Gemeinde Labenz Kreis Herzogtum

Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gebiet: Gesamtes Gemeindegebiet

Begründung mit Umweltbericht

Planstand: Auslegungsexemplar gem. § 4 a (3) BauGB, GV 21.02.2013

Planverfasser:

Planlabor Stolzenberg Architektur * Städtebau * Umweltplanung

Diplomingenieur Detlev Stolzenberg Freier Architekt und Stadtplaner

St. Jürgen-Ring 34 * 23564 Lübeck Telefon 0451-550 95 * Fax 550 96

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Stellungnahmen können gem. § 4 a (3) BauGB nur zu den geänderten oder ergänz- ten Teilen (Randmarkierung) abgegeben werden.

Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______

Inhaltsverzeichnis: 1. Planungsgrundlagen ...... 3 1.1. Planungsanlass und Planungsziele ...... 3 1.2. Übergeordnete Planungsvorgaben ...... 3 1.3. Plangebiet ...... 4 2. Umweltbericht ...... 5 2.1. Einleitung ...... 5 2.1.1. Inhalte und Ziele des Bauleitplans ...... 5 2.1.2. Prüfung der betroffenen Belange ...... 5 2.1.3. Für die Planung bedeutsame Fachgesetze und Fachpläne ...... 10 2.2. Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen mit zusätzlichen Angaben ...... 11 2.2.1. Die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt (Belang a)) ...... 11 2.2.2. Umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt (Belang c))...... 23 2.3. Zusammenfassung ...... 26 3. Bestandsbeschreibung ...... 27 3.1. Allgemeines ...... 27 3.2. Geschichtliche Entwicklung ...... 27 3.3. Statistische Auswertungen ...... 28 3.4. Denkmäler ...... 35 3.5. Verkehr ...... 39 3.6. Folgeeinrichtungen ...... 40 3.7. Altlasten ...... 40 4. Planvorstellungen und wesentliche Auswirkungen der Planung ...... 40 5. Planinhalt ...... 41 5.1. Flächenausweisungen...... 41 5.2. Maßnahmenflächen...... 49 5.3. Verkehr ...... 49 5.4. Wegeverbindungen ...... 49 5.5. Wald ...... 50 5.6. Denkmalschutz und Denkmalpflege ...... 50 5.7. Fließgewässer ...... 51 6. Immissionen ...... 52 7. Ver- und Entsorgung ...... 54 8. Schutzgebiete ...... 56 9. Naturschutz und Landschaftspflege ...... 56 10. Billigung der Begründung ...... 62

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1. Planungsgrundlagen 1.1. Planungsanlass und Planungsziele Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Labenz wurde Anfang der 90er Jahre aus- gearbeitet und im November 1998 von der Gemeindevertretung beschlossen. Die Siedlungsentwicklungsflächen sind zwischenzeitlich umgesetzt worden. Die Gemein- de möchte örtlichen Baulandnachfragen entsprechen und Flächenbevorratung vorbereiten. Nach den Vorgaben des Landesentwicklungsplanes sollen für den Zeit- raum bis 2025 Bauflächen ausgewiesen werden. Des Weiteren sind die Flächenan- sprüche an künftige Nutzungen abzuarbeiten und der aktuelle Bestand zu berück- sichtigen.

1.2. Übergeordnete Planungsvorgaben Im Landesentwicklungsplan (2010) ist Labenz dem ländlichen Raum zugeordnet und im südöstlichen Gemeindegebiet als Vorbehaltsraum für Natur und Landschaft dar- gestellt. Die ländlichen Räume sollen als eigenständige, gleichwertige und zukunfts- fähige Lebensräume gestärkt werden. Die Handlungsstrategien sollen unter ande- rem helfen, die Wohnqualität und das Wohnumfeld zu sichern und junge Familien an die ländlichen Räume zu binden. Ausgehend vom örtlichen Bedarf, können in den ländlichen Räumen in Gemeinden, die keine Schwerpunkte sind, im Zeitraum 2010 bis 2025 bezogen auf ihren Wohnungsbestand am 31.12.2009 neue Wohnungen im Umfang von bis zu 10 Prozent gebaut werden. Bei einem zugrunde gelegten Bestand von 299 Wohneinheiten leitet sich daraus für die Gemeinde Labenz ein Entwicklungs- spielraum von bis zu 30 zusätzlichen Wohneinheiten bis 2025 ab. Die Rahmenbedin- gungen für die wirtschaftliche Entwicklung sollen verbessert werden. Integrierte Handlungsstrategien sollen unter anderem helfen, den Strukturwandel zu unterstüt- zen, die Daseinsvorsorge langfristig zu sichern sowie Arbeitsplätze und Erwerbsmög- lichkeiten zu schaffen. Daher können kleinere Gewerbeflächen für den örtlichen Bedarf berücksichtigt werden.

Im Regionalplan (1998) wird Labenz ebenfalls dem ländlichen Raum zugeordnet. Die Gebiete mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft um den Wehrenteich im Norden und das Duvenseer Moor im Südosten tangieren das Gemeindegebiet.

Das Landschaftsprogramm (1998) weist für das ins südöstliche Gemeindegebiet hin- einragende Duvenseer Moor einen Schwerpunktraum des Schutzgebiets- und Bio- topverbundsystems aus.

Der Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum I (1998) stellt das Feuchtgebiet um den Wehrenteich, welches in den Norden der Gemeinde hineinragt, als Schwer- punktbereich zum Aufbau eines Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems aus. Es ist Gebiet mit besonderer ökologischer Funktion und in Teilen Schwerpunktbereich für die Erholung. Die Ausweisung als Naturschutzgebiet oder als Landschaftsschutzge- biet ist geplant. Die bauliche Entwicklung von Labenz wird dadurch in nördliche Richtung auf einen rd. 200 m breiten Streifen nördlich der L 87 begrenzt. Ein weiterer

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Schwerpunktbereich zum Aufbau eines Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems und Gebiet mit besonderer ökologischer Funktion ist das Duvenseer Moor, welches in das südöstliche Gemeindegebiet hineinragt. Hierfür ist ebenfalls eine Unterschutzstel- lung in Form eines Naturschutzgebietes geplant. Der Duvenseebach mit dem Müh- lenteich ist Nebenverbundachse des Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems. Eine weitere Verbundachse verläuft vom Mühlenteich in nördliche Richtung zum Weh- renteich.

Der Landschaftsplan der Gemeinde von 1998 stellt die gemeindlichen Entwicklungs- ziele des Naturhaushaltes und der Landschaftspflege dar. Die ausgewiesenen Sied- lungsentwicklungsflächen sind mittlerweile größtenteils umgesetzt. In nördliche Rich- tung wird die zukünftige Siedlungsentwicklung auf den derzeitigen Siedlungsrand begrenzt. Gleiches gilt für eine weitere fingerartige Entwicklung entlang der L 87 und der Godentwiete in westliche Richtung sowie entlang der Hauptstraße und des Lüchower Weges in südliche Richtung. Für mehrere Flächen am Duvenseebach werden konkrete naturschutzfachliche Maßnahmen vorgesehen. Innerörtliche Fuß- wege und Maßnahmen zur Verbesserung der Freiraumstruktur innerhalb der Ort- schaft sind dargestellt. Weitere landschaftsplanerische Vorgaben beinhalten Vor- schläge zur nachhaltigen landwirtschaftlichen Nutzung und zum Gewässerschutz.

1.3. Plangebiet Im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes erfolgt neben der Aktua- lisierung der dargestellten Flächennutzungen eine Ausweisung von Siedlungsentwick- lungsflächen. Ergänzend zur Neuausweisung bisher unbebauter Flächen werden auch bereits bebaute Bereiche erstmalig als Bauflächen dargestellt. Teilgebiet 4 soll eine ausreichende Erschließung der kommunalen Kläranlage sicherstellen. Der be- stehende Standort der Biogasanlage soll mit Teilgebiet 12 als Schwerpunkt der Er- zeugung regenerativer Energien fortentwickelt werden. Die Neuaufstellung des Flä- chennutzungsplanes beinhaltet in folgenden Teilgebieten wesentliche Änderungen zur bisherigen Plandarstellung:

- Teilgebiet 1: Nördlich Fuhrweg ~0,2 ha - Teilgebiet 2: Nordöstlich Steinhorster Straße, nordwestlich Hauptstraße ~0,5 ha - Teilgebiet 3: Lüchower Weg ~2,6 ha - Teilgebiet 4: Erschließung Kläranlage ~0,1 ha - Teilgebiet 5: Ortsausgang Richtung , westlich Hauptstraße ~0,9 ha - Teilgebiet 6: Ortsausgang Richtung Sandesneben, östlich Hauptstraße ~2,5 ha - Teilgebiet 7: Godentwiete ~1,7 ha

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- Teilgebiet 8: Schmiedetwiete ~1,4 ha - Teilgebiet 9: Südlich Steinhorster Straße, westlich Wohnbebauung Wolfsberg ~1,4 ha - Teilgebiet 10: Nördlich der Straße „Zum Mühlenteich“ ~0,2 ha - Teilgebiet 11: Vierstücken ~0,2 ha - Teilgebiet 12: Südöstlich der Ortslage, östlich Lüchower Weg (Badekoppel) ~1,4 ha

Zwischen der Godentwiete und der Schmiedetwiete wird die dargestellte bauliche Entwicklung für eine ca. 1,4 ha große Mischgebietsfläche zurückgenommen, da die Fläche für eine Siedlungsentwicklung nicht zur Verfügung steht.

Entlang des Duvenseebaches werden Maßnahmenflächen aus dem Landschafts- plan in den Flächennutzungsplan übernommen. Weitere Maßnahmenflächen wer- den als „Schutzflächen“ zu angrenzenden Siedlungsentwicklungsflächen ausgewie- sen. Des Weiteren erfolgt eine Übernahme bestehender Ausgleichsflächen in den Flächennutzungsplan.

2. Umweltbericht Zur Wahrung der Belange des Umweltschutzes gem. §§ 1 (6) Nr. 7, 1a Baugesetzbuch (BauGB) wird eine Umweltprüfung durchgeführt, in der die voraussichtlichen erhebli- chen Umweltauswirkungen ermittelt werden. Der Umfang und Detaillierungsgrad der Untersuchungen wird durch die Gemeinde festgelegt. Es ist eine frühzeitige Abstim- mung mit den entsprechenden Fachbehörden im Rahmen der Beteiligung nach § 4 (1) BauGB, insbesondere zur Abgleichung der Erfordernisse hinsichtlich des Untersu- chungsrahmens, vorgenommen worden. In der Umweltprüfung werden die durch die Planung zu erwartenden Auswirkungen auf das Gebiet und die Umgebung be- trachtet.

2.1. Einleitung 2.1.1. Inhalte und Ziele des Bauleitplans Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Labenz wird neu aufgestellt, um unter Be- rücksichtigung der Vorgaben des Landesentwicklungsplanes 2010 die gemeindli- chen Entwicklungsziele aufzuzeigen. Insgesamt wird ein Gebiet von rd. 13,1 ha neu als Baufläche ausgewiesen. Dazu zählen in weiten Bereichen auch bereits bebaute Gebiete, für die erstmals eine Darstellung als Siedlungsfläche erfolgt. Weitere neue Flächenausweisungen erfolgen für Versorgungsanlagen und Maßnahmenflächen. Zusätzlich erfolgt eine Aktualisierung der Darstellung entsprechend derzeitiger Nut- zungen (nähere Ausführungen s. Begründung Ziffer 1.1. und Ziffer 4.).

2.1.2. Prüfung der betroffenen Belange Die Prüfung der betroffenen Belange erfolgt anhand der Vorgaben des § 1 (6) Nr. 7 BauGB. Die Bauleitplanung ist eine Angebotsplanung, so dass objektbezogene Angaben insbesondere zum Umgang mit Emissionen, Energie, Abwässern und Abfäl-

www.planlabor.de 5 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______len in der Regel beim Aufstellungsverfahren nicht vorliegen. Die Umweltprüfung kann zu diesen Belangen daher nur allgemeine Aussagen treffen. Die Gemeinde schätzt die betroffenen Belange wie folgt ein: a) Die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wir- kungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt Erheblich betroffen, da Eingriffe nach § 14 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vorbereitet sowie die in § 2 Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) genannten Funk- tionen des Bodens berührt werden. Die Artenschutzbelange des § 44 BNatSchG kön- nen berührt werden. b) Die Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und der Europäischen Vogelschutzgebiete im Sinne des BNatSchG Nicht betroffen, da die o.g. genannten Schutzgebiete nicht berührt werden. c) Umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt Die Teilgebiete 5 und 6 werden von Lärmimmissionen der angrenzenden Hauptstraße (L 92) berührt. Eine überschlägige Überprüfung der zu erwartenden Immissionen der L 92 für die Teilbereiche anhand der DIN 18005 -Schallschutz im Städtebau- ergibt, dass die im Beiblatt zur DIN genannten Orientierungswerte für Mischgebiete gering- fügig überschritten werden. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung sind die überschlägigen Lärmprognoseberechnungen gemäß den aktuellen Gegebenheiten und Planungskonzepten für die Teilbereiche zu aktualisieren und gegebenenfalls erforderliche Schutzmaßnahmen festzusetzen (vgl. Begründung Ziffer 6.). Eine Erheb- lichkeit wird nicht gesehen.

Das Teilgebiet 9 wird von Lärmimmissionen der angrenzenden Steinhorster Straße (L 87) berührt. Eine überschlägige Überprüfung der zu erwartenden Immissionen der L 87 für das Teilgebiet anhand der DIN 18005 -Schallschutz im Städtebau- ergibt, dass die im Beiblatt zur DIN genannten Orientierungswerte für Wohngebiete eingehalten werden (vgl. Begründung Ziffer 6.). Eine Erheblichkeit wird daher nicht gesehen.

Das Teilgebiet 11 befindet sich unmittelbar angrenzend an eine Hochspannungslei- tung. Die in der am 01.01.1997 in Kraft getretenen 26. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes festgelegten Grenzwerte für die elektrische Feldstärke und die elektromagnetische Flussdichte von Niederfrequenzanlagen (Hochspannungsfreileitungen) werden beim Betrieb der Hochspannungsfreileitungen eingehalten. Gesundheitliche Beeinträchtigungen des menschlichen Organismus sind danach nicht zu erwarten. Eine Erheblichkeit liegt nicht vor.

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Aufgrund der Vielzahl aktiver landwirtschaftlicher Betriebe mit emittierender Wirkung aus Tierhaltung oder anderweitiger Nutzung, ist von einer Erheblichkeit der Ge- ruchsemissionen auszugehen. Zur Bewertung der aus den gegebenen Zulassungen möglichen Emissionen wurde eine Immissionsschutz-Stellungnahme (Landwirtschafts- kammer Schleswig-Holstein, Futterkamp, November 2011) für die gesamte Ortslage erstellt. Eine städtebaulich geeignete Siedlungsentwicklungsfläche östlich der Haupt- straße am Ortsausgang Richtung Sandesneben wurde im Verlauf des Aufstellungs- verfahrens der vorliegenden Bauleitplanung aus der Darstellung herausgenommen, da nach gutachterlicher Einschätzung von landwirtschaftlichen Geruchsimmissionen auszugehen ist, die gegenwärtig nicht mit einer Wohnnutzung an diesem Standort vereinbar sind.

d) Umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter Die Planung initiiert Auswirkungen auf den Wert der Sachgüter (Wertsteigerung der betroffenen Grundstücke, Veränderung der Situation für angrenzende Grundstücke); bei Einhaltung der Grenzabstände der LBO werden für Nachbarbereiche keine er- heblichen Auswirkungen erwartet.

Im Teilgebiet 6 befindet sich ein Wohn- und Wirtschaftsgebäude, welches als einfa- ches Kulturdenkmal gem. § 1 DSchG (Denkmalschutzgesetz) geschützt ist. Dieses ist zu erhalten, so dass eine bauliche Entwicklung zu keinen erheblichen Auswirkungen auf das Kulturgut führen darf.

Nordwestlich des Teilgebietes 8 befindet sich ein ursprünglich in Einzellage in der Niederung des Duvenseebaches gelegenes Gehöft, dessen Umgebung bereits durch die nördlich befindliche Bebauung „Im Dorfe“ geprägt wird. In der vorliegen- den Planung wird die denkmalpflegerische Bedeutung der Hofstelle im Bereich des Duvenseebaches dadurch berücksichtigt, dass eine den Gewässerlauf begleitende Maßnahmenfläche ausgewiesen wird. Aufgrund der darüber hinaus angestrebten Eingrünungsmaßnahmen im Teilgebiet 8 sowie die Berücksichtigung von Blickbezie- hungen im Bebauungsplan wird beim eingehaltenen Abstand von mindestens 60 m zum Denkmalbereich nicht von einer Erheblichkeit ausgegangen.

Die Teilgebiete 3 und 4 liegen nordwestlich angrenzend an ein archäologisches Denkmal. Hierbei handelt es sich um eine als frühgeschichtliche Burg bezeichnete Fundstelle eines ehemaligen Mühlenstandortes. Die Ausweisung des Teilgebietes 3 beinhaltet eine Aktualisierung der Darstellung entsprechend der derzeitigen Flä- chennutzung. Das Teilgebiet 4 beinhaltet ausschließlich die Erschließung der Kläran- lage. Wenn während der Erdarbeiten Funde oder auffällige Bodenverfärbungen entdeckt werden, ist die Denkmalschutzbehörde unverzüglich zu benachrichtigen und die Fundstelle bis zum Eintreffen der Fachbehörde zu sichern. Verantwortlich sind gem. § 14 DSchG der Grundstückseigentümer und der Leiter der Arbeiten. Von einer Erheblichkeit wird daher nicht ausgegangen.

www.planlabor.de 7 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______e) Die Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwässern Die geltenden Gesetze, Verordnungen und Richtlinien sind anzuwenden. Die Beseiti- gung von Abwässern und Abfällen erfolgt über die Entsorgungseinrichtungen der Gemeinde. Beim Betrieb der Entsorgungseinrichtungen sind die geltenden Gesetze, Verordnungen und Richtlinien ebenfalls anzuwenden.

In neuen Erschließungsgebieten ist auf der Grundlage der Regelungen im Wasser- haushaltsgesetz bzw. im Landeswassergesetz anfallendes Niederschlagswasser zu versickern bzw. gesondert zu behandelt und soll nicht dem vorhandenen Mischwas- sersystem zugeführt werden. Hierzu sind im Rahmen der verbindlichen Bauleitpla- nung entsprechende Regelungen zu treffen. Von einer Erheblichkeit wird daher nicht ausgegangen. f) Die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie Die Energieversorgung der Teilgebiete erfolgt durch Anschluss an das Netz der Ver- sorgungsträger in der Gemeinde. Bei der Energieerzeugung bzw. -bereitstellung so- wie im Rahmen der objektbezogenen Bauausführung sind die geltenden Gesetze, Verordnungen und Richtlinien anzuwenden. Alternative Energieformen wie Solaran- lagen sind unter Beachtung denkmalrechtlicher Auflagen zugelassen. Von einer Er- heblichkeit wird daher nicht ausgegangen. g) Die Darstellung von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechts Die im Landschaftsplan von 1998 dargestellten Siedlungsentwicklungsflächen sind weitestgehend umgesetzt. Für die im Rahmen der Neuaufstellung ausgewiesenen zusätzlichen Siedlungsentwicklungs- und Maßnahmenflächen trifft der Landschafts- plan folgende Entwicklungsaussagen:

Teilgebiet 1 Begrenzung der Siedlungsentwicklung wird überschritten Teilgebiet 2 Unbebaute Fläche im Dorfgebiet Begrenzung der Siedlungsentwicklung wird überschritten Teilgebiet 3 Siedlungsfläche im Außenbereich, Eingrünung von landwirtschaftli- chen Wirtschaftgebäuden, Begrenzung der Siedlungsentwicklung wird im Süden überschritten Teilgebiet 4 Entlang des Duvenseebaches Uferschutzstreifen von 3-5 m Teilgebiet 5 Siedlungsfläche im Außenbereich Teilgebiet 6 Siedlungsfläche im Außenbereich, möglich bauliche Weiterent- wicklungsfläche im Norden, Begrenzung der Siedlungsentwicklung wird im Süden überschritten Teilgebiet 7 Nördlich Godentwiete: Dorfgebiet

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Südlich Godentwiete: Siedlungsfläche im Außenbereich Teilgebiet 8 Begrenzung der Siedlungsentwicklung wird überschritten Im Osten des Teilgebietes Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft Teilgebiet 9 Erosionsmindernde Maßnahmen auf der Ackerfläche Teilgebiet 10 Westliche Teilfläche: Acker mit markanten Einzelbäumen Östliches Teilgebiet: Siedlungsfläche im Außenbereich Teilgebiet 11 Keine Entwicklungsaussagen Teilgebiet 12 Keine Entwicklungsaussagen Maßnahmenfläche Verpachtung der Ausgleichsfläche unter Auflage einer nachhalti- an der Kläranlage gen Grünlandnutzung Maßnahmenfläche Nutzungsänderung von Acker in Dauergrünland oder Brache, ge- westlich des Mühlen- plante innerörtliche Fußwegeverbindung teiches Maßnahmenfläche Nutzungsänderung von Acker in Dauergrünland oder Brache, ge- entlang des Duven- plante innerörtliche Fußwegeverbindung seebaches

Für die neu dargestellten Teilgebiete werden die im Landschaftsplan ermittelten Wer- te des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes nun im Rahmen der Neuaufstel- lung des Flächennutzungsplanes berücksichtigt. Es werden keine ökologisch hoch- wertigen und sensiblen Flächen überplant und für eine Siedlungsentwicklung vorge- sehen. Auch Schutzgebiete sind von der baulichen Entwicklung nicht betroffen. Alle Bauflächen liegen im Siedlungszusammenhang von Labenz. Es werden keine Sied- lungsflächen dargestellt, die zu einer Zersiedlung der Landschaft führen würden. Der Umfang der ausgewiesenen Siedlungsentwicklungsflächen orientiert sich an den Vorgaben des Landesentwicklungsplanes 2010. Dabei wurde die Rücknahme einer Entwicklungsfläche berücksichtigt, die für eine bauliche Entwicklung nicht zur Verfü- gung steht. Durch die veränderten Flächendarstellungen für die Siedlungsentwick- lung ergeben sich Abweichungen zu den bisherigen Darstellungen des Landschafts- plans.

