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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Denisia

Jahr/Year: 2005

Band/Volume: 0016

Autor(en)/Author(s): Janecek Berthold

Artikel/Article: Moosthierchen und Zuckmücken 305-324 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

Moosthierchen und Zuckmücken

B. JANECEK

Einleitung trunkener Isländer etwas Wundersames. Er habe es wiederholt erlebt (was ich lediglich Psychoanalysen, seien sie auch noch so weiß): In seiner Heimat schwärme am und gelungen, können unerwartete Folgen ha- über dem See Myvatn (= Mückenwasser, ben. Noch über den siebzehnjährigen J. Gelsensee), nur wenige Tage im Jahr, eine schrieb ich, in einem - erst auf vier Kapitel Species schwarzer Mücken, die nicht stä- gediehenen - Roman, mit gutem Gewissen chen (der Chironomus islandicus (KlEFFER) folgendes: „...die junge Frau konnte schon oder der Tanytarsus gracilentus (HOLMGREN), seine Gurkengläser nicht recht leiden, in lieber Herr!), und hülle jeden in Ufernähe denen er am Strand die fesselndsten Arten Stehenden in solch einer gewaltigen, sum- (...) ausstellte. Populärwissenschaftliche menden Glocke ein, dass der Mensch - las- Vorträge hielt er dort, aufs Anschaulichste, sen wir das Gesumse beiseite - nur Schwär- über Larven der Stabwanze, des Granatau- ze sehe. Wie im Nebel in einer Neumond- ges und der Mosaikjungfer, über Pferdeegel, nacht sei es, aber auch wieder eine andere Bergmolchlarven (noch mit Kiemenbü- Art von Schwärze, eine unruhige, sich bal- scheln), über Kaulquappen der Gelbbauch- unke (die sogenannten Pumpaschlegelen) lende. Ein wenig, Dam'n-und-Herr'n, er- und natürlich über junge Krebse, die Jurko scheint mir solche Sicht mit dem Blick ei- in Wurzelgeflechten von Seggen hielt und nes Zoologen/einer Zoologin auf viele ande- deren erfolgreiche Häutungen ihm viel re Bereiche des Lebens, der Welt und des Freude machten." Wissens vergleichbar.

Nun, sei's wie es sei, die s. v. Frau Dr. Über einen Icherzähler, der noch jünger war, und einen seiner besten Freunde äußer- Emmy W. hat mich gebeten, für den Katalog te ich sogar: „...weil der Philipp und ich, da- einer Ausstellung über Moosthierchen ei- mals, in jenen wahren Sommertagen, (...), nen Beitrag zu schreiben, der Moosthier- unter jener wahren, tiefen Himmelsbläue, chen und Zuckmücken vereinigen solle. die Wassertiere am und im Weissensee er- Nach dem Titel der Ausstellung habe ich forschten, den (sie!) ,Dysticus', die (sie!) damals nicht gefragt. Irgendwas hat sie ,Trichopetra'. Beide waren wir neun, zehn, nebenbei erwähnt, Meer und Mythos, etwas elf Jahre alt. Wir waren dort Forscher wie - in der Art. Phantasie, komm mir zu Hilfe! zumindest, was mich betrifft - später nie Kamm der Thetis? - Salomes siebenter wieder. Das verbrüdert!" Schleier? - Aber die tanzt nicht auf dem Meeresgrund. - Oder wären's nur Käpt'n Heute schlägt mich kein Tier mehr in Blighs Warzen? — Und wo wird die Sache Bann. Ich wurde kräftig auf den Menschen über die Bühne gehen? — In Linz. — In gestoßen. Und erst die Fragen, die da leise Linz!? Ja Fixlaudonnochmal, schau dir zum ticken, bisweilen nagen, manchmal inwen- Willkommen den grauslichen Bahnhof dort dig gar getrommelt werden -, auch ich an! Von seiner Erneuerung ist offenbar möchte die zwei geläufigsten niederschrei- noch nichts bis in dein Kammerl durchgedrun- ben: Wohin gehe ich? Wer bin ich?... gen'.? — Hm, stimmt. Da bin ich jetzt echt In Prag, auf der Malä strana (= Kleinsei- verblüfft. - Aber wenn schon Provinz, wa- te), in einem Beisel gleich nach der Karlüv rum wird das Spektakel nicht gleich in San- Denisia 16, zugleich Kataloge der Oö. Landesmuseen most (= Karlsbrücke), schilderte mir ein be- t'Ippölito abgezogen? Auch vom olfaktori- Neue Serie 28 (2005), 305-324 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at

sehen Background her. — Das Biologiejen- Was soll's, wenn ich ehrlich bin? - Der trum der Oberösterreichischen Landesmuseen Mensch, sein Wohin, sein Wesen, ich schrieb ist den ärgsten Schwaden entrückt, steht natur- es schon... - werde der Emmy doch noch ab- nah. — Schon tief im Mühlviertel, wie rei- sagen, so lieb sie ist... Aber, andererseits, zend; warmherzige Frauen dort; - na, du Zuckmücken bearbeite ich schon seit - sechs- hast mir jedenfalls damals auch geholfen; - undzwanzig Jahren, seit Herbst 1978 - Rufe- und noch dazu bei „der" Mords-Gage - und zeichen. Anfangs, droben im Waldviertel, auf was säuselt mir da noch entgegen? —: Eu- dem Gebhartsteich, war's die pure Belusti- ropäische Kulturhauptstadt zweitausendund- gung. Jetzt? - Jetzt rollt es so dahin. Fast neun... Ay, ay, Ma'am. / Das murmle ich nebenher. Im Ohr etwa Mattia BATTISTINIS noch mehr als dass ich es sagte.. „O de' verd'anni miei" (Verdi: Ernani) - „Dadldidldamm", die herrlich schlichte Na gut, ein solcher Beitrag könnte das Cellofigur; oder Schubertlieder; oft singe ich Notdürftige überschreiten. Denn - Lassen ja auch mit... Je schneller ich bei den Bestim- Sie mir's zugleich bescheiden, ökologisch mungen werde, desto weniger Geld bekom- und auf die Weise eines Wissensgebietes me ich dafür. Bitte, seit ich vieles mit freiem ausdrücken, das wir so lange völlig nutzlos Auge identifiziere, geht's wieder etwas be- lernten, dass in der gleichen Zeit eine gute dächtiger. Zum freien Auge später mehr. Ei- Einführung sowohl in die Moosthierchen nes ist klar: Nach so langer Zeit hätten auch (eher schriebe ich noch „Tron" als „Moos- der Pepionkel und die Finitant' mehr als ein tierchen"), salzig wie süß, als auch in die Alzerl von der Materie mitbekommen. Zuckmücken möglich gewesen wäre: Die Menge an Kleinlebensräumen von Süßwas- Also gut, eine Publikation. - Aber nicht sermoosthierchen geschnitten mit der Men- so im amerikanischen Einheitsstil, ge an Mikrohabitaten von Zuckmückenlar- • mit Ichlosigkeit... "had been hitherto & ven ergibt weit mehr als die Leere Menge. preliminarily investigated and were tho- WESENBERG-LUND (1939), der alte Groß- roughly analyzed later on."... Dann, nach- meister der Süßwassertierbeobachtung, je- her, natürlich ICH: Erstautor, ICH: Senior mand, den man bei solchen Themen zuerst Risörtscher, ICH: Chief Editor, ICH: High um Rat fragt, äußert sich kärglich über solch Ranking; „Science, Nature, Pergamon Zusammenleben - und ohne genauer mitzu- Press..." „But moss ? Non-biting teilen, welche er denn da be- midges? You jest!"; obachtet habe, weil er sie halt nicht erkann- • mit „Acknowledgments..." for some sla- te. Dennoch, eine üble Auswirkung auf die ves, etwa für den armen Kerl, der aus dem Kolonien der Moosthierchen, deren Arten sprachlich völlig verqueren Manuskript er genau kannte, hält er für sehr wahr- etwas halbwegs Lesbares gemacht hat; scheinlich -: „Am auffälligsten und am • mit "Material and Methods..." Zuckmü- meisten zerstörend dürften jedoch unzwei- cken und Moosthierchen sind im Leben felhaft!!] die Mückenlarven sein. Es sind in kein Material, und mit naturwissenschaft- erster Linie die großen, blutroten Chirono- licher Methode an ein Lebewesen heran- midenlarven [Er meint ], die zugehen, hieße, die Unio mystica nicht zu sich Gänge aus Seidengespinst kreuz und spüren, die sich auf alle Kreaturen er- quer durch die Kolonien bohren und gegen streckt. - „Ich Wissenschafter, nix Kun- den Herbst zu mächtig zu ihrem [deren] Ver- ster, bin ja kein Kasperl..." Denken auch fall beitragen. Die Verpuppung erfolgt in Sie so? Daunn lossen S mi au(n)g'laand! den Kolonien und oft sieht man, wie die Und endlich noch großen, federbuschgeschmückten Kopf- • an English Abstract - ? O no, Ladies bruststücke in schwingender Bewegung aus and Gentlemen, absolutely not! Ein lateini- ihren[?] Gängen herausragen. Auch andere sches Summarium, das schriebe ich. 'cause Mückenlarven der Gattung Tanypus [Er I'm a Kulturmensch, y' know! Kultur sprich meint wahrscheinlich, allgemeiner, Tanypo- wienerisch: „Ghuiddua". dinae] kommen in ihnen vor; sie sind vor- Die s. v. Frau Dr. W. ahnt wahrschein- zugsweise Raubtiere und leben wohl zum lich, was ich ihr nun bieten werde. Sie war Teil von den Kleintieren auf den Kolonien." damals selbst entscheidend, wenn auch

