Zuschauer-Informationen zur Sendung am 27. August 2013, 22.00 Uhr Entlang der Route des Crêtes - Safari durch die Hochvogesen

Allgemeine Informationen

Die Hochvogesen - eine der schönsten Landschaften Europas. Natürlich wissen das viele, und doch ist die Faszination dieses Mittelgebirges ungebrochen. Nur selten trifft man in Mitteleuropa auf kurzen Wegen so viel Unterschiedliches, vom sanften Bergrücken bis zur hochalpinen Felswand, vom schattigen (Ur)wald bis zur weiten Hochweide.

Und entlang der Gipfel zieht sich eine atemberaubende Panoramastraße, die be- rühmte Route des Crêtes, angelegt wurde diese Vogesenkammstraße im Ersten Weltkrieg.

Wer die Hochvogesen entdecken möchte, kann das sehr gut vom Münstertal und seinem Hauptort Münster aus tun. Von hier aus erschließen sich die Facetten des Gebirges und seine Lebenswelten auch ohne allzu große Fahrtdistanzen. Hinauf zum und zur Route des Crêtes sind es von Münster aus keine 20 Kilometer - und das Münstertal selbst hält natürlich auch allerlei Sehenswertes bereit.

Die Hochvogesen - das ist noch mehr als eine großartige Landschaft, es ist einfach ein Lebensgefühl. Am besten ist es, sich mit viel Lust am Abenteuer auf den Weg zu machen, Menschen und Natur zu entdecken wie auf einer Safari.

Mit Bergführer Jean-Marie Valentin zum Beispiel, er kennt die Hochvogesen wie kaum ein anderer und hat so manchen Geheimtipp. Wie eng Lebensgefühl und Kü- che zusammenhängen, kann man bei Familie Pierrez erfahren, deren Bergbauernhof in unmittelbarer Nähe der Route des Crêtes liegt.

Diese Kammstraße der Hochvogesen ist eine der schönsten Bergstraßen Europas. Auch Stéphane Pierre, der sich hier als Kletterer und Hüttenwirt besonders gut aus- kennt, hilft allen Vogesenabenteurern gerne weiter. Außerdem gibt es hier oben so- gar noch eine Naturpolizei, die sich selbst um Wildschweine in Schwimmbecken kümmert, und natürlich wartet immer wieder ein Landschaftspanorama, das im wahrsten Sinne des Wortes 'atemberaubend' ist.

Saarländischer Rundfunk, Chefredaktion Kultur u. Wissenschaft, „Fahr mal hin“, Funkhaus Halberg, 66100 Saarbrücken

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Touristische Informationen

Office de Tourisme Munster 1, rue du Couvent F-68140 Munster Tel. 0033/389/77 31 80 Fax 0033/389/77 07 17 www.vallee-munster.eu

So kommt man hin

Mit dem Auto: Auf der Autobahn bzw. Schnellstraße A4/E25 über Straßburg bis Colmar, dort gut ausgeschildert nach Westen auf die D417 Richtung Munster

Sehens- und Erlebenswertes Munster ist ein lebendiges, uraltes und typisches Elsässer Städtchen, dessen Name auf ein im 7. Jahrhundert von irischen Mönchen errichtetes Kloster zurückgeht. Von diesen Mönchen stammt auch das Rezept für den international bekannten „Menschterkass“ (Münsterkäse). Im Hochmittelalter war Munster freie Reichsstadt, leider wurde die Stadt im Ersten Weltkrieg stark beschädigt, so dass vom mittelalter- lichen Stadtbild nicht mehr allzu viel zu sehen ist. Im Stadtzentrum gibt es viele Loka- le, die zwischen kleiner, gepflegter Mahlzeit und Gourmettempel keine Wünsche of- fen lassen. Knapp über der Ortsgrenze zu Gunsbach befindet sich die Maison du Fromage (www.maisondufromage-munster.com). Hier wird nicht nur alles Wissens- werte zum Münsterkäse plastisch und praktisch samt kleinem Kuhstall erläutert. Hier wird auch erklärt, wie man Käse ganz allgemein am besten lagert und isst - und wel- che Käsesorten nicht nur das Elsass, sondern auch das angrenzende Ausland und Ostfrankreich zu bieten haben. Und es gibt natürllich diverse Käsesorten und andere Elsässer Spezialitäten zu kosten und zu kaufen.

