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Heuchler unter sich Naht das Ende? Die ideale Frau Der letzte Schritt Die USA wollten die Iraker von Sad- Schon seit längerem werden auf Ku- Mit ihrer Darstellung verschiedener Mit dem Sieg über Kaiser Napole- dams Gewaltherrschaft befreien, ba die Lebensmittel rationiert. Neue Frauentypen wurde Ruth Leuwerik on III. räumte Preußen das letzte doch ihre Methoden sind keineswegs US-Sanktionen erschweren die Be- zum Vorbild für viele Zuschauerinnen. externe Hindernis auf dem Weg besser. Mit ihrer Doppelmoral stehen dingungen weiter, doch die Kubaner Eine Ausstellung in Berlin würdigt ihr zum kleindeutschen Nationalstaat sie aber nicht allein da. Seite 5 sind in Aufbruchstimmung. Seite 7 Lebenswerk. Mehr auf Seite 11 aus dem Weg. Seite 21

Das Ostpreußenblatt Jahrgang 55 – Folge 22 C 5524 NABHÄNGIGE OCHENZEITUNG FÜR EUTSCHLAND 29. Mai 2004 U W D PVST. Gebühr bezahlt

Hoffnungsträgerin: Mit Gesine Schwan trat als Kan- Uwe GREVE: didatin der Bundesregierung ei- ne Frau in die Öffentlichkeit, die von vielen als durchaus kompe- Kein Zeitgeistritter tent betrachtet wurde. Die Tat- sache, daß bei der Bundespräsi- as hatten die Medien in den samt die „Angst überwunden“, das dentenwahl einige der Wletzten beiden Monaten nicht „Selbstvertrauen zurückgewon- Wahlmänner von Union und alles gegen Horst Köhler als Kandi- nen“ und die „innere Einheit“ FDP sich gegen den eigenen daten von CDU/CSU und FDP für die Deutschlands verwirklicht werden. Kandidaten und für die von Bundespräsidentschaft vorgebracht. Von Außenminister Er sei ein „stocktrockener Tech- war kein Beifall zu sehen, als Köhler Rot-Grün aufgestellte Professo- nokrat“, „vom Typus her Spar- formulierte: „Ich habe übrigens ... rin entschieden, spricht für ihre kassendirektor“, „ein Weltwirt- die Erfahrung gemacht: Patrio- Wirkung auf die Menschen. schaftsbeamter ohne Charisma“, ein tismus und Weltoffenheit sind keine Daß Schröder in seiner „Notkandidat, nachdem man sich Gegensätze, sie bedingen einander. derzeitigen mißlichen Lage eine auf Wolfgang Schäuble nicht eini- Nur wer sich selbst achtet, achtet „Sympathieträgerin“ wie Gesine gen konnte“. auch andere.“ Schwan dringend benötigt, ist Am 23. Mai ist er im ersten Wahl- Mehr als bemerkenswert auch die verständlich, doch die gang von der Bundesversammlung persönlichen Teile seiner An- Ämterschacherei am Tage nach gewählt worden. Seine beiden trittsrede: „Nach sechs Jahren im der Wahl zeigt, daß Rot-Grün Vorgänger Herzog und Rau Ausland kehre ich mit einem Gefühl selbst hier planlos ist. brauchten mehrere. Da Köhlers Mit- von Freude und Dankbarkeit in bewerberin Gesine Schwan einige – meine Heimat zurück. Deutschland Foto: Reuters wahrscheinlich weibliche – Stimmen hat mir viel gegeben, davon möchte aus dem CDU/CSU-FDP-Lager auf ich etwas zurückgeben. Ich liebe ihre Seite ziehen konnte, schrieb die unser Land.“ Ebenso der Schluß: Süddeutsche Zeitung: „Gesine „Gott segne unser Land.“ Schwan hat gewonnen. Horst Köh- Von Horst Köhler ist einiges zu er- Laßt Gesine nicht entwischen! ler ist neuer Bundespräsident.“ Und warten. Er hatte nie enge insgesamt konnten die mehrheitlich Verbindungen zu Parteiseil- Rot-grünes Klammern an die »Sympathieträgerin« offenbart Planlosigkeit linksgestrickten Medien in Deutsch- schaften. Er wird seine im besten land ihre Enttäuschung nicht ver- Sinne des Wortes konservativen ie Wahl, die Person und be- scheidung mit der Kandidatin abge- mung in den Reihen der Regierung. bergen, daß das „Wunder einer Ge- Wurzeln nicht verleugnen, sich sonders die Botschaft des sprochen. Dann stellte sich heraus, Sie ist die Ursache für die zittrige sine-Schwan-Wahl“ nicht einge- aber nicht parteipolitisch instru- neuen Bundespräsidenten daß zwar mit allen möglichen Stel- Hast, mit der man versucht hat, die treten ist. mentalisieren lassen. Seine Aus- D Horst Köhler aber hat jetzt die landserfahrungen können dazu Köhler mußten den Deutschen wie len geredet worden war, nur nicht „Sympathieträgerin“ nur ja nicht große Chance, aus diesem in erster beitragen, daß Deutschland ein Lichtschein im Gestrüpp erschei- mit Schwan, die verständlicherweise wieder entwischen zu lassen. Das Linie repräsentativen Amt mehr zu wieder außenpolitisch Tritt faßt. nen. Endlich einmal Klarheit. Doch ihren Unmut ausdrückte. Darauf gab läßt nichts Gutes ahnen für die Zu- machen als die meisten seiner Seine ganz persönlichen Erfahrun- die Regierungspartei SPD ließ kaum der Sprecher schmallippig bekannt, kunft. Vorgänger. Seine Antrittsrede von gen mit und in den USA können ein paar Stunden verstreichen, um daß die Ernennung einer Polen-Be- nur zwölf Minuten war straff und helfen, die „einzige Weltmacht“ uns wieder vor Augen zu führen, wo auftragten gar nicht vorgesehen sei. Köhler will sich nicht auf allge- unmißverständlich. Ein Zeitgeistrit- wieder realistischer und weniger wir uns wirklich befinden. meine Reden beschränken, er ter, das wurde deutlich, wird er emotional oder gar unterwürfig Kommt uns das Hin und Her be- kommt zu sehr aus der harten Pra- nicht sein. Im Gegenteil, er versteht zu sehen. Wer wie er lange Zeit Das peinliche Gezerre um die kannt vor? Selbstverständlich: Pkw- xis, um damit zufrieden zu sein. sich als Impulsgeber für die draußen gelebt hat und nicht zum weitere parteipolitische Verwen- Maut oder nicht, Erhöhung oder Manche fürchten daher, er könnte Erneuerung Deutschlands. Als kosmopolitischen Schwarmgeist dung der unterlegenen Präsident- Nichterhöhung diverser Steuern die Aufgabe des Staatsoberhaupts „Land der Ideen“ stellt er sich die wurde, vermag dazu beizutragen, schaftskandidatin der Linken, Gesi- oder Einführung ganz neuer Steuern durch zuviel Einmischung in die deutsche Rolle in der Welt für die daß die Deutschen endlich wieder ne Schwan, paßt sich fugenlos ein in etc., etc. Jede Woche, manchmal jede Politik überdehnen. Indes: Nicht Zukunft vor: „Neugier und Experi- ein unverkrampftes Verhältnis zu mentieren“, „in allen Lebensbe- sich selbst gewinnen. Kurzum: Am das Bild von Schröders Chaos-Trup- Stunde etwas Neues. Das altgriechi- erst seit dem jüngsten Personal- reichen Mut, Kreativität, Lust auf 55. Jahrestag der Verkündung des pe, welches die Deutschen nun sche Wort „Kakophonie“, Mißklang, Klamauk kann einen diese „Furcht“ Neues, ohne Altes und Alte auszu- Grundgesetzes wurde ein Mann schon seit Jahren mit einem Gefühl ist zum Etikett einer Regierung ge- eher mit Hoffnung erfüllen. grenzen“. „Kinder sind Brücken in zum Bundespräsidenten gewählt, aus Wut und Zynismus beobachten. worden, die die einfachsten Dinge Deutschland benötigt jetzt keinen die Welt von morgen. Wir müssen der ebenso selbstsicher wie diplo- nicht mehr geregelt bekommt. seichten Moralisten an der Spitze, uns alle anstrengen, eine familien- matisch dazu beitragen wird, „Kommunikations-GAU“ belästern sondern einen, der als Anwalt des und kinderfreundliche Gesellschaft Deutschland aus der selbstverur- die Medien das Gewurstel aus vorei- Die Art, wie Rot-Grün die eigene Volkes die Regierenden an ihre zu werden.“ Um die Zukunft zu sachten Krise herauszuführen. ligen Verlautbarungen und kleinlau- Präsidentschaftskandidatin zum Pflichten erinnert und Orientie- gewinnen, dürfe auf die „Er- Eine gute Wahl! ten Dementis um die Frage, ob Gesi- Objekt einer blamablen Komödie rung gibt. Genau das hat Horst fahrung und Weisheit“ der Alten ne Schwan nun „Polen-Beauftragte“ degradiert hat, offenbart aber nicht Köhler versprochen, weshalb die nicht verzichtet werden. Die „un- Uwe Greve ist einer der 1.204 der Bundesregierung wird oder bloß die bereits allseits vermerkte gewisse Beklommenheit bei Rot- akzeptablen Spaltungstendenzen Wahlmänner der Bundesversamm- nicht. Erst erweckte der stellvertre- Unfähigkeit der Akteure. Sie gibt zu- Grün angesichts seiner Wahl nach- in der Gesellschaft“ müßten been- lung, die am 23. Mai den Bundes- tende Regierungssprecher Thomas dem Aufschluß über die lausige, von vollziehbar ist: Der könnte unbe- det, die Bildung verbessert, insge- präsidenten wählen durften. Steg den Eindruck, als sei die Ent- Panikschüben durchwirkte Stim- quem werden. H. H.

PMD Überzeugungsarbeit Wehrpflicht bleibt Preußischer Mediendienst Neue Länder sorgen sich um EU-Fördergelder Die SPD hadert mit einer neuen alten Liebe usgerechnet in Schwarzheide, päischen Strukturfonds zugeteilt rotz verstärkten Spardrucks aus grundsatz stehe nicht in Frage, über- Adas laut Zeitschrift Impulse worden. Was danach ist, ist noch of- Tseiner Partei will Verteidigungs- haupt seien interventionsfähige Wir erfüllen Plus das „beste Gewerbegebiet des fen. Die Brandenburger haben voller minister Peter Struck (SPD) an der Streitkräfte außenpolitisch ein alle Landes Brandenburg“ hat, empfin- Sorge vor dem Wegfall der EU-För- Wehrpflicht festhalten. Die neue alte schlechtes Signal. Bereits zur Mitte gen die Ministerpräsidenten der derung ihr Land bereits in zwei För- Liebe zur Wehrpflicht in Zeiten dieses Jahres soll der Ausbildungsbe- Literatur-, neuen Bundesländer den EU-Wett- derzonen einteilen lassen, in der schmerzhafter Reformen und finan- trieb der Bundeswehr grundlegend Musik- bewerbskommissar Mario Monti, Hoffnung, daß zumindest dem är- zieller Einschnitte hat offenbar ideo- umgestaltet werden. Eine stärker & um auf ihren finanziellen Notstand meren Norden weiter die Höchst- logische Gründe: Struck lobte am 25. spezialisierte Ausbildung sowie eine hinzuweisen. Umweht von BASF- förderung zukomme. Mai auf einer Tagung des Beirats der bessere Ausnutzung bisheriger Qua- Filmwünsche. Fahnen verkündete Sachsen-An- inneren Führung der Bundeswehr lifikationen der Soldaten sind laut halts Ministerpräsident Wolfgang Mario Monti versprach den zu mit Blick auf die US-Politik im Irak Generalinspekteur Wolfgang Schnei- Rufen Sie uns an! Böhmer dramatisch, daß sein Land Recht besorgten Ministerpräsiden- den Beitrag der Wehrpflicht zu einer derhahn Kernpunkte des Pro- einem Haushaltsnotstand gegen- ten der neuen Länder, ihre Belange „Kultur der politischen Zurückhal- gramms. In der SPD wächst derweil 040 / 41 40 08 27 überstünde, wenn Brüssel seine Bei- zu berücksichtigen, betonte aber tung“. Die Wehrpflicht, so Strucks der Druck auf die Wehrpflicht. Chri- hilfen zugunsten der neuen EU-Mit- auch, daß Mitteldeutschland jetzt, Überzeugung, beuge Auswüchsen, stoph Matschie, SPD-Spitzenkandi- Parkallee 86 gliedsstaaten aus seinem Bundes- statt Außengrenze zu sein, in den die das Völkerrecht verhöhnten, vor. dat für die Thüringer Landtagswahl, 20144 Hamburg land abzöge. Für den Zeitraum 2000 Kern der EU gerückt sei. Inwieweit Zur Wehrgerechtigkeit sowie zur zu- kritisiert: Die Bundeswehr könne ih-

www.preussischer-mediendienst.de Telefax: 040 / 41 40 08 58 bis 2006 waren Sachsen-Anhalt die Region jedoch davon profitiert, künftigen Rolle der Bundeswehr gab re Aufgaben nicht mit Wehrpflichti- 3,4 Milliarden Euro aus dem Euro- ließ er offen. R. Bellano er sich zugeknöpft – der Gleichheits- gen erfüllen. SV 02_PAZ22 25.05.2004 17:45 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

2 Folge 22 – 29. Mai 2004 POLITIK

Michels Stammtisch: Jagd nach Bizarre Züge Taktische Flucht nach vorn Kriegsverbrechern Bushs Herantreten an die Uno ist nur Verzweifelungstat / Von S. G UTSCHMIDT Eine zweifelhafte Aktion Das „Deutsche Haus“ will seinen er Irak erhält am 30. Juni die fast grotesker Weise die enge Abstim- lität zu zeigen. Vor der Uno erfolgte as schon für den Dezember Namen auch künftig beibehalten, volle Souveränität. Dies ist mung amerikanischen Handelns mit jetzt das Eingeständnis: Allein geht Wdes vorigen Jahres vom Si- wurde dem Stammtisch versichert, D der erste und wichtigste Be- den Vereinten Nationen. Als weitere es nicht – die Regierung der USA mon-Wiesenthal-Zentrum angekün- dessen Heimat es seit langen Jahren standteil des neuen, aber in der Ziel- Punkte nannte Bush steigernd „Sta- braucht die Vereinten Nationen of- digt worden war, wird jetzt in ist. Das sei keine Selbstverständlich- setzung unveränderten US-Fünf- bilität“, „Wiederaufbau“, „internatio- fenbar mehr, als ihr lieb ist. Gesagt Deutschland umgesetzt: Mit Anzei- keit mehr, meinte der Stammtisch, Punkte-Plans zur Irak-Politik der nale Unterstützung beim Übergang wird das freilich nicht – die neue Re- gen in großen Zeitungen will es die angesichts der Abschaffung und Auf- Bush-Regierung. Der US-Präsident zur Demokratie“ und „freie Wahlen, solution kommt im Gewand der lang Bürger auffordern, eventuelle lösung dessen, was in unserem Land stellte am 24. Mai in demonstrativ nicht später als nächsten Januar“. geplanten Eigeninitiative daher. Kriegsverbrecher anzuzeigen. Nach „deutsch“ heißt oder klingt. kämpferischer Weise in der Heeres- den Worten des Sprechers sei das schule in Carlisle (Pennsylvania) der Die Rede bringt also zusammen Derweil werden ständig neue, für „die letzte Chance“, wie Focus mel- Die Demontage des „Deutschen“ Öffentlichkeit seine Vision für einen mit der von den USA erstrebten Re- eine Demokratie verstörend wirken- det, die immer noch lebenden habe „bizarre Züge“ angenommen, demokratischen solution den lang de Vorwürfe und Berichte zum Aus- Kriegsverbrecher vor Gericht zu zie- stellte der Stammtisch fest. Scheiter- Irak vor, unter- erwarteten maß amerikanischer Mißhandlun- hen. te noch der Versuch Mehdorns, das strich bisherige Die von den USA als tot Schwenk zur Eini- gen bekannt. Folgt bald das „DB“ der Deutschen Bahn als „Die Leistungen und gung der Irak- Eingeständnis, keine eigene amerika- Angeblich sei die Aktion in Lett- Bahn“ zu verstehen, kündigte Wer- mahnte, die härte- bezeichnete Uno wird kriegskoalition mit nische Perspektive für eine Demo- land, Litauen, Estland, Rumänien ner Seifert, Chef der Deutschen Bör- ste Zeit stehe noch den Vereinten Na- kratisierung des Irak zu haben? und Polen bereits erfolgreich ver- se AG, den Aktionären an, das bevor. Begleitet nun zum Rettungsanker tionen, die bei der Deutschland und Frankreich drän- laufen, konnte man doch 270 Na- Unternehmen brauche unbedingt ei- wird der Vorstoß Konsolidierung ei- gen auf eine Frist für das Ende der men auf eine Kriegsverbrecherliste nen neuen Namen, schließlich arbei- des Präsidenten, in nes unabhängigen Besatzung, die will Washington setzen. Gegen neun wird nun er- te es international. Englisch klingen- der Wahlphase das Heft des Han- Irak helfen sollen – eine erhebliche (noch) nicht nennen. Wohl auch mittelt; alles andere waren Denun- der Sprachsalat, der schon die delns wiederzuerlangen, von einem Aufwertung der von Amerika totge- nicht, um den Feinden eines demo- ziationen ohne jeden Hintergrund. Internetseite der Deutschen Börse Resolutionsentwurf für den UN-Si- sagten Organisation. Der Sicherheits- kratischen Irak, so gering seine Aus- In Österreich konnte man, so der beherrscht, werde sich wohl künftig cherheitsrat, der am 23. Mai überra- rat kam im Gegenzug der US-Regie- sichten jetzt scheinen mögen, nicht Wiesenthal-Mitarbeiter, 169 Verbre- auch in deren Namen ausdrücken, schend von den USA und Großbri- rung entgegen und verlegte eigens noch einen Termin und sich selbst cher dem Justizministerium melden. meinte der Stammtisch. Ohne Angli- tannien für den folgenden Tag eine geplante Debatte um die Immu- unter Zugzwang zu setzen. Denn statt Schon nach der ersten Durchsicht zismen gehe es auch bei der Deut- angekündigt wurde. nität von US-Soldaten vor dem UN- eines ehrenwerten Abzugs unter Ver- stellte sich jedoch heraus, daß 34 schen Bank nicht, die ihre kulturel- Strafgerichtshof, einem für die USA weis auf die erreichten Ziele wäre der Beschuldigten bereits verstor- len Aktivitäten als „Corporate Die fünf Punkte des Präsidenten zur Zeit höchst brisanten Thema. nach der moralischen auch noch ei- ben waren. Cultural Affairs“ bezeichne. Aus werden begleitet von der Ankündi- Überschattet wird die Resolution ne militärische Niederlage die Folge. starken „Wirtschaftskapitänen“ seien gung, das Foltergefängnis Abu nämlich nicht nur durch tägliche At- Das Überraschungsmoment bleibt Die Mühe der Denunzianten soll eben anpasserische „Bosse“ gewor- Ghraib abzureißen. Auch General tentate auf Amerikaner und private somit das Wichtigste, das den USA nicht umsonst sein: Für jeden auf den, und die wirtschaftliche Lage sei Sanchez wird im Sommer als Ober- „Sicherheitskräf- bleibt, um das Ge- diese Weise ermittelten und vom Ge- entsprechend. befehlshaber im Irak abberufen. Die ten“, sondern auch sicht zu wahren. richt Verurteilten zahlt das Simon- irakische Übergangsregierung, deren durch die immer Den Europäern dürfte Eine neue Initiative Wiesenthal-Zentrum eine Kopfprä- Da stehe der Staat nicht abseits: Amtsantritt schon seit längerem für weitergehenden könnte der Vorstoß mie von 10.000 Euro aus einem Daß eine Großveranstaltung der Ende Juni geplant war, bekommt Mißhandlungsvor- ihre Schadenfreude vielleicht doch Fonds, der aus Spenden aus den USA nordrhein-westfälischen Landesre- vom ersten Tag ihrer Arbeit an die würfe gegen ameri- sein, oder die gespeist wird. gierung für die Jugend des Landes volle Verantwortung und womöglich kanische Besat- im Halse steckenbleiben Flucht nach vorn, unter dem Motto stehe: „NRW4You- auch die politische Entscheidungsfä- zungstruppen. auf keinen Fall soll Wer also jetzt einem etwa 90jähri- YOU4NRW“ löste am Stammtisch higkeit für ihr Handeln zugebilligt. sie Signal einer ab- gen Nachbarn, mit dem er sich schon Kopfschütteln aus. „Fair play – fair Die über 130.000 US-Soldaten blei- Zeitgleich mit der Vorlage der Re- sehbaren Ausdünnung der Truppe lange streitet, eins auswischen will, life“ und „YOUr Vision of the future” ben jedoch, ohne daß ein Datum für solution in New York lieferten sich sein. der melde ihn dem Simon-Wiesen- hießen dabei die Aktivitäten der Mi- einen Abzug in Aussicht gestellt wür- Amerikaner und Schiiten in Bagdad thal-Zentrum. Erst mal wird er gro- nisterien. „Aufgepumpten Quatsch“ de, vor Ort. Die rechtliche Immunität und Kufa blutige Kämpfe. Das Weiße Mit seiner Rede versuchte Bush ßen Ärger haben, aber letzten Endes nannte das die taz, und der Stamm- für die vor Ort tätigen Personen aus Haus ist, das mögliche Scheitern der die Initiative zurückzuerlangen – ei- wird ihm nichts geschehen, denn un- tisch stimmte aus vollem Herzen zu den USA bleibt bestehen. Der Präsi- Irak-Mission vor Augen, verzweifelt nen fundamentalen Kurswechsel be- sere Gerichte sind immer noch weit- – obwohl diese Zeitung nicht gerade dent verband seine Irak-Rede erneut bemüht, einen geordneten Weg zur deutet sie nicht. Die Furcht, der Irak gehend unabhängig. Das Simon-Wie- sein Leib- und Magenblatt ist. mit dem Kampf gegen den Terror, Selbstverwaltung zu demonstrieren. könne am Ende der US-Besatzung im senthal-Zentrum aber könnte auf drückte sein Bedauern aus über die In regelmäßigem Turnus werden ira- Chaos versinken, ist durchaus be- diese Weise seine Existenzberechti- Mißhandlungen von Irakern durch kische Vertreter in Washington vom rechtigt. Das könnte freilich auch die gung nachweisen, gibt es doch noch US-Militär, dankte aber auch aus- Präsidenten der amerikanischen Öf- noch schadenfrohen Europäer teuer „Tausende Kriegsverbrecher in Euro- drücklich der Nato und betonte in fentlichkeit vorgestellt, um Norma- zu stehen kommen. pa“. Jochen Arp

Die Schulden-Uhr: Entgleist Eine fast unendliche Geschichte Streit um das Zuwanderungsgesetz wurde immer mehr zur Machtfrage zwischen den Parteien ie Förderung öffentlicher Ver- Dkehrsmittel liegt der rot-grünen ch denke, es muß zu einem Ende verzichten, wenn er ihnen in ande- Thema der Zuwanderung aus Sicht ners und der Verlockungen der Op- Regierung bekanntermaßen. Daß kommen“, verkündete der Kanz- ren Punkten entgegenkäme, Punk- der Union bald vom Tisch sei, da sie position ähnlich einer in eine Falle sich der Börsengang des einstigen I ler am vergangenen Montag und ten, denen die Grünen gar nicht zu- ja Kompromißbereitschaft zeige. So- tappenden Maus fühlte, ist nur zu Staatsmonopolisten Deutsche Bahn erklärte den Streit um das seit Fe- stimmen mochten und wegen denen mit war der Öffentlichkeit klarge- vermuten. Fakt ist aber, daß das nicht fristgerecht umsetzen läßt, bruar 2000 in der Diskussion be- sie den Spitzengesprächen keine gro- macht, wenn es jetzt nicht klappe, Ganze immer mehr zur einer Frage dürfte Finanzminister Eichel ganz findliche Zuwanderungsgesetz zur ße Chance für eine Verständigung wäre die Bundesregierung der der Macht wurde, denn der Wähler unerwartete Förderungschancen Chefsache. Nun, wir wissen, wie einräumen wollten. Spielverderber. weiß schon lange nicht mehr, was eröffnen. Schon die für den Betrieb Chefsachen in diesem Lande immer überhaupt im Zuwanderungsgesetz des jetzigen Schienennetzes nötigen ausgehen, doch diesmal sollte alles Aufgrund der schon im voraus ge- Da sich Schröder das keineswegs nach den unendlich vielen Ände- 2,5 Milliarden Euro jährlich sind, anders werden. tätigten Absage der Grünen warf vorwerfen lassen wollte, griff der rungen steht und ob es seinen Inter- wie aus Regierungskreisen bekannt sich die Union natürlich besonders Hin- und Hergerissene freudig nach essen entspricht. Da aber endlich al- wurde, nicht einmal bis zum Jahr Merkel und Stoiber lockten Schrö- in Pose. So schickte sie den saarlän- dem Strohhalm, der auch von der les zu einem Ende kommen sollte, 2008 gesichert. Zu diesem Zeit- der mit dem verheißungsvollen Ver- dischen Ministerpräsidenten Peter FDP in Person von Guido Wester- war Schröder im Zugzwang, machte punkt sollte die Bahn ursprünglich sprechen, auf die von ihnen bisher Müller (CDU) vor, der dem Wahl- welle gestützt wurde. Inwieweit sich mal wieder etwas zur Chefsache fit für die Börse sein – daraus wird geforderte Sicherungshaft für als ge- volk verheißungsvoll verkündete, Schröder angesichts der ablehnen- und tappte in die Falle der so gütig nun nichts mehr. Um nur die nötig- fährlich befundene Ausländer zu daß das ihm inzwischen leidige den Haltung seines Koalitionspart- scheinenden Opposition. R. B. sten Ausbauten am Streckennetz vorzunehmen, wird der Bund wohl Anzeige Milliardenbeträge locker machen müssen. Kürzt man statt dessen, wie die Regierung erwägt, die Mittel für Rußland will Wirtschaftsunion den Erhalt des bestehenden Netzes, kommt in den nächsten Jahren eine GUS-Staaten planen Zusammenschluß / Von M. R OSENTHAL-KAPPI kaum kalkulierbare Kostenlawine auf die Schiene. (SV) ie Gründung eines einheit- gefällt. Die „großen Vier“ hatten Ukraine schwer, weil hierfür der Dlichen Wirtschaftsraumes (EEP sich für vier Freiheiten ausgespro- russische Rubel vorgesehen ist. Staatsverschuldung = Edinoje ekonomitscheskoje pro- chen: Künftig sollen freier Waren- in Deutschland: stranstwo) aus Rußland, Weißruß- verkehr, freier Kapitalverkehr sowie Insgesamt würden alle beteiligten land, der Ukraine und Kasachstan freier Austausch von Ressourcen Staaten aus dem EEP Vorteile ziehen 1.357.245.500.000 € stehe nicht im Widerspruch zu den und Dienstleistungen herrschen. können, doch herrscht bei den wirt- Bestrebungen der einzelnen Staa- schaftlich schwächeren Ländern wie (eine Billion dreihundertsieben- ten, in die WTO einzutreten, erklär- Kasachstan und Weißrußland, aber undfünfzig Milliarden zweihun- te der russische Präsident Putin Konkurrenzfähigkeit mit auch bei der Ukraine Furcht vor dem dertfünfundvierzig Millionen fünf- kürzlich auf einer Pressekonferenz. EU angestrebt russischen Kapital der Oligarchen, hunderttausend) Die Möglichkeit der einzelnen Län- die bereits in der Vergangenheit in Aufkleber farbig (6,5 x 7,5 cm) der, selbst mit der WTO über die allen Ländern außer Weißrußland Sonderpreis 18 St./5€inkl. Porto Vorwoche: 1.355.922.977.330 € Bedingungen ihrer Mitgliedschaft erheblichen Einfluß genommen ha- Friedenskomitee 2000 Verschuldung pro Kopf: 16.444 € zu verhandeln, bliebe von ihrer Zu- Die Gründung des EEP zieht eine ben. Die Ukraine könnte wiederum PF 1308, 82303 Starnberg Vorwoche: 16.428 € gehörigkeit zur geplanten Wirt- grundlegende Änderung der GUS 80 Prozent ihres Exports in den Part- schaftsunion unberührt. nach sich: Die Zolltarife müssen nerländern absetzen. (Stand: Montag, 24. Mai 2004, vereinheitlicht werden, und auf lan- www.preussische-allgemeine.de 12.00 Uhr. Die Entscheidung über die Grün- ge Sicht wird man sich auf eine ein- Nach den Vorstellungen Putins Benutzername/User-ID: paz Zahlen: www.steuerzahler.de) dung des EEP hatten die vier Staa- heitliche Währung einigen müssen. könnte ein funktionierender EEP mit Kennwort/PIN: 7589 ten bereits im Februar des Vorjahres Hier tut sich jedoch vor allem die der EU konkurrenzfähig werden. 03_PAZ22 25.05.2004 13:56 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

HINTERGRUND Folge 22 – 29. Mai 2004 3

Fährt auf Hamburgs Straßen die Der Stoff, aus dem Zukunft? Seit September 2003 hat die Ham- burger Hochbahn die Zukunft ist? drei mit Wasser- stoff betriebene EU fördert massiv Wasserstofftechnologie Busse im Einsatz. In dem von der EU uf Hamburgs Straßen fährt Ein schöner Plan angesichts der mit 18,5 Millionen die Zukunft! Silbern glänzt zur Neige gehenden fossilen Brenn- Euro geförderten, A sie im Sonnenlicht und stoffe und der stets als Folge von zu in neun europäi- hinterläßt eine weiße Dampfwolke. viel CO2 in der Umwelt angeführten schen Städten lau- Und genau diese ist das Besondere, Klimaveränderung. fenden Projekt denn das Gefährt, bei dem es sich auf sollen die Stärken den ersten Blick um einen normalen Hamburgs Fahrgäste jedenfalls und Schwächen Mercedesbus handelt, stößt keine sind neugierig und bestaunen die der Technik gete- giftigen Abgase mit dem gefähr- neuen Fahrzeuge der Hochbahn. stet werden. lichen Kohlendioxyd (CO2) in die Und auch die Busfahrer finden die Atmosphäre, sondern reinen Wasser- Führung eines solchen Fahrzeug Foto: Bellano dampf. reizvoll. Über 100 Fahrer bewarben sich für die Sonderausbildung auf liertes Entweichen des Gases verhin- tige und für die Umwelt unschädli- angesichts der Tatsache, daß die an- Seit September letzten Jahres hat diesen eben nur optisch dem norma- dern. Sollte es dennoch dazu kom- che Gas kann dann bei Bedarf in deren 50 Prozent des teuren, über re- die Hamburger Hochbahn drei mit len Bus ähnlichen Fortbewegungs- men, besteht auch keine ernsthafte den Bus getankt werden. Wasserstoff generative Energien erzeugten Was- Wasserstoff (H2) betriebene Busse im mittel. Gefahr, da Wasserstoff leichter als ist im Grunde ein Energiespeicher serstoffes einfach ungenutzt bleiben, Einsatz. Und nicht nur in Hamburg, Luft ist und von den auf dem Bus- ähnlich einer Batterie, und wenn ist an der Wirtschaftlichkeit zu zwei- sondern auch in Amsterdam, Barce- Die Technik der H2-Busse ist dann dach befindlichen Tanks sofort nach der Bus dann diese Energie benö- feln. „Dann doch lieber die regenera- lona, London, Luxemburg, Madrid, nämlich doch eine andere, was der oben in die Atmosphäre entweicht, tigt, wird in den Brennstoffzellen tive Elektroenergie gleich ins Strom- Stockholm, Stuttgart und Porto sind Fahrer vor allem in Kurven merkt, es sei denn, man ist in einem Tunnel. auf dem Dach die Energie im umge- netz einspeisen“, lautet das Plädoyer jeweils drei H2-Busse auf den Stra- denn auf dem Dach befinden sich kehrten Prozeß, durch sogenannte des Vorstandmitglieds des Zentrums ßen unterwegs. Dieses Projekt wird zwei Brennstoffzellen und mehrere Die in Hamburg tätigen Techniker „kalte Verbrennung“, freigesetzt, in- für Sonnenenergie- und Wasserstoff- von der Europäischen Kommission Wasserstofftanks, die ein Gewicht sind auf jeden Fall begeistert von ih- dem der Bus während der Fahrt Forschung Baden-Württemberg, Pro- über zwei Jahre lang mit 18,5 Millio- von zwei Tonnen zusätzlich ausma- ren drei Patienten, die im Rahmen Sauerstoff ansaugt und mit dem fessor Jürgen Garche. nen Euro gefördert und hat die Auf- chen. Daß die Busse sich da ein we- des Projektes mehr als eigentlich Wasserstoff zusammen wieder als gabe, die Fahrzeuge auf ihre Alltags- nig anders in die Kurven legen als notwendig gewartet werden, um jede Endprodukt Wasser abgibt. Diese Reinhard Kaiser, Leiter des Stabes tauglichkeit unter verschiedenen ein mit Diesel betriebener Bus, ist Veränderung wahrzunehmen. Die dabei entstehende Energie nutzt der Umwelt und Verkehr im Bundesum- topographischen und verkehrstech- nur logische Folge. Außerdem sind Ausfallquote ist sensationell gering. Motor, doch rechnet man die Ko- weltministerium, betont jedoch, daß nischen Rahmenbedingungen zu die Busse kälteempfindlich. So muß- Allerdings nur bei den Bussen. Die sten, dann kann man derzeit noch regenerative Energien die einzigen prüfen. Wo in Hamburg Regen und ten die Busse im Winter immer über Wasserstofftankstelle, die gemeinsam staunen. Um die 2,80 Euro kostet klimaverträglichen Quellen zur Er- Stau, in Stuttgart Steigungen und in Nacht an die Steckdose, damit die von den Hamburgischen Elektri- ein Kilogramm Wasserstoff etwa, ge- zeugung von Wasserstoff seien. „Dar- Barcelona Hitze dominieren, soll be- Brennstoffzellen warm bleiben. Für zitäts-Werken (HEW) und BP betrie- naue Zahlen werden nicht genannt. um finde ich es immer so grotesk“, obachtet werden, wie die neue Tech- ben wird, hat hingegen schon so sagte er in Bild der Wissenschaft, nik darauf reagiert. Aber auch ver- manche Ausfälle gehabt. Und außerdem: Wo soll die elektri- „wenn ich auf Tagungen erlebe, wie schiedene getestete Arten der Wasserstoff ist nicht nur sche Energie für die Elektrolyse her- manch Wasserstoffbegeisterter ange- Wasserstofferzeugung liefern drin- Überhaupt, nicht die mit Wasser- kommen? Da Wasserstoff ja ein um- widert die Stirn runzelt, sobald das gend benötigtes Datenmaterial für Energieträger, stoff betriebenen Fahrzeuge sind das weltfreundlicher Energieträger sein Wort ,Windkraftwerke‘ fällt.“ die Weiterentwicklung der zukunfts- Problem, denn auch wenn diese auf soll, wäre es widersinnig, diesen mit trächtigen Antriebstechnologie. Die- sondern auch Politikum Hamburgs Straßen verkehrenden regulärem Strom aus der Steckdose Eines wird aus diesen Bemerkun- se ist nämlich, zumindest wenn es Prototypen so nie in Serie gehen herzustellen, denn dieser wird zum gen schon ziemlich deutlich: Wasser- nach EU-Kommissionspräsident Pro- werden, so sind sie doch schon sehr Großteil mit fossilen Brennstoffen stoff ist nicht nur ein Energieträger di geht, Europas Zukunft. Prodi, der alles andere sind die Techniker da, fortschrittlich. Die Wasserstofferzeu- oder in den in Deutschland verpön- für eine neue Technologie, sondern sich wünscht, daß sich die Menschen denn wenn eine von den entschei- gung selbst bereitet viel mehr Sor- ten Atomkraftwerken erzeugt. auch Politikum und Ideologie, was später positiv wegen seiner Beiträge denden Warnlämpchen angeht, sollte gen. Denn wo soll der Wasserstoff man auch daran erkennt, daß die zur EU-Osterweiterung und der Um- rechts rangefahren werden. herkommen? In Hamburg verwendet die HEW Wirtschaft noch sehr zögerlich in die setzung von Wasserstoff als Haupt- uneingeschränkt Strom aus regene- Wasserstofforschung investiert, wäh- energieträger an ihn erinnern, hat Die Citaro-Stadtbusse, die von der In Hamburg wird das Gas durch rativen Energien wie Wind, Sonne, rend dank Prodi die EU voller En- schon einen ehrgeizigen Plan vorge- Mercedestochter Evobus hergestellt Elektrolyse gewonnen. Dabei wird Wasserkraft oder Biomasse, doch der thusiasmus Fördergelder freigibt. legt. Bis 2050 sollen sich die Länder werden, haben eine Leistung von elektrische Energie benötigt. Mit ih- ist teuer. Und nicht nur teuer, son- der EU nämlich von den angeblich 280 Kilowatt und erbringen eine rer Hilfe wird im Elektrolyseur Was- dern auch umstritten, da Subventio- Ist Wasserstoff die Alternative für klimaschädigenden und nicht erneu- Höchstgeschwindigkeit von 70 Kilo- ser in Wasserstoff und Sauerstoff ge- nen diese Energie nur künstlich auf die Zukunft? „Ohne zu testen und zu erbaren Energieträgern abgewandt metern pro Stunde bei einem Ver- spalten. Der gasförmige Sauerstoff dem Markt bestehen lassen. Zudem, forschen, wird die Frage nicht beant- und den Einstieg in ein neues Ener- brauch von 17 bis 20 Kilo Wasserstoff wird sofort wieder an die Atmos- die Brennstoffzellen der H2-Busse wortet werden können und wird es giesystem vollzogen haben. So sollen auf 100 Kilometern. Laut Aussage phäre abgegeben, während der Was- nutzen effektiv nur etwa 50 Prozent keine Weiterentwicklung geben“, so ab 2020 H2-Pkws marktreif sein und der Techniker sind sie keineswegs serstoff gereinigt und auf 440 Bar der Energie. Dies ist zwar in Anbe- die nachvollziehbare Antwort von 2050 sogar Flugzeuge mit Wasser- gefährlicher als Dieselbusse, da meh- Druck komprimiert in entsprechen- tracht eines Dieselmotors, der nur et- Gabriele Steeb von der Hamburger stoff betrieben werden. rere Sicherheitsventile unkontrol- den Tanks gelagert wird. Das ungif- wa 35 Prozent nutzt, schon viel, doch Hochbahn. Rebecca Bellano Warum die Pharmaindustrie ins Ausland geht Jürgen LIMINSKI im Gespräch mit Jaak Peteers, einem führenden Pharmamanager, über Forschung, Preise und Arbeitsplätze or 15 Jahren noch war die Gesundheitsreform gestemmt. Sie ha- sei „dafür eingerichtet, daß die For- Trotz dieser Standortverschlechte- sen“. Jedes Jahr wachse der For- deutsche Pharmaindustrie ben den Standort Deutschland in Fra- schungsausgaben von heute amorti- rung sei das Interesse am deutschen schungsetat um acht bis zehn Pro- V Weltspitze. Man sprach von ge gestellt, den Niedergang der Arz- siert und daß auch Anreize geschaf- Markt noch vorhanden. Deutschland zent. In diesem Jahr betrage das Bud- Deutschland als der größten Apothe- neimittelforschung heraufbeschwo- fen werden können für die Inno- habe auch eine Reihe Vorteile. Die get für Forschungsinvestitionen 3,6 ke der Welt. Heute führen andere ren. Gut vier Monate lebt man jetzt vationen von morgen“. So koste es et- Deutschen seien „sehr tüchtig und Milliarden Dollar. „Wir setzen viel Länder das Ranking der Pharmain- mit dieser Reform, in einer ersten Bi- wa eine Milliarde Dollar, bis ein neues haben immer wieder bewiesen, daß ein, um immer wieder neue Medika- dustrie an, vorwiegend Amerikaner, lanz bekräftigt Peteers seine Skepsis. Arzneimittel auf den Markt kommen sie letztlich auch Realisten sind. Des- mente zu entwickeln.“ Wichtig seien danach Schweden, Schweizer, und Der Arzneimittelmarkt sei „tatsäch- kann, und „dafür brauchen wir halb setze ich darauf, daß sich in den in diesem Zusammenhang auch „Ko- mittlerweile haben sich auch die lich zusammengebrochen“, und das durchschnittlich etwa zehn Jahre in- nächsten Jahren wieder ein innova- operationen mit kleinen, aber hoch Franzosen, vor allem nach der Aven- liege, so Peteers, „vor allem an den 16 tensive Forschung“. Man habe es also tionsfreundliches Klima durchsetzen innovativen Biotechnologieunterneh- tis-Übernahme durch Sanofi, nach Prozent Zwangsrabatt auf patentge- mit einer Branche zu tun, „die für ih- wird.“ Aber die Zeit dränge, Es sei men. Daraus entstehen oft ideale vorne geschoben. Deutschland be- schützte Arzneimittel, also auf unsere re Forschung ein sehr hohes Risiko „einfach eine Tatsache, daß Deutsch- Partnerschaften.“ Die forschende wegt sich jetzt irgendwo im Mittelfeld Umsatzträger, mit denen wir unsere eingeht. Deshalb sind diese Patente Pharmaindustrie könnte jedes Jahr und ist natürlich mit den ausländi- zukünftige Forschung finanzieren so existentiell wichtig.“ Es wäre für viele neue Arbeitsplätze schaffen, schen Unternehmen verflochten. Das müssen“. Der hohe Zwangsrabatt sei Deutschland ein großer Nachteil, Überregulierung schwächt aber, und das sei „das eigentliche gilt nicht nur für Aventis, sondern zwar auf ein Jahr begrenzt, aber da- wenn der Patentschutz durch die Drama“, die politischen Rahmenbe- mehr noch für die Janssen-Cilag nach wird er auf einem niedrigeren Festbeträge auf Dauer ausgehöhlt den Standort Deutschland dingungen „lassen das nicht zu“. Sein GmbH mit Sitz in Neuss. Sie ist de Niveau von sechs Prozent weiterlau- würde. Insgesamt schätzt Peteers den Unternehmen hatte zum Beispiel fest facto eine Tochter des weltweit größ- fen, dafür „werden wesentliche Teile Standort Deutschland kritisch ein. schon seit Jahrzehnten eingeplant, den Stellenplan in diesem ten Konzerns für medizinische Er- von unseren patentgeschützten Arz- Heute liege das größte deutsche Jahr um zwölf Prozent, also um etwa zeugnisse, Johnson & Johnson, der neimitteln in das Festbetragssystem Pharmaunternehmen (Boehringer In- 120 neue Arbeitsplätze, zu erweitern. mehr als 90.000 Beschäftigte in rund eingegliedert werden“. Das bedeute, gelheim) nach Umsatz (7,4 Milliarden land im Arzneimittelmarkt über- Dann seien im Herbst „diese 16 Pro- 51 Ländern der Erde hat, seine Pro- daß „der Staat nun massiv in die Euro/Jahr) etwa an der 18. Stelle im haupt kein Hochpreisland mehr ist“. zent Zwangsrabatt auf uns einge- dukte in über 175 Staaten rund um Preisgestaltung für patentgeschützte Weltmaßstab. Den Hauptgrund für Am „schlimmsten“ aber sei, „daß hier stürzt, so daß wir die Pläne für die den Globus vertreibt und jedes Jahr Arzneimittel eingreifen will“. die Verschlechterung des Standortes weniger innovative Mittel eingesetzt neuen Arbeitsplätze aufgeben muß- fast 2,5 Milliarden US-Dollar nur für Deutschland sieht Peteers in der werden. In den letzten fünf Jahren ten“. Das sei „sehr schade, weil es die Forschung ausgibt. Das große Problem sei nun, daß Überregulierung. „In Deutschland machten neue Wirkstoffe gerade neun nichts Schöneres für einen Unter- auch für patentgeschützte Arzneimit- wissen die Arzneimittelhersteller sel- Prozent des Gesamtmarktes aus.“ nehmer gibt, als neue Arbeitsplätze Die Janssen-Cilag GmbH selbst hat tel Festbeträge eingeführt wurden. ten, unter welchen Bedingungen sie zu schaffen“. Er bleibe aber optimi- etwa 1.000 Mitarbeiter. Ihr Chef ist Das wirke sich „verheerend“ aus, im nächsten Jahr wirtschaften wer- An eine Verstärkung der eigenen stisch und hoffe, daß die „politischen der Belgier Jaak Peteers, der die deut- meint Peteers. Denn ein Patent ge- den. Wenn ein Forschungsprojekt Marktposition durch Fusionen oder Rahmenbedingungen wieder auf In- sche Gesundheitsdebatte teils er- währe das Recht, „daß die Hersteller über zehn Jahre dauert, ist das eine Übernahmen denke er nicht. Bei novation umgepolt werden“. Dann staunt, teils enttäuscht verfolgt. Kein ein Produkt für eine befristete Zeit inakzeptable Situation. Deswegen Johnson & Johnson verfolge man seit werde „auch diese Branche wieder in Wunder, die Arzneimittelhersteller exklusiv, das heißt auch mit eigener sind Forchungsinvestitionen massiv Jahren die „Strategie, aus eigener der Lage sein, neue Arbeitsplätze in haben sich nach Kräften gegen die Preishoheit, vermarkten können“. Es ins Ausland verlagert worden.“ Kraft stark zu werden und zu wach- Deutschland zu schaffen“. 04_PAZ22 25.05.2004 12:00 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

4 Folge 22 – 29. Mai 2004 PREUSSEN / BERLIN

Hauptsache: Schuldig! An der CDU vorbei Ausstellung zum Ersten Weltkrieg: Wenig Fakten, viel Belehrung / Von Thorsten HINZ Von Ronald GLÄSER

ogar aus dem europäischen Ausland sind STeilnehmer zum 7. Berliner Kolleg ange- reist. Der Andrang (siehe Bericht unten) war nicht zu bewältigen, so daß etliche Teilneh- mer im Vorraum des Berliner Logenhauses nur über Lautsprecher zuhören konnten. Unter ihnen Menschen, die seit Jahren keine Die Fülle an Expona- politische Veranstaltung mehr besucht hatten. ten kann die inhalt- lichen Schwächen Es liegt auf der Hand: Das bürgerliche Lager nicht kaschieren: schreit nach Veränderung. Die Meinungsfrei- heit wird immer stärker eingeschränkt. Selbst Die Ausstellung zum Banalitäten auszusprechen verbietet einem Ersten Weltkrieg im heute die Politische Korrektheit. Deutschen Histori- schen Museum, Die 68er sitzen überall an den Hebeln der Berlin, Unter den Macht: in der Regierung, in den Verbänden, Linden, läuft bis in Rundfunkanstalten und Verlagen. Überall zum 15. August. haben sich zudem Ökokleptokraten festge- Der Eintritt ist frei. setzt und bestimmen das linksspießbürgerli- Der Katalog kostet che Meinungsklima. Wer von der Rolle tanzt, 25 Euro. wird sozial ausgegrenzt, beruflich behindert oder gar strafrechtlich verfolgt.