306 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at nicht ganz direkt, am Gelingen einer meiner man: „Nachts unter der steinernen Brücke") Aktionen beteiligt. Was sie beitrug, das gewohnt hatte(!). Kristiänas Buchhandlung werd' ich Ihnen schon noch erzählen. Den- ist eine tschechische und hat den unglaub- ken kann man sich's ja bereits. lichen Namen „Knihkupectvf u zeleneho pakomära" (= Buchhandlung zur grünen O Widerspruch im Menschen! Eben Zuckmücke). Wenn Sie auf meinen Einfluss schrieb ich noch von der Zerstörung der tippen, nun ja... Das Geschäft ist natürlich Unio mystica, und trotzdem werde ich Treff vieler Exil- und Herzenstschechen in gleich einen Zoologen preisen: Wien. Dort musste man's abziehen, denn Wie viele Zuckmückenforscherinnen dort sammeln sie sich, an Kristiänas Ausla- begehe ich einen Tag im Jahr besonders ge und anderen Schaufenstern, so diese feierlich, nämlich den „Brundinstag", den nächtens erleuchtet sind. Von April bis tief Geburtstag Lars BRUNDlNs (1907-1993) - in den Herbst, besonders dicht aber zur Mai- des wohl größten Großmeisters der Zunft; Juni-Wende, schwärmen in der mittleren den 30. Mai. Gefeiert wird auch schon in Porzellangasse die Zuckmücken, Tausende der Nacht davor: der „Brundinsnacht". 2007 und Abertausende. Tierchen sind es, die im wird die große Orgie steigen. Im Jahr 2002 Donaukanal, auch in der Donau selbst, ihr war's, zum 95er, da beschloss ich, nicht nur Larvenleben verbracht haben. Denk' ich im kleinen Kreis einen draufzuhauen, son- mir halt. Kein Lärvlein hätte ich je radioak- dern eine Schar Fans zu versammeln; meine tiv markiert. Siehe Unio mystica. Auf die Fans; sogenannte „J.ianer" - wie ich biswei- Wolken und Türme solcher Schwärme, auf len mit ihnen großtue, vor allem, wenn Frau gewaltige Ereignisse also und nicht nur auf Melencholia mich wieder einmal ganz klein ein Einzelwesen, bezieht sich der Name der haben will; Anhänger des Wahren, Guten Buchhandlung; für eine solche Benennung und Schönen sind es in jedem Fall. Damals brauchte es eigentlich keinen J. waren es in der Mehrzahl Mitglieder des „Vereins der Freunde des (Wiener) Nathur- Ich hatte in der Ankündigung einfache historischen Musei", oder, wie der burgen- Lupen erwähnt, empfohlen hatte ich sie ländische Autor Clemens BERGER (2003) in nicht, denn ich bevorzuge ein menschliches „Riemenzungen" über die Leute schrieb: Maß, das freie Auge. Das Minimum separa- „Freunde genannte[n] Freundinnen und bile - der Abstand zweier Punkte, die noch Freunde". Und, als hätte ich in die Zukunft getrennt gesehen werden - eines gesunden geblickt, die Präsentation damals hieß: oder gar kurzsichtigen menschlichen Auges „Zuckmücken und Moosthierchen". Die ist äußerst gering; zwei Zehntelmillimeter Veranstaltung war, wegen einer Zehn- erscheinen mir da noch viel zu viel. Ich ließ Schritte-Exkursion nach zehn Uhr abends, die Teilnehmer in aller Schärfe erleben - hinaus auf den Gehsteig, polizeilich gemel- Weitsichtige, Astigmatiker etc. waren nur det und zählte sogar zu den Wiener Festwo- am Anfang benachteiligt -, dass den Men- che^!). schen im Sehen wenig von Habicht und Wanderfalk trennt. Als Knirps habe ich frei- Als Ort kam sowieso nur einer in Frage: äugig in meinem hellen Kübel Wimpertier- Eine meiner guten Bekannten, die Buch- chen des Weissensees beobachtet - ein händlerin Kristiäna HNEDECEK (Die Haceks Analogon zu den gewaltig hohen Frequen- hatte sie, gnädigerweis', behalten dürfen, zen, die von kleinen Kindern noch gehört nicht aber die weibliche Form des Familien- werden können. namens), geboren in Trebon (= Wittingau), das wegen der gewaltigen Karpfenteiche so- Leider darf ich mich beim Erzählen fast wieso ein Zuckmücken-Dorado ist - im nur auf die Tiere konzentrieren, kann nicht April schwärmt dort wohl sogar der Tanytar- einmal Kristiänas böhmische Küche ausrei- sus niger... Halt, wo war ich im Satz? Ja, - die chend würdigen und das Wo(?) und Wie(?) Kristiäna hatte beim „Künzel" am Graben dazu beantworten. Doch sollte ich ganz den gekündigt und selbst eine Buchhandlung er- Mund halten über die „bramborovä polev- öffnet, in der Porzellangasse, exakt gegenü- ka" (= Erdäpfelsuppe)? Sollte ich das Maul ber dem Haus übrigens, wo 1922-1938 der nicht auftun über die, nein, wegen der Schriftsteller Leo PERUTZ (bekanntester Ro- „drubezi pastika" (= Geflügelpastete), der

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(ich schreib Nominativ Singular) „rajcata Ergebnisse plnenä" (= gefüllte[r] Paradeiser), der „sun- Genauer darzustellen habe ich den er- kove zävitky v aspiku" (= Schinkenröllchen sten Akt, die Präsentation der Moosthier- in Aspik), auch wegen des „pärek s hofcicf' chen: lebend in kleinen Plexiglaswannen; (= Paar Würstel mit Senf)? Darf ich die zwischendrin auch Konserviertes, in Glä- Nachspeise nicht mehr kosten, den „ryzovy sern mit obligatem Formol. näkyp s jablky" (= Reisauflauf), darf nicht mit einem Schlückchen vom „Plzensky Die kleine Moosthierchen-Ausstellung Prazdroj" (= Pilsner Urquell) die Kehle be- war, in mehrtägiger Mühe - Find einmal im feuchten? Wiener Raum Pectinatelia oder Plumateüa fruacosa, find Ende Mai die „Sommer- und Freilich soll ich auch die Menschen Herbstformen" Cristatella oder Lophopus in selbst nur streifen. Die Menschen! Gut fünf- ansehnlicher Koloniengröße, dann red zig fanden sich nach und nach ein. Ein paar, g'scheit daher! - sie war zusammengestellt die ich nicht kannte, waren möglicherweise, worden: von der s. v. Frau Dr. Emmy W! neugierig, aus dem einen oder anderen D- Wochen vor dem Auftritt, hatte ich sie ge- Wagen ausgestiegen. beten. Mich nicht hängen zu lassen, das war Selbst von den vielen NESTROY-Cou- sehr, sehr lieb von ihr! Um den „Brundins- plets, die ich anfangs und zwischendurch tag" herum weilte die Dame freilich auf ei- sang (als Prä- und Interludien), begleitet ner ihrer vielen Tagungen, auf einem Bryo- von meiner lieben, lieben Lena B., die sich zoologenkongress am Polytechnikum von wieder einmal auf einem hundselenden E- Malabo, in Äquatorialguinea. Das liegt Piano abquälen musste - wenn ein Ton nicht dort, wo Sie es vermuten, nämlich ne- nicht kam, schrie sie oft vor Zorn -, von je- ben Guinea, sondern zwischen Kamerun nen Couplets will ich nur den Text des ers- und Gabun. Nach dem Kongress gab es dort ten, sehr trübsinnigen, herschreiben, des auch Exkursionen, auf die Inseln Bioko, Pa- Auftrittsliedes des „Damian Stutzel", eines galu und bis Säo Tome und Principe. Wahr- z'grundgangenen Tandlers/Zoologen aus „Zu scheinlich mit diversen (intensiven) Holz- ebener Erde und erster Stock" (Musik: masken der Fang beladen, würde die Frau Dr. - nicht so bald allerdings - wiederkeh- Adolf Müller, Text: z. T. vom J. NESTROY ren. (Das mit den Fang-Masken - hier ist 1835): der Bindestrich notwendig - bestätigte sich [1.] „Am allerlängsten ehrlich währt,/ das drei Wochen später.) Sprichwort hab ich oft gehört./ Das Sprichwort passt für alle Leut,/ in jedem Solcherart doch noch allein gelassen - Stand, zu jeder Zeit./ Für mi gilt s aa, doch und ganz ohne Maske, mein Erröten und Er- - sei's wie's sei -,/ ein Forscher lebt oft bleichen zu verbergen - richtete ich mich schwa(r) dabei. rhetorisch nach dem hypomanischen Prä- sentierstil mancher Zirkusdirektoren, einer [2.] Aum Wossa wiar i wia r a(n) Kind,/ Ausdrucksweise, die sich auf unseren, unter stia(r)l umma, woo i Muggng find./ Doch der BOKU-Jugend weithin bekannten, Kur- dee, wos nia kaa(n) Fiich nääd joong,/ de sen in Lunz am See beim Ablesen urfader Büüdschiamgnotza, dee hoobm s Soong!/ Artenlisten sehr bewährt hatte. Grundtyp: Drum sooch i aech gauntß unfahui-n,/ I „Wirr zäigän Ihnän, ällähs inklusief-und- hääd kaa(n) Fuascha wea(d)n sui-n. äxklusief, Bärrbärrläwäähn aus Burrmaah! [3.] I griach fom Schiggsoe maene Känigstiegäährr fun Killimandschaar- Blesch(sch),/ gschdudia di Muggng, nääd roohü Unt, ieberräll suntzt äpßoluut indr- di Fresch(sch)./ Mia fööd des Moos fia-n rässurrahbäll, Pattagoonischä Pampahja- Ree-ngwoid,/ bae-n Diaggngschaundds- guarrääh fun Uurrwällt bei Pärrsähpolli- baak [= Türkenschanzpark in Wien] wiar iesü!..." So wuchs Fredericella in meinem i oid./ Dsooloosche - maan i unfahui-n -,/ Mund zur „Frrädärritschällaa!" Gab es dees hääd i niamois wea(d)n sui-n." deutsche oder englische Namen, fügte ich Ich danke dir, liebste Lena! Selbst ein sie hinzu. Mit den tschechischen Namen, wehleidiges Ritomell bekommt durch dich welche sie einem „Klic k urcoväni bezo- Biss! bratlych" (= Schlüssel zur Bestimmung von