Die Route du Fromage (www.routedufromage-munster.com) erstreckt sich über 90 Kilometer von der Maison du Fromage in und um das Münstertal zu Gaststätten, Kä- sereien und vor allem zu den berühmten Ferme-Auberges, jener typisch Elsässer Mischung aus Bauernhof und Gasthaus, mal mit, mal ohne Übernachtungsmöglich- keit. Die „Menschtertaler Kasstross“ kann der Besucher mit dem Auto, mit dem Rad oder auch vom Eselsrücken aus entdecken. Landschaftlich wird dabei viel geboten, ein wenig Geduld und viel Appetit sollte man aber auf alle Fälle mitbringen. Im Müns- tertal mit seinen Seitentälern sollte man aus besagten landschaftlichen Gründen auch Mittlach und Hohrodberg nicht verpassen. Interessant ist auch Albert Schweitzers ehemaliges Wohnhaus in Gunsbach.

Die Route des Crêtes erstreckt sich in den Hochvogesen vom Col du Bonhomme im Norden bis nach Cernay im Süden (D148, D61, D431). Es ist nicht übertrieben, sie als eine der schönsten Passstrassen Europas zu bezeichnen, auch wenn ihre Er- bauer alles andere im Sinn hatten als die landschaftliche Schönheit: Sie wurde im Saarländischer Rundfunk, Chefredaktion Kultur u. Wissenschaft, „Fahr mal hin“, Funkhaus Halberg, 66100 Saarbrücken

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Ersten Weltkrieg errichtet, um den französischen Nachschub im Kampf gegen die deutschen Truppen zu sichern. Auf manchen Kammlagen der Hochvogesen verlief zu jener Zeit die deutsch-französische Grenze, zum Teil auch dort, wo heute der Fernwanderweg E2/GR5 von Irland nach Nizza durch die Vogesen führt.

Entlang der Route des Crêtes gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Zu ihnen zäh- len (von Nord nach Süd, d.h. vom Col du Bonhomme nach Cernay): die hautes chaumes (Hochweiden) am Gazon du Faing und die zahlreichen kleinen Stauseen (z.B. Lac Noir, Lac Blanc, Lac Vert, Lac du Schiessrothried). Ein absolutes Muss ist der Panoramablick vom Hohneck, dem mit 1368m zweithöchsten Vogesengipfel (Parkplatz am Gipfel), aber auch andere Gipfel an der Straße (z.B. oder Rainkopf) sind ein lohnendes Ziel.

Empfehlenswert ist auch ein Abstecher von der Route des Crêtes hinunter nach Westen zum Lac de Kruth-Wildenstein, der im Sommer viele Badegäste anzieht. Ebenfalls von großer Schönheit ist die D27/D10, die von der Route des Crêtes über den Col du Plaetzerwasel wieder hinunter ins Münstertal und nach Munster führt. Grundsätzlich gilt es auf den Straßen der Hochvogesen die Augen offen zu halten. Nicht nur wegen des im Sommer besonders auf der Route des Crêtes oft starken Verkehrs, sondern wegen vieler unvermuteter Ausblicke und diverser Schilder zu einladenden Ferme-Auberges. Deren Besuch sollte man sich auf keinen Fall entge- hen lassen, egal ob mit oder ohne Übernachtung Eine Liste aller Ferme-Auberges der Gegend findet sich unter www.vallee-munster.eu/gastronomie-et- restauration/auberges-et-fermes-auberges.htm.

Übernachten lässt es sich in der Region sowohl in Hotels wie in Ferienwohnungen und in Ferme-Auberges (www.vallee-munster.eu/de/hebergements.htm). Dazu kommt das Chalet-Refuge des Trois Fours (www.chaletrefuge3fours.ffcam.fr), die einzige bewirtschaftete Hütte des französischen Alpenvereins in den Hochvogesen. Obwohl nur knapp einen Kilometer von der Route des Crêtes entfernt und unweit vom Hohneck bietet sie echtes Hüttenflair. Für Bergwanderer sicher ein Tipp, auch weil sie nicht weit vom bekannten Sentier des Roches liegt, der allerdings Trittsi- cherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Und ebenfalls zu Fuß lässt sich für Kletter- freaks vom Chalet aus die Martinswand erreichen. Dort gibt es Führen bis in die höchsten Schwierigkeitsgrade. Eine vergleichsweise kurze, aber faszinierende Wan- derung führt oberhalb des Münstertals vom Petit Ballon zum Steinberg, dessen spektakuläre Menhirformationen zu allerlei Vermutungen Anlass geben.