Foto: pa Das Interesse auch großer Medien an dem wachsenden Unbehagen zeigt, daß selbst abgeneigte politische Beobachter spüren, daß war wirkt der Eingangs- terial, Psyche) aufgesplittert Hollweg daran, ob es noch Sinn ken am europäischen Pulverfaß das bürgerliche Lager vor Umwälzungen bereich des „Pei-Anbaus“ sind. Was ein Mehr an histori- habe, auf seinem Gut in Hohen- bildete. Aber die ausgestellten steht. An CDU/CSU und FDP droht diese Z beim Deutschen Histori- scher Erkenntnis bringen soll, ist finow bei Berlin die Allee neu Teile fügen sich zu keinem Entwicklung indes vorbeizugehen, da sie, wie schen Museum in Berlin groß- schließlich ein Weniger. Daß mit zu bepflanzen, weil ohnehin überzeugenden Gesamtbild. die parteiinterne Ächtung Martin Hohmanns zügig, gläsern, luftig, doch seine dem Kriegsausbruch am 1. Au- bald die Russen da seien. Gab zeigt, lieber die Sache ihrer Gegner besorgen, Räumlichkeiten sind für eine gust 1914 die „Urkatastrophe“ es in Deutschland und insbe- Die giftige Wirkung des Ver- als sich dem Strom von links entgegenzustel- Großausstellung ungeeignet. des 20. Jahrhunderts begann, sondere im östlichen Preußen sailler Vertrags wird nicht an- len. Dies wird an der bürgerlichen Basis mit Sie sind klein, die Decken nied- deren Erschütterungen bis heute denn keine Furcht vor der russi- satzweise aufgegriffen. Da liest wachsendem Mißfallen verfolgt. Das augen- rig, so daß man sich bei Besu- nachklingen, wird dauernd be- schen Dampfwalze? Und war man einen aus dem Zu- blickliche Stimmungshoch der Union beruht cherandrang wie in einem Bun- hauptet, aber kaum sichtbar. die Gefahr nicht real? sammenhang gerissenen Satz allein auf der erwiesenen Schwäche und ker fühlt. Vielleicht hätten die des deutschen Außenministers Unfähigkeit der rot-grünen Bundesregierung. Organisatoren diesen Effekt in Wenig erfährt der Besucher Kriegsgreuel werden nur be- von Brockdorff-Rantzau: Wenn der aktuellen Ausstellung über über die Nationalismen, das Re- bildert, soweit sie den Deut- man das moralische Beiwerk Bei aller Sympathie für Hohmann und den den Ersten Weltkrieg nutzen vanchestreben, über die geopo- schen zugewiesen werden – im des Vertrags wegließe, dann lie- Ex-General Günzel muß beiden jedoch können, um die frontnahen litischen Konstellationen und Spiegel der feindlichen Propa- ße sich über die Einzelheiten Konzeptionslosigkeit attestiert werden. Unterstände und die klaustro- die gärenden revolutionären ganda. Daß die russische Ar- reden. Also alles halb so Günzel war nie Politiker und will dies wohl phobischen Ängste der Solda- Stimmungen im Vorkriegseuro- mee während der kurzen Beset- schlimm! Daß es dem Minister auch nicht werden. Er sagte, er wolle in ten nachempfindbar zu machen. pa. Statt dessen wird gleich am zung von Teilen Ostpreußens immerhin um die vertraglich fi- Zukunft Rosen züchten. Hohmann dagegen Anfang auf einer Schrifttafel eine Schreckensspur hinterließ, xierte deutsche „Alleinschuld“ prognostizierte, daß alles noch ein wenig Aber die Ausstellung „Der mitgeteilt, daß Deutschland die wird knapp erwähnt, aber nicht und die Verweigerung des deut- schlimmer werden müsse, bevor Veränderun- Weltkrieg 1914 bis 1918. Ereig- Hauptverantwortung am Welt- durch Fotos beglaubigt. Es schen Selbstbestimmungs- gen machbar seien. Noch schlimmer? Vielen nis und Erinnerung“ will mehr. krieg trage. Beweise? – Über- bleibt abstrakt. rechts durch die Sieger ging, Dank. Viele Blickwinkel will sie erfas- flüssig! Den Abschnitt „Kriegs- bleibt im Dunkeln. Und am En- sen („multiperspektivisch“), die schuld“, der weit hinten als Die konzeptionelle Voreinge- de kommen sowieso Hitler und Hohmann ließ auch anklingen, daß er sich Wechselwirkungen zwischen Unterabteilung des Erinne- nommenheit wird mit einer danach die EU, und alles Nach- gewissermaßen die 50er Jahre zurückwün- dem geschichtlichen Ereignis rungs-Schwerpunktes präsen- Überfülle von Preziosen ka- fragen nach dem Kleingedruck- sche. Mit diesem Programm wird er die und der späteren Erinnerung tiert wird, kann man sich damit schiert: Stahlhelme, Prothesen, ten erübrigt sich. Zukunft kaum gestalten können. sollen aufgezeigt werden, und sparen. Richtig ist ja, daß die Gewehre, Feldtelefone, die zer- dies in einem internationalen deutschen Politiker nicht klüger sprungene Glasscheibe eines Soll nicht auch das geplante Das große Interesse von politisch bislang Rahmen statt in nationaler Ver- waren als die anderen, aber Autos, das zur Wagenkolonne „Zentrum gegen Vertreibungen“ inaktiven jungen Menschen an der Arbeit des engung. Drei große Themen- ausgerechnet den angstschlot- des österreichischen Thronfol- übernational und „multiper- Instituts für Staatspolitik macht da mehr Mut. schwerpunkte, Erfahrung, Neu- ternden Reichskanzler Beth- gers Franz Ferdinand gehörte. spektivisch“ ausgerichtet sein? Freiheit muß von jeder Generation immer ordnung, Erinnerung, wurden mann-Hollweg als Rädelsführer Der war bekanntlich am 28. Ju- Die Ausstellung zum Ersten aufs neue erkämpft werden. Diese Erkenntnis gesetzt, die wiederum in Unter- herauszuheben ist lächerlich. ni 1914 in Sarajewo von einem Weltkrieg ist eine Warnung, was setzt sich offenbar mehr und mehr durch. und Unter-Untertitel (etwa Schon lange vor Kriegsaus- serbischen Nationalisten er- das unter Umständen bedeuten Raum, Entscheidungsträger, Ma- bruch zweifelte Bethmann- schossen worden, was den Fun- kann.

Kein Geld mehr für Gedenkfahrten »Mauer der Tabus bricht« er Berliner Bezirk Spandau Berlin: Günzel und Hohmann sprechen vor völlig überfülltem Saal / Von Ronald GLÄSER Dwird wegen der angespann- ten Haushaltslage keine Gedenk- s ist der Auftritt des im ver- Korrektheit, die er als Krebsge- Entlassung gesagt: „In dieser Form fall. Minutenlang. Er beginnt seine fahrten von Schülern ins Aus- gangenen Herbst geschaßten schwür bezeichnet, in Deutschland entlassen zu werden ist geradezu Rede mit einer Erinnerung an Papst land mehr bezuschussen. Die E Brigadegenerals Reinhard mit der Lage der Bürgerrechte in eine Auszeichnung.“ Er spricht wei- Johannes XXIII., der gesagt habe: CDU/FDP-Mehrheit im Haus- Günzel. Er und der fraktionslose Ländern wie Kuba, Rußland und Li- ter über seine Enttäuschung durch „Nimm dich nicht so wichtig“, und haltsausschuß hat es abgelehnt, CDU-Abgeordnete Martin Hoh- byen. „Selbst in übelsten Diktaturen das Offizierskorps, das sich seiner spricht über den Stand seines Aus- die Reise von 15 Gymnasiasten mann meldeten sich am vergange- wird einem Soldaten die Verab- sozialen Ausgrenzung nicht einmal schlußverfahrens aus der CDU. Er zu den KZ-Gedenkstätten Maj- nen Wochenende beim 7. Berliner schiedung nicht verwehrt“, beklagt ansatzweise widersetzt habe. Trotz- wolle in der CDU bleiben. Sollten danek und Sobibor in Polen fi- Kolleg des Instituts für Staatspolitik er seine unehrenhafte Entlassung. dem ist Günzel zuversichtlich: ihm das die innerparteilichen nanziell zu fördern. Bereits vor zu Wort. „Meinungsfreiheit und Ta- Er fühlt sich als deutscher General „Noch ein paar Vorfälle à la Hoh- Schiedsgerichte verweigern, wolle zwei Monaten wurde der För- bu“ lautete das Motto der Veranstal- mit einem Terroristen gleichgesetzt. mann, und die Mauer der Tabus zer- er dafür weiterkämpfen und klagen derantrag einer anderen Schule tung. bricht.“ – „bis hin zum Bundesverfassungs- für eine Reise nach Auschwitz Über und den gericht“, so Hohmann. Hohmann er- abschlägig beschieden. Die Zahl der Teilnehmer übertraf Antisemitismus-Vorwurf sagt Gün- Der frühere ZDF-Journalist Fritz innert an die katastrophale demo- alle Erwartungen. Zu den 400 ange- zel: „Die intelligenteren Hohmann- Schenk verliest zu Beginn seiner Re- graphische Entwicklung als ein meldeten gesellten sich 200 weitere Jäger haben ja stets von einer uner- de den Paragraphen 5 des Grund- Kernproblem Deutschlands. „Das Linke überfallen Interessenten, die sich im Logen- träglichen Rede gesprochen, statt gesetzes (Artikel über Meinungs- sind alles die Früchte der 68er“, haus in Berlin-Wilmersdorf einfan- von einer antisemitischen.“ Antise- freiheit). Er hat unlängst ein Buch mutmaßt er. CDU-Mitglieder den. Auch die Medien wollten den mitisch sei die Rede schließlich herausgegeben, das „Den Fall Hoh- wei CDU-Mitglieder im Al- Auftritt des KSK-Generals nicht ver- nicht gewesen. Und weiter führt er mann“ beleuchtet. Seine Initiative Das Institut für Staatspolitik (IfS) Zter von 28 und 35 Jahren säumen. So erschienen nach Anga- aus: „Wenn jeder wegen einer uner- „Kritische Solidarität mit Martin wurde vor vier Jahren von dem Hi- sind Ende vergangener Woche ben des Veranstalters auch Vertreter träglichen Rede aus der Partei flöge, Hohmann“ hat einiges Aufsehen ver- storiker Karlheinz Weissmann und von einem guten Dutzend Links- der Welt, der Berliner Morgenpost, dann würden die Parlamentssteno- ursacht. Seine Frau kommentiere die Götz Kubitschek ins Leben gerufen. extremisten beim Plakatekleben des Tagesspiegels und des Spiegels. graphen bald nur noch Schiffe ver- Tatsache, daß die CDU-Führung auf Es entstand zu einer Zeit, als etwa in Berlin-Hellersdorf überfallen senken spielen.“ Der völlig überfüll- seine Briefe nicht einmal antwortet, das Institut des Hamburger Multi- worden. Es entstand Sachscha- „Wenn mir irgend jemand vor te Saal spendet gehörig Beifall. mit den Worten: „Und feige sind die millionärs Jan-Philipp Reemtsma den. Nach Angaben der Polizei acht, neun Monaten gesagt hätte, auch noch“, berichtet Schenk. Er das Meinungsklima mit einer nur konnte ein 16jähriger Linker aus daß man seine Meinung in Deutsch- „Deserteure werden in Deutsch- sagt: „Es steht um die Pressefreiheit schlecht als wissenschaftlich getarn- der Mark Brandenburg, der an land nicht mehr frei sagen könne, land glorifiziert, während Denkmä- nicht gut in Deutschland.“ ten Propaganda-Ausstellung vergif- der Gewalttat beteiligt war, spä- dann hätte ich milde gelächelt“, sagt ler für Soldaten geschleift werden“, tete – und versteht sich nicht zuletzt ter gestellt werden. Günzel eingangs über seine Entlas- bemängelt Günzel. Einige seiner Als Martin Hohmann verspätet als seriöse Antwort auf derlei Um- sung. Er vergleicht die Politische Freunde hätten hingegen über seine eintrifft, bekommt er tosenden Bei- triebe. 05_PAZ22 25.05.2004 11:23 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

DEUTSCHLAND Folge 22 – 29. Mai 2004 5

ls am Jahrestag der Terroran- Und es wird auch nicht durch die griffe gegen Dresden auch in Antifaschisten das Andenken Ver- A München auf dem Marien- »Bomber Harris do it again« storbener verunglimpft (strafbar platz der Toten gedacht wurde, zog nach Paragraph 189 StGB), da ja auf am Rande der Veranstaltung eine Antifa genießt bei der Staatsanwaltschaft München I Narrenfreiheit dem Transparent „die Opfer des Gruppe der „Autonomen Antifa“ auf, Bombenangriffs auf Dresden nicht eine Organisation, die es sich seit ge- alle Namen jener Linksradikalen, die bar angesehen habe, weil die Auf- rum er solchen Unfug verbreitet, der unmittelbar genannt werden“. Die raumer Zeit zur Aufgabe gemacht hat, die Aktion am 13. Februar leiteten) forderung „nicht konkret genug“ ge- durch keinerlei Dokumente gedeckt Äußerungen der Linksextremen das Andenken an deutsche Opfer des eingestellt habe. Zwar sieht sie das wesen sei. Auch von Volksverhet- ist. Aber immerhin hat er so seine seien vielmehr als politische Mei- Zweiten Weltkrieges zu verhindern Auftreten der „Autonomen Antifa“ zung (strafbar nach Paragraph 130 Gesinnung offenbart. Auch sei, so die nungsäußerung im Gewand einer und die Toten zu verunglimpfen. Sie mit dem diskriminierenden Spruch- StGB) könne nicht die Rede sein, Staatsanwaltschaft, in der Aufforde- provokativen Aufforderung anläßlich trug ein vier Meter breites und zwei band genauso wie alle anderen, die denn die Menschenwürde sei hier rung, Bomber Harris solle „noch ein- einer Versammlung politisch An- Meter hohes Transparent mit sich, davon Kenntnis erhielten, doch deu- nicht ausreichend genug angegriffen mal“ solche Angriffe durchführen, dersdenkender zu werten. Die das die Aufschrift trug: „Bomber Har- tet sie die entsprechenden Paragra- worden. „Maßgeblich für diese Be- nicht die Anleitung zu Straftaten zu Staatsanwaltschaft meint zudem, es ris do it again.“ Nicht wenige Bürger, phen des Strafgesetzbuches ganz an- urteilung ist die Tatsache, daß die erblicken (Paragraph 130a StGB), da „fehlen vorliegend jegliche Anhalts- die diesen Auf- ders als der Äußerung nicht unmittelbar und die Äußerung keine Anleitung zur punkte dafür, daß die Beschuldigten marsch verfolgten gesunde Men- ausdrücklich auf die Bewohner der Tatvorbereitung oder Tatausführung mit ihren Äußerungen überhaupt die oder davon durch Dresdner reagierten schenverstand. Stadt Dresden zielt und insoweit enthält. Auch der Paragraph 131, der Opfer des Bombenangriffs im Sinne die Berichterstat- auch keinerlei ausdrückliche Wert- Gewaltdarstellung unter Strafe stellt, hatten“. tung in den Medien geschockt Von einer öffent- urteile enthält.“ Daß das Transpa- greift hier nicht, denn „Bomber Har- erfuhren, empfan- lichen Aufforde- rent auf einer Gedenkfeier an die ris do ist again“ enthält „keinerlei Liest man die umfangreiche Be- den den öffent- rung zu Straftaten getöteten Dresdner gezeigt wurde, Schilderung, die eine Verherrlichung gründung, mit der das Ermittlungs- lichen Auftritt nicht nur als wider- (Paragraph 111 StGB) könne man reicht offenbar nicht aus, um kon- oder Verharmlosung von grausamen verfahren eingestellt wurde, dann wärtig, sondern erblickten darin auch nicht reden, da die Aufforderung zu kret verstanden zu werden, daß hier oder sonst unmenschlichen Gewalt- drängt sich der Verdacht auf, daß alle die Billigung einer Straftat, nämlich einem erneuten Bombenangriff ja die Stadt Dresden und die Dresdner tätigkeiten gegen Winkelzüge ver- eines Kriegsverbrechens gegen Deut- „nicht ernst gemeint gewesen“ sei. gemeint waren. Menschen zum sucht wurden, um sche, sowie Volksverhetzung, weil Begründung: Der ehemalige Be- Gegenstand hätte“. Nur Provokation nur nicht gegen die zum Haß gegen Teile der Bevölke- fehlshaber des britischen Bomber- Dann vergaloppiert sich die Staats- linksextreme „auto- rung aufgestachelt wurde, gegen die kommandos, Sir Arthur Harris, sei anwaltschaft München I gründlich, Der Paragraph Andersdenkender nome Antifa“ er- Dresdner nämlich, die offenbar nach „persönlich zu einer Wiederholung als sich der als Gruppenleiter unter- 140 StGB droht mitteln zu müssen. Meinung der „Antifaschisten“ den eines solchen Bombenangriffs ganz schreibende Staatsanwalt zu einer Strafen an, wenn Tod verdient hatten. offensichtlich nicht in der Lage“ historischen Deutung der Luftangrif- Straftaten gebilligt werden. Aber Der nachdenkliche Zeitgenosse (zumal er bereits gestorben ist). Zu- fe auf Dresden verführen läßt. Er, der auch das erkennt der Staatsanwalt im fragt sich angesichts dieser Begrün- Ein pensionierter früherer dem sei die Aufforderung, daß Dres- als Jurist gefragt ist, und nicht als Hi- Auftreten der „Antifa“ nicht. Er gibt dung: Was wohl wäre geschehen, Bundeswehroffizier stellte daher bei den noch einmal bombardiert wer- storiker, hält es für möglich, daß der zwar zu: „Aus der verfahrensgegen- – und das zu Recht –, wenn bei ei- der Staatsanwaltschaft beim Landge- den soll, „ohne die ausreichende deutsche Luftangriff auf das britische ständlichen Äußerung ist der objek- ner Trauerfeier für die in Auschwitz richt München Strafanzeige gegen Konkretisierung“. Dabei beruft sich Rüstungszentrum Coventry im Jahre tive Erklärungsgehalt zu entnehmen, ermordeten Juden eine protestie- die „Autonome Antifa“. Er ging da- die Staatsanwaltschaft München I 1940 „vermutlich den auslösenden daß der Bombenangriff auf Dresden rende Gruppe aufgetreten wäre, die von aus, daß auch in der Bundesre- auf ein Urteil des Bundesgerichts- Grund für die Bombardierung dar- im Jahr 1945 gebilligt wird. Dieser ein Transparent hochgehalten hätte publik Deutschland vor dem Gesetz hofes, der die damals von der linken stellte“. Diese originelle wie abwegi- Angriff war ein Kriegsverbrechen im mit der Aufschrift: „Adolf Eich- alle gleich seien. Er wurde jedoch ei- Terroristengruppe „Rote Armee ge Erklärung hat bisher noch kein Sinne des Paragraphen 126 Abs. 1 mann do it again“? Die Frage stellen nes Besseren belehrt. Die Staatsan- Fraktion“ erhobene Forderung „Die Historiker geboten, mag er noch so Ziffer 2 StGB … Diese Tat ist jedoch heißt sie beantworten. waltschaft München I teilte dem An- rote Armee aufbauen! Heute noch! linksextrem eingestellt gewesen sein. nicht taugliches Tatobjekt des Para- zeigeerstatter mit, daß sie das Die beste Propaganda für den be- Zwar kann man die historische Ah- graphen 140, weil es sich um einen Es ist wohl nichts mit dem Grund- Ermittlungsverfahren gegen die waffneten Kampf ist der bewaffnete nungslosigkeit einem Juristen nicht Vorfall von geschichtlichem Interesse satz, daß vor dem Gesetz alle gleich „Autonome Antifa“ (und sie nannte Kampf selbst ...“ auch nicht als straf- verübeln, doch fragt man sich, wa- handelt.“ seien. Hans-Joachim von Leesen

Gedanken zur Zeit: Heuchler unter sich BesserBesser informiertinformiert sein!sein! PreußischePreußische AllgemeineAllgemeine ZeitungZeitung Von Hans HECKEL as Ansehen der USA in der das gedeihliche Miteinander von lesen.lesen. DWelt und auch in Deutschland Ost und West. Der damalige nieder- stürzt ab. Wen soll das wundern an- sächsische SPD-Chef Gerhard gesichts der Folterbilder, die einer Schröder stritt in den 80ern dafür, ImmerImmer amam PulsPuls derder Zeit.Zeit. Geschichte aus Lügen und Täu- der „Erfassungsstelle Salzgitter“ die schungen die häßliche Krone auf- Mittel zu streichen. Dort wurden setzen. Menschenrechtsverletzungen in der DDR erfaßt. Berichte freigekaufter Dieses Vollautomatische Blutdruck-Meßgerät „Selektive Moral“ wird der Super- Opfer des SED-Regimes bestätigten, für das Handgelenk schenken wir Ihnen, wenn Sie sich macht vorgeworfen – eine Doppel- daß sich ihre Behandlung sofort ver- moral mit zweierlei Maßstäben. Abu besserte, sobald die DDR-Behörden für ein Jahresabonnement der Preußischen Allgemeinen Zeitung Ghureib vor Augen mag dem kaum erfuhren, daß ihr Fall in Salzgitter jemand widersprechen. Indes, wer bekannt ist. Gerhard Schröder woll- entscheiden. sich einige besonders laute Kritiker te die Einrichtung weghaben. Heute näher ansieht, entdeckt gerade bei wendet er sich mit hochgezogenen ihnen einiges von dem, was die Welt Augenbrauen an die Adresse der (zu Recht) an der Bush-Regierung USA: „Wichtig ist vor allem, daß die auszusetzen hat: Doppelmoral. Menschenrechte gewahrt sind.“ So ändern sich die Prioritäten. Wir müssen uns gar nicht erst in den Kellern jener orientalischen Um nicht mißverstanden zu wer- Die Altersgruppe 50 Jahre plus sollte Despoten umsehen, die jetzt entrü- den: Die harschen Vorwürfe an Wa- regelmäßig Blutdruck messen. stet Anklage erhe- shington sind in ben gegen die der Sache berech- Es wird geschätzt, daß etwa 14 -18 Mil- Supermacht, um tigt. Doch wer den lionen der Bevölkerung an Bluthoch- einiges an Heuche- »Selektive Moral« oder: Finger ausstreckt druck leiden. Ca. 4 Millionen Hypertoniker sind in lei zu entdecken. Was Bush mit vielen und „Doppelmo- ärztlicher Behandlung. Weitere 4 - 6 Mil- Dazu reicht der ral“ ruft, der muß lionen vermuten oder wissen über ihren Blick auf die De- Kritikern gemeinsam hat sich die Überprü- erhöhten Blutdruck und lassen sich auch batte in Deutsch- fung seiner eige- 1 bis 2 mal pro Jahr beim Arzt den Blut- land selbst: Von nen Prinzipienfe- druck messen. Schätzungsweise weitere 6 - 8 Millionen wissen nicht, daß sie einen dem in der Tat üblen Lager in Guan- stigkeit schon gefallen lassen. Als erhöhten Blutdruck haben und dadurch tánamo ist beispielsweise viel und außerordentlich schändlich wird erheblichen Risiken ausgesetzt sind. heftig die Rede. Doch wenn die hervorgehoben, daß gerade die USA Sprache auf den Rest der Insel als Demokratie moralisch versagt kommt, auf welcher sich jener US- hätten – damit würde die ganze Idee Stützpunkt befindet, wird die Schar besudelt. Bei den kommunistischen Bitte ausschneiden und ANTWORT COUPON der Empörten plötzlich recht klein Diktaturen hingegen wurde stets abschicken oder faxen an: und der Ton verdächtig lau. Die To- versucht, ihren angeblich „humani- Preußische Allgemeine ✗ Ja, ich abonniere für 1 Jahr bequem + bargeldlos durch Bankabbuchung ten in Castros Gefängnissen zählen? stischen Grundansatz“ als entlasten- Zeitung / Vertrieb, die Preußische Allgemeine Zeitung gegen Rechnung – „Billiger Antikommunismus“. des Moment herauszukramen, wenn Parkallee 84 - 86, jemand auf ihre Verbrechen hinwies Name / Vorname: Diese „selektive Moral“ hat Tradi- – die eigenen Maßstäbe werden so je 20144 Hamburg, Kontonummer: tion in der Bundesrepublik. Durch nach ideologischem Nutzen einfach Fax 040 / 41 40 08 51 Straße / Nr.: die Straßen zogen einst linke De- auf den Kopf gestellt. oder gleich telefonisch Bankleitzahl: monstranten, um den Schah von PLZ / Ort: bestellen. Service-Telefon Persien anzuprangern oder den bru- Dies kann kein Aufruf zum Fata- Geldinstitut: talen Umgang mit der Opposition in lismus sein nach dem Motto: Haben 040 / 41 40 08 42 Telefon: Pinochets Chile. Wer in diesem Kli- halt alle Dreck am Stecken. Doch das ma schüchtern auf die schlimme La- Schlimmste, was dem Begriff der Prämie wird nach Zahlungseingang versandt. Außerdem werden Sie mit dieser Bestellung Schicken Sie mir bitte die Preußische Allgemeine Zeitung von der nächsten ge der politisch Verfolgten im Baut- Moral widerfahren kann, ist, daß er förderndes Mitglied der Landsmannschaft erreichbaren Ausgabe. Ich erhalte anschließend die Preußische Allgemeine zener Knast aufmerksam machte, zum billigen Prügel der Heuchler Ostpreußen e.V.. Zeitung im Jahresabo für zzt. nur EUR 90,60 im Jahr (inkl. Versand- Datum, Unterschrift bekam das Etikett des Hetzers ver- herabsinkt. Erst dann nämlich hat Lieferung nur innerhalb Deutschlands. kosten). Preis nur im Inland gültig. paßt, der den Frieden gefährde, und die Lüge wirklich gesiegt. 6 Folge 22 – 29. Mai 2004 Ö S T L I C H E S M I T T E L E U R O P A

Blick nach Osten Prediger der Gewalt Abfuhr aus Brüssel Brüssel – Die EU-Kommission erteilte den deutsch-französischen Europa und die Expansion des Islam, Teil II / Von Daniel LEHE Vorschlägen über eine Mindestbe- steuerung der Unternehmensge- ie Supertürme des World Mohammed starb im Jahre 632 als sungen, Handlungen und Ge- Auf die notwendige geistige winne (s. PAZ 18, S. 6) eine Absage. Trade Centers symbolisier- Souverän und Eroberer, was ihn wohnheiten des Propheten, die Auseinandersetzung wurde lange Jedes EU-Mitgliedsland habe das Dten die ungeheure wirt- grundlegend von Konfutse, Gauta- den Willen Allahs ausdrücken. Zeit ängstlich verzichtet. Nun Recht, das Steuerniveau selbst fest- zulegen, verlautete aus Brüssel. Al- schaftliche Macht der USA und ma Buddha oder Jesus Christus Die Scharia ist ein starres Rechts- zwingt das Kopftuch-Urteil des waren in Sekunden ein Trümmer- unterscheidet. In wenigen Jahren system, dem menschlichen Einfluß Bundesverfassungsgerichts die lerdings will sich Binnenmarkt- feld. Erst seit dem 11. September hatte er in 29 Kriegen die ganze ara- entzogen und seit dem 10. Jahrhun- Kirchen endlich dazu, sich der exi- kommissar Bolkestein um eine Ver- 2001 ist der Islam ein ständiges Dis- bische Halbinsel unterworfen. Sei- dert gebunden an die Rechtsvor- stentiellen Debatte zu stellen. einheitlichung der Bemessungs- kussionsthema – und wird es auch ne Nachfolger (Kalifen) eroberten stellungen damaliger Juristen. grundlagen bei der Unternehmens- In ähnlicher Weise wie die Kir- besteuerung bemühen, um auf die- bleiben. in nur drei Generationen Syrien chen verschließen auch die bundes- Der Koran ist eindeutig antijü- sem Weg „unfairen“ Steuerwettbe- Die Schlacht um Jerusalem, die (636), Palästina mit Jerusalem (638), deutschen Deutungseliten die Au- Irak, Persien, Ägypten (642), ganz disch und antichristlich. Es gibt eine werb zu verhindern. Folgen des Irak-Krieges und die bei Vielzahl von Koranversen gegen gen vor den drohenden Gefahren. uns existierenden, sich rasant ver- Nordafrika, Spanien (711) und Süd- Insbesondere die Parteien, von de- frankreich (718). Nichtmuslime, von denen nur we- mehrenden islamischen Parallelge- nige Beispiele genannt seien: „Und nen sich ein gewichtiger Teil unse- Längere Kontrollen sellschaften werden dafür sorgen, Der Zugriff auf das christliche erschlagt sie (die Juden und die Chri- res Volkes inzwischen nicht mehr Prag – Die tschechische Regie- daß wir uns mit diesem ganz ande- Europa wurde hundert Jahre nach sten; Anm. d. Verf.), wo immer ihr auf repräsentiert sieht, haben mit ihrer rung hat Mitte Mai den ursprüng- ren Gesellschaftsentwurf auseinan- dem Tod Mohammeds durch den sie stoßt“ (2,187); „Und kämpft wider Ideologie der „Political Correct- lich für 2006 ins Auge gefaßten Bei- dersetzen müssen. Franken Karl Martell in der Dop- sie, bis kein Bürgerkrieg mehr ist, und ness“ eine Selbstzensur verordnet, tritt zum „Schengen-Raum“ von Doch ist es überhaupt möglich, pelschlacht von Tours und Poitiers bis alles an Allah glaubt“ (8,40); „Und nach der es nicht gestattet ist, über sich aus auf frühestens Oktober (732) gestoppt. Dieser Sieg kann wenn ihr die Ungläubigen trefft, dann mögliche Verbindungen von Islam 2007 verschoben. Als Grund wer- über den Islam grundsätzliche heute in vielen französischen Schu- Aussagen zu machen, zumal er 73 herunter mit dem Haupt, bis ihr ein Ge- und Frauenunterdrückung, Islam den technische Probleme genannt. len nicht mehr behandelt werden, metzel unter ihnen angerichtet habt und Rassismus, Islam und Antise- Tschechien ist ebenso wie die ande- Richtungen aufweist und die ural- da insbesondere in den Vorstädten altaischen Türken und malayi- (...). Und diejenigen, die in Allahs Weg mitismus, Islam und Gewalt nach- ren ostmitteleuropäischen EU- die Schülerschaft zum Großteil aus getötet werden (...), einführen wird er zudenken und zu sprechen. Neulinge nicht in den Geltungsbe- schen Muslimen von Sumatra bis dem Maghreb stammt. zum philippinischen Mindanao sie ins Paradies.“ (47,4-7) Man behauptet, der 11. Septem- reich des 1985 geschlossenen Ab- ebenso entscheidend prägt wie die Diese nordafrikanischen Immi- An derartigen Suren ist der radi- ber 2001 sei die Tat irregeleiteter is- kommens einbezogen, mit dem die indoeuropäischen Pakistani und granten sind auch in der dritten kale Gegensatz zum Christentum lamistischer Fanatiker gewesen, Kontrollen an europäischen Bin- Ostbengalen, die semitischen Ara- Generation trotz „Carte d‘identi- mit seiner Nächsten- und Feindes- und ignoriert den Jubel der islami- nengrenzen abgeschafft wurden. ber, die hamitischen Berber und schen Massen. Ihre Scheuklappen Hochrangige EU-Vertreter hatten Somali, die schwarzen Muslime lassen viele Politiker und Journali- schon vor der Osterweiterung der Afrikas, die islamisierten slawi- sten nicht erkennen, was es bedeu- Staatengemeinschaft betont, daß schen Bosnier oder die bulgari- tet, wenn Scheich Mohammed die Ausdehnung des Schengen- schen Pomaken? Sayyed Tentaain von der Universi- Raums wegen der möglichen nach- tät Al-Azhar in Kairo, eine der höch- teiligen Folgen (illegale Zuwande- Nun, die Unterschiede zwischen sten religiösen Autoritäten des sun- rung, Kriminalität) keinesfalls vor der mit etwa 80 bis 90 Prozent größ- nitischen Islam, Selbstmord-Atten- 2007 erfolgen könne. ten Gruppierung der Sunniten, die täter als Märtyrer anerkannt, auch zugleich die älteste ist, und den wenn bei Anschlägen, wie etwa in Dauerkrise in Polen quantitativ an zweiter Stelle ste- jüdischen Siedlungen, Frauen und henden Schiiten sowie der Unzahl Kinder getötet würden. Warschau – Die Regierungskrise kleinerer Gruppierungen sind in Polen ist noch immer nicht been- enorm. Man denke beispielsweise Walter Laqueur, der führende in- det und könnte Neuwahlen unver- an die Aleviten, eine in Deutsch- ternationale Fachmann in der Ter- meidlich machen. Am 14. Mai land mit 500 000-700 000 Anhän- rorforschung am „Center for Stra- sprach der Sejm dem neuen Kabi- gern zahlenmäßig starke Religi- tegic and International Studies“ in nett von Marek Belka sein Mißtrau- onsgemeinschaft mit eigenen Ri- Washington gehört nicht zu den en aus. Jetzt bleibt dem regieren- tualen und Festen. Verharmlosern. Er sagt klipp und den Bündnis der Demokratischen klar: „Nichts Geringeres als der Die Aleviten kennen keine Mo- Linken noch bis zum 28. Mai Zeit, weltweite Sieg des Islam über den eine parlamentarische Mehrheit schee und ihre Frauen sind gleich- schädlichen wirtschaftlichen und berechtigt in ihren Versammlungs- unter Einbeziehung der Bauern- kulturellen Einfluß des Westens ist partei oder der kürzlich abgespal- räumen. Auf dem evangelischen das Ziel (...).” Kirchentag 2003 sprach sich ein tenen Partei Polnische Sozialde- Vertreter der Aleviten entschieden Nach Schätzung Bassam Tibis, in mokratie zusammenzubasteln gegen separate muslimische Kin- Symbolfigur Damaskus geborener Enkel eines (dann endet die verfassungsmäßg osmanischen Generals und Ordi- vorgegebene Zwei-Wochen-Frist dergärten aus, da die Werte, die des christli- den alevitischen Kindern in evan- narius für internationale Beziehun- zur Bildung neuer Regierungen). gelischen und katholischen Kin- chen Abend- gen in Göttingen, gibt es in Der letzte Ministerpräsident, Les- dergärten vermittelt würden, weit- landes: Deutschland ungefähr 100 000 isla- zek Miller, war nach zahllosen gehend mit denen der eigenen Reiterdenkmal mische Fundamentalisten, von de- Skandalen und einem massiven Glaubensgemeinschaft überein- Karls d. Gr. nen zwischen 3000 und 5000 al- Ansehensverlust seiner Partei An- stimmten. Qaida zuzurechnen sind (150 ha- fang Mai zurückgetreten. vor Notre-Dame ben noch nach dem 11. September Man darf bei allen Differenzen in Paris in Deutschland Asyl bekommen!). Sowjetverbrechen und Antagonismen aber auf keinen Wie viele al-Qaida-Kämpfer wer- Fall das starke Einheitsbewußtsein Foto: Archiv den es wohl europaweit sein? – Si- Reval – In Estland wurde Mitte unter Muslimen übersehen. Dieses cherlich Zehntausende! des Monats ein offizielles „Weiß- erkennt man nicht zuletzt an der té“ alles andere als Franzosen. Max liebe zu erkennen. Auch das Chri- buch“ über die menschlichen Opfer ungewöhnlichen Solidarität, die Clos hat das in seinem wöchentli- stentum beansprucht, die einzig Und sie stehen auch bei uns kei- und materiellen Schäden von 50 Muslime durch Duldung oder Ak- chen Notizblock im Figaro auf den wahre Heilslehre zu sein, aber es ist neswegs völlig isoliert da. Zumin- Jahren sowjetrussischer Besatzung zeptanz tadelnswerter Handlun- Punkt gebracht: „Der Mythos der nicht in dem Sinne intolerant, als es dest kam das „Institut für Konflikt- veröffentlicht. Die Zahl der gewalt- gen von Islamisten zeigen. erfolgreichen Integration, das Sah- alle Menschen, die nicht das Evan- und Gewaltforschung“ der Uni- samen Todesopfer wird darin mit versität Bielefeld nach einer reprä- Noch nie haben Muslime in nehäubchen der Political Correct- gelium von Jesus Christus anneh- ungefähr 180 000 angegeben und ness, der so sorgfältig von unseren men, zu Feinden erklärt, die man sentativen Umfrage in Nordrhein- die Summe der von der Roten Ar- Deutschland deutlich ihre Stimme Westfalen zu dem Ergebnis, daß erhoben gegen die Unterdrük- linken wie rechten Regierungen bekämpfen muß. mee verursachten Umweltzerstö- kultiviert wurde, ist tot.“ ein Drittel der türkischen Jugendli- rungen auf rund vier Milliarden kung, Versklavung oder Ermor- Es schreibt auch keine Sanktio- chen im Alter von 15 bis 20 Jahren dung von Andersgläubigen. Es Ähnlich schädlich ist es für die nen gegen Ungläubige oder gegen Dollar beziffert. Das Weißbuch soll im Interesse des Islam zu körperli- die Öffentlichkeit über die Dimen- gab auch keine Empörung oder Position deutscher Jugendlicher, jene vor, die dem Christentum ab- cher Gewalt bereit ist. zumindest Betroffenheit beim die in bestimmten Schulen nur sagen. Die Gottesebenbildlichkeit sion der kommunistischen Verbre- mörderischen Terroranschlag von noch eine Minderheit bilden, von Mann und Frau, seien sie gläu- Ebenso alarmierend ist eine dem chen in der nördlichsten Baltenre- Djerba, dem ja auch Deutsche zum wenn die Schrecken des national- big oder ungläubig, gilt im Juden- Innenministerium vorliegende Stu- publik aufklären und die Entschä- Opfer fielen. sozialistischen Terrorsystems in und Christentum grundsätzlich die, deren brisantester Teil von den digungsforderungen Estlands an einem pädagogisch nicht unbe- für jeden Menschen. Kriminologen Katrin Brettfeld und die Russische Föderation unter- Der Islam besitzt für weltweit dingt sinnvollen Übermaß darge- Peter Wetzels aus Hamburg mauern. Das Moskauer Außenmi- rund 1,24 Milliarden Gläubige die stellt werden, während der Völ- In der Süddeutschen Zeitung vom stammt. Diese befragten fast 12 000 nisterium reagierte umgehend und letzte, für alle Menschen absolut kermord an den christlichen Ar- 27./28. Oktober 2001 verwies der Jugendliche aller Schulformen, die erklärte, daß „diese Versuche abso- verbindliche Wahrheit. Und diese meniern oder das Wüten von Isla- CSU-Politiker Alois Glück auf in Leipzig, München, Hannover, lut aussichtslos“ seien. sieht ausdrücklich keine Trennung misten gegen Christen und Juden eine Untersuchung, aus der her- Hamburg und dem Landkreis zwischen religiösen und weltli- Tabus unterliegen. vorgeht, daß über 50 Prozent der Friesland die neunte Jahrgangsstu- Ökologische Altlast chen Angelegenheiten vor. Muslime in Deutschland den Ko- fe besuchten. Eine Lehrerin an einer Haupt- Prag– Der tschechische Staat hat Nach islamischer Auffassung ran für unvereinbar mit dem schule in einer rheinischen Stadt, in Grundgesetz halten. Für 17 Prozent der christlichen, bislang mehr als eine Milliarde steht das gesamte gesellschaftliche deren 9. Klasse von 27 Schülern, 49 Prozent der jüdischen und 73 Kronen, umgerechnet etwa 330 und staatliche Leben unter dem zwanzig muslimisch sind, stellte in Zum vielbeschworenen Dialog Prozent der muslimischen Schüler Millionen Euro, für die Beseiti- Gebot Allahs. Den Willen Allahs einem offenen Brief an eine Partei der Religionen sei auf eine Erzäh- ist ihre Religion demzufolge wich- gung von Umweltschäden ausge- von der Politik zu trennen, ist für fest: „Sie wollen gerade keine Inte- lung von Prof. Bassam Tibi hinge- tig bzw. sehr wichtig. Je ausgepräg- geben, die auf die Präsenz der So- Muslime eine Absurdität. gration, sondern Eroberung. (...) wiesen. Demnach hatte Bischof Ho- ter diese muslimische Religiosität wjetarmee zurückgehen. Das be- Mohammed war – und das ist Was ich immer wieder erfahren meyer, Vorsitzender der Kommissi- ist, umso geringer die Bereitschaft, richtete am 19. Mai Radio Prag. So- einmalig – Religionsstifter, Kriegs- muß, ist, daß die tolerante und hu- on für gesellschaftliche und soziale sich in die deutsche Gesellschaft zu wjetische Truppen hielten sich herr und Staatsgründer in einem. mane Einstellung der Deutschen Fragen der Deutschen Bischofskon- integrieren und den Wertepluralis- nach ihrem Einmarsch in die CSSR Wie viele Staatsmänner liebte er als Schwäche, Dummheit und De- ferenz, vor Jahren in Hildesheim mus zu akzeptieren. im Zusammenhang mit dem „Pra- vom offiziellen Vertreter der mosle- den Reichtum, die Frauen und die kadenz gedeutet werden und als Besonders interessant an die Stu- ger Frühling“ im August 1968 ins- Macht. Das von ihm im Koran aus- sichere Zeichen dafür, daß ‚Allah mischen Gemeinde als Gastge- gesamt 23 Jahre im Lande auf. Der schenk einen Koran erhalten. die ist jedoch, daß sie verdeutlicht, gemalte Paradies stellt eine Neu- die Ungläubigen in unsere Hände wie die Neigung zur Gewalt paral- letzte Truppentransport fuhr am auflage seines Lebens dar, ein- geben wird‘, wie es mir so wörtlich Als der Bischof sich daraufhin lel zur islamischen Religiosität zu- 21. Juni 1991 in die Heimat zurück. schließlich Essen und Trinken und ein Schüler sagte.” bedankte und dem Hodscha sei- nimmt. Dagegen scheint es, daß die An 60 von 73 Stützpunkten hinter- allen möglichen Annehmlichkei- Einzige Quelle des islamischen nerseits eine Bibel geben wollte, Gewaltbefürwortung bei den ließ die Rote Armee starke Boden- ten (hier sind besonders die Para- Rechtssystems ist der Wille Al- wurde das von diesem empört ab- christlich orientierten Jugendlichen verunreinigungen mit Schadstof- diesjungfrauen, die „Huris“, zu er- lahs, der im Koran festgeschrieben gelehnt: „Das fasse ich nicht an. Die durch die Religion im Sinne eines fen wie Dieselkraftstoff oder wähnen). ist sowie in der Sunna, den Anwei- Bibel ist unrein.“ Schutzfaktors gesenkt wird. Schmieröl. 07_PAZ22 25.05.2004 14:22 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

