HENRY Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Schwalm-Eder

Infomagazin Ausgabe Winter 2020

Vorwort...... Seite 3

DRK in Zeiten von Corona...... Seite 4

Psychosoziale Hilfe für Helfer...... Seite 6

Aus den Ortsvereinen: Verna-Allendorf...... Seite 7

Neues Design für Rettungswagen...... Seite 8

Pädagogische Fortbildung für Helfer...... Seite 9

Spatenstich Verwaltungsgebäude...... Seite 10

Neuer Wintergarten am Schwalmberg...... Seite 11

Titelfoto: Suchdienst...... Seite 12 Ein lustiger Weihnachsgruß vom 50 Jahre Goldener Herbst...... Seite 13 DRK Bonn aus dem Jahr 1992. Die Karte ist ein Exponat des Ehre, wem Ehre gebührt...... Seite 14 Rotkreuz-Museums in Lich. Erfahren Sie mehr auf Seite 21! Welt-Erste-Hilfe-Tag...... Seite 16 Foto: DRK Bonn Ein neuer Kopf im Vorstand...... Seite 17

Prokura für Steppan-John und Hille...... Seite 18

25 Jahre Kreisgeschäftsführer...... Seite 19

Rotkreuz-Museum Lich...... Seite 21

In Kürze berichtet...... Seite 22

INHALTSVERZEICHNIS Nachrufe...... Seite 23

Herausgeber: Deutsches Rotes Kreuz Deutsches Kreisverband Schwalm-Eder Rotes Kreuz Redaktion: Isa Mühling • Anika Pelz Geschäftsstelle Ziegenhain Robert-Koch-Straße 20 Spendenkonten 34613 Telefon: (06691) 9463-0 KSK Schwalm-Eder Layout/Satz: Isa Mühling IBAN: DE27520521540203000203 BIC: HELADEF1MEG Druck: Druckerei Bernecker Unter dem Schöneberg 1 VR-Bank HessenLand 34212

IBAN: DE30530932000000002020 Auflage: 13.000 Stück BIC: GEN0DE51ALS Ausgabe: Winter 2020 IMPRESSUM

2 Vorwort

Liebe Rotkreuz-Kameradinnen und -Kameraden, liebe Leserinnen und Leser, hinter uns liegen bewegte Monate, seit im März 2020 die Corona Pandemie offiziell in Deutschland und somit auch im Schwalm-Eder-Kreis angekommen war.

Da das aktuelle Infektionsgeschehen im ganzen Schwalm-Eder-Kreis gleichermaßen stark ausgeprägt ist, sind besonders Einrichtungen, wie zum Beispiel die drei Senio- reneinrichtungen des DRK-Kreisverbandes Schwalm-Eder im besonderen Maße schutzbedürftig. Um das Personal als auch die Bewohner zu schützen, werden Hygi- enekonzepte konsequent angewendet und die Besuchsregelungen entsprechend an die Situation angepasst.

Da jede Präsenzveranstaltung Risiken birgt, werden derzeitig Kurse und Lehrgänge im Bereich der Breitenbildung und der Sozialarbeit, sowie im ehrenamtlichen Bereich alle Ausbildungs- und Übungsveranstaltungen, Bereitschaftsabende und Mitglieder- versammlungen ausgesetzt.

Ich bin mir bewusst, dass die Verschärfung der Maßnahmen, welche ab dem 2. November 2020 erneut wieder gel- ten, große Einschnitte bedeuten und die zusätzlichen Belastungen im Alltag nicht immer einfach sind, trotzdem sind diese aufgrund der rasant steigenden Infektionszahlen unumgänglich.

In enger Zusammenarbeit mit dem Schwalm-Eder-Kreis, dem Gesundheitsamt und der DRK Rettungsdienst Schwalm-Eder gGmbH wurde eine medizinische Task Force (MTF) initiiert, die im Bedarfsfall schnell reagieren kann, wenn Einrichtungen, wie beispielsweise Schulen, Kindergärten oder Seniorenzentren einen Infektionsfall melden. Somit ist die Ermittlung eines Infektionsherdes zeitnah möglich und bietet eine Entscheidungsgrundlage für notwen- dige Quarantäne-Maßnahmen.

Das Deutsche Rote Kreuz und unser Kreisverband verfügen über viel Erfahrung und Kompetenz im Umgang mit Krisensituationen. Durch gut qualifizierte haupt- und ehrenamtliche Kräfte als auch in Form von materieller Ausstat- tung leisten wir einen entscheidenden und wichtigen Beitrag, um gegen die negativen Auswirkungen der Pandemie etwas entgegen zu setzen.

Dies wurde zuletzt besonders im Frühjahr bei der ersten Welle der Pandemie deutlich, als unter dem Motto #Schütze die Anderen in einem Projekt in Kooperation von Haupt- und Ehrenamt des Kreisverbandes, sowie deutschlandweit freiwilligen Helfern 75.000 Mund-Nasen-Bedeckungen genäht und verteilt wurden. Das war eine beachtliche Leis- tung, für die ich mich bei allen Beteiligten an dieser Stelle nochmal besonders bedanken möchte.

Dies stimmt mich positiv und ich habe große Zuversicht, dass wir als Gemeinschaft in unserem Kreisverband die Herausforderungen, die diese Krise an uns stellt, durch Solidarität und umsichtiges Handeln bewältigen werden. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit, sowie einen guten Rutsch in das neue Jahr 2021.

Bleiben Sie gesund und wohlbehalten!

Ihr

Winfried Becker DRK-Kreisvorsitzender

3 Das DRK in Zeiten von Corona

Ein Virus hält die Welt in Atem Das DRK Schwalm-Eder in Zeiten der Corona-Pandemie

Schwalm-Eder. Seit Mitte März ist Auch im Kreisverband reagierte dar. Die Vorgehensweise bei infek- für uns alle nichts mehr so, wie es Kreisgeschäftsführer Manfred Lau tiösen Patienten ist standardisiert. mal war. Nachdem im Dezember auf die Eskalation am 13. März Sollte ein Coronapatient transpor- 2019 das Coronavirus SARS- schnell und erließ ein Besuchsver- tiert werden, trägt die Fahrzeugbe- CoV-2 zum ersten Mal auftrat, und bot für die drei Senioreneinrichtun- satzung spezielle persönliche keiner wirklich damit rechnete, gen. In den folgenden Tagen wur- Schutzausrüstung, Infektions- dass auch Deutschland davon be- den sämtliche Kurse der schutzhandschuhe, FFP3-Maske, troffen sein könnte, sprach die Sozialarbeit und Breitenausbildung Einwegoverall oder Schürze und Weltgesundheitsbehörde bereits am ausgesetzt. Die bis Juni geplanten Schutzbrille. Nach jedem Einsatz 11. März erstmals von einer Pande- Seniorenreisen wurden abgesagt. wird das Fahrzeug von der Besat- mie. Am 13. März schlossen fast Die Seniorenbeauftragte stellte ihre zung gereinigt und desinfiziert. alle Bundesländer ihre KiTas und Hausbesuche ein. Die Neuaufnah- Schulen. Drei Tage später machte me von Bewohnern in den Senio- Im alten Bahnhof in Felsberg-Gen- Deutschland die Grenzen dicht, reneinrichtungen wurde ausgesetzt, sungen wurde eine Corona-Praxis Reisen wurden untersagt. Es folg- zudem ein Zutrittsverbot ausge- eingerichtet, die von ehrenamtli- ten umfangreiche Schließungen sprochen. Die Blutspenden in den chen Einsatzkräften des DRK un- von Geschäften, Restaurants und Ortsvereinen wurden durch den terstützt wurde. In einem Zelt nah- öffentlichen Einrichtungen, Ein- Blutspendedienst bis auf wenige men die Helfer*innen die Patienten schränkungen von sozialen Kon- Ausnahmen zentralisiert. Die Mit- in Empfang, machten eine Termin- takten und eine allgemeine Mas- arbeiter der Verwaltung wurden an- kontrolle und meldeten sie in der kenpflicht. Im Sommer entspannte gewiesen, durch Home Office, Ab- Praxis an. Sie sorgten dafür, dass sich die Lage und es gab Locke- bau von Überstunden und Abstand gehalten und die Hygiene- rungen, die im Herbst aufgrund der Resturlaub sowie Schichtdiensten regeln eingehalten wurden. Die wieder steigenden Infektionszah- die Personenzahl in den Büroräu- Schutzausrüstung erhielten die len, wieder eingeschränkt wurden. men zu reduzieren. Helfer*innen von der Praxis. Ab Juli verkürzte sich die Öffnungs- Das Deutsche Rote Kreuz hat gro- Für den Rettungsdienst stellt der zeit. Weiterhin werden aber Ein- ße Erfahrungen mit Ausnahme- Transport von Patienten in Zeiten satzkräfte zur Unterstützung benö- und Katastrophensituationen und von Corona kein großes Problem tigt. Interessierte möchten sich ist von Beginn an bundesweit im Einsatz. Bereits im Februar waren vier ehrenamtliche Rotkreuzler aus dem Kreisverband Schwalm-Eder zur Betreuung der Wuhan-Rück- kehrer in der Südpfalzkaserne Ger- mersheim im Einsatz. Jens Wunsch, Pascal Steil, Dirk Lang- kabel und Marvin Menges bauten die Mobile Medizinische Versor- gungseinheit (MMVE) auf und sorgten dort für den reibungslosen Betrieb in der darin stationierten Hausarztpraxis, maßen zwei Mal täglich Fieber bei den Rückkehrern und, kümmerten sich um kleinere Tolles Ergebnis einer tollen Aktion: Thomas Lampp (hier mit Angela King medizinische Notfälle. und Olga Brodt) bringt Mund-Nasen-Bedeckungen in die Verwaltung.

4 Das DRK in Zeiten von Corona bitte bei Martina Wedemeyer, sich jeder an bestimmten Standor- lieferten Süßigkeiten und Getränke Tel. 0174 1797852, melden. ten in , , Melsun- für die Näher*innen vor Ort. 2.000 gen und Ziegenhain Mund-Nasen- Dosen Nivea, Masken und Desin- Zu den „vorsichtigen ersten Schrit- Bedeckungen abholen. fektionsmittel konnten an aktive ten zurück in eine neue Normali- Ehrenamtliche und hauptamtliche tät“ empfahl die hessische Landes- regierung im Frühjahr, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Doch Schutzkleidung war allerorts rar. So startete Hygienetechniker Thomas Lampp auf der Rettungs- wache Ziegenhain unter dem Motto „Schütze die anderen“ eine nach- ahmenswerte Nähaktion von Mund-Nasen-Schutzmasken, die von über 1.500 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus dem gesamten Bundesgebiet unterstützt wurde. Nähsets mit zugeschnitte- nen Stoffen, Schrägbändern und Anleitungen für jeweils 40 Masken wurden zusammengestellt und den Lieferung von 2.000 Dosen Nivea: Von links Eric Müller, John Butschkowski, Manfred Lau und Marco Hille. Heimnäher*innen zugeschickt. In der Rettungswache und im Ge- Für diese Aktion und generell zur Mitarbeiter*innen des Kreisverban- meindezentrum Ziegenhain ent- Unterstützung des Roten Kreuzes des verteilt werden. „Ich möchte standen Nähstuben, in denen zuge- konnten Geldspenden und viele hiermit nochmals allen Beteiligten schnitten und genäht wurde. verschiedene Sachspenden vom recht herzlich danken,“ betont Insgesamt wurden so 80.000 Kreisverband entgegengenommen Kreisgeschäftsführer Manfred Lau. Mund-Nasen-Bedeckungen herge- werden. Baumwollstoffe wurden „Der Zusammenhalt, der Ideen- stellt. Zunächst wurden Gesund- sowohl von Privatpersonen als reichtum und die Beharrlichkeit heitseinrichtungen wie Kranken- auch von Firmen für die Nähaktion gegen das Virus zu kämpfen ist häuser, Pflegeeinrichtungen und gespendet. Ein Logistikcenter wirklich beachtenswert.“ Arztpraxen mit den waschbaren spendete Kartonagen zur Versen- Masken ausgestattet, später konnte dung der Nähsets. Lokale Firmen Auch die diesjährige Kreismitglie- derversammlung konnte Ende Ok- tober aufgrund der Pandemie nicht stattfinden. Die Entlastung der Ge- schäftsführung und des Vorstandes sowie die Genehmigung des Haus- halts 2021 und die Aktualisierung der Satzung werden durch ein schriftliches Beschlussverfahren durchgeführt.

Die Mund-Nasen-Bedeckungen waren heiß begehrt. Lange Schlangen bildeten sich vor den Ausgabestationen, wie hier an der Rettungswache Ziegenhain.

5 Das DRK in Zeiten von Corona

Hilfe für Helfer Psychosoziale Unterstützung für Einsatzkräfte und Helfer

Hessen. Seit April bietet der Fach- noch eine E-Mailadresse zur Verfü- begrüße deswegen die neu einge- dienst „Psychosoziale Notfallver- gung: Einsatznachsorge@DRK- richtete PSNV-Hotline ausdrück- sorgung“ des DRK in Hessen für Hessen.info. lich. Hier bieten wir unseren Rot- alle Rotkreuz-Einsatzkräfte und kreuzlerinnen und Rotkreuzlern Hessens DRK-Präsident Norbert eine wichtige, anonyme Anlaufstel- -Helfende, die selbst Rat und Un- Södler begrüßt dieses Angebot: terstützung benötigen, eine täglich le und können psychische Erste „Wir alle befinden uns in einer Hilfe leisten. Ich danke allen eh- geschaltete Telefonhotline an. Un- Pandemielage, deren Weiterent- ter der Telefonnummer renamtlich Tätigen, die diese Hot- wicklung nur schwer abschätzbar line ins Leben gerufen haben und 0611 17 05 99 77 ist. Unsere Einsatzkräfte in den Al- betreiben!“ können sich hilfesuchende Helfer ten- und Pflegeheimen, im Ret- – auch anonym – in der Zeit von 8 tungsdienst und bis 22 Uhr melden. vielen anderen DRK-Landesverband Hessen e.V. Arbeitsbereichen Fachdienst Psychosoziale Notfallversorgung Speziell ausgebildete Fachkräfte Einsatznachsorgeteam sind hier ganz nehmen die Anrufe entgegen, hö- besonderen Be- ren zu und vermitteln auf Wunsch lastungen ausge- weiterführende Therapieangebote. Psychosoziale Unterstützung setzt. Das kann für Einsatzkräfte und Helfende im DRK Landesverband Hessen e. V. Oberstes Gebot ist Vertraulichkeit Angst und Sor- und Verschwiegenheit. ge auslösen. Im Für die Mitarbeit an der Hotline Deutschen Ro- PSNV-E Hotline haben sich erfahrene und qualifi- ten Kreuz hel- : zierte Einsatzkräfte aus zahlreichen fen wir nicht 0611 / 17 05 99 77 DRK-Kreisverbänden in Hessen nur anderen, [email protected] freiwillig gemeldet. Zusätzlich sondern auch steht für die Kontaktaufnahme uns selbst. Ich

Ausbildung in Erste Hilfe für Betriebe, Privatpersonen, Eltern, Lehrkräfte, Erzieher u.v.m.

Über den QR-Code gelangen Sie auf unsere Webseite www.drk-schwalm-eder.de und können sich dort zu einem Kurs anmelden.

Falls Sie nähere Informationen benötigen oder Fragen bestehen, melden Sie sich bei:

Sabine Köhler-Keim 0 66 91 94 63 38

oder schreiben Sie einfach ein Email an: [email protected]

6 Aus den Ortsvereinen

Ein halbes Jahrhundert im Dienst der guten Sache 50 Jahre Rotkreuzarbeit in Verna-Allendorf

Verna-Allendorf. Es begann mit der aufgelöst werden musste. Die In den folgenden Jahren wurde ein einer Bereitschaft, die auf Anre- 1994 und 1999 gegründeten Senio- Bereitschafts- bzw. Sanitätsfahr- gung von Herbert Englert aus Al- ren-Tanzgruppe und Senioren- zeug angeschafft, das System „Hel- lendorf am 15. März 1970 gegrün- Gymnastikgruppe erfreuen sich bis fer vor Ort“ aufgebaut und schließ- det wurde. Seitdem sind die heute großer Beliebtheit. Die Seni- lich 2015 ein Stützpunkt für den ehrenamtlichen Helferinnen und orengymnastik findet unter der Lei- Mimtrupp Schwalm-Eder des Ju- Helfer des DRK-Ortsvereins Ver- tung von Brigitte Vaupel im Dorf- gendrotkreuzes eingerichtet. Zu na-Allendorf auf vielfältige Art und gemeinschaftshaus in Welcherod den ständigen Aufgaben des Orts- Weise im Einsatz. Seit nunmehr 50 statt und bietet zurzeit ca. 12 Teil- vereins gehören die Sanitätsbetreu- Jahren sind 21 aktive Mitglieder nehmerinnen und Teilnehmern die ung bei verschiedenen Veranstal- stets vor Ort und leisten schnelle Möglichkeit, sich sportlich zu betä- tungen, wie Wandertage oder Hilfe, darunter fünf Helfer vor Ort tigen. Die Seniorentanzgruppe wird örtliche Festlichkeiten, Fortbil- (HvO), die für eine schnelle und von Birgit Gariup geleitet. Rund 15 dungsveranstaltungen der aktiven kompetente Versorgung bei Verlet- Tänzerinnen und Tänzer studieren Kameradinnen und Kameraden, zungen und Erkrankungen bis zum mit ihr einmal wöchentlich im Erste Hilfe-Lehrgänge sowie die Eintreffen des Rettungsdienstes Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Frie- Betreuung der vorweihnachtlichen sorgen. 98 passive Mitglieder un- lendorf Tänze und Bewegungsfol- Seniorennachmittage der Gemein- terstützen den Verein finanziell mit gen ein. de für Verna, Allendorf ihren Beiträgen. und Welcherod im Dorfgemein- 2003 wurde aufgrund neuer gesetz- schaftshaus in Allendorf. Bevor man 1986 in den vereinsei- licher Bestimmungen aus der genen, neuen Versammlungsraum DRK-Bereitschaft Verna-Allendorf 2019 wurde der Bereitschaftsraum im Feuerwehrgerätehaus in Verna der DRK-Ortsverein Verna-Allen- renoviert. Der Fußboden wurde zog, nutzte man sieben Jahre den dorf, d. h. es wurde zusätzlich zur ausgetauscht, die Wände frisch ge- Versammlungsraum der Feuerwehr bisherigen Leitung ein Ortsvereins- strichen. Es wurden neue Tische für Zusammenkünfte, Schulungen vorsitzender (Hans-Jürgen Vaupel) und Stühle angeschafft. Eine neue und Ähnliches. 1992 wurde eine und ein Stellvertreter (Birger Fey) Rollo-Leinwand für den Beamer Jugendrotkreuzgruppe gegründet, gewählt sowie eine neue Satzung sorgt für professionelle Schulungen die trotz guter Arbeit in 1997 wie- verfasst. der Mitglieder. Das alte Sanitäts- fahrzeug wurde verkauft. In Ko- operation mit dem Kreisverband steht nun das Mimtruppfahrzeug bei Bedarf zur Verfügung. 50 Jahre Rotkreuzarbeit sind ein Grund zum Feiern. So sollte im August 2020 mit einem bunten Ju- biläumsprogramm auf dem Dorf- platz der Geburtstag gebührend ge- würdigt werden. Leider machte das Coronavirus die Pläne zunichte.

Mitglieder der Bereitschaft 1995.

7 Rettungsdienst

Neues Design für Rettungswagen Auffällige Beklebung sorgt für mehr Sicherheit im Verkehr

RTW mit neuer Beklebung: von links Marco Hille, Manfred Lau, Sergej Jenner und Frank Wimmel (Bereichsleiter und Stellvertreter für den Bereich Mitte und Nord) sowie Landrat Winfried Becker. Foto: Mühling

Melsungen. Grell und bunt kommt Reflektierende rot-gelbe Flächen Landrat Winfried Becker übergab er daher – der Rettungswagen mit auf den Fahrzeugseiten und eine das Fahrzeug am 5. Juni offiziell der neuen Beklebung fällt im Mel- Schraffierung auf der Rückseite wieder in den Einsatz an der Ret- sunger Straßenbild richtig auf. Und sorgen für eine gute Sichtbarkeit tungswache Melsungen. Laut das ist gut so. Er ist damit besser bereits aus der Ferne. Ein blauer DRK-Kreisgeschäftsführer Man- zu erkennen und somit sicherer für Sockel greift das Farbband des fred Lau sollen im Laufe der alle Verkehrsteilnehmer. Das fast Landkreises auf und weist auf die nächsten Jahre alle neuen Ret- neue Fahrzeug wurde bei einem Flüsse in der Region hin. Das tungsfahrzeuge im Schwalm-Eder- Unfall schwer beschädigt und Kreiswappen macht deutlich, dass Kreis mit dieser neuen Beklebung musste für rund 60.000 Euro repa- der Rettungswagen im Auftrag des versehen werden. „Wir möchten riert werden. Dabei wurde laut Schwalm-Eder-Kreises unterwegs damit auch die Sicherheit unserer Marco Hille, Leiter Rettungsdienst ist. Selbstverständlich finden sich Mitarbeiter erhöhen“, erläuterte Schwalm-Eder, glücklicherweise auch das rote Kreuz und das Motto Lau. Alle fünf bis sechs Jahre muss nur das Chassis und nicht die Tech- des DRK „Menschen helfen Men- ein Rettungswagen aufgrund veral- nik in Mitleidenschaft gezogen. schen“ auf dem Fahrzeug wieder. teter Technik und hoher Kilometer- Dann wäre der Schaden weitaus Frontblitzer sowie von der Seite leistung ausgetauscht werden. Ein höher ausgefallen. Im Zuge der Re- sichtbare Blaulichter an der Front neuer Rettungswagen kostet rund paratur wurde der Wagen auch und am Heck des Fahrzeugs sorgen 250.000 Euro, allein 100.000 Euro gleich mit der neuen Beklebung für gute Sichtbarkeit und eine hohe macht die medizinische Ausstat- versehen. Warnwirkung im Straßenverkehr tung aus. und auf der Autobahn.

8 Rettungsdienst

Was ist das neue Normal? Pädagogische Fortbildung für Praxisanleiter

Schwalmstadt. Seit zehn Jahren rigen Berufserfahrung und einer bietet der Rettungsdienst des DRK Zusatzqualifikation zum Praxisan- Schwalm-Eder eine 16-stündige leiter sind somit Bindeglied zwi- pädagogische Pflichtfortbildung für schen Rettungsdienstschule und Lehrrettungsassistenten und Pra- Rettungswache. Sie planen, doku- xisanleiter an. Auch in diesem Jahr mentieren und bewerten den Stand Mark Lesch, fand sie trotz Corona-Krise statt. der praktischen Ausbildung an den Aus- und Fort- bildungsleiter Unter den erforderlichen Hygiene- Wachen, stellen Prüfer in der prak- DRK-Schwalm- maßnahmen konnten am Montag tischen Notfallsanitäterprüfung, or- Eder und Dienstag (24./25. August) in ganisieren Fort- und Weiterbil- der Rettungswache Ziegenhain 14 dungsmaßnahmen auf der ren Bereichen für die Veranstaltung Teilnehmerinnen und Teilnehmer Rettungswache, unterstützen in der gewinnen. Am Montag referierte aus Hofgeismar, , Bad Wil- Rettungsdienstfortbildung. Weiter- Tobias Ohr, Rechtsanwalt, Stadt- dungen, Bad Hersfeld und dem hin sind sie Ansprechpartner für verwaltungsrat und Vorsitzender Kreisverband Schwalm-Eder sich die Auszubildenden und unterstüt- des Rechtsausschusses der Stadt sowohl in rechtlichen Fragen als zen bei der Umsetzung von theore- Ludwigshafen, über Themen wie auch medizinischen Themen fort- tischen Kenntnissen in den prakti- unter anderem Patientenrecht, Kör- bilden. schen Rettungsdienst-Alltag. perverletzung, Behandlungsfehler und Durchführung ärztlicher Maß- nahmen. Dienstag informierte And- reas Merkers, Intensivpfleger an der Uni-Klinik , über Neue- rungen in der präklinischen Not- fallversorgung sowie über Sepsis und Endokrinologie. Mit einem Vortrag mit dem Titel „Was ist das neue Normal?“ über coronabeding- te Veränderungen in der Aus-, Wei- ter- und Fortbildung und dem Ge- nerationenmix „Besonderheiten im Lernverhalten zwischen Alt und Jung“ beendete Sandra Klinger, Business- und Public Sector Coach in Berlin, die Fortbildung. Tobias Ohr referierte über rechtliche Themen. Foto: Mühling Um den erforderlichen Hygiene- Nach dem Notfallsanitätergesetz Um den stetig wachsenden Anfor- maßnahmen gerecht zu werden, sowie der Ausbildungs- und Prü- derungen an den Praxisanleiter musste die Teilnehmerzahl für die- fungsverordnung für Notfallsanitä- Stand zu halten, fordert der Gesetz- se Veranstaltung entsprechend ein- ter wird für die praktische Ausbil- geber eine jährliche 16-stündige geschränkt werden. dung an Rettungswachen eine Fortbildung, die sich aus Inhalten berufspädagogische Zusatzqualifi- wie Rhetorik/Methodik/Didaktik kation gefordert, erklärte Mark und fachlichen Themen zusam- Lesch, Leiter der Aus- und Fortbil- mensetzt. Auch in diesem Jahr dung beim DRK Schwalm-Eder. konnte Mark Lesch wieder Exper- Notfallsanitäter mit einer zweijäh- ten mit großem Fachwissen in ih-

9 Verwaltung

Der erste Spatenstich ist gesetzt DRK Schwalm-Eder baut ein neues Verwaltungsgebäude

Schwalmstadt. Große Dinge wer- viel Licht ins Gebäude und soll für wenig mehr Platz erhielt die Ver- fen ihre Schatten voraus! Hinter der ein gutes Arbeitsklima sorgen. Ge- waltung durch den Auszug der Ret- 2018 eingeweihten Rettungswache heizt wird ohne fossile Brennstoffe tungsdienstmitarbeiter in die neu er- in Ziegenhain, Krusborn 2, sind nachhaltig und effizient mit einer richtete Rettungswache Am Bagger und Raupe emsig mit Erdar- Luftwärmepumpe. Die Kosten sind Krusborn, dennoch sind die verfüg- beiten beschäftigt. Denn nun ist es mit drei Millionen Euro beziffert, baren Räumlichkeiten zu klein und endlich soweit! Der DRK-Kreis- davon bringt der Kreisverband zwei entsprechen – ebenso wie die Tech- verband Schwalm-Eder bekommt Drittel als Eigenkapital auf, der Rest nik – nicht dem heutigen Standard. ein neues Verwaltungsgebäude. Auf wird aus kommunalen Mitteln mit- Mit dem Bau des neuen Gebäudes dem 8.000 Quadratmeter großen hilfe der KfW finanziert. Die Ein- ist eine arbeitnehmerfreundliche Gelände der Rettungswache entsteht weihung ist zum Jahreswechsel und effiziente Verwaltung sicherge- ein dreigeschossiger Neubau mit 2021/22 geplant. stellt. Doch auch mit dem alten Ge- Teilunterkellerung und einer Nutz- bäude hat Lau Pläne: Hier soll wei- fläche von 1.200 Quadratmetern. Manfred Lau präsentierte beim Spa- terhin die Sozialstation tenstich den Bauplan des alten Ver- untergebracht werden und zusätz- Am Mittwoch, 7. Oktober, läuteten waltungsgebäudes in der Robert- lich sechs Wohnungen für Betreutes DRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Koch-Straße in Ziegenhain von Wohnen entstehen. Lau, Landrat und DRK-Kreisvorsit- 1967. Da gab es die Siedlung am zender Winfried Becker, Schwalm- Fünftenweg noch nicht so, wie sie „Wenn wir hier fertig sind, haben stadts Bürgermeister Stefan Pin- sich jetzt darstellt. In dem Gebäude wir alle großen Brocken erledigt,“ hard, Thomas Georg vom gab es zwei Mietwohnungen und betonte Winfried Becker. Alle drei RJ-Planungsbüro in Kassel und vier Büroräume. Weiterhin war die stationären Einrichtungen seien um- Bauunternehmer Michael Daume Zentrale Leitstelle dort unterge- gebaut und renoviert, man habe in aus mit dem Spatenstich bracht. 1978 entstand durch Fusion den letzten Jahren neue Rettungs- den offiziellen Baubeginn im Bei- der damals selbstständigen DRK- wachen errichtet und bestehende re- sein der Verwaltungsmitarbeiterin- Kreisverbände Fritzlar-Homberg, noviert. „Unser Verband steht für nen und -mitarbeiter ein. Vorgese- Melsungen und Ziegenhain der heu- die Zukunft gut gerüstet da.“ Er hen sind entsprechende Büros, tige DRK-Kreisverband Schwalm- freue sich, dass das neue Verwal- Sozial- und Technikräume und Ak- Eder. Seitdem wächst er stetig und tungsgebäude in der Stadt bleibe tenlager. Die Räume werden hell ist heute mit seinen rund 560 Mitar- und der alte Standort weiter entwi- und klimatisiert sein. Ein Atrium beitern ein großes mittelständiges ckelt würde, so Bürgermeister Pin- mit einem Baum in der Mitte bringt Unternehmen in der Region. Ein hard. Für Manfred Lau war wich- tig, dass ein Bauaus- schuss, der sich aus der Geschäftsführung, den Planern und Mitarbeiter*innen der Verwaltung zusammen- setzt, alle Wünsche und Bedürfnisse bei den Pla- nungen berücksichtigen und, wenn möglich, rea- lisieren konnte. „Ich freue mich, dass es jetzt losgeht,“ sagte er. „Pa- Von links: Manfred Lau, Thomas Georg, Winfried Becker, Stefan Pinhard und Michael Daume. cken wir‘s an!“ Foto: Mühling

10 Stationäre Einrichtungen

Ort des Verweilens und Wohlfühlens Seniorenheim Am Schwalmberg weiht neuen Wintergarten ein

Schwalmstadt. Der neue Winter- Wohlfühloase schafft eine Vertrau- Sonnenschein sind willkommen.“ garten an der Südseite des Alten- ensbasis, um die Bewohner in ihrer Gefeiert wurde mit Grillwürstchen, heims Am Schwalmberg in Treysa Welt zu erreichen, ihre Fähigkeiten Kaffee und Kuchen. ‚Hessen-Hel- ist lichtdurchflutet, bringt somit aufzuspüren, sie zu unterstützen mut‘ sorgte mit Musik für einen viel Sonne und Helligkeit ins Haus und zu fördern. schönen Nachmittag. und ist für die Bewohner eine echte Aufwertung des Gebäudes. Egal, Die Baukosten betrugen 120.000 wie das Wetter ist, man sitzt wie Euro. Mit 40.000 Euro unterstützte unter freiem Himmel und trotzdem die Stiftung daHeim im Leben, de- im Trockenen und Warmen. Hell, ren Kuratoriumsvorsitz Donata freundlich und gemütlich präsen- Freifrau Schenck zu Schweinsberg tiert sich der Wintergarten. Mit ge- innehat, das Projekt. Nach neun- mütlicher Sitzecke, Ruhesessel und monatiger Bauzeit konnte der Win- Sitzgruppe für Spiele und andere tergarten im August mit einem Fest Aktivitäten bietet der Raum ideale unter Einhaltung der Corona-Re- Möglichkeiten für Erholung und geln eingeweiht werden. Pfarrerin Therapie. Die Bewohner der Ein- Annette Hestermann hielt eine kur- richtung leiden vielfach unter ge- ze Andacht, die von Mitgliedern rontopsychiatrischen Krankheiten des Posaunenchors Treysa musika- wie vaskulärer Demenz, Morbus lisch begleitet wurde. Heimbeirats- Alzheimer, Morbus Parkinson, vorsitzende Annchen Kurzknabe usw. Bewohner mit besonders her- beschrieb mit einem Gedicht die ausforderndem Verhalten erhalten Bauphase und wünschte sich und Einzel- bzw. Kleingruppenbetreu- allen Bewohnern, dass der Winter- ung. Als Rückzugsort für eine indi- garten ein Raum voller Freude und viduelle Betreuung eignet sich ein Gemeinsamkeit sein solle. „Böses Wintergarten besonders gut. Diese soll draußen bleiben, Freude und

Elisabeth Feudesack (links) und Annchen Kurzeknabe beim Plausch in der gemütlichen Sitzecke. Foto: Mühling

11 Suchdienst

Es wird weiter gesucht Verlängerung der Suchdienst-Arbeit zum Zweiten Weltkrieg

Noch heute gehen beim Suchdienst Schicksalsklärung Zweiter Welt- schung der Geschichte des Such- des Deutschen Roten Kreuzes jedes krieg für den DRK-Suchdienst tä- dienstes durch ein renommiertes Jahr tausende Suchanfragen von tig. Institut in Auftrag gegeben hat“, Menschen ein, die Aufklärung über erklärte Dr. Markus Kerber, das Schicksal ihrer Angehörigen Das Bundesinnenministerium fi- Staatssekretär im Bundesministeri- verlangen – Väter, Mütter, Ge- nanziert zudem ein Forschungspro- um des Innern, für Bau und Hei- schwister, die infolge des Zweiten jekt des Instituts für Zeitgeschichte mat, zum Internationalen Tag der Weltkrieges oder aufgrund von in München zur Geschichte des Vermissten am 30. August. Flucht und Vertreibung vermisst Suchdienstes des DRK. Von unzäh- werden. Eigentlich sollte die Arbeit ligen Menschen fehlte nach dem Allein im vergangenen Jahr gingen des Suchdienstes zum Zweiten Zweiten Weltkrieg jede Spur. Das insgesamt 10.091 Anfragen zu Ver- Weltkrieg Ende 2023 auslaufen. Forschungsprojekt des Instituts für missten des Zweiten Weltkriegs Das Bundesministerium des In- Zeitgeschichte München betrachtet beim DRK-Suchdienst ein. „Das nern, für Bau und Heimat (BMI) die Geschichte dieser Personen und Interesse an dem Schicksal ihrer hat aufgrund des großen Interesses der Organisation, die sich seit im Krieg oder durch Vertreibung jetzt entschieden, dass die finanzi- Kriegsende die Klärung des vermissten Angehörigen besteht in elle Förderung des DRK-Such- Schicksals der Vermissten zur Auf- vielen Familien ungebrochen fort. dienstes zum Zweiten Weltkrieg gabe gemacht hat. Die Informationen des DRK-Such- durch das BMI bis Ende 2025 fort- „Mit dem Suchdienst des DRK ha- dienstes schaffen für viele nach gesetzt wird. ben wir einen verlässlichen Partner, jahrzehntelangem Warten Klarheit, was mit ihren Angehörigen passiert ist“, sagt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.

Professor Dr. Magnus Brechtken, stellv. Direktor des IfZ, weist dar- auf hin, dass der DRK-Suchdienst nach 1945 für Millionen Deutsche eine wichtige Aufgabe übernom- men hat: „Innerhalb unserer wis- senschaftlichen Forschung beleuchten wir deshalb den beson- deren Anteil des DRK-Suchdiens- tes – auch dank seiner internationalen Vernetzung – an der individuellen Kriegsfolgenbewälti- gung der Menschen in Deutsch- „Wir begrüßen diese Entscheidung dessen völkerrechtlich verbindliche land.“ sehr, es ist eine Geste der Humani- und humanitäre Arbeit bei dem tät“, sagte DRK-Präsidentin Gerda persönlichen Bedürfnis nach Erin- Auch der Suchdienst des Kreisver- Hasselfeldt am 26. August 2020 nern und Aufarbeiten im Dienste bandes hilft bei der Nachverfol- auf einer Pressekonferenz in Ber- des Gemeinwohls steht. Ich freue gung der vielen einzelnen lin. Mit rund 11 Millionen Euro mich, dass das BMI die Finanzie- Schicksale in Folge des zweiten fördert das Ministerium den DRK- rung der Suchdienst-Tätigkeit zum Weltkrieges. Kontakt: Heike Suchdienst jährlich. Aktuell sind Zweiten Weltkrieg um zwei Jahre Hohm-Fiehler, 06691/ 94 63 17 25 von 98 Mitarbeitern in der verlängern wird und die Erfor- Foto: J.F. Müller/DRK

12 Seniorenarbeit

Gepflegte Kultur des Miteinanders 50 Jahre Seniorentreff Goldener Herbst

Fritzlar. Mit der Schlüsselüberga- Anlaufpunkt für Gemeinsamkeit Flachs, der damalige Leiter der be durch Bürgermeister Reinhold und Unterhaltung. Sozialarbeit des DRK Schwalm- Koch an den damaligen DRK- Eder. Der Charakter als offene Be- Kreisvorsitzenden Medizinaldirek- Ab 1982 blieb die Altentagesstätte gegnungsstätte wurde beibehalten. tor Dr. Josef Paefgen wurde die samstags geschlossen. 1984 stand In diesem Jahr besuchten 1.860 Begegnungsstätte Goldener Herbst der erste Umzug an, man zog in die Senior*innen die Einrichtung. Seit – damals Altentagesstätte genannt Räume der ehemaligen Wohnung 2013 ist Heike Hohm-Fiehler als – am 20. November 1970 offiziell Thimm in der General-von-Watter- Nachfolgerin von Dr. Steffen eröffnet. Das Deutsche Rote Kreuz straße 2, wo man sich Montag bis Flachs für den Seniorentreff zu- hatte die Trägerschaft übernommen Donnerstag von 14 bis 17 Uhr traf. ständig, Leiterin wurde in jenem und übte gemeinsam mit der Cari- Inzwischen betreute das DRK die Jahr Gudrun Kliffmüller. 2017 tas, Arbeiterwohlfahrt und Diako- Tagesstätte allein. 1990 wurden die wurde diese von Iris Debes abge- nie die Betreuung aus. Durch zahl- Räume gekündigt. Der Freundes- löst, die bis heute die Leitung inne- reiche Mithelfer konnte die kreis stellte an drei Tagen der Wo- hat. Rund 25 Besucher*innen Einrichtung in verhältnismäßig che einen Raum in der Rosengasse konnte sie an den Öffnungstagen kurzer Zeit beschafft werden. So 13 zur Verfügung, bis 1992 die begrüßen. Am letzten Dienstag des spendete beispielsweise die Firma endgültige Unterkunft im Harde- Monats wird ein gemeinsames Mit- Heidi-Möbel alle Tische und Sitz- häuser Hof fertig gestellt war. möbel. Die evangelische Kirchen- gemeinde stellte den Raum im Ge- meindehaus am Domplatz zur Verfügung. Bereits am ersten Tag nach der Er- öffnung konnten zehn Besucher- *innen begrüßt werden. Von Mon- tag bis Samstag von 14 bis 18 Uhr trafen sich ältere Menschen aus Fritzlar in der Tagesstätte, um sich bei Kaffee, Keksen oder Kuchen zu unterhalten, zu singen und Karten-, Brett- und Würfelspiele zu spielen. 1994 wurde die langjährige ehren- tagessen, meist mit ordentlicher In den folgenden Jahren verdoppel- Hausmannskost wie man sie von te sich die Gästezahl. Man unter- amtliche Leiterin der Altentages- stätte, Hildegard Zahn, verabschie- früher kennt, angeboten. Das nahm Ausflüge und Besichtigun- kommt bei den Besucher*innen gen, hörte Vorträge, schaute Filme, det. Ein Arbeitskreis aus Studierenden der Heilpädagogik, immer sehr gut an. Aufgrund der genoss Musikbeiträge und beging Corona-Pandemie und den damit jahreszeitliche Feste, besonders die Mitgliedern des DRK-Ortsvereins Fritzlar und Angela King als haupt- verbundenen Einschränkungen, „fünfte Jahreszeit“ wurde - für konnte der Seniorentreff erst An- Fritzlar typisch - mit dem Besuch amtliche Mitarbeiterin des DRK führte die Arbeit weiter. fang Oktober wieder öffnen. Mit des Prinzenpaares und des Kinder- dem entsprechenden Hygienekon- prinzenpaares ordentlich gefeiert. 2005 gab es einen weiteren Wech- zept musste man sich bis Ende Ok- In den ersten zehn Jahren kamen sel in der Leitung der Altentages- tober voranmelden, zudem durften rund 19.000 Besucher*innen. Für stätte. Neue Leiterin wurde Roswi- nur sieben Personen sich treffen. viele Alleinstehende wurde es ein tha Dittel, die hauptamtliche Die große Jubiläumsfeier musste Leitung übernahm Dr. Steffen leider ausfallen. Foto: Mühling

13 Ehre, wem Ehre gebührt

Prämie als Anerkennung Langjähriges Engagement von Katastrophenschützern wird belohnt

Schwalmstadt. Glücklicherweise Einheit oder Einrichtung des Kata- Hans-Jörg Poth, Mario Hommel, kommt es in Deutschland nur sel- strophenschutzes gezahlt wird, sol- Michael Eckhardt und Martina ten zu Katastrophen. Dennoch le ein öffentlich wahrnehmbares Wolafka. muss man für den Ernstfall ge- Zeichen des Dankes sein und den wappnet sein. Beim DRK ehrenamtlichen Einsatz ein biss- Eine Anerkennungsprämie für 20 Schwalm-Eder engagieren sich vie- chen attraktiver machen. Jahre aktiven Dienst erhielten: le Ehrenamtliche im Katastrophen- Hartmut Daum, Heiko Fröde, schutz. Um ihr langjähriges Enga- Das DRK Schwalm-Eder betreibt Andreas Köhler, Ingo Kister, gement für die Gesellschaft zu im Katastrophenschutz den Sani- Jörg Schneider und Heidi Wie- würdigen, übergab Landrat Win- tätszug 01 (nördlicher Schwalm- derhold. fried Becker am Mittwoch, 16. Eder-Kreis), den Sanitätszug 02 Eine Anerkennungsprämie für 10 September, an der Rettungswache (südlicher Schwalm-Eder-Kreis), Jahre aktiven Dienst erhielten: Ziegenhain Anerkennungsprämien einen Betreuungszug und zwei Be- und Medaillen an Helferinnen und treuungsstellen. Auch in der DRK- Uwe Neuhaus, Jonas Ruppert, Helfer im Katastrophenschutz. Landesverstärkung Hessen in Fritz- Andreas Griesel, Katja Ri- lar, einer überregionalen enäcker, Annika Horn, Nina „Sie erfüllen an verschiedenen Po- organisationseigenen Katastro- Grumbach, Markus Hawel, Tim sitionen unverzichtbare Aufgaben phenschutzeinheit, engagieren sich Nelke, Steven Nörenz, Viktoria im Katastrophenschutz für die Ge- viele Ehrenamtliche. Gundlach, Wilhelm Jürgen Alter, sellschaft,“ betonte Becker in sei- Johanna Wermann, Jörg Wald- Eine Anerkennungsprämie für 40 ner Laudatio. „Der Dienst, den die heim, Isabell Teiß und Pascal Jahre aktiven Dienst erhielten: Helferinnen und Helfer für die All- Steil. gemeinheit leisten, ist im Grunde Regina Radloff, Michael Werner unbezahlbar.“ Die Anerkennungs- und Bernd Ruppert. Die Silberne Katastrophenschutz- prämie, die für zehn, 20, 30 und 40 Medaille erhielten: Eine Anerkennungsprämie für 30 Jahre aktive Dienstzeit in einer Reinhard Kremser und Thomas Jahre aktiven Dienst erhielten: Keller.

Rotkreuzbeauftragter Frank Grunewald übergibt die Anerkennungsprämie für 40 Jahre aktiven Dienst an Regina Rad- loff. Foto: Mühling

14 Ehre, wem Ehre gebührt

Ehrungen und Abschiede Jubiläen von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen

Beim jährlich stattfindenden Arbeitskreis der Übungsleiterinnen im No- vember 2019 wurden Ingeborg Kraft (Seniorengymnastik Trockenerfurth) nach 35 Jahren und Ingrid Schönewolf (Seniorengymnastik Borken) nach 34 Jahren verabschiedet (Fotos mit Heike Hohm-Fiehler).

Geehrt wurden in 2019: Dr. Ulrike Seethaler – 15 Jahre Seniorengymnastik Morschen Erna Hahn – 20 Jahre Seniorengymnastik Zella Brigitte Vaupel – 20 Jahre Seniorengymnastik Welcherod Erika Bechtel – 30 Jahre Seniorengymnastik Frielendorf

In 2020 konnten folgende Übungsleiterinnen ein Jubiläum begehen: Karin Göbel – 25 Jahre Seniorengymnastik Fritzlar Marianne Vogel – 25 Jahre Seniorengymnastik Wiera und Nausis Elisabeth Stübing – 30 Jahre Seniorentanz Niedergrenzebach Martha Becker – 35 Jahre Seniorentanz Obergrenzebach

Jubiläen im Hauptamt 2020 Ehrung in Einzelterminen • am 01.01.2020 40 Jahre Manfred Lau, Kreisgeschäftsführer . Eigentlich sollten • am 01.01.2020 25 Jahre Heidi Lindemann, Leitung Hauswirt- Laura Brand für ihr 20-jährige schaft, Seniorenzentrum Schwalmwiesen und Lara Ledderhose für ihre • am 01.01.2020 25 Jahre Günter Richter, Rettungsassistent, 10-jährige Mitgliedschaft im Rah- Rettungswache Fritzlar men der Jahreshauptversammlung • am 01.04.2020 25 Jahre Elvira Müller, Krankenschwester, des Ortsvereins Gudensberg, die Seniorenheim Am Schwalmberg wegen Corona ausfallen musste, • am 01.06.2020 25 Jahre Marco Ochs, Notfallsanitäter, geehrt werden. Nun wurden ihnen Rettungswache Ziegenhain Urkunde und Dienstaltersspange von Dirk Langkabel und Wolfgang Nelke in Einzelterminen über- Herzlichen Glückwunsch! reicht.

Körle. Im Rahmen einer Besichti- gung der Unterkunftsmöglichkeiten für die Katastrophenschutzfahrzeu- ge im Juli wurde DRK-Kreisvor- sitzender Winfried Becker für 25 Jahre Mitgliedschaft im Deutschen Roten Kreuz geehrt.

Von links: Kreisgeschäftsführer Manfred Lau, Dr. Andreas Hettel, Winfried Becker, Ilona Braun und Michael Oetzel.

15 Welt-Erste-Hilfe-Tag

„Und wann war Ihr letztes Mal?“ Erste Hilfe-Kenntnisse regelmäßig auffrischen ist wichtig

Wiesbaden. Auf die Frage, wann nung, Desinfektionsmaßnahmen, 2020 gab es mehr als 35.100 Perso- Bürgerinnen und Bürger das letzte Einsatz von Einwegartikel und re- nen, die einen der über 5.400 Erste- Mal einen Erste-Hilfe-Kurs absol- gelmäßige Durchlüftung des Rau- Hilfe-Kurse beim DRK in Hessen viert haben, lautet die Antwort oft- mes. besucht haben. Bedingt durch die mals: „Schon lange her!“ Zu lange, Corona-Pandemie konnten wesent- kritisiert das Deutsche Rote Kreuz Ersthelfermaßnahmen während lich weniger Kurse angeboten wer- in Hessen. Norbert Södler, Präsi- der Corona-Pandemie den. Über 430 – größtenteils ehren- dent im DRK-Landesverband Hes- Die meisten Notfälle geschehen im amtliche – Lehrkräfte führen die sen, fordert anlässlich des Welt- familiären oder persönlichen Um- Erste-Hilfe-Kurse durch. Erste-Hilfe-Tages am 12. Septem- feld und betreffen somit meist ver- ber 2020 die Menschen auf: traute Personen, deren Gesund- Warum gibt es den Welt-Erste- „Menschen sollen im Notfall hel- heitszustand bekannt ist. An dieser Hilfe-Tag? fen können. Das lernen sie in unse- Stelle kann jeder ohne Bedenken Jedes Jahr erleiden Millionen Men- ren Kursen. Erlernte Erste Hilfe- Erste Hilfe leisten. schen Verletzungen oder sterben, Maßnahmen können im Notfall Le- Allerdings: In Situationen mit weil nicht rechtzeitig ordnungsge- ben retten – vielmals auch das des Fremden ist dies während einer mäße Erste-Hilfe-Maßnahmen ge- eigenen Ehepartners, Elternteils Pandemie schwieriger. Hier gibt leistet wurden. Als unmittelbare oder des eigenen Kindes! Das das DRK in seinen Ersthelfer-Kur- Reaktion in Notfällen kann Erste Deutsche Rote Kreuz bietet eine sen ein Merkblatt an die Teilneh- Hilfe lebensrettend sein. Die Aus- Vielzahl von Erste Hilfe-Kursen mende weiter. Darauf werden die bildung in Erster Hilfe zählt zu den an, die bereits für Kinder ab drei Standardmaßnahmen mit Ergän- Kernkompetenzen der internationa- Jahre geeignet sind.“ zungen bei erhöhtem Infektions- len Rotkreuz- und Rothalbmond- maßnahmen erläutert. Das Abset- Bewegung. Um auf die Bedeutung Corona-Hygiene-Maßnahmen in zen des Notrufes 112 und das der Ersten Hilfe und die Tatsache, den DRK-Kursen Beruhigen der verletzten Person dass jeder sie lernen kann, auf- In allen Kursen des hessischen Ro- sind auch mit dem eingehaltenen merksam zu machen, wurde im ten Kreuzes gelten folgende Hygie- Sicherheitsabstand möglich. September der Welt-Erste-Hilfe- ne-Standards: Abstandsregel, Mas- Tag ausgerufen. Erste Hilfe in Hessen kenpflicht, eigene Fläche für die Foto: A. Zelck/DRK Teilnehmenden mit fester Sitzord- Während des ersten Halbjahres

16 Personalien

Ein neuer Kopf im Vorstand Fragen an Dr. Philipp Rottwilm

Schwalm-Eder. Dr. Philipp Rott- ver für das DRK zu engagieren und Wie sehen Sie die Zukunft des wilm ist Bürgermeister der Ge- ich bin froh, dass mir die Mitglie- DRK und welche Wünsche/Visio- meinde . Er ist verheiratet der das Vertrauen gegeben haben, nen sähen Sie gern erfüllt? und wohnt in Neuental. Seit No- damit ich das nun auch tun kann. Der Kreisverband Schwalm-Eder vember 2019 ist er Beisitzer im ist wirklich gut aufgestellt und das Vorstand des DRK-Kreisverbandes Was ist für Sie das Wichtigste bei meine ich organisatorisch und fi- Schwalm-Eder. Ihrer Arbeit im Vorstand? nanziell. Aber wir stehen auch vor Dass wir für alle gemeinsam etwas enormen Herausforderungen. Wir für das DRK und die Region bewe- haben ein spitzen Ehrenamt, und Wann und wie sind Sie zum ers- gen können. Gerade im ländlichen eine breite Ortsvereins-Struktur, ten Mal mit dem DRK in Kon- Raum bei uns in Nordhessen sind aber diese heißt es zu erhalten. Das takt gekommen? die Wohlfahrtsverbände besonders ist schwer in allen Vereinen und Das war schon sehr früh. Mein wichtig. Ob Rettungsdienst, Senio- Verbänden, und das gilt auch für Großvater war damals Vorsitzender renzentren oder das Ehrenamt – das DRK im Schwalm-Eder-Kreis. im DRK-Ortsverein. Meine das DRK spielt eine gewaltige Rol- Da müssen wir innovativ sein, und Schwestern und ich sind in einer le hier vor Ort. die jüngsten Erfolge bei der Mit- Großfamilie mit Medizinern als El- Ich möchte dabei helfen, diese Ar- gliederwerbung zeigen: Es geht. tern groß geworden, in der man die beit erfolgreich weiterzuführen. Ich würde mir wünschen, dass wir Großeltern täglich gesehen hat, da Dabei will ich gerne meinen be- noch mehr junge Menschen für un- war das DRK immer präsent. triebswirtschaftlichen und politi- sere Tätigkeit und das DRK be- schen Hintergrund in die aktive geistern könnten. Jetzt freue ich Woher stammt Ihre Verbunden- Vorstandsarbeit einbringen. mich aber erst mal weiterhin auf heit zum Roten Kreuz? die gemeinsame Arbeit. Als wir jung waren, hat uns mein Großvater immer mal mit zum DRK genommen, da wurde dann zum Beispiel ein Stück Kuchen beim Blutspenden stibitzt oder man war am Wochenende mit auf einer nachmittäglichen Zusam- menkunft. DRK bedeutet ja auch Zusammensein und Zusammen- halt. Das sind sehr schöne Erin- nerungen.

Wer oder was hat Sie bewogen, im Vorstand aktiv zu werden? Ich verfolge die großartige Arbeit des DRK im Landkreis schon sehr lange, und seit ich 2017 zum Bürgermeister in Neuental ge- wählt worden bin, ist der Kontakt noch stärker geworden. Als ich dann bei Manfred Lau im Büro saß und er mir die aktuellen Pro- jekte und die breite Palette der Angebote vorgestellt hat, war ich ganz begeistert. Auch unser Vor- sitzender Winfried Becker hat mich darin bestärkt, mich intensi-

17 Personalien

Geschäftsführung breiter aufgestellt Cindi Steppan-John und Marco Hille erhalten Prokura

Schwalm-Eder. Die Geschäftslei- Ambulante Pflegedienst 34 Mitar- DRK-Rettungsdienstes Schwalm- tung des DRK-Kreisverbandes beiter, und es wurden im Schnitt Eder. Ihm obliegt schwerpunktmä- Schwalm-Eder ist um zwei Perso- ca. 240 Patienten versorgt. ßig die Personal- und Dienstverant- nen erweitert worden. Cindi Stepp- wortung für das rettungsdienstliche an-John, Pflegedienstleiterin Am- Nun hat Cindi Steppan-John Pro- Personal der elf DRK-Rettungswa- bulante Pflege, und Marco Hille, kura für die Sozialstation erhalten. chen im Schwalm-Eder-Kreis. Er Rettungsdienstleiter DRK Dies bedeutet, dass sie nun neben sei ein Stratege, so Hille, bei der Schwalm-Eder, haben Prokura er- der ambulanten Pflege auch für die Suche nach Lösungen ziehe er im- halten und unterstützen fortan die Bereiche Essen auf Rädern und mer das Gesamte in Betracht. Geschäftsführung bei der Unter- Hausnotruf zuständig ist. „Ich bin nehmensführung. unheimlich stolz, dass die Ge- „Die Prokura bedeutet für mich schäftsführung ein solches Vertrau- zum Einen: Verantwortung, Um- en in meine Arbeit legt,“ betont sicht, Disziplin und Augenmaß bei Cindi Steppan-John. „Da die Berei- den täglichen Herausforderungen che Hausnotruf und Essen auf Rä- in dem mir anvertrauten Geschäfts- dern für mich neu sind, habe ich bereich, zum Anderen: Vertrauen in aber auch großen Respekt vor den die Integrität meiner Person an neuen Aufgaben.“ sich, aber auch in meine Ideen und in das entsprechende Umsetzungs- vermögen zum Wohle des DRK Schwalm-Eder,“ so Hille. Die Zu- kunftsfähigkeit des Rettungsdiens- tes könne nur durch stetige Weiter- entwicklung und Verbesserungen Cindi Steppan-John begann im erfolgen und die Prokura ermögli- Mai 2006 ihre Arbeit beim DRK che ihm breitgefächerte Gestal- als examinierte Krankenschwester tungsmöglichkeiten. „Auf viele in der ambulanten Pflege als Teil- neue Anforderungen muss heutzu- zeitkraft. Parallel absolvierte sie tage schnell, effektiv und zukunfts- eine Weiterbildung sowohl zur orientiert reagiert werden. Damit Pflegedienstleiterin (PDL) als auch das gelingt, ist mir durch die ver- zur Qualitätsmanagementbeauf- liehene Prokura, ein Instrument an tragten (QMB). Ab Mai arbeitete die Hand gegeben, das es mir er- sie als QBM für die drei stationä- möglicht, diese Aufgaben effizient ren Einrichtungen und für die am- Marco Hille absolvierte seine Aus- und in höchstmöglicher Eigenver- bulante Pflege. bildung zum Rettungsassistenten in antwortung zu erledigen. Das Hannover. Anschließend arbeitete macht mich dankbar und stolz.“ Nach der erfolgreichen Zertifizie- er als Rettungsassistent und Lehr- rung nach DIN ISO durch den rettungsassistent in der Rettungs- TÜV Hessen startetet sie 2009 als wache Homberg, wechselte 2012 PDL in der ambulanten Pflege mit auf die Wache in Ziegenhain. Be- 12 Mitarbeitern und ca. 80 Patien- rufsbegleitend absolviert er ein ten. Unter ihrer Leitung konnte der Fernstudium zum Rettungsdienst- Pflegedienst weiter ausgebaut wer- Manager und war als Praxisanleiter den. Bis zum Beginn ihrer Eltern- und Dozent im Gesundheitswesen zeit im Juni 2018 beschäftigte der tätig. Seit 2018 ist er Leiter des

18 Personalien

25 Jahre an der Spitze des Verbandes Kreisgeschäftsführer Manfred Lau zieht Bilanz

Schwalm-Eder. Manfred Lau (60) aus dem das DRK noch mal nachfrag- Kreisverbandes. Gern denke ich an leitet seit 25 Jahren die Ge- te, schickte ich eine Bewerbung die vielen eifrigen Rotkreuzler im schicke des DRK-Kreisverbandes Schwalm-Eder, und das sehr erfolgreich. los. Da zu dieser Zeit auch die Haupt- und Ehrenamt, die sich ein- Er ist verheiratet und hat zwei erwach- Bundeswehr reformiert wurde, gebracht haben, zum Beispiel in sene Kinder. In seiner Freizeit trainiert konnte der Berufssoldat in einen der Flüchtlingshilfe in 2015 oder er gern im hauseigenen Fitnessraum, un- Zeitsoldaten (Z12 - 9 Monate) um- bei den Hessentagen in Ziegenhain ternimmt Wanderungen und Reisen in gewandelt werden, so dass ich am 1995 und Homberg 2008. ferne Länder. Im Interview zieht er Bi- lanz. 1. Oktober 1992 als Leiter Finanz- und Rechnungswesen beim DRK Sie haben den Kreisverband in anfangen konnte. 1994 trennte man einem desolaten Zustand über- Herr Lau, das DRK und Sie, wie sich von meinem Vorgänger. Am 1. nommen, heute steht er finanziell kamen Sie zusammen? April 1995 wurde ich Kreisge- gut da und ist für die Zukunft ge- Anfang der 1990er Jahre war ich schäftsführer des Kreisverbandes. rüstet. Was ist Ihr Erfolgsrezept? als Berufssoldat in Treysa statio- Ja, die Lage war wirklich nicht ein- 25 Jahre Geschäftsführer – ein niert. Zu der Zeit wurde der Ret- fach. Der Haushaltsplan stand mit Meilenstein, den Sie wegen Coro- tungsdienst reformiert, und das 300.000 DM im Minus. Wir haben na am 1. April leider nicht feiern DRK suchte Abgänger der Bundes- dann die Mitgliederwerbung einge- konnten. Woran erinnern sie sich wehr, die als Rettungsssanitäter tä- führt. Innerhalb von drei Jahren am ehesten, wenn Sie an die Zeit tig werden wollten. Als der damali- konnten wir 8.000 neue Mitglieder denken? ge Kreisgeschäftsführer aus diesem werben. Damit haben wir ein Fun- Grund die Kaserne in Treysa be- Am ehesten erinnert man sich ja an dament geschaffen, um den Kreis- suchte, fragte ich einfach mal ins die negativen Dinge, wie der Be- verband und die Ortsvereine auf Blaue herein, ob er nicht auch ei- trugsfall des Buchhalters in 2012, stabile Füße zu stellen. Die Altklei- nen Personalleiter suche. Er ant- der mir immer wieder in den Sinn dersammlung wurde auf Container wortete, nein, aber einen Leiter Fi- kommt. Aber die positiven Dinge umgestellt. Der Hausnotruf wurde nanz- und Rechnungswesen, und überwiegen Gott sei Dank. Da ist eingeführt. Prinzipiell gilt damals wenn ich Interesse hätte, solle ich vor allem der Auf- und Ausbau des wie heute: Ausgaben senken, Ein- mich bewerben. Doch erst nach-

Kreismitgliederversammlung Ende März 1995: Manfred Lau (3. von rechts) wird ab 1. April neuer Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Schwalm-Eder.

19 Personalien nahmen erhöhen. So wurden im Ein Highlight ist die Umwandlung mer alle Probleme gelöst, was na- Rettungsdienst und in der Pflege des historischen Gebäudes Schlöss- türlich auch der guten Zusammen- mit den Kranken- bzw. Pflegekas- chen Maximilian in in eine arbeit mit dem Kreisvorstand zu sen und dem Kreis kostendeckende Einrichtung, die Betreutes Wohnen, verdanken ist. Da haben sich die Sätze ausgehandelt. Ich habe mich eine Begegnungsstätte und die Ge- richtigen Leute gefunden! immer bemüht, Geldmittel zu ak- meindebücherei beherbergt. Wir quirieren, Zuschüsse für Projekte haben inzwischen 11 Rettungswa- Was sind aus Ihrer Sicht die Her- und Investitionen zu bekommen. chen im Kreis, davon vier im Ei- ausforderungen in den nächsten gentum und sieben angemietet. Die fünf Jahren? Zurückblickend: Was sind Ihre Wachen in Ziegenhain, Melsungen, Als erstes ist da der Bau des neuen persönlichen Highlights als Ge- Remsfeld, , Neukirchen, Verwaltungsgebäudes am Krusborn schäftsführer? Borken und Schwarzenborn wur- in Ziegenhain, aber auch die Ein- Da gibt es einige: Wir haben zum den neu errichtet. richtung von adäquaten Büroräu- Beispiel das Personal verdoppelt, men für die Sozialstation und Woh- Welche schwierigen Phasen gab die Mitgliederzahl auf nahezu nungen für Betreutes Wohnen am es im Verlauf der Jahre? Wel- 12.000 erhöht. Wir haben 1.000 ak- alten Standort der Verwaltung. Des chen Herausforderungen standen tive ehrenamtlich Helferinnen und Weiteren ist der Bau einer neuen Sie gegenüber? Und wie haben Helfer. Das System „Helfer vor Rettungswache in Fritzlar geplant Sie diese gemeistert? Ort“ hat sich etabliert. Im Jugend- – die alte platzt aus allen Nähten. rotkreuz engagieren sich 300 Kin- Als größte Herausforderung sehe Zudem möchte ich den Beitritt zum der und Jugendliche. 200.000 Euro ich die finanziellen Probleme, de- DRK Reform-Tarifvertrag errei- werden in das Ehrenamt für Aus- nen man nur mit Verhandlungsge- chen, dies ist mir eine besondere rüstung, Kleidung, Aus- und Fort- schick und cleverer Betriebsfüh- Herzensangelegenheit. Eine weite- bildung sowie Fahrzeuge investiert. rung sowie Akquirierung von re Aufgabe wird sein, die personel- Wir haben Gesundheits- und Fami- Zuschüssen beikommen konnte. len Weichen des Verbandes zu stel- lienprogramme aufgebaut, eine ef- Aber auch personelle Probleme mit len, denn Geschäftsführung und fektive Seniorenarbeit, u. a. mit Kündigungen belasten mich immer verschiedene Leitungsstelleninha- tollen Reisen, entwickelt. Und sehr. Emotionen kann man ja nicht ber werden in den nächsten Jahren nicht zuletzt hat sich die Zahl der ausschalten, die muss ich auch zei- in den Ruhestand gehen. Den Auszubildenden im Rettungsdienst gen. Die Suche nach Fachkräften Wechsel möchte ich gern vorberei- deutlich erhöht. In 18 Jahren ha- in der Pflege und Personal mit ei- ten, damit ich dann eines Tages be- ben wir neun Bauvorhaben durch- nem guten Händchen in der Men- ruhigt gehen kann… geführt, darunter die Renovierun- schenführung gestaltet sich nicht gen der drei Senioreneinrichtungen. immer leicht. Bisher haben wir im-

Manfred Lau (rechts) mit den Plänen des neuen und alten Verwaltungsgebäudes. Foto: Mühling

20 Ausflugstipp

Auf den Spuren Henry Dunants Rotkreuz-Museum im Pfortenbau in Lich

Lich. Vor kurzem erhielt der sorg- Ausstellungsstücke zeigen u. a. den wundetenhilfe, so kamen im Lauf fältig restaurierte Pfortenbau in Beginn des Roten Kreuzes, das der Jahre andere Aufgaben hinzu: Lich-Oberbessingen den Denkmal- einst von Henry Dunant nach dem Notfallmedizin und Katastrophen- schutzpreis des Landes Hessen. Erleben der grausamen Ereignisse hilfe ist ohne Rotes Kreuz nicht Die dreistöckige „Pforte“ wurde in der Schlacht von Solferino (24. mehr denkbar. 1782 errichtet als Zentrum des Juni 1859) mit Hilfe des Arztes Dorfes und Torbau über der Haupt- Louis Appia (aus Hanau), General Unermüdlich und mit viel Idealis- straße. Sie war Rathaus, Schul- Dufour, Gustave Moynier und mus hat der Sammler Dietrich Hol- haus, Feuerwehrhaus, bot Wohnun- Dr. Th. Maunoir in Genf gegründet le aus vielen Ländern Ausstel- gen und ist Zentrum des Dorfes. wurde (09.02.1863). lungsstücke zusammengetragen, Für sie besteht seit einigen ergänzt mit verschiedenen Jahren ein eigener Verein, medizinischen Instrumen- der die Restaurierung tarien und Anleitungen zur maßgeblich vorangebracht „Ersten Hilfe“. – Es ist hat. Heute ist der schmu- aber nicht nur eine lehrrei- cke Fachwerkbau, auf che Sammlung von Schau- dem Walmdach mit einem stücken, sondern zugleich spätbarocken Uhrtürm- auch Ausdruck der großen chen, das Schmuckstück ehrenamtlichen Arbeit des des Ortes, der im Wettertal DRK und seiner Mitglie- zwischen den ehemaligen der, die sich gerade auch Solmser Residenzstädt- hier zeigt. chen Lich und Laubach liegt. Seit 2017 führt der Ein kleines feines Muse- „Lutherweg“ vorbei, der um hat sich etabliert. Für die Strecke zwischen Kinder gibt es viel zu ent- Worms und der Wartburg decken und Anregungen nachempfindet, auf der zum spielerischen Lernen. Martin Luther 1521 gefah- Der Besuch lässt sich gut ren wurde. Zu diesem Pil- mit einer Fahrt zu den Na- gerpfad bietet die Pforte turschönheiten des westli- für Wanderer eine Pilger- chen Vogelsberg mit sei- herberge. nen Wäldern und Tälern, sowie seinen sehenswerten In der Pforte ist auch das Dörfern und Kleinstädten Rotkreuz-Museum des verbinden. DRK Lich untergebracht. Eröffnet wurde es im Februar 2020 Die erste „Genfer Konvention von Ministerpräsident Volker (1864)“ als Grundkonzept der Rot- Öffnungszeiten Bouffier. Diese Sammlung zum kreuz-Institution wurde auch vom April bis Oktober: Roten Kreuz und seiner Geschichte Großherzogtum Hessen unterzeich- sonntags 14 – 16 Uhr; hat in Jahrzehnten Dietrich Holle net. Es bildeten sich dort auf Anre- sowie nach Anmeldung zusammengetragen, früher Kran- gung der hessischen Großherzogin Kontakt: 06404-7957; -2933; -7107 kenpfleger und schon lange aktives Alice in vielen Orten Rotkreuzver- Mitglied des Ortsvereins und be- eine, in Lich schon 1868. War die Eintritt frei! geisterter Rotkreuz-Historiker. ursprüngliche Aufgabe die Ver-

21 In Kürze berichtet...

Ärztin vom Medical Center der Formel 1 schulte Retter

Felsberg. Rettungskräfte von DRK und THW haben sich im Oktober auf die für Mitte November geplante Rallye im Schwalm-Eder-Kreis besonders gut vorbereitet. Karin Schröpl, Ärztin im Medical Center der Formel 1 schulte die Retter in der medizinischen, patientenschonenden Rettung aus einem Rallyefahrzeug. Nach der Theorie wurde auf dem Hof des Autohauses Rietschle in Felsberg die Praxis geübt. Eingeladen zu dieser Schulung hatte das Rallyeteam Hessisches Bergland (RTHB) im ADAC. Die Gesamtleitung hatte Michael Jacobi, der für den Weltverband Rallye-Sportler (FIA) weltweit als medizinischer Einsatzleiter tätig ist. Die Rallyeteams Bem- man (Opel Ascona) und Raue (Audi Quattro) stellten sich mit ihren Fahrzeugen für die Übung zur Verfügung. Rallyefahrzeuge sind anders konstruiert und deshalb bei einer Rettungsaktion nicht wie Alltagsautos zu behandeln, so dass die Teilnehmer der Übung bei den Rettungsak- tionen anders agieren mussten. Ein lehrreicher Tag, der allen auch viel Spaß gemacht hat.

Von links: Tanja Bodenhorn, Luisa Rohde, Fahrer Andreas Breiding, Niklas Fennel und Jochen Haase. Foto: HNA/Helmut Wenderoth

22 Nachrufe

Das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverband Schwalm-Eder und Ortsverein Körle/Guxhagen, trauert um seinen Rotkreuz-Kameraden Das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverband

Schwalm-Eder und Ortsverein Neuental, Waldemar Klaasen trauert um seinen Rotkreuz-Kameraden

der am 17. März 2020 nach schwerer Krankheit im Alter von 67 Jahren verstorben ist. Leonhard Karger

Am 1. März 1981 trat der Kamerad Klaasen in das DRK im Ortsverein Morschen der am 7. August 2020 verstorben ist. ein. Während seiner aktiven Zeit hatte er verschiedene Leitungs- und Führungs- ämter inne, die er mit persönlichem Engagement ausfüllte, das weit über das Herr Karger trat am 01.01.1998 als Mitglied in das normale Maß hinausging. Für seine Verdienste im DRK wurden Waldemar Klaa- Rote Kreuz im DRK-Ortsverein Neuental ein. Er sen die Verdienstmedaille des DRK-Landesverbandes Hessen und die Silberne war vom 13.03.1998 bis 08.06.2012 Vorsitzender Katastrophenschutz-Medaille des Landes verliehen. In den Jahren 1992 bis 2016 des Ortsvereins. Dieses Amt übte er stets mit viel war Waldemar Klaasen als Rettungssanitäter im Bereich der Rettungswache Mel- Fürsorge aus. Für sein ehrenamtliches Engage- sungen hauptamtlich für den Kreisverband tätig. Er hat sich in seiner 24-jährigen ment sind wir ihm sehr dankbar. Betriebszugehörigkeit bei Kollegen und Vorgesetzten Anerkennung und Wert- Wir trauern mit den Angehörigen und werden schätzung erworben. ihn als tüchtigen Rotkreuzler und lieben Wir trauern mit den Angehörigen und werden ihn als vorbildlichen und Freund in guter Erinnerung behalten. pflichtbewussten Kameraden und Beschäftigten in guter Erinnerung behalten.

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23 DRK-Kreisverband Schwalm-Eder e.V. • Robert-Koch-Str. 20 • 34613 Schwalmstadt

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