielfältige heimische Tier- und Pflanzenwelt. Die Bekämpfung von sogenannten invasiven Neophyten stellt Winterthur vor grosse Herausforderungen. Als Neophyten wer- den Pflanzen bezeichnet, die sich nach der Entdeckung Amerikas bei uns angesiedelt haben. Viele dieser Arten sind unproblema- tisch, doch manche können sich stark ausbreiten und der einhei- mischen Flora und Fauna schaden. Um die invasiven Neophyten in Schach zu halten, hat Winterthur ein Bekämpfungskonzept erstellt und die Mitarbeitenden sensibilisiert. Die Stadt informiert zudem die Öffentlichkeit mit einem Faltblatt, das die schädlichs- ten Neophyten portraitiert. Sie appelliert an die Bevölkerung, auf die Anpflanzung von schädlichen Exoten zu verzichten, und beschreibt Bekämpfungsstrategien. Gegen den japanischen Knö- terich gibt es derzeit jedoch kaum ein probates Mittel. Besondere Vorsicht ist zudem im Umgang mit der Ambrosia geboten. Ihre Pollen lösen Allergien aus und der Kontakt mit ihr kann zu Haut- ausschlägen führen. Im Jahr 2008 hat sich der Feuerbrand auf dem Winterthurer Stadtgebiet stark ausgebreitet. Der Feuerbrand ist eine gefähr- liche Pflanzenkrankheit, die durch ein Bakterium ausgelöst wird. Sie befällt vor allem Kernobstgewächse, zum Beispiel Apfel- oder Quittenbäume. Der Feuerbrand wird nach kantonalen Vorgaben durch die Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen der Flächen bekämpft, auf denen die Krankheit vorkommt. Die Stadtgärtnerei Winterthur beobachtet den Befall und überwacht die Bekämpfung des Feuerbrands. Stadtwerk Winterthur hat 2008 ein betriebliches Umweltma- nagement eingeführt und pflegt seine Grundstücke nach ökolo- gisch optimierten Kriterien, um die biologische Vielfalt zu fördern. Das neue Reservoir Oberwinterthur wird zum Beispiel von Hecken, zwei Teichen und Magerwiesen mit Unterschlüpfen für Eidechsen umgeben. Ausserdem wurden verschiedene sogenannte Bienen- hotels für Solitärbienen eingerichtet. Diese Bienenarten nisten in kleinen Hohlräumen, wie sie zum Beispiel im Totholz, in alten Zie- gelsteinen oder in abgeschnittenem Schilf zu finden sind.

69 A n h a n g

Glossar erzeugt. Die Abwärme wird für die Gebäudebeheizung und zur Warmwasseraufbereitung genutzt.

2 000-Watt- und 1-Tonne-CO2-Gesellschaft Bodenversauerung Langfristige Vision zur Erreichung eines weltweiten Energiever- Absinken des pH-Wertes im Boden, wenn mehr Protonen ein- brauches von 2 000 Watt pro Person (Schweiz heute: 6 000 Watt). getragen werden, als die Bodenpartikel neutralisieren können. Der Ausstoss von Kohlendioxid soll gleichzeitig bis ins Jahr 2100 Dies geschieht insbesondere bei der Überdüngung und bei sau- auf eine Tonne pro Erdbewohner und Jahr reduziert werden rem Regen. (Schweiz heute: 11 Tonnen). Braunerde Ammoniak (NH3) Kalkfreier Boden mit charakteristischem braunem Unterboden. Ammoniak ist eine chemische Verbindung von Stickstoff und Was- Häufigster Bodentyp im Mittelland. serstoff. Das farblose Gas riecht stechend und ist giftig. Ammoniak entsteht bei der Verwesung von stickstoffhaltigem pflanzlichem BSB5 und tierischem Material. Es wird haupsächlich bei der Tierhal- Abkürzung für den Analysenparameter Biochemischer Sauer- tung beim Lagern und Ausbringen von Hofdünger freigesetzt. stoffbedarf. Dieser Parameter gibt an, wie stark ein Gewässer mit Ammoniak ist eine Vorläufersubstanz für die Bildung von PM10 abbaubaren organischen Stoffen belastet ist. Konkret wird gemes- und mitverantwortlich für die Versauerung und Überdüngung der sen, wie viel Sauerstoff im Abwasser vorhandene Mikroorganis- Böden. men innerhalb von 5 Tagen verbrauchen.

