Aufgalopp Peace Royale Erneut Vierte
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Ausgabe 50 – Samstag, 21. Februar 2009 – 21 Seiten Aufgalopp Peace Royale erneut Vierte Wie bei ihrem ersten Start beim Dubai Carnival in Nad Wenn in diesen Zeiten der Galopprennsport etwa in Al Sheba belegte die von Andreas Wöhler trainierte Peace Frankreich oft als vorbildlich oder gar richtungswei- Royale (Sholokhov) am Freitag Rang vier. Im Balanchi- send hingestellt wird, dann ist das auf vielen Sektoren ne (Gr. III) über 1800 Meter schien sie in der Zielgeraden ein Trugschluss. Dort gibt es zwar üppige Preisgelder, vom letzten Platz kommend unter Frankie Dettori kurz alle doch sind die Bahnen für das Publikum eine echte Ser- Gegnerinnen überlaufen zu können, doch blieb ihr Angriff vicewüste. Wer dort zum Rennen geht, droht zu verhun- letztlich stecken. Es gewann die vom Südafrikaner Herman gern oder gar zu verdursten, wenn er nicht bereit ist, für Brown trainierte My Central (Central Park) vor Front vier Euro ein belgisches Chemiebier aus dem Plastikbe- House (Sadler’s Wells) und Happy Spirit (Silvano). cher zu trinken. Snack-Bars sind eine absolute Rarität, Ein Deja Vu gab es auch für den zweiten deutschen Teil- in den, zumindest vorhandenen, Tribünenrestaurants of- nehmer an diesem Tag, denn auch Duellant (Dashing Blade) ferierte Menus sind mäßig und extrem überteuert. aus dem Stall von Peter Schiergen wiederholte unter An- Auch die Pferde werden nicht gerade verwöhnt. Das drasch Starke seine Platzierung vom Dubai-Debut: Er wurde Grasbahngeläuf in Cagnes-sur-mer, immerhin eine be- nach langer Führung in einem 2000-Meter-Rennen Sechster, deutende Meetingsbahn mit Black Type-Rennen, hat sei- es gewann der Außenseiter Pompejano (Rainbow Quest). nen Namen nicht verdient, denn es besteht zum Großteil Am Donnerstag gab es im Hauptereignis in Nad Al Sheba, aus Sandlöchern. Dass auf diesem Boden überhaupt dem mit rund 100.000 € dotierten Al Fahidi Fort über 1600 noch Rennen stattfinden, ist unverständlich. Bei einer Meter der Grasbahn, den Sieg des vier Jahre alten Gladi- deutschen Rennbahn wären Zwei- und Vierbeiner völlig atorus (Royston ffrench). Er steht im Besitz von Scheich zu Recht in den Streik getreten. Dem Vernehmen nach Mansour Bin Mohammed Al Maktoum, wird von Mubarak haben sich im letzten Frühjahr an den Samenkörnern, Bin Shafya trainiert und ist auf dem besten Weg, ein neuer die zwecks Aufrüstung der Grasbahn eingepflanzt wur- Star zu werden (siehe auch Pedigreeanalyse Seite 17 in die- den, gerade durchziehende Zugvögel gütlich getan. Man ser Ausgabe). Das gleiche Team vertrat eine halbe Stunde hätte aber besser daran getan, gleich alle Rennen auf zuvor Eastern Anthem (Singspiel), ein Sohn der Kazzia, der für immerhin 2,3 Millionen Euro installierten Poly- der ein über 2400 Meter führendes Handicap auf Gras ge- track-Bahn durchzuführen. wann. Der Ex-Ravensberger Waldvogel (Polish Precedent) Denn Geld ist da. Das zeigt der Blick auf die im Nach- wurde in einem ähnlichen Handicap Sechster. barland erstaunlicherweise immer noch steigenden Wettumsätze. Am letzten Montag wurden in Cagnes bei Top -Themen: acht qualitativ schwachen Rennen 6,7 Millionen Euro gewettet. Zeitgleich