Parallel zur Aufstellung des Flächennutzungsplanes wurde ein Wohnbauentwick- lungskonzept erarbeitet, in dem die potentiell geeigneten Flächen nach städtebau- lichen und landschaftsplanerischen Gesichtspunkten analysiert werden. Dabei wur- den auch artenschutzfachliche Wertigkeiten betrachtet. Die Aussagen des beste- henden Landschaftsplanes wurden im Wohnbauentwicklungskonzept geprüft und die bisherigen gemeindlichen Entwicklungsabsichten für den Siedlungsraum und seine direkte Umgebung aktualisiert.

Gem. § 9 (4) BNatSchG ist die Landschaftsplanung fortzuschreiben, sobald und so- weit dies im Hinblick auf die Erfordernisse und Maßnahmen zur Umsetzung der kon- kretisierten Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege erforderlich ist, insbe- sondere weil wesentliche Veränderungen von Natur und Landschaft im Planungs-

www.planlabor.de 9 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______raum eingetreten, vorgesehen oder zu erwarten sind. Aufgrund des überschaubaren Umfangs der beabsichtigten Flächenausweisungen und der im Wohnbauentwick- lungskonzept vorgenommenen landschaftsplanerischen Bewertungen wird eine Fort- schreibung der Landschaftsplanung nicht erforderlich. h) Die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von bindenden Beschlüssen der Europäischen Gemeinschaften festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden. Die geltenden Gesetze, Verordnungen und Richtlinien zur Begrenzung von Emissio- nen aus Feuerungsanlagen oder anderen emittierenden Betriebseinrichtungen sind anzuwenden. Die verkehrsbedingten Luftschadstoffe steigen durch die Planung auf- grund der zu erwartenden Verkehrsstärke nur geringfügig. Immissionen oberhalb der Grenzwerte der 22. BImSchV sind nicht zu erwarten. Von einer Erheblichkeit wird da- her nicht ausgegangen. i) Die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschutzes nach den Buchstaben a, c, und d

Wesentliche Auswirkungen auf die Wechselwirkungen zwischen den Belanggruppen sind nicht erkennbar, von einer Erheblichkeit wird daher nicht ausgegangen.

2.1.3. Für die Planung bedeutsame Fachgesetze und Fachpläne Nach § 1 (6) Nr. 7 BauGB sind Belange des Umweltschutzes einschließlich des Natur- schutzes und der Landschaftspflege zu berücksichtigen, nach § 1a BauGB sind die umweltschützenden Belange in der Bauleitplanung einzustellen.

Das Bundesnaturschutzgesetz zielt auf die Sicherung der Leistungs- und Funktions- fähigkeit des Naturhaushalts, der Regenerationsfähigkeit und der nachhaltigen Nut- zungsfähigkeit der Naturgüter ab. Das Gesetz wird auf den nachfolgenden Pla- nungsebenen im Rahmen der naturschutzfachlichen Eingriffsregelung und der Be- trachtung von Artenschutzbelangen berücksichtigt.

Das Bundesbodenschutzgesetz hat die Sicherung und Wiederherstellung der nach- haltigen Funktionen des Bodens zum Ziel. In der Planung wird diesem Ziel durch einen sparsamen Umgang mit Grund und Boden im Hinblick auf mögliche Versiegelungen, Auf- und Abgrabungen sowie Bodenverdichtungen entsprochen. Die bekannten Altlastenstandorte werden dargestellt und in der Begründung näher definiert.

Ziel des Bundesimmissionsschutzgesetzes ist der Ausschluss schädlicher Umweltauswir- kungen. Dieser Belang fließt in die fachliche Betrachtung mit ein und wird bei Erfor- dernis auf Ebene des Bebauungsplans über Lärmschutzfestsetzungen und Abstands- regelungen berücksichtigt.

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Die Ziele der Raumordnung und Landesplanung sowie Aussagen zur Berücksichti- gung in der Planung sind unter Ziffer 1.2. der Begründung aufgeführt.

Der Landschaftsplan zielt auf die Sicherung örtlicher Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege ab. Die Darstellungen werden im Hin- blick auf die Freihaltung ökologisch wertvoller Gebiete von einer Siedlungsentwick- lung bei der Aufstellung der vorliegenden Bauleitplanung berücksichtigt.

Luftreinhalte- oder Lärmminderungspläne liegen für den Plangeltungsbereich nicht vor.

2.2. Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen mit zu- sätzlichen Angaben 2.2.1. Die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wir- kungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Viel- falt (Belang a)) a) Bestandsaufnahme Für die Siedlungserweiterungsflächen werden erhebliche Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt erwartet. Die Aktualisierung der Darstel- lung bestehender Nutzungen hingegen verursachen keine negativen Eingriffe auf die Schutzgüter, so dass für diese Darstellungen keine detaillierte Umweltprüfung erfolgt. Die Ausweisung zusätzlicher Maßnahmenflächen und die Rücknahme der Mischgebietsfläche nördlich der Hauptstraße (zwischen Godentwiete und Schmie- detwiete) führen zu positiven Auswirkungen.

www.planlabor.de 11 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______

Teilgebiet 1: Nördlich Fuhrweg Bestand Bedeutung Realnutzung - Lagerplatz für unterschiedliche Baumaterialien sowie - Halle eines Gewerbebetriebs, - Das nordöstlich liegende Gewässer wird als Fischteich o bewirtschaftet. Tiere und Pflan- - Die südlichen Saumflächen des Fischteiches ragen in + zen das Gebiet. Die hier liegenden Strukturen sind von er- höhter Bedeutung und bilden Lebensräume besonders und streng geschützter Arten, Biotopverbundachse - übrige Flächen bieten Möglichkeiten für gebäudebrü- tende Vogelarten (Schwalben) ansonsten ohne beson- - dere Lebensraumfunktion. Boden /Relief - lehmiger Standort, baulich bereits weitgehend über- - formt Wasser - keine besondere Grundwasserneubildung, - - naturnahe Fischteiche ragen bis an das Teilgebiet heran o Klima / Luft - keine lokalklimatischen Besonderheiten - Landschafts- - Aufgrund fehlender Strukturen gute Einsehbarkeit aus + und Ortsbild nördlicher und westlicher Richtung Biologische Viel- - Im Bereich der Fischteiche höhere biologische Vielfalt + falt, Wirkungsge- mit Wirkungsgefüge zu den Freiflächen, Biotopverbun- füge dachse zwischen dem Duvenseer Moor im Südosten und dem Gebiet um den Wehrenteich im Norden - übrige Flächen ohne Bedeutung - Bedeutungseinschätzung: + = besondere Bedeutung, o = allgemeine Bedeutung, - = geringe Bedeutung

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Teilgebiet 2: Nordöstlich Steinhorster Straße, nordwestlich Hauptstraße Bestand Bedeutung Realnutzung - Westlicher Bereich historisch gewachsene Dorfrandstruk- + tur mit naturnahem Kleingewässer im Osten, - mittlerer Bereich aufgeschütteter Lagerplatz für landwirt- - schaftliche Fahrzeuge, - Östlicher Bereich Obstwiese mit alten, z.T. abgängigen + Obstbäumen Tiere und Pflan- - Lebensräume besonders und streng geschützter Arten + zen sind in den kleinteiligen gewachsenen Ortsrandstruktu- ren anzunehmen (Brutvögel, Amphibien), gutes Potential für Fledermäuse in den älteren Wohn- und Wirtschafts- + gebäuden - Biotopschutz gem. § 21 LNatSchG für das vorh. Kleinge- - wässer - Lagerplatz ohne besondere Lebensräume Boden / Relief - Sandiger Lehm, keine bes. Bodenfunktionen gem. - Landwirtschafts- u. Umweltatlas S-H - Einschnitt am Ortsrand danach in Richtung Osten deut- o lich ansteigend Wasser - keine besondere Grundwasserneubildung - - naturnahes Kleingewässer im Nordwesten + Klima / Luft - keine lokalklimatischen Besonderheiten - Landschafts- - Im Bereich des Lagerplatzes keine vorhandene Orts- - und Ortsbild randeingrünung, jedoch aufgrund der topographischen Gegebenheiten nur bedingt einsehbar - Restflächen mit kleinteiliger gewachsener Ortsrandstruk- +- tur Biologische Viel- - hohe biologische Vielfalt im Bereich der gewachsenen o falt, Wirkungsge- Ortsrandstrukturen mit Wirkungsgefüge in die Umgebung füge - Lagerfläche ohne Bedeutung - Bedeutungseinschätzung: + = besondere Bedeutung, o = allgemeine Bedeutung, - = geringe Bedeutung

Teilgebiet 3: Lüchower Weg Bestand Bedeutung Realnutzung - Westlich des Lüchower Weges landwirtschaftliche Be- - triebe – im Norden Milchviehwirtschaft, im Süden Reit- stall, angrenzende Flächen werden intensiv als Grünland bewirtschaftet - Östlich des Lüchower Weges Holzschuppen, im Norden zur vorhandenen Bebauung Pferdekoppel Tiere und Pflan- - Lebensräume besonders und streng geschützter Arten o zen ggf. an den Gebäuden (gebäudebrütende Vogelarten, Fledermäuse) Boden / Relief - Sandiger Lehm, baulich bereits weitgehend überformt - - Aufgrund der angrenzenden Bewertung der Bodenfunk- + tionen im Landwirtschafts- und Umweltatlas Freiflächen vermutlich mit überdurchschnittlicher Ertragsfähigkeit und gutem Wasserhaushalt Wasser - keine besondere Grundwasserneubildung - Klima / Luft - keine lokalklimatischen Besonderheiten - Landschafts- - Ortsrandeingrünung fehlt + und Ortsbild Biologische Viel- - Betriebsbedingt keine Besonderheiten, geringe biologi- - falt, Wirkungsge- sche Vielfalt füge Bedeutungseinschätzung: + = besondere Bedeutung, o = allgemeine Bedeutung, - = geringe Bedeutung

www.planlabor.de 13 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______

Teilgebiet 4: Erschließung Kläranlage Bestand Bedeutung Realnutzung - Intensiv genutzte Pferdekoppel, im Westen von einem - Knick entlang des Duvenseebaches begrenzt Tiere und Pflan- - Intensivgrünland ohne bes. Lebensraumfunktion - zen - Lebensräume besonders und streng geschützter Arten + sind nur am Knick des Duvenseebaches zu erwarten, Bio- topverbundachse Boden - sandiger Lehm, nach dem Landwirtschafts- und Umwel- + tatlas S-H überdurchschnittliche Ertragsfähigkeit, guter Wasserhaushalt - stark abfallendes Gelände in Richtung Westen Wasser - keine besondere Grundwasserneubildung, im Westen - Duvenseebach angrenzend Klima / Luft - keine lokalklimatischen Besonderheiten - Landschafts- - Freifläche eines Intensivgrünlandes, markante Hanglage o und Ortsbild Biologische Viel- - Zwischen dem Knick am Duvenseebach und den an- + falt, Wirkungsge- grenzenden Freiflächen besteht ein enges Wirkungsge- füge füge. Hier ist auch eine hohe biologische Vielfalt anzu- nehmen. Teil der Biotopverbundachse zwischen dem Duvenseer Moor im Südosten und dem Gebiet um den Wehrenteich im Norden - übrige Flächen ohne Bedeutung - Bedeutungseinschätzung: + = besondere Bedeutung, o = allgemeine Bedeutung, - = geringe Bedeutung

Teilgebiet 5: Ortsausgang Richtung Sandesneben, westlich Hauptstraße Bestand Bedeutung Realnutzung - Mittig ehemalige landwirtschaftliche Hofstelle mit Obst- o/+ wiese und Bauerngarten im Süden, nördlich und südlich moderne Wohnhäuser mit Intensivgärten, nördliches Wohnhaus von der Hofstelle durch eine kleine Grünland- fläche voneinander getrennt Tiere und Pflan- - In den dörflich-ländlichen Strukturen sind besonders und o zen streng geschützter Arten (insbesondere Fledermäuse und Brutvögel) zu erwarten. Boden / Relief - Lehmiger Sand, in Teilen bereits baulich überformt, nach o dem Landwirtschafts- und Umweltatlas S-H unbebaute Flächen ohne bes. Bodenfunktionen Wasser - keine besondere Grundwasserneubildung - Klima / Luft - keine lokalklimatischen Besonderheiten - Landschafts- - Historisch gewachsene Dorfstruktur mit großen Freiflä- + und Ortsbild chen Biologische Viel- - Der kleinflächige Wechsel intensiv genutzter Hofberei- o falt, Wirkungsge- che mit ruderalisierten Randstrukturen und kleinteiligen füge umliegenden Nutzungen (Grünland, Obstgehölze, etc) bedingt eine erhöhte biologische Vielfalt. Wirkungsgefü- ge bestehen in die umliegenden Gebiete Bedeutungseinschätzung: + = besondere Bedeutung, o = allgemeine Bedeutung, - = geringe Bedeutung

14 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______

Teilgebiet 6: Ortsausgang Richtung Sandesneben, östlich Hauptstraße Bestand Bedeutung Realnutzung - Zwei alte Hofstellen, wobei die südlich noch landwirt- o schaftlich bewirtschaftet wird. Im Norden und Süden hiervon liegen intensiv genutzte Grünlandflächen, die von Knickstrukturen begrenzt werden Tiere und Pflan- - In den dörflich-ländlichen Strukturen sind besonders und o zen streng geschützter Arten (insbesondere Fledermäuse und Brutvögel) zu erwarten. Boden - sandiger Lehm bis anlehmiger Sand, weite Bereiche - bereits baulich überformt, nach dem Landwirtschafts- und Umweltatlas S-H unbebaute Flächen ohne bes. Bo- denfunktionen - am vorhandenen Ortsrand deutlich nach Süden anstei- o gendes Gelände Wasser - keine besondere Grundwasserneubildung - Klima / Luft - keine lokalklimatischen Besonderheiten - Landschafts- - Historisch gewachsene Dorfstruktur mit großen Freiflä- + und Ortsbild chen, Grünlandfläche im Süden sehr bewegt Biologische Viel- - Der kleinflächige Wechsel intensiv genutzter Hofberei- o falt, Wirkungsge- che mit ruderalisierten Randstrukturen und kleinteiligen füge umliegenden Nutzungen (Grünland, Gärten, etc) be- dingt eine erhöhte biologische Vielfalt. Wirkungsgefüge bestehen in die umliegenden Gebiete Bedeutungseinschätzung: + = besondere Bedeutung, o = allgemeine Bedeutung, - = geringe Bedeutung

Teilgebiet 7: Godentwiete Bestand Bedeutung Realnutzung - Wohngebäude mit Gartennutzung - Tiere und Pflan- - Besonders bedeutende Strukturen, besonders und streng - zen geschützte Arten des Siedlungsgebietes sind nicht zu er- warten Boden - Sandiger Lehm, baulich überformt - Wasser - keine besondere Grundwasserneubildung - Klima / Luft - keine lokalklimatischen Besonderheiten - Landschafts- - gewachsene Siedlungsrandstruktur, weitgehend gut - und Ortsbild eingegrünte Siedlungsflächen. Biologische Viel- - Keine besondere biologische Vielfalt, Wirkungsgefüge - falt, Wirkungsge- besteht zu den umliegenden Freiflächen. füge Bedeutungseinschätzung: + = besondere Bedeutung, o = allgemeine Bedeutung, - = geringe Bedeutung

www.planlabor.de 15 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______

Teilgebiet 8: Schmiedetwiete Bestand Bedeutung Realnutzung - Intensiv ackerbaulich genutzte Freifläche von linearen - Gehölzstrukturen eingefasst - Knickstrukturen an der Schmiedetwiete, zur vorhande- o nen Bebauung und im Südwesten Tiere und Pflan- - Lebensräume besonders und streng geschützter Arten - zen sind insbesondere in den umgrenzenden Gehölzstruktu- ren zu erwarten, - Biotopverbundachse entlang des Duvenseebaches + Boden /Relief - Südwestlich Schmiedetwiete: Lehmboden, nach dem + Landwirtschafts- und Umweltatlas S-H natürliche Boden- funktionen mit überdurchschnittlicher Bewertung - Nordöstlich Schmiedetwiete: Sandiger Lehm / Lehm, nach dem Landwirtschafts- und Umweltatlas S-H insbe- sondere der Wasser- und Nährstoffhaushalt von über- durchschnittlicher Bedeutung Wasser - keine besondere Grundwasserneubildung - Klima / Luft - keine lokalklimatischen Besonderheiten - Landschafts- - Stark bewegtes Gelände abfallend zum Duvenseebach, + und Ortsbild gut eingegrünt durch umgrenzende Gehölzstrukturen, Teil einer innerdörflichen Freiraumverbindung Biologische Viel- - Zwischen linearen Gehölzstrukturen und den angren- + falt, Wirkungsge- zenden Freiflächen besteht ein enges Wirkungsgefüge. füge Randfläche der Biotopverbundachse entlang des Du- venseebaches Bedeutungseinschätzung: + = besondere Bedeutung, o = allgemeine Bedeutung, - = geringe Bedeutung

Teilgebiet 9: Südlich Steinhorster Straße, westlich Wohnbebauung Wolfsberg Bestand Bedeutung Realnutzung - Intensiv ackerbaulich genutzte Fläche. - - Knickartige Strukturen zwischen der L 87 und dem neuen + Radweg - Streuobstwiese als Ausgleichsfläche des Wohngebietes + Wolfsberg Tiere und Pflan- - Lebensräume besonders und streng geschützter Arten o zen sind insbesondere in den Knickstrukturen entlang der L 87 zu erwarten. Das Potenzial geschützter Tierarten im Be- reich der Streuobstwiese ist aufgrund des jungen Alters der Maßnahmen gering. Boden / Relief - Sandiger Lehm, nach dem Landwirtschafts- und Umwel- - tatlas S-H ohne besondere Bodenfunktionen Wasser - keine besondere Grundwasserneubildung - Klima / Luft - keine lokalklimatischen Besonderheiten - Landschafts- - kaum einsehbar aufgrund umliegender Gehölzstrukturen - und Ortsbild Biologische Viel- - Zwischen linearen Gehölzstrukturen und den angren- - falt, Wirkungsge- zenden Freiflächen besteht ein enges Wirkungsgefüge. füge Eine besondere biologische Vielfalt ist nicht vorhanden. Bedeutungseinschätzung: + = besondere Bedeutung, o = allgemeine Bedeutung, - = geringe Bedeutung

16 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______

Teilgebiet 10: Nördlich der Straße „Zum Mühlenteich“ Bestand Bedeutung Realnutzung - Zwei Wohngebäude mit umliegender Gartennutzung; - Siedlungsnahe Freiraumstrukturen angrenzend Tiere und Pflan- - Aufgrund der nordöstlich angrenzenden Strukturen ist o zen eine erhöhte Vielfalt an besonders und streng geschütz- te Arten des Siedlungsgebietes zu erwarten. Boden / Relief - Sandiger Lehm, in Teilen bereits baulich überformt, nach + dem Landwirtschafts- und Umweltatlas S-H Freiflächen mit überdurchschnittlicher Bedeutung des Wasser- und Nährstoffhaushaltes Wasser - keine besondere Grundwasserneubildung - Klima / Luft - keine lokalklimatischen Besonderheiten - Landschafts- - Eingegrünter Siedlungsrand - und Ortsbild Biologische Viel- - Aufgrund der nordöstlich angrenzenden Strukturen ist o falt, Wirkungsge- eine erhöhte Vielfalt mit Wechselbeziehungen zum Müh- füge lenteich und Duvenseebach vorhanden. Bedeutungseinschätzung: + = besondere Bedeutung, o = allgemeine Bedeutung, - = geringe Bedeutung