Ammoniumstickstoff (NH4-N) Cadmium In Gewässer ausgewaschene Form von Stickstoff aus Dünger und Seltenes Metall, das heute aufgrund seiner hohen Schädlichkeit Abwasser, die giftig ist und zu Sauerstoffarmut führt. für die menschliche Gesundheit und die Umwelt kaum mehr ver- wendet wird. Antimon

Halbmetall, das in Legierungen verwendet wird. Rückstände in CO2 der Umwelt sind giftig und können das Grundwasser gefähr- Siehe Kohlendioxid. den. Antimon findet sich in grossen Mengen in Kugelfängen von Schiessanlagen. Denitrifikation Unter Denitrifikation versteht man die Umwandlung des im Nitrat Biogas gebundenen Stickstoffs zu Luftstickstoff durch bestimmte Bakte- Brennbares, methanhaltiges Gas, das aus der Vergärung von Bio- rien. Dieses Verfahren wird in der biologischen Abwasserreini- masse wie Grünabfall, Klärschlamm oder Energiepflanzen ent- gung für den Abbau von Stickstoffverbindungen genutzt. steht. DOC Biomasse Abkürzung für den Analysenparameter Gelöster organischer Koh- Pflanzliches und tierisches Material, das in Kompostier- und Ver- lenstoff (Dissolved Organic Carbon). Dieser Parameter gibt an, wie gärungsanlagen genutzt wird. stark ein Gewässer mit löslichen organischen Stoffen belastet ist.

Blockheizkraftwerk Emission Modular aufgebaute, stationäre Anlage zur Wärme- und Strom- Abgabe von Substanzen und Wellen an die Umgebung, wie etwa erzeugung, bestehend aus Verbrennungsmotor und Genera- der Ausstoss von Schadstoffen, Schall oder Strahlung. tor. Der Verbrennungsmotor treibt den Generator an, der Strom

70 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 A n h a n g

Energieeffizienz Fruchtfolge Möglichst effizienter Einsatz von Energie zur Erreichung eines Reihenfolge der auf einer landwirtschaftlichen Fläche im Ablauf gewünschten Nutzens. Energieeinsparungen bzw. Steigerungen der Vegetationsperioden und der Jahre angebauten Nutzpflan- der Energieeffizienz können an verschiedenen Stellen der Wert- zenarten. schöpfungskette erzielt werden: bei der Energiebereitstellung, bei der Energieübertragung und -verteilung sowie auf der Nachfra- Gekröpfter Nordanflug geseite durch intelligente Verwendung von Energie ohne Verrin- Der «gekröpfte Nordanflug» erfolgt nicht direkt von Norden über gerung des gewünschten Energie- und Mobilitätsnutzens. deutsches Territorium, sondern schwenkt von Westen her kom- mend im Luftraum der Schweiz mit zwei Rechtskurven auf die Energiestadt nach Norden ausgerichtete Achse von Piste 14 ein. Das Label «Energiestadt» ist ein Leistungsausweis für Gemein- den, die eine nachhaltige Energiepolitik verfolgen. Energiestädte GIS-Browser fördern erneuerbare Energien, umweltverträgliche Mobilität und Software, die den Zugriff auf interaktive Karten über das Internet setzen auf eine effiziente Nutzung der Ressourcen. Weitere Infor- ermöglicht. mationen: www.energiestadt.ch. Gley EnergieSchweiz Vom Grundwasser beeinflusster, meist nasser Boden. EnergieSchweiz ist das Bundesprogramm für Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Das Programm wurde 2001 lanciert, Grundwasserträger um die Schweizer Klimaziele zu erreichen. Seither hat das Pro- Poröse Gesteinsschicht, die Grundwasser speichern und trans- gramm entscheidend dazu beigetragen, Energieverbrauch und portieren kann. Emissionen zu senken. GSM-Netz Erneuerbare Energie Das Global System for Mobile Communication (GSM) ist der welt- Energieformen, die sich selber regenerieren, zum Beispiel Was- weit am weitesten verbreitete Mobilfunk-Standard. Es bildet die ser, Sonne, Wind, Biomasse oder Erdwärme. Grundlage für das europäische Mobilfunk-Netz. Feinstaub (PM10) Holzvorrat Staubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als zehn Stehendes Holzvolumen eines Waldbestandes oder einer Wald- Mikrometern setzen sich aus primären Partikeln (Verbrennungs- fläche. Der Holzvorrat wird meistens in Kubikmeter Holz pro Hekt- und industrielle Prozesse, Strassen-, Schienen-, Bremsen- und are Wald angegeben. Reifenabrieb) und sekundären Partikeln zusammen (Ammonium- nitrat, Ammoniumsulfat). PM10 schädigt die Atmungsorgane und Immission den Kreislauf. Die Einwirkung der emittierten Stoffe und Wellen auf Pflanzen, Flüchtige organische Verbindungen (VOC) Tiere und Menschen sowie Flächen und Gebäude, nachdem sie sich in der Luft, dem Wasser oder dem Boden ausgebreitet oder VOC entstehen bei unvollständigem Verbrennen von Brenn- und auch chemisch oder physikalisch umgewandelt haben. Treibstoffen. Sie stammen aus Motorfahrzeugen, aus dem Treib- stoffumschlag sowie aus Industrie, Gewerbe und Haushalten. Indikatorart VOC gelangen durch Verdunstung in die Luft. Wichtigste Verbin- dungen sind Alkane, Alkene, Aldehyde und aromatische Kohlen- Anhand von Indikatorarten können Fachleute gewisse Umwelt- wasserstoffe (unter anderem Benzol, Toluol). VOC sind Vorläufer bedingungen erkennen. So deutet zum Beispiel das Vorkommen von Ozon und teilweise giftig. von Brennnesseln auf besonders nährstoffreiche (überdüngte) Böden hin. Fluvisol Kalkbraunerde Weltweit vorkommender Bodentyp, der unter anderem im Über- schwemmungsbereich von Flüssen entsteht und von geschichte- Ähnlicher Boden wie die Braunerde, jedoch kalkhaltig und daher ten Sedimenten geprägt ist. nicht sauer.