AUS ALLER WELT Folge 22 – 29. Mai 2004 7 Naht das Ende? Stimmung in Kuba erinnert an die letzten Tage der DDR ast scheint es, als wolle die Re- eine eigene Genehmigung nötig. Die dem von einem abermaligen „Angriff gierung Bush mit dem Problem bislang üblichen Dauergenehmigun- auf die Revolution“ getönt wird: „Uns F Castro vor ihrer Tür nun end- gen fallen weg. Bei ihrem Aufenthalt erwarten Tage der Arbeit und der Op- gültig aufräumen. Washington zieht auf Kuba dürfen die Exilanten aus fer, aber auch des Ruhmes und der die Sanktionsschraube abermals den USA überdies nur noch 50 Dollar Siege für unser heroisches Vaterland!“ fester an. am Tag ausgeben statt bisher 164. Bil- dungsreisen und akademischer Aus- Als erste „Kampf“-Maßnahme wur- Die Wirtschaft des kommunisti- tausch werden erheblich einge- de der Verkauf aller Produkte für schen Inselstaats ist dringender denn schränkt. Dollar mit Ausnahme von Lebensmit- je auf Dollar-Einnahmen angewiesen, teln und Hygieneartikeln sofort ge- seit sich der sozialistische Wirt- Die Maßnahmen treffen die kuba- stoppt. Kuba unterhält wie einst die schaftsraum unter der Führung Mos- nische Volkswirtschaft ins Mark. Li- DDR „Intershops“, in denen Waren kaus mit dem Untergang der Sowjet- berale exilkubanische Politiker und für harte Währung – hier also: Dollar union aufgelöst hat. Zwischen knapp Bush-kritische Medien fürchten da- – verkauft werden. Zu für Kubaner einer und drei Milliarden US-Dollar her eine ungesunde Zuspitzung der nahezu unerschwinglichen Preisen: schicken Exilkubaner aus den USA Beziehungen, unter der zwar die Ein Kilo Hühnerfleisch kostet hier Angeblich wegen Inventur geschlossen: Aus Angst vor Hamsterkäufen ließ nach unterschiedlichen Schätzungen Menschen in einer der letzten kom- 2,75 Dollar, ein Liter Speiseöl 1,95 die Regierung zunächst alle Dollarläden schließen. Foto: AP jährlich zu Verwandten auf die munistischen Diktaturen zu leiden oder eine Tube Zahnpasta einen glat- Zuckerinsel. Der Tourismus bringt ten Dollar. Der offizielle Umtausch- zwei Milliarden – allerdings brutto, kurs liegt bei 26 Pesos zu einem sucht sich immer unverhohlener ih- Nicht Washington bereite die näch- das heißt: Alles, was für die Versor- US-Sanktionen gefährden US-Dollar bei gerade 250 Pesos ren Weg auf die Straße. Das Regime ste Aggression auf das kubanische gung der Touristen eingeführt wer- durchschnittlichem Monatsgehalt. hat nun noch einen gravierenden Volk vor, so vernehmen die spani- den muß, geht von der Summe wie- die Lebensmittelversorung Fehler gemacht, der den Ärger weiter schen Reporter von zahlreichen der ab. Die Rohstoffexporte (Nickel, Waren des täglichen Bedarfs gibt es anfacht: Es verkündete seine „Gegen- Interviewpartnern, sondern die ei- Zucker und Tabak) werfen gerade in Kuba dramatisch außer auf dem Schwarzmarkt oder in maßnahmen“ bereits vier Tage, nach- gene Führung unter Fidel Castro eineinhalb Milliarden ab. Die Devi- den Dollar-Läden nur auf Lebens- dem Bush seine neuesten Sanktionen selbst. sen reichen jetzt schon kaum noch, mittelkarten. Hier einige Beispiele für bekanntgemacht hatte. Zweifellos um die desaströse sozialistische hätten, die dem Ziel einer Demokra- die kümmerlichen Mengen Lebens- würden sich die Sanktionen schwer Schon schallen öffentlich Spottge- Volkswirtschaft vor dem Zusammen- tisierung Kubas eher abträglich sei. mittel, die jedem Kubaner per Marke auswirken, so die Analyse des 38jäh- sänge auf die Regierung durch Ha- bruch zu bewahren. Ohne das Zubrot monatlich zustehen: acht Eier, 112 rigen, aber derzeit könne doch nie- vannas Straßen – jüngst genau an in Fremdwährung und zahlreiche Die Versorgungslage ist auch ohne Gramm Kaffee, 230 Gramm Öl, 2.760 mand sagen, wann und in welchem der Stelle, an der noch Stunden zu- Hilfspakete von Exilkubanern aus Bushs jüngste Verschärfungen bereits Gramm Reis, 460 Gramm Huhn, 308 Ausmaß. Somit wittert der Kubaner vor die von der Partei organisierten den USA aber wäre die Castro-Riege dramatisch, gar von Notstand ist die Gramm Fisch, 230 Gramm „Hack- hinter den schäumenden Kampfsprü- Massen „Kampf gegen den Imperia- wohl längst am Ende. Rede. Der Versuch des Castro-Regi- fleisch und Soja“, 560 Gramm Boh- chen der politischen Führung nicht lismus“ skandierten – eine noch vor mes, aus den neuesten US-Sanktio- nen, 345 Gramm Wurst. Butter ist nur mehr als die Vorbereitung auf baldige kurzem undenkbare Szene. Daher setzt US-Präsident Bush ge- nen propagandistisch Kapital zu für Dollar zu haben: 1,45 für 250 Preiserhöhungen für Dollar-Waren. nau hier die Axt an: Sein neuer Erlaß schlagen, ist nach Informationen der Gramm. Die Monatsration der Mar- So sei das immer gewesen. Die Angst, Die Stimmung erinnert an die schreibt vor, daß Hilfspakete oder spanischen Tageszeitung El País in- ken reiche bei vielem nur für eine sich die kaum ersetzbaren Dollar-Wa- Dämmerung der DDR: Das Volk ver- Geldsendungen von Exilkubanern dessen offenbar gründlich fehlge- Woche, schimpft ein 38jähriger Wirt- ren bald so gut wie gar nicht mehr liert in dem Maße die Angst vor künftig nur noch an direkte Verwand- schlagen. Die Reaktionen in Kubas schaftsfachmann in der Hauptstadt leisten zu können, hat sich in den Ta- dem Zugriff des Regimes, wie dieses te gehen dürfen, und dies auch nur, Bevölkerung zeigten hingegen, daß Havanna gegenüber El País in bislang gen nach dem dramatischen Fernseh- nicht mehr in der Lage ist, die ein- wenn die Bedachten weder Staatsbe- die sich verschlimmernde Situation kaum gekannter Freimütigkeit. Aufruf in regelrechte Panik gesteigert. fachsten Anforderungen des täg- amte noch Mitglieder der kommuni- der eigenen Regierung angelastet Aus Furcht vor Hamsterkäufen ließ lichen Lebens zu befriedigen. Dabei stischen Partei Kubas sind. Ferner werde statt George Bush. Er sagt dies nur wenige Monate, die Regierung zunächst alle Dollar- konnte von quantitativer Lebens- dürfen die Verwandten in Castros nachdem 120 Schriftsteller und Jour- Läden schließen. mittelknappheit wie auf Kuba in der Reich nur noch einmal alle drei Jahre Montag nacht vergangener Woche nalisten für bis zu 27 Jahre verhaftet DDR sogar in ihrer Schlußphase besucht werden statt wie bisher jedes wandte sich die Staatsführung in ei- worden waren für allzuviel kritische Mit seiner Bitterkeit ist der junge noch nicht einmal die Rede sein. Jahr einmal. Für jede Reise ist künftig nem dramatischen Appell ans Volk, in Offenherzigkeit. Die Wut sitzt tief und Wirtschaftsfachmann nicht allein. Hans Heckel »Empörende« Kritik aus den eigenen Reihen Ariel Sharon weist die als Holocaust-Vergleich gedeutete Äußerung seines Justizministers Lapid rüde von sich ie naiv! Das mag so mancher wurde, keine Rede mehr. Israelische schon Israels Ministerpräsidenten locaustüberlebende Lapid später der USA zeigen der Welt, wie sehr WLeser der Preußischen Allge- Truppen rückten in Rafah ein und Ariel Sharon, der mit einem Veto der hinzu, daß er das Vorgehen der is- sich die israelische Regierung trotz meinen Zeitung nach der Lektüre zerstörten nicht nur angebliche USA gerechnet hatte. Doch die wirk- raelischen Soldaten nicht mit dem eines wie nach einem Erdbeben zer- des Artikels „Metropole des Frie- Waffentunnel. Unzählige Palästinen- liche Gegenwehr traf Sharon aus sei- von nationalsozialistischen Soldaten stört daliegenden Rafahs und Dut- dens“ in der vergangenen Woche ge- ser, darunter viele Kinder, verloren ner eigenen Regierung, denn sein Ju- im Dritten Reich gleichsetze, doch zender toter Zivilisten im Recht dacht haben. Und tatsächlich. Von bei dieser Militäraktion ihr Leben. stizminister Lapid sagte, daß er sich die Häuserdemolierungen seien des- sieht. Naiv, wer da auf baldiges Ein- baldigem Frieden in Nahost, auf den bei dem Anblick eines Bildes einer wegen keineswegs weniger „un- lenken hofft? aufgrund des Berliner Treffens der Die Welt war empört und der Uno- alten Palästinenserin in den Trüm- menschlich“ und zudem „unjü- US-Sicherheitsberaterin Condoleez- Sicherheitsrat kam zusammen, um mern ihres Hauses an seine Groß- disch“. Aber vielleicht gibt es noch mehre- za Rice mit dem palästinensischen Israel offiziell zu verurteilen. Doch mutter im Holocaust erinnert fühle. re wie den Justizminister, die in den Ministerpräsidenten Ahmed Korei die USA, die Korei Unterstützung zu- Fatal! Jetzt war nicht nur in Rafah, Die völlig fassungslosen Reaktio- eigenen Reihen die Unmenschlich- gehofft worden war, war schon in der gesagt hatten, glänzten durch Stimm- sondern auch im israelischen Kabi- nen aus Israel auf Lapids Äußerun- keit des eigenen Tuns anprangern. Nacht, in der die Zeitung gedruckt enthaltung. Dies allerdings empörte nett die Hölle los. Zwar fügte der Ho- gen und auf die Stimmenthaltung Und dann, ganz vielleicht … R. B. Anzeige »Anfang vom Ende« Nigerias Staatspräsident ruft den Ausnahmezustand aus

n Nigeria drohen die Kämpfe zwi- ten über 600 Moslems das Leben. Of- schen Staatspräsidenten Olusegun schen Christen und Moslems au- fenbar griffen auch ausländische Obasanjo steht in der Kritik, nicht I ßer Kontrolle zu geraten. Seit Ein- Söldner in die Auseinandersetzungen rechtzeitig gegen die Unruhen vor- führung des islamischen Rechts ein, Vertreibungen und Streit um gegangen zu sein. In dem bevölke- (Scharia) durch zwölf Bundesstaaten Land begleiten die Rivalitäten. Von ei- rungsreichsten Land Afrikas (über des westafrikanischen Landes 1999 nem „Völkermord“, wie von Moslems 130 Millionen Einwohner) mit 53 sind über 5.000 Menschen bei Über- behauptet, kann aber auch nach Aus- Prozent Christen und 41 Prozent griffen islamischer Extremisten getö- sage der Gesellschaft für bedrohte Moslems scheint der Präsident zu- tet worden. Im überwiegend mosli- Völker (Göttingen) nicht gesprochen nehmend die Kontrolle zu verlie- mischen Norden des Landes eskaliert ren. Auch bei jüngsten Massakern die Gewalt. Seit Anfang Mai üben an Christen in den Bundesstaaten nun die zumeist christlichen Bauern Kampf zwischen Moslems Plateau und Nasaware, an denen of- Vergeltung an Moslems. Bei den blu- fensichtlich Tausende islamischer tigen Auseinandersetzungen zwi- und Christen um Land Söldner aus der Republik Niger schen den Volksstämmen in Nord- und dem Tschad beteiligt waren, und Zentralnigeria geht es zumeist ist außer Kontrolle geraten zeigte sich Obasanjo machtlos. um die Verteilung von Weideland. Doch der nun in der Region von ihm ausgerufene Notstand hat Oba- Nach Angaben der Internationalen werden. Vielmehr sind die Kämpfe sanjo nur die Häme seiner politi- Gesellschaft für Menschenrechte die Folge massiver ökonomischer, so- schen Gegner, der Anhänger einer (IGFM) wurde am 2. Mai von musli- zialer und ethnischer Spannungen. Militärdiktatur, gebracht. Der da- mischen Fulani-Wanderhirten auf Bereits im Herbst 2001 waren bei Zu- malige Biafra-Führer Chukwueme- Christen geschossen, die vorher mit sammenstößen in Jos 1.000 Men- ka Ojukwu, dessen Militärputsch Glockengeläut zur Kirche ihres Dorfes schen getötet worden. Seither finden Ende der 60er vom jungen Armee- gelockt worden waren. Die aufge- wöchentlich Überfälle statt. general Obasanjo niedergeschlagen brachten Bauern wehrten sich, trie- wurde, spricht sogar vom „Anfang ben die Moslems in die Stadt Yelwa. Die Regierung Nigerias unter vom Ende“ der nigerianischen De- Die dort entstehenden Kämpfe koste- Führung des christlich-baptisti- mokratie. idea / E. D. 08_PAZ22 25.05.2004 8:40 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

8 Folge 22 – 29. Mai 2004 DOKUMENTATION Das Verhängnis von Weimar und wir Was lehrt uns die Erinnerung an die Vergangenheit? (Teil II) / Von Klaus von DOHNANYI

eist wird diese Entwicklung Wähler. Brustein folgert, Hitlers ple- wiederholen; ihre Ursachen und Do- relativ einfach mit besonde- biszitäre Macht gründete nicht in er- Dr. Klaus von Dohnanyi, geb. 1928 mino-Effekte könnten überraschend Mren deutschen gesellschaft- ster Linie auf Antisemitismus oder in Hamburg, ist seit 1957 Mitglied kommen. Wenn nun kaum etwas so lichen Strukturen und Mentalitäten einem militanten Chauvinismus – der SPD. Von 1969 bis 1981 ge- entscheidend für den Zusammen- erklärt. Ein deutscher „Sonderweg“ wie heute überwiegend gelehrt wird hörte er dem Deutschen Bundes- bruch von Weimar und für die totali- habe zu den einzigartigen und un- –, sondern auf seinen für die Wähler tag an. Von 1972 bis 1974 war er täre Wende der Demokratie war wie vergleichbaren Verbrechen des Holo- nachvollziehbaren sozialen Verspre- Bundesminister für Bildung und die damalige Weltwirtschaftskrise, caust geführt. Dabei bleiben die all- chen in einer Phase großer sozialer Wissenschaft, von 1976 bis 1979 dann trägt angesichts unserer Erfah- gemeinen Tendenzen zu autoritären Not. Staatsminister im Auswärtigen rungen die deutsche Politik hier eine Regierungssystemen, im Europa der Amt, von 1981 bis 1988 Erster besondere Verantwortung. 20er und 30er Jahre zum Beispiel, Für Brusteins Thesen spricht viel. Bürgermeister der Freien und den nachgeborenen Generationen Unter anderem auch, daß so viele Hansestadt Hamburg. Ich denke, wir alle spüren doch, fast unbekannt. Die Lehren aus der und so unterschiedliche Menschen Der in dieser Serie dokumentierte daß der globale Wirtschaftsboden deutschen Geschichte werden strikt sich damals zunächst von den Natio- Text basiert auf einem Vortrag der gegenwärtig erheblich schwankt. auf Deutschland beschränkt: Wo ein nalsozialisten vereinnahmen ließen. Akademie für Politische Bildung Sind wir gewappnet? Wachsamkeit „Sonderweg“ die Ursache war, könn- Martin Niemöller zum Beispiel, spä- Tutzing in der vom Bayerischen und Sachverstand, nicht emotionaler ten wir eben nur von uns selbst ler- ter ein unbeirrbarer Held des Wider- Agentur Focus Landtag veröffentlichten Fassung. Antikapitalismus sind gefragt. Unsere nen. stands, bekannte, sogar noch im sachkundige deutsche Stimme sollte März 1933 NSDAP gewählt zu ha- hier international hörbarer werden. Mit dieser Einseitigkeit des öffent- ben! Carl Zuckmayer schreibt noch gutwilligen, rechtlich denkenden lage Deutschlands vor den Nazijah- Auch das sollte zur deutschen Er- lichen Geschichtsverständnisses soll- im April 1933 an einen Freund: „Ich Menschen schon früh hätten wissen ren schauen. Dabei geht es natürlich innerungskultur gehören. Und unse- te man sich aber nicht zufriedenge- gehöre nicht zu den Leuten, die über können, was da kommt. nicht um eine Relativierung der Ver- re Mahnung an die USA, nicht er- ben. In einer bedeutsamen Studie die jüngsten Ereignisse in Deutsch- brechen. Wir Deutsche werden sie neut, wie nach 1918, die multi- versucht Professor William Brustein land unglücklich sind. Ich kann mich Brustein gelangt nämlich in sei- nie vergessen. Es geht auch nicht um lateralen Ansätze zu torpedieren, in „The Logic of Evil“ (Yale Universi- der Größe, die dieser elementaren ner Materialstudie zu einem er- die so lange übliche Beschönigung reicht bis in diese wirtschaftspoliti- ty Press 1996) den Zusammenhän- Bewegung innewohnt, einfach nicht schreckenden Ergebnis. Er formu- jener massiven Unterstützung, die schen Regionen. gen vorurteilsloser auf den Grund zu entziehen.“ Da waren kommu- liert am Ende seines aufregenden Deutsche in allen Verantwortungsbe- gehen. Aus den Originalen des US- nistische und sozialdemokratische Buches seine besorgten Schlußfolge- Es muß allerdings damals, Anfang Document-Center, wo die Materia- Reichstagsabgeordnete aber längst rungen so: „Was wäre, wenn wir die der 30er Jahre, auch deutsche Be- lien der NSDAP-Mitgliedschaften ge- verhaftet! Wir wissen auch, daß her- entscheidenden Gründe für den Auf- Es geht um sonderheiten gegeben haben. Denn sammelt sind, hat Brustein die ausragende Figuren des Widerstands stieg der Nazis verfehlt hätten? Wä- die Weltwirtschaftskrise erschütterte wirklichen Gründe für den Beitritt wie Claus Stauffenberg oder Hans ren wir in der Lage, einen neuen eine tiefere Annäherung zwar fast alle demokratischen Natio- zur NSDAP statistisch herausgear- und Sophie Scholl zu Beginn eben- Hitler, eine neue Nazipartei auszu- nen. Es gab deswegen auch in ande- beitet. Brustein meint, mit diesem falls von Hitler fasziniert waren. Diet- machen?“ Und er fährt zur Erläute- an die Wahrheit ren europäischen Nationen Tenden- Material klarer erkennen zu können, rich Bonhoeffer schrieb deswegen im rung fort: „Wenn die wirtschaftlichen zen zu sogenannten „starken warum Weimarer Verhältnisse Hitler Krieg, Hitler habe sich „mit dem Bedingungen, das Wahl- und Partei- Männern“ und autoritären Regierun- und seine Demago- Mantel relativer ensystem und die politischen Alter- reichen für ein bereits erkennbar gen, aber am Ende überlebten die gen so extrem be- historischer und nativen Deutschlands unter den Wei- verbrecherisches Regime geleistet meisten als Demokratien. Das gilt günstigten. Er Mit dem Wissen sozialer Gerechtig- marer Bedingungen so in den USA, haben; oder gar um eine Bemänte- auch für die USA. Auch dort brachen kommt zu dem keit kleiden“ kön- in Frankreich, Schweden oder Groß- lung der Verantwortung von Zu- die sozialen Strukturen nach 1929 Schluß, daß nicht von heute läßt sich nen. britannien bestanden hätten, dann schauern und Wegschauern. Es geht weitgehend zusammen. Aber es ent- in erster Linie hätten Millionen von Menschen in hier allein um eine tiefere Annähe- stand keine Diktatur, obwohl sich Antisemitismus leicht urteilen Man versteht die diesen Ländern möglicherweise ge- rung an die historische Wahrheit; auch dort erhebliche faschistoide oder nationalisti- frühen 30er Jahre nau das getan, was Millionen Deut- denn nur aus der Wahrheit könnten Tendenzen verbreiten konnten. Roo- sche Propaganda, also offenbar nur sche taten – die NSDAP zu wählen wir auch das Richtige lernen. Ein sevelt wurde gewählt und begab sich sondern politische und soziale Ver- sehr unvollkommen, wenn man sie und ihr beizutreten.“ verlorener Krieg, eine Revolution – auf den Weg von Keynes. sprechungen Hitlers Gefolgschaft so heute mit dem Wissen um die ver- denn eine solche ist der unvermittel- mächtig werden ließen. Die Erwar- brecherische Entwicklung nach 1933 Um unsere Vergangenheit wirklich te Übergang von der Monarchie zur Brustein bezieht sich auf die wirt- tung vieler deutscher Wähler, Hitler betrachtet. Den damals zunächst „aufzuarbeiten“ und aus dieser Ge- Republik allemal! –; ein fälschlich schaftlichen und die politischen Be- werde die drückenden Tagesproble- schwankenden Männern und Frauen schichte für unsere Zeit das Richtige von einseitiger Kriegsschuld diffa- dingungen der Weimarer Republik. me (die Arbeitslosigkeit, die soziale heute vom sicheren Port der Rück- zu lernen, sollten wir also doch noch miertes, sich gedemütigt fühlendes Was war besonders an der politi- Not, die politische Instabilität, die schau kritische Vorwürfe zu machen einmal etwas genauer auf die Ursa- Volk; und eine Reihe für uns heute schen Ausgangslage Deutschlands? Gewalt in den Straßen) anpacken wäre großmäulig. Wir sollten viel- chen der nationalsozialistischen unvorstellbarer sozialer Katastro- und lösen, war das Hauptmotiv der mehr überdenken, ob wirklich alle Machteroberung und die Ausgangs- phen – von der Zerstörung des Niederlage und Kriegsfolgen unter- Anzeige mittelständischen Vermögens durch schieden uns, ebenso wie Ungarn eine Hyperinflation bis zur schutzlo- und Österreich, natürlich grundsätz- sen Massenarbeitslosigkeit im gro- lich von den anderen westlichen Na- ßen Crash nach 1929 – das waren die tionen. Daraus resultierende innen- äußeren Umstände von Weimar der politische Spannungen waren nach frühen 30er Jahre. Diese Konstella- dem Umbruch 1918 und dem Versail- tion spielte die entscheidende Rolle ler Frieden voraussehbar. Aber die für den Aufstieg der Nazis. Weimarer Verfassung, sehr perfektio- nistisch demokratisch, erwies sich für In gewisser Weise, denke ich, ha- die innenpolitischen Stürme der ben wir dann auch nach dem Ende wirtschaftlichen und politischen des Zweiten Weltkrieges die Ge- Nachkriegskrisen als wenig tauglich. schichte richtig verstanden und et- Viel weniger zum Beispiel als die Ver- was gelernt: Die Inflation wurde fassungen der USA oder Großbritan- Bis 26. Juni 2004 keine 1948 durch eine Währungsreform niens. Regierungen fielen in Weimar gestoppt. Unbestreitbar haben auch schon nach wenigen Monaten immer die Industriestaaten insgesamt und wieder durch einfaches Mißtrauens- Preußische Allgemeine Zeitung verpassen! die internationale Gemeinschaft ver- votum, und der Ersatz parlamentari- sucht, aus der Weltwirtschaftskrise scher Mehrheiten durch das Not- Gewinnen Sie der frühen 30er verordnungsrecht mit großen Preußen So können Sie gewinnen: Jahre Konsequen- nach Artikel 48 zen zu ziehen: Die Die Globalisierung schwächte dann wirtschaftliche den demokrati- 1.000 EURO 1. Bis zum 26. Juni 2004 finden Sie in jeder internationale Zu- erzeugt die neuen Krisen schen Prozeß. Die Ausgabe eine Abbildung einer herausragenden sammenarbeit Weimarer Verfas- in bar preußischen Persönlichkeit sowie eine Frage zu wurde wesentlich in unserer Welt sung war eben für deren Person oder Lebensgeschichte. gestärkt: der Inter- die Aufgabenstel- oder einen von nationale Wäh- lung nach 1918 eine 2. Sie haben 4 Antworten zur Auswahl. Finden rungsfonds, die Weltbank, die Welt- fatale Fehlkonstruktion. Man erkann- 50 attraktiven Buchpreisen. Sie die Richtige und notieren Sie diese jede handelsorganisation und nicht te das bald und wollte diesen Schwä- Woche der Reihe nach auf ein Blatt Papier zuletzt die regionalen Integrationssy- chen unter anderem mit dem Institut oder bewahren Sie die einzelnen Gewinnspiel- steme EU, NAFTA, ASEAN usw. sind eines konstruktiven Mißtrauensvo- Anzeigen gut auf! dafür ebenso eindeutige Beweise wie tums begegnen. Die Entwürfe lagen die vielen weniger formellen Bera- in den Schubladen der Republik, als Ihr 4. Schritt 3. Mit der letzten Gewinnspiel-Frage wird ein tungsorganisationen, zum Beispiel Hitler kam – aber es hatte den Par- en! Gewinnspiel-Coupon abgedruckt. Tragen Sie das G8-Gremium. teien an Mut, Solidarität und Verant- zum Hauptgewinn: die richtigen Antworten der Reihe nach in die wortungsgefühl für diese vielleicht vorgegebenen, teilweise nummerierten Käst- Dennoch, es gibt auch heute unter rettende Entscheidung gefehlt. chen ein. sich wieder schnell verändernden Otto von Bismarck Bedingungen einer zunehmenden Zu politischem Mut und partei-

1815 - 1898 Bild: Keystone 4. Bringen Sie dann die Buchstaben in den num- Globalisierung, insbesondere in den übergreifender Verantwortung in merierten Kästchen in die richtige Reihenfolge Finanzmärkten, tiefgreifende regio- schwierigen Zeiten mahnt uns des- Mit der Gründung eines deutschen (beginnend bei 1) – schon haben Sie die nale Wirtschaftskrisen, wie zum Bei- wegen heute ebenfalls die Erinne- Nationalstaates am 18. Januar 1871 wurde Schlußlösung. spiel in Asien vor einigen Jahren. rung an die deutsche Katastrophe des Otto von Bismarck Und einen nationalen wirtschaft- 20. Jahrhunderts. Parteiübergreifende 5. Wenn Sie die richtige Lösung bis zum 9. Juli lichen Zusammenbruch, wie er in Ar- Verantwortung in kritischen Zeiten 2004 einsenden, nehmen Sie an der Verlosung gentinien erlebt wurde, hätten wir sollte eine weitere wichtige Lehre aus Ministerpräsident Bundeskanzler von EUR 1.000,00 in bar teil. Wir wünschen vor einigen Jahren noch für undenk- der deutschen Geschichte der 20er Ihnen viel Glück!

Bitte hier abtrennen und gut aufbewahr bar gehalten. Weltwirtschaftliche Kri- Jahre sein. Beherzigen wir sie? Ich Reichskanzler Innenminister sen würden sich aber nicht notwen- glaube, nein.

✃ digerweise in früherer Gestalt (Wird fortgesetzt) 09_PAZ22 25.05.2004 8:43 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

KULTUR Folge 22 – 29. Mai 2004 9 Von der Magie der Worte Rebecca BELLANO sah in Hamburg einen ansprechenden »Don Karlos«

eicht verstrubbelt und ver- „Liebe ist der einzige Grund, für Freund Marquis de Posa die ihn zer- Lstört blickt der Jungschau- den zu sterben wir bereit sind“, heißt mürbende Liebe zu seiner Stiefmut- spieler August Diehl seit einigen es in der Werbung für einen seiner ter. Weinerlich, egozentrisch, nahezu Wochen die Hamburger von ei- beiden neuesten Filme, „Was nützt hysterisch ist Schillers „Don Karlos“, nem Plakat des Schauspielhauses die Liebe in Gedanken“, in dem er der in der Übergangsphase vom aus an. „August Diehl spielt Don mit dem erfolgreicheren Jungschau- Sturm und Drang zur Klassik der Fe- Karlos“ wird der Passant infor- spieler Daniel Brühl zu sehen ist. In der des Dramatikers entsprang. miert, und gerade der junge „Birkenau und Rosenfeld“, der der- Mensch schaut auf. August Diehl? zeit in den deutschen Kunstkinos Während August Diehl überzeu- So manchem ist der 28jährige läuft, spielt Diehl einen deutschen gend den „Stürmer und Dränger“ Schauspieler aus deutschen Fil- Journalisten, der sich zusammen mit Don Karlos mimt, spielt sein drei men gegenwärtig. Vor allem aus einer ehemaligen jüdischen KZ-In- Jahre älterer Kollege Devid Striesow „23“, „Kalt ist der Abendhauch“, sassin auf die Spuren ihrer tragi- ebenfalls hervorragend den von auf- „Tattoo“ und „Anatomie 2“ ist er schen Vergangenheit in Birkenau be- klärerischem Gedankengut getriebe- dem Kinopublikum bekannt. gibt. Beides sind keine Filme für das nen Marquis de Posa. So völlig in ih- Massenpublikum, und auch mit ren Rollen aufgehend geben die Schon 1999 wurde der Sohn Schillers „Don Karlos“ hat sich der beiden Jungdarsteller den Schiller, des Schauspielers Hans Diehl mit junge Mann eigentlich ein Stück aus- der dank des 30jährigen Regisseurs Ein Traum dem Deutschen Filmpreis als be- gesucht, das ebenfalls in die Rubrik Laurent Chétoune auch Schiller sein wurde wahr: ster Hauptdarsteller sowie mit „schwere Kost“ einzuordnen ist. darf und nicht wie heute üblich eine Anka Kröhnke dem Bayerischen Filmpreis als Selbstdarstellung und eigenwillige hat in Kühlungs- bester Nachwuchsdarsteller für Doch welch Überraschung: Vor Interpretation des Regisseurs ist. Al- born ein Fami- seine Leistungen gewürdigt, doch dem Hamburger Schauspielhaus ste- le, selbst die Königin – die von Ursu- lienmuseum und der große Durchbruch ist August hen vermehrt junge Leute zwischen la Doll allerdings teils leb- und lieb- Atelierhaus Diehl bisher nicht beschieden. So 18 und Mitte 20. In kleinen Grüpp- los im Oberlehrerinnenton, teils eingerichtet. manchen Flop, darunter vor al- chen warten sie vor dem Gebäude, wieder unvermutet in unpassen- Fotos: privat lem niveauvolle Filme, die eben genießen die spätnachmittägliche de Theatralik verfallend dargestellt aufgrund ihres Anspruchs nicht Frühlingssonne und begeben sich wird –, sind tatsächlich stets angezo- zum Kassenschlager wurden, fin- um 18 Uhr ins Innere, um bis 22.45 gen auf der Bühne zu sehen. det man in seiner Vita. Uhr August Diehl in „Don Karlos“ zu sehen. Daß es sich de- Eigenartig berührend: Don Kar- Unter einem Dach finitiv nicht um Schul- los kniet flehend vor seinem Vater, klassen, sondern um dem König, beziehungsweise Au- Drei Generationen im Atelierhaus Rösler-Kröhnke junge Menschen han- gust Diehl kniet vor seinem Vater delt, die sich in ihrer Hans Diehl. Vater und Sohn spielen ange hat die einst in Hamburg zur Ausführung. Als Hanno Jo- Freizeit ein Stück von Vater und Sohn, die sich voller Llebende Textilkünstlerin Anka chimsen unerwartet 2002 starb, Friedrich Schiller an- Mißtrauen auf der kahlen Bühne Kröhnke den Wunsch gehegt, ein stand Anka Kröhnke allein vor der sehen wollen, über- umrunden. Bei ihnen klingen Schil- Museum zu errichten, in dem die schier unüberwindlichen Aufgabe. rascht auch das ältere lers Verse wie Magie, für die der Werke ihre Eltern Louise Rösler Mit geradezu preußischer Energie Stammpublikum. Und große deutsche Dichter bis heute (1907–1993) und Walter Kröhnke (die Großmutter stammte schließ- die jungen Leute hal- geehrt wird. Sie machen Schiller le- (1903–1944) und Großeltern Oda lich aus Ostpreußen) ging sie bald ten sogar die ganzen 4 bendig, lassen das Publikum die Hardt-Rösler (1880–1965) und Wal- die Probleme an – aufgeben kam Stunden 45 durch. Einmaligkeit von Schillers leicht demar Rösler (1882–1916) ausge- nicht in Frage, zu sehr hatte sich die und zugleich verwirrend daher- stellt werden könnten und in dem Idee einer gemeinsamen Präsenta- Leicht verstrubbelt kommendem Kampf der Worte be- auch ihre eigenen Arbeiten zu se- tion der künstlerischen Werke in und verstört sieht greifen. hen sein würden. Darüber hinaus ihrem Kopf festgesetzt. Diehl tatsächlich aus, wollte sie dort mit ihrem Mann wie auf dem Plakat. Er Es ist unbestreitbar „schwere Hanno Jochimsen gemeinsam le- Am 16. Mai war es dann soweit – blickt über das Publi- Kost“, die dem im Durchschnitt ben und arbeiten. das Atelierhaus Rösler-Kröhnke, kum hinweg, steht auf überraschend jungen Publikum im Schloßstraße 4 im Ostseebad Küh- der leeren, schwarzen Hamburger Schauspielhaus darge- Nach langer Suche wurde man lungsborn, konnte mit einer ersten Bühne. Nur im Hinter- boten wird, doch dieses verfolgt ge- endlich fündig. In Kühlungsborn, Ausstellung eröffnet werden (Auto- grund befinden sich bannt das Geschehen auf der Büh- nahe der Ostsee, fanden sie ein ge- bahn A 20, Ausfahrt Kröpelin). Drei zwei Reihen mit Thea- ne. So voller Begeisterung und eignetes, wenn auch dringend re- Künstlergenerationen unter einem tersesseln, auf denen Enthusiasmus gehen vor allem die novierungsbedürftiges Haus mit ei- Dach findet man nun von Freitag seine Schauspielerkol- beiden jungen Männer in ihren nem wunderschönen Garten, der in bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr und legen sitzend auf ih- Rollen auf, daß man nur für die Zu- der Vorstellung Anka Kröhnkes nach telefonischer Vereinbarung ren Einsatz warten. kunft des Theaters hoffen kann. bald eine farbige Oase sein würde. (03 82 93 / 1 53 39), E-Mail: Doch Don Karlos be- Deutschland braucht junge Männer Zuvor aber mußte viel getan wer- [email protected] oder im merkt sie nicht. Mit wie August Diehl, die Kunst und den, angefangen von den Verhand- Internet www.anka-kroehnke.de. Hoffnungsvoller Nachwuchs: August Diehl in Fried- hängenden Armen be- Kultur im ansprechenden Gewand lungen mit den zuständigen Behör- Toi, toi, toi, Anka Kröhnke, für die- rich Schillers „Don Karlos“ Foto: Schauspielhaus kennt er seinem der Gegenwart präsentieren. den über die Bauplanung bis hin se beispielhafte Idee! Silke Osman Synthese von Disziplin und Dynamik Günther OTT besuchte eine sehenswerte Kölner Ausstellung zum Spätwerk des Malers Bernard Schultze

eit geraumer Zeit finden dafür die Bezeichnung „absolut“, wunderungswürdige Vitalität und Rahmen nicht, läßt preußische den äußersten Bildrand ginge. SKunstausstellungen auch in um – wie er sagte – das „schreck- Dynamik des Seniors der deut- Ordnung walten und setzt sein Dieser Synthese von Disziplin Arzt- und Rechtsanwaltspraxen, liche“ Wort „abstrakt“ zu vermei- schen Kunst aus. Nicht zu überse- handwerkliches Können – gegen und Dynamik begegnet man im in Geldinstituten, Kirchen, Biblio- den, ginge der Maler bei diesen hen: der Künstler feiert in einem den Modetrend – ein. Er bewahrt Œuvre Bernhard Schultzes; das theken und Buchhandlungen so- Kompositionen doch nicht von Jahr seinen 90. Geburtstag. seinen Kompositionen dennoch ist in der heutigen deutschen wie Volkshochschulen statt. Da- der Natur aus, abstrahiere die ihre Spontaneität. „Eine ununter- Kunstszene, die jahrzehntelang durch werden ganz gewiß neue Wirklichkeit also keineswegs. In den 60er und 70er Jahren brochene Metamorphose sollen von einer unbegrenzten Freiheit – Besucherkreise erschlossen. Nun Mancher Bildtitel, der auf die Na- schuf Schultze seine verfremde- meine Bilder ausdrücken“, bestä- meist aus den USA importiert widmet bis zum 5. Juni die Deut- tur deutet, sollte den Betrachter ten lebensgroßen Schaufenster- tigt der Künstler und daß ein – überschwemmt wurde, eine Sel- sche Bank zu Köln, An den Domi- allerdings nicht irritieren, etwa puppen, vom Künstler „Migof“ Stürzen und Schwanken bis an tenheit. nikanern 11–27, dem Maler, „Träumende Landschaft“, „Unter benannt. Hierzu Schultze: „Meine Zeichner und Grafiker Bernard Wolken“, „Blühendes Fleisch“. Es zerstörten, wuchernden Manne- Schultze (geboren am 31. Mai könnte sich um Schultzes „künst- quins verkörpern die Welt des 1915 in Schneidemühl), der seit lerische Freiheit“ handeln oder ,Memento Mori‘.“ Seine jüngsten 1969 in Köln lebt, eine Ausstel- um die Persönlichkeit, die biswei- farbenfrohen, beschwingten Ge- lung mit Akzenten auf dessen len auch schriftstellerisch tätig ist. mälde befinden sich am Gegenpol Spätwerk und Großformaten. Vielmehr sollte man sich seinen jener Migofs, erreichen den Be- Farb- und Formkompositionen trachter durch ihre Dynamik und Ein Philosoph bemerkte einmal, wie der Musik nähern, den Rhyth- symbolisieren das Leben. das Publikum sei wie eine Uhr, men und Schwingungen der For- die nachgehe. 1910 malte der Rus- men in der Zeit folgen, Farbkon- In den weiten, großzügig ange- se Wassily Kandinsky in München traste erleben und den großen legten Räumen der Deutschen sein erstes „abstraktes“ Bild; fünf Bogen von sonoren, dunklen Bank kommen auch Schultzes Jahre später wurde Schultze gebo- Klängen (in der Komposition von Großformate der 90er Jahre voll ren. Er gelangte über das Abstra- 2002 „An seinen dunklen Ufern“) zur Geltung. Das größte Bild, ein hieren der Natur zur gegenstands- bis zum fröhlichen, bewegten Ge- Triptychon von 1992 hat die Maße freien Malerei, heute allgemein mälde aus demselben Jahr „Es 260 x 600 Zentimeter, und alle als „Informel“ bezeichnet. blüht und grünt“ nachvollziehen. Arbeiten beweisen, daß der Maler 15 Gemälde der Ausstellung wur- die Fläche beherrscht, über sie Die Exponate in der Kölner den in jüngster Zeit gemalt, eines Farbflecken in mannigfaltigen Ausstellung sind alle gegen- sogar frisch von der Staffelei in Farbvariationen gleiten läßt und standsfrei. Rolf Cavael, Schultzes die Deutsche Bank gebracht, und die Blicke auch in aperspektivi- Nestor des Informel: Der bald 90jährige Bernard Schultze in seinem Atelier ostpreußischer Kollege, wünschte alle strahlen eine Frische und be- sche Tiefen lenkt. Er übertritt den Foto: Tamara Voss, Köln 10_PAZ22 25.05.2004 8:46 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