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Evertebraten) entnommen hatte, antipho- Altwasser in der Korneuburger Au. Winzige nierte mir Kristiäna; voller Leidenschaft. Klümpchen; in Formol befanden sich 4-8 Zusätzlich bot die Buchhändlerin ein paar cm lange Klumpen oder Schläuche, wie Übersetzungen. Für Sie füge ich bei jeder Schneckenlaich oder in Lauge mazerierte Art den Fundort hinzu und versuche kurz zu Tequila-Raupen. schildern („äxklusief"), was mit freiem Au- J: Pecanatella magnified LEIDY! K: me- ge zu sehen war. Kleiner Zusatz: Ein gewisser chovka americkä! J: Die Art ist aus Ameri- Einschlag ins matschig Kümmerwüchsige ka eingeschleppt worden. Sie bildet manch- ließ es fast unglaubhaft erscheinen, dass der mal kindskopfgroße Klumpen aus, die in den Mooskofel, oder irgendein anderer Berg der U.S.A. bisweilen für Aliens gehalten wur- Karnischen Alpen, großteils aus Bryozoen- den./ Haugsteich bei Prellenkirchen. Ein kalken gebildet ist. schlitzig-sülziger Klumpen von etwa 5 cm J: Paludiceüa (also „Paluditschällaa") ar- Durchmesser; im Formol: aus Georgia, ein aculata EHRENBERG („Ährränbährrk")! K: etwa 10 cm großes Gebilde, wie aus Aspik. kernatenka bahennf! 1st ungefähr: Kleines J: Fredericella sultana (BLUMENBACH)! Strauchtierchen aus dem Schlamm./ Alte Bäumchenpolyp! K: mechovka ütlä! Ütly Donau. Zu sehen waren - nach dem zwölf- heißt zart./ Donau. Nebbiche, verzweigte fach wiederholten, geschlechtsneutralen Tierstöckchen („Ich bin Sakerfalk." 12x. Satz zur Augenstärkung: „Ich bin Sperber." „Bö am Bürzel...") - braune, verzweigte, gegliederte Gebilde. Die einzelnen Glieder des Hauptstammes (- J: Plumatella emarginata ALLMAND! K: stämmchens) sind an der Basis dünner als mechovka vykrojenä! Eingeschnitten, ge- am Ende. - Den sehr einfachen, gleichwohl sägt. J: Eigentlich müsste es ja gekielt hei- magischen, Spruch habe ich eben ausge- ßen. (Irgendwo hätten die Thierchen Kiele, plaudert; um auch die verzwickte Gestik hat mir die Emmy gesagt.)/ Donau. Dunkle beim „Ritual der Raubvogelerweckung für Krusten mit feinen, weißen Pünktchen; - drei Augenblicke" zu lernen, müssen Sie das, so wiederum die Emmy, seien die hellen sich schon zu einem meiner Auftritte be- Halskräuschen der Zooide.) quemen. Wer könnte auch ahnen, dass eine Bei unserer sprachlichen Unsicherheit Übung wie die „Bö am Bürzel" auch die fiel sie mir plötzlich auf, Ton und Gestalt in Augen schärfe. Übrigens: Das Sperberweib- einem, dunkel Stimme, Haar wie Kleidung; chen ist größer und stärker als das Männ- doch ich darf nicht abschweifen, darf ihre chen - der Sprinz oder Terzel. Der Unter- Schönheit nicht preisen. Freilich, eine schied ist zwar bei Habichtsverwandten be- Schönheit, die nichts als Durchschnitt wä- sonders deutlich, lässt sich aber bei fast allen re? Ach Gott, nein! Viel schärfere Züge... - Greifvögeln feststellen. Sie war's, die ich Dutzende Male zu unseren, J: Lophopus crystallinus (PALLAS)! (Auch - meinen Veranstaltungen eingeladen hat- die Klammern sagte ich an.) Bell-flower ani- te, die noch nie aufgetaucht war; heute trat mal! K: mechovka krist'älovä! (eines der be- sie aus dem Dunkel der Vergangenheit, aus sonders schönen tschechischen Wörter). der Zeit meiner Jugend im Studentenheim. Kristallklares Moostierchen./ Vom Sutten- Doppelpunkt - Angelika G., Lateinlehrerin; brunner Weiher, einem Augewässer an der Altgriechisch auch. Sie hatte wohl gleich March. Etwa 1 cm lange, gallertige Beutel- vieler Blicke und aller Ohren für sich einge- chen; in Formol lagen größere (2-3 cm), et- nommen: „Im klassischen Latein [diese was lappige Gebilde. (Übrigens kann die leicht verdumpften „a"-s, ah!] ist emargina- Kolonie kriechen. Zuckmückenlärvchen re sehr selten. Es bedeutet ,des Randes be- könnten sich darauf spazierenführen lassen.) rauben'. Bei Plinius dem Älteren machen das ulcera, .Geschwüre, Schwären'". Mei- J: Cristateüa mucedo CUVIER! Umher- nerseits, trotz der inneren Sturmbö, nur ein schweifender Schwimmpolyp [Jüngere Kolo- angesetzter Augengruß, ein kurzer Dank. nien können kriechen.]! Gelatinous moss Denn Stockung durfte es keine geben. ! K: mechovka hadovitä! Hadovity ist: wie die Schlange gewunden, in Serpen- Doch der alte Miretinski mit seinem tinen, Zickzack./ Toter-Menscher-Grund, Mottenkugelgeruch - auch diesmal, vom

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dunklen Anzug ausströmend -, der Naph- Federbüschling; sowie H. punctata (HAN- thalinski, früher schon ein kritischer Nach- COCK)) Interpretierte ich es recht als Gestik spürer mancher allzu locker hingeworfener der Wut, vielleicht gar der Eifersucht, als Sätze meiner Vorträge und heute natürlich Kristiäna durch sehr heftige Schläge mit der mit starker Lupe unterwegs („Magie zur Au- Schneerute rasch Schlagobers erzwingen genschärfung? Mumpitz!"), hatte gleich be- wollte? Hinaus wollte ich nur noch, zu den griffen, dass er nun eine Kapazität nach Zuckmücken, die tatsächlich schon, zu Tau- Sprachlichem fragen könne. Ob sie ihn senden, an der Scheibe saßen und leider auch als Frau beeindruckte? Brav zeigte er auch die Buchhandlung durchschwärmten. auf. „Nur weil das bisher übergangen wor- Leider, deshalb, weil ich Kristiäna verspro- den ist, was, bitte, heißt denn Plumatella?" chen hatte, zeitig am Morgen beim Putzen Sogleich, aus der Hüfte heraus, antwortete zu helfen. Angelika: „Das Wort selbst gibt es im Latein Natürlich galt es, mit den Zuckmücken des römischen Reiches nicht, auch nicht im noch zuzuwarten; die Leute sollten sich erst mittelalterlichen Latein. - Plüma ist die (wie es so heißt:) „in aller Ruhe" die Moos- .Flaumfeder'. Über das althochdeutsche thierchen betrachten. Als ich unter den ,vlius' ist unser .Vlies' damit verwandt; Gästen - Gästinnen - freilich meine Zahn- plümätilis heißt .flaumartig'; es kommt bei ärztin - ihre Ordination befindet sich im Plautus für ein aus Flaumfedern gewirktes Tiefen Graben - ausmachte, die mir wohl Brokatkleid vor. Und plümätus..." schon, mit allerlei Instrumenten in der Ärz- Ich musste den Vortrag sofort wieder an tetasche (War das Mambaleder? Innen mich reißen und fragte Angelika etwas da- schwarzer Samt?) nachlief, dachte ich an zwischen, was sie einfach nicht wissen folgenden Vierzeiler und versuchte, damit konnte: „Was aber, liebe Angelika, heißt meine Stimmung anzuheben: Fredericella suitanal" Der Stich musste sitzen. An einer Zahnärztin schätz ich nicht Doch sie antwortete wieder ohne Zögern, so hoch den Fleiß; arglos wie unverschämt: „Der Erstbeschrei- nicht gut und billig muss sie sein, nur ber, dieser" - sie hatte blitzschnell auf den wild und heiß. Zettel geblickt - „BLUMENBACH, Johann Friedrich, hat sich, einfühlsam, einer tragi- Ein sanfter Träumer bin ich selbst, die Frau sei stark; schen, teerschwarzen Hochzeit besonnen. manch Augenschwarz hat, blitzesgleich, Ja, ein verstaubter Anatom, das sagt sich versehrt mein Mark. leicht. Ein Herz hatte der, sag ich Ihnen! Der steinreiche Kaufherr Gotthilf Thurzo- Ich lächelte die Aufregende an, mit ge- Fugger zu Leutschau, heute Levoca in der schlossenen Lippen. In ihrem Sinne zu Slowakei, hatte kein Herz. Er hat seine ein- strahlen hätte ich nicht vermocht. zige Tochter Frederica schon als elfjähriges Angelikas Erklärungen und Ansichten, Kind - wir schreiben das Jahr 1523 - mit ach wie ausgiebig wurde ihnen gelauscht. Nestor Maurocordato, einem transolteni- („Wie frau zu einem solchen Gedächtnis schen Großbojaren, verheiratet. Ein Kind - kommt? Latein studieren - seine Brillanz - an einen eiskalten Greis zu verschachern, seine Logik - das ist das ganze Geheimnis! - stellen Sie sich das vor! Nur des Fernhan- Wie? Mathematik? Vergessen Sie die Ma- dels wegen... In aller Pracht, wie eine Sulta- thematik!"). Die Moosthierchen wurden nin werde sie leben, äh, nur freier, so ver- von den meisten lange betrachtet. Um- hieß der Vater seiner Frederica, aber..." drängt wurden besonders die dicken Klum- Ich wollte gar nicht wissen, was Furcht- pen der Plumatella fungosa, ihre schwammi- bares der Kleinen dann angeblich bei dem gen oder flach gugelhüpfigen Gebilde - vom walachischen Adelsmann geschehen war. Ausrinn (nahe dem Mönch) des Althölltei- Angelika hatte mir auch die Lust auf die ches im Waldviertel. Doch Interesse fanden restlichen Plumatellen und die Hyalinella auch die transparenten Stämmchen der verdorben. (Plumatella casmiana OKA, P. fru' Hyalinella punctata, deren Kolonien, ebenso ticosa ALLMAND, P. fungosa (PALLAS), P. re- wie die der raren buschigen Plumatella fruti' pens (L.) - [Kriechender] Federbuschpolyp, cosa vom Dreizehndrescherteich, einem