Forest Stewardship Council (FSC) KlimaBündnis-Städte Schweiz Eine internationale Organisation aus Vertreterinnen und Vertre- Plattform von momentan 21 Schweizer Städten mit dem Ziel, eine tern der Wald- und Holzwirtschaft, Umweltverbänden und indi- aktive Klimapolitik zu betreiben sowie den tropischen Regenwald genen Völkern. Sie fördert die ökologisch und sozial nachhaltige und dessen Ureinwohnerinnen und Ureinwohner zu schützen. Nutzung des Waldes und zeichnet entsprechend produziertes Weitere Informationen: www.klimabuendnis.ch. Holz mit dem FSC-Label aus. Kohlendioxid (CO2) Chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff. Das farb- und geruchlose Gas entsteht bei der Verbrennung von fos- silen Brennstoffen wie Kohle, Erdöl oder Erdgas, aber auch bei

71 der Atmung. Kohlendioxid ist ein sogenanntes Treibhausgas. Es Ökologischer Ausgleich absorbiert einen Teil der durch das Sonnenlicht an der Erdober- Der Bund schafft mit dem ökologischen Ausgleich einen Anreiz, fläche entstehenden Wärmestrahlung und bewirkt damit die als damit Landwirte Flächen und Strukturen wie Magerwiesen, Treibhauseffekt bezeichnete Erwärmung der Erdoberfläche. Hecken oder Buntbrachen anlegen, welche die Artenvielfalt Kohlenmonoxid (CO) begünstigen. Auf diese Weise hofft der Bund, den Artenschwund zu stoppen. Kohlenmonoxid entsteht bei unvollständigen Verbrennungspro- zessen. Rund 77 Prozent des Ausstosses stammen aus Motorfahr- Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV) zeugen, rund 11 Prozent aus Heizungen und Industriefeuerungen. Ziel der 2001 vom Bund eingeführten Verordnung ist es, «öko- Kohlenmonoxid behindert den Sauerstofftransport im Blut. logische Ausgleichsflächen von besonderer biologischer Quali- Lachgas (N O) tät» zu erhalten – zum Beispiel Hecken, Streueflächen oder arten- 2 reiche Wiesen. Der Bund subventioniert die Landwirte für solche Farbloses Gas aus Verbrennungsprozessen und der Landwirt- Elemente, sofern sich die Gemeinden ebenfalls beteiligen (Bund schaft. Das Treibhausgas verursacht rund 5 Prozent des mensch- 70 Prozent, Gemeinde 30 Prozent). gemachten Treibhauseffektes. Ozon (O ) Methan 3 Ozon ist ein Sekundärschadstoff. Ozon entsteht unter Einwirkung Farb- und geruchloses, stark treibhauswirksames Gas. Methan von Sonnenstrahlen aus Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen. wird bei Verbrennungsprozessen und in der Landwirtschaft frei- Ozon ist der Hauptschadstoff des Sommersmogs und wirkt als gesetzt, insbesondere bei der Grossviehhaltung. Reizgas schädigend auf die Atemorgane. Bei Pflanzen treten Ernte- verluste auf. Minergie Minergie ist eine weltweit geschützte Marke für nachhaltiges Parabraunerde Bauen. In der Schweiz ist Minergie der wichtigste Energiestan- Schwach saurer, in der Regel fruchtbarer Boden. Charakteristisch dard für Niedrigenergiehäuser. Die spezifischen Anforderungen ist die Verlagerung von Tonpartikeln im Profil. Häufiger Boden sind für zwölf Gebäudekategorien (unter anderem Ein- und Mehr- des Mittellandes. familienhäuser, Schulen und Sportbauten) definiert. Die Anfor- derungen sind zudem für Neubauten und Sanierungen