10 Folge 22 – 29. Mai 2004 CHRISTLICHES WORT Der Geist, der Einheit schafft Von Kaplan André SCHMEIER er Herr ist auferstanden!“ Diese einem Brausen wie von einem Sturm verschiedene Erfahrungen, die dazu DBotschaft bringen die Frauen und in Zungen wie von Feuer auf die führen, daß man sich, statt zu einen, vom leeren Grabe mit. Sie waren in Jünger herab. Und nun geschieht ein immer mehr voneinander entfernt. aller Frühe dorthin aufgebrochen, großes Wunder: die Menschen, die So entstehen immer neue Konflikte, um einen Toten zu beweinen, und bei diesem Ereignis aus ganz Jerusa- seien es nun gesellschaftliche, politi- fanden statt dessen einen Lebenden lem herbeiströmen und die verschie- sche oder religiöse. vor. Nach dem ersten Schrecken denen Nationen angehören, können bricht dann die Freude durch, die die Apostel in ihrer eigenen Sprache Immer weniger befinden wir uns in Freude darüber, daß etwas Ungeheu- verstehen. der Lage der Apostel vor dem erliches geschehen ist, die Freude Pfingsttag. Wir verstehen es nicht darüber, daß der Herr lebt. Was sich hier vollzieht, ist die Um- mehr zu warten, denn wir wollen drehung des Turmbaus zu Babel. Da- selbst die Handelnden sein, was dazu Die kleine Schar der Apostel hatte mals haben die Menschen versucht, führt, daß wir immer ungeduldiger alles auf diesen Jesus gesetzt. Er, der eine Verbindung von der Erde bis werden. Wir beten immer weniger, sie aus verschiedenen Schichten des zum Himmel zu schaffen. Das taten denn unsere eigenen Fähigkeiten und Volkes zu sich berufen hatte, war sie auf einem irdischen Fundament, Erkenntnisse führen uns weiter vor- nicht nur ihr Meister, sondern auch mit irdischem Material und von dem wärts, was dazu führt, daß wir uns der Inhalt ihres Lebens geworden. menschlichen Wunsch getragen, sich immer mehr vor Gottes Wirken in un- Sie sind ihm auf seinem Weg nachge- selbst zu erlösen durch einen selbst- serem Leben verschließen. Das Er- folgt, sie haben seine Predigten ge- geschaffenen Weg ins verlorene Para- gebnis ist, daß wir letztendlich den hört und seine Wunder gesehen. Mit dies. Sie begannen das Werk gemein- Glauben an die Verheißung Jesu ver- dem Karfreitag war ihre Hoffnung sam, aber auf dem Weg zum Himmel lieren, daß der Vater im Himmel uns plötzlich zusammengebrochen, doch hat Gott ihre Sprachen verwirrt, und einen Beistand senden wird. mit der frohen Botschaft von der so gingen sie auseinander, weil sie Auferstehung scheint es nun wieder sich untereinander nicht mehr ver- Vor einem Monat haben wir den weiterzugehen. Die Erscheinungen stehen und sie so den Bau nicht fort- Beitritt von zehn weiteren Ländern Jesu geben ihnen neuen Mut. Er führen konnten. zur Europäischen Union erlebt. Staa- kommt in ihre Mitte, sie dürfen ihn ten schließen sich zusammen, Gren- berühren, er teilt mit ihnen das Brot An Pfingsten vollendet nun Gott zen fallen, neue Wirtschaftsräume und ißt mit ihnen. sein Erlösungswerk, welches er in Je- entstehen. Aber damit die Menschen sus Christus begonnen hat, und stellt zueinander finden und sich trotz der Zunächst sieht es so aus, als ob von sich aus eine Verbindung vom verschiedenen Sprachen untereinan- jetzt das gewohnte Leben fortgesetzt Himmel zur Erde her. Diese hat im der verstehen können, brauchen sie würde. Aber dem ist nicht so. Als sie Himmel ihr göttliches Fundament den Geist, der mit Feuerskraft ihren nach vierzig Tagen wieder gemein- und besteht in Gott selbst, im Heili- Verstand reinigt und sie so zu einem sam auf dem Ölberg sind, trägt ihnen gen Geist, der in Feuerzungen herab- gegenseitigen Verständnis führt. Jesus auf, in Jerusalem zu bleiben kommt. Feuer verbrennt nicht nur, Wenn wir wieder die christlichen und auf die Verheißung des Vaters zu sondern Feuer reinigt auch. Und so Werte zu unserem Fundament ma- warten. Danach fährt er vor den Au- können sich die Menschen unterein- chen und damit den Glauben an Je- Ausgießung des Heiligen Geistes: Altarbild von Tizian in S. Maria della Salu- gen der erstaunten Jünger in den ander verständigen, weil der Geist sus Christus und seine Verheißungen te in Venedig (1555) Foto: Archiv Himmel auf. Diese können gar nicht ihren Verstand reinigt und ihnen auf in uns erneuern, werden wir auch fassen, was geschehen ist, kehren diese Weise die Kraft des Verstehens wieder offen sein für das Wirken Got- dann aber in die Stadt zurück und schenkt. Sie verstehen nun, worauf tes in uns. Erst dann kann der Heilige dort verharren sie: die elf Apostel, es ankommt, und dieses Verstehen, Geist zu uns kommen und so für je- die Frauen, Maria und andere Ver- dieses Wissen, um was es eigentlich den von uns die Verbindung zwi- Lust auf Leben wandte Jesu. geht, stellt die verlorene Einheit un- schen Himmel und Erde schaffen, ter ihnen wieder her. nach der wir alle uns sehnen. Von Pfarrer Albrecht HOFFMANN Das gemeinsame Warten verbrin- gen sie im Gebet. Durch das Warten Aber was sich vor vielen 100 Jah- Liebe Leserinnen und Leser, so üben sie sich in Geduld. Durch das ren in Babel zugetragen hat, können wünsche ich Ihnen nicht nur ein fro- fingsten das liebliche Fest war nun die neuen Generationen ihre ständige Gebet sind sie immer für wir auch heute in unserer modernen hes Pfingstfest, sondern vor allem ein Pgekommen“, so beginnt Goethe Kinder taufen, darunter viele, die Gottes Wirken bereit. Beides stärkt Gesellschaft beobachten. Das Funda- offenes Herz für den Heiligen Geist. seinen Reineke Fuchs. Und tatsäch- aus Kasachstan und anderen Gegen- ihren Glauben an die Verheißung Je- ment, auf dem wir stehen, ist für uns Wenn wir ihn in unserem Leben wir- lich erzählt der Kirchenschmuck am den der ehemaligen Sowjetunion, su, daß der Vater ihnen einen Bei- in erster Linie die Welt. Wir vertrau- ken lassen, werden wir feststellen, Altar von dieser Lieblichkeit des dieser alten Zentrale des Atheismus, stand senden wird. Während sie so en auf unsere Technik und wir daß er uns verwandelt, so wie er es Festes. Der Oster- und Pfingstpsalm zurück in die ursprüngliche Heimat auf den Heiligen Geist warten, wird glauben an unsere Wissenschaft. Auf mit den Aposteln getan hat. Er wird 118 wurde von Luther so schön gekommen sind, die Wolgadeut- ihnen klar, daß sie die Zeugen für all diese Weise versuchen auch wir, eine uns seine Gaben schenken und uns übersetzt: „Schmückt das Fest mit schen. das sind, was sich in Jesus Christus Verbindung von der Erde zum zu treuen Zeugen für die Auferste- Maien, bis an die Hörner des Al- ereignet hat. Und da Judas, der Ver- Himmel herzustellen, das heißt, die hung Jesu werden lassen. Damit er- tars.“ Zwar hat auch unser Altar kei- Der Geist weht, wo er will, und du räter, sich nach der Reue über seine für uns unerklärlichen Dinge mit halten auch wir den Mut und die Zu- ne Hörner mehr, wie zu Zeiten des hörst sein Sausen wohl. Dieser Geist Tat das Leben genommen hat, wäh- menschlichen Methoden zu verste- versicht, die uns alle menschlichen Psalms, aber Birken- und Maien- ist zugleich ein Geist der Gemein- len sie einen, der von Anfang an da- hen, gleichzeitig auch auf die Frage Grenzen überwinden hilft und in je- grün schmückt unsere Kirche und schaft. Er weht vor allem dann, bei war, an dessen Stelle. Es ist der nach dem Sinn des Lebens eine dem Mitmenschen, ganz gleich wel- Altarvasen wie überall im Land. wenn man die Gemeinschaft der Apostel Matthias, dessen Gebeine menschliche Antwort zu finden. Aber cher Nation, einen Bruder und eine Überall sprießt es. So wird unser Gläubigen nicht ausschlägt, sondern heute in Trier ihre letzte Ruhestätte auch wir müssen erleben, daß diese Schwester in Jesus Christus erkennen Geist angeregt und erfrischt durch wenn man dabei ist und dazu gehö- gefunden haben. Anstrengungen zu keinem befriedi- läßt. Nur so kann eine Einheit entste- die Bilder, die er vor Augen hat. ren will. Lassen wir uns wie die Jün- genden Ergebnis führen. Ganz im hen, die nicht nur für einen Augen- ger zu Pfingsten gemeinsam von Schließlich kommt der Pfingsttag Gegenteil. Auf dem Weg seiner Erklä- blick, sondern auf Dauer Bestand Das Leben zieht ein in Kirchen diesem Geist des Lebens anregen heran. Der Heilige Geist kommt mit rungsversuche macht jeder Mensch hat. und Gedanken. Der Geist bewegt und reden wir wieder vom Glauben, uns. So kann Pfingsten gefeiert wer- wie die Jünger ohne Scheu, denn er den. Seit diesem Tag werben die ist eine Kraft, die da selig macht Jünger um Verständnis für den Le- alle, die daran glauben. Dieser ben schenkenden Geist Gottes. Pfingstgeist will unsere Zungen be- Lebenschaffende Kraft Gottes Ganz anders entwickeln sich die Er- wegen: Rede und schweige nicht. eignisse in Reineke Fuchs. Hier ver- Von Gott reden ist Gold, denn dein Von Hanke BRUNS sucht jemand seine Geistesblitze für Gott kommt. Deine Rede sei nicht seine Privatinteressen zu nutzen. kalt, sondern feurig, wie die Zungen, nlängst beschäftigte sich ein be- Wirklich befriedigende Antwort, die An anderer Stelle seiner Antwort Pfingsten erzählt von dem gemein- und zugleich lieblich, wie dieses Ukannter Theologe mit der Zu- seine Zweifel zu beseitigen vermocht an die Mutter schrieb der Theologe: schaftlichen Geist Gottes, der die Fest, und sie sei ein Lob auf die gro- schrift einer besorgten Mutter, der hätte, war ihm nicht zuteil geworden. „Sie wissen so gut wie ich, daß Pfing- Jünger bewegt und sie von großen ßen Taten Gottes, die er allezeit an die burschikose Frage ihres halb- Schlimmer noch: Spott! Vor allem ei- sten das dritte der großen Kirchenfe- Taten Gottes erzählen läßt. In Win- uns tut. Dieser gemeinschaftliche wüchsigen Sohnes – „Pfingsten, was ner seiner Lehrer hatte ihn einfach ste nach Ostern und Weihnachten ist. deseile und mit Brausen verbreitet Geist macht das Fest lieblich, denn ist das eigentlich?“ – offensichtlich ausgelacht: „Pfingsten? Für mich völ- Der Name stammt aus dem Griechi- sich dieser lebendige Geist im römi- er ist ein Tröster und kein Zerstörer sehr zu schaffen machte. Für sie war lig ohne Belang. Mir sagt dieses Fest schen und bedeutet der fünfzigste schen Reich gegen alle Widerstände. der Mitmenschlichkeit wie Reineke das Leben bestimmt von der Ord- überhaupt nichts. Du bist wohl noch Tag. Wir feiern Pfingsten ja auch sie- Fuchs. nung des Jahreslaufes, wie er durch von gestern!“ Das hatte ihn ge- ben Wochen und einen Tag nach Gegen alle Widerstände des die kirchlichen Feste seit eh und je schmerzt und empört. Ostern. Theologisch bedeutet dieses Atheismus hat dieser lebendige Gottes Geist ist nicht List, sondern markiert war. Und nun plötzlich Fest die Feier der Einsetzung des Hei- Geist Stand gehalten unter den Lust auf Leben und Lebensfreude diese Ratlosigkeit bei der Frage des Der Theologe zeigte sich gerade ligen Geistes durch Gott. Christen in Berlin-Hohenschönhau- und Freundlichkeit. Ein solches Fest Sohnes, der auch bei anderen Gele- von dieser Reaktion deutlich beein- sen, so daß sie sich aus eigenen Mit- des lebendigen Geistes wird bei al- genheiten so merkwürdig hart nach- druckt. Er antwortete der Mutter un- Der Herr hat durch den Heiligen teln nach der Wende eine schöne ler Stagnation unter uns doch mehr bohrte, sich nicht mit Ausflüchten ter anderem: „Freuen Sie sich über Geist eine ständige Verbindung zwi- Kirche bauen konnten. Hier lassen denn je zu feiern sein. oder leicht dahingeworfenen Ant- Ihren Sohn, daß er fragt. Ja, auch dar- schen sich, seinem Sohn und uns worten zufriedengeben wollte. über, daß er zweifelt. Niemand Menschen geschaffen. In biblischen kommt heute zur echten Glaubens- Aussagen wird er oft mit einem Wind Pfingsten Es hatte sich herausgestellt, daß der überzeugung, es sei denn durch die oder Sturm verglichen. Er bleibt un- Heranwachsende die gleiche provo- Überwindung des Zweifels. Ihr Sohn sichtbar, aber wir spüren ihn doch. Er Von Gertrud ARNOLD zierende Frage auch seinen Lehrern befindet sich auf einem guten Weg wird in uns wirken, erhellt und er- Laß wehen deinen Geist, begleitet unser Wandern in der Schule, seinen Verwandten im dahin. Er fragt unerbittlich alle dieje- leuchtet uns. Alles Wesentliche in der der unsre Seelen speist, von einem Tag zum andern. weiteren Umkreis ihres Hauses und nigen, von denen er glaubt, Antwor- Kirche geschieht durch ihn. So ist der er schenket Kraft und Stärke, selbst einem Geistlichen gestellt hat- ten erwarten zu dürfen. Es schmerzt Heilige Geist die lebenschaffende beflügelt unsre Werke. Ist Kompaß in der Zeit te. Entweder hatte man ihn nicht und empört ihn, daß sich Erwachse- Kraft Gottes. Er sorgt dafür, daß das und weist zur Ewigkeit, ernst genommen, nur halb hingehört ne ohne eigenes Nachdenken durch Wort des Herrn nicht als totes Dogma Erleuchtet Herz und Sinn, die Reise wird sich lohnen, oder ihn mit einem Wortschwall bes- ein paar Floskeln davonstehlen wol- betrachtet wird und verdirbt, sondern dem Glauben bringt Gewinn, bis wir im Himmel wohnen. serwisserisch abzuspeisen versucht. len.“ in uns lebendig wird.“ 11_PAZ22 25.05.2004 8:48 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

LEBEN HEUTE Folge 22 – 29. Mai 2004 11 Die ideale Frau Ausstellung: Ruth Leuwerik und das Kino der 50er Jahre ls im März 1960 die Schauspie- stellung im Filmmuseum Berlin – Alerin Ruth Leuwerik als Vertre- Stiftung Deutsche Kinemathek ver- terin Deutschlands an einem vom antwortlich zeichnet. englischen Königshaus ausgerichte- ten Empfang teilnehmen sollte, wa- Noch bis zum 15. August sind im ren die einschlägigen Illustrierten 1. Obergeschoß der Räume am Pots- voller euphorischer Berichte. Wer damer Platz, Postdamer Straße 2, nahm teil an der sogenannten „Roy- auf 300 Quadratmetern Kindheits- al Performance“? „Unsere Ruth“, und Jugendfotos, Zeitschriften-Co- der Star des deutschen Nachkriegs- ver von der Film-Revue über die films. Ihr Porträt zierte seit Jahren Constanze bis zu Twen und Bravo, schon die Titel der „bunten Blätter“, Fan-Alben, Preise wie der Bambi, die man auch „Yellow Press“ nennt. Theateraufnahmen, Szenen- und Die Menschen standen sich gerade- Werkfotos zu sehen. Unter dem Titel Beliebter Star zu die Beine in den Bauch, um eine „Die ideale Frau – Ruth Leuwerik der 50er Jahre: Karte für einen ihrer Filme zu ergat- und das Kino der fünfziger Jahre“ Ruth Leuwerik tern. Und nun war sie sogar bei der wird das Leben der am 23. April beantwortet Queen – die Königin des Zelluloids 1924 in Essen geborenen Schau- Fan-Post. bei der Königin der Briten! spielerin nachgezeichnet, einer Frau, die wie keine andere das Frau- Foto: „Bei den Proben zu der von Noël enbild der Nachkriegszeit geprägt Filmmuseum Coward moderierten Londoner Ga- hat. Berlin laveranstaltung soll die deutsche Schauspielerin im zackigen Rhyth- Die Presse sprach von ihr als von behauptet sich in der Männerwelt (acht gemeinsame Filme), seien es hat die Schauspielerin den Wunsch einer „symbolischen Größe“, einer des Lagers, die Kriegsgefangenen der Drehbuchautor Herbert Rein- geäußert, „eine Rolle zu spielen, die „Märchenfigur, die es gar nicht gibt“. himmeln sie an. Die Ärztin tauscht ecker (elf Produktionen) oder der ,anders‘ liegt als die Rollen der ver- Sie war im Film eher „Ruth Leuwerik kultiviert edles Ge- ihre Arbeitskleidung gegen ein Komponist Franz Grothe (Musik für gangenen Jahre. Eine solche Rolle fühl, das durch alle Leiden hindurch Kleid, das ihr die deutschen Solda- 15 Spielfilme), die Film-Partner Die- drängt sich auch aus dem Impetus Kamerad als leiden- unbeirrbar zum Guten wirkt“, so ten genäht haben. Sie wird zum ter Borsche, O. W. Fischer oder Peter der Zeit auf, der ich ganz verhaftet Enno Patalas 1963. Man lobte ihre Projektionsbild, zu einem weib- van Eyck, finden Beachtung in die- bin. Sofort bin ich bereit, eine Rolle schaftliche Partnerin zurückhaltende, unauffällige Spiel- lichen Ideal für die Soldaten. Dieser ser Ausstellung. zu spielen, die mehr die Nachtsei- weise, sah sie als eher kamerad- Rollenwechsel kann auch auf das ten eines Menschen zeigt. Dieser schaftliche denn als leidenschaftli- Frauenbild in der Bundesrepublik Drehbuch, Regie, Kamerafüh- Weg wird in ein neues Rollenfach mus zu ,Das Wandern ist des Mül- che Frau. Die Leuwerik im Film war der Adenauer-Ära bezogen wer- rung, Ausleuchtung und Kostüme führen. Um es deutlich zu sagen: lers Lust‘ einmarschieren“, berichtet tragisch, traurig, rührend – und den“, so Mänz. mochten auch noch so ausgefeilt Ich bin bereit, jedes Wagnis einzu- Peter Mänz in einem Beitrag des doch eine Frau, die in Krisensitua- sein, letztendlich entschied das Pu- gehen, wenn die mir gestellte Auf- Berliner Museums Journal, April tionen ihr Schicksal zu meistern In der Berliner Ausstellung sind blikum über Erfolg oder Mißerfolg gabe den Einsatz lohnt. Und dann 2004. Dieses Ansinnen in Anspie- verstand, die anpackte, wo Not am neben Fotos natürlich auch Filmaus- eines Streifens. Ruth Leuwerik bleibt abzuwarten, was das Publi- lung auf ihren Film „Die Trapp Fa- Mann war, die ihren Partnern un- schnitte zu sehen. Von „Vater 1962: „Die Frauen bilden das Gros kum dazu sagt.“ – Das Publikum milie“ lehnte die Leuwerik ab. auffällig auf die Sprünge half. Im- braucht eine Frau“ (1952), „Ein Herz des Filmpublikums. Und diese sagte 1962 nein zu Käutners An- „Nach heftigem Protest wird eine mer blieb sie dabei Dame und wur- spielt falsch“ (1953), „Bildnis einer Frauen können sich mit den Pro- dersch-Verfilmung „Die Rote“. Der andere musikalische Umrahmung de so zum Vorbild für viele Frauen Unbekannten“ (1954) über „Die blemen, die ich auf der Leinwand Image-Wechsel war nicht gelungen. für ihren Auftritt ausgewählt: ,Fal- im Publikum. Trapp-Familie“ (1956) und „Königin habe, identifizieren.“ Die „Frauen ling in Love again‘.“ Mänz weiter: Luise“ (1956/1957) bis zu „Die idea- von nebenan“ werden angenom- Die Leuwerik drehte nur noch „Das Kleid, das Ruth Leuwerik 1960 Sie verkörperte so unterschiedli- le Frau“ (1959) oder „Liebling der men vom Publikum, auch Königin- wenige Filme und einige Fernseh- bei der ‚Royal Performance‘ trägt, ... che Charaktere wie die Mutter in Götter“ (1960) reicht die stattliche nen mit menschlichen Problemen, produktionen. Seit 1969 lebt sie mit ist ein mit Brokatstickereien verzier- der singenden Familie Trapp, die Reihe. Auch die Männer an ihrer Effi Briest gar und der labile Ufa- ihrem Mann, dem Arzt Dr. Heinz tes Abendkleid in für sie typischer preußische Königin Luise oder in Seite, seien es Regisseure wie Wolf- Star Renate Müller; als Ruth Leu- Purper, in München. In den Herzen ,schlichter Eleganz‘. In der Ausstel- dem Film „Taiga“ (1958) eine deut- gang Liebeneiner (insgesamt sieben werik sich auf der Leinwand jedoch der Filmfreunde aber wird sie im- lung ,Die ideale Frau‘ ist es eines der sche Ärztin, die in einem sibiri- gemeinsame Filme), Robert Siod- halbseidenem Milieu oder schwie- mer der Star der 50er Jahre blei- zentralen Exponate“, hebt Mänz schen Arbeitslager bei ihren Lands- mak oder Helmut Käutner, der Pro- rigen Charakteren zuwendet, geht ben, die Frau, mit der man Pferde hervor, der als Kurator für die Aus- leuten neuen Lebensmut weckt. „Sie duzent und Autor Utz Utermann das Publikum nicht mit. 1961 noch stehlen konnte. Silke Osman Für bessere Welt Wenn abends Feuer lodern Jetzt auch Frauen mit World Award ausgezeichnet Pfingstbrauchtum aus alter Zeit hat sich auch heute noch vielfach erhalten rauen begnügen sich nicht mehr haben im 20. Jahrhundert oft den ines der höchsten Feste der Ju- der Apostel, von Petrus’ bedeutender und die vielen Blumen, mit denen Fmit der Hälfte des Himmels, sie Weg bestimmt, ohne daß sie beson- Eden ist immer noch das einstige Rede, die er an Pfingsten hielt: sich die Natur nun schmückte, paß- wollen die Hälfte der Welt.“ Diese dere Anerkennung fanden. Das muß Wochenfest Schawuot, an dem in „Kehrt jetzt um und macht einen ten so recht zu diesem Fest. Da wur- Forderung von Alice Schwarzer ha- im neuen Jahrhundert anders wer- ausgelassener Fröhlichkeit das Ende neuen Anfang! Laßt euch alle auf de gut gespeist und zum am Spieß ben wohl auch die Männer gehört, den. Die Veranstalter bestreiten, es der Weizenernte und der Beginn der den Namen Jesu Christi taufen. Dann gebratenen Ochsen frisches Bier aus- die für die Verleihung des World habe sich bisher um ein „Macho-Er- Feigenernte gefeiert wird. So ist es wird Gott eure Schuld vergeben und geschenkt. Die sportliche Jugend Award zuständig sind. Dieser seit eignis“ gehandelt, man habe keines- Brauch seit mehr als 2.000 Jahren. euch einen Heiligen Geist schen- maß ihre Kräfte bei Wettspielen, und dem Jahr 2000 an Männer verliehe- wegs zeigen wollen, wie toll und er- Eine Woche lang wurde Schawuot ken.“ (Apg. 2,38.) Etwa 3.000 Men- die Kinder zogen singend und Reime ne Preis wird nun erstmals auch an folgreich die Männer sind, sondern gefeiert, im Laufe vieler Generatio- schen folgten seinem Aufruf. aufsagend von Haus zu Haus und lie- Frauen vergeben, die sich in einer nen dann aber auf einen Feiertag be- ßen sich beschenken. der zwölf Kategorien hervorgetan grenzt. An diesem Tag erinnert man Pentekoste nannten die Griechen haben. Von Toleranz und sozialem »Wenn Sie in der Politik sich immer noch auch an die Bege- das Ende der österlichen Freuden- Vielerlei Pfingstbrauchtum hat Engagement über Kunst, Schaupiel, etwas gesagt haben wollen, benheit auf dem Berg Sinai, da Mo- zeit. Das Wort bezeichnet den fünf- sich in moderner Form bis heute er- Mode bis hin zum Geschäftsleben wenden Sie sich ses die Zehn Gebote empfing. Als er zigsten Tag. Fünfzig Tage nach Ostern halten. In den Dörfern findet man an reicht die Reihe der auszuzeichnen- an einen Mann. sie seinem Volk mitteilte, sprach er feiern die Christen das Pfingstfest, manchem Haus einen Maibusch vor den Sparten. Eine internationale Ju- Wenn Sie etwas mit den Worten, wie er sie von Gott die Herabkunft des Heiligen Geistes der Tür. Reitturniere finden statt, und ry von 300 Persönlichkeiten aus al- getan haben wollen, vernommen hatte: von den Segnun- auf die Jünger Jesu nach Christi Him- gemeinsame Ausfahrten. Hier und len Gesellschaftsbreichen, darunter wenden Sie sich gen, die der Gehorsam einbringt, melfahrt und zugleich die Gründung dort lodern abends Pfingstfeuer auf. auch frühere Preisträger wie Mi- an eine Frau.« und von Bestrafungen, die dem Un- der Kirche. Daß das christliche Wahrscheinlich wissen die Veranstal- chael Douglas und Simon Wiesen- Margaret Thatcher gehorsam folgen. Lohn und Strafe Pfingstfest bereits im Jahre 130 ge- ter gar nicht, daß neben der Taube thal, wählt die zu ehrenden Frauen sind Gottes, die Zehn Gebote sein feiert wurde, ist belegt. Als hohes auch das Feuer ein christliches aus. Gesetz für die Menschen. Kirchenfest wurde es 425 eingeführt. Pfingstsymbol ist und das liturgische wollte auf die vielen Mängel auf- Rot als Farbe für Pfingsten gilt. Überreicht werden die Preise am merksam machen, unter denen un- Mit dem christlichen Osterfest, an Die Taube als Himmelsbotin, Frie- 9. Juni im CCH, Hamburg, von Mi- sere Welt immer noch leidet. Mi- dem Maria, Magdalena und die Jün- denskünderin und als pfingstliches In diesem noch jungen dritten chail Gorbatschow, dem Präsiden- chail Gorbatschow: „Nur ein neues ger Jesu das leere Grab fanden, be- Symbol wird auch heute noch häufig Jahrtausend hat sich mit den Lebens- ten der World Awards. Für die große Bewußtsein kann positive Verände- gann ihre Freude über das Wunder dargestellt. Im Mittelalter wohnte sie gewohnheiten der Menschen auch Gala-Veranstaltung werden 2.500 rungen in unsere Welt bringen.“ der Auferstehung, Die Jünger trafen als lebendiger Vogel, der durchs Kir- ihre Art zu feiern gewandelt, bei uns prominente Gäste aus aller Welt er- sich, wie der Herr ihnen geheißen chenschiff flatterte, oder hölzerne Fi- und in fernen Ländern. Christliches wartet. „Hamburg erlebt eine Welt- Parallel zur Preisverleihung, die hatte, und gedachten seiner auch, als gur, die aus dem „Heiliggeistloch“ in und heidnisches Pfingstbrauchtum premiere“, so Ole von Beust, Erster von der Firma Montblanc und dem sie sich an Schawuot, sieben Wochen der Kirchendecke am Seil über der haben sich ergänzt. Viele sportliche Bürgermeister der Hansestadt, be- Finanzdienstleister AWD gesponsert nach dem Passahfest, im Tempel ver- Gemeinde schwebte, dem Pfingstgot- Aktivitäten bereiten vor allem jungen geistert. „Ich freue mich sehr, daß wird, findet am 8. und 9. Juni im sammelten. Hier trafen sie Juden aus tesdienst bei. Menschen eine große Freude an unsere Stadt Gastgeber dieser faszi- Hamburger Rathaus unter dem Mot- verschiedenen Ländern. Ein Unwet- Pfingsten, einem der drei hohen nierenden Veranstaltung sein wird. to „Gemeinsam – Frauen für eine ter brauste durch die Lüfte, Blitze Danach kamen in den verschiede- Feste im Kirchenjahr, das zwei offi- Wir können gespannt sein auf hoch- bessere Welt“ ein großer Frauen- zuckten, erschreckten die Menschen. nen deutschen Landschaften nach zielle Feiertage hat. Auch die Brief- karätige Preisträgerinnen und eine Weltkongreß statt, der sich mit der Ängstlich standen sie beieinander. alten Überlieferungen Spiele zur taubenzüchter nutzen das zumeist beeindruckende Gala.“ gegenwärtigen Situation von Frauen Plötzlich redeten sie nicht mehr in Aufführung, die mahnen, auch wohl schöne Frühlingswetter, um die Ziel- in aller Welt beschäftigt. Wenn auch verschiedenen Sprachen. Die Jünger Langschläfern und Müßiggängern ei- sicherheit ihrer gefiederten Freunde Das Pendant zum männlichen Kongreß und Preise die Welt nicht Jesu vernahmen den Auftrag des nen Denkzettel verpassen sollten, in unter Beweis zu stellen. Die Taube, World Award, mit dem auch Papst verändern können, so wird doch Herrn: „Gehet hin in alle Welt und dem man sie öffentlich lächerlich Symbol der Christenheit für den Johannes Paul II., Christiaan Bar- wieder einmal das Augenmerk auf verkündet meine Worte!“ Sie wurden machte. Meistens jedoch waren sie Heiligen Geist, gibt als zuverlässige nard, José Carreras und Paul Mac- allerlei Mißstände gerichtet, die es von allen verstanden. Das Neue Te- gespickt mit Neckereien, Ratespielen Briefträgerin auch den kundigen Na- Cartney ausgezeichnet wurden, ist in diesem noch jungen Jahrhundert stament erzählt von diesem pfingst- und ließen heimliche Liebesgeständ- turforschern immer noch Rätsel auf. mehr als überfällig. Starke Frauen zu beheben gilt. Helga Steinberg lichen Auftrag, vom Missionswerk nisse zu. Die Freude am jungen Grün Anne Bahrs 12_PAZ22 25.05.2004 8:32 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

12 Folge 22 – 29. Mai 2004 LESERBRIEFE

Ethos der Prinzenerziehung: Zum Wohl der Untertanen Kronprinzessin Cecilie: Betr.: „Das Haus Preußen kehrt gefächerte Bildung und die Vermitt- preußischen Herrscher von Fried- Als Wilhelm von heim“ (Folge 20) lung des richtigen Auftretens, als ent- rich Wilhelm (der Große Kurfürst: Preußen, Sohn scheidender Faktor in der Gunst des 1620 bis 1688) bis sogar Wilhelm II. des deutschen Erst einmal möchte ich Ihnen als Volkes, zu verwirklichen. Der Herr- (König und Kaiser: 1859 bis 1941) Kaisers und Neuabonnent der PAZ meinen Re- scher trat vor dem Volk als „das von Tugenden des Hauses Hohen- preußischen Kö- spekt und meine Anerkennung für Mittel zwischen Majestät und Huma- zollern geprägt und maßgeblich in nigs Wilhelm II. Ihre vorzügliche und unabhängige nität“ auf und verstand es durch ein ihrem Handeln beeinflußt. Die Aus- und seiner Ge- Zeitung aussprechen. Darüber hin- sinnvolles Verhältnis von Leutselig- wirkungen dieses „wahren“ Ehren- mahlin Auguste aus möchte ich noch einige Dinge zu keit und Autorität, die Liebe seiner kodexes auf die gesamte preußische Victoria, sich in oben genanntem Artikel hinzufügen. Untertanen zu erhalten. Gesellschaft erklären wohl in ho- die schöne Das durch die Hohenzollernherr- hem Maße deren Erfolgsgeschichte, Herzogin scher geprägte Fürstenideal der eu- Der Große Kurfürst Friedrich Wil- die mit dem Aufstieg zum europäi- Cecilie, Tochter ropäischen Neuzeit gründete auf den helm bezeichnete in seinem politi- schen Machtfaktor und zur konti- des Großher- Traditionslinien innerhalb dieses schen Testament von 1667 das Herr- nentalen Großmacht im 19. Jahr- zogs Friedrich Hauses. So hinterließen die preußi- scheramt als von Gott gewährte hundert ihren krönenden Abschluß Franz III. von schen Herrscher Erziehungsinstruk- Gnade im Sinne einer Demutsfor- fand. Der im damaligen Bewußtsein Mecklenburg- tionen und politische Testamente für mel und führte den Begriff der De- konstituierte Glauben an die preußi- Schwerin und ihre Nachfolger in der Thronfolge. mut als Herrscher- und Erziehungs- schen Tugenden und die gleichzeiti- dessen Die Verantwortung des Regenten für ideal in seine Vorstellung des ge Ausrichtung des Lebenswandels Gemahlin Groß- das jenseitige Heil wich in der Zeit Regierens ein. Der Regent unterlag auf diese Prinzipien scheinen in un- fürstin Anastasia von Reformation bis Französischer in seiner Beurteilung weit strenge- serer Spaßgesellschaft immer mehr Michailowna Revolution zusehends dem Ziel der ren Maßstäben als andere Men- in Vergessenheit zu geraten, so daß von Rußland, irdischen Glückseligkeit. Der Herr- schen und konnte so bei einer der die Auswirkungen auf die politische verguckte, war scher verpflichtete sich, dem Wohl ältesten Pflichten, der Gerechtigkeit, Klasse eigentlich nur eine Konse- das in Deutsch- seiner Untertanen zu dienen, und dem Ursprung aller Staatlichkeit, quenz, wenn auch eine fatale, die- land eine Sensa- rückte im Blickwinkel der zeitgenös- seine moralische Stärke unter Be- ser Fehlentwicklung darstellt. Um tion. Der begehr- sischen Beobachter in das Ideal des weis stellen. Im Verhältnis zu seinen eine Wende im politischen Denken teste Junggeselle „honnête homme“, eines Menschen, Untertanen oblag es dem Herrscher, unserer Parteien zu erreichen, be- des Landes war der trotz seiner grenzenlosen Frei- ihnen mit Liebe zu begegnen sowie dürfte es einer Rückbesinnung auf somit vergeben. heit diese nicht zu Ausartungen miß- auf ihre Wünsche und Gedanken traditionelle und konservative Werte Die Ehe jedoch braucht, sondern aus seiner inneren mit Verständnis zu reagieren. Die unserer preußischen Vorfahren. wurde nicht Autonomie heraus zur Selbstbe- Umsetzung des preußischen Herr- Aber daß dies im Interesse der heu- glücklich. schränkung in der Lage ist. Dieses scherideals schwankte zugegebe- tigen politischen Entscheidungsträ- hohe Ethos versuchte man in der nermaßen von Regent zu Regent, ger liegt, darf wohl bezweifelt wer- Foto: Archiv Prinzenerziehung durch eine weit- doch im wesentlichen waren die den. Sebastian Pella, Riedstadt Cecilie ist Georg Friedrichs Urgroßmutter Warum Minimierung eigener Opfer? Betr.: „Das Haus Preußen kehrt Doch möchte ich Ihnen bei die- habe ich mir schon besorgt und bin Betr.: „Der Terror aus der Sicht eine gleichgeschaltete Presse reagie- heim“ (Folge 20) ser Gelegenheit für eben die bei Ih- ganz begeistert von dem schönen der Täter“ (Folge 18) ren. Die Minimierung der Opfer des nen erscheinenden Berichte dan- Bildband und daß dieses Kleinod Terrorangriffes auf Dresden von In Ihrem Artikel schreiben Sie: ken. In anderen Tageszeitungen wiedererstanden ist. Hier werden Viele Mosaiksteine ergeben ein über 200.000 auf 30.000 erfolgt im „Die Ausstellung, die Georg Fried- wird hierüber nicht berichtet. die Steuergelder mal sinnvoll ange- Bild. Und es ist ja nicht vorstellbar, Gleichklang. In meiner Tageszeitung rich mit eröffnete, widmet sich der Auch packen Sie manches politi- wandt. Das Buch über die Kron- daß es Geschichtsfälschern auf die wurde auch unwidersprochen ver- letzten deutschen Kronprinzessin, sche Thema an – auch hier wird in prinzessin werde ich auch noch er- Dauer gelingen sollte, die Wahrheit sucht, die Zahl der deutschen Opfer seiner Großmutter Cecilie.“ anderen Tageszeitungen geschwie- stehen. Oft bestelle ich mir die über Geschehenes zu unterdrücken. in Tschechien auf 40.000 zu redu- gen –, und ich bin da schon immer Bücher über den Preußischen Me- Es ist jedoch unfaßbar, daß „Deut- zieren und das Geschehen auf der Hier ist Ihnen ein Fehler unterlau- einer Meinung mit Ihren Redak- diendienst oder ich besorge sie mir sche“ ein Interesse daran haben, die Brücke von Aussig zu bagatellisie- fen, denn die Kronprinzessin ist sei- teuren. in der hiesigen Buchhandlung. Zahl ihrer Opfer zu minimieren. Be- ren. Ich frage mich, warum wir ne Urgroßmutter, seine Großmutter sonders erschreckend ist dabei, wie Deutschen uns das gefallen lassen. ist die leider allzu früh verstorbene Ebenso finde ich Ihre Buchbe- In jedem Fall freue ich mich im- die Medien in ihrer Mehrheit wie Karla Prager, Düsseldorf Prinzessin Kira, geborene Großfür- sprechungen interessant, wie zum mer auf das wöchentliche Erschei- stin von Rußland und Gemahlin von Beispiel in der Folge 19 über das nen Ihrer Zeitung. Prinz Louis Ferdinand, seinem 1994 Marmorpalais und eben die Kron- Olga Nick, Innerstes berührt verstorbenen Großvater. prinzessin. Das Marmorpalaisbuch Bad Wörishofen Betr.: „Nidden und das süße Salz der Poesie“ (Folge 20) Das Ende unseres Volkes Von den zahlreichen an uns ge- richteten Leserbriefen können wir Ihr Artikel von Herrn Schacht hat Betr.: „Auf dem Weg zu einer DDR Bundestagsparteien eine Politik be- nur wenige, und diese oft nur in mein Innerstes tief berührt. Noch light?“ (Folge 14) treibt, die dem Wohl und den Inter- sinnwahrend gekürzten Auszü- nie habe ich Niddennotizen so essen des deutschen Volkes dient. gen, veröffentlichen. Die Leser- interessiert gelesen wie die Ihren. In Voller Interesse und Zustimmung Alle diese Parteien haben sich vom briefe geben die Meinung der Ver- wohlklingenden Worten vermittelt las ich den Artikel von Hans eigenen Volk abgewendet. Der fasser wieder, die sich nicht mit der der Autor die wechselvolle Ge- Brückl. Hinsichtlich der verwende- Niedergang Deutschlands hat seine Meinung der Redaktion zu decke schichte einer Landschaft, die auch ten Formulierung „Molotowcock- Ursachen in einer deutschfeind- braucht. Anonyme oder anonym ich liebgewonnen habe. Insbesonde- tails bei NPD-Chaoten sind eben lichen Politik, die auch Europa nur bleiben wollende Zuschriften wer- re haben mich Wortwahl und etwas anderes als bei Antifa-Chao- schadet. Ein Zusammenbruch un- den nicht berück-sichtigt. Sprachklang beeindruckt. ten“ muß ich allerdings widerspre- seres Landes wird, davon bin ich Wernfried Lange, Eutin chen. Es ist bislang nicht vorge- überzeugt, zur Verelendung Euro- kommen, daß NPDler Molotow- pas führen. Die Fortsetzung der er- cocktails geworfen hätten. Im folglosen Politik der CDU/CSU und Wir brauchen ehrliche Politiker Auszeichnung „Für treue Dienste“ Gegenteil muß festgestellt werden, der SPD sowie ihrer jeweiligen Sa- des Kreisfeuerwehrverbandes Jo- daß Demonstrationen der National- tellitenparteien wird in zehn bis 15 Betr.: „Europa ja – aber nicht so“ zeigen, was sie zu tun gedenken, um hannisburg in Ostpreußen: Ich bin demokraten diszipliniert und ge- Jahren das Ende unseres Volkes, al- (Folge 18) die Sicherheit der Bürger des eige- Mitarbeiter der „Internationalen Ar- waltfrei stattfinden. Gewalt geht so das Ende des 2.000jährigen nen Landes zu erhalten? Auch ist beitsgemeinschaft für Feuerwehr- stets von den Gegendemonstranten deutschen Lebens, bedeuten. Dar- „Europa ja“ heißt „Frieden ja“. Da- nicht vorstellbar, daß die Vergröße- und Brandschutzgeschichte im DTIF“ aus. Daher ist die Titulierung „Cha- an habe ich absolut keinen Zweifel. zu gibt es keine Alternative. Doch das rung der EU ohne Einbußen für und versuche mehr über das Aus- oten“ für NPD-Mitglieder bezie- Wir alle gehen bösen Zeiten entge- Drumherum erweckt größte Sorgen. Deutschland über die Bühne geht. zeichnungswesen und die Feuer- hungsweise -Anhänger sicher nicht gen. Diesmal kann aber keiner be- Und da können Politiker uns die Zu- Gerade darum brauchen wir ehrliche wehrgeschichte in Ostpreußen zu er- zutreffend. haupten, er habe von alldem nichts kunft so schönen, wie sie wollen, die Politiker, die nicht mit Wortgeklingel fahren. Kann mir jemand hierüber gewußt. Sorgen bleiben. Warum können Poli- die Bürger verdummen. Leider sind Auskunft geben? Persönlich bin ich zu der Über- Reinhard Bertelsmann, tiker nicht die Freude in den Vorder- sie nicht zu finden. Helmut Heinrich, Horst R. Lefèvre, zeugung gelangt, daß keine der Velbert grund stellen und zugleich auch auf- Berlin Lambrecht Anzeige »Pinsel, ich sag’ Dir, da ist der Wurm drin«