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Schotterteich aus St. Leopolden am Stein- feld, kamen. Einige Leute ließen, meinem Rate, durch den oben (nahezu richtig) weitererzählten Spruch (mit Varianten und Gebärden) das Auge zu schärfen, folgend, tatsächlich die Lupen in Hosensäcken oder Handtaschen. Schja, das menschliche Maß... Abb. 1: Moosthierchen auf Chinesisch. Als auf einer Etikette, wie in der „Fauna Aquatica Austriaca" (MOOG 2002), P. fruc- ticosa stand, durfte sich Angelika noch ein- mal brüsten: „Fructicosus ist fehlerhaftes La- tein, brrr! Fruticosus dagegen kommt bei Abb. 2: Zuckmücke auf Chinesisch. Ovid und Plinius dem Älteren vor und be- deutet ,voll junger Zweige, buschig, staudig'. higeren Zuckmücken - die hohen, kantigen Kein Platz ist zu schildern, wie schön sie bei Bruststücke („Das sind bucklige Gesellen.") diesen Sätzen dastand, Standbein fest auf und die buschigen Antennen der Männ- dem Boden, Spielbein mit Außenrotation chen („...wie ein .räumliches' Flaumfeder- im Hüftgelenk; linker Arm erhoben, die chen, mit Wirtein von Astchen um den Hand strich eine Haarsträhne aus dem Ge- Schaft - aber das sehen Sie bei den größeren sicht... Arten ja selber."), oder ich wies auf die Ganz unerwartet - erhielt ich meine grünliche Grundfarbe vieler Vertreter der Autorität zurück, durch Naphthalinski, der Unterfamilie Chironominae hin. „Doch eigentlich gemein zu mir sein wollte: „Viel- diese gelbschwarz gestreifte da - und da - leicht können uns der Herr Doktor dafür ja und da, das ist die Gattung Cricotopus, der sagen, wie Moostierchen und Zuckmücke in ,Ringfuß', aus der Unterfamilie der Ortho- der Weltsprache der Zukunft heißen - auf cladiinae." Wie oft hatte ich schon gesagt, Chinesisch?" Häme. Ich atmete tief aus, trat dass Zuckmücken nicht stechen? Dass ich zum Flipchart und leitete ein: „Nicht nur sa- mich hineinsteigerte, bekunde folgender gen, verehrter Herr Hofrat!" Ich zog meinen Satz: „Ich möchte Ihnen einen von vielen japanischen Pinsel (mit Tuschepatrone) aus Gründen nennen, warum ich die Zuckmü- der Hosentasche und kalligraphierte cken so mag. Weil sie als Mücke - nicht als schwungvoll - dies dachte wenigstens ich. Larve - so hinfällig zart sind, einander am Meine Fingerhaltung beim Pinseln war letzten Tag ihres Lebens lieben - als Weib- nicht die - meinem Dafürhalten nach - et- chen auch gleich drauf die Eier ablegen - was dekadente, europäisierte der Japaner, und dann dem Tod ungeschützt entgegen- sondern die klassische chinesische. treten - entgegenfliegen. Das ist Haltung!"

Erst schrieb ich (Abb. 1): „Was bedeutet das Wort Chironomus, Angelika, du weißt das sicher?" Die aber Langsam folgte ich beim Ansagen des antwortete: „Hab mich doch gern." Es war Chinesischen den Tönen. Eine Melodie: billig, hier einzuhaken, doch mein Ernst „täi-xiän-chöng-gäng: Moosthierchen." widersprach meiner trivialen Aussage: Dann pinselte ich (Abb. 2): „Aber das hab ich doch, all die Jahrzehnte über, seit den Abenden von einst." ,Seit den „yäo-wen: Zuckmücke"; der schwierigen Nächten' sagte ich nicht, ich wusste mich zu Gruppe entsprechend, fragend ansteigende benehmen. Da erklärte sie denn: „chirono- Töne. Für Erklärungen bleibt kein Raum. mos, -i oder chironomön, -üntis kommt Angelika hielt sich tapfer und anmutig; kei- natürlich von den altgriechischen Wör- ne Geste der Resignation. Naphthalinski da- tern cheironömos [xeipovöncx;] und gegen verfiel - so erschien es wenigstens mir. cheironomön und ist jemand, der - oder die Gegen die Mitternacht hin standen wir, - die Arme malerisch bewegt; der oder die zum zweiten Akt, vor dem erleuchteten Pantomime. Das Wort ist z. B. bei Juvenal Schaufenster. Wiederholt zeigte ich - an ru- überliefert."

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„Fein, bei Juvenal. - Und warum glau- eher in Fließgewässern, darüber hinaus in ben Sie, heißen die Tiere so? - Herr Hofrat der Uferzone mancher Seen - Brandung, vielleicht...?" Doch nicht Naphthalinski äu- Sauerstofifreichtum und so halt. ßerte sich dazu, sondern ein kaum zwölfjäh- riges Mädchen, das nach meinen Vorträgen Eine Dame aus Russland im Naturhistorischen Museum schon man- KURAZHKOVSKAYA (1971) hat im Ufer- che gescheite Frage gestellt hatte, war sich bereich eines russischen Stausees von Plu- sicher, das zu wissen - oder hatte es beob- mateüa - sie war beim Bestimmen vorsichti- achtet: „Weil die die Vorderbeine immer so ger als ich - sogar 19 Zuckmückenarten ge- auf- und abbewegen. Also, sitzen tun sie auf sammelt, von denen sie nur die sieben häu- den Mittel- und Hinterbeinen." „Völlig figsten nennt. Von diesen Arten möchte ich richtig, gnädige Frau! Wunderbar! Die Gel- Endochironomus albipennis (MEIGEN) (sogar sen dagegen - wie die hier, ein Weibchen, am zweithäufigsten) und Cricotopus sylvestris das schon Blut getrunken hat -, die sitzen (Orthocladiinae; vierte Stelle) ganz kurz auf den Vorder- und Mittelbeinen und hal- und in der Hauptsache als Bewohner von ten eher die Hinterbeine hoch." Ich bückte Wasserpflanzen und Algenaufwuchsflächen mich hinunter, bis meine Hände den Geh- kennzeichnen. Dass (Clado-)Tany tarsus weg berührten, und reckte mein linkes Bein mancus-Gr. (Chironominae, Tanytarsini) hoch empor. Derlei Pantomimen ist man wirklich ein Cladotanytarsus war, möchte von mir gewöhnt. - „Die Büschelmücken ich nicht öffentlich anzweifeln. Die zuletzt wiederum..." genannten drei Arten werden uns weiter unten nicht mehr begegnen. Ich muss mich nun ernsthaft kurzfassen und will sogar, stilbrüchig, ein paar Absätze lang unsere Veranstaltung verlassen. Ich ex- Ein paar Gattungen und Arten zerpiere ein bisschen was aus meinen Noti- Ich hebe mir Parachironomus frequens zen vom Vorabend; allenfalls, dass ich aus und Glyptotendipes signatus noch ein klein bloßen Vermerken Sätze bilde und diese wenig auf und schreibe einige Worte zu Gat- nicht allzu trocken dahinstreichen lasse. tungen und den anderen Arten, die ich ge- funden habe. Dazu kommen zweidrei Ergän- Titel, umgedreht, als Zwischenüber- zungen. schrift: Zum Genus Dicrotendipes zählen einer- seits Stillwasserarten, die sich überwiegend Zuckmücken und Moosthierchen auf dem Gewässerboden entwickeln - wie Was J. im Waldviertel fand D. modestus (SAY) -, andererseits stärker sauerstoffbedürftige Species, die überwie- Während meiner Dissertation, am Geb- gend in Fließgewässern und dort noch auf hartsteich im nordwestlichen Waldviertel, Wasserpflanzen leben - wie D. nervosus habe ich folgende Zuckmückenarten aus (STAEGER). Der letztere gehört zu KuRAZH- Teichbryozoen gezüchtet (ich schrieb da- KOVSKAYAs (1971) Liste, kann also auch auf mals immer Plumatella fungosa, weil es meist Plumatella vorkommen (siehe oben). Dicro- große Klumpen waren, vielleicht waren tendipes lobiger fühlt sich irgendwo zwischen auch andere Plumatellen dabei): Dicrotendi- den zwei erwähnten Extremen am wohlsten. pes fobiger (KlEFFER), Glyptotendipes palkns Im Gebhartsteich entwickelten sich seine (MEIGEN), G. signatus (KlEFFER), Parachir- Larven auf allen Probenflächen des Bodens; onomus arcuatus (GOETGHEBUER) und P. te- darüber hinaus habe ich die Art aber, außer nuicaudatus (MALLOCH) (JANECEK 1985). auf Moostierchen, in/auf Algenaufwuchsflä- Alle diese Arten gehören zur Unterfamilie chen und im Geschwemme in der Bran- Chironominae, Gattungsgruppe Chirono- dungszone nachgewiesen. mini. Eine weitere Art, die in der Literatur gelegentlich als Besiedler von Moostier- Viele Arten der Gattung Glyptotendipes chenkolonien erwähnt wird, nämlich P. fre- leben auf und in Blättern und Stengeln von quens (JOHANNSEN), habe ich nur durch Wasserpflanzen oder bohren gar unter der Lichtfänge nachgewiesen, weil sie wahr- Rinde gefluteten Totholzes Gänge. Dies tut scheinlich nicht in Teichen lebt, sondern auch der erwähnte G. pallens, der nebenher