von Alt- Phosphorfällung bauten unterschiedlich. Klärstufe in einer Kläranlage, die mit der Zugabe von gewissen MinergieP Substanzen Phospate aus dem Abwasser entfernt (ausfällt). Mit MinergieP werden Passivhäuser bezeichnet, die aufgrund Photovoltaikanlage ihrer guten Wärmedämmung keine klassische Heizung benöti- Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenenergie mit Hilfe von Solar- gen. Der überwiegende Teil des Wärmebedarfs von Passivhäu- zellen in elektrische Energie um. sern wird aus «passiven» Quellen wie Sonneneinstrahlung und Abwärme von Personen oder technischen Geräten gedeckt. Das Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) Ergebnis ist ein hoher Wohnkomfort bei niedrigem Energiever- brauch. PAK entstehen bei der unvollständigen Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle oder Heizöl. Sie sind schwer abbaubar Molasse und gelangen über den Boden in Pflanzen und Lebewesen, wo sie als Gift wirken. Gesteinsabfolge aus der Erdneuzeit. Charakteristisch sind unter anderem die enthaltenen Nagelfluh-, Sandstein- und Mergel- Ruderalstandort schichten. Durch menschliche oder natürliche Einwirkung entstandene Tro- Moräne ckenstandorte, die wichtige Lebensräume für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten sind. Ruderalstandorte gibt es zum Beispiel in Ablagerungsmaterial eines Gletschers. ehemaligen Kiesgruben. Nitrat Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt (SIL) Chemische Verbindung aus Stickstoff und Sauerstoff. In der Land- Der Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt (SIL) ist das Planungs- wirtschaft wird Nitrat als Düngemittel eingesetzt. Überschüssiges und Koordinationsinstrument des Bundes für die zivile Luftfahrt. Nitrat wird aus dem Boden ausgewaschen und gelangt so ins Der SIL bildet die Grundlage für die Konzession und das Betriebs- Grundwasser. reglement eines Flugplatzes. Ökoeffizienz Schlacke Erreichung eines Nutzens wie zum Beispiel der Herstellung eines Poröser, gesteinsartiger Rückstand, der zum Beispiel beim Ver- gewissen Produktes mit geichzeitig möglichst geringer Belastung brennen von Abfall in der Kehrichtverbrennungsanlage entsteht. der Umwelt.

72 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 A n h a n g

Solitärbienen Grösste Artengruppe der Wildbienen, zu denen alle Bienenarten mit Ausnahme der Honigbiene gehören. Solitärbienen sind Ein- zelgänger.

Soziodemografischer Wandel Der soziodemografische Wandel beschreibt die Bevölkerungs- entwicklung. Typischerweise nimmt die Gesamtbevölkerung in industrialisierten Staaten seit Mitte des 20. Jahrhunderts ab und das Durchschnittsalter steigt.

Stickoxide NOx (NO + NO2) Unter dem Begriff Stickoxide werden Stickstoffdioxid (NO2) und Stickstoffmonoxid (NO) zusammengefasst. NOx werden zu rund 71 Prozent von Motorfahrzeugen und zu 27 Prozent von Feuerungen freigesetzt. NOx bildet zusammen mit Kohlenwasserstoffen unter Sonneneinwirkung Ozon und mit Nebel und Regen salpetrige Säure und Salpetersäure, also sauren Regen. NOx ist ein Vorläu- ferstoff für Ozon und wirkt auf den Säurehaushalt des Bodens. NOx ist zudem ein Reizgas.