Betr.: „Auf dem Weg zu einer DDR Kopf“, sagten die Leute im Osten Im Moment durchlebe man zwar light“ (Folge 14) Deutschlands. Über derartige Pos- ein Tief, aber die echten Genossen sen konnte der Vetter im Westen nur mit ihrem Spezialblick würden „Pinsel, ich sag’ Dir, da ist der lachen und fuhr mit seinem VW-Kä- schon das Licht am Ende des Tun- Wurm drin“, so beschwor Genosse fer nach Italien in den Urlaub. nels sehen können. Nach minuten- Pieckewitz das stalingläubige SED- langen Ovationen für den Partei- Mitglied Pinsel in einem in der So- Nun ist mittlerweile auch dem chef schließt die Versammlung der wjetzone gern belachten Rias-Dia- Westvetter das Lachen vergangen. erlauchten 600 mit der bekannten log. Noch habe man nicht Klopapier Verwundert reibt er sich die Augen Leier „Und die alten Lieder sin- für alle, aber wenn der Sozialismus und traut auch seinen Ohren nicht gen“. erst gesiegt habe, dann Sonne für je- mehr, wenn er Nachrichten über die dermann, so die Parteihäuptlinge in Parteitage der selbsternannten Man glaubt, die Fistelstimme des der Sowjetzone. Volksparteien erhält. Spitzbarts gehört zu haben. Außer Spesen nichts gewesen. Was sagte Mit verklärtem Blick sangen dann Es sei schon richtig, was die Partei doch eingangs der Genosse Piecke- auf den Parteitagen der SED die sich für das Volk ausgedacht habe witz? Bonzen: „Du hast ja ein Ziel vor den und mit ihm mache, nur habe man Rudolf Scharf, Augen“, „… und ein Brett vor dem es noch nicht richtig vermittelt. Hamburg 13_PAZ22 25.05.2004 8:34 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Folge 22 – 29. Mai 2004 13

er April ist der Schicksals- ten, so auch heute noch vielen monat Königsbergs. Am 22. Menschen Arbeit und Brot gibt. D April 1724 wurde Immanuel »Zwischen Ost und West« Kant geboren, der seine Stadt un- Während in den Plenarsitzungen sterblich gemacht hat. Am 10. April In der Albertina diskutierten 150 Wissenschaftler aus 19 Staaten über Kant zu Beginn und am Ende der Konfe- 1945 unterzeichnete General Lasch renz die Vorträge simultan übersetzt in seinem Bunker am Paradeplatz wurden, war dies in den Sektionen vor Offizieren der Roten Armee die versität sei aber nur relativ. fuhr (1895) und wann der nicht der Fall. Die Teilnehmer muß- Kapitulation Königsbergs. Vom 21. Ihren Platz in der europäi- Tiergarten eröffnet wurde ten die Vorträge in den drei Konfe- bis 24. April 2004, im Kantjahr, ka- schen Geschichte habe sie (1896), nannte sie Königs- renzsprachen Russisch, Deutsch und men am selben Ort Geisteswissen- behalten und ebenso ihre berg immer „unsere Stadt“. Englisch anhören. Die meisten russi- schaftler aus 19 Ländern zu einer geistige Gegenwart in der Sie erwähnte mehrmals die schen Teilnehmer verstanden Konferenz unter dem Titel „Kant Atmosphäre der heutigen Zerstörung Königsbergs Deutsch, die meisten Deutschen je- zwischen West und Ost“ zusam- Universitätsstadt. durch die englischen Bom- doch kein Russisch, so daß sie den men, die das größte Ereignis im benangriffe im August 1944 Inhalt der russischen Vorträge nur in Rahmen der Veranstaltungen dar- In seiner Eröffnungsrede und betonte, daß die Eng- kurzgefaßten Thesen zur Kenntnis stellte, die im Kantjahr 2004 in Kö- hob der Rektor der KGU, länder Phosphorbomben nehmen konnten. Auch abgesehen nigsberg zum 280. Geburtstag und Prof. A. Klemeschow, die verwendeten und damit ge- von den Sprachschwierigkeiten re- zum 200. Todestag Kants stattgefun- Bedeutung der Geschichte zielt die historische Alt- deten Deutsche und Russen auf höf- den haben. für die Gegenwart der Stadt stadt vernichteten. Aus ih- liche Art und Weise aneinander vor- hervor. Nicht nur Königs- ren Worten klang die Liebe bei. Es gab jedoch einige Vorträge, Die etwa 150 Konferenzteilneh- berg, sondern das ganze zu der Stadt, in der sie auf- deren Thema gerade die Beziehung mer – ungefähr 50 aus der Bundes- Gebiet sei mit Kant verbun- gewachsen war, zu Königs- zwischen Deutschen und Russen republik Deutschland und anderen den. Die KGU müsse sich berg. Der Berichterstatter war und die deshalb allgemeine Auf- westlichen Staaten und 100 aus der des großen Namens Imma- fragte einige Teilnehmer, merksamkeit verdienten. So sprach Russischen Föderation und anderen nuel Kants erst noch wür- die aus Moskau, St. Peters- Prof. Leonard Kalinnikow, der im Nachfolgestaaten der Sowjetunion – dig erweisen und habe das burg, Nowosibirsk, Odessa Jahre 1974 die Kantlesungen in Kö- trafen sich zum ersten Mal am 21. beispielsweise mit der Ein- und anderen russischen nigsberg begründete und unter April im Kant-Museum der Univer- berufung dieser internatio- Städten gekommen und schwierigen Umständen gegen die sität am früheren Paradeplatz zur nalen Konferenz getan. teilweise zum ersten Mal in herrschenden Machtverhältnisse die Eröffnung der Ausstellung des Königsberg waren, ob sie Erinnerung an Kant lebendig erhielt, Künstlerehepaars Jurij Smirnjagin Der Gouverneur des Kö- sich hier in Rußland fühl- über den Einfluß Kants auf die rus- und Nelly Smirnjagina, die den Titel nigsberger Gebietes, W. Je- ten. Die übereinstimmende sische Philosophie und schloß mit „Kant, Königsberg, Kaliningrad“ gorow, erinnerte an die Antwort lautete: Nein, hier dem aus dem Herzen kommenden trug. Beide Künstler leben schon „schwierige Geschichte“ ist nicht Rußland. Ruf: „Slawa Kantu!“ – „Kant sei seit über 40 Jahren in der Stadt. Die der Stadt. Jetzt erlebe sie Dank!“ Prof. Joseph Kohnen aus Lu- Erscheinung Immanuel Kants, Kö- einen neuen Abschnitt, in Am selben Tag wie Kant, xemburg hielt einen Vortrag über nigsberg und das, was heute noch dem es um die Lösung am 22. April, hat auch Lenin „Königsberger Dichter zur Zeit davon übrig ist, bilden den Inhalt praktischer Probleme gehe, Geburtstag, der Gründer Kants zwischen Ost und West“. Nach ihres Schaffens. Auf einigen Bildern um die Beziehungen der der Kommunistischen Par- seiner Meinung hatte Kant keinen ist es ihnen in erstaunlicher Weise fast eine Million Einwoh- tei Rußlands und der Hang nach Westen, sondern nur gelungen, die Stimmung des alten ner des Gebietes zur Euro- Sowjetunion. Während der nach Osten. Eine Reise nach Berlin Königsbergs wiederzugeben, einer päischen Union, besonders Gouverneur und weitere wäre für ihn beschwerlicher gewe- Stadt, die sie mit eigenen Augen nie zu Polen und Litauen. Kant Gedenktafeleinweihung: Am Geburtshaus Foto: G. Horst Würdenträger feierlich den sen als nach Riga. Auch Theodor gesehen haben. nannte er „ein bedeutendes 280. Geburtstag Immanuel Gottlieb von Hippel, der im Herzen Symbol Königsbergs und Kalinin- Nach dem gemeinsamen Mittag- Kants begingen, sammelte sich ein Ostpreuße gewesen sei, habe Fern- Königsberg und seine Universität, grads“. essen fuhren alle Teilnehmer in Bus- Häuflein betagter Altkommunisten weh nach Osten gehabt, vor allem die Albertina, bildeten auch den sen zuerst zum Kant-Grabmal am mit roten Fahnen vor dem Lenin- nach dem europäischen Rußland. Jo- Themenschwerpunkt bei der feier- Der Vorsitzende der Gebietsduma Königsberger Dom und legten dort denkmal am Hansaplatz, um den hann Michael Hamann, der Sohn lichen Eröffnung der Konferenz im (Parlamentspräsident) W. Nikitin, der Blumen nieder. Dann begaben sie 134. Geburtstag Wladimir Iljitsch des „Magus“ Johann Georg Hamann, Auditorium Maximum der Univer- selbst Philosophie studiert hat, be- sich zu einem Plattenbau schräg Lenins zu feiern. Noch vor 15 Jahren der bedeutendste Lyriker Königs- sität am 22. April, dem 280. Ge- grüßte die Konferenzteilnehmer als gegenüber der alten Königsberger wären der Gouverneur und die an- bergs bis zu Agnes Miegel, ging burtstag Immanuel Kants. Während Kollegen. Wenn wir statt im 21. im 31. Börse am jetzigen „Leninskij Pro- deren Herren in den dunklen Anzü- ebenfalls nicht nach Westen, son- die Teilnehmer langsam ihre Plätze Jahrhundert lebten, sagte er, würden spekt“, der früheren Vorstädtischen gen bei ihnen gewesen, nicht bei dern in das Baltikum und kehrte von einnahmen, lief auf der Leinwand wir uns noch mit Kant beschäftigen; Langgasse, wo Kants Geburtshaus Kant, den damals dort nach Königs- über der Bühne immer wieder ein das letzte Wort über Kant werde nie stand. Auf Anregung von Prof. L. Ka- nur eine mutige berg zurück. Die kurzer Film in russischer und eng- gesprochen. Ein Telegramm des Vor- linnikow und mit der Unterstützung Minderheit von In- Kant hat Lenin den Verleger Johann Ja- lischer Fassung über die Geschichte sitzenden des Russischen Födera- der Kreisgemeinschaft Fischhausen tellektuellen ehrte. cob Kanter in Kö- der im Jahre 1544 gegründeten Al- tionsrates (entspricht dem Deutschen e.V., des Berliner Sprachwissen- Nun waren die Rang abgelaufen nigsberg und Jo- bertina, gefolgt von einer Darstel- Bundesrat), S. Mironow, wurde verle- schaftlers Dr. H. F. Wendt sowie ei- kommunistischen hann Friedrich lung der 1967 gegründeten „Kalinin- sen, der den Anwesenden „zum Ge- nes weiteren Spenders hat der Bild- Rentnerinnen und Hartknoch in Riga grader Staatlichen Universität“ burtstag des großen deutschen Philo- hauer I. Gerschburg eine Gedenk- Rentner mit Lenin allein und wur- waren bedeutende geistige Vermitt- (KGU), die sich als historische Nach- sophen“ Glück wünschte. Ein tafel geschaffen, die an diesem Ort den am nächsten Tag in der Presse ler zwischen Russen und Deutschen. folgerin der Albertina sieht und be- Konferenzteilnehmer, Senator des an der Außenwand eines Juwelier- mit den Worten verspottet, sie hät- ansprucht, deren Traditionen fort- Russischen Föderationsrates, wies geschäfts angebracht und nun zum ten „dem Führer des Weltproletari- Da die letzte Vortragende, eine zuführen. darauf hin, daß „Kant“ in der kauka- 280. Geburtstag Kants feierlich ent- ats“ Blumen aus ihren Kleingärten Kant-Forscherin aus New York, mit sischen Sprache Awarisch „Licht“ be- hüllt wurde. Nach dem Kant-Grab- zu Füßen gelegt. Das Lenindenkmal ihren Ausführungen nicht fertig Mit den Tagungsunterlagen er- deute; Kants Wirken habe dieser Be- mal am Dom und dem Kant-Denk- wird seit kurzem überragt von der wurde, mußte die Konferenz ohne hielt jeder Teilnehmer einen Satz al- deutung seines Namens entspro- mal besitzt Königsberg damit eine gleich dahinter im Bau befindlichen die beiden letzten Tagesordnungs- ter Ansichtskarten von Königsberg chen. dritte Kant-Gedenkstätte. gewaltigen russisch-orthodoxen Kir- punkte beendet werden, die Vor- und der Albertina in einem Um- che (siehe Folge 21). stellung des Stipendienprogramms schlag, auf dem die Wappen von Mit einem Geschenk – einem Bild In drei Bussen mit entweder rus- der Zeit-Stiftung und eine Zu- Stadt und Universität abgebildet der Kant-Statue vor der Königsberger sischer, deutscher oder englischer Am 23. und 24. April setzte die sammenfassung der Ergebnisse der sind, jeweils mit Universität – dank- Führung machten die Konferenz- Kant-Konferenz ihre Arbeiten fort Konferenz. Dieses überstürzte Ende den Umschriften te Rektor Kleme- teilnehmer sodann eine Stadtrund- und spaltete sich dazu in mehrere paßte jedoch gut zu der Konferenz, auf deutsch und »Ein bedeutendes schow dem Vorsit- fahrt. Der Berichterstatter wählte Sektionen auf, in denen Vorträge zu die zwar harmonisch verlaufen russisch: „750 Jah- zenden der den russischen Bus, um zu hören, den folgenden Themenbereichen war, aber keine Ergebnisse aufwei- re Königsberg Symbol Königsbergs« deutschen Kantge- was die einheimische russische Rei- gehalten wurden: Die Wahrneh- sen konnte. Daß Geisteswissen- 1255–2005“ und sellschaft, Prof. M. seleiterin ihren russischen Gästen mung der Philosophie Kants in ver- schaftler aus 19 Ländern sich drei „460 Jahre Alberti- Baum, für die Hilfe, über Königsberg erzählen würde. schiedenen Kulturen, Transzen- Tage lang an Kants Geburtsort na 1544–2004“. In dem russischen die sie der KGU in den schweren Sie wies immer wieder auf Gebäu- dentalismus und Apriorismus in friedlich mit Kants Gedanken be- Text auf der Innenseite des Um- Jahren nach 1990 erwiesen habe; sie de hin, die aus der Zeit vor der so- der theoretischen Philosophie schäftigten, war allein schon etwas schlags wird die ruhmreiche Ge- sei auch jetzt noch der wichtigste wjetischen Besetzung stammten, Kants, Formale und transzendentale Gutes. Von der alten deutschen schichte der Albertina dargestellt. Partner der russischen Kantgesell- nannte die deutschen Straßenna- Logik in der Philosophie Kants, Stadt Königsberg aus strahlt das Am Ende heißt es: „Die tragischen schaft. Er dankte auch der Zeit-Stif- men und zeigte stolz die noch fast Universalismus und Formalismus in Licht des deutschen Philosophen Ereignisse in der Mitte des 20. Jahr- tung und der Kennan Foundation für wie früher aussehenden schönen der praktischen Philosophie Kants, Immanuel Kant nun durch die gan- hunderts zogen einen Strich unter ihre Hilfe. Dann folgten drei Vorträge Villen der Hufenallee und der Mensch und Kultur bei Kant, Kant ze Russische Föderation. Vom 24. die 400jährige Existenz der Königs- von Kant-Forschern aus der Bundes- Körte-Allee in Amalienau. Wenn sie und die Geographie, Kant und Kö- bis 28. Mai 2004 fand der Welt- berger Universität.“ Die Beendigung republik, der Russischen Föderation davon erzählte, wann in Königsberg nigsberg. Festzustellen war, daß Kant-Kongreß statt, in Moskau. der Existenz der Königsberger Uni- und Brasilien. die erste elektrische Straßenbahn Kant wie schon zu seinen Lebzei- Gerfried Horst

in Ereignis kurz vor Beginn der mentarfilm über den Untergang Kö- EKonferenz zeigte, daß die Ge- nigsbergs war gewissermaßen nur schichte Königsbergs in das Bewußt- »Operation Festung« – ein bemerkenswerter Film die Ouvertüre zu einem großen Pro- sein der russischen Öffentlichkeit zu jekt, einer dreiteiligen Fernsehserie, treten anfängt. Am 20. April lief letzten Deutschen im Jahre 1948 in Königsberg lebende Russischlehre- Sergej Medwedjew, ein Neffe des in der er die ganze Geschichte Ost- abends im ersten Kanal des russi- der Stadt zurückblieb, erzählte unter rin Raissa, sagte, das habe sie nicht früheren Rektors der „Kaliningrader preußens, „dieses wunderbaren schen Fernsehens der Dokumentar- Tränen von den Leiden der deut- gewußt. Sie habe geglaubt, die Deut- Staatlichen Universität“ (KGU), ist Landes“, darstellen will. Die erste film von Sergej Medwedjew „Opera- schen Menschen, die gezwungen schen hätten am Ende des Krieges in Königsberg aufgewachsen und Folge soll 2005 zum 750. Jubiläum tion Festung“. Ganz Rußland konnte wurden, in den Kellern ihrer Häuser Königsberg alle auf Schiffen verlas- jetzt Direktor einer Filmproduk- der Gründung Königsbergs gesen- in seinem Film zum ersten Mal die zu hausen, zusammen mit Ratten; sen. Daß Russen die Deutschen aus tionsfirma in Moskau. Am Schluß det werden. Die Russen werden Eroberung Königsbergs objektiv, das von den Kindern, die ihre Mutter an- ihren Häusern in die Keller trieben der Sendung sagte er seinen Zu- dann die Geschichte „der westlich- heißt sowohl aus deutscher als auch bettelten: „Mutti, Mutti, gib uns doch und ihnen nichts zu essen gaben, schauern, die Pregelmetropole sei sten Provinz Rußlands“ kennenler- aus russischer Sicht, sehen. Elvira Si- was zu essen!“, deren Mutter jedoch könne sie sich gar nicht vorstellen, der Ort, an dem Russen und Deut- nen, die eins ist mit der Geschichte roga, die im April 1945 14 Jahre alt im Sterben lag. – Die Zimmerwirtin denn das widerspräche der russi- sche gemeinsam eine Friedensord- der östlichsten Provinz Deutsch- war und bei der Abschiebung der des Berichterstatters, die seit 1970 in schen Gastfreundschaft. nung aufbauen könnten. Sein Doku- lands. G. H. 14_PAZ22 25.05.2004 10:59 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

14 Folge 22 – 29. Mai 2004 OSTPREUSSEN HEUTE

Lewe Landslied ist. Das hätte er sich nicht träumen bringen. „Es ist wahrscheinlich, daß Hilfe für Kinder und Familienfreunde, lassen, meinte Herr Gruner, der es sich um das ,Klipp-Spiel‘ handelt. außerordentlich beeindruckt von der Gespielt wurde es mit einem Vier- olnische und deutsche nicht- Pfingsten, das liebliche Fest, ist ge- Hilfsbereitschaft der Ostpreußischen kant-Hölzchen, dem Klipper, Klipp- Pstaatliche Organisationen, soge- kommen … Zu Hause haben wir jetzt Familie ist. che, Kleppke, Klippholz oder Klipp- nannte NGO, wollen in Königsberg den Pfingstbusch vor die Türe ge- klotz, von ungefähr zwölf ein Sozialhaus für Kinder aus Kin- stellt, und da der Frühling ja bei uns Die hat auch Ingrid Schmidt aus Zentimetern Länge und mit einem derheimen errichten. Die Idee hier- Der Sämann etwas später kam, waren die Birken- Toronto zu spüren bekommen, die Durchmesser von drei Zentimetern. zu stammt von der Stefan-Batory- Bronziert, auf blättchen noch ganz jung und so rich- über ihren Bruder ihre alte Freundin Dies Hölzchen war an beiden Seiten Stiftung und der Kulturgemein- Marmorplatte, tig maiengrün. Lag Pfingsten spät im „Hilla“ aus Lötzen suchen ließ, denn angespitzt, und auf den vier Seiten- schaft Borussia in Allenstein, die Höhe 22 cm Jahr, stand auch ein Strauß Päonien sie wollte diese – falls sie sich melde- flächen waren die römischen Ziffern vor zwei Jahren das „Forum freund- 92,50 € auf dem Tisch, diese rosa, roten oder te – auf ihrem Deutschlandbesuch im I, III, V und X eingekerbt. Mit einem licher Nachbarschaft“ gründeten. weißen Pfingstrosen. Alles war so Mai wiedersehen. Na, das Treffen zirka 40 Zentimeter langen Schlag- Dessen Programm beinhaltet die jung und bunt und fröhlich. Und so kann stattfinden, denn „Hilla“ – oder holz schlug man dann auf das am Bo- grenzüberschreitende Zusammen- soll dies auch heute eine richtige vielmehr Brunhilde Scheumann – ist den liegende ,Klippche‘. Die weite- arbeit von Ermland und Masuren fröhliche Pfingstfamilie werden, gefunden. Gelesen hatte den in Folge ren Spielregeln waren von Ort zu Ort mit dem Königsberger Gebiet. An Deutscher Schäferhund denn wer freut sich nicht mit, wenn 16 veröffentlichten Suchwunsch Eleo- unterschiedlich.“ Es gibt aber auch der Errichtung des Sozialhauses hat Bronziert, auf Marmorplatte, Wünsche erfüllt wurden. Von diesen nore Herrmann in Herne. Diese wuß- das verwandte „Klimke-Spiel“, bei auch die deutsche Bosch-Stiftung Höhe 15 cm 72,20 € Erfolgen will ich te, daß Frau Scheu- dem das Spielholz ein quadratischer Interesse gezeigt. Wie Jakob Bora- berichten, ich habe mann – jetzt Rolfs – Stab von eineinhalb Fingern Länge tynski von der Batory-Stiftung sagte, sie extra für heute in Oldendorf bei und einem Zentimeter Durchmesser ist nicht nur der Bau der Räume für aufgespart. Also Lüneburg lebt, und mit zugespitzten Enden war. Hier tru- die Kinder wichtig, sondern auch lest und – staunt! benachrichtigte so- gen die Seiten die römischen Zahlen die psychologische Betreuung die- fort Herrn Schmidt I bis IV. Mit einem Stock wurde auf ser Menschen, damit sie ein selb- Das konnte auch in Scharbeutz. Es die spitzen Enden geschlagen, der ständiges Leben erlernen. Für diese Margarete Mal- ging dann alles so „Klimke“ flog durch die Luft auf den Initiative interessiert sich neben chow, denn kaum war ihr Wunsch in blitzschnell, daß Ingrid Schmidt, die Boden zurück. Der Spieler, der ge- nichtstaatlichen Organisationen unserer Kolumne erschienen, kam bisher vergeblich nach ihrer Freun- schlagen hatte, durfte sich die oben auch das polnische Konsulat in Kö- auch schon der erste hinweisende din geforscht hatte, es kaum fassen liegende Zahl gutschreiben. Nach nigsberg. Konsul Jaroslaw Czubinski Trakehner Anruf. Als Zehnjährige war Margare- konnte: Zuerst erfolgte ein Wiederhö- mehreren Runden hatte der Spieler bekräftigte in einem Gespräch mit Bronziert, auf Metallplinthe te Walterkewitz aus Hochmühlen ren und jetzt kommt das Wiederse- mit der höchsten Summe gewonnen. Radio Allenstein, daß er die organi- und Marmorplatte, nach mißglückter Flucht in das Kin- hen, denn in diesen Tagen ist Ingrid Auch noch ein drittes Spiel zeichnet sierte Zusammenarbeit im Rahmen Höhe 24 cm derheim Pr. Eylau gekommen. Im Schmidt in Deutschland, und sie Herr Perrey auf: „Klink schlagen“. des Forums freundschaftlicher 122,40 € Oktober 1947 war sie zusammen mit wird es wohl noch immer kaum glau- Dabei wurde ein etwa 18 Zentimeter Nachbarschaft schätze. Es handele anderen Kindern nach Mittel- ben, daß alles so wunderbar geklappt langes und vier Zentimeter dickes sich um eine grenzüberschreitende deutschland gebracht worden und in hat. Spielholz mit einem Schläger an die Kooperation auf den Gebieten der das Kinderheim Klein-Welka in Sach- Wand geschlagen und mußte dann Wirtschaft, der Kultur, der Ökologie sen gekommen. Dort war sie mit den Da kommt dann schon Freude auf! aufgefangen werden. So, liebe Frau und der Touristik. Geschwistern Rosemarie und Eber- Wie auch bei Ernst Roetke und Hil- Trentmann, nun kann Ihr Vater aus- hard aus Friedland zusammen gewe- degard Fege, die sich nach 58 Jahren suchen, welches das richtige „Kliepa- sen, die nun von ihr gesucht wurden. wiedergesehen haben! 1944 war die Spiel“ ist, das er in seinem Heimatort Media Markt Immerhin konnte durch Christa Pfei- Familie Fege aus ihrer samländischen Puppen gespielt hat. Dank Herrn Per- ler-Iwohn, die auch in Klein-Welka Heimat nach Havelberg geflüchtet, rey. ber 300 Personen kamen zur gewesen war, der Nachname der Kin- wollte nach Kriegsende in den We- ÜEröffnung des Media Marktes in der geklärt werden: Vieles hat sich ergeben! Allenstein. Es ist das erste Geschäft Schwagmeier. Wohin die So erhielt Dorothea Blan- dieser Größenordnung für Elektro- Elche Geschwister kamen, ob kenagel dreimal das Buch geräte in Ermland und Masuren. Die Elch, klein und wo sie leben – Frage- „Andre und Ursula“. Sie Eröffnung am frühen Morgen um zeichen! Dann kam der An- wiederum fand im Nach- 6 Uhr verlief ruhig. Die Leute drän- Bronziert, auf Metallplinthe, Höhe 19 cm 125,00 € ruf von – Eberhard laß ihrer Mutter ein Ge- gelten nicht, sondern gingen hinter- Schwagmeier! Er war von dicht der Poetin Liesbeth einander ins Geschäft. Die Polizei einem Leser unserer Zei- Irrittie, nach der vor eini- stellte ab Tagesanbruch die Ruhe tung informiert worden gen Wochen gefragt wur- und Ordnung vor dem Geschäft si- und war natürlich sehr er- de. Es ist Frau Blankena- cher. Zuvor waren bereits zur Regu- staunt, daß er gesucht wur- gels im Ersten Weltkrieg lierung des Andranges spezielle Bar- de. Und er konnte dazu gefallenem Onkel Sieg- rieren aufgestellt worden. Diese Frau Malchow mitteilen, fried gewidmet. / Ella Gie- Vorsichtsmaßnahmen resultierten daß seine Schwester Rose- se stöbert in ihrem Keller aus schlechten Erfahrungen bei vor- marie in den USA lebt. Ei- etwas ganz anderes auf: Ei- ausgegangen Veranstaltungen dieser nige Tage später rief diese nen Packen der Zeitschrift Art. Wenige Monate zuvor hatte in an. „Das war für mich und Bund Königin Luise, die Lodz der Ordnungsdienst die Kon- natürlich auch für sie eine Beliebte Pfingstzierde: Ein Sträußchen Päonien Foto: Archiv vor längerer Zeit gesucht trolle über die Lage verloren. Auf Elch, groß große Freude, daß wir ,Kin- wurde. Im Juli 1943 wurde der Jagd nach Schnäppchen hatte Bronziert, auf Metallplinthe derheimgeschwister‘ uns gefunden sten gehen. Von da hatte der Havelber- der Titel geändert in Ich dien. Auch die Kundschaft alles zerstört, was ihr und Marmorplatte, haben. Nach 59 Jahren! Für mich war ger Ernst Roetke, jetzt Seevetal, nichts hiervon besitzt Frau Giese Exempla- im Wege stand. Höhe 27 cm 174,30 € es das schönste Ostergeschenk. Wir mehr von den Feges gehört. Ich hatte re. Das wird sicher einige Leserin- hatten uns ja so viel zu erzählen und bei der Veröffentlichung seines Such- nen interessieren, die sich an Frau werden das auch in Zukunft tun!“ wunsches gemeint: „Da wird sich be- Giese wenden können, die gerne be- Pro und Contra schreibt Frau Malchow. Und schließt stimmt eine Spur finden lassen!“ Sie reit ist, einige Exemplare abzugeben. ihren Dank in unserm heimischen fand sich, und zwar schnell. Denn (Ella Giese, Harheimer Weg 32 in oll der Laschmiedensee aus der Platt an: „Noch emoal e ganz grotet Mathilde Möck stammt auch aus 60437 Frankfurt.) / Michael Kol- Ssogenannten beruhigten Zone Dankescheen an die ostpreißische Weißenstein wie die Feges und kennt patsch hatte gerade die Zeitung aus herausgenommen werden? – Über Familie on wiederhen allet Gode und Hildegard Gabrowski, geborene Fege, dem Briefkasten geholt und noch diese Frage diskutierten die Abge- viel Erfolg!“ In ihren Dank schließt gut. So kam die Verbindung im Nu nicht gelesen, daß sein Wunsch ver- ordneten des Lycker Kreistages auf sie auch den Leser ein, der Herrn zustande – zur größten Überra- öffentlicht war, als das Telefon läute- einer ihrer letzten Sitzungen. Die Schwagmeier informiert hatte! Wir schung des Suchenden wie der Ge- te: Ruth Berger aus Mölln bot ihm Frage hat unter den örtlichen Ge- auch! suchten. Nun kam der Anruf: „Wir das gesuchte Buch „Gott schläft in schäftsleuten, den Ökologen und haben uns getroffen!“ Da wäre man Masuren“ an, das er schon am näch- den Anwohnern viele Emotionen ✁✁Ja, unsere Leserinnen und Leser gerne dabeigewesen! sten Tag erhielt. Als sich dann in hervorgerufen. Während die Gegner Bitte liefern Sie mir gegen Rechnung sind wirklich Klasse! Das beweist wenigen Tagen die Angebote häuf- einer Herausnahme des Sees aus ___St. Der Sämann 92,50 € auch erneut die Reaktion auf die Fra- Hilfe fand bei unserer Ostpreußi- ten, bat er mich, herzlich dafür zu der beruhigten Zone ihre ablehnen- ge von Andreas Gruner nach einem schen Familie auch Erika Lassen aus danken und von weiteren Zusen- de Haltung mit dem Umweltschutz ___St. Deutscher Schäferhund 72,20 € Ort seiner Vorfahren im Kreis Anger- Itzehoe. Sie schreibt: „Aufgrund Ihrer dungen abzusehen. Ja, so prompt begründen, argumentieren die Be- burg: Mosdzehnen. (So stellt Fried- Veröffentlichung betreffend Sterbeur- reagiert unsere Familie! / Ruth Töp- fürworter mit der Entwicklung des ___St. Trakehner 122,40 € rich Gilde den Namen richtig!) Herr kunde meiner Großmutter Emilie pel übersandte uns vom – leider letz- Tourismus und der Bedeutung die- ___St. Elch, klein 125,00 € Gruner konnte den kleinen Ort auf Günther geborene Ehlert aus Mühl- ten – Treffen der Königsberger „Nas- ses Wirtschaftssektors für die Re- keiner Karte finden, aber nun weiß er hausen, Kreis Pr. Holland, trafen sehr sengärtner“ zwei Nachlaßstücke, die gion. ___St. Elch, groß 174,30 € inzwischen, daß dieser seit 1930 schnell bei mir Reaktionen und Hilfs- ich weitergeben soll: Das Buch „Er- + Versandkosten 4,00 € „Borkenwalde“ heißt. Diese und an- angebote ein, denen ich gleich nach- innerungen an Riesenburg“ von Wer- dere Informationen konnte ihm Ger- gegangen bin. Eine Empfehlung führ- ner Zebrowski und eine gerahmte EU-Geldsegen trud Kalweit geben, wir haben schon te zum Standesamt 1 Berlin. Gestern Radierung „Tilsit Stadtkirche“ mit der Name darüber berichtet. Aber nun soll er erhielt ich nun über Berlin vom Signatur „E. Neiß, Insterburg, 1927“ n diesem Jahr werden 3.000 Be- sogar Aufnahmen von Borkenwalde Amtsgericht Neheim-Hüsten, Kreis Wer sich dafür interessiert, gebe kurz Iwohner Ermlands und Masurens Telefon und ausführliche Angaben über die Arnsberg, die beglaubigte Ablichtung Nachricht. Hilfe aus dem Sozialfonds der Euro- einzelnen Höfe erhalten, denn mich der Toterklärung meiner Großmutter. päischen Union in Anspruch neh- Straße, Nr. rief aus Mecklenburg Hilde Frese an, Ich bin sehr froh darüber und sehr, So, das wäre also unsere heutige men. Aus dem Fonds erhielt die Re- die ebenfalls von einer Leserin infor- sehr dankbar.“ Ich reiche diesen „Wundertüte“. Hoffentlich habe ich gion mehr als 20.000.000 Zloty PLZ, Ort miert wurde. Diese wußte, daß Frau Dank weiter an alle, die geholfen ha- Euch auf ein frohes Pfingstfest einge- (über vier Millionen Euro) für die Frese aus Borkenwalde stammt und ben. stimmt! Suchwünsche kommen wie- Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Datum/Unterschrift jedes Jahr dorthin fährt, was diese der in der nächsten Ausgabe, nicht Der Fonds wurde 1957 gebildet und Preußischer Mediendienst mir auch bei dem Anruf bestätigte. Nette Zuschriften kamen zu dem erst „to Plumepingste“. ist zur Zeit eines der wichtigsten fi- Parkallee 86 · 20144 Hamburg Wenn auch die Knochen nicht mehr masurischen Spiel „Kliepa“, das der nanzpolitischen Instrumente der Telefon: 040 / 41 40 08 27 so wollen: Frau Frese muß einfach in Vater von Frau Trentmann als Kind Eure Union. Er fördert Projekte, welche Telefax: 040 / 41 40 08 58 jedem Sommer in ihren Heimatort gespielt und nie vergessen hat. Eine die Arbeitslosigkeit bekämpfen. Ins- und konnte nun Herrn Gruner – der der ausführlichsten kam von Peter gesamt haben Ermland und Masu- sofort nach meiner Information Frau Perrey, und da auch weitere Fragen ren in diesem und den beiden fol- PMD Frese anrief – über dieses Dorf seiner zu diesem Spiel vorliegen, will ich genden Jahren Anspruch auf fast Preußischer Vorfahren berichten, wie es war und aus seinem Schreiben einige Auszüge Ruth Geede eine halbe Milliarde Euro aus vier Mediendienst Fonds. 15_17_PAZ22 25.05.2004 10:40 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

HEIMATARBEIT Folge 22 – 29. Mai 2004 15

BAYERN Klaus-Dieter Napromski seiner BREMEN LANDSMANNSCHAFTLICHE ARBEIT längst verstorbenen Mutter und Vors.: Friedrich-Wilhelm Schwiegermutter. Er dankte ihnen Vors.: Helmut Gutzeit, Tel. LANDESGRUPPEN Böld, Tel. (08 21) 51 78 26, und allen Müttern und ehrte sie (04 21) 25 06 68, Fax (04 21) Fax (08 21) 3 45 14 25, Hei- stellvertretend mit einer roten Rose. 25 09 29, Hodenberger lig-Grab-Gasse 3, 86150 Nach einem gemeinsam gesunge- Straße 39 b, 28355 Bremen. Augsburg, E-Mail: nen Lied trat die Jugendgruppe in Geschäftsführer: Bernhard BERLIN Mittwoch – Jeden 1. Mittwoch im [email protected], Internet: www.low- ihrer Heimattracht zu verschiede- Heitger, Telefon (04 21) 51 06 03, Heil- Monat, von 15 bis 17 Uhr, wird im bayern.de nen Tänzen auf. Anschließend wies bronner Straße 19, 28816 Stuhr Vors.: Hans-Joachim Wolf, Haus der Heimat, Vor dem Holsten- der 1. Vorsitzende auf die Bedeu- Telefon (03 37 01) 5 76 56, tor 2, der Raum Nr. 13 für Interes- Bad Reichenhall –Mittwoch, 9. tung des Muttertages hin, und den Bremerhaven – Die Vorsitzende, Habichtweg 8, 14979 Groß- sierte geöffnet sein. Juni, 10 Uhr, Abfahrt der Gruppe geschichtlichen Ursprung dieses Ta- Marita Jachens-Paul hieß alle bei der beeren, Geschäftsführung: zur bayerischen Landesgartenschau ges. Mit Gedichten zum Muttertag Bus-Rundfahrt durch die Häfen der Telefon (0 30) 23 00 53 51, BEZIRKSGRUPPE nach Burghausen. Für Nichtmitglie- rundete Hedwig Fischer die Ausge- Stadt willkommen. Die Fahrt startete Deutschlandhaus, Stresemannstraße 90, Farmsen/Walddörfer – Dienstag, der beträgt der Preis für Fahrt und staltung des Tages ab. Ein lustiger am „Schaufenster Fischereihafen“ ne- 10963 Berlin 8. Juni, 16 Uhr, Treffen der Gruppe Eintritt 20 Euro. Anmeldungen bis Tanz der Jugendgruppe zeigte, wie ben dem Museums-Fischdampfer im Vereinslokal Condor, Berner zum 5. Juni unter Telefon (0 86 51) vielseitig das Programm der Jugend „Gera“, einem Seitenfänger aus DDR- So., 6. Juni, Tilsit-Stadt, Tilsit-Ragnit, Heerweg 188, 22159 Hamburg. 57 54 oder (0 86 51) 6 46 29. – Dem ist. langanhaltender Beifall war der Zeiten. Erste Station war das Deutsche Elchniederung, 15 Uhr, Haus des Monat Mai gemäß erzählte Hoff- Lohn. Mit einem herzlichen Dank Schiffahrtsmuseum mit dem Alten Sports, Arcostraße 11–19, 10587 HEIMATGRUPPE mann eine masurische Liebesge- an Gerda Künzel für die wunder- Hafen und dem Alfred-Wegener-Insti- Berlin. Anfragen Tilsit: Erwin Spieß, Elchniederung – Mittwoch, 16. Ju- schichte nach Siegfried Lenz, dem schöne Tischdekoration, der Hei- tut für Polar- und Meeresforschung. Telefon 4 63 61 09; Ragnit: Emil ni, Sommertreff der Gruppe in den in Lyck geborenen 75jährigen be- matgruppe für ihre Vorführungen, Über Lautsprecher wurde in amüsan- Drockner, Telefon 8 15 45 64; Elch- ETV-Stuben, Bundesstraße 96, Ecke kannten Dichter. Danach als Zugabe die Vorträge der Mitglieder schloß ter Form die Geschichte Bremerha- niederung: Brigitte Moron, Telefon 7 Hohe Weide (U-Bahnstation Chri- ein Gedicht von Kurt Tucholsky, Christian Joachim den offiziellen vens sowie der dazugehörenden Ha- 84 96 81. stuskirche). Es wird auch das 15jäh- „Danach“. Der Dichter erklärte dar- Nachmittag. Abschließend bekam fenanlagen erläutert. Aber selbst dem So., 6. Juni, Wehlau, 15 Uhr, Bräu- rige Bestehen der Gruppe gefeiert, in, warum im Film nach einem jeder Anwesende ein „ostpreußi- schlagfertigen Mann am Mikrofon stübl, Bessemer Straße 84. 12203 unter anderem mit einem kleinen „Happy-End“ gewöhnlich abgeblen- sches Marzipanherz“. verschlug es die Sprache, als der Bus Berlin. Anfragen an Günter Joswich, Rückblick. Mit Musikbegleitung det wird. Anschließend stellte Mar- München Nord/Süd – Sonn- auf das „Container-Terminal Wilhelm Telefon 8 55 43 07. und frohen Liedern soll der Som- garete Maschauer ein Buch von Al- abend, 12. Juni, 14.30 Uhr, Treffen Kaisen“ einbog: gähnende Leere, kei- Mi., 9. Juni, Frauengruppe der LO, 10 mer begrüßt werden. Freunde und fred Schickel vor: „Über die der Frauengruppe im Haus des nes der Riesenschiffe, nur wenige Uhr, ab Deutschlandhaus, Anhalter Gäste sind willkommen. Der Eintritt Geschichte der Heimatvertriebenen Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, „Blechkisten“ waren zu sehen, gerade Bahnhof. Ausflug in die Uckermarkt ist frei. nach 1945 bis jetzt“, das große 81669 München. Es gibt einen mal ein „Van-Carrier“ in Aktion, die zusammen mit den Heimatkreisen Insterburg – Freitag, 4. Juni, 14.30 Interesse fand. Dieses Buch gehört unterhaltsamen Nachmittag mit Le- Containerbrücken streckten ihre Aus- Angerburg, Darkehmen, Goldap, Uhr, Treffen der Gruppe in der in die Hand eines jeden Heimatver- sungen, Vorträgen, heiteren Ge- leger ruhend in den Himmel, ein ein- Pillkallen und Stallupönen. Anfra- triebenen. Der kommende Heimat- schichten und Gedichten, auch in ziger Güterzug rangierte – Menschen: gen an Marianne Becker, Telefon 7 BADEN-WÜRTTEMBERG nachmittag entfällt. Dafür gibt es Mundart. Gemeinsame Kaffeetafel Fehlanzeige. Eine Erklärung bot der 71 23 54. den Jahresausflug nach Burghausen. und Neuwahl des Vorstandes der Blick auf den Kalender. Es war Freitag Do., 10. Juni, Gumbinnen, 15 Uhr, Tref- Vors.: Uta Lüttich, Feuerba- Hof – Sonnabend, 12. Juni, 15 Uhr, Frauengruppe. nachmittag vor dem 1. Mai (Tag der fen in der Schmiede, Gutsstraße cher Weg 108, 70192 Stutt- Treffen der Gruppe im Restaurant Arbeit). Alle Kapitäne der Schiffe hat- 1–3, 14049 Berlin. Anfragen: Hans- gart, Telefon und Fax (07 am Kuhbogen. – Wie gewohnt, wa- BRANDENBURG ten es eilig, nach Löschung und Bela- Joachim Wolf, Telefon (03 37 01) 5 11) 85 40 93, Geschäftsstel- ren viele Mitglieder und Gäste er- den wieder die offene See zu errei- 76 56. le: Haus der Heimat, schienen, um die Muttertagsfeier Landesvorsitzender: Horst chen, um die Liegegebühren an den Sbd., 12. Juni, Insterburg, 15 Uhr, Novi Schloßstraße 92, 70176 Stuttgart, Telefon der Gruppe zu begehen. An den Haut, Oranienburger Kajen zu sparen. Das zweite Ziel wa- Sad, Schönefelder Straße 2, 12355 und Fax (07 11) 6 33 69 80 bunt geschmückten Tischen be- Chaussee 7, 16515 ren die klobigen Autotransporter, die Berlin, ostpreußischer Nachmittag grüßte der 1. Vorsitzende Christian Schmachtenhagen, Telefon nicht wie elegante Schiffe aussehen, mit ostpreußischem Humor. Anfra- „Postkutsche“, Horner Landstraße Joachim herzlich alle Anwesenden und Fax (0 33 01) 80 35 27. aber viele tausend Pkw und anderes gen: Günter Schuchmilski, Telefon 5 208. und freute sich im besonderen über Ehrenvorsitzender: Georg Vögerl, Bugge- Gerät auf 16 Decks fassen können. Auf 62 68 33. Buchen – Mittwoch, 2., bis Sonn- die große Anzahl jugendlicher Mit- straße 6, 12163 Berlin, Telefon (0 30) 8 21 den Land-Stellflächen für Import- und abend, 5. Juni, Ausflug in die glieder der Gruppe, die diesen 20 96, Fax (0 30) 8 21 20 99 Exportwagen können bis zu 100.000 HAMBURG Schweiz an den Vierwaldstätter See Nachmittag mit gestalteten. Im Autos „parken“. „Hochregale“ als Rie- und in das Berner Oberland. An- nachhinein gratulierte er den gewe- Brandenburg a. d. H. – Sonn- sengaragen, so weit das Auge reicht: Vors.: Hartmut Klingbeutel, meldungen an Rosemarie S. Wink- senen Geburtstagskindern. Mit ei- abend, 12. Juni, 10 Uhr, Preußischer Autos, Autos und nochmals Autos. Kippingstraße 13, 20144 ler, Telefon (0 62 81) 81 37. nem umfangreichen Programm trat Kulturtag in der Heimatstube Bran- Nächstes Ziel war die Lloydwerft. Auf Hamburg, Telefon (0 40) 44 Schwäbisch Hall – Mittwoch, 2. die Jugendgruppe, unter der Lei- denburg, Kurstraße 17. Thema: „Ge- dem Werftgelände sahen die Ostpreu- 49 93, Mobiltelefon (01 70) Juni, 15 Uhr, Treffen der Gruppe im tung von Jutta Starosta, auf. Es folg- meinsame Kultur- und Geschichts- ßen die „Oriana“, ein Kreuzfahrtschiff, 3 10 28 15 Gästehaus Sölch, Hauffstraße. Rai- te ein Flötenspiel mit verschiedenen pflege in der Heimat“. welches im Trockendock lag, um ner Claßen referiert über Eisenbah- Textvorträgen. Mit besinnlichen Ge- Anmeldungen unter Telefon (03 38 überholt zu werden, die berühmt-be- LANDESGRUPPE nen und zeigt dazu Dias. danken zum Muttertag gedachte 30) 6 13 48. rüchtigte „Pride of America“, die nach