Teilgebiet 11: Vierstücken Bestand Bedeutung Realnutzung - Die Fläche wird intensiv landwirtschaftlich bewirtschaftet - Tiere und Pflan- - Keine bedeutenden Biotopstrukturen vorhanden - zen Boden / Relief - Sandiger Lehm, nach dem Landwirtschafts- und Umwel- + tatlas S-H hinsichtlich des Wasser- und Nährstoffhaushal- tes und der natürlichen Ertragsfähigkeit von überdurch- schnittlicher Bedeutung, - Exponierte Lage Wasser - keine besondere Grundwasserneubildung - Klima / Luft - keine lokalklimatischen Besonderheiten - Landschafts- - gut einsehbar aufgrund der vorhandenen exponierten o und Lage Ortsbild Biologische Viel- - keine besondere biologische Vielfalt - falt, Wirkungsge- füge Bedeutungseinschätzung: + = besondere Bedeutung, o = allgemeine Bedeutung, - = geringe Bedeutung

www.planlabor.de 17 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______

Teilgebiet 12: Südöstlich der Ortslage, östlich Lüchower Weg (Badekoppel) Bestand Bedeutung Realnutzung - Die Fläche wird intensiv ackerbaulich bewirtschaftet. o Knickstrukturen befinden sich im Norden und Süden des Flurstückes Tiere und Pflan- - Lebensräume besonders und streng geschützter Arten o zen sind in den Gehölzstrukturen zu erwarten. - Biotopverbundachse entlang des Duvenseebaches + - Im Bereich des Duvenseebaches ist mit einem erhöhten Artenvorkommen zu rechnen Boden / Relief - Sandiger Lehm, nach dem Landwirtschafts- und Umwel- + tatlas S-H hinsichtlich des Wasser- und Nährstoffhaushal- tes und der natürlichen Ertragsfähigkeit von überdurch- schnittlicher Bedeutung - In West-Ost-Richtung abfallend Wasser - keine besondere Grundwasserneubildung - Klima / Luft - keine lokalklimatischen Besonderheiten - Landschafts- - aus östlicher Richtung aufgrund der Topographie gut o und einsehbar Ortsbild Biologische Viel- - Zwischen linearen Gehölzstrukturen und den angren- + falt, Wirkungsge- zenden Freiflächen besteht ein enges Wirkungsgefüge. füge Eine erhöhte biologische Vielfalt ist aufgrund des an- grenzenden Niederungszuges zu erwarten. Bedeutungseinschätzung: + = besondere Bedeutung, o = allgemeine Bedeutung, - = geringe Bedeutung

Maßnahmenflächen Die Ausweisung von Maßnahmenflächen umfasst insbesondere Flächen im Umfeld des Duvenseebaches und des Mühlenteiches. Teilflächen am Duvenseebach und dem Mühlenteich wurden aus dem Landschaftsplan übernommen. Die Fläche nörd- lich der Kläranlage wird extensiv landwirtschaftlich bewirtschaftet. Die Fläche west- lich des Mühlenteiches liegt brach. Eine weitere Maßnahmenfläche entspricht dem Hangbereich des Duvenseebaches südlich der Bebauung Steinhorster Straße. Hier finden sich naturnahe, gewässerbegleitende Gehölze.

Weiteren Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft wurden neu in die Darstellung des Flächennutzungsplanes übernommen. Hierbei handelt es sich zum einen um bestehende Ausgleichsflächen gültiger Bebauungspläne/ Satzungen oder Außenbereichsvorhaben, die entspre- chend der geltenden Genehmigungen bzw. Satzungen naturschutzfachlich bewirt- schaftet werden oder der Sukzession überlassen wurden. Andere Flächen werden derzeit noch intensiv landwirtschaftlich bewirtschaftet. Sie sind zum Teil von Knickstrukturen begrenzt. Hier bestehen sinnvolle Potentiale zur Aufwertung bedeut- samer Landschaftsstrukturen.

Weitere im Flächennutzungsplan dargestellte Maßnahmenflächen wurden aus dem Ursprungsplan übernommen und werden im Umweltbericht nicht weiter berücksich- tigt. Zwei Bereiche, die aus dem Landschaftsplan offenbar als allgemeine Zielvorstel- lung in den geltenden Flächennutzungsplan übernommen wurden (südlich Teilge- biet 3 sowie südlich Steinhorster Straße am westlichen Ortsausgang), werden in der

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Neuaufstellung aufgrund nicht gegebener Erforderlichkeit aus der Darstellung her- ausgenommen. Die entsprechenden Flächen sind nicht durch Ausgleichsmaßnah- men für geltende Satzungen (B-Pläne, städtebauliche Satzungen) oder Baugeneh- migungen gebunden. b) Prognose Teilgebiete 1, 3 und 7 Für diese drei Teilgebiete wird die Darstellung im Flächennutzungsplan dem aktuellen Bestand angepasst. Aus dieser Anpassung ergeben sich selbst keine Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt. Dennoch sind Veränderun- gen durch bauliche Maßnahmen möglich. Diese Veränderungen können bereits Auswirkungen auf den Naturhaushalt und das Landschaftsbild sowie auf die Arten- schutzbelange bewirken. Eine besondere Erheblichkeit wird jedoch nicht gesehen.

Teilgebiete 5, 6 und 10 In diesen Teilgebieten wird neben der Anpassung der Darstellungen an den aktuel- len Bestand in den bestehenden Freiflächen auch eine bauliche Entwicklung ermög- licht. Neben den zu erwartenden Beeinträchtigungen in den Boden und das Schutz- gut Wasser durch Versiegelungen und den Beeinträchtigungen der biotischen Struk- turen sind Auswirkungen insbesondere auch auf die in diesen Teilgebieten historisch gewachsenen dorftypischen Strukturen zu erwarten. Artenschutzfachlich sind Auswir- kungen möglich, unüberwindbare Hindernisse werden jedoch nicht gesehen.

Teilgebiet 4 Es handelt sich hier um die Neuanlage einer Zuwegung zur Kläranlage über vorhan- denes Intensivgrünland. Die Auswirkungen sind aufgrund der geplanten Nutzung gering und ergeben sich insbesondere durch den notwendigen Knickdurchbruch am Duvenseebach.

Teilgebiete 2, 8, 9 und 11 Diese Teilgebiete werden erstmalig für eine bauliche Entwicklung ausgewiesen. Hier kommt es zu einer Entwertung der Flächen für den Naturschutz durch Versiegelung, Aufschüttungen/ Abgrabungen und intensive Grundstücksnutzung. Andererseits werden auch in den künftig bebauten Bereichen Strukturanreicherungen mit Wohl- fahrtswirkungen für den Naturschutz vorgesehen (Bepflanzungsfestsetzungen im Be- bauungsplan, Ortsrandgestaltung, Gestaltung der Gärten). Der grundsätzlichen Flä- chenentwertung durch Bebauung steht daher auch eine Aufwertung gegenüber. Artenschutzfachlich sind Auswirkungen aufgrund der vorhandenen Strukturen und der Biotopverbundfunktion zu erwarten, unüberwindbare Hindernisse werden jedoch nicht gesehen, bzw. sind über ggf. erforderliche artenschutzfachliche Kompensati- onsmaßnahmen zu umgehen.

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Im Teilgebiet 2 werden gewachsene Ortsrandstrukturen (im Westen – durchgrünte Freiflächen einer alten Hofanlage, Kleingewässer; im Osten – Obstwiese) überplant. Hierdurch sind erhebliche Auswirkungen mit einem hohen Kompensationsaufwand zu erwarten. Die Erweiterung der Mischgebietsfläche in der Mitte des Teilgebietes betrifft eine intensiv genutzte Ackerfläche. Neben den üblicherweise auftretenden Auswirkungen ist in diesem Bereich eine Erheblichkeit insbesondere in der Gelände- morphologie zu sehen, welche bei baulicher Entwicklung voraussichtlich zu erhebli- chen Bodenauffüllungen führen wird.

Im Teilgebiet 8 sind ebenfalls insbesondere Auswirkungen auf das Schutzgut Boden zu erwarten. Die in Teilen hangige Lage wird bei einer Bebauung zu erheblichen Auf- schüttungen und Abtragungen führen. Betroffen sind Bodenfunktionen mit über- durchschnittlicher Bedeutung. Die das Teilgebiet umgrenzenden Maßnahmenflä- chen sichern den Erhalt der wertvollen Hangbereiche zum Duvenseebach und ver- meiden erhebliche Auswirkungen auf den Biotopverbund und die Schutzgüter Pflan- zen und Tiere. Die Eingliederung der Siedlungsentwicklungsfläche in die Landschaft kann durch die Maßnahmenflächen gesichert werden.

Das Teilgebiet 9 beinhaltet eine Weiterentwicklung der Siedlung am Wolfsberg und ist aus naturschutzfachlicher Sicht relativ unproblematisch. Auswirkungen ergeben sich insbesondere für das Schutzgut Boden. Die bauliche Inanspruchnahme der für Kompensationszwecke angelegten Streuobstwiese (B-Plan Nr. 4) bedarf einer detail- lierten Begründung und muss entsprechend ausgeglichen werden.

Auch das Teilgebiet 11 beinhaltet eine Weiterentwicklung der vorhandenen Bebau- ung in den großen Gartenflächen. Bedeutsam sind hier die vorhandenen Boden- funktionen und die exponierte Lage.

Teilgebiet 12 Auf der Grundlage eines Klimaschutzkonzeptes für das Amt Sandesneben- ist eine Biogasanlage entstanden. Die bestehende Flächenausweisung umfasst die bereits in Anspruch genommene Fläche. Um eine weitere Erzeugung regenerativer Energien zu ermöglichen, soll der Standort erweitert werden. Bedeutsam sind hier Aspekte des Landschaftsbildes und am Duvenseebach (Biotopverbundachse nach Landschaftsrahmenplan) eine erhöhte biologische Vielfalt.

Maßnahmenflächen Die weitgehende Übernahme der Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft hat das Ziel, diese Flächen dauerhaft für den Naturhaushalt und das Landschaftsbild zu sichern und den Bio- topverbund entlang des Duvenseebaches zu festigen. Positive Auswirkungen auf die Schutzgüter ergeben sich für bisher intensiv genutzte Flächen bei einer dauerhaften Sicherung naturschutzfachlicher Maßnahmen. Die Darstellung im Flächennutzungs-

20 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______plan ist als öffentlicher Belang bei einer Vorhabenprüfung zu berücksichtigen. Hin- sichtlich der zur gemeindlichen Dokumentation erfolgenden Übernahme bestehen- der Ausgleichsflächen in den Flächennutzungsplan ergeben sich keine Auswirkun- gen.

Bei Nichtdurchführung der Planung verbleibt es bei den bisherigen Nutzungen und damit aufgrund dieser langjährigen Nutzung beim Ist-Zustand der abiotischen und biotischen Bedingungen. Die bisher unbebauten Teilräume würden frei von Bebau- ung bleiben und ihre bisherigen Funktionen weiterhin erfüllen. c) Geplante Maßnahmen Auf der Ebene des Flächennutzungsplanes werden keine Maßnahmen vorgesehen, dies bleibt den nachfolgenden verbindlichen Planungen vorbehalten. Hier sind im Rahmen einer Eingriffs-/ Ausgleichsbilanzierung entsprechend der landesspezifischen Vorgaben Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen zu berücksichtigen und so- weit erforderlich Ausgleichs- bzw. Ersatzmaßnahmen festzusetzen. Insbesondere in den Teilgebieten 5 und 6 sind in den nachstehenden Planungsebenen Vorgaben zur Erhaltung der gewachsenen dorftypischen Strukturen zu treffen. Für das Teilgebiet 8 wird eine intensive Eingrünung erforderlich, um eine Abgrenzung und einen ausrei- chenden Schutz des Duvenseebachtales zu erreichen. Die Artenschutzbelange sind entsprechend den Vorgaben des § 44 BNatSchG abzuarbeiten und zu berücksichti- gen (näheres s. Ziffer 9. der Begründung). d) Anderweitige Planungsmöglichkeiten

Die Gemeinde setzt sich im Rahmen der vorliegenden Neuaufstellung des Flächen- nutzungsplans intensiv mit einer Siedlungsentwicklung im Gemeindegebiet ausei- nander. Dabei werden die im Landschaftsplan dargestellten Werte des Naturhaus- haltes berücksichtigt und insbesondere Flächen im direkten Ortsrandbereich mit ge- ringer Bedeutung für den Naturhaushalt als Siedlungsentwicklungsbereiche darge- stellt. Die Einbeziehung bisheriger Außenbereichsbebauung am bestehenden Orts- rand soll in diesen Bereichen nicht nur die Plandarstellungen aktualisieren, sondern gemäß den Vorgaben des Landesentwicklungsplanes eine Bebauung vorhandener Baulücken ermöglichen. Des Weiteren werden bauliche Erweiterungsabsichten orts- ansässiger Bürger in den Teilgebieten 2, 6 und 12 berücksichtigt. Aufgrund mangeln- der Flächenverfügbarkeit wird die Darstellung einer Mischgebietsfläche im zentralen Ortsbereich nördlich der Hauptstraße, westlich der Schmiedetwiete zurückgenom- men. Alternativ wird in den Teilgebieten 8 und 9 die Entwicklung neuer Wohngebiete ermöglicht, die den zusätzlichen Bedarf an Bauland für die nächsten Jahre decken sollen.

Alternativbetrachtungen sind im Rahmen der Aufstellung des Landschaftsplanes bereits vorgenommen worden, die im Wohnbauentwicklungskonzept nunmehr ak- tualisiert wurden. Zur Entwicklung des Standortes für die Erzeugung regenerativer Energien liegen ebenfalls konkrete Alternativuntersuchungen vor.

www.planlabor.de 21 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______

Alternativ ist in Teilbereichen auch eine bauliche Flächenausweisung anderer sied- lungsnaher Freiflächen möglich. Die Gemeinde möchte jedoch nur Siedlungsflächen ausweisen, die in mittelbarer Zukunft auch für eine bauliche Inanspruchnahme zur Verfügung stehen. Unter Berücksichtigung des Planungsziels, scheiden wesentlich andere Planungsmöglichkeiten aus. Die für eine bauliche Entwicklung grundsätzlich geeignete Fläche östlich der Hauptstraße, südlich Im Ruhwinkel kann in Abhängigkeit von den dann tatsächlich gegebenen Geruchsbelastungen der derzeit noch um- gebenden Viehhaltungsbetriebe zukünftig als Siedlungserweiterungsfläche in Be- tracht gezogen werden. Städtebaulich grundsätzlich geeignet sind auch die orts- kernnahen Flächen zwischen Godentwiete und Schmiedetwiete sowie der südliche Straßenrand der Godentwiete. Diese Flächen können bei veränderter Ausgangslage hinsichtlich Flächenverfügbarkeit und Geruchsimmissionen langfristig als Entwick- lungsbereiche berücksichtigt werden. e) Bewertung Teilgebiete 1, 3 und 7 Durch Darstellungen entsprechend der aktuellen Nutzung ergeben sich keine erheb- lichen Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wir- kungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt. Be- stehende Beeinträchtigungen liegen insbesondere in den fehlenden Ortsrandbegrü- nungen in den Teilgebieten 1 und 3.

Teilgebiete 5, 6 und 10 Die vorhandenen Freiflächen haben in diesen Teilgebieten weitgehend sowohl na- turschutzfachlich als auch aus ortsgestalterischer Sicht eine besondere Bedeutung. Schwerwiegende Auswirkungen ergeben sich insbesondere durch mögliche Nach- verdichtungen für die Obstwiese mit kleinem Bauerngarten im Teilgebiet 5, durch die fingerartige Entwicklung in die Landschaft auf einem hangigen Grünland mit umlau- fenden Knickstrukturen am Ortsausgang im Teilgebiet 6 und für die vorhandenen Gehölzstrukturen mit extensiver Unternutzung im Teilgebiet 10. Für die genannten bedeutenden Strukturen in den Teilgebieten 5 und 10 ist davon auszugehen, dass in den nachstehenden Planungsebenen entsprechende Vorgaben zum Erhalt getrof- fen werden. Während vorhandene Baulücken nach § 34 BauGB zu bewerten sind, liegen insbesondere die südlichen Bereiche in den Teilgebieten 5 und 6 im Außenbe- reich, so dass Ausgleich gemäß Ausgleicherlass im Rahmen der verbindlichen Bau- leitplanung erforderlich wird. Zur Vermeidung artenschutzfachlicher Betroffenheiten sind erforderliche artenschutzfachliche Maßnahmen zu ermitteln und festzulegen.

Teilgebiete 4, 8, 9 und 11 Da es sich weitgehend um Flächen mit allgemeiner Bedeutung für den Naturschutz handelt und keine sensiblen, schützenswerten Bereiche erheblich betroffen werden, wird Ausgleich gemäß Ausgleicherlass im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung möglich. Da Ausgleichsmaßnahmen in der Regel nicht baulich in Anspruch genom- men werden sollten, ist im Teilbereich 9 die über den B-Plan Nr. 4 festgesetzte Aus-

22 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______gleichsfunktion der zur Überbauung vorgesehenen Streuobstwiese hinsichtlich des erforderlichen Kompensationsbedarfes zu berücksichtigen. Bei Böden mit überdurch- schnittlichen Bodenfunktionen ist der Ausgleich bodenfunktionsbezogen zu erbrin- gen. Beeinträchtigungen des Geländereliefs (Teilgebiet 8) sind über entsprechende Festsetzungen auf Ebene des Bebauungsplanes minimierbar. Eingriffe in das Land- schaftsbild können über Begrünungsmaßnahmen und Vorgaben zur Firsthöhe ver- mieden/minimiert werden. Auch ist mit keinen unüberwindbaren Hindernissen zu rechnen, jedoch sind ggf. artenschutzrechtliche Maßnahmen erforderlich.

Teilgebiet 2 Hier werden auch großflächig Bereiche mit besonderer Bedeutung für den Natur- haushalt und das Landschaftsbild als Siedlungsflächen dargestellt. Die Entwicklung ist aus naturschutzfachlicher Sicht für diese Fläche, für die konkreter Entwicklungsbedarf des vorhandenen Betriebes besteht, mit erheblichen Eingriffen verbunden.

Teilgebiet 12 Hier werden Flächen für eine bauliche Entwicklung vorbereitet, die naturschutzfach- lich von erhöhter Bedeutung sind. Aufgrund der Lage im Umfeld des Duvenseeba- ches und der Nähe zum Duvenseer Moor sind Anforderungen an Minimierungsmaß- nahmen zum Eingriff ins Landschaftsbild und zu Vorkommen geschützter Arten zu berücksichtigen.