Stickstoff-Eintrag Zufuhr von Stickstoff in Böden durch Regenauswaschung aus der Luft oder durch Düngung. Führt zu verstärktem Pflanzenwachs- tum, bei Überdosierung jedoch zur Bodenversauerung.

Sukzession Die Abfolge ineinander übergehender Pflanzen- und Tierbestände an einem Standort im Lauf der Zeit. Beispiel: Ruderalstandort > Wiese > Buschland > Wald.

Tiefen-Geothermie Umweltfreundliche Energiegewinnung durch Nutzung der natür- lichen Wärme in der Erdkruste. Durch Bohrlöcher von mehre- ren Kilometern Tiefe wird Wasser durch tiefe Gesteinsschichten gepumpt, wo es sich erhitzt.

Totholz Sammelbegriff für abgestorbene Bäume und Äste. Unterschieden wird zwischen stehendem und liegendem Totholz.

Treibhausgas Sammelbegriff für gasförmige Stoffe in der Stratosphäre, die die Wärmestrahlung der Erde absorbieren oder auf die Oberflä- che zurückwerfen und damit den (natürlichen als auch mensch- gemachten) Treibhauseffekt verursachen.

UMTS-Netz Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) ist wie das GSM ein Mobilfunk-Standard. Dieses System bietet gegenüber dem GSM erweiterte multimediale Möglichkeiten.

73 Tabellen

Zusammensetzung des Trinkwassers Chemisch-physikalische Zusammensetzung des Trinkwassers in Winterthur (Tössgrundwasserstrom). Diese Angaben sind Mittelwerte, gerechnet aus allen Untersuchungsergebnissen der vergangenen fünf Jahre (2004–2008).

Einheit Mittelwert Beurteilungswerte* EW TW Temperatur Wasser °C 10,35 8–15 Keimzahl (Quelle/Netz) Anz./ml 1,4 100/300 E-Coli Anz./100 ml 0 0 Enterokokken Anz./100 ml 0 0 pH pH (20°C) 7,4 6,8–8,2 Gleichgewichts-pH pH 7,3 Leitfähigkeit S/cm 20°C 471 200–800

Kohlensäure gesamt mg CO2/l 23,3 Kohlensäure aggressiv mg CO2/l -8,2 Kohlensäure im Gleichgewicht mg CO2/l 31,7 Hydrogenkarbonat mmol/l 5,4 Karbonat-Härte °fH 27,3 Calzium-Härte °fH 19,9 Calzium mg Ca/l 79,7 Magnesium-Härte °fH 8,5 Magnesium mg Mg/l 20,4 Gesamt-Härte °fH 28,4

Kieselsäure mg SiO2/l 4,8 Chlorid mg/l 5,8 < 20

Ammonium mg NH4/l < 0,003 < 0,05 0,1 Nitrit mg NO2/l < 0,001 < 0,01 0,1 Nitrat mg NO3/l 8,3 < 25 40 Sulfat mg SO4/l 6,1 < 50 Phosphat-Phosphor mg PO4-P/l 0,003 Sättigungsindex 0,15

Sauerstoff mg O2/l 7,1 Sauerstoff-Sättigung % 67,1 30–100 UV-Extinktion 245 nm Ext./m 1,2 DOC mg C/l 0,6 < 1