750-Jahr-Feier in Königsberg eröffnet. [email protected] Adresse oder Änderungen) durch AUS DEN HEIMATKREISEN Das eigentliche Königsberger Treffen berg.de Gerhard Jelonnek hielt Heinz Krüger Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. für 2005 findet in Königsberg erst Gruppe Dortmund – Erfolgreiches einen Vortrag „Simon Dach – sein Le- Melden Sie deshalb jeden Wohnungswechsel. vom 5. bis 14. August 2005 statt. Das gilt es zu berichten von den beiden ben und Werk“. Nach dem Abendes- Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben Programm steht schon nahezu fest. letzten Zusammenkünften der Kö- sen wurden neue Videoaufnahmen Wir stehen mit mehreren Reiseunter- nigsberger, die als Parallelveranstal- aus unserer Heimat gezeigt (unter an- nehmen in Verbindung, so daß hof- tungen wieder mit etwa 100 Personen derem der Film „Das war Königsberg“ ANGERBURG ELCHNIEDERUNG fentlich mehrere „gestaffelte“ Reisen gut besucht waren und auch ein neu- von 1937); ansonsten diente der zu diesem Termin nach Königsberg es Mitglied zur Gruppe in Dortmund Abend der Unterhaltung. Bei der Jah- Kreisvertreter: Kurt-Werner Kreisvertreter: Hans-Dieter stattfinden werden, sowohl per Flug- brachten. Eine schöne Erfahrung die- reshauptversammlung wurde der Kas- Sadowski. Geschäftsstelle Sudau, Osnabrück. Ge- zeug, Bahn, Schiff und Bus. Im Weih- ser gemeinsam verlebten Stunden ist senbericht für die Zeit vom 1. Januar und Archiv: Bärbel Leh- schäftsführer: Reinhold nachts-Bürgerbrief werden Sie ein de- immer wieder die Erkenntnis der An- bis 31. Dezember 2003 gegeben. Es mann, Telefon (0 42 61) 80 Taudien, Fichtenweg 11, tailliertes Programm mit Fahrt- reise von Königsbergern sowohl aus wurde das Protokoll des Treffens 2003 14, Am Schloßberg 6, 49356 Diepholz, Telefon (0 möglichkeiten nachlesen können. In Ostwestfalen und dem Niederrhein- verlesen; alle waren einverstanden. 27356 Rotenburg (Wümme) 54 41) 92 89 06, Fax (0 54 41) 99 27 30. diesem Zusammenhang erinnere ich gebiet, die den Weg in die einstige Der Vorsitzende dankte allen Mitglie- an die letzten Aufrufe, uns für die di- Hanse- und Reichsfreie Stadt nicht dern des Vorstandes, den Kassenprü- 8. Angerburger Heimattreffen in Neuer Vorstand – Auf der letzten versen Ausstellungen in der Staatsga- scheuen, um mit den Landsleuten die fern und allen Aktiven für die gelei- Güstrow – Endlich ist es wieder so- Mitgliederversammlung wurde der lerie K. Gemälde von Königsberger Vergangenheit lebendig zu machen. stete Arbeit. Der Vorstand setzt sich weit. Die Angerburger und deren Vorstand unserer Kreisgemeinschaft oder ostpreußischen Malern auszulei- Neben dem zur Gewohnheit gewor- wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Freunde treffen sich am 26./27. Juni neu gewählt. Kreisvertreter: Reinhold hen. Ein Bild von Helene Neumann ist denen Plachandern gab es bei diesen Manfred Eckstein, Stellvertreter Ger- 2004 in Güstrow im Bürgerhaus, Taudien, Fichtenweg 11, 49356 Diep- bereits gestiftet worden von Frau Kah- Treffen einen Diavortrag, der sich zum hard Jelonnek, Schriftführer Heinz Sonnenplatz 1, nahe dem Stadtzen- holz, Telefon (0 54 41) 92 89 06, Fax (0 nert aus Springe. Wir werden die aus- einen mit Agnes Miegel beschäftigte Krüger, Kassenführung Wolfgang trum. Dazu sind Sie, Ihre Verwand- 54 41) 99 27 30. geliehenen oder gestifteten Bilder in und im zweiten Teil Dias aus Südost- Kampf. Der Vorstand und die Kassen- ten und Bekannten sehr herzlich hohen Ehren halten. Aber auch selte- preußen vorstellte. Nach wie vor sind prüfer wurden entlastet. Kassenprüfer eingeladen. An beiden Tagen ist der KÖNIGSBERG-STADT ne Postkarten sind für unsere dortige noch Plätze für die Gruppenreise bleiben Herbert Michalik und Anna- Saal ab 10 Uhr geöffnet, und es wer- Ausstellung in dem Staatlichen Mu- „Ostpreußen komplett“ ab Dortmund lene Gerber. Das nächste Treffen wird den kleine Speisen und Getränke Stadtvorsitzender: Klaus seum für Kunst und Geschichte will- über Kiel und die Ostsee nach Memel, vom 21. bis 24. April 2005 stattfinden. angeboten. Am Sonnabend, 26. Juni, Weigelt. Geschäftsstelle: kommen. Schließlich wären wir sehr Königsberg und Masuren frei. Um ei- Manfred Eckstein dankte Heinz Krü- besteht Gelegenheit, ein Stück Annelies Kelch, Luise-Hen- dankbar für Gegenstände, Bilder und ne Entscheidung bis Anfang Juni wird ger für die Überlassung von Notenma- Mecklenburg mit dem Schiff zu ent- sel-Straße 50, 52066 Aa- Bücher, die die Universität betreffen, gebeten. Leider scheint die Fahrt zum terial für die Musikschule in Königs- decken. Die Fahrtkosten, einschließ- chen. Patenschaftsbüro: besonders natürlich im Zusammen- Königsberg-Treffen in Königsberg berg. Dazu wurde ein Dankschreiben lich Busfahrt, betragen 12 Euro. Der Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Tel. (02 hang mit Naturwissenschaften. Über (Bayern) nicht von genügend Teilneh- der Direktorin dieser Schule (in russi- Bus fährt um 13.30 Uhr (pünktlich) 03) 2 83-21 51 entsprechende Reaktionen freuen mern angenommen zu werden, was scher Sprache) gezeigt, sowie ein Foto in der Nähe des Bürgerhauses ab. sich, Ihre Geschaeftsstelle@stadtge- dann zum Verzicht auf diese Reise von der Übergabe der Notenbücher. Auf dem Schiff werden Speisen und Königsbergtreffen im August in Kö- meinschaft.koenigsberg.de führen wird. Unglaublich ist es aber, Es wurde über das Problem gespro- Getränke angeboten. Aus organisa- nigsberg (Bayern) / Erste Vorbereitun- Angebot: Königsberg-Fahne – Liebe daß bereits elf Voranmeldungen für chen, wie es weitergehen soll, da die torischen Gründen ist eine vorheri- gen für 750-Jahr-Feier – Liebe Königs- Königsberger, auf vielfachen Wunsch die Augustreise 2005, zu den Feiern Anzahl der Teilnehmer im Vergleich ge schriftliche Anmeldung mit An- berger, über die letzten bietet Ihnen die Geschäftsstelle „unse- zum 750jährigen Bestehen Königs- zum Vorjahr erheblich zurückgegan- zahl der teilnehmenden Personen Veränderungen in der Stadtgemein- re“ Königsberger Fahne an. Diese 60 x bergs, erfolgt sind. Ebenso besteht gen war. Sodann folgte von Günter bis zum 16. Juni 2004 an Karin und schaft habe ich Sie informiert. Nun 90 Zentimeter große Fahne enthält Interesse an einem Besuch der Imma- Brilla die Eröffnung einer Ausstellung, Günther Büttner, Pustekowstraße schreitet die Zeit fort und Sie wollen das fünffarbige Königsberger Wappen nuel-Kant-Ausstellung im Museum ein Vortrag sowie ein Video zum The- 29, 18273 Güstrow, erforderlich. Um planen für das Königsberg-Treffen in auf weißem Grund. Rechts und links Haus Königsberg in Duisburg. So eine ma „Kant und seine Stadt“. Neue Be- 20 Uhr findet im Bürgerhaus ein 97486 Königsberg (Bayern), 28. und finden sich die roten Streifen. Die Fah- Tagesfahrt ist für den September ge- richte über Besuche in Königsberg Heimatabend statt. Am Sonntag, 27. 29. August 2004, in der „Stadthalle“, ne besteht aus einer Kunstfaser. Dies plant. Fragen, insbesondere zur Grup- schlossen sich an. Der Abend diente Juni, 10 Uhr, findet im Dom zu Gü- Alleestraße. Bitte nehmen Sie gegebe- hat den Vorteil, daß sie vom leichten penreise „Ostpreußen komplett“, be- wieder der allgemeinen Unerhaltung. strow ein evangelischer Gottes- nenfalls Kontakt auf mit dem Frem- Gewicht her auch bei Nässe relativ antwortet Horst Glaß, Hörder Straße Den Vor- und den Nachmittag konnte dienst statt. Um 11.30 Uhr treffen denverkehrsamt in Haßfurt, Telefon (0 gut im Wind weht. Sie kostet 18 Euro 55, 44309 Dortmund, Fax (02 31) 25 jeder nach eigenem Geschmack ge- sich alle Teilnehmer im Bürgerhaus 95 21) 68 82 27. Über das Programm zuzüglich Portokosten. Wenn Sie dann 52 18. stalteten. Am Abend besuchte man im zu einer Feierstunde. Anschließend werde ich Sie später informieren – noch eine kleine Spende beifügen Treffen der Schulgemeinschaft der Kur-Theater eine Vorstellung mit Gün- geselliges Beisammensein und Mit- jetzt steht schon fest, daß ausreichend oder einen Bürgerbrief nachfordern, Altstadt-Knaben-Mittel-Schule zu Kö- ter Willumeit, „Lachen mit Bauer Pie- tagessen im Bürgerhaus. Zimmer Zeit zum Plaudern vorhanden sein so „sind Sie mit 50 DM dabei“ - aber nigsberg in Bad Pyrmont – Das Treffen penbrink“. Der Abend schloß in unse- vermittelt der Fremdenverkehrsver- soll. Dort finden Sie all die Daten mit selbstverständlich freut sich die Ge- begann mit der Begrüßung durch den rer Unterkunft „Villa Mercedes“ bei ein Güstrow, Domstraße 9, 18273 Erläuterungen für die nächsten Akti- schäftsstelle auch über einen Anruf Vorsitzenden Manfred Eckstein und einem gemütlichen Beisammensein Güstrow, Telefon (0 38 43) 68 10 23, vitäten, als da sind: Kulturwoche im mit ausschließlicher Bestellung der der Bekanntgabe der Tagesordnung. und ostpreußischem Humor. Nach ei- Fax (0 38 43) 68 20 79. Bitte bringen Samland vom 14. bis 21. August. Im Fahne, so daß Sie auf rund 21 Euro Nach der Vorstellung des Programm- nem letzten gemeinsamen Frühstück Sie gute Laune mit und freuen Sie April 2005 wird bereits die erste na- Kosten kommen. Wir wünschen Ihnen heftes und Neuem aus der Schülerli- rüsteten wir uns zur Abreise und sag- sich auf Güstrow. turwissenschaftliche Ausstellung zur ein frohes Pfingstfest, Ihre Geschaefts- ste (zum Beispiel Totengedenken, ten „Auf Wiedersehen 2005“. 15_17_PAZ22 25.05.2004 10:40 Uhr Seite 2 (Schwarz/Process Black Auszug)

16 Folge 22 – 29. Mai 2004 HEIMATARBEIT

Landsmannschaftliche Arbeit unteren Weichsel“. – Als Sonderver- Vorsitzender Uwe Jäckel und als Kas- SACHSEN-ANHALT Kiel – Beim Treffen der Frauen- Fortsetzung von Seite 15 anstaltung traf sich die Gruppe im senprüferin Gabriele Josat. Die Amts- gruppe Kiel-Elmschenhagen waren Stadtmuseum Kassel, wo Direktor zeit des Vorsitzenden Manfred Kirrin- Vors.: Bruno Trimkowski, zahlreiche Mitglieder und Gäste er- Wegner die im November begonnene nis, der Schriftführerin Rita Schluff Hans-Löscher-Straße 28, schienen. Zusammen mit der Leite- einer „stürmischen“ Krängung auf Führung durch die Stadtgeschichte und der Kassenprüfer Maria Gerigk 39108 Magdeburg, Telefon rin der Gruppe, E. Otto, hatten fleißi- den Hafengrund absackte, nun geho- fortsetzte. Trauriger Höhepunkt war und Erwin Bories dauert noch ein (03 91) 7 33 11 29 ge Hände eine wunderschöne ben, leer gepumpt, entschlammt und ein Rückblick auf die Zerstörung der Jahr an. Der bisherige Stellvertretende Frühlingstafel, geschmückt mit vielen im Maschinenbereich repariert wor- Innenstadt durch Bombenangriffe der Vorsitzende Karl Drewes verzichtete Aschersleben – Donnerstag, 10. Ju- Blumen, hergerichtet. Jedes Gedeck den ist; und die „Norway“, die nach Alliierten im Oktober 1943. „Es leuch- nach vierjähriger Amtszeit auf eine ni, 14 Uhr, Treffen der Gruppe im „Be- zierte eine Bastelarbeit mit einem einer Kesselexplosion, vor der Ostkü- ten 1.000 Seen in meinem Heimat- erneute Kandidatur. Ihm wurde für stehornhaus“. Schokoladenmaikäfer. Zu Beginn ste der USA, nach Bremerhaven ge- land“ war das Thema des Diavortrages seine geleistete Arbeit gedankt. In sei- Magdeburg – Dienstag, 8. Juni, 13 der Feier wurde der verstorbenen Er- schleppt worden war, um hier repa- im Mai, den der Vorsitzende der nem Vortrag berichtete Horst Schu- Uhr, Treffen der „Stickerchen“ in der na Tonk gedacht, die sich ihrer Hei- riert zu werden. An der urigen Gruppe Wetzlar, Hans-Jürgen Preuß, bert, Pastor i. R., über eine Reise nach Immermannstraße 19. mat immer verbunden fühlte und maritimen Gaststätte „Letzte Kneipe hielt. Für dieses besondere Ereignis Ostpreußen, die er im Auftrag des Stendal – Mitglieder und Freunde sich stets für sie engagiert hat. Eine vor New York“ vorbei ging es zurück hatte der Vorstand auch bei anderen Volksbundes Deutsche Kriegsgräber- der Gruppe trafen sich zu einem Hei- Kerze wurde für sie angezündet. zum Fischereihafen. Ein Kaffeetrinken Gruppen und weiteren Interessenten fürsorge im letzten Jahr begleitete. matnachmittag. Dr. Lange erfreute die Nach dem Kaffeetrinken, die Frauen- im Café des Forums Fischbahnhof be- kräftig geworben, so daß sich 73 Zu- Delmenhorst – Dienstag, 1. Juni, 15 Teilnehmer mit einem Bericht über ei- gruppe spendete die Maikringel, hat endete einen für die Landsleute inter- hörer versammelt hatten. Der Vortra- Uhr, Treffen der Frauengruppe in der ne Reise nach Ostpreußen. Er erzähl- E. Otto über den Mai und seine essanten Ausflug in die Welt der Hä- gende beschrieb zunächst die Entste- „Delmenburg“. Dienstag, 1. Juni, 15 te von Königsberg, Insterburg, Trakeh- Schönheiten gesprochen. Über die fen. Beim nächsten Mal wird so ein hungsgeschichte der masurischen Uhr, Treffen der Männergruppe in der nen, Nikolaiken, Allenstein und Auferstehung der Natur nach dem Ausflug aber mitten in der Woche ver- Seen, schilderte die Unterwasserland- Heimatstube, Louisenstraße 34. anderen Orten, die auf der Reise be- langen Winter, die wunderschönen anstaltet, um auch die dazugehören- schaften und die Pflanzenwelt, nannte Osnabrück – Donnerstag, 10. Juni, sucht wurden. Das auf der Reise auf- Rapsfelder, über die Feldarbeit, die den Menschen bei ihrer Arbeit zu se- die verschiedenen Fischarten und 15 Uhr, Treffen der Frauengruppe in genommene Video konnte aufgrund nun beginnt, über Sitten und Ge- hen. ging dann auf das Leben der Men- der Gaststätte Bürgerbräu, Blumen- technischer Probleme leider nicht ge- bräuche (zum Beispiel Tanz in den schen Masurens ein. Er erläuterte den haller Weg 43. zeigt werden. Dieses soll in einer spä- Mai) und darüber, daß man in Ost- HESSEN Wirtschaftsfaktor der Seen sowie die teren Veranstaltung nachgeholt wer- preußen auch verstand fröhliche nachhaltigen Probleme bei der Ent- NORDRHEIN-WESTFALEN den. Nach einer Kaffeepause, in der Feste zu feiern. Mit Gedichten zum Vors.: Anneliese Franz, geb. wicklung von Vieh-, Holz- und Fisch- weitere Gespräche über Reisen in die Muttertag und schönen Frühlingslie- Wlottkowski, Telefon und wirtschaft und des Tourismus seit En- Vors.: Dr. Dr. Ehrenfried Heimat geführt wurden, folgte ein dern endete der schöne Nachmittag. Fax (0 27 71) 26 12 22, Hohl de des 19. Jahrhunderts. Auf Mathiak. Geschäftsstelle: Vortrag von Frau Walther (Pro Senior Schleswig – Zum Vertrauensbeweis 38, 35683 Dillenburg Schautafeln wurden die zahlenmäßi- Werstener Dorfstraße 187, Magazin), „Fit bleiben im Alter“. In ih- für den Vorstand wurden die Wahlen gen Veränderungen dargestellt. Zum 40591 Düsseldorf, Tel. (02 rem Vortrag ging sie auf Osteoporose, bei der Delegiertenversammlung der Darmstadt – Eine Sonder-Ostpreu- Abschluß zeigte Lm. Preuß eindrucks- 11) 39 57 63. Postanschrift: Eisenmangel und die Blutgefäße ein. Vertriebenen Deutschen im Kreis ßenfahrt veranstaltet Gustav Rupietta volle Ansichten der masurischen Buchenring 21, 59929 Brilon, Tel. (0 29 Sie wies darauf hin, Vorsorge zu tref- Schleswig-Flensburg. Vorsitzende vom 12. bis 29. September 2004. Die Seen. Dieser außergewöhnliche Vor- 64) 10 37, Fax (0 29 64) 94 54 59 fen, rechtzeitig Behandlungen zu be- Hilde Michalski wurde ebenso ein- Hinfahrt mit dem Bus führt unter an- trag fand viel begeisterte Zustimmung. ginnen, den Arzt zu fragen, in den stimmig wiedergewählt wie der ge- derem über Allenstein, den Oberlän- Wiesbaden – Dienstag, 8. Juni, 15 Bielefeld – Donnerstag, 3. Juni, 16 Körper reinzuhören und auf Zeichen samte Vorstand. Für seine mehr als dischen Kanal bis Elbing, Rauschen Uhr, Treffen der Frauengruppe im Uhr, Gesprächskreis der Königsberger, des Körpers zu reagieren. Abschlie- 20jährige erfolgreiche Kultur- und und Königsberg. Auch auf dem Pro- haus der Heimat, Friedrichstraße 35. Wilhelmstraße 13, 6. Stock. – Montag, ßende Dankesworte an alle Mitgestal- Vereinsarbeit wurde Hans Herrmann gramm stehen der Besuch Rigas sowie Thema: „Kultur- und Musikleben in 7. Juni, 15 Uhr, Treffen der Frauen- ter des Nachmittags durch den Vorsit- zum Ehrenmitglied gewählt. Die Jah- St. Petersburgs. Dort wird natürlich Danzig“. gruppe, Willhelmstraße 13, 6. Stock. zenden Werner Blasey beendeten die res- planung, eine Strukturreform das „neue“ Bernsteinmuseum besich- Düsseldorf – Freitag, 11. Juni, 18 Veranstaltung. und die Präsentation des Ostdeut- tigt. Die Rückreise erfolgt mit der MECKLENBURG-VORPOMMERN Uhr, Stammtisch im Restaurant Pils, schen Heimatmuseums in Schleswig „Finnjet“ über die Ostsee. Nähere In- Schlesische Straße 92. SCHLESWIG-HOLSTEIN wurden lebhaft diskutiert. Die Vorsit- formationen bei Gustav Rupietta, Neu- Vors.: Manfred F. Schukat, Gütersloh – Dienstag, 1. Juni, 15 zende gab die Richtung vor. So wur- gasse 40, 64372 Ober-Ramstadt, Tele- Hirtenstraße 7 a, 17389 An- Uhr, probt das Ostpreußische Mund- Vors.: Günter Petersdorf. de dann auch beschlossen, die Ver- fon (0 61 54) 43 24. klam, Telefon (0 39 71) 24 harmonika Orchester in der Elly- Geschäftsstelle: Telefon (04 anstaltungen der verschiedenen Frankfurt/Main – Donnerstag, 10. 56 88 Heuss-Knapp-Realschule, Moltkestra- 31) 55 38 11, Wilhelmi- Landsmannschaften in einer gemein- Juni, 14 Uhr, Spielenachmittag. – Nach ße. Kontakt und Informationen bei nenstr. 47/49, 24103 Kiel samen Präsentation den Mitgliedern dem üblichen Gedankenaustausch Landesgruppe – Sonnabend, 18. Bruno Wendig, Telefon (0 52 41) 5 69 und der Öffentlichkeit vorzustellen. und der Begrüßung durch die Vorsit- September, 10 bis 17 Uhr, Stadthalle 33. – Montag, 7. Juni, 16 Uhr, trifft sich Dies wird ein Schritt zu einer enge- zende stand am Anfang der Muttertag am Hauptbahnhof, Rostock: 9. Lan- der Ostpreußische Singkreis in der El- Bad Schwartau – Mittwoch, 9. Juni, ren Kooperation sein. Wie diese be- mit dem Gedenken an die Mütter. Es destreffen der Ostpreußen. Alle ly-Heuss-Knapp-Realschule, Moltke- 15 Uhr, Treffen der Gruppe im Club- reits bei der gemeinsamen Frauen- folgte das Erinnern an das Ende des Landsleute und Heimatgruppen wer- straße. Kontakt und Informationen bei haus des Schwartauer Tennisvereins. gruppe funktioniert, darüber Zweiten Weltkrieges. Auf dem Pro- den um eine entsprechende Termin- Ursula Witt, Telefon (0 52 41) 3 73 43. Der Landeskulturreferent Edmund berichtete die Leiterin der Frauen, gramm stand weiterhin die Geschich- planung, zahlreiche Teilnahme und Wermelskirchen – Zu der diesjäh- Ferner hält einen Vortrag „Die Huge- Christa Abraham. Das Ostdeutsche te des Judentums bis zum Jahr 1933. tüchtige Werbung für dieses große rigen Jahreshauptversammlung hat- notten – französische Glaubensflücht- Heimatmuseum, so wurde betont, sei Gerlinde Groß sprach von dem Juden Wiedersehen gebeten. Wie immer ist ten sich rund 70 Landsleute einge- linge in Preußen-Brandenburg – unter bereits jetzt ein Zentrum der Kultur- Ibrahim ibn Jakub, der im Jahr 955 im für das leibliche Wohl gesorgt und ein funden. Die Begrüßung nahm der 1. besonderer Berücksichtigung von arbeit des Vereins. Zukünftig soll Auftrag eines maurischen Kalifen schönes Tagesprogramm in Vorberei- Vorsitzenden Fritz Margenberg vor. Ostpreußen. Ein Beispiel preußischer durch Veranstaltungen und wech- Magdeburg besuchte und am Hofe Ot- tung. Während der Totenehrung wurde der Toleranz“. – Pastor Erhard Wolfram selnde Ausstellungen zur Geschichte, tos I. von der prußischen Urbevölke- verstorbenen Mitglieder Bruno berichtete über seine Zeit als Propst aber auch zu zeitnahen Themen, sei- rung erfahren hatte. Und so berichtete NIEDERSACHSEN Meinhardt und Martin Riemann ge- in Königsberg. Mit vielen alten An- ne Aufgabe als Begegnungsstätte ver- er über ein Volk, welches sich selbst dacht. Besonders hob der Vorsitzen- sichten von der Stadt führte er behut- stärkt werden. so wird es im Mai aus Prussei und ihr Land Prussa nannte. Vors.: Dr. Barbara Loeffke, de die hervorragende geleistete Ar- sam in die heutige Zeit – in ein Kö- Anlaß der EU-Erweiterung eine Aus- Jüdische Sammelpunkte waren im Alter Hessenweg 13, 21335 beit des erst kürzlich verstorbenen nigsberg, das viele nicht wieder- stellung über Estland geben. Auch Deutschen Reich Speyer, Worms und Lüneburg, Telefon (0 41 31) Vorstandsmitgliedes Martin Riemann erkannten. Luise und Erhard Wolfram die Zusammenarbeit mit dem Ar- Köln. Im Ordensland war es Juden aus 4 26 84. Schriftführer und hervor. Die große Lücke, die er haben von Januar 1999 bis September beitskreis der Dorf- und Heimatmu- religiösen Gründen verboten sich Schatzmeister: Gerhard hinterlassen hat, wird schwer zu 2002 fast vier Jahre lang in Königs- seen soll intensiviert werden. Für die niederzulassen. Ursache hierfür war Schulz, Bahnhofstraße 30 b, 31275 Lehr- schließen sein. Anschließend erstat- berg gelebt und gearbeitet. Der Auf- Migrations-Sozialberatung dankte der Missionsauftrag des Ordens. Die- te, Telefon (0 51 32) 49 20. Bezirksgruppe tete Margenberg einen ausführlichen bau und die Weiterführung von 42 Hans-Peter Arp dem Verband für sei- ses änderte aber nichts daran, mit jü- Lüneburg: Manfred Kirrinnis, Wittinger Bericht über die Arbeit des Vorstan- evangelisch-lutherischen Gemeinden, ne Unterstützung bei der Eingliede- dischen Kaufleuten Handel zu trei- Straße 122, 29223 Celle, Telefon (0 51 41) des im vergangenen Jahr. Er betonte die seit der Öffnung des ehemaligen rung von Neubürgern. Persönliche ben. Im Zuge der Pest und der 93 17 70. Bezirksgruppe Braunschweig: unter anderem, daß es auch weiter- Sperrgebietes entstanden sind, waren Zuwendung müsse die staatlichen Inquisition setzte im 14. Jahrhundert Fritz Folger, Sommerlust 26, 38118 hin das Anliegen des Vorstandes ist, Mittelpunkt des faszinierenden Vor- Hilfen unterstützen, damit die Men- eine blutige Judenverfolgung ein. In Braunschweig, Telefon (05 31) 2 50 93 77. die Erinnerung an die Heimat auf- trages. Leider konnte seine Frau dies- schen sich heimisch fühlen könnten. Polen und Litauen sowie in den weiter Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto von Be- rechtzuhalten, die Anliegen der mal nicht mit dabei sein, da sie sich Der Berater stellte neue Informa- östlich gelegenen Ländern fanden sie low, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau, Landsleute zu vertreten und bei Ver- zur Zeit auf die Herausgabe eines Bu- tionsmaterialien vor und berichtete Aufnahme. Hier entstand das Ostju- Telefon (0 59 01) 29 68. Bezirksgruppe anstaltungen präsent zu sein. Nach ches in Sachen nördliches Ostpreu- über die Vorbereitungen zur Inter- dentum mit eigener Kultur und jiddi- Hannover: Christine Gawronski, Zilleweg dem Kassenbericht der Kassiererin, ßen konzentriert. Schon allein die Be- kulturellen-Begegnungs-Woche 2004. scher Sprache. Im Herzogtum Preu- 104, 31303 Burgdorf, Telefon (0 51 36) 43 Eva Laskowski, deren guten Arbeit sucherzahl zeigte, wie wichtig für alle ßen gab es auch im 16. Jahrhundert 84 ausdrücklich anerkannt wurde, gab derartige Berichte sind, und viele THÜRINGEN kein Niederlassungerecht für die Leu- der Vorsitzende dann noch die Ter- nutzten die Gelegenheit diese Arbeit te. Es wurde die Konkurrenz der jüdi- Buxtehude – Sonnabend, 12. Juni, mine der geplanten Veranstaltungen zu unterstützen. – An der Jahres- Vors.: Gerd Luschnat, schen Handwerker und Händler ge- 15 Uhr, Ostpreußischer Literaturkaf- bekannt und bat um rege Teilnahme. hauptversammlung nahmen 52 Mit- Schleusinger Straße 101, fürchtet. Aber dennoch haben sich fee in „Hoddows Gastwerk“, West- Nach dem offiziellen Teil begann ein glieder teil. Besonders Interessant war 98714 Stützerbach, Tel. (0 vereinzelt Juden in Nordostpreußen fleth-Passage. Kostenbeitrag 3 Euro zünftiges Grützwurst- und Fleckes- der Jahresbericht, den die Vorsitzen- 36 77) 84 02 31 niedergelassen. Der große Kurfürst oder eine Kuchenspende, Gäste 5 Eu- sen. Fleißige Helfer und Helferinnen de, Regina Gronau, abgeben konnte. war wegen seiner zentral gelenkten ro. Anmeldungen an Ruth Klimmek, aus der Gruppe sorgten dafür, daß al- Insgesamt 15 Veranstaltungen und Sömmerda – Eingeladen war Gün- Handelspolitik an jüdischen Gewer- Telefon (0 41 61) 39 16. le Anwesenden schnell und ausrei- Fahrten, an die sich alle gerne erin- ter Gerstmann. Er ist Herausgeber betreibenden interessiert. Dieses be- Celle – Zur Jahreshauptversamm- chend mit Essen und Getränken ver- nern, begleiteten die Gruppe durch von Gerhart Pohls Werk, das über die deutete aber keine Öffnung für Zu- lung der Gruppe begrüßte der Vorsit- sorgt wurden. Anschließend folgte das Jahr. Der Erfolg blieb dabei natür- letzten Tage Gerhart Hauptmanns wanderung. Es gab eine Steuerung zende, Manfred Kirrinnis, zahlreiche ein Unterhaltungsteil mit einer Erin- lich nicht aus. Entgegen dem Trend berichtet. Die wenigen Bespiele, die über Schutzbriefe, die einzelne Juden Mitglieder und Gäste. Zunächst dank- nerung an den großen Philosophen konnte die Gruppe 15 neue Mitglieder der Vortragende anführte, machten erkaufen konnten, sie standen dann te er dem Mitarbeiterkreis um Team- Immanuel Kant. Einem Reisebericht aufnehmen. Ein deutliches Zeichen, deutlich, daß die Lebensgeschichte unter dem Schutz des Landesherren. Leiter Roland Schluff, der die Veran- über Nord-Ostpreußen folgten Ge- daß die Arbeit des gesamten Vorstan- Hauptmanns mit der Zeitgeschichte 1812 stellte der preußische König die staltung organisatorisch vorbereitet schichten und Gedichte aus der Hei- de mit der Unterstützung durch die eng verknüpft war. Der Sachverhalt ansässigen Juden den einheimischen hat. Der Stellvertretende Vorsitzende mat, vorgetragen von einigen Vor- Gruppe wohlwollend und aufmerk- wurde dadurch nicht nur anschau- Bürgern gleich. In den folgenden Krie- Karl Drewes nahm die Ehrung der standsmitgliedern. Die Anwesenden sam begleitet wurde. – An der Fahrt licher, sondern auch ergreifender. gen haben jüdische Bürger als Solda- verstorbenen Mitglieder vor. Im Ge- bedankten sich dafür mit regem Bei- zur Dittchenbühne (Elmshorn) nah- Das Gehörte war gar nicht so leicht ten Deutschland verteidigt. Der aus schäftsbericht ging der Vorsitzende fall. Mit einem Schlußwort des Vor- men 46 Mitglieder und Gäste teil. „Die zu verdauen, da die Erinnerungen an Königsberg stammende Eduard v. Manfred Kirrinnis auf die Veranstal- sitzenden endete die Veranstaltung. Reise nach Tilsit“ nach der gleichna- die eigenen Erlebnisse sich immer Simson war 1848 der erste Präsident tungen und Fahrten im letzten Jahr so- migen Erzählung von Hermann Su- wieder dazwischenschoben. Deut- der Frankfurter Nationalversamm- wie seine Arbeit im Bezirks- und Lan- SACHSEN dermann war ein wahres Erlebnis für lich wurde, daß Vertreibung ein An- lung. Aufmerksam haben die Anwe- desvorstand ein. Karl Drewes stellte alle Teilnehmer. Die Mitglieder des schlag auf das Menschenrecht auf senden dem Bericht zugehört, da vie- die für dieses Jahr geplanten Ausflugs- Vors.: Erwin Kühnappel. Theaters haben ihr Publikum bis zum Heimat war und bleibt. Über den les nicht bekannt wer. Den Abschluß fahrten nach Hamburg und Bispingen Geschäftsstelle: Christine Ende der Vorstellung und noch weit Eingang in die Literaturgeschichte ist bildete eine Geschichte über den vor. Schatzmeisterin Monika Jepp ver- Altermann, Telefon und Fax darüber hinaus mitgenommen in eine hierfür ein eindringliches Dokument „Schatzkasten der Erinnerung“. Ein las den Kassenbericht, und im Namen (03 71) 5 21 24 83, Trütz- Zeit und in ein Geschehen, welches mit einem hohen Aussagewert ge- schöner Nachmittag war wieder viel der Kassenprüfer bescheinigte Uwe schlerstraße 8, 09117 die Erinnerung noch lange beschäfti- schaffen worden. Es kann wie ein zu schnell zu Ende. Jäckel eine ordnungsgemäße Kassen- Chemnitz. Sprechstunden Dienstag und gen wird. Staffelstab weitergegeben werden. Kassel – Dienstag, 1. Juni, 15 Uhr, führung. Der Vorstand wurde sodann Donnerstag, 9 bis 16 Uhr Eckernförde – Freitag, 4. Juni, 14.30 Gerstmanns Zeit war begrenzt. Es Treffen der Gruppe im Restaurant Alt antragsgemäß entlastet. Bei den Neu- Uhr, Fahrt in das Terrassen-Café, blieb keine Möglichkeit für die Zuhö- Süsterfeld, Eifelweg. Waltraud v. wahlen gab es für Monika Jepp eine Dresden – Dienstag, 8. Juni, 14 Uhr, Rendsburg. Anmeldungen bei Dr. rer, um das loszuwerden, das auszu- Schaewen-Scheffler berichtet mit Dias Wiederwahl als Schatzmeisterin. Neu Treffen der Gruppe in der „Begeg- Klaus Nernheim, Telefon (0 43 51) 4 sprechen, was tief im Herzen ange- über „Westpreußen, das Land an der gewählt wurden als Stellvertretender nungsstätte“, Borsbergstraße 3. 25 98. schlagen war. 15_17_PAZ22 25.05.2004 10:41 Uhr Seite 3 (Schwarz/Process Black Auszug)

GLÜCKWÜNSCHE Folge 22 – 29. Mai 2004 17

Markt 5, jetzt Jungbuschstraße 9, Markt 5, und Frau Edelgard, geb. 68159 Mannheim, am 5. Juni Saager, aus Heiligenbeil, Am Sport- Kilian, Irmgard, geb. Reimer, aus Neu- platz 9, jetzt Jungbuschstraße 9, sorge, Kreis Elchniederung, jetzt 68159 Mannheim, am 3. Juni Amtsstraße 81, 59073 Hamm-Hees- Mai, Alfred, aus Skaibotten, Kreis Al- sen, am 31. Mai lenstein, und Frau Anna, geb. Hoor, Klisch, Gertrud, geb. Jeschonnek, aus jetzt Bitburger Straße 25, 54634 Bit- Treuburg, Bussestraße, jetzt Kurze burg-Mötsch, am 31. Mai Straße 5, 49477 Ibbenbüren, am 5. Juni Lojewski, Hildegard, geb. Radzeweit, ZUM 98. GEBURTSTAG Pestalozzistraße 41, 17438 Wolgast, gen, am 5. Juni aus Wehlau, Richardtstraße, jetzt Mekelburg, Ernst, aus Preußenburg, am 6. Juni Woltersdorf, Minna, geb. Höchst, aus Gärtnereiweg 2, 09123 Chemnitz, Kreis Lötzen, jetzt Reiher-Holz 19, Krommer, Edith, geb. Sprengel, aus Grünhaus, Kreis Gumbinnen, jetzt am 1. Juni WOCHENZEITUNG FÜR 21776 Wanna, am 4. Juni Wehlau, Pinnauer Straße, jetzt Ro- 4351 N 100 Th. Str. Apt., Milwau- Lopenz, Christel, aus Rhein, Kreis Löt- DEUTSCHLAND tenwaldstraße 16, 70197 Stuttgart, kee/Wi. (USA), am 2. Juni zen, jetzt Ohrdrufer Straße 47, DAS OSTPREUSSENBLATT ZUM 96. GEBURTSTAG am 31. Mai 99310 Arnstadt/Thür., am 4. Juni Chefredakteur: Brosewski, Martha, geb. Bratumiel, Manstein, Rudolf, aus Bartenstein und ZUM 80. GEBURTSTAG Malinowski, Willi, aus Suleiken, Kreis Hans-Jürgen Mahlitz aus Weißhagen, Kreis Lyck, jetzt Königsberg, jetzt Henkelshof 2–4, Bacher, Max, aus Scharfeneck, Kreis Treuburg, jetzt Vor den Wischen 30, (Verantwortlich f. d. redaktionellen Teil) Pastor-Böhm-Straße 7, 53844 Treis- 42897 Remscheid, am 9. Juni Ebenrode, jetzt Zum Papenbruch 28777 Bremen, am 25. Mai Chef vom Dienst, Leserbriefe, Bü- dorf, am 31. Mai Peters, Frieda, geb. Gerlach, aus Kö- 48, 42553 Velbert, am 4. Juni Mehner, Lieselotte, geb. Mertins, aus cher: Rebecca Bellano; Politik, Pan- Posdziech, Paul, aus Mensguth, Kreis nigsberg, Krönchenstraße 10, jetzt Becker, Dora-Erika, geb. Laschat, aus Langenberg, Kreis Elchniederung, orama, Preußen/Berlin: Hans Ortelsburg, jetzt Werferstraße 6, Drijschäu 1, 46569 Hünxe, am 31. Plein, Kreis Elchniederung, jetzt jetzt Am Holm 17, 24119 Kronsha- Heckel; Kultur, Unterhaltung, Leben 32257 Bünde, am 2. Juni Mai Kornblumenweg 36, 58708 Men- gen, am 6. Juni heute: Silke Osman; Geschichte, Landeskunde, Ostpreußen heute: Prostka, Adolf, aus Borschimmen, den, am 2. Juni Parzianka, Irmgard, aus Steinwalde, Dr. Manuel Ruoff; Heimatarbeit, ZUM 95. GEBURTSTAG Kreis Lyck, jetzt Ochsenkoppel 3, Behrens, Edith, geb. Gaslinski, aus Kreis Lötzen, jetzt Karl-Jarres-Stra- Aktuelles: Florian Möbius; Ostpreu- Neumann, Kurt, aus Lötzen, jetzt 24796 Bovenau, am 4. Juni Groß Schiemanen, Kreis Ortels- ße 191, 47053 Duisburg, am 31. Mai ßische Familie: Ruth Geede; Östli- Moltkestraße 17, 73312 Geislin- Rimkus, Max, aus Dünen, Kreis Elch- burg, jetzt Quellenstraße 18, 33142 Plewka, Heinz, aus Satticken, Kreis ches Mitteleuropa: Martin Schmidt. gen/Steige, am 2. Juni niederung, jetzt Gerdtsstraße 15, Büren, am 6. Juni Treuburg, jetzt Guerickeweg 5, Freie Mitarbeiter: Wilfried Böhm, Bertuleit, Pierre Campguilhem (Paris), Dr. Ri- 27476 Cuxhaven-Döse, am 2. Juni Martha, geb. Priekuln, aus 42119 Wuppertal, am 5. Juni chard G. Kerschhofer (Wien), Hans- ZUM 94. GEBURTSTAG Sabitzki, Ella, geb. Blumhoff, aus Dippelsee, Kreis Lyck, jetzt Sadowa- Priedat, Erna, geb. Tischler, aus Fried- Joachim von Leesen, Jürgen Liminski. Hinz, Erna, geb. Orzessek, aus Ortels- Steinberg, Kreis Lyck, jetzt Alte straße 18, 23554 Lübeck, am 5. Juni berg, Kreis Treuburg, jetzt Max- Verantwortlich für den Anzeigen- burg, jetzt Steinkaulstraße 2, 52070 Straße 42–46, 53424 Remagen, am Boschinski, Ernst, aus Klein Schiema- Planck-Straße 90, 44625 Herne, am teil: Knut Bantow. Aachen, am 1. Juni 3. Juni nen, Kreis Ortelsburg, jetzt In der 6. Juni Anschrift für alle: Parkallee 84/86, Schulz-Eisenhardt, Lisa, aus Ortels- Garte 34, 49699 Lindern, am 4. Juni Reith, Hedwig, geb. Haydasch, aus 20144 Hamburg. Verlag: Landsmann- ZUM 93. GEBURTSTAG burg, jetzt Feldschmiede 25 a, 22159 Budzinski, Waltraut, geb. Hermann, Montwitz, Kreis Ortelsburg, jetzt schaft Ostpreußen e.V., Parkallee 86, Eske, Friedrich, aus Kleinpreußen- Hamburg, am 3. Juni aus Lyck, Sentker Chaussee, jetzt Am Helgenstock 12, 65719 Hof- 20144 Hamburg. Preußische Allge- meine Zeitung/Das Ostpreußenblatt wald, Kreis Gumbinnen, jetzt Rosa- Trommer, Anna, geb. Piaßeck, aus Wiedeloh 236, 44319 Dortmund, heim-Wallau, am 2. Juni ist das Organ der Landsmannschaft Luxemburg-Straße 22, 14776 Bran- Lyck, Danziger Straße 16, jetzt am 6. Juni Riechel, Frieda, geb. Preuß, aus Lilien- Ostpreußen und erscheint wöchent- denburg, am 1. Juni 06313 Ziegelrode-Allsdorf, am 31. Dutz, Horst, aus Gellen, Kreis Ortels- felde, Kreis Ortelsburg, jetzt Carl- lich zur Information der Mitglieder Kowalzik, Marta, geb. Dormeyer, aus Mai burg, jetzt Breite Straße 1, 37127 Diem-Straße 9, 50129 Bergheim, am des Förderkreises der Landsmann- Treuburg, Bergstraße 11, jetzt Win- Warda, Lotte, aus Lyck, Kaiser-Wil- Dransfeld-Bördel, am 4. Juni 3. Juni schaft Ostpreußen. – Ab 1. 1. 2003 Bezugspreis Inland 7,55 € monatlich terstraße 49, 28215 Bremen, am 31. helm-Straße 138, jetzt Rittberg 8 a Geppert, Gerda, geb. Gallert, aus Gun- Rohwerder, Brigitte, aus Angerburg, einschließlich 7 Prozent Mehrwert- Mai (bei Klammer), 51491 Overath, am dau, Kreis Wehlau, jetzt Oberstraße Lötzener Straße, jetzt Wallstraße steuer, Ausland 9,50 € monatlich, 3. Juni 18 a, 20144 Hamburg, am 1. Juni 131, 51063 Köln, am 4. Juni Luftpost 13,20 € monatlich. Ab- ZUM 92. GEBURTSTAG Giesler, Erika, geb. Greinuns, aus Ruppelt, Irene, geb. Plotzitzka, aus bestellungen sind mit einer Frist von einem Monat zum Quartalsende Augustin, Emma, geb. Gloddek, aus ZUM 85. GEBURTSTAG Mohlgirren, jetzt Poststraße 5, Moneten, Kreis Treuburg, jetzt schriftlich an den Verlag zu richten. Groß Schöndamerau, Kreis Ortels- Bialluch, Fritz, aus Neuvölklingen, 32549 Bad Oynhausen, am 4. Juni Beethovenallee 4, 27474 Cuxhaven, Konten: HSH Nordbank, BLZ 210 500 burg, jetzt Goethestraße 23, 55774 Kreis Ortelsburg, jetzt Kiefernring Golz, Elisabeth geb. Dubaschny, aus am 1. Juni 00, Konto-Nr. 192 344 000. Postbank Baumholder, am 1. Juni 42, 21337 Lüneburg, am 3. Juni Prostken, Kreis Lyck, jetzt Hohe Salz, Alfred, aus Jarken, Kreis Treu- Hamburg, BLZ 200 100 20, Konto-Nr. Bendrat, Erich, aus Kleinpreußen- Bläsig, Anna, geb. Lemhöfer, aus Al- Warte 8, 28307 Bremen, am 4. Juni burg, jetzt Wunramstraße 13, 31139 84 26-204 (für Vertrieb); Konto-Nr. 907 00-207 (für Anzeigen). – Für un- wald, Kreis Gumbinnen, jetzt Hens- tenfließ, Kreis Ebenrode, jetzt Vor Grimm, Hildegard, geb. Biallas, aus Hildesheim, am 4. Juni verlangte Einsendungen wird nicht ges Neuhaus 17, 42349 Wuppertal, dem Heessel 47, 31275 Lehrte, am 5. Moschnen, Kreis Treuburg, jetzt Stiebel, Elisabeth, geb. Jegutzki, aus gehaftet. Rücksendung erfolgt nur, am 3. Juni Juni Wiesenstraße 9, 67701 Schalloden- Plöwken, Kreis Treuburg, jetzt wenn Porto beiliegt. Für Anzeigen gilt Koszinowski, Frieda, geb. Lehwald, Böhmer, Peter, aus Romau, Kreis Weh- bach, am 5. Juni Böcklerstraße 33, 58099 Hagen, am Preisliste Nr. 26. Druck: Rautenberg Druck GmbH, 26787 Leer (Ostfries- aus Markgrafsfelde, Kreis Treuburg, lau, jetzt Spiegelstraße 53, 38820 Groß (Geronczy), Georg, aus Willen- 6. Juni land). – ISSN 0947-9597. jetzt Schornbacher Weg 35, 73614 Halberstadt, am 5. Juni berg, Kreis Ortelsburg, jetzt Karls- Wieberneit, Hans-Ulrich, aus Allen- Schorndorf, am 2. Juni Dadzio, Helene, geb. Ostrowski, aus hofstraße 42, 70599 Stuttgart, am stein, jetzt Sonthofer Straße 8 a, Telefon (040) 41 40 08-0 Olschewski, Johanna, geb. Ziemen, Bartendorf, Kreis Lyck, jetzt Lan- 31. Mai 86163 Augsburg, am 2. Juni Telefon Redaktion (040) 41 40 08-32 aus Tölteninken, Kreis Wehlau, jetzt genstraße 6, 27383 Scheeßel-Witt- Harnoß, Margarete, geb. Gehrmann, Wonneberger, Gerda, geb. Siemokat, Fax Redaktion (040) 41 40 08-50 Heinrich-Heine-Ring 131, 18435 kopsbostel, am 31. Mai aus Klaukendorf, Kreis Allenstein, aus Altsnappen, Kreis Schloßberg, Telefon Anzeigen (040) 41 40 08-41 Stralsund, am 4. Juni Fehlhaber, Frieda, geb. Soboll, aus Ei- jetzt Ernst-Thälmann-Straße 11, jetzt Maarweg 24, 53123 Bonn, am Telefon Vertrieb (040) 41 40 08-42 Plewe, Richard, aus Stolzenberg, Kreis chensee, Kreis Lyck, jetzt Kramer- 39221 Biere, am 6. Juni 4. Juni Fax Anz./Vertrieb (040) 41 40 08-51 Heiligenbeil, jetzt Schnörrnberg 11, straße 2, 31547 Rehburg-Loccum, Heuer, Edith, geb. Klaffka, aus Pfaffen- 65624 Altendiez, am 20. Mai am 2. Juni dorf, Kreis Ortelsburg, jetzt Schul- ZUR GOLDENEN HOCHZEIT http://www.preussische-allgemeine.de Töller, Emma, geb. Glaubitz, aus Klein Girschkowski, Walter, aus Garbassen, straße 8, 21635 Jork, am 6. Juni Freyer, Erich, und Frau Anna, aus Wa- E-Mail: [email protected] Jerutten, Kreis Ortelsburg, jetzt Süd- Kreis Treuburg, jetzt Reimer-Han- Jakobeit, Elma, aus Weißensee Abbau ßenrode, Kreis Treuburg, jetzt Fr.-v.- [email protected] straße 124, 47918 Tönisvorst, am 2. sen-Straße 20, 23843 Bad Oldesloe, Nord, Kreis Wehlau, jetzt Grüne Feilitzsch-Straße 13, 97215 Uffen- [email protected] Juni am 3. Juni Straße 32, 24376 Kappeln, am 3. Ju- heim, am 6. Juni Johann, Hildegard, aus Ostseebad ni Godzina, Kurt, aus Ruhland, und Frau Landsmannschaft Ostpreußen: ZUM 91. GEBURTSTAG Cranz, Kreis Samland, jetzt Mittel- Karsch, Gerhild, geb. Nowotsch, aus Ursula, geb. Liedke, aus Heiligen- http://www.LM-Ostpreussen.de Freiheit, Anna, geb. Gregorowius, aus feld 25, 21339 Lüneburg, am 6. Juni Teichwalde, Kreis Treuburg, jetzt beil, Wolfweg 2, jetzt Grietgen- Bundesgeschäftsstelle: [email protected] Ortelsburg, jetzt Kastanienstraße Karasch, Fritz, aus Rumeyken, Kreis Görgesheideweg 171, 40670 Meer- Haaks-Straße 4, 47877 Willich, am Pressestelle: 28, 52146 Würselen, am 3. Juni Lyck, und Babeck, Kreis Treuburg, busch, am 2. Juni 5. Juni [email protected] Grube, Jakob, aus Wargienen, Kreis jetzt Kirchweg 8, 39638 Weteritz, Kautz, Hans-Joachim, aus Ragnit, Kautz, Hans-Joachim, aus Ragnit, Wehlau, jetzt Jahnstraße 46, 64584 am 1. Juni Biebesheim, am 2. Juni Kleina, Martha, geb. Karrasch, aus Or- Krause, Bruno, aus Preußisch Eylau, telsburg, jetzt Nanga-Parbat-Straße ls Dietrich Eschment am 16. des von Forstmeister Ludwig Loeffke Landsberger Straße 3, jetzt Lehner 10, 80992 München, am 6. Juni AAugust 1913 in Rossitten auf Nachruf in Lüneburg gegründeten Ostpreußi- Mühle 34, 51381 Leverkusen, am 3. Mootz, Else, geb. Salamon, aus Prost- der Kurischen Nehrung geboren schen Jagdmuseums. Viele Besucher Juni ken, Kreis Lyck, jetzt In der Römer- wurde, befand sich die ornithologi- Beraubten, schwer. Wenn auch der werden sich noch seiner engagierten Nakath, Erwin G., aus Lyck, Memeler stadt 181 E/2, 60439 Frankfurt, am sche Forschung in den Anfängen. berufliche Einstieg durch die Über- Führungen dort erinnern. Angeregt Weg 16, jetzt 6211 SE Division St. 4. Juni Prof. Thienemann, ihr Begründer, tragung der Revierförsterstelle in durch dieses Umfeld widmete er sich 149, Courtyard Plaza, Portland/Ore- Morrosch, Margarete, geb. Chittka, wie auch Prof. Szidat als Leiter eines Scharnebeck bei Lüneburg rasch er- bald intensiv der Sammlung von Do- gon 97206-1381/USA, am 1. Juni aus Dimmern, Kreis Ortelsburg, dort arbeitenden parasitologischen folgte, so lösten die veränderten be- kumenten, Bildern, Veröffentlichun- Runz, Irma, aus Sonnenmoor, Kreis jetzt Oeser Straße 9, 13509 Berlin, Instituts kannte er noch persönlich, ruflichen und wirtschaftlichen Vor- gen und vielerlei anderem Material Ebenrode, jetzt Ehlersweg 18, 25524 am 4. Juni und die Segelfliegerei sah ihn als Ak- aussetzungen manche Gewissens- über ostpreußische Forstleute, Revie- Itzehoe, am 5. Juni Neske, Frieda, geb. Bublitz, aus Lie- tiven dieses damals noch wenig po- konflikte aus, denen sich auch Diet- re und Forstangelegenheiten, die er Schemborski, Ella, aus Lyck, jetzt benberg, Kreis Ortelsburg, jetzt Bir- pulären und recht anstrengenden rich Eschment nicht entziehen 2002, inzwischen einzigartig im Um- Baeckerberg 25, 24220 Flintbek, am ketze 42, 64380 Roßdorf b. Darm- Sports. konnte. Die Qualität seiner Arbeit fang, dem Historischen Fundus der 6. Juni stadt, am 31. Mai läßt sich heute an vielen schönen Fachhochschule Eberswalde überge- Wachsmuth, Anna, geb. Dannenberg, Pritschins, Christel, geb. Kalettka, aus Im vorigen Jahr beging Dietrich Waldbildern in seinem früheren Wir- ben hat. aus Fuchshügel und Neulepkau, Finsterdamerau, Kreis Ortelsburg, Eschment seinen 90. Geburtstag. kungskreis messen. Sein menschli- Kreis Wehlau, jetzt Dorfstraße 11, jetzt Leuchterstraße 135, 51069 Sproß einer aus der französischen ches Format zeigte sich im Umgang Diese Sammlung ermöglichte Diet- 17179 Schlutow, am 4. Juni Köln, am 1. Juni Schweiz in Ostpreußen eingewan- mit der Mitarbeiterschaft in seinem rich Eschment die Mitarbeit an der Zander, Lene, geb. Rutkowski, aus Rimsa, Irene, aus Ebendorf, Kreis Or- derten Familie, in fünfter Generation Dienstbezirk und deren Zusammen- von der Niedersächsischen Landes- Petzkau, Kreis Lyck, jetzt Flutgraben telsburg, jetzt Tulpenweg 2, 56587 dem Forstberuf verschrieben, hat er halt über seine Dienstzeit hinaus. Die forstverwaltung herausgegebenen 15, 53227 Bonn, am 4. Juni Straßenhaus, am 4. Juni seine Ausbildung zum Preußischen Ideen der Naturerziehung der Ju- Dokumentation „Wald und Forstwirt- Ringat, Lisbeth, aus Preußendorf, jetzt Revierförster noch in der Heimat gend, beispielhaft durch Einrichtung schaft in Ostpreußen – von der Früh- ZUM 90. GEBURTSTAG Koboldstraße 17, 86167 Augsburg, durchlaufen. Die Krönung dieser von Schulwald und Durchführung zeit bis zum Jahre 1939“. Nach dem Ahrens, Dora, geb. Kudsus, aus Sens- am 29. Mai langjährigen Phase, als deren schön- von Waldjugendspielen, fanden Tod seiner Ehefrau im Jahre 2000 burg, jetzt Hermannstraße 14, Saunus, Walter, aus Adlig Linkuhnen, ste Zeit er die Jahre als Hilfsförster in spontan Eingang in seine Gedanken- lebte Dietrich Eschment wohlbetreut 45479 Mülheim a. d. Ruhr, am 6. Ju- Kreis Elchniederung, jetzt Gneise- Sarkau bezeichnete, nämlich die welt und Umsetzung in die Praxis. von seinen Kindern in seiner Lüne- ni naustraße 47, 46535 Dinslaken, am Übernahme einer Revierförsterei in burger Pensionärswohnung, bis er im Bruweleit, Elfriede, geb. Bruweleit, 31. Mai Ostpreußen, blieb ihm versagt. Der Die Wirkung und Nachhaltigkeit vergangenen Jahr in ein Senioren- aus Pelninken, Kreis Wehlau, jetzt Schubotz, Anna, geb. Kutrieb, aus Ableistung seiner Wehrpflicht folgte dieser Aktivitäten läßt sich daraus er- heim nach Hermannsburg umzog. Freiburger Straße 35, 69126 Heidel- Glauch, Kreis Ortelsburg, jetzt Ost- übergangslos der Kriegseinsatz, der sehen, daß die vor nunmehr 32 Jah- berg, am 4. Juni landstraße 51, 77709 Wolfach, am 4. ihn vorwiegend als Luftnachrichten- ren von ihm ins Leben gerufenen Am 19. April 2004 ist dieser be- Deggim, Gustav, aus Pillkoppen, Kreis Juni Offizier im Osten sah. Waldjugendspiele noch heute durch scheidene, hilfsbereite, stets nach der Fischhausen, jetzt Fritz-Reuter-Stra- Stenzeleit, Erna, geb. Schapals, aus seinen Sohn und Nachfolger im Amt Maxime „Mehr sein als scheinen“ le- ße 23, 24159 Kiel, am 4. Juni Berkeln, Kreis Elchniederung, jetzt Der Neuanfang nach seiner Entlas- mit nicht nachlassender Beliebtheit bende Landsmann nun, tiefbetrauert Kahle, Ottilie, aus Soldahnen, Kreis Bruno-H.-Bürgel-Straße 43, 16833 sung aus der Gefangenschaft und durchgeführt werden. Nach seiner von seinen Weggefährten, gestorben Johannesburg, jetzt Alte Ricklinger Fehrbellin, am 2. Juni dem Wiederfinden der Familie in der Pensionierung eröffnete sich Dietrich und hat in Scharnebeck, dem Ort sei- Straße 15 b, 30823 Garbsen, 27. Mai Strohmeier, Erna, geb. Zabka, aus Lüneburger Heide war, wie für alle Eschment ein neues Betätigungsfeld nes langjährigen Wirkens, seine letz- Kaukel, Martha, geb. Jedamzik, aus Montwitz, Kreis Ortelsburg, jetzt ihrer Heimat und ihres Eigentums durch Eintritt in den Mitarbeiterkreis te Ruhestätte gefunden. EB Lyck, General-Busse-Straße 1, jetzt Bergmannsweg 4, 29339 Wathlin- 18_PAZ22 25.05.2004 11:10 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