Maßnahmenflächen Diese Flächen sind für eine Siedlungsentwicklung nicht geeignet. Mit Durchführung geeigneter Entwicklungsmaßnahmen auf diesen Flächen gehen positive Wirkungen auf die Schutzgüter (insbesondere Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und Landschafts- bild) einher. f) Merkmale der technischen Verfahren entfällt auf Ebene des Flächennutzungsplanes g) Maßnahmen zur Überwachung entfällt auf Ebene des Flächennutzungsplanes

2.2.2. Umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt (Belang c)) a) Bestandsaufnahme Der Ort Labenz hat sich historisch zusammen mit seinen landwirtschaftlichen Betrie- ben entwickelt. Im Auftrag der Gemeinde wurden im November 2011 folgende Be- triebe mit zugehörigen Emissionsquellen durch die Landwirtschaftskammer Schleswig-

www.planlabor.de 23 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______

Holstein ermittelt und gutachterlich bewertet (Immissionsschutz-Stellungnahme (Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Futterkamp, November 2011):

Betrieb Witten GbR Hauptstraße 77 - 3 Ställe für Rinderhaltung mit 165,0 Großvie- heinheiten (GV) - 1 Flüssigmistbehälter für Gülle - 4 Silagelagerplätze Betrieb Rundshagen, Hauptstraße 63 u. 70 - 5 Ställe für Rinderhaltung mit 102,0 GV - 2 Dungplatten Betrieb Karl Meins, Hauptstraße 62 - 1 Stall für Rinderhaltung mit 30,1 GV - 1 Güllebehälter - 1 Dungplatte Betrieb Heinrich Harms, Hauptstraße 24 - 4 Ställe für Rinderhaltung mit 124,0 GV - 2 Flüssigmistbehälter - 3 Silagelagerplätze - 1 Dungplatte Betrieb Frank Libbers, - 5 Ställe für Schweinehaltung mit 106,8 GV - 1 Flüssigmistbehälter Betrieb Hermann Wilke, Lüchower Weg 6 - 4 Ställe für Rinderhaltung mit 346,1 GV - 2 Ställe sowie Anlage für Pferdehaltung mit 30,8 GV - 1 Flüssigmistbehälter - 6 Silagelagerplätze Betrieb Stefan Wittenburg, Lüchower Weg 7 - 1 Stall für Schweinehaltung mit 123,8 GV - 1 Flüssigmistbehälter Biogas Labenz GmbH & Co. KG, Lüchower - Biogasanlage mit Schmutzwasserlagune Weg 6 - 4 Silagelagerplätze

Ein kleiner landwirtschaftlicher Nebenerwerbsbetrieb mit gemischter Tierhaltung (Schafe, Schweine, Hühner, Gänse) in der Schmiedetwiete 23, der gegenwärtig im Bereich der Geringfügigkeit wirtschaftet, war nicht Gegenstand der gutachterlichen Untersuchung. Ein Lageplan sämtlicher landwirtschaftlichen Betriebsstandorte in La- benz ist unter Ziffer 3.3 der Begründung dargestellt.

Nach den geltenden Auslegungshinweisen der Geruchsimmissionsrichtlinie (GIRL) bzw. nach dem gemeinsamen Runderlass des MLUR und des Innenministeriums dür- fen die Immissionswerte für Dorfgebiete und Häuser im Außenbereich in der Regel nicht mehr als 15 % der Jahresstunden und für Wohngebiete nicht mehr als 10 % der Jahresstunden betragen. In Einzelfällen sind Überschreitungen der Immissionswerte zulässig (z.B. bei gewachsenen ortsüblichen Strukturen). b) Prognose In der vorliegenden Immissionsschutz-Stellungnahme (Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Futterkamp, November 2011) sind, ausgehend von den vorlie- genden Genehmigungen und den Angaben der Landwirte, die Geruchsimmissionen in Labenz kartographisch dargestellt worden. Demnach werden für die drei in der

24 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______nordwestlichen Ortslage neu dargestellten Wohnbauflächen (Teilgebiete 7, 8 und 9) sowie für die beiden am nordöstlichen Ortsausgang geplanten gemischten Bauflä- chen (Teilgebiete 2 und 11) die jeweils erforderlichen Immissionswerte eingehalten.

Im südlichen Gemeindegebiet werden die geltenden Kennwerte hingegen sowohl für Wohngebiete als auch für Dorfgebiete weitgehend überschritten. c) Geplante Maßnahmen Ausgehend von der vorliegenden gutachterlichen Stellungnahme zu den landwirt- schaftlichen Immissionen, konzentriert sich die Darstellung zukünftiger Siedlungsent- wicklungsbereiche im Rahmen der Flächennutzungsplanung schwerpunktmäßig auf zwei neue Gebiete in der nordwestlichen Ortslage. Neue Gebietsausweisungen im südlichen Gemeindegebiet umfassen im Wesentlichen den vorhandenen baulichen Bestand bzw. konkrete Erweiterungsabsichten die mit den gegebenen Immissionsbe- lastungen vereinbar sind. Bei veränderter Ausgangssituation der gegenwärtig ange- nommenen Geruchsbelastungen wird eine prinzipielle städtebauliche Eignung für Teilbereiche möglich.

Der gegenwärtig im Bereich der Geringfügigkeit wirtschaftende Nebenerwerbsbe- trieb an der Schmiedetwiete wird als gemischte Baufläche ausgewiesen. An der Dar- stellung der angrenzenden Wohnbaufläche (Teilgebiet 8) südwestlich der Schmie- detwiete wird festgehalten. Mit dieser Fläche betreibt die Gemeinde eine Flächen- bevorratung und strebt eine langfristige Entwicklung an (vgl. Abs. 5.1). Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung sind Aussagen zur Verträglichkeit mit den beste- henden landwirtschaftlichen Strukturen zu treffen. d) Anderweitige Planungsmöglichkeiten Alternativ wäre ein Verzicht von Bauflächenausweisungen in den Bereichen möglich, in denen die Immissionsrichtwerte überschritten werden. Betroffen sind im südlichen Ortsteil jedoch überwiegend Flächen, die aufgrund ihrer baulichen Gewichtung eine entsprechende Gebietsausweisung rechtfertigen. Neuausweisungen für eine erstma- lige Inanspruchnahme erfolgen hier nur in geringem Maße. So bestehen im Teilgebiet 6 konkrete Erweiterungsabsichten der landwirtschaftlichen/ gewerblichen Nutzun- gen, bei denen eine Vereinbarkeit mit den im Gutachten angenommenen Immissio- nen gegeben ist. e) Bewertung Die Ausweisung von gemischten Bauflächen in Bereichen, in denen hohe landwirt- schaftlicher Emissionen angenommen werden, erfolgt aufgrund des gegebenen Bebauungsbestandes und der entsprechenden baulichen Gewichtung. Erweiterun- gen sind unter Berücksichtigung der konkret gegebenen Geruchsbelästigungen hier zumindest in Form von landwirtschaftlichen oder gewerblichen Nutzungen möglich.

www.planlabor.de 25 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______f) Merkmale der technischen Verfahren Die Ermittlung der Immissionen erfolgte anhand folgender Unterlagen: • TA Luft (1. BImSchVwV) • VDI-RL 3471 Emissionsminderung Tierhaltung Schweine vom Juni 1986 • VDI-RL 3894 v. September 2011 • Feststellung und Beurteilung von Geruchsimmissionen in Schleswig-Holstein, ge- meinsamer Erlass des MLUR und des Innenministeriums vom 04.09.2009 • Materialienband 73 des Landesumweltamtes Nordrhein-Westfalen, Essen 2006 • Festlegung der Geruchsemissionsfaktoren im Landkreis Cloppenburg, GAA Hil- desheim g) Maßnahmen zur Überwachung Für bauliche Erweiterungen im südlichen Gemeindegebiet ist im Rahmen des Bauan- tragsverfahrens nachzuweisen, dass sich hieraus keine wirtschaftlichen Nachteile und negativen Entwicklungsmöglichkeiten für bestehende Tierhaltungsbetriebe ergeben. Im Aufstellungsverfahren des Bebauungsplanes für den südwestlichen Bereich des Teilgebietes 8 ist die Verträglichkeit der Nutzung mit dem angrenzenden landwirt- schaftlichen Betrieb nachzuweisen.

2.3. Zusammenfassung Durch die Planung werden im Ortsrandbereich in derzeit unbebauten Gebieten Ein- griffe in Natur und Landschaft vorbereitet, bzw. es wird eine Nachverdichtung bishe- riger Siedlungsflächen im Außenbereich begünstigt. Neben der Versiegelung sind in einzelnen Teilgebieten insbesondere auch Beeinträchtigungen historisch gewachse- ner dorftypischer Freiraumstrukturen zu erwarten. Unüberwindbare artenschutzrecht- liche Hindernisse werden nicht gesehen. Artenschutzrechtliche Betrachtungen sind jedoch für einzelne Teilgebiete auf der nachfolgenden Planungsebene erforderlich, um ggf. einer Verletzung der Verbotstatbestände des § 44 (1) BNatSchG durch ar- tenschutzfachliche Kompensationsmaßnahmen zu vermeiden. Aus der Ausweisung von Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft ergeben sich Entwicklungsmöglichkeiten mit positiven Auswir- kungen auf den Naturhaushalt und das Landschaftsbild.

In der Gemeinde Labenz wirtschaften 9 landwirtschaftliche Betriebe, von denen 7 Betriebe Intensivtierhaltung und ein Betrieb Nebenerwerbstierhaltung ausüben. Hie- raus ergeben sich landwirtschaftliche Emissionen, die im südlichen Gemeindegebiet zur Überschreitung der Immissionsgrenzwerte sowohl für Wohngebiete als auch für Dorfgebiete führen. Schwerpunktmäßig wird daher eine Siedlungsentwicklung im nordwestlichen Gemeindegebiet ermöglicht. Gebietsausweisungen im südlichen Gemeindegebiet umfassen überwiegend den baulichen Bestand.

26 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______

Auswirkungen auf bestehende Kulturgüter werden insbesondere im Bereich der Schmiedetwiete gesehen. Aufgrund der intensiven Geruchsbelastungen aus land- wirtschaftlicher Nutzung stehen keine geeigneten Alternativflächen für eine wohn- bauliche Entwicklung zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund und durch Ausweisung von naturschutzfachlichen Maßnahmenflächen sowie die Berücksichtigung erforder- licher Eingrünungsmaßnahmen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung er- scheint die Darstellung von Bauflächen in einem Abstand von mindestens 60 m zum Denkmalbereich als verträglich.

Die Ausweisungen im Flächennutzungsplan führen zu Abweichungen gegenüber dem bestehenden gemeindlichen Landschaftsplan. Bei den im Flächennutzungs- plan ausgewiesenen Flächen handelt es zum überwiegenden Teil um bereits bebau- te Bereiche, für die lediglich die Art der baulichen Nutzung erstmals in die Darstellung aufgenommen oder an die tatsächliche Nutzung angepasst wird. Neuausweisungen für eine erstmalige Inanspruchnahme freier Landschaft umfassen einen deutlich ge- ringeren Umfang. Die in den einzelnen Teilgebieten seit Aufstellung des Landschafts- plans eingetretenen, vorgesehenen oder zu erwartenden Auswirkungen sind in der Begründung aufgeführt und werden auch aus landschaftsplanerischer Sicht bewer- tet.

3. Bestandsbeschreibung 3.1. Allgemeines Die Gemeinde Labenz mit ihrer Gemeindefläche von 575 ha liegt im südöstlichen Schleswig-Holstein im Kreis und gehört zum Amt Sandesne- ben-Nusse. Die direkten Nachbargemeinden sind im Westen Steinhorst, im Osten und sowie im Süden Lüchow und Sandesneben.

Die Gemeinde Labenz liegt im Naturraum Schleswig-Holsteinisches Hügelland und hier im Teillandschaftsraum Stormarner Endmoränengebiet. Bestimmt wird die Ge- meinde von der leicht bewegten Endmoränenlandschaft.

Der geologische Untergrund der Gemeinde besteht im Wesentlichen aus Geschie- belehmen und Geschiebemergeln aus der Weichsel-Kaltzeit. Aus den in der Ge- meinde vorherrschenden Geschiebelehmen haben sich in erster Linie Parabrauner- den, stellenweise Pseudogleye entwickelt.

3.2. Geschichtliche Entwicklung Labenz ist eine alte slawische Siedlung an der historischen Handelsstraße von Lübeck nach Hamburg. Das Dorf wurde 1390 erstmals urkundlich erwähnt und lag ursprüng- lich im Besitz der Gebrüder von Ritzerow, die es 1394 an den Lübecker Bürger Wah- rendorf und das Wiedereinlösungsrecht an Herzog Johann IV verkauften.

www.planlabor.de 27 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______

Begünstigt durch die hügelige Lage siedelten sich mehrere Windmühlen an, die Jahrhunderte lang das Ortsbild prägten. Eine alte Wassermühle steht in der Ortsmitte am Mühlenteich. Dieser Teich bildet eine Wasserverbindung zwischen dem nördlich der Gemeinde liegenden Wehrenteich und dem ehemaligen Duvenseer See.

3.3. Statistische Auswertungen1 Bevölkerungsentwicklung Die Bevölkerungsentwicklung in den vergangenen Jahren wird in der nachstehend aufgeführten Tabelle aufgezeigt.

Datum Einwohner 1939 357 13.09.1950 754 06.06.1961 492 27.05.1970 489 31.12.1980 534 31.12.1985 543 25.05.1987 494 31.12.1990 526 31.12.1995 650 31.12.2005 836 31.12.2010 852

Die Aufstellung zeigt, dass sich die Zahl der Einwohner in der Gemeinde Labenz durch den starken Flüchtlingsstrom nach dem 2. Weltkrieg mehr als verdoppelte. So stieg die Einwohnerzahl von 357 Einwohnern (1939) auf 754 Einwohner (1950). Da- nach sank die Zahl der Einwohner durch inzwischen erfolgte Abwanderungen, insbe- sondere in die Wirtschaftsstandorte, bzw. Umsiedlungen und erreichte in den 70er Jahren dann ihren Tiefststand. Ab Anfang der 90er Jahre stieg die Einwohnerzahl stetig an und spiegelt damit sowohl Wanderungsgewinne als auch den generellen Trend zum „Wohnen im Grünen“ wieder. Nach Entwicklung der letzten, bauleitplane- risch aus dem geltenden Flächennutzungsplan resultierenden Baugebiete, erreichte die Bevölkerungszahl ihren Höchststand und verbleibt aufgrund sinkender Geburten- raten seit etwa sieben Jahren auf diesem Niveau. Derzeit zählt die Gemeinde La- benz 820 Einwohner (Stand: 30.09.2012).

Altersgliederung der Bevölkerung Der Altersaufbau setzt sich wie folgt zusammen:

1 Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Datensammlung November 2012

28 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______

< 6 Jahre 6-64 Jahre > 65 Jahre insgesamt 17.05.1939 34 278 45 357 9,5 % 77,9 % 12,6 % 13.09.1950 82 584 88 754 10,9 % 77,5 % 11,6 % 06.06.1961 51 371 70 492 10,4 % 75,4 % 14,2 % 27.05.1970 64 351 74 489 13,1 % 71,8 % 15,1 % 25.05.1987 31 405 58 494 6,3 % 82,0 % 11,7 % 31.12.2009 49 683 116 848 5,8 % 80,5 % 13,7 %

Der bundesweite Trend der ständigen Abnahme von Geburten schlägt sich auch deutlich in der ländlich strukturierten Gemeinde Labenz nieder. So sank der Anteil der unter 6-jährigen an der Gesamtbevölkerung zwischen 1970 und 2009 um rund 7 %, was als deutliche Abnahme der Geburtenrate gewertet werden kann.

Haushaltsgrößen Am 31.12.2009 waren 299 Haushalte in der Gemeinde Labenz gemeldet. 1987 lag dieser Wert noch bei 188 Haushalten. Bei Zugrundelegung der entsprechenden Ein- wohnerzahl hat sich die Wohnungsbelegungsdichte gegenüber 1987 von 2,6 Personen/Haushalt auf ca. 2,8 Personen/Haushalt im Jahr 2009 kaum verändert. Familienwohnen ist offensichtlich attraktiv; der Trend zu Ein- und Zweipersonenhaus- halten ist nicht verstärkt.

Die verschiedenen Haushaltsgrößen setzten sich 1987 wie folgt zusammen:

Haushaltsgrößen Anzahl in Labenz in % Schleswig-Holstein in % 1 Personenhaushalte 44 23,4 33 2 Personenhaushalte 56 29,8 30 3 Personenhaushalte 34 18,1 17 4+ Personenhaushalte 54 28,7 20 Insgesamt 188 100 100

Die Gegenüberstellung der Haushaltsgrößen von 1987 in der Gemeinde Labenz mit den Werten des Landes Schleswig-Holstein zeigt, dass die Haushaltsgrößen bei den 1- Personenhaushalten deutlich unter, die Personenhaushalte mit 4 Personen und mehr deutlich über dem Landesdurchschnitt liegen. Berücksichtigt werden muss dabei allerdings, dass häufig Familien mit Kindern im ländlichen Bereich bleiben bzw. auf das Land ziehen und dadurch die Statistik in Richtung Mehrpersonenhaushalte be- einflussen.

www.planlabor.de 29 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______

Erwerbspersonen Bei Gegenüberstellung der Zahlen aus den Volkszählungen von 1970 und 1987 ergibt sich das folgende Bild über die Erwerbstätigen in den unterschiedlichen Wirtschafts- bereichen:

Erwerbstätige 27.05.1970 25.05.1987 Anzahl absolut in % absolut in % Land- und Forstwirtschaft 69 33,8 35 14,2 Produzierendes Gewerbe 76 37,3 77 31,3 Handel, Verkehr und 30 14,7 47 19,1 Nachrichtenübermittlung Sonstige Wirtschaftsbe- 29 14,2 87 35,4 reiche Insgesamt 204 100 246 100

Die Tabelle verdeutlicht einen Trend, der typisch ist für die Entwicklung von überwie- gend ländlichen Gemeinden. Es wird deutlich, dass in der Gemeinde Labenz über die Jahre sowohl absolut, als auch prozentual immer weniger Erwerbstätige in der Land- und Forstwirtschaft (primärer Sektor in der Volkswirtschaftslehre) beschäftigt sind. Auch die prozentuale Bedeutung des produzierenden Gewerbes nahm ab. Gleichzeitig stiegen die Werte in den übrigen Wirtschaftsbereichen deutlich an. Hier- für sind Rationalisierung und Mechanisierung sowie Betriebsaufgaben in der Land- wirtschaft ebenso ursächlich, wie der zunehmende Reiz ländlicher Orte als Wohn- standort für Beschäftigte aus städtischen Bereichen, die überwiegend nicht im pri- mären Sektor beschäftigt sind.

Im Vergleich der Erwerbstätigen nach der Stellung im Beruf in Schleswig-Holstein und der Gemeinde Labenz ergibt sich für das Jahr 1987 folgende Gegenüberstellung:

Stellung im Beruf Gemeinde Labenz Schleswig- Holstein absolut in % in % insgesamt männlich weiblich Selbständige 30 26 4 12,2 10,7 Mithelfende Familien- 7 0 7 2,8 6,1 angehörige Beamte, Richter, Sol- 28 24 4 11,4 10,8 daten usw. Angestellte, Auszubil- 91 26 55 37,0 31,9 dende kfm./techn. Arbeiter, Auszubilden- 90 66 24 36,6 40,5 de gewerbl. Erwerbstätige insg. 246 152 94 100 100

Aus der bereits einige Zeit zurückliegenden Erhebung lässt sich ableiten, dass der für eine landwirtschaftlich geprägte Gemeinde typischerweise deutlich über dem Lan- desdurchschnitt liegende Anteil an Selbständigen und mithelfenden Familienange-

30 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______hörigen, insbesondere im Bereich der Landwirtschaft, in Labenz bereits 1987 nicht mehr gegeben war.

Pendler Mit einer Anzahl von 309 pendelten im Jahr 2009 fast alle der insgesamt 316 Erwerb- stätigen in der Gemeinde Labenz in andere Orte zur Arbeit. Die Zahl der Auspendler lag 1987 noch bei 115 Erwerbstätigen. Im Verhältnis stieg damit der Anteil der Aus- pendler von 46,7 % auf 97,8 %. Damit liegt der Anteil der am Ort beschäftigten Wohnbevölkerung heute nur bei etwas über 2 %. 26 sozialversicherungspflichtig Be- schäftigte aus anderen Gemeinden kommen nach Labenz um zu arbeiten. 1987 lag dieser Wert noch bei 9 Einpendlern.

Da für Schüler und Studenten vorrangig das Angebot an allgemeinbildenden und weiterführenden Schulen und Hochschulen ausschlaggebend ist, dass in den zentra- len Orten gegeben ist, pendeln gegenwärtig alle Schülerinnen und Schüler aus La- benz aus.

Gebäude und Wohnungen

Art der Gebäude 25.10.1968 25.05.1987 31.12.2009 Ge- Woh- Perso- Ge- Woh- Perso- Ge- Woh- Perso- bäude nun- nen bäude nun- nen bäude nun- nen gen gen gen Wohngebäude insg. 116 154 496 145 178 447 237 299 848 - davon mit 1 u. 2 74 94 142 169 233 271 Whg. - mit 3 u. mehr Whg. 6 21 3 9 4 12 - Landw. Wohnge- 36 39 bäude Wochenend- u. 3 Ferienhäuser sonstige 14 16 56 16 Von den Wohnge- bäuden wurden erbaut: - bis 1900 49 30 - 1901 bis 1948 41 39 - 1949 und später 26 76 89

Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass einer Abnahme der Personenzahl in der Gemein- de bis 1987 eine Erhöhung der Gebäudeanzahl gegenüber stand. Der Trend zu klei- neren Familien oder Singles bzw. Rentnern, die eigene Wohnungen bzw. Gebäude nutzen, ist hier ausschlaggebend. Weiterhin geht aus der Tabelle hervor, dass die Anzahl der Wohngebäude insgesamt ab 1968 stetig zugenommen hat, wobei der ausschlaggebende Anteil dabei auf Wohngebäude mit nur ein oder zwei Wohnun- gen entfällt. Diese Gebäude machen heute einen Anteil von rund 98 % am Ge-

www.planlabor.de 31 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______samtgebäudebestand aus, während dieser Wert 1968 noch bei knapp 64 % lag. Auch diese Angaben belegen die Entwicklung hin zur Einfamilien- und Doppelhaus- bebauung.

Arbeitsstätten In der Gemeinde Labenz gibt es keine Arbeitsstätten für verarbeitendes Gewerbe. Die Anzahl von Handwerksunternehmen beläuft sich auf 3 mit insgesamt 8 Beschäftigten (Stand 30.09.1994).

In den nicht landwirtschaftlichen Arbeitsstätten waren am 25.05.1987 40 Personen in 176 Betrieben beschäftigt. Landwirtschaftliche Betriebe ab 1 ha gab es 2007 noch 10. Der Vergleich zu der Volkszählung 1970 zeigt, dass die Anzahl an Arbeitsstätten in der Gemeinde Labenz stark rückläufig ist. Aktuellere Angaben aus der derzeit lau- fenden Volkszählung liegen noch nicht vor, so dass aus den Daten keine weiteren Rückschlüsse auf die gegenwärtige Verteilung der Arbeitsstätten gezogen werden können.

Flächennutzungen Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 575 ha. Diese Fläche wird wie folgt genutzt (Stand 31.12.2004):

Flächen ha ha 1993 2004 1. Gebäude- und Freifläche 25 33,8 2. Verkehrsfläche 17 17,4 3. Grünflächen / Erholungsflächen 2,6 4. Landwirtschaftliche Nutzflächen 526 514,3 5. Wald 2 2,5 6. Wasser 4 4,1 7. Sonstige Flächen (Unland) Gesamtfläche gerundet 575

Aus dieser Aufstellung ist ersichtlich, dass um die Jahrtausendwende innerhalb von 11 Jahren in Labenz 9 ha Bauland entwickelt wurden. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Bevölkerungsentwicklung wieder. Rund 89 % der Gesamtfläche von La- benz werden landwirtschaftlich genutzt.

Forst- und Landwirtschaft Nur rund 2 ha der Gemeindefläche sind mit Wald bestanden. Damit gehört Labenz zu den waldärmsten Gemeinden mit unter 1 % der Gemeindefläche und liegt damit deutlich unter dem angestrebten Ziel des Landesentwicklungsplanes, 12 % der Lan- desfläche mit Wald zu entwickeln.

32 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______

Allein 89 % der Gemeindefläche werden landwirtschaftlich genutzt. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe sank von 32 im Jahr 1971 auf 10 im Jahr 2007. Die Glie- derung der landwirtschaftlichen Betriebe in Größenklassen sieht folgendermaßen aus:

Größe in ha 1971 2007 1 bis 9 10 2 10 bis 19 10 1 20 bis 29 5 30 bis 49 5 Ab 50 2 7 Insgesamt 32 10

Die Tabelle belegt starke Veränderungen in der Struktur der landwirtschaftlichen Nutzflächen innerhalb des Betrachtungszeitraums. Dabei hat sich die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe zwischen 1971 und 2007 auf ein Drittel verringert. Be- züglich der Flächengrößen lässt sich eine Tendenz für den Zeitraum zwischen 1971 und 2007 für die Anzahl kleinerer bis mittlerer Flächen (unter 19 ha) ableiten. Hier hat die Anzahl ab 1979 erheblich abgenommen. Im gleichen Zeitraum stieg die Anzahl der großflächigen Betriebe (ab 50 ha) um nahezu das Vierfache. Diese Veränderun- gen deuten auf eine zunehmende Rationalisierung und Zusammenlegung kleinerer Betriebe in der Landwirtschaft hin.

Innerhalb der Ortslage von Labenz befinden sich mehrere landwirtschaftliche Betrie- be. Von den Betrieben gehen insbesondere Geruchsemissionen aus, die zu Konfliktsi- tuationen zwischen den Betriebsstandorten und angrenzenden Wohnnutzungen führen können (nähere Ausführungen s. Begründung Ziffer 2.2.2).

Von der Landwirtschaftskammer wurden die landwirtschaftlichen Betriebsstandorte innerhalb der Ortslagen und die jeweiligen Betriebsschwerpunkte benannt; sie wer- den in der folgenden Abbildung wiedergegeben. Zur Vermeidung von Konflikten zwischen den Betrieben und einer Wohnnutzung sind Abstandsregelungen zwischen den unterschiedlichen Nutzungsansprüchen einzuhalten, die nach den Vorgaben der Landesregierung und den technischen Regelwerken zu ermitteln sind. Auf die Darstellung von Immissionsradien wird verzichtet, da nur eine Einzelbeurteilung ver- lässliche Informationen zur Geruchsbelastung geben kann. Eine gutachterliche Stel- lungnahme, in der die Emissionen unter Zugrundelegung der gegenwärtigen Ge- nehmigungen zur Viehhaltung ermittelt wurden, liegt vor (Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Futterkamp, November 2011).

www.planlabor.de 33 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______

Landwirtschaftliche Betriebsstandorte (eigene Darstellung, ohne Maßstab)

34 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______

Ackerflächen nach Ackerzahlen, geschätzt nach der Reichsbodenschätzung aus den Flurkarten im Jahr 1950:

Ackerzahl Fläche in ha bis 25 26 bis 35 1 36 bis 45 33 46 bis 55 364 56 bis 65 7 66 bis 75 76 bis 85 ∅ 54

3.4. Denkmäler Kulturdenkmäler Gemäß den Angaben der Unteren Denkmalschutzbehörde (Stand: Januar 2011) sind in der Gemeinde Labenz die folgenden Kulturdenkmale vorhanden. Dabei ist zu be- rücksichtigen, dass zum 12.01.2012 eine Novellierung des Denkmalschutzgesetzes in Schleswig-Holstein in Kraft trat, die den vormals in § 5 DSchG aufgeführten Schutz historischer Garten- und Parkanlagen nicht mehr berücksichtigt.

Eingetragene Kulturdenkmäler von besonderer Bedeutung gem. § 5 Abs. 2 DSchG (vom 31.03.1996 in der Fassung vom 21.11.1996, zuletzt geändert am 16.12.2002) Wassermühle: Mühlengehöft mit Mühlengebäude, Kornspei- Hauptstraße 38 cher, Stallgebäude, Laden u. Granitpflaster der Hoffläche Ehemalige Schmiede mit Stallanbau Schmiedetwiete 11 Wohn- und Wirtschaftsgebäude Schmiedetwiete 28 Historische Garten- und Parkanlagen gem. § 31 DschG (vom 31.03.1996 in der Fassung vom 21.11.1996, zuletzt geändert am 16.12.2002) Bauerngarten Schmiedetwiete 28 Einfaches Kulturdenkmal gem. § 1 Abs. 2 DSchG (vom 31.03.1996 in der Fassung vom 21.11.1996, zuletzt geändert am 16.12.2002) Wohn- und Wirtschaftsgebäude Godentwiete 12 Ehemaliges Wohn- und Wirtschaftsgebäude Hauptstraße 30 Ehemaliges Wohn- und Wirtschaftsgebäude Hauptstraße 45 Hofanlage mit Gastwirtschaft Hauptstraße 77

Bei der Schmiedetwiete handelt es sich um eine historische Wegeverbindung, die sich im Laufe der Zeit zu einem Hohlweg mit bis zu 2 m hohen Böschungen ausgebil- det hat. Denkmalschutz besteht jedoch nicht.

Der Genehmigung der Unteren Denkmalschutzbehörde bedürfen gemäß § 7 (1) DSchG Instandsetzungen und Veränderungen an eingetragenen Kulturdenk-

www.planlabor.de 35 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______malen. Der historische Garten Schmiedetwiete 28 soll nach Auskunft der Unteren Denkmalschutzbehörde bis Ende 2015 in das Denkmalbuch eingetragen werden. Bis dahin gilt hier ebenfalls der Genehmigungsvorbehalt gem. § 7 (1) DSchG.

Gemäß § 7 (1) Satz 3 DSchG ist die Beteiligung der Unteren Denkmalschutzbehörde auch bei der Errichtung von Anlagen in der unmittelbaren Umgebung von Kultur- denkmalen bzw. innerhalb wesentlicher Sichtachsen erforderlich. Nicht nur das Kul- turdenkmal selbst, sondern auch dessen Umgebung ist schutzwürdig, damit der Ein- druck des Kulturdenkmals nicht beeinträchtigt wird. Der Umgebungsbereich dient zur Sicherung der Ausstrahlungen, die von einem Kulturdenkmal aus ästhetischen und historischen Gründen ausgehen.

Die rechtswidrige Beschädigung oder Zerstörung dieser Denkmäler ist strafbar (§ 304 StGB).

Im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes wurden von der unteren Denkmalschutzbehörde Bedenken gegen die Ausweisung von Bauflächen in der Nachbarschaft zum Kulturdenkmal Schmiedetwiete 28 vorgebracht. Daraufhin fand im April 2012 eine Abstimmung vor Ort statt. Gegenstand des Abstimmungsgesprächs bildete die Denkmaleigenschaft des historischen Gartens und die Aussage, dass in einem Umkreis von 140 m eine denkmalrechtliche Genehmigung für eine Bebauung nicht in Aussicht gestellt wird. Von der oberen Denkmalschutzbehörde sind gegen das betroffene Teilgebiet 8 kei- ne Bedenken geäußert worden. Es wird angeregt, dass sich in dieser Frage die unte- re von der oberen Denkmalschutzbehörde beraten lässt, wie in § 7 DSchG vorgese- hen.

Aus Sicht der Denkmalpflege werden die zu geringen Abstände der bereits realisier- ten Neubaugebiete Wolfsberg und Im Dorfe bemängelt. Diese Beeinträchtigungen des Denkmals sollen künftig bei einer heranrückenden Bebauung vermieden wer- den.

Aus Sicht der Gemeinde ist die Denkmaleigenschaft des Gebäudes durch eine Pho- tovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes in Frage zu stellen. Der historische Garten wird durch Nadelbäume und standortfremde Gehölze in seiner Erscheinung beeinträchtigt und ist vom Straßenraum nicht erlebbar. Die angekündigte Unter- schutzstellung der historischen Gartenanlage sollte aufgrund der aktuellen Situation und in Bezug auf den Umfang fachlich überprüft werden. Sichtbeziehungen von der Schmiedetwiete zum Denkmalbereich sind durch den straßenbegleitenden Knick verstellt. Wesentliche Sichtachsen bestehen nicht. Die benannte Abstandsfläche von 140 m ist aus Vorgaben in der Örtlichkeit nicht abzulesen.

36 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______

Aus Sicht der Gemeinde ist durch die ausgewiesene Baufläche im Teilgebiet 8 nicht die unmittelbare Umgebung des Kulturdenkmals betroffen, da zwischen Denkmalbe- reich und Baufläche ein Abstand von mindestens 60 m freigehalten werden kann. Zudem können im Rahmen des Bebauungsplanes Abstandsflächen und gestalteri- sche Vorgaben berücksichtigt werden, die Beeinträchtigungen des Denkmalwertes vermeiden. Durch die neue Erschließung jenseits des straßenbegleitenden Knicks kann zudem die Erlebbarkeit des Bauernhauses vom öffentlichen Raum aus verbes- sert werden. Aus dem Genehmigungsvorbehalt der Denkmalschutzbehörde nach § 7 DSchG kann keine Veränderungssperre für die Umgebung abgeleitet werden.

Archäologische Denkmäler Im Plangeltungsbereich sind keine archäologischen Denkmale gemäß § 5 DSchG eingetragen. Ein archäologisches Denkmal gem. § 1 DSchG liegt südöstlich der Ort- schaft am Lüchower Weg (vgl. Plan).

Archäologische Denkmäler mit Eintrag ins Denkmalbuch Nummer Kurzbeschreibung LA Nr. 1 Frühgeschichtliche Burg, Standort einer oder mehrerer Windmühlen

Archäologischer Interessengebiete (eigene Darstellung, ohne Maßstab)

Das Archäologische Landesamt hat die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans zum Anlass genommen, die vorliegenden archäologischen Informationen aus der

www.planlabor.de 37 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______

Landesaufnahme und anderen Quellen zu prüfen und eine Karte mit den archäolo- gischen Interessengebieten zu erstellen, die der vorstehenden Darstellung zugrunde gelegt wurde.

Die Zusammenstellung soll bei Bauvorhaben und anderen Maßnahmen, die mit Ein- griffen in den Boden verbunden sind und mögliche archäologische Betroffenheiten auslösen, behilflich sein. Bei Maßnahmen in den nachfolgenden Bereichen ist das Archäologische Landesamt in jedem Fall zu beteiligen. Ein Vorkommen archäologi- scher Fundplätze auf den nicht markierten Flächen kann dabei nicht ausgeschlossen werden. Werden durch Vorhaben in Böden oder Gewässern archäologische Unter- suchungen, Bergungen, Dokumentationen und Veröffentlichungen notwendig, ist gem. § 8 DSchG der Träger des Vorhabens im Rahmen des Zumutbaren zur Deckung der Gesamtkosten verpflichtet.

Die Gemeinde Labenz befindet sich nordwestlich des ehemaligen Duven See in See- randlage. Teilbereiche des heutigen Duvenseer Moores sind aufgrund hochwertiger archäologischer Denkmale im Boden und Fundplätzen als Grabungsschutzgebiete denkmalrechtlich geschützt. Alle Maßnahmen, die auch in der Gemeinde Labenz durchgeführt werden könnten um den Grundwasserspiegel des Duvenseer Moores zu beeinflussen, würden unweigerlich Auswirkungen auf die archäologische Substanz im Moor haben.

Interessengebiet 1 Das Gelände steigt innerhalb der Gemeinde in Richtung Westen steil an. Auf den Höhenpunkten, an der Grenze zur Gemeinde Steinhorst, befindet sich eine Grabhü- gelgruppe aus 6 bekannten Grabhügeln. Oberirdisch sind diese Denkmäler kaum noch zu erkennen, auf den Vermessungsunterlagen der 3D-Laserscanaufnahmen und in den Orthophotoplänen sind sie aber noch zu sehen. Es ist durchaus möglich, dass sich große Teile der Gräber im Boden noch erhalten haben.

Interessengebiet 2 Östlich des Interessengebietes Nr. 1 wurde ein archäologischer Fund gemacht, der möglicherweise auf ein Grab hindeutet, mit weiteren Denkmalen ist zu rechnen.

Interessengebiet 3 Durch den Ort Labenz fließt der Duvenseebach, an dem im Ortskern der Mühlen- teich liegt. Neben den heute noch vorhandenen Wassermühlenbestandteilen ist mit Einbauten, die bis in das Mittelalter zurückreichen, zu rechnen. Ebenfalls ist es mög- lich, dass sich gerade in den Niederungsbereichen andere organische Artefakte erhalten haben.

38 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______

Interessengebiet 4 Im Süden der Gemeinde befindet sich eine bekannte Siedlungsstelle unbestimmter Zeitstellung. Hier ist ebenfalls mit Denkmalen im Boden zu rechnen.

Interessengebiet 5 Der Duvenseebach fließt aus der Ortsmitte in Richtung Duvenseer Moor und münde- te früher in den Duven See. Im Niederungsbereich dieses Bachlaufes sind einige ar- chäologische Fundplätze bekannt, die nach § 1 DSchG in die Archäologische Lan- desaufnahme des Landes Schleswig-Holstein eingetragen sind. Es handelt sich auch hierbei um Anzeiger vorchristlicher Siedlungstätigkeiten. Aber auch in späteren Zei- ten waren Gewässer Lebensgrundlage. Neben den bekannten Fundplätzen ist mit weiteren Denkmalen im Boden zu rechnen.

Innerhalb dieses Interessengebietes befindet sich zudem an der Straße nach Lüchow ebenfalls eine frühgeschichtliche Burg, auf der in den nachfolgenden Zeiten Wind- mühlen gestanden haben. Auf dieser Fläche ist sowohl noch mit Bestandteilen der Burganlage, wie auch der Mühlen unterschiedlicher Zeitstellungen zu rechnen.

3.5. Verkehr Bundes- und Kreisstraßen Im Gemeindegebiet verlaufen keine Bundesstraßen.

Landesstraßen Das Gemeindegebiet wird in Nord-Süd-Richtung von der Landesstraße L 92 durch- quert. Die Straße stellt eine wichtige Querverbindung zwischen Lübeck und der Bun- desstraße B 404 dar. Im Ortskern von Labenz zweigt die Landesstraße L 87 in Richtung Steinhorst ab. Richtung Bad Oldesloe schließt die L 87 an die L 92 an. Hier läuft zurzeit ein Planfeststellungsverfahren zur Anlage eines straßenbegleitenden Radweges zwi- schen Labenz und Steinhorst.

Kreisstraßen Eine kurze Teilstrecke der K 33 zwischen der L 92 und Lüchow berührt das Gemeinde- gebiet.

Gemeindeverbindungswege Das übrige Gemeindegebiet wird durch Straßen und Wege, die in der Baulast der Gemeinde stehen, erschlossen.

www.planlabor.de 39 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______

ÖPNV Die Gemeinde Labenz ist an den öffentlichen Personennahverkehr über verschiede- ne Buslinien an die Nachbargemeinden angebunden. Die Haltestellen befinden sich entlang der L 92 sowie westlich der Ortslage an der L 87.

3.6. Folgeeinrichtungen Die Verwaltung wird vom Amt Sandesneben-Nusse mit Sitz in Sandesneben wahrge- nommen. In der Gemeinde Labenz gibt es keine Schulen. Ein Kindergarten ist am Gemeindezentrum vorhanden.

3.7. Altlasten Im Altlastenkataster des Kreises Herzogtum Lauenburg werden für die Gemeinde Labenz mit Stand Februar 2011 vier Grundstücke mit Verdacht auf Altlasten (ehema- lige Gewerbebetriebe bzw. Abfallablagerungen) geführt.

Bezeichnung / Adresse. Kategorie Klassifizierung Besonderheiten Labenz, Vierstücken, Flur Altablagerung P1 Priorität III, 3, Flurstück 11/2 Punkte 30 Hauptstraße 27 Altstandort P1 Hauptstraße 13 Altstandort P1 Hauptstraße 22 Altstandort P1

Die Klassifizierung P1 bedeutet, dass schädliche Bodenveränderungen auf Grund der ehemaligen gewerblichen Nutzung nicht ausgeschlossen werden können und die endgültige Klassifizierung des Standortes derzeit noch nicht abgeschlossen ist.

4. Planvorstellungen und wesentliche Auswirkungen der Planung Die Gemeinde Labenz möchte auch in Zukunft der örtlichen Nachfrage nach Bau- land angemessen entsprechen können. Gegenüber den Darstellungen aus dem ursprünglichen Flächennutzungsplan und dessen nachfolgenden Änderungen ergibt sich in der vorliegenden Bauleitplanung eine Erweiterung der Siedlungsstruktur. Die Entwicklung neuer Bauflächen soll sich dabei an den vorhandenen Bau- und Nut- zungsstrukturen orientieren und bezieht sich vorrangig auf Flächen in der zentralen Ortslage oder Arrondierungsflächen. Dabei werden nicht nur Wohnbedarfe berück- sichtigt, sondern auch Flächenerweiterungen für örtlich ansässige Betriebe und landwirtschaftliche Hofstellen.

40 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______

5. Planinhalt 5.1. Flächenausweisungen Im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes werden rd. 13,1 ha zu- sätzliche Siedlungsfläche ausgewiesen, auf einer Fläche von 1,7 ha wird die Art der baulichen Nutzung neu definiert (Teilgebiet 7). Bei den neuen Bauflächenauswei- sungen sind rd. 3 ha bereits bebaute Bereiche einbezogen worden, die bislang noch keine Bauflächendarstellung aufweisen (Teilgebiete Nr. 1, 3, 10). Die Teilgebiete 5 und 6 sind zu rd. 1,7 ha ebenfalls bereits baulich in Anspruch genommen, so dass im Ergebnis von einer Ausweisung von 6,7 ha neuer Siedlungsfläche auszugehen ist. Parallel wird mittig der Ortslage nördlich der Hauptstraße eine dargestellte Wohn- baufläche von 1,4 ha zurückgenommen, da sie nicht für eine Siedlungsentwicklung zur Verfügung steht und dieser Bereich aufgrund der Geruchsemissionen landwirt- schaftlicher Betriebe in der Umgebung gegenwärtig nicht für eine Wohnbebauung geeignet ist (vgl. Immissionsschutz-Stellungnahme der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Futterkamp, November 2011).

Um die vielfältige dörfliche Struktur in Labenz zu erhalten und weiterentwickeln zu können, wurden verschiedene Teilgebiete (Nr. 2, 3, 5, 6, 10 und 11) als Gemischte Baufläche dargestellt. Eine ausgeglichene quantitative und qualitative Durchmi- schung der hier planungsrechtlich zulässigen Hauptnutzungsarten Wohnen, nicht wesentlich störendes Gewerbe und Landwirtschaft, ist gegeben und soll auch in Zu- kunft, im Interesse eines lebendigen Dorflebens, weiterentwickelt werden. Für einzel- ne Flächen wurde aufgrund der gegeben Nutzung eine Anpassung der Darstellung im Flächennutzungsplan vorgenommen. Die Bereiche beidseitig der Straße Müh- lenkoppel sowie die nordwestlichsten Baugrundstücke an der Steinhorster Straße sind durch Wohnnutzung geprägt und werden entsprechend nicht mehr als Gemischte Baufläche sondern als Wohnbaufläche ausgewiesen. Der Rosenpark am südwestli- chen Ortsausgang wird als Grünfläche in die Darstellungen des Flächennutzungs- plans aufgenommen.

Teilgebiet 1: o Nördlich Fuhrweg o Änderung von Fläche für die Landwirtschaft in Gewerbliche Baufläche (ca. 0,2 ha)

Das Teilgebiet wird als Lagerplatz von einer Baufirma genutzt. Eine Gewerbehalle befindet sich im Teilgebiet, die übrigen Flächen sind weitestgehend mit Betonpflas- ter, bzw. -platten versiegelt. Entsprechend sind intakte Boden- und Wasserverhältnis- se nicht mehr vorhanden.

Das Teilgebiet wird entsprechend der bestehenden Nutzung als Gewerbliche Bau- fläche ausgewiesen. Ein ausreichender Abstand der Nutzung zu dem nordöstlich liegenden Fischteich ist aufgrund der Biotopverbundfunktion und der naturschutz- fachlichen Wertigkeit einzuhalten. Im südwestlichen Bereich grenzt die Fläche direkt

www.planlabor.de 41 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______an das Gewässer 1.19.3 Oberteichbach des Gewässerunterhaltungsverbandes Steinau-Nusse. Ein Streifen von 5 m ist beidseitig gemäß der Satzung des Verbandes von jeglicher baulicher Nutzung und Lagerung von Materialien als Unterhaltungsstrei- fen und Schutzstreifen freizuhalten.

Eine Eingrünung mit heimischen Gehölzen zur freien Landschaft sollte erfolgen.

Teilgebiet 2: o Nordöstlich Steinhorster Straße, nordwestlich Hauptstraße o Änderung von Fläche für die Landwirtschaft in Gemischte Baufläche (ca. 0,5 ha)

Im östlichen Bereich befindet sich eine Streuobstwiese mit zum Teil abgängigen Obstgehölzen. Im westlichen Bereich ragen die Lagerflächen eines Lohnunterneh- mers in das Teilgebiet. Wertvolle Biotopstrukturen befinden sich westlich angrenzend an das Teilgebiet. Sandiger Lehm bestimmt die Bodenfunktionen, welche ohne be- sondere Bedeutung sind. Lokalklimatische Besonderheiten sind nicht zu erkennen.

Die Ausweisung als Gemischte Baufläche entspricht dem konkret formulierten Erwei- terungsbedarf eines ansässigen Betriebes. Die Erschließung kann über die Steinhors- ter Straße erfolgen.

Die Erweiterungsfläche wird westlich durch das Gewässer 1.9 – Wehrenbek des Ge- wässerunterhaltungsverbandes Steinau-Nusse begrenzt, welches aufgrund seiner in den übergeordneten Planvorgaben zugeordneten Biotopverbundfunktion im Be- reich der Ortslage als Maßnahmenfläche zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dargestellt wird. Ein Streifen von 5 m ist beidseitig gemäß der Satzung des Verbandes von jeglicher baulicher Nutzung und Lagerung von Materialien als Unterhaltungsstreifen und Schutzstreifen freizuhalten. Ein Über- bauen oder auch Verrohren des Gewässers ist nicht zulässig.

Bei einer Bebauung ist zudem ausreichend Abstand zu dem im westlichen Plange- biet liegenden Kleingewässer zu berücksichtigen. Gehölzstrukturen sind naturschutz- fachlich zu bewerten und entsprechend ihrer Wertigkeit zu erhalten. Für Teilbereiche werden Vorgaben zum Erhalt der Geländemorphologie notwendig. Eine gegliederte Ortsrandeingrünung wird erforderlich. Immissionen eines am Steinhorster Weg beste- henden landwirtschaftlichen Betriebes mit Rinderhaltung sind zu berücksichtigen.

Teilgebiet 3: o Lüchower Weg o Änderung von Fläche für die Landwirtschaft in Gemischte Baufläche (ca. 2,6 ha)

42 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______

Westlich des Lüchower Weges befindet sich eine Hofanlage mit Pferde- und Rinder- haltung. Entsprechend sind hier bereits große Flächen baulich überformt. Hofnahe Freiflächen werden als Intensivgrünland beweidet. Östlich des Lüchower Weges steht eine alte Scheune. Die Freiflächen werden als Intensivgrünland genutzt. Für die bisher nicht überbauten Freiflächen sind überdurchschnittlich hohe Bodenfunktionen anzunehmen. Eine besondere Bedeutung für die Grundwasserneubildung besteht nicht. Lokalklimatische Besonderheiten sind ebenfalls nicht zu erkennen.

Die vor Ort gegebene bauliche Struktur wird als eine dem Bestand entsprechende gemischte Baufläche ausgewiesen. Die wenigen Gehölzstrukturen sollen erhalten und fortentwickelt werden. Die Einstufung des Außen- und Innenbereichs bleibt von der Darstellung des Flächennutzungsplans unberührt.

Teilgebiet 4: o Erschließung Kläranlage o Änderung von Fläche für die Landwirtschaft in Fläche für Versorgungsanlagen (ca. 0,1 ha)

Das Teilgebiet wird derzeit als Grünland bewirtschaftet. Wertvolle Biotopstrukturen sind im Westen am Duvenseebach sowie nördlich auf der mit Ausgleichsforderungen belegten Hangfläche vorhanden.

Die Ausweisung im Flächennutzungsplan als Versorgungsfläche soll die Erschließung der westlich des Duvenseebaches befindlichen Kläranlage sichern sowie dazu die- nen, bereits im Vorwege die betroffenen Belange zu ermitteln und soweit wie mög- lich abzuarbeiten. Durch den vorgesehenen Anschluss weiterer Haushalte wird ein Ausbau der Kläranlage erforderlich. Die bestehende Zuwegung der Kläranlage zur Hauptstraße ist sehr beengt und verläuft über eine bestehende Grundstückszufahrt. Eine höhere Frequentierung der Zufahrt ist nicht möglich, so dass eine neue Zufahrt vom Lüchower Weg vorgesehen wird. Alternative Erschließungswege auf der Südsei- te der Hauptstraße sind aufgrund der vorhandenen Bebauungsstrukturen nicht mög- lich. Um den Flächenverbrauch für die Erschließung so gering wie möglich zu halten, wurde eine direkte Zuwegung vom östlich der Klärteiche gelegenen Lüchower Weg gewählt. Dabei kann in Teilen auf die erschlossenen Bereich eines landwirtschaftli- chen Betriebs zurückgegriffen und dadurch die Versiegelung minimiert werden.

Zur Querung des Duvenseebaches wird die Errichtung einer Überfahrt erforderlich. Hierzu ist im Vorwege eine Abstimmung über die konkrete Gewässerquerung (z.B. Brücke, Durchlass) mit dem Gewässerunterhaltungsverband Steinau/Nusse und der zuständigen Fachbehörden erforderlich, da ein Durchlass zukünftig dann auch be- züglich möglicher Hindernisbeseitigungen durch den Gewässerunterhaltungsver- band Steinau/Nusse betreut wird. Des Weiteren sind dem betroffenen Gewässerun- terhaltungsverband der Beginn und das Ende der Baumaßnahme mitzuteilen. Für

www.planlabor.de 43 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______neue Gewässerquerungen sind ein wasserrechtlicher Antrag bei der Wasserbehör- de/ eine Genehmigung nach § 56 LWG erforderlich.

Der erforderliche Knickdurchbruch ist ausgleichspflichtig. Der Biotopstatus des Du- venseebaches für den betroffenen Gewässerabschnitt ist zu klären. Handelt es sich um ein gesetzlich geschütztes Biotop, wäre für die Gewässerquerung eine Befreiung von den Biotopvorschriften gem. § 67 BNatSchG erforderlich.

Teilgebiet 5: o Ortsausgang Richtung Sandesneben, westlich der Hauptstraße o Änderung von Fläche für die Landwirtschaft in Gemischte Baufläche (ca. 0,9 ha)

Mittig im Teilgebiet liegt eine Hofanlage mit alten Hof- und Hausbäumen (Linden), im Süden mit einer Streuobstwiese. Im Norden und Süden steht jeweils ein Wohnhaus. Besondere Bodenfunktionen sind nicht vorhanden, auch besteht keine besondere Bedeutung für das Grundwasser. Die Freiflächen der Hofanlage einschließlich der Hofbäume und der Streuobstwiese sind historisch gewachsene, erhaltenswerte Dorfstrukturen.

Die Ausweisung als Gemischte Baufläche entspricht dem Charakter der vorhande- nen Bebauung. Die Grünstrukturen in Hofnähe sind prägend für das dörfliche Er- scheinungsbild und sollten bei einer Bebauung berücksichtigt werden. Soweit der Hof mit Tierhaltung bewirtschaftet wird, sind die hieraus resultierenden Immissionen zu berücksichtigen. Zudem ist zum westlich liegenden Wald der Waldschutzstreifen von 30 m zu berücksichtigen.

Teilgebiet 6: o Ortsausgang Richtung Sandesneben, östlich Hauptstraße o Änderung von Fläche für die Landwirtschaft in Gemischte Baufläche (ca. 2,5 ha)

Mittig im Plangebiet liegen zwei Hofstellen mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden so- wie einer Gastwirtschaft. Zur Straße stehen alte Hofbäume. Die Anlage wird intensiv bewirtschaftet. Die nördlich und südlich angrenzenden Grünlandflächen werden von einer kupierten Landschaft geprägt. An der Hauptstraße steht eine Baumreihe. Sandiger Lehm bestimmt die Bodenfunktionen. Lokalklimatische Besonderheiten sind nicht zu erkennen.

Die Ausweisung als Gemischte Baufläche entspricht dem Charakter der vorhande- nen landwirtschaftlich geprägten Bebauung. Im Süden ist nach konkreten Vorstel- lungen der Betriebe eine Entwicklung mit Hofladen und neuer Maschinenhalle ge- plant. Im Süden grenzt der Rosenpark Labenz an das Areal. Die Erschließung kann

44 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______hier zusammengefasst werden. Im Süden sind die Anbauverbotszone und die Orts- durchfahrtsgrenze zu berücksichtigen.

Teilgebiet 7: o Godentwiete o Änderung von Gemischte Baufläche in Wohnbaufläche, südlich der Godentwie- te Änderung von Fläche für die Landwirtschaft in Wohnbaufläche (ca. 1,7 ha)

Das Teilgebiet ist mit Einfamilienhäusern und umliegenden Hausgärten bebaut. Ent- sprechend sind die Bodenstrukturen bereits baulich überformt. Besondere Funktionen für das Grundwasser bestehen nicht. Lokalklimatische Besonderheiten sind nicht zu erkennen.

Die Ausweisung des Teilgebietes als Wohnbaufläche entspricht der tatsächlichen Nutzung. Bauliche Erweiterungen nördlich der Godentwiete sind bereits aufgrund der derzeitigen Ausweisung als gemischte Baufläche im Rahmen einer Nachverdich- tung möglich. Südlich der Godentwiete wird die Ausweisung auf das bestehende Baugrundstück beschränkt. Langfristig wäre jedoch auch aus städtebaulicher Sicht eine weitere straßennahe Entwicklung denkbar.

Teilgebiet 8: o Schmiedetwiete o Änderung von Fläche für die Landwirtschaft in Wohnbaufläche (ca. 1,4 ha, ent- spricht ca. 10 Baugrundstücken)

Die Flächen werden intensiv landwirtschaftlich bewirtschaftet. Angrenzende Knickstrukturen grenzen im Südosten zur vorhandenen Bebauung an und begleiten die Schmiedetwiete beidseitig. Im Südwesten grenzen Flächen eines landwirtschaft- lichen Nebenerwerbsbetriebes mit Tierhaltung an das Teilgebiet. Das Gelände ist zum Duvenseebach in Teilen hangig. Die Bodenfunktionen im Plangebiet sind im Süden hoch. Eine besondere Bedeutung für die Grundwasserneubildung besteht nicht. Lokalklimatische Besonderheiten sind nicht zu erkennen. Nördlich des Teilge- bietes (Schmiedetwiete 28) befindet sich ein denkmalgeschütztes Fachhallenhaus mit Bauerngarten (nähere Angaben zu den entsprechenden denkmalpflegerischen Belangen vgl. Ziffer 3.4.).

Die Ausweisung als Wohnbaufläche soll abschnittsweise realisiert werden. Hier möch- te die Gemeinde Flächenbevorratung betreiben. Die Randbereiche zu den land- schaftlich reizvollen Strukturen entlang des Duvenseebaches können als Ausgleichs- flächen angelegt werden. Eine Darstellung erfolgt im Flächennutzungsplan als Maß- nahmenflächen, um diesen innerörtlichen Freiraum langfristig zu sichern. Die Erschlie- ßung des Teilgebietes erfolgt über zwei Stichstraßen/ -wege von der Schmiedetwiete aus. Aufgrund der Nachbarschaft zu einem Baudenkmal und vorhandenen

www.planlabor.de 45 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______

Knickstrukturen sind notwendige Freiflächen zu berücksichtigen. Die Bebauungsdich- te dieser Flächen soll sich am ortsüblichen Rahmen orientieren und wird auf der nachfolgenden Ebene des Bebauungsplans festgelegt. Von einer erheblichen Zu- nahme der Verkehrsbelastung wird angesichts der avisierten Gebietsgliederung, entsprechend der Bebauung Mühlenkoppel, nicht ausgegangen. Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung werden im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung bestimmt. Eine durchgehende Befahrbarkeit der Straße in beide Richtungen soll weiterhin mög- lich sein.

Die attraktive Geländesituation soll bei der Konkretisierung der Planung berücksich- tigt werden. Das Duvenseebachtal ist durch eine komplette Eingrünung des neuen Wohngebietes abzugrenzen und zu schützen. Dadurch soll auch dem denkmalpfle- gerischen Belang der Abschirmung gegenüber des nördlich gelegenen ehemaligen Einzelgehöfts entsprochen werden. Ergänzend kann über Regelungen im Bebau- ungsplan die Sichtachse aus Richtung Mühlenkoppel entlang der Schmiedetwiete zum Denkmal von Bebauung freigehalten werden. Entsprechend der Vorgaben der Landesplanung möchte die Gemeinde schrittweise und jeweils bedarfsbezogen neue Bauplätze ausweisen. Während die Priorität auf der Entwicklung des nordöstli- chen Teilbereichs liegt, ist die Überplanung des Bereichs südwestlich der Schmie- detwiete langfristig orientiert. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung sind hier insbesondere die topographischen und naturschutzfachlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Die aus dem angrenzenden landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbe- trieb resultierenden Immissionen sind zu beachten.

Teilgebiet 9: o Südlich Steinhorster Straße, westlich Wohnbebauung Wolfsberg o Änderung von Fläche für die Landwirtschaft in Wohnbaufläche (ca. 1,4 ha ent- spricht ca. 10 Baugrundstücken)

Das Teilgebiet wird als Intensivacker bewirtschaftet. Wertvolle Biotopstrukturen sind im Westen in Form eines Knicks vorhanden. Am vorhandenen Ortsrand befindet sich eine Streuobstwiese, die gemäß Festsetzung im B-Plan Nr. 4 als Ausgleichsfläche für das Wohngebiet Wolfsberg angelegt worden ist. Sandiger Lehm bestimmt die Bo- denbildung, eine besondere Bedeutung für die Grundwasserneubildung besteht nicht. Lokalklimatische Besonderheiten sind nicht zu erkennen.

Die Ausweisung als Wohnbaufläche dient einer Erweiterung des Baugebietes Wolfs- berg, in dem bereits Erschließungsmöglichkeiten zur Anbindung gegeben sind. Bei Konkretisierung der Planung, die gegebenenfalls eine abschnittsweise Entwicklung ermöglichen soll, kann darüber hinaus eine Anbindung an die Steinhorster Straße vorgesehen werden um den Verkehrsabfluss aus dem Wohngebiet besser verteilen zu können. Die Bestimmungen der Anbauverbotszone sind bei der Erschließung (An- lage von Zufahrten) sowie der Bebauung zu berücksichtigen.

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Der kürzlich realisierte Radweg entlang der L 87 sowie die zwischen diesen beiden Verkehrsflächen liegenden Knickstrukturen werden durch die Planung nicht tangiert. Angrenzende Grünflächen können zur Gewährleistung eines attraktiven Ortsein- gangsbildes entlang der Steinhorster Straße angelegt werden. Zu den vorhandenen Knickstrukturen ist ein ausreichender Schutzstreifen freizuhalten. Eine neue Ortsrand- eingrünung in westliche Richtung ist in Kombination mit vorhandenen Knickstrukturen gut möglich. Um während der Bauphase die Beeinträchtigungen für die angrenzen- de Bebauung zu minimieren, soll im Rahmen der Erschließungsplanung die Herrich- tung einer von der L 87 ausgehenden temporären Baustraße geprüft werden, die später ggf. auch zur dauerhaften Gebietserschließung genutzt wird.

Teilgebiet 10: o Nördlich der Straße „Zum Mühlenteich“ o Änderung von Fläche für die Landwirtschaft in gemischte Baufläche (ca. 0,2 ha)

In dem Teilgebiet befinden sich bereits zwei Wohngebäude mit umliegenden Freiflä- chen. Entsprechend sind die Bodenfunktionen in Teilen bereits gestört. Das Teilgebiet wird im Umfang der ausgeübten Nutzungen und entsprechend des Gebietscharak- ters in diesem Bereich der Ortslage als Gemischte Baufläche ausgewiesen.

Teilgebiet 11: o Vierstücken o Änderung von Fläche für die Landwirtschaft in Gemischte Baufläche (ca. 0,3 ha)

Das Teilgebiet wird intensiv landwirtschaftlich bewirtschaftet. Gehölzstrukturen sind in den Gartenparzellen vereinzelt gegeben. Die Bodenfunktionen im Plangebiet sind hoch zu bewerten. Eine besondere Bedeutung für die Grundwasserneubildung be- steht nicht. Lokalklimatische Besonderheiten sind nicht zu erkennen.

Die Ausweisung als gemischte Baufläche entspricht der Siedlungsstruktur der umlie- genden Nutzung. Eine attraktive Ortsrandeingrünung in südliche und östliche Rich- tung sollte vorgesehen werden.

Teilgebiet 12: o Südöstlich der Ortslage, östlich Lüchower Weg (Badekoppel) o Änderung von Fläche für die Landwirtschaft in Sondergebiet mit der Zweckbe- stimmung Regenerative Energieerzeugung (ca. 1,4 ha)

Das Teilgebiet wird intensiv landwirtschaftlich bewirtschaftet und im Norden von ei- nem Knick begrenzt. Im Osten liegen die Niederungsflächen des Duvenseer Moores, im Süden der Niederungszug des Duvenseebaches. Im Westen befindet sich eine Biogasanlage. Sandiger Lehm bestimmt die Bodenbildung. Die Bodenfunktionen im

www.planlabor.de 47 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______

Plangebiet sind hinsichtlich des Wasser- und Nährstoffhaushaltes und der Ertragsfä- higkeit hoch zu bewerten. Lokalklimatische Besonderheiten sind nicht zu erkennen.

Die Ausweisung als Sondergebiet erfolgt im Einklang mit den Aussagen des Klima- schutzkonzeptes des Amtes und der Erweiterungsabsichten der Betreibergesellschaft. Der Standort ist im Rahmen einer vormaligen Flächennutzungsplanänderung auf den konkret beanspruchten Bereich der Biogasanlage beschränkt worden. Diese Flä- chen sind zwischenzeitlich komplett bebaut. Aufgrund konkreter Erweiterungspla- nungen wird die Flächenausweisung auf den benötigten Umfang erweitert.

Die bestehende Biogasanlage der Biogas Labenz GmbH & Co. KG ist seit ca. drei Jahren in Betrieb. Das im bisherigen Flächennutzungsplan ausgewiesene Betriebsge- lände ist vollständig durch Anlagentechnik, Silolagerflächen, Güllelagune und Foli- enbecken ausgenutzt. Im laufenden Betrieb hat sich gezeigt, dass die vorhandenen Silolagerflächen für eine Reservehaltung von Silage nicht ausreichend dimensioniert sind. So ist eine Lagerhaltung von Silage zur Kompensation von schlechteren Ernteer- trägen oder -ausfällen nicht möglich. Dieser Mangel wird durch die Erweiterung der Silolagerfläche behoben.

Zudem besteht Bedarf an einer Maschinenhalle für erforderliche Gerätschaften und Fahrzeuge (Radlader, Traktoren, Anhänger), die für den Betrieb an diesem Standort benötigt werden. Weiterhin wird eine Lagerhalle für Material- und Rohstofflagerung (Abdeckmaterial, witterungsempfindliche Rohstoffe, Stroh) benötigt. Zurzeit werden die Maschinen und das Material unter freiem Himmel auf den Rangierflächen abge- stellt. Um Gerät und Material besser zu schützen und den Arbeitsablauf nicht durch im Wege stehende Materialien und Gerätschaften zu erschweren, ist eine angemes- sene Erweiterung der Betriebsflächen erforderlich. Mit der Berücksichtigung des Er- weiterungsbedarfs bei der Ausweisung im Flächennutzungsplan möchte die Ge- meinde einen optimalen, zukunftsfähigen Betrieb der Anlage sicherstellen.

Konkrete Verhandlungen mit den Eigentümern der nördlich und südlich angrenzen- den Flächen haben ergeben, dass diese langfristig nicht für eine Betriebserweiterung zur Verfügung stehen. Die konkreten Betroffenheiten öffentlicher Belange und Maß- nahmen zur Minimierung der Eingriffe und zur Einbindung des Gebiets in das Land- schaftsbild sind im Rahmen einer verbindlichen Überplanung der Erweiterung abzu- arbeiten.

Der Standort für eine Windkrafteinzelanlage wird in der Flächenausweisung nicht mehr berücksichtigt, um die Eingriffsintensität in diesem Bereich zu reduzieren. Für solch eine Anlage sollen die Privilegierungsvoraussetzungen nach § 35 (1) BauGB erfüllt werden. Bezüglich einer gegebenenfalls vorgesehenen Nutzung für Sonnenkol- lektoren sind die geltenden Bestimmungen und dabei insbesondere der gemeinsa- me Beratungserlass „Grundsätze zur Planung von großflächigen Photovoltaikanlagen im Außenbereich“ vom 05.07.2006 zu berücksichtigen.

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5.2. Maßnahmenflächen Die zusätzliche Darstellung von Maßnahmenflächen erfolgt zum einen nach den Vorgaben des Landschaftsplanes. Die Maßnahmenfläche am Mühlenteich entlang des Duvenseebaches sind bereits teilweise Ausgleichsflächen und dienen dem Bio- topverbund. Die weiteren im Plan dargestellten Maßnahmenflächen sollen zum ei- nen die Hangflächen zum Duvenseebach schützen, um einen ausreichenden Ab- stand zur geplanten Bebauung zu sichern und den Biotopverbund langfristig zu stär- ken. Zum anderen dienen einige als zukünftige Ausgleichsflächen für neu ausgewie- sene Bauflächen. Andere Flächen wiederum haben bereits Ausgleichsfunktion für gültige Bebauungspläne oder frühere Bauvorhaben. Ihre Darstellung wird zur Doku- mentation in den Flächennutzungsplan übernommen.

Die nun im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Maßnahmenflächen im Bereich der Ortslage folgen den planungsrechtlichen Vorgaben des Landschaftsrahmenplanes zum Aufbau eines landesweiten Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems und si- chern die Verbundfunktion innerhalb der Ortslage.

Bei Maßnahmen an Gewässern ist ein Gewässerunterhaltungsstreifen von 5 m Breite ab Böschungsoberkante zwecks möglicher Gewässerunterhaltung zugängig zu hal- ten. Eine Gewässerentwicklung im Rahmen der Gewässerunterhaltungsmaßnahmen des Gewässerverbandes ist bei Ausgleichsmaßnahmen an Gewässern sicherzustel- len.

5.3. Verkehr Die bestehende Infrastruktur der Landes- und Kreisstraßen sowie der Gemeindever- bindungs-Wege (GIK-Wege) bleibt erhalten. Im Plan sind die Ortsdurchfahrtsgrenzen der klassifizierten Straßen dargestellt. Direkte Zufahrten und Zugänge dürfen zu den freien Strecken der Landesstraßen nicht angelegt werden. Außerhalb der Ortsdurch- fahrten sind gem. § 9 (1) Bundesfernstraßengesetz und § 29 StrWG Hochbauten jeder Art sowie Aufschüttungen und Abgrabungen größeren Umfangs in einer Entfernung bis zu 20 m (bzw. 15 m bei Kreisstraßen) vom äußeren Fahrbahnrand nicht zulässig. Die Verkehrserschließung neuer Bebauungsgebiete zum klassifizierten Straßenver- kehrsnetz ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung mit dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH), Niederlassung Lübeck abzu- stimmen. Die Anbauverbotszonen sind im Plan nachrichtlich dargestellt.

5.4. Wegeverbindungen Im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes werden neue fußläufige Wegeverbindungen geplant, die insbesondere die ortsbezogene Naherholung ver- bessern sollen. So soll zum einen eine fußläufige Wegeverbindung den westlichen Bereich der Godentwiete mit der Hauptstraße verbinden. Vorgesehen ist zum ande- ren eine fußläufige Erschließung der landschaftlich besonders reizvollen Niederung

www.planlabor.de 49 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______des Duvenseebaches und des Mühlenteiches im zentralen Ortskern. Diese Wegever- bindung im Mühlenbachtal stellt nach der gemeindlichen Landschaftsplanung ein wichtiges Element zur Verbesserung des Naturerlebens dar. Zurzeit sind der Mühlen- teich und das Mühlenbachtal kaum erlebbar. Die Gemeinde strebt mit einer Wege- verbindung zwischen Schmiedetwiete und Mühlenteich eine höhere Attraktivität der Naherholungsmöglichkeiten an.

Im Flächennutzungsplan erfolgen keine flächenscharfen Darstellungen der Wege- verbindungen oder Festlegungen der Trassen. Dies bleibt einer detaillierten Planung und Abstimmung mit den Fachbehörden vorbehalten. Jedoch werden vorhandene Flächenwertigkeiten und Schutzausweisungen bereits berücksichtigt. Konkrete Ab- stimmungen mit den betroffenen Fachbehörden zu den Wegerouten erfolgen in den nachfolgenden Verfahren.

Ursprünglich im Flächennutzungsplan dargestellte, in das Gebiet des Wehrenteiches führende Wegeverbindungen im nordöstlichen Gemeindegebiet wurden aus den Darstellungen des Flächennutzungsplanes herausgenommen. Das Waldgebiet um den Wehrenteich an der Gemeindegrenze zu Steinhorst ist aus Gründen des Arten- schutzes gesperrt, so dass eine Naherholung mit Wegeverbindungen nicht möglich wird.

5.5. Wald Die bestehenden Waldflächen sind im Flächennutzungsplan dargestellt. Weitere Aufforstungsflächen sind seitens der Gemeinde nicht geplant. Grundsätzlich sind landwirtschaftliche Flächen aufforstbar, sofern keine anderen gesetzlichen Regelun- gen greifen (z. B. Nasswiesen nach § 30 BNatSchG i. V. m. § 21 LNatSchG) und dies seitens der Eigentümer gewünscht wird.

Gemäß § 24 LWaldG ist mit baulichen Anlagen ein Abstand von 30 m (Waldschutz- streifen) zu vorhandenen Waldflächen einzuhalten.

5.6. Denkmalschutz und Denkmalpflege Die in § 1 (2) DSchG definierten Denkmäler sollen erhalten werden. Die Besonderen unter ihnen sind gem. § 5 DSchG in das Denkmalbuch eingetragen und haben da- nach einen besonderen Schutz, weil Eingriffe und Veränderungen der Umgebung gem. § 7 DSchG genehmigungspflichtig sind. Zuständig ist der Landrat des Kreises Herzogtum Lauenburg (Fachdienst Bauordnung und Denkmalschutz) als Untere Denkmalschutzbehörde. Grundsätzlich besteht bei allen Funden eine Sicherungs- und Meldepflicht gem. §§ 1 und 14 DSchG. Für alle Bodendenkmäler ist das Archäo- logische Landesamt zuständig.

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Die vorhandenen Denkmäler sind in der Planzeichnung dargestellt. In der Begrün- dung findet sich unter Ziffer 3.4. eine Auflistung.

Bei der Schmiedetwiete handelt es sich um eine historische Wegeverbindung, die bereits in der Verkoppelungskarte von 1771 dargestellt ist. Im Laufe der Zeit hat sich aufgrund der Nutzung hier ein Hohlweg mit bis zu 2 m hohen Böschungen herausge- bildet. Eine Denkmalschutzausweisung für den Hohlweg besteht nicht. Der knickarti- ge Bewuchs unterliegt jedoch den Bestimmungen des § 21 LNatSchG i.V.m. § 30 BNatSchG. Dieses ist bei der Erschließung des Teilgebiets 8 zu berücksichtigen.

5.7. Fließgewässer Die Verbandsgewässer der Gemeinde Labenz unterliegen dem Gewässerunterhal- tungsverband Steinau-Nusse. Laut Verbandssatzung § 7 ist ein Gewässerunterhal- tungsstreifen von 5 m Breite ab Böschungsoberkante von jeglicher Bepflanzung, Be- bauung und Sukzession freizuhalten. An Rohrleitungen ist ein Streifen von je 3,0 m zu jeder Seite freizuhalten. Bäume und stark – sowie tief wurzelnde Sträucher dürfen in diesem Bereich nicht gepflanzt bzw. durch Sukzession zugelassen werden. Die Ge- wässerunterhaltung bezieht sich sowohl auf künftige manuelle Arbeiten (Handarbeit, Gehölzpflege) wie auch maschinelle Arbeiten (Baggerarbeiten).

In neuen Erschließungsgebieten ist auf der Grundlage der Regelungen im Wasser- haushaltsgesetz bzw. im Landeswassergesetz anfallendes Niederschlagswasser zu versickern. Sollte dieses nachweislich nicht möglich sein, so ist eine Einleitung in ein Gewässer nur über eine Rückhaltung möglich. Entsprechende Planunterlagen und Berechnungsunterlagen über die Regenwasserrückhaltung sind dem Verband zur Zustimmung vorzulegen, um sicherzustellen, dass einem Gewässer aus der Versiege- lung von öffentlichen Flächen keine erhöhten Zuflüsse zugeleitet werden. Die einzu- leitende Abflussmenge in die Vorflut darf den landwirtschaftlichen Abfluss von 1,2 l/(s x ha) nicht überschreiten. Sofern im Zuge der Erstellung der Bebauungspläne konkre- te Planungen vorliegen, sollte eine rechtzeitige Abstimmung mit der unteren Wasser- behörde erfolgen. Alle Änderungen an Verbandsgewässern sind durch den Gewässerunterhaltungs- verband durchzuführen oder bedürfen der Zustimmung des Verbandes. Zudem ist für bauliche Anlagen in oder an einem Gewässer die Genehmigung der unteren Was- serbehörde erforderlich. Zu den baulichen Ablagen zählen u. a. Rohrleitungen, die unter Gewässern durchgeführt werden oder neue Durchlässe zur Erstellung von Überwegen.

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Übersicht der Verbandsgewässer (Quelle: GUV Steinau/Nusse, ohne Maßstab)

6. Immissionen Die bereits bebauten Teilgebiete 5 und 6 (Gemischte Baufläche) befinden sich an der klassifizierten Straße L 92. Zur Berücksichtigung des Schallschutzes im Städtebau kann für die städtebauliche Planung die DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“ an- gewandt werden. Bei den in einem Beiblatt der DIN angegebenen Orientierungs- werten handelt es sich um erwünschte Zielvorstellungen für die städtebauliche Pla- nung, jedoch keine Grenzwerte. Die durch Straßenlärm zu erwartenden Schallimmis- sionen können dabei durch das Ablesen entsprechender Diagramme abgeschätzt werden. Für die vorliegende Bauleitplanung wurden dabei Angaben des Landesbe- triebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH) angesetzt. Danach wird für die L 92 (Hauptstraße) an der Zählstelle in der südlichen Ortslage der Gemeinde am Ortsausgang Richtung Labenz für das Jahr 2005 eine durchschnittliche mittlere Verkehrsmenge von 2.815 Kfz/24 h angegeben. Bei einem Prognosezuschlag von 1 % pro Jahr ergeben sich gegenwärtig rd. 3.000 Kfz/24 h. Für die L 92 mit einem asphaltierten Straßenbelag und einer zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, ergibt sich in einem Abstand von 6 m zur Straße für einen in 5 m Höhe liegen-

52 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______den Immissionspunkt tagsüber ein Wert von rd. 63 dB(A) und nachts von rd. 54 dB(A). Die zulässigen Orientierungswerte für Misch- und Dorfgebiete betragen nach der DIN 18005 tags 60 dB(A) und nachts 50 dB(A). Es sind demnach sowohl tagsüber als auch nachts Überschreitungen der Orientierungswerte zu erwarten. Im Rahmen nachfol- gender Baugenehmigungsverfahren und ggf. verbindlicher Bauleitplanung sind die überschlägigen Lärmprognoseberechnungen gemäß den aktuellen Gegebenheiten und Planungskonzepten zu aktualisieren und gegebenenfalls erforderliche Schutz- maßnahmen zu bestimmen.

Das Teilgebiet 9 (Wohnbaufläche) befindet sich an der klassifizierten Straße L 87. Auch hier wurden den Orientierungswerten der DIN 18005 „Schallschutz im Städte- bau“ die voraussichtlich zu erwartenden und überschlägig ermittelten Verkehrs- lärmemissionen gegenübergestellt. Für die vorliegende Bauleitplanung wurden da- bei Angaben des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV- SH) angesetzt. Danach wird für die L 87 (Steinhorster Straße) an der Zählstelle im Be- reich Fuhrweg/ Steinhorster Straße in der Ortslage Labenz für das Jahr 2005 eine durchschnittliche mittlere Verkehrsmenge von 759 Kfz/24 h angegeben. Bei einem Prognosezuschlag von 1 % pro Jahr ergeben sich gegenwärtig rd. 820 Kfz/24 h. Für die L 87 mit einem asphaltierten Straßenbelag und einer zugelassenen Höchstge- schwindigkeit von 50 km/h, ergibt sich in einem Abstand von 18 m zur Straße (An- bauverbotszone + 3 m Fahrspurbreite) für einen in 5 m Höhe liegenden Immissions- punkt tagsüber ein Wert von rd. 54 dB(A) und nachts von rd. 43 dB(A). Die zulässigen Orientierungswerte für Wohngebiete betragen nach der DIN 18005 tags 55 dB(A) und nachts 45 dB(A). Es sind demnach zum derzeitigen Stand keine Überschreitun- gen der Orientierungswerte zu erwarten.

Zur Einschätzung der wohnbaulichen Entwicklungsmöglichkeiten einer östlich der Hauptstraße am Ortsausgang nach Sandesneben gelegenen Fläche wurde eine Immissionsschutz-Stellungnahme bei der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (November 2011) hinsichtlich möglicher Geruchsbelastungen vorhandener Tierhal- tungsbetriebe eingeholt. Im Ergebnis werden Siedlungserweiterungsflächen im We- sentlichen in der nordwestlichen Ortslage ausgewiesen, da hier mit keinen bzw. le- diglich geringen Belastungen zu rechnen ist. Zur Vermeidung von Konflikten zwischen einem landwirtschaftlichen Betrieb (gegenwärtig Nebenerwerb) und geplanten Wohnnutzungen an der Schmiedetwiete sind bei konkreten Planungen die individu- ellen Gegebenheiten aufzuarbeiten und ggf. entsprechende Abstandsregelungen zu treffen.

Teilweise grenzen landwirtschaftliche Flächen an die neu ausgewiesenen Teilgebie- te. Die aus einer ordnungsgemäßen landwirtschaftlichen Nutzung resultierenden Immissionen (Lärm, Staub und Gerüche) können zeitlich begrenzt auf diese Teilge- biete einwirken.

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7. Ver- und Entsorgung Die Trinkwasserversorgung erfolgt zentral über den Wasserbeschaffungsverband Kastorf.

In Labenz existiert eine zentrale Klärteichanlage, an die die Abwasserbeseitigung (inkl. in Teilen Oberflächenentwässerung) der vorhandenen Bebauung angeschlos- sen ist. Die vorhandene Kläranlage ist jedoch jetzt schon nicht mehr ausreichend bemessen. Bei einer Konkretisierung der Siedlungserweiterung im Rahmen der nach- folgenden Bebauungsplanung wird ein Erweiterungskonzept erarbeitet und die Klär- anlage entsprechend ausgebaut. Da die bestehende Zuwegung für die mit einem Ausbau verbundene höhere Frequentierung nicht ausgelegt ist, wird in der vorlie- genden Planung bereits eine neue Zufahrt vom Lüchower Weg vorgesehen. Die Be- stimmung des Ableitungssystems der Entwässerung erfolgt fallbezogen im Rahmen der Erschließungsplanung neuer Baugebiete.

Auf der Grundlage des Wasserhaushaltsgesetzes bzw. des Landeswassergesetzes soll in neuen Erschließungsgebieten anfallendes Niederschlagswasser versickern bzw. gesondert behandelt und nicht dem vorhandenen Mischwassersystem zugeführt werden. Hierzu sind im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung entsprechende Regelungen zu treffen. Vorhandene und geplante Regenrückhalteeinrichtungen sind im Plan dargestellt. Die Gemeinde setzt die erforderlichen Maßnahmen zur Re- genwasserbehandlung und Regenwasserrückhaltung je nach Machbarkeit um.

Die Gasversorgung ist durch eine in der Schmiedetwiete vorhandene Leitung der Vereinigten Stadtwerke GmbH gesichert. Die Stromversorgung erfolgt über das Netz der Schleswig-Holstein Netz AG. Die Gemeinde ist an das Telefonnetz der Deutschen Telekom GmbH angeschlossen. Vor Beginn von Tiefbauarbeiten ist die genaue Lage der Leitungen bei den Betriebsstellen zu erfragen. Für den rechtzeitigen Ausbau vor- handener Netze sowie die Koordinierung mit dem Straßenbau und den Baumaß- nahmen der anderen Leitungsträger ist es notwendig, dass Beginn und Ablauf mög- licher Erschließungsmaßnahmen im Planbereich so früh wie möglich angezeigt wer- den.

Für den Bereich der privaten Haushalte ist der Kreis Herzogtum Lauenburg öffentlich rechtlicher Entsorgungsträger. Die Abfallwirtschaft Südholstein GmbH (AWSH) ist für diesen Bereich beauftragte Dritte. Für den Bereich der Abfälle aus anderen Her- kunftsbereichen ist die AWSH Entsorgungsträger. Grundlage für die Abfallwirtschaft ist die entsprechende Satzung des Kreises bzw. gelten die Allgemeinen Entsorgungsbe- dingungen der AWSH.

Labenz ist an das Netz des ÖPNV angeschlossen. Im Rahmen der verbindlichen Überplanung der Gebiete sind bei Erfordernis die Kapazitäten mit den Trägern des ÖPNV zu überprüfen.

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110-kV-Leitung – Niendorf, Mast 92-93 (LH-13-111) Im Gemeindegebiet verläuft eine Hochspannungsfreileitung von 110 kV der E-ON Netz GmbH. Die Breite des Freileitungsschutzbereiches für die 110-kV-Leistung be- trägt max. 50,00 m, das heißt jeweils 25,00 m von der Leitungsachse (Verbindungsli- nie der Mastmitte) nach beiden Seiten.

Abgrabungen an den Maststandorten dürfen nicht vorgenommen werden. Sollten innerhalb eines Sicherheitsabstandes von 10,00 m um einen Maststandort Abgra- bungsarbeiten erforderlich werden, so sind diese mit der E-ON Netz GmbH im Detail abzustimmen. Die Maststandorte müssen für Unterhaltungsmaßnahmen ständig, auch mit schwerem Gerät wie z.B. Lastkraftwagen oder Kran, zugänglich sein.

Innerhalb des Leitungsschutzbereiches unterliegen die zulässigen Arbeitshöhen – Höhe über alles – der einzusetzenden Baumaschinen und Geräte (Baukräne und andere Hebezeuge, Baugerüste, Förderbänder etc.) und die Bauhöhen geplanter Bauvorhaben (Beleuchtungsanlagen etc.) zur Gewährleistung der VDE-gemäßen Sicherheitsabstände einer Begrenzung.

Im Zuge der einzelnen Baugenehmigungsverfahren müssen der E-ON Netz GmbH die Bauunterlagen (Lageplan und Bauzeichnung mit Angabe der Niveauhöhen zur Prü- fung der Sicherheitsabstände zugesandt werden. Der Prüfung der E-ON Netz GmbH liegt die DIN EN 50341-1 für die im Freileitungsschutzbereich zulässigen Bauhöhen und die DIN VDE 0105/10.97, für die Gewährleistung der Sicherheitsabstände auf der Bau- stelle zugrunde.

Im Freileitungsschutzbereich müssen zur Fahrbahnoberfläche neu geplanter Straßen und Fahrwege die Sicherheitsabstände gemäß DIN EN 50341-1 gewährleistet sein. Zur Prüfung und Abstimmung benötigt die E-ON Netz GmbH die Straßenbaupläne (La- geplan, Höhen- und Querprofil) frühzeitig. Vorgesehene Reklameeinrichtungen, Fah- nenstangen sowie Beleuchtungseinrichtungen sind innerhalb des Leitungsschutzbe- reiches mit der E-ON Netz GmbH abzustimmen. Aufschüttungen, Dämme, Erdwälle etc. oder Zwischenlagerungen dürfen innerhalb des Schutzbereiches der Hochspan- nungsfreileitung nur bis zu der von der E-ON Netz GmbH zugelassenen Niveauhöhe vorgenommen werden, da andernfalls Lebensgefahr besteht.

Hochwüchsige Bäume dürfen innerhalb des Leitungsschutzbereiches nicht ange- pflanzt werden, weil die Einhaltung der Sicherheitsabstände in kürzester Zeit nicht mehr gewährleistet ist. Empfehlenswert sind standortgerechte Wildgehölze, wie Bü- sche und Sträucher zur Kategorie Großsträucher, die mit geringer Wuchshöhe einen ausreichenden dauerhaften Abstand zu den Leiterseilen einhalten.

www.planlabor.de 55 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______

8. Schutzgebiete Schutzstreifen an Gewässern Gem. § 35 LNatSchG dürfen an Gewässern erster Ordnung sowie Seen und Teichen mit einer Größe von einem Hektar und mehr bauliche Anlagen in einem Abstand von 50 m landwärts von der Uferlinie nicht errichtet oder wesentlich erweitert wer- den. Der Gewässerschutzstreifen des Mühlenteiches ist in der Planzeichnung nach- richtlich dargestellt.

Naturdenkmale / Geschützte Landschaftsbestandteile Nach Rücksprache mit der unteren Naturschutzbehörde gibt es in der Gemeinde Labenz keine bestehenden Naturdenkmale und/oder geschützten Landschaftsbe- standteile.

Gesetzlich geschützte Biotope Im Gemeindegebiet befinden sich eine Vielzahl von Biotopen, die dem gesetzlichen Schutz des § 30 BNatSchG i.V.m. § 21 LNatSchG unterliegen. Gesetzliche geschützte Biotope mit einer relevanten Flächengröße sind in der Planzeichnung dargestellt. Zu den geschützten Biotopen gehören u. a. auch alle vorhandenen Knickstrukturen und naturnahen Kleingewässer, die aufgrund der Lesbarkeit der Planzeichnung nicht dargestellt werden. Diesbezüglich wird auf den gemeindlichen Landschaftsplan verwiesen.

9. Naturschutz und Landschaftspflege Durch die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans werden Eingriffe in Natur und Landschaft gem. § 14 BNatSchG vorbereitet die auf Ebene der verbindlichen Bau- leitplanung eine entsprechende Abarbeitung gem. der §§ 14 – 18 BNatSchG durch einen Landschaftsplaner erfordern. Darüber hinaus sind im Sinne des § 1a (2) BauGB die in § 2 BBodSchG genannten Funktionen des Bodens nachhaltig zu sichern sowie die artenschutzrechtlichen Bestimmungen des § 44 (1) BNatSchG zu berücksichtigen.

Die Gemeinde Labenz hat Ende der 90er Jahre für das gesamte Gemeindegebiet einen Landschaftsplan aufgestellt, der die ökologischen Gegebenheiten im Ge- meindegebiet darstellt und bewertet. Auf Ebene des Landschaftsplanes fand auch eine detaillierte Auseinandersetzung hinsichtlich einer Siedlungsentwicklung statt. Hieraus resultierten Flächenausweisungen, die zwischenzeitlich umgesetzt sind, bzw. die in der zentralen Ortslage (Hauptstraße-Schmiedetwiete) nicht zur Verfügung ste- hen.

Die naturschutzfachliche Bewertung der Teilgebiete erfolgt im Folgenden sowie im Umweltbericht.

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Teilgebiet 1: Das Teilgebiet wird als Gewerbestandort genutzt und ist zu 100 % versiegelt. Die öko- logische Wertigkeit ist entsprechend gering. Nordöstlich angrenzend liegen die Fisch- teiche, welche Teil einer Verbundachse im landesweiten Schutzgebiets- und Bio- topverbundsystem sind. Geschützte Arten sind im Teilgebiet 1 in Form von gebäude- brütenden Vogelarten aufgrund der Nähe zu den Fischteichen möglich. Aufgrund der derzeitigen Nutzung sind artenschutzfachliche Hindernisse jedoch nicht zu erwar- ten. Ein entsprechender Schutzabstand zu den Fischteichen wurde berücksichtigt. Aufgrund der Einsehbarkeit des Teilgebietes sollte dringend eine Eingrünung zur freien Landschaft erfolgen.

Teilgebiet 2: Es handelt sich um den Dorfrandbereich im Nordosten von Labenz. Im östlichen Be- reich des Teilgebietes liegt eine Streuobstwiese mit z. T. alten, abgängigen Obstge- hölzen. Im westlichen Teilbereich befinden sich Lagerflächen eines Lohnunterneh- mers. Hier ist das Gelände mit Schotter aufgeschüttet und verdichtet. Angrenzende Ackerflächen liegen deutlich tiefer.

Für den Lohnunternehmer besteht dringender Erweiterungsbedarf. Problematisch in diesem Abschnitt ist die Geländestruktur, da das gewachsene Gelände deutlich tiefer liegt. Ansonsten bestehen hier keine besonderen ökologischen Wertigkeiten. Der Bereich im östlichen Teilgebiet (Obstwiese) hingegen ist von besonderer Bedeu- tung. Geschützte Arten finden hier einen Lebensraum. Eine Inwertsetzung der Streu- obstwiese erscheint unter dem Gesichtspunkt, dass einige Bäume bereits abgängig sind, denkbar.

Mit Bebauung wird eine neue Ortsrandeingrünung erforderlich. Die Artenschutzbe- lange im Bereich der Streuobstwiese sind zu berücksichtigen und auf Ebene der kon- kreten Bauleitplanungen gutachterlich darzulegen. Wertvollere Flächen westlich des Teilgebietes im Bereich der Wehrenbek mit alten Siedlungsrandstrukturen und Klein- gewässer sind zu erhalten und werden zur langfristigen Sicherung als Maßnahmen- flächen ausgewiesen. Es kann davon ausgegangen werden, dass artenschutzfachli- che Hindernisse bei Einhaltung gutachterlicher Vorgaben zur Vermeidung, Minimie- rung und Kompensation umgangen werden können.

Teilgebiet 3: Das Teilgebiet ist bis auf wenige Freiflächen bereits bebaut. Westlich des Lüchower Weges befinden sich zwei landwirtschaftliche Betreibe mit Rinder- und Pferdehal- tung. Freiflächen werden intensiv als hofnahes Grünland genutzt. Das Gelände ist in Richtung Westen zum Duvenseebach stark abfallend. Östlich des Lüchower Weges steht eine Holzscheune. Zur Bebauung hin wird die Freifläche intensiv mit Pferden beweidet.

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Geschützte Arten sind im Teilgebiet 3 insbesondere in Form von gebäudebrütenden Vogelarten möglich. Auch Fledermäuse finden hier einen Teillebensraum. Aufgrund der derzeitigen Nutzung sind artenschutzfachliche Hindernisse jedoch nicht zu erwar- ten.

Teilgebiet 4: Die Fläche wird intensiv beweidet und ist von allgemeiner Bedeutung. Das Gelände fällt in Richtung Westen zum Duvenseebach stark ab. Entlang des Grabens stehen lineare Gehölzstrukturen von besonderer Bedeutung für den Naturhaushalt und das Landschaftsbild. Der Bachlauf ist Nebenverbundachse im landesweiten Schutzge- biets- und Biotopverbundsystem. Zudem besteht für den naturnahen Bachabschnitt der Verdacht, dass es sich um ein gesetzlich geschütztes Biotop i.S.d. § 30 BNatSchG i.V.m. § 21 LNatSchG handelt.

Im Teilgebiet sind keine größeren baulichen Maßnahmen vorgesehen. Es soll die Er- schließung der Kläranlage sichern. Die Querung des Duvenseebaches und der Ge- hölzstrukturen ist naturschutzfachlich negativ zu bewerten und auf das erforderliche Maß zu reduzieren. Befestigungen für die Zuwegung sollten aufgrund der überdurch- schnittlich hoch bewerteten Bodenfunktionen nur sparsam und wassergebunden erfolgen. Artenschutzrechtlich ist die Verbundfunktion des Duvenseebaches zu be- rücksichtigen und es werden entsprechende Maßnahmen zur Vermeidung und Mi- nimierung artenschutzfachlicher Beeinträchtigungen durch den Knickdurchbruch erforderlich. Der Biotopstatus des Gewässerabschnittes ist zu klären. Gegebenenfalls wird für die Gewässerquerung eine Befreiung von den Biotopschutzvorschriften gem. § 67 BNatSchG erforderlich.

Teilgebiet 5: Mittig im Teilgebiet steht eine Hofanlage mit alten Freiraumstrukturen in Form von Hof- und Hausbäumen, einer alten Streuobstwiese und unterschiedlich stark genutz- ten Freiflächen. Diese Strukturen sollen zum Erhalt des dorftypischen Erscheinungsbil- des berücksichtigt werden. Eine Bebauung auf diesen Flächen wäre zudem natur- schutzfachlich negativ zu bewerten. Weiterhin sind Artenschutzbelange bei Konkreti- sierung der Nutzungsabsichten abzuarbeiten.

Im Norden und Süden des Teilgebietes steht je ein Einzelhaus mit angrenzendem Hausgarten. Zur Hofanlage liegen Grünlandflächen. Diese Bereiche sind naturschutz- fachlich unproblematisch. Westlich des Teilgebietes liegt eine kleine Waldfläche. Eine bauliche Inwertsetzung der naturschutzfachlich geringwertigeren Flächen ist unter Berücksichtigung eines ausreichenden Waldabstandes gem. § 24 LWaldG denkbar.

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Teilgebiet 6: Im Teilgebiet befinden sich Hofstellen, die landwirtschaftlich bewirtschaftet werden. Die im Norden und Süden hiervon befindlichen Freiflächen sind Intensivgrünland und von Knickstrukturen begleitet. Im Süden grenzt der rd. 8.000 m² große, gärtnerisch angelegte Rosenpark an das Teilgebiet, der hier den Ortseingang von Labenz prägt.

Die nördliche Grünlandfläche kann als Baulücke angesehen werden. Das Gelände steigt in Richtung Osten an, zur nördlichen Bebauung stockt ein Knick. Unter Berück- sichtigung eines ausreichenden Schutzstreifens zum Knick sowie Vorgaben zum Erhalt der Geländemorphologie ist eine Bebauung aus naturschutzfachlicher und arten- schutzfachlicher Sicht relativ unproblematisch. Die Fläche ist von allgemeiner Bedeu- tung. Besondere Boden- oder lokalklimatische Funktionen sind nicht vorhanden.

Für das südliche Teilgebiet besteht konkreter Entwicklungsbedarf des Betriebes. Na- turschutzfachlich ist das südlich liegende Grünland von allgemeiner Bedeutung. Die begrenzenden Knickstrukturen im Westen und Osten der Teilfläche haben eine hohe Wertigkeit und sind durch Schutzstreifen vor Beeinträchtigungen zu schützen. Eine Bebauung an dieser Stelle würde die Lücke zwischen Betriebsflächen und dem Ro- senpark Labenz ausfüllen. Aufgrund der hängigen Lage besteht eine besondere Bedeutung für das Landschaftsbild, so dass bei einer Bebauung entsprechende Maßnahmen zur Minimierung bzw. Ausgleich abgearbeitet werden sollen.

Teilgebiet 7: Das Teilgebiet ist bereits vollständig mit Einfamilienhäusern bebaut. Strukturierte Gär- ten durchgrünen die Bebauung. Mit der Ausweisung als Wohnbaufläche soll die Art der baulichen Nutzung dem Bestand angepasst und ein bebautes Grundstück süd- lich der Godentwiete einbezogen werden. Naturschutzfachlich und artenschutz- fachlich ergeben sich aus den geänderten Darstellungen keine Betroffenheiten.

Teilgebiet 8: Das Teilgebiet wird ackerbaulich bewirtschaftet, mittig verläuft in Nord-Süd-Richtung die Schmiedetwiete, welche von Knickstrukturen begleitet wird und als Hohlweg ausgebildet ist. Weitere lineare Gehölzstrukturen grenzen an. In den südwestlichen Bereich ragen Flächen eines landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetriebes. Das Ge- lände ist hangig und fällt zum Duvenseebach hin ab, wobei die stark hangigen Randbereiche durch die Darstellung von Maßnahmenflächen von einer Bebauung ausgenommen werden.

Naturschutzfachlich sind die Flächen von allgemeiner Bedeutung. Artenschutzfach- lich ist auf den derzeitigen Nutzflächen aufgrund der Nähe zum Duvenseebach mit einem erhöhten Artenaufkommen zu rechnen, auch wenn die Flächen selbst auf- grund der intensiven Nutzung und Nähe zur vorhandenen Bebauung als Lebensraum geschützter Arten von untergeordneter Bedeutung sind. Bei einer Bebauung ist auf

www.planlabor.de 59 Gemeinde Labenz Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 ______einen ausreichenden Schutzabstand zu den linearen Gehölzstrukturen zu achten. Die Maßnahmenflächen am Duvenseebach sichern hier die Entwicklung naturnaher Strukturen und stärken den Biotopverbund. Damit können artenschutzfachlicher Be- troffenheiten entlang der Biotopverbundachse vermieden und eine ausreichende Einbindung der neuen Bebauung in die Umgebung gewährleistet werden. Erforderli- che Maßnahmen der Kompensation können hier durchgeführt werden, wobei die Maßnahmen auf die artenschutzfachlichen Anforderungen der bestehenden Ver- bundachse und auf ggf. durch eine Bebauung betroffenen Arten abgestimmt wer- den müssen. Eine komplette Eingrünung des neuen Baugebietes zum Schutz des Duvenseebachtales wird erforderlich. Aufgrund der guten Bodenfunktionen muss zudem bodenfunktionsbezogener Ausgleich geleistet werden.

Die Erschließung der beiden Teilbereiche mit jeweils einer Stichstraße/ einem Stich- weg soll unter Berücksichtigung der Hohlwegsituation der Schmiedetwiete erfolgen. Die Knickstrukturen entlang der Schmiedetwiete haben in diesem Bereich nur eine geringe Wertigkeit. Zum Erhalt der Geländesituation werden entsprechende Festset- zungen notwendig.

Teilgebiet 9: Das als Intensivacker bewirtschaftete Teilgebiet ist von allgemeiner Bedeutung. Eine Bebauung ist unter Berücksichtigung ausreichender Schutzstreifen zu randlich lie- genden Knicks naturschutzfachlich weitgehend unproblematisch. Die junge Streu- obstwiese hingegen, welche als Ausgleichsfläche für das Wohngebiet Wolfsberg angelegt wurde, ist naturschutzfachlich als besonders bedeutsam zu bewerten. Ihre bauliche Inanspruchnahme ist zu begründen und gemäß der landesrechtlichen Vor- gaben auszugleichen.

Eine Eingrünung ist bereits weitestgehend gegeben und kann mit wenig Aufwand bei Bedarf ergänzt werden. Artenschutzfachliche Hindernisse bestehen nicht, bzw. können über entsprechende Maßnahmen umgangen werden. Auch sind keine be- sonderen Bodenfunktionen bei einer Bebauung betroffen.

Teilgebiet 10: Im Teilgebiet stehen zwei Wohngebäude mit umliegenden siedlungsnahen Garten- strukturen. Zwischen beiden Gebäuden besteht eine Freifläche. Bei einer weiteren Bebauung wären die Gehölzbestände an der Straße zum Mühlenteich zu erhalten und zu schützen. Ausgleich für die Beeinträchtigungen der in Teilen hohen Boden- funktionen wird erforderlich. Artenschutzfachliche Hindernisse werden nicht gesehen, solange wertvolle Gehölzbestände erhalten werden.

Teilgebiet 11: Mit der Flächenausweisung soll eine Arrondierung der südwestlichen Baugrundstücke an der Straße Vierstücken erfolgen, die den Siedlungsstrukturen in der Nachbarschaft

60 www.planlabor.de Neuaufstellung Flächennutzungsplan 2013 Gemeinde Labenz ______entspricht. Die Flächen werden intensiv bewirtschaftet und sind von allgemeiner Be- deutung für den Naturschutz. Zum nordwestlich vorhandenen Grundstück stehen einzelne Gehölzstrukturen. Hier sind bei einer Inwertsetzung die Artenschutzbestim- mungen des § 44 BNatSchG zu berücksichtigen und ggf. ausreichend Ersatz zu lie- fern. Der erforderliche Ausgleich ist aufgrund der Bodenwertigkeit bodenfunktions- bezogen auszuführen. Es besteht ein Abschirmerfordernis zur freien Landschaft.

Teilgebiet 12: Das Teilgebiet soll Erweiterungsflächen für das bestehende Sondergebiet - Regene- rative Energieerzeugung darstellen, da die bestehende Flächenausweisung mit zeit- nah anstehenden Bauvorhaben ausgeschöpft ist. Das Gebiet wird intensiv acker- baulich bewirtschaftet, im Norden begrenzt ein Knick die Fläche.

Naturschutzfachlich ist das Ackerland von allgemeinem Wert. Jedoch gewinnt das Landschaftsbild in östliche Richtung zunehmend an Bedeutung. Mit den Erweite- rungsabsichten wird die Inanspruchnahme der Landschaft in diesem empfindlichen Niederungsbereich am Duvenseebach vorangetrieben. Für die bestehende Biogas- anlage wurden bereits umfangreiche Eingrünungsmaßnahmen durchgeführt. Diese Eingrünungsmaßnahmen sind bei Erweiterung ebenfalls notwendig. Erforderlicher Ausgleich ist bodenfunktionsbezogen durchzuführen, um dem vorsorgenden Boden- schutz gerecht zu werden. Vorhandene Knickstrukturen sind zu erhalten.

Maßnahmenflächen: Mit der Darstellung der Maßnahmenflächen am Duvenseebach in Höhe des Mühlen- teiches werden Inhalte aus dem Landschaftsplan übernommen. Darüber hinaus werden angrenzend an neue Siedlungsentwicklungsflächen sowie entlang des Du- venseebaches und der Wehrenbek Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dargestellt. Diese sollen vor- handene Hangflächen zum Duvenseebach sichern und den Biotopverbund entlang der beiden Fließgewässer stärken. Als prinzipielles Entwicklungsziel sind die Renaturie- rung der Gewässer und die Entwicklung von naturnahen bis halbnatürlichen Kon- taktbiotopen zu nennen. Damit soll eine dauerhafte Sicherung des innerörtlichen Freiraumes erzielt und eine bauliche Inwertsetzung ausgeschlossen werden. Beste- hende Ausgleichsflächen werden soweit sie bisher nicht in den Darstellungen des Flächennutzungsplanes berücksichtigt wurden, in den Flächennutzungsplan aufge- nommen. Zwei Bereiche, die aus dem Landschaftsplan offenbar als allgemeine Ziel- vorstellung in den geltenden Flächennutzungsplan übernommen wurden (südlich Teilgebiet 3 sowie südlich Steinhorster Straße am westlichen Ortsausgang), werden in der Neuaufstellung aufgrund nicht gegebener Erforderlichkeit aus der Darstellung herausgenommen. Die entsprechenden Flächen sind nicht durch Ausgleichsmaß- nahmen für geltende Satzungen (B-Pläne, städtebauliche Satzungen) oder Bauge- nehmigungen gebunden.

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10. Billigung der Begründung Die Begründung zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde La- benz wurde von der Gemeindevertretung in der Sitzung am gebilligt.

Labenz, Bürgermeister

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