*EW: Einleitungswert , TW: Toleranzwert

74 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 A n h a n g

Tabellen Luftschadstoffbilanz Winterthur 2008

Sektor Emissionsquelle Schadstoffemissionen in Tonnen pro Jahr Zusammensetzung des Trinkwassers NOx PM10* CO SOx NH3 N MVOC Hc (CH4 + Chemisch-physikalische Zusammensetzung des Trinkwassers in Winterthur (Tössgrundwasserstrom). Diese Angaben sind NMVOC) Mittelwerte, gerechnet aus allen Untersuchungsergebnissen der vergangenen fünf Jahre (2004–2008). Strassenverkehr 506,1 60,5 1 554,2 0,9 13,8 142,2 150,0 Schienenverkehr 9,5 9,4 4,5 0,004 0,01 0,8 1,0 Einheit Mittelwert Beurteilungswerte* Flugverkehr (Flugplatz Hegmatten) 0,03 0,0003 5,3 0,0 0,01 0,1 0,1 EW TW Total Verkehr 515,7 69,9 1 564,0 0,9 13,8 143,2 151,1 Temperatur Wasser °C 10,35 8–15 Keimzahl (Quelle/Netz) Anz./ml 1,4 100/300 Ölfeuerungen 65,1 0,4 17,7 60,1 0,0 11,0 13,0 E-Coli Anz./100 ml 0 0 Gasfeuerungen 33,2 0,2 14,7 0,8 0,0 3,3 13,0 Enterokokken Anz./100 ml 0 0 Blockheizkraftwerke 2,5 0,1 5,8 0,0 0,0 0,1 1,0 pH pH (20°C) 7,4 6,8–8,2 Holzfeuerungen 17,0 6,8 162,1 1,8 0,0 3,3 13,0 Gleichgewichts-pH pH 7,3 Kehrichtverbrennungsanlage 74,3 0,7 14,5 2,3 0,0 0,0 1,0 Leitfähigkeit S/cm 20°C 471 200–800 Kläranlage** 1,0 1,0 0,7 0,1 0,0 0,1 2,0 Kohlensäure gesamt mg CO /l 23,3 2 Total Feuerungen 193,2 9,0 215,4 65,2 0,0 17,8 44,0 Kohlensäure aggressiv mg CO2/l -8,2 Kohlensäure im Gleichgewicht mg CO /l 31,7 2 Verschiedene Aktivitäten Haushalte 0,9 4,9 127,6 0,5 0,02 225,6 232,0 Hydrogenkarbonat mmol/l 5,4 Baugewerbe 0,4 15,9 37,7 0,002 0,1 193,1 193,0 Karbonat-Härte °fH 27,3 Lebensmittelproduktion 0,0 0,9 0,1 0,0 0,0 10,1 10,0 Calzium-Härte °fH 19,9 Lösungsmittel 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 293,7 294,0 Calzium mg Ca/l 79,7 Übrige Gewerbe und Industrie 1,5 9,3 51,7 0,3 0,7 243,2 358,0 Magnesium-Härte °fH 8,5 Total verschiedene Aktivitäten 2,8 31,0 217,2 0,8 0,8 965,7 1 087,0 Magnesium mg Mg/l 20,4 Gesamt-Härte °fH 28,4 Land- und Forstwirtschaft Einsatz von Maschinen (Offroad) 8,1 6,1 41,8 0,006 0,02 3,4 5,0 Kieselsäure mg SiO /l 4,8 2 Tierhaltung 0,0 1,1 0,0 0,0 41,6 0,0 152,0 Chlorid mg/l 5,8 < 20 Düngereinsatz 2,4 0,0 0,0 0,0 1,9 14,2 27,0 Ammonium mg NH /l < 0,003 < 0,05 0,1 4 Total Land- und Forstwirtschaft 10,5 7,2 41,8 0,006 43,5 17,7 185,0 Nitrit mg NO2/l < 0,001 < 0,01 0,1 Nitrat mg NO /l 8,3 < 25 40 3 Total Stadt Winterthur 722 117 2 038 67 58 1 144 1 466 Sulfat mg SO4/l 6,1 < 50 Phosphat-Phosphor mg PO4-P/l 0,003 *exhaust und non-exhaust als Total angegeben. Sättigungsindex 0,15 **Bei der Kläranlage werden die Prozesse Denitrifikation und Schlammverbrennung berücksichtigt. Die Emissionen aus den Blockheizkraftwerken der Kläranlage werden unter «Blockheizkraftwerke» ausgewiesen. Sauerstoff mg O2/l 7,1 Sauerstoff-Sättigung % 67,1 30–100 Immissionsgrenzwerte gemäss Luftreinhalteordnung (LRV), Anhang 7 UV-Extinktion 245 nm Ext./m 1,2 DOC mg C/l 0,6 < 1 Schadstoff immissionsgrenzwert Statistische Definition 3 *EW: Einleitungswert , TW: Toleranzwert Schwefeldioxid (SO2) 30 µg/m Jahresmittelwert (arithmetischer Mittelwert) 3 3 100 µg/m 95 % der ½-h-Mittelwerte eines Jahres ≤ 100 µg/m 100 µg/m3 24-h-Mittelwert; darf höchstens einmal pro Jahr überschritten werden 3 Stickstoffdioxid (NO2) 30 µg/m Jahresmittelwert (arithmetischer Mittelwert) 3 3 100 µg/m 95 % der ½-h-Mittelwerte eines Jahres ≤ 100 µg/m 80 µg/m3 24-h-Mittelwert; darf höchstens einmal pro Jahr überschritten werden Kohlenmonoxid (CO) 8 mg/m3 24-h-Mittelwert; darf höchstens einmal pro Jahr überschritten werden 3 3 Ozon (O3) 100 µg/m 98 % der ½-h-Mittelwerte eines Jahres ≤ 100 µg/m 120 µg/m3 1-h-Mittelwert; darf höchstens einmal pro Jahr überschritten werden Schwebestaub (PM10) 20 µg/m3 Jahresmittelwert (arithmetischer Mittelwert) 50 µg/m3 24-h-Mittelwert; darf höchstens einmal pro Jahr überschritten werden