18 Folge 22 – 29. Mai 2004 AKTUELLES

»Deutsche helfen Deutschen« Te r m i n e In gewohnter Weise – diesjährige Kulturtagung der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen Trebbin – Jeweils zwei Führungen ie gutbesuchte Delegierten- peramentvoll berichtete anschlie- und im Sudetenland zu unterstüt- Heimat, so gerät die Harmonie aus- durch die Ausstellung anläßlich Dund Kulturtagung der Landes- ßend Klaus Hoffmann, Vorsitzender zen. einander, und beim Menschen setzt Hermann Sudermanns 75. Todes- gruppe Nordrhein-Westfalen bewies des Freundschafts- und Hilfswerks ein Suchprozeß ein. Eigentum – tags, am 30. und 31. Mai, 14.30 und wieder einmal, daß Konzept und Ost, über seine Arbeit. 1991 gegrün- „Deutsche helfen Deutschen“ lau- Seele – Heimat – das gehört zum 15.30 Uhr, veranstaltet das Bauern- Programm in NRW stimmen. Weit tet das Motto des überparteilichen Menschen, und wenn ein Mensch museum Blankensee im Schloß über 100 Teilnehmer konnten be- und überkonfessionell wirkenden keine Heimat hat, so besteht die Ge- Blankensee. Das Museum in der grüßt werden – leider nicht vom Vereins. Humanitäre Hilfe, Objekt- fahr, daß er zerbricht. Nun ist der Dorfstraße 4, 14959 Trebbin, Tele- Landesvorsitzenden Dr. Dr. Ehren- förderung, Kulturförderung und fi- Theologe gefragt. Christen, so zitier- fon/Fax (03 37 31) 8 00 11, hat geöff- fried Mathiak, der aus gesundheit- nanzielle Unterstützung von Rent- te der Referent einen Amtsbruder, net von Mittwoch bis Freitag, 10 bis lichen Gründen absagen mußte. So nern und ehemaligen Wehrmachts- sollten auch über die verlorene Hei- 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr, sowie übernahm sein Stellvertreter Jürgen soldaten gehören zu den Aufgaben mat nicht zerbrechen, sondern sich am Sonnabend und Sonntag, 13 bis Zauner Begrüßung, Totenehrung der Organisation, die sich die Stär- die ewige Heimat vor Augen halten, 17 Uhr. und die Ehrungen. Die Landesgrup- kung der deutschen Kultur in den da wir „… nur Gast auf der Erden“ pe hat ein Verdienst- und Ehren- Heimatgebieten zum Ziel gesetzt sind. Er verwies auf die „Charta der Bonn – Einen Vortrag „Zur aktuel- zeichen entworfen, für das sich be- hat. Heimatvertriebenen“ und rief dazu len Bedeutung der Rechts- und sonders der Bezirksreferent von auf, jedes Beginnen zu unterstützen, Staatsphilosophie Kants“ hält Prof. Arnsberg, Dieter Mayer, eingesetzt Zu diesem praktischen Tätigkeits- welches auf ein vereintes Europa ge- Dr. Ulrich Penski am Dienstag, 1. Ju- hatte. Nun wurden Landsleute da- bericht bildete der Vortrag von Dr. richtet und allen Menschen gewid- ni, 19 Uhr, im Restaurant „Haus am mit ausgezeichnet, die sich durch Lothar Schlegel, dem Beauftragten met ist, die Heimat suchen. Rhein“, Brändströmstraße 74, Bonn- praktische und solide Arbeit für die der deutschen Bischofskonferenz Beuel. Landesgruppe verdient gemacht ha- Einfühlsame Betrachtungen zur Be- für die Katholiken in Ostpreußen, Kulturreferentin Dr. Bärbel Beut- ben. Es waren Dora Kalkhorst, Bri- deutung von Heimat: Dr. Lothar fast schon einen Kontrast. „Der ner brachte den Landsleuten „Die Braunschweig – Einen Vortrag gitte Gomolka, Adelheit Nehren- Schlegel Foto: B. B. Mensch im individuellen Existenz- Philosophie Kants – Wendepunkt hält Dr. Bärbel Beutner am Mitt- heim, Herlinde Wolfs, Gerhard geschehen und sein Suchen nach des Denkens“ nahe. Sie beleuchtete woch, 2. Juni, 16 Uhr, im Stadtpark- Ramminger und Karl-Heinz Leitzen. Heimat in zerbrechender Welt“, so die Erkenntnistheorie und die Ethik restaurant, Jasperallee 42, Braun- det, arbeitet das Hilfswerk mit ei- titelte der „Visitator des Ermlandes“ Kants und wies nach, daß vieles, schweig. Die Vorsitzende der Als erster Referent sprach der Vor- nem kleinen Vorstand, dem nur seine einfühlsamen Betrachtungen was Kant auf rein gedanklichem internationalen Ernst-Wiechert-Ge- sitzende der Landsmannschaft zwei Vertriebene angehören, um zur Bedeutung von „Heimat“. Hei- Wege herausgefunden hatte, heute sellschaft referiert über „Das Abso- Schlesien, Rudi Pawelka, über die deutsche Landsleute im südlichen mat bewirkt, daß das Leben für den von den modernen Naturwissen- lute bei Franz Kafka und Ernst Wie- „Preußische Treuhand“. Sehr tem- Ostpreußen, in Pommern, Schlesien Menschen „stimmt“, und fehlt die schaften bestätigt worden ist. B. B. chert“. Kulturerbe Architektur Sie haben das Ziel fest im Auge Kabinettausstellung im Kulturzentrum Ostpreußen Jahresversammlung der Freunde des Ostpreußischen Landes- und Jagdmuseums leichzeitig mit der momentan von vielen Gebäuden eindrucksvoll er Verein der Freunde des Ost- das Ostpreußi- Gim Kulturzentrum Ostpreußen dokumentiert. Zwischen von ihren Dpreußischen Landes- und Jagd- sche Landesmu- in Ellingen gezeigten Sonderausstel- jetzigen Eigentümern in hervorra- museums e.V. in Lüneburg hatte zu seum auch künf- lung „Die Wolfsschanze“, die die Ge- gender Weise restaurierten Bauwer- seiner diesjährigen Jahresversamm- tig zusätzliche schichte der Führerhauptquartiere ken wie Lossainen (Kreis Rößel), lung in das Kronenbrauhaus gebe- Mittel über Pro- im Dritten Reich sowie den Wider- und Trautenau (Heilsberg), unbe- ten. jektförderungen mit dem bekanntesten Attentat auf wohnten, aber noch gut erhaltenen (Ankauf neuer Adolf Hitler am 20. Juli 1944 be- Gebäuden wie Sechserben (Gerdauen) Nach der Begrüßung durch den Exponate) bekom- schreibt, findet auch eine Kabinett- und völlig dem Verfall preisgegebe- Vorsitzenden Joachim Rudat und men könne. Er ausstellung in den Schauräumen nen Häusern wie Schloiden (Preu- der Totenehrung konnten die Regu- hob in diesem Zu- des Museums statt. In großflächigen ßisch Holland) oder Tüngen larien zügig abgewickelt werden. Da sammenhang lo- Farbaufnahmen wird unter dem Ti- (Braunsberg) sind alle unterschied- in diesem Jahr Wahlen anstanden, bend die Erneue- tel „Schlösser und Gutshäuser im lichen Bauzustände zu sehen. Aller- übernahm Hubertus Hilgendorff die rung der EDV- südlichen Ostpreußen“ der Zustand dings wirkt sich die Verglasung der Wahlleitung. Der bisherige Vorsit- Nach der Wahl: Der nicht mehr angetretene Joachim Ru- Anlage im letzten Bilder bei Sonneneinstrahlung in zende Joachim Rudat hatte bereits dat, Armin Eschment, Dr. Erik Dorff, Klaus Stammer, Hel- Jahr hervor. den Museumsräumen „blendend“ vor längerer Zeit erklärt, daß er mut Heese und Hubertus Hilgendorff (von links) Foto: IR aus. Bereits im Februar hatte diese nicht wieder kandidieren werde. Er Einen Über- Bilderschau im „Brüder Grimm- präsentierte der Versammlung als Kollmeyer. Der neue Vorsitzende Dr. blick über die Entwicklung im Mu- Museum“ in Kassel einen unge- Kandidaten für¸ den ersten Vorsitz Dorff bedankte sich für das ent- seum gab, in Vertretung des Mu- wöhnlich hohen Besucherandrang Dr. Erik Dorff aus Lüneburg. Der gegengebrachte Vertrauen und seumsdirektors Dr. Kabus, Dr. zu verzeichnen, Ende Juli werden Vorstand setzt sich nach der Wahl sprach seinem Vorgänger Joachim Barfod. Besonders wies er auf die die Aufnahmen dann in das Schloß wie folgt zusammen: Erster Vorsit- Rudat höchste Anerkennung aus. sehenswerte Natur- und Jagd-Ma- Caputh bei Potsdam weitergegeben. zender Erik Dorff, seit 25 Jahren Rudat verbleibt noch im Vorstand lerei-Ausstellung von Gerhard Lö- Forstmeister; 2. Vorsitzender Klaus des Trägervereins. benberg hin, durch die er am Vor- Die Ausstellung „Schlösser und Stammer, 3. Vorsitzender Armin mittag die Besucher geführt hatte. Gutshäuser im südlichen Ostpreu- Eschment; Schatzmeister Helmut Aus dem Bericht des Vorsitzen- Die „Freunde“ trafen sich bereits ßen“ ist bis zum 11. Juli 2004 im Heese; Schriftführer Heiko Rudat. den des Trägervereins, Hubertus am Vormittag im Landesmuseum, Die schönen Farbaufnahmen lassen Kulturzentrum Ostpreußen von je- Alle Vorstandsmitglieder wurden Hilgendorff, war zu entnehmen, wo sie in schöner Tradition mit ein wenig von der früheren Pracht weils Dienstag bis Sonntag von 10 einstimmig gewählt. Als Kassenprü- daß sich die Termine für den Er- Signalen und Märschen der Jagd- erahnen: Gut Tüngen in der Gegen- bis 12 und von 13 bis 17 Uhr zu be- fer fungieren für die nächsten drei weiterungsbau etwas verschoben hornbläsergruppe Lüneburg be- wart. Foto: Fritsche sichtigen. mef Jahre Herr Wagemeier und Frau haben. Positiv zu sehen sei, daß grüßt wurden. Ilse Rudat Besondere Ehre für einen »besonnenen Mahner« Horst Mertineit-Tilsit bekam die Andreas-Gayk-Medaille für seine Verdienste um die Aussöhnung

enn der Begriff „ostpreußi- Auszeichnung, der Andreas-Gayk- ner Laudatio, einer „Zeitreise“ durch hört auch eine gesunde Portion tenschaft mit Tilsit begründete, so- Wsches Urgestein“ je eine Be- Medaille, zu ehren. In einer Feier- die Stationen eines reicherfüllten´ Freude am Leben. Seine Freunde, wie ein Brief, der ihn aus dem da- rechtigung hat, dann bei ihm: Horst stunde im Kieler Rathaus, an der Lebens, charakterisierte Wulff Mer- auch seine Schicksalsgefährten in mals noch vom Westen abgeschotte- Mertineit, Tilsiter von Geburt und auch der gesamte Stadtrat teilnahm, tineit mit Begriffen wie „Fleiß“ und landsmannschaftlichen Organisatio- ten Memelland erreichte, mit den Passion, auch im stolzen Alter von überreichten Oberbürgermeisterin „Disziplin“. Damit wäre der agile nen, wissen um seine Gabe, in Worten „Ich bin ein russischer Jude 85 Jahren noch ein unermüdlicher Volquartz und Stadtpräsident Dr. Tilsiter aber nur unzulänglich be- schwierigen Situationen stets das aus Leningrad, sicher verstehen Sie, Vorkämpfer, wenn es darum geht, Wulff die hohe Auszeichnung. In sei- schrieben: Zu Horst Mertineit ge- richtige Wort zu finden, um „die daß ich im Prinzip keine besonde- die Erinnerung an die Heimat leben- Stimmung zu retten“. Mertineit, das ren Gefühle für die Deutschen hege. dig zu halten, die Gegenwart kon- ist eben mal der besonnene Mahner, Ich weiß, daß diese Stadt hier Tilsit struktiv zu gestalten und die Zu- mal der Karnevalist, der auch ge- hieß, und so frage ich Sie: Wollen kunft für Besseres offenzuhalten. standenen Rheinländern noch etwas wir nicht doch zusammenarbeiten, Selbst einer von jenen, die aus der vormacht. zum Wohle dieser schwer verletzten memelländischen Heimat vertrie- Stadt?“ Daraus entwickelte sich, wie ben wurden, weiß er sich stets den In seiner Dankrede erinnerte er Mertineit weiter berichtete, eine dort verbliebenen Landsleuten ver- daran, daß es heute noch rund herzliche und ehrliche Freund- pflichtet, und ihm ist auch bewußt, 10.000 Tilsiter gibt, die über 29 Staa- schaft, trotz mancher Differenzen, daß er den einen wie den anderen ten in aller Welt verstreut sind (und die von beiden Seiten respektiert nur dienen kann, wenn er auch die- von denen man vermuten darf, daß wurden. jenigen respektiert, die heute das ihnen, bis auf wenige Ausnahmen, Memelland ihr eigen nennen. der Name Horst Mertineit durchaus In diesem von ihm selbst so ein- vertraut ist). Vor allem zwei Ge- drucksvoll beschriebenen Geiste hat Auf dieser Basis fördernd, helfend schehnisse, so fuhr der langjährige Mertineit viel für seine Heimat gelei- und ausgleichend wirkend, hat er Kreisvertreter fort, hätten ihm Kraft, stet: materielle Hilfe, aber auch das sich in dem halben Jahrhundert, seit Richtung und Hilfe gegeben: die ge- erfolgreiche Werben um menschli- es ihn nach Schleswig-Hostein ver- radlinige Art, mit welcher der erste che Zuwendung und Verständnis – schlug, zahlreiche Verdienste erwor- Kieler Nachkriegs-OB Andreas Gayk für jene, die einst von dort gehen ben – Grund genug für die Landes- Feierstunde für einen verdienten Mann: Horst Mertineit, Angelika Volquartz (nach dem die jetzt verliehene Aus- mußten, wie auch für diejenigen, die hauptstadt, ihn mit ihrer höchsten und Dr. Arne Wulff (von links) Foto: HJM zeichnung benannt ist) einst die Pa- heute dort leben. H. J. M. A N Z E I G E N Folge 22 – 29. Mai 2004 19

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Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, Melitta Schaller Wir haben Abschied genommen von meiner lieben Frau, unserer ich will Dich segnen und Du sollst ein Segen sein! Mutter, Großmutter, Schwester und Tante geb. Zander verw. Jenderny Nach langer, schwerer Krankheit entschlief mein lieber Mann, mein Sohn, unser Bruder, Schwager * 27. Juni 1915 † 6. Mai 2004 Annita Knocke und Onkel Stettinen Verden/Aller geb. Schulz Kr. Preußisch Eylau * 17. Juni 1924 † 21. März 2004 Helmut Schroll Mühle Wilknitt Hannover * 30. Juli 1931 † 17. Mai 2004 In Liebe und Dankbarkeit Kr. Heiligenbeil Sabine und Frank Becker mit Joss Wilhelm Knocke In stiller Trauer Kläre Schulz Maria Schroll, geb. Gwiasda geboren in Liebenberg, Kreis Ortelsburg Drosselweg 41, 27283 Verden und Familien und Anverwandte Traueranschrift: Westheide 77, 44577 Castrop-Rauxel Sabine Becker, Mastweg 16, 42349 Wuppertal Steinmetzstraße 8, 30163 Hannover Die Trauerandacht zur Einäscherung und Seebestattung hat am Die Trauerfeier fand auf Wunsch meiner Mutter im Die Beerdigung hat am 29. März 2004 auf dem Stadtfriedhof Freitag, dem 21. Mai 2004, um 11.15 Uhr in der Trauerhalle des Hannover-Bothfeld stattgefunden. engsten Familienkreis statt. Ickerner Friedhofes in Castrop-Rauxel stattgefunden. 20_PAZ22 25.05.2004 8:51 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

20 Folge 22 – 29. Mai 2004 UNTERHALTUNG Als der Zauberruf plötzlich erklang Von Renate DOPATKA

erden wir auch nicht ent- Sekundenlang herrschte Schwei- Wtäuscht sein? Diese Frage gen. Dann hob Hanne entschlossen überschattete die ganze Reise. Wel- den Kopf: „Am Abend ist man im- ches Gefühl würde beherrschend mer ein wenig schwermütig. Gefüh- sein beim Anblick des kahlen, viel- le schwanken. Ich bin sicher, mor- leicht von Gestrüpp überwucherten gen früh sehen wir alles mit ganz Fleckchens Erde, auf dem sich einst, anderen Augen. – Und jetzt laßt uns jasmin- und fliederumflort, das El- endlich reingehen, ich bin völlig ge- ternhaus erhoben hatte? schafft!“

Sie wußten, daß ihr Blick ins Lee- Der Morgen kam, und behutsam, re gehen würde. Freunde, die schon fast zögerlich, machten sich die Ge- öfter „drüben“ gewesen waren, hat- schwister daran, ein Land zu erkun- ten von ihrer vergeblichen Suche den, das ihnen über alle Maßen ver- nach dem Hof der Familie berichtet. traut war und in dem sie sich doch Er war verschwunden, war dem wie Fremde bewegten. Sie suchten Erdboden gleichgemacht und dann Plätze, Orte und Gebäude auf, die der Natur überlassen worden. einmal eine Rolle in ihrem Leben gespielt hatten. Sie lauschten dem Das Wissen um diese Wüstenei Ruf des Kuckucks und dem abend- war der Grund gewesen, warum kei- lichen Quarren der Frösche und nes der drei Geschwister je ernst- vergaßen die Zeit beim Betrachten haft eine Reise in die Heimat erwo- der am weiten Horizont dahinse- Unveränderte Natur: Touristen genießen auch heute die Schönheiten der ostpreußischen Landschaft wie hier in gen hatte. Hunderte Kilometer gelnden Frühlingswolken. Doch al- Wigrinnen am Baldahnsee Foto: Bosk herunterfahren, um dann vor dem les, was sie taten, schien nur dem Nichts zu stehen? Strapazen auf sich Zweck zu dienen, den Besuch des dem Krieg hier angesiedelt hatte nehmen, nur um feststellen zu müs- elterlichen Grundstücks noch ein und der sich noch gut an den Ver- sen, daß alle Spuren getilgt waren wenig hinauszuschieben. Fast sah es lauf der damaligen Grundstücks- und Erinnerung plötzlich einem so aus, als hätten sie Angst vor der grenzen erinnern konnte. In holpri- Der Streit Trugbild gleichkam? Ein Wiederse- Konfrontation mit einem Bild, das gem Deutsch, unterstützt von seiner Von Eva SCHWIMMER hen, das im Grunde keines war, kam vielleicht Schmerz und Leere englischsprechenden Enkelin, hatte weder für Achim, den einzigen hinterlassen würde. er ihnen zu verstehen gegeben, daß Sohn und Hoferben, noch für Hanne ihr Land nur noch als Weidefläche ast jeder Sonntag ist schlimm“, he die beiden in der Pause kaum und Evchen, seine beiden jüngeren Wieder war es Hanne, die die diente. Fsagte er und richtete sich im Bett mehr zusammen. Bert geht mit ei- Schwestern, in Frage. Führung übernahm und ihrem ste- auf. Er sah seine Schulmappe neben nem Großen aus meiner Klasse.“ ten Ausweichen und Verzögern Tatsächlich ließen sich in der Fer- den Schuhen auf der Erde liegen. Wann sich erste Zweifel an der schließlich ein Ende bereitete: „Wir ne einige schwarzweiße Tupfen aus- „Ich werde Mutter belügen und sa- „Ist er nun in der Pause allein, un- Richtigkeit dieser Einstellung erho- benehmen uns ja wie Kinder, die machen, als die Geschwister, von gen, daß ich krank bin. Ich werde ser Junge?“ fragte die Frau. „Das habe ben, ließ sich im nachhinein nicht Angst vorm Zahnarzt haben! Gleich hohem Gras und Stacheldraht be- den ganzen Tag allein bleiben und ich mir noch gar nicht überlegt. Ich mehr genau datieren. Irgendwann morgen früh laß ich mir Lunchpake- hindert, über die Wiesen stapften. nicht sprechen.“ habe ihn nie im Schulgarten gesehen. machte sie sich einfach bemerkbar, te mitgeben, und dann fahren wir Ein kläglicher Rest heller Funda- Verdammt noch mal, wo steckt er? die Sehnsucht nach dem weiten Ho- los und bleiben den ganzen Tag zu mentsteine verriet ihnen, daß sie am Es war noch früh. Er hörte aus der Meinst du, seine Krankheit ist das?“ rizont und den Düften und Lauten Hause!“ Zu Hause! Schon wieder Ziel waren. Die Augen suchten Ver- Küche keine Geräusche. „Diese Stille der Kindheit. Vielleicht lag es am fiel jenes Wort, das eigentlich Freu- trautes, suchten Anhaltspunkte und ist das Beste vom Tag“, flüsterte er. Er „Nein“, sagte sie, „bestimmt nicht. Alter, an der biologischen Uhr, die de auslösen sollte, das in den dreien wurden doch nicht fündig. Da war nahm sein Tagebuch und las die letz- Du hättest nur Bert holen können; immer schneller zu ticken drohte statt dessen aber die widersprüch- nichts als das Grün von Erlen und ten Eintragungen: Mit Bert geangelt. aber so müssen wir es lassen.“ und ihnen schmerzhaft ins Bewußt- lichsten Gefühle und eine Art Ner- Birken, der hohe, schweigende Him- Mit Bert Hölderlin gelesen. Mit Bert sein rief, daß eine derartige Reise vosität hervorrief. mel, Stille und Einsamkeit. Waldspaziergänge gemacht. Bert bei Die Mutter besorgte den Tee. Sie irgendwann körperlich gar nicht der Mathematik geholfen, Gespräch schnitt einige Scheiben Weißbrot mehr zu bewältigen sein würde und So energisch Hannes Stimme Ziellos irrten sie auf dem Grund- mit Bert über das Tao. und richtete das Tablett. Die Sonne sie daher das Eisen schmieden auch geklungen hatte – auch ihr stück umher, bemüht, Gegenstände schien hell in den Raum des Kran- mußten, solange es noch heiß war. Herz pochte in ängstlich-freudiger und Gebäude wenigstens im Geist „Ich armer Teufel“, sagte er. „Bert ken. Die Frau steckte ihm ein Kissen Erwartung, als Achim den Wagen zu rekonstruieren. Hier mußte sich war großartig. Weiträumig war jeder in den Rücken. Sie setzte sich zu ihm. Und sie schmiedeten das Eisen. langsam über den staubigen Feld- der Roßgarten befunden haben, dort Tag mit ihm.“ Dann lehnte er sich zu- Sie war daran gewöhnt, daß ihre Nachdem sie sich über den Termin weg rollen ließ, von dem die einzel- der Brunnen und da die Stallungen. rück und weinte. Er hörte die Mutter Söhne sie nicht ansprachen. Gewiß geeinigt hatten, wurden die Reise- nen Abbauten abgingen. Es tat weh, Nahe beim Fundament lagerten ei- den Flur entlang kommen. Er ver- will er mich gar nicht haben, dachte route ausgearbeitet und Zimmer in die Höfe der früheren Nachbarn zu nige abgesägte Baumstämme. steckte das Tagebuch unter der Ma- sie. Aber ich will es erzwingen, Liebe einer Pension bestellt. sehen. Mochten sich manche von tratze und hielt den Atem an. Die und Vertrauen, wie das früher mal ihnen auch in desolatem Zustand Evchen war die erste, die ermattet Mutter öffnete vorsichtig die Tür. war bei ihm und mir, als er noch An einem Abend im späten Früh- befinden – hier wurde Erinnerung auf ihnen Platz nahm, die anderen „Ich bringe dir deine Wäsche. Wie klein war. ling war es dann soweit. Nach lan- greifbar, gab es ein Wiedersehen mit folgten ihrem Beispiel. Keiner blaß du bist. Hast du geweint?“ ger, ermüdender Fahrt hielt Achim der eigenen Vergangenheit. Diese sprach ein Wort. Aber dann ertönte Sie nahm verlegen das Buch, das vor dem einsam gelegenen Häus- stummen Zeugen anzuschauen und das langgezogene, helle „Kiewitt“ „Nein, laß schon“, sagte er wehlei- auf seinem Bett lag. Sie fing an, in chen, welches sie für die nächsten gleichzeitig zu wissen, daß vom ei- des Kiebitz. Als wäre dies eine Art dig. „Ich fühle mich übel. Ich habe ihm zu blättern. Die großen Augen zehn Tage beherbergen würde. Tiefe genen Elternhaus kein Stein mehr Zauberruf, löste sich die starre Mi- mich übergeben.“ – „Mein Gott“, sag- des Sohnes sahen sie kalt an; aber sie Stille umfing sie. Ein leiser Wind be- übriggeblieben war, drückte auf die mik der Geschwister. Sie sahen ein- te die Frau, „Vater muß den Arzt ho- wollte nicht nachgeben. Sie wollte wegte das frische Grün des Birken- Stimmung. ander an und lächelten. len.“ – „Unsinn, bring mir lieber Tee, sich beweisen. „Was soll ich vorle- wäldchens, dessen Wipfel die tief- der Arzt kostet nur Geld und hilft mir sen?“ fragte sie sanft. stehende Sonne matt vergoldete. Beim letzten Gehöft, als der Feld- „Wenigstens dieser Kamerad ist doch nicht. Das weiß ich jetzt schon.“ Noch kam niemand zu ihrer Begrü- weg endete und nur noch ein uns noch geblieben“, lachte Sie strich ihm die Haare aus der „Such selber aus“, antwortete er ßung heraus, und so hatten sie Zeit, schmaler Wiesenpfad weiterführte, Achim. Dann lugte er, vorsichtig Stirn. Er nahm ihre Hand weg. „Faß gleichgültig und schlürfte den Tee. Stille und Abendluft zu genießen. stiegen die Geschwister aus, um zu und spitzbübisch zugleich, so wie mich nicht an“, sagte er leise. „Du Die Frau schlug nun einfach das Fuß zu jener Stelle zu gelangen, an er es bei ähnlichen Gelegenheiten weißt, mir tut das weh, wenn mir Buch auf und begann zaghaft wie ein „Endlich zu Hause“, lächelte Ev- der sich einst ihr Zuhause befunden schon als kleiner Junge getan hat- schlecht ist.“ Schulkind zu lesen: „Viel hat er er- chen den Geschwistern zu. Achim, hatte. te, in den Proviantkorb: „Sagt mal, fahren, der Mensch, der Himmli- der sich erschöpft die Augen hinter ihr Frauensleute, ist es nicht höch- Dann sprang er auf und lief in das schen viele genannt, seit ein Ge- der Brille rieb, hielt bei diesen Wor- In ihren Ohren klangen die Worte ste Zeit, Mittag zu machen?“ Es Bad. Mit einem Griff hatte sie das Ta- spräch wir sind und hören können ten inne. „Zu Hause?“ Sein Blick des Bauern nach, bei dem sie das wurde ein richtiges Picknick, mit gebuch gefunden und überflog die voneinander.“ wanderte über das dunkle Land. Auto hatten stehenlassen. Es war ein Wurst und frischen Brötchen, Ge- letzten Seiten. Sie steckte das Heft „Habt ihr wirklich dieses Gefühl?“ alter Mann, der sich gleich nach bäck und heißem Tee. wieder an den gewohnten Platz. Als Der Junge im Bett fing an zu la- der Sohn zurückkam, groß, hager chen. „Hör auf“, rief er. „Du bist zu Wann zuletzt hatten sie so frei und ernst, sage sie: „Du mußt heute komisch. Du machst aus Hölderlin und unbeschwert dagesessen, dem liegenbleiben. Vielleicht lese ich dir ein Kochrezept. Du backst aus ihm Weltgetriebe völlig entrückt, über vor.“ – „Was kann das schon sein“, einen Sonntagskuchen für deinen Sonne, Sonne möcht’ ich sein, sich nichts als die unermeßliche antwortete er schroff. mißratenen Sohn.“ Sonne nicht als Mond mit Sternen kosen, Bläue des Ostpreußenhimmels? zauberte aus jedem Stein Der Aufbruch fiel unerwartet Verwirrt und verletzt ging sie in die Sie stand nun auf und legte das rote, süße Maienrosen; schwer. Immer wieder gingen die Küche. Sie deckte den Tisch und Buch beiseite. Sie ging ihrer Arbeit möcht’ ich Blicke zurück, wollten die Augen richtete das Frühstück. Sie setzte sich nach wie alle Tage. Eine Mutlosigkeit drückte meinen Flammenmund noch ein wenig länger auf heimat- auf ihren Platz und wartete auf die war über sie gekommen. Doch als sie auf der Menschen kalte Seelen, lichem Grün verweilen. anderen. Vater und Bruder kamen später in der Küche stand und die sein daß das ganze Erdenrund und vermißten den Kranken nicht. Kartoffeln schälte, kam plötzlich der sich in Liebe müßt’ vermählen. „Nun, was meint ihr? War’s Sie waren nicht gesprächig. Der Vater Kranke zu ihr und stellte sich neben ein Fehler herzukommen?“ fragte las die Zeitung, der Bruder schwieg. sie. Er sah sie an. Er griff in den Kar- Von Und in diesem Feuermeer Achim, als sie wieder ins Auto toffelkorb und sagte: „Ganz rund und heil’ger reiner Liebesfluten stiegen. „Etwas Besseres hätten „Kennst du Bert?“ fragte die Mut- erdig, so wie das da, soll von jetzt an Johanna AMBROSIUS möcht’ ich selber hoch und hehr wir gar nicht tun können“, er- ter. „Dein Bruder ist heute krank, du unsere Beziehung sein. Ist dir das langsam ohne Laut verbluten. widerte Hanne leise. In ihren Au- solltest Bert holen, damit er etwas recht?“ gen schimmerte es verräterisch, Unterhaltung hat.“ – „Gewiß,“ sagte doch ihre Stimme war frei von je- der Sohn, „aber da ist so was wie’n Die Frau starrte in den Korb. Und der Bitternis. Freundeswechsel geschehen. Ich se- dann lächelte sie. 21_PAZ22 25.05.2004 10:49 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