312 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at anscheinend Moostierchen besiedelt. Zur klarer als Kristall, zarter als Reispapier oder Biologie der Larven etlicher Arten empfeh- Nixenschleier - eben im Mikroskop. Den le ich Ihnen die Arbeit von KALUGINA Fachausdruck für das Puppenhäutchen, das (1975), vorausgesetzt, Sie mühen sich ein Mehrzahlwort (plurale tantum) „exuviae" wenig durchs Russische, etwa von Pflanzen- übersetze ich, ohne Angelika gefragt zu ha- namen. An HaCTVXH hatte ich umherzurät- ben: Die Römer meinten damit ein abgeleg- seln, ehe ich in der Buchhandlung am Tratt- tes Kleid, aber auch eine abgestreifte Tier- nerhof (jammerschade um sie) die Bände ei- haut (Schlange...) oder ein abgezogenes Fell ner Flora der Sowjetunion in die Hände be- (Löwe, Tiger...). kam. Ich musste bis zum ersten Band mit PlNDER & REISS (1983) schreiben übri- den Einkeimblättrigen suchen. H. sind gens: „Larvae of D. mine in freshwater spon- Froschlöffel (Alisma sp.). Der G. glaucus ges and [von mir hervorgehoben:] Bryozoa." (MEIGEN) kommt - in Süßwasserschwäm- Den beiden Großmeistern muss ich die men vor (Tryllis in LANGTON & VlSSER Moosthierchenbewohner bei D., ohne zu 2003). Ob KURAZHKOVSKAYA (1971) wirk- zögern, glauben. Vielleicht sind das die lich diese Art oder G. pollens meinte, ist nordamerikanischen Arten. fraglich, weil die Revision damals noch aus- stand (MlCHAILOVA & CONTRERAS-LlCH- Ich habe die zugehörige Arbeit (FOR- TENBERG 1995). SYTH & MCCALLUM 1978) nicht gelesen, aber die neuseeländische Art Xenochirono- Exkurs: mus canterburyensis (FREEMAN) ist sogar mit Schwammbewohner von Belang der Muschel Hyrideüa menziesi (GRAY) ver- Ich verwendete das Wort „Belang", weil gesellschaftet - wie es heißt als „inquiline es an „Belag" erinnert. Hier ist jedenfalls ei- commensal". Nun, Kommensalen schädigen ne passende Stelle, weitere echte das Tier, auf (oder sogar in) dem sie sich auf- Schwammbewohner unter den Zuckmücken halten, „in der Regel" nicht. Lateinisch in- einzufügen. Das sind Demeijerea rufipes (L.) quilinus wird mit „Insasse, Mieter" über- und Xenochironomus xenolabis KlEFFER. Die setzt. Ich nehme an, dass sich die Zuckmü- Larven beider Arten fressen (essen in GRZI- ckenlarve zwischen den Kiemen der Mu- MEK et al. 1971) tatsächlich an/in Süßwas- schel aufhält. Mit den Kiemen filtriert die serschwämmen; das ist an Skelettelementen Muschel, und dort könnte sich die Chirono- der Schwämme im Mückendarm erkennbar. mide ihre Mahlzeiten abzweigen. Durch jene Hartteile werden die Mund- Demeijerea rufipes wurde in Österreich werkzeuge der Larven, v. a. die Mandibeln sehr selten gefunden. Mir ist sie nur aus der (Oberkiefer) und das Mentum (Unterkiefer, Donau (O.O., Untersuchung „Linzer Stadt- „Kinn"), nach und nach stark abgenutzt. gewässer": AUGUSTIN et al. 1987) bekannt. Demeijerea rufipes und Xenochironomus xeno- labis sind in Europa innerhalb ihrer Gattun- Xenochironomus xenolabis ist hierzulande gen die einzigen Vertreter; auch anderswo wahrscheinlich etwas häufiger. Die folgen- gibt es wenige mehr, etwa zwei nordameri- den Angaben stammen - wie später die vom kanische Demeijerea-Anen. Scheint so zu Parachironomus frequens - aus einer riesigen sein, als seien Schwämme für Zuckmücken Datenliste unserer Abteilung; ich biete ih- Inseln der Art- und Gattungsentstehung. nen darauf quasi nur einen Blick durchs Vor allem die Mundwerkzeuge der Larven Schlüsselloch, auf ein Blatt mit ein paar Ge- sehen ungewöhnlich aus. Groß ist die wässernamen: Alte Donau (Wien), Mattig Schönheit der Puppenhäutchen - gewisser- (O.Ö.), Reißbach nahe der Lainsitz (N.Ö.), maßen der abgestreiften Kleidchen - von Schwechat (N.Ö.), Trattnach (O.Ö.) und Xenochironomus xenohbis. Schauen Sie ein- Traun (O.Ö., auch in der Untersuchung mal in meiner Cellula scrutorum sapientiae „Linzer Stadtgewässer": AUGUSTIN et al. (= Rumpelkämmerchen der Weisheit) vor- 1987). bei („Zuckmücken & Co", Jeritzavilla beim Türkenschanzpark, BOKU Wien). Wenn Parachironomus Sie sich keine Mühe für die Augenschärfung Bleibt uns noch die Gattung ParochW' geben wollen, zeige ich Ihnen das Gebilde - onomus. Ganz kurz. Etliche der Arten leben

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im Algenaufwuchs. P. arcuatus gehört auch ner dieser wundersamen Holländer] suggests zu KuRAZHKOVSKAYAs (1971) Liste. Die Lar- that these may explain the appearance of P. ven von P. tenuicaudatus tun sich als Raub- /. [as P. longifoTceps] (...), which are [is] indi- tiere und Kannibalen etwas ungut hervor. rectly dependent on the availability of firm Sie wurden nicht nur beim Anknabbern ei- substrata for colonizations by bryozoans ner Hydra, sondern sogar bei Attacken auf (...)" (Klink in ARMITAGE et al. 1995). lebende Puppen der eigenen Art beobach- Mehr ist noch von ERTLOVÄ (1974; auf tet. Aasfresser sind sie ebenfalls, sie verzeh- Deutsch!) zu erfahren, die P. /. in den Kolo- ren tote Zuckmückenpuppen (CHERNOVSKIJ, nien von Plumatella repens und Fredericella der „Mozart der sowjetischen Zuckmücken- sultana auf Ufersteinen der slowakischen forschung", in LENZ (1954-1962) - und die- Donau (Flusskilometer 1819,5) nachgewie- ser „See des Wissens" selbst). Die Gattung sen hat - neben 13 anderen Zuckmückenar- enthält weiters Parasiten. P. mauricii (KRU- ten, die zu nennen ich mir erspare, die aber SEMAN) ist Innenschmarotzer der Eiförmi- allesamt viel seltener zum Nachweis gelang- gen Sumpfschnecke (Radix ovata (DRAPAR- ten und die Moosthierchen nicht regelmä- NAUD)); P. varus (GOETGHEBUER) „nassau- ßig bewohnen. Folgende Sätze der Dame aus ert" außen am Leib (vorwiegend:) der Quel- der Slowakei erscheinen mir mitteilenswert: len-Blasenschnecke (Physa fontinalis L.) he- „In der Donau war ihr Vorkommen [das von rum (REISS 1995). P. /.] stets an (...) Bryozoen gebunden. Ende Zwei Wichtige Juni [Sätze gekürzt und umgestellt] (...) er- reicht (...) P. repens einen Durchmesser von Doch nun endlich zu den zwei Arten, 10 bis 12 cm. Die Larven leben sowohl in die mir zum Thema Zuckmücken und Moos- den Vertiefungen der Kolonieoberfläche thierchen wohl auch dann einfielen, wenn (...) als auch in den am Untergrund haften- man mich trunken und im Tiefschlaf aus der den Kolonieröhrchen. Eine starke Besied- „Harpfen" risse. 3 lung des Inneren der Bryozoen (auf 1 cm Erstaunlich ist, wie wenige Angaben die entfielen 6 bis 8 Larven, bzw. Puppen) wur- Literatur selbst über diese beiden enthält. de zur Zeit des Absterbens der Zoiden der Bryozoen beobachtet ((...) Anfang Juli Der Erste: Bei Parachironomus frequens (...))." Unter den anderen Autoren, die zitiere ich ein paar Sätze, welche die Art mit ERTLOVÄ (1974) erwähnt, nenne ich KAISER Moosthierchen in Beziehung setzen, in den (1947), der jedoch in Bryozoen lediglich ei- Originalsprachen. Erst das Holländisch nige1' Larven von Parachironomus varus- MOLLER PILLOTS (1978-1979). Henk ist ein Gruppe gefunden habe, allenfalls die Mei- wahrer Kenner der Biologie vieler Zuckmü- nung vertrete, „dass eine verwandte Art die- ckenlarven, das heißt, einer, der viel lieber ser Gattung auch ein Parasit der Bryozoen die Tierchen in eine Petrischale setzt und sein könnte." ihnen zuschaut (womöglich mit freiem Au- ge), wie sie nun reagieren und sich bewegen, In den meisten Literaturstellen zur Öko- als dass er sein Wissen lediglich aus der Li- logie des P. /. ist keine Rede von Moosthier- teratur (z. B. ERTLOVÄ 1974; SHILOVA 1968) chen. Bedenklich stimmt mich auch, dass bezöge. „De larven leven uitsluitend in ko- August THIENEMANN, der „Gigant von Go- lonies van Bryozoen en kruipen zelden bui- tha", in seinem großen zusammenfassenden ten deze kolonies rond; (...) Het is nog niet Alterswerk zur Zuckmückenforschung, dem duidelijk, of hun aanwezigheid voor de Bry- Chironomus (1954), Moosthierchen nicht ozoen ongunstig is. (...) In Nederland is... de im Zusammenhang mit P. longiforceps, ja larve op vier plaatsen aangetroffen, (...) überhaupt nicht erwähnt. Er hätte doch auf steets op steenen met Bryozoenkolonies, in jeden Fall etwas wissen müssen. - Das soll meren en grote rivieren." aber die obigen und die noch folgenden An- Die beiden folgenden Sätze bieten keine gaben nicht in Zweifel ziehen, eher ihren zusätzliche Information zum Thema: „The Wert hervorstreichen. Ein Satz wird sich gut construction of stone banks and jetties pro- machen: Leute, bitte, erforscht die Biologie vided firm substrata - habitats which were der Larven von P. /.! Versucht auch zu klä- rare in the primeval Rhine. Klink [auch ei- ren, ob die Larven wirklich nur von dem