Touristisches Zentrum der Route des Crêtes ist der Markstein (www.lemarkstein.net). Wer in den Hochvogesen ein bisschen Trubel sucht, ist hier richtig - Motorradfahrer, Gleitschirmflieger und Wohnmobilfreunde geben sich ein internationales Stelldichein - eine Gelegenheit zum Austausch mit Gleichgesinnten. Weiter südlich strebt der in den Himmel, die höchste Erhebung der Vogesen: 1424 Meter über dem Meer kann man an klaren Tagen absolut spektakulär über die Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau schauen, dann weiter ins Wal- lis und hinüber zum . Auch für Übernachtungsmöglichkeiten ist knapp un- terhalb des Gipfels gesorgt (www.chalethotel-grandballon.com).

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Der Erste Weltkrieg ist in den Hochvogesen, wie gesagt, noch immer präsent. Beein- druckendstes Beispiel dafür sind der Soldatenfriedhof und die Denkmäler am Vieil Armand. Hier wurden manche der blutigsten Schlachten an der deutsch- französischen Front ausgefochten, ein Stellungskrieg ohne jeden nennenswerten Geländegewinn. Ein beklemmender und beeindruckender Ort, der zur Hochvogesen- tour dazu gehören sollte. Denkmal und Rundwanderweg vom Friedhof durch die al- ten französischen und deutschen Stellungen werden anlässlich des 100jährigen Wiederkehr des Kriegsbeginns 2014 neu Instand gesetzt. Vom Vieil Armand führt die Route des Crêtes über ihre letzten Kilometer hinunter in die elsässische Ebene zu ihrem Endpunkt Cernay

Die Hochvogesen sind von einem exzellent präparierten Wanderwegenetz durchzo- gen, das der Club Vosgien (www.club-vosgien.eu) unterhält. Nicht nur die großen europäischen Fernwanderwege, auch die kleineren lokalen Wege und Pfade sind ein Erlebnis. Die Hochvogesen zu erwandern heißt auch, Ursprünglichkeit und Natur zu erleben. Zeit mitzubringen ist dabei empfehlenswert, genauso wie die Wanderkarten des Institut Geographique National (IGN, www.ign.fr). Ansonsten gibt es auch mehre- re ausgezeichnete Bergführer in der Gegend, die ihre Dienste und Touren anbieten, eine Liste findet sich auf www.vallee-munster.eu/randonnee.htm. Wer es eiliger hat, kann aber auch während eines Wochenendes das Münstertal und die Route des Crêtes entdecken.

Übernachtungsmöglichkeiten

Übernachten lässt es sich in der Region sowohl in Hotels wie in Ferienwohnungen und in Ferme-Auberges (www.vallee-munster.eu/de/hebergements.htm). Dazu kommt das Chalet-Refuge des Trois Fours (www.chaletrefuge3fours.ffcam.fr), die einzige bewirtschaftete Hütte des französischen Alpenvereins in den Hochvogesen. Obwohl nur knapp einen Kilometer von der Route des Crêtes entfernt und unweit vom Hohneck bietet sie echtes Hüttenflair. Für Bergwanderer sicher ein Tipp, auch weil sie nicht weit vom bekannten Sentier des Roches liegt, der allerdings Trittsi- cherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Und ebenfalls zu Fuß lässt sich für Kletter- freaks vom Chalet aus die Martinswand erreichen. Dort gibt es Führen bis in die höchsten Schwierigkeitsgrade. Eine vergleichsweise kurze, aber faszinierende Wan- derung führt oberhalb des Münstertals vom Petit Ballon zum Steinberg, dessen spektakuläre Menhirformationen zu allerlei Vermutungen Anlass geben.

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