GESCHICHTE Folge 22 – 29. Mai 2004 21 Der letzte Schritt auf dem Weg zum Reich Im Deutsch-Französischen Krieg bricht Preußen den Widerstand Kaiser Napoleons III. gegen die deutsche Einheit raditionell lieben fran- gierung ließ sich Franzosen Dynamik in den deutschen zösische Staatsführungen darauf ein, und so fragte er offiziell Einigungsprozeß. 1868 wurde in T Deutschland so sehr, daß sie wurde Bismarck den preußischen Spanien Königin Isabella II. von ih- froh sind, wenn es mehrere davon nun ein Vertrags- König nach des- rem eigenen Militär gestürzt. Auf gibt, und daß sie das ihnen mögli- entwurf ausge- sen Meinung. Of- der Suche nach einem Nachfolger che tun, um dazu beizutragen. So händigt, der Bel- fiziell gefragt, trat der Ministerrat an Erbprinz Leo- hatte der Kaiser der Franzosen im gien und Luxem- konnte die Ant- pold von Hohenzollern-Sigmarin- Prager Frieden vom 23. August burg als Kompen- wort der preußi- gen heran. Bismarck war klar, daß 1866, der den Deutschen Krieg be- sationen vorsah. schen Staatsfüh- ein Hohenzollernprinz auf dem endete, durchgesetzt, daß Deutsch- rung nur negativ Throne Karls V. bei den Franzosen land dreigeteilt wurde in den preu- Mit dem Groß- lauten, wollte sie unangenehme Erinnerungen an die ßisch dominierten Norddeutschen herzogtum, das in nicht als Vater- Zeit der habsburgischen Umklam- Bund, der die Maingrenze im Süden Personalunion landsverräter da- merung wachrufen würde. Das mo- nicht überschreiten durfte, in das mit den Nieder- stehen (und jede tivierte ihn, die Kandidatur zu för- Kaiserreich Österreich sowie in die landen verbun- Hoffnung auf ei- dern, getreu der Devise: „In unse- süddeutschen Mittel- und Klein- den war, wollte ne deutsche Eini- rem Interesse liegt es, daß die spa- staaten des sogenannten Reinen die französische gung unter ihrer nische Frage als Friedens-Fontanel- oder Dritten Deutschlands, die ana- Regierung begin- Führung aufge- le offen bleibt, und eine für Napole- log zum Norddeutschen einen Süd- nen, getreu dem ben). Wilhelm III. on angenehme Lösung ist schwer- deutschen Bund bilden sollten, der Motto ihres Bot- brach daraufhin lich die uns nützliche.“ Entspre- „eine internationale unabhängige schafters in Ber- die Beziehungen chend Bismarcks Rat stellte sich Leo- Existenz haben wird“. lin, Vincent Graf mit den Franzo- pold am 19. Juni 1870 als Kandidat Benedetti: „Ein- sen ab. zur Verfügung. Zwei Tage später Dazu, daß es zu diesem von mal in Luxem- Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles: Erst die Niederlage des na- wurde die Kandidatur vom Chef Frankreich protegierten Südbund burg, sind wir auf poleonischen Zweiten Kaiserreiches machte diese tiefe Zäsur in der preußi- Für diese Bla- des Gesamthauses, dem preußi- nie gekommen ist, haben Bayern auf der Straße nach schen wie deutschen Geschichte möglich. Foto: Archiv mage machte Na- schen König Wilhelm I., gebilligt. direktem und Österreich auf indi- Brüssel, wir wer- poleon Bismarck rektem Wege nicht unwesentlich den auf diesem Weg um so schneller Mundart des Deutschen. Bismarcks verantwortlich, der ihn hinterhältig Als jedoch die Kandidatur in Pa- beigetragen. Es war nämlich der da- dort eintreffen.“ Bismarck war Einverständnis mit einer Einverlei- in eine Falle gelockt habe. Das Ver- ris bekannt wurde, brauchte die malige österreichische Staatskanzler grundsätzlich einverstanden, da bung des Großherzogtums durch trauensverhältnis war zerstört, die französische Regierung nur ent- Klemens Wenzel Fürst v. Metternich „hier der natürliche Machtzuwachs das Kaiserreich konnte deshalb nur preußisch-französischen Beziehun- schlossen genug zu reagieren, um gewesen, der auf dem Wiener Kon- liege, wie er sowohl durch Nationa- ein geheimes sein, wollte er nicht gen belastet bis die Hohenzollern greß von 1814/15 dafür Sorge getra- lität und Sprache, als durch das de- die deutsche Nationalbewegung ge- zerrüttet, ein Ein- zum Nachgeben gen hatte, daß Preußen und Bayern fensive System Frankreichs vorge- gen sich aufbringen. Er versuchte, verständnis … werde, die deutsche zu bewegen. Auf Exklaven im Rheinland besaßen. zeichnet werde“. Bismarck betrach- dieses den Franzosen zu signalisie- Frankreichs zur ein entsprechen- Zum einen sollten die beiden Mäch- tete Luxemburg als einen nichtdeut- ren, und mahnte sie, die Vorberei- Ausdehnung des Einigung als des Handschrei- te, die zuvor häufiger mit Frankreich schen Staat, in dem „die Stimmung tungen im geheimen vorzunehmen, Norddeutschen ben Wilhelms I. gegen die deutsche Zentralgewalt namentlich unter den Reichen viel- um dann Preußen scheinbar vor Bundes über den casus belli betrachten« hin zog Leopold paktiert hatten, dadurch genötigt leicht mehr nach Paris gewandt sei“, vollendete Tatsachen zu stellen. Main undenkbar. seine Kandidatur sein, sich an der Wacht am Rhein zu und signalisierte deshalb der fran- Im britischen zurück. Was dann beteiligen. Zum anderen hoffte Met- zösischen Regierung grundsätzli- Die französische Regierung ver- Außenministerium wurde die Situa- geschah, erfuhr die damalige Öf- ternich zu Recht, ches Einverständ- hielt sich entsprechend dem Rat tion auf den Punkt gebracht: fentlichkeit durch die von Bismarck daß Bayern und nis. und trat in Geheimverhandlungen „Frankreich würde, wenn es inzwi- durch Reduktion pointierte Emser Preußen fortan »Frankreich würde, mit dem luxemburgischen Großher- schen nicht weiser werde, die deut- Depesche: „Nachdem die Nachrich- versuchen wür- Aber er wußte zog ein, mit dem Ziel eines Kaufes sche Einigung als casus belli be- ten von der Entsagung des Erbprin- den, eine Land- wenn es inzwischen auch, daß die Na- des Landes. Der unter Geldnot lei- trachten“. „Sehr wahr und weise“, zen von Hohenzollern der Kaiser- brücke zwischen tionalbewegung dende Wilhelm III. war hieran auch kommentierte deshalb Bismarck in lich Französischen Regierung von dem Mutterland nicht weiser … in seinem Land durchaus interessiert, doch wollte einer Randglosse eine Bemerkung der Königlich Spanischen amtlich und der Exklave mehrheitlich an- er in dieser Sache nichts ohne die seines Königs, er selbst werde die mitgeteilt worden sind, hat der fran- im Westen zu ders dachte. Lu- ausdrückliche Zustimmung der Einigung Deutschlands nicht erle- zösische Botschafter in Ems an sei- schlagen, und daß dieses Bemühen xemburg ist immerhin bis zu dessen Preußen machen, die aus der Zeit ben, ob sein Sohn stehe dahin, viel- ne Majestät den König noch die die betroffenen Nachbarn zu natür- Ende 1866 Mitglied des Deutschen des Deutschen Bundes noch Trup- leicht erst sein Enkel. Forderung gestellt, ihn zu autorisie- lichen Verbündeten Österreichs ma- Bundes gewesen, und bei der Lan- pen in der vormaligen Bundes- ren, daß er nach Paris telegraphiere, chen würde. In der Tat vergiftete das dessprache Luxemburgisch handelt festung stationiert hatten. Entgegen Doch dann brachte die spanische daß seine Majestät der König sich bayerische Bemühen um eine Land- es sich um eine moselfränkische dem wohlbegründeten Rat der Thronfolgefrage eine ungeahnte für alle Zukunft verpflichte, niemals brücke zur Pfalz die Beziehungen wieder seine Zustimmung zu ge- der Süddeutschen untereinander ben, wenn die Hohenzollern auf ih- derart, daß das für einen freiwilli- re Kandidatur wieder zurückkom- gen Zusammenschluß in einem von men sollten. Seine Majestät der der Regionalmacht Bayern geführ- Was für den Kriegsausgang von Bedeutung war König hat es darauf abgelehnt, den ten Südbund nötige Vertrauen nicht französischen Botschafter noch- bestand. rankreichs Niederlage hat zwei- Dazu hatte das Kaiserreich das Ausgleich von 1867, der in der neuen mals zu empfangen, und demselben Ffellos auch militärische Gründe. Seinige beigetragen. Es hatte Preu- Bezeichnung Österreich-Ungarn sig- durch den Adjutanten vom Dienst Die Realisierung der von Frank- Wie schon 1866 verlief auch diesmal ßen den Krieg erklärt, und nicht nur nifikant zum Ausdruck kam, die sagen lassen, daß seine Majestät reich verfolgten Idee der Trias wur- die preußische Mobilisierung – ganz in Deutschland wurden eher die For- Gleichberechtigung mit den Deut- dem Botschafter nichts weiter mit- de auch dadurch unterlaufen, daß im Gegensatz zur französischen – derungen des französischen Bot- schen in der Donaumonarchie ge- zuteilen habe.“ Keine Woche später, Preußen durch den Abschluß von schnell und reibungslos, so daß die schafters Benedetti als die Reaktion bracht. Ihnen war die deutsche Fra- am 19. Juli 1870, erklärte das fran- geheimen Schutz- und Trutzbünd- Preußen schnell das Heft des Han- des preußischen Königs Wilhelm I. ge ziemlich egal. Sie sorgten nun zösische Kaiserreich dem preußi- nissen mit Württemberg, Baden, delns in die Hand bekamen. Trotz di- hierauf als Zumutung und Provoka- dafür, daß sich das Habsburgerreich schen Königreich den Krieg. Bayern und Hessen – in wenn auch verser Disziplinlosigkeiten auf preu- tion betrachtet. vermehrt ihrem Interessengebiet, sehr bedingtem Umfange – der ßischer Seite kam doch in diesem nämlich dem Balkan, zuwandt. Das Im Deutsch-Französischen Krieg Sprung über den Main gelang. Zum Einigungskrieg die Genialität des Ge- Neben diesen generellen gab es wiederum trieb Rußland in die Ar- von 1870/71 gelang es Preußen mit Abschluß dieser für den Deutsch- neralstabschefs Helmuth v. Moltke in für die einzelnen Großmächte noch me Preußens. Davon abgesehen war seinen Verbündeten, Frankreich zu Französischen Krieg nicht unerheb- einer Weise zur Geltung wie in kei- spezielle Gründe, Frankreich nicht das Zarenreich während des besiegen und damit das letzte exter- lichen Bündnisse trug Frankreich nem der vorausgegangenen. Hier beizuspringen. Einige seien hier ge- Deutsch-Französischen Krieges ne Hindernis auf dem Weg zu ei- selber – wenn auch ungewollt – bei. konnte er in den Schlachten von Se- nannt. Das Königreich Italien weitgehend damit beschäftigt, in nem kleindeutschen Nationalstaat Für den Machtgewinn Preußens dan und Metz sein Konzept der Um- wünschte sich den vom katholischen dessen weltpolitischem Windschat- unter seiner Führung aus dem Weg durch den Prager Frieden hatte Na- fassungs- und Vernichtungs- ten und mit Preußens zu räumen. Ebenso wie bei der Fra- poleon III. territoriale Kompensatio- schlacht anders als bei Unterstützung den Ausgang ge des Kriegseintrittes konnten sich nen im deutsch-französischen Königgrätz, wo den Österrei- Frankreich stand alleine der geballten des verlorenen Krimkriegs die süddeutschen Regierungen Grenzraum gefordert. Dazu gehör- chern das Entweichen aus zu revidieren und die Sou- auch in jener des Beitritts zum ten Saarbrücken, Landau, Luxem- der Umklammerung gelun- Kraft des (späteren) veränität über das Schwarze Norddeutschen Bund dem Sog der burg, die bayerische Pfalz sowie das gen war, vollständig umset- Meer wiederherzustellen. Nationalbewegung kaum entziehen. linksrheinische Hessen mit Mainz. zen. Hinzu kam eine hohe Deutschen Reiches gegenüber Großbritannien schließlich Und wo das nicht reichte, kam Bis- Bismarck ließ sich einen entspre- Motivation bei den deut- wurde von einem Eingreifen marck den Regierungen mit der Ge- chenden französischen Vertragsent- schen Truppen, und damit auf seiten Frankreichs nicht währung von Sonderrechten entge- wurf aushändigen und zeigte ihn kommen wir zu den politischen Empire geschützten Kirchenstaat zuletzt dadurch abgehalten, daß Bis- gen. Nachdem der Norddeutsche den süddeutschen Regierungen, die Gründen für den Kriegsausgang. einzuverleiben. Für die Habsburger- marck in der Woche nach der fran- Bund durch den Beitritt der Süd- darauf in der erwarteten Weise rea- monarchie bot der Deutsch-Franzö- zösischen Kriegserklärung in der deutschen zum Deutschen Reich gierten. Auf der Suche nach Schutz Zu seiner Überraschung mußte sische Krieg zwar zumindest theore- Londoner Times den oben erwähn- geworden war und der Herrscher vor den französischen Expansions- das Empire feststellen, daß es nicht tisch die Chance einer Revanche für ten französischen Vertragsentwurf des zweitgrößten Mitgliedsstaates, wünschen zeigten sie sich zu den nur Preußen und dem Norddeut- 1866, doch hatte der antifranzösi- bezüglich einer Kompensation Ludwig II. für eine jährliche Pen- Verteidigungsbündnissen mit Preu- schen Bund, sondern der geballten sche Zorn der deutschen National- durch Luxemburg und Belgien veröf- sion von 100.000 Talern dem bishe- ßen bereit. Kraft des späteren Deutschen Rei- bewegung nicht an den Grenzen fentlichte. Daß die seefahrende rigen sogenannten Präsidium, ches – mit Ausnahme des damals Bayerns, Sachsens und Preußens Großmacht Frankreich versucht hat- sprich Wilhelm I., die Kaiserkrone Der preußische Ministerpräsident noch zu Frankreich gehörenden El- haltgemacht, sondern auch große te, in den Besitz der der Themse- angeboten hatte, konnte am 18. Ja- Otto Graf v. Bismarck wagte es nicht, saß-Lothringen – gegenüberstand. Teile der deutschen Volksgruppe in mündung gegenüberliegenden Ka- nuar 1871 der König von Preußen Napoleons Forderungen rundheraus Eine ungeahnte nationale Begeiste- der Habsburger Doppelmonarchie nalküste zu gelangen, kostete zum Deutschen Kaiser proklamiert abzulehnen, und versuchte deshalb, rung und Solidarität hatte das Land erfaßt. Auch unter den Ungarn stieß Napoleon viele Sympathien auf der werden. Dieser Akt im Spiegelsaal dessen Aufmerksamkeit von deut- erfaßt, die es den süddeutschen Re- die Idee eines Kampfes gegen Preu- Insel. Auch in diesem Detail zeigt von Versailles versinnbildlichte wie schem auf nichtdeutsches Territo- gierungen unmöglich machte, den ßen auf Widerstand, denn immerhin sich Bismarcks außenpolitische Grö- kein anderer für das Gros der rium zu lenken, zu dem er neben Bündnisfall nicht als gegeben anzu- hatte deren Sieg über Österreich den ße, an deren Fehlen sein Land seit (Reichs-)Deutschen die Erfüllung dem belgischen auch das luxembur- sehen. Magyaren erst mit dem sogenannten 1890 so sehr leidet. M. R. des nationalen Traums von der gische zählte. Die französische Re- Deutschen Einheit. Manuel Ruoff 22_PAZ22 25.05.2004 8:53 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

22 Folge 22 – 29. Mai 2004 BÜCHER Mord unter Kadetten? Gedemütigt Commissario Brunetti ermittelt an Venedigs Militärschule Marokkanerin über ihre harte Kindheit s ist ein grauer, Commissario Brunetti hat auch die- für die deutschen Fernsehzuschauer m 26. Ok- der Tante, denen Ouarda hilflos aus- Eungemütlicher ses Mal wieder eine besonders harte ein Gesicht – oder besser zwei Atober 1979 geliefert war, lassen den Leser vor Novembermorgen, Nuß zu knacken. Mit Hilfe seiner (durch Joachim Krol und Uwe Ko- tötete mein Va- Mitleid erschauern und in seiner als in der Kadet- Kollegen Vianello und Pucetti und ckisch) – bekommen hat, verschwie- ter meine Mut- Phantasie das Bild eines kleinen tenschule von San mit der Unterstützung der wie im- gene Kanäle aufdecken, die sich zwi- ter auf dem schmutzigen Mädchens mit vom Martino der mer zauberhaften Signorina Elettra schen Militärs und Politik entwickelt Dach unseres Waschpulver gebleichten grauen 16jährige Ernesto gelingt es ihm schließlich, hinter die haben. Was steckt tatsächlich hinter Hauses in Aga- Haaren entstehen, das mit großen Moro erhängt aufgefunden wird. Al- Geheimnisse zu kommen, die sich in dem Tod des jungen Mannes? Bru- dir. Da war ich hungrigen Augen in eine Welt voller les deutet zunächst auf einen Selbst- San Martino und seinen dicken netti geht dieser Frage nicht zuletzt fünf Jahre alt. Dieses Verbrechen Unrecht blickt. mord hin, aber was hat den Jungen Mauern verbergen. Ob er allerdings auch aus ganz persönlichen Motiven, warf mich und meine sechs Ge- so sehr in Verzweiflung gestürzt, daß auch der Gerechtigkeit zum Sieg ver- schließlich ist er selbst Vater eines schwister völlig aus der Bahn. Wir Wie aus diesem mageren kleinen er sich das Leben nehmen mußte? helfen kann, das ist in dem neuen halbwüchsigen Sohnes, auf den dachten, schlimmer könne es nicht Geschöpf mit kariösen Zähnen eine Und hat er sich nicht doch in letzter Krimi von Donna Leon nachzulesen. Grund. Ob er allerdings eine befrie- werden. Aber es kam noch schlim- schöne, kluge Frau werden konnte, Sekunde mit aller Kraft gewehrt? digende Antwort findet? SiS mer, als unser Onkel mit seiner Fa- ist eine traurige, aber auch bewe- Was ist los in dieser Kadettenschule, Die Autorin führt ihre Leser in be- milie in unser Haus einzog und seine gende Geschichte, wie sie nur das in der die jungen Männer militärisch währter Manier in ein Venedig, das Donna Leon: „Verschwiegene Kanä- Kinder unsere Betten erhielten. Wir Leben selber schreiben kann. gedrillt werden und eine festgefügte abseits der großen Touristenströme le. Commissario Brunettis zwölfter hingegen mußten in der Küche auf Gemeinschaft bilden, zu der Außen- liegt und dennoch verzaubert. Sie Fall“, Diogenes, Zürich 2004, geb., Zeitungspapier schlafen.“ Die zahlreichen Abbildungen, die stehende kaum Zugang finden? läßt Brunetti, der ja inzwischen auch 384 Seiten, 15,80 Euro über eine Zeitspanne von der Kind- Ouarda Saillo, die seit ihrem 19. heit Ouardas bis zu ihrem 19. Le- Lebensjahr in München lebt, be- bensjahr reichen, helfen dem Leser, schreibt in diesem Buch, wie sie 20 sich ein besseres Bild von der Auto- Jahre später an den Ort der Grauen rin und ihrem marrokanischen Um- Bismarck als Erklärung ihrer Kindheit zurückkehrt, um sich feld zu machen und somit einen en- von den Schuldgefühlen zu be- geren Bezug zum Buch und dem Historiker analysiert die Außenpoltik zur Zeit Wilhelms I. freien, die sie seit dem Mord an ih- Schicksal Ouarda Saillos zu bekom- rer Mutter plagen, und um ihren in- men, als es nur durch Worte allein onrad Canis, verlauf der Außenpolitik dieses Rei- nen- und außenpolitischen wie neren Frieden zu finden. möglich wäre. KProfessor an ches ablesen lassen“. So kam es also, auch wirtschaftlichen Interessen der Berliner daß Konrad Canis „Bismarcks der verschiedenen Parteien erläu- Sehr anrührend berichtet die Au- Alles in allem eine traurige, ern- Humboldt-Uni- Außenpolitik 1870 bis 1890“ zum tert. torin über ihre schwere Kindheit ste, aber wunderbare Geschichte, versität, erlangte Thema nahm, um hier nach den er- und Jugend als Frau in Marokko. die zugleich bittere Wahrheit ist, je- vor einigen Jah- sten Hinweisen für den Untergang Am Ende beantwortet Konrad Ca- Nachdem Ouardas Vater ihre Mutter doch glücklicherweise ein versöhn- ren mit seiner Monographie „Die des Kaiserreiches zu forschen. nis die Frage, wie es zum Ersten grausam ermordet hatte, wurde er liches Ende aufweist. A. Ney deutsche Außenpolitik von 1890 bis Weltkrieg kommen konnte, mit den verhaftet und ins Gefängnis ge- 1902“ große Beachtung in Histori- „Es war der Aufstieg des Reiches Worten „Macht stand weit vor Ver- bracht. Der Onkel, der daraufhin mit Ouarda Saillo: „Tränenmond – Ich kerkreisen. Eine Weile hatte er dann selbst, der maßgeblich zu dessen ständigung“, denn Bismarcks Nach- seiner Frau und seinen neun Kin- war fünf, als meine Kindheit starb“, überlegt, ob er in seinem nächsten Gefährdung beigetragen hat …“, er- folger waren immer weniger kom- dern ins Haus zog, ließ die Kinder Ehrenwirth Verlag, Bergisch Glad- Buchprojekt die Zeit danach weiter klärt Canis die europäischen Ver- promißbereit, doch dies sei kei- seines Bruders jedoch hungern und bach 2004, 383 Seiten, geb., zahlr. verfolgen sollte, doch er entschied wicklungen, in denen Bismarck neswegs allein eine deutsche Ent- verwahrlosen. Die Demütigungen Abb., 19,90 Euro sich dagegen und wählte statt des- selbstbewußt, aber auch kompro- wicklung gewesen. R. B. sen die Jahre davor, „denn vieles mißbereit seine Außenpolitik be- von dem, was in den letzten Jahren trieb. Detailliert, aber nie den Ge- Konrad Canis: „Bismarcks Außen- vor 1914 von Belang war, erklärt samtzusammenhang aus den Augen politik 1870 bis 1890 – Aufstieg und Alle Bücher sind über den Preußischen Mediendienst, sich nicht zuletzt aus den Vorausset- verlierend führt der Autor durch Gefährdung“, Schöningh, Pader- Parkallee 84/86, 20144 Hamburg, zungen, den Grundlagen, den Konti- Bismarcks Verhandlungen und Ver- born 2004, geb., 449 Seiten, 39,80 nuitäten, die sich aus dem Gesamt- tragswerke, wobei er immer die in- Euro Telefon 0 40/41 40 08 27, zu beziehen.

Zu konstruiert Magische Anziehungskraft und vorhersehbar Beeindruckende Bilder des Kriegsfotografen Walter Henisch Neuer Preußenkrimi ollkommen Sohn des in den 50er und 60er Jah- Windhund, so fotografiere ich ihn Themen wie „Mit eigenen Augen öllig verstört steht Honoré Vin ein ge- ren für harmlose Illustrierte fotogra- als Windhund“, so der Vater. gesehen“, „Die Propaganda-Kom- VLangustier vor der Leiche des streiftes Tuch fierenden Bildreporters Walter He- panien der Wehrmacht 1938 bis Vorlesers der Königin. Von Hell- gehüllt durch- nisch, mit über 30 Jahren seinen Ende letzten Jahres erschien nun 1945“ und „Bilder von Unschuld, muth von Criewens sterblichen schreitet eine Vater nach den Geschichten zu den im Wiener Historischen Museum ei- Wiederaufbau und Konsumglück“ Überresten ist nicht viel übrigge- verschleierte Bildern zu fragen. Mitten in den ne Ausstellung zu den Bildern von werden in dem Buch aufschluß- blieben, doch trotz allem ist die To- Frau ein Stadttor. Drei Soldaten ei- 70er Jahren verfaßt der Sohn dann Walter Henisch, in deren Rahmen reich behandelt. desursache noch festzustellen, denn ner Reitereinheit blicken verwun- den Roman „Die kleine Figur mei- auch der hochwertige Bildband zwischen zwei linken Rippenbögen dert auf die ihnen einen so unge- nes Vaters“, in dem er ganz gegen „Brutale Neugier – Walter Henisch, Zwar ist „Brutale Neugier – Walter ist noch eine Einstichstelle auszu- wohnten Anblick Bietende, die sich den Strom seiner Zeit nicht seinen Kriegsfotograf und Bildreporter“ Henisch, Kriegsfotograf und Bildre- machen. Langustier, der Hofküchen- von den ihnen entgegenkommen- Vater für seine Dienste unter den entstand. Die darin abgedruckte porter“ mit 36 Euro verhältnismäßig meister Friedrichs des Großen, soll den Fremdlingen wegdreht. Die Nationalsozialisten verurteilt, son- Auswahl der Arbeiten zeigen einer- teuer, aber die eindrucksvollen Bil- nun für seinen im Krieg befind- Fremdlinge sind deutsche Soldaten, dern dessen Verhalten zur Kenntnis seits den Krieg, andererseits aber der haben wirklich eine magische lichen König den Mörder des Ver- und das Stadttor steht in Mostar, nimmt und sogar zu verstehen ver- auch die Menschen im Krieg. Solda- Anziehungskraft, da sie mehr über trauten der Königin ausmachen. Für Bosnien-Herzegowina, 1943/44. sucht. ten, Zivilpersonen, Erwachsene, den Krieg und die Menschen in ihm Langustier sein fünfter Fall. Dies ist nur eines von vielen Bildern Kinder, Russen, Jugoslawen, Deut- aussagen als so mancher dazu ver- des Fotografen Walter Henisch, der „Ich habe meine Arbeit geleistet, sche, Lebende, Tote; immer steht faßte Text. R. Bellano Tom Wolf hat mit „Smaragdgrün – trotz jüdischer Herkunft als Kriegs- was dann der Herr Goebbels mit zuerst der Mensch als Mensch im Teuflische Pläne“ nun einen weiteren fotograf in der deutschen Wehr- meinen Produkten getan hat, war Mittelpunkt seiner Bilder, die die Christian Stadelmann, Regina Wo- Preußenkrimi vorgelegt, in dem sich macht Karriere machte. nicht mein Bier. Sicher, ich habe Nationalsozialisten für Propaganda- nisch (Hrsg.): „Brutale Neugier – der korpulente Hofküchenmeister mich den Anweisungen nicht zwecke nutzten. Walter Henisch, Kriegsfotograf und Friedrichs II. durch die tödlichen In- Von den Kriegsbildern seines Va- widersetzt, aber was mache ich Bildreporter“, Verlag Christian trigenspiele bei Hofe mit detektivi- ters schon als Kind wie magisch an- denn heute? Wenn man mir sagt, Aber nicht nur die sehr beein- Brandstätter, Wien 2003, Hardco- schem Gespür bewegt. Doch Tom gezogen, beginnt Peter Henisch, der fotografieren Sie einen Dackel als druckenden Bilder, sondern auch ver, 100 Abb., 128 Seiten, 36 Euro Wolfs Krimi ist zwar nett, aber nicht wirklich spannend. Schon nach we- nigen Seiten macht der geübte Krimi- leser die Mordwaffe aus, und auch die Mörderin ist zwar nicht sofort zu Das letzte Aufgebot erkennen, aber zu erahnen. Wolf ver- sucht seinen Krimi mit Friedrichs Po- Novelle über eine kleine Truppe, die beim Endkampf um Berlin eine Brücke verteidigt litik zu verknüpfen und macht den Verstorbenen zum Spion, doch ücher, in denen geschildert zu tun haben, oder Darstellungen dau verbindet, vor der anstürmen- gegeben auf die Frage, warum die irgendwie ist alles zu durchsichtig. wird, wie deutschen Soldaten des Kriegsalltags aus heutiger kor- den Roten Armee für deutsche Deutschen sich bis zum Schluß ge- Außerdem versucht der Autor Fried- B den Zweiten Weltkrieg erleb- rekter Sicht, die aber zur Beurtei- Truppenteile und flüchtende Zivili- wehrt haben, ebenso wie er die Pro- rich dem Großen eine eigene Sprache ten, sind erstaunlicherweise dünn lung der Zeit unergiebig sind. sten so lange wie möglich offenzu- pagandaformel von der angeblichen zu geben, aber das Kauderwelsch, gesät, zumal solche, die darstellen, halten. Stern zeichnet jeden Solda- „Befreiung“ ad absurdum führt. was er Friedrich sprechen läßt, nervt wie es wirklich war, und nicht, wie Der Schauspieler Jochen Stern, ten mit seinem eigenen Charakter. nur und läßt den Preußenkönig beim es heute gesehen werden soll. Zu Jahrgang 1928, Autor bereits mehre- Da gibt es welche, die man damals Seine Schilderung entspricht den Leser nicht gut den mit Abstand besten gehört das rer Bücher, hat als 16jähriger Soldat und auch heute noch mit Fug und wirklichen Vorgängen um die Schu- wegkommen. E. D. seit langem vergriffene Buch „Der am Endkampf um Berlin teilgenom- Recht als Helden bezeichnen kann, lenburgbrücke. Anhand eines Berli- Ruf der äußersten Grenze – Tage- men. Unter dem Titel „WegEnd“ neben anderen, die immer wieder ner Stadtplanes kann man heute Tom Wolf: buch eines Frontsoldaten“ von dem schildert er in einer Novelle, die er in Versuchung sind abzutauchen. noch den Weg der Soldaten und „Smaragdgrün – 1943 gefallenen Helmut Pabst. An- eng an die tatsächlichen Ereignisse Die Gruppe wird durch den Auftrag Flüchtlinge, so wie in der Novelle Teuflische fang der 50er Jahre erschienen so- anlehnt, wie die Reste einer Kompa- und die Kameradschaft zusammen- geschildert, verfolgen. Nicht zuletzt Pläne“, gar Auszüge in der FAZ, was heute nie, gerade noch 21 Mann stark, un- gehalten, aber einen nach dem an- macht das den Reiz des schmalen berlin krimi ver- undenkbar erscheint. ter Führung ihres Leutnants den deren ereilt der Tod. Bändchens aus. H.-J. von Leesen lag, Berlin 2004, Auftrag bekommen, die Schulen- broschiert, 263 Zwar gibt es Kolportageromane, burgbrücke über die Havel, die die Stern hat mit seiner Novelle un- Jochen Stern: „WegEnd“, Kolb Ver- Seiten, die mit der Wirklichkeit kaum etwas Bezirke Charlottenburg und Span- ausgesprochen auch eine Antwort lag, Mannheim, 128 Seiten, 10 Euro 9,90 Euro Anzeige

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Bildreich beschreibend wegung entstammt und zu Kriegs- Ostpreußische Rücken, Deckenvorder- und -rückseite, zweifarbiges Bild führt die Autorin durch zeiten als Offizier in der Division des Autors auf Deckenvorderseite. ein ostpreußisches Kinder- und Ju- Großdeutschland seinen Dienst tat. Schriftsteller heute Best.Nr.: 3669 Geb., Umfang insg. 1288 S., 12,5 x 19 cm, sehr günstig gendleben auf dem Lande. Die Be- Erzählungen und Gedichte schaulichkeit wird jedoch bald abge- Kart. 169 S. mit Abb. NUR 7,95 € Best.Nr.: 3671 NUR 15,00 € Best.Nr.: 1471 14,50 € TB 206 S. löst durch die dann folgende drama- Best.Nr.: 3271 nur 2,45 € tische, nicht enden wollende Flucht Bitte Bestellschein ausfüllen und senden an: vor der sowjetischen Armee aus Ost- Seelmann-Eggebert, Will preußen in den Westen. Kart., 146 S. Parkallee 86 · 20144 Hamburg · Telefax040 / 41 40 08 58 · Telefon 040 / 41 40 08 27 Einer vom Best.Nr.: 2783 12,73 € E-Mail: [email protected] · Internet: www.preussischer-mediendienst.de Jahrgang ’23 Jugend, Krieg und Schmidt, Waltraud Best.-Nr. Menge Titel Preis Der Kampf um Gefangenschaft Goldap bis 1955 Erinnerungen an Kart., 128 S. 1944/45 Best.Nr.: 1581 14,50 € Frontberichte von Offizieren und Soldaten. Kart. 194 S. Schmidt, Armin Best.Nr.: 2798 12,00 € Die Kurische Lieferung gegen Rechnung, Versandkostenpauschale € 4,– / Auslandslieferung gegen Vorkasse, es werden die tatsächlich Bethke Nehrung entstehenden Portogebühren berechnet. Videofilme, CDs, DVDs und MCs sind vom Umtausch ausgeschlossen. Ostpreußische Dichter Weber, Joachim F. Weiße Schatten erzählen. Fiktives und Armee im Kreuzfeuer über fremden Erlebtes, Empfindungen Vorname: Name: Spiegeln Kritische Fragen zu Bild und Rol- und Gedanken in Prosa le der Wehrmacht und der Bun- Alte und neue Erinne- oder Versform aus ost- deswehr und ihrer Verantwor- Straße, Nr.: rungen an Ostpreußen preußischer Feder bietet so die vorlie- tungsträger im Rahmen der De- und an die Flucht 1945 batten, die an Grundfesten unse- PLZ, Ort: Telefon: stehen hier neben Eindrücken von gende Anthologie. Zahlreiche Fotos geben einen Eindruck von dem unver- res demokratischen Rechtsstaates Reisen in dieses heute polnische oder rütteln. Geb. 288 S. Ort, Datum: Unterschrift: russische Land. Kart., 142 S. gänglichen Zauber dieses Landstrichs. Best.Nr.: 3633 nur 4,95 € 22/2004 Best.Nr.: 1876 9,00 € Kart., 135 S. Best.Nr.: 3263 7,06 € 24_PAZ22 25.05.2004 18:14 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

24 Folge 22 – 29. Mai 2004 PANORAMA

Quer durchs Beet Zitate

Türken: Die letzte Vorzeige-Republikaner und Gou- Bastion der SPD verneur des US-Staats Kalifornien Arnold Schwarzenegger zeigt im Fo- ntgegen dem allgemeinen Anse- cus vom 24. Mai angesichts der Fol- Ehensverlust der Sozialdemokra- tervorwürfe gegen sein Land ein ge- ten hat die SPD nach wie vor eine höriges Maß Ratlosigkeit: Wählergruppe, auf die sie fest bauen kann: 57 Prozent der wahlberechtig- „Wenn ich diese Bilder auf den Ti- ten Türken in Deutschland entschie- telseiten der Zeitungen sehe, geht es den sich in einer Umfrage des Zen- mir nicht anders als Ihnen. Unfaß- trums für Türkeistudien in Essen für bar ist das. Wie das passieren konn- die Kanzlerpartei. Mit weiteren 17 te? Das weiß ich genauso wenig wie Prozent für die Grünen hat die Re- Sie.“ gierung demnach fast drei Viertel der rund 500.000 wahlberechtigten Anbiedernd froh gibt sich die Türken hinter sich. Die Union FDP-Europawahlkandidatin Silvana kommt auf magere 18, die FDP auf Koch-Mehrin in der eigens von ih- fünf und die PDS auf drei Prozent. rer Partei eingerichteten „Silvana- Lounge“ im Internet: CDU/CSU plant „Sie finden eine Partei vor, die »Türken-Union« ausgesprochen motiviert ist. Wir ie Unionsparteien planen die sind in den Umfragen inzwischen DEinrichtung einer eigenständi- von fünf auf sieben Prozent bei For- gen Vereinigung für türkische Mit- sa geklettert.“ glieder in CDU und CSU. Bülent Arslan, der Vorsitzende des Der künftige Bundespräsident Zeichnung: Götz Wiedenroth „Deutsch-Türkischen Forums“ (DTF) Pisa-Test zum Signal-Leseverständnis Horst Köhler schlug am 11. Mai in in der CDU Nordrhein-Westfalen, ar- der Frankfurter Allgemeinen Zei- beitet laut Meldungen bereits an ei- tung zum wiederholten Mal kriti- nem Konzept. Im Juli bereits treffen sche Töne zur Integration an: sich Vertreter der CDU-Landesver- bände und der CSU zu einem ersten „In unseren Städten beobachten Sondierungsgespräch. Starke Männer wir die Nichtintegration ganzer Be- völkerungsgruppen. Da sind meines Erachtens Anfänge einer Ghettobil- Personalien … und die Flöhe von Bagdad / Der Wochenrückblick mit Hans HECKEL dung in Deutschland zu beobachten. Manche Soziologen warnen bereits, ür war das ein anz ohne männliche Hilfe geht deutsche Staat seinen Unterhalts- daß sich in unserer Gesellschaft eine Fschrecklicher Tag, dieser 23. Ges aber auch nicht voran. Der pflichten nicht mehr hinlänglich neue Unterschicht bilden könnte.“ Protest-Ikone als Mai, als der Bundespräsident ge- türkische SPD-Europakandidat Vu- nachkommt. Andererseits dürften wählt wurde: Der absehbare Sieger ral Öger läßt uns wissen, daß die ihm die weichlichen Männer dort Recht anschaulich formulierte Heuchler entlarvt? hatte ihn offensichtlich schon in der „gesunden türkischen Frauen mit auf die Nerven gehen. Aus dem Irak Bayerns Innenminister Günther is jetzt galt Nacht zuvor um den Schlaf ge- unseren kräftigen Männern“ ver- erreichen uns Nachrichten, daß die Beckstein am 24. Mai, wie die Grü- BMichael bracht, und dann die Rede: Er „liebe wirklichen würden, „was Sultan Sü- US-Soldaten aus Furcht vor der „Ka- nen umgestimmt werden könnten, Moore, 1954 in unser Land“, jenes Land, von dem leyman mit der Belagerung Wiens melspinne“ beinahe unter sich einem Kompromiß beim geplanten Michigan gebo- Thierse gerade einen Gutteil unter 1683 begonnen hat“. Na immerhin. machen. Wenn die riesige Spinne Zuwanderungsgesetz doch noch zu- rener Autor und 27.000 Betonstelen glücklich hatte Die Tugend des Mannes ist jedoch ihre unrasierten Beine ausstreckt, zustimmen: Filmemacher, verschwinden lassen. Listig ver- nicht allein sein Stehvermögen. Wie soll sie einen ganzen Kuchenteller als Paradebild suchte der Bundestagspräsident, Öger vorführt, sind Geist und Sinn bedecken. Sie sprintet mit hochge- „Da muß eben die Vergewaltigung des „unbeque- Verwirrung zu stiften, redete seine fürs Feine unter unseren Ge- streckten Fühlern 20 Sachen schnell durch Herrn Schröder erfolgen.“ men Kritikers“. Favoritin mit „Herr Professor“ an, fa- schlechtsgenossen noch nicht gänz- durch den Sand. Daß sie sogar 50 Nur kurz nachdem er für seinen wü- selte krauses Zeug („Die Stimmkar- lich verdorrt. Auf die Frage, wie schafft, dabei zum Knie-Erweichen Der Verteidigungsminister der tenden Haßstreifen gegen George ten müssen in den Umschlag ge- schreit und sogar ganze Kamele irakischen Übergangsregierung Ali Bush mit der Goldenen Palme von wählt werden“), und dann landeten und Soldaten (an-)frißt, sei hingegen Allawi lehnte am 25. Mai entgegen Cannes ausgezeichnet wurde, ma- zwei Köhler-Stimmen aus purem Rau kämpft gegen den Legende, behaupten die Wissen- der Auffassung des US-Präsidenten chen sich selbst bei eingefleischten Zufall im Schwan-Korb. Alles um- schaftler. Nur ein paar Tage übel sei einen langen Verbleib amerikani- Moore-Anhängern plötzlich Zweifel sonst. Filz: Wer die Ironie liebt, einem nach dem Biß. Deshalb sieht scher Truppen ab: breit. War die angebliche Weigerung darf die Frechheit US-Zivilverwalter Paul Bremer im- des Disney-Konzerns, seinen prä- Mit Horst Köhler ist nicht bloß ein mer so schlecht aus im Fernsehen. „Ich denke, es wird eine Frage von mierten Film „Fahrenheit 9/11“ Mensch an die Staatsspitze vorge- nicht scheuen Monaten, nicht von Jahren sein.“ nicht in die Kinos zu bringen, gar drungen, der sich anschickt, das ush hat jedenfalls die Nase voll nur ein Werbetrick? Das wäre ein höchste Predigeramt Deutschlands Bund versichert, die Zivilverwal- Gegenüber der ARD macht der Skandal erster Ordnung, denn gera- mit Politik zu verseuchen. Was noch denn diese Eroberungsgespinste ei- tung des Irak pünktlich am 30. Juni polnische Ex-Präsident Lech Wale- de der angebliche Boykott seines betroffener macht: Es ist vor allem nes türkischen Kandidaten einer zu übergeben. Um nicht mißver- sa seinem Unmut über Deutsch- Films durch den Kinogiganten wieder ein Mann geworden, trotz all deutschen Partei zu verstehen seien, standen zu werden, will er ab jetzt lands Europapolitik Luft: brachte Moore, dem gewieften des Charmes, den die heitere Frau gab er fesch zurück: Das sei ein Witz jede Woche eine Fernsehrede Multimillionär, der unablässig die mit dem Vogelnest auf dem Kopf gewesen, Ironie. Es darf gelacht wer- zwecks dieser Ankündigung halten. „Was aber Europa angeht: Die EU „ungleiche Verteilung des Reich- versprühte. den. (Wir teilen zur Beruhigung der Le- hat ihren Platz in der Welt noch tums“ anprangert, die Sympathie serschaft mit, daß CNN-Gucken nicht gefunden. Ich würde sogar sa- der Jury ein. Ist die linke Protest-Iko- abei haben Untersuchungen be- un soll niemand glauben, nur nicht zu unseren Nato-Verpflichtun- gen, daß die europäischen Staaten, ne Moore in Wahrheit eher das Ab- Dstätigt, daß Mädchen schlauer Ntürkische Männer hätten Ironie gen zählt.) Die Macht wird also vor allem Deutschland und Frank- bild linker Doppelmoral? Dann hätte sind als Jungs. Das soll zum einen und Mannesstärke. Der scheidende übergeben, pünktlich. Fragt sich, an reich, am Irak-Krieg eine Mitschuld er gut in den unprämierten deut- daran liegen, daß die meisten Leh- Präsident Rau war ein halbes Politi- wen? An den irakischen „Regie- tragen. Sie wußten, daß der Krieg schen Cannes-Beitrag gepaßt: In rer Lehrerinnen sind und die Mäd- kerleben lang NRW-Ministerpräsi- rungsrat“, heißt es. Lange Zeit war kommen würde, haben es aber nicht „Die fetten Jahren sind vorbei“ ent- chen in gemischtgeschlechtlichen dent, wo während seiner Regent- die große Nummer in dem Gre- zustande gebracht, ihn zu verhin- führen zwei Jung-Revoluzzer einen Klassen bessere Chancen bekämen schaft um die Westdeutsche mium ein guter Freund Washing- dern. Alle Organisationen, selbst die reichen „Ausbeuter“, der sich in den (bei getrennten Mädchen- und Jun- Landesbank herum das prächtigste tons: Achmed Schalabi. Den aber der Kanarienvögelzüchter, haben Gesprächen mit seinen Häschern genklassen sind die Leistungen in Filz-Netz der Republik geflochten haben die USA soeben fallengelas- ein Programm, Europa hat keines.“ ausgerechnet als Alt-68er entpuppt. der Tat wieder gleich). Was aber ward. In seiner Abschiedsrede als sen. In Jordanien wird der rührige wohl schwerer wiegt: Für Jungs gibt Staatsoberhaupt wetterte derselbe „Geschäftsmann“ wegen Kreditbe- Der Spiegel vom 17. Mai berichtet es in unserer Gesellschaft kaum noch Rau gegen den Filz einer politischen trugs gesucht, weshalb die US-Dien- von einer neuen Spezialität des Öger: »Habe einen was zu tun. Früher gingen die Kerle Klasse, die sich zu sehr um persönli- ste dem Iraker jene 27 Millionen Goethe-Instituts bei Prüfungen der Witz gemacht« mit 13 auf die Jagd und sattelten mit che Vorteile kümmere. Auch hier ha- Dollar, die er für seine brandheißen Deutschkenntnisse von Ausländern: 17 ihr Pferd für die erste Schlacht. ben wir gegluckst vor Vergnügen – Infos über Saddams Waffen und sei- ür ungewoll- Gejagt wird heute in Supermärkten und gelernt: Wer die Ironie liebt, ne treue Zusammenarbeit zum Nut- „Bei der sogenannten Hörversteh- Ftes Aufsehen und in Kurparks. In beiden Revieren darf die Frechheit nicht scheuen. zen der freien Welt forderte, lieber prüfung hat das Münchner Goethe- sorgte der Ham- haben die Frauen den Jagdschein. gleich geschenkt haben. Institut, das die Tests entwickelt, burger SPD-Kan- Und Krieg? Statt stolzen Rössern und elch seelische Stärke dem nun neue Hürden aufgebaut: Der didat zur Europa- blinkenden Schwertern begegnet Wmännlichen Geschlecht inne- Bedauerlicherweise erwiesen sich Text, den die Prüflinge zusammen- wahl, Vural Öger. man dort heute Panzerfahrzeugen wohnt, führt uns ein anderer ver- Schalabis Informationen als ebenso fassen sollen, ist auf einer bundes- Der Deutschtürke und Lynndie England. dienter Deutscher vor: „Florida-Rolf“ zuverlässig wie die Zusicherung ei- weit verschickten Kassette in starker und erfolgreiche hat seine Deutschland-Allergie, für nes orientalischen Teppichhändlers, Berchtesgadener Sprachfärbung ge- Reiseunterneh- er Mann verkommt zur kratzi- die ihn die Steuerzahler bislang mit sein Produkt könne fliegen. Schala- sprochen. Die Durchfallquote, so mer hat nach Angaben der Zeitung Dgen Staffage. Wie weit es ge- 1.700 Euro monatlicher Sozialhilfe bis sagenhafter Phantasie sind bei- Dozenten, ist denn auch deutlich Hürriyet im kleinen Kreis geäußert: kommen ist, zeigen die neuen, sehr entschädigten, tapfer überwunden spielsweise Saddams „Fahrende Bio- höher als bei hochdeutsch gespro- „Das, was Sultan Süleyman mit der einseitigen Sprachregelungen. Alles und ist in Frankfurt am Main einge- waffenlabors“ entsprungen, mit chenen Texten. Doch das Goethe-In- Belagerung Wiens 1683 begonnen muß seit einiger Zeit stets auch in troffen. Dort boten ihm die kalt- denen Colin Powell den UN-Sicher- stitut will trotz Protestnoten der hat, werden wir über die Einwohner, weiblicher Form genannt werden, schnäuzigen Hessen tatsächlich ein heitsrat erschreckt hat. Wie sagt der Deutschlehrer die Bayern-Kassette mit unseren kräftigen Männern und wo früher die männliche genug war 13-Quadratmeter-Loch an, das er, an Volksmund: Wer mit den Hunden weiter verwenden. ,Schließlich müs- gesunden Frauen, verwirklichen.“ (Bürger/ Bürgerin, Student/Studen- sein 60-Quadratmeter-Apartment schlafen geht, wacht mit ihren Flö- sen die Ausländer‘, sagt Michaela Der 62jährige betont, das sei ein tin usw.). Alles? Eben nicht. Es gibt am Stand von Miami-Beach ge- hen auf. Es ist vielleicht nicht nur Perlmann-Balme, zuständige Refe- Witz gewesen, mit dem er auf die entlarvende Ausnahmen: Trottel, wöhnt, natürlich ablehnen mußte. seine neue Nachdenklichkeit, die rentin für Sprachprüfungen, ,auch prekäre Kinderarmut der Deutschen Blödmann und Hanswurst blieben Zurück nach Florida will Rolf je- den US-Außenminister veranlaßt, österreichischen und Schweizer habe hinweisen wollen. bezeichnenderweise allein männlich. doch nicht. Einerseits, weil der sich öfter mal am Ohr zu kratzen. Tonfall verstehen können.‘“