314 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at mitfressen, was sich die Moosthierchen so tretern der Gattung aber wie (einfache) herbeifächeln, ob sie also den Parasitus der schlanke Dolchklingen aussehen, ist ein ge- römischen Komödie an Bösartigkeit nicht waltiger Unterschied. Lass dich mit Moos- übertreffen, vielleicht sogar Putzerdienste thierchen ein, und du entfremdest dich von leisten, oder ob sie die Thierchen auch an- deiner Sippschaft. Nicht völlig, aber doch. knabbern. Freilich dürfte es nicht leicht Moosthierchenforschern und -forscherin- sein, Bryozoenteile in Zuckmückendärmen nen möchte ich allerdings ein gewisses un- nachzuweisen, bestehen doch vor allem die vertrautes Wesen nicht andichten. Und was gallertigen Moosthierchen zu 99 % aus ist mit Schwammforscher(n)/-innen? Wasser (WESENBERG-LUND 1939). Dies Irgendwie schwammig sind die wahrschein- heißt aber auch, dass Bryozoa als alleinige lich schon. Nahrungsquelle für Zuckmückenlarven sehr Nachzutragen habe ich die österreichi- unergiebig wären. schen Gewässer, in denen Parachironomus THIENEMANN - es lässt mir keine Ruhe - frequens gefunden worden ist: Ager (O.Ö.), war übrigens nebenher (mit Einar Nau- Donau (N.Ö., auch „Gießgang 7" in der mann, Franz Ruttner und wenigen anderen) Korneuburger Au; Zusatz: Ungarn), Inn- einer der Väter, der Patriarchen der Limno- bach (O.Ö.), March (N.Ö.), Pielach logie. Sie wissen, das ist das mit dem Süß- (N.Ö.), Schliefaubach (N.Ö.), Thaya wasser und was da so alles lebt und was für (N.Ö.) und Trattnach (O.Ö.). Im Gebiet Chemikalien und das Physikalische, die so- des Gebhartsteiches könnten die Tiere aus genannten Parameter, und die vielleicht all- dem Schwarzabach stammen. zu oft erwähnten Stoffkreisläufe und sowas Die Art ist aus folgenden Länden, Ge- halt. Solch großes Gebiet nebenher? - Ja, ich meine es so. Denn gegenwärtig beginnt genden und Bioreichen bekannt (nach den sich die Limnologie - ich schreibe nicht von Angaben S/ETHERs &. SPlESens 2004, ergänzt umwenden und ansetzen - etwas zu er- aus ASHE &. CRANSTON 1990; N. B.: Ole schöpfen. Ja, damals, zu Lunz, mit selbstge- S/ETHER ist der wahrscheinlich bedeutend- bastelter Gerätschaft, da ging es noch um ste lebende Zuckmückenforscher; er hat Grundlegendes. In der Diskussion heißt es aber auch eine private Gemäldegalerie. jetzt oft, die Bakterien böten Auswege bis Martin SPIES, gleichfalls eine internationale tief hinein ins dritte Jahrtausend; die trie- Größe, ist äußerst fleißig und genau.): Bel- ben, wie Goldhamster ihre Rädchen, die gien, Dänemark, Deutschland, europäisches Kreisläufe so richtig an. Aber wollen Sie im Russland - zentraler Teil, europäische Tür- Labor umgeben von lauter Bakterienkultu- kei, Frankreich (ohne Korsika; Inseln meh- ren sitzen? Statt zwischen Zuchtgläsern mit rerer Staaten werden in der Tabelle ge- possierlichen Zuckmückenlarven? - Speziel- sondert angeführt.), Großbritannien, Irland, le, auf Arten bezogene Biologie, die ist un- Italien, Niederlande, Nordirland, Oster- erschöpflich. Einen Baikalsee, meinethal- reich, Polen, Portugal, Rumänien, Schwe- ben auch einen Regenwald voll glauben wir den, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tsche- da schon zu wissen, aber es ist nur ein Tröpf- chien, Ungarn, Weißrussland; Nordafrika; lein, ein Blättchen. - Doch lassen Sie mich Ostpaläarktis: Zentralasien, Mongolei; Ne- zu Parachironomus frequens zurückkehren: arktis: Kanada, USA.

Der Zweite, gleichwohl noch Wichti- Er ist gestaltlich - das ist vor allem auf gere: Etwas mehr als über Parachironomus die Kopfkapsel mit ihren komplizierten frequens ist (seine Moosthierchenbeziehung Mundwerkzeugen und sonstigen Teilen ein- betreffend) über - jetzt kommt's endlich - zuschränken - nicht so stark von seinen Glyptotendipes signatus bekannt. Ich mach nächsten Verwandten abgesondert wie die mir's leicht und schreibe zunächst aus mei- im vorvorigen Abschnitt erwähnten zwei Schwammbewohner; immerhin aber gibt es ner Dissertation ab (JANECEK 1985): doch die "frequens group" von Parachirono- „G. s. gilt als Lebensraumspezialist, der mus (PlNDER & REISS 1983). Dass bei dieser als Larve und im Puppengehäuse in Seen Gruppe etwa die Sinnesborsten I drei- bis und Stauseen allein die Kolonien des Bryo- fünffach gezipfelt sind, bei den anderen Ver- zoons Plumatella fungosa bewohnt[.]" [Das

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hat bereits der „Gargantua von Guinkir- und Xenochironomus xenohbis. Mit den Kon- chen", Jean-Jacques KlEFFER (1909), er- junktiven wollte ich nichts anzweifeln, son- wähnt. Bei einer Publikation über Zuck- dern mich indirekter Rede annähern. Ein mückentaxonomie ist wenigstens ein KlEF- kleiner Zusatz fällt mir noch ein: Glyptoten- FER-Zitat verpflichtend.] „- und schon in Er- dipes giaucus - ich erwähnte ihn bereits - mangelung größerflächiger Habitate als sel- sieht, obwohl Schwammbewohner, nicht tene Art zu gelten hat. Die Larven wurden viel anders aus als sein naher Verwandter G. auch noch in abgestorbenen (LENZ 1954- pallens (MlCHAILOVA & CONTRERAS-LlCH- 1962) oder vertrockneten Kolonien (Ku- TENBERG 1995). Ich würde annehmen, dass RAZHKOVSKAYA 1971) nachgewiesen. Sie entweder Schwämme noch nicht so lange gelten nicht als Parasiten der Kolonien, son- Heimstatt und Nahrungsgrundlage der Art dern fressen Detritus, der sich zwischen den sind, oder dass G. g. nicht fest an Schwäm- Moost[h]ierchen ansammelt (in MOLLER- me gebunden ist. PlLLOT 1978-1979)." Die Beziehung des G. s. zu den Moos- Die Dame aus Russland, die G. signatus thierchen ist hingegen bindend, was mögli- als häufigste Chironomide der Plumatellen cherweise nicht einmal auf Parachironomus gefunden hat (im Uferbereich eines Stau- frequens zutrifft. sees, Sie erinnern sich.), schrieb noch etli- Hier lässt sich eine weitere Literaturstel- ches zur Biologie (KURAZHKOVSKAYA 1971; le einfügen. Peter LANCTON ist der weitbeste weiteres Zitat: SHILOVA & KURAZHKOVSKAYA Kenner der Chironomiden-Exuvien (Über- 1969). Der Lebenszyklus der Zuckmücke sei setzung des Terminus: vor 3 Seiten), nicht eng mit dem Aufleben und Absterben der nur, was die Arten Europas und Nordameri- Moosthierchen verknüpft. Im Frühjahr fän- kas betrifft. LANGTONs Hinweise zur Ökolo- den sich größere - dritte oder vierte - Lar- gie in seinen „Keys" wirken, neben den wun- venstadien. Sie spännen ihre Röhren zwi- dersamen Beschreibungen und Tafeln des schen den Zooiden, wobei „The presence of Meisters - er hat alle Einzelheiten selbst the larvae causes no aggressive or protective nachgeprüft, oft doppelt lapidar, was viel- reactions on the part of the moss animalcule leicht denken ließe, er stünde zur Ikolod- and its zooids do not respond to their touch. schie wie Harnoncourt zum Song Contest. When placed in Petri dishes, the larvae of Wäre das so, dann wohl nur deswegen, weil G. [s.], in distinction from other chirono- Systematiker höchsten Kalibers die Zuckmü- mids, are almost immobile and nonviable." ckenbestimmungen von Ökologen so gut Säßen sie jedoch auf ihren Moosthierchen, wie immer bezweifeln - „... aber, bitte, Gnit- „the larvae vigorously undulate." Die sind zen- oder gar Gelsenlarven werden's schon seit uralten Zeiten an ihre besondere Heim- nicht gewesen sein, mhm, mhm, und es ist ja statt, an ihre Kumpanen, gewöhnt. auch ein großes EU-Projekt..." - und so ähn- Die Mücken schlüpften (Das war jetzt lich, ins Deutsche übersetzt. Über eine öko- Konjunktiv II, „schlöpfen" wäre deutlicher, logische Besonderheit des G. s. äußert sich „würden" nimmt überhand.) im Hochsom- LANGTON jedoch erstaunlich präzise: „Lar- mer - und junge Larven überwinterten in vae feed on Plumatella on Nymphaea [Seero- den vertrocknenden oder absterbenden se, Nymphaeaceae] leaves." (LANGTON & Moosthierchenkolonien. VISSER 2003). Das müsste sogar heißen, dass G. s. die Moosthierchen (fr)esse, was wohl Der Forscherin ist etwas aufgefallen, was erst zu beweisen wäre und - ich verdeutliche ich ähnlich schon bei Parachironomus fre~ eine Aussage von weiter oben: - mit einer quens und Schwammbewohnern erwähnte. einseitigen Gurken- oder Wassermelonen- Nämlich, dass G. s. eine ganz eigenständige Diät des Menschen verglichen werden Form sei - in diesem Fall zu einer besonde- könnte. Aber vielleicht war Peter zusammen ren Untergattung von G. gehört, genannt mit Henk auf Exkursion? „Look, Pete, over Heynotendipes. Die Speicheldrüsen seien there, a hand's breadth below the water sur- stark verlängert und erreichten das zweite face, on the stalk of that water lily* leaf..." Hinterleibssegment. Ähnlich verlängert seien die Speicheldrüsen eben bei den Die „Wasserlilien" in vielen Übersetzungen aus dem Schwammbewohnern, bei Demeijerea rufipes Englischen sind Seerosen.

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Abb. 3: Parachironomus sp. Kampen, Abb. 4: Parachironomus frequens, Kopf ventral. Kopf ventral.

Abb. 5: Parachironomus sp. Kampen, Abb. 6: Parachironomus frequens, Kopf lateral. Kopf lateral.

Abb. 7: Parachironomus sp. Kampen, Mentum.

Zur Seltenheit der Art: Außer im Geb- (MOLLER PILLOT 1978-1979). Für die Ver- hartsteich bin ich G. s. nur noch in der Al- breitung zitiere ich nochmals die Herren ten Donau begegnet, ganz wenigen Puppen- S/ETHER & SPIES (2004) und füge mein Hei- häutchen (JANECEK 1995). Auch Henk, der matland dazu: Belgien, Deutschland, euro- Holland ja gründlich durchstöbert, ist si- päisches Russland - zentraler Teil, Finnland, cherlich etwas enttäuscht: „In Nederland Frankreich, Großbritannien, Niederlande, werden larven op drie plaatsen verzameld..." Norwegen, Österreich, Slowakei, Gebiet

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wenn er sonst die Mücken bisweilen mu- ckerhaft durchs Monokel betrachtet haben mag und seine Zeichnungen männlicher Hypopygien oft hastig hingeworfen erschei- nen, eine solche Feinfühligkeit traue ich dem alten Virtuosen schon :u.