75 Treibhausgasbilanz Winterthur 2008 (ohne privaten Konsum)

Sektor Emissionsquelle Emissionen in Tonnen pro Jahr Summe CO2- Äquivalent In Tonnen pro jahr

CO2fossil CH4 N2O

Verkehr Strassenverkehr 167 859 7 3 Schienenverkehr 580 0,01 0,02 Flugverkehr (Flugplatz Hegmatten) 18 0,01 0,1 Total Verkehr 168 458 7,5 3,6

Total Verkehr CO2-Äquivalent 168 458 157 1 117 169 731

Feuerungen Ölfeuerungen 135 678 2 1 Gasfeuerungen 91 742 10 0,19 Blockheizkraftwerke 1 993 1 0,004 Holzfeuerungen 0 10 0,16 Kehrichtverbrennungsanlage 39 448 1 22 Kläranlage* 0 2 14 Total Feuerungen 268 862 26 37

Total Feuerungen CO2-Äquivalent 268 862 540 11 381 280 783

Verschiedene Aktivitäten Haushalte 1 580 6 1 Baugewerbe 3 603 0,2 0,4 Lebensmittelproduktion 145 0 0 Lösungsmittel 0 0 0 Übrige Gewerbe und Industrie 3 218 115 2 Total verschiedene Aktivitäten 8 545 121 3

Total verschiedene Aktivitäten CO2-Äquivalent 8 545 2 547 866 11 959

Land- und Forstwirtschaft Einsatz von Maschinen (Offroad) 918 2 0,1 Tierhaltung 0 152 0 Düngereinsatz 0 13 7 Total Land- und Forstwirtschaft 918 167 7

Total Landwirtschaft CO2-Äquivalent 918 3 510 2 321 6 748

Total Stadt Winterthur 446 783 322 51

Total Stadt Winterthur CO2-Äquivalente 446 783 6 753 15 685 469 221

*Bei der Kläranlage werden die Prozesse Denitrifikation und Schlammverbrennung berücksichtigt. Die N2O-Emissionen werden fast zu 100 Prozent von der Denitrifikation verursacht. Die Emissionen aus den Blockheizkraftwerken der Kläranlage werden unter «Blockheizkraftwerke» ausgewiesen.

76 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 A n h a n g

Treibhausgase aus vorgelagerten Prozessen in Winterthur 2008

Energieträger Prozess Emissionen in Tonnen pro Jahr

CO2fossil CH4 N2O

Brennstoffe Gasgewinnung und -verteilung 12 458 270 0,2 Heizölgewinnung und -verteilung 21 691 145 0,4 Holzgewinnung und -verteilung 315 0,5 0,01

Treibstoffe Benzingewinnung und -verteilung 21 552 107 0,3 Dieselgewinnung und -verteilung 10 835 79 0,2

Strom Stromerzeugung und -verteilung 59 699 129 5

Abfall Anlieferung von Abfall 196 0,2 0,01

Total 126 716 730 6

Total CO2-Äquivalente 126 716 15 333 1 794 143 843

Gemäss Jungbluth et al. (2007) werden rund 30 Prozent der grauen Emissionen der Schweiz vom Energiesektor verursacht. Jungblut N., Steiner R., Frischknecht R., 2007. Graue Emissionen der Schweiz 1990-2004. Umwelt-Wissen Nr. UW-0711. Bundesamt für Umwelt, Bern.