waren es bei den Trabern in Vin- Story – Ipi Tombe ab Seite 10 cennes rund 16 Millionen Euro. An einem einzigen Tag Deckpläne – Höny-Hof / Trona / ab Seite 13 wurde in Frankreich in den Toto weit mehr als die Hälfte des Jahresumsatzes des deutschen Rennsports gewettet. Gestüt Park Wiedingen Dem muss nichts mehr hinzugefügt werden. DD DAR09 Turf Times strip Librettist LOG 29 JAN.qxd 28/1/09 Pedigreeanalyse 12:43 Page 1 – Gladiatorus ab Seite 17 Vererberpotential? Librettist hat das Stück selbst geschrieben! Ein Danzig-Sohn aus der Familie von Red Ransom und Bezwinger von Manduro. Er deckte 222 gute Stuten in England und steht das dritte Jahr in Frankreich. =C7,000 Oct 1, SLF. Rufen Sie bitte Julian Ince an +33 (0)2 33 36 21 20 oder +33 (0)6 03 52 05 64 Logis Turf-Times Samstag, 21. Februar 2009 2 des Lots zurück, denn Escargot (Pentire), am Mittwoch Meldungen noch Dritter, wechselte für einen mittleren fünfstelligen Betrag in das Quartier von Yannick Fertillet. Mongil zu Ostmann? Zoff in der Schweiz William Mongil, 39, könnte der neue Stalljockey bei Uwe Ostmann in Mülheim/Ruhr werden. "Ich bin kon- Der Streit zwischen Jean-Pierre Kratzer, Präsident des taktiert worden und habe auch Interesse", sagte er ver- Schweizer Pferdesport-Verbandes (SPV) und dem White gangene Woche, "natürlich ist noch die finanzielle Seite Turf-Chef Rudolf Fopp um eine mögliche Zusammenar- zu klären." Der Franzose ritt in den vergangenen Tagen beit mit einem deutschen Wettanbieter hat das ohnehin in Cagnes-sur-mer, war zu Wochenbeginn aber auch in durch Wetterkapriolen gebeutelte Meeting auf dem St. Griechenland im dortigen Derby im Einsatz. Im Trai- Moritz-See erschüttert. Die PMU, die in den vergange- ning reitet er aktuell für Criquette Head. nen beiden Jahren am Schlusstag je ein Galopp- und ein Mongil, der in Deutschland für Ralf Suerland, Hans Trabrennen in ihre Vermittlung mit aufnahm und über Blume und Peter Schiergen gearbeitet hat, konnte letz- ihren TV-Kanal Equidia übertragen ließ, wird das in tes Frühjahr auftretende Gewichtsprobleme inzwischen diesem Jahr bekanntlich nicht tun. in den Griff bekommen, auch wenn er unter 56 Kilo Der Grund war der Plan von Fopp, eine Zusammen- nicht reiten kann. Es gab sogar Überlegungen, in den arbeit mit der SpiritON Media Holding SE anzustreben. Hindernissport zu wechseln, doch sind diese ad acta ge- Diese ist offensichtlich die Muttergesellschaft des TV- legt worden. Senders Equi8, der seit Weihnachten 2008 im Internet Bei einem Engagement in Deutschland würde er aber und in angeschlossenen Haushalten Bilder von in- und nur am Wochenende und zu Trainingseinheiten anrei- ausländischen Rennen zeigt und natürlich auch Wetten sen. Für das Leben nach der Jockey-Laufbahn gibt es anbietet – nach eigenen Angaben ausschließlich in den ebenfalls schon Überlegungen, es liegt ein Angebot des Totalisator. Fernsehsenders Equidia vor. Das Band zwischen Equi8 und dem Veranstalter der Bei Uwe Ostmann war die Stelle des Stalljockeys frei Rennen in St. Moritz könnte Michael Luxenburger ge- geworden, da man sich von Terry Hellier getrennt hat. knüpft haben. Dieser ist Rennbahnsprecher auf dem See Es soll Unstimmigkeiten bezüglich der Einsätze des und auch für den