Der flachköpfige Parachironomus sp. Kampen Ich hätte ihn nach Parachironomus fre- quens, mit dem er eng verwandt ist, einfügen können; doch es gibt da ein paar Abbildun- gen, die ich lieber knapp vor das Ende des Zuckmückenblocks stelle. Erstmals erwähnt hat Henk die Art, aus Holland: „De enige bekende larve werd... 1978 ... vezameld (durch Herrn G. VAN URK) in de Ijssel bij Kampen." Und Henk vermutet auch gleich: „Gezien de sterke overeenkomst in bouw Abb. 8: Vorderenden von Parachironomus von Kaliningrad; Ostpaläarktis. - Ich würde sp. Kampen (oben) und P. frequens (unten). met P. [/.] ligt het voor de hand eveneens te fast wetten, auch Tschechien. denken an een bewoner van bryozoenkolo- Noch zum Sprachlichen: Glypwtendipes, nies." (MOLLER PILLOT 1978-1979). Das wä- ein griechisch-lateinisches Wort, bedeutet re möglich. Ein paar Worte dazu - als kleine „Gemeißelter" oder „Ziselierter Streckfuß". Diskussion - am Schluss des Abschnittes. Slgnätus heißt einerseits „kenntlich, deut- In meinem Bestimmungsschlüssel für lich, sichtbar", andererseits „wohlverwahrt, Zuckmückenkurse schrieb ich folgendes (JA- unversehrt". Die zweite Bedeutungsgruppe NECEK 2002): „Larven dieses gut erkennba- könnte für Jean Jacques KlEFFER bei der Be- ren Typs wurden... auch in der ungarischen nennung der Art mitgeschwungen haben, Donau nachgewiesen [sogar viele]. Der lang- Abb. 9: Vorderabschnitte von weil die Larven zwischen Moosthierchen ge- gestreckte, schlanke [und flache], .eckige' Parachironomus sp. Kampen. bettet hübsch geborgen aufwachsen. Auch Kopf dieser Art mit seinen vergleichsweise etwas größeren Augenflecken (Abb. 3, 5, 8, 9) ist vom höheren, gerundeteren Kopf mit kleineren Augenflecken (Abb. 4, 6, 8) von P. frequens mühelos zu unterscheiden. [Es sei denn, dass ein schlechtes mikroskopisches Quetschpräparat vorläge.] Ein Blick auf das Mentum [Das ist die Platte vorne unten auf der Kopfkapsel, bevor die Kehle - das Go- derl - beginnt; mit freiem Auge betrachtet, wirkt das M. der Chironominae manchmal wie eine dunkle Querspange, manchmal eher wie ein - lichter - Hemdkragen. Auf jeder Seite des Mentums liegt eine Ventro- mentalplatte, die bei nahezu allen Chirono- minae deutlich „gestreift" ist. Die Streifen sind in Wirklichkeit Erhebungen/Grate; die Oberfläche der Platte hat eine komplizierte Struktur. Falls Sie das genauer sehen wollen, tja: Mikroskop, Rasterelektronenmikroskop. Aber vergessen Sie dennoch nicht auf die Unio mystica. - Ein Blick jedenfalls auf das Mentum:], mit einfachem, breitem Mittel- zahn, der meist viel heller als die [sieben]

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Seitenzähne ist, bestätigt die Bestimmung Körper bewegt werden muss. Ein Leben le- (Abb. 7) [P. frequens hat zwei Mittelzähne, diglich im Sediment wird bei einer solchen bzw. einen, der vorne in der Mitte einge- Anpassung unwahrscheinlich. Beobachtun- kerbt ist; kaum heller als die Seitenzähne]. gen lebender Larven, auch zusammen mit Larvenlänge [4./letztes Larvenstadium]: ca. Moosthierchen, wären notwendig. 7,5 mm, Kopfkapsellänge: ca. 350 pm. Ver- gleichsabbildungen von P. frequens im sel- Schwämme und Moosthierchen, ben Maßstab." eine kleine Nachbemerkung Ich ließ es bisher fast so erscheinen, als Eine Kopfkapsel, die gegenüber der einer kämen Schwämme und Moosthierchen in nahe verwandten Art (derselben Gattung) der Natur nur streng voneinander getrennt stärker abgeflacht ist, weist auf ein anderes vor. Beide treten jedoch oft genug in ge- Mikrohabitat hin. Unter den meinsamen Beständen auf, können einan- sind mir vor allem zwei Fälle bekannt: der durchwachsen. Außer vielleicht dem ei- a) Die Larve von Endochironomus tendens nen Satz von PlNDER & REISS (1983), den (FABRICIUS) hat eine viel längere, stärker ich hier wiederhole - „Larvae of Demeijerea abgeflachte Kopfkapsel als die Larve von mine in freshwater sponges and Bryozoa." E. albipennis (MEIGEN). Auch die Menta fand ich in der Literatur nirgendwo einen der beiden Larven sind sehr unterschied- Hinweis, dass ein und dieselbe Chironomi- lich. Tatsächlich miniert E. t. in Wasser- denart Schwämme und Moosthierchen be- pflanzen, während E. a. weit eher auf den siedeln könnte. Pflanzen und im Algenaufwuchs lebt. Die Männchen der zwei Arten sind, im Gegensatz zu den Larven, nur schwer aus- Länger als ich erst wollte ist dieser Teil einanderzuhalten (KALUGINA 1961). geworden. Ich habe uns vor dem Schaufen- b) Die Larve von Polypedilum (Tripodura) ae- ster verlassen und treffe uns nun wieder gyptium KlEFFER hat eine flachere Kopf- dort. Gott sei Dank wehte ein leichter kapsel als die Larve von P. (T.) scaiaenum Wind, denn bei Windstille hätten sich die (SCHRANK). Wahrscheinlich zieht erstere Arten des Donaukanals in geringerer Menge noch feinere Schlammpartikel und ein gezeigt. Als Larve strömungsliebende Arten Leben in größerer Sedimenttiefe vor als - „rheophil", sagen die Ökologen - halten letztere. als Mücke nämlich dem Wind besser stand - „anemotolerant" - als Arten, die sich vor- Das „grazile" Mentum des P. sp. K. deu- wiegend im Stillwasser entwickeln - „stag- tet nicht auf eine in Pflanzen minierende nophil" (später „anemoxen" bis „anemo- Art hin. Es ähnelt etwa dem Mentum eini- phob"). Das hatte ich, als Gast an der „Bo- ger Parachdopelma-Arten - z. B. dem von P. leslav Zpoceny Sportovnf Univerzita" (= mikiana (GOETGHEBUER) -, die in sandigen Sportuniversität) in Lanzhot (Mähren) und und sandig-schlammigen Sedimenten leben. gleichsam zu wissenschaftlicher Praktik zu- Es wäre zu untersuchen, ob die Larven rückgeweht, anemologisch - bei geringen von P. sp. Kampen tiefer in Bryozoenkolo- Beblasungsstärken im Windkanal - getestet. nien eindringen als P. frequens. Vielleicht ist Im Hochsommer. Ein Gelsenwinkel, dieses gerade jene Art (fakultativer?) Parasit der Lanzhot! Moosthierchen - worauf auch die spärlichen (Kleiner Nachtrag: „rheobionte" Ar- Funde hinweisen könnten. Als ich unlängst ten/Larven leben nur in starker Strömung, meine konservierten Larven wieder betrach- „stagnobionte" nur in stehenden Gewäs- tete, stellte ich fest, dass ich sonst keine sern.) Zuckmückenlarve (auch nicht P. frequens) mit einem so biegsamen Hals kenne (Abb. - Endlich erspähte ich auf der Scheibe 9). Die Kopfkapsel kann offenbar weit nach Männchen von Parachironomus frequens. hinten und zur Seite bewegt werden. Gera- Die zweidrei Tierchen waren jedoch so de zwischen Moosthierchen im Fließwasser unruhig und scheu, dass wohl nicht für jede könnte dies vorteilhaft sein, weil die Larve Person aus der Menge, welche, dicht ge- Ritzen erreichen kann, ohne dass immer der drängt, ein Stückchen Gehsteigs in einen

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Stehsteig verwandelte, ein scharfes Bild ge- in der Porzellangasse Murmeltiere, „ergölle" währleistet wäre. Damit die Leute wenig- (auf Empfehlung der „Gesellschaft zur Stär- stens ein Suchbild hätten, beschrieb ich die kung der Verben") die Straßenschlucht in Art (siehe auch GOETGHEBUER 1937-1954; Warnpfiffen. LEHMANN 1970): „Das ganze Tier hat etwa 6 Naphthalinski ließ sich von der Menge mm Länge, ein Hügel ist zweieinhalb mm nicht mitreißen. Auf seinem Leib duldete er lang. Der Kopf, mit Ausnahme der rotbrau- kein noch so flüchtiges Flaumfederchen; nen Antennenschäfte, das Bruststück und nicht einen Fingerschnipser lang wollte er der Hinterleib sind grün. Ein zartes, ein fast auf seine Gesichtszüge verzichten. Er hielt durchsichtiges und doch ein funkelndes sich die Lupe vors rechte Auge, kniff dieses Grün! Nun sehen Sie sich die Beine an. Welche Kontraste! Beginnen wir mit den jedoch stark zusammen, als sähe er von den gestikulierenden Ärmchen - den Vorderbei- Mirakeln des Mikrokosmos immer noch so nen: Oberschenkel (Femur) grün - Schiene gut wie nichts. (Tibia) in der basalen Hälfte grün, dann braun - Fußglied (Tarsus) 1 zu zwei Dritteln Schluss grün, dann braun (...) - die drei letzten Fuß- glieder dunkelbraun." Die Köpfe vieler Be- Wie der Abend, nach dem letzten Lied, trachtender hatten fast im Takt genickt, als ausklang, gehört nicht in diesen Katalog. Ich ich mit Worten die Beinchen entlanggetrip- könnte einen unheimlichen Schluss wählen, pelt war. - Mit Worten zu trippeln, das ver- könnte ans Jenseits rühren, Bericht davon mag ich schon. „(...) Endlich das Hinteren- erstatten, wie ich, als sich die Menge verlau- de, das Hypopygium, mit den äußeren fen hätte, mit Lars BRUNDIN - oder, was vom männlichen Geschlechtsanhängen. Die Ort her näher läge, mit Leo PERUTZ spräche. Analspitze ist lang und speerförmig, und sie Diesen könnte die ungestillte Sehnsucht trägt an den Seiten lange Borsten. (...) Die noch in unserer Zeit dann und wann nach Gonostyli bilden die langen, schlanken Wien ziehen. Ich würde dem Schriftsteller - Spitzen [Ein besseres Wort war mir nicht nach Abflauen meiner Gänsehaut -, bei al- eingefallen. „Backen"?] einer Zange. - Der lem Respekt und tiefer Bewunderung, mit- Artname vom KlEFFER war ja fongiforceps. 1st teilen, dass sein Nest mit lebenden, stechlus- ein forceps keine Geburtszange, Angelika?" tigen Hornissen, mitten im Winter - aus „Schon in der Aeneis wurde ein chirurgi- „Der schwedische Reiter" - eine zoologische sches Instrument so genannt. Aber eigent- Unmöglichkeit ist. „Freilich, ich wollte wis- lich kommt forceps, forcipis, Masculinum, sen, ob jemand draufkommt und sich traut, von formus - altgriechisch thermos es mir zu sagen", wäre seine Entgegnung. Da- [OepHOq] -, heiß - und capio, ich fasse; das mals, im Cafe Herrenhof, hatte man die Heiße fassend. Gleichfalls bei Vergil, auch Fäuste von Leo PERUTZ gefürchtet. Als Geist bei Ovid und später in den Briefen des hei- wäre er bereits viel abgeklärter, hielte sich ligen Hieronymus war es die Zange der auch beim Angst Machen zurück. - Trotz- Metallarbeiter. Die Feuerzange hieß auch dem, eine schärfere Antwort darauf, dass ich forpex..." „(...) Konzentrieren Sie sich auf ihm einen Fehler unterstellte, würde besser die kleinen Zipfelchen neben der Analspit- zu Leo PERUTZ passen: „Kusch mir im To- ze. Ole S/ETHER (1980) nennt das obere ches, du Chamer, du Schoite, glaubst ich bin „superior volsella. (...)•" nie mit dem Hatschek Berti, dem Zoologie- profaxen, im Cafe Museum gesessen, auf ein „Ich bin Adler", tönte es intensiv und Damengambit? Das Hornissennest im Win- im Chor. Die „Bö am Bürzel" brachte terfrost, just das war doch das göttliche manch Gesäß zum Kreiseln. Stimmen wur- Wunder, ohne das der Dieb hin und die Ge- den schriller, Blicke wurden mehr als ein schichte aus gewesen war!" paar Augenblicke lang stechend, gedämpf- tes Augenbraun bis -blau schlug in strahlen- - Ich könnte mich vom Geist eines des Gelb um; Menschennasen und -münder streitbaren Dichters fernhalten und Ihnen verschwanden, Hakenschnäbel wuchsen an etwas von einer Exkursion in den Dschun- ihrer Statt aus den Gesichtern. - Schwung- gel, ja in die Fiebersümpfe der Männer- federn gar begannen zu sprießen... Gäbe es phantasien daherraunen, könnte durchbli-

320 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at cken lassen, mit welcher der Damen - drei als zehntausend toten Zuckmücken leerten Pünktchen, des Kataloges halber. „Nere- wir... Fast bin ich zu feierlich gestimmt, nun idenpölsterchen" oder „Undines Kleino- einfach „ins Klo" hinzuzufügen. Einige der dien". Mag sogar sein, und ich ließe mich Leiber könnten wieder hinab in den Donau- säuseln - „Frau Doktor, nicht verhüllt in ei- kanal gelangt sein. Absichtlich getötet, sei nem Arbeitsmantel aus weißem Linnen, es auch nur, um sie zu konservieren, habe sondern leibstolz in Kobraleder, aufs Knapp- ich dieses Mal keine Mücke. Hoffentlich ste, und für die Behandlung von der Wurzel hatten viele der Tiere den Liebestanz erlebt. her ja keine Spritze..." Doch kann ich Herrn - Nachdem wir das Wasser in den kleinen GAO Xingjians Satz, „Du suchtest keinen Behältern gewechselt hatten, versuchten Ort, wo du dich niederlassen würdest, frei wir, die Moosthierchen mit fein zerriebenen schwebend spieltest du mit den Worten und Restchen böhmischen Katerfrühstücks zu hinterließest damit leise Spuren deines Le- füttern. Kristi würde einige der Thierchen bens in gleicher Weise, wie du Sperma eja- ins Teichgebiet von Tfebon mitnehmen. kuliertest", nicht glaubwürdig auf mich be- Aber wäre nicht für jede Art in Wien ein ziehen. Und überhaupt: „Kobraleder?" -: die passender Platz zu finden? entsetzte Frage von Greenpeace. „Warum nicht gleich vom Sunda-Gavial?" Zum Titel der Ausstellung: Der wirkliche Titel, - Gäbe es noch das Cafe Royal, in der samt dem saloppen Anhängsel „& Co", ist um Gunoldstraße, dann ließe sich eine realisti- nichts schlechter als meine Phantasiegebilde. schere Szene entwickeln. Ich führe im er- Noch dazu ist der, nein, sind die Neptunschleier sten D-Wagen mit Angelika dort hin. Da sä- (die Neptunsmanschetten, auch „Netzkorallen" ßen wir dann und sinnierten über das Alter- genannt) wirklich marine Moosthierchen. Ob- wohl es für einen NichtSpezialisten selten klar ist, werden und die Vergänglichkeit, erst über welcher wissenschaftliche Name gerade gilt (Na, uns, später auch weiter greifend. - „Der Lars immer der älteste: Hähä!), schreibe ich, als Bei- BRUNDIN, liebste Angelika, was war der, bei spiel, Reteporella beaniana (KING). Der deutsche allem Genie, bei aller Zartheit seines Feder- Name bezieht sich wohl ebenso auf andere Ver- strichs, für ein vitaler Kerl! Exzesse! Damals, treter von Reteporella und auf Sertella-Arten. Bei- auf dieser Expedition nach Patagonien, de Gattungen sind Reteporidae. Neptun ist auch 1959... Und der Friedrich R.EISS, ach Gott, Namensbestandteil anderer mariner Lebewesen: um den trauere ich immer noch!..." Die Neptunsgras: Posidonia oceanica (L.), Familie Po- Welt, all die Zeiten - ohne uns. - Einen lan- tamogetonaceae (Laichkrautgewächse)// Nep- gen, tiefen Kuss hätte ich uns gestattet. tunsgehirn: Diploria-Arten, Mäanderkorallen aus „Cumque arrepta esset navis et non posset der Familie Favüdae; Arktisches Neptunshorn: conari in ventum, data nave flatibus fereba- Neptunea despeaa (L.) und Gemeines Neptuns- horn: N. anciqua (L.), Schnecken aus der Familie mur"* (THEILE & STIER 1981: Vulgata Lati- Buccinidae (Kinkhörner, Wellhörner, Horn- na. Actus Apostolorum 27. 15.). - Von schnecken, Krullhörner). Herrn Rohinton MlSTRY stammt der Satz: „Man muss ein feines Gleichgewicht zwi- Aufmerksamkeit: Aufmerksame Lese- schen Hoffnung und Verzweiflung einhal- rinnen werden literarische Fiktionen von ten." tier- und sprachkundlichen Darlegungen oder gar Äußerungen meiner Meinung zu - In der Früh putzte ich jedenfalls die trennen wissen. Man/Frau wird etwa ab- Buchhandlung, den Fußboden, das Schau- schätzen können, ob die 3800-Seelen-Ge- fenster und einzelne Bücher. Genauer gesagt meinde Lanzhot, an einem Dreiländereck assistierte ich Kristiäna. Frau Roxana Giu- gelegen, ein geeigneter Standort für eine rescu war dort auch tätig. Sie erzählte uns Universität sei. Zpoceny heißt „verschwitzt, dabei vom Delphinarium in ihrer Heimat- durchgeschwitzt". Warum ich den Namen stadt Constanfa am Schwarzen Meer. Etli- Hnedecek verwendet habe, weiß die Frau, che Kübel Wasser mit zusammen wohl mehr die's angeht. Zwar sind die Namen einiger Fundorte der österreichischen Bryozoenar- Und da das Schiff ergriffen ward und konnte sich nicht ten erfunden (Wüssten Sie, wo in der Um- wider den Wind richten, gaben wirs dahin, und schwe- gebung von Wien Sie die alle sammeln beten also. (Das Neue Testament in der Übersetzung Martin Luthers). könnten - Ende Mai?), die Gewässer dürf-

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ten aber von der ökologischen Charakteris- Finis horrendus aut libidinosus aut tik her passen (Altwasser, Schotterteich...). philosophicus libelli manent ludus ingenii. Die Familie Thurzo-Fugger möge mir den Matutino tempore reperimus Christianam herzlosen Gotthilf, die Familie Maurocorda- ac narratorem purgantes librariam. to den lüsternen Nestor vergeben. Dank: Für wertvolle Angaben zu den Literatur einzelnen Moosthierchen bedanke ich mich ARMITAGE P., CRANSTON P.S. & L.C.V. PINDER (1995): bei Frau Dr. Emmy Wöss. Ich danke auch The Chironomidae. Biology and ecology of Herrn Martin Seebacher - für die Bearbei- non-biting midges. — Chapman & Hall, Lon- tung der Abbildungen im Computer. Herrn don, Glasgow, Weinheim, New York, Tokyo, Melbourne, Madras: 1-572 [Bryozoa in 16: Dipl.-Ing. Dr. Thomas Ofenböck bin sich Klink in Walker I.: Chironomids as indicators sehr verbunden, weil er mir Fundortlisten of past environmental change]. aus der Datenbank der Abteilung zu- ASHE P. & P.S. CRANSTON (1990): Family Chironomi- sammengestellt hat. dae. — In: Soös A. & L. PAPP (Eds.): Catalogue of Palaearctic Diptera 2: 113-355. Gratias ago magistro meo Otmaro Ja- rosch pro correctione summarii. AUGUSTIN H., MOOG O., UNTERWEGER A. & W. WIENER (1987): Gütebild der Linzer Stadtgewässer. — Naturkundl. Jb. Linz 31/32: 149-363 Summarium Autorenkollektiv (1999): Das neue Deutsch-Chine- sische Wörterbuch. — Shanghai: 1-1486. ISBN Opusculis perfectis, multi homines vel 7-5327-2327-5/Z104. multae feminae scientiae gaudent scribere BAHLKE )., EBERHARD W. & M. POÜVKA (Hrsg.; 1998): summaria. Lingua Britannica est valde po- Handbuch der historischen Stätten. Böhmen pularis, sed linguam Latinam etiam pro sum- und Mähren. — Kröners Taschenausgabe mariis vetare videatur significare summam Band 329, Stuttgart: 1-889, 14 Karten, 22 paupertatem et paene inopiam. Stadtpläne, 3 Stammtafeln. ISBN 3-520- 32901-8.

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