77 A b b i l d u n g s - v e r z e i c h n i s

stadtentwicklung Luft und Klima 1.1 Bevölkerungsentwicklung...... 8 6.1 Schadstoffemissionen...... 38 1.2 Geburtenrate ...... 8 6.2 Feinstaub I...... 38 1.3 Wanderungsbilanz...... 9 6.3 Feinstaub II...... 38 1.4 Gebäudenutzung...... 9 6.4 Stickoxid...... 38 1.5 Bauzonenverbrauch...... 9 6.5 Ozon...... 40 1.6 Wohnbaureserven...... 9 6.6 Treibhausgase I...... 40 1.7 Beschäftigte...... 10 6.7 Treibhausgase II...... 40 1.8 Landwirtschaft...... 10 6.8 Treibhausgase III...... 40 Verkehr Lärm 2.1 Motorfahrzeugbestand...... 14 7.1 Strassenlärm...... 44 2.2 Verkehrsbelastung ...... 14 7.2 Fluglärm...... 45 2.3 Tösstalstrasse ...... 14 Wasser 2.4 Verkehrsmittelwahl ...... 14 8.1 Renaturierung...... 50 2.5 Wegzweck...... 15 8.2 Nitrat in der Töss...... 50 2.6 Pendlerverkehr...... 15 8.3 Eulach im Bereich Eulachpark...... 51 2.7 Verkehrspolitik...... 16 8.4 Grundwasserbrunnen...... 52 Versorgung und Entsorgung Boden und Altlasten 3.1 Wasserverbrauch pro Person...... 20 9.1 Bodenkarte...... 57 3.2 Wasserverbrauch nach Gruppen...... 20 9.2 Schadstoffgehalte von Bodenproben...... 58 3.3 Abwasser...... 21 9.4 Ablauf der Altlastenbearbeitung...... 59 3.4 Reinigungsleistung der Kläranlage...... 21 9.3 Belasteter Boden oder Altlast?...... 60 3.5 Klärschlamm ...... 21 3.6 Schwermetalle im Klärschlamm I...... 21 Natur und Landschaft 3.7 Schwermetalle im Klärschlamm II...... 21 10.1 Natur- und Landschaftsschutzobjekte ...... 64 3.8 Abfall...... 22 10.2 Ökologische Ausgleichsflächen...... 64 3.9 Kehrichtverbrennung...... 22 10.3 Naturvorrangflächen ...... 65 3.10 Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) ...... 22 10.4 Schutzobjekte...... 65 3.11 Deponieraumverbrauch...... 23 10.5 Kalium im Buchenlaub...... 66 3.12 Deponie Riet...... 23 10.6 Phosphor im Buchenlaub ...... 66 3.13 Bauarbeiten Deponie Riet...... 23 10.7 Magnesium im Buchenlaub ...... 66 3.14 Grüngut...... 23 10.8 Arten im Naturschutzgebiet Lantig...... 66 10.9 Inventare der Tiere und Pflanzen...... 66 energie 10.10 Naturschutzgebietes Lantig...... 67 4.1 Energieverbrauch...... 29 10.11 Brutplatz des Flussregenpfeifers...... 68 4.2 Energieträger...... 29 10.12 Brutvögel ...... 68 4.3 Erneuerbare Energie...... 29 10.13 Bienenhotel...... 68 4.4 Sensibilisierung...... 30 4.5 Energiestadt Gold...... 31 Tabellen im Anhang Zusammensetzung des Trinkwassers...... 74 Nichtionisierende Strahlung Luftschadstoffbilanz Winterthur 2008...... 75 5.1 Antennenkarte...... 34 Immissionsgrenzwerte gemäss Luftreinhaltever- 5.2 Sendeanlagen...... 35 ordnung (LRV), Anhang 7...... 75 Treibhausgasbilanz Winterthur 2008 (ohne privaten Konsum)...... 76 Treibhausgase aus vorgelagerten Prozessen in Winterthur 2008...... 77

78 U m w e l t b e r i c h t w i n t erthur 2009 A n h a n g K o n t a k t e

Amt für Städtebau – Raum- und Verkehrsplanung 052 267 54 66 [email protected] www.staedtebau.winterthur.ch

Baupolizeiamt – Fachstelle Energie 052 267 54 50 [email protected] www.baupolizei.winterthur.ch

Forstbetrieb 052 267 57 22 [email protected] www.forstbetrieb.winterthur.ch

Stadtentwicklung 052 267 62 72 [email protected] www.stadtentwicklung.winterthur.ch

Stadtgärtnerei – Planung/Naturschutz 052 267 30 10 [email protected] www.stadtgaertnerei.winterthur.ch

Stadtwerk Winterthur 052 267 61 61 [email protected] www.stadtwerk.winterthur.ch

Tiefbauamt 052 267 54 72 [email protected] www.tiefbauamt.winterthur.ch

Umwelt- und Gesundheitsschutz 052 267 57 42 [email protected] www.ugs.winterthur.ch

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