Fernsehsender tätig, dessen wichtigs- Reiters in der Morgenarbeit gegeben haben, es ging tes Pfund bei den Übertragungen bisher die Ausstrah- dem Vernehmen nach um Ritte auf Zweijährigen im lung der Rennen aus Dubai ist. Ansonsten hat man sich, Training. wenn denn der in den rennfreien Stunden ausgestrahlte Verkaufskanal seine Arbeit beendet hat, vornehmlich mit zweitklassigem Trab- und Galopprennsport in den Ohne ein Dutzend USA zu begnügen, der teilweise grenzwertig vorge- tragen wird. Eigenen Presseverlautbarungen kann ent- Mit 23 Pferden war Trainer Werner Baltromei zum nommen werden, dass man sich bislang vergeblich um diesjährigen Meeting nach Cagnes-sur-mer gereist, Gespräche mit dem Direktorium bemüht hat, auf Dauer nicht einmal die Hälfte davon tritt die Rückreise nach will der Sender natürlich auch deutsche Rennen aus- Mülheim/Ruhr an. Planmäßig, denn Lord Sam, Time to strahlen. Allerdings agiert der Sender, was die eigene Beat, Alpenadler und Co., die jetzt in Frankreich blei- Informationspolitik anbetrifft, sehr defensiv, Anfragen ben, waren ohnehin zum Verkauf vorgesehen. Nicht seitens dieser Redaktion nach Zielen und Plänen wur- mehr in den Stall kehrt auch der wohl beste Dreijährige den bislang nicht beantwortet. Königstiger mit erstklassiger Unterstützung in seinen ersten Deckjahren. Turf-Times Samstag, 21. Februar 2009 3 Die Rennen in St. Moritz wären für Equi8 natürlich mit einem erheblichen Prestigegewinn verbunden gewe- sen, im Gegenzug hätte White Turf einen entsprechen- den Geldbetrag bekommen. Doch reagiert die PMU tra- ditionell äußerst sensibel auf Versuche, ihre Stellung zu unterminieren. Insbesondere die geplante Fernsehüber- tragung war nicht akzeptabel. Im Internet waren und sind noch nie Live-Übertragungen von französischen Rennen zu sehen gewesen, das ist sicher mit ein Er- folgsgeheimnis der PMU. Jean-Pierre Kratzer, fraglos der Motor hinter den Unternehmungen der Franzosen, mit Fopp ohnehin nicht in Freundschaft verbunden, re- agierte dementsprechend. Rund achtzig Millionen Euro werden im Jahr von der französischen Schweiz aus in französische Rennen gewettet (wir berichteten in einer der letzten Ausgaben). Rudolf Fopp betonte auf einer am letzten Sonntag einberufenen Pressekonferenz, dass der Vertrag mit der SpiritON Media Holding "ein Vielfaches der PMU- Einnahmen" geriert hätte und dass die dort getätigten Wetten ohnehin in den Pool der PMU geflossen wären. "Trotzköpfig und diktatorisch" wurde Kratzer von Fopp bezeichnet, vom "fehlenden Willen der Zusammenar- beit" war die Rede. Allerdings zeigte auch er sich nicht eben als kommunikativ. Nachfragen der Journalisten waren nicht zugelassen, die Kollegen von www.horse- racing.ch sprachen von einem „wahrhaft seltsamen Me- dienverständnis" von Seiten des White Turf-Chefs. „Catch Me“ if you can Mit einer Verspätung um 24 Stunden ging am Montag- mittag ein hochklassiger Renntag in Navan über die Büh- ne, der dem Irish Hennessy-Meeting, das aufgrund des schlechten Wetters um eine Woche verschoben werden musste und am nun am letzten Sonntag stattfand, aus- weichen musste. Insgesamt wurden sieben Rennen aus- getragen, drei davon sogar mit "Grade" Status, wobei die Ladbrokes.com Hurdle (Gr